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Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Mittwoch 20. Juni 2007, 20:59
von Fee
"Ich? Ich mein damit nichts, gar nichts, verstanden?!" Aufbrausend hopste Gryl vor Julia herum und sah sie zugleich grimmig an. "Es bedeutet gar nichts! Niemand hat mich aus der Feengemeinschaft asugeschlossen! Ich kann gut für mich selbst sorgen, jawohl! Ich brauch die anderen dummen Feen nicht!"

Schmollend ließ er sich neben dem Rindenstück nieder, das Julia auf den Boden gelegt hatte. Aber schon muckte der grünhaarige Winzling wieder auf, als sie ihren Finger in den goldenen Honig tauchte und kostete.

"Heee, du futterst hier die Beute! Die brauch ich doch noch für das Feengold!" Schon wieder warf er sich die Hände vor den Mund. Jetzt hatte Gryl ein Geheimnis der Feen preisgegeben. Sie konnten aus Honig Gold herstellen?!

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Donnerstag 21. Juni 2007, 19:48
von Fee
Gryl schnappte nach Luft. "He, wer hat dir denn .... woher weißt du? Aber ... he, du hast mich ausgetrickst!" Er sprang von ihrer Hand weg. "Aber nicht mit mir! Was glaubst du denn, <i>warum</i> die mich nicht mehr haben wollen? Wegen einem von euch Großmenschen, jawohl! Da ist man mal hilfsbereit und dann ... nein nein, ich lass mich nicht hereinlegen! Wie auch immer du an diese Informationen gekommen bist, ich falle nicht noch einmal drauf herein!"

<b>Nein nein nein! Die erfährt sicher nicht, wo das Feenversteck liegt. Die nicht! Nicht noch ein Mensch ... sonst brauch ich mit dem Honig überhaupt nicht mehr bei den anderen Feen antanzen.</b>

Er wandte sich um und schmollte. Eigentlich hätte Gryl weglaufen sollen. Wenn Julia wirklich ein genauso gerissenes Biest wie dieser andere Mensch war ... aber der Honig hielt ihn davon ab. So viel Honig, so viel Feengold ... er brauchte ihn.
Gryl wandte sich um. "Gib mir einfach den Honig. Ich geh selbst zu den Feen. Du darfst nicht mit, du .... bist ein Mensch."

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Freitag 22. Juni 2007, 12:51
von Fee
"Gut!", knurrte Gryl ihr zu, aber nur noch halbherzig. Ihr schmollendes Gesicht und die Art, wie sie ihn nun gewähren ließ, versetzte dem kleinen Kerlchen einen Stich. Trotzdem war er stur genug, an seiner Meinung fest zu halten.

Er spuckte sich in die Hände. "Den Honig schaff ich auch allein zu den Feen! Das kannst du mir ruhig glauben. Ich bin nämlich sehr stark, jawohl!" Sogleich legte Gryl seine Ärmchen auf die Rinde und begann zu drücken.
Nichts tat sich.
Er presste seinen ganzen Oberkörper dagegen, scharrte mit den Füßen im Dreck und stemmte und drückte.
Die Rinde bewegte sich keinen Millimeter.

"Ach, verflixt und zugenäht! Wo sind nur meine Kräfte hin? Bei dem Menschen damals war ich auch stark genug. Dem hab ich eine verpasst. Hah! Dämliche Menschen! Bringen nur Ärger."
Er plapperte unzusammenhängendes Zeug vor sich hin, während er nun versuchte, die Rinde hinter sich her zu ziehen. Ein Stück brach ab und Gryl stolperte rückwärts zu Boden, machte einen Purzelbaum, dass seine kleinen Füße in der Luft strampelten und er gepeinigt aufschrie, weil er auf seinem verletzten, abgeknickten Flügel gelandet war. "Ach, ich verfluche euch Menschen!", quiekte er. "Wegen euch sitze ich doch in dem großen Misthaufen! Dieser dämliche Jäger! Dieser noch dämlichere Händler! Und dann auch noch Mak! Schert euch zu den Wölfen und lasst euch fressen, jawohl!"

