Die Expedition

Der Wald liegt südwestlich und erstreckt sich weit in den Osten. Die Zwillingsflüsse Euwin und Auwin schenken dem Wald das Leben. Der Turm der Weisheit und die Ruinen Kosrals verbergen sich in ihm. Angeblich haben die Elfen dort ein Dorf errichtet.
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Re: Die Expedition

Beitrag von Gestalt » Samstag 17. April 2010, 00:59

Träumten Menschen, die Gefühle hinter sich gelassen hatten und zum Lich geworden waren? Ob Etelin, der sein Herz wiedergefunden hatte, träumte? Vielleicht verarbeitete er gerade all das, was sein zurückgekehrter Verstand hatte aufnehmen müssen. Mallahalls Bericht, Asmodis Zorn, die Umstände um den mutmaßlich verstorbenen Medicus ... jedenfalls schlief er jetzt wie alle anderen, mit Ausnahme natürlich des Dämons - und des Goblins, der lange genug bewusstlos gewesen war. Er wuselte wie eine neugierige Maus durch den Karren und suchte seine Utensilien zusammen. Viel hatten Mallahall und Cinnamin nicht aufgeladen. Was brauchten sie auch die Forscherinstrumente? Sie beschwerten den Karren nur und so kämen sie noch langsamer voran, wo doch dringend Hilfe für die neryan'schen Elfen geholt und Zanraia und Castus gefunden werden mussten.

Gerade Letzeres betraf Asmodi wohl noch am meisten. Was scherte er sich um Cinnamins Sippschaft? Doch Zanraia ... wie viel fühlte dieses haraxische Biest überhaupt noch für sie? War das Band zwischen ihnen noch stark genug, dass er sie spürte? Er hatte davon gesprochen, dass es ihnen gut ging, Geliebter und Söhnchen. Aber wieviel Wahrheit steckte hinter seinen Worten? Wie sicher konnte er sich sein? Er hatte beide nun schon Monate lang im Stich gelassen. Die Hoffnung, sie überhaupt noch in Grandea zu finden - sofern sie noch lebten - war doch zu einem geringen Maß herab geschrumpft. Seine Gefangenschaft in Zyranus hatte ihn isoliert. Hatte der Glaskäfig ihn auch unempfänglich für das Band zu seiner Familie werden lassen?

„HEH DU! Lass mich raus! Los! Das ist ein Befehl!“
Korfy hob den Kopf, richtete endlich seine Brille. Mit geistesabwesendem Blick lugte er zum schlafenden Etelin herüber. Dann schüttelte er den Kopf, kratzte denselben. "Nein, nein, der kleine Mensch kann ja nicht mehr sprechen. Nur noch sabbern." Trotzdem packte ihn das Interesse. Vielleicht hatte der Kerl doch geredet. Asmodis Pieps-Stimme war kaum mehr mit seinen originalen Grolltönen zu vergleichen. Der Goblin krabbelte heran. Auch er bewegte sich ausnahmsweise auf allen Vieren. Er wollte nicht durch den Karren kullern, der ja noch immer vom Hirsch des Waldes gezogen wurde.
Da entdeckte Korfy das Honigglas. Seine Augen wuchsen zu gigantischen Tellern heran, als er sie gegen das Glas presste. Die Brille vergrößerte sie zudem noch einmal um das Anderthalbfache. "Bei allen goblinischen Errungenschaften!" Ja, er hatte soeben den grschrumpften Asmodi gefunden. Korfy war bei dem Zauber der Fee nicht anwesend gewesen - er hätte es nicht einmal bemerkt, wenn die Fee ihn selbst verkleinert hätte. Von der Realität bekam er doch sehr selten alles mit, viel zu stark steckte dieser harmlose kleine Kerl in seiner eigenen Welt fest. Gewissermaßen hatten er und Asmodi etwas gemeinsam.

"Habt Ihr eben gesprochen, Herr?" Korfy war autoritätsgläubig genug, Asmodi auch im Zustand von Käfergröße als seinen Herrn und ihm vom Rang und Namen her überlegen anzusehen. So zögerte der Goblin nicht, das Glas in die kleinen Griffel zu nehmen und den Deckel aufzuschrauben. "Befehl ausgeführt. Sagt, gibt es Neuigkeiten über die Lichtmagie-Schriftrolle? Habe ich viel verpasst? Wo ist der Rest der Expeditionstruppe? Und wo sind meine Utensilien? Ich brauche die Forscherinstrumente dringend, wenn wir die magischen Artefakte finden wollen. So ganz ohne Ausrüstung bin ich noch weniger Hilfe als dieser Mann." Er nickte zu Etelin herüber, den er noch immer für geisteskrank hielt.
"Wo geht die Reise hin?" Neugier hatte den Goblin gepackt. "Ich könnte den Wagen lenken und der Sklavin eine Auszeit gönnen. Nicht, dass wir noch gegen einen Baum fa..." Da unterbrach sich Korfy. Er blickte sich um, schaute nach Osten, wo der Himmel sich langsam erhellte. Der Morgen brach an. Korfy starrte. Seine kugelrunden Augen fixierten das winzige Dämonenbiest. "Herr, wir fahren aus dem Neldoreth heraus? Nach Osten? Oh, was hab ich verpasst?! Sind die Artefakte nicht hier?!" Er wirkte plötzlich vollkommen aufgelöst, begann nun in den wenigen Aufzeichnungen zu kramen, die er noch besaß. "Das kann nicht sein", murmelte er nun vor sich hin. "Ich war mir sicher, im Neldoreth würden wir magische Schriftrollen finden. Es sprach doch alles dafür. Warum Osten? Warum aus dem Wald heraus? Ich verstehe es nicht." Er wechselte kurz darauf in andere Sprachen, murmelte aber weiterhin. Um den freigelassenen Asmodi kümmerte sich der Goblin kein Stück weit mehr.
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Sonntag 25. April 2010, 10:02

Ungeduldig wartete Asmodi bis sich Korfy endlich aufmachte ihn zu befreien. „Mach endlich!“ Fauchte er missgelaunt. Er starrte diesem eigentümlichen Goblin entgegen als dieser ihn mit gigantischen Glubschaugen durch das Honigglas hindurch betrachtete. „Was gaffst du so blöd! Hol mich raus!“ Bellte Asmodi ausser sich vor Wut.

"Bei allen goblinischen Errungenschaften!" „JA ICH WEISS DASS ICH FASZINIEREND AUSSEHE UND JETZT LASS MICH GEFÄLLIGST RAUS!“ Tobte der Dämon inzwischen und sprang im Glas umher. "Habt Ihr eben gesprochen, Herr?" „Ja verdammt!“ Brüllte Asmodi dass es ihn beinahe umwarf. Endlich schraubte er das Glas auf! Asmodi hatte schon geglaubt er würde diesen Moment nicht mehr erleben. Sofort krabbelte er hinaus und atmete tief durch während er vernichtende Blicke auf die Schlafenden zuwarf.

"Befehl ausgeführt. Sagt, gibt es Neuigkeiten über die Lichtmagie-Schriftrolle? Habe ich viel verpasst? Wo ist der Rest der Expeditionstruppe? Und wo sind meine Utensilien? Ich brauche die Forscherinstrumente dringend, wenn wir die magischen Artefakte finden wollen. So ganz ohne Ausrüstung bin ich noch weniger Hilfe als dieser Mann." Er musterte Korfy lange, es würde nicht schlecht sein einen Verbündeten zu haben, jetzt wo Mallahall durchgedreht war und Etelin sich noch mit gegen ihn verschwor. Er fühlte sich von den beiden verraten und betrogen. Sie konnten vielleicht bei einem Kind die harten Erzieher spielen. Aber nicht bei ihm! Das würde er sie noch lehren!

„Nein, von der Lichtmagie-Schriftrolle fehlt jede Spur… aber wir haben andere Interessante Entdeckungen gemacht, dabei haben wir aber leider den Rest der Truppe verloren. Dein Kram findest du sicherlich dort hinten beim Wagen… und dieser Mann… der ist wieder bei Verstand. Also hüte dich vor ihm, seine Zunge ist falsch und sein Wesen verdorben! Traue ihm ja nicht. Du hast nur meine Befehle zu befolgen nicht jene dieses Kerls verstanden?“
Asmodi wusste schon womit er Korfy locken konnte. Für einen Moment wurde der GOblin unruhig als er merkte dass sich die kleine Gruppe aus dem Neldoreth entfernte. „Das ist schon richtig so, wir fahren nach Grandessa.“ Er sah dass der Goblin ihm gar nicht mehr zuhörte. So entschied er sich ihm die Schriftrolle zu zeigen. „Denn wir haben schon gefunden was wir hier gesucht haben! Hier!“ Er reichte ihm die Schriftrolle der Feenmagie. „Ich möchte dass du den Schlüssel zu ihrer Macht herausfindest und dafür sorgst dass ich diese Zauber anwenden kann. Ich weiss dass wenn dies jemand schafft, dann bist doch du das nicht wahr?!“

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Re: Die Expedition

Beitrag von Gestalt » Sonntag 25. April 2010, 16:19

Korfy war sich Schimpfereien und Unfreundlichkeiten wohl gewohnt. Er reagierte in keinster Weise ungehalten über Asmodis ausfallende Art, sondern ließ den Dämon doch tatsächlich auch noch aus dem Honigglas frei. Dachte sich der Goblin denn nichts dabei, wenn er ihn so in Gefangenschaft vorfand? Scheinbar nicht, er befolgte die Befehle und hatte viel mehr Sorge um seine Arbeitsinstrumente.
"Ich hab schon den ganzen Karren abgesucht, hier ist nichts weiter." Der Goblin seufzte. "Dann muss es wohl doch so gehen." Seine Frustration wurde durch eine Information von Seiten Asmodis wieder wett gemacht. Dieser reichte Korfy nun nämlich die aneinander hängenden Blütenblätter, welche die Schriftrolle der Feenmagie darstellten. Kaum dass sie in die grünen Hände des Artefaktkundlers geriet, wuchsen die Blüten zu blattgroßen Blütenpergamenten heran. "D-das ist ja beeindruckend!", jauchzte der Goblin und steckte sofort seine bebrillte Nase in die Aufzeichnungen.
Nach den übrigen Mitgliedern des Expeditionstrupps fragte er nun nicht weiter und auch nicht nach dem neuen Ziel: Grandessa. Er studierte eingehend die Schriftrolle. "Das soll die Feenmagie sein? Sie erinnert fast ein bisschen an schelmische Magie. Unsinnszauber, wer sollten einen schon schrumpfen ... oh .... entschuldigt, Herr." Ein Blick zu Asmodi und eine geduckte Haltung verrieten bereits die Antwort, die er ihm geben würde.
"Ich gehorche natürlich nur Euren Befehlen, Herr. Die anderen sind Sklaven, so wie ich. Wir sind hier, um zu dienen." Damit hatte sich Korfy den Launen des Dämons vollkommen ausgeliefert. Er steckte die Nase wieder in die Schriftrolle.

"Ich möchte, dass du den Schlüssel zu ihrer Macht herausfindest und dafür sorgst, dass ich diese Zauber anwenden kann. Ich weiß, dass wenn dies jemand schafft, dann bist doch du das, nicht wahr?!"
Korfy rückte seine Brille zurecht. Es war noch recht trüb. Die Sonnenstrahlen mussten sich erst im Wald ausbreiten, um für genug Licht zu sorgen, dass man die Schriftrolle gut lesen konnte. Aber da lichtete sich der Wald auch schon. Der Rand der Stillen Ebene kam in Sicht. Der Hirsch zog den Karren artig parallel zu dieser Grenze und nun Richtung Südosten. Die Feen hatten ihnen ein kluges Tier vorgespannt.
In diesem Moment reckte sich Mallahall.
"Also im Grunde ist es ganz simpel", murmelte Korfy vor sich hin. "Das ist eine magische Schriftrolle. Auf ihr stehen einige Zauberformeln. Die Magie-Art mag die der Feen sein, aber ablesen lassen sich die Formeln bestimmt. Dann müssen sie auch anwendbar sein ... ich frage mich, ob man Magie beherrschen muss, um sie zu wirken. Ich versuche es mal." Korfy studierte die Schriftrolle erneut.
Mallahall hatte sich inzwischen aufgerichtet. Müde rieb sie sich den Schlaf aus den Augen. Da entdeckte sie Asmodi und sofort nahm sie eine versteifte Haltung an. "Wer hat dich aus dem Glas gelassen?", fragte sie mit überraschender Strenge in der Stimme. Und dann folgte der Befehl: "Sofort wieder hinein mit dir!"
"Die Fee spricht einen Zauber aus ... hm, also einfach nur Feengnade, ja? Na gut. Feengnade!"
Mallahall brach zusammen. Sie klappte einfach um und landete zwischen einigen Decken und Feldflaschen im Karren. Ihre Brust hob und senkte sich noch, aber ansonsten wirkte sie schlaff. Sie war bewusstlos. Asmodi erkannte den Zauber möglicherweise wieder. Aymi hatte ihn auf den Dämon gesprochen, woraufhin sie sich ihm später gefahrlos hatte nähern können, denn Asmodi war nicht in der Lage gewesen, sich zu rühren. Nun hatte es Mallahall getroffen. Versehentlich, denn Korfy hatte nicht bewusst auf sie gezielt.
"Na also, es funktioniert doch." Er hielt dem Dämon die Schriftrolle entgegen. "Versucht es, Herr. Einfach den Zauber ablesen, dann klappt es schon."
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 4. Mai 2010, 20:39

"Ich hab schon den ganzen Karren abgesucht, hier ist nichts weiter." „Nerv mich nicht mit deinem Kram der ist hier schon irgendwo!“ Brummt Asmodi unruhig und streckte ihm die Schriftrolle unter die Nase. Korfy geriet ganz aus dem Häuschen. Seien Nasenflügel hoben sich leicht an wenn er aufgeregt war. "D-das ist ja beeindruckend!" „Es ist ein verdammtes nutzloses Pergament.“ Fauchte der Dämon und verschränke zweifelnd die Arme. „Zeig wie gut du bist und mach dieses Ding nützlich für mich!“ Forderte er.

Der Goblin begann mit seltsamen Ausführen, er quasselte irgendwas von Schelmenmagie und anderen seltsamen Dinge. Erst als er über den Schrumpfungszauber sprach hob Asmodeus die Augenbrauen. „Finde heraus wie man diesen Fluch aufhebt! Verstanden?!“ Befahl er barsch.
"Ich gehorche natürlich nur Euren Befehlen, Herr. Die anderen sind Sklaven, so wie ich. Wir sind hier, um zu dienen." Der war ja doch zu was zu gebrauchen! „RICHTIG! Und ich ernenne dich zum Anführer unter den Sklaven. Sie sollen auch dir gehorchen.“ Meinte Asmodi grossspurig. Natürlich machte er seine Rechnung ohne Mallahall und Etelin sowie der kleinen nervigen Fee die nicht mit ihrem entschrumpfungszauber herausrückte. Er knurrte leise bei dem Gedanken daran.

Der Dämon überhäufte Korfy mit Anweisungen und Erwartungen. Doch der Goblin schien nicht unglücklich darüber zu sein, im Gegenteil ihn schien die Herausforderung zu schmeicheln.
"Also im Grunde ist es ganz simpel" „Wenn es so simpel wäre hätte ich es schon längstens Angewendet!“ Schnaubte Asmodi eingeschnappt und verschränkte seine kleinen Arme über der Brust.

Unruhig versuchte er still zu sein und abzuwarten was der Goblin herausbrachte. Dies war keine leichte Aufgabe für den Unruhgetriebenen Dämon und wurde für ihn zur zerreissprobe. Doch er war klug genug es sich nicht mit jenem Wesen zu verscherzen dass vermutlich der Schlüssel zu ungeahnter Macht war. Korfy konnte er noch immer beseitigen wenn es an der Zeit wurde. Im Moment war er der einzige Verbündete den er hatte.
Der Dämon bemerkte zu spät dass seine Herrin aufgewacht war. Diese hingegen bemerkte ihn sofort und reagierte prompt.

