Der Wald

Der Wald liegt südwestlich und erstreckt sich weit in den Osten. Die Zwillingsflüsse Euwin und Auwin schenken dem Wald das Leben. Der Turm der Weisheit und die Ruinen Kosrals verbergen sich in ihm. Angeblich haben die Elfen dort ein Dorf errichtet.
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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Montag 12. März 2007, 14:45

Elira ging zusammen mit Asir zurück in die Hütte der Schamanin. Diese wurde gerade langsam wach. Die beiden setzten sich in die Nähe des Bettes und warteten bis die Frau sich einigermaßen wieder erholt hatte. Als sie sich aufsetzt, liefen ihr Tränen die Wange herunter.

„Das waren Schattenmagier. Ich konnte nichts tun.“

Sie schluchzte und der Geist legte einen Arm um sie, dann sprach er weiter.

„Die Schattenmagier können, wie ihr eben gesehen habt, ihre und andere Schatten bewegen und lenken. Ebenso können sie Räume verfinstern und das Licht löschen. Man darf sie nicht unterschätzen, doch das haben wir getan. Ich habe sie gespürt und Malamell gesagt das eine Gefahr in der Dunkelheit liegt. Doch wir wollten keine andere Hilfe, da das Fest schön verlief und die Bewohner endlich einmal keine Sorgen hatten…oder nur sehr wenige. Doch wir wurden von den Schatten völlig überrumpelt, Malamell ist zu alt um gegen soviel bestehen zu können.“

Der Geist schaute betreten nach unten und Malamell schluckte.


In der Zwischenzeit versuchte Nilrea die Kinder zu beruhigen, es gelang ihr zwar nicht die völlige Angst zu nehmen, aber sie hatte ihnen einiges an Panik genommen. Der Wagen blieb stehen und kurz darauf ging die Tür auf. Ein Mann stand vor ihnen, allerdings wussten sie das nur an der tiefen Stimmen. Das Gesicht des Mannes war verdeckt von der Kaputze des Mantels.

„Die Reise wird noch etwas dauern.“

sagte er kühl.

„Hier, Brot und Wasser. Schließlich sollen die zukünftigen Schüler nicht tot an kommen.“

Er lachte und warf ihnen Brot wie auch einige Wasserschläuche hinein. Dann verschloss er die Tür wieder und kurz darauf ging die Reise weiter. Simm krabbelte nah an Nilrea heran und flüsterte leise und nervös:

„Ich habe das Messer von meinem Papa geholt. Ich wollte noch einen Bogen bauen und…ich wollte es Papa nachher wieder geben.“

Er gab der Elfe ein Klappmesser und schluchzte leise.

„Weißt du wo sie uns hin bringen, Nilrea?“ fragte er leise.

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Re: Der Wald

Beitrag von Nilrea » Montag 12. März 2007, 16:14

Nilrea nahm das Klappmesser von Simm an und betrachtete es eine Weile. die Klinge schien scharf genug zu sein, um einen Menschen zu töten, doch das hatte sie eigentlich noch nicht vor.

<b>Schüler? Sie wollen uns zu Schülern machen, oder was? Das darf nicht geschehen. Diese Kinder sind nicht alle stark. Wenn solche Grobiane wie diese Männer sie unterrichten, werden wir sicher oft geschlagen und viele von uns werden sterben. Ich muss unbedingt etwas tun!</b>

Sie streichelte Simm kurz über den Kopf. Auch er war noch ein kleines Kind, so wie ihre Schwester noch ein Kind gewesen war. Diesen Kindern würde nicht das gleiche wiederschehen, wie Lilane! Dafür würde sie sorgen.

"Nein, ich weiß nicht, wohin sie uns bringen. Aber wir werden hier wieder rauskommen. Ganz sicher. Wir müssen bloß zusammenhalten und versuchen ganz viel über diese Männer herauszufinden. Dann befreien wir uns."

Sie stand auf und ging hastig zu den Kindern, die sich über das Essen hermachten, als würden sie nie wieder etwas bekommen. Nilrea nahm schnell so viel Brot, wie sie konnte.