Gryl rappelte sich auf und setzte sich verärgert neben das Rindenstück, auf dem der Honig noch glänzend schimmerte und welches er keinen Deut vom ursprünglichen Standort versetzt hatte.

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Samstag 23. Juni 2007, 13:10
von Fee
Gryl schaute Julia einen Moment lang aufmerksam an, legte dabei sein Köpfchen schief, dass der grüne Haarschopf ihm auf der Schulter lag. Dann ließ die Fee den Honig plötzlich außer Acht und setzte sich keck auf Aleas Stiefelspitze.

Seine Finger glitten zu seinem abgeknickten Flügel und er strich sanft darüber. "Ich habe Mak nicht hier gesehen. Ich bin ihm weggeflogen. Er hat mich gekauft. In einer Stadt, die ihr Menschen gebaut habt."
Gryl seufzte.
"Ach, ich erzähle am besten alles von vorne. Nun, da war dieser leckere Honig, den ich holen sollte ... naja und ich mag doch Bienen nicht, aber da entdeckte ich auf meinem Streifzug durch den Wald diesen Menschen. Der sagte mir, er hätte Honig, wenn ich ihn nur zu meinem Feendorf brächte. Tja, ich weiß jetzt, dass das dumm war, auf euch Menschen zu hören! Der hat nämlich versucht, alle zu fangen. Hat dann aber nur mich erwischt, weil ich viel zu geschockt war, um wegzufliegen. In einem Käfig hat er mich in eine Stadt gebracht, die weit weg lag. In einem Käfig!!!
Ein Händler hat mich dann an Mak verkauft und der war so dumm, nach drei Tagen des Wanderns einfach die Käfigtür einmal offen zu lassen. Ich bin natürlich weggeflogen. Tja, so war das."

Er verschränkte die kleinen Ärmchen vor der Brust. "Jetzt weißt du, warum ich niemanden mehr zu meinem Dorf mitnehme. Die doofen anderen Feen wollen ja nicht mal mich da noch sehen. Deshalb wollte ich ihnen viel Honig bringen ... aber ich zweifle daran, dass sie mir noch eine Chance geben. Ess ich den Honig eben allein, jawohl!"
Gryl sprang von Julias Stiefel und setzte sich auf den Rand der Rinde, löffelte den Honig mit der ganzen Hand, stopfte ihn trotzig in sich hinein.

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Sonntag 24. Juni 2007, 04:13
von Fee
Gryl schaute Julia überrascht an. "Duuuuu fragst miiiiiiich, ob wir <u>gemeinsam</u> reisen sollen?!" Er schien wirklich vollkommen überrascht, sprang von der Rinde herab und tapste im Kreis umher. Dabei knetete und knautschte er seine Finger, als wäre es Teig, aus dem er einen Kuchen backen wollte.
Immer wieder blieb er stehen, sah Julia an, machte den Mund auf und klappte ihn sogleich wieder zu. Schließlich, nachdem Gryl schon fast eine kleine Furche gelaufen hatte, blieb er stehen und beäugte Julia skeptisch.

"Aber keine Käfige ... du sperrst mich nicht ein!"

Er schaute nochmal den Honig an, dann wieder Julia. Der Feenmann sprang auf ihre Stiefelspitze, erklomm dann ihr Bein, bis er auf ihrem Knie hockte. "Die dämlichen anderen Feen können mit gestohlen bleiben. Bei denen muss ich sowieso nur schuften und wenn man gerade niht fliegen kann, ist das ziemlich anstrengend. Also gut, wo gehen wir hin?"
Er grinste. Die Sache mit der gemeinsamen Reise schien ihm zu gefallen.

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Sonntag 24. Juni 2007, 16:10
von Fee
Gryl wirkte sichtlich erfreut, als Julia ihm noch einmal bestätigte, dass er im Falle einer gemeinsamen Reise, die Aussicht nicht durch Gitterstäbe würde genießen müssen. Ja, das beruhigte ihn sehr.
Doch warum musste sie ihm die Stimmung (und das kleine bisschen Vertrauen, das er ihr entgegenbrachte) zerstören, indem sie schon wieder diesen Mak erwähnte?

