Südlich von Kosral

Der Wald liegt südwestlich und erstreckt sich weit in den Osten. Die Zwillingsflüsse Euwin und Auwin schenken dem Wald das Leben. Der Turm der Weisheit und die Ruinen Kosrals verbergen sich in ihm. Angeblich haben die Elfen dort ein Dorf errichtet.
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Fianna Firnblüte
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Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Donnerstag 17. Februar 2011, 21:47

Fianna befand sich nördlich des Ilfar und südlich von Kosral. Um diese Stadt machte sie immer einen großen Bogen, zu sehr klangen ihr noch die Geschichten ihres Vaters und ihrer Familie in den Ohren, die abends am Lagerfeuer erzählt wurden. Das Glück war ihr hold gewesen und sie hatte ein schönes Reh erlegt, welches sie nun abzog. Natürlich nicht, ohne sich vorher bei der Seele des Tieres zu entschuldigen und sich bei Phaun zu bedanken. Eine Selbstverständlichkeit für die junge Elfe. Während sie also das Reh verarbeitete, lauschte sie nur mit halbem Ohr auf ihre Umgebung und war in Gedanken dabei, was später aus dem Leder alles hergestellt wurde. Die Qualität war sehr gut, sie durfte es nur nicht jetzt beim Gerben verderben. Dann würden später schöne Stiefel daraus gemacht oder etwas anderes schönes, nützliches. Bei diesem Gedanken musste Fianna etwas lächeln. Von dem Fleisch würde sie einige Zeit essen können und noch eilte es nicht, nach Hause zu gehen. Lieber blieb sie noch eine Weile im Wald und genoss die reine Luft und die Ruhe. Da das Abziehen, Verarbeiten und Gerben eine recht eintönige Arbeit sein konnte, schweiften ihre Gedanken fort. Verweilten nicht fest an einem Ort, sondern sprangen von Ort zu Person zu Geschehnis. Blieben kurz bei ihrem Vater und der Frage, ob sie ihn bald mal wiedersehen würde, verweilten noch kürzer bei ihrer Mutter und sprangen dann kurz zum Dorf. Längen noch blieben sie beim Wald und den Orten, die sie letzte Zeit gesehen hatte. Darunter mischte sich allerdings eine leichte Sorge. "Diese Spuren im Wald sind schon merkwürdig. Viel zu viele und in dieser Gegend...vielleicht sollte ich ihnen doch einmal folgen. Aber wer weiß, wer sie verursacht hat? Oh, verdammt!" Fianna hatte etwas des Gerbmittels verschüttet und das war auf der Spitze ihres linken Stiefels gelandet. Ihre Stirn krauste sich leicht. "Ich muss wirklich besser aufpassen, nachher mache ich noch Fehler und das Fell ist nicht zu verwenden. Das wäre eine echte Schande! Und eine Beleidigung." Vorsichtig wischte sie das Gerbmittel fort und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe, ohne dieses Mal ihre Gedanken schweifen zu lassen.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 23. Februar 2011, 13:51

Die Zeit des Erwachens war bereits vorangeschritten und eilte der Zeit der Abendsonne entgegen. Gerade hier in einem Wald, wie dem Neldoreth konnte Fianna den Wandel der Zeiten besonders gut beobachten. Sie war ganz in ihrem Element, im Reinen mit sich und der Natur. Endlich war die lange Zeit des Schlafes vorbei und das Leben hieß alle wieder willkommen.
Fianna mochte durchaus die Geselligkeit ihres gleichen, aber der Wald und seine Tiere waren ihr lieber. Sie hatte sich bisher keine Gedanken darüber gemacht, warum dies so war, dass sie oft tagelang lieber im Wald umher streifte und so gesehen lieber für sich blieb. Ihr Vater und die Anderen des Dorfes nahmen ihr dies nicht übel, wenn sie sie auch gerne mehr um sich hätten. Aber so sorgte sie dafür, dass alles im Gleichgewicht im Wald blieb und sie hielt die Augen nach ungebetenen Gästen offen.
Phaun und seine Gunst waren Fianna hold, sie hatte es geschafft, ein Reh zu erlegen, welches eine wunderschöne Fellzeichnung aufwies. Sogleich hatte sie sich daran gemacht, das Tier auszuweiden. Das, was sie nicht verarbeiten konnte, hinterlegt sie unter niedrigen Sträuchern. So würden die Tiere, die es nach der langen Zeit des Schlafes nötig hatten, daran gelangen. Das Fleisch wollte sie für sich zubereiten. Im Moment jedenfalls bereitete sie das Fell fürs Gerben vor. Sie hatte die Wahl, diesen komplizierten Vorgang hier draußen zu tätigen oder dafür ins Dorf zurück zu wandern. Dafür konnte sie definitiv schon einmal Blätter und Rinde der Eiche oder Kastanie zusammen sammeln. Da sie sich erst noch weiter im Wald umsehen wollte, machte sie das Fell haltbar , indem sie es mit einer Salzlösung einstrich und dann gut in Blätter verpackte, es hatte schon alles seine Nützlichkeit. Lange dürfte sie mit der Weiterverarbeitung aber nicht warten.
Unter ihre Gedanken mischten sich Fragmente von anderen Sorgen. Fianna hatte sichtbare Spuren hier in mitten des Waldes gesehen. Spuren, die hier so nicht hergehörten, dass war fast unmittelbar bevor sie das Reh erlegt hatte. Sie fragte sich, wem diese Spuren gehörten und was das Ganze zu bedeuten hatte. Die, die hier in den Wald gehörten, gingen vorsichtig mit ihm um, achteten auf ihre Schritte und Taten. Natürlich wusste der Wald dass sie hier waren und für ihre Umsicht belohnte er sie reich. Was auch immer hier durch gekommen war, gehörte vermutlich nicht hierher, der Pfad wirkte, wie mit einer Axt hinein geschlagen und zwischendurch war die feuchte Erde tief eingedrückt. Um mehr heraus zubinden, musst sie sie Spuren genauer untersuchen und wahrscheinlich würde sie diesen auch folgen.
Vorerst konzentrierte sie sich aber auf den Zurichtungsprozess des Felles, sie wollte es weder verhunzen, noch wollte sie ihre eigene Kleidung ruinieren.
An sich war das tag wirklich schön, die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen in den Wald und hier und dort, wo diese durch das Blätterwerk drangen, schienen sie golden auf das Moos und ließen die Insekten wie tanzenden Glühwürmchen aussehen. Es war hier wirklich friedlich und genau diese Momente schätzte sie sehr.
Die zeit verging und die Sonne hatte bereits ihren Zenit überschritten, langsam war ein noch kühler Wind aus Südwesten aufgekommen. Dieser Wind war normal für die Jahreszeit, allerdings trug er seltsame Gerüche mit sich, die Fianna so noch nicht wahrgenommen hatte. Gerüche, die erstens nicht in einen Wald gehörten und zweitens nicht gesund rochen. Der Wind konnte vieles mit sich tragen, war es überhaupt von belang?!
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Mittwoch 23. Februar 2011, 20:12

Die gewohnte Arbeit hatte eine beruhigende Wirkung auf Fianna. Wie immer. Der Wald war still und ruhig, sah man von dem normalen Lärm ab. Vogelgezwitscher, Insektengesumm und der Wind. Alles normale Geräusche für den Wald. Daher nahm Fianna sie manchmal gar nicht mehr wahr. Sie waren einfach selbstverständlich. Mit ruhigen und routinierten Bewegungen kümmerte sie sich weiter darum, ihre Beute zu zerlegen und zu verarbeiten. Die Färbung des Rehs war wirklich schön, da musste sie sehr gründlich sein. Nachdem sie das Fell so weit vorbereitet hatte, wie es gerade ging, packte sie es ein und kümmerte sich dann um das Fleisch. Dieses würde sie auch erst später weiterverarbeiten. Trocknen oder Räuchern, aber dafür musste sie erst einen geeigneten Platz finden. Am besten einen Rastplatz, an dem sie sich zur Not auch ein paar Tage länger aufhalten konnte. Es drängte ja nichts, sie hatte Zeit.
Gerade als Fianna Fleisch und Fell verstaut hatte und sich auf den Weg machen wollte, trug der Wind einen Geruch heran, der so gar nicht in den Wald passte. Und auch nicht in die Nase der jungen Elfe. Witternd wie ein Reh hob sie den Kopf und sog die Luft tief in ihre Lungen. So etwas hatte sie noch nie gerochen. „Ob das wohl mit diesen Spuren zusammenhängt? Ich sollte dem vielleicht doch mal nachgehen, ein bisschen Zeit habe ich ja noch.“ Sie schulterte ihr Paket und folgte ihrer feinen Nase. Diese führte sie näher an den Fluss heran, etwas, was ihr nicht gerade behagte. Trotzdem ging sie weiter, setzte ihre Schritte mit Bedacht und hinterließ so gut wie keine Spur.
Schließlich kam sie auf einem neuen Weg an. Dieser war noch nicht sehr alt, zu frisch noch die Spuren, wie er geschlagen worden war. Und auch hier waren wieder diese seltsamen Spuren. Fiannas Augenbrauen zogen sich etwas zusammen. „Ganz neu…hier geht irgendetwas vor sich…und es scheint nichts gutes zu sein.“ Nachdem sie sich gründlich umgesehen hatte, ging sie vorsichtig und leicht geduckt näher an die Spuren heran, um sie dieses Mal genauer zu untersuchen. „Das sind ja seltsame Spuren. Hmmm, wohin führt dieser Weg wohl? Weiter in dieser Richtung…was liegt da noch?“ Verdutzt hob sie den Kopf und blickte in die Richtung, in der sie die Stadt wusste. Dann folgte ihr Blick dem Weg. Dieser machte einen leichten Knick und führte nicht auf Kosral zu, sondern in die andere Richtung! „Wer macht sich denn die Mühe, hier einen Weg zu schlagen? Das sollte ich mir doch wohl mal genauer ansehen.“
Fianna löste den Bogen und nahm den direkten Weg Richtung Fluss, mitten durch den Wald. Bewusst leise setzte sie ihre Schritte und nutzte jede Deckung, als wenn sie sich auf der Jagd befand. Der Geruch, der sich vorher hatte aufschrecken lassen, wurde intensiver. Kein Zweifel, das kam aus Richtung Ilfar. Die junge Elfe fing an sich Sorgen zu machen. Das alles…bedeutete nichts gutes. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus. Sie…sollte nicht hier sein. Mitten im Schritt hielt sie inne und drehte dann um, um im Wald zu verschwinden. Das alles war ihr zu suspekt.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Erzähler » Sonntag 27. Februar 2011, 03:41

Im Wald hatte Fianna absolut keine Probleme, voran zu kommen. Sie wusste, wie sie sich zwischen dem empfindlichen Wesen zu bewegen hatte, um keines zu beschädigen. Im Gegensatz zu dem oder zu denen oder dem Etwas, was hier entlang gekommen war. Ein seltsamer Geruch trieb sich nach Süden, dem sie nachgehen wollte. Dies hier war ihre Heimat, an diesem Flecken Erde hing ihr Herz und dieses wollte sie beschützen. Die meiste Zeit über waren die Spuren nicht eindeutig zu erkennen, dafür war in diesem Teil des Neldoreth der Boden zu weich. Aber was sie erkennen konnte, verwirrte sie nur noch mehr. Es waren einige eindeutige Fußspuren zu sehen, die meisten davon waren außergewöhnlich klein, kleiner als Elfenfüße und ein oder auch zwei enorm Große waren dabei. Von der Tiefe der Spure her, konnte Fianna erkennen, dass sie keinen direkten Zusammenhang hatten, dafür waren die Großen schon zu alt. Über diesen Spuren, lagen Schleifspuren?! Wurde hier etwas durchgezogen? Wenn ja, konnte es nicht sehr schwer gewesen sein. Vor allem stellte sich ihr die Frage, warum hier, durch den Teil des Waldes? Alle die sich nicht hier im Neldoreth nicht auskannte, verirrten sich und fanden bisweilen unweigerlich den Tod. Warum quer durch den Wald? Wieso hatten sie oder es oder was es auch war, nicht die befestigten Wege oder die Straßen genommen? Das waren nicht nur die sicheren Wege, auf ihnen kam man auch schneller voran.
Eine weitere wichtige Tatsache, die Fianna auffiel, war der Umstand, dass die Pflanzen rechts und links des Trampelpfades nicht etwa abgeschlagen wurden, nein, sie waren ganz einfach abgeknickt. Wer auch immer hier durchgekommen war, hatte auch noch etliche Mühen auf sich genommen, um voran zu kommen. Ein ganz und gar seltsames Verhalten, was da an den Tag gelegt wurde. Je näher sie dem Fluss kam, desto seltsamer kam ihr die ganze Situation vor, fast schon ungeheuerlich.
Stundenlang war sie den komischen Spuren nun gefolgt, die kein Ende zu nehmen schienen, geschweige denn, dass sie die Verursacher ausfindig machen konnte. Nun war es mittlerweile fast abends, die Sonne war bereits hinter den Bäumen verschwunden und damit nahm auch das Licht merklich im Wald ab. Fianna entschied, dass all dies nichts gutes verhieß. Sie ließ somit die Spuren Spuren sein und machte sich wieder auf den Rückweg, ihr war das Alles wirklich nicht geheuer und mulmig war ihr auch. Das sie den Rückweg auch fand, darüber brauchte sie sich keine Sorgen zu machen, der Pfad war sichtbar genug. Noch spiegelte sich ihre Vorsicht und das Gefühl der Sorge in ihrem Vorgehen wieder. Wo bei es doch eigentlich ihre Aufgabe war, sich um die belange des Waldes zu kümmern. Klar, sie war keine Druidin, aber sie kannte den Teil des Neldoreth so gut wie ihre Westentasche. Durfte sie sich wirklich zurückziehen, ohne dass sie dies weiter beachtete? Keiner würde von ihr verlangen können, dass sie dem alleine nachging, aber ihr Gewissen meldete sich langsam zu Wort, dass sie das nicht beiseite schieben durfte. Zum ersten Mal seit langem, befand die junge Elfe sich in einer Zwickmühle.
Die Spuren würden auch morgen noch da sein, sie hatte also die Möglichkeit, in Ruhe darüber nachzudenken, da es jetzt eh an der Zeit war, dass sie sich einen geeigneten Platz zum Lagern suchte.
Bis zu ihrem Ausgangspunkt würde sie es, bis zur völligen Dunkelheit nicht mehr schaffen. Was aber auch nicht nötig war, selbst von dem Pfad aus, konnte sie einige lichtere Flecken erkennen. Wenn sie der Umgebung lauschte, konnte sie keinen Grund finden, hier nicht zu rasten, es sei denn, sie hatte vor, die Nacht durch zu marschieren. Wie sollte sie weiter vorgehen?!
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Sonntag 27. Februar 2011, 16:22