"Ich teile das Essen aus. Bitte kommt der Reihe nach zu mir, ich gebe euch schon gleich viel! Aber wir haben ja nicht so viel und ich will nicht, dass einer von euch stirbt. Wir sind hier alle reingekommen und wir kommen hier auch ALLE wieder raus! Und zwar lebend."

Einige Kinder drängten sich sofort zu ihr und die Elfe versuchte allen etwa gleichviel Essen zu geben, den kleineren etwas weniger, da sie ja auch nicht so viel brauchten.

<b>Sie haben doch erst vorhin etwas gegessen. Wenn sie immer so hungrig sind, dann bleibt nicht genug übrig und einige werden sterben. Was soll ich nur tun? Ach, Elira, Grundel ich brauche euch jetzt!</b>

Sie fasste sich gedankenverloren in die Haare und tastete nach Eliras Band. Elira würde ihr sicher helfen können. Nilrea nagte an einem Stückchen Brot, das sie für sich übriggelassen hatte. Simm saß immernoch neben ihr und aß hungrig sein Essen.

<b>Wie lange wir wohl schon hier sind? Ob schon Tag ist? </b>

Die Luft war schon sehr viel stickiger als noch vor einiger Zeit. Nilrea beugte sich zu Simm und flüsterte ihm ins Ohr:

"Kannst du mir sagen, wie diese Kinder hier heißen? Ich kenne euch ja alle noch gar nicht. "

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 15. März 2007, 20:59

Nilrea bekam von Simm die Namen der Kinder erzählt.

„Maike, Fina, Erno, Hagan…!“

Und so weiter, Nilrea würde Schwierigkeiten haben die Namen der 15 Kinder aus wenig zu lernen. Aber erst einmal tat das ganze auch so seinen Dienst.
Irgendwann hielt der Wagen und blieb auch weiterhin stehen, jedoch kam niemand zu ihnen. Wahrscheinlich machten die Männer Pause…sollte Nilrea einen Fluchtversuch versuchen?

Elira war immer noch in Gedanken versunken und bekam gar nicht mit das Grundel sie anschaute. Die Schamanin fing schließlich an zu sprechen und versuchte zu erklären:

„Nilrea ist auch weg? Vermutlich dachten sie das sie auch ein Kind sei. Diese Männer waren 100%tig Schattenmagier, aber was sie mit den Kinder wollten kann ich euch nicht erklären. Obwohl…wartet einmal!“

Sie stand auf und ging mit langsamen Schritten zu dem Regal in dem auch die Runen lagen. Der Geist sah das mit Schrecken und wollte sie abhalten doch sie nahm die Runen und setzte sich wieder ins Bett.

„Du darfst das nicht, du könntest dabei sterben!“, sagte der Geist aufgeregt doch die Schamanin schaute ihn fragend und ungeduldig an.

„Was soll ich sonst machen? Die Kinder sind wegen mir verschwunden und das ist die einzige Möglichkeit irgendwie zu helfen! Wenn ich dabei sterbe dann bin ich für eine richtige Sache gestorben!“

Sie leerte die Runen aus und begann darin zu lesen. Plötzlich spürte man einen Windhauch durch die Hütte gehen und Elira und Grundel bekamen Gänsehaut.

<i>Durch den Ilfar musst ihr gehen, denn zwischen den Zwillingsflüssen könnt ihr sie finden.
Dunkle Schatten sind dort zu Haus
Voller Angst und Schrecken
die Kinder dort sind
Schüler sollen sie werden für ihn
Dunkel und Niederträchtig ihre Herzen werden
Die Zeit drängt
doch passt auf!
Die Schatten sind euer Feind
Sie zu bekämpfen ist schwer
doch könnt ihr schaffen was die Dunkelheit fürchtet
ihr müsst…</i>

Dann erstarb ihre Stimme, aber nicht weil die Wahrsage zu ende war sondern weil Malamell`s Geist sich von der sterblichen Hülle gelöst hatte. Die Frau lag leblos auf dem Bett, die Augen glasig und leer. Der Geist begann als erster zu weinen und umklammerte den Leichnam.
Die Wahrsage war nicht fertig gewesen, was wenn noch etwas wichtiges dabei war? Was sollten die beiden nun tun?