<b>Auch nur ein dummer Großmensch! Er hat mich gekauft! Wie man Nahrung oder Blumen kauft!!! Aber ... er war gar nicht so unfreundlich zu mir.</b>

Dann jedoch musste Gryl lächeln. Julia hielt ihn jetzt schon für einen Freund und wollte deshalb ehrlich zu ihm sein. Das machte den kleinen Feen-Mann irgendwo stolz. Und plötzlich kicherte er, schaute die Menschenfrau vielsagend an.
"Du maaaaaaaagst ihn", er hielt sich beide Hände vor den Mund, um nicht zu prusten. "Deshalb suchst du diesen Mak. Großmenschen sind ja niedlich!"

<i>„Ich glaube auch er hat dich mit Absicht frei gelassen.“</i>

Gryl sprang sofort wild im Kreis herum, die kleinen Ärmchen über dem Kopf hin und her wirbelnd. "Was?! Er soll mich freigelassen haben? Mit Absicht!!!!??? Oh nein, meine Liebe, das war reines Können. Ich war so talentiert, mich selbst zu befreien! Ich bin eine Fee, ich kann sowas."

Er verschränkte die Arme vor der kleinen Brust, streckte ihr die Zunge heraus und schaute dann gekränkt. "Du traust mir wohl nicht so viel zu, was? Oh, unterschätze mich nicht, Julia! Ich bin ein waschechter Feen-Mann, ich habe eine Menge auf dem Kasten. Du wirst schon noch sehen, wenn <i>ich</i> dich vor einem Monster retten muss. Dann wirst du bereuen, dass du nicht an meine Fähigkeiten glaubst. So, und wohin gehen wir jetzt?" Die Wur war weg, das beleidigte Getue auch. Gryl konnte es nicht erwarten, aufzubrechen.

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Montag 25. Juni 2007, 10:38
von Fee
Gryl grinste, als er Julia erröten sah. Er gluckste in sich hinein, interpretierte doch seine eigenen Vermutungen und mehr in dieses Rot ihrer Wangen. So war der kleine Feen-Mann mit sich und der Welt äußerst zufrieden, da er mal wieder alles genaustens zu überblicken schien. Dass sich die Welt nicht immer nach seinen Vorstellungen richtete, kam Gryl gar nicht erst in den Sinn.

"Da, lauf einfach weiter nach Westen und ein bisschen südlich. Du wirst ein Pferd brauchen, damit du schnell die Stadt erreichst. Hol dir einfach eines bei den Elfen von Neryan."

Gryl erinnerte sich an die lange, wirklich sehr lange Reise im Käfig des Jägers, bis er hatte die Mauern der großen Stadt sehen können. Im Grunde war es schier unglaublich, dass er seine Wälder nach der "Flucht" aus Maks Obhut wiedergefunden hatte. Wie war ihm das nur geglückt?

"Ich weiß nicht mehr, wie die Stadt heißt", meinte Gryl, "aber sie war am Wasser. Ich hab viele große Vögel gesehen und Salz und Fisch gerochen. Und die Stadt war sehr bunt. So viele Menschen ... pass ja auf mich auf. Ich will nicht unter all diesen Großbeinen verloren gehen!"

Zunächst würde er Julia jedoch nach Neryan lotsen. Die Reise zu Fuß anzutreten wäre wahllos. Und langweilig! Dann müsste er sich ja pausenlos mit der Menschin unterhalten, um nicht einzuschlafen!
Das wollte die Fee nicht riskieren.

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Montag 25. Juni 2007, 17:38
von Fee
"Eigentlich gehen wir ja in die falsche Richtung", grinste Gryl von Julias Schulter herab, lotste sie aber dennoch ein ganzen Stück weiter durch den Wald. "Aber die Stadt ist sehr weit weg. Zu Fuß schaffst du die Strecke nicht." Traute er Julia nicht so viel zu oder war der Weg wirklich weit?

