Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Der Wald liegt südwestlich und erstreckt sich weit in den Osten. Die Zwillingsflüsse Euwin und Auwin schenken dem Wald das Leben. Der Turm der Weisheit und die Ruinen Kosrals verbergen sich in ihm. Angeblich haben die Elfen dort ein Dorf errichtet.
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Vana Erendis Morgaine
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Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Samstag 9. Dezember 2006, 23:27

Zwei Tage nach der Beerdigung ihres Vaters saß Vana in dem kleinen gemütlichen Zimmer des Häuschens ihrer Eltern und drehte gedankenverloren den Brief, den sie noch von ihrem Vater an seinem Sterbebett bekommen hatte, in ihren Händen.
Was hatte er noch gleich gesagt? „Dieser Brief birgt ein altes Geheimnis. Ein Geheimnis, dass dir die Gunst des Herrschers von Morgeria sichern wird.“
<b>Pfft, was will ich mit der Gunst des Herrschers von Morgeria</b>, dachte sie. <b>Ich wäre nur eine von vielen Untergebenen. Sicher, durchaus mächtig, aber doch nur eine Untergebene. Und dazu noch ein Mischling!</b> Nein, das war nicht das, was sie sich erträumte. Andererseits wollte sie schon wissen, was in dem Brief stand. Was so wertvoll wäre, dass es ihr alle Türen in Morgeria öffnen würde.
Endlich hatte sie einen Entschluss gefasst und riss mit einem Ruck den Umschlag auf. Mit leicht zittrigen Fingern nahm sie ein Blatt Pergament heraus und begann zu lesen:

Liebste Tochter,

wenn du dies liest werde ich bereits tot sein und das Geheimnis um das Versteck des Kristalls der Dunkelheit mit ins Grab genommen haben. Zumindest für alle anderen, denn dir, meine Tochter, will ich sagen, was es mit dem Kristall auf sich hat.

Die Geschichte begann vor mehr als zweihundert Jahren. Das Land stand in seiner ersten Blüte. Reichtum und Wohlstand hielten in Celcia Einzug und die Bürger lebten glücklich und in Frieden.
Zu dieser Zeit begab es sich, dass eine finstere Macht, von Süden her über das Land kommend, ihre gierigen Krallen nach dem Reichtum Celcias ausstreckte. Ein Heer von düsteren Gestalten, angeführt von einem körperlosen mächtigen Schattenwesen, fielen in das Land ein und eroberten Stadt für Stadt. Nichts und niemand war in der Lage, sich der Macht des Schattenwesens und seiner Horden entgegenzustellen. Wer es doch versuchte, wurde vom Antlitz der Erde getilgt. Eine dunkle Zeit brach über Celcia herein. Die Völker Celcias wurden von der dunklen Macht versklavt und geknechtet, die Schätze Celcias geraubt und das letzte Goldstück aus dem Land herausgepresst. Not und Elend waren an der Tagesordnung und wer nicht Hungers oder an Erschöpfung starb, wurde von Krankheiten dahingerafft.
Selbst die Götter waren gegen die dunklen Horden machtlos, denn das Schattenwesen war ihnen an Macht ebenbürtig.

