Gewaltmarsch nach Pelgar

Dieser gefährliche Sumpf erstreckt sich vor dem Drachentor. Er ist ein Zeichen für die Verschließung des Drachentores im Großen Krieg. Sumpfechsen hießen dies Willkommen und ließen sich dort nieder. Denn als Einzige können sie dort außer Gefahr leben.
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Das Reisen im Sumpf ist für Feinde der dunklen Völker nun noch gefährlicher, denn die Sumpfechsen stehen mit ihnen im Bündnis.
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Samstag 6. Februar 2010, 01:05

Auch wenn er das nicht zugegeben hätte, so genoss er die momentane Rue doch sehr. Selbst ein noch so disziplinierter Krieger brauchte einmal Ruhe, denn wenn man die sich nicht gönnte, so half einem der Ruf als bester Krieger auch nichts.
Aber Sithis war ja noch jung und so machte ihm wenig Schlaf oder Ruhe noch nichts aus, aber bei seinen Verletzungen, hatte er insgeheim doch nichts dagegen.
Sein Blick schweifte mal hierhin und mal dahin und blieb letztendlich an seinen Artgenossen hängen. Er betrachtete sie und stellte sich unwillkürlich die Frage, ob und wie viele aus seinem Dorf diesen Krieg überhaupt überlebten.
Verständlicherweise hoffte er es natürlich für seine Freunde umso inbrünstiger, dass sie überlebten, denn sie bedeuteten ihm etwas. Meiste zeigte er es ihnen mit rauen, männlichen Gesten, aber so war er nun mal erzogen worden. Hier und da hatten einige Weibchen mal im Dorf gescherzt, dass ihm definitiv eine weibliche hand in der Erziehung gefehlt hätte. Sithis sah das natürlich anders.
Wo er gerade bei den Weibchen war, auch hier im Lager waren einige, wenn auch nicht so viele wie die Männchen, so hatten sich einige Frauen aus reiner Kampfeslust dem Trupp angeschlossen. Manche auch aus Verantwortungsbewusstsein der Familie gegenüber, wenn es unter den Nachkommen keine Männchen gab. So fühlten sie meist die ältesten Weibchen dazu verpflichtet, ihrer Familie Ruhm und Ehre zu bringen, in dem sie gefürchtete und erfahrene Kriegerinnen wurden und fast immer standen sie den anderen Männchen in nichts nach.
Jetzt mit einem Male fiel ihm aber Sonderbares auf, er meinte zu erkennen, dass ihn einige Weibchen länger ansehen und irgendwie war ihr Blick anders. Sithis war noch jung und hatte bisher seine Gedanken und seinen Augenmerk auf für ihn Wichtigeres gelenkt. Aber dieser Augenblick musste ja einmal kommen, denn diesem Lauf der Natur entkam wahrlich kein Lebewesen.
Er allerdings konnte es nicht glauben, dass es tatsächlich das sein sollte, was sich soeben in seinem Geist manifestiert hatte, sollten die Weibchen tatsächlich anders Interesse an ihm haben, wie es sonst immer war?!
Selbst seiner Schlange Siliz war dies aufgefallen und sie hatte nichts Besseres zu tun, als ihn damit aufzuziehen. Ihr machte das sogar Spaß, ihn zu verwirren und ihn erst zu ermutigen, anzubandeln, um ihn im nächsten Schritt wieder daran zu erinnern, in welcher Situation sie sich alle befanden.
Ein Weibchen war besonders an ihm interessiert, sie hatte strahlend blaue Augen und lächelte ihm sogar entgegen. So etwas hatte er wahrlich noch nicht erlebt und obwohl er ein ganzer Kerl war, ließ genau dieses warme Lächeln seine Knie schlottern und er fühlte, wie seine Beine ganz weich wurden … wie gut, dass er bereits saß!
Sithis wusste nicht, wie viele Minuten dahin gezogen waren, in denen er und sie verträumte Blicke ausgetauscht hatten. Beiläufig fiel ihm auf, dass er sie gar nicht genauer kannte. Klar, er hatte sie schon mal im Dorf gesehen, aber er hatte es bisher bevorzugt, sich mit seinen männlichen Freunden zu umgeben.
Nun war es doch beinahe um ihn geschehen, aber in so einer Situation war es schwer, sich einem Weibchen persönlich zu nähern und auf irgendeiner Ebene intimer zu werden.
Diese Entscheidung wurde ihm zumindest für den jetzigen Moment abgenommen, eine Freundin seiner Auserkorenen sprach sie an und entfernte sich dann. Seine Herzensdame nickte der Anderen zu, sie erhob sich grazil und anmutig von ihrem Platz, straffte die Schultern und ordnete ihr Hab und Gut, welches sie an ihrem Körper trug. Dies hätte sie auch wahrlich woanders machen können, aber so hatte Sithis die Gelegenheit, sie sich genauer zu betrachten und vor allem einzuprägen. Leider dauerte dieser Moment für ihn viel zu kurz an. Zum Abschluss hob sie sanft ihren Kopf, schlug ihre strahlend blauen Augen auf und sah ihn mit einem umwerfenden Lächeln an. Dann drehte sie sich schwungvoll um, warf ihm noch einen Blick über die Schulter zu und ging in die entgegen gesetzte Richtung von dannen.
Damit hatte sie Sithis wohl voll im Griff, bedeutete ihm aber auch, dass er sich noch ordentlich ins zeug würde legen müssen, bevor er bei ihr so einfach landen konnte. Auf jeden fall ließ er es sich nicht nehmen, ihr hinterher zu schauen und sich seine eigenen Bilder zu erträumen.

