Alleine im Wald?

Der Wald liegt südwestlich und erstreckt sich weit in den Osten. Die Zwillingsflüsse Euwin und Auwin schenken dem Wald das Leben. Der Turm der Weisheit und die Ruinen Kosrals verbergen sich in ihm. Angeblich haben die Elfen dort ein Dorf errichtet.
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Velten
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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Sonntag 29. April 2012, 09:48

In das schrille Kreischen Danikas flossen nun auch Elemente von Allricks Gebrüll, aber Velten nahm das nicht mehr war. Seine Ohren klingelten. Zwar befand er sich nicht so nahe an der Elfe wie der Mensch, aber es genügte, dass auch ihm Sterne vor den Augen tanzten und er glaubte, seine Trommelfelle würden platzen. Dennoch besaß er noch genug Geistesgegenwart, um seine letzte Handlung auszuführen, ehe er sich - ebenfalls vor Schmerz aufbrüllend - die Hände auf die Ohren presste. Er legte den brennenden Holtscheit weg. Genauer gesagt, nahm er alle Kraft zusammen und donnerte den Scheit mit dem brennenden Ende nach vorn in den Rachen des Alphawolfes. Sollte das Biest sich doch davon ein Stück heraus reißen. Alles andere ging dann aufgrund des lauten Schreis unter. Velten bekam nicht mehr mit, was der Wolf machte. Im Moment kümmerte es ihn auch nicht, denn das Kreischen blockierte all sein Denken, es betäubte ihn fast. Er klemmte sich den Kopf zwischen die Schultern, krümmte den Oberkörper und drückte seine Pranken so dicht an die Ohren, dass es schmerzte.
Aus dem Augenwinkel heraus sah der Zentaur noch Liya, die es irgendwie geschafft hatte, nicht gefressen zu werden und das sollte auch weiterhin so bleiben. Gern hätte er eine seiner Pranken von den Ohren gerissen, um den Vogel an sich heran zu ziehen und ihn zu beschützen, doch seine Überlebensinstinkte weigerten sich, ihm die Kontrolle über seine Hände zu geben. Beide waren dort, wo sie sich augenblicklich befanden, sehr gut aufgehoben. Und genau dort sollten sie auch vorerst bleiben. Erneut brüllte Velten. Seine tiefe Stimme kam natürlich meilenweit nicht an den schrillen Ton heran, der durch den Wald hallte. Jetzt petzte er die Augen zusammen. Für einen Moment war alles vergessen und lediglich die Hoffnung blieb, dass das Schreien enden würde.
Velten bekam nicht mehr mit, was um ihn herum geschah. Weder bemerkte er, wie sich Allrick verbissen zum Kampf gestellt hatte, noch dass die Wölfe jetzt endlich die Flucht ergriffen. Er sah auch nicht, dass der Alpha von ihm abließ, spürte nur, wie sich kein zusätzlicher Schmerz durch seinen hinteren Körper wand. Dafür rann Blut warm und zähflüssig über sein Fell. Er würde noch bemerken, wie es klebte, wenn seine Aufmerksamkeit nicht mehr seinen Ohren galt. Unbewusst winkelte er das verletzte Bein an und keuchte, als eine neue kleine Schmerzwelle von der Wunde ausging. Er würde jemanden mit Heilkenntnissen brauchen, denn selbst könnte er sich nicht gut genug versorgen, um diesen Wolfsbiss zu heilen. Die Wunde würde erst einmal mit einem Druckverband versehen werden, um auch die Blutung zu stillen. Vorab wäre natürlich eine Desinfektion vonnöten, damit sich durch den wölfischen Speichel nichts entzündete. Alles Dinge, von denen der Zentaur nur spärlich eine Ahnung hatte. Er war ein guter Jäger, was bedeutete, dass er bislang selten von einem Tier wirklich gefährlich verletzt worden war und wenn doch, hatte es immer gereicht, zur Sippe zurück zu kehren. Dort war er versorgt worden. Aber das hier grenzte nun wirklich an eine ganz besondere Ausnahme.
Ächzend öffnete er die Augen, als der Schrei endlich verstummte. Er schaute sich um. Keine Wölfe. Erleichtert atmete er aus. Dann suchte er die Lichtung nach Allrick und Danika ab. Im Schein des Feuers entdeckte er ihre Konturen. Sie schienen noch am Leben zu sein. Gut. Velten nickte. "Alles ... in Ordnung, Liya?", fragte er zu allererst den Vogel.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Mittwoch 2. Mai 2012, 14:13

Seine bebenden Trommelfelle quälten Allrick aufs Brutalste und drohten, seinen Köret zu überlasten, da er selbst krampfhaft gegen Hanikas Stimme anzuwärmen versuchte und im Gegensatz zu ihr keine Unterbewusste Kondition besaß. Dass die Wölfe sich erst kleckerweise, dann jedoch rasch zurückzogen bemerkte der Mensch fast nicht, denn ähnlich wie Liya wand er sich auf dem Boden, mit inzwischen gerötetem Gesicht und Tränen in den Augen, die Hände verkrampft in seinen Haaren vergraben, denn sie auf die Ohren zu pressen machte es fast noch schlimmer.

Fast wäre er den Räubern hinterher ins Gebüsch gehechtet, in der Hoffnung, dort Deckung zu finden und sich verkriechen zu können, doch dafür reichten seine Kräfte nicht aus, welche sich schon über den ganzen Körper verteilten. Erst als Danickas Stimme plötzlich verstummte, konnte man ihn selbst hören, wie er selbst noch eine Weile versuchte, den Widerhall in seinem Kopf zu übertönen, was allerdings nur noch einige Sekunden andauerte, bis er selbst auch verstummte. Sein Blick war getrübt, die Ohren fühlten sich taub an, pochten und schmerzten, ein dumpfes, windartiges Rauschen war alles, was er hörte, während sein Körper versuchte, sich zu entkrampfen, um ein Haar hätte er selbst auch das Bewusstsein verloren, die Dunkelheit hatte schon nach ihm gegriffen, ehe das Schrillen der Elfe ein Ende gefunden hatte.
Erst als seine Augen in den Himmel starrten und seine Hände, inzwischen in den Boden vergraben, sich entkrampften, realisierte der Mensch, was vorgefallen sein musste und schielte ächzend zu Danicka herüber, welche bewusstlos im Gras lag, wonach er zu Velten herüber spähte, welcher es ,was Danickas Schrei betraft, besser getroffen hatte, dennoch schwer verletzt war und sich wohl um den sonst so vorlauten Vogel sorgte, welchen das geschehene wohl mit am meisten mitgenommen hatte. Die Tapferkeit der Greifvogels war Allrick entgangen scherte ihn allerdings auch wenig, denn er musste selbst wieder richtig zu sich kommen, bevor er irgendetwas tun konnte, was zum Glück nicht ewig dauerte. Langsam hievte er sich schließlich in den Schneidersitz, stützte sich jedoch noch mit den Armen ab, denn sein Kreislauf erwehrte sich und marterte seinen Gleichgewichtssinn, Übelkeit war die Folge, welche ihn noch nach Rast suchen ließ, als bestünde sie aus blankem Gold.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 3. Mai 2012, 19:40

Noch in einem Zustand höchster Qual dachte Velten ans Überleben und Kämpfen. Trotzdem forderte das Schreien der Elfe seinen Tribut, er streifte mit seinem Wurf lediglich die Schnauze des Wolfs, dessen Aufjaulen in dem Krach vollständig unterging, ehe er und sein Rudel sich unter Pein zurück zogen. Völlig verschwanden sie nicht, würden aber definitiv erst einmal Abstand halten, um das nicht erneut erleben zu müssen.
Liya hingegen hatte keine Möglichkeit zu flüchten oder diesem Kreischen zu entkommen, ja, sie konnte es nicht einmal dämpfen, da ihr keine Hände dazu zur Verfügung standen. So lag sie am Boden und krächzte jämmerlich, sie konnte noch nicht einmal mit ihrem Flügel schlagen, denn auf dem Unverletzten lag sie drauf und der anderen war durch die Schiene zu schwer.
Es schien schiere Ewigkeiten zu dauern, bis sich Danika beruhigte, wenngleich mit dem Ergebnis, dass sie ohnmächtig zur Seite kippte und dort bewusstlos liegen blieb, das Feuer im Rücken, das die Szene noch immer gespenstisch erhellte, mehr Schatten als Licht teilweise schuf.
Der Vogel indes lag noch immer auf der Seite und seine Laute waren inzwischen regelrecht kärglich, als hätte sie sich schon heiser geschrien. Erst, als sie direkt angesprochen wurde, hob sie erschöpft den Kopf und stieß ein noch schlechter klingendes Krächzen aus, ehe ihr Haupt wieder zurück zu Boden sackte. Ihr kleiner Brustkorb hob und senkte sich in hektischen Zügen, als wäre sie Kilometer weit geflogen und käme jetzt erst zum Ausrasten. Wirklich ansprechbar, geschweige denn einsetzbar war sie dadurch nicht.
Ähnlich erging es Allrick, in dessen Gehörgang es noch immer klingelte, als hätte er dort lauter kleine Heinzelmännchen, die mit ihren Glöckchen nicht aufhören wollten. Das würde für den Mensch vermutlich ein Nachspiel haben und einen Schaden verursachen, der so rasch nicht zu überwältigen wäre wie jene pochenden Wunden an seinem Rücken, die längst wieder aufgebrochen waren und bluteten. So sehr sogar, dass man es ihm bereits ansehen konnte, wenn er jemandem die Kehrseite zudrehen würde. Wozu er vorerst nicht in der Lage war, sein Kreislauf machte einfach nicht mit, gepaart mit der Erschöpfung, die ohnehin in seinen Knochen steckte.
Inzwischen wurde es regelrecht unheimlich auf der Lichtung, es knackte allein das brennende Holz, auch jener Scheit, der hinter Velten zum Liegen gekommen war, und das Keuchen der Anwesenden war zu hören. Die Wölfe hingegen verhielten sich, als hätte es sie niemals gegeben und als würden sie nicht weiterhin auf eine bessere Gelegenheit lauern. Besonders der Alpha würde nicht ganz so rasch aufgeben, nachdem er nun Blut geleckt hatte.
Dafür mischte sich allmählich ein anderes Geräusch hinein, das überhaupt nichts Gutes verhieß. Bevor es dunkel geworden war, was bei dieser kalten Jahreszeit und noch dazu im dichten Wald rasch geschah, war der Himmel schon sehr bewölkt gewesen. Nun war ein fernes Grollen zu vernehmen, das sich langsam, aber unaufhaltsam näherte. Was würde sich dabei entwickeln? Reines Wetterleuchten oder ein regelrechtes Gewitter, das ihnen gerade auf der Lichtung gefährlich werden würde? Und wenn ja, was sollten sie dann tun?
Der Zentaur war schwer verwundet, auch Allrick hätte große Probleme, auf die Beine zu kommen, für Liya galt das selbe und Danika wirkte nicht so, als würde sie bald wieder aufwachen. Und mit brennenden Holzscheiten durch das dichte Unterholz, um sich vor den Wölfen oder anderem Getier zu schützen, wäre auch keine gute Idee. Es war eine heikle Lage, die nicht besser wurde, als das nächste Grollen sich schon um einiges lauter und somit näher anhörte.
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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Mittwoch 9. Mai 2012, 16:56