Als die Völker Celcias bereits alle Hoffnung auf Befreiung von dem Joch der Sklaverei aufgegeben hatten, gelang es einem alten und weisen Mann, Zutritt zum Turm der Weisheit zu erlangen. Dort in den tiefen des Turmes fand er nach langer Suche endlich ein Mittel, das mächtige Schattenwesen zu besiegen. Sechs verschiedene mit Magie aufgeladene Kristalle, von sechs Magiern zu einem Kristall vereint, würden eine solche Macht entfalten, dass das Schattenwesen von dieser verzehrt werden würde.
Mit diesem Wissen versehen, suchte der weise Mann die sechs mächtigsten Magier Celcias auf und gemeinsam schufen sie die sechs Kristalle. Den Kristall des Lichts, den Kristall der Dunkelheit, den Kristall des Wassers, den Kristall des Feuers, den Kristall der Erde und den Kristall des Schelms. Jeder der 6 Magier nahm den für ihn bestimmten Kristall an sich und gemeinsam schafften sie es, bis zu dem Schattenwesen vorzudringen. Dort vereinigten sie die Kristalle und die frei werdende Energie verbrannte das Schattenwesen.
Nach dem Sieg über das Schattenwesen und seine Horden wurden die Kristalle von den Magiern an sechs Herrscher unter den Völkern Celcias verteilt, auf dass diese die Kristalle sicher verwahrten, für den Fall, dass sie irgendwann einmal erneut gebraucht würden. Einer dieser Herrscher war Sark, mein Herr. Er erhielt seiner Natur entsprechend den Kristall der Dunkelheit.
Als im ersten großen Krieg die Stadt Kosral fiel und Sark getötet wurde, hatte er den Kristall bei sich. Er trug ihn in eine Fassung eingearbeitet an einer Kette um den Hals.
Niemand außer mir wusste, dass er den Kristall während der Schlacht trug und so dachten alle nach seinem Tod, er wäre sicher in Morgeria versteckt. Doch das ist nicht der Fall. Der Kristall befindet sich noch immer in den Ruinen Kosrals, um den Hals von Sarks Leiche, bewacht von den Geistern der Ruinen.
Wer den Kristall besitzt und dem Herrscher von Morgeria bringt, dem wird Ruhm und Macht auf Ewigkeit zuteil. Doch wer die Macht des Kristalls selbst zu nutzen versteht, dem wird ein wesentlich wertvolleres Geschenk zuteil, als Ruhm und Macht.
Doch bedenke meine Tochter, der Kristall der Dunkelheit ist zwar mächtig, die wahre Macht wird sich aber nur dem zeigen, dem es gelingt alle sechs Kristalle zu vereinen. Also denke gut darüber nach und handle weise.

Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt und ein langes und erfolgreiches Leben.

Dein dich liebender Vater Curunir

<b>So ist das also. Doch was nützt mir der Kristall? Ich bin kein Schattenmagier und deswegen nicht in der Lage den Kristall überhaupt erst an mich zu nehmen. Es sei denn ich könnte mit Runenmagie einen Schutz um den Kristall legen und ihn wenigstens bergen. Wer weiß wozu es gut ist. Und wenn ich nur dafür sorge, dass er nicht Morgeria in die Hände fällt.</b>

Langsam faltete Vana das Pergament zusammen und hielt es anschließend in die Flamme der Kerze, die auf dem Tisch stand und den Raum erhellte. In den hell auflodernden Flammen verging der letzte Hinweis auf den Kristall der Dunkelheit zu einem Häufchen Asche.
Entschlossen erhob sich Vana und nahm ihren Reisebeutel auf.
<b>Nun gut, ich werde den Kristall holen und dann sehen wir weiter. Möglicherweise ist er endlich das Instrument, mit dem ich meine Pläne verwirklichen kann. Noch besser wären dann allerdings alle sechs Kristalle.</b>
Langsam formte sich in Vanas Kopf ein verwegener Plan. Warum nicht alle sechs Kristalle an sich bringen und damit die absolute Macht in Händen halten. Wie sie das anstellte würde sich zeigen, wenn sie den ersten Kristall an sich gebracht hatte.
Ein gemeines Grinsen legte sich auf Vanas Gesicht, als sie an die Möglichkeiten dachte, die sich ihr boten.
Schnell packte sie sich etwas Proviant für etwa zwei Tage aus der Vorratskammer und zwei Schläuche mit Wasser in ihren Beutel, schnallte sich ihr Schwert auf den Rücken und legte sich ihren Umhang um. Zum Schluss nahm sie den Kampfstab an sich und verließ das Haus ihrer Eltern. Bevor sie das Dorf verließ ging sie noch kurz beim Dorfrat vorbei und sagte ihm, dass sie das Haus weiter vergeben könnten, da sie nicht vorhatte hierher zurück zu kehren.
Erst dann verließ sie das Dorf in Richtung der Ruinen, um das Vermächtnis ihres Vaters zu erfüllen.
Zuletzt geändert von Vana Erendis Morgaine am Sonntag 10. Dezember 2006, 00:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Erzähler » Montag 11. Dezember 2006, 10:56

Vana verlies zielstrebig das Dorf, sie war festentschlossen sich die Macht des Kristalles zu nutzen zu machen, doch erstmal musste sie zu den Ruinen reisen.