Kharim hatte sich in der Zwischenzeit neben seinen Freund auf den Stein gesetzt und wartete leicht belustigt darauf, dass dieser wieder zur Besinnung kam.
Nachdem weitere Minuten vergingen, in denen Sithis seinen Freund nicht bemerkte, machte dieser sich eben bemerkbar.

„Das ich DAS noch erleben darf … der große Krieger Sithis … der, der zu hart für die Welt ist … hat sich verliebt!“, mit einem wirklich breiten Grinsen und schon kurz vorm Lachen, brachte Kharim dies hervor.
„Aber mal im Ernst, bevor du mich hier auf der Stelle erschlägst … tut mir ja leid, dass ich dich aus deinen süßen Träumen holen muss …“.
Mit einem ziemlich ungläubigen Blick sah Kharim seinen Freund an du schüttelte den Kopf. Das Thema würde ihn so schnell nicht wieder loslassen und er würde noch lange Grinsen, wenn er Sithis ansah.

„Wieso bei allen Dämonen, suchst du dir so eine Situation aus und erwählst dir ein Weibchen? … Du bist mir einer …!“ immer noch Kopfschüttelnd fuhr er dann fort.
„Wie dem auch sei, es ist deine Entscheidung, auf mich hörst du ja doch nicht … du alter Dickschädel … was denkst du, wie werden sie vorgehen? …also die Dunklen meine ich? …auf was müssen wir uns gefasst machen? … es wird nicht mehr solange dauern, bis wir diese Menschenstadt erreichen.“
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Samstag 6. Februar 2010, 11:53

Sithis hielt immer noch Augenkontakt zu dem Weibchen mit den strahlenden blauen Augen. Wie sie ihn ansah. Er merkte, wie seine Knie langsam so weich wie Schlamm des Mashmoores wurde. Wäre er noch gestanden, würde er sich nicht mehr richtig auf den Beinen halten können. Zum Glück saß er ja schon. Ich scheine ihr wirklich zu gefallen..Oder sie nimmt die Geschichten über mich nicht allzu ernst. Er wusste ja, dass es im Echsendorf jede menge Erzählungen über ihn gab. Schlimme und gewalttätige. Aber auch die eine oder andere nette, besonders wenn seine Freunde über ihn erzählten. Sie sagten immer, dass er ja im Grunde ein netter Kerl war...mit starkem Temperament halt. Seine Gedanken schienen abzuschweifen. Das passte eigentlich nicht zu ihm. Er dachte im Grunde nie so viel nach. Seit aber die Dunkelelfen hier waren, war er fast nur noch am Denken. Er dachte darüber nach, ob sie diese ganze Scheiße überhaupt überleben würden. Und was dann passiert. Sollte das Unmögliche passieren und diese Stadt doch noch gerettet werden...ja dann hatten sie mächtig Probleme. Die Menschen würden bestimmt nicht vergessen, dass sie bei dem Angriff mitgewirkt hatten. Sithis fröstelte bei dem Gedanken.
Er sah noch wie "sein" Weibchen mit einem anderen langsam aus seinem Blickfeld verschwand. Schade, dass sie schon geht. Dachte er etwas niedergeschlagen. Sie war schließlich wirklich hübsch. Zumindest konnte sie ihm vorübergehend den Gedanken, dass sie nur für Krieg unterwegs waren, nehmen. Sithis war nun auch erleichtert. Endlich hat der Krieg für mich einen Sinn. Dieser Gedanke weckte seinen Beschützerinstinkt. Er würde sie und seine Freunde bis zum bitteren Ende verteidigen. Selbst wenn er dafür sein Leben lassen müsste, um ihres zu bewahren.

