Gewaltmarsch nach Pelgar

Dieser gefährliche Sumpf erstreckt sich vor dem Drachentor. Er ist ein Zeichen für die Verschließung des Drachentores im Großen Krieg. Sumpfechsen hießen dies Willkommen und ließen sich dort nieder. Denn als Einzige können sie dort außer Gefahr leben.
Forumsregeln
Hinweis:
Das Reisen im Sumpf ist für Feinde der dunklen Völker nun noch gefährlicher, denn die Sumpfechsen stehen mit ihnen im Bündnis.
Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Sonntag 29. November 2009, 22:40

Kommen aus -> Der Sumpf Mashmoor -> Das Dorf der Sumpfechsen

[absolut kein problem, dein schluss …gg… hatte dadurch eine super idee…]


Sithis kam sehr gut damit klar, dass es so dicht regnete, dass man nicht sehr weit gucken konnte. Der böige Wind tat dabei sein übriges, aber die Stimmung sank nicht sonderlich weit herab, denn die Krieger waren schlimmeres gewöhnt. Wenn Dunkelelfen sich von so etwas wie Regen entmutigen lassen würden, wären sie nicht die gefürchtete Streitmacht, deren Ruf Angst und Schrecken verbreitet
Sithis lenkte sich zumindest der Gespräche mit seiner treuen Begleiterin an, die es sich um seinem Arm bequem gemachte hatte. Sie war ebenfalls nicht sonderlich erfreut darüber, dass Sithis es vorgezogen hatte in den Krieg zu ziehen, aber sie hatte nicht vor, ihn alleine zu lassen. So war sie immerhin ein weiteres As in seinem nicht vorhandenen Ärmel, welches er ausspielen konnte, sollte er einmal in Gefahr geraten.
Vollkommen in das Gespräch mit Siliz vertieft, wäre er beinahe über einen am Boden liegenden Dunkelelfen gestürzt. Dieser Elf war noch sehr jung, dass konnte Sithis sehen, wie er diesem ohne nach zudenken die Hand reichte. Es musste schon einige Dunkelelfen vor ihm über diesen jungen Elfen gelaufen sein, da dieser über und über mit sumpfigen Morast bedeckt war. Auch konnte Sithis die Erschöpfung in dessen müden Augen sehen, der Junge war wohl Strapazen dieser Art nicht gewohnt und er konnte merken, wie der Elf am ganzen Körper zitterte. Sithis war über seine Handlung selbst ein wenig verwirrt und verstand nicht so recht, warum er dies eigentlich getan hatte, zu seiner Verwirrung kam noch hinzu, dass dieser Dunkelelf ihm stumm, aber dankbar zunickte.
Nachdem er dem Jungen auch noch versichert hatte, dass er hier keinen Verbündeten sterbend zurück lassen würde, war es um die Fassung dessen fast vollkommen bestellt …pures Staunen und auch etwas Verwirrung, lagen ebenfalls im Blick des Dunkelelfen.
Keine fünf Sekunden später, Sithis war schon dabei sich wortlos abzuwenden, konnte er ein dumpfes, sirrendes Geräusch in der Luft hören, welches den Regen zerschnitt. Siliz war sofort in Alarmstellung und auch in Sithis stieg der Adrenalinspiegel steil nach oben. Noch ehe er wirklich reagieren konnte, sackte ihm der junge Dunkelelf entgegen. Der Echsenmann war wahrscheinlich noch vollkommen fassungslos und versuchte nicht, den Dunkelelfen aufzufangen. Schlapp und kraftlos sackte der Körper des Elf gegen seine Schulter und rutschte dann mit einer leichten seitwärts Drehung in den Matsch, so dass er auf dem Rücken liegend zum Stillstand kam.
Siliz starrt ebenfalls doch recht verdutzt auf den nun am Boden liegenden Dunkelelfen, dass konnte Sithis genau spüren.
Wenn er den Elfen genauer betrachten würde, konnte er ihn dort mit ausgebreiteten Armen und weit aufgerissenen Augen liegen sehen. Der letzte Lebensfunke war gerade dabei zu verlöschen und die Augen nahmen einen kalten und harten Glanz an. Der Mund blieb immer noch vor Schreck weit offen und füllte sich nun langsam mit Regenwasser.
Irgendetwas Kleines ragte fingerdick und wulstig aus der Stirn des Dunkelelfen, es mochte ein Bolzen sein.
Es dauert auch nicht lange, bis sich ein feines Rinnsal dünnen und hellroten Blutes bemerkbar machte. Es rann die Stirn über die Nasenwurzel hinunter, bis es sich teilte und noch feinere rote Linien auf dessen ebenholzfarbenen Gesichtszügen hinterließ. Das eine, feine Rinnsal, wurde vom Regen davon gewaschen, das Andere allerdings, lief in das linke weit aufgerissene Auge und färbte den weißen Augapfel langsam rot, was diesem Auge durch die rote Pupille ein zusätzlich dämonisches Aussehen verlieh.
Die Frage nach dem Warum mochte sich Sithis nun stellen und er konnte ahnen, dass sich die Antwort hinter seinem Rücken befinden würde.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Montag 30. November 2009, 16:48

Sithis hörte das sirren des Bolzens genau. Sekunden später fiel ihm der junge Krieger entgegen, mit jenem Bolzen genau zwischen den Augen. Er prallte dumpf erst von seiner Schulter ab, an der er eine leichte Blutspur hinterlies und fiel dann zu Boden. "Was zum....?" Er erstarrte für einen Moment und konnte es erst gar nicht fassen. Auch seine Schlange war in dem Moment richtig erschrocken, denn sie gab ein unruhiges Zischen von sich. "Ganz ruhig." versuchte er seinen Begleiter zu beruhigen. Keine leichte Aufgabe, da er selbst richtig erschrocken war. Sithis begab sich sofort in Angriffsposition. Die Axt in der Hand suchte er die nähere Umgebung nach dem möglichen Gegner ab. Da es aber sehr dunkel war, konnte er nicht wirklich etwas erkennen. Dazu kam noch der schwere Regen, der die Sicht auch beeinträchtigte. "Verflucht noch mal! Was hat man von einem Gegner, wenn man ihn nicht einmal sehen kann! Komm raus, Feigling!"

Er dachte nach: "Musste der Dunkelelf sterben, nur weil er aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen konnte? Verdammt! Die sind ja noch schlimmer als wir!" Es kam immer mal wieder vor, dass im Volke der Echsen, schwächere, die nicht alleine klarkamen, vernichtet wurden. In Sithis' Fall aber, war das überleben des Einzelnen einer Gruppe von höchster Priorität. Auch er wurde hin und wieder von seinen Freunden aus einer schlimmen Lage gerettet. Im Gegenzug rettete er ihnen bei anderer Gelegenheit das Leben. So einfach war das!

Sein Blick fiel wieder auf den Toten. "Er war zu jung, viel zu jung." Dachte er betroffen.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Samstag 5. Dezember 2009, 21:44

Nachdem sich Sithis von diesem Schock hatte, bzw. erholen musste, wirbelte er herum und versuchte den Feind zu erkennen, der den jungen Dunkelelfen niedergestreckt hatte.
Trotz seiner charakterlichen Eiseskälte, die er sich selber immer wieder aufzwang, schnürte dieser Vorfall ihm fast die Kehle zu.
Etliche Sekunden starrte er in den fast alles verschleiernden Regen, mit seinen blankgezogenen Waffen. Während dieses Vorfalles, waren die anderen Krieger dieser Kompanie einfach unbeeindruckt weiter gelaufen, gerade jetzt watete fast lautlos ein dunkler Elf mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze nicht weit von ihm vorbei.
Sithis musste sich auf alle seine Sinne verlassen und konnte dann auch tatsächlich etwas erkennen. Fast fünf Meter von ihm entfernt stand eine Gestalt, fast komplett in schwarz gekleidet, mit einer gespannten Armbrust wie ein Spiegelbild vor ihm … noch reglos und verhüllt.
Siliz hatte diese Gestalt ebenfalls erspäht und zischelte nervös.
Nichts tat sich und die Sekunden zogen sich quälend dahin … Siliz haste so etwas. Normalerweise war sie diejenige, die regungslos verharrte, bis sie ihre Beute tötete.
Wie auf einen unausgesprochenen Befehl setzte sich die Gestalt mit anmutigen, aber kraftvollen Schritten genau auf Sithis zu. Fast auf seiner Höhe angekommen konnte Sithis den Dunkelelfen erkennen, aber nur and essen Waffen … dieser Elf trug die sensenartigen Klingenwaffe auf dem Rücken.
Bei dem Toten angekommen, stieß der Elf diesen nur mit dem Fuß an und sah Sithis dann direkt ins Gesicht … eisige, schwarze Augen sahen ihn schon fast musternd mit einem tödlichen Glitzern an, ehe dieser Dunkle unverhofft eine Art „Erklärung“ abgab:

„Er war schwach …“

Ohne ein weiteres Wort ging dieser, hielt aber noch einmal genau auf Schulterhöhe von Sithis an und ohne ihn anzublicken gab er doch noch etwas von sich.

„Das wird nicht geduldet!“

Wenn Sithis ihm in diesem Moment in die Augen blickte, konnte er genau den tödlichen Glanz in dessen Augen sehen und ohne dass dies ausgesprochen wurde, wusste Sithis genau, wem das galt.
Der seltsame Dunkelelf verschwand wieder lautlos tödlich in der Dunkelheit, aus der er gekommen und ließ Sithis und seine Schlange im Regen stehend zurück.
Zuletzt geändert von Anonymous am Sonntag 6. Dezember 2009, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Samstag 5. Dezember 2009, 22:13

Es dauerte einen Moment, bis er sich gefangen hatte.. Noch immer die Waffe in der Hand haltend blickte er weiter umher. Dann sah er den Schützen. Nachtschwarz gekleidet, mit einer seltsamen Apparatur in der Hand. Sie erinnerte an einen querliegenden Bogen, doch bei genauerem Betrachten, konnte man erkennen, dass es keiner war. Dieser Bogen lag auf einem Gerüst, dass scheinbar mit Spannfederungen versehen war. Sithis hatte so etwas noch nie gesehen. Er war sowiso nicht der typ für Fernkampfwaffen. Ihm lag der Kampf Mann gegen Mann lieber.

Er musterte ihn weiter, als der Dunkelelf, ja es war ein Dunkelelf, auf ihn zu kam und nur kühl sagte: „Er war schwach …“ das wird nicht geduldet!“ Sithis kannte diese Worte gut. Auch in seinem Volk wurde Schwäche nicht geduldet. Er stimmte dem Dunklen sogar innerlich zu, doch konnte er sich mit dem feigen Töten nicht anfreunden.

"Das wird nicht geduldet!“ sagte der Elf wieder. "Jaja. Ich hab es doch schon kapiert!" dachte der Echsenmann zornig. Er konnte es nicht ertragen, wenn er von jemandem, der nicht zu seinem Volk gehörte, Standpauken bekam. Die Axt steckte er weg, sie würde er vorerst nicht brauchen, bedachte den Dunklen aber mit einem so zornigen und unheimlichen Blick, der jeder willensschwachen Person das Blut in den Adern gefrieren ließ. Dann sah er zu, wie der Dunkle wieder in der Dunkelheit verschwand. Es regnete immer noch, doch das schien Sithis keinesfalls zu stören. Er wandte sich nun ebenfalls ab. Sein Gemüt war gereizt. Diese ganze Geschichte wurde ihm langsam zu viel. "War wohl doch keine so gute Idee, sich für diesen Krieg anwerben zu lassen."