Der Wald war dunkel, denn dicke, pechschwarze Wolken hingen über ihm. Hellleuchtende BLitze erhelten ihn jedoch für einige Sekunden, doch danach folgte meist lauter Donner, welcher die Erde erben lies.

Der Wald sah gefärhclih aus, nciht so friedfertig wie bei Sonnenschein, alles war duster und Tiere sah man nur sehr selten, die meisten hatten sich in ihre Hölen, Neste oder sonstigen Verstecke verkrochen. Man fühlte sich hier irgendwie einsam. Doch Vana hatte noch einen längeren Weg vorsich, sie würde wohl 1 - 1 1/2 Tage brauchen um die Ruinen zu erreichen. Wer wusste schon wie lange sie brauchen würde um überhaupt den Kristall zu finden? Die Stadt war bekanntlich einer der größten Städte Celcias gewesen!

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Re: Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Montag 11. Dezember 2006, 20:40

Seit einigen Stunden schon war Vana bereits zu den Ruinen unterwegs und obwohl es mitten am Tag war, herrschte im Wald ziemliche Dunkelheit. Vana hatte schon überlegt, ob sie mit Hilfe ihres Kampfstabs, den sie momentan eher als Wanderstab benutzte, ein wenig Helligkeit verbreiten sollte, hatte sich dann aber dagegen entschieden. Da die Magie des Kristalls nur sechs Stunden vorhielt wollte sie diese nicht für eine Kleinigkeit, wie etwas mehr Licht, vergeuden. Es mochte gut sein, dass sie die magische Kraft des Kristalls in den Ruinen noch gut brauchen konnte.
Auch ohne zusätzliche Lichtquelle war eine Orientierung einigermaßen gut möglich. Vana wusste, dass sie von dem Dorf aus immer gerade in Richtung Norden gehen musste, um unweigerlich zu den Ruinen Kosrals zu gelangen. So diente ihr das Moos an den Bäumen, das sich immer auf der sonnigen Südseite befand, als Kompass. Mit der Zeit spürte Vana, dass durch die fehlende Sonne die Temperaturen, im Gegensatz zu den normalen sommerlichen Werten, merklich tiefer lagen, denn sie begann trotz der dauernden Bewegung zu frieren.
So beschloss sie, als sie eine kleine Lichtung erreichte, sich etwas Wärmeres anzuziehen. Kurz überlegte sie, ob sie nicht besser ihre zweite Arbeitskleidung anlegen sollte, entschied sich dann aber für das Wollkleid. Nachdem sie sich umgezogen hatte fühlte sie sich schon viel wohler. Da sie nun schon mal eine Pause eingelegt hatte beschloss sie, auch gleich eine kleine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Schnell hatte sie etwas trockenes Holz zusammengesammelt und ein kleines Feuer entfacht, an dem sie sich niederließ und damit begann ihre Vorräte etwas zu dezimieren.

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Re: Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 13. Dezember 2006, 12:14

Vana aß genüsslich einen Teil ihre Proviantes, als sie damit fertig war lehnte sie sich gemütlich zurück und lauschte in den Wald. Doch es war nicht zu hören, kein fröhliches zwitschern der Vögel, auch keine anderen Geräusche waren wahrzunehmen. Doch halt was war das.

Die Frau hörte nochmals genauer hin, man konnte ein Geräusch hören, was war dies? Stimmen? Tiere? Oder gar Feinde? Doch das Geräusch näherte sich nicht wirklich, also schien keine Gefahr zu drohen. Doch es lies Vana keine Ruhe, sie blickte umsich um ausfindig zu machen woher die Geräusche kamen. Es dürfte nicht all zu weit weg von ihr sein. Bei genauem hinsehen erkannte man in der Ferne zwischen den Bäumen einen kleinen Schimmer. Etwa ein Lagerfeuer oder gar das Licht einer brennenden Kerze einer Hütte?