Velten bekam kaum mehr mit, was mit dem Wolf geschah. Er bemerkte nur noch, dass sich weder Krallen noch Zähne in sein Fleisch gruben, der Schmerz dort ein wenig nachließ, dafür aber in den Ohren umso intensiver wurde. Das Klingeln darin wich längst einem lauten Pfeifton, in den sich Danikas Schrei verwandelt hatte. Zumindest in seinen Ohren. Er ertrug es, hielt es knurrend aus, während sich seine prankenartigen Hände auf die Ohren pressten. Irgendwann endete es schließlich und als sich im Kopf des Zentauren die Welt nicht mehr um sich selbst drehte, dass ihm übel wurde, hob er langsam die Lider. Die Wölfe waren verschwunden. Bei der vorherrschenden Dunkelheit konnte er jedenfalls nichts ausmachen, am Rand der Lichtung schon gar nicht. Diese befand sich zu weit außerhalb des Feuerscheins. Und hören? Niemals! Absolute Stille wäre jetzt Balsam für seine Ohren gewesen.
Brummend drehte er den Kopf. Das Gras unter seinem Gesicht fühlte sich kühl, bisweilchen feucht an, denn nächtlicher Nebel, kaum zu sehen, verteilte sich auf den Halmen. Er würde sein Fell klamm werden lassen, wenn er noch länger hier lag. Vorsichtig bewegte Velten seinen Hinterlauf, unterdrückte einen Schmerzenslaut als die Pein heftig von dort in alle Richtungen zu pulsieren begann. Es breitete sich über seinen gesamten Körper aus, dass er aufspringen und davon galoppieren wollte, um diesem unsagbaren Schmerz zu entgehen. Auch wenn sich Zentauren nicht gern mit Pferden vergleichen ließen, diesen Fluchtinstinkt hatten sie bei starken Schmerzen mit ihnen gemein. So bewegten sich seine anderen Extremitäten, dass es bisweilen recht komisch aussehen konnte, bis er wenigstens seinen Oberkörper aufgerichtet bekam. Da fiel ihm auch Liya wieder ein, die er bereits nach ihrem Wohlbefinden gefragt hatte. Das arme Tier hatte es schlimm getroffen, denn dem schrillenden Geschrei ihrer Elfenfreundin hatte sie nicht entfliehen können. Der Flügel war geschient und nicht einmal Weghopsen war ihr gegönnt gewesen. Er schaute nach ihr, streckte schließlich einen Arm nach dem Raubvogel aus. Wenn sie zuschnappte, musste er es hinnehmen, durfte seine Pranke nicht zurück ziehen, sondern musste gezielt zupacken. Das tat er auch, schnappte sich Liya und zog sie an sich heran. Schon streckte er auch die andere Hand auf. Seine Verletzung machte ihm jedoch zu schaffen. Übelkeit, gepaart mit Brechreiz, stieg in immer wiederkehrenden Wogen hinauf, dass sein Mund nach Galle schmeckte. Er spuckte aus, während sich seine Hände schützend um Liya schlossen, die jetzt dicht an seinem Körper war. "Ruhig ..." Das war alles, was er zu dem Vogel sagte, ehe er seine Hand über ihren Kopf stülpte wie eine natürliche Mütze aus Muskeln und Haut. Er wusste, dass man Raubvögeln gelegentlich einen Beutel oder eine Haube aus Leder überstreifte, damit sie nichts mehr sehen konnten. So blieben sie ruhig, bis man sie zur Jagd los ließ. Einige Zentauren bevorzugten diese Methode, wenn sie sich einen gefiederten Jagdgefährten holten. Velten hatte sich nie als Falkner gesehen und es somit unterlassen, ein Tier an seiner Seite zu haben. Er war selbst genug davon. Aber er hatte zugesehen und es sich erklären lassen, denn lernbereit war er schon immer gewesen. Nun wusste er, dass diese Bereitschaft sich auszahlte - das hieß, sofern sich Liya durch die Tat beruhigen ließ. Mit einem Finger lockerte ihr das Gefieder am Nacken. Vielleicht gefiel es ihr ja, lenkte sie ab.
Ihn konnte kaum etwas von dem Schmerz ablenken, der noch immer seinen Hinterlauf peinigte. Velten ächzte. Er schaute auf, hoch zum Himmel, der kaum durch das dichte Dach des Waldes zu erkennen war. Es donnerte. Die Götter grollten ihm. Die Sterne waren nicht zu sehen. Ein schlechtes Omen. "Seid ihr unverletzt?", rief er fragend in Allricks und Danikas Richtung. In seinem derzeitigen Zustand wäre es falsch, aufzustehen. Die Wunde musste erst gereinigt, am besten verbunden werden. Er schadete sich nur, wenn er jetzt die Zähne zusammenbiss und trotzig auf alle Viere herauf kam.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Sonntag 20. Mai 2012, 16:18

Er war geschafft, Allricks Ohren schmerzten immer noch, fast als würden Nägel in seinen Gehörgang eindringen. Der Schmerz marterte seinen Gleichgewichtssinn und nagelten den Mann fast an den Waldboden, erfüllt von der Gewissheit, sich übergeben zu müssen, sofern er auf die Beine käme. Eine seiner Hände lag mit der Fläche nach oben bar da, hin und wieder zuckte eine Fingerkuppe. Die Agilität seiner krampfhaften Zur-Wehr-Setzung während Danickas Schrei war verschwunden, er war erschöpft zusammengesackt und tat sich schwer sich weiter zu rühren.
Seine Augen tränten, so sehr quälte ihn das permanente Scheppern, dass selbst die Peitschenhiebe der Dunkelelfen bei Weitem überstiegen, während das Blut aus seinen geplatzten Wunen spärlich und süß herausrann. Kaum merklich, dennoch war das Gefühl da, die Erwärmung seines Fleisches, welches schmerzend auf dem Lichtungsboden 'ruhte' und wider leicht blutete. Allrick schnaufte, sein Geist versuchte, den Schmerz irgendwie zu ersticken, bis er abgeklungen war. Veltens Stimme klang dumpf, war dennoch hörbar. "Zumindest sind wir am Leben."
Er biss die Zähne zusammen und versuchte zumindest, sich ansatzweise aufzurichten und sich nach den anderen umzusehen. Schnaufend legte sich der Mann auf die Seite, stemmte seine Glieder gegen den Boden und schaffte es tatsächlich, sich zumindest fast auf alle Viere zu hiefen. Mit schwerer Übelkeit im Bauch schielte er in die Richtung, aus der Veltens Stimme gekommen war. "Und ihr? Sind sie weg?" Noch während er auf eine Antwort wartete, glitt sein Blick langsam zu Danicka hinüber, die regungslos beim Feuer lag und ihre Ohnmacht auskostete, wenn man es denn so nennen wollte. Allricks Glieder zitterten, die Belastung war schwer für sie zu ertragen, dennoch bemühte sich der Mensch, Haltung zu wahren und bei sich zu bleiben. Das Grollen des nahenden Unwetters war auch für ihn gut zu hören, durchdrang selbst die immer noch rabiaten Schmerzen in seinem Schädel. Wirre Augen starrten in den düsteren Himmel, während Allricks Gesicht immer noch bleich war, er fuhr sich mit einer Han über das Gesicht und wurde von Erinnerungen erfüllt.
Erinnerungen an seine Tage als Soldat, an einen der schrecklichsten Kämpfe, in denen er gefangen gewesen war. Die Feinde kamen in mehreren Wellen und nach en Wölfen, den Spähern, würde ihr Kampf jetzt vermutlich erst losbrechen, da das Rollen des nahenden Donners doch dem Donnern ähnelte, welches eine Gruppe gepanzerter Reiter vor sich her trieb, bevor sie wie ein Rammbock jeden Infanteristen einfach niedermachen würde. Genau dieses Gefühl, als einsamer Kämpfer vor einer Dampframme aus Feinden zu stehen, das Unausweichliche vor Augen zu haben und dann überwältigt zu werden, ließ die Angst in seinem Blick, den Schmerz kurz überdecken und verwandelte den Wetterumschwung in den Augen dieses Mannes fast in etwas wie den Zornesruf eines Gottes. Eines Gottes, der ihr Blut sehen wollte. "Was zum... "

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Mittwoch 23. Mai 2012, 17:36

Hinweis: Habe Erlaubnis erhalten. Liya ein wenig zu steuern

Es gelang Allrick doch tatsächlich, dem Zentauren den Anflug eines Schmunzelns zu entlocken. Velten nickte jedoch lieber. Gut, sie lebten alle noch. Das war schon einmal etwas. Sanft strich er mit dem Daumen durch Liyas Gefieder, die noch immer zwischen seinen Pranken steckte. Der Vogel schien sich endlich zu beruhigen. Jedenfalls krächzte er weder, noch dass er zappelte. Vielleicht fühlte sich das Tier in seinen Händen geborgen oder zumindest ein wenig sicherer vor den Wölfen. Sie würden in dem Fall schließlich zuerst in die Finger Veltens beißen. Da konnte sie noch in Sicherheit schlupfen, sollte diese Situation eintreffen. Velten würde natürlich nicht zulassen, dass dem Vogel etwas geschah. Er war noch immer an der Genesung Liyas interessiert, hatte er sie doch beim Jagen verletzt.
Er richtete den Oberkörper auf und versuchte auch, den Pferdekörper etwas zu bewegen. Die Wunde schmerzte. Er biss die Zähne aufeinander. Dann wanderte sein Blick wieder zu Allrick. Velten war sich nicht zu schade, jemanden um Hilfe zu bitten, wenn er selbst nicht weiter wusste, aber einen Menschen ... Ihm blieb es nicht erspart. Er war vernünftig genug, zu erkennen, dass ihm sein Stolz hier nicht weiterhalf, also schluckte er ihn herunter. "Ich bin verletzt. Kennst du dich mit der Heilkunde aus?", fragte er deshalb wieder in Richtung Feuer. Er selbst konnte nichts tun und zu seinem eigenen Ärger befanden sich unter seinen Habseligkeiten keine Mittel, die ihm jetzt nützen könnten. Aber selbst wenn er sie besessen hätte, hieß das noch lange nicht, dass es einen kundigen unter ihnen gab, der seine Verletzung behandeln könnte. Und noch immer lauerten die Wölfe irgendwo in der Dunkelheit. "Die Tiere scheinen fort zu sein", sagte Velten allerdings. Er konnte sie nicht hören, litt er wie Allrick doch noch unter den Nachwirkungen von Danikas Schrei. "Dafür kommt ein Gewitter auf uns zu und das sehr schnell. Ich muss unter die Bäume oder die Wunde mit etwas abdecken." Er zog bereits mit einer Hand seine Weste aus. Notfalls würde sie herhalten müssen. Da bemerkte er, dass Danika immer noch nicht wieder auf den Beinen war. "Du solltest nach ihr sehen", riet er Allrick. Es war wichtiger, jetzt erst einmal heraus zu finden, ob es der Elfe auch gut ging. Nicht dass sie ebenfalls verletzt worden war. Velten schielte auf seine Flanke. Das Blut glänzte selbst in der Finsternis rötlich oder bildete er sich das nur ein?