Nun ging er zielstrebig zu seinem Freund Kharim und flüsterte ihm zu: "Wir müssen aufpassen. Wenn sie schon ihre eigenen Leute abschlachten, wenn sie sie für schwach halten, dann müssen wir uns vor ihnen in Acht nehmen. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass sie uns irgendwann verraten wollen!" Er hatte es zu lange für sich behalten. Nun musste er es seinen Freunden mitteilen. Sithis sprach mit Absicht seine Muttersprache Renz're, damit etwagige Zuhörer trotz des flüsterns nichts verstehen konnten. Sein Freund sah ihn an und nickte schließlich. Hoffentlich konnten sie diese Verschwörung aufdecken.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Sonntag 6. Dezember 2009, 00:39

Sithis hatte nicht mit derartiger Brutalität gerechnet.
Auch wenn man ihm den Schock nicht ansah, so saß dieser ihm immer noch in den Knochen.
Siliz hatte sich wieder eher im Griff als Sithis und so schlängelte sie sich fester um seinen Arm und änderte ihre Zischlaute … sie wollte ihren treuen Gefährten eindeutig beruhigen.

„Sieh es als natürliche Auslese und pass auf dich auf …“

Mehr konnte sie ihrem Freund auch nicht als Trost angedeihen lassen, dass der Stärkere in der Natur nun mal über den Schwächeren richtet … so war es immer und würde es auch immer sein.
Sithis stand da und sah dem Dunkelelfen nach, wie dieser im Regen verschwand, bis er sich kurze Zeit später selber wieder auf den Weg machte.
Da ihm das Ganze hier langsam zu viel wurde, ging er zielstrebig auf die Suche nach seinem Freund Kharim. Es war nicht ganz einfach ihn zu finden und er erntete mehrmals misstrauische Blicke, wenn er einem Dunkelelfen zu nahe kam.
Den anderen Echsen, denen er während des Marsches begegnete nickt ihm nur stumm zu, aber in ihren Blicken konnte er sehen, dass der Anblick eines anderen ihres Volkes eine willkommene Abwechslung war.
Siliz selber handelte vorausschauender und schlängelte sich seinen Arm hoch, um sich dann um seinen Hals zu wickeln. Dies tat sie nicht, um ihn zu würgen oder dergleichen, sie suchte lediglich halt, um besser die Stellung in seinem Nacken halten zu können, denn Sithis hatte im Hinterkopf bekanntlich keine Augen und sie wollte ihren Freund auf jeden Fall vor dem gleichen Schicksal wie dem des gefallenen Dunkelelfen bewahren. Nicht, dass sie Fernkampfangriffe voraussagen konnte, aber zumindest einen direkten Nahkampfangriff würde sie rechtzeitig bemerken.
Dann endlich konnte er seinen Freund finden. Mit festen Schritten und düsterer Miene schritt er auf Kharim zu und während sie weiter marschierten erzählte Sithis ihm von seinem Verdacht und seiner Verschwörungstheorie.
Sein Freund zog eine nicht vorhandene Augenbraue hoch und antwortete ebenso leise in Ren'zre.

“Abschlachten?...“, überrascht sah Kharim seinen Freund nun direkt an,
“Was ist denn geschehen?“
Erst wusste Kharim nicht, wovon sein Freund sprach, aber dann dämmerte ihm etwas.

“Jetzt sag´ nicht, dass du bereits aufgefallen bist … Sithis, das darf doch nicht wahr sein. Hast nicht ausgerechnet du uns zu mehr Vorsicht gemahnt?“

Kopfschüttelnd stapfte Kharim neben ihm her.

“Aber das ist ja auch kein Wunder, dass du aufgefallen bist, warum frage ich mich das eigentlich noch …bei deinen ständigen Wutausbrüchen. Wenn du nicht vorzeitig sterben willst, solltest du deine Wut und den Zorn besser unter Kontrolle halten.“

Eine Weile gingen sie schweigend neben einander her, wobei sie doch sehr auf tückischen Wasserlachen aufpassen mussten, die nur hier und dort von vereinzelten Grasbüscheln oder verkrüppelten niedrigen Büschen unterbrochen wurden.
Es hatte mittlerweile so stark geregnet, dass die Lachen kaum noch als solche erkennbar waren.
Bald schon würde der ganze Sumpf wie ein Mangrovenwald wirken.

“Wie kommst du eigentlich darauf, dass die uns verraten wollen?“
Nicht, dass Kharim leichtgläubig wäre, aber diesen Gedankengang von Sithis fand er doch zu weit hergeholt.
“Was hätten die davon, wenn sie das tun würden? So wichtig sind wir nun auch nicht für die. … Ich frage mich immer, woher du diese Paranoia hast.“
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Sonntag 6. Dezember 2009, 11:49

Die Antwort seines Freundes kam sofort: “Abschlachten?...Was ist denn geschehen?“ "Nun ich habe einem Dunkelelfen aufgeholfen, der gestürzt war. Kurze Zeit danach wurde er von einem seines eigenen Volkes erschossen. Auch sagte er, dass dieser schwach gewesen sei." Gab Sithis zur Antwort.

“Jetzt sag´ nicht, dass du bereits aufgefallen bist … Sithis, das darf doch nicht wahr sein. Hast nicht ausgerechnet du uns zu mehr Vorsicht gemahnt?“
"Ich...ich weiß es nicht so genau. Der Dunkelelf hatte vorhin so etwas angedeutet. Er sagte: 'Das wird nicht geduldet!' Ich bin mir nicht sicher, ob damit mein kameradschaftliches Verhalten gemeint war. Er machte zumindest keinen freundlichen Eindruck."

Die nächste Aussage seines Freundes ließ ihn innerlich zusammenzucken. Ja, er war für seinen Zorn berüchtigt, dass musste er sich auch eingestehen, doch konnte er selbst spüren, dass dieser seit seiner zweiten Begegnung mit Hadrian zurückgegangen war. Sachen, die ihn vorher aufgeregt hatten, betrachtete er nun gleichgültiger. Dann sagte Sithis mit einem leisen seufzen: "Hm...in Ordnung. Aber sag selbst: Auch du würdest einem Kameraden in schwierigen Situationen beistehen. Selbst wenn er nicht aus dem eigenen Volk stammt." Er sah ihm nun direkt in die Augen. Es war sozusagen ein Akt des Respekts und der Achtung voreinander. Wer mit einer Echse sprach sollte und musste Augenkontakt halten. Andernfalls würde das als Beleidigung gewertet, was den Tod nach sich ziehen würde.

Dann liefen sie weiter, immer darauf bedacht, nicht in einem der vielen Wasserlöcher, die sich durch den starken Regen sogar noch vergrößert hatten, zu versinken. Dann fragte sein Freund erneut. “Wie kommst du eigentlich darauf, dass die uns verraten wollen?“ Das war eine berechtigte Frage, denn Sithis hatte niemandem von dem Gespräch mit Gran erzählt, in dem er von ihm eindringlich gewarnt wurde, den Dunkelelfen nicht zu trauen. Nun musste er sich aber seinem Freund mitteilen. "Nun. Du kennst doch Gran den alten Jäger. Den mit der Beinverletzung. Er sagte, dass die Dunkelelfen uns gewiss nicht als Unterstützung brauchen werden. Sie wollen uns höchst wahrscheinlich durch den Krieg so schwächen, dass sie unser Land überrennen können, denn selbst sie fürchten uns. In einem direkten Kampf sind sie uns unterlegen, doch wenn sie es schaffen sollten, uns stark zu schwächen, dann werden sie wie die Fliegen über uns herfallen!"

"Ich frage mich immer, woher du diese Paranoia hast." Sithis blieb sofort stehen und starrte seinen langjährigen Freund teilweise entsetzt, aber auch belustigt an. "Er glaubt also, dass ich paranoid bin. Da sage ich mal die Wahrheit und dann wird man für verrückt erklärt." Laut sagte er: "Mein Gefühl hat sich immer bewahrheitet. Du magst es vielleicht als Paranoia sehen, doch ich nenne das Instinkt! Du kannst meinen Worten glauben schenken oder es bleiben lassen!" Mit diesen Worten und einigem Zähnenknirschen lief er weiter.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Dienstag 15. Dezember 2009, 21:49

So sehr Kharim seinen Freund auch mochte du ihn gut kannte, so sehr versuchte er aber auch, ihn nicht zu sehr zu reizen. Denn egal, wen er vor sicht hatte und von wem er gereizt wurde, darauf nahm Sithis keine Rücksicht, wenn er einen Wutausbruch bekam.
Aber zwischendurch hatte selbst Kharim genug von Sithis´ Ansichten, so sehr er ihn auch mochte. Dieses Mal war es eher die Absurdität in Sithis´ Gesagtem, was Kharim den Kopf schütteln ließ, aber er hatte unter keinen Umständen vor, hier eine Diskussion oder dergleichen anzufangen. Er selber war immer noch eine Echse und wollte dem Feind, der nun ein Verbündeter war, keine Blöße zeigen.
Als sein Freund ihm aber von dem Vorfall erzählte, konnte Kharim seinen schockierten Blick nicht verstecken. Echsen waren selbst nicht gerade bekannt für ihre Gnade und Rücksichtnahme, aber so eine Grausamkeit machte Kharim nachdenklich.

„Ich werde Acht geben … die sind ja bösartiger als Nebeljäger.“
Kharim versuchte sich darin, seinen Vergleich relativ gleichgültig klingen zu lassen, aber Sithis kannte seinen Freund besser.
Kharim hielt natürlich den Augenkontakt, während Sithis darüber philosophierte, welche Unterschiede es zwischen den beiden Völkern gab, er hatte keinen Grund, es nicht zu tun oder viel mehr, hatte er sich vor nichts zu fürchten.

Das Unwetter hatte in der Zwischenzeit etwas nachgelassen und die Beiden konnten sich zumindest unterhalten, ohne sich gegenseitig anbrüllen zu müssen. So verging wenigstens die Zeit schneller, während der ganze Trupp so durch den Sumpf marschierte.
Sithis´ Bericht darüber, was der alte Jäger Gran ihm mit auf den Weg gegeben hatte, machte Kharim stutzig.

„Glaubst du dem alten Gran? … Ich meine, nicht das er lügt, aber er kennt sich nun wirklich nicht mit dem Volk aus.“, fragend sah er seinen Freund an.
„Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Dunkelelfen unser Land übernehmen wollen … warum auch!?“[/color]
Immer noch mit einem fragenden und vor allem grübelnden Blick, sah Kharim sich um. Er suchte ein Paar dunkle Elfen, um sie genauer zu beobachten können, während sie geschickt den tiefen, nun mittlerweile Tümpelartigen Wasserlöchern auswichen.
Kharim sah mit einem Male schnell zu Sithis zurück und versuchte ein Lachen zu unterdrücken. Es hing gurgelnd in seiner Kehle und lies dies eher schaurig klingen, allerdings konnte er das breite Grinsen auf seinem Gesicht nicht verbergen, welches die scharfen Reihen seiner Zähne entblößte.

„Mal ehrlich Sithis, sie die die Dunkelelfen an …“, mit einer ausladenden Handbewegung zeigte er ringsum sich herum auf die dunklen Krieger.
„Auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen, sie hassen den Sumpf jetzt schon … Die sind nicht dafür gemacht hier zu leben, die können außerdem doch auch gar nicht auf ihren Luxus verzichten … ach, und denk´ nur dran, wie schnell irgendwann ihre hochheiligen Waffen rosten würden. …Wenn du mich fragst, ist das nicht deren Intention, die haben irgendwas anderes vor …deren wahre Gründe sollten wir herausbekommen.“

Noch ehe Kharim weiter sprechen konnte, war ein feiner und tiefer Ton über dem Heulen des Windes zu hören und während die Echsen sich noch fragten, was nun los war, bekamen sie mit, wie die Elfen ihres Trupps einen Bogen nach links machten und eine Gruppe dichter Mangrovenbäume ansteuerten.