Kharim riss ihn aus seinen Gedanken.„Das ich DAS noch erleben darf … der große Krieger Sithis … der, der zu hart für die Welt ist … hat sich verliebt!“ Sein Freund konnte sein Lachen nur knapp unter Kontrolle halten. "Hör mit der Grinserei auf!" Sagte er gespielt gereizt. Doch sein Freund grinste ihn einfach weiter an. „Aber mal im Ernst, bevor du mich hier auf der Stelle erschlägst … tut mir ja leid, dass ich dich aus deinen süßen Träumen holen muss …“. Er lies einfach nicht locker. "Diese "süßen" Gedanken, wie du es nennen magst, handeln von unserem Schicksal! Ich denke nämlich, dass der Angriff schwieriger wird, als wir alle dachten." Seine Worte klangen eher wie das Knurren einer großen Bestie. Dann fügte er noch scherzhaft hinzu: "Und wenn ich dich wirklich erschlagen wollte, so hätte ich das schon auf unserem Jagdausflug gemacht." Nun grisnte er auch. „Wieso bei allen Dämonen, suchst du dir so eine Situation aus und erwählst dir ein Weibchen? … Du bist mir einer …!“ Warum? Er fragt wirklich warum?" "Nun diese Frage lässt sich leicht beantworten: Damit ich mir nicht ständig darüber Gedanken machen muss, was uns alle erwarten könnte." Er sah ihn fest an.

„Wie dem auch sei, es ist deine Entscheidung, auf mich hörst du ja doch nicht … du alter Dickschädel … was denkst du, wie werden sie vorgehen? …also die Dunklen meine ich? …auf was müssen wir uns gefasst machen? … es wird nicht mehr solange dauern, bis wir diese Menschenstadt erreichen.“ Genau! Jeder entscheidet für sich selbst. "Nun. Wir sollten uns darauf vorbereiten, dass sie uns in die Vorhut stecken..Als lebende Schutzschilde. Zuzutrauen wäre ihnen das. Das würde bedeuten, dass wir die Pfeile abfangen, wärend die Dunkelelfen durchbrechen. Wir würden schwere Verluste zu beklagen haben. Dann wären wir den Dunklen hilflos ausgeliefert, wenn sie sich dazu entschließen uns nicht mehr zu brauchen." Damit wäre für Sithis dieses Thema abgehakt. Er wandte sich an Siliz. "Könntest du mir einen kleinen Gefallen tun? Geh und belausche die Anführer der Dunkelelfen. Ich will wissen, was sie mit uns vorhaben." "In Ordnung. Ich werde mal schauen, ob ich vernünftige Informationen herausbekomme." Dann glitt sie langsam von seinen Schultern und verschwand in der Dunkelheit des Sumpfes. Pass auf dich auf!