Der kleine Feen-Mann zeigte auf eine Reihe Farne, die plötzlich zwischen den Bäumen auftauchte. Er schickte Julia hindurch und schon erkannte sie einen kleinen Pfad, gut ausgetrampelt. "Folge einfach dem Weg, dann kommen wir in das Dorf der Neldoreth-Elfen. Neryan."
Gryl schnappte nach Julias Kapuze und zog sie ihr über den Kopf, versteckte sie selbst dabei in einer Falte des Stoffes dich an ihrem Ohr. Vorsichtig lugte er aus seinem Versteck heraus. "Besser, mich sieht keiner im Dorf. Wir Feen zeigen uns nicht wie die Mücken bei Abenddämmerung."

So marschierten sie weiter, folgten dem Pfad. Schließlich tat sich vor Julia ein kleines Dörfchen auf, mitten auf einer Lichtung im Wald. Strohgedeckte und Mossbewachsene Dächer wirkten wie kleine Hügel, der Rest der Häuser wirkt wie verschnörkeltes Wurzelwerk. Wenn man nur flüchtig auf die Lichtung schaut, hätte man das Dorf wohl mit einem magisch verwachsenen Stück Natur verwechseln können. Alles wirkte freundlich und ruhig.

Nur zwischen den Häusern hockten Gestalten, hochgewachsen, spitze Ohren und neben normalen auch äußerst interessante Haarfarben wie rosa und grün.
"Das ist Neryan. Die Elfen hier leben recht friedlich und lassen uns in Ruhe. Trotzdem mag ich sie auch nicht sonderlich. Auch alle so groß", wisperte Gryl Julia ins Ohr.


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Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Dienstag 27. April 2010, 07:37
von Gestalt
[Yvanna, Maxim (NPC) und Lsilya (NPC) kommen von: Der Wald Sarius --> Unterwegs im Sarius (Seite 8)]

Dank der Hilfe der jungen Druidin hatten alle drei nun das andere Ufer des Ilfar erreicht, denn die große Ranke, welche Yvanna erschaffen hatte, hatte ihr Gewicht mit Leichtigkeit getragen und trotz des Regens, welcher die Rinde der Pflanze glitschig gemacht hatte, waren sie nun unbeschadet auf der anderen Seite des Flusses angekommen. So gingen sie weiter, wieder in den Wald hinein und dank des dichten Blätterdaches kamen nur noch wenige Tropfen zu ihnen hindurch. Maxim schüttelte sich und spritzte dadurch etwas Nässe von sich, dann blieb er stehen und schaute sich um.

"Bei Brocknar, bin ich Nass!", meinte der Schreiner und begutachtete nun seine völlig durchweichte Kleidung. Seine Haare klebten an seinem Kopf und verliehen ihm ein wenig das Aussehen eines Landstreichers. Aber auch Yvanna erging es nicht besser. Der Regen hatte auch sie völlig durchnässt und nun klebten auch ihre Kleidungsstücke, bedingt durch das Wasser, an ihrem Körper. Besser hatte es da die Wölfin Isilya, denn obwohl auch ihr Fell vom Regen klitschnass war, brauchte sie sich nur einmal kräftig zu schütteln und schon hatte sie das Meiste der Feuchte wieder entfernt.

Nach einer kurzen Rast marschierten sie weiter und langsam begann sich das Bild des Waldes zu verändern. Die breiten und knorrigen Sariannenbäume wurden lichter, bis sie schließlich ganz verschwanden. Ersetzt wurden sie von ebenfalls großen Laubbäumen und kleinen Sträuchern, welche immer üppiger und buschiger wurden. Auch hinten immer mehr Lianen von den Ästen der Bäume herab. Das Blätterdach wurde immer dichter, was wohl auch daran lag, dass die einzelnen Äste der Bäume miteinander verwachsen waren und somit gleichmäßig vor dem Himmel Celcias einen eigenen Firmament bildeten. Trotz der Dichte, war es aber doch erstaunlich hell und das Licht bestrahlte viele bunte, wunderschöne, große und kleine Blumen, welche an Seltenheit wohl kaum zu übertreffen waren. Sie wuchsen fast überall auf ihrem Weg, auf dem Boden, an der Rinde der Bäume und sogar auf großen Felsbrocken. Es war ein sagenhafter Anblick, welcher sich den Reisenden bot.