„Was haben die nun vor?“, verdutzt platzte es aus Kharim hervor.

Alles sah nach einer Rast aus, aber wenn Sithis sich die Dunkelelfen genauer betrachtete, zeigte keiner von denen eine Ermüdungserscheinung.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Dienstag 15. Dezember 2009, 22:26

Dass Kharim versuchte, ihn nicht zu reizen, konnte Sithis schon in seiner Stimmlage erkennen. Das wäre für ihn sogar besser, denn er nahm ihm Kampfrausch auf niemanden mehr Rücksicht. „Ich werde Acht geben … die sind ja bösartiger als Nebeljäger.“ Er nickte nur. "Wir müssen endlich erfahren, was hier los ist...Die würden uns eh nichts erzählen." Er spähte hinüber zu einigen Dunkelelfen.

„Glaubst du dem alten Gran? … Ich meine, nicht das er lügt, aber er kennt sich nun wirklich nicht mit dem Volk aus.“ Er nickte wieder. "Natürlich glaube ich ihm. Er ist zwar alt und nicht mehr richtig fit, aber er hat so einiges erlebt und gesehen. Dagegen war das, was uns so passiert ist, ein Dreck dagegen." Damit ging Sithis auf vergangene Abenteuer ein. Oft waren es ja mehr Patroullien-Gänge denn richtiger Erlebnisse, doch sie waren viel im Mashmoor herumgekommen. Sie wussten, wo sich die gefährlichsten Stellen befanden.

Das Unwetter war schon fast abgeklungen. "Wurde auch Zeit. Endlich sieht man wieder einigermaßen, wohin man eigentlich läuft". Dachte er. Wind und Wetter war er ja gewohnt, doch so einen starken Monsun-Regen gab es schon lange nicht mehr im Mashmoor. "Das Unwetter hat den Marsch etwas verzögert..Ich hoffe wir..." Da riss ihn Kharims Lachen aus seinen Gedanken.

"Was gibt es denn da so zu lachen, hä?" Grollte er. Kharim deutete auf etwas. Sein Blick folgte seiner Armbewegung. „Mal ehrlich Sithis, sie die die Dunkelelfen an …Auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen, sie hassen den Sumpf jetzt schon … Die sind nicht dafür gemacht hier zu leben, die können außerdem doch auch gar nicht auf ihren Luxus verzichten … ach, und denk´ nur dran, wie schnell irgendwann ihre hochheiligen Waffen rosten würden. …Wenn du mich fragst, ist das nicht deren Intention, die haben irgendwas anderes vor …deren wahre Gründe sollten wir herausbekommen.“

Sithis konnte nun ebenfalls einen Lachanfall unterdrücken und grinste breit. Sein Freund war erstaunt darüber. Es war schon so lange her, dass Sithis etwas erheitern konnte. Sonst war er stets ernst gewesen. "So schlimm wird es wahrscheinlich nicht werden. Immerhin sind die Dunkelelfen zumindest hier im Sumpf für einen Lacher gut....auch wenn es stille Lacher sein werden." Er grinste einen Hauch breiter. Seine Zähne traten weiter hervor.

"Hm...wahrscheinlich hast du wieder mal recht. Ich mache mir hin und wieder doch übertrieben viele Sorgen." Seufzte er. Aber zu Sorgen kam noch die angeborene Wachsamkeit. Bisher hatte sie ihm gute Dienste geleistet. Das Hornsignal ließ ihn aufhorchen. Er sah wie alle auf eine Gruppe von Mangrovenbäumen zusteuerten. „Was haben die nun vor?“ "Ich hab e keinen blassen Dunst. Es sieht aber so aus, als wollten sie dort eine kleine Pause einlegen." Was ihn aber komisch vor kam war, dass keiner, nicht einmal die Dunkelelfen, müde aussah. "Sind wir etwa aufgeflogen? Ich hoffe mal nicht....Besinne dich Sithis! Denk nicht immer so negativ!" Scholt er sich innerlich selbst.

Trotzdem würde er die Situation im Auge behalten und abwarten, wie sie ablaufen würde.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 17. Dezember 2009, 21:07

Unter den Mangroven angekommen, war es dort doch schon fast lauschig, zumindest nach Ansicht der Echsen. Die meisten der Dunkelelfen hingegen versuchten es sich gemütlich zu machen, auf den herausschauenden Wurzeln der knorrigen Bäume.
Hier und da konnten die beiden Freunde leise gesprochene Fetzen Lerium hören, ansonsten war da das stetige Rauschen des Windes.
Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, kam natürlich kein Dunkelelf auf die Beiden zu, um sie zu in formieren, sie mussten also durch reines Beobachten herausfinden, was hier nun eigentlich los war.
So viel am Anfang von Strategie und Taktik zu sehen war, so wenig war jetzt davon während des Marsches zu sehen gewesen, denn bisher hatte dies eher wie ein surrealer Spaziergang gewirkt. Jeder Krieger dieser Kompanie war anscheinend seinem eigenen Weg gefolgt, ohne genau zu wissen, wohin es sie eigentlich verschlagen hatte und dieser Eindruckt nahm nun nicht gerade ab, wie sie hier alle unter den Bäumen versammelt waren.
Die Minuten, in denen rein gar nichts Interessantes geschah, zogen sich wie Stunden dahin. Lediglich einige musternde Blicke vorbei kommender Dunkelelfen, boten den Echsen ein wenig Abwechslung, wobei Kharim inständig hoffte, dass Sithis dies nicht zum Anlass eines Ausbruches nutzen würde.
Sithis hatte ja insgeheim vermutet, dass er und sein Freund aufgeflogen wären, aber dies hatte sich als Falsch heraus gestellt und er konnte sich dabei ertappen, wie er seinem Freund insgeheim doch ein wenig Recht gab, was seine aufkommende Paranoia betraf.
Weitere Minuten zogen in den Sumpf, bis Sithis wieder diesen einen Dunkelelfen mit der sensenartigen Klingenwaffe sehen konnte. Nachdem Vorfall vor einigen Stunden, hatte er diesen Elfen nicht wieder gesehen und nun war er wieder aus dem Schatten aufgetaucht. Dieser Elf ging zwar nicht in unmittelbarer Nähe an den Echsen vorbei, jedoch konnte Sithis deutlich spüren, dass er erneut von eben jenem Elfen gemustert wurde … warum auch immer.
Dieser Dunkelelf war in Begleitung von zwei weiteren Elfen, die sich zu dritt im Gegensatz zu den übrigen Kriegern vom „Lager“ entfernten … wohin sie gingen und warum, dass konnten beide nicht sagen.
Kurze Zeit später jedoch, stieß Kharim seinem Freund mit dem Ellenbogen in die Rippen und deutete hinaus in den Sumpf, genauer gesagt in die Luft.

„Was ist das denn?“, wollte Kharim ehrfürchtig wissen und sah Sithis fragend an.

Wenn dieser dem Fingerzeig seines Freundes folgte, konnte er purpurn leuchtende Zeichen am Himmel sehen, die wunderschön glimmten und wohl über einige Entfernung zu sehen waren. Aber es war zu bezweifeln, dass Sithis daran etwas schön fand.
Beide hatten so etwas noch nie zuvor gesehen du abgesehen von weiteren ihres Volkes, schien das die anderen dunkelelfischen Krieger nicht zu beeindrucken oder zu stören oder gar aufzufallen.
Es vergingen vielleicht zwei oder drei Minuten, in denen nichts passierte und die meisten Echsen entweder irritiert oder einige sogar leicht verstört in den nächtlichen Himmel starrten.
Es tauchten weitere dieser seltsam leuchtenden Zeichen nach und nach am Firmament auf, die allerdings weiter entfernt und in verschiedenen Richtungen lagen. Nach weiteren zwei Minuten war das Schauspiel vorbei und es war so, als ob nie etwas gewesen wäre.
Kharim sah Sithis erneut an, dieses Mal leicht verwirrt, aber er sagte dazu nichts mehr und zuckte nur mit den Schultern.

„Was hältst du davon, wenn wir jagen gehen? Ich könnte jetzt echt was gebrauchen!“
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Donnerstag 17. Dezember 2009, 22:42

Sithis atmete erleichtert auf. Sie waren doch nicht aufgefallen. Doch irgendetwas beunruhigte ihn noch immer. Ständig wurde er angestarrt wie ein bunter Hund. Seinem Freund wurde auch schon unbehaglich, nicht wegen der Dunkelelfen: Sithis war seine Sorge. "Er denkt wohl, ich würde urplötzlich meine Waffe ziehen und mit diesen Elflein den Boden aufwischen! Diese Blicke interessieren mich nicht! Trotzdem ist es ...beunruhigend" Dachte er. Er erwiderte die Blicke, mit Gleichgültigkeit in den Augen. "Ihr armen Elfchen. Ihr tut mir jetzt schon leid...Ihr solltet nicht hier sein..." Waren weitere Gedanken. Es machte ihm scheinbar Spaß, sich neue Kosenamen für seine Begleiter auszudenken.

Da erkannte er in der Menge genau jenen Dunkelelf, den er einige Stunden zuvor gesehen hatte. Zumindest glaubte er es. Für ihn sahen sie alle total gleich aus. Auch wurde er wieder gemustert. "Hrrr! Seh ich aus wie ein Tier in einem Käfig, dass man betrachtet? Müsst ihr mich ständig anstarren und euch daran erfreuen? Zeichnet doch ein Bild von mir, dann könnt ihr mich weiter anstarren!" Schon wallte die erste Woge der Wut durch seinen Körper. "Nein! Das ist falsch! Entspann dich!" Versuchte er sich innnerllich zu entspannen.

„Was ist das denn?“ Fragte sein Freund auf einmal und deutete in den Himmel. Den Rippenstoß verzieh er ihm. "Wie? Wo? Was denn?" Sithis folgte mit seinen Augen der Armbewegung seines Freundes. "Woow! Ich habe keine Ahnung. Du fragst mich Sachen. So etwas habe ich überhaupt noch nie gesehen!" Stieß er überrascht aus, gefolgt von einem Aufkeuchen. Und Kharim und ihm ging es nicht allein so. So gut wie alle Echsen starrten gebannt in den Himmel. Einige stießen Knurrlaute aus, andere wiederum gestikulierten heftig. So etwas war wirklich etwas sehr mysteriöses. Sithis starrte wieder zu den Dunkelelfen. Sie schien es überhaupt nicht zu interessieren. "Das war bestimmt das Werk einer der ihren! Verfluchte Magie!" Schweigen... "Hm es kann aber auch etwas anderes sein...Bloß was?...Ich mach mir schon wieder zu viele Gedanken! Es wird hoffentlich nichts schlimmes sein...zumindest nicht für uns."

„Was hältst du davon, wenn wir jagen gehen? Ich könnte jetzt echt was gebrauchen!“ "In ordnung! Ich habe wirklich Hunger! Und mit vollem Magen marschiert es sich besser! Wir sollten trotzdem aufpassen. Nebeljäger können urplötzlich auftauchen.."

Er pausierte kurz. Dann sagte er: "Los gehen wir!"