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Samstag 26. Mai 2012, 22:38

Velten hatte es tatsächlich Geschäft sich aufzuraffen, irgendwie beruhigte es den Menschen, in der Gewissheit zu sein, dass der unter ihnen, der am schwersten gekämpft hatte noch ebenso am Leben war wie der Pelgarer selbst und Danicka, zumindest da musste Allrick leider noch hoffen. Er griff nach dem Stab, der in seiner Nähe im Gras liegen geblieben war und hievte sich daran auf die Beine, denn ihm war immer noch etwas schwummrig und die Knie weich, das jedoch zuzugeben, kam ihm auch jetzt nicht in den Sinn. Da zeigte Velten doch schon etwas mehr Größe, als er den Menschen ernsthaft nach Hilfe fragte, worauf Allrick kurz überlegen musste. Er war 'medizinisch' bestenfalls ein Laie, kannte eben die Kleinigkeiten, die man im Alltag brauchte, oder die ihm eben noch vom Militär geblieben waren. All diese Methoden waren eher primitiv und einige sogar etwas martialisch, wie das 'Zubrennen' von Schnitt- und Risswunden, was vermutlich längst als überholt galt. Natürlich könnte er das versuchen, vorausgesetzt, dass Velten ein Messer bei sich führte oder wenigstens die Speerspitze aus Metall war, doch irgendetwas sagte ihm, dass Velten diese Art der Behandlung besser erspart bleiben sollte. Gerne hätte er Velten geholfen, immerhin brauchten sie ihn noch und waren ihm etwas schuldig, denn Allrick war sich sicher, dass Danicka und er ohne den Zentauren nicht so glimpflich davongekommen wären. "Dafür bräuchte ich andere Mittel, tut mir leid. Danicka wäre dir vermutlich eine größere Hilfe." Anbei hatte er auch ein Päckchen zu tragen, die einzigen Verbände, derer Existenz sich Allrick sicher war, waren seine eigenen, welche allerdings alles, aber nicht sauber waren und dank neuerlichem Wundrisses auch immer noch ihre Notwendigkeit behielten, trotz allem noch einigermaßen verborgen unter seinem Hemd lagen.

Auch wenn er nicht so recht daran glauben wollte, versuchte Allrick Veltens Worte, die Wölfe bezüglich für wahr zu halten, einfach um die Fatalität ihrer Lage zu ignorieren. "Dann müssen wir aber versuchen, etwas von dem Feuer mitzunehmen. Wer weiß, ob wir so schnell ein weiteres entfachen können. Ohne werden wir es nicht lange machen, da bin ich mir sicher." Es war bewundernswert mit wie viel Selbstdisziplin Velten sich selbst aus dem Dreck erhob und zumindest versuchte, auf die Beine zu kommen, wo die meisten liegen geblieben wären. Ihnen beiden war natürlich völlig klar, dass es nicht anders gehen würde, sollten sie beabsichtigen, noch etwas am Leben zu bleiben.
Schon ein paar Sekunden vor Veltens Rat nach Danicka zu sehen, hatte sich der Mensch zumindest nach ihr umgedreht und angedacht, sich in Bewegung zu setzen, wie er es jetzt spätestens auch tat. Denn sie beide waren sich nicht sicher, wie es der Elfe ging, sie hatte sich in der Zwischenzeit scheinbar nicht gerührt und Allrick dachte sich irgendwie, dass sie zumindest nicht verletzt sein dürfte. Immerhin hatte er nahe bei ihr gestanden, währen die Wölfe angriffen, weshalb er vermutlich auch etwas mitgenommener von ihrem Aufschrei war, als Velten, der trotz allem noch ein eigenes Päckchen zu tragen bekommen hatte. Der Mensch schätzte auch, dass es ihn selbst vermutlich am wenigsten getroffen hatte, je nach dem, wie schnell Danicka wieder bei Bewusstsein sein würde.
Denn im Gegensatz zu Velten war er nicht schwerverletzt und würde sich hoffentlich innerhalb der nächsten Zeit recht schnell erholt haben, wohingegen das Mischwesen viel härter getroffen war und blutete, auch wenn er natürlich nicht abschätzen konnte, wie sehr. Doch was überlegte er da, derlei Gedanken waren angesichts ihrer Situation eh völlig sinnlos, zumal sie ohnehin alle im selben Boot saßen.
Langsam, sich aber wieder in den Griff bekommend, ging Allrick zu der Elfe hinüber, welche scheinbar immer noch regungslos da lag und an den Nachfolgen ihrer Verausgabung litt, bzw. sich davon zu erholen suchte, also ohnmächtig war. Der Pelgarer kniete sich neben sie und stieß sie vorsichtig an der Schulter an, dabei blickte er sorgenvoll in ihr verständlicher weise blasses Elfengesichtchen. Würde sie nicht zu sich kommen, würden Velten und er irgendwie versuchen müssen, sie zu transportieren, denn in keinem Fall würde er ohne sie gehen...

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 29. Mai 2012, 15:15

Sie hatten es überstanden... vorerst zumindest. Denn das nächste Unheil näherte sich bereits rasend schnell, auch wenn das in der Höhe, in welcher sich diese schwarzen Wolken zusammen ballten, kaum zu glauben war. Ein Gewitter war im Anmarsch und zwar eines mit solch einer Heftigkeit, dass sich selbst in den Städten, in denen es sich entlud, die Bewohner in ihren Häusern unsicher und ängstlich fühlen würden. Wie ungleich viel schlimmer wäre es dann erst im Wald, mit keinem entsprechendem Schutz außer unzähligen Bäumen, die wunderbar als tödliche Blitzableiter funktionieren könnten und denen man aufgrund ihrer Anzahl gar nicht ausweichen konnte? Aber besser dort, unter dem Blätterdach gegrillt werden als auf der offenen Lichtung, oder?
Nun ja, sofern man laufen konnte... Was man weder von dem Zentauren, noch von der jungen Elfe gerade behaupten konnte. Der eine war äußerst gefährlich verletzt und die andere in einer tiefen Bewusstlosigkeit gefangen.
Konnte es da noch schlimmer kommen? Ja, konnte es, denn der Blitz, obwohl noch Kilometer weit entfernt, erhellte einen Moment lang die Szenerie, als wäre es bereits die Morgendämmerung, und der Donner danach krachte mit einer derartigen Wucht nieder, dass die geschundenen Gehörgänge erneut leiden mussten. Dabei war dieses Gewitter noch gar nicht direkt über ihnen! Keine sonderlich guten Aussichten...
Liya spürte die herannahende Gefahr deutlich, vielleicht sogar stärker als die anderen, denn die Sinne eines Tieres waren in der Hinsicht oft bei weitem empfindlicher, und auch wenn sie sich kurz hatte einfangen wie beruhigen lassen, hatte es spätestens nach diesem Donner damit ein Ende.
Sie krächzte kläglich und begann zu zittern. Gleichzeitig wollte sie mit ihren Flügeln schlagen, um sich mit einem raschen Flug in Sicherheit zu bringen. Zu dumm, dass sie das derzeit höchstens gedanklich konnte. Zuerst wollte sie relativ das Beste daraus machen und sich in den für sie riesigen Händen als Notunterkunft verkriechen, während sich die beiden männlichen Wesen auf der Lichtung unterhielten.
Dann allerdings blitzte und donnerte es wieder, schon merklich näher und somit auch lauter. Panik kroch in dem Vogel hoch und nun kam es ihr überhaupt nicht mehr als gute Idee vor, sich auf diese Art zu verkriechen. Sie konnte nicht mehr ruhig bleiben, geschweige denn in seiner Hand, sondern zeigte, dass in ihr vermutlich noch am meisten Kraft in der Gruppe steckte.
Liya wehrte sich plötzlich und so heftg, dass sie nicht mehr festgehalten werden konnte, auch nicht von Pranken, die zusammen sogar größer als sie selbst waren. Noch bevor er erneut nach ihr greifen konnte, als sie zu Boden kullerte, da sie nicht fliegen und den Sturz abbremsen konnte, kam sie wieder auf ihre Beinchen und hüpfte hastig davon, mit einem weiteren kläglichen Krächzen. Dieses steigerte sich zu einem regelrechten Schrei, als sich das Gewitter erneut und noch stärker meldete.
So schnell sie konnte, bewegte sie sich in Richtung Feuer und warf instinktiv einen Blick zu der bewusstlosen Danika, den man als besorgt bezeichnen könnte, wenn man genauer hinsah. Aber es war deutlich, dass sie noch atmete und das war alles, was für sie derzeit zählte. So wenig wie bei Velten hätte sie sich dicht bei der Elfe sicher gefühlt.
Nein, es gab etwas anderes, was sie mehr spürte, denn sehen konnte. Schließlich strahlte etwas, das durch den Kampf scheinbar in Vergessenheit geraten war, noch leichte Magie aus, wie ein Hauch des Wesens, das es zuvor gebracht hatte. Sie hüpfte das Feuer entlang, halb herum und verkroch sich zitternd unter der Decke, die das Männchen mitsamt dem Pfeil daneben hier hingelegt hatte.
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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Mittwoch 30. Mai 2012, 13:11

Bei Veltens Waffen würde Allrick keine Hoffnung sehen, Metall zu finden. Zentauren bauten keine Erze ab wie Zwerge, die in ihren dunklen Gängen im Berg lebten und mit Spitzhacke und Schmiedehammer umzugehen wussten. Nein, das Zentaurenvolk behalf sich mit angespitzten Steinen oder Hölzern. Nich einmal die Spitzen ihrer Pfeile bestanden aus Metall. Auch hierfür verwendeten sie, was sich in der Natur finden ließ. So könnten Velten sicherlich auch etwas mit Liyas Schwungfedern anfangen und daraus die Befiederung für seine Pfeilschäfte machen können. Er bevorzugte zwar Gänse- und Adlerfedern, aber diese waren im Arus selten, so dass man sich auch in dieser Hinsicht mit anderem zufrieden gab. Ein Jäger konnte improvisieren.
Dem armen, verletzten Falken würde er allerdings kein Haar mehr krümmen. Im Moment verhielt sich Liya sehr ruhig, doch kaum dass es ein krachendes Donnern über ihren Köpfen gab, konnte selbst Velten sie nicht länger halten. Sie pickte nach seinen Pranken, um sich zu befreien, wollte nur noch wegfliegen, was mit der Schiene natürlich nicht möglich war. Also hopste sie, so gut und schnell es ging an einen Ort, den sie als sicher ansah: bei der noch immer bewusstlosen Danika.
Velten ließ es zu, rief Liya nicht zurück. Es hätte keinen Sinn gehabt. Stattdessen entschied er, dass ihm Allrick wohl doch nicht in dem Maße helfen konnte, wie er es sich erhofft hatte. Menschen eben ... Er unterdrückte ein Schmunzeln. Es war weder Zeit noch der richtige Ort, um sich über einen Mann lustig zu machen, der noch dazu eben mit ihm zusammen ums Überleben gekämpft hatte.