"Wer hat dich aus dem Glas gelassen?" „DU wirst dich noch wundern!“ Fauchte der Dämon musste dennoch dem Befehl klein bei geben und so marschierte er trotzig blickend zurück ins Glas. Giftig funkelte er seiner Herrin entgegen. „Irgendwann wirst du unter meiner Macht Zusammenbrechen wie ein dürrer Ast!“ Fauchte Asmodi… und Mallahall fiel prompt. Der Dämon starrte. Dann wandte sich sein Blick zum Goblin hin. „WAS HAST DU GEMACHT?!“ Brüllte er ihm entgegen und kam sofort auf ihn zu geeilt. Mallahall hatte ihm befohlen ins Glas zu gehen und nicht darin zu bleiben. Er trat zu seiner Herrin hin. Er wusste dass sie ihn hören konnte. „Soo wendet sich das Blatt wohl.“ Grinste er und kickte er kurz in die Flanke. Schmerzhaft konnte dies nicht sein bei dem winzigen Ausmass seiner Füsschen – aber Demütigend.
Er krallte sich das Pergament und studierte es konzentriert. „FEENGNADE!“ Knurrte er und zielte auf Korfy.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 6. Mai 2010, 15:45

Korfy schaute auf. Sein Anführer - Asmodi - verlangte da Großes von ihm. Obgleich er die Schriftrolle der Feenmagie in seinen kleinen, grünen Händen hielt, wusste er nicht wirklich, wie sich der Fluch lösen ließ, der den Dämon befallen hatte. Noch immer war er nicht größer als ein Meerschweinchen, den blauen Haarschopf nicht mitgerechnet.
Eifrig las der Goblin in der Schriftrolle. "Hier steht etwas von einem Schrumpfzauber. Vielleicht kann ich ... oh ... verzeiht, Herr, aber ich kann ihn nicht rückgängig machen. Das muss eine Fee machen. Jene, die Euch verzaubert hat, Herr." Korfy duckte sich aus Gewohnheit einer Tracht Prügel, die normalerweise an dieser Stelle über ihn hereinbrach. Dunkelelfen und Orks zeigten wenig Geduld und Verständnis für unausführbare Befehle.

Überraschend für den Goblin-Artefaktologen war es dann doch, dass Asmodi ihn zum Anführer der Sklaven ernannte. Er gab ihm die Vollmacht, über die anderen der Gruppe befehlen zu können. "In diesem Fall", murmelte Korfy, "würde ich gern einen Ausflug zum Turm der Weisheit unternehmen. Vielleicht könnte ich mich mit einem der Sklaven absetzen?" Scheu schielte er zu Asmodi hinüber. Der Turm der Weisheit war selbst in morgerianischen Kreisen bekannt und galt als Hort von Wissen und Schätzen. Es war klar, dass sich ein Artefaktliebhaber wie Korfy die Möglichkeit nicht nehmen lassen wollte, ihn zu besuchen - selbst, wenn er keine Möglichkeit fand, ihn auch von innen zu besichtigen.

Ehe er allerdings Antwort erhielt, geschah etwas Überraschendes. Zumindest für Asmodi. Er hatte nicht bemerkt, dass Mallahall erwacht war, wohl aber war er ihrem Befehl gewahr geworden und kroch artig in sein Glas zurück - nur um dann feststellen zu müssen, dass Korfys aufgesagter Zauberspruch wirkte.
Mallahall kippte bewusstlos zur Seite. Ihr Aufprall schreckte den Goblin auf, dass er die Feenschriftrolle fallen ließ. Er starrte die Lichtmagierin an. "Oh, das wollte ich nicht. Herr, verzeiht meiner Dummheit, ich ..."
Asmodi achtete derzeit wohl kaum auf den verängstigten Goblin. Er war schon bei Mallahall. Ob Sorge oder boshafte Freude über ihren Zustand ihn zu ihr gelockt hatten, wusste nur er selbst.
Mallahall schlug inzwischen wieder die Augen auf. Die Bewusstlosigkeit des Feenzaubers währte nicht sehr lange, dafür aber die Folgen. Sie spürte, dass sie sich nicht rühren konnte und so starrte sie Asmodi nur schockiert entgegen. "So wendet sich das Blatt wohl." Mallahall spürte ein winziges Pieken. Asmodi hatte sie getreten. Sie wollte etwas erwidern, doch schon hatte sich der geschrumpfte Dämon abgewandt. Die Schriftrolle der Feenmagie ruhte schon wieder in seien Händen - sie war geschrumpft, damit er sie halten konnte.

Der Ruf seines Zaubers hallte als Piepsen am Waldrand entlang. Korfy starrte den Dämon an. Das sollte seine Strafe sein? Er würde auch gleich zusammenbrechen, unfähig sich zu rühren? Wimmernd kauerte sich der Goblin zusammen - und das war es auch schon. Mehr passierte nicht. Von der Schriftrolle ging allerdings der leichte Duft von Lilien aus und dann klingelte es wie kleine Glöckchen. Dieses Geräusch weckte Aymi, die Fee. Sie kannte es. Es war ihr so vertraut, dass es selbst bis in die tiefsten Träume durch drang und sie weckte.
Den Schlaf aus den Augen reibend, krabbelte die Fee unter Cinnamins Kleidung hervor und flatterte nach hinten. "Hast du der Feenoberin denn nicht zugehört? So klappt das nicht. Feenmagie ist niemals leidbringend und du hast gezaubert mit dem Wunsch, Leid zu bringen." Die Magie schützte das Leben vor ihrer eigenen Macht. Wenn Asmodi dies nicht begriff, war die ganze Magieart für ihn tatsächlich vollkommen nutzlos. Aber vielleicht bargen sich andernorts noch magische Schriftrollen, deren Macht auch ihm zugänglich war - Schriftrollen, die er nicht den Dunkelelfen übergeben musste, denn die Expeditionsgruppe hatte sich längst aufgelöst.

"Asmodi..." Mallahall versuchte, sich zu rühren. Es misslang. Sie würde noch warten müssen, bis ihre Glieder wieder ihren Wünschen gehorchten. "Wer hat sich aus dem Glas gelassen? Der Goblin." Ihr Blick wanderte zu Korfy. "Sperr ihn ein, ehe er mehr Ärger macht."
Korfy starrte Mallahall an, dann Asmodi. Der Dämon hatte ihn verzaubern wollen. Er hatte ihn hintergangen. Korfy war größer als er - aber Korfy war auch durch eine Gesellschaft geprägt, in der er froh sein konnte, wenn man ihn hinterging und er es noch überlebte. Asmodi hatte ihm mehr gegeben als Mallahall. Macht war ein besonderes Geschenk. Und so sprach er: "Nein, mein Herr und Meister bleibt frei, wenn er das will. Ich gebe unter euch Sklaven die Befehle. Ich bin dazu befugt und jetzt hätte ich gern etwas zu essen, damit ich anschließend an meinen Studien weiterarbeiten kann."
"Leidbringer", knurrte Aymi erbost. Sie verlor das Interesse an ihnen, denn Asmodi hatte sich nicht bekehren lassen und verstehen würde sie ihn nie.
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 11. Mai 2010, 12:29

"Hier steht etwas von einem Schrumpfzauber. Vielleicht kann ich ... oh ... verzeiht, Herr, aber ich kann ihn nicht rückgängig machen. Das muss eine Fee machen. Jene, die Euch verzaubert hat, Herr." „VERDAMMT!“ Brüllte der Dämon wütend. „Finde einen anderen Weg los!“ Fauchte er unruhig. Er wollte nicht den Rest seines Lebens so verbringen. Was sollte er bei seiner Grösse schon werden? Der Kriegsherr über eine Armee von Hasen vielleicht?

Unruhig wanderte Asmodi um sein Honigglas herum. Der kleine Goblin versuchte aus seiner Beförderung profit zu schlagen. "In diesem Fall…würde ich gern einen Ausflug zum Turm der Weisheit unternehmen. Vielleicht könnte ich mich mit einem der Sklaven absetzen?" „Du gehst dort hin wo ich hingehen hast du verstanden? Wenn du mich von meinem Fluch befreist… und mich befähigst diese Feenmagie zu wirken… dann kannst du von mi aus zum Turm der Magie gehen.“

Asmodi war ein Dämon der sich auf die Gefühle von Lebewesen spezialisiert hat. Er war sich nicht zu schade auch einmal verlockende Angebote zu unterbreiten um an sein Ziel zu gelangen. Dieses Verhalten machte ihn wohl weit gefährlicher als manch ein gewalttätiger Kriegsherr der nur Drohungen ausstossen konnte.
Da fiel Mallahall in den Staub. Asmodi winkte ab als der Goblin versuchte sich zu entschuldigen. „Das ist gut… ich will das auch können!“ Keifte er und versuchte sein Glück gerade bei Korfy. Asmodi scheiterte jedoch kläglich, denn es geschah überhaupt nichts. Er kletterte auf Mallahall um sich über sie lustig zu machen. Rache schmeckte für ihn eben besonders süss.
"Hast du der Feenoberin denn nicht zugehört? So klappt das nicht. Feenmagie ist niemals leidbringend und du hast gezaubert mit dem Wunsch, Leid zu bringen." Der Dämon knurrte nur, hielt aber abstand von der Fee. Sie beherrschte ihre Magie schliesslich ausgezeichnet und der Dämon zog es vor sich nicht mit ihr anzulegen. Er musste enttäuscht feststellen dass der Zauber bei Mallahall nicht lange anhielt, vermutlich deswegen weil Korfy nicht geübt darin war Feenmagie zu wirken.
"Asmodi..." Er grinste Mallahall entgegen. So gab er ihr wohl ein Grund mehr auf die Reise nach Grandessa zu verzichten und ihn gleich einsperren zu lassen. Wo war nur der Medicus hin? Von ihm hatte man schon lange nichts mehr gehört…

"Wer hat sich aus dem Glas gelassen? Der Goblin." „Nenn ihn nicht so abschätzig! Er ist ein wichtiger Mann, mein persönlicher Diener!“ Keifte er und versuchte so seinem einzigen Verbündeten Honig ums Maul zu schmieren. Er wusste insgeheim dass er keine Chance hatte der Situation Herr zu werden, Mallahall Etelin diese nervige Fee und die andere Sklavin waren deutlich in der Überzahl und er sowie Korfy im Moment nicht so mächtig wie er es wohl gerne hätte.

"Sperr ihn ein, ehe er mehr Ärger macht." Asmodi funkelte Mallahall an. „ICH GEH NICHT MEHR ZURÜCK IN DIESES GLAS DASS IST MEINER UNWÜRDIG!“ Fauchte er. Offenbar diente diese ganze Störaktion dazu Mallahall seinen Unmut über ihre Massnahmen verständlich zu machen. Er funkelte Korfy entgegen. Wehe er würde sich für die Falsche Seite entscheiden! Doch er wurde nicht Enttäuscht, der Goblin stellte sich hinter ihn. Asmodi grinste breit und kletterte von Mallahall runter. Ächzend zog er einen dreckigen Lappen auf ihren Körper. Er kickte ihr gegen das Kinn bis sie den Mund öffnete und stopfte den Lappen rein. „Nicht dass du auf dumme Befehle kommst!“ Spätestens dann wenn Mallahall ihre Körperkontrolle wiederhatte würde dieser Spass wohl ein jähes Ende nehmen, doch der Dämon kostete jede Sekunde seiner Macht vollends aus.

"Leidbringer" „ACH JA… nun zu dir kleine Fee!!“ Asmodi hockte sich auf Mallahalls Stirn und spielte mit seinen Füssen an ihrer Nase herum. „Du machst mich jetzt sofort gross oder ich ersticke sie!“ Die Fee konnte ja nicht wissen dass Asmodi seine Herrin gar nicht töten konnte. Aber er ahnte dass sie ihn nie wieder gross machen würde, einfach so. Also pokerte er. „Naa? Mach schnell!“ Er drückte bereits Malls Nasenflügel zu und nutzte so ihre Bewegungslosigkeit gnadenlos aus.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Fee » Mittwoch 12. Mai 2010, 17:27

Korfy kratzte sich nervös an der Nasenspitze und rückte anschließend seine Brille zurecht. Asmodi mochte klein sein, doch der Goblin hatte - im Gegensatz zu vielen - Respekt vor ihm. Immerhin war das ein Dämon und selbst ein eher abwesend wirkender Artefaktologe wie er hatte von dem schweren Schicksal gehört, das einem seiner Brüder in Kosral widerfahren war. Der Mord an dem namenlosen Goblin, den Asmodi aus schlichter Langeweile begangen hatte, besaß weitreichenden Einfluss. Bei diesem Goblin rief er Respekt hervor. Bei Mallahall hatte er dafür gesorgt, dass ihre Enttäuschung über den Dämon gewachsen war und sie ihn aufgegeben hatte.
Jetzt lag sie reglos dar, war nur imstande, unter größter Anstrengung zu sprechen. Ein schlechtes Zeichen für Asmodi. Das bedeutete, sie würde sich auch bald wieder bewegen können. Er musste zu alter Größe zurückfinden, ehe dies geschah.
"Ich kann nichts tun, Meister", seufzte Korfy. "Die Feenmagie besagt, das nur die Fee, die den Zauber ..." Er unterbrach sich, hatte dem Dämon diese Information ja bereits mitgeteilt. So duckte er sich nur, wie er es schon viele Jahre lang tat und schwieg. Am bedauerlichsten fand er an der Angelegenheit, dass er sie nicht lösen konnte und so seine Chance verpasste, den Turm der Weisheit aufzusuchen.

Asmodi hatte unterdessen sich erneut der kleinen Fee Aymi zu stellen. Klein war in diesem Fall relativ. Sie hätten einander Aug in Aug blicken können, würde der Dämon nicht eine Distanz zwischen sich und der Fee aufrecht halten und würde Aymi nicht fliegen. Wie ein nerviger Maikäfer schwirrte sie um ihn herum.
Und dann war da noch Mallahall. "Du verteidigst ihn? Seit wann nimmst du dir eine Dienerschaft?" Mallahall versuchte, Asmodi anzuschauen, aber der kraxelte auf ihr herum wie ein winziger, blauhaariger Bergsteiger. Sie spürte lediglich seine Krallen, die sich wie spitze Nadeln durch den Stoff ihrer Kleidung und in ihr Fleisch bohrten. Es piekte unangenehm.

"ICH GEH NICHT MEHR ZURÜCK IN DIESES GLAS, DAS IST MEINER UNWÜRDIG!" "Es ist angemessen für dich, solange du so klein bist, Asmodi. Solltest du wieder normale Größe erlangen ... bringe ich dich nach Zyranus zurück in die Glaszelle, in die du gehörst. Und du wirst mir folgen." Normalerweise hätte Mallahall solche Worte unter größten moralischen Gewissensbissen ausgesprochen. Was war mit Aurelius? Sie hatte sein Einverständnis, das wusste sie. In ihrer Stimme klang Entschlossenheit, kein Selbstvorwurf. Würde sie ihre Warnung umsetzen?
Noch ehe sie ihm befehlen konnte, in das Glas zurück zu kehren, reagierte der Dämon. Er war schließlich nicht dumm. Schon knebelte er Mallahall, dass diese kein vernünftiges Wort mehr heraus brachte. Sie schnaubte in den Lappen, der nach Schweiß roch. Stunden zuvor hatte sie damit noch Etelins Stirn und seinen Speichel fortgewischt. Angeekelt rümpfte sie die Nase - ehe auch diese verschlossen wurde. Asmodi drohte Aymi, Mallahall zu ersticken. Er wollte unbedingt wieder groß sein. Die kleine Fee flatterte mit unsicherem Blick auf und ab.

Doch dann kam etwas, womit Asmodi vermutlich nicht gerechnet hatte. "Ich lass mir das nicht gefallen!", schimpfte sie ihm entgegen. Ihre winzigen Hände stemmte sie in die Hüften und machte ein böses Gesicht. Bei einer Fee sorgte das leider nicht für einen einschüchternden Eindruck, aber Aymi ließ auch lieber Taten sprechen.
Sie schwirrte los, Glitzerstaub ihrer Flügel rieselte als silbriger Streif hinter ihr her. Sie umkreiste Asmodi und Mallahall. Letztere hatte sie nicht bestäuben wollen, aber es ging jetzt nicht anders. Aymi wollte nicht, dass die lichtmagische Freudbringerin sterben musste. Aber sie wollte sich ebenso wenig erpressen lassen. Der Feenstaub, den sie verteilte, war an einen alten Feenzauber gebunden. Einen, den jedes Kind schon einmal in Märchen und Legenden erzählt bekommen hatte. Es handelte sich um einen Liebeszauber. Sobald der Feenstaub in die Augen des Bezauberten rieselte, würde sich dieser in das erste Wesen verlieben, das er erblickte. Nur der wahren Liebe erster Kuss oder der Wille der Fee - in diesem Fall handelte es sich erneut um Aymi - würden den Zauber aufheben können.
Mallahall nieste. Dann blinzelte sie. Hatte der Feenstaub auch sie befallen oder waren ihre Augen nicht getroffen worden? Und in wen würde sich Asmodi nun Hals über Kopf verlieben?

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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Donnerstag 13. Mai 2010, 17:04

Asmodi grinste Aymi breit entgegen. „Nun?“ Er sah wie es in der kleinen Fee arbeitete und er war davon überzeugt sie würde klein bei geben. Doch die kleine Fee überraschte ihn. "Ich lass mir das nicht gefallen!" „WAS?!“ Asmodi fauchte und knurrte düster. „Nun erklär dass Mallahall die gleich verrecken wird! HAhaarhrh!“ Er schnaubte und wandte sich wieder Mallahall zu. „Wird die Luft langsam knapp? Hahrahahrhr!“ Er bemerkte dass Aymi auf ihn zugeflogen kam. „Was willst du tun mich zu Tode stäuben haahrahrahrrhrh!“ Schon rieselte der goldene Glitzerstaub an ihm runter. Auch er musste niessen, doch als Mallahall es tat bliess es ihm von ihr runter. „ANRKhghkgghk.“ Er purzelte von Mallahall runter und landete krachend im Staub. „RNghgh…“ Krächzte er.