Nun hatte sie die quahl der wahl hier bei ihrem Rastplatz zu bleiben oder sich den seltsamen Geräuschen zu nähern oder eher dem seltsamen schimmer.

[sollte Vana den Geräuschen folgen, dann weiter in "Der Wald"]

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Re: Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Mittwoch 3. Januar 2007, 22:28

[komme von Der Wald]

Nachdem Vana Marets Hütte verlassen hatte wandte sie sich wieder nach Norden, den Ruinen Kosrals zu. Der Weg wurde mit fortschreitender Zeit immer unwegsamer, so dass Vana sich ihren Weg immer öfter mit dem Schwert bahnen musste. So verging Stunde um Stunde und Vana wollte bereits eine Pause einlegen, als sich endlich der Wald zu lichten begann und die verfallene Stadtmauer der ehemals so stolzen Stadt sichtbar wurde.
„Na endlich, es wurde auch langsam Zeit.“, murmelte sie erleichtert vor sich hin.
„Ich dachte schon ich hätte mich am Ende verlaufen.“
Von der anstrengenden Wanderung reichlich erschöpft kletterte sie über die Reste der Stadtmauer hinweg und betrat die verfallene und verlassene Stadt.
„Mhm, so weit, so gut. Jetzt muss ich nur noch den Leichnam Sarks finden. Was hatte Vater gleich geschrieben?“
Vana kramte den Abschiedsbrief ihres Vaters aus dem Beutel und las ihn nochmals aufmerksam durch. Ah, da stand es ja, Sarks Leichnam würde im Kerker unter dem Palast ruhen. Sie musste also nur noch den ehemaligen Palast finden. Nach Vanas Meinung konnte das nicht so schwierig sein. Sicher stand dieser im Zentrum der Stadt und war bestimmt noch besser erhalten als die anderen Gebäude.
Doch bevor sie sich weiter in die Stadt wagte und sich mit den Geistern anlegte, von denen immer wieder berichtet wurde, beschloss sie sich zu stärken, damit sie genügend Kraft hatte und für alle Eventualitäten gewappnet war.
So setzte sie sich auf einen größeren Stein, der aus der Stadtmauer herausgebrochen war, packte ihren Proviant und den Wasserschlauch aus und begann ihre Mahlzeit.

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Re: Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Erzähler » Montag 8. Januar 2007, 08:50

Vana hockte dauer bei der Mauer und speißte genüßlich udn trank. Als sie satt war packte sie den Rest wieder weg und blieb jedoch noch ein wenig Sitzen um sich zu erholen.

Da hörte sie plötzlich seltsame Geräusche aus der Ruine. Und als wäre dies noch nicht genug verspürte sie plötzlich einen kalten Windhauch! Was war das nur gewesen? Einer dieser Geister oder waren es nur Einmbildungen.

Die Frau erhob sich und blickte um sich, doch es war niemand zu sehen, weder Mensch noch Geist! sie schüttelte den Kopf, hatte sie es sich wirklich nur eingebildet. Doch man sollte nicht weiter darüber nach denken, sie hatte ein Ziel zu verfolgen, so musste sie nun in das innere der Ruinen.

[weiter in den Ruinen Kosrals]

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Re: Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Dienstag 12. Juni 2007, 23:04

[komme von den Ruinen Kosrals]

Die Flucht aus den Ruinen gestaltete sich für Vana schwieriger als sie gedacht hatte. Sie war in ihrem Leben nur sehr selten geritten und hatte dementsprechend Mühe, sich im Wald bei vollem Galopp auf dem Pferderücken zu halten. Zudem war ihr der Kampfstab in diesem Fall eher hinderlich. So musst sie höllisch aufpassen und wäre mehr als einmal fast von tief hängenden Ästen getroffen und vom Pferd gerissen worden.
Innerlich verfluchte sie Myra und alle Dunkelelfen Morgerias, dass sie gerade jetzt aktiv nach den Kristallen suchten. Gleichzeitig breitete sich immer mehr Wut in ihr aus, insbesondere infolge der Konzentration, die sie aufbringen musste, um nicht doch irgendwann vom Pferd zu stürzen.
Wie dem auch war, sie kam langsamer vorwärts als sie eigentlich wollte und erreichte erst mit einbrechender Dunkelheit den Waldrand und damit die stille Ebene. Hatte sie schon bei Licht Probleme mit dem Reiten, so wurde es mit zunehmender Dunkelheit noch schlimmer, sodass sie beschloss, die Nacht am Rand des Neldoreth zu rasten.