Das Donnern kam näher, bald würde es regnen und die Lichtung war unsicherer als der Rand von ihr. Blitze schlugen zwar in Bäume ein, aber von denen gab es eine ganze Menge, wenn man sich in einem Wald befand. Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Baum traf, unter dem sich die Gruppe jetzt zusammenkauerte, war genauso hoch wie wenn sie sich einen anderen Baum suchten. Es sollte nur nach Möglichkeit kein sehr hohes Exemplar sein. Soviel wusste Velten über das Wetter und Naturgegebenheiten zu sagen. Er lebte schließlich schon recht lange und konnte aus Erfahrung sprechen. Blitze suchten sich den kürzesten Weg zwischen Wolken und Erdboden. Er hatte es oft beobachtet. Daher wähnte er sich auch unter einem von vielen Bäumen sicherer als auf einer flachen Lichtung, wo er allemal der höchste Punkt neben Gräsern und Blumen war. Er musste in den Schutz der Bäume.
Velten hob beide vorderen Hufe an. Er stemmte sich hoch, ohne bewusst seinen Hinterlauf einzusetzen. Nur den unverletzten nutzte er, um sich abzustützen. Es sah bei weitem nicht elegant aus, aber der Zentaur war kräftig genug und besaß Gleichgewichtssinn, um sich in den Stand zu versetzen. Er drehte den Oberkörper halb herum, betrachtete die verletzte Flanke. Außer dem glänzenden Blut erkannte er nichts. Es war zu dunkel und wenn ein Blitz die Umgebung erhellte, reichte es nicht aus, Details auszumachen. So humpelte Velten auf drei Beinen Richtung Feuer, wobei er zähneknirschend das unbrauchbare Hinterbein nachzog. Er durfte es nicht belasten, so viel spürte er selbst, denn es schmerzte unheimlich, wenn er es schon bewegte.

Am Feuer angekommen, lehnte er sich gegen einen kräftigen Stamm, mied es, sich erneut hinzulegen. Wer wusste schon, ob sie nicht bald allesamt wieder aufstehen müssten. Nochmal wollte er diesen schmerzhaften Kraftakt vermeiden. Er atmete tief durch. "Kannst du Wunden ausbrennen, Mensch?", fragte er in Allricks Richtung. Er selbst konnte es nicht, hatte es nur bei anderen Zentauren gesehen bisher. "Versuch vorher, die Elfe zu wecken. Wenn sie mehr weiß, sollte ich ihren Rat wahrnehmen."

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Donnerstag 14. Juni 2012, 14:11

Das nahende Unwetter hatte zunehmend etwas bedrohliches, da half es wenig, dass Danicka nicht aus ihrer Ohnmacht zu erwachen vermochte, zumindest nicht jetzt. Hatte die junge Elfe die drei gerettet, stellte ihr Zustand nun ein ernsthaftes Problem da, denn um sie fortzuschaffen, würde man sie tragen müssen. Eine Tätigkeit, die Velten nicht zuzumuten gewesen wäre und bei er auch Allrick sich wohl schwer tun würde, auch wenn er alles daransetzte, denn nach wie vor hatten sich seine Wunden wieder geöffnet und bluteten. Nicht heftig und er Mensch schien ob ihrer Situation kaum zu existieren, dennoch bestand die Gefahr, dass sie noch weiter aufreißen könnten, würde man sie übermäßig belasten.
Die etwas schwielige Hand des Mannes fasste die junge Elfe bei der Schulter, als wollte er versuchen, sie zu wecken. Er schüttete sie als ob es etwas nützen würde, einfach weil er hoffen wollte, dass sie zu sich käme. Nach wie vor traute er dem Mischwesen nicht wirklich über den Weg und hätte ihn vielleicht sogar eiskalt im Stich gelassen, wenn Danicka und Rabannas Order sie zu beschützen nicht wäre.
Das war nun sein Auftrag und selbst wenn es den Rest seines Lebens aufzehren würde, würde er versuchen ihn zu erfüllen, dass hatte er sich geschworen. Auch wenn es bedeuten würde, gewisse Individuen zurückzulassen und die Elfe zu täuschen, denn ein derart moralischer Mensch war Allrick bei Weitem nicht, große Ziele und Prioritäten standen eben vor der Moral, so sah er das. Als Liya von Seiten Veltens herbei gehüpft kam, sah er Mensch sie nur kurz an, dieses Tier war merkwürdig. Zum jetzigen Zeitpunkt mochte er auch den Vogel nicht besonders und wider war es Danickas Bindung zu ihr, die das Tier in den Augen des Menschen interessant machte. Dass Liyas Verhalten durchaus etwas Putziges an sich hatte, fiel ihm dabei nicht auf, da ihm jedweder Sinn für derlei Dinge abhaben gekommen war. In seiner Welt war für solche Dinge kein Platz mehr, es gab nur noch Pflichtbewusstsein, Ernst, Sorge und viele andere Dinge, die mehr an einen Soldaten, denn an einen Köhler erinnerten. Dennoch war in ihm doch mehr übrig als blankes Pflichtbewusstsein was Danicka anging, sein Bedürfnis ihr beizustehen war doch noch etwas anders motiviert, dessen würde sich der Mensch aber noch bewusst werden müssen, denn dafür war er jetzt zu sehr auf Probleme und Ziele versteift, eben auf solche Dinge, in denen kein Mensch gefragt war, sondern ein Frontmann.

Mit wie viel Selbstbeherrschung sich Velten aufgerafft hatte, war ihm nicht aufgefallen, erst als er Zentaur merklich näher kam und schließlich das Wort an ihn richtete, registrierte er das Mischwesen wieder. "Deshalb hatte ich dich nach einem Metallwerkzeug gefragt. Zur Not reicht aber auch etwas von dem brennenden Holz, keine Sorge..." Auf Veltens Anmerkung, Danicka zuerst noch zu wecken, reagierte Allrick erst kaum, denn ihm erschien die Äußerung des Zentauren unnötig, da seine Intention Danicka zu wecken ihm zumindest offensichtlich genug schien, so überlegte er Mensch kurz was er tun sollte um sich nicht zu etwas unfreundlichem hinreißen zu lassen. Denn so wie Velten bedacht hatte, dass ein spöttisches Schmunzeln unangebracht war, berücksichtigte auch Allrick die Situation und nickte nur stumm, während er Danicka wieder wachzurütteln versuchte. Seine Stirn lag in tiefen Falten, denn oft genug hatte er auch miterlebt, wie Ohnmächtige nie wieder aufgewacht waren. Der Vogel hatte sich inzwischen inzwischen anderenorts verkrochen, was dem Menschen erst auffiel, als er in einem kurzen Moment nahenden Zweifels ins Feuer gestarrt und etwas zu beobachten glaubte, dass sich in etwas wie eine Decke hinein zu wühlen versuchte. "Ich fürchte, wir müssen sie erst von ihr fort schaffen. Mit kaltem Wasser könnte man sie vielleicht aufwecken, so sehe ich etwas schwarz, sie sofort wach zu bekommen..." Wenigstens war er sich sicher, dass die Elfe noch atmen musste, zumindest meinte er es beobachtet zu haben, dass sie nach wie vor Atembewegungen durchführte, was ja wenigstens etwas zu beruhigen vermochte. "Sie atmet wenigstens noch." Entgegen der Angst, die er empfand blickte er gen Himmel und drehte sich dann zu Velten um, wobei er weniger in dessen Gesicht und mehr auf seine Verletzung starrte, auch wenn trotz Feuer immer noch nicht viel zu erkennen war.
"Wird vermutlich besser sein, wenn ich mich jetzt darum kümmere." Kurzerhand sah er sich schon nach einem brauchbaren Holz um, dass im Feuer lag und somit heiß genug war. Es wäre wesentlich besser gewesen, hätte sie ein Messer oder etwas derartiges bei sich gehabt, denn jetzt würde man fürchten müssen, die Wunde im schlimmsten Fall zu verunreinigen, doch wenn man zwischen wahrscheinlichem Verbluten und einer nur eventuellen Infektion hätte, hätte sich zumindest Allrick für letztere entschieden. "Oder reicht dir die Hilfe eines 'Menschen' nicht." Jetzt sah er den Zentauren tatsächlich direkt an, sein Blick war sehr ernst, denn er würde ihm sicher nicht helfen, sollte er Einwände haben. Allrick war kein Arzt, sicher, doch er war in dieser düsteren Welt bisher am Leben geblieben und das, wenn man von Danicka absah, doch relativ ohne große Hilfe, was, zumindest in seinen Augen, Beweis genug war.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Samstag 23. Juni 2012, 11:11

Dass Allrick ebenfalls mit Verletzungen zu kämpfen hatte, die inzwischen wieder offen lagen, sah der Zentaur nicht, denn der Mensch stand in einem Blickwinkel zu ihm, da er in der Dunkelheit die Wunden nicht erkennen konnte. Außerdem hatte er selbst mit den eigenen zu kämpfen. Wenn man ihn nur richtig verband, würde es gehen. Meine gute Shalla hätte es konnt. Er schaute abwechselnd von Allrick zu der noch immer bewusstlosen Danika. Die Elfe mochte sich vielleicht mit Kräutern auskennen, der Mensch dementierte bereits, dass er dazu in der Lage wäre. Hoffentlich fand Velten hier nicht sein Ende ... nein, das nicht. Tötlich war die Wunde nicht, er kannte sich zumindest so weit aus. Schließlich wusste man als Jäger, wann ein Tier zu erlösen war oder ob es noch ein Leben würde weiterführen können. Solche Kenntnisse konnte man dann auch auf den eigenen Körper übertragen. Aber wenn er sich nicht bald in wissende Hände begab, würde er möglicherweise zwar leben, aber nie wieder jagen, geschweige denn rennen können. Seine Flanke schmerzte. Das Blut pochte, wenn es die Venen nach und nach verließ und als heißer Strom in seinem Fell versickerte. Er atmete tief durch. Übelkeit stieg in ihm bereits auf, kein gutes Zeichen. Der starke Baum, an den er sich lehnte, tat ihm gut. Velten hatte das Gefühl, so mit Phaun und Florencia verbunden zu sein, die ihm Naturkräfte verleihen mochten. Im Stillen gedachte er ihnen, warf aber auch einen Blick nach oben. Keine Sterne ... das Schicksal blieb ungewiss. Nur Donnergrollen. Er seufzte.
Allricks Bemerkung ließ ihn wieder aufmerksam werden. Er erinnerte sich, dem Mann noch nicht geantwortet zu haben. So sprach er: "Zentauren verwenden kein Metall." Damit sollte klar sein, dass für das Ausbrennen der Wunde wirklich nur noch ein Holzscheit in Betracht käme. Velten wäre bereit, eine Entzündung hinzunehmen. Krank sein war besser als tot sein, aber noch war es nicht soweit. Er konnte und wollte jetzt nicht zum Feuer herüber. Er brauchte seine Kraftreserven und so lehnte der gewaltige Hybrid weiterhin am Baum.
Die Nachricht, Danika von hier weg und zu einer Quelle zu bringen, wo man sie mit Wasser wecken könnte, war eine schlechte. Sie würde bedeuten, dass Velten laufen, die Elfe vielleicht sogar tragen musste. Das kostete Unmengen an Kraft. Er runzelte die Stirn. "Wenn wir noch warten, stehen wir vielleicht bald bis zu den Fesseln im Wasser." Er spielte auf das Donnergrollen an, denn wo es donnerte, da käme vielleicht auch ein Platzregen herunter. Bei den derzeitigen Wetterbedingungen wäre er kalt genug, eine Bewusstlose zu wecken ... und ihr eine Krankheit anzuhängen. Ebenfalls keine besonders rosigen Aussichten. Aber wenigstens konnte Velten bezüglich des Wassers beruhigende Kunde geben. Er ächzte. Eine Hand fuhr zur Flanke, berührte die blutige Wunde aber nicht. "In meinem Ranzen ... schau nach ... ein Lederbehältnis. Darin ist Wasser." Sollte es regnen, könnte er seine Trinkvorräte immer noch wieder auffüllen. Danika zu wecken, war jetzt wichtiger. Allrick wollte sich allerdings zuerst um Veltens Verletzung kümmern. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg dem Zentauren bereits jetzt in die Nase, obwohl da noch nichts war, das riechen konnte. Es würde schmerzen, er würde schreien wie ein Fohlen oder brüllen, als sei er besessen, aber es würde helfen. "Ich nehme die Hilfe eines Menschen an, der an meiner Seite und nicht gegen mich kämpfte. Ja", nickte das Mischwesen, "hilf mir." Jetzt falschen Stolz zu zeigen, wäre nur töricht. Es war niemand sonst da, der ihm helfen könnte und auch wenn er Allrick nicht vollkommen vertraute, könnte er ihn immer noch mit seinem gesunden Huf treten und mit den Vorderfüßen zertrampeln, sollte er etwas Boshaftes im Sinn haben. Interessanterweise ... traute Velten ihm dieses typisch menschliche Verhalten irgendwie nicht zu.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Samstag 30. Juni 2012, 13:33