Er begann zu keifen und zu heulen. Wirkten Feenzauber gleich auf Dämonen wie auf andere Wesen auch? Asmodi hatte ja keine gewöhnlichen Augen, seine Augen bestanden aus der dämonischen Energie die in ihm wabberte und genau dort glitzerte es jetzt auch, schmerzhaft für das Viech. „AHRARHRHARHARHRHRHHRRHRHRHRHRHRHRHRH!“ Er wälzte auf dem Boden herum und warf sich Dreck in die Augen, ausserdem kratzte er sich an den Augenhöhlen herum so dass Blut floss. „RHRHRHAHRHARHRHRHRHRHRHRH!!!!“

Immer wieder Bockte der kleine Dämon auf nur um sich wieder auf den Rücken zu werfen und weiter zu zappeln. „RHARHRHRHHHHHHH!!“ Er gab herzzerreissende Töne von sich, wenn man noch ein Herz für ihn besass. „ARUHGHGHGHRARHKRHKRHKRHKRHKRHKHKR!!!!“ Plötzlich riss er sich auf die Beine und raste heulend und noch immer an seinen Augenhöhlen rumkratzend durchs Lager, bis er gegen die Sklavin Cinnamin prallte. „RHARHARHRH!“ Er starrte ihr kurz entgegen. Winselte dann und krabbelte auf sie drauf. Seine Krallen piekten unangenehm als er sich an ihr hochangelte. Er schlüpfte unter ihr Oberteil als wollte er sich bei ihr verkriechen. „ARHKRRHKRKRHKRH!!! RHAHRHARHRHRH!“ Er kam am oberen Ende ihres Ausschnittes wieder zum Vorschein und krabbelte über ihren Bauch. „RHAHRKRHKRHRHR!“

Er stürmte auf ihren Oberschenkel los und kratzte daran herum, er begann damit seine Stirn gegen ihren Schenkel zu pressen und stiess sich daran runter. „NARKHRHARHRHRHRH! MACHS WEEEG MACHS WEEEEEG!!!“ Krächzte er und krabbelte wieder unruhig an ihr hoch.
Dass er plötzlich so an Cinnamin klebte wo er sie bisher nicht beachtet hatte war wohl eine direkte Auswirkung des Feenzaubers, welcher sicherlich nicht so wirkte wie Aymi es sich vorgestellt hatte.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Sonntag 16. Mai 2010, 10:22

"Er wird dir nichts tun, Freudbringerin." Aymi flatterte in schützenden Bahnen über Mallahalls Kopf hinweg. Sie kreiste und verweilte kurz in der Luft. Sie musterte Asmodi im Staub. Sowohl er als auch Mallahall waren vom Feenstaub berieselt worden, die Lichtmagierin hatte glücklicherweise nichts davon in die Augen bekommen. Aber Luft könnte sie jetzt durchaus gebrauchen. Aymi schwebte bis zu ihrem Mund, um den Lappen heraus zu ziehen.
Asmodi durfte unterdessen erkennen, dass Feenstaub sich nicht mit dem vertrug, was seine Augen darstellten. Schon lange besaß er keine Augen mehr wie ein gewöhnlicher Mensch. Bei ihm glomm dämonisches Leuchten aus den Höhlen und in dieses Licht war nun Feenstaub gerieselt. Es brannte. Die Sicht blieb ihm verwehrt.

Und dann krachte er gegen ein Hindernis in Form von Elfe Cinnamin. Sie wandte sich um, zuckte zusammen und schaute fragend zu Mallahall, denn sie war durch Asmodis Gebaren eben erst aus dem Schlaf geholt worden. "W-was hat er?", fragte sie mit Unsicherheit in der Stimme.
Mallahall konnte nicht antworten, noch immer steckte ihr der Lappen im Mund. Aymi hatte alle Mühe, ihn zu entfernen. Etelin schlief wie ein grauer Stein. Korfy beobachtete alles in geduckter Haltung, sein Blick schweifte aber auch ab und zu in die Umgebung ab. Der Hirsch, der vor den Karren gespannt war, zog sie gemächlich am Waldrand entlang. Neben ihnen glänzten die Gräser der Stillen Ebene im Morgentau.

Nur Asmodis Gebrüll durchbrach diese idyllische Morgenstille. Er hatte das Hindernis Cinnamin erklommen und schabte seinen Kopf an ihrem Körper. Sie hockte stocksteif da, wusste nicht, was sie mit diesem kleinen Monster tun sollte. Sie fürchtete Asmodi, im Gegensatz zu seiner Herrin. Hilfesuchend schaute sie diese an.
"Nimm ihn", keuchte Mallahall atemlos. Aymi kullerte mit dem Lappen über den Wagenboden und wurde nur durch Etelins Bein aufgehalten, das glücklicherweise im Weg lag. Sie hatte so stark gezogen, dass der Schwung bei der Befreiung sie fortgerissen hatte. Mallahall konnte sich immer noch nicht richtig rühren, nur die obersten Fingerkuppen zuckten etwas. "Ins Glas", hauchte sie, was ihr eine Menge Kraft abverlangte. Der Feenzauber musste endlich nachlassen, damit sie eingreifen und helfen konnte.

Asmodi kroch derweil am Schenkel der Elfe entlang. Seine Schreie und dieses fordernde Flehen seiner befehlerischen Worte ließen die sie reagieren. Cinnamin packte nach Asmodi, auch um ihn von sich loszubekommen. Er piekte und kratzte, sie hatte schon überall winzige rote Striemen von seinen Bewegungen. Jetzt aber hielt sie ihn fest in ihrer Hand und starrte ihn an. Der Feenstaub glitzerte noch immer am Rand seiner Augenhöhlen, dass sein Blut wie flüssige Rubine aussah.
Cinnamin zupfte an ihrem Ärmel und näherte sich damit Asmodis Gesicht. "Halt still", bat sie und begann, das Blut abzuwischen. Dadurch entfernte sie auch die Körnchen an Feenstaub, doch ein leichtes Brennen blieb. Ob dies nun von der Magie der Fee oder von den Kratzern herrührte, die Asmodi sich selbst zugefügt hatte, blieb unbeantwortet.
"Besser?", fragte Cinnamin. Vorsichtig setzte sie den Dämon auf der hölzernen Rückenlehne des Kutschbocks ab.

"Nein", keuchte Mallahall. "Sperr ihn ein. Ins Glas. Er ist ... gefährlich für uns alle." Nie zuvor hatte Mallahall auf diese Weise über ihren Dämon gesprochen. Aber sie hatte jetzt vermutlich allen Grund dazu. "Er wollte mich umbringen."
Cinnamin starrte Asmodi an, suchte dann mit den Augen nach einem Glasbehälter. Sie vertraute Mallahall. Korfy folgte ihren Blicken. "Nein, du darfst den Meister nicht einsperren", murmelte er leise. Das war aber auch alles, was der Goblin an Widerstand zeigte.
Aymi war diejenige, die nun aktiv wurde. Sie kam unter dem Lappen hervor gekrochen, schob ihn mit ihrem Fuß angewidert beiseite und entrollte ihre verdrehten Flügelchen. Sie wirkte überrascht, wenn nicht gar vollkommen perplex. Dass einem Leidbringer Feenstaub so zusetzte! Rasch schwang sie sich erneut in die Lüfte, schwirrte libellengleich zu Asmodi herüber und landete in seiner Nähe. "Tut mir leid, Leidbringer. Aber du darfst keinen töten! Ich dachte, du verliebst dich jetzt und nicht, dass du dir wehtust. Das wollte ich nicht." Reuig streckte sie ihm ihr Händchen zur Entschuldigung hin.
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Montag 17. Mai 2010, 00:07

"W-was hat er?" „RHARHARHARHHRRHAHR AHRHRARHRHAH RHARHARH!“ Brüllte der Dämon ihr entgegen und kratzte über ihre Schenkel. Dieses Biest war ungestüm und piekte gewaltig. Asmodis Haarkamm war schon ganz zerzaust weil er seinen Schädel an der Brust der Sklavin entlangschabte. Es hatte nichts anzügliches an sich was er tat, es war deutlicher Ausdruck von grossem Pein und einer überwältigenden Unruhe.

"Nimm ihn" „MAAAAAAAAAAACHS WEEEEEEEEEEEERHRHGHGHRRHRHRRH!!!!“ Krächzte der Dämon und krallte sich an Cinnamin fest. „WEHERHWERHHAHAHRARHGHGH!“ Brüllte er ihr entgegen. So gequält war Asmodi schon lange nicht mehr gewesen, zuletzt wohl als Mallahall ihre düsterste Stunde erlebt hatte. “ "Ins Glas" „NEIIIIIIIIIIIIIIIINRHRHRRH! NICHT INS GLAAAS NICHT INS GLAAAAAAAAAAAAAAAAAAASSSRHRHRH!! NREIIIIIIIIIIIRNRNHGHGH! NEIEIEIEEIEIIINNNRHRHRH!“ Krächzte er flehend und klammerte sich noch fester an Cinnamin. „NIIIICHT!“ Er klang plötzlich so kläglich, so flehend. Er wälzte sich und zappelte wild als Cinnamin ihn packte und anhob. Seine Krallen liessen sich so schlecht lösen wie jene von Katzen wenn sie nicht aufgehoben werden wollten. Wild riss er seinen Kopf hin und her und versuchte weiter an den Augen herumzukratzen. „ARHRHRH!“ Plötzlich drückte sich ein riesiges Stofflaken gegen sein Gesicht. „NRHghghgh!“ Erst wehrte sich der kleine Dämon (Dämönchen als Bezeichnung hätte Asmodi wohl rasend gemacht) doch dann als er merkte dass die Sklavin ihm half wurde er ruhig. „NRHhggh..jaghgh.Nr.ghgh…“ Schnaufte er angespannt. Seine blauen Seelenfeueraugen, die im Grunde schön anzusehen waren, richteten sich auf Cinnamin.

„Dankerhrhrhrh!“ Ein Danke? Von Asmodi? Er war verhext, eindeutig! Asmodi drückte sich an Cinnamins Handrücken und rollte sich dort zusammen. Er suchte den Kontakt zu ihrem Körper. Der Feenzauber wirkte offenbar. Doch Mallahall duldete keine Abweichung von ihren Massnahmen.
"Sperr ihn ein. Ins Glas. Er ist ... gefährlich für uns alle." Da sie sich um ihre Sicherheit sorgte überhörte sie das Grollen des Dämons. Es war jenes welches er auch bei Castus immer von sich gegeben hatte. Dieser beruhigende stetig gleichbleibende Laut.

"Er wollte mich umbringen." Der Dämon kuschelte mit Cinnamins Ärmel und verhielt sich soweit ruhig. Er registrierte wie Aymi auf ihn zugeflogen kam. Sofort krallte er sich an dem Ärmel fest. „NRHRHRR!!“ Er knurrte ihr nervös entgegen. Offenbar hatte er nun endlich Respekt vor der Fee, sicherlich war dies nicht die Art und Weise auf welche sie diese Respektbeschaffung erreichen wollte. Aber es konnte ein interessantes Verhalten sein dass sich Mallahall merken konnte. Wenn sie ihm zu arg zusetzte schien er klein bei zu geben.

"Tut mir leid, Leidbringer. Aber du darfst keinen töten! Ich dachte, du verliebst dich jetzt und nicht, dass du dir wehtust. Das wollte ich nicht." Er guckte zu ihr hin. „Mr.r.r.r..“ Knurrte unsicher vor sich hin… und reichte dann – welch Überraschung – seine Hand. Eigentlich wäre zu erwarten gewesen dass er sie niedermachte, sie als Leidbringerin beschimpfte oder ähnliches, doch er schwieg.

Dieses Viech war manchmal mehr als nur Rätselhaft.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Montag 17. Mai 2010, 15:21

Endlich wurde Asmodi ruhiger. Der meiste Feenstaub löste sich unter Cinnamins Stoff und schließlich war alles aus den funkelnden Dämonenaugen fort gewischt, so dass nur ein leichtes Brennen zurückblieb. Aber selbst dieses begann abzuebben.
Die Elfe zögerte, jetzt, da er sich so ruhig und beinahe schon ängstlich und geschwächt auf ihrer Hand einkugelte. Sollte sie ihn wirklich in das Honigglas sperren? Es lag da auf dem Karren, war im Eifer von Asmodis wildem Gebrüll von Korfy Fuß umgestoßen worden. Der Deckel lag daneben.
„Dankerhrhrhrh!“ "... Bitte", erwiderte Cinnamin. Mallahall starrte. Sie starrte zu den beiden herüber und wäre sie dazu in der Lage gewesen, wäre sie aufgesprungen und ganz nah an Asmodi heran gekommen. Er hatte Danke gesagt, von sich aus und ohne, dass es etwas Besonderes gewesen wäre? Sie blinzelte. "Lass dich nicht von ihm verführen. Seine Worte ... er hintergeht dich. Sperr ihn ins Glas." Auch das mochte eine Überraschung sein. Mallahall ... verzieh ihm nicht. Selbst sein scheinbarer Sinneswandel veränderte nichts. Sie blieb konsequent. Hatte sie ihn wirklich und endgültig aufgegeben?

Cinnamin zog den Stoffärmel zurück. Ein Finger strich den zerwuschelten Haarschopf glatt, so dass wieder ein blauer Kamm daraus entstand. "Geht es besser?", fragte sie, musterte den Dämon und wunderte sich. Auch verwundert, aber sichtlich erfreut über sein höfliches Danke war Aymi, die an Asmodi heran geflattert kam. Sie hatte sich seinen Respekt eingeholt, nun achtete er das kleine Wesen, welcher er unter normalen Umständen mit dem Fuß hätte zertreten können.
Ja, beinahe jagte ihm die Fee durch ihre bloße Anwesenheit plötzlich Angst ein. Er kauerte sich so sehr an Cinnamins Handrücken, dass sie ihm erneut über den Kopf strich. Asmodi besaß die Gabe, gefährlich und zugleich auch absolut harmlos zu wirken - letzteres vor allem nun, da er so winzig war.

Leises Grollen stieg von ihm auf. Aymi flog sehr nah an ihn heran. "Das ist ja Freudgesang", gab sie von sich. Danach hörte es sich aber nicht an. Lediglich Mallahall und Etelin hätten dieses tiefe, finstere Grollen als Zeichen erkannt, dass Asmodi sich geborgen fühlte. Er hatte Castus so in den Schlaf geführt. Warum fürchtete Aymi das Grollen nicht, interpretierte es gar als freundlichen Gesang?
Feen betrachteten Celcia tatsächlich aus anderen Perspektiven.

Eine Hand fuhr nach vorn. Asmodi streckte seinen Arm aus, die Hand zeigte in Aymis Richtung. Die Fee schluckte und dann begannen ihre Augen zu strahlen. Grasgrün und so lebendig, dass man darin Florencias Schöpfung glitzern sehen konnte. Glückstränchen bildeten sich und tropften wie Morgentau aus ihren Augen. Rasch blinzelte sie.
"Ist das eine Entschuldigung?", fragte sie fröhlich. Dann flatterte Aymi heran, nahm die Hand entgegen und schüttelte sie herzlich. "Daran hab ich fast nicht mehr geglaubt." Sie lachte. "Dass ich so schnell wieder nach Hause kann!" Ein Handkuss folgte und von ihm ging ein Kribbeln aus. Es wanderte Asmodis Körper hinauf, bis in die letzte Haarspitze. Vermutlich erinnerte dieses Gefühl daran, dass der ganze Körper eingeschlafen war oder von Ameisen bekrabbelt wurde. es kitzelte. Und dann senkte Cinnamin ihre Hand, denn Asmodi wurde immer schwerer. Er wuchs. Der Fennzauber war zurückgenommen, der Dämon bekam seine alte Gestalt wieder.

In diesem Moment gelang es Mallahall auch wieder, sich zu bewegen. Sie richtete sich auf und erkannte, was geschah. "Aymi!", keuchte sie entgeistert. "Er legt euch rein, ich kenne ihn besser!" Rasch rüttelte sie an Etelin, bis der Lich die roten Augen aufschlug. Verwirrt blinzelte er und Mallahall klärte ihn auf: "Asmodi wächst. Er wird wieder normal groß." Die Sorge und den Unmut in ihrer Stimme überging Etelin mit monotoner Erregung. Er rappelte sich auf. "Tatsächlich? Interessant." Das wollte er mit einen Augen sehen, so stand er im fahrenden und polternden Karren auf. Er schwankte, hielt sich an Korfy fest. "Oh. Guten Morgen." Dann schaute er zu Asmodi, der nun in alter Größe auf Cinnamins Schoß hockte und ihre Schenkel einklemmte. Der Lich kam zum Kutschbock vor. "Schön dich wieder so zurück zu haben, wie ich dich kenne ... Asmodi." Aurelius begrüßte niemand zurück. Existierte er noch? Etelin hielt ihn ja bereits für tot.