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 24. Dezember 2009, 03:35

Sithis vertrieb sich die Zeit damit, in der sich nichts tat, dass er sich Kosenamen für die Dunkelelfen ausdachte. Manchmal war es wirklich leicht, Sithis glücklich zu machen. Seine Freunde hatten ihn mal in der Vergangenheit damit aufgezogen und seit dem behielt er solche Belustigungen für sich. Damals hatte er sich ganz schön darüber geärgert und war ziemlich wütend gewesen, heutzutage würde er sich diese Blöße natürlich nicht mehr geben.
In dieser Situation, wo sie sich gerade befanden, war es vermutlich auch besser so. Sithis und sein Freund waren schließlich in einer nicht gerade vorteilhaften Lage.
Bisher wurden sie geduldet, so verhielt es sich immer, wenn sich zwei eigentliche Fronten zusammenschlossen und diese „neutrale“ Lage, wollte keine Echse gefährden.
Die einzige Abwechslung die sich ihnen geboten hatte, war das Erscheinen dieser seltsam, leuchtenden Zeichen am Firmament gewesen.
Sithis hatte dies einiges an Unbehagen und Anspannung gebracht, aber im Endeffekt war nichts passiert … noch nicht, wer wusste schon, was die Echsen noch erwarten würde auf ihrem Weg.
Immerhin hatten sich die vier Freunde bisher noch nicht in so einer Situation, wie der eines Krieges befunden.
Letztendlich ging Sithis auf den Vorschlag seines Freundes ein, dass sie beide Jagen gehen würden. Hoffentlich würden sie etwas erbeuten, denn viel Zeit hätten sie beiden nicht.

„Wir müssen auf jeden Fall aufpassen, dass wir unseren Trupp nicht aus den Augen verlieren … sonst gehen wir hier noch verloren, wahrscheinlich auf einer nicht so angenehme Art“, wandte Kharim sich an Sithis, während er nach einer geeigneten Himmelsrichtung suchte.
„Wir sollten nach Osten gehen, vielleicht haben wir dort mehr Glück und es befinden sich dort weniger Dunkelelfen, die uns die Beute verscheuchen.“
Kharim schritt einfach los in Richtung Osten, wobei er die teilweise doch schon fragenden Blicke der Dunkelelfen vollkommen ignorierte, einige lächelten abfällig und schüttelten ihre Köpfe. Warum genau, dass würden die beiden Echsen wohl nur durch Nachfragen heraus bekommen, aber wer von Beide wollte das schon?!
„Was denkst du, Schlange oder Krokodil? … vielleicht hast du ja Lust darauf, dich zu raufen?“; schlug Kharim ihm leicht belustigt vor.

Es dauerte nicht lange, bis sie das provisorische Lager unter den Mangroven verlassen hatten und fast einsam im Sumpf standen. Mittlerweile regnete es normal, man konnte wieder einigermaßen gut sehen und musste sich auch nicht mehr so anbrüllen. Die mittlerweile zu kleinen Tümpeln angeschwollenen Wasserlöcher, wurden nur zwischendurch von Gräsern und Steinen unterbrochen und vermittelten ein trügerisches Bild vom Sumpf.

„Hm, …“, hielt Kharim an, „Ich bin dafür, dass du ab nun die Führung übernimmst, das ist mir zu gefährlich … du bist besser darin, die Beute aufzuspüren und ich halte meine Sinne alle offen, ob sich vielleicht versucht, ein Sumpfschleimer oder so etwas anzuschleichen … also großer Führer, auf auf ….“.
Kharim bedeutete Sithis mit einer Handbewegung vorzugehen und seiner Fähigkeit des Jagens nachzukommen.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Donnerstag 24. Dezember 2009, 13:07

Jagen war mal eine gute Abwechslung. Etwas anderes als das stundenlange marschieren. Auch würde sich Sithis' Laune dadurch etwas heben, denn wenn er schlecht gelaunt war, litt meistens die Umwelt um ihn herum. „Wir müssen auf jeden Fall aufpassen, dass wir unseren Trupp nicht aus den Augen verlieren … sonst gehen wir hier noch verloren, wahrscheinlich auf einer nicht so angenehme Art“ bemerkte sein Freund. "Mhm." sagte Sithis knapp. „Wir sollten nach Osten gehen, vielleicht haben wir dort mehr Glück und es befinden sich dort weniger Dunkelelfen, die uns die Beute verscheuchen.“ "Gut. Auf Streitereien mit denen hab ich wirklich im Moment noch keine Lust. Hauptsächlich geht es mir nur darum, dass sie ihre Finger von meiner Beute lassen." Knurrte er. Dieser Satz fiel aus gutem Grund: Sithis mochte es nicht, nein er hasste es sogar, wenn jemand anderes sein Essen für sich selbst beanspruchte. Dann wurde er zur Furie. Aber nicht im harmlosen Fall. Da waren gebrochene Gliedmaßen gerade mal das harmloseste. Wenn der Diebstahl dann auch noch besonders dreist war, konnte Sithis soweit gehen, dass er den Unruhestifter als Zwischenmahlzeit ansah.

Neugierige Blicken, die sie musterten, ignorierte er einfach. Wärend des Marsches wurde er immer wieder angestarrt, besonders vermehrt von Dunkelelfen. Dann folgte er seinem Freund in Richtung Osten. "Ist das nicht die Richtung wo auch diese Menschenstadt liegen soll?" Dachte er, sagte aber nichts. Er persönlich hatte keine Rachegelüste gegen die Menschen, doch sein Körper dürstete nach Kampf. Es war wie ein Fluch, eine Droge. Wenn er nicht kämpfen konnte, kollabierte er fast. Doch im Kampf wurde es noch schlimmer: in seinem inneren Auge verfärbte sich alles Blutrot. Seine Augen bekamen einen wahnsinnigen Glanz. Und die einzigen Wörter die er dann noch sagte waren: Tod oder Stirb. Kharim war der einzige, der sich in diesem Zustand an Sithis herantraute. Einmal gab es einen Vorfall, bei dem er nur noch von vier kräftigen Echsen gebändigt werden konnte, so wild war er geworden.

„Was denkst du, Schlange oder Krokodil? … vielleicht hast du ja Lust darauf, dich zu raufen?“ Schlug sein Freund plötzlich vor. "Hm? Nein nicht wirklich. Ich habe gerade keine Lust, jemanden zu verletzen.." Sagte Sithis lustlos. Das einzige was er im Moment haben wollte war, etwas in den Magen zu bekommen. Prügeln konnten sie sich auch noch danach.

es fing wieder an zu regnen, doch nicht so stark wie am Anfang. "Jetzt sieht man wieder mehr." „Ich bin dafür, dass du ab nun die Führung übernimmst, das ist mir zu gefährlich … du bist besser darin, die Beute aufzuspüren und ich halte meine Sinne alle offen, ob sich vielleicht versucht, ein Sumpfschleimer oder so etwas anzuschleichen … also großer Führer, auf auf ….“. sagte Kharim erneut. "Von mir aus. Wäre ja gelacht, wenn wir hier nichts essbares finden!" Sagte Sithis nun weit besser gelaunt als vorher. Das sein Freund ihn 'großer Anführer' nannte, gefiel ihm. Er hätte wirklich große Führungsqualitäten, hatte sogar der alte Kampfanführer Ra'Khim gesagt. Nur solle er an seinem Temperament arbeiten.

"Bleib in meiner Nähe. Ich habe keine Lust dich später überall zu suchen." Sagte er auf celcianisch, da sie das "Lager" schon längst hinter sich gelassen hatten. Vor dunkelelfischen Lauschangriffen wären sie jetzt verschont. Oder?

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Montag 28. Dezember 2009, 18:58

Es war beiden Echsen von Anfang an klar, dass sie so schnell kein wirklich schmackhaftes Tier erwischen würden können. Dafür war einfach zu viel Bewegung im Sumpf … klar, Krokodile machten auch vor ausgewachsenen Humanoiden keinen halt, aber das passierte wohl eher nur dann, wenn diese alleine waren oder das Krokodil in einer Dürreperiode kaum etwas zu fressen bekam.
Nun lag es an den Echsen und ihrer Erfahrung, ob sie heute Nacht ihre Mägen würden füllen können oder nicht. Kharim war sehr zuversichtlich was das Jagen anging und selbst Sithis zog die doch sonst eher langweiligere Beschäftigung dem eintönigen Marschieren vor.
Sithis zumindest nahm sich auch diese Mal wieder vor, dass er es nicht dulden würde, wenn ihm auch nur irgendjemand sein Essen streitig machen würde … mit grimmigem Gesichtsausdruck packte er seinen Sperr fester und schlich noch vorsichtiger durch den Sumpf.
Zwischendurch machte sich seine Freundin bemerkbar und im Gegensatz zu ihm, war sie wohl gutgelaunt und amüsierte sich prächtig … wenn er es nicht besser wissen würde, würde er fast sagen, dass sie lachte.

„Keine Szzzorge mein Freund … Zzzzz … du glaubszzt doch nicht wirklich, dasszzz die Dunkelelfen Krokodil eszzzsen …“, gab Siliz immer noch erheitert von sich.

Sie waren nun schon eine geraume Zeit gen Osten geschlichen und hier würde es mit Sicherheit irgendetwas zum Jagen geben.
Obwohl Sithis etwas erjagen wollte, war er nicht wirklich bei der Sache … seine Gedanken schweiften immer wieder ab …warum, das konnte er sich wohl dieses Mal selber nicht beantworten.
Kharim war es wieder mal, der ihn, wie so oft heute schon, aus den Gedanken riss.

„Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?“, fragt er seinen Freund verwundert.
„Du bist doch sonst nicht so fahrlässig … wir haben bereits zwei Krokodile verpasst.“
Kharim war stehen geblieben und hatte seine Hände in die Hüften gestemmt, während er seinen Freund musterte.

„Was beschäftigt dich so? … Vielleicht sollten wir das vorher klären, bevor wir in Gefahr geraten …also?“
Kharim machte keine Anstalten weiter zu gehen und selbst Siliz zischelte zustimmend und sah ihren Freund erwatungsvoll an.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Montag 28. Dezember 2009, 19:26

Sein Magen fühlte sich seltsam an. Kein Wunder, er hatte schon seit einiger Zeit nichts mehr vernünftiges in den Magen bekommen, Nattas Suppe mal ausgeschlossen. "Essen! Ich brauche was zu essen. Sonst werde ich noch verrückt!" Dachte Sithis angestrengt. Wenn er Hunger hatte, musste man sich besonders vor ihm in Acht nehmen. Eigentlich musste man sich immer vor ihm in Acht nehmen, da sein Verhalten anderen gegenüber total unberechenbar war.

Seine Schlange machte ihn darauf aufmerksam, dass Dunkelelfen wohl keine Krokodile essen würden. "Denke ich auch. Für die wäre es auch gefährlicher als für meinesgleichen. Sie würden von ihrer Kraft überwältigt werden. Nur jemand, der viel mit diesen Tieren zu tun hat, weiß, wo ihre Schwachstellen sind." Das wusste, wer im Sumpf lebte, wohl am besten. Krokodile waren fast überall mit dicker Schuppenhaut bedeckt, die fast nicht zu durchdringen ist. Nur der Bauch oder die Augen waren verwundbar. Auch sollte man die Kraft ihres Maules niemals unterschätzen. Ein Haps von denen und dein Bein war ab. Eine Möglichkeit wäre, sie an Land zu locken, da sie dort unterlegen waren. Aber hüte dich vor ihnen, wenn du ihnen im Wasser begegnest. Dort sind sie schnell und wendig.