"Maxim, wie weit ist es noch, bis zum Land der Echsen?", fragte die junge Druidin plötzlich und als Maxim sich zu ihr umdrehte, bemerkte er, dass Yvanna etwas zurück gefallen war. Er blieb stehen und wartete bis sie wieder zu ihm aufgeschlossen hatte.

"Sicher kann ich es dir nicht sagen, aber wenn ich mir die Umgebung so ansehe, dann denke ich, dass wir bereits den Sarius hinter uns gelassen und den sagenumwobenen Neldoreth erreicht haben. Soweit ich weiß liegt der Sumpf der Echsen nordöstlich des Waldes und südlich direkt an dem großen Gebirge, welches diese Landstriche teilt.", meinte er und lächelte das junge Mädchen an. "Also mehr als ein oder zwei Tage werden wir nicht mehr brauchen, bis wir den Rand des Sumpfes erreichen."

Dann legte er seine Hand auf ihre Schulter, denn er wollte sie ermutigen. Auch wenn er selbst Rache für nicht unbedingt löblich hielt, so wusste er, dass er Yvanna niemals würde aufhalten können und auch wollte er ihrer Schwester helfen, welche von diesen Biestern entführt wurde. Ob sie wohl noch am Leben war? So gingen sie weiter durch das Gestrüpp des Neldoreth und langsam begann sich der Tag dem Ende zu zuneigen. Das Licht wurde diesiger und auch Temperaturen begannen langsam etwas abzunehmen. Es würde Zeit für ein Nachtlager werden, dachte sich Maxim, als plötzlich etwas in Sicht kam. Er blieb stehen und bei genauerer Betrachtung erkannte er eine Steinmauer, welche zu einem großen Tor führte. Was hatte dies zu bedeuten?

"Eine Stadt?!? Hier inmitten des Waldes?", fragte sich Maxim, wohl aber so laut, dass es auch Yvanna hören konnte.

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Freitag 30. Juli 2010, 20:42
von Yvanna Lanthir
Sie hatten den Wald Sarius verlassen. Das war das erste Mal, dass sie ihren Heimatwald, den Wald Sarius verlassen hatte. Und dann meinte Maxim, dass sie wohl in ein oder zwei Tagen das Lager der Echsen erreichen würden. Endlich dann kann sie sich endlich rächen.
Das Feuer der Rache wurde in diesem Moment noch weiter angefacht.

"Hast du schon eine Idee, wie wir es, naja kämpferisch, mit den Echsen aufnehmen? Wir sind nur zu dritt und keine Ahnung da wird es doch einige Echsen geben?"

Na toll es gab auch immer wieder was, dass ihr einen Strich durch die Rechnung machte. Hätte sie doch von ihrem Vater das Bogenschießen gelernt, damit sie sich wenigstens ein bisschen verteidigen konnte. Aber selbst das wird mich nicht aufhalten. Und Maxim sah das wohl in der kleinen Halbelfe und legte ihr ermutigend seine Hand auf die Schulter.
Sie gingen weiter und mit jedem Schritt wurde es kälter und diesiger. Och nö. Nicht noch ein Wetterumschwung der Regenschauer am Ilfar hatte eindeutig gereicht. Doch dann plötzlich entdeckte Maxim etwas, was wohl nicht allzu üblich war in diesen Gefilden.
Dort war eine Stadt inmitten des Waldes.

"Hmm sollen wir hingehen? Vielleicht können wir dort rasten? Also ich meine gefährlich sieht es nicht aus, außer dies ist eine geheime Stadt des Echsenvolks.", bei dem Ausspruch ihres Gedanken musste sie etwas lachen.

"Also, was machen wir?"