Die Spuren ließen Fianna nicht los. Wo mochten sie hinführen? Und wer hatte sie verursacht? Eigentlich wollte sie rasten…sich um Fleisch und Fell kümmern. Schon steuerte sie einen der Orte an, die ihr ins Auge gestochen waren. Mitten im Schritt hielt sie inne und drehte den Kopf, um über ihre Schulter zu blicken. „So ein seltsames Gefühl…und so seltsame Spuren…da stimmt etwas nicht. Ich fühl mich ganz komisch dabei. Besser ich geh der Sache doch heute noch auf den Grund, heute finde ich so eh keinen Schlaf.“ Fianna drehte sich um und folgte den Spuren weiter. Wer auch immer hier durchgekommen war, er war nicht zimperlich gewesen. Und alleine deswegen galt es schon ihn zu finden. Im Wald gab es genug natürliche Wege, wer musste sich da extra mit aller Gewalt einen neuen bahnen?
Im schwindenden Tageslicht waren die Spuren nicht mehr gut auszumachen, aber dem Weg war einfach zu folgen. Leise und vorsichtig setzte Fianna ihre Schritte, horchte immer wieder und hielt an, um sich ein wenig umzusehen. Täuschte es oder näherte sie sich langsam der Quelle? Vorsichtig berührte sie eine der umgeknickten Pflanzen. Das war noch nicht lange her. Langsam tauchte der Mond alles in ein bleiches Licht, nur stellenweise kam er nicht durch das dichte Blätterdach. Dieses dämmrige Licht kam Fianna bei der Suche zugute, auch wenn sie darauf achtete, nur durch die dunklen Flecken zu gehen.
Wer immer da war, sie musste ihm es ja nicht so leicht machen, sie zu finden. Immerhin wollte sie ihn oder es zuerst finden. Um überhaupt herauszufinden, womit sie es zu tun hatte. Mit dem Daumen strich sie über das Holz ihres Bogens, glatt und anschmiegsam. Und beruhigend. Der Geruch dafür nicht. Fianna konnte ihn absolut nicht einordnen, immer wieder blieb sie stehen und witterte, doch je weiter sie kam, desto weniger wurde das nötig. „Was nur, was? Was ist das?“ Unter ihre Nervosität mischte sich Neugier. Ihre Haltung wurde immer geduckter, ihre Schritte immer vorsichtiger. Nicht bewusst. Es war mehr eine instinktive Handlung. In Deckung zu gehen und schnell reagieren zu können.
Eigentlich war es dumm, jetzt weiter zu gehen. Sie hätte vorhin rasten sollen. Hätte, könnte, sollte. Fianna hatte es nicht, sie hatte sich dazu entschieden, diesen Spuren nachzugehen. Nur langsam keimten Zweifel in der jungen Elfe auf. „Ich hätte doch vielleicht nicht den Spuren nachgehen sollen…Wer weiß schon, was mich am Ende erwartet? Aber jetzt zurückgehen und sich einen Rastplatz suchen wäre auch sinnlos. Ich schaue einfach, was da los ist und ziehe mich dann zurück. Das wird wohl das Beste sein. Und dann such ich mir ein schönes Fleckchen und schlafe gut aus. Na, das klingt doch vernünftig.“ Zufrieden mit diesem selbsteingegangenen Kompromiss huschte Fianna weiter durch den Wald, um die Quelle dieser Spuren und dieses seltsamen Geruches zu finden.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 10. März 2011, 22:19

Fianna hatte ihre Angst besiegt und ließ ihre Vernunft walten. Was sollte ihr hier schon groß geschehen?! Dieser Wald, war ihre Heimat und diesen kannte sie in und auswendig. Wer, wenn nicht sie, sollten sich hier zurecht finden. Im Gegensatz zu Vielen anderen, kannte sie sich hier immerhin mit am Besten aus und schon war ihr Ehrgeiz geweckt. Das wäre ja zu schön, wenn sie dem Rätsel nicht auf die Spur kommen würde.
Es war auch schon wirklich eine verquere Situation, die Spuren und Gerüche, die sie fand und bemerkte, ließen in ihre die Alarmglocken schrillen, aber alles um sie herum, war friedlich. So natürlich und voll Harmonie, wie die Natur eben war.
Ihr Füße fanden einfach, einen Weg durch das Grün und Unterholz. Mittlerweile hatte der Abend Einzug erhalten, hier und da konnte sie das fahle Licht des Mondes durch die Äste schimmern sehen. Die Tiere des Tages ruhten wohl verdient in ihren Verstecken und wurden durch die nachtaktiven Wesen abgelöst. All ihre Sinne waren geschärft und nahmen jeden Reiz ihrer Umgebung war.
In einigem Umkreis Hörte sie die Rufe einer Eule und eines Waldkäuzchen, über ihrem Kopf rauschten Fledermäuse durch die Luft und jagten ihre Beute. Im Unterholz raschelte es, vermutlich Kleintiere, wie jegliche Art von Nagern, Igeln und halbhohen Säugetieren.
Der Pfad, dem sie folgte, war immer noch gut zu erkennen, allerdings waren hier mittlerweile keine einzelnen Abdrücke mehr zu erkennen, weil der Boden hier mit allerlei Laub und Moosen bedeckt war.
Ihre Erfahrung sagte ihr, dass sie jeden Moment auf etwas treffen musste, aber dem war seltsamer Weise nicht so. Das Einzige, was zu dem verursachten Pfad hinzu kam, waren weitere Pfade. Fianna war nun schon wieder zwei Stunden am Laufen und Pirschen und hatte eine beachtliche Strecke zurück gelegt. Wenn Sie die anderen Pfade untersuchte, konnte sie feststellen, dass diese schon älter waren. Aber warum und seit wann?
Zugegeben, in diesem Teil des Waldes kam sie nicht ganz so oft. Sie hielt sich eher nördlicher auf und aus irgendeinem, ihr nicht bekannten Grund, hatte sie nun einen Weg weiter in den Süden eingeschlagen. Vielleicht mit Phauns Führung … vielleicht war sie dafür bestimmt, diese Unstimmigkeiten zu lösen.
Die älteren Pfade, kreuzten den neuesten durchaus, auch an mehreren Stellen und wenn sie dem breitesten weiter folgte, keimte in ihr der Verdacht, dass hier reger Betrieb herrschte, aber warum. Darauf konnte sie sich keinen Reim machen.
Je weiter sie in den Wald Richtung Süden kam, desto verworrener wurde alles. Es schien hier generell mehr Bewegung im Unterholz zu sein. An mehreren Stellen war der Waldboden aufgewühlt und viele kleinere Pflanzen waren umgeknickt oder lagen locker in der Erde. Wenn sie sich einige der Stellen direkt ansah, konnte sie dunkle Flecken finden, besonders auf toten Ästen oder abgebrochenen Pflanzenteilen, in Bodennähe. Womöglich Blut? Was war hier geschehen?
Im Moment konnte sie von ihrem Punkt aus nichts ungewöhnliches entdecken. Aber, was wenn sich diese Dinge wiederholen würde? Wann wäre wieder der nächste Zeitpunkt? Warum hatte dies bisher noch keiner bemerkt? Oder hatten die Bewohner der Ebene, südlich des Waldes, schon mit dieser “Bedrohung” zu tun? Frage über Fragen kamen in Fianna auf, auf die sie sich noch keine Antwort zu reimen wusste.
Während sie so da kniete und die gegen um sich herum mit Argusaugen beobachtete, konnte sie kleine Säugetiere sehen, die aus dem Unterhol kamen und wieder auf der Suche nach Futter waren. Von der jungen Elfe ließen sie sich nicht beirren, warum auch.
Zu ihrer Linken, ungefähr zehn vielleicht auf 15 Schritt entfernt, schlich ein Fuchs durch einen der älteren Pfade. Er blickte sie einmal kurz an, nahm dann aber wieder eine Fährte auf und trottete weiter. Bis er parallel zu ihr stehenblieb und eine Stelle am Boden genau beschnüffelte. Wenige Sekunden vergingen, wie dann der Fuchs plötzlich einen Satz nach hinten machte und nieste. Was wiederum andere Tiere aufschrekte, die nun ihr Heil, in der Flucht suchten. Dann hörte Fianna ein Summen, von vielen, winzigen Flügelpärchen, es war ein Schwarm Fliegen, den der Fuchs ebenfalls aufgescheut hatte. Das konnte nur eines bedeuten, wenn es sich um Fliegen handelte.
Wieder stritten in ihr, eine gesunde Furcht, die wie eine Welle aufbegehrte und ihr Pflichtgefühl gegenüber diesem Flecken schöner Natur.
Von hier aus, konnte sie auch bereits ein Rudel Wölfe Heulen hören, deren voll tonender Gesang die Nacht erfüllte. Nach wie vor, allerdings, endeten die Pfade nicht, sie zogen sich weiter querbeet durch den Wald. Zumindest jetzt in der Dunkelheit, vermochte sie aber nur dem zu folgen, dem sie schon die ganze Zeit gefolgt war.
Irgendwann musste dies hier ja ein gewisses Ende haben …. Aber was kam dann.
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Mittwoch 23. März 2011, 18:23

Fianna blieb mitten auf dem Pfad stehen und sah dem Fuchs nach, der sich von dannen machte. In ihrer Brust keimte ein seltsames Gefühl auf und sie blickte sich erneut um. Ein Hauptpfad und viele Nebenpfade…nur wohin führten sie und wer nutzte sie? Die junge Elfe wurde unsicher. Sie war vielleicht eine recht gute Jägerin für ihr Alter, aber immer noch sehr jung. Was, wenn das hier einfach eine Nummer zu groß war? Jetzt wünschte sie sich ihren Vater herbei, so viel erfahrener als sie und auch viel souveräner. Aber der war wohl weit im Süden oder im Dorf. Fianna drehte sich einmal um ihre eigene Achse, dann blieb ihr Blick auf der Stelle hingen, die der Fuchs gerade beschnuppert hatte. Mit neugierig vorgestrecktem Hals ging sie näher heran, um herauszufinden, was das war. „Hmm, ein paar der dunklen Flecke bisher haben wie Blut ausgesehen. Was das wohl ist?“ Vorsichtig ging sie in die Knie und betrachtete das Objekt der Begierde für die Fliegen. Genau konnte sie es nicht zuordnen, aber ihr Magen fing leicht an zu rebellieren. Das als Fleisch zu identifizieren war ziemlich schwer, undefinierbare Masse traf es besser. Mitleidig blickte die junge Jägerin in die Richtung, in die der Fuchs verschwunden war. „Armer kleiner Kerl und du hast auch noch deine Nase mitten hinein gehalten.“ Sie schüttelte leicht den Kopf, beinahe bedauernd, dann schob sie mit dem Fuß etwas Moos über die Stelle. Danach blickte sie wieder den Pfad entlang, der der Hauptpfad zu sein schien. „Es ist schon ziemlich spät. Vielleicht sollte ich besser morgen früh im ersten Licht der Sonne weitergehen. Jetzt werde ich nur müde und übersehe vielleicht etwas. Außerdem nutzt jemand diesen Pfad vermutlich über Tag, das würde es mir leichter machen, den Verantwortlichen zu finden. Und sonst ist es halt einfacher, ihm zu folgen.“ Nachdem sie den Entschluss zu rasten gefasst hatte, suchte sich Fianna einen Lagerplatz, der etwas versteckt lag und von dem Pfad nicht eingesehen werden konnte. Dort legte sie ihre Ausrüstung ab und entspannte dann ihren Bogen, den sie von der Jagd noch gespannt bei sich getragen hatte. Auf ein Feuer verzichtete sie, stattdessen aß sie etwas von ihrem Trockenfleisch. Nachdenklich lag ihr Blick auf dem frischen Fleisch von dem Reh. „Das muss ich auch morgen verarbeiten, sonst wird es schlecht. Hm, soll ich dann erst dem Pfad folgen oder mich darum kümmern? Hier kann ich es definitiv nicht machen, besser ich gehe dazu tiefer in den Wald. Aber erst morgen.“ Sie gähnte herzhaft und rollte dann ihre Decke aus. Bevor sie sich allerdings schlafen legte, sprach sie noch ein kurzes Gebet zu Phaun, um sich noch einmal für ihr Jagdglück zu bedanken und um Unterstützung für den nächsten Tag zu bitten, wenn sie dem Pfad weiter folgte. Ruhe ließ ihr dieser dann nämlich doch nicht. Erst danach rollte sie sich unter ihrer Decke zusammen und schloss die Augen. Wenn Phaun gnädig war, würde sie die Nacht durchschlafen und früh morgens aufwachen.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Gestalt » Dienstag 29. März 2011, 00:41