Trotz seiner Konzentration bei der Jagd, schweifte Sithis andauernd ab. „Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?“ "Nichts, alles in Ordnung." Sagte Sithis, doch war sich selbst nicht sicher, ob mit ihm wirklich alles in Ordnung war. „Du bist doch sonst nicht so fahrlässig … wir haben bereits zwei Krokodile verpasst.“ Erklärte sein Freund. Sithis sah sich um. Es stimmte. Zwei Krokodile waren entkommen. „Was beschäftigt dich so? … Vielleicht sollten wir das vorher klären, bevor wir in Gefahr geraten …also?“

"Ich fühle mich gerade etwas komisch. Zu viele dunkle Auren. Mit diesen Dunkelelfen stimmt etwas nicht. Ständig habe ich in deren Gegenwart ein seltsames Gefühl." Versuchte er zu erklären. "Dazu kommen noch Kopfschmerzen. Etwas schreckliches wird passieren! Ich spüre es in meinen Knochen!" Hauchte er verstört. In seinem Blick konnte man es nun deutlich erkennen: Angst. Angst davor, was passieren könnte, wenn der Feldzug der Dunklen Armee fehlschlug. Angst davor, was mit ihrer Sippe und dem Sumpf passieren würde. Dann schwieg er. Auch wenn er seinen Freund sehr schätzte, konnte er ihm von Hadrian und alles was mit ihm in Verbindung gebracht werden würde nichts erzählen. Er würde es nicht verstehen. Und Sithis konnte wirklich von sich sagen, dass er es auch für ihn langsam nicht mer überschaubar war.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Montag 4. Januar 2010, 01:11

Mittlerweile sollte Sithis sich wirklich zusammen reißen, sonst würde er heute Nacht definitiv nichts mehr zu essen bekommen und dann hätte er die wunderbare Gelegenheit, wahnsinnig zu werden … ganz so, wie er es schon befürchtete.
Kharim hatte es ihm bisher ja nicht nur einmal an den Kopf geworfen, dass er unachtsam und mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache war.

„Nun du großer Held, dann lass uns mal endlich was erbeuten, sonst wundern sich die Schwarznasen noch, was wir hier im Sumpf gemacht haben … Da du ja anscheinend immer noch keine Taktik hast, schlage ich vor, du greifst das Krokodil von vorne an und ich versuche ihm von hinten den Weg abzuschneiden … oder je nachdem, dich zu warnen, wenn es Verstärkung bekommt. Du bist der Stärkere von uns Beiden, deswegen wirst du auch die Muskelarbeit erledigen … und bleib´ bloß mit deinen Gedanken bei der Sache, ich habe nachher keine Lust, dir irgendein Körperteil abtrennen zu müssen.“
Mit diesen Worten und einem nicht zu überhörenden, scharfen Unterton, machte Kharim sich in einem Bogen auf, dass ausgewählte Krokodil von hinten in die Zange zu nehmen.

Da Sithis sehr viel über Krokodile wusste, sollte es eigentlich eine Kleinigkeit für ihn und seinen Freund werden, dieses zu erlegen und siegreich ins „Lager“ der Truppe zu schaffen.
Etwas Gutes hatte dies alle mal, die anderen Echsen würden seine erfolgreiche Jagd registrieren, dies hätte allerdings auch zur Folge, dass er notgedrungen mit seines gleichen teilen sollten, bzw. müsste. Denn immerhin war es brauch in seinem Stamm, dass die größten Krieger den Rest des Stammes mit versorgten, auch wenn jenen natürlich der Löwenanteil zustand.
Eines wusste Sithis aber genau, er und Kharim waren garantiert nicht die einzigen Echsenkrieger, die gerade auf Jagd waren.

„Nun, … wie willszzzt du vorgehen?“, fragte seine Freundin ihn und sah ihn an.
„Ich werde mich aber in Szzzzicherheit begeben, dort vorne, auf dem Baum…“, zur Verdeutlichung blickte Siliz genau auf den Baum, den sie meinte …und zumindest aus ihrer Sicht war dies durchaus ein Baum.
Während sie sich an ihm herabließ, sprach sie weiter.

„Ich werde die Augen offen halten und dich warnen, szzzollte etwaszzz Unvorhergeszzzeheneszzz passzzzzieren oder auftauchen …“.
Damit verschwand sie auf schon im trüben Wasser … um sie musste Sithis sich im Moment wahrlich keine Sorgen machen.

Nun war es an Sithis, sich an das Krokodil heran zu machen. Sein Freund war bereits in Stellung, dass konnte er zu gut riechen … der leichte Duft würziger Kräuter wurde an ihn herangetragen.
Um Heilung müsste er sich also auch erstmal keine Gedanken machen, auch wenn Kharim ihn natürlich daran erinnerte, sich Mühe zu geben, keine Wunden davon zu tragen.
Sithis war eindeutig ein Krieger und nun musste er all die Zweifel und störenden Gedanken beiseite schieben, wenn er erfolgreich sein wollte.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Montag 4. Januar 2010, 16:39

Sithis entging die scharfe Kritik Kharims nicht. "Bleib bei der Sache, Sithis! Sonst wird das mit der Jagd nichts und du musst dir etwas anderes zu beißen suchen!" Versuchte er sich selbst zu beruhigen. Diese Jagd musste auf jeden Fall ein Erfolg werden, da ihm so auch der Respekt der anderen Echsen zuteil wurde. Was dann aber im Teilen enden würde. Er kannte diese Tradition seines Volkes sehr gut. Eine Tradition, die er einhalten musste. So lautete das ungeschriebene Gesetz. "Ob die Dunkelelfen schon mal Krokodil gegessen haben?" Dachte er und stellte sich ihre angeekelten Gesichter vor, was ihn kurz lächeln ließ.

Während Siliz davonschlängelte, um die Szene von weiter oben zu betrachten, schlich Sithis an seine Beute heran. Dem Kräutergeruch zu urteilen, war sein Freund ganz in der Nähe. Und das war gut. Ohne Rückendeckung wäre er nun der Unterlegenere, doch so etwas wie Schwäche konnte er sich nicht leisten. Er näherte sich vorsichtig einem vier Meter langen Krokodil, das fast doppelt so groß war wie er selbst. "Ich muss den Überraschungseffekt wahren. es gibt nur diese eine Chance." Dachte er abschätzend. Zu seinem Glück hatte ihn das große Reptil noch nicht entdeckt. "Jetzt!" Schoss es ihm durch den Kopf, als er nah genug war. Er sprang aus seiner Deckung, die Axt erhoben und landete auf dem Rücken der Kreatur. Sofort schlug er mit der Axt auf den massigen Kopf ein und stach mit seinen langen Krallen zu. Die Axt prallte zwar hin und wieder ab, konnte den Schuppenpanzer am Kopf so stark schwächen, dass seine Krallen leichtes Spiel hatten. Jedoch gelang es dem Korkodil, ihn mit seinem Schwanz zu erwischen und beinahe hätte Sithis das Gleichgewicht verloren und wäre vom Rücken gestürzt. Doch er hielt gekonnt die Balance und wich einem weiteren Schlag aus, indem er sich darunter wegduckte. "Du wirst meinen Magen füllen! Nicht umgekehrt!" Er zischte und grollte, als er einem erneuten Hieb ausweichen musste. "AAARGH!" Brüllte Sithis und verbiss sich in dem Schwanz des Krokos. Seine Zähne hatten leichtes Spiel mit der schwachen Panzerung des Schwanzes. Er riss einen Fleischbrocken heraus, Blut lief ihm am ganzen Körper herunter. Er würde ein regelrechtes Schlachtfest veranstalten. Sollen doch Dunkelelfen oder andere Echsen herkommen. Sie würden dann sehen, zu was er fähig war. Sein Freund Kharim versuchte nun, sich dem Krokodil seitlich zu nähern und dabei außer Reichweite der kräftigen Kiefer zu bleiben. "Stich ihm in die Augen! Dann ist es orientierungslos!" Brüllte Sithis über den Kampfeslärm hinweg. Da sich das Biest ständig bewegte und nach Kharim und Sithis schnappte, war das alles andere als leicht. Sithis bekam einen erneuten Schlag ab, doch er schien ihn erst gar nicht zu spüren. Dadurch wurde er nur noch wütender. Seine Augen waren von einem wahnsinnigen Leuchten erfüllt. In seinem innerlichen Auge verfärbte sich alles Blutrot. Er war nun vollkommen in einen Kampfrausch verfallen und stellte für alles Leben in seiner näheren Umgebung eine tödliche Gefahr dar. "Los stech es ab! Stich ihm die Augen aus!" Schrie er erneut, als seine Axt wieder und wieder auf den Reptilienschädel aufprallte. Seinen langsamen, präzisen Schlägen war ein wildes Dauerfeuer gewichen. Er zielte nun nicht mehr auf den Kopf, sondern auch auf Schnauze und Nacken und Teile des Rückens. Er würde es zu Klump zerhauen und dann wahrscheinlich auch Kharim, wenn dieser ihn nicht schnell beruhigen konnte.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Samstag 9. Januar 2010, 05:34

Sithis hatte es doch tatsächlich geschafft, die störendsten Gedanken aus seinem Kopf zu verdrängen und sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren.
Er ging in Gedanken ein paar Mal seinen „Plan“ durch, wie er das Biest am besten erledigen würde. Kam aber im Endeffekt zu dem Ergebnis, dass ein Überraschungsangriff angebracht wäre. Das Reptil würde nicht so schnell flüchten können und Sithis blieb vielleicht genügend Zeit, es ziemlich schnell zu erlegen.
Fast wie nebenbei schoss ihm der Gedankengang durch sein Hirn, dass ihm diese Jagd weiteren Ruhm bringen würde, was ja aber nur geschehen würde, wenn er erfolgreich wäre.
Er nutzt also die Gunst der Stunde und sprang auf das Reptil, um es zu erledigen … wenn er auch gehofft hatte, die ganze Sache einigermaßen schnell und sauber über die Bühne zu bringen, wurde er spätestens jetzt eines Besseren belehrt.
Sithis hatte ihm zu allererst seine Axt in den Rücken gerammt und war auf die erste Gegenwehr des Tieres gefasst. Allerdings und das konnte er sehr schnell bemerken, war dieses Tier nicht nur geschätzte vier Schritt lang, nein, er konnte noch mal mindestens zwei Schritt dazurechnen.
Der Echsenmann hatte aber einige Vorteile auf seiner Seite, die es ihm ermöglichten, den mächtigen Schwanzhieben und dem zuschnappenden Maul auszuweichen. In diesem Kampf waren augenscheinlich beide fast gleich stark, jeder mit seinen Stärken und Schwächen … das einzige, was das Reptil dem Echsenmann voraushaben hätte können, wäre die Kampferfahrung. Aber Sithis hatte keineswegs vor, als Futter für das Tier zu Enden!
Mittlerweile war ihm fast alles gleichgültig. Die Möglichkeit, klar denken zu können, setzte fast aus und die ihm nur allzu vertrauten Raserei setzte ein …sein Körper reagierte nur noch, auf Überleben eingestellt und voller Wut. Wäre er ein Dämon, hätte sein Freund jetzt rot glühende Augen in der Dunkelheit vernehmen können.
Was Kharim sehr wohl vernahm, war das Brüllen seines Freundes nach Hilfe und natürlich ließ Kharim Sithis nicht im Stich. Auch er war in der Jagd erprobt, wenn er auch kein Krieger war, aber so war es den Echsen zu Eigen.
Wie von ihm „verlangt“, verließ er seine Deckung mit schnellen, großen Schritten und eilte seinem Freund zu Hilfe. Sithis hatte mittlerweile mehrere Brocken aus dem Schwanz des Tieres heraus gerissen. Dieses konnte somit seinen Schwanz kaum noch einsetzen, es waren mehr Zuckungen denn Hiebe, so dass Sithis die Möglichkeit ergriffen hatte, den Rumpf des Tieres zu umklammern. Dadurch nahm er dem Krokodil die Möglichkeit, dass es davon schwimmen oder laufen konnte.
Kharim lief seitlich auf das Reptil zu und tat wie ihm geheißen … sein Speer landete punktgenau im Auge der wilden Kreatur. Er hatte sogar soviel Wucht, dass seine Waffe auf der anderen Seite schräg aus dem Schädel des Krokodils wieder hinaustrat. Von der Wucht und den Erfolg seines eigenen Angriffes überrascht, geriet er beinahe ins Straucheln. Er konnte gerade noch die Chance nutzen und ein Hechtsprung beiseite machen.
Sithis hingegen hatte den stürmischen Angriff seines Freundes genutzt und hatte mit einem grandiosen, finalen Schlag dem Krokodil den Schädel gespalten.
Er hatte es geschafft, seine Beute war erlegt und das schlammige und äußerst trübe Wasser, „färbte“ sich durch das schwallartig austretende Blut im Schutze der Nacht schwarz.