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Mittwoch 18. August 2010, 07:33
von Gestalt
Sie waren ihrem Ziel schon einen gewaltigen Schritt näher gekommen. Nachdem sie den Ilfar überquert hatte, würde es nicht mehr lange dauern, bis sie endlich das Echsendorf im Mashmoor erreichten und endlich Rache für die Entführung von Yvannas Schwester nehmen konnten. Wie mochte es ihr wohl ergangen sein? Ob sie überhaupt noch am Leben war? Maxim hoffte es inständig, denn sonst hätten sie diesen beschwerlichen Weg ganz umsonst auf sich genommen.

"Hast du schon eine Idee, wie wir es, naja kämpferisch, mit den Echsen aufnehmen? Wir sind nur zu dritt und keine Ahnung da wird es doch einige Echsen geben?", meinte die junge Druidenschülerin plötzlich und holte den schweigenden Schreiner aus seiner Gedankenwelt zurück.

Er blickte sie an und sagte zunächst kein Wort, legte aber eine seiner großen Hände beruhigend auf Yvannas Schulter. Er wusste auch nicht, was sie machen sollten, wenn sie ihr Ziel erreichten. Auch wenn er wesentlich älter war, als seine Begleiterin, und mit Sicherheit auch mehr Lebenserfahrung besaß, so war er doch noch nie in solch einer Situation gewesen. Er würde tun, was er tun musste um das Mädchen zu beschützen, das ihn begleitete - das hatte er sich selbst geschworen. Er würde sie unterstützen bei der Suche nach ihrer entführten Schwester, würde aber auch dafür sorgen, dass sie wieder wohlbehalten nach Hause kommen würde.

"Wir werden sehen, was wir im Mashmoor unternehmen. Vielleicht müssen wir kämpfen, vielleicht können wir aber auch geschickter vorgehen und uns unbemerkt dem Dorf nähern. Das wird sich allerdings ergeben, wenn wir das Moor erreicht haben und sehen, welche Begebenheiten uns dort erwarten.", antwortete er endlich auf die von Yvanna gestellte Frage.

Dann begann sich der Tag dem Ende zu zuneigen und es würde einmal mehr Zeit werden ein Nachtlager aufzuschlagen. Aber bevor die Beiden dies auch nur in Betracht zogen, erblickte der Schreiner etwas äußerst ungewöhnliches. Er sah durch die vielen Baumstämme des Waldes hindurch etwas großes, etwas sehr großes und als sie diesem Ding näher kamen, konnte er es als eine Stadt identifizieren. Verwundert blieb er stehen, äußerte sein Erstaunen leise vor sich hin und schien dabei gar nicht zu bemerken, dass Yvanna direkt neben ihm ebenfalls stehen geblieben war.

"Hmm sollen wir hingehen? Vielleicht können wir dort rasten?", meinte sie auf sein Gebrabbel und führte noch an: "Also ich meine gefährlich sieht es nicht aus, außer dies ist eine geheime Stadt des Echsenvolks. Also, was machen wir?"

Maxim war etwas unschlüssig, denn was machte eine Stadt inmitten eines dichten und ansonsten unbewohnten Waldes? Aber die Druidenschülerin hatte womöglich Recht, bedrohlich sah sie nicht aus und vielleicht würde sich ihnen dort eine Gelegenheit ergeben, sich etwas auszuruhen, ihre Vorräte wieder aufzustocken und vielleicht etwas Unterstützung anzuwerben. Etwas mehr Kampfkraft würde sicherlich nicht schaden.
"Ich denke, wir könnten der Stadt einen kleinen Besuch abstatten, denn vermutlich wird sie nicht von den Echsen bewohnt sein. Diese leben mehr in Hütten, als in Steingebäuden, nach allem was ich von denen gehört habe.", sagte der Schreiner, auch wenn er nur einen Augenblick danach begriff, dass seine Begleiterin wohl einen kleinen Witz gemacht hatte. "Na dann, las uns losgehen, damit wir die Stadt noch vor Einbruch der Nacht erreichen."