Fianna hatte die Stelle betreten, an der der Fuchs zuvor zugange gewesen war. Ihr wurde ziemlich mulmig, wie sie die unidentifizierbaren Fetzen auf dem Boden betrachtete. Bevor ihr vollkommen schlecht wurde, hielt sie es für besser, sich davon abzuwenden. Mit einer Fußspitze schob sie Moos über die betroffenen Stellen. Damit allerdings, legte sie etwas helles, bleiches frei. Wenn sie genauer hinsah, konnte sie Knochen erkennen, die von Moos, Laub und Erde bedeckt waren. Da es keine große Knochen waren, war hier offensichtlich ein Tier verendet, vielleicht ein Dachs oder ein Waschbär?!
Nach ihrer unschönen Entdeckung, beschloss sie erst einmal zu rasten.
Es würde nicht mehr lange dauern, ehe sich vollkommene Dunkelheit über den Wald legen würde. Ein nettes Fleckchen war schnell gefunden. Hier, an dieser Stelle, standen die Bäume dichter und zwischen den Stämmen hatten sich Beerensträucher verwurzelt und ein dichtes Gestrüpp zurückgelassen, in dem sich bereits einiges an Schnee verloren hatte. Zusammen mit den toten Blättern des letzten Zyklus, bot diese natürliche Mauer einen sehr guten Schutz. So musste die junge Elfe wenigstens ihren Rücken nicht freihalten.
Ein weiches Lager aus Blättern und Moos war schnell aufgehäuft und in ihre Deck und den Umhang gekuschelt, machte sie es sich am Fuße der Bäume bequem.
Bevor sie einschlummern würde, richtete sich ein Gebet an Phaun, indem sie sich für ihr heutiges Glück bedankte. Wärme durchströmte sie und ein Gefühl des Friedens erfasste ihr Innerstes. Phaun war zufrieden mit ihr.
Der Tag war ziemlich aufregend gewesen und forderte langsam seinen Tribut. Müdigkeit wallte in Fianna auf und ließ sie langsam schläfrig werden.
Um sie herum war es friedlich, die nachtaktiven Tiere gingen ihren normalen Beschäftigungen nach und ganz in ihrer Nähe konnte sie den Fuchs von vorhin wieder bemerken. Offenbar mochte er ihre Gesellschaft. Auf der Suche nach kleinen Säugetieren und Insekten, durchstöberte er mit seiner Schnauze hier und da das Laub.
Mitten in der Nacht wurde Fianna durch ein leises Fiepen geweckt. Leicht verwirrt und verwundert, was denn nun war, sah sie sich vermutlich genauer um. Ungefähr die Hälfte der Nacht war vorüber, denn der Mond stand nun direkt senkrecht über dem Wald. Bodennebel war aufgekommen und hatte alles in ein silbriges Licht eingehüllt. So friedlich es auch wirkte, musste doch irgendetwas sein, denn der kleine Fuchs saß ganz dicht bei dir, zusammen gekauert in einer Mulde und blickte starr in eine Richtung.
Etwas weiter entfernt, konnte Fianna wahrnehmen, wie sich der Nebel bewegte und aufgewirbelt wurde.
War da gerade jemand oder etwas entlang geschritten? Dem dunklen Schatten nach zu urteilen, konnte dies gut möglich sein. Oder war es der Wind, der leicht aufkam und den Nebel nun in Bewegung versetzte. Irgendetwas seltsames ging hier vor sich, aber gerade jetzt, war sie nicht gewillt, dem nach zugehen. Hörte sie nun auch etwas im Wind? Konnte es ein leises, tiefes Lachen sein? Wenn, dann klang es hallend und ohne Leben. Oder bildete sie sich dieses gerade ein?
Ihr Blick wurde ebenfalls nun in die Richtung gezogen, in die auch der Fuchs starrte. Zeit verging, der Mond zog weiter, aber die Nacht blieb friedlich … was war hier los?!
Längere Zeit noch blieb sie wach durch ihre aufgepeitschten Sinne, bis auch diese wieder von einer bleiernen Müdigkeit eingenebelt wurden.
Am Morgen erwachte sie durchaus erholt, sie hatte, trotz der Unterbrechung lange genug geschlafen.
Auch heute schien ihr das Wetter wieder hold zu sein. Über den Himmel trieben zwar gräuliche Wolken, aber die Sonne blitzte schon über den Horizont.
Fianna hatte heute einiges vor. Zum Einen wollte sie endlich das gejagte Reh verarbeiten und später dann weiter den Pfaden folgen.
Für das morgendliche Mahl konnte sie sich weiter am Trockenfleisch laben und zusätzlich Flechte und Moose sammeln, die in dieser Jahreszeit recht genießbar waren. Vielleicht würde sie im Dickicht hinter sich noch gefrorene Beeren des letzten Zyklus finden.
Der Vormittag zog in den Wald und die Geschehnisse der letzten Nacht waren schon fast vergessen. Die junge Elfe war ganz in ihre Arbeit mit dem ausgeweideten Reh beschäftigt, bis ihre Ohren feinste Töne im sanften Wind wahrnahmen. Der sanfte Strom samt Geräuschen kam von Süden, dort wollte sie ja eh nachsehen. Wie es aussah, hatte sie nun einen Grund mehr. Die Geräusche verloren sich auch nicht oder hörten auf. Je länger sie anhielten, desto bekannter kamen sie ihr vor und setzten sich zur Sprache zusammen. Sie wiesen eine bekannte Melodie auf, offensichtlich kamen andere Elfen hier durch.
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Dienstag 17. Mai 2011, 15:10

Der Fuchs schien sie zu mögen oder jedenfalls zu akzeptieren. Zu fürchten schien er sie jedenfalls nicht. Darüber und das warme Gefühl in ihrer Brust lächelte Fianna und kuschelte sich tiefer in ihre Decke ein. Die Müdigkeit übermannte sie und trotz der ganzen seltsamen Dinge, die gerade hier im Wald passierten, schlief sie schnell ein. Zusammengerollt schlief sie tief und fest, bis ihre Sinne das Fiepen wahr nahmen, was ein Gefühl der Gefahr in ihr auslöste. Müde hob sie den Kopf und blickte sich um. In ihrer Nähe hatte sich der Fuchs zusammengekauert und blickte in eine Richtung. Seine Nähe verwunderte sie nicht, aber seine Haltung. Dadurch alarmiert blickte sie sich um. Nebel wallte und es wirkte, als wenn er verwirbelt worden war. Durch Schritte. Aber Fianna konnte niemanden sehen. Es war still, jedenfalls glaubte sie das. Dann trug der Wind ein seltsames Geräusch heran, ein...Lachen? Es war nichts zu sehen, als sie sich umsah und dann blickte sie wieder zu dem Fuchs. Dieser starrte immer noch in die gleiche Richtung, geduckt, verängstigt. Fianna hob den Kopf und suchte, aber ihr Blick fand nichts. Auch ihre feinen Ohren hörten nichts mehr. Es war, als wenn sie von etwas gestriffen worden war, von etwas, was nicht von dieser Welt war? "Was war das nur? Ich kann nichts mehr sehen und hören, aber der Fuchs scheint es noch zu spüren." Da sie selber aber nichts mehr sah und hörte, lehnte sie sich wieder etwas zurück in ihr Lager. Bald sank ihr Kopf wieder hinab und sie blinzelte nur noch ein paar Mal in die Richtung, dann fielen ihr wieder die Augen zu. Erst am nächsten Morgen erwachte sie wieder, der kleine Fuchs war fort und auch der Nebel. Und mit diesem auch das seltsame Gefühl der Nacht. Bald schon hielt sie es nur für einen Traum. Und mit den Aufgaben des Tages rückten die Geschehnisse immer weiter in den Hintergrund ihres Bewusstseins, bis sie es selber nur für einen Traum hielt. Ihr Frühstück aus Trockenfleisch ergänzte sie durch Dinge, die sie in der Natur fand. Viel war es noch nicht, aber für die junge Elfe reichte es völlig aus. Dabei sah sie sich immer wieder nach dem kleinen Fuchs um, fand ihn aber nicht wieder. Darüber war sie dann doch fast etwas enttäuscht, der kleine Kerl hatte es ihr angetan. Daher verteilte sie ein paar kleine Fleischstücke von dem Reh unter den Büschen, damit der Fuchs diese finden konnte. Erst danach kümmerte sie sich um die weitere Verarbeitung. Die Zeit verging und sie spürte nicht einmal im Ansatz, wie sie verstrich. Die Arbeit forderte ihre ganze Aufmerksamkeit. Trotzdem hob sie zwischendurch den Kopf und sah sich noch einmal nach dem Fuchs um. An sich eine hoffnungslose Aktion, aber Fianna tat es trotzdem. Bis ihre feinen Ohren Geräusche aus dem Süden wahr nahmen. Getragen vom Wind waren es nur Bruchstücke, aber Fianna lauschte trotzdem aufmerksam, während ihre Hände die vertraute Arbeit wie von selbst erledigten. Waren es anfangs nur Fetzen von Wörtern oder etwas, was wie Sprache anmutete, wurden die Geräusche klarer, kamen näher. Etwa vom Pfad? Fiannas Hände hielten inne und sie lauschte. Es klang vertraut, etwa andere Elfen? Das machte Fianna neugierig, immerhin schien es vom Pfad zu kommen und warum sollte jemand aus dem Süden kommen und diesen Pfad nutzen, wenn er ein Elf war? Elfen brauchten keine Wege, in der Natur gab es jede Menge. Durch diesen Umstand doch etwas irritiert wurde sie ein bißchen mißtrauisch und nahm ihren Bogen an sich, um diesen mitzunehmen. Dann schlich sie auf leichten Sohlen zum Pfad, zeigte sich aber nicht. Im Gegenteil, sie verbarg sich und wartete. Wenn dort jemand kam, dann würde er sie passieren. Fianna machte es sich in einem Versteck etwas gemütlich, den Bogen auf den Knien und wartete geduldig. Von hier konnte sie den Pfad gut sehen, aber sie selber war nicht zu sehen. Neugierig wer dort kam, war sie schon, aber das alles hier war zu seltsam, als dass sie sich gleich offen zeigen würde. Geduldig harrte sie aus, die Geräusche näherten sich immer mehr ihrem Standort. Mit gespitzten Ohren lauschte Fianna aufmerksam auf das, was dort auf sie zukam.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Erzähler » Dienstag 24. Mai 2011, 04:33

Erfrischt war Fianna in den Tag gestartet, auch wenn die Nacht seltsame Ereignisse bereit gehalten hatte. Sie konnte sich nur noch schemenhaft an etwas erinnern, was aber zunehmen verblasste, da sie sich darauf keinen Reim machen konnte. Der kleine Fuchs, der bis tief in die Nacht bei ihr gewesen war, an den konnte sie sich gut erinnern und sie war sogar ein wenig traurig darüber, dass er nun nicht mehr da war.
Ihren Vormittag verbrachte sie notgedrungen damit, dass sie endlich die abgezogenen haut verarbeitete, es wäre auch zu schade gewesen, dieses verkommen zu lassen. So aber hatte sie ein wunderschönes Fell. Dieses bedurfte zwar noch einiger Arbeitsschritte, aber dafür hielt es sich jetzt wesentlich länger und sie konnte sich auf die anderen seltsamen und merkwürdigen Dinge konzentrieren, die hier im Wald geschahen.
Gegen späten Mittag hatte sie weitere Geräusche im Wald wahrgenommen, die hier nicht so recht hinein passen wollten. Sie war es ja gewohnt, dass ihr der Wald des Öfteren mal einen Streich spielte, so dachte sie sich nichts dabei. Fianna wartete einfach ab, ob diese Geräusche blieben oder im rauschen der Blätter untergingen und sich die Melodie des Windes änderte.
Dieses Mal blieben sie und sie nahmen an Intensität zu … Stimmen, wie Fianna glaubte, sie zu hören und in einem vertrauten Singsang.
Aufgrund dessen, vermutete sie natürlich Elfen. Aber und das irritierte sie, kamen die Stimmen und damit die Personen aus der gleichen Richtung, in der der Pfad verlief. Elfen brauchten keine Pfade durch einen Wald, … also musste dies eine andere Bewandniss haben.
Die junge Elfe ging noch ein paar Schritte abseits des Pfades und nutzte einen hohen Strauch zur Tarnung. Gespannt saß sie dort nun und harrte der Dinge oder eher gesagt Personen, die da kamen.
Zwischendurch ertappte sie sich dabei, dass sie dennoch immer mal wieder nach dem kleinen Fuchs Ausschau hielt.
Fianna wollte die seltsamen Vorkommnisse in diesem, ‘ihrem’ Wald aufklären, auch wenn ihr mulmig bei dieser Sache war. Aber wem würde es nicht so ergehen, immerhin war bisher noch nie etwas mit oder in diesem Wald gewesen.
Immerhin war sie nun verborgen, wenngleich sie nun ihre Geduld auf die Probe gestellt wurde. Denn, auch wenn sie die Stimmen schon gehört hatte, so verhieß dies dennoch, dass diese Personen relativ weit weg waren. So zogen sich die Minuten scheinbar endlos dahin. Zumindest am Stand der Sonne erkannte sie, dass sie fast eine geschlagene Stunde in ihrem Versteck verbrachte hatte, bis etwas nennenswertes geschehen war. Da sollte noch mal jemand sagen, sie besaß kein Sitzfleisch, für sie war das bereits eine gute Leistung.
Wobei sie gut die Hälfte der zeit keinerlei Geräusche mehr gehört hatte, was aber nicht weiter verwunderlich war, da der Wind nun böiger kam. Dann endlich, war es soweit, mit ihren scharfen Augen konnte sie drei Gestalten immer mal wieder durch das Grün erkennen.
Dem grazilen Gang nach, waren es definitiv drei Elfen, so wie sie es schon vermutet hatte, aber nun hatte sie auch die Bestätigung. Denn kein anderes Volk in Celcia bewegte sich so anmutig.
Naturverbunden, wie die meisten Elfen es waren, so waren auch diese Drei in natürlichen Tönen gewandet und passten sich damit hervorragend der Umgebung an. Anhand der Stimmen konnte Fianna ausmachen, dass es sich um drei Männer handelte, die sich zwischendurch ebenfalls über diese seltsamen Pfade unterhielten. Wobei sich hauptsächlich zwei Elfen darüber unterhielten. Sie hatten beide braunes Haar, der Eine mehr in die ebenholzfarbene und der Andere in die kastanienfarbene Färbung. Diese waren auch muskulöser, als der Dritte im Bunde. Dieser hatte ein weiches goldblond als Haarfarbe und wirkte schmächtiger, auch war seine Haut ungebräunt. Allem nach, wurde der Dritte von den Beiden anderen begleitet. An der Ausrüstung, die sie bei sich trugen, konnte sie auch erkennen, dass die beiden Braunhaarigen sich gut im Wald auskannten.
Das Glück war Fianna heute hold, die Drei würden direkt an ihr vorbei kommen. Sie hatte die Wahl, denen heimlich zu folgen oder aber sich zu erkennen geben und in Kontakt zu treten.
Letzteres wäre recht einfach zu bewerkstelligen, da diese sich gerade wieder über die Pfade unterhielten, da hier an diesem Punkt im Wald mehrere aufeinander trafen und sich kreuzten. Offenbar konnten die sich auch keinen Reim darauf machen.
Keine zehn Schritt hatten die drei Elfen angehalten. Einer der braunhaarigen Elfen hielt Ausschau, der andere untersuchte das Unterholz und der Blonde, welcher bisher noch nicht so viel gesagt hatte, fing an Gesten zu vollführen und seine Lippen zu bewegen. Offenkundig war der Dritte im Bunde ein Magier.
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Mittwoch 25. Mai 2011, 09:05