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Re: Der Wald

Beitrag von Nilrea » Sonntag 18. März 2007, 20:55

Der Wagen wurde langersamer, bis sie schließlich völlig anhielten. Nilrea sah die anderen Kinder an und dachte angestrengt nach.

<b>Soll ich versuchen, zu entkommen? Wir sind 15 Kinder, das wird nicht leicht und wer weiß, vielleicht warten die Männer nur darauf, dass wir so etwas versuchen, um uns dann zu bestraphen... Ich werde das nicht riskieren! Ich allein habe vielleicht eine Chance, doch ich kann sie nicht allein lassen! Wir müssen hier zusammen rauskommen. Aber vielleicht kann ich etwas herausfinden, was uns behilflich sein könnte. </b>

Sie wandte sich Simm zu, der verstummt war, als der Wagen angehalten hatte.

"Danke, ich glaube zwar nicht, dass ich mir alle Namen auf einmal gemerkt habe, doch ich werde versuchen, sie mir einzuprägen.
Ich sehe nur schnell nach draußen, dann komme ich wieder. Ich will nur sehen, mit wem wir es zu tun haben und wie wir entkommen können. Vielleicht finde ich auch heraus, was diese Männer mit uns vor haben."

<b>Und vielleicht finde ich auch Sam. Wo er wohl ist? Hoffentlich eht es ihm gut, er könnte Hilfe holen.</b>

Fügte sie in Gedanken hinzu. Die junge Elfe ging hastig zu der Tür. Sie hatte nicht viel Zeit, denn die Männer konnten jeder Zeit beschließen, aufzubrechen. Leicht rüttelte sie an der Tür und versuchte sie aufzubekommen. Natürlich war das Schloss verrigelt.

<b>Mist! Ich muss hier irgenwie raus und zwar schnell...</b>

Sie fasste nach dem Dolch, den Simm ihr gegeben hatte und versuchte damit das Schloss aufzubekommen. Bis jetzt hatte Nilrea immer nur von Leuten gehört, die so etwas machen mussten, aber selbst hatte sie es noch nie versucht. Ein wenig unbeholfen stach sie mit dem Messer herum, wobei sie versuchte, nicht zu viel Schaden anzurichten, damit nachher niemand nachweisen konnte, dass sie draußen gewesen war.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Montag 19. März 2007, 21:27

Nilrea stocherte mit dem Dolch auf und in dem Schloss herum. Schließlich, gerade als sie schon aufgeben wollte hörte sie ein leises Klicken und sie konnte die Tür öffnen. Die Kinder schauten sie fragend an. Vorsichtig trat sie hinaus und sah als erstes Sam. Dieser war mit einem Strick an den Wagen gebunden. Er wedelte mit dem Schwanz und freut sich Nilrea wieder zu sehen. Vorsichtig kletterte die Elfe aus dem Wagen und schaute um den Wagen herum.
Sie sah ein kleines Lagerfeuer und darum 4 Männer liegen. Sie schliefen allesamt und anscheinend recht tief. Sie mussten wohl einiges getrunken haben den überall lagen leere Wein- und Metschläuche. Zudem schnarchten die Männer lauthals herum. Sollte Nilrea fliehen? Allzu weit konnten sie noch nicht gekommen sein, schließlich war es noch tiefe Nacht. Vielleicht waren sie nur ein paar Stunden gereist.

Der Geist nickte irgendwann, da war Elira schon verschwunden. Er verschwand mit einem leisen Ploppen und der Leichnam der Schamanin blieb auf dem Bett liegen. Wahrscheinlich würden sich die Dorfbewohner darum kümmern.

Grundel und Elira gingen zügig weiter und tiefer in den Wald. Die Blätter fielen teilweise ab. Wohin die beiden sich genau wenden sollten wussten sie nicht. Vielleicht war in der Vorhersage der alten Frau ein Hinweis gewesen. Die Stute wieherte leise. Anscheinend vermisste sie auch Nilrea. Es war immer noch Nacht. Nilrea war vielleicht seit einer halben Stunde verschwunden. Wenn sie sich beeilten würden sie sich vielleicht noch irgendwo abfangen können.