Er setzte sich wieder in Bewegung und nachdem auch Yvanna ihm folgen würde, so machte sich auch ihre Wölfin wieder mit auf den Weg. Sie marschierten an den Bäumen vorbei, mehr oder minder im Zick-Zack, denn wie es sich für einen wilden Wald gehörte, war hier alles kreuz und quer gewachsen. Es dauerte sicherlich knapp eine Stunde, aber schließlich näherten sie sich der großen Stadtmauer. Ein Tor war jedoch noch nirgends zu sehen, aber wer wusste denn schon auf welcher Seite der Eingang sich befinden mochte. Sie kamen aus Südwesten und marschierten nach Nordosten. Vielleicht war das Eingangstor ja im Norden oder komplett im Osten oder sogar gänzlich im Westen? Wenn sie die Stadt betreten wollten, mussten sie zunächst wohl oder übel die Stadtmauer umrunden, bis sie das Tor gefunden hatten.

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2010, 18:06
von Yvanna Lanthir
Maxim beschloss, dass es sinnvoll wäre die Stadt aufzusuchen, da die beiden unbedingt ihre Vorräte aufstocken mussten und eine richtige Rast in einer Herberge würde auf der Reise sicher auch einmal gut tun. Also gingen sie auf die schon sichtbare Stadt hinzu.
Man könnte meinen, der Weg würde vielleicht 10 Minuten in Anspruch nehmen, doch der wildwachsende Wald erschwerte der Halbelfe, dem Schreiner und der Silberwölfin den Weg. Die Dornen der Pflanzen waren hier besonders ausgeprägt und zerstachen der jungen Druidin die Beine, die sogleich leicht zu bluten begannen. Hoffentlich gab es irgendeine Heilsalbe, an die sie sich erinnern konnte. Mutter hatte ihr ja schon einiges beigebracht, doch das gelernte Wissen aus dem Kopf abzurufen war die eigentliche Kunst.
Nach gut einer Stunde erreichten sie die Stadt und fanden sich vor einer Stadtmauer wieder, doch weit und breit kein Tor in Sicht. Das hieß das Trio musste der Mauer weiter folgen, um zum Stadttor zu gelangen.

In der Dunkelheit der Nacht machte die Stadt einen kalten Eindruck und es jagten der jungen Halbelfe eiskalte Schauer über den Rücken.
"Maxim? Spührst du das auch? Diese Kälte?", fragte sie ihren männlichen Begleiter, bezweifelte jedoch, dass er es spührte, da die Sinne eines Menschen bei Nacht nicht annähernd so gut waren, wie die einer Elfe, obwohl Yvanna nur eine Halbelfe war, hatte sie die meisten elfischen Vorteile vererbt bekommen.

Sie schlichen weiter um die Mauer, als die Druidin dann plötzlich das Stadttor erblickte, blieb sie stehen und winkte Maxim zu sich. Am Tor leuchteten Fackeln, die im leichten Wind des Waldes flackerten. "Maxim, komm mal her", flüsterte sie, um die Aufmerksamkeit der Wachen nicht auf sich zu lenken.
"Erkennst du was das ist, was das Tor bewacht? Sind das Menschen? Ich bin mir nicht ganz sicher, worum es sich handelt.", musste sie gestehen.
Während der Schreiner sich die Torwächter aus sicherer Entfernung ansah, versuchte Yvanna ihre Wölfin Isilya ruhig zu halten. Jeder kleine Mucks könnte sie jetzt verraten. Ein Glück hatte sie die Silberwölfin gut erzogen.

"Und? Erkennst du was?"

Re: Vom Fluss in den Wald

Verfasst: Donnerstag 21. Oktober 2010, 07:37
von Gestalt
Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich erreichten sie endlich die steinerne Mauer der Stadt, welche hier so plötzlich und mitten im dichten Wald von Neldoreth stand. Es war dunkel und so konnte Maxim nicht sonderlich viel erkennen, aber etwas bemerkte er doch. Er schüttelte sich etwas, wandte sich dann zu Yvanna um und diese sprach genau das aus, was er soeben auch gefühlt hatte. "Maxim? Spürst du das auch? Diese Kälte?" Er nickte und senkte seine Stimme zu einem leisen Flüstern, als er auf ihre Frage antwortete.