Sie band das Pferd an einem Baumstamm fest, ließ die Leine aber so lang, dass es noch ordentlich grasen konnte. Den Kampfstab hängte sie an den Sattel und behielt nur ihr Schwert bei sich. Erst jetzt sammelte sie sich etwas Holz und entzündete ein kleines, wärmendes Feuer, nahm sich etwas von ihrem Proviant und einen Wasserschlauch und stärkte sich von den Aufregungen der letzten Stunden. Danach behandelte sie ihre Beinwunde mit heilender Runenmagie, so dass diese in kürzester Zeit vollkommen verheilt sein würde. Zumindest würde sie Vana bei weiteren Zusammenstößen mit Myra nicht behindern. Außerdem hatte sich zwischenzeitlich auch ihr Kristall auf dem Kampfstab wieder mit Magie aufgeladen, sodass sie nun wieder ihren magischen Schutz aufbauen konnte.
Damit waren ihre Chancen deutlich gestiegen, denn sie war sich sicher, dass sie Myra nicht zum letzten Mal begegnet war.
Nachdem sie sich gestärkt hatte und auch ihre Wunde versorgt war, überlegte sie, was sie nun weiter unternehmen sollte. Sicher war, dass sie die anderen Kristallträger finden musste, sollten Faldors schwarze Wolken vertrieben werden, andererseits:
<b>Warum nicht den Kristall selbst behalten? Er ist das Machtinstrument, was ich schon mein Leben lang gesucht habe. Mit seiner Macht könnte ich den dunklen Herrscher stürzen und an seiner Stelle Morgeria regieren. Ich könnte den dunklen Völkern dazu verhelfen, sich ihren angestammten Platz in der Völkergemeinde Celcias zurückzuerobern.</b>

Erschrocken und etwas benommen schüttelte sie den Kopf und verscheuchte diese Gedanken. Wie kam sie dazu? Was war das? Was beeinflusste sie und gab ihr diese Gedanken ein?
<b>Der Kristall! Seine dunkle Aura wirkt auf mich ein. Oder sollte es gar Sarks Geist sein? Immerhin ist er in den Kristall gefahren. Was immer es ist, ich muss es schnellstens beenden, bevor mich die dunkle Aura vollständig beherrscht.</b>
Vana ahnte, dass sie wegen ihres dunkelelfischen Erbes und der dunklen Seite ihrer Persönlichkeit für die dunkle Aura des Kristalls besonders empfänglich war.

Das Feuer war inzwischen langsam herunter gebrannt und die Glut spendete nur noch wenig Licht. Das war für Vana das Zeichen noch etwas zu schlafen. Der morgige Tag würde möglicherweise eine Entscheidung bringen.

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Re: Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 13. Juni 2007, 01:48

Vana hatte das Pferd weit getrieben. Doch nach einer Weile musste sie einfach eine Rast einlegen, nicht nur des Tieres wegen. Ihr ... hinteres Ende schmerzte beträchtlich und auch ihre Waden fühlten sich seltsam taub an. Sie sollte sich angewöhnen, mehr Zeit auf einem Pferderücken zu verbringen.

Inzwischen war die Nacht hereingebrochen und Vana hatte den Rand des Neldoreth erreicht. Ihr Blick schweifte über die Weiten der Stillen Ebene, die mattgrau vor ihr lagen. Wenn sie sich ein wenig südöstlich hielt, konnte sie den Sumpf umgehen und dann wieder Richtung Drachengebirge, um Pelgar zu erreichen.
Ja, sie musste den Kristall in die Hände eines hochrangigen Mannes der celcianischen Haupstadt legen und ... Augenblick mal. Und wenn sie den Kristall einfach für sich behielt? Wie viel könnte sie mit ihm erreichen? Welche Veränderungen könnte sie bewirken!