Allrick hatte verstanden, nickte Velten mit ernstem Blick zu, andere wären erfreut gewesen, so etwas wie Vertrauen entgegen gebracht zu bekommen, doch dem Pelgarer war es wichtiger, sich auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren. "Dann würde ich Vorschlagen, dass du auf das hier draufbeißt. Wird es etwas erträglicher machen und einen Zungenbiss verhindern, ist schon oft genug vorgekommen." Der Mensch griff zusätzlich nach einem Stück Ast, dass schon für das Feuer gebrochen worden war, jedoch noch nicht verwendet wurde und reichte es dem Mischwesen. Normalerweise wäre es ein gefalteter Gürtel gewesen, auf den man gebissen hätte, doch so etwas hatten sie nicht wirklich zur Hand. Ihm hatte man den Gürtel abgenommen, möglicherweise um ein Erhängen zu verhindern, was nur logisch war. Was nützten Sklaven, wenn sie sich selbst töteten? Angesichts der Methoden, die die Dunkelelfen hervorbrachten wären derartige Taten nicht verwunderlich gewesen. Daran mochte der Mensch jetzt lieber nicht denken und dass der 'Knebel' auch dazu diente, nicht noch mehr Tiere anzulocken, verschwieg er ebenfalls, baute auf die Vernunft Veltens. So wartete er den Moment ab, in dem der Zentaur gefasst genug erschien, um den Schmerz zu verkraften, ehe Allrick das glimmende, heiße Stück Holz gegen die Verwundungen des Zentauren presste, nachdem er sie erst an dessen Flanke hatte suchen müssen. Betont vorsichtig natürlich, da er fürchtete, durch einen Reflex von ihm getreten zu werden, was er mit Sicherheit nicht gut vertragen hätte. Denn wenn man zwischen zentaurischen und normalen Pferdeleibern unterscheiden müsste würde in den meisten fällen sicher auffallen, dass die der Mischwesen noch eine Ecke massiger und vor allem kräftiger zu sein schienen. Besonders, da Velten für sich gesehen schon zu den größeren Vertretern seiner Art zählte, was der Mensch glücklicherweise nicht wusste. Allrick wollte sich nicht ausmalen, zu was für Brüchen solch ein Reflex führen würde. Normalerweise hätte er die Verletzung vorher noch etwas ausgewaschen, doch dass musste jetzt übergangen werden, die Gefahr einer Entzündung war schon jetzt groß genug.

Holz traf auf Fleisch, was Velten nun durchlitt, hatte Allrick selbst in der Armee auch erfahren müssen und veranlasste ihn selbst, die Augen zusammen zu kneifen und innerlich zu verkrampfen. Beiß die Zähne zusammen, Zentaur, immerhin bist du doch der stärkste von uns.
Man konnte schon riechen, wie die Hitze das Blut zu verkrusten begann und die Kluft in Veltens Fleisch unter Schmerzen verschlossen wurde, wenn man es denn so nennen wollte. Man hatte ihm beigebracht, ab dem Aufdrücken der Klinge bis fünf zu zählen und dann wieder abzulassen, Allrick ging auf Nummer sicher und ging zwei Zähler weiter, damit es nicht schiefgehen konnte. Er zog das qualmende Stück Holz und atmete auf, hatte sich dazu allerdings kurz abgewannt, denn der entstehende Geruch weckte schmerzhafte Erinnerungen, die ihn die Übelkeit Veltens nachempfinden ließen. Sachte blies er Atemluft über die verschmorte Stelle, um Abscherest fortzuschaffen und hoffte auf das Beste, bevor er den Zentauren wieder ansah. "Bist du in Ordnung? Ich werde jetzt etwas Wasser darüber schütten, um mir das mal anzusehen." Erst nach einem kurzen Moment griff er nach dem Trinkschlauch, dessen Existenz Velten zuvor angedeutet hatte und ließ etwas davon über die riechende Stelle laufen um nach Möglichkeit die Sicht noch etwas zu verbessern ganz davon abgesehen, dass er hoffte, auch etwas mildernde Kühlung erreichen zu können...

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Sonntag 1. Juli 2012, 12:24

In einem ähnelten sich Mensch und Zentaur deutlich, ohne dass sie beide vermutlich davon wussten: Sie sahen in erster Linie das Praktische oder Nötige. Sie hielten sich nicht mit langen emotionalen Momenten oder Dankesreden auf. So wäre Velten vermutlich der Letzte ihrer kleinen Gruppe, der es Allrick übel genommen hätte, dass sich dieser mental auf die Ausbrennung der Wunde vorbereitete, anstatt Worte über das Vertrauen zu verschwenden, das ihm der andere entgegen brachte. Aber Velten blieb auch kaum eine Wahl. Alle anderen Optionen hinsichtlich seiner Verletzung waren keine guten Alternativen. Sie standen nicht zur Debatte. So schluckte er den zentaurischen Stolz, sowie die Vorurteile gegenüber den Zweibeinern herunter, um sich helfen zu lassen.
Er nahm das Stück Holz entgegen, das ihm Allrick als Beißkeil anbot. Er selbst wollte schon danach fragen, nickte aber zufrieden, weil der Mensch mit dachte und um eine Erleichterung der bevorstehenden Prozedur bemüht war. Er griff nach dem Holzstück, klemmte es sich bereits zwischen die Zähne. Seine Zunge berührte kurz die Maserung des Scheites, wo er abgebrochen war. Nur auf einer Seite war das Holz ein wenig gesplittert, aber er würde sich schon keinen Span in den Mund rammen. Nicht, wenn er mit aller Kraft seine Zähne in das Material presste und das würde noch früh genug geschehen. Der Mensch holte bereits einen der glimmenden Äste, um die Wunde auszubrennen. Velten atmete tief durch. Er bereitete sich, so gut es ging auf den Schmerz vor, versuchte, sich darauf zu konzentrieren, nicht auszuschlagen. Er wollte Allrick keinen Tritt verpassen, von dem dieser vielleicht nicht mehr aufgewacht wäre. Ein prüfender Blick nach hinten zeigte ihm, dass der Mensch auch das bedacht hatte. Er ist wirklich nicht dumm ... vielleicht eine besondere Ausnahme.

Und dann war es soweit. Allrick drückte das glimmende Ende seines Astes auf die Wunde. Sofort drehte sich Velten der Magen um. Er spürte den Schmerz, erst so heiß und brennend, dass es ihn vollkommen benommen machte, sowie die Knie weich werden ließ. Dann wandelte sich das Brennen in eine betäubende Kälte, die sich durch seinen Körper fraß und jede Faser zu vernichten schien. Ein kalter Brand, so konnte man es wohl noch am besten ausdrücken. Ihm tanzten Sterne vor den Augen, aber es waren nicht jene, aus dem das Zentaurenvolk sein Schicksal heraus las. Ihm wurde schwarz, jedoch immer nur für kurze Momente seines Lebens. Die Zähne pressten sich auf den Beißkeil, dass es knirschte. Hoffentlich brach das Stück Holz nicht entzwei. Zugleich scharrte Velten mit den Hufen. Glücklicherweise besaß er genug Beherrschung, die Vorderhufe einzusetzen. Sie wirbelten Erde und Gras auf, traten Stöcke beiseite und zerquetschten sogar eine Schnecke, die zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen war. Das Mischwesen selbst knurrte den Schmerz in die Welt hinaus. Er wurde immer lauter. Ein anfängliches Grollen verwandelte sich in ein unterdrücktes Brüllen, gedämpft durch den Beißkeil, aber er gab seine eigene Interpretation von Danikas Schrei. Seine Version war tiefer, bedrohlicher und von schmerzlicher Pein erfüllt. Zwischen dem Brüllen schnaubte er dicke Luftstöße in die Nacht. Seine Schultern bebten. Er spürte das Zittern am ganzen Leib und als kühlendes Wasser über die Wunde gegeben wurde, brüllte er ein letztes Mal so laut auf, dass der Keil ihm aus dem Mund fiel. Mit einer prankenartigen Hand klammerte sich Velten am Stamm fest, an dem er bereits lehnte. Seine Knie waren weich, er kaum noch zum Denken fähig, geschweige denn in der Lage, ein Dankeswort auszustoßen.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Sonntag 8. Juli 2012, 01:03

Es war geschafft, zumindest deutete alles darauf hin, dass der Zentaur zumindest keine große Gefahr mehr laufen sollte zu verbluten, vorerst zumindest, denn solche Brandnarben waren wie zu erwarten selbst Wunden und verschlossen nur das, was nicht verschlossen werden wollte künstlich mit Schorf und zukünftigem Narbengewebe. Sein Fleisch war nach wie vor verwundet und bedurfte eigentlich striktester Schonung, doch dafür war keine Zeit. Allrick war schon heil froh, dass Velten an sich gehalten und weder ausgetreten, noch das Bewusstsein verloren hatte, beides hätte schnell in einem Desaster geendet. Sei es nun, ob Velten den Menschen unter sich begraben oder durch einen Fußtritt Allrick regelrecht zertrümmert hätte, die Chance, dass er heil davongekommen wäre war minimal und derzeitig war er derjenige, der am meisten ausrichten konnte.
Der angesengte Ast landete wieder in der Feuerstelle, oder zumindest dem, was davon übrig war, spätestens das nahend Unwetter würde den Rest davon auch noch tilgen, dafür brauchte man kein Hellseher zu sein. Immernoch hatte Allrick den Wasser schlauch in der Hand, wandte sich nun Velten direkt zu, der sich an seinem Ersatzstandbein festkrallte, als wäre der Baum der einzige Halt, der ihn vor dem Äther absicherte. Der Mensch wusste, was nun zu tun war, Velten brauchte Flüssigkeit, damit er wieder zu sich kommen konnte und nicht weiter Gefahr liefe, einfach zusammen zu brechen, so drückte er ihm den Trinkschlauch fast zwingen auf. "Trink etwas davon, dann bleibst du hoffentlich auf den Beinen, noch besser wäre es, wenn du dich für den Moment niederlässt, auch wenn es schmerzen wird." Der Mann war seinem "Patienten" nah, zeigte Anwesenheit und sprach deutlich und bestimmt zu Velten, damit dieser ihn sicher verstehen konnte, denn das war jetzt wichtig. Hier zeigte sich der Unterschied zwischen einem Arzt und einem Soldaten: Ein Arzt weiß, was, wie gut und wie etwas funktioniert, das 'Wie gut' und vor allen Dingen das 'Wie' gingen dem Soldaten völlig ab. Er war wirklich bemüht, den Riesen vom Sterben abzuhalten, wenn man es denn so nennen wollte. Allrick war versucht, schnell noch einmal nach Danicka zu sehen, doch wenn der Radau, den sie eben veranstaltet hatten, nicht ausreichte um sie zu wecken, würde sich kaum etwas getan haben. Solange das der Fall war, konnte man zumindest erst darauf hinarbeiten, den riesigen Vierbeiner zusammenzuflicken.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Montag 9. Juli 2012, 17:30