Nur langsam verstrich die Zeit und zu hören war auch nichts mehr. Trotzdem blieb Fianna geduldig sitzen und wartete. Wenn man keine Geduld aufbrachte, war man als Jäger nicht geeignet. Und auch wenn sie die Stimmen nicht mehr hörte, ihre Richtung war klar gewesen. Sie würden bestimmt hier entlang kommen oder zumindest ganz in der Nähe. Während sie dort saß, drifteten ihre Gedanken ein wenig ab. "Das ist wirklich alles mehr als merkwürdig. Plötzlich sind hier so merkwürdige Pfade im Wald und sie werden auch wohl noch benutzt. Ich bin gespannt, wer da kommt. Es klang ganz nach Elfen, aus Richtung Süden. Ob ich sie kenne? Es können ja fast nur Neldorether sein. Etwas anderes wäre äußerst ungewöhnlich." Leicht verlagerte sie ihr Gewicht. Die Knie hatte sie angezogen, hielt sie mit den Armen fest und in einer Hand den Bogen. Immer wieder schweifte ihr Blick über den Pfad vor ihr, aber auch immer wieder zu den Seiten, wo sie nach dem Aufblitzen eines rotbraunen Felles suchte. An sich war es unmöglich, dass der Fuchs noch einmal auftauchte, aber Fianna konnte es trotzdem nicht lassen. Ein kleines bißchen enttäuscht war sie dann doch, als ihre Suche nach dem kleinen Raubtier erfolglos blieb. Eigentlich unsinnig, so ein Denken und Empfinden, aber verhindern konnte sie es trotzdem nicht. Und endlich wurde ihre Geduld belohnt. Sie konnte ein paar Personen durch das Unterholz erkennen. Leise und vorsichtig richtete sie sich auf, sodass sie nun hinter dem Busch hockte. Das erschien ihr besser als zu sitzen, immerhin konnte sie so schneller reagieren, falls das wider Erwarten doch unfreundlich oder gefährlich Gesellen sein sollten. Was sie aber nicht hoffte. Die Personen kamen näher und langsam konnte Fianna mehr Details ausmachen. Alleine den Bewegungen nach mussten es Elfen sein, sie bewegten sich zu grazil für Menschen, die doch immer etwas plump wirkten. Außerdem trugen die auch nie Farbtöne der Natur oder nur selten. Neugierig beugte sich Fianna etwas vor, um besser sehen zu können. Drei Männer und sie sprachen über die Pfade, jedenfalls meinte Fianna das anhand der paar Wortfetzen erkennen zu können, die der Wind nicht fortriss. Die zwei dunkelhaarigen sahen aus wir normale neldorethische Elfen, gekleidet in waldfarbene praktische Kleidung. Jäger, wenn sie hätte raten müssen. Entsprechend waren sie lange nicht so interessant wieder der Dritte im Bunde. Blonde Haare. Das war zwar nicht so ungewöhnlich wie ihre Haarfarbe, aber sie war ja auch ein absoluter Sonderfall. Und wie selten diese Haarfarbe vorkam wusste sie genau. Insgesamt sah er etwas ungewohnt aus, fand Fianna. Woran das lag, konnte sie aber nicht festmachen. Auf jeden Fall war ihre Neugier geweckt und sie rang mit sich, ob sie sich zu erkennen geben sollte. Aber noch zögerte sie ein wenig, wippte etwas vor und zurück. Beschloss dann, erst einmal weiter zu beobachten. Die drei hatten angehalten und unterhielten sich, sie standen an einer Wegkreuzung. Und waren augenscheinlich genauso überrascht und verwirrt wie Fianna. Das machte sie ihr gleich viel sympathischer. Trotzdem hielt sie sich noch zurück, war unsicher. Den Halt wollten sie augenscheinlich ausnutzen, zumindest untersuchte einer der beiden Dunkelhaarigen das Unterholz, während der Andere sich umsah. Und der dritte...Fianna legte den Kopf schräg. Was machte der da? War er etwa....ein Magier?! Jetzt brannte die Neugier wie ein Feuer in ihr. Ein elfischer Magier, so etwas gab es doch gar nicht? Fieberhaft überlegte Fianna, ob sie einen kannte, aber dem war nicht so. Obwohl...ihre Großmutter hatte mal etwas erzählt. Bei den neldorethischen Elfen spielte Magie einfach keine große Rolle und entsprechend wenig wusste Fianna auch darüber. Aber genau das, was der Blonde jetzt tat, wischte alle ihre Bedenken fort. Ihre Neugier hatte gesiegt. Nur einfach auf den Weg und damit zu den Dreien zu treten wollte sie dann auch nicht. So neugierig sie auch war, sie kannte die drei nicht. Jedenfalls nicht auf Anhieb. Daher schlich sie aus dem Schutz ihres Busches und etwas in den Wald hinein, geduckt. Etwa zehn Schritt weiter hielt sie an und lehnte sich mit dem Rücken an einen Baum, sodass sich dieser zwischen ihr und den drei Männern befand. Dann stieß sie einen Pfiff aus, mit dem sich Jäger ankündigten. Jedenfalls hatte ihr Vater ihr das so beigebracht. Damit sie niemanden zu Tode erschreckten, wenn sie plötzlich vor jemandem standen, das war seine Begründung gewesen. Sie ließ ein paar Momente verstreichen und löste sich dann von dem Baumstamm, trat offen in das Unterholz hinein, den Bogen fest in der Hand und näherte sich dem Weg und damit den drei Männern. Als sie sicher war, dass sie sie sehen konnten, blieb sie stehen und hob eine Hand zum Gruß. "Grüße. Eine gute Jagd wünsche ich euch. Was verschlägt euch in diesen Teil des Waldes?" Sie hatte ruhig und freundlich gesprochen, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Immerhin sprach jetzt an den drei Männern nichts dafür, dass sie hier waren, um irgendjemandem zu schaden.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Gestalt » Freitag 10. Juni 2011, 04:43

Eine gewisse Zeit hatte Fianna in ihrem Versteck abgewartet, hatte die Fremden, wenn gleich sie auch Angehörige ihres Volkes waren, sorgsam beobachtet. Da kein Argwohn in ihr aufgekommen war, hatte dann allerdings doch ihre Neugierde gesiegt.
Um dies nicht wie einen plumpen Versuch aussehen zu lassen, so hatte sie geduckt und vorsichtig ihre Versteck verlassen und war ein gutes Stück in den Wald hinein geschlichen, damit es ganz so aussah, dass sie ‘gerade’ erst des Weges kam. Nun ging sie so vor, wie ihr Vater ihr dies beigebracht hatte. Eigentlich hatte sie dies durch abgucken und nachahmen gelernt. Wobei ihr Vater jedes Mal schmunzeln musste, wenn sie kleine Tochter ihn nachahmte.
So war Fianna lässig an einen Baum gelehnt und stieß einen Pfiff aus, der die Anderen auf sie aufmerksam machte und denen so zeigte, dass diese nicht alleine waren.
Sie wusste nicht genau, was sie zu erwarten hatte. Aber ganz so unerfahren, waren diese Drei auch nicht.
Die Männer waren weder überrascht, noch sahen sie wissend aus. Jedenfalls die Beiden dunkelhaarigen bewegten sich sehr sicher und gekonnt im Wald. Derjenige, mit dem Haar wie Ebenholz trat hervor und setzte zum Gruß an, in dem er beide Arme leicht ausstreckte und seine Handflächen zeigte. Für Fianna eine Bestätigung, die ihr Misstrauen zerstreute.
“Seid gegrüßt … wir hatten uns schon gefragt, wann ihr auf uns zu kommt.” Er blickte ihr in die Augen und schenkte ihr ein offenes und warmes Lächeln.
“Wie ich sehe, seid ihr des Waldes kundig.” Sein Blick musterte sie, eher er weiter sprach.
“Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass wir euch treffen …keine Sorge, wir kennen uns nicht. Wir hatten schon befürchtet, noch weitere Zehntage laufen zu müssen, um auf andere Humanoide zu treffen.”
Mittlerweile hatten sich auch die anderen Beiden dazu gesellt und sahen Fianna an.
“Verzeiht meinen Begleitern, werte Dame, wir sollten uns erst einmal vorstellen, wenn ihr erlaubt.” Der goldblonde Elf, der nun sprach, war wirklich ein Gelehrter, wie er im Buche stand. Sein Gebaren war sehr höfflich, etwas kühl vielleicht, aber nicht unfreundlich.
“Mein Name ist Erendor Pfauenfeder … die sind meine Begleiter Draugh und Finrod.” Mit einer ausladenden Geste, deutete er zuerst auf den Elfen mit den rötlichen Haaren und dann auf dessen Bruder. “Ihre vollen Namen sind mir nicht bekannt … ungebildete Waldelfen.” Bei letzterem schmunzelte er verschmitzt. “ … und wer seid ihr, junge Dame?”
Nachdem sie Fianna die nötige Zeit gegeben hatte, sich vorzustellen, übernahm Finrod das Wort.
“Eigentlich waren wir wegen etwas anderem unterwegs … bis seltsame… Umstände unsere Aufmerksamkeit erfordert haben…”. Seine Worte wählte er mit Bedacht und beobachtete dabei jede kleine Geste von ihr und achtete genau auf ihre Mimik. Offenbar wollte er sich vergewissern, er hielt dann kurz inne, atmete tief ein und sprach dann fester weiter.
“Sag’, sind dir hier seltsame Sachen aufgefallen, komische Begebenheiten? Ist hier etwas nicht so, wie es sein sollte?”
Nun war es an Fianna, ob sie die Elfen im Dunklen lies oder ihnen half. Augenscheinlich hatte sie sich nicht geirrt und die Dinge, die sie beobachtet hatte, waren weitläufiger. Vielleicht konnte sie mit denen zusammen arbeiten, sie wäre dann immerhin nicht alleine und könnte sich ihrer ‘Angst’ stellen.
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Freitag 10. Juni 2011, 15:57

"Wann ich auf sie zukomme? Die haben mich bemerkt? Mhm, ich sollte nächstes Mal vielleicht vorsichtiger sein..." Von diesen Gedanken ließ sie sich aber nichts anmerken. Stattdessen hörte sie ihm aufmerksam zu, auch wenn sie etwas seltsam fand, was er sagte. Schon wollte sie ihn fragen, was er genau meinte, da trat der blonde Elf heran und übernahm die Gesprächsführung. Er drückte sich ganz anders aus als der schwarzhaarige Elf, viel höflicher, aber auch ein wenig, nun, kühl. Jedenfalls erfuhr sie jetzt die Namen der Drei. "Erendor, Draugh und Finrod" widerholte sie in Gedanken, um sich die Namen besser merken zu können. Als er aber ungebildete Waldelfen sagte, zwinkerte Fianna irritiert. "Was...meint er das als Scherz? Oder warum lächelt er so? Das ist doch eigentlich unhöflich. Junge Dame...so nennt mich nur mein Vater wenn ich was ausgefressen hatte, als Kind..." Davon doch ein bißchen angefressen antwortete sie etwas kühler, aber immer noch freundlich. "Mein Name ist Fianna Firnblüte. Und ich würde es vorziehen, nicht als junge Dame bezeichnet zu werden. Diese Bezeichnung hat mein Vater immer genutzt, um mich auszuschimpfen." Danach ergriff Finrod das Wort. Irgendwie redeten alle drei mehr oder weniger um den heißen Brei herum, jedenfalls empfand Fianna es so. Als er von seltsamen Umständen sprach, legte Fianna den Kopf leicht schräg und zog die Stirn leicht kraus. Denen war sie ja auch schon begegnet, auch wenn das seltsamste bisher eigentlich diese Pfade für sie waren. Entsprechend antwortete sie auch mit einer Geste auf den Pfad hin: "Nun, das seltsamste der letzten Tage sind definitiv diese Pfade. Ich jage sonst immer in diesem Gebiet, auch wenn ich jetzt etwas weiter südlich bin als sonst und sie sind mir noch nie aufgefallen. Sie scheinen neu zu sein und ich bin diesem Pfad nach Süden gefolgt, um herauszufinden, wohin er führt. Dabei bin ich schon auf mehrere Abzweigungen getroffen und auf einer lagen auch Überreste, was aber auch die von einem Tier gewesen sein können, es war kaum etwas zu sehen. Das war hier in der Nähe." Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Sie war neugierig, besonders ob dieser Erendor wirklich ein Magier war, wie sie vermutete. Etwas mulmig wurde ihr aber schon, wie sie da mit diesen drei Männern im Halbkreis um sich selbst herum stand. Immerhin war sie kleiner als die drei und musste hochsehen. Es gab doch Tage, an denen sie es verfluchte, zu den kleinen Vertretern zu gehören. Wobei man doch hätte annehmen sollen, dass sie allein schon wegen dem Erbe ihrer Mutter wesentlich größer hätte werden müssen. Stattdessen war sie sogar bald klein für eine neldorethische Elfe. "Sonst ist mir nichts aufgefallen, obwohl...hmm, letzte Nacht ist etwas seltsames geschehen, ich weiß aber nicht, ob ich das nicht vielleicht geträumt habe. Jetzt erscheint es mir recht unwirklich. Ich bin mitten in der Nacht von dem Fiepen eines Fuchses aufgewacht und er war völlig verängstigt, hat in eine Richtung gestarrt. Als ich dort hingesehen habe, nun, es sah aus wie Nebel und als...wenn dort...jemand entlang gegangen wäre. Wie schon gesagt, es erscheint mir so unwirklich, dass ich fast glaube, es geträumt zu haben. Das wäre eigentlich alles und das letzte ist wahrscheinlich auch völlig belanglos." Sie lächelte freundlich, wegen der Bezeichnung als junge Dame spürte sie schon keinen Groll mehr und auch das mulmige Gefühl verblasste etwas. Stattdessen meldete sich ein leichtes Hungergefühl und ihr fiel ihr Lager und das verarbeitete Fleisch ein. Da von den dreien keine Gefahr auszugehen schien, lud sie sie kurzerhand ein. "Ich lagere hier in der Nähe und hatte in den letzten Tagen Glück bei der Jagd. Wollt ihr eine kurze Rast einlegen und etwas essen?" Sie deutete dabei vage in die Richtung ihres Lagers, ihr Blick wanderte zwischen den Dreien hin und her.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 16. Juni 2011, 06:13