Mallahall betrachtete die Szene aus dem Hintergrund mit verschränkten Armen. Das Honigglas schob sie mit dem Fuß zur Seite. Es war nun zu klein. Sie musste etwas Anderes finden, denn der Karren machte nicht kehrt Richtung Zyranus.


Asmodeus ist wieder normal groß
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 18. Mai 2010, 11:05

Asmodi lag eingekugelt bei der Sklavin und drückte immer wieder sein Köpfchen gegen ihre Hand. Er sah tatsächlich niedlich aus und sein stetiges Grollen liess ihn noch tierhafter erscheinen. Tiere akzeptierte man doch auch so wie sie eben waren und sperrte sie nicht weg. Ja man konnte den Impuls bekommen ihn im Moment mit einem kleinen Raubtierchen zu vergleichen dass nichts dafür konnte seiner Natur zu folgen.
„Lass dich nicht von ihm verführen. Seine Worte ... er hintergeht dich. Sperr ihn ins Glas." Asmodi winselte nur leise und machte sich so klein als wollte er sich verstecken. Durch den Umstand dass er stetig grollte vibrierte seine Kehle und sein Brustkorb leicht wie es bei Katzen der Fall war. Er sah zu Cinnamin auf als diese seine Haare wieder aufstellte und ihn nach seinem Befinden fragte. „Jaahhrhrrh!“ Antwortete er ruhig grollend. "Das ist ja Freudgesang" „Rhrhrhrrhrhh.“ Grollte er weiter. Die Ruhe welche er im Moment ausstrahlte war nicht gespielt, denn sie durchflutete auch seinen sonst so chaotischen Geist und liess etwas Platz für den unterdrückten Seelenanteil. Asmodi! Ertönte Aurelius überraschte und zugleich matte Stimme. Auch ihn hatte der Feenstaub getroffen und auch sein Ziel war klar gewesen. Aurelius hatte nichts anderes sehen können als den Seelenanteil des Dämons.

Eine Woge der Vergebung durchflutete das Wesen des Medicus. “Ich hätte dich niemals aufgeben dürfen. Hauchte Aurelius Stimme reumütig. Asmodi war jedoch gerade mit der Fee beschäftigt welcher nicht aus den Augen liess. Er fürchtete sie inzwischen. Er zuckte gar zusammen als sie seinen Handrücken küsste. „Wuarrhk!“ Dies passte ihm wohl noch immer nicht und schnell wischte er sie an seinem Stoff ab, doch das kribbeln durchströmte bereits seinen gesamten Körper… und er wuchs, wuchs zu jenem stattlichen Mann heran wie er einst gewesen war. Mit seinen 1.85 war er zweifelsohne der grösste in seiner Gruppe, und doch der Kleinste weil er noch immer kauerte. Nein, dass stimmte nicht, er war in etwa auf gleicher Höhe mit Korfy.

"Er legt euch rein, ich kenne ihn besser!" Der Dämon wich zurück und versteckte sich hinter Cinnamin. Unsicher späte er zu Mallahall hin. Nun war sie plötzlich die Böse. War dies der geheime Plan des Dämons? Die verruchte Taktik sie so von der Gruppe zu distanzieren? Sowas würde doch nur einem Dämon in den Sinn kommen!

Der Dämon kauerte sich wie ein Hund neben der Sklavin hin und hielt mit seiner Schulter stetigen Körperkontakt zu ihr indem er sie gegen ihr Bein schmiegte. Mallahall funkelte er böse entgegen und fauchte sie an.
"Schön dich wieder so zurück zu haben, wie ich dich kenne ... Asmodi." „Wurde auch Zeit!“ Brummte der Dämon und stierte unablässig zu Mallahall hinüber. Sie hatte noch immer die Befehlsgewalt über ihn.
Asmodi, straf sie nicht mit deinen Blicken du hast gemordet! HALT DIE KLAPPE! Ach Asmodi, deine Wut zeigt mir nur auf wie sehr du selbst an das Gute in dir glaubst, auch wenn es dir im Moment noch widerstrebt! HÖR AUF SO DUMMES ZEUG ZU SCHWATZEN!“
Die Feenliebe beruhte offensichtlich nicht auf gegenseitigkeit.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Dienstag 18. Mai 2010, 22:11

Schwer hockte Asmodi auf Cinnamin. Die Elfe hielt sich an ihm fest, allein schon, damit er nicht vom Kutschbock und zwischen die Räder rutschte. Das war garnicht so einfach, denn der inzwischen auf alte Größe gewachsene Dämon kauerte sich zusätzlich wie ein Ball zusammen. Es war schwer, ihn gut zu greifen.
Erst als Mallahall sich meldete, rückte Asmodi von sich aus vom Schoß der Elfe herunter. Diese bewegte ihre Beine. Der Blauschopf besaß doch schon einiges an Gewicht, wenn man selbst nur eine zierliche Elfe war. Aber interessanterweise legte sie ihm eine Hand auf den Rücken. Er drückte sich ja ohnehin sehr dicht an sie und Cinnamin hatte das Gefühl, dass er Schutz suchte. "Du passt doch gar nicht mehr in das Glas hinein", versuchte sie, ihn aufzumuntern.

Mallahall konnte zu dieser Reaktion nur verblüfft schauen. Hatte Cinnamin denn nicht richtig hingesehen? Sie wusste nichts von Asmodis Taten, sie ließ sich noch beschwatzen. Wahrscheinlich hatte der Dämon deshalb diesen Weg gewählt. Und Aurelius? Er war nun hoffentlich auch zurück in diesem großen Körper. Mallahall sehnte sich nach ihm, Etelin bestimmt auch. Sie hatte dem Lich noch nicht erzählen können, was alles passiert war. Was sie Aurelius erzählt hatte, der - laut Asmodis Aussage - in sie verliebt war.
Mallahall seufzte. Wieviel konnte sie diesem Dämon überhaupt glaubten? Das Verhältnis zwischen ihnen hatte sich jedenfalls deutlich verschlechtert. Asmodi fauchte in ihre Richtung. "Glaub nicht, dass du so davon kommst", erwiderte sie leise.

Da kam aber auch schon Etelin an den Kutschbock heran. Er war endlich erwacht und richtete den Blick nun auf Asmodi. "Bleibst du jetzt vorn sitzen, Asmodi? Ich würde mich mit dir und Mallahall gern unterhalten." Der Lich wechselte Blicke mit beiden. Er spürte die Anspannung zwischen ihnen. Doch ehe weiteres geschehen konnte, erhob Aymi ihre kleine Stimme. Sie flatterte vom Dämon weg und zu Mall herüber.
"Freudbringerin, ich verabschiede mich. Der Leidbringer ist nun wieder groß und ich kann nach Hause zurück." Sie schwirrte an Mallahall heran und strich über ihre Augen und die Wangen. "Ich hatte ihn auch schn aufgegeben, aber du siehst ja, er hat sich entschuldigt. Ich glaube, so viel Leid bringt er gar nicht. Du solltest nicht zu lange auf ihn böse sein." Sie kicherte. "Macht ja nur Falten." Dann flog sie zu Korfy und Etelin, um beiden Lebewohl zu sagen. Ein erneutes Schwirren wie eine Libelle und schon war sie bei Cinnamin. "Soll ich den Liebeszauber aufheben?"
"Liebeszauber?", wiederholte die Elfe verwirrt. Sie hatte davon nichts mitbekommen. Aymi klatschte sich an den Kopf, als sie ihren Fehler bemerkte. Dann streute sie etwas Feenstaub in ihre Hände. Konzentriert rollte sie die glitzernden Körner zu einem kleinen grünen Ball zusammen. Für Menschen und Elfen besaß er etwa die Größe eines süßen Lutschbonbons. Dieses Bällchen reichte sie Cinnamin. "Wenn du nicht mehr magst, dass er dich mag, dann gib ihm das zu essen. Das wird den Zauber aufheben. Viel Glück euch allen noch auf eurer Reise und lasst den Hirsch laufen, wenn ihr ihn nicht mehr braucht." Sie warf einen Blick auf den Dämon. "Lebwohl, Leidbringer. Wenn du weiterhin so nett bleibst, kannst du die Schriftrolle der Feenmagie bestimmt auch irgendwann benutzen." Eilig wie ein Kolibri flatterte Aymi zwischen den Bäumen hindurch tiefer in den Wald hinein. Irgendwann war sie verschwunden.

"Asmodi!", rief Mallahall befehlshabend. "Los, nach hinten! Wir müssen offenbar miteinander sprechen." Etelin nickte daraufhin, bat Korfy, mit Asmodi den Platz zu tauschen, damit sie ungestört sprechen konnten. Der Goblin schaute zum Dämon. Nur ihm würde er gehorchen.
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 19. Mai 2010, 10:49

"Du passt doch gar nicht mehr in das Glas hinein" „Rnrhrhrhrh!“ Misstrauisch stierte Asmodi zu Mallahall hin. Dann drückte er sich wieder etwas fester gegen Cinnamins Bein. So etwas hatte er noch nie gemacht, seine Pläne mochten auch früher hinterlistig gewesen sein doch solche Schmeicheleien hatte er selbst meistens nicht sehr lange durchgehalten. Selbst dort wo er sich als Aurelius ausgegeben hatte um Mallahall die todbringenden Pestwürmer nachzuschmeissen war seine List sehr schnell durch ihn selbst abgebrochen worden. Aber vielleicht lernte eben auch der Dämon aus seinen Fehlern…

"Bleibst du jetzt vorn sitzen, Asmodi? Ich würde mich mit dir und Mallahall gern unterhalten." „ICH BLEIB HIER!“ Fauchte er Etelin entgegen und musterte ihn düster. Offenbar hatte der Dämon nicht vor sich so schnell von Cinnamin zu lösen. Er blieb neben ihr kauern und wurde wieder ruhig als man ihn einen Moment in Ruhe liess. Die kleine Fee Aymi welche mit ihrer Magie ein unkalkulierbares Problem für Asmodi gewesen war verabschiedete sich von der Gruppe. Dies veränderte das Kräfteverhältnis der Gruppe massgeblich. Mallahall und Etelin auf der einen Seite, Korfy und Asmodi auf der anderen und Cinnamin die irgendwo dazwischen anzusiedeln war. Mallahall genoss noch immer die Befehlsgewalt über Asmodi doch der war in Besitz der Feenmagieschriftrolle.
"Ich hatte ihn auch schn aufgegeben, aber du siehst ja, er hat sich entschuldigt. Ich glaube, so viel Leid bringt er gar nicht. Du solltest nicht zu lange auf ihn böse sein." Der Dämon grinste Mallahall entgegen. Aymi konnte nicht sehen dass er ihr frech die Zunge rausstreckte.

Dann kugelte sich Asmodi zusammen und ruhte einen Moment. Offenbar war die Zeit im Glas für ihn sehr anstrengend gewesen. Er hörte nicht zu was Aymi der Sklavin zu sagen hatte, es interessierte ihn auch nicht sonderlich, Hauptsache die Fee würde weggehen und ihn mit ihren schrecklichen Zauber verschonen. Er blickte erst auf als sich die kleine Fee an ihn selbst wandte.
"Lebwohl, Leidbringer. Wenn du weiterhin so nett bleibst, kannst du die Schriftrolle der Feenmagie bestimmt auch irgendwann benutzen." Er legte seinen Kopf schief. Wollte er diese Magie wirklich wirken wenn die Voraussetzung… NETT sein hiess? Ihm schauderte es. Er hasste dieses Wort wie die Pest. „Leb wohl.“ Brummte er nur und musterte sie dabei wie sie von dannen flog. Der Ton änderte sich schlagartig als Mallahall wieder die Führung übernahm. Sie bellte seinen Namen und scheuchte ihn wie einen räudigen Hund in den hinteren Teil des Wagens. „Jarnghgh Herrin!“ Knurrte der Dämon. Man hörte seinem Ton an dass ihm dieser Befehl und vorallem die Art und Weise wie er gesprochen worden war deutlich missfiel.

Er nickte Korfy entgegen. „Studier weiter die Schriftrollen und versuch herauszufinden wo es noch mehr davon geben könnte!“ Damit wäre der GOblin wohl für den Rest des Tages beschäftigt. Unwillig krabbelte Asmodi in den hinteren Teil des Wagens und kauerte sich dort unruhig hin. Er hielt Abstand zu Mallahall – früher war er gerne in ihrer Nähe gewesen, doch dies hatte sich nun definitiv geändert.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 19. Mai 2010, 18:15

Nun waren sie wieder feenlos. Aymi hatte sich verabschiedet und dies mochte möglicherweise noch Schwierigkeiten mit Asmodi geben. Mallahall besaß als einzige Befehlsgewalt über ihn, aber die beiden schienen sich überhaupt nicht mehr zu verstehen. Etelin musste noch immer in die Gruppe zurückfinden. Ihm fehlten Informationen über die derzeitigen Verhältnisse zwischen dem Dämon und dem Rest der Truppe - die auch ohne Zanraia und Castus gewachsen war.
Cinnamin sehnte sich nur danach, ihre Gefährten, Freunde und Verwandten zu retten und Korfy, der Goblin, dachte an nichts Anderes als an Artefakte. Er lebte ohnehin in seiner eigenen Welt, beteiligte sich nicht an Gesprächen, solange man ihn nicht ansprach.

Asmodi erteilte ihm soeben den Befehl, nach weiteren Schriftrollen zu forschen. Vielleicht befand sich ja noch eine in der Nähe. Eine Schriftrolle, die der Dämon nutzen und missbrauchen konnte, ohne nett sein zu müssen. Lediglich zur neldorethischen Elfe schien er eine freundschaftliche Basis aufgebaut zu haben, was nicht nur Cinnamin verwunderte. Aber sie verhielt sich Asmodi gegenüber freundlich, tätschelte ihn beiläufig, als er Mallahall anknurrte und rief sich in Erinnerung, dass Aymi etwas von einem Feenzauber gesprochen hatte. Der kleine Ball aus Feenstaub war sicher in ihrer Hand verborgen.

Asmodi musste sich dann aber doch noch von ihr lösen. Er krabbelte auf Befehl der Lichtmagierin hin nach hinten. Etelin nickte ihm zu und wandte sich dann an die Elfe: "Cinnamin, achte bitte auf den Hirsch. Er sollte wohl bald etwas fressen und dann müssen wir den Übergang in das Stückchen Urwald finden. Hoffentlich geht es gut und wir erreichen Grandessa bald."
Er wandte sich wieder um, wollte schließlich mit Mallahall und Asmodi sprechen. Die beiden saßen weit voneinander entfernt. Asmodi kauerte am Boden und Mallahall hockte kerzengerade da, mit vor der Brust verschränkten Armen. Sie machte ein eher schnippiges Gesicht.
"Interessant." Etelins Lieblingswort. Es passte in jede Situation. Er musterte Mallahall. "So finster dreinblickend habe ich dich lange nicht mehr gesehen."
"Du warst auch lange nicht unter uns, Etelin", erwiderte die Magierin. "Du weißt nicht, was alles geschehen ist. Aber ich kläre dich gern auf." Ihr Blick, der umso vieles kühler wurde, als sie ihren Kopf drehte, richtete sich auf Asmodi. "Wir haben uns geirrt. Dämonen kann man nicht ändern. Sie lernen nicht. Sie bleiben wie sie sind, hintergehen Freunde und Familie. Er hätte mich getötet, wenn er gekonnt hätte."
"Du meinst ...?"
"In seiner Gegenwart sind wir nicht sicher, Etelin! Er muss in Gewahrsam. Nach Zyranus oder sonstwohin. Er darf nicht frei herumlaufen ... und ... Aurelius hat das auch eingesehen. Allein um ihn tut es mir leid." Sie senkte den Kopf, ließ auch die Schultern hängen. Ja, das tat ihr Leid. Ihren Freund mitsamt dem Dämon ausliefern zu müssen, aber es ging nicht anders.