Das Brennen ließ zusammen mit dem extrem pulsierenden Schmerz nach, als Allrick Wasser über die gebrannte Wunde schüttete. Da wusste Velten, dass es vorbei war. Die Wunde wäre geschlossen, das Schlimmste war überstanden. Er lief jetzt nur noch die Gefahren, dass sie wieder aufreißen oder sich entzünden könnte. Der Zentaur musste sich vorerst also schonen. Vorsichtig bewegte er den Hinterlauf. Es zog und ziepte, dieser Schmerz war allerdings um Weiten erträglicher als wenn die Wunde fortlaufend offen gewesen wäre und geblutet hätte. Er nickte Allrick anerkennend zu, erhielt von diesem seinen Wasserschlauch. Dass er trinken sollte, hätte ihm der Mensch nicht einmal zu sagen brauchen. Das wusste er selbst und auch, dass es besser wäre, sich wirklich hinzulegen. Nun kam Velten dieser Aufforderung auch nach, jetzt da die Wunde ausgebrannt war. Trotzdem dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis sich der Pferdeanteil des Mischwesens auf den erdigen Grund gebettet hatte. Er ging sehr bedacht und behutsam vor, hatte den Beißkeil übrigens inzwischen wieder ausgespuckt.
Langsam rutschte der Körper zu Boden, den Stamm des Baumes noch immer als rettende Stütze an der Seite wissend. Velten blickte nach oben. Noch immer keine Sterne, nur Wolken und das unheilvolle Donnergrollen. Ihr Feuer würde einen heftigen Regenguss nicht überstehen. Velten trank, blickte zu Liya herüber und entdeckte jetzt erstmals den Pfeil, der bei ihr lag. Interessanter für den Zentauren war im Moment allerdings die Decke. "Stammt sie von euch?", fragte er Allrick, da Danika vermutlich immer noch bewusstlos schien. Vielleicht war sie bereits auch wieder erwacht, aber zu benommen, um zu antworten. Wie auch immer, Velten zeigte auf die Decke beim verletzten Falken. "Wenn sie groß genug ist, könntest du sie zwischen drei Bäumen als Plane über uns aufspannen. Es wäre besser, als nass zu werden", schlug er dem Menschen vor. Dabei wollte er nicht andeuten, dass Allrick alle Arbeit erledigen sollte, während er auf der faulen Haut lag, aber gerade wieder aufzustehen erschien ihm recht sinnlos. Er selbst war im Moment leider ziemlich unnütz, wie er sich eingestehen musste. Sein Magen knurrte. Sie hatten zwar vor einiger Zeit etwas gegessen, aber für einen Zentauren reichte es nun wirklich nicht aus. Er ließ den Blick schweifen, ob er in der Dunkelheit vielleicht ein paar Pilze oder andere essbare Pflanzen ausmachen konnte.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Samstag 21. Juli 2012, 18:35

Es war überstanden, zumindest vorerst, denn die Wunde war fürs Erste 'versorgt' und Velten ließ sich für den Moment auf dem Boden nieder und trank. Irgendwie erleichtert seufzte Allrick, versuchte, sich an der gelungenen 'Operation' über die immer noch düstere Situation hinweg zu retten. Jetzt musste es irgendwie weiter gehen, noch wollte er den Moment ausharren, bis Velten ihm den Rest des Wassers überlassen würde, damit er abermals versuchen konnte, Danicka zu wecken. Ihr Zustand füllte ihn doch mit Sorge und machte ihn etwas nervös. Schon allein deswegen, weil sie noch Schutz vor dem Unwetter suchen und nach Möglichkeit etwas von ihrem Feuer retten mussten und sofern sie nicht erwachte, würden sie sie tragen müssen. Oder besser er würde sie tragen, denn Velten kam dafür nicht in Frage, so hatte es kein Blinzeln gedauert, bis der Mensch wieder grübelte und missmutig in die Gegend starrte. Da kam die Bemerkung des Zentauren grade recht, denn sie riss Allrick aus seiner wenig-hilfreichen Grübelei.
Erst von seiner Frage etwas überfordert, da ihm nicht klar war, wovon Velten redete, blickte Allrick etwas verwundert drein, als auch er den Pfeil und die Wolldecke erspähte, auf die der Zentaur deutete. "Nein, wir hatten nichts dergleichen dabei." Es war wirklich etwas merkwürdig, dass bei all dem Wirrwarr um sie herum plötzlich eine Decke und ein Pfeil scheinbar aus dem Nichts auftauchten. Wie konnte es auch anders sein, denn die kleine, übel-gelaunte Gestalt, die diese Geschenke hinterlassen hatte war im Getümmel weitestgehend untergegangen, dass zumindest Allrick sich ihrer nicht mehr zu besinnen vermochte. "Keine Ahnung, wäre aber einen Versuch wert." Der Blick gen Himmel, ähnlich dem Veltens, erinnerte nur wieder an das, was der Himmel noch für sie bereit zu halten drohte, so machte sich Allrick lieber jetzt als später daran, die wundersamen Geschenke mal auf ihre Tauglichkeit hin zu untersuchen. Beim Feuer angekommen, schon nahe dem Pfeil, der Decke und dem verängstigten Tier, dass sich unter dem Textil verkrochen hatte, konnte Allrick nicht anders, als sich noch einmal kurz bei Danicka hinzuknien und in ihrem Gesicht nach einem Zeichen der Besserung zu suchen, bis er sich allerdings geistesgegenwärtig lieber um das kümmerte, was anstand. Nämlich, den Greifvogel von seiner Deckung zu trennen. Auf die Gefahr hin, noch einmal den Schnabel des Falken zu spüren zu bekommen versuchte er es dieses mal im Guten und ging nahe des nervösen Tieres in die Hocke und suchte den Augenkontakt zu Liya, bevor er auch nur auf die Idee käme, ihr seine Hand entgegen zu Strecken. Wäre er jünger gewesen, hätte er den Anblick des wohl ängstlichen Vogels bestimmt liebenswert gefunden, jetzt allerdings war Allrick mehr darum bemüht, keinen seiner Finger einzubüßen, denn das traute er dem Greifvogel, wenn vielleicht auch unbegründet, irgendwie immer noch zu.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Erzähler » Montag 30. Juli 2012, 12:15

Es war alles andere als eine leichte Situation, in welcher die kleine Gruppe steckte. Die junge Elfe blieb weiterhin bewusst- und regungslos auf dem Boden vor dem Feuer liegen, was sich bis zum Morgen nicht ändern würde, egal, was sie versuchen würden. Auch hätte sie dann womöglich die ein oder andere Erinnerungslücke, allerdings war das definitiv noch nicht zu sagen, denn selbst Danika wusste nichts von ihrer etwas zweifelhaften Gabe. Dass sie indes noch lebte, zeigten lediglich ihre Atmung und das leichte Zittern, das ihre Glieder aufgrund der Temperaturen und Anstrengung befallen hatte.
Liya war ebenfalls überhaupt nicht zu gebrauchen, sie hatte große Angst vor dem nahenden Gewitter, ein Feind, den man nicht hoffen konnte zu besiegen wie Wölfe zuvor, und konnte nicht fliegen, also auch nach nichts Ausschau halten, was Hilfe hätte versprechen können. Stattdessen verbarg sie sich auf der anderen Seite des Feuers unter der Decke, die noch niemand bemerkt zu haben schien.
Und zu allem Überfluss begann es nun, wie ein Vorbote, zu regnen. Zuerst war es nur ein leichtes Spritzen, fast schon kitzelnd auf der Haut, doch rasch würde es stärker werden. Auch kam Wind auf, der sich ebenfalls bald intensivieren und zu einem Sturm entwickeln würde.
Immerhin, wenigstens fanden die beiden männlichen Wesen einen Weg, wie der Zentaur halbwegs wieder einsatzbar wäre. Es waren Höllenqualen, die er durchleiden musste, aber diese konnten vergehen, während sein Leben noch bleiben würde. Zumindest in der Theorie und wenn ihnen nicht noch einmal so ein Angriff wie vorhin in naher Zeit bevorstehen würde.
Endlich wurden allerdings jene Gaben entdeckt, welche das seltsame, kleine Ding vorhin unbemerkt hatte liegen lassen können.
Der Jagdvogel unter der Decke schielte misstrauisch hoch, als sich vor ihm der Mensch in die Hocke sinken ließ. Als würde sie ahnen, was seine Nähe zu bedeuten hatte, wurde sie noch vorsichtiger und war innerlich angespannt genug, um einen Angriff zu starten, sollte dieses Wesen es auch nur versuchen, ihr was wegnehmen zu wollen.
Liya hatte beinahe Panik, sie spürte das herannahende Gewitter viel stärker als die restlichen Mitglieder jener seltsamen, kleinen Gruppe. Und diese würde sie dazu verleiten, aggressiv zu werden, wenn sie sich noch mehr bedroht fühlen würde. Selbst Danika, die nicht eingreifen konnte, würde dann Gefahr laufen, unangenehme Bekanntschaft mit dem Schnabel zu machen.
Somit tat Allrick zwar gut daran, behutsam und abwartend sich zu nähern, jedoch, ob es eine kluge Idee war, den Vogel in dieser Stimmung heraus zu fordern... Ja, das war mehr als fraglich!
Aber zu allem Überfluss war deutlich zu sehen und zu hören, dass sich das Gewitter immer rasanter der kleinen Lichtung näherte, der Wind kräftiger wurde und die Regentropfen größer. Nicht mehr lange und sie würden das restliche Feuer, das sie noch hatten, zischend löschen.
Es war nun Eile geboten und gleichzeitig Vorsicht, damit tatsächlich alle Finger an ihrem Platz bleiben würde. Denn schon jetzt plusterte Liya warnend ihr Gefieder unter ihrem Schutz auf.
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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Montag 30. Juli 2012, 12:36