Nun hatte Fianna also drei Begleiter, wer hätte das gedacht. Sie wohl am aller wenigsten. Aber vielleicht war das tatsächlich mal nicht so verkehrt. Ihr war ja schon mulmig gewesen, wahrscheinlich aus gutem Grund. Die Männer schienen doch mehr zu wissen, wie sie auf den ersten Blick preis gaben.
Jedenfalls nahmen sie dankbar ihre Einladung an und folgten ihr, wobei sie sich gemäßigt über das hiesige Waldstück unterhielten.
Während des kurzen Weges, dämmerte es ihr auch, warum die beiden Waldelfen wohl um ihre Anwesenheit wussten. Sie waren immerhin Waldläufer, so erging es ihr doch auch, wenn ein humanoides Wesen oder Tier in der Nähe war. Demnach hatten sie also nicht gewusst, dass explizit sie in der Nähe war, sondern dass überhaupt jemand da war und sie beobachtete.
Auf ihre ‘Bitte’ hin, nicht als junge Dame betitelt zu werden, zog der Magier nur eine Augenbraue hoch und quittierte dies mit einem Schmunzeln. Seine Antwort darauf war knapp, denn das wäre sie schließlich und er wüsste nicht, warum sie sich so aufregte. Finrod hatte Fianna daraufhin den Wink gegeben, dass dies Erendors Art wäre und sie ihm seine kauzigen Anwandlungen einfach lassen sollte.
Jedenfalls hörten die Drei ihr aufmerksam zu, während sie von den Auffälligkeiten erzählte, die ihr widerfahren waren.
Wie sie ihnen mitgeteilt hatte, war es nicht weit zu ihrem provisorischen Lager oder viel mehr zu dem Platz, wo sie gelagert hatte. Draugh und Finrod erkannte sofort die Vorteile des Lagerplatzes. Erendor hingegen, stand erst einmal da und hob erneut skeptisch eine Augenbraue, halt typisch Magier.
Dabei sah er sich um und schritt dann auf einen dicken Ast zu, den er unter einem Busch entdeckt hatte.
Diesen ließ er so dann mittels Magie schweben, was hätte man auch anderes erwarten können. Wenn gleich es vermutlich auch sehr seltsam ausgesehen hätte, dem Magier dabei zu zusehen, wie er sich mit dem Ast abgerackert hätte.
Kurze Zeit später hatte Erendor dann seinen Umhang über den Ast ausgebreitet und platz genommen.
Etwas Gutes hatte es auf jeden Fall, dass sie auf die Drei gestoßen war, die gesammelte Nahrung würde nicht schlecht werden. Dankend nahmen sie jeweils einen Teil und Draugh steuerte sogar ein wenig Salz und Gewürze bei. Mit einem Grinsen hatte er verlauten lassen, dass man ja nicht auf alles, außerhalb seines Heimes, verzichten müsste.
Eine Weile saßen sie schweigend und das Essen genießend neben einander, bis Finrod seine Stimme erhob.
“Dann sind wir wohl an der Reihe, zu erzählen, warum wir dich nach seltsamen Situationen befragten.” Er legte eine Pause ein, in der er kurz grübelte.
“Uns ist es nicht anders ergangen, … nun, eigentlich sind die Vorfälle bei uns viel konkreter. Hier scheinen die Phänomene bisher eher sporadisch aufzutauen. Wurden sie schon weiter nördlich registriert? Fragend blickte er Fianna an.
“’Bei uns‘, bedeutete in dem Fall, nördlich des Flusses Ilfar.” Warf Erendor beiläufig ein. Er hatte in der Zwischenzeit ein in Leder gebundenes Buch heraus geholt und schrieb dort etwas nieder.
“Danke Erendor, …”, Finrod grinste. “ Wahrlich seltsam daran ist, dass es sich auf ein relatives Gebiet zu beschränken scheint. Jedenfalls führen die Spuren nicht über die Flüsse und auch nicht nah an sie heran.” Dann sprach Draugh weiter.
“Das, was du uns berichtetes, konnte wir ebenfalls nördlich beobachten. Allerdings finden sich dort öfter Kadaver an … scheinbar aufs Geratewohl im Wald verteilt. Nie auf Lichtungen, aber immer in der Nähe eines seltsamen Pfades … und auch diese scheinen zu kommen und zu gehen, wie es ihnen passt … auch ist uns des Nachts Nebel aufgefallen, was schon sehr merkwürdig für diese Zeit ist.” Da musste sie ihm recht geben, das war in der Tat nicht normal. Zumal dieser Nebel immer dicht und undurchdringlich über dem Boden blieb und ansonsten die Sicht nicht behinderte … nicht einen Schritt, bis … ja, bis zu dem Zeitpunkt, wie ihr deuchte, dass sie eine Gestalt im Dunkel der Nacht wahrgenommen hatte. Genau dann war der Nebel aufgewirbelt worden oder war er einfach nur mehr geworden?! Wie in Erinnerung an einen Traum, so waren ihre Gedanken auch daran, verschwommen.
“Sag’, …”, holte Finrod sie aus ihren Gedanken. “… von wo genau kommst du, da du ja nur zum Jagen hier warst? … Dann wird dies deine Heimat sein und ich bin mir sicher, dass du auch Interesse daran hast, das aufzuklären?!”
Freundlich sah er sie an und wartete auf ihre Entscheidung.
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Freitag 17. Juni 2011, 22:03

Die drei nahmen ihre Einladung an und Fianna führte sie zu ihrem Rastplatz, der wohl die volle Zustimmung von Draugh und Finrod zu finden schien, während Erendor ein wenig deplatziert wirkte. Allerdings hatte Fianna jetzt den absoluten endgültigen Beweis, als er den Ast einfach schweben ließ. Fasziniert sah sie dem Spektakel zu und kümmerte sich erst um das Fleisch, als Erendor auf seinem provisorischen Stuhl Platz genommen hatte. Sie verteilte das Fleisch an die anderen Elfen, für sie war es sowieso viel zu viel und eigentlich jagte sie nur zum Eigenbedarf. Wäre sie nicht auf diese komischen Pfade und dann auf die drei Elfen gestoßen, hätte sie sich wohl auch auf den Weg nach Hause gemacht. Immerhin war sie dort schon eine Weile nicht mehr gewesen und ab und zu sollte man sich dann doch blicken lassen. Draughs Salz und Gewürze machten aus dem einfachen Mahl schon fast etwas besonderes und Fianna freute sich, mal etwas eher besonders gewürztes zu essen. Schweigend aßen sie eine Weile, Erendor auf seinem Ast sitzend, die anderen drei auf dem Boden, alle im Kreis. Und endlich ergriff Finrod das Wort und erzählte ihr etwas mehr, über diese seltsamen Geschehnisse. Was er zu berichten hatte, besorgte Fianna in nicht gerade unbeträchtlichem Maß. Daher sagte sie auch erst einmal nichts, sondern ließ den Elfen aussprechen, einen nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht. Und auch als geendet hatte, antwortete sie einige Momente nicht, dachte nach. Die Hand an das Kinn gelegt, den Blick leicht gesenkt, fast etwas abwesend. "Ein Phänomen, was so etwas hervorruft, ist mir völlig fremd. Und das scheint alles mit diesen Pfaden und diesem seltsamen Nebel zusammen zu hängen. Was auch immer in diesem Nebel war, es war ganz nah bei mir. Ob es sich nicht an größere Wesen herantraut? Oder hat es sich nicht für mich interessiert?" Dann hob sie den Kopf und sah kurz zwischen den dreien umher, dann ergriff sie erst das Wort. "Wenn ich das also richtig verstehe, ist das ein örtlich begrenztes Feld, wo das alles passiert. Von so etwas habe ich noch nie gehört. Und wenn es nicht über Flüsse hinausgeht, ist das auch kein Wunder, ich bin aus Neryan, um dort hinzugelangen muss man über den Ilfar und den Anwin, daher konnten wir davon nichts mitbekommen. Die meisten Jäger bleiben auch eher in der Nähe des Dorfes, ich bin eine der wenigen, die auch weitere Streifzüge unternimmt. Was für Kadaver sind das denn? Nur Tiere? Oder auch Elfen oder Menschen? Und wie meinst du das, die Pfade scheinen zu kommen und zu gehen? Verschwinden sie etwa schneller, als wenn sich die Natur sie zurück erobert? Das ist dann in der Tat merkwürdig. Besonders, weil es kein natürliches Phänomen sein kann, der Fuchs hatte so viel Angst davor, dass er sogar meine Nähe in Kauf genommen hat." Den Teil mit dem Fuchs murmelte sie mehr für sich. Bei dem Gedanken an das kleine Raubtier ließ sie den Blick über die Punkte im Unterholz schweifen, an denen sie ein wenig Fleisch für hin hingelegt hatte. "Er hatte vor meiner Nähe weniger Angst als vor diesem Phänomen. Und das soll schon was heißen. Was immer sich hier im Wald herumtreibt, es hat hier nichts verloren." Und genau diese Erkenntnis machte sie gelinde gesagt etwas unruhig. Da war etwas im Wald, was nicht dorthin gehörte, ihm sogar schadete. Das konnte und wollte sie nicht akzeptieren. Das hier war ihr Wald, da hatte so etwas nichts verloren. Absolut nichts. "Interesse ist gut", antwortete sie ruhig, "solltet ihr mich nicht mitnehmen, würde ich mich einfach selber um die Aufklärung kümmern. So etwas gehört nicht in diesen Wald und ich werde es hier auch nicht dulden." Bei diesen Worten war das freundliche und vielleicht auch etwas naive aus Fiannas Zügen und Stimme gewichen. Das Erbe ihrer Mutter machte sich bemerkbar, fachte ihren Kampfgeist an und ließ sie grimmiger wirken, als sie eigentlich war. Jetzt wo sie mehr darüber wusste, wollte sie nur eines. Es aus ihrem Wald schaffen. Egal wie. Es hatte hier nichts verloren und genau das würde Fianna ihm klar machen. Und es dann rauswerfen. Dieses grimmige entschlossene blieb auch in ihren Zügen, in ihre graublauen Augen trat eine Härte, die man kaum dort vermuten mochte. Der Wald musste verteidigt werden. Und da waren gerade sarische Elfen ziemlich kompromisslos. Und obwohl Fianna nicht bei diesen aufgewachsen war, es gab Dinge, die lagen einem einfach im Blut. Und ihr lag eben diese Liebe zum Wald im Blut.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Gestalt » Dienstag 5. Juli 2011, 14:33

Fiannas neue Begleiter waren angenehme Zeitgenossen, das musste sie ihnen schon lassen. Gut, Erendor sagte nicht viel, aber sein Blick war äußerst wachsam und ihm entging nicht viel … er hätte ein ebenso guter Waldläufer werden können, wir die anderen beiden.
Sie wurde wirklich nicht lange im Dunkeln gelassen und bekam rasch erzählt, worum es ging und sich seltsames in den Wäldern hier tat. Wirklich seltsames war hier am Werk und verlieh allem eine Aura des Unheimlichen und das, wo sie doch nur in Ruhe ihr Leben leben wollte. Aber wie es nun einmal so war, suchte man sich selten seine Aufgaben aus.
Fianna hatte nun ihrerseits das Wort ergriffen und versuchte weitere Details kund zu geben und vorhandene Fakten zusammen zufügen. Noch standen sie alle ganz am Anfang dieses merkwürdigen Puzzels. Dann ergriff Erendor, zum ersten Mal in diesem Gespräch, das Wort.

“Nun, wir vermuten, dass es relativ örtlich begrenzt ist … soweit wir das nach den Tagen hier sagen können. Nur, weil bisher an den anderen Flussufern keine Spuren gefunden wurden, heißt das nicht, dass dort nichts ist.” Er machte eine Pause und stützte überlegend sein Kinn auf eine Hand, ehe er fortfuhr.
“Wir können nicht mit Bestimmtheit sagen, dass es sich bei den Kadavern um Tiere handelt. Um einiges weiter südlich waren Knochenhaufen dabei, die nicht mehr zu identifizieren waren. Es schien auch so, als wenn dort mehrere Körper verwest wären.” Wieder hatte er eine Pause eingeschoben. Dieser elfische Magier sprach wirklich mit Bedacht und nicht mehr als nötig, er schien eher die ganze Zeit nachzudenken.
Finrod war es dann, der weiter sprach.
“Ja, das kommt auch uns komisch vor, dass die Pfade immer scheinbar aufs Geratewohl erscheinen und auch verschwinden. Wer sie macht, dass haben wir ebenfalls noch nicht herausfinden können.” Er blickte Draugh an und dieser bestätigt seine Aussage mit einem Nicken.
“Es verschwinden nicht alle Pfade und die, die verschwinden, lösen sich nicht alle gleich schnell auf, um es einmal so zu benennen. Wir haben dies Phänomen auch noch nicht beobachten können.
Nun warf Finrod wieder ein: “Die Pfade sind mindestens einen Tag lang gut zu sehen, danach sind halt einige weg, eine verschwinden dann nach mehreren Tagen oder auch Zehntagen … andere wiederum, sind die ganze Zeit da. Allerdings führen sie ins Nirgendwo, es sind keine besonderen Orte oder Plätze, wie man es vielleicht erwarten würde … dieser Punkt macht uns ratlos. Dabei sahen sich die drei Herren an und Finrod zuckte mit den Schultern.
Wie die junge Elfe von ihrem kleinen, zufälligen Begleiter erzählte, grinsten die beiden Waldelfen sie an.
“Ich glaube nicht, dass es nur an der Situation lag, dass der kleine Racker dir gefolgt ist …warte ab, ich bin mir sicher, du wirst in wieder sehen.” Lächelte Draugh ihr aufmunternd zu.
Insgeheim wünschte Fianna sich dies ja auch, zudem machte sie sich ja auch Sorgen um diesen Kleinen Kerl und damit fasste sie auch den Entschluss, dass sie das, was auch immer es war, aus diesem, ihrem Wald, vertreiben wollte … und dies teilte sie mit ernster Miene ihren neune Begleitern mit. Finrod und Draugh lächelten leicht und nickten ihr bestätigend zu. Erendor blickte sie mit ernster Miene an und nickte ebenfalls leicht, dann wandte er sich an sie.
“Am Besten wäre es, wenn du uns hier den Fundorten führen würdest. Ich finde, wir sollten sie uns auch hier ansehen … vielleicht, vielmehr hoffentlich, finden wir hier Anhaltspunkte.” Damit fing er an, seine Schreibutensilien zusammen zu packen. Auch wenn es ein Vorschlag gewesen war, so ging er doch davon aus, dass sie dem folgen würden … Magier waren wirklich seltsam.
Erneut mochte Fianna sich umsehen, ihr Blick schweifte durch das dichte Unterholz ihrer geliebten Heimat und dort, etwas entfernt, sah sie zwei kleine Augen blitzen …sahen diese sie an?!
Ein Gefühl sagte ihr, dass es das war, was sie vermutete … und der hauch von Dankbarkeit, der in diesem ehrlichen Blick lag, verriet ihr, dass sie auf dem richtigen Weg war.
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Samstag 9. Juli 2011, 22:14