"Aurelius, sagst du? Aber ... er ist doch tot."
Mallahall riss den Kopf hoch. Sie starrte Etelin an. Tränen der Trauer, des Entsetzens, aber auch der Wut fanden ihren Weg aus den Augenwinkeln heraus. In ihrer saphirblauen Iris loderte ein Feuer hinauf. Mallahall galt als geduldiger und verständnisvoller Mensch. Sie war herzensgut, fair und glaubte immer an das Gute in jedem Lebewesen Celcias. Doch irgendwann gelang es immer, den noch so verständnisvollsten Geist aus der Fassung zu bringen.
Mallahall wirbelte herum, stürzte sich furiengleich auf Asmodi und packte ihn an den Handgelenken. "Du hast ihn umgebracht? DU HAST IHN GETÖTET?! WIE KONNTEST DU?!" Sie zitterte vor Zorn, aber zugleich entwickelte sie auch eine enorme Kraft, geboren aus blanker Verzweiflung über den Verlust eines so engen Freundes. Von ihrer Hand ging ein Gleißen aus, heller noch als direktes Sonnenlicht. Es breitete sich aus und blendete die gesamte Umgebung. Korfy schrie auf, riss die Hände vor die Augen und selbst der Hirsch gab er erschrecktes Röhren von sich. Der Karren geriet in Bewegung, Cinnamin riss es vom Kutschbock. Hart schlug sie auf dem Waldboden auf, der Karren rollte ein Stück weit weiter. Zum Glück verfing sich der Hirsch in einem herab hängenden Ast, sonst wäre er noch gegen einen der Bäume gerannt.
Etelin gab ein Ächzen von sich. Niemand der Gruppe war mehr zu sehen. Jegliche Schatten wurden von Licht erfüllt und für kurze Zeit existierte nichts Anderes.


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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Samstag 22. Mai 2010, 14:00

Asmodi kauerte unruhig in seiner Ecke. Ihm gefiel es hier nicht, schon gar nicht wenn er bedachte wie kaltschnäuzig Mallahall ihn hierhin zitiert hatte. Er knurrte düster und musterte die Lichtmaga böse. Etelin der wie immer emotional Unbeteiligt war beobachtete die Szenerie und fand sie „interessant.“
"So finster dreinblickend habe ich dich lange nicht mehr gesehen." Asmodi schnaufte. „Sie ist verdorben!“ Brummte er düster und grinste dann. „Ihre Seele ist befleckt hehe:“ Das amüsierte ihn im Grunde. Mallahall war so rein gewesen als sie sich kennengelernt hatten… doch nun… war alles anders.

"Du warst auch lange nicht unter uns, Etelin" „Oh er war unter uns hat aber nur rumgesabbert und in die Hose gepisst!“ Als hätte ER das nicht auch mal getan als er zum Greis geworden war. Na ja, das stimmte nicht, dies war eher Aurelius gewesen. Zügle dich Asmodi! Du machst es doch nur schlimmer… ich will nicht dass dir was zustösst. SAG MAL WAS IST MIT DIR NICHT MEHR IN ORDNUNG! Brüllte der Dämon gedanklich. Unruhig kauerte er dort und hatte mühe sich einerseits auf das Gespräch zwischen Mallahall und Etelin sowie jenes zwischen ihm und Aurelius zu konzentrieren.
"Du weißt nicht, was alles geschehen ist. Aber ich kläre dich gern auf." Asmodi erwiderte Mallahalls Blick kühl. Er grinste nur und streckte ihr abermals die spitze Zunge raus.
"Wir haben uns geirrt. Dämonen kann man nicht ändern. Sie lernen nicht. Sie bleiben wie sie sind, hintergehen Freunde und Familie. Er hätte mich getötet, wenn er gekonnt hätte." „Wir haben uns geirrt blablabla. Dämonen kann man nicht ändern wuääkk, sie lernen nicht pfff! WIR LERNEN NICHT VON MEnSCHEN IHR SEID NIEDERE GESCHÖPFE!“ Knurrte er nachdem er Mallahall genug lang nachgeäfft hatte. „ICH KANN DICH ABER NICHT TÖTEN DU IDIOTIN!“ Fauchte der Dämon. „Auch wenn ich es bereue dich zu meiner Herrin erkoren zu haben!“

"In seiner Gegenwart sind wir nicht sicher, Etelin! Er muss in Gewahrsam. Nach Zyranus oder sonstwohin.“ Asmod i starrte Mallahall an. Du hast Angst? Sag ihr dass du Angst von diesem Ort hast und nicht mehr dort hin willst. Ich möchte nicht dass du Angst haben musst Asmodi… dafür mag ich dich zu sehr. WAAAAAAAAAAAAAS?! SPINNST DU?! BIST DU VERRÜCKTE GEWORDEN KLEINER MEDICUS? HAST DU WÜRMER IM HIRN?!“

Asmodi wie auch Aurelius waren sich beide nicht bewusst dass sie unter einem Zauber standen.
Er darf nicht frei herumlaufen ... und ... Aurelius hat das auch eingesehen. Allein um ihn tut es mir leid."
Asmodi kratzte sich unruhig hinter dem Kopf. Warum hatten sie ihn hierhin zitiert wenn sie dann doch nur untereinander redeten?
"Aurelius, sagst du? Aber ... er ist doch tot." Der Dämon grinste. „Jaahrhh sowas von Tot!“ Das stimmt doch gar nicht! Was redest du da! Er starrte Mallahall entgegen die sich sogleich auf ihn stürzte und ihn packte. „LASS MICH LOS!“ Brüllte der Dämon zurück doch noch ehe er etwas sagen konnte wurde er von Mallahall angeschrieen.

"Du hast ihn umgebracht? DU HAST IHN GETÖTET?! WIE KONNTEST DU?!" „OH ES WAR GANZ LEICHT! ES HAT MIR SPASS GEMACHT!“ Grinste der Dämon, er hielt das ganze für ein Spiel, für eine weitere Möglichkeit seine Herrin zu plagen. Dass dieser Scherz diesmal gewaltig nach hinten los gehen würde konnte e nicht ahnen. Bisher war Mallahall trotz aller Strenge immer Beherrscht gewesen. Doch jetzt verlor sie die Nerven.

Asmodi spürte ein grässliches Brennen welches von seinen Handgelenken ausging und sich durch seinen ganzen Körper ausbreitete. Er brüllte auf, riss seine Arme zurück doch es half nichts, sein Körper war gänzlich von Licht umgeben und dieses brannte sich in jede Zelle seiner Haut, es kollidierte heftig mit den dämonischen Energien und sorgte für grässliche Verätzungen.
Der Dämon schrie wie am Spiess. Als sie ihn einst in Zyranus tief in Aurelius Unterbewusstsein verbannt hatten war die Lichtmagie gezielt auf seinen Geist eingesetzt worden, diesmal aber entlud sich die ganze geballte Kraft unkontrolliert auf ihn und seine Umgebung. Jeglicher Schatten in den er sich hätte zurückziehen können um dem vernichtenden Licht zu entgegen wurde vom grellen Schein verschluckt. Asmodi stand Mallahall am nächsten und war ihrer geballten Magie schutzlos ausgeliefert. Ausgerechnet jenes wesen dass das Licht nicht vertrug.

Der Dämon schrie gequält in seinem Vernichtungskampf und er fuchtelte wild mit seinen Armen herum. Plötzlich katapultierte es den dämonischen Anteil aus seinem Wirt heraus denn es gab darin nichts mehr wo er sich hätte verstecken können. Der gewaltige Körper des Dämons preschte aus der Wagenwand und stürzte zu Boden. Aurelius starrte überrumpelt von der plötzlichen Kontrolle über seinen Körper in das gleissende Licht und wurde schmerzlich geblendet. Er riss sich zurück und versuchte verzweifelt seine schmerzenden Augen zu schützen. „MALLAHALL!“ Keuchte er verzweifelt. „HÖÖÖR AUF!“ Schrie er. „Bei den Göttern hör auf!!!“ Krächzte er panisch doch dann verstummte auch er und sackte besinnungslos zusammen.

Draussen am Boden krächzte der von Aurelius getrennte Asmodi. Er zappelte auf dem Waldboden herum wie ein Fisch im trockenen. Seine grossen Pranken verkrampften sich schmerzlich, sein ganzer Dämonenleib brannte gleissend. Niemand wusste wie eine Dämonenvernichtung genau aussehen würde, nun bekam Mallahall eine Ahnung davon.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Sonntag 23. Mai 2010, 23:24

Bitte noch die Lebensenergie im Profil aktualisieren

"Sie ist verdorben! Ihre Seele ist befleckt, hehe." Etelin musterte Mallahall. Die Magierin gab keinen Kommentar ab, aber sie zeigte offen, dass sie sich bewusst war, dass Asmodi Recht hatte. Sie war nicht mehr dieselbe, ihre Seele schon lange nicht mehr rein. Mallahall erinnerte sich, was sie getan hatte, als der Dämon in sie gefahren war.
"Ja", sagte sie dann doch. "Ich bin befleckt ... nicht nur durch ihn." Etelin hob eine Braue, aber Mallahall winkte ab. Vielleicht war es besser, wenn der Lich nicht alles wusste. Sie wollte sich mit ihren Gedanken nicht in den Vordergrund drängen, wenn es Wichtigeres zu besprechen gab. Aber wirklich miteinander geredet wurde im Augenblick nicht. Jedenfalls nicht zwischen Mallahall und Asmodi. Das einzige, was zwischen den beiden stattfand, war, dass der Dämon seine Herrin nachäffte und ihr offenlegte, sie nicht töten zu können - unabhängig davon, ob er es wollte. Er machte deutlich, dass er mit ihr nicht mehr als Herrin zufrieden war. Vielleicht, weil Mallahall ihm gegenüber ein kühleres und konsequenteres Verhalten zeigte. Sie war mit ihm fertig. Wo waren ihr Verständnis, ihre Geduld ... ihr Vertrauen hin?

Etelin musterte Mallahall lang. Er machte sie ja schon fast mehr Sorgen um sie als um den Dämon. Der schien mit der Situation zurecht zu kommen. Er war schließlich jetzt auch schon eine Weile sein eigener Herr - glaubte Etelin. Aurelius war tot ...
Mallahall erfuhr das eher zufällig, dafür reagierte sie umso aufbrausender. Damit hatte wohl niemand gerechnet, und auch nicht mit der Macht, die dieser Frau innewohnte. Mallahall besaß mehr lichtmagisches Talent als sie bislang je gezeigt hatte. Sie musste diese Magie-Art trotz ihrer verhältnismäßig jungen Jahre schon überaus hervorragend beherrschen.

Irgendwann verebbte das Licht. Hatte Mallahall Aurelius' Flehen - denn dieser war nun wieder Herr des eigenen Körpers - gehört? Oder verließ sie die Kraft? Die blendende Nova endete wenigstens. Und Mallahall schaute sich um. Der Hirsch kämpfte mit dem Ast, der sich in seinem Geweih verfangen hatte. Das Laub raschelte und Blätter fielen auf ihn herab. So aber war zumindest der Karren stehen geblieben.
Cinnamin saß nicht mehr auf dem Kutschbock. Sie lag ein paar Meter den Weg zurück am Waldboden. Wie es ihr ging und ob sie überhaupt bei Bewusstsein war, würde sich zeigen müssen. Sie rührte sich jedenfalls nicht und Mallahall besaß noch nicht das drängende Gefühl, nach ihr zu suchen. Entdeckt hatte sie die Elfe nämlich noch nicht.
Wen sie sah war Korfy, der zusammengekauert auf dem Kutschbock hockte. Er hielt die Füße angezogen, den Kopf gesenkt und die Hände auf die Augen gerichtet. Er zitterte am ganzen Leib, hatte sich vermutlich aber mehr erschreckt als dass er zu Schaden gekommen wäre.
Etelin wirkte ein wenig desorientiert. Er saß am Rand des Karrens, rieb sich die Augen und nahm seine Umgebung noch nicht ganz war. Das Licht hatte ihn stark geblendet.

Mallahall blickte sich weiter um. Etwas war aus dem Wirtskörper gefahren. Sie hatte es als einzigen Schatten wahrgenommen, als sie den Zauber gewirkt hatte. Wohin war es verschwunden und was war es gewesen? Sie blickte Asmodi an - das hieß: jenen Körper, den sie für Asmodi hielt, denn Aurelius war nach dessen Aussage von ihm getötet worden. Mallahall unterdrückte ein Schütteln, das durch ihren Leib gehen wollte, als sie an die Worte des Dämons dachte. Wie hatte er das nur tun können? Hatte sie sich denn so sehr in ihm geirrt? Falls ja, war die Erkenntnis erschreckender denn je.
Sie schluchzte auf und wischte sich über die Augen. Dann erkannte sie das dunkle Etwas neben dem Karren, das wild und hilflos vor sich hin zappelte.
Sie warf den Kopf zur Seite und starrte den Körper des Medicus an. Er rührte sich nicht. War Asmodi aus ihm herausgefahren und er nur noch eine Hülle? Mallahall tätschelte Etelin die Wange und kletterte dann aus dem Wagen. Der Lich würde noch einen Moment brauchen, ehe er wieder normal sehen konnte. "Mallahall ... bei allen magischen Entgleisungen, was war das?"
"Still", gab Mallahall zurück. Sie stand vor Asmodi, schaute auf ihn herab. Nein, sie starrte.
Endlich konnte auch der Lich wieder erste Details erkennen. Aus wabernden Farben wurden Schemen, aus Schemen Konturen und schließlich hatte er nur noch mit der Helligkeit zu kämpfen. Es genügte jedoch, um sich nach Mallahall umzudrehen. Seine roten Augen blieben dann aber an Asmodi haften. "Hilf ihm", rief er Mallahall zu, dass sogar die Monotonie aus seiner Stimme geschwunden war.
Und Mallahall di Svanwiss, Lichtmagierin der Stadt Zyranus sagte: "Nein."
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Dienstag 25. Mai 2010, 16:23

Aurelius versuchte sich zu erheben, er wusste ja dass er die Kontrolle über seinen Körper inne haben musste und doch… gehorchte er nicht. Seine Arme und Beine versagten ihm ihren Dienst. Der Medicus schloss erschöpft seine Augen die ohnehin nur rote Flecken in die Welt projizierten. „Asmodi.“ Er spürte dessen Pein, dessen Vernichtungsangst und seinen Schmerz. Aurelius röchelte. Er drehte sich mit letzter Kraft zur Seite. Er konnte Mallahall sehen wie sie draussen beim zappelnden Dämon stand. Er sah ihren Hinterkopf, sah wie beinahe schmerzhaft gerade sie dort stand. Sie musste grausam angespannt sein.

„Mallahall…“ Hauchte er. Der Medicus wollte etwas sagen, wollte sie anflehen dem Dämon zu helfen damit sie sin eigenes Leben rettete, doch dann hielt er inne und sein Mund schloss sich. Er schwieg. Vermutlich machte er sich ähnliche Gedanken wie Mallahall di Svanwiss. Es handelte sich dabei um eine berühmt berüchtigte hypothetische Frage, nur stellte sie sich jetzt nicht im hypothetischen Sinne sondern war zur Tatsache geworden. Würde man den besten Freund opfern um hundert andere Menschen zu retten?

Für Aurelius bedeutete die Frage konkret: Würde er sich Opfere um mögliche weitere Opfer zu schützen? Er schluckte leer. Er liebte das Leben. Er hatte schliesslich seine ganze Berufung darauf gelegt. Konnte er sich selbst nicht wie einen Patienten sehen dessen Leben in jedem Fall zu bewahren war? Er war kein Richter. Er würde auch Mörder behandeln. Ausserdem… mochte er den Dämon. War es letztendlich sogar nicht der Medicus welcher Entschied… sondern ein Zauber? Ein Zauber der eine kleine Fee gewirkt hatte weil sie noch an die Veränderbarkeit eines störrischen und schrecklichen Dämon glaubte? Aurelius haderte.
Asmodi zappelte. Seine Kiemenartigen Öffnungen versuchten die Luft dieser so fremden Welt zu atmen. Doch es ging nicht. Ausserdem befand sich kein einziger Schatten in seiner Nähe. Kein Körper in den er flüchten konnte. Nichts. Nur Mallahall, die ihm gleissend erschien.

„RHARHHHHHHHHHHHHHHHHHHRHKRHKRHK!“ Er überstreckte sein gewaltiges Haupt nach hinten und lechzte mit einer feurig blauen Zunge nach Luft. Seine Klauen verkrampften sich, seine ganze Motorik verzog sich zu einem grässlichen Figurenspiel. „WURUUUUUUURHRHH!“ Selbst der Gevatter Tod hatte keinen wirklichen Zugang zum Harax. Dämonen starben nicht, sie wurden vernichtet. Wie Asmodi derzeit.

Aus den Augenwinkeln stierte er Mallahall an als diese „Nein“ sagte. „Mööööööööööööööööööööööööööööörderiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!“ Er meinte damit nicht sich selbst. Sondern Aurelius. „MÖÖÖÖÖÖRDERIN WAUHRARKHHKK! EEEETEEEELINNNN!“ Der Dämon krallte sich verzweifelt an den letzten Strohhalm. Den Lich. Würde er ihm nochmals Zugang zu seiner eigenen Dunkelheit gewähren? Wie damals beim kleinen Dämonenseelchen? Nur da war er irgendwie noch niedlich gewesen, hier hatte der LIch einen zappelnden brüllenden und brennenden Dämon in seiner wahrhaftigen grässlichen Gestalt vor sich.