Velten warf einen wiederholten Blick nach oben. Das Grollen wurde lauter, der Himmel hatte sich in einen finsteren Schlund verwandelt, welcher drohte, die gesamte Welt zu verschlucken. Bald würde Regen aus diesem Schlund prasseln wie Geifer, aus Vorfreude auf das bevorstehende Mahl. Es war Eile geboten, das musste der Zentaur Allrick nicht einmal mehr sagen. Aber der Mensch zeigte sich geistesgegenwärtig genug, sein Möglichstes zu tun. Velten konnte im Moment wenig zum Wohl der Gruppe beisteuern. Noch einmal würde er sich nicht erheben. Es war gut, dass er sich nun niedergelegt hatte. Seine ausgebrannte Verletzung dankte es ihm bereits, das spürte er instinktiv. Aber vielleicht hätten sie die bewusstlose Danika vorher noch herbei schaffen sollen. Darum konnte Velten den Menschen nun nicht bitten. Er musste sich eilen, an die Decke zu gelangen, damit diese als Regenschutz über sie gespannt werden konnte.
Der Zentaur reckte den Kopf. Warum bewegte sich Allrick so bedacht auf das Bündel zu und wo steckte eigentlich Liya? Der Verbleib des Raubvogels war die Antwort auf beide Fragen. Velten hörte, wie sich das Tier aufplusterte, sah es aber vielmehr, weil die Decke sich bereits bewegte, obwohl Allrick noch gar nicht danach gegriffen hatte. "Liya!", rief er dem Vogel zu, schnalzte dann mit der Zunge. "Na komm her!" Ob der Vogel auf seine Lockversuche reagieren würde, blieb zunächst ungewiss. Außerdem konnte Allrick noch jederzeit handeln.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Samstag 11. August 2012, 17:30

Wie der Himmel ihnen grollte, fiel dem Menschen nicht mehr wirklich auf, denn jetzt musste Allrick überlegen, wie er an die begehrte Wolldecke kommen würde. Denn Liya, auch wenn sie es wohl nicht beabsichtigte, tat keinem von ihnen einen Gefallen, wenn sie eifersüchtig in ihrem Versteck verharrte. Der Mann biss sich grübelnd auf die Unterlippe während die beiden sich anstarrten, Liya sich aufplusterte und Allrick mit Blicken bewarf, die zu töten vermochten, auch wenn man es nicht sah. "Du magst mich nicht und ich mag dich nicht, Vogel. Aber wenn du nicht mit uns teilst, werden wir es nur schwerlich alle schaffen." Brummte er bemüht-ruhig dem Vogel zu, auch wenn er nicht daran glaubte, dass es etwas brachte. Er war es nicht gewohnt, mit Tieren zu sprechen, typisch Mensch, eben. Mit einem Kopfnicken gen Danickas bewusstlosem Körper versuchte er, sich mit dem Tier zu verständigen, auf dass es begreifen mochte, dass es hier nicht allein um Liya ging.
Zeitgleich hatte der Pelgarer eine Idee, eine ziemlich ruppige und vor allem Unmut-schührende, aber immerhin eine Möglichkeit, seine Finger zu behalten. Dazu brauchte Allrick vor allem einen Stock mit einer Gabel darin, um damit Liya, so vorsichtig wie eben Möglich, festzuhalten, ohne sich selbst einer Gefahr auszusetzen, wenn er sich die Decke schnappen wollte. Würde er versuchen, sie in die Wolldecke einzuwickeln, würde Liya sie sicher zerreißen, würde er es anders versuchen, sollte Allrick es mit Blut bezahlen. Langsam aber sicher begann ihm das Tier immer mehr zu missfallen, doch konnte man einem Tier übel nehmen, dass es sich fürchtete? Wäre Danicka bei Bewusstsein wäre das alles mit Sicherheit viel einfacher gewesen, umso bitterer war es, dass es nicht funktionierte. Veltens Lockversuche blieben auch Allrick nicht verborgen und ließen ihn zu dem verletzten Mischwesen hinübersehen, ehe er lieber ihm das Feld überließ.

Da der Pelgarer weder das Material, noch die Zeit finden wollte, sich lange mit Liya zu beschäftigen, versuchte er lieber, etwas nützliches zu tun. So wandte er sich erneut der schwachen Elfe zu und biss die Zähne zusammen, während er Anstalten machte, sie zu Velten zu bringen, was bedeutete, sie zu tragen. Jetzt ging es darum, so viel wie Möglich zu bewerkstelligen und sich nicht mit einzelnen Dingen aufzuhalten, die eben nicht gleich zu ändern waren. Spätestens jetzt spürte der alte Mann wieder, was ihm die Elfen angetan hatten, denn als er Danicka auf seine Arme hob, rissen einige der Wunden erneut auf und ließen ihn den süßen, wärmenden Schmerz einer Blutung erneut verspüren. Dennoch schaffte es der Pelgarer, Danicka zu Velten hin zu bewegen und sie sachte neben ihm auf den Boden zu legen, damit sie schneller beisammen waren, sollte sich Liya endlich einsichtig zeigen. "Ich werde versuchen, das Feuer irgendwie in Sicherheit zu bringen. Wir können uns jetzt nicht mit einem zitternden Vogel aufhalten." Die Situation ließ Allrick erhärten, flößte ihm fast mehr Ernst ein, als er ohnehin schon ausstrahlte. Es war Zeit zu handeln. Noch während er sich zurück zur Feuerstelle bewegte, stieß Allrick allerdings auf etwas, nämlich den langen Stock, den er vom Brennholzsammeln mitgebracht und im Eifer des Gefechtes verloren hatte und ihm kam eine neue Idee, wie er an das Textil kommen konnte, sofern Veltens Versuche scheiterten. Natürlich, ohne Liya böses zu wollen, wenn auch nur um Danickas Willen.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Erzähler » Freitag 14. September 2012, 18:30

Danika war hilflos und würde es noch geraume Zeit bleiben. Es wäre tatsächlich besser, wenn sich Allrick zuerst um sie kümmern würde, sie zu dem verletzten Zentauren tragen würde, damit diese sich gegenseitig mit ihrer Körperwärme stärken könnten. Denn das Feuer würde bald zwangsläufig verlöschen, da der Regenguss, der sich mit dem Gewitter bereits ankündigte und in der Luft zu riechen war, demnächst dafür sorgen würde.
Doch stattdessen bewegte der Mensch sich auf ausgerechnet jenen Schutz zu, den sich der Vogel gesucht hatte. Das gefiel Liya überhaupt nicht und Allrick setzte sich gerade einer großen Gefahr aus. Schließlich war der Schnabel mehr als scharf und sie würde angreifen, trotz ihrer Verletzung, aus der Panik heraus, die in ihr aufgrund des Wetterumschwungs herrschte.
Dagegen half auch nicht jener Lockruf, der an ihre Ohren drang. Sie nahm ihn zwar war, war allerdings viel zu wenig auf das Mischwesen geprägt, als dass sie auch in solch einer Situation darauf reagiert hätte. Stattdessen ignorierte sie die Stimme und gab Laute von sich, die bei einem Hund oder einer Katze als warnendes Knurren bezeichnet worden wären.
Die Frage war demnach eher, ob der Mensch das erkennen und eine andere Strategie anwenden oder sich der Gefahr einer ernsthaften Verletzung aussetzen würde?
Wobei sie keineswegs eifersüchtig war oder nicht teilen wollen würde, nein, es war allein die Angst, die sie zu diesem Verhalten trieb. Seine Worte verstand sie nicht und schon gar nicht den Sinn dahinter, auch wenn es ihm logisch erschien. Das überstieg ihre Auffassungsgabe jener Sprache und so änderte sich bei auch nichts, kam keine Einsicht zustande, wie wenn es vielleicht gewesen wäre, hätte er die Laute der Tiere beherrscht.
Er ging noch etwas näher auf sie zu, sodass sie ihre warnenden Geräusche verstärkte. Doch dann wandte er sich ab.
Liya plusterte sich noch einmal auf und knurrte ein letztes Mal, ehe sie ruhiger wurde und sich tiefer in die Decke verkroch. Es gab ihr jene Illusion des Schutzes, die sie derzeit bei solch einem heran nahenden Gewitter benötigte. So sah und verstand sie nicht, was draußen geschah, war allerdings auch nicht vorgewarnt.
Während jedoch Allrick sich abmühte, die zarte, zierliche, leichte Elfe zu Velten zu bringen, nahm das Verhängnis seinen Lauf, denn es begann zu tröpfeln. Der Wind blies durch die Äste und es würde nur noch wenige Momente dauern, bis der richtige Platzregen losgehen würde, dem das richtige Gewitter folgen würde. Nun war definitiv Eile geboten!
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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Samstag 22. September 2012, 23:32

Veltens Lockruf war auf taube Ohren gestoßen und der Regen sich erneut angekündigt, ein erster Tropfen fiel auf Allricks Handrücken, als dieser den langen Stock aufgelesen hatte und überlegend zu der Feuerstelle zurück schielte, an der sich der Vogel nun gänzlich in die dicke Wolldecke zurückgezogen hatte, die sie doch alle brauchten. Allrick für seinen Teil hatte genug davon, Rücksicht auf Liya zu nehmen, denn ohne Schutz würden sie alle noch binnen der nächsten Nacht durchnässt und kurz darauf erfroren sein, zumindest bei Danicka war damit zu rechnen. Velten würde vermutlich Fieber bekommen und daran sterben, von ihnen allen hätte es der Mensch wohl am einfachsten gehabt, wenigstens dem Wetter zu entrinnen, zumindest wirkte es so. Denn vermutlich würde er sich im Wald verlaufen und/oder hungrigen Tieren zum Opfer fallen, früher oder später würden sie alle elendig verenden, es sah wirklich düster aus.
Noch ein mal blickte Allrick zu Velten und ärgerte sich innerlich darüber, dass sie keinen besseren Stand an diesem Ort hatten. Im selben Atemzug verdammte er die Wölfe, die sie ja erst in diese Situation gebracht hatten, es war ihm völlig eins ob Tiere den Welten von Gut und Böse unterworfen waren, in seinen Augen konnten sie sich alle zum Harax scheren und in ihrem eigenen Geifer ertrinken. Wie gern er jetzt einfach alles hingeworfen, den Vogel erschlagen und sich selbst mit allem was er tragen konnte davongemacht hätte, so waren Allrick doch die Banne bewusst, die ihn hier und davon abhielten, dem dunklen Pfand zu folgen, den er hätte betreten können.