Erendor sprach zwar nur wenig, aber seine Worte waren mit Bedacht gewählt. Und brachten die Dinge teils auf den Punkt. Während er sprach, sah Fianna ihn ruhig an, hörte genau zu. Denn sie hatte den Eindruck, er würde es nicht wiederholen. Zudem hörte er irgendwann einfach auf, als wäre er mitten im Gespräch in Gedanken versunken, zumindest erschien es Fianna so. Die Sache mit den Pfaden war wirklich mehr als verwirrend, besonders als sie Finrods Worten lauschte. Es war definitiv kein natürliches Phänomen. Und auch keines, was für den Wald typisch war oder in ihn gehörte. Fianna hatte das unbestimmte Gefühl, sich auf etwas einzulassen oder mit etwas zu befassen, was ziemlich groß war. Zu groß für sie? Oder für ihre drei Begleiter? Aber irgendwie schienen die Pfade wichtig zu sein. Denn immerhin trat es nur in der Nähe dieser auf und dann verschwanden einige fast sofort spurlos, während andere lange dafür brauchten. Zwar immer noch unverhältnismäßig schnell, aber doch lange. Im Vergleich zu einem Tag. Als Draugh ihr aufmunternd zulächelte, wegen dem Fuchs, erwiderte sie dieses. "Nun, ich muss gestehen, dass ich genau das hoffe. Denn hätte er mich nicht geweckt, ich hätte diese seltsame Erscheinung oder wie man es nennen mag nicht gesehen. Oder wäre ihr vielleicht sogar zum Opfer gefallen, immerhin lag ich im Schlaf und war damit wehrlos. Und es sah zwar aus, als wenn dort jemand oder etwas entlang gegangen wäre, aber ich habe nichts gehört. Also wäre ich wahrscheinlich auch gar nicht wach geworden." Dass sie ziemlich entschlossen war, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, schienen die drei zu verstehen, Draugh und Finrod nickten ihr zu, während Erendor eher ernst blieb. Aber augenscheinlich konnte er nicht anders. Magier musste wohl immer ernst wirken oder gar sein, damit sie ihre Autorität behielten. Wofür auch immer, immerhin war er auch ein Elf. Sein Vorschlag allerdings war mehr als sinnvoll und dem würde Fianna gerne nachkommen. Daher nickte sie. "Hier ganz in der Nähe war eine Stelle, wo ich halb verwestes Fleisch und Knochen gefunden habe. Nachdem der Fuchs mich darauf aufmerksam gemacht hat. Vorher habe ich auch dunkle Flecken gesehen, die wie Blut gewirkt haben. Sicher bin ich mir aber nicht, ich habe sie mir nicht genauer angesehen." Fianna stand auf und begann, ihre Habseligkeiten zu verstauen. Immerhin hatten sie etwas zu tun, da wollte sie nicht noch länger hier verweilen. Und ihre paar Sachen waren auch schnell verstaut und sie selbst reisefertig. Einem Impuls folgend zog sie den Bogen aus dem Köcher und spannte diesen. Normalerweise erachtete sie das nicht als nötig, mit einem gespannten Bogen durch den Wald zu laufen, außer sie war auf der Jagd natürlich, aber heute....erschien es ihr irgendwie sinnvoll. Noch einmal blickte sie sich fast aus Gewohnheit um, um Ausschau nach dem kleinen Fuchs zu halten. Und tatsächlich, dort hinten, das war doch ein paar Augen? Auf ihren Lippen erschien ein warmes Lächeln. Sie täuschte sich nicht. Was auch immer sie jetzt tat, es war das Richtige. Herausfinden, was den Wald unsicher machte und es dann vertreiben. Immer noch lächelnd drehte sie sich zu den dreien um, das Lächeln wurde eine Spur breiter, dann trat sie an ihnen vorbei, in Richtung des Weges. Lautlos bewegte sie sich durch das Unterholz, bis sie den Pfad wieder erreicht hatte, dann musste sie sich orientieren und wandte sich dann in die Richtung, aus der sie gekommen war. Es war ja nicht weit gewesen und tatsächlich, sie fand die Stelle auf Anhieb wieder. Ein paar Fliegen wurden immer noch von ihr angezogen, fast wie magisch. Nur allzu verständlich, wo es Tod gab, gab es auch Fliegen. Vorsichtig schob sie mit dem Fuß das Moos zur Seite, welches sie erst gestern darüber geschoben hatte und trat dann etwas zur Seite, damit ihre Begleiter es ebenfalls sehen konnten. Dabei hob sie den Kopf und blickte zu den Wipfeln der Bäume, die sich sacht im Wind wiegten. Es war...still. Suchend blickte sie sich um, aber es war kein Vogel in Sicht. Eine steile Falte entstand auf ihrer Stirn und sie sah Draugh und Finrod an, denen das wohl ebenfalls aufgefallen war. "Ist das auch normal für solche Pfade?", fragte sie flüsternd, hatte fast Angst, die Stille zu durchbrechen. Wachsam blickte sie sich um und lauschte angestrengt, ob sich ihnen etwas näherte oder sie einfach nur übertrieb.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 13. Juli 2011, 04:43

Auch die Anderen hatten ihre Habseligkeiten gepackt und waren aufbruchbereit. Perfekt verwischte Finrod die Spuren des Lagers, so konnte niemand mehr sagen, dass hier Wesen gelagert hatten. Lediglich Tieren waren dazu in der Lage, aber die interessierte dies wohl herzlich wenig.
Die drei Elfen ließen sich von Fianna zur besagten Stelle führen. Den Weg dorthin verhielten sich alle sehr vorsichtig. Fast schon schleichend und immer auf der Hut, brauchten sie länger als notwendig, aber wie Fianna schon richtig bemerkte, hier, in diesem Teil des Waldes, war es verdächtig ruhig.
Woran es auch immer lag, vermochten die Elfen nicht zu sagen. Es war eine wirklich merkwürdige Stimmung, etwas lag in der Luft, man konnte es fast greifen. Aber was es war, war zumindest so nicht ersichtlich. An sich sah an dieser Stelle alles normal aus, denn auch tote Tiere waren nichts Ungewöhnliches in einem Wald.
Fianna war die erste, die versuchte, die Situation in Worte zu fassen. Finrod sah sie an und antwortete leise zurück, auch seine Worte klangen schneidend.
“Das ist uns bisher noch nicht aufgefallen, dass es dermaßen still in der Nähe der Pfade war. Gut, dass du uns hierher geführt hast, das ist ein weiterer, wichtiger Anhaltspunkt, dass hier etwas Unnatürliches vor sicht geht.”
Draugh untersuchte den Kadaver eingehend, fand aber anscheinend nichts seltsames. Danach untersuchte er das Erdreich und das Unterholz in nächster Nähe zur Fundstelle. Finrod begab sich entgegengesetzt zu Fianna und hielt ebenfalls Wache. Seine braunen Augen suchten langsam und wachsam die Umgebung ab. Genau wie Fianna, konnte auch er nichts beobachten, was hier nicht hingehörte. Allerdings sahen beide auch keine Tiere, jedenfalls zeigten sich keine, warum auch immer die Tiere des Waldes diese Stelle mieden.
Erendor stand in der Nähe von Draugh und blickte ebenfalls in den Wald hinein. Er konzentrierte sich und gestikulierte langsam und kunstvoll. Seine Bewegungen begleitete er leise, aber klangvoll, in einer ihr unbekannten Sprache. Dann hielt er kurz inne und führte seine geöffneten Hände von sich weg, in Richtung des Waldes … kurz darauf, drehte sich konzentriert, langsam im Kreis. Wie er sich einmal um sich selbst gedreht hatte, hielt er wieder inne und wandte sich dann an Finrod.
“Hier in der Nähe befindet sich kein lebendes Individuum … nur kleinere Tiere. Allerdings liegt Magie in der Luft, im wahrsten Sinne des Wortes…” Er legte seinen Kopf schief und dachte nach, Finrod sah ihn fragend an, blickte auch zu Fianna und zuckte mit den Schultern.
“Du bist der Magiekundige hier, ich spüre es nur, wenn aktuell ein Zauber gewoben wird … was schätzt du denn, wie lange es her ist, dass du die Magie immer noch vernehmen kannst?”, wollte Finrod wissen. Auch Fianna erging es so, den Zauber, den Erendor gewirkt hatte, den konnte sie auch spüren.
Erendor antwortete ihm nicht sofort, er dachte sorgfältig nach und wägte wohl ab.
“Das lässt sich nicht so genau … es kommt ganz auf die Art des Zaubers an … ich würde jetzt mal schätzen, dass es vielleicht vier Tage sind.”
Finrod nickte ihm zu und wandte sich dann wieder dem Beobachten zu, Draugh war immer noch damit beschäftigt, die nähere Umgebung zu untersuchen und hatte sich mittlerweile ein paar Schritt entfernt.
Ja, warten konnte so unspektakulär sein …das war immer etwas gewesen, was nicht zu ihren bevorzugten Aufgaben gehörte, aber wie es nun einmal so war, gehörte auch dies dazu. Fianna ließ ihre Blick schweifen, durchaus auch über den laubbedeckten Boden, den Draugh teilweise aufgewühlt hatte.
Bis ihr Blick an etwas hängen blieb … es war recht hell von der Farbe her, mit dunkeln Unregelmäßigkeiten. Aber es war kein Stock, auch kein Pilz … es war auch nur ein kleiner Teil zu sehen, denn es wurde von einem immergrünen Bodendecker verborgen. Wenn sie sich hinunter bückte, um es genauer zu inspizieren, konnte sie sechs an der Zahl finden. Zu ihrer großen Überraschung waren es Würfel … vermutlich aus Knochen, mit seltsamen, rußgeschwärzten Runen oder waren es Symbole?
Plötzlich sprach Erendor sie an.
“Sagt, ihr habt bisher nur erwähnt, dass ihr des Nachts Beobachtungen gemacht habt … wie sieht es mit Vorkommnissen am Tag aus?”
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Freitag 15. Juli 2011, 15:08

Während Draugh und Finrod sich umsahen, blieb Fianna ein wenig verloren stehen. Sie wusste nicht, wonach die anderen Elfen suchten und was von besonderem Interesse sein konnte, sodass es weiter half. Daher ließ sie nur den Blick schweifen und das bisherige ein wenig Revue passieren. Die Spuren vom Vortag fielen ihr ein, die sehr großen und dann die sehr kleinen, sowie die Schleifspur oder was das gewesen sein mochte. Das sollte sie den dreien unbedingt noch mitteilen, das konnte vielleicht helfen. Bevor sie allerdings etwas sagen konnte, fing Erendor an, seltsame Bewegungen zu vollführen und in einer seltsamen Sprache zu sprechen. Fasziniert sah sie ihm zu, das wirkte irgendwie beeindruckend auf sie, was er da machte. Besonders das Ergebnis des Ganzen. "Es scheint, als wenn die Tiere diese Orte meiden. Zu Recht, würde ich sagen", kommentierte sie Erendors Feststellung und sah sich dann noch einmal um. Erendors Zauber konnte sie spüren, auch wenn sie nicht hätte erklären können, wie sich das anfühlte. Sie wusste es irgendwie einfach. "Ein Zauber...", echote sie leise, fast wie für sich und blickte sich wieder um. Das wurde ja immer seltsamer...Wie fast immer blickte sie dabei beiläufig um sich, beobachtete und registrierte kleine Einzelheiten, auch wenn sie unwichtig waren. Obwohl diese Einzelheit es nicht zu sein schien. Neugierig trat sie näher heran und schob mit einem Stöckchen die Pflanze beiseite. Was sie fand, nun, damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Würfel? Aber was war auf den Seiten eingeritzt? Und waren die etwa aus Knochen? Fianna hatte gerade die Hand ausgestreckt, um einen davon hoch zu heben und näher zu betrachten, als Erendor sie aus ihren Gedanken riss. Kurz musste sie überlegen, ehe ihr wieder die Spuren einfielen, die sie schon fast wieder verdrängt hatte. "Nun, ich habe gestern Spuren gefunden, unterschiedlich alt. Einige davon waren sehr klein, viel zu klein für einen Elf, aber auch andere und die waren sehr groß. Und da waren Schleifspuren, die darüber lagen. Was immer dort entlang gezogen wurde, war nicht sehr groß. Erendor, komm doch mal her und schau dir das an. So etwas habe ich noch nie gesehen." Sie wartete, bis der Magier zu ihr gekommen war und zeigte ihm dann diese seltsamen Würfel, die sie gerade gefunden hatte. "Weißt du, was das ist? Ich glaube sie sind aus Knochen, aber ich kann mit den Zeichen auf den Seiten nichts anfangen. Kennst du die Symbole vielleicht? Ob die jemand hier verloren hat oder warum liegen die hier?" Fragend sah sie den Magier an, von dem sie sich eigentlich eine Antwort erhoffte, immerhin kannte er sich wohl am besten mit diesen seltsamen Dingen aus und es erschien ihr einfach sicherer, ihn dann doch zu fragen. Im ersten Moment hätte sie zwar fast einen der Würfel in die Hand genommen, aber im Nachhinein schalt sie sich fast dafür. Das hätte auch böse nach hinten losgehen können, immerhin lagen die auf diesem seltsamen Pfad, waren aus Knochen und sie kannte die Symbole auf ihnen nicht. Während Erendor sie sich ansah, blickte sie sich nach Draugh und Finrod um, ob einer von ihnen etwas gefunden hatte oder noch in der näheren Umgebung war, um ihn dann ebenfalls hinzu zu rufen. Vielleicht waren diese Würfel ja wichtig?