Der Kampf hatte Spuren hinterlassen, keine Frage und leider hatte auch Sithis Spuren vom Kampf davon getragen … hier und da einige, etwas tiefere Kratzer des Biests und leider auch einen „wunderschönen“ Zahnabdruck in seinem linken Oberschenkel, aus dem dünne Rinnsale hellroten Blutes sein Bein hinab liefen. Zum Glück hatte er bei diesem Biss schlimmerem entkommen können, da Kharim zielsicher die Nase des Krokodils mit einem schweren Schlag getroffen hatte.
Sithis hatte sich mittlerweile wieder beruhigt, hatte seine Raserei verdrängen können und lehnte sich schwer atmend gegen einen knorrigen und halbverrotteten Baum.
Langsam kehrte wieder sein Bewusstsein zurück in seinen Geist und stellte die Verbindung zwischen Kopf und Körper her … und mit dieser Wahrnehmung kamen auch die Schmerzen. Dieses bittersüße Brennen der „Kratzer“ und der pulsierende Schmerz in seinem Bein.
Als sich Kharim sicher sein, dass sich sein Freund wieder im Griff hatte, begab er sich zum ihm.

„Sithis?...“, beruhigend legte er ihm die Hand auf die Schulter.
„Bist du verletzt? … oder können wir zurück ins Lager“
Die einzigen Verletzungen, die Kharim von seiner Warte aus sehen konnte, waren die „Kratzer“ und er wusste nur zu genau, dass Sithis sich die Verletzungen hier nicht behandeln lassen würde.
Kharim sah das natürlich anders, immerhin war er ein Heiler und dazu verpflichtet, Verwundeten zu helfen. Nur zu gut wusste er, dass gerade die vor Selbstbewusstsein strotzenden Krieger schnell in ihrem Stolz gekränkt waren, wenn man sie noch auf dem „Schlachtfeld“ verarzten wollte. Das kannte er nur zu gut … egal von welchem Echsenkrieger … nach ihrer Ansicht waren das nur Kinkerlitzchen.

„Wenn es dir soweit gut geht, dann können wir den schuppigen Fleischhaufen ja endlich mal ins Lager bringen … aber eines ag ich dir, du schrubbst die Fleischklumpen alleine, so bekommt das ja keiner herunter.“
Kharim war ja so einiges gewöhnt und Echsen störte es im Allgemeinen nicht, wenn an der beute mal etwas Sand war, aber da die großen Fleischfetzen in einem voller Schlamm aufgewühlten Wasserloche lagen, ließ auch ihn davor zurückscheuen, sich jetzt gleich einen Bissen zu genehmeigen, immerhin hatte er mitgeholfen, das Ding zu erledigen.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Samstag 9. Januar 2010, 12:02

Als sein Freund Kharim in den Kampf eingriff, wusste Sithis, dass es fast vorbei war. Sein Freund durchbohrte das Auge des Reptils mit so einem wuchtigen Stoß, dass die Spitze auf der anderen Seite des Schädels wieder heraustrat. "Zieh deinen Speer wieder zurück! Ich gebe diesem Mistvieh den Rest!" Er wartete kurz, bis Kharim seinen Speer zurückgezogen hatte und schlug mit der Axt zu. Blut spritzte ihm auf Oberkörper und ins Gesicht. Er war kurz irritiert, da er Blut in seine Augen bekommen hatte. Dann war es still. Das Reptil war tot.

Sithis musterte es. "Hm...war wohl...doch größer, als ich...ursprünglich gedacht habe...gute Sechs Meter.." Dachte er schwer atmend. Er lehnte sich angestrengt an einen Baum um nicht zu stürzen. Der Kampfrausch ließ nach. Und damit kamen die Schmerzen. Er blickte an sich herab, überall hatte er blaue Flecken, sogar am Rücken. Auch vereinzelte Kratzer hatte er erlitten. Das schmerzhafteste war jedoch ein Gebissabdruck des Krokodils direkt am Bein. "Na Großartig! Bis das verheilt ist, werde ich noch lange hinterherhumpeln müssen. Ich werde ziemlich lange nicht richtig laufen können, geschweige denn kämpfen! Was das für die Dunklen heißt will ich gar nicht wissen!" Die Dunklen. Sie werden nun, da sie bald eine kleine Schwäche entdecken werden würden, nicht mehr nur Abstand halten und ihn nur anstarren. Jetzt würden sie sogar versuchen, ihn entweder zu verspotten oder schlimmeres. Sein Freund riss ihn aus seinen Gedanken. „Sithis?...“ "Hm?" Bist du verletzt? … oder können wir zurück ins Lager“ Sithis sagte nur: "Geht schon...nur ein paar Kratzer und Abschürfungen..nichts ernstes." Natürlich war an seinem Bein nicht wirklich alles in Ordnung. Immerhin war das ein riesiger Gebissabdruck. Sithis sah seinem Freund an, dass er ihn sofort behandeln würde. Er wusste auch, dass es für die meisten Sumfechsen als demütigent galt, sich am Ort einer Schlacht verarzten zu lassen. Doch Sithis nickte nur. Sein Blick sagte: 'Verarzte mich hier. Ich möchte nicht, dass ich im Lager versorgt werde. Wenn die Verletzungen schlimmer sind, dann muss man so schnell wie möglich helfen.' Ihm war es wichtig so schnell wie möglich geheilt zu werden. Am Ende müsste noch das Bein abgenommen werden und darauf hatte er herzlich wenig Lust.

„Wenn es dir soweit gut geht, dann können wir den schuppigen Fleischhaufen ja endlich mal ins Lager bringen … aber eines ag ich dir, du schrubbst die Fleischklumpen alleine, so bekommt das ja keiner herunter.“ "Hm." Sagte Sithis knapp. Ihm war nicht nach reden zu Mute. Er signaliesierte jedoch durch ein nicken, dass er verstanden hatte. "So. Gib mir am Besten mal ein Heikraut gegen die Schmerzen. Das pulsieren in meinem Bein ist nicht sehr angenehm!" Er bekam Kräuter in die Hand gedrückt, und er as davon. Sie schmeckten bitter, doch der Schmerz ließ etwas nach. Zur gleichen Zeit legte Kharim ihm auch Kräuter auf den Krokodil-Biss und bandagierte ihn mit einem provisorischen Verband. Sithis richtete sich auf. "Es geht schon. ich werde damit laufen können. Los, schaffen wir den Fleischberg hier weg, bevor noch andere Jäger hier auftauchen." Er spielte damit auf Nebeljäger oder einen dieser wiederwärtigen Sumpfschleimer an.

Benutzeravatar
Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Yavanna Yalanílûe Ni'Tessin » Samstag 9. Januar 2010, 13:21

OT: habe noch vergessen dir mitzuteilen, dass die verwundungen natürlich nicht ohne folgen bleiben :D
bitte ziehe dir 11% deiner lebensenergie ab.
danke. ;)

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Sonntag 24. Januar 2010, 21:50

Noch immer konnte Sithis die Nachwirkungen seines Kampfrausches fühlen. Allmählich ließ die Anspannung in seinen Gliedern nach, die Muskeln konnten sich wieder entspannen. Das Adrenalin ließ nach und langsam machte sich eine bleierne Müdigkeit in seinem Körper breit … das Rauschen in seinem Gehörgang wurde leiser und seine Atmung ruhiger. Die ruhigen Worte seines Freundes taten gut und holten ihn wieder in die Wirklichkeit zurück
Langsam und behutsam löste Kharim die hand seines Freundes vom Baum und führte ihn zu einem halbwegs sauberen Felsen, auf dem Sithis sich niederlassen konnte.
Mal davon abgesehen, dass Sithis über und über mit Schlamm, verrotteten Pflanzen und Kleinstlebewesen übersäht war, ging es ihm augenscheinlich ganz gut. Mit geübten Blicken musterte Kharim seinen Freund, tastete ihn mit sicheren Handgriffen ab und kam zu der Diagnose, dass sein Freund nicht lebensgefährlich verwundet wäre.
Sehr zu dessen Überraschung bestand Sithis darauf, hier verarztet zu werden. Nicht aus dem Grund, dass er sich um seine Gesundheit sorgen machte, sondern um seinen Stolz ging es ihm. Kharim konnte nur mit dem Kopf schütteln, dass er das Ganze als Heiler anders sah, kam Sithis natürlich nicht in seinen Dickschädel.
Er ließ sich nur Kräuter gegen die Schmerzen geben, griff Kharim einfach in seine Heilertasche, entnahm sich Verbandsmaterial und versuchte sich selber an seiner Beinverletzung. Kharim beobachtete das Geschehen eine Weile und schüttelte wieder nur den Kopf über die Unfähigkeit seines Freundes, sich einen vernünftigen Verband anlegen zu können. Wie es ihm zu bunt wurde, unterbrach er Sithis handeln energisch.

„Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich damit loslaufen lassen…!“, ungläubig blickte er Sithis an und zeiget auf den inzwischen verschmutzten Verband, der nur lose um das Bein hing.
„Erstens, hast du die Wunde vorher nicht gereinigt, zweitens, hast du den Linnenstreifen mehr als nur schlampig herum gewickelt. Drittens, wenn du mich schon um Heilung bittest, dann lass mich verdammt noch mal meine Profession ausüben und funk mir nicht dazwischen…!“
Kharim war nun wirklich verärgert, er hasste so etwas und wollte sich nicht unterkriegen lassen, nur weil die werten Herren Krieger mal wieder alles besser wussten …vielleicht lag es aber auch nur an seinem Freund, aber das konnte und wollte Kharim gerade nicht differenzieren. Er hatte seinem Unmut Luft gemacht und hockte sich nun vor Sithis.

„Ich habe nämlich keine Lust darauf, dir dein Bein wegen einem Wundstarrkrampf und deinem Dickkopf amputieren zu müssen …“, ärgerlich sah er zu seinem Freund hoch und blitze ihn an.
Mit geübten und festen Handgriffen, die keinen Widerspruch zuließen, machte sich Kharim an seine Aufgabe … und insgeheim müsste Sithis wirklich zugeben, dass Kharim Recht hatte.

Während Sithis nichts anderes übrig blieb, als stillzusitzen, schlängelte sich seine Freundin das andere Bein wieder nach oben, wie immer wand sie sich um seine Arme, über eine Schulter und kam dann auf der anderen Schulter zum Liegen.
Sithis konnte ihren vertrauten Geruch und ihren Körper spüren …es tat gut, wieder seine Freundin um sich zu haben.
Es vergingen einige Minuten, in denen Sithis neue Kraft schöpfen konnte, die er auch dringend für den Rückweg brauchte.