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Re: Der Wald

Beitrag von Nilrea » Dienstag 20. März 2007, 14:29

Nilrea schlich leise zu Sam und schnitt vorsichtig den Strick, mit dem er festgebunden war durch. Er war fester, als sie anfangst gedacht hatte und so dauerte es einige Zeit, doch schließlich war der Wolf frei. Er ging leise hinter ihr her, als wüsste, das er keinen Laut von sie geben durfte.

<b>Oh, armer Sam. Sie haben dich nicht laufen lassen. </b>

Ihr kam ein Gedanke, als sie die Männer so daliegen sah, sturz besoffen.

<b>Soll ich es wirklich versuchen? Die Männer scheinen alle friedlich zu schlummern, aber was ist, wenn das eine Falle ist? Aber sonst bekommen wir vielleicht keine Gelegenheit mehr zur Flucht. Wir müssen es wenigstens versuchen!</b>

"Sam, lauf. Wenn wir nicht freikommen, kannst du Hilfe holen. Lauf und lass dich nicht fangen!"

Als ob der Wolf es verstanden hätte, drehte er sich um und verließ das Lager. Nilrea seufzte kurz erleichtert auf, verstummte allerdings sofort, als einer der Männer sich regte. Zum Glück schlief er weiter, doch er erinerte Nilrea auch an den Ernst dieser Sache. Leise huschte die junge Elfe wieder zu den anderen zurück. Irgendwo heulte ein Wolf, der aber gleich wieder verstummte. Die Kinder sahen sie neugierig an.

"Hört mir zu"

,flüsterte Nilrea leise.

"Wir werden versuchen, zu entkommen. Die Männer, die uns entführt haben, liegen alle schlafend um ihr Lagerfeuer. Ich denke nicht, dass sie so schnell wieder aufwachen, doch könnte es passieren. Wir müssen schnell und leise sein. Versucht so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Vertraut mir."

, fügte sie hinzu, als sie die zweifelnden Gesichter der Kinder sah. Mit einer Handbewegung bedeutete sie ihnen ihr zu folgen. Dann schlich sie leise wieder aus dem Wagen.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 22. März 2007, 13:59

Die Männer schliefen weiterhin tief und fest. Nilrea und die Kinder schlichen leise davon und verschwanden bald in der Dunkelheit des Waldes. Nilrea konnte ihr Glück gar nicht fassen, sollte es wirklich so einfach gewesen sein, doch dann hörte sie hinter sich ein rascheln und kurz darauf einige wütende Stimmen die durcheinander riefen. Anscheinend waren die Männer wach geworden und suchten sie nun. Was sollten sie machen? Nilrea wusste nicht wo sie waren, noch wie weit sie gereist waren. Sie wusste nicht einmal ob die Richtung stimmte in die sie lief. Die Kinder rannten ihr hinterher und immer wieder lief eines von ihnen auf den Boden, der Waldboden war dicht und oft waren einige Dornenranken mitten durch den Wald gewachsen. Nilrea trieb die Kinder zur Eile…!

Sam rannte wie ein Verrückter durch den Neldoreth. Panik und Angst trieben ihn weiter. Das Heulen eines Wolfes war zu hören und Sam antwortete. Er gehörte zwar nicht mehr zum Rudel, aber vielleicht würden seine alten Freunde ihm doch noch helfen.

Elira und Grundel eilten durch den Wald und erreichten bald eine Lichtung. Dort saß ein Rudel Wölfe, in ihrer Mitte Sam. Immer wieder bellten einige oder winselten, anscheinend führten sie eine Unterhaltung. Als Elira und Grundel näher traten sprangen die Wölfe auf, sträubten ihr Fell und knurrten. Sam sprang vor und bellte etwas. Daraufhin wurden die Wölfe ruhig und setzten sich wieder, misstrauische Blicke blieben dennoch auf den Beiden hängen. Sam sprang aufgeregt vor ihnen herum und wollte ihnen etwas erzählen, doch Elira und Grundel verstanden ihn nicht. Sam winselte und musste erkennen dass seine beiden neuen Freundinnen ihn nicht verstanden.
Was sollten sie jetzt machen? Sam wusste wo sich Nilrea und die Kinder aufhielten, aber Elira und Grundel verstanden ihn nicht.