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 10. Februar 2010, 00:51

Sithis´ Gedanken waren geteilt, mit einem hatte er Recht, so viel wie in letzter Zeit, hatte er wahrscheinlich noch nie nachgedacht. Eigentlich war er sogar verwundert darüber, dass es zu Zeit so war. Aber das hatten ihm die Alten seines Volkes schon immer versucht beizubringen, erst Denken und dann Handeln. So würde man fast jeder Gefahr trotzen und überstehen können. Bisher hatte Sithis das nicht weiter für notwendig gehalten, aber in dieser Kriegssituation, fing er automatisch an zu denken …oder war es doch nur der Überlebensinstinkt?!
Zu blöd, dass sich gerade zwei Triebe zur gleichen Zeit meldeten. Neben dem Einen, war da auch noch der Paarungs- und Fortpflanzungstrieb … tja, wenn man den schon sein ganzes Leben vernachlässigte, so musste er sich nicht wundern, wenn nun auch der mit aller Macht durchbrach.
Da er momentan zum Handeln nicht weiter fähig war, schickte er seine Freundin Siliz aus, damit diese für ihn kundschaftete. Siliz war dies Recht, warum auch nicht, so konnte sie sich nützlich machen und es ihm unter die Nase reiben, um wie viel sie doch in Allem besser war als er.
Sie mochte diese Spiele und Neckereien und freute sich immer wieder darauf, da Sithis zwischenzeitlich mit allem Anderen nur nicht mit ihr beschäftigt war.
Die Minuten zogen sich dahin, in denen er damit beschäftigt war, mit seinem Freund Kharim darüber zu sinnieren, was die Dunklen mit ihrem Volk vorhatten. Waren sie wirklich nur Futter, so genannte lebende Schilde für die Dunkelelfen?! Oder war das Ganze noch viel Komplexer, wie die Beide sich es nicht vorstellen konnte? Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu spekulieren.
Es war bereits einiges an Zeit vergangen und Siliz hatte bisher noch keine Anstalten gemacht, wieder aufzutauchen, aber Sithis spürte, dass es ihr gut ging. Wahrscheinlich hatte sie noch niemanden von den Anführern ausmachen können und so blieb den beiden freunden erstmal nur die Möglichkeit, sich ganz dem Schlaf hinzugeben … denn der war auch bitter von Nöten.
Für die beiden Echsen war eine Nacht im Sumpf unter freiem Himmel nichts außergewöhnliches, eigentlich war diese Nacht sogar recht luxuriös, denn sie hatten ein kleines Feuer, an dessen Rand sie schliefen und welches von Zeit zu Zeit wieder neu geschürt wurde.
Ansonsten war die Nacht ereignislos und nur von den typischen Geräuschen einer großen Gruppe erfüllt.
Der nächste Morgen begann früh und nicht gerade voller Elan. So blickten zumindest die meisten Echsen aus ihrer haut. Viele hatten wohl gedacht, das dies hier alles nur ein schlechter Traum gewesen wäre … aber leider war es die bittere Wahrheit.
Alle Krieger dieses Trupps hielten sich nicht sonderlich mit Vorbereitungen oder anderen Dingen auf und nach einem knappen Mahl, war ihr Trupp wieder auf dem „Weg“ durch den Sumpf …von nun an waren es keine vier Tage mehr und sie würden ihr ungewisses Ziel, die Menschenstadt Pelgar erreichen.
Da es die Zeit der dunklen Tage war, waren alle natürlich noch vor den ersten Sonnenstrahlen aufgebrochen. Das Unwetter des vergangenen Abends hatte sich in einen anhaltenden Nieselregen gewandelt und drückte fast mehr aufs Gemüt wie es ein Sturm hätte tun können.
Von der Umgebung her hatte sich kaum etwas geändert, so schien es den Meisten wohl auch, nur den Echsen war der ganze Reichtum und die abwechslungsreiche Vielfalt des Sumpfes bewusst, wenn sie wohl auch zur Zeit keinen Recht Kopf dafür hatten.
Kharim war wie immer bester Laune, wenn er auch sehr konzentriert war. Sithis hingegen klammerte sich an seiner allseits beliebten Gereiztheit fest.
Abgelenkt wurde er dadurch, dass sein treue Schlange Siliz endlich wieder zu ihm zurückkam. Es dauerte nicht lange und sie hatte ihren gewohnten Platz auf seinen Schultern eingenommen.