Dann schaltete sich dennoch der Medicus ein. „Mallahall…“ Hauchte er leise. Er wollte nicht sterben und wenn er doch sterben musste dann nicht hier alleine während alle auf Asmodi starrten! „Mallahall!“ Schluchzte er. Aurelius hatte Angst. Er war so oft dem Tod begegnet in der Arbeit mit seinen Patienten ja sogar war er ihm Leibhaftig gegenüber gestanden… und dennoch fürchtete er sich davor.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Freitag 28. Mai 2010, 01:27

Etelin legte den Kopf schief. Noch immer fiel es ihm schwer, Genaueres zu sehen, aber sein Gehör funktionierte wie eh und je. Neben Asmodis Ächzen und schmerzhaft ausgestoßenen Lauten, die eindeutig nicht mehr aus dem Karren kamen, vernahm er eine weitere Stimme. Sie war so viel leiser, vielleicht irrte sich der Lich auch. Aber hatte da nicht eben jemand etwas gesagt?
"Mallahall?", fragte er, da nur verschwommene Flecken zu erkennen waren.
"Ich bin Korfy", kam es leise stöhnend von der Seite. "Ich kann nichts sehen." Etelin war also nicht der einzige, der mit den Nachwirkungen der Lichtmagie zu kämpfen hatte. Seltsamerweise meldete sich die Elfe Cinnamin garnicht zu Wort. Etelin konnte ja nicht ahnen, dass sie ein Stück entfernt immer noch bewusstlos am Waldboden lag.

Erneut drang allerdings etwas an seine Ohren. Er wiederholte das Wort, als könnte er dadurch den Sprecher auffordern, es noch einmal, wenn möglich lauter, auszustoßen. "Mallahall."
Die Lichtmagierin hörte ihn nicht oder sie wollte nicht hören. Mit kaltem Blick, wie man ihn nicht bei ihr kannte, stand sie vor Asmodi. Der Dämon wälzte sich, hatte Schmerzen. Seine haraxische Haut bildete Brandblasen, besaß Risse und offene Wunden - alles Resultate des hellen Strahlens, mit dem Mallahall seinen Wirtskörper geblendet hatte. Sie zuckte nicht vor dem Anblick zurück, ebenso wenig vor der blauen, flammenartigen Zunge, die sich beinahe verzweifelt in die Höhe streckte.

Sie blieb ruhig, als es aus seinem Maul grollte, als er sie als Mörderin beschimpfte. "Ich bin keine", antwortete sie lediglich. Denn wer würde es ihr verübeln, wenn sie einen Dämon vernichtete? Ein Monster des Harax, das bereits so viele Leben gekostet hatte? Einen unschuldigen Jungen vor den Toren der Stadt Zyranus, weitere Hilflose auf ihren Reisen, den Goblin aus Kosral, der zur falschen Zeit am falschen Ort war. Sogar einen Kopfgeldjäger, als sich Asmodi in Mallahalls Körper befunden hatte. Und schließlich auch ...
Adelmund ... Aurelius ... Mallahall kniff die Augen zusammen, ihre Hände formten sich zu Fäusten. Aus dem inneren dieser Griffbälle leuchtete es. In der Magierin herrschte blanke Wut, trauernder Hass. Nicht einmal sie konnte alles verzeihen. Am liebsten hätte sie Asmodi nun wohl den Gnadenstoß in Form eines Lichtblitzes verpasst. Doch stattdessen schmetterte sie ihm, der verzweifelt nach Etelin rief, etwas entgegen, von dem sie selbst geglaubt hatte, es verziehen zu haben.
"Er hat mich geachtet und respektiert!", zischte sie und Tränen brannten heiß in ihren Augen. "Er war immer für mich da, hat mir vieles beigebracht. Er lehrte mich, das Gute in jedem Wesen zu suchen und Geduld zu haben. Er war mehr als mein Meister für mich. Und du hast ihn einfach getötet!" Damit war Adelmund gemeint. Sie zitterte, schluckte kurz. Es folgte eine Wahrheit, von der sie nicht wusste, dass auch diese nur Produkt von Asmodis hinterhältiger Spielerei mit ihren Gefühlen war.
"Und er!" Ihre Faust glitt hoch zum Karren, das Leuchten nahm ab, damit sie den Finger gefahrlos auf das Innere richten konnte, wo Aurelius' Körper lag. Etelin hatte nicht auf den dahinsiechenden Dämon geachtet. Seine Aufmerksamkeit galt einem Hauchen, leiser als der Wind. Er wusste, dass dort noch jemand sprach.
"Er hat mich geliebt", fuhr Mallahall fort. "Du sagtest, er liebt mich! Statt ihm diese Freude zu gönnen, tötest du ihn? Warum nur? Er hat dich ausgehalten, so lange Zeit. So viele Jahrzehnte! Und du ... undankbares Viech ... du wirst es niemals begreifen!" Sie keuchte, sammelte sich so gut es ging. Ruhiger sagte sie dann: "Stirb endlich, damit wir weiter können." Ihre gelassene Kälte schockierte selbst den Goblin, der zusammen mit Etelin nun endlich wieder klarer sehen konnte. Sofort klemmte er sich die Brille ordentlich auf die Nase. Etelin aber ... entdeckte etwas: Bewegungen. Eigentlich war es nur eine einzige, sehr flache Bewegung, aber sie war da. Eine Brust hob und senkte sich unter der Arbeit zweier Lungen, die Luft durch einen Körper pumpten, der keineswegs tot, aber sehr geschwächt und dem Ende nahe war - wenn Mallahall Asmodi sterben ließ.

"Mallahall ..." Es war so leise! Zu leise, als dass die Magierin ihn hätte hören können. "Mallahall!" Nicht einmal sein Schluchzen erreichte sie, aber der Lich schob sich auf Aurelius zu. Seine aschegrauen Hände umfassten die des Medicus. "Du lebst", hauchte er, konnte die Monotonie nicht mit Emotionen füllen, die er aber durchaus empfand. "Du lebst." Etelin drehte den Kopf. "Mallahall! Er lebt. Hörst du nicht? AURELIUS LEBT!"

Etwas schwappte über Mallahall hinweg. Ihre Beine wurden weich, die Knie fühlten sich an wie Pudding und sie drohte, einfach einzuklappen. Rechtzeitig hielt sie sich am Wagenrad fest, starrte zu Etelin, dessen kugelrunder Kopf nur halb aus dem Inneren heraus schaute. Seine Augen leuchteten gleißend rot vor Energie. Die beiden tauschten Blicke aus. Etelins Mundwinkel zogen sich leicht nach oben und er nickte.
Da fuhr ein Rucken durch den Körper der Lichtmagierin. Sie achtete nicht mehr darauf, dass ihre Haare schweißnass ins Gesicht hingen oder dass die dämonenblauen Strähnen an Farbe verloren - vermutlich hervorgerufen durch die Tatsache, dass sich Herrin und Haraxwesen voneinander entfernten. Mallahall ignorierte die dicken Tränenbahnen. Mit ungeahnter Kraft erklomm sie den Karren, packte Etelin an den Schultern und zog ihn hoch.
"Er stirbt. Asmodi und er sind verbunden, Mallahall. Ist der Dämon vernichtet, ist Aurelius nur noch ein jahrhundertealter Mann auf dem Weg in die Ewigkeit."
"Rette ihn!", rief sie. Nein, sie befahl es, schubste Etelin zum Rand und sank dann bei Aurelius auf die Knie zusammen. Sofort griffen ihre Hände nach den seinen. Sie drückte sie, starrte ihn an. Jetzt war es Mallahall, die alles verschwommen sah. Leichte Wellen heilender Lichtmagie strömten durch den geschundenen Medicus. Sie schenkte ihm Kraft, die er von allein nicht aufbringen konnte. Doch wenn Etelin nicht half ...

Der Lich erreichte Asmodi. Er bedauerte, keinen Nekromantenstab bei sich zu haben. Schatten untoter Seelen hätte er jetzt gut gebrauchen können. Aber so berührte er den Leib des Haraxwesens und legte seinen nachschwarzen Umhang um ihn. "Komm her, näher zu mir", versuchte er Asmodi auf sich aufmerksam zu machen. Unter dem Mantel verbarg sich Dunkelheit. Rettende Schatten. Etelin besaß noch immer eine düstere Erinnerung. Asmodi würde davon zehren können, aber reichte es aus, ihn zu retten?
So begann der Lich zu summen, schließlich leise zu singen. Totengesang nannte sich dieses magische Hilfsmittel, das viele Nekromanten beherrschten, aber selten nutzten. Mit dieser Melodie ließ sich der Gevatter persönlich herbei rufen. Schon erschien er als schwarzer Kuttenträger mit Sense und einer wabernden Aura aus Verwesungsgeruch hinter Etelin. Der Tod sagte kein Wort. Etelin murmelte: "Schnitter, du kennst den Nekromantenzauber, der sich mit einem Körnchen Zeit befasst. Jener magische Pakt, der mir erlaubt, einen Teil meiner Lebenszeit einem anderen zu überlassen."
Die Kutte nickte. Außer von Etelin und Asmodi wurde sie von niemandem gesehen. Vielleicht erkannte höchstens Aurelius noch die Konturen des Zeitlosen, denn auch er stand noch immer auf seiner Schwelle.
"Dämonen kannst du keine Lebenszeit schenken", drangen die Worte wie ein Todeshauch aus der Kutte heraus. Jetzt war es Etelin, der nickte. "Dann biete ich dir einen Tausch. Ein Teil meiner Zeit für Schatten, in denen Asmodi wieder erstarken kann. Genug Schatten, bis er in den Medicus zurückkehren kann." Etelin hob seine Hand. Tod ließ sich Zeit. Dann tauchten skelettierte Finger auf, ergriffen Etelins Hand, die kurz erbleichte, und ließen ihn wieder los. "Der Pakt ist gültig. Der Preis sind zehn Jahre. Nutze die Zeit, die dir noch bleibt." Tod löste sich auf, aber als er schwand, fiel eine Tunika zu Boden. Sie bestand nicht aus Stoff, sondern aus purer Finsternis. Ein solches Artefakt würde Korfy gefallen, denn nicht jedem Wesen Celcias wurde vom Tod persönlich eine Finstertunika geschenkt.
Sogleich breitete der Lich das kostbare Gut über dem Dämon aus.
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Asmodi besitzt nun eine Finstertunika, der ihm genug Schatten und Zwielicht gewährt, eine Weile ohne Wirt auf Celcia wandeln zu können. Die Dauer wird vom Mod bestimmt.
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 2. Juni 2010, 13:00

Asmodi gurgelte und ächzte, sein Zappeln wurde immer ungestümer und panischer. Er hatte Angst, vermutlich noch mehr als die Sterblichen. Den Dämonen war nicht von Natur aus ein Todeszeitpunkt gesetzt. Ihre Vernichtung war stets gewaltsam herbeigeführt. Unsterbliche Wesen fürchteten den Tod also umso mehr, denn sie setzten sich zeitlebens nicht unbedingt mit ihrer Sterblichkeit auseinander wie es alternde Menschen taten. So kam das Ende für die Dämonen meist gnadenlos plötzlich. So wie es gerade Asmodi ereilte. „NEINRHRHRHRHRHR!“ Brüllte er verzweifelt. „MÖÖÖRDERIN!“ Wie konnte sie es wagen?! Hatte er sie nicht als Herrin auserkoren weil er einst gewusst und geglaubt hatte sie würde niemals ihren Medicus opfern um ihn zu vernichten? Wie konnte ihn seine Kenntnis menschlicher Schwächen in diesem Augenblick derart im Stich lassen?
Darum rief er nicht mehr nach ihr sondern versuchte Etelin für sich zu gewinnen. Dem Dämon war jede schändliche Tat recht um am Leben zu bleiben sei es drum dass er den Lich auch um Hilfe anbetteln musste!

"Er hat mich geachtet und respektiert!" „VIELLEICHT DEINEN KÖRPER! FÜR IHN WARST DU DOCH NUR EINE UNTALENTIERTE ANFÄNGERIN!“ Asmodi begann tatsächlich mit Mallahall zu streiten. Es war wohl das einzige was er noch konnte. Doch seine Worte kamen klagend und vermochten seine Angst und seinen Pein bei weitem nicht überdecken.
"Er war immer für mich da, hat mir vieles beigebracht. Er lehrte mich, das Gute in jedem Wesen zu suchen und Geduld zu haben. „DA HAT ER WOHL VERSAGT CHCHCHCHCHCH!“ Zischte das Viech. Er geriet wahrlich mit seiner Verhaltensweise in die Gefahr dass Mallahall seine Vernichtung mit einem zusätzlichen Lichtstoss beschleunigte. Asmodi brüllte auf als seine dunkle Haut in Flammen aufging. Das Licht begann ihn allmählich zu zersetzen. „ARHURHRHRRHRURUHRH!“ Heulte er auf und wälzte sich verzweifelt. Es wirkte seltsam denn in seiner wahren Gestalt war er schliesslich ein riesiges Ungetüm dass sich ungelenk am Boden wälzte. Seine Klauen gruben tiefe Risse in den Boden.

"Du sagtest, er liebt mich! Statt ihm diese Freude zu gönnen, tötest du ihn? Warum nur? Er hat dich ausgehalten, so lange Zeit. So viele Jahrzehnte! Und du ... undankbares Viech ... du wirst es niemals begreifen!" Asmodis Augen flammten auf. Er bäumte sich auf. Sein lodernder Blick heftete sich an Mallahall. „ICH KANN AURELIUS NICHT TÖTEN DU EINFÄLTIGES WEIB!“ Fauchte er. Es stimmte und eigentlich wusste es Mallahall doch. „Wie hätte ich auf Celcia wandeln können wenn ich Aurelius getötet hätte häh?! ARUHHRHGHGHKK….“ Er brüllte auf und wälzte sich weiter auf dem Boden. Seine Stimme versagte… und dann sagte Mallahall einen verheerenden Satz. Einen vielleicht gar unbewussten Befehl. "Stirb endlich, damit wir weiter können." Asmodi starrte seine Herrin an. „JARHAHh HErnrnn.h..“ Krächzte er. Er musste gehorchen. So hörte er auf zu Zappeln und sich zu Winden. Asmodis Lebenskräfte nahmen rapide ab und damit auch jene Kraft die seinen Wirtskörper über all die Jahrzehnte Jung und Vital gehalten hatte. Aurelius ächzte. Seine Haut bekam einen faltigen Schimmer und er begann jener Gestalt zu ähneln die er eine Weile gewesen war. Jener naturgebundenen Gestalt die eigentlich schon lange nicht mehr unter Celcia hätte weilen dürfen.

Aurelius röchelte, das Atmen fiel ihm immer schwerer und der unterdrückte Schmerz des Alterns holte ihn mit einem Schlag ein. Sein Blick trübte sich ein und die Gehörkulisse wandelte sich in ein dumpfes Rauschen. Auch die Vitalität seines Geistes verlor rapide an Kraft so dass nur noch ein seniler Verstand übrig blieb. Unverändert jedoch war die Angst.
"Du lebst" Der Blick des Alten streifte die kleinen roten Punkte in Etelins Gesicht. „NRhgh.“ Keuchte er kehlig. Seine knochige Hand umklammerte Etelins Mantel. Er drehte seinen Kopf schwerfällig als der Schemen von Mallahall in sein eingeschränktes Blickfeld trat. "Er stirbt. Asmodi und er sind verbunden, Mallahall. Ist der Dämon vernichtet, ist Aurelius nur noch ein jahrhundertealter Mann auf dem Weg in die Ewigkeit." „Maar..“ Keuchte er nur. So lange hatte er sich nicht mehr zu Wort gemeldet und nun war er nicht mehr in der Lage einen Satz zu bilden. Aurelius hatte in den letzten Tagen sehr viel seiner Kräfte eingebüsst und war immer schwächer geworden. Er ächzte als Mallahall Lichtmagie durch seinen Körper schickte. Aurelius drehte seinen Kopf und musterte die schwarze wabbernde Gestalt die plötzlich auftauchte. Sie kam ihm sehr vertraut vor… Er hob seine knochige Hand und zeigte darauf.

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Der Dämon lag reglos auf dem Boden. Um ihn herum hatte sich auf dem Grund schwarze Asche angesammelt. Der Leib zuckte nur noch ab und an und das Feuer loderte noch immer beständig. Es zehrte Gierig an dem haraxischen Leib. Es war ein groteskes Bild dass sich hier ergab. Der winzige Lich mit seinem kleinen Umhang der sich über dieses Ungetüm von Dämon beugte. Der Stoff von Etelins Mantel reichte nicht mal aus um Asmodis Oberkörper abzudecken. Doch sobald das Schwarz des Mantels Asmodis Haut berührte erlosch das Feuer aus Licht darauf. Der Dämon röchelte matt. Seine spitze Zunge hing einfach so aus dem Mundwinkel und aus den Augenhöhlen rauchte kaum noch blaue Lebensenergie. Die seltsamen Kiemen des Dämons bewegten sich kaum noch. Etelin musste sich anstrengen kurz mit seinem Mantel jede Hautstelle abzudecken um das Feuer zu löschen. Darunter bot sich ein schrecklicher Anblick. Verbrannte Dämonenhaut die wüste Blasen gebildet hatte und an Teilen des Körpers wie Lederlappen herunterhingen. Auch der Dämon erkannte den Schnitter. Jenes Wesen welches ihm bisher keine Angst gemacht hatte weil er wusste dass der Tod Celcias ihm nichts anhaben konnte. Aber jetzt?