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 20. Juli 2011, 06:11

Fianna antwortete schnell und ohne lange zu überlegen, immerhin hatte sie sich nicht umsonst diese seltsamen Pfade und die Spuren darauf angesehen und eingeprägt. Immerhin hoffte sie darauf, eventuelle vorkommende Wesen hier im Wald, anhand der Spuren zu identifizieren.
Erstmal konnte sie dadurch aber ihren Teil zum Sachverhalt beitragen.
Erendor hörte ihr ernst zu und auch die beiden Waldelfenbrüder lauschten aufmerksam.
“Nun, das wird in der Tat alles immer seltsamer, merkwürdig … “, leicht irritiert schien sich er goldhaarige Elf wohl keinen Reim auf die Spuren machen zu können und grübelte weiter.
Draugh hatte seine Suche auf dem Waldboden, ohne besondere Funde, beendet und ging nun zu den Stellen, auf die Fianna gedeutet hatte. Dort kniete er sich wieder hin und betrachtete ebenfalls die Spuren.
“Du hast auf jeden Fall recht, Fianna. Gut eingeschätzt … hm, …”, er strich mit den Fingern über den erdigen Boden. “Ich kenne solche Lebewesen, zu denen diese Spuren passen, aber sie leben für gewöhnlich nicht unbedingt hier, sie bevorzugen lieber die Ebene oder Ausläufer des Gebirges.”
“Draugh, du meinst Goblins, so etwas in der Art?!” Fiel ihm sein Bruder ungläubig ins Wort. “Was sollte die in den Wald verschlagen?” Die beiden Brüder sahen sich fragend an und zumindest Finrod zuckte mit den Schultern. Er begab sich dann zu seinem Bruder und diskutierte leise mit ihm über das Für und Wider seiner Theorie.
Fianna hatte beim beiläufigen Umschauen Würfel entdeckt, die wie zufällig vor ihren Füßen lagen. Aber so war das wohl immer, wenn man etwas spezielles suchte, fand man es nicht, bis es einem beim nächsten Male förmlich ins Auge sprang.
Sie empfand diese Würfel als wirklich seltsam, so etwas hatte sie noch nie gesehen, oder doch?!
Ohne zu zögern, sprach sie Erendor auf die Würfel an, immerhin war er hier der Magier und musste sich demnach auch mit kuriosen Gegenständen auskennen.
Der Magier unterbrach seinen Denkprozess und kam fragenden Blickes auf die junge Elfe zu, sein Blick verweilte erst einen Moment auf den Dingen in ihrer Hand. Dann murmelte er wieder ein paar Worte, die sie wieder nicht verstehen konnte, aber der Klang war derselbe, wie von vorhin … melodiös und auf eine Art doch auch mächtig. Erendor begleitete dann seine Worte mit ein paar Gesten und hielt seine rechte Hand über Fiannas Hand, in der sie vorsichtig die Würfel hielt.
“Magie liegt nicht auf ihnen … darf ich sie haben?” Er blickte sie an und ließ sich die Würfel geben und fühlte sie in seinen Händen. Die Oberfläche der Würfel wurde betastet, die Runen genau angesehen und im allgemeinen gewogen.
“Ich kann nicht genau sagen, was es für Würfel sind … ausschließen können wir aber, dass es elfische Zeichen sind …”, mit einer schwungvollen Geste warf er einen Würfel zu Finrod hinüber, während er die restliche Fianna wieder zurückgab.
“… magische Runen sind es auch nicht, ebenso aus keiner mir bekannten Sprache … und ich kenne, mit Verlaub gesagt, viele Sprachen!” Da war sie wieder, die vielgerühmte Arroganz, die ihn in Fiannas Augen ein klein wenig unsympathisch machte. Erendor fuhr weiter mit dem Prinzip des Ausschließens fort.
“Es sind auch keine Gegenstände, mit denen Magier hantieren würde … da ich schätze, dass das Material Knochen ist, könnten es schamanistische Gegenständer sein.”
Er sah alle nacheinander an, Finrod und Draugh nickten.
“Oder auch druidisch …”, ward Finrod ein.
“Der Machart zufolge, würde ich auf menschlich tippen …”, gab Draugh dazu.
“Was denkst du, Fianna?”, fragte Draugh sie.
Jetzt fiel es ihr auch wieder ein, wie Finrod und Erendor davon sprachen. Sie selbst hatte mit solcherlei Würfeln nie zu tun gehabt und genau solche kannte sie auch nicht … aber so ähnliche Würfel hatte sie schon des Öfteren bei den Ältesten in ihrem Dorf gesehen. Früher hatte sie als Kind damit auch mal gespielt, aber es hatte sie nie wirklich interessiert, wofür sie da waren … sie sahen einfach nur schön aus, im Gegensatz zu denen, die sie hier gefunden hatte.
“Das ist dann schon mal ein konkreterer Hinweis auf die ganze Sachen …solche Würfel liegen ja nicht einfach im Wald herum.” Finrod legte eine kurze Pause ein und sah zum Himmel hoch.
“Wir haben noch Zeit, ehe die Sonne untergeht … was haltet ihr davon, wenn wir den Spuren folgen, die am besten zu erkennen sind? … Fianna, du könntest uns führen, du kennst dich hier aus. Was haltet ihr davon?” fragend blickte er in die Runde.
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Samstag 23. Juli 2011, 19:57

Überraschung zeichnete sich auf Fiannas Zügen ab, als Draugh die Spuren als Goblinspuren bezeichnete. Was sollten denn Goblins hier im Wald wollen? Aber das war auch die Erklärung dafür, warum die junge Elfe mit den Spuren nichts hatte anfangen können. Sie hatte noch nie welche gesehen. Und wenn man etwas nicht kannte, wie sollte man dann eine Verbindung herstellen. Entsprechend sagte sie auch erst einmal nichts weiter dazu, sondern dachte nur darüber nach, was Goblins im Wald wollten. Und warum ihre Spuren auf diesen seltsamen Pfaden auftauchten. Da kümmerte sie sich lieber um die Würfel, sie dann doch kurzerhand aufgehoben hatte, um sie Erendor zu zeigen. Sie sahen zwar merkwürdig aus, aber im Endeffekt waren es doch nur Würfel. Alle sechs in der Hand zeigte sie diese Erendor, welcher sofort wieder begann, seine seltsamen Gesten zu vollführen und dazu Worte in dieser fremden Sprache sprach, die sich eigentlich recht schön in ihren Ohren anhörte. Dass er Magie gewirkt hatte, konnte sie spüren, wie vorhin. Ein wirklich seltsames Gefühl... Als er feststellte, dass keine Magie auf ihnen lag und darum bat, dass sie sie ihm gab, reichte ihm Fianna kurzerhand die Würfel. Er untersuchte sie noch einmal genau, warf einen Finrod zu und gab ihr dann die restlichen wieder und meinte, dass es keine Zeichen einer ihm bekannten Sprache wären, immerhin würde er recht viele kennen. Dieses Mal störte sich Fianna nicht einmal an dieser Brüstung der eigenen Person, sie war eher neugierig. Wie oft traf man denn schon mal einen Magier? "Wirklich? Welche denn? Und was ist das überhaupt für eine Sprache, die du benutzt, wenn du zauberst?" Völlig unbedarft und neugierig sah sie ihn an. Ihr Sprachkontigent beinhaltete nur Celcianisch und Lyrintha, dass es mehr gab, war klar, aber welche, da war sie jetzt doch neugierig. Dann schloß er weiter aus, was für Gegenstände es sein könnten, wozu dann die anderen beiden auch etwas beizutragen hatten. Im Endeffekt hatten sie dann schamanistisch, druidisch und menschlich zusammen. Als Draugh sie fragte, blickte sie auf die Würfel hinab, drehte sie ein wenig hin und her. "Es könnten aber auch ganz schlicht und einfach Spielwürfel eines anderen Volkes sein", schlug sie vor und blickte zwischen den Dreien hin und her. Warum mussten sie denn gleich so etwas spezielles sein, wenn es auch etwas so naheliegendes sein konnte. Im Dorf hatte sie als Kind mit welchen gespielt, aber was das für welche gewesen waren...sie hatte jetzt nur einfach das ausgesprochen, was ihr als erstes durch den Kopf ging. Das war zwar nicht immer die beste Variante, aber manchmal kam man damit ganz gut durch. Als Finrod vorschlug, weiter den Spuren zu folgen unter der Führung von Fianna, blickte diese erst zu Draugh und Erendor, dann nickte sie. "Das ist vermutlich erst einmal am sinnvollsten. Ich bin zwar selten so weit südlich, aber noch ist das hier das Gebiet, wo ich mich auskenne. Und wenn wir diesem Rätsel auf den Grund gehen wollen, dann sollten wir nicht hier herum stehen. Und die Spuren sind der beste Ansatz, den wir haben." Sie blickte noch einmal zwischen den Dreien herum, aber großartige Einwände schien keiner zu haben. Immerhin war das wirklich ihr einziger Anhaltspunkt. Die Würfel steckte sie in ihre Tasche, wer weiß, vielleicht waren die noch mal wichtig. Dann ging sie, den Bogen in der Hand zu den Spuren und betrachtete diese noch einmal in Ruhe, ehe sie auf eine deutete. "Die hier ist am deutlichsten und auch am jüngsten. Am besten, wir folgen ihr und sehen, wo sie uns hier führt." Gesagt, getan. Die vier machten sich auf den Weg. Bevor sie allerdings diesen Teil der Lichtung aus den Augen verlor, drehte sie sich noch einmal um. Es war zwar eigentlich lächerlich, der Fuchs würde kaum auf dem Weg sitzen, um ihr zuzuwinken, aber trotzdem wollte sie noch einmal nachsehen, ob sie ihn nicht noch einmal sah, ehe sie diesem Mysterium auf den Grund ging.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Gestalt » Freitag 29. Juli 2011, 05:34

Die neuesten Erkenntnisse, die die Vier zusammen getragen hatten, waren wirklich vollkommen anders, wie das, was Fianna sich vorgestellt hatte. Eigentlich hatte sie sich bisher noch gar keine konkreten Vorstellungen über die Verursacher gemacht, aber das, an was die anderen dachten, war wirklich abenteuerlich. Die junge Elfe dachte da fiel mehr an einfachere Dinge und vielleicht auch harmlosere.
Sie hatte ihre Angst zwar überwunden, aber mulmig war ihr dennoch, zum Glück war sie ja nicht alleine. Und sie konnte ja auch noch ihre Bedenken mitteilen. Die Drei nahmen sie ernst und wogen ihre Einwände ab, dass zumindest beruhigte sie etwas.
Wie abgesprochen, führte sie ihre Begleiter durch diesen Teil des Waldes, in dem sie selber nur sporadisch unterwegs war. Diesen Umstand störte Draugh und Finrod nicht im Geringsten, sie baten Fianna, ihre Position an der Spitze des kleinen Zuges einzunehmen. Erendor zog zwar eine Augenbraue hoch, enthielt sich aber eines Kommentars. Im war durchaus bewusst, dass gerade er nichts dazu sagen sollte und oder konnte.
Den Pfad, den Fianna sich ausgesucht hatte, verlief grob in Richtung Westen und sie konnte hier schon erkennen, dass er eine leichte Kurve dabei beschrieb … wie gut, dass ihr als Elfe, der Blick fürs Detail im Blute lag.
Hinter ihr, folgte Erendor, der sich gar nicht mal so ungeschickt im Wald anstellte. Das hätten sie nun auch wirklich nicht gebrauchen können. Finrod lief am Schluss und Draugh kundschaftete um sie herum. Das Ganze könnte wirklich spannend werden, so langsam stieg auch in ihr ein feines Kribbeln auf, welches Abenteuer ankündigte.
Vielleicht kam dieses Kribbeln auch von der Freude, die sie verspürte, nachdem sie tatsächlich die kleinen blitzenden Augen inmitten dichten Blattwerkes erspäht hatte. Fianna war sich sicher, dass dies ihr kleiner, vielleicht neuer Freund war, warum befand er sich sonst noch in ihrer Nähe?!
Ja, die Gedanken an den kleinen Fuchs, vermochten es, ihr ein kleines Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Nach einigen Minuten ihres vorsichtigen Marsches, sprach Erendor leise zu ihr.
“Du hattest vorhin wissen wollen, welche Sprache ich benutze, wenn ich zaubere … nun, es freut mich natürlich, wenn jemand Interesse an der Kunst der Magie hat.” Er lächelte leicht und ein feiner verträumter Zug, huschte über sein Antlitz.
“Es ist eine Form des heutigen Lyrinthas …allerdings uralt und nicht vielen, lebenden Elfen noch vertraut. Sie verlangt dem Lernenden einiges ab. Ich beherrsche auch Melongiar, jene Sprache der Magie, die die Menschen erfunden haben …”, sein missbilligender Blick sagte Fianna alles.
“… ich mag diese Sprache nicht sonderlich, die klingt so abgehakt, hart und genügt bei weitem nicht der Feinheit unseres Geistes. Meiner Meinung nach, sind Menschen nicht dazu in der Lage, die feinen Nuancen einer Sprache vollkommen zu erfassen.” Offenbar schien er Menschen nicht sonderlich zu mögen, obwohl kein Hass in seinen Worten mitschwang, vielmehr war es Überzeugung.
Erendor philosophierte noch ein wenig über Sprachen und Worte und deren Bedeutung, ging aber übergangslos in andere Themen über, die Fianna ansprechender fand oder eher finden musste … die dortige, heimische Flora und Fauna. Nun bekam Fianna die Gelegenheit, ihr Wissen weiter zu geben.
Dies was auf jeden Fall eine interessante Möglichkeit, sich die tristen Stunden zu beschäftigen, da sie eh nicht schnell vorwärts kamen, obgleich es ja nicht so war, dass Draugh ihr angeboten hatte, die Aufgaben zu tauschen.
Trist war es vor allem deswegen, da nichts auffälliges geschah. Alles schien normal zu sein, Tiere waren seit einiger Zeit wieder zu hören und dieses seltsame Gefühl, war auch nicht mehr da.
Nach einigen Stunden, es neigte sich bereits gen späten Nachmittag, da konnte Fianna etwas doch durch das dichte Grün erspähen. Eine Stelle im Wald, geradewegs voraus, an der es ziemlich hell war, goldene Sonnenstrahlen fielen dort ein.
Der Pfad, dem sie immer noch folgten, war mit der Zeit weniger zu erkennen. Da es aber der einzige, in Sicht- und Suchweite war, folgten sie ihm weiter.
Je näher sie der Stelle kamen, desto mehr konnte sie erkennen, das es sich um eine natürlich Lichtung handeln musste.
Ein paar Schritt davor, schlug ihr plötzlich eins seltsamer Geruch entgegen … süßlich … eigenartig und irgendwie erinnerte es an altes Fleisch … sehr altes Fleisch.
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Fianna Firnblüte » Samstag 6. August 2011, 17:33