Was dachte sie da!? Vana erkannte schnell, welchen Enfluss die Finsternis des Kristalls auf sie hatte. Da half selbst der schwarze Handschuh nichts mehr. Irgendwann würde die dunkle Macht sich nicht von einem Stück magischen Stoffs aufhalten lassen und dann ...? Vana durfte dieser krankhaften, perversen Macht nicht unterliegen. Sonst könnte sie gleich zu Myra zurückkehren und ihr den Kristall überlassen.

Ob die finsteren Überlegungen nun tatsächlich vom Kristall oder von Sark selbst ausgingen, der sich im Inneren vesteckt hielt, vermochte sie nicht zu sagen.
Sie beschloss, sich erst einmal auszuruhen. Das Lagerfeuer, welches sie entfacht hatte, war bereits bis auf die Glut herunter gebrannt. Vana legte sich müde daneben. Das Pferd war versorgt, ihre Verletzung behandelt. Jetzt brauchte sie Ruhe.

Vana schlief die ganze Nacht hindurch. Zumindest vermutete sie es. Die finsteren Wolken am Himmel gaben keinen Aufschluss über die Tageszeit und sie verweilten schon so lange dort, dass man jegliches Zeitgefühl vergaß. Glücklicherweise war Myra noch nicht in der Nähe. Vanas kleiner Trick mit dem Torbogen hielt die stolze Dunkelelfe wohl länger auf als erhofft.
So konnte sie sich weiter auf den Weg machen.


<i>[Vanas Lebensenergie liegt nun bei 95%

entweder noch hier einen Post oder direkt weiter in Die Stille Ebene]</i>
Zuletzt geändert von Erzähler am Mittwoch 13. Juni 2007, 01:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Montag 18. Juni 2007, 12:54

Vana erwachte aus einem kurzen und eher unruhigen Schlaf, in dem sie von düsteren Träumen heimgesucht wurde. Benommen schüttelte sie den Kopf und verfluchte sich ein weiteres Mal dafür, dass sie den Abschiedsbrief ihres Vaters vernichtet hatte. Er wäre ein gutes Argument gegenüber Sarks Geist gewesen, um diesen davon zu überzeugen, dass sie Curunirs Tochter war.
Warum war dieser Kerl auch so stur und voreingenommen? Und diese dreimal verfluchte Myra hatte noch ein Übriges dazu getan, ihre Situation zu verschlechtern. Nun, wenigstens hatte sie für ihre Überheblichkeit gebüßt und den Kristall der Dunkelheit an sie verloren.
Ein böses Grinsen umspielte ihren Mund, als sie sich ausmalte, was wohl Faldor zu dieser Schlappe gesagt hatte. Dummerweise hatte sie es versäumt, Myra komplett unschädlich zu machen, was ihr schmerzhaft in Erinnerung brachte, dass sie noch nicht in Sicherheit war, denn Myra würde alles daran setzen, den Kristall erneut in ihre dunkelelfischen Finger zu bekommen. Von ihren Rachegelüsten Vana gegenüber ganz zu schweigen. Ihr Groll auf sie musste inzwischen recht beachtlich sein.