„So, ich bin fertig …wie geht es dir? … ich habe eine dicke Schicht Heil- und Entzündungshemmende Kräuter unter den Verband gelegt. Die Wunde ist nicht allzu tief und wichtige Stellen wurden auch nicht verletzt. Du kannst also den Verband kurz vor dem Lager ab machen. Pass dann aber auf, dass die Wunde in Ruhe trocknen kann, sonst kommt da noch Dreck rein …wenn du nicht darauf achtest, wirst du weiterhin mit einem Verband herumlaufen müssen.“

Sithis war ja nicht dumm und wusste genau, dass man in so einer Situation lieber tat, was der Heiler einem riet.
Kharim hatte sich in der Zwischenzeit erhoben und war in Richtung des Fleischberges gegangen und hatte das ehemalige Krokodil längs aufgeschnitten und es geweidet, dann in zwei Hälften geteilt und sich eine davon über die Schulter geworfen. Mit einem Blick bedeutete er Sithis, es ihm gleich zu tun.
Langsam stapfte Kharim aufmerksam gen Westen.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Sonntag 24. Januar 2010, 22:24

Trotz der tadelnden Worte seines Freundes konnte Sithis ihn verstehen: Heilkräuter, Verbände und das alles waren Kharims Fachgebiet. Er selbst war praktischer Weise nur da, damit dieser was zu heilen hatte. Es gab viele Situationen, indem man verletzt werden konnte und meistens steckte Sithis mittendrinn. Des öfteren war er auch der einzige, der dann noch stehen konnte. Die Konkurrenz lag häufig kampfunfähig und mit verdrehten Gliedmaßen auf dem Boden. "Der Konkurrenzkampf um die erlegte Beute wird bestimmt sehr hart und kraftaufwändig...ich werde es erst mal langsam angehen müssen!" Er wusste nur zu gut, was das immer für ein Chaos und Durcheinander gab. Sehr oft gab es Streitereien die oft in eine Massenschlägerei ausarteten. Nein! Diesmal muss es disziplinierter vonstatten gehen! Was würden sonst die Dunkelelfen denken! Sie würden es als Schwäche abtun und das konnten sie sich nun wirklich nicht leisten! Auch wussten sie immer noch nicht, was sich die Dunkelelfen von diesem Bündnis versprachen. Niemand außer ihnen wusste die Wahrheit über ihr Ziel. "Vielleicht wollen sie uns damit schwächen.....wenn zuviele von uns im Kampf fallen, werden nicht mehr genügend Krieger zugegen sein, um das Dorf und den Sumpf zu schützen..." Diese Gedanken konnte man als Paranoia abtun, beinhalteten jedoch auch ein Körnchen Wahrheit.

"Na gut, du bist hier schließlich der Heiler.." Sagte Sithis mit einer knappen Kopfbewegung in Richtung seines Beines. "Jaja, so ist er halt. In Sachen Heilung versteht er keinen Spaß und duldet keine Wiederrede. So wie ich, wenn es ums kämpfen geht". Dachte er und ein Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Kharim wusste, was er tat.

Seine Schlange war nun auch wieder von ihrem erhöhten Ausguck zurück und er spürte, wie sie sich wie ein Schal um seinen Hals legte. Zur selben Zeit hatte Kharim den Verband neu an Sithis' Bein angebracht und stand auf. Sithis versuchte nun ebenfalls aufzustehen. Er stand etwas unbeholfen da, da der Verband etwas spannte. Vorsichtig belastete er seinen Fuß. "Na also! Klappt doch hervorragend!" Dachte er triumphierend. Er würde es damit locker zurückschaffen. Er sah noch, wie sein Freund den Kadaver des Krokodils in zwei große Hälften teilte und sich eine auf die Schultern hievte. Er machte es ihm gleich. "Hm...könnte etwas schwerer werden als sonst, aber es ist nicht unmöglich." Langsam folgte er Kharim. “Du kannst also den Verband kurz vor dem Lager ab machen. Pass dann aber auf, dass die Wunde in Ruhe trocknen kann, sonst kommt da noch Dreck rein …wenn du nicht darauf achtest, wirst du weiterhin mit einem Verband herumlaufen müssen.“ Hörte er seinen Freund noch sagen. "Keine Angst, du musst dir keine Sorgen machen..ich werde das schon durchstehen." Rief er ihm zu. Es war schließlich nicht das erste mal, dass er so eine Schramme davongetragen hatte. "Wenn es verheilt, verheilt es. Wenn es eine Narbe gibt, mir vollkommen scheißegal. Ich hab schon genug Narben, eine mehr oder weinger...nicht der Rede wert. So gingen sie weiter nach Westen, dem Lager der Dunklen Armee entgegen. Je näher sie ihm kamen, desto angespannter wurde Sithis. Schließlich ging es nun darum, die Beute gerecht zu verteilen. Auch würde es der eine oder andere versuchen, sich mehr unter den Nagel zu reißen, als ihm zustand, also war Vorsicht geboten.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Freitag 29. Januar 2010, 01:03

Sithis sah seine Verletzungen von der ironischen Weise, er war nur da, damit sein Freund etwas zu tun hatte. Diesem aber, war es ganz lieb, wenn er nichts dergleichen zu tun bekam. Nicht, dass er seiner Profession nicht gerne nachging, aber solche Verletzungen mussten nicht sein. Er setzte sich lieber mit Kräutern auseinander, auch wenn er genauso kriegerisch wie Sithis sein konnte. Wobei der definitiv der bessere Kämpfer war, der sich auch mit mehr Waffen auskannte.
Kharim war etwas vorgelaufen, dreht sich aber immer wieder scheinbar unschlüssig um. Er wollte einfach sicher gehen, das Sithis auch wirklich mithalten konnte und nicht unter Schmerzen stöhnte. Sithis konnte diese Bemutterung nicht leiden, jedenfalls ließ er das jeden wissen, aber Kharim bemühte sich, nicht allzu auffällig zu sein.

Siliz hingegen hatte sich am dem Tierkadaver gütlich getan und war nun rundum glücklich. Sie musste nichts für ihr Fressen tun und wer würde diese Gelegenheit nicht beim Schopfe packen. Satt und zufrieden lag sie auf seiner Schulter und zischelte zufrieden.

Auf dem Rückweg hätte Sithis jede Menge Zeit, zu testen, wie er möglichst schmerzfrei auftreten könnte, wenn er im Lager der Kompanie ankam. Der riesige Kadaver hatte immerhin den Vorteil, dass er vortäuschen konnte, dass er soviel wiegen würde, dass Sithis langsam und leicht gebeugt gehen müsste. Der Vorteil lag auf der Hand, aber wahrscheinlich würde er so oder so wie immer improvisieren. Das verschaffte ihm einen zusätzlichen Reiz, wenn es ich auch so manches Mal zusätzlich in Schwierigkeiten verstrickte.

Da war es wieder, was Kharim über die meisten Echsen die Augen verdrehen ließ. Sie waren alle der Meinung, dass sie alles ohne größeren Schaden oder Probleme durchstehen würden und Sithis gehörte genau mitten unter sie.

„Das ist mir schon klar, dass du das durchstehst“, gab er leicht genervt von sich. „Was mir eher Sorge bereitet, ist die Art und Weise WIE du es durchstehen wirst.“

Sithis hörte seinen Freund schon beinahe nicht mehr zu, seine Gedanken waren mal wieder mit einem anderen Thema beschäftigt und er überließ seinem Freund die Beobachtung des Terrains.
Während sie immer weiter nach Westen und damit genau auf das Lager zukamen, war er nämlich mit der Aufteilung der Beute beschäftigt. Sithis ging davon aus, dass die anderen Echsenkrieger undiszipliniert über ihn und die beute herfallen würden. Aber wie kam er darauf?!
Sie alle waren hier nicht zuhause, sie waren mitten unter feinden, die nun neutrale Verbündete waren. Keiner wusste viel über den Anderen oder konnte seinen Gegenüber sonderlich gut einschätzen. Es würde für alle eine harte Zeit werden, in der sie sich an ihre kriegerische Ausbildung und die ihnen eingebläute Disziplin erinnern müssten. Ansonsten würden sie hier alle im Sumpf unter gehen, spätestens aber vor Pelgar und die Feinde die dort lauerten, standen den Dunklen Horde in der Kriegskunst und Disziplin in nichts nach. Klar, sie waren in anderen Dingen geschulter, aber genau deswegen versprach es, einen interessanten verlauf zu geben. Sithis auf jeden Fall, müsste sich immer wieder daran erinnern, seine Gegner nicht zu unterschätzen. Bis sie aber in Pelgar ankommen würden, sollte er die Gelegenheit nutzen und seine neuen Verbündeten studieren.

In seine Gedanken versunken, bekam er gar nicht mit, wie die zeit verflog. Kharim stand mit einem male vor ihm du bedeute ihm mit einem Fingerzeig hinter sich. Durch die äste eines verkrüppelten Baumes, konnte er ein paar schwache Lichtstrahlen von einigen kleinen Feuern erkennen … immerhin, hatten die Dunkelelfen Ahnung vom leben in der Wildnis.
Kharim hatte sich hingehockt, nahm ihm den Verband ab und untersuchte die Wunde.

„Die Kräuter haben gut geholfen …der Verband kann abbleiben. Achte aber bitte beim Laufen darauf, das Bein nicht unnötig zu belasten und vor Morgen nicht zu Rennen“, sprach er Sithis leise und mahnend an.
Kharim verstaute den schmutzigen Verband in einem Beutel, schulterte den toten Kadaver und betrat das Lager.
Ihre Ankunft blieb natürlich nicht unbemerkt, wie hätte es das auch tun können. Die meisten des dunklen Volkes waren entweder entsetzt oder starrten ungläubig die beiden Echsenmänner an, wie diese mit ihrer Beute durch das Lager schritten. Deren Aufmerksamkeit waren sie sicher …
Die anderen Echsen auf jeden Fall waren sehr erfreut über die bevorstehende Mahlzeit und folgten den beiden Freunden dicht gedrängt zu einem größeren Lagerfeuer, welches durch einige Steine verborgen war.
Dort könnten sie ihr Mahl zubereiten.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Freitag 29. Januar 2010, 15:58

Trotz seiner Verletzung konnte er gut mit Kharim mithalten. Es war zwar schwieriger für ihn die Balance zu halten, doch das glich er mit kleineren Korrekturen seines Schwanzes wieder aus. Zwar drehte sich sein Begleiter immer wieder mal um, um zu sehen, ob er auch mitkäme, doch das ignorierte er erst einmal. Bleib ganz ruhig, Freund. Dein alter Freund Sithis, wird das schon überleben. Er grinste. Oder waren es noch kleinere Schmerzen, die durch die beruhigenden Pflanzen nicht vollständig ausgemerzt waren, die ihn zu dieser Grimasse verleiteten? Er wusste es nicht recht. Aber eigentlich war es ihm so egal, als wie wenn ein Regentropfen von einem Blatt läuft. Die Jungs im Lager werden die Augen aus dem Kopf fallen, wenn sie uns mit dieser stattlichen Beute sehen Dachte er vergnügt.

„Das ist mir schon klar, dass du das durchstehst. Was mir eher Sorge bereitet, ist die Art und Weise WIE du es durchstehen wirst.“
Sagte Kharim auf einmal. "Höre ich da einen kleinen Ansatz von Wut in deiner Stimme?" Sagte er lächelnd. Trotz dessen, das Kharim ihm den Rücken zuwandte, konnte er seine Gereiztheit an seiner Aura erkennen. "Ich mache dir natürlich keinen Vorwurf, aber an so einer kleinen Wunde werde ich schon nicht krepieren." Wieder ein Lächeln.