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Re: Der Wald

Beitrag von Nilrea » Donnerstag 22. März 2007, 15:26

"Kommt schnell! Wir müssen weg, bevor sie uns zu nahe kommen. Sie dürfen uns nicht erwischen! Rennt, rennt um euer Leben."

Nilrea flüsterte nur, doch so eindringlich, dass selbst ein kleines Mädchen (sie wusste ihren Namen nicht mehr) das die ganze Zeit geweint hatte, still war und weiterlief. Sie alle liefen weiter, ohne auf Schürfwunden oder andere Verletzungen zu achten.

<b>Wir müssen es einfach schaffen! Alles hat doch so gut angefangen, wir hätten es fast geschafft, warum sind sie nur aufgewacht? Oh ihr Götter, seid uns gnädig. Wir müssen es einfach schaffen zu entkommen!</b>

Langsam lies Nilrea sich zurückfallen. Den Dolch Simms hatte sie immernoch in der Hand, er verlieh ihr Sicherheit und vielleicht würde er ihr noch nützen. Vielleicht...
Sie hatte vorhin Sam heulen hören. Sie war sich ganz sicher, dass es Sam gewesen war, auch wenn sie nicht wusste, warum. Es hätte jeder belibige Wolf sein können...

<b>Hol Hilfe und komm schnell zurück. Wir brauchen dich vielleicht sehr bald. </b>

Das kleine Mädchen von vorhin stolperte plötzlich und fiel hin. Nilrea blieb sofort stehen und lief zu ihm.

"Komm, wir müssen weiter! Schnell."

Das Kind schüttelte erschüft den Kopf. Tränen traten in seine Augen und unter leisen Schluchzern brachte es hervor:

"Ich kann nicht mehr. Tu... tut mir leid. "

<b>Nein! Ich kann sie nicht hier alleine liegen lassen. Sie ist jünger als Lilane damals. Wenn ich sie hier liegen lasse, wird sie niemals älter. Oder wünscht sich zumindest, nicht älter zu werden.</b>

Die junge Elfe sank neben dem Mädchen in die Knie und bedeutete ihr, auf ihren Rücken zu steigen. Da sie die Last nicht gewöhnt war, taumelte sie zuerst einige Schritte, fand dann aber schnell ihr Gleichgewicht wieder. Die anderen Kinder waren in einiger Entfernung stehengeblieben und sahen ängstlich zu ihr.

<i>Lauft weiter! Kümmert euch nicht um mich!</i>

Nilrea hoffte, dass sie ihre Geste verstanden hatte. Doch sie konnte nicht weiter auf sie achten. Sie musste sehen, dass sie sie wieder einholte und nicht vorher zusammenbrach.

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Re: Der Wald

Beitrag von Erzähler » Montag 26. März 2007, 22:10

Die Kinder waren sichtlich erleichtert Grundel und Elira wieder zu treffen. Kurz darauf krachte es leise im Unterholz und Nilrea kam hervor. Sie trug ein Kind auf dem Rücken. Sam bellte und fletschte die Zähne. Kurz darauf tauchten mehrere Männer hinter ihnen auf und packten schon wütend die ersten Kinder. Doch bevor sie etwas weiters tun konnte hörte man wieder ein Heulen. Das Wolfsrudel kam zum Vorschein und vertrieb die Männer. Anscheinend waren sie unbewaffnet konnten aber nicht Zaubern in dieser Hektik. Sam knurrte wieder und schaute die Drei an. Diese nickten nur und rannten weiter davon. Die Kinder hinterher. Sie hörten noch einen Mann schreien:

„Das werdet ihr bereuen! Wir werden euch finden, wenn ihr es nicht mehr glaubt!“

Dann war es plötzlich ruhig im Wald. Die Kinder, Grundel, Elira und Nilrea rannten einfach weiter. Das Pferd und der Wolf hinter ihnen her. Nach einer endlosen Rennerei wurde der Wald weniger und sie fanden sic in den Anfängen der Stillen Ebene wieder.