Still schweigend pirschte sich der Mensch eilig wieder an die Decke heran, den Stock dabei vor sich haltend. Er achtete darauf, möglichst wenig Aufmerksamkeit seitens des Greifvogels zu erwecken, bis er selbst nahe genug war. Zum Glück hatte sich Liya jetzt noch tiefer verkrochen, wodurch er wenigstens ansatzweise hoffen konnte, hierbei Erfolg zu haben. Angespannt stierte er das textile Bündel an, noch während ihm ein Tropfen auf den Kopf fiel und durch die Haare rann. Es fühlte sich ob seiner Bedeutung eisig an, als würde schiere Verdammnis über sie alle hereinbrechen, der Himmel sah zumindest dem entsprechend aus, doch das bemerkte der Pelgarer nicht, denn innerhalb diese Augenblickes drängte er die 'Spitze' des Stabes in eine Falte, die die Decke warf und zerrte sie dadurch ruckartig von der Stelle, zumindest sah so der Plan aus. Liya würde so von der Decke getrennt, die ihnen allen das Leben retten konnte, zumindest in der Theorie.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Dienstag 25. September 2012, 08:03

Um das Feuer konnten sie sich beide im Augenblick nicht kümmern und nicht einmal Danika konnte Velten derzeit abholen. Er hatte eine gute Position gefunden, in der sein Hinterlauf nicht allzu sehr schmerzte, was ihm etwas Erholung brächte, sofern der Wald es zuließ. Aus dieser Lage würde er vorerst nicht aufstehen, das wäre wenig sinnvoll. Er brauchte diese körperliche Ruhe, das war dem Zentauren bewusst. Demnach musste Allrick jetzt den aktiven Part übernehmen und sich sowohl um die bewusstlose Elfe, als auch um die Decke kümmern. Unglücklicherweise hatte sich Liya in den Stoff gegraben, verteidigte diesen vehement und ließ sich nicht einmal durch die Lockrufe des Zentauren dazu überreden, ihr Versteck aufzugeben. Dieser Raubvogel war wirklich ein kleiner Sturkopf.
Velten blickte nach oben. Er sah die Wipfel der Bäume, erhaschte nur spärlich einen Blick auf das Dunkel, das sich als Gewitterwolken über ihnen aufgetürmt hatte. Der Donner erinnerte daran, dass sie sich eilen sollten, aber was konnte der Mensch nun schon tun. Velten brummte leise. Sie würden allesamt wohl gleich sehr nass und anschließend durchgefroren sein. Wieder ließ er den Blick wandern, blieb an der Elfe heften. Ein kräftiger Regenguss weckte Danika vielleicht auf, aber eine Erkältung sollte sich besser niemand von ihnen zulegen. Velten wusste nicht, wie weit es bis zu einem Dorf oder dergleichen war, wo man sich dann etwas erholen konnte. Unter seinesgleichen hatte man immter unter Bäumen, in Höhlen oder eben gespannten Fell- und Lederteilen Schutz gesucht, wenn schlechtes Wetter drohte. Er war in diesem Sinne, da er ja immer in freier Wildbahn gelebt hatte, abgehärtet. Ein kräftiger Regen würde ihm schon keine Krankheit verpassen. Allerdings war auch er angeschlagen. Wie zart besaitet Menschen und Elfen waren, wusste er nicht. Es überraschte ihn ein wenig, dass er sich überhaupt um beide Gedanken machte. Andererseits hatten sie gemeinsam ihr Lager vor Wölfen verteidigt. Velten versank in Nachdenklichkeit.
Ein erster Tropfen klatschte auf seinen bepelzten Leib. Es folgte ein zweiter, dann traf ihn ein dritter an der Schulter. Der Regen begann.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 26. September 2012, 10:23

Es war weniger, dass Liya nicht wollte, es ihnen also schwerer als nötig machen wollte, sondern schlichtweg die Panik, die sie so egoistisch werden ließ. Denn sie hatte große Angst vor dem nahenden Gewitter, das sie viel stärker schon jetzt spürte als andere Wesen.
Allerdings fühlten sich auch die anderen Mitglieder der Gruppe allmählich in einer gewissen Bedrängnis, denn der Regen begann bereits und bei dem Gewitter, das im Anmarsch war, würde sich dieser rasch verstärken. Entsprechend verzweifelt war Allricks letzter Versuch, endlich an die Decke heran zu kommen, ohne sich selbst dabei zu verletzen.
Doch er hatte nicht damit gerechnet, wie schnell dieses Tier reagieren konnte. Ein Laut wie ein Fauchen erklang und die Krallen schlugen durch die Decke hindurch um den Stab, denn er hatte eine schlechte Stelle erwischt, wo sie rasch daran kommen konnte.
So zerrte er nicht nur den Stoff in die Höhe, sondern auch Liya mit, die wild mit ihren Flügeln schlug, selbst mit dem verletzten, die ihn mehr als bitterböse anstarrte. Auch öffnete sie ihren Schnabel und stieß warnende, zischende Laute aus. Das würde wieder nichts bringen, solange Allrick allein bei dieser Aufgabe wäre.
Allerdings hätte er nun die Möglichkeit, wenn er schnell wäre, den Vogel samt Decke zu Velten zu bringen. Denn, auch wenn dieser verletzt war, so waren seine Hände und seine Stimme unversehrt und womöglich könnte er mehr erreichen. Wenn nicht, dann würde er als Jäger noch eher einen Griff kennen, mit dem er Liya für ein paar Stunden schlafen schicken könnte.
Dass dem rasch Not tun würde, davon zeugte der nächste Blitz und darauf nieder krachende Donner ebenso wie der Regen, der sich verstärkte. Aufgeregt schlug das Tier erneut mit den Flügeln, aber ihre Krallen lösten sich dennoch nicht um einen Millimeter.
Es wurde wirklich höchste Zeit, die Tropfen fielen immer rascher zu Boden, und bald würde das Nass dafür sorgen, dass das Feuer gelöscht werden würde. Nicht auszudenken, was wäre, wenn sie es bis dahin nicht alle zusammen unter die Decke geschafft hätten!
Denn, auch wenn sich die Wölfe von vorhin zurück gezogen hatten, bedeutete dies bedauerlicherweise nicht, dass sie ganz verschwunden wären oder nicht andere Jäger auftauchen würden.
Vielleicht sollte Velten den Menschen anfeuern? Nein, der würde sicherlich schon selbst wissen, was er tun sollte.
Trotzdem wäre es vielleicht eine gute Idee, ihn darauf aufmerksam zu machen, den Vogel zu ihm zu bringen? Versuchen könnte Velten es ja…
Und Liya würde hoffentlich irgendwie zu beruhigen sein, ohne, dass sie davon noch mehr Schaden nehmen würde, als sie ohnehin schon durch den verletzten Flügel hatte.
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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Allrick » Mittwoch 10. Oktober 2012, 23:19

Irgendwie hatten sie heute kein Glück, zumindest reihte sich nun ein weiteres Problem an, wo eigentlich eines gelöst werden sollte. Der Vogel hatte sich nicht abschütteln lassen, vielmehr hatte sich Liya an Allricks Stab festgekrallt, zischte und gebar sich, als ginge es um ihr Leben, als wäre der Mensch ein Fuchs oder ein Frettchen, das sich an ihr hätte vergreifen wollte.
Zähneknirschend hielt Allrick das Holz mit beiden Händen fest, damit das zappelnde Bündel nun nicht zu Boden stürzen würde, während sich der Himmel weiter zusammenzog, der Regen sich verstärkte. Es hatte keinen Zweck, er würde Hilfe benötigen, die er hoffentlich von Velten erhalten würde, denn Allrick hätte Liya lediglich tot schlagen können, um sie zur Ruhe zu bringen, was selbstredend keine Option war. "Velten, wir müssen den Vogel irgendwie ruhig stellen, ich habe grade keine ruhigen Hände um das Tier zu händeln, kannst du das übernehmen? Sonst zerfließen wir hier." Die Frage war mehr vorbereitend gemeint, denn als wirkliche Frage, mehr eine angestrengte Aufforderung, sich nicht zu wundern, wenn das zischende Vogel gleich Einrichtung des Mischwesens gehievt werden würde. Tatsächlich waren Allricks Hände etwas zittrig, schmerzte die Vibration des langen Holzes in seinen blutenden Schultern mehr als man denken mochte, dennoch zitterten sie weniger der Schmerzen wegen, sondern der Entnervung wegen, die daraus entstanden war. Ein Blitz erleuchtete die Lichtung für einen Augenschlag, bald würden sie alle durchnässt und krank werden, sofern sie die Nacht überstünden, es sei denn, dass die großen Hände Veltens das Tier unter Kontrolle bringen konnten. Ein paar Schritte waren es nur, nicht allzu weit, um das Päckchen zum Empfänger zu bringen. Dennoch war es nicht unkompliziert, da der Vogel natürlich nicht still hielt, das wäre ja noch schöner gewesen, wenn auch höchst überraschend. Niemand wäre an Liyas Stelle ruhig geblieben, sie alle hatten das Wetter zu fürchten, um ihrer aller Schicksal war es schlecht bestellt, so oder so.
Schnell erreichte der Mensch den Rastplatz von Danicka und Velten, lag er doch nicht weit entfernt und ließ die Decke mitsamt Liya sachte vor Velten auf den Boden sinken und war direkt dabei, um dem Zentauren falls nötig zu assistieren, immerhin hatte auch dieser nur zwei Hände.

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Re: Alleine im Wald?

Beitrag von Velten » Dienstag 23. Oktober 2012, 11:41

Veltens Mundwinkel sanken herab, als er sah wie sich Liya noch immer heftig gegen Allricks Versuche wehrte, an die Decke heran zu kommen. Dieser Vogel war wirklich eine Herausforderung. Sollte die Elfe wieder erwachen, würde sich Velten erkundigen, wie man Liya Einhalt gebieten konnte, ohne Gewalt anwenden zu müssen. Denn dass der Raubfalke nur verletzt und verängstigt war, durfte kein Grund sein, ihm wehzutun. Und dennoch, sie brauchten dringend die schützende Decke. Erste Tropfen stürzten sich aus den Wolken, das Feuer ließe sich vermutlich nicht mehr retten und wenn sie dann allesamt durchnässt wären, würde am Ende noch jemand zusätzlich zu den Verletzungen erkranken. Das durfte nicht geschehen. Es behinderte den suchenden Zentaurenvater bei seinem Fortkommen.
Er beobachtete, wie Allrick sich durchaus geschickt anstellte. Der Mann ließ sich den Stock nicht entreißen und beförderte nun das zeternde Bündel aus Decke und Raubvogel in seine Richtung. Velten verstand sofort, nickte Allrick mit einem leisen Brummen in der Kehle zu und schon streckte er die Arme aus. Er würde sich um Liya kümmern, auch wenn das Schnabelbisse bedeuten könnte, aber Velten kannte sich in der Wildnis aus. Zwar hatte er nie einen lebendigen Raubvogel halten müssen, wusste aber, dass sie ruhiger wurden, sobald man ihnen die Sicht nahm. Einer aus der Sippe jagte zusammen mit einem kleinen Vogel - war dies auch ein Falke gewesen? - und er setzte ihm eine Haube aus Leder auf, dann verweilte das Tier friedlich auf seinem Lederhandschuh. So wollte es nun auch Velten versuchen. Er zog seine Weste aus. Sie bestand aus Leder und würde ihren Zweck erfüllen. Liya durfte nur nicht seine Arme mit ihren krallen bewehrten Füßen zu fassen bekommen. Das könnte fatal enden und der Zentaur nagte bereits an seiner Flankenverletzung. "Halt mir das Stockende hin, ich kümmere mich darum. Nimm die Decke, sobald du kannst", erwiderte Velten Allricks Worte. Er hatte sich die Weste inzwischen halb um das Handgelenk gewickelt, ein großes Ende hing aber noch schlaff über seinen Arm.
Kaum, dass das gefiederte Deckenbündel ihn erreichte, griff der Zentaur beherzt zu. Irgendwo zwischen den Falten verbarg sich Liya. Er hatte genau geschaut, wo sich etwa in eher zuckenden Bewegungen erkenntlich machte. Das musste der Kopf sein. Er versuchte, ihn zu ergreifen und gleichzeitig die Decke herunter zu reißen. Der hängende Lappen seiner Weste sollte sie ersetzen und sich durch einen geschickten Schwung über Liyas Kopf legen, wo Velten ihn mit der freien Hand so weit zusammenziehen würde, das kein Licht mehr durchdrang, der Vogel aber auch nicht gleich erstickte. Er rechnete mit Gegenwehr, konnte nur hoffen, nicht zu sehr zerkratzt zu werden, aber dieses Risiko musste er nun eingehen. Was waren schon ein paar Kratzer im Gegenzug zu einer heftigen Erkältung?

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