"Ich weiß nicht genau, aber irgendein verdammt kalter Schauer ist mir gerade über den Rücken gelaufen. Irgendetwas stimmt hier nicht.", bei diesen Worten schloss er kurz seine Augen und schien in die Nacht hinein zu lauschen. "Mhh... man hört gar keine Geräusche aus dem inneren der Stadt... seltsam."

Schließlich jedoch beschlossen sie, der Stadtmauer weiter zu folgen und zu versuchen das Stadttor zu finden. Es dauerte auch gar nicht sonderlich lange, da hatte die junge Halbelfe es entdeckt. Es brannten zwei Fackeln und diese warfen ihr warmes und gelblich-rötliches Licht auf das Holz des Tors, die Steine der umgebenden Mauer und das Gras der näheren Umgebung. Aber auch zwei Personen wurden von dem Licht erhellt. Sie standen stramm und mit nach vorn gerichtetem Blick zu den beiden Seiten des Tors. Sie trugen Rüstungen und lange Stabwaffen, welche Speeren recht ähnlich sahen, aber doch keine waren.

Yvanna, Maxim und die Silberwölfin blieben stehen und beobachteten die ganze Szenerie. Isilya zog langsam die Lefzen nach oben und ein leises Brummen war von dem Tier zu vernehmen. Offenbar gefiel ihr irgendetwas ganz und gar nicht. Ebenfalls sträubte sich ihr Nackenfell, stellte sich völlig auf und sowohl die Druidin, als auch der Schreiner, konnten erahnen, dass dies nichts gutes bedeuten konnte. Die Halbelfe fragte ihren Begleiter, ob dieser erkennen könne, wer dort Wache hielt, aber als er noch einmal seinen Blick auf die Wächter lenkte, schüttelte er leicht den Kopf. Für einen Menschen war es in der Dunkelheit der Nacht nicht unbedingt einfach etwas zu erkennen, selbst wenn es von dem Licht zweier Fackeln erhellt wurde. Dazu kam wohl noch, dass Maxin nicht mehr so ein junger Spunt war, wie es seine Begleiterin war. Im Alter lies die Sehkraft bei einem Menschen eben nach, auch wenn er bei weitem noch nicht so alt war, dass er ein Großvater sein konnte. Dennoch waren seine Augen in seiner Jungendzeit besser, als sie es jetzt waren.

"Tut mir leid.", flüsterte er Yvanna zu. "Leider kann ich auch nur schätzen, dass es sich vielleicht um Menschen handelt. Die Größe und Statur passt auf jeden Fall, aber die sind ja in eine volle Rüstung gepackt, sodass man nicht mal ihren Kopf gescheit sieht." Er schüttelte leicht den seinen und wandte dann seine Aufmerksamkeit wieder der jungen Druidin zu. "Verdammt!", fluchte er und schien angestrengt nachzudenken. "Irgendetwas passt hier doch ganz und gar nicht. Warum sollten solche Wachen den Eingang einer Stadt bewachen, welche hier so versteckt mitten im Neldoreth liegt. Die dürften doch eigentlich gar nichts befürchten." Erneut schüttelte er seinen Kopf, als wolle er irgendetwas verneinen.

Isilya unterdessen schnupperte in die Luft. Auch ihr schien es hier nicht zu gefallen, denn erneut bleckte sie ihre scharfen Reißzähne und brummte leise vor sich hin, während sie den Kopf in Richtung Stadttor und Wachen gewandt hatte. Yvanna versuchte sie zu beruhigen, hatte damit aber keinen Erfolg. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer und dann reckte die Wölfin ihren Kopf ruckartig in die entgegengesetzte Richtung und knurrte nun in voller Lautstärke.

"HE! WER DA!", rief eine dunkle, tiefe, raue und böse wirkende Stimme.