„Ich konnte etwassss heraussssfinden … nicht viel aber etwassss … ihre Anführer, sssssie hockten nicht wie vermutet in einem Ssssstoffding. Dessssswegen mussssste ich behutsssssam vorgehen.
Bevor wir in diessser Menssschenssstadt ankommen, gibt esss wohl noch andere Dinge, durch die wir kommen …dort leben auch Menssschen. Ich weisssss nicht, warum diesss wichtig issst.
Dann in der grosssssen Sssssstadt wollen sssssie kundssssschaften und dann dich mit anderen reinsssschicken um irgednetwassss zu machen … ihr ssssollt dassss machen …. Ssssie wollen dich tessssten und andere. … kannsssst du damit wasssss anfangen?“
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Mittwoch 10. Februar 2010, 18:19

Mit einem gemischten Gefühl blickte er Siliz nach. Doch nach wenigen Sekunden war die Schlange mit der Dunkelheit des Sumpfes verschmolzen. Hoffentlich hab ich jetzt keine riesen Dummheit gemacht! Dachte er. Doch sofort verbannte er die Zweifel aus seinem Gedächtnis. Siliz hatte ihn bisher nicht enttäuscht.

Die Zeit flog rasch dahin, trotz der Tatsache, dass sie nicht viel machten um sie totzuschlagen. Am Feuer sitzen und ab und zu miteinander reden, vorbeigehende Personen beobachten. Nein. Das war nicht sehr zeitvertreibend. Siliz war bisher nicht zurück, doch Sithis spürte instinktiv, dass sie putzmunter war. Auch merkte er, dass er ziemlich müde war. Der Marsch und die Jagd waren sehr kräftezehrend und er brauchte die Kraft um die nächsten Tage überleben zu können. Also tat er es Kharim gleich und legte sich auf den Boden. Er schlief schnell ein. Etwas bemerkenswertes an Sithis war, dass er so gut wie überall nächtigen konnte. Sei es auf einem Baum, auf hartem Boden, sogar auf hartem Stein fand er Schlaf.

Der nächste Morgen war sehr dämmrig, die Sonne wollte nicht richtig aufgehen. Vielleicht lag es auch am Sumpf, dessen riesige und uralten Bäume nur spärliches Licht hindurchließen. Das war ihm nur recht. Grelles Sonnenlicht konnte er nicht ausstehen. Er wurde dadurch stark geblendet. Er ertastete seine Narbe über dem linken Auge. Dieses war besonders empfindlich. Wenn das Licht zu stark wird, binde ich mir einen Stofffetzen oder etwas derartiges davor. Überlegte er noch wärend des Aufwachens. Das Frühstück fiel sehr knapp aus und schon bald waren sie wieder auf dem Marsch gen Pelgar.
Zu allem Ärger nieselte es auch schon den ganzen Morgen. Nicht dass Sithis sich dadurch gestört fühlte, doch bei den anderen war ein absoluter Tiefpunkt im Gemüt erreicht. Die einzigen, so schien es zumindest dem jungen Echsenmann, die nicht mit eingezogenem Kopf durch den Regen stapften, waren er und Kharim. Dieser hatte seit jeher ein sonniges Gemüt, dass er auch oft und gern zum Ausdruck brachte. Nicht mal ein Gewittersturm konnte diesem schaden. Ich beneide ihn fast. So ein Gemüt hätte ich auch gern. Dachte Sithis schmunzelnd. Trotz des Unterschieds konnte er ihn sehr gut leiden. Seinen Bruder Khaled ebenfalls und, auch wenn er es niemals offen zugeben würde, auch Sakeepa, seinen Rivalen.
Was ihn aus seinen Gedanken warf war, das Siliz wieder aufgetaucht war. "Und? Hast du etwas herausgefunden?" Sogleich berichtete die Schlange was sie aufgeschnappt hatte. Es war nichts über eine Verschwörung dabei. Doch ihm missfiel, dass sie nach Pelgar geschickt wurden um sie zu testen. Testen? Für was? da steckt noch mehr dahinter! Seinem Gefühl nach kann es sich wohl nur um den finalen Test handeln, um ihre Loyalität sicherzustellen. "Danke, dass du mir diese Information überbracht hast. Wenigstens weiß ich zumindest etwas über ihre Pläne mit uns!" "Keine Ursache, Freund. Ich helfe immer wieder gern." Kam die zischelnde Antwort. Auch wenn sie Sithis des öfteren ärgerte, hing Sithis an seiner Gefährtin.
"Kharim!" Zischte er seinem Freund zu. "Kharim, Siliz hat etwas herausfinden können! Sie wollen uns in Pelgar testen, indem wir von dort etwas holen müssen! Wahrscheinlich um denen unsere Loyalität zu beweisen!"