„Die Kräuter haben gut geholfen …der Verband kann abbleiben. Achte aber bitte beim Laufen darauf, das Bein nicht unnötig zu belasten und vor Morgen nicht zu Rennen“ Hörte er Kharim sagen. Auch merkte er, wie der Verband langsam von seinem Fuß gelöst wurde. Er sah sich die verheilende Verletzung nochmals mit einem Prüfenden Blick an. "Hm." Sagte Sithis knapp. Ein Kopfnicken unterstrich das Ganze. In Sachen Heilung verstand Kharim keinerlei Spaß. Auch wollte er nicht andauernd daran erinnert werden. Sein Freund war in diesem Thema sehr nachtragend. Ein netter Kerl. Fast wie ich. Er schmunzelte erneut. Doch dann verhärteten sich seine Züge wieder. Er war schließlich kein Spaßvogel oder Witzfigur sondern der fiese Rüpel von nebenan.

Er merkte nicht, das sie das Lager schon fast erreicht hatten, so in Gedanken versunken war er. "Hm...wir sind ja schon da." Sprach er mit ruhiger Stimme. Jetzt heißt es aufpassen. Ich werde wahrscheinlich alle Mühe haben, die Beute gerecht an alle zu verteilen. Auf jeden Fall: Die Frauen zuerst! Das wäre selbst für uns Sumpfechen eine Unehre, wenn man die holde Weiblichkeit warten ließe. Dieser Gedanke amüsierte ihn irgendwie. Er verstand zwar nicht viel vom weiblichen Geschlecht, aber das gebietete die Höflichkeit. Man hat schließlich einen gewissen Stolz. Das traf auch auf das Volk der Sumpfechen zu.

Als sie das Lager betraten, war das Erstaunen von Seiten der Dunkelelfen sehr groß. Manche starrten einfach nur verdutzt oder gar verängstigt auf die riesigen Kadaver-Teile die von ihnen beiden in das Lager getragen wurden. Oh...da guckt ihr aber was? So was sieht man nicht alle Tage. Er freute sich innerlich darüber, dass sie bei den Dunklen so viel Eindruck hinterlassen konnten. Sonst blickten die ja immer auf andere herab. Nun war es genau das Gegenteil. Den anderen Echsen blieb das natürlich auch nicht verborgen und schon hat siech ein riesiger Zug hinter ihnen gebildet, in dem schiebende und schubsende Echsen auf Futter warteten. "Hört auf zu drängeln! Jeder bekommt was ab!" Stieß Sithis durch zusammengebissene Zähne aus. Das würde ja was werden. Er fing an mit seinen scharfen Klauen der rechten Hand das Fleisch zu zerschneiden. Kharim, der ihm assistierte und irgendwo her frisches und klares Wasser aufgetrieben hatte, half ihm so viel, wie Sithis es zulies. Schließlich sollte er sich ja um das Säubern kümmern. Die Meute beobachtete alles..mit gebührendem Abstand. Keiner wollte Sithis bei diesem Vorgang stören oder ihm gar im Weg sein. So ist es recht. Keiner funkt dazwischen. Hin und wieder sah er in die Menge hinein. Er erkannte einige Weibchen, die ihn ebenfalls interessiert anstarrten. Er war sich nicht sicher, ob sie auf das Fleisch starrten, oder ob er selbst das Objekt der Begierde war. Vielleicht auch beides. Wer konnte das schon wissen. Er war schließlich ein ziemlich kräftiges Männchen und die Narben überall machten ihr übriges. Sie wurden mehr als Schmuck denn einer Verunstaltung angesehen und da mangelte es bei Sithis überhaupt nicht. Im Gegenteil: Die Narbe über seinem linken Auge war ein besonderer Blickfang. Er fing an zu lächeln.
Nach kurzer Zeit war das Fleisch in gleichgroße Teile zerlegt, nur der Teil für ihn selbst war etwas größer. Er stand auf und fing an das Fleisch zu verteilen. Natürlich bekamen die Weibchen die ersten Portionen, wie es sich gehörte. Danach die anderen. Die meisten machten sich nicht die Mühe, dass Fleisch zu braten, sie verschlangen es roh. Sehr zum Missfallen der Dunkelelfen: sie beobachteten alles mit einer Mischung aus Abscheu und Unverständnis. Auch Sithis machte sich nicht die Mühe. Er fing an es auch roh zu verschlingen. Ah! Endlich wieder mal was gutes zwischen den Zähnen Dachte er kauend.

Benutzeravatar
Erzähler
Nicht-Spieler-Charakter
Nicht-Spieler-Charakter
Beiträge: 7004
Registriert: Montag 4. Januar 2010, 20:11
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: [br][/br]
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Montag 1. Februar 2010, 19:31

Ja, der große Kadaver hatte in der Tat für viel Furore im Lager gesorgt und Sithis amüsierte sich darüber, dass den meisten Dunkelelfen scheinbar ängstlich zumute wurde, wie sie dieses Schauspiel sahen. Einen gewissen Respekt hatte er sich damit wohl erworben, aber dass die Dunklen vor Angst von ihm weichen würden, fand wohl nur in seinem Kopf statt. Aber Träumen dürfte man ja wohl noch …
Auf jeden Fall hatte die beute von seiner Verletzung abgelenkt und wenn er etwas geschickt vorging, konnte er dies durchaus als alte Kampfverletzung ausgeben, irgendetwas Plausibles würde ihm da schon einfallen.
Beim großen Feuer angekommen, hatte Kharim sich schon ein Messer geschnappt und war dabei, die Krokodilhälfte zu zerteilen. An sich war es Sitte bei den Echsen, die Beute in einem Teil aufzuspießen und übers Feuer zu hängen. Aber erstens hatten sie hier nicht genug Platz, zweitens musste das Fleisch schnell garen und drittens würde das herunter triefende Fett im Feuer zuviel Qualm entwickeln. Dass leuchtete sogar Sithis ein, wie er überlegte, das Ganze nun am Besten anzugehen.
Die übrigen Echsen in dem Trupp hatten sich in Ruhe um die beiden Freunde gescharrt und boten ihre Hilfe an. Sie wollten nicht untätig umherstehen und ihren Teil zum Essen dazu beitragen. Die Frauen unter ihnen, hatten sogar Erdäpfel und einiges Gemüse dabei.
Kharim grinste währenddessen seinen Freund breit an und sein Blick sagte alles … typisch Frauen, die denken mal wieder an alles. Immerhin hatten sie alle gegen ein wenig Abwechslung auf dem Speiseplan nichts einzuwenden.
Kurze Zeit später brutzelte schon ein beachtlicher Haufen an Fleischstücken im Feuer. So war es für sich genommen ja auch einfacher. Man musste zum Schluss nur noch die schwarze Kruste abschneiden und konnte das herzhafte Fleisch genießen.
Jetzt wo Sithis saß, machte sich die Wunde am Bein doch bemerkbar, sie war zwar nicht wieder aufgeplatzt, aber das Pochen im Blut drückte und verursachte unangenehme Spannungsgefühle.
Kharim blieb dies natürlich nicht verborgen, dass es seinem Freund nicht wirklich gut ging.
Mit einem ermahnendem Blick versuchte er Sithis dazu zu bringen, mal endlich sitzen zu bleiben und sein Bein zu schonen. Zumindest diese Möglichkeit zum Kraft tanken sollten sie alle nutzen, denn die Nacht war nicht mehr sonderlich lang und dann würde der Marsch durch den Sumpf weiter gehen. Klar, als Echsen hatten sie alle nur erdenklichen Vorteile im Sumpf, aber auch ihre Kräfte waren begrenzt.
Während Sithis da so saß, konnte er sich endlich mal beruhigen und seine Aufmerksamkeit auf die Dinge lenken, die um ihn herum geschahen. Hier am Feuer konnten seine Gedanken abschweifen.
Es war doch tatsächlich geschehen, dass sich einige Echsen mit Dunkelelfen unterhielten. Vornehmlich wohl eher um die Fakten des Krieges, Waffenfinessen und Taktiken du Strategien, aber immerhin war es ein vorsichtiges annähern … und so, konnte man definitiv mehr herausfinden. Es gab schließlich nicht umsonst das Sprichwort, dass man einen Feind besonders nah heran lassen sollte.
Bild

Benutzeravatar
Sithis
Gast
Gast

Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Montag 1. Februar 2010, 20:10

Sithis erkannte an Kharims Gesichtsausdruck, was ihn so amüsierte. Die Frauen hatten Erdäpfel und andere Beilagen herangeschafft, ein Zeichen dafür, dass sie mitdachten. Trotz allem liesen sie ihn keine Sekunde aus den Augen. Manche sahen ihn auch mit so einem sonderbaren Blick an. Konnte es sein? Vielleicht. Zumindest wenn man grob darüber nachdachte. Sie hatten sich offenbar in Sithis verliebt. Oha..das ist doch nicht möglich....oh... Ging es in Sithis herum. In seinem Kopf war ein richtiges Durcheinander. Liebe war Privatsache. Sie hatte im Krieg nichts verloren. Auch wusste er nicht, ob eine dieser..entzückenden Wesen überhaupt überlebte, was ihnen noch bevorstand: Die Schlacht um die Stadt Pelgar. Er wusste ja nicht einmal, ob er selbst diese Geschichte überleben würde. Sofort verwarf er diesen Gedanken wieder.

Er beobachtete nun auch einige Echsen, die sich mit Dunkelelfen unterhielten. Was machen die wohl? So wie es sich anhört, tauschen sie Kampftechniken und strategisches Wissen aus. Plötzlich spürte er einen unangenehmen Druck auf seinem verletzten Bein. Die kniende Position, die er eingenommen hatte, war seinem Bein nicht gerade zuträglich. Sofort brachte er seine Beine in eine andere Position, um weitere Schmerzen zu verhindern. Er sah Kharims strafenden Blick, sein Bein nicht zu sehr zu belasten. Sie war schließlich noch nicht vollständig verheilt.

Dann fiel sein Blick wieder auf die umstehenden Echsen. Siliz zischte ihm zu: "Sieht so aus, als ob du jede Menge Verehrerinnen hast. Sieh nur wie sie dich anhimmeln." Er sah sich um. Und tatsächlich: Wenn er es nicht besser wüsste, schmolzen alle Weibchen bei seinem Anblick dahin. "Lass dir die Chance nicht entgehen! Schnapp sie dir Tiger!" scherzte die Schlange. "Hm..aber wir sind im Krieg...da ist kein PLatz für Liebesgefühle..und auserdem...weiß ich nicht wie ich sei ansprechen soll.. stammelte er vor sich hin. Er hatte noch nie engeren Kontakt mit Weibchen gehabt, seine Mutter mal ausgenommen. Liebe war etwas Komplexes. "Oh du sentimentaler Kerl! Die Weiber liegen dir zu Füßen! Du musst nur deine Chance ergreifen!" Diese Sache war sehr kompliziert für Sithis. Er wollte sich eigentlich auf seine Aufgaben konzentrieren, doch wenn auch noch Liebe ins Spiel kam, musste er sich doppelt anstrengen. Einerlei. Er sah einem Weibchen direkt in die blauen Augen und lächelte. Schon deshalb, weil blaue Augen sehr selten im Volk der Sumpfechsen waren. Meist waren es Gelb oder Rot, die dominierten. Zu seinem Erstaunen erwiderte sie sein Lächeln. Sithis stand kurz vor dem Augenblick, in dem er eine Partnerin bekommen würde. Das so etwas noch passierte. Er, der immerzu gemieden wurde, hatte sich allein durch einen Blick die Interesse eines Weibchens zugezogen.

Antworten

Zurück zu „Der Sumpf Mashmoor“