Also packte Vana eiligst ihre Sachen zusammen und verstaute sie auf dem Rücken des Pferdes, das früher einmal einem der Dunkelelfen gehört hatte. In der Eile, in der sie aus den Ruinen geflohen war, hatte sie sich das erstbeste Pferd geschnappt, was ihr in die Finger gekommen war, doch nun nahm sie sich kurz Zeit das Tier genauer zu betrachten. Anscheinend hatte sie richtig Glück gehabt, denn das Pferd, genauer gesagt handelte es sich um eine Fuchsstute, war von starkem Körperbau und machte einen sehr ausdauernden Eindruck. „Vielleicht sollte ich dir einen Namen geben meine Schöne. Nun, da ich dich schon mal habe, werde ich dich so schnell nicht mehr hergeben.“ Kurz überlegte sie und meinte dann an das Pferd gewandt: „Was hältst du von Rubinchen?“ Anscheinend fand die Stute den Namen nicht so toll, denn sie schnaubte entrüstet und schüttelte den kopf, so dass ihre rote Mähne hin und her flog. „So so, der ist dir wohl zu süß. Hm, und wie ist es mit Feuerwirbel?“ Kurz wieherte das Pferd auf, so als ob ihm dieser Name schon besser gefallen würde. Vana lachte und mainte dann: „Also schön Feuerwirbel, dann lass uns mal loswirbeln.“
Nachdem sie ihre Sachen verstaut hatte, schwang sich Vana auf den Rücken der Stute und setzte sich mit einem Schenkeldruck in Bewegung. Im Galopp, allerdings nicht mehr ganz so schnell wie am Vortag, ging es hinaus auf die Stille Ebene. Nach einiger Zeit warf Vana einen Blick zurück, wo der Neldoreth nur noch als grüne Linie erkennbar war und konnte zu ihrer Erleichterung noch keine Verfolger ausmachen. Dafür machte sich der Einfluss des Kristalls immer mehr bemerkbar, so dass sie all ihre Energie aufwenden musste, um ihm nicht zu erliegen. Meile um Meile flog sie dahin und kam dabei immer mehr zu der Überzeugung, dass sie es nicht mehr bis Pelgar schaffen würde, bevor sie dem Einfluss des Kristalls unterlag. So lenkte sie Feuerwirbel ein wenig weiter südlich in Richtung des Fischerdorfes. Dies lag etwas näher als Pelgar und sie würde es noch rechtzeitig erreichen.
So näherte sich dem Fischerdorf erneut Ungemach in der Gestalt von Vana, die von zwei Faktoren getrieben wurde, der Flucht vor Myra und dem wachsenden Einfluss des Kristalls, dem sie dort zu entgehen hoffte.
Zuletzt geändert von Vana Erendis Morgaine am Mittwoch 4. Juli 2007, 00:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Auf der Jagd nach dem Juwel der Dunkelheit

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 4. Juli 2007, 00:33

Das Fischerdorf rückte näher. Neben Vana plätscherte der Ilfar vor sich hin. Meilen vor ihr entdeckte sie bereits einen dunklen Fleck unter all dem Grün der Stillen Ebene. Ja, dort wartete das Fischerdorf auf sie. Dort würde sie vielleicht das Pferd wechseln oder sich zumindest ausruhen können. Und dann weiter nach Pelgar, bevor Myra sie noch einholte ... oder der Kristall sie vollständig einnahm. Wie gut dieser Handschuh wohl noch taugte?

Anscheinend nicht mehr sonderlich gut, denn Vana wurde leicht schwindelig. Sie fühlte sich unwohl, ihr wurde flau im Magen. Beinahe wäre sie vom Pferd gestürzt, doch noch konnte sie sich halbwegs aufrecht ihm Sattel halten.
War es Sarks Macht, die sie auszehrte? Doch sie fühlte sich nicht schwach, nur ... seltsam benebelt. Als wolle etwas zu ihr durchdringen.

<i>Trägerin ... du wirst gebraucht. Auch der dunkle Kristall muss seine Bestimmung finden. Auch Dunkelheit wird gebraucht. Vertraue!</i>

Dann umfing Vana ein seltsamer Schleier aus finsterem Nebel. Er legte sich um sie, ihr Pferd Feuerwirbel und die Umgebung. Er isolierte sie völlig vom Rest der Welt. Sie schmeckte ihn fast ... sie schmeckte Dunkelheit! War es Sarks Macht? Dieser Zweifel begleitete sie, als sie das Gefühl hatte, abzuheben und wie ein Vogel zu fliegen. Schneller und immer schneller trieb es sie, bis sie plötzlich mit einem Ruck wieder auf festen Beinen stand. Neben ihr Feuerwirbel, das nervös wieherte.

Endlich lösten sich die Nebel auf. Vana erkannte wieder die Stille Ebene ... und doch war sie nicht mehr dort, wo sie sich zuletzt befunden hatte.


<i>[weiter in Die Stille Ebene -> Das Ende der dunklen Wolken (Erzähler eröffnet das Topic)]</i>

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