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Gestalt » Samstag 13. Februar 2010, 16:55

Siliz war nach längerer Abwesenheit wieder aufgetaucht und Sithis war heilfroh, dass ihr nichts passiert war. Ihre Neuigkeiten, die sie beim Spionieren aufgeschnappt hatte, holten ihren Freund aus seinen Grübeleien und lenkten seine Gedanken auf wichtigere Dinge.
Kharim lief die ganze zeit nicht weit von ihm und war mit Kräutern beschäftigt, da er sehr wohl gesehen hatte, dass Sithis mal wieder abwesend war. Er hatte einen kleinen Strauch samt Wurzeln im Vorbeigehen aus dem Sumpf gerupft und war nun dabei, die Blätter vorsichtig und feinsäuberlich von den Ästen zu trennen.
Das Zischen einer Echse war unverkennbar und so sah Kharim natürlich seinen Freund mit leicht hochgezogenen Augenbrauen an. Nach dem Sithis ihm mitgeteilt hatte, dass Siliz etwas herausgefunden hatte, macht er sich langsam daran, neben seinen Freund zu kommen … Bloß nicht zu schnell, um den Dunklen keinen weiteren Vorwand zu liefern unnötigen Verdacht schöpfen zu müssen. Denn immer, wenn zwei Echsen anfingen, in ihrer Sprache zu reden, ernteten sie misstrauische und teils feindselige Blicke.
Immer noch die Blätter abzupfend sah er Sithis fragend an und antwortete beiläufig.

„Was glaubst du, wie wollen sie uns testen? … nur unserer Loyalität wegen?“.
Zweifel lagen in seinem Blick, er versuchte aber immer noch, seine Stimme ruhig klingen zu lassen.
„Vergiss nicht, wir sind nur solange deren Verbündete, wie wir ihnen nützlich sind, unsere Völker hält nur ein gemeinsames Ziel zusammen … die Aussicht auf Überlegenheit gegenüber den Menschen, was für uns Echsen zählt, die Rache an den Menschen, für die Dunklen und jede Menge Ruhm und Reichtum für alle Seiten.“
Kharim sah zwischen durch müßig in den Himmel und beobachtete den Flug der Vögel.
„Der Himmel scheint sich aufzuklären … die Vögel fliegen wieder höher.“
Erwähnte er am Rande und deutete mit einer Hand gen Himmel, auf einen Schwarm Vögel.
„ … und noch etwas dürfen wir nicht vergessen, es wird an Ruhm und Reichtum nie im Leben für alle reichen, wenn das allen klar wird, dann wird es auch unter uns „Verbündeten“ Mord und Totschlag geben …na ja, vielleicht nicht unter den Dunklen, die scheinen mir zuviel Disziplin zu haben, aber wir sind schließlich nicht die einzigen, die mit ihnen in den Krieg ziehen.“
Kharim hatte den Strauch nun vollkommen von seinen Blättern befreit, prüfte noch einmal genau dessen Zustand und entschied sich dann, den leeren Strauch in der Nähe eines größeren Busches wieder in den Sumpf zu setzen.
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Samstag 13. Februar 2010, 17:31