Hatten sie es wirklich geschafft?!

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Re: Der Wald

Beitrag von Nilrea » Dienstag 27. März 2007, 15:44

Nilrea sank erschöpft auf die Knie. Die Stille Ebene erstreckte sich vor ihnen, weit und einsam. Sie hatten es geschafft. Sie waren entkommen! Die junge Elfe konnte das immer noch nicht wirklich glauben.

<b>Sie werden wieder kommen. Ich muss aufpassen. WIR müssen aufpassen!</b>

Schwach lächelte sie Elira und Grundel an.

"Danke. Danke, dass ihr gekommen seid."

<b>Die Wölfe. Warum sind sie gekommen? Sonst greifen sie keine Menschen an, denn warum sollten sie ihnen etwas tun? Ich denke nicht, dass sie gut schmecken. Hat Sam ihnen gesagt, dass wir Hilfe brauchen?</b>

Fragend sah sie Sam an. Er stand hechelnd neben Grundel und betrachtete die Stille Ebene.

"Hast du die Wölfe geholt Sam? Oder sind sie von alleine gekommen?"

<b>Und was machen wir jetzt mit den Kindern? Fragen über Fragen...</b>

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Re: Der Wald

Beitrag von Nilrea » Dienstag 27. März 2007, 18:07

Nilrea hielt sich schüchtern an ihrer Freundin fest, als diese sie umarmte. Elira hatte anscheinend wirklich Angst um sie gehabt. Auch sie selbst hatte ja nicht gewusst, ob sie sie jemals wieder sehen würde. Aber jetzt waren sie ja wieder frei. Als Elira ihr erzählte, das Malamell tot war, stockte ihr kurz der Atem.

<b>Malamell tot? An ihrem Geburtstag ist sie also auch gestorben... Das tut mir leid. Aber sie war immerhin 101 Jahre alt und hat sicherlich schon viel erlebt. Doch nun braucht das Dorf eine neue Schamanin. Es wird nicht einfach sein, eine geeignete zu finden, die genauso gut ist, wie Malamell.</b>

Erst nachdem Nilrea darüber nachgedacht hatte, wurde ihr klar, was ihre Freundin da gerade über die Männer gesagt hatten. Sie holte erschrocken Luft. Diese Männer waren SCHATTENMAGIER gewesen, oder waren es immernoch. Und sie hatten sie und die Kinder des Dorfes zu Schülern machen wollen. Sie wären Schattenmagier geworden. Für den Dunklen Herrscher, wenn sie Glück gehabt hätten. Oder für Faldor. Aber sie hatten es geschafft. Sie waren entkommen. Dennoch musste sie sich mit Elira und Grundel beraten. Nilrea bedeutete den Beiden, dass sie sie schnell alleine sprechen wollte, ohne das die Kinder zuhören konnten. Sie setzten sich schnell ein Stück weit von Simm und den anderen entfernt hin. Dann fing Nilrea mit gedämpfter Stimme an zu sprechen:

"Diese Männer wollten uns zu Schülern machen. Das heißt, dass sie neue Schattenmagier brauchen. Vielleicht sind alle Kinder in der Umgebung gefährdet. Vielleicht auch nicht, aber wenn doch... Wir müssen etwas tun. Aber ich wüsste nicht, was. Vielleicht sollten wir mit jemandem sprechen, der uns helfen kann."
Als sie ihre Belgleiterinnen ansah, fügte sie schnell hinzu:
"Oder was meint ihr?"

<b>Die Leute im Dorf können uns sicher nicht helfen. Die konnten ja nicht einmal ihre eigenen Kinder beschützten. Aber, was kann man schon anderes erwarten? Wahrscheinlich sollten wir möglichst schnell nach Andunie gehen und dort jemandem suchen, der uns helfen kann und auch will. Aber, vielleicht sollen wir uns auch einfach aus der Sache raushalten und nach Sarma gehen? Ach, was sollen wir nur machen? Die Götter mögen uns den Weg weisen.</b>

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