Es war ein seltsames Gefühl, nicht alleine durch den Wald zu streifen. Nicht direkt unangenehm, aber sehr ungewohnt. Fianna hatte sich schon so sehr an die Ruhe und das Alleinsein angepasst, dass es ihr fast seltsam vorkam, nun mit drei anderen Elfen durch den Wald zu streifen. Erendors Schritte hörte sie noch am deutlichsten, aber er hielt sich erfreulicherweise wirklich gut, sein Bluterbe konnte man eben doch nicht leugnen, auch wenn man einen etwas ungewöhnlichen Pfad ging. Auch Finrods Schritte hörte sie noch, aber Draugh war förmlich wie vom Wald verschluckt. Nur manchmal verriet ein Rascheln seinen Standort oder wenn er einmal kurz zu ihnen kam, um ihnen seine Erkenntnisse zu berichten. Die leider alles andere als ergiebig waren, er fand nichts interessantes. Als Fianna dann ein Paar blitzende Augen im Blattwerk gesehen hatte, konnte sie sich ein breites und erfreutes Lächeln nicht verkneifen. Er war es, sie war sich ganz sicher. Ihr kleiner neuer Freund. Ein Gefühl von Wärme breitete sich in ihrer Brust aus, sie fühlte sich auf einen Schlag behütet und beschützt. Ob diese Empfindung überzogen war? Verrückt? Nein, in Fiannas Augen absolut nicht. Es war schön zu wissen, dass nicht nur die Ungewissheit vor ihr auf dem Weg lag, sondern dass in dem undurchdringlichen Unterholz auch noch ein kleiner Freund ihr Gesellschaft leistete. Und dass sie sich auf ihn verlassen konnte, das hatte er ja in der letzten Nacht bewiesen. Nach ein paar Minuten wandte sich Erendor flüsternd an sie und erklärte ihr, was für eine Sprache er genutzt hatte. Aufmerksam hörte Fianna ihm zu, sie hatte wirklich nicht gewusst, dass es noch eine alte Form ihrer Sprache gab. "Wirklich? Ich wusste gar nicht, dass es diese Form des Lyrintha überhaupt gibt. Und Menschen haben eine eigene Sprache zum zaubern? Ist ihnen ihre nicht gut genug oder warum?" Fianna war wirklich neugierig, sie würde jetzt zwar vermutlich einen ewig langen Vortrag bekommen, das verriet allein sein Blick, wenn er darüber sprach, aber das störte sie nicht. Das war Wissen, welches ihr sonst verschlossen blieb und man sollte doch mit offenen Augen, Ohren und einem offenen Herzen durchs Leben gehen, nicht wahr? Nachdem er sich einige Zeit über die Vorzüge der Sprachen ausgelassen hatte, wandte sich das Thema einem Bereich zu, zu dem auch Fianna eher etwas sagen konnte. Und so langsam wurde ihr dieser verträumte und etwas seltsame Magier doch sympathisch. Anfangs hatte sie ihn ja für ziemlich überheblich gehalten, aber augenscheinlich sollte man wirklich nicht so viel auf den ersten Eindruck geben. So gut sie es konnte, erklärte Fianna ihm die Pflanzen am Wegesrand oder Spuren und von welchem Tier sie stammten. Darüber vergaß sie natürlich nicht, immer wieder die Spuren, denen sie folgten, zu prüfen und auch ins Unterholz zu lauschen. Sie traute Draugh durchaus zu, dass er sie vor einer Gefahr warnte, aber es gab Gewohnheiten, die legte man einfach nicht ab. Und daher hatte Fianna auch Draughs Angebot abgelehnt, die Rollen zu tauschen. Ob er Mitleid mit ihr hatte, weil Erendor doch ziemlich viel reden und fragen konnte? Die junge Elfe wusste es nicht und es störte sie ehrlich gesagt auch nicht. Im Gegenteil. Sie fand es gut, dass sich der Magier auch für solche Bereiche interessierte und aufmerksam zuhörte, wenn sie ihm etwas erklärte. So wanderten sie mehrere Stunden durch den Wald, folgten diesem seltsamen Pfad und es schien fast, als wenn das Leben um sie herum wieder seinen gewohnten Gang ging. Tiere waren zu hören und auch Draugh berichtete öfters, dass er wieder Tiere gesehen hatte. Der Pfad selbst schien von der Natur zurück erobert zu werden, zumindest wurde es immer schwieriger, ihm zu folgen. In einiger Entfernung konnte sie mittlerweile so etwas wie eine Lichtung ausmachen, der Ort war hell von Sonnenstrahlen erleuchtet. Und dieser Pfad schien mehr oder weniger auf diese Lichtung zuzuführen. Fiannas Schritte wurden von selbst langsamer, sie setzte sie behutsamer, beugte sich ein wenig vor, den Kopf erhoben, den Bogen fest in der Hand. Als sie den Geruch wahr nahm, blieb sie stehen und sah sich um. Das...roch widerlich. Und die Assoziation, die dieser Geruch in ihr hervor rief, gefiel ihr überhaupt nicht. Sie winkte Erendor und Finrod zu, sich ein wenig in die Büsche zu schlagen, was sie dann auch selber tat und sich fast lautlos an die Lichtung anschlich. Der Geruch wurde intensiver und es drehte Fianna leicht den Magen um. Ein Stück, noch bevor sie die Lichtung ganz sehen konnte, zog sie leise einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne, um bereit für alle Eventualitäten zu sein, dann schob sie sich vorsichtig durch das Gras und blickte auf die Lichtung. Im ersten Moment konnte sie nichts ausmachen, dann nahm ihr Gesicht einen etwas fassungslosen Ausdruck an und sie zog sich würgend ein Stück zurück, schlich zurück zu den anderen Elfen. Bei ihnen angekommen schüttelte sie sich leicht schaudernd. "Ich glaube, das ist so ein Ort wie der, von dem ihr vorhin erzählt habt. Allerlei Knochen durcheinander. Nur dass das hier noch keine reinen Knochen sind." Man konnte ihr den Abscheu deutlich im Gesicht ansehen.

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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 18. August 2011, 05:34

Fianna konnte wirklich glauben, wo sie hier gefunden hatte. Zum Einen stand ihr das Entsetzen obgleich ihres Fundes ins Gesicht geschrieben und zum Anderen, die große Fassungslosigkeit, dass so etwas hier überhaupt geschehen konnte.
Natürlich hatte auch sie schon Kadaver gefunden, dass war in der Natur nichts ungewöhnliches, aber das hier war irgendwie anders. Um die Unterschiede allerdings heraus zu finden, dazu müsste sie den Fleischhaufen genauer untersuchen und sie war sich im Moment nicht so sicher, dass sie das wirklich wollte. Voller Ekel hatte sie sich abgewandt und ihre Begleiter informiert, die sich ein wenig überrascht und auch besorgt ansahen. Die Blicke, die Fianna einfangen konnte, verrieten ihr, dass auch die beiden Waldelfen ein bisschen ratlos waren.
Zur Überraschung aller, war es Erendor, der mutig voranschritt und als erster die Lichtung betrat. Er setzte seine Schritte vorsichtig und mit Bedacht. Wobei er den Kadaver zuerst nur eines flüchtigen Blickes würdigte … er tat, was ein Magier immer tat.
Seine wachsamen Schritte führten ihn in die Mitte der Lichtung, wo er stehen blieb du sich langsam im Kreis drehte, vermutlich suchte er nach weiteren Anhaltspunkten.
Draugh war dem Magier fast auf dem Fuße gefolgt, hatte aber nicht dir Lichtung betreten, sondern hatte sich außen herum begeben. Wie so oft in den vergangenen Stunden, hatte er die Position des Kundschafters eingenommen. Keiner der Elfen wollte von einer unliebsamen Überraschung heimgesucht werden.
Finrod war zur ihr gekommen und hatte sie besorgt beobachtet. Seine Hand ruhte verständnisvoll auf ihrer Schulter und mit einem leichten Lächeln reichte er ihr einen Wasserschlauch.
“Beruhig’ dich erstmal und komm zu Atem, ich werde mir dir Fundstelle auch näher ansehen. Wenn es dir besser geht, kannst du dich ja zu uns gesellen.”
Mit einem Nicken stand er wieder auf und betrat dann sicheren Schrittes die Lichtung.
In der Zwischen zeit konnte Fianna Erendor hören, wie er wieder in jener seltsamen, dennoch wohlklingenden Sprache fast schon sang. Jetzt, wo sie wusste, dass die eine Form des Lyrinthas war, kamen ihr einige Worte vertraut vor. Sie vermochte diese nicht zu übersetzen, wahrscheinlich war es der Klang, der ihr bekannt vorkam und assoziativ verschiedene Worte in ihrem Geiste wach rief. Diese aneinander gereiht, ergaben jedoch wenig Sinn.
So langsam verschwand die Übelkeit, wohl auch deswegen, weil sie nicht weit von sich entfernt, kleine blitzende Augen im Dickicht wahrnehmen konnte, voll von Neugier, aber auch Vorsicht, verhieß das Glitzern. Ob sie sich davon anstecken lassen sollte, all ihrem Mut zusammen zunehmen und sich dem Fund zu stellen?!
Erendor hatte aufgehört zu zaubern und das, was er Finrod mitteilte, klang wenig erfreulich.
“Auch hier wurde Magie gewirkt … und ebenso ist es auch hier, länger her, ich kann nur noch Spuren des oder der gewirkten Zauber wahrnehmen. Was mich daran am meisten beunruhigt, ist die Tatsache, dass die Spuren nekromantischen Ursprungs sind … .”
“… und den Fleischhaufen dort erklären.”, beendete Finrod den Gedankengang.
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Re: Südlich von Kosral

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 18. August 2011, 05:35

Fianna konnte wirklich glauben, wo sie hier gefunden hatte. Zum Einen stand ihr das Entsetzen obgleich ihres Fundes ins Gesicht geschrieben und zum Anderen, die große Fassungslosigkeit, dass so etwas hier überhaupt geschehen konnte.
Natürlich hatte auch sie schon Kadaver gefunden, dass war in der Natur nichts ungewöhnliches, aber das hier war irgendwie anders. Um die Unterschiede allerdings heraus zu finden, dazu müsste sie den Fleischhaufen genauer untersuchen und sie war sich im Moment nicht so sicher, dass sie das wirklich wollte. Voller Ekel hatte sie sich abgewandt und ihre Begleiter informiert, die sich ein wenig überrascht und auch besorgt ansahen. Die Blicke, die Fianna einfangen konnte, verrieten ihr, dass auch die beiden Waldelfen ein bisschen ratlos waren.
Zur Überraschung aller, war es Erendor, der mutig voranschritt und als erster die Lichtung betrat. Er setzte seine Schritte vorsichtig und mit Bedacht. Wobei er den Kadaver zuerst nur eines flüchtigen Blickes würdigte … er tat, was ein Magier immer tat.
Seine wachsamen Schritte führten ihn in die Mitte der Lichtung, wo er stehen blieb du sich langsam im Kreis drehte, vermutlich suchte er nach weiteren Anhaltspunkten.
Draugh war dem Magier fast auf dem Fuße gefolgt, hatte aber nicht dir Lichtung betreten, sondern hatte sich außen herum begeben. Wie so oft in den vergangenen Stunden, hatte er die Position des Kundschafters eingenommen. Keiner der Elfen wollte von einer unliebsamen Überraschung heimgesucht werden.
Finrod war zur ihr gekommen und hatte sie besorgt beobachtet. Seine Hand ruhte verständnisvoll auf ihrer Schulter und mit einem leichten Lächeln reichte er ihr einen Wasserschlauch.
“Beruhig’ dich erstmal und komm zu Atem, ich werde mir dir Fundstelle auch näher ansehen. Wenn es dir besser geht, kannst du dich ja zu uns gesellen.”
Mit einem Nicken stand er wieder auf und betrat dann sicheren Schrittes die Lichtung.
In der Zwischen zeit konnte Fianna Erendor hören, wie er wieder in jener seltsamen, dennoch wohlklingenden Sprache fast schon sang. Jetzt, wo sie wusste, dass die eine Form des Lyrinthas war, kamen ihr einige Worte vertraut vor. Sie vermochte diese nicht zu übersetzen, wahrscheinlich war es der Klang, der ihr bekannt vorkam und assoziativ verschiedene Worte in ihrem Geiste wach rief. Diese aneinander gereiht, ergaben jedoch wenig Sinn.
So langsam verschwand die Übelkeit, wohl auch deswegen, weil sie nicht weit von sich entfernt, kleine blitzende Augen im Dickicht wahrnehmen konnte, voll von Neugier, aber auch Vorsicht, verhieß das Glitzern. Ob sie sich davon anstecken lassen sollte, all ihrem Mut zusammen zunehmen und sich dem Fund zu stellen?!
Erendor hatte aufgehört zu zaubern und das, was er Finrod mitteilte, klang wenig erfreulich.
“Auch hier wurde Magie gewirkt … und ebenso ist es auch hier, länger her, ich kann nur noch Spuren des oder der gewirkten Zauber wahrnehmen. Was mich daran am meisten beunruhigt, ist die Tatsache, dass die Spuren nekromantischen Ursprungs sind … .”
“… und den Fleischhaufen dort erklären.”, beendete Finrod den Gedankengang.
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