Er röchelte nur und bekam schemenhaft mit was die beiden vereinbarten. Welchen Packt sie miteinander schlossen. Zehn Jahre? Seine Seele war NUR Zehn Jahre Wert? Asmodi blieb bis zum letzten Atemzug stolz. Er hätte deutlich mehr erwartet. 1000 Jahre vielleicht, nein noch besser Äonen! Daran würde er wohl noch zu knabbern haben.

Etelin bekam vom Gevatter eine riesige schwarze Tunika die sich beinahe von allein um Asmodis Körper schmiegte. Sie deckte ihn komplett ein so dass auch sein grässliches Gesicht unter einer Kutte aus Finsternis verschwand. Lediglich seine verbrannten Flügelschwingen waren nicht bedeckt. Offenbar waren sie bereits abgestorben und damit war es wohl nicht mehr nötig dass sie eingedeckt wurden. Asmodi erhobt sich schwerfällig, mit seinen gewaltigen klauenbewehrten Füssen konnte er nur kauernd stehen. Vielleicht war dies der Grund warum er sich auch im Wirtskörper immer so tierhaft bewegte. Die Kiemen welche seinen ganzen Körper durchzogen glühten bläulich. Der flammende Haarschopf hingegen glomm nur. Der Dämon röchelte. Er stand wackelig auf seinen gewaltigen Beinen.

Er wandte sich zu Mallahall um die noch immer bei Aurelius war. Beide wirkten so winzig im Vergleich zu dem Dämon. Aurelius ächzte. Er hatte keine Tunika der Finsternis… er brauchte seinen Parasiten.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Montag 7. Juni 2010, 13:13

Konnte ein Mensch wie Mallahall Böses tun? Wirklich Böses und das aus eigenem Willen heraus, ohne beispielsweise von einem Dämon um den Finger gewickelt zu werden? Konnte sie einen Mord begehen? Es würde alle ihre moralischen Vorstellungen umwerfen. Man traute es der Lichtmagierin nicht zu, allein schon, weil es von Berufs wegen ihre Pflicht war, Leben zu erhalten und es nicht zu zerstören. Gerade Mallahall hielt stark an diesem Grundsatz fest. Sie würde vermutlich ihr eigenes Leben riskieren, um das des Feindes zu retten, wenn er drohte, zu sterben.
So war Mallahall.
Und nun? Sie stierte auf Aurelius' Körper herab, die Gedanken aber bei Asmodi. Etelin war es, der ihn rettete. Der Lich legte ihm Schatten durch seinen Mantel bereit. Mallahall ahnte ja nicht, welchen Pakt ihr Freund gerade einging, um Asmodi etwas Zeit zu geben. Sie hockte bei Aurelius. Seine Augen waren milchig, sein Körper drohte erneut, unter der Last des Alters zu zerbrechen. Allein Asmodis haraxische Kraft hielt diesen Mann vital. Wie alt war Aurelius wirklich?

Ihre Gedanken kreisten um Asmodi. Er hatte ihr selbst im Zustand seiner beinahen Vernichtung noch Beleidigungen und Zweifelhaftes an den Kopf geworfen. Schmerzende Worte über den Medicus, ihren verstorbenen Lehrmeister ... aber auch eine Erkenntnis, die sie längst vergessen hatte. Asmodi konnte Aurelius nicht töten. Die beiden waren miteinander verbunden, besaßen einen Vertrag. Ebensowenig hätte er sie töten können. Er hätte sie nicht töten können! Die Drohung bei Aymi war nur ein Bluff gewesen!

"Maar..." Sie starrte auf den Medicus herab. Ihre Hand legte sich um seine, sie drückte jene. Mallahalls Züge wurden weich, beinahe weinerlich. Sie hatte von Asmodi nicht getötet werden können. Sie war blind gewesen für all das Wissen, das sie sonst schützte. Blind vor Wut, weil dieser Dämon sie in jeglicher Hinsicht enttäuscht hatte. Und nun hatte sie ihm befohlen zu sterben - er würde gehorchen.
Sie konnte einen Mord begehen. Sie tat es soeben. Aurelius sah so furchtbar schwach aus.

Dafür konnte sich Asmodi inzwischen etwas erholen. Die Finstertunika, die Etelin für 10 Jahre seines eigenen Lebens eingetauscht hatte, gab ihm genug Kraft. Etelin atmete tief durch. Gern hätte er sich jetzt auf seinen Stab gestützt. Es war nicht das erste Mal, dass er mit dem Tod einen Pakt geschlossen hatte, aber 10 Jahre waren sehr viel für ein Menschenleben. Er hatte sie nun verloren und das spürte er.
Kurz ließ er seine Augen ab vom Dämon, um nach einem länglichen Ast zu greifen. Der würde ihm gut als Wanderstock dienen, solange er keinen neuen Nekromantenstab besaß. Ächzend erhob sich der kleine Lich auf die Beine. Seine aschfahle Hand umklammerte das Holz.
Die roten Augen kehrten zu Asmodi zurück. Die Tunika bedeckte ihn vollkommen und das mochte etwas heißen, war seine leibhaftige Gestalt doch wesentlich größer als ein einfacher Mensch. Er wirkte massig, wie ein Krieger vielleicht, der sich unter dem Stoff verbarg. Eine Kapuze an der Tunika selbst bedeckte auch noch jeden kleinsten Teil des haraxischen Gesichtes. Nur bläulich glommen die Augen aus dieser Finsternis hervor sowie ein Paar verkümmerte Dämonenschwingen, die aus dem Rücken ragten. Die Tunika besaß Löcher für jene Schwingen, genau an den richtigen Stellen - als hätte der Gevatter das Stück Finsterstoff extra für Asmodi angefertigt.

Auch Asmodi erhob sich. Etelin musterte ihn. Er stand selbst geduckt wie ein Tier, was ihm eine harmlosere Erscheinung gab. Jene, die ihn nicht kannten, würden unter der schwarzen Tunika einen von Alter und Kriegsverletzungen gebeugten Veteranen vermuten. Zweifellos aber keinen Dämon, der dem Harax entstiegen war, um Celcia zu unterjochen. Wenigstens hielt das Trugbild, solange man ihn nicht von hinten betrachtete. Die abgestorbenen Flügelstümpfe erschreckten. Wie verkrüppelte Ärmchen hingen sie fetzengleich herab, doch bei jeder Bewegung verschluckte der Stoff der Finstertunika sie für kurze Zeit.
Asmodi ließ Etelin stehen und wandte sich Mallahall zu. Die Magierin starrte immer noch betrübt auf Aurelius herab. "Ich habe dein Schicksal besiegelt", hauchte sie ihm zu. "Es tut mir leid." Dann fiel ein Schatten über sie. Etwas, das aufgrund ihres letzten Zaubers erst noch langsam zurückkehren musste - normalerweise. Ringsum warf weder Person noch das kleinste Blatt am Zweig eines Baumes einen Schatten. Mallahalls Magie wirkte noch nach. Doch hier verdunkelte sich ein Bereich, der sie und Aurelius' Oberkörper einnahm.
Mallahall drehte den Kopf. Im ersten Moment erkannte sie Asmodi nicht, hielt ihn für den leibhaftigen Tod. Dann glommen die Augen und das seichte Feuerhaar unter der Kapuze und ihre eigenen Augen verengten sich. "Du hast überlebt." Sie konnte nicht sagen, ob sie froh darüber war. Wieder hatte der Dämon ihren Befehl missachtet. Wie mächtig war sie, dass sie ihn halten konnte?

Etelin erschien neben der mächtigen Gestalt. "Er muss zurück in den Körper. Aurelius braucht ihn zum Überleben und die Tunika wird Asmodi nicht ewig schützen. Mallahall, befiehl ihm die Rückkehr, wenn du Aurelius retten möchtest."
Die Magierin schluckte. Sie schaute Asmodi an, dann wanderte ihr saphirblauer Blick zum Medicus. Ihre Hand drückte seine. Asmodi hatte geplappert, er liebte sie. Stimmte das? In jedem Fall waren sie Freunde, aber Aurelius hatte ihr versichert, dass er lieber zusammen und auf ewig mit Asmodi in einer Glaszelle in Zyranus säße, als dass er den Untergang Celcias durch dieses Wesen verantworten wollte oder konnte.
Was sollte sie tun?
"Du hast schon so lange gelebt", hauchte sie Aurelius zu. Mit der freien Hand streichelte sie seine Wange. Es war immer schwer, Abschied zu nehmen. Aber wäre Mallahall zu dieser Entscheidung in der Lage? Konnte ein Mensch wie Mallahall Böses tun? Konnte sie einen Mord begehen?

"Ich kann's nicht." Mallahall ließ Aurelius' Hand los, stand nun ihrerseits auf. Sie war noch immer so viel kleiner als Asmodi. Das hinderte sie allerdings nicht daran, ihn mit flammendem Blick anzuschauen. Ihre Entschlossenheit floss durch jede Ader ihres Körpers. "Hilf ihm zu leben. Ich möchte ihn nicht verlieren und sei dir gewiss, Asmodi, dies ist der einzige Grund, warum ich es weiterhin mit dir aushalten werde. Deine Taten und Worte werde ich nicht verzeihen. Niemals wieder." Sie stieß mit einer Hand gegen ihn, um sich an ihm vorbei zu drücken.
Etelin legte den Kopf in eine leichte Schräglage, wurde dann aber von Mallahall an der Hand ergriffen. "Bleib bei ihm und sieh zu, dass er keinen Unsinn anstellt. Du wirst Aurelius nicht quälen, Asmodi, hörst du?! Ich muss nach Cinnamin sehen. Sie liegt dort hinten und scheint verletzt zu sein." Mallahall löste sich vom Lich und marschierte mit energischen Schritten auf die Elfe zu, die noch immer reglos auf dem Waldboden lag.
Etelin schaute der Magierin nur kurz hinterher. "Was wirst du nun tun?", richtete er seine Worte an Asmodi. Die Tunika bot ihm Schutz. Er könnte sich einen neuen Wirt suchen, nicht diesen alten Mann, diese halb zerstörte Seele des Medicus', der ohne Asmodis Eingreifen sicher bald den letzten Atemzug tun würde.
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Montag 21. Juni 2010, 09:51

Wie schwer das Atmen einem Menschen doch fallen konnte! Es war herzzerreissend zuzusehen wie der hoffnungslos überalterte Medicus sich mit diesem natürlichen Vorgang des Lebens abmühte. Es kam dabei nicht mehr als ein angestrengtes schnappen heraus. Er reagierte kaum auf Mallahalls Hand als sie diese um die Seine schloss. So zerbrechlich und drahtig wirkte diese ledrig gewordene Hand. Die gestohlene Zeit war zurückgekehrt und damit auch ihre Spuren. Der Mensch war unruhig, jeder fürchtete sich vor dem Tod, besonders einer der schon so lange nicht mehr hatte darüber nachdenken müssen dass er irgendwann würde sterben müssen. Während der Medicus nun im Sterben lag erholte sich der Dämon. Er richtete sich auf in seine gewohnt kauernden Stellung. Sein schnauben war unheimlich und düster. Ein riesiger schwarzer Schatten türmte sich da vor Etelin auf. Der Dämon sagte nichts. Sondern musterte die Maga welche ihn beinahe vernichtet hatte. Mallahall sass noch immer über Aurelius gebeugt da und hielt dessen Hand.

"Ich habe dein Schicksal besiegelt. Es tut mir leid." „Marrr..“ Verstand er sie überhaupt? Wohl kaum. Sein Geist war bestimmt im Moment mit den Spuren des Alters verblichen. Aurelius würde sicherlich nicht die Erkenntnis mit in sein schon vor langer Zeit angelegtes Grab mitnehmen dass die Heilerin ihn getötet hatte.
Der Dämon legte seinen Kopf schief und beobachtete die Heilerin, diese wandte sich gerade zu ihm um und sah ihm entgegen. Asmodi knurrte, kauerte sich weiter zusammen und ging einen Schritt zurück. Sie hatte ihn beinahe vernichtet, es war verständlich dass er sie so etwas fürchtete. Er grollte nur als sie ihn ansprach.
"Er muss zurück in den Körper. Aurelius braucht ihn zum Überleben und die Tunika wird Asmodi nicht ewig schützen. Mallahall, befiehl ihm die Rückkehr, wenn du Aurelius retten möchtest." Abwartend kauerte der Dämon da, er hätte fliehen können. Er hätte doch einfach davon rauschen können! Warum tat er es nicht? Er blieb artig stehen wie ein tüchtiger Soldat der seine Befehle erwartete. Hatte Mallahall ihn endlich gezähmt? Irgend einen Grund musste es geben dass Asmodi die Gunst der Stunde nicht nutzte um zu verschwinden.
"Du hast schon so lange gelebt" Ja, dies sah man dem Medicus auch an. „Marrmrhgh…“ Sein ganzer Leib wurde geschüttelt als er hustete. Er beruhigte sich erst als sie ihm über seine Wange strich. Diese Geste linderte all seine Strapazen und Leiden es Alters für einen Moment und er lächelte gar einwenig. Dieses erstarb aber abrupt als sie ihn wieder losliess. Den Kontakt zu etwas lebenden zu verlieren ängstigte den Alten wohl.

Der wahrhaftige Dämon blickte zu seiner Herrin nieder als die sich vor ihn stellte und ihn mit flammenden Blick ansah. Er legte seinen Kopf schief und horchte überraschend Aufmerksam ihren Worten.
"Hilf ihm zu leben. Ich möchte ihn nicht verlieren und sei dir gewiss, Asmodi, dies ist der einzige Grund, warum ich es weiterhin mit dir aushalten werde. Deine Taten und Worte werde ich nicht verzeihen. Niemals wieder." Der Dämon blickte zu Aurelius hinüber. Er sollte der einzige Grund sein warum er nicht vernichtet wurde? Der Dämon knurrte. Der Dämon wollte etwas erwidern doch Mallahall sprach einfach weiter.

Er grinste als Mallahall von Quälen sprach, doch er blieb still. Bis er endlich nach einer Weile sein Schweigen brach. „Du könnest unvorstellbar mächtig werden, jetzt wo ich in meiner wahren Gestalt auf Celcia wandle! Und du willst dass ich wieder in diesen zerschlissenen, kaputten Körper zurückkehre?! RhRHRhrhrhrhr.“ Das gefiel dem Dämon nicht, aber es ging ja auch nicht darum was er mochte. Warum hatte er sich ausgerechnet eine Herrin ausgesucht die sich durch keine menschliche Verlockung dazu verleiten liess ihm zu dienen?
Als sie den Dämon berührte durchfuhr sie einen ähnlichen Stoss wie wenn der Dämon aktiv sein Seelenfeuer auf sie ausrichtete. Es war beklemmend ihn zu berühren. Denn seine Gestalt trug nur böses in sich. Nur? Nein… ein kleines Fleckchen hatte sich durchaus verändert. Dafür war aber nicht Mallahall verantwortlich gewesen sondern Zanraia, die den Dämon zum Vater gemacht hatte.

"Was wirst du nun tun?" „RRHrhrhrhh…. Ich kann nicht einfach so in seinen Körper zurück! Selbst wenn ich es muss! Sie hat mich ihm ausgetrieben! Der Bann des Ritualmagiers ist somit gebrochen. Die Ketten die uns Zusammengehalten haben, sind gesprengt. Ein Beschwörer müsste diese Kette neu schweissen.“
Grollte er und trat an den Medicus heran. Er kauerte sich neben ihm nieder und musterte den alten Menschen. Er stupfte ihn mit seinen krallenbewehrten Händen an. Aurelius keuchte auf und begann leicht zu strampeln. Die Anwesenheit des Dämons machte ihn unruhig.
In Zyranus gab es den besten Ritualmagier ganz Celcias. Sie würden sich sputen müssen ihn zu erreichen. Ob er ihnen dann aber auch noch helfen würde war völlig ungewiss. „Ausserdem… ist der Körper des Medicus noch immer komplett mit Licht durchflutet! Es wird ihn vielleicht noch einwenig am Leben erhalten, doch kann so nicht in ihn fahren!“

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Dienstag 22. Juni 2010, 15:42

Mallahall ließ Aurelius zurück. Es kostete sie Kraft, ihn so anzusehen, ohne dass ihr Herz schwer wurde. Ihre Lichtmagie hatte dafür gesorgt, dass Asmodi aus seinem Körper gefahren war und dieser nun die Last von Jahrhunderten auf sich trug. Lange würde der Medicus das nicht mehr aushalten. Er würde sterben, wenn haraxische Mächte nicht bald wieder in seinen Organismus eindrangen und ihn daran hinderten, sich dem Tod hinzugeben.
Im Grunde stand Mallahalls Wunsch, Aurelius am Leben zu halten, gegen die Natur. Er hätte längst mit den Schnitter gehen müssen. Niemals hätten sie sich alle kennen gelernt. Und das war es, was Mallahall kämpfen ließ. Sie wollte ihren Freund noch nicht verlieren. Es gab noch so viel zu tun und sie brauchte ihn wie er sie brauchte. Doch vordergründig brauchte Aurelius seinen Schmarotzer-Dämon.
Der wartete artig, als erwarte er nur den Befehl, in seinen Wirt zurück zu kehren. Mallahall gab ihm zu verstehen, dass dies auch der einzige Grund war, sich noch mit ihm abzugeben. Ihr Herz hatte stark gelitten und schien irreparabel geworden zu sein, wenn es um die Beziehung ging, die sich bisher zwischen ihr und Asmodi abgespielt hatte.

"Du könntest unvorstellbar mächtig werden, jetzt, wo ich in meiner wahren Gestalt auf Celcia wandle!"
Mallahall hatte dafür nur ein Schnauben und einen finsteren Blick übrig. Was sollte sie schon mit Macht anstellen, durch die Hand eines Dämons gegeben? Nein, das bedeutete nur Ärger. Sie hatte aus der Zeit gelernt, in der sie mit Asmodeus auf Reisen war.
"Und du willst, dass ich wieder in diesen zerschlissenen, kaputten Körper zurückkehre?! RhRHRhrhrhr." Sie nickte. "Ja, das möchte ich. Nichts weiter." Und damit schob sie sich an ihm vorbei, ließ ihn hinter sich. Im Gehen umschlang sie ihren Körper. Asmodi besaß nun seine wahre Gestalt. Es war, als berührte man blankes Seelenfeuer. Zweifel breiteten sich wie ein dunkler Schleier über Mallahall aus, doch sie kämpfte dagegen an und es gelang ihr. Lediglich eine einzige Schuld lauerte im Stillen auf ihren großen Auftritt. Und diese Schuld machte ihr am meisten Angst. Aurelius würde sterben. Davor fürchtete sie sich. Es ging jetzt nur um ihn. Was aus dem Dämon wurde, interessierte die Lichtmagierin kaum mehr. Sie erreichte Cinnamin.

Die Elfe lag bewusstlos neben einer aufragenden Wurzel. Auf ihrem Gesicht zeichneten sich Spuren des Sturzes ab. Schrammen und Kratzer hatten ihre makellose Elfenhaut aufgerissen, aber es fehlte ihr nichts Ernstes. Mallahall legte ihre Hand auf und ließ etwas Lichtmagie in ihren Körper strömen. Die kleinsten Verletzungen schlossen sich augenblicklich und mehr heilte die Magierin auch nicht. Den Rest würde die Zeit machen müssen. Sie selbst war auf magischer Ebene vorerst zu erschöpft für mehr. Sie hatte viel arkane Kraft verbraucht, als sie Asmodi ausgetrieben hatte. Nun bereute sie ihre Tat.
Cinnamin öffnete langsam die Augen.

Etelin und Asmodi standen bei dem alten Mann, der für den einen Freund, für den anderen Wirt gewesen war. Noch lebte er, aber wie lange würde er die Kraft dazu noch besitzen? Asmodi musste schleunigst wieder in ihn hinein fahren, doch er konnte es nicht. Mallahall hatte den Bann, einst über Asmodi ausgesprochen von einem Ritualmagier vergangener Zeiten, gebrochen. Der Dämon war frei - eine Gefahr. Und Aurelius' letztes Stündlein schlug.
Etelin blickte auf den Greis herab. Er fragte sich gerade, ob er noch einmal zehn Jahre hätte, die er geben könnte. Auch er war nicht mehr der Jüngste.
"In Zyranus gibt es nur einen Ritualmagier. Er mag mächtig sein, aber er würde uns nicht helfen, diesen Bann zu erneuern. Wahrscheinlicher wären ein endgültiger Exorzismus deinerseits zurück in den Harax oder die absolute Vernichtung. Grandea wäre ein gutes Ziel. Dort gibt es einen Ritualmagierzirkel. Wir würden sicherlich jemanden finden, der dieses Phänomen erforschen wollte und uns helfen würde. Doch ich befürchte, Aurelius würde keinen der beiden Wege überstehen."
Asmodi hatte Recht. Das Licht saß immer noch tief im Medicus fest. Es war ihr letzter Funke Hoffnung, um ihn am Leben zu erhalten. Danach würde nur weiteres Licht Mallahalls oder eine nekromantische Zauberformel dafür sorgen. Und selbst dies war nicht gewiss.
Etelin umrundete den Karren, um das Geweih des vorgespannten Hirsches zu befreien. "Wir sollten keine Zeit mehr verlieren", murmelte er. Da kehrten Mallahall und Cinnamin zurück. Die Elfe hinkte leicht. Sie hatte sich den Fuß verstaucht, Mallahall aber gebeten, die Natur heilen zu lassen. Die Magierin brauchte ihre Kräfte noch.

"Du bist immer noch hier?" Mallahall musterte Asmodi abschätzig. Sie hatte erwartet, dass er ihrem Befehl Folge leisten würde. Ein Blick zu Aurelius verriet ihr, dass er nur nach seinem natürlichen Überlebensinstinkt handelte. Jetzt in den noch immer von Licht erfüllten Körper zurückzukehren, würde ihn erneut heraus schleudern. Also atmete Mallahall lediglich einmal tief durch.
Sie half Cinnamin auf den Karren, doch die Elfe starrte nur Angst erfüllt den Dämon an. "W-was ist das?!" Obwohl sein Gesicht unter der Kapuze verborgen war, so hinterließ seine Haltung doch einen einschüchternden Eindruck. Etelin tätschelte der Elfe den Arm. "Das ist Asmodi. Er wird uns begleiten. Besser wird es sein, du ..." Er wollte sie warnen, dass sie sich möglichst nicht auf ihn einließ. Asmodi galt als unberechenbar. Etelin war sich der von ihm ausgehenden Gefahr bewusst. Sie war jederzeit vorhanden.
Doch Cinnamin unterbrach ihn. "Er hatte Kontrolle über den Menschen, nicht wahr? Er hat sich an mich gekuschelt!"
Mallahall widmete sich derweil wieder ... dem Menschen. Sie setzte sich neben Aurelius, ergriff wieder seine Hand und rieb mit dem Daumen über die pergamentene Haut ihres Freundes. Gib nicht auf, sprach diese Geste, doch zugleich begann Mallahall die Hoffnung zu verlieren, dass dieses schreckliche Abenteuer ein gutes Ende nehmen würde.
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Re: Die Expedition

Beitrag von Asmodeus » Montag 28. Juni 2010, 12:15

Der Dämon kauerte neben dem Greis und blickte auf ihn herab. Er legte seinen Kopf schief und musterte den hoffnungslos überalterten Menschen. "In Zyranus gibt es nur einen Ritualmagier. Er mag mächtig sein, aber er würde uns nicht helfen, diesen Bann zu erneuern.“ „Mrhrmrmrm…“ Grollte der Dämon, seine Motivation war nicht gerade gross wieder in diesen Körper zu fahren… aber er musste wenn er nicht sterben wollte. Sterben… ein Wort dass für einen Dämonen eigentlich nichts bedeuten sollte.

“Wahrscheinlicher wären ein endgültiger Exorzismus deinerseits zurück in den Harax oder die absolute Vernichtung.“ Asmodi knurrte. „Dann gehen wir nicht dort hin!“ Asmodis Erfahrungen mit Zyranus waren ohnehin sehr dürftig.
“ Grandea wäre ein gutes Ziel. Dort gibt es einen Ritualmagierzirkel. Wir würden sicherlich jemanden finden, der dieses Phänomen erforschen wollte und uns helfen würde.“ „Jarhrhrhrh und dann können wir Zanraia und meinen Sohn suchen!“ Er grollte. Vermisste er seine kleine Familie? Er, der leibhaftige Dämon?
“Doch ich befürchte, Aurelius würde keinen der beiden Wege überstehen." Der Dämon funkelte den Greis finster an. „Das ist nicht meine Schuld¨“ Brummte er… und wusste dass er recht hatte.

“ Wir sollten keine Zeit mehr verlieren" Der Dämon musterte den Karren. „Ich kann ihn ziehen.“ Brummte er. Er wandte sich um als Mallahall und die kleine süsse Cinnamin auf ihn zukamen. Er grollte, so wie er es bei Castus getan hatte und machte ein paar Schritte auf die beiden zu. Sein Blick galt nicht der Maga und auch ihre Bemerkung ignorierte er eisern.

"W-was ist das?!" Der Dämon legte seinen Kopf schief. Auch wenn Cinnamin auf dem Wagen hockte war sie noch immer nicht grösser als der gewaltige dunkle Schatten. „Mrhrmrmrrm…“ Grollte er ihr entgegen. Der Feenzauber wirkte also noch immer.
"Das ist Asmodi. Er wird uns begleiten. Besser wird es sein, du ..." „RHRHRHRHRHRHRHRHRHRH“ Versuchte der Dämon mit ihr zu flirten? In ihrer nähe zumindest verhielt sich der Dämon auffallend ruhig. "Er hatte Kontrolle über den Menschen, nicht wahr? Er hat sich an mich gekuschelt!" „RHRHRHRHrhrhrhrhrh.“ Er lehnte sich an den Wagen so dass dieser sich leicht zur Seite neigte und hielt der Elfe seinen Kopf hin. Es schien so als wollte er von ihr gekrault werden…

Dem Greis hingegen ging es deutlich schlechter, Hilflos lag er auf dem Boden. Der Mensch atmete angestrengt, ausserdem schien es ihm auf dem harten Boden nicht wohl zu sein. Er ächzte auf als Mallahall seine Hand berührte und diese streichelte. „MArhrr…“ Krächzte er und rang sich gar ein lächeln ab. Er war ein ganz niedlicher Greis aber der nahende Tod schwebte wie eine düstere Ahnung über seiner Seele.

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Re: Die Expedition

Beitrag von Erzähler » Montag 28. Juni 2010, 16:32

Etelin und selbst Mallahall schauten auf. Asmodi wollte nach Grandea gehen, auch um Zanraia und Castus zu suchen? Lag ihm wirklich etwas an beiden - noch etwas? Er hatte sie lange nicht mehr erwähnt. Mallahall befürchtete schon, sie niemals wieder zu sehen. Es war Monate her, dass man die beiden in das Königreich Grandessa gebracht hatte. Lebten sie noch? Die Lichtmagierin hatte angesichts der Tatsache, dass man Zanraia als Mutter eines Dämonenmischlings entlarvt hatte, wenig Hoffnung. Doch selbst sie hatte dieses Thema bislang nach Möglichkeit gemieden, allein schon, um Aurelius zu schonen. Er hatte so viele andere Probleme. Sein aktuellsten war sein Alter. Er würde sterben, wenn sie nichts unternahmen. Er würde sterben, wenn es Asmodi nicht gelang, zurück in den Körper zu fahren. Dazu brauchten sie einen Ritualmagier, der ihn wieder an Aurelius band. Er würde leben, aber er würde sich auch weiterhin mit dem Dämon herumschlagen müssen.
Mallahall wusste nicht, was dieser alte, zittrige Greis von diesen Optionen hielt. Wofür würde er sich entscheiden? Sie schaute ihn an und strich immer wieder über seine Haut. Er sollte wissen, dass sie da war und ihn nach Möglichkeit nicht aufgab.

Asmodi schien der alterschwache Körper nicht höchste Priorität zu haben. Er näherte sich Cinnamin, die ihn skeptisch, wenn nicht gar ein wenig ängstlich ob seiner Größe, musterte. Sie zog die Beine zu sich, als sein Kopf immer dichter heran kam.
"Dräng dich ihr nicht so auf, Asmodi. Sie fürchtet sich. Oder ist es nur Scheu, mein Elfenkind?", fragte Etelin, der nun auch einen Platz auf dem Karren einnahm. Den Hirsch hatte er befreit, doch Asmodi würde den Wagen von nun an tatsächlich ziehen müssen. Das Tier hatte sich ob der Austreibung des Dämons so erschreckt, dass es sofort in den Wald floh, kaum dass der Lich das Geweih von den Zweigen befreit hatte. Dem Hirsch gelang es mit Leichtigkeit, denn das Gespann war gerissen. Asmodi würde keines brauchen, Etelin würde ihn ja nicht wie einen alten Ochsen lenken müssen.
Und der Dämon besaß Größe. Er bot sich ja selbst an, den Wagen zu bewegen! Warum bemerkte Mallahall sein Bemühen nicht? Sie ignorierte ihn. Hatte sie endgültig abgeschlossen? Die Dämonenherrin, die nichts mehr mit dem Wesen zu tun haben wollte, das bereitwillig ihren Befehlen folgte?
Sie hatte sich verändert und einen Teil ihrer unschuldig verzeihenden Art verloren. Schlechte Erfahrungen und das Leben prägten sie neu. Etelin bedauerte, dass sie diesen Weg hatte einschlagen müssen. Mallahall war in seinen Augen immer eine wahre Lichtgestalt gewesen: rein und unvoreingenommen jeglicher Taten oder Herkunft. Jetzt konnte er sie nicht mehr so sehen.

Etelin schüttelte den Kopf. Sie musste es selbst wissen und von allein erkennen, dass sie nicht die einzige war, die eine Wandlung vollzogen hatte. Er schaute wieder Asmodi an. Der Dämon lehnte am Wagen und sein Kopf ruhte schon beinahe auf Cinnamins Oberschenkel. Die Elfe guckte ihn unschlüssig an und auch Etelin hob die Augenbrauen.
"Interessant", murmelte er. Es kam schließlich nicht oft vor, dass Asmodi stillschweigend und vor allem so brav um Streicheleinheiten bat. Er erinnerte an einen Hund, der vom Frauchen Aufmerksamkeit einforderte, indem er seine effektivste Waffe einsetzte: einen Mitleid erregenden Dackelblick von unten herauf.
"Ich glaube nicht, dass er Euch etwas antun möchte." Im Grunde war Etelin sogar davon überzeugt. Asmodi gab sich zu ... brav. Cinnamin nickte. "Dann ... soll ich ihn tätscheln?" Ehe sie eine Antwort erhielt, patsche ihre feingliedrige Hand sanft an den Kopf. Doch schon zuckte sie damit zurück, keuchte erschreckt auf. Der Dämonenkörper war wie eine Laterne, in der Seelenfeuer beständig brannte. Und Feuer zu berühren, löste bekanntlich etwas aus. Üblicherweise Schmerz, doch dieses haraxisch blaue Flammengezücht unter Asmodis Haut formte Bedrückung und hinterließ ein beklemmendes Gefühl.

"Mach ihr keine Angst", tadelte Mallahall. Sie ging nicht mehr unbedingt freundlich mit jenem Wesen um, das lieber mit Elfen flirtete als sich um seinen Wirt zu sorgen. "Zieh den Karren, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren."
Etelin half Cinnamin auf den Kutschbock. Er selbst schaute dann zu Mallahall und Aurelius zurück. Dort lag sein Schüler, war wesentlich älter als er und im Begriff zu sterben. Dem Dämon hatte er zehn Jahre seines eigenen Lebens geschenkt und Asmodi würde diese Zeitspanne nicht einmal eins zu eins für sich selbst erhalten. Wie lange die Finstertunika ihn wohl schützen mochte?
Worum es jedoch ging, war, dass Aurelius dem Lich noch näher stand als das Haraxwesen - und bei ihm hatte er bislang keine Anstalten gemacht, einen Pakt mit dem Schnitter einzugehen. "Ich könnte ihm Zeit gewähren", schlug er daher Mallahall vor. Die Lichtmagierin ließ sich mit einer Reaktion Zeit. Ihr Fokus ruhte auf dem Medicus, dem sie immer wieder über Stirn, Wangen oder Hand strich.
"Es ist vorerst noch genug Lichtmagie in seinem Körper, dass er nicht das Zeitliche segnen wird. Spar dir deine Jahre, die du noch hast, so lange es geht, Etelin. Dich möchte ich auch nicht allzu früh verlieren. Du warst lange genug weg ... ich hätte dich gebraucht."
Etelin nickte. "Ich weiß. Aber jetzt gibt es jemanden, der dich braucht, Mallahall. Ich rede nicht von Aurelius", fügte der Lich an, als er sah, wie der Blick der Lichtmagierin wieder zu ihm wanderte. Er meinte denjenigen, der den Karren ziehen sollte.
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