Kharim wandte sich ihm nicht sofort zu. Er kam langsam neben ihn, vermutlich um keinen Verdacht zu erregen. Die Dunkelelfen schauten schon komisch herüber. Sithis konnte ihre Blicke spüren. Lass dich nicht reizen! Du hast es schon so lange ausgehalten! Mach nicht doch noch alles kaputt! Er wollte nicht, dass die Dunklen herausfanden, dass er einen kleinen Teil ihres Plans schon vor der Zeit in Erfahrung gebracht hatte. Auch spürte er, dass sie es ebenfalls sehr schwer hatten, sich unter Kontrolle zu halten. Es ist schon hilfreich, wenn man Emotionen anderer an ihrer Aura erkennen kann. Hehehe! Lachte er leise in Gedanken. Das war selbst im Echsenvolk eine besondere Gabe, die schon als Ansatz für Magie behandelt wurde. Sithis konnte sich selbst nicht erklären, woher er diese Fähigkeit hatte. Muss ich wohl von einem Vorfahren geerbt haben. Seltsamerweise war sein Vater nicht mit dieser Gabe gesegnet. Aber auch ein anderer, den Sithis kannte, konnte zumindest Auren erkennen: Gran, der alte Jäger. Er spürte auch die Verderbnis, die die Dunkelelfen umgab. Nachdenkliches Schweigen.

„Was glaubst du, wie wollen sie uns testen? … nur unserer Loyalität wegen?“ Sein Freund riss ihn wieder mal aus seinen Gedanken. "Was weiß ich? Tatsache ist jedoch, dass sie uns testen wollen, indem wir ihnen etwas aus eben jener Stadt besorgen sollen. Was das sein soll, weiß ich nicht! Aber das alles ist sehr merkwürdig! Es muss einen sehr wichtigen Grund haben, dass sie gerade uns so eine Aufgabe anvertrauen wollen!" Gab er zurück. Er konnte die Skepsis seines Freundes gut verstehen. Auch er traute den Dunklen immer noch nicht, obwohl sie "offiziell" Verbündete waren. Für ihn roch das alles nach einem abgekarteten Spiel. Niemals würde er ihnen vollständig vertrauen. Wenn dieser ganze Mist vorbei ist, will ich nichts mehr mit diesen dunkelhäutigen Spitzohren zu tun haben!

"Vergiss nicht, wir sind nur solange deren Verbündete, wie wir ihnen nützlich sind, unsere Völker hält nur ein gemeinsames Ziel zusammen … die Aussicht auf Überlegenheit gegenüber den Menschen, was für uns Echsen zählt, die Rache an den Menschen, für die Dunklen und jede Menge Ruhm und Reichtum für alle Seiten.“ Sprach sein Freund weiter. "Ich weiß, ich weiß. Das Ziel ist die Vernichtung der Menschen. Vielleicht werde ich mich nach dem Krieg in den Dienst von Königin Vyper stellen." Sithis wusste, dass er etwas abschweifte, doch wenn der Krieg gewonnen wäre, gäbe es weniger Echsen-Krieger, die den Rest der Sippe schützten.

Bei Kharims Bemerkung, der Himmel würde aufklaren, nickte er. Endlich hatte der Regen aufgehört und allmählich hob sich die Stimmung in dem Schlachtzug wieder.
„ … und noch etwas dürfen wir nicht vergessen, es wird an Ruhm und Reichtum nie im Leben für alle reichen, wenn das allen klar wird, dann wird es auch unter uns „Verbündeten“ Mord und Totschlag geben …na ja, vielleicht nicht unter den Dunklen, die scheinen mir zuviel Disziplin zu haben, aber wir sind schließlich nicht die einzigen, die mit ihnen in den Krieg ziehen.“ Gab Kharim von sich. "Das weiß ich auch. Das ist schließlich fast immer so, dass es Konkurrenz untereinander gibt. Also etwas vorhersehbares." Sein Blick fiel nun auf die Blätter, die sein Freund on den Händen hielt. "Für was sind diese Blätter gut? Heilkräuter? Oder Gift?" Bei dem Wort "Gift" stieg ein belustigtes Gefühl in ihm auf. Damit konnte man Waffen behandeln um Gegnern das Leben buchstäblich zur Hölle zu machen. Auch wenn er selbst nur die Grundkenntnisse der Alchemie beherrschte, so könnte er trotzdem versuchen, ein wirksames Gift herzustellen, das man zur Not auch gegen ihre Dunkelelfen-Verbündeten einsetzen konnte, wenn Zeichen eines Verrates deutlich wurden. Er schielte nochmals zu den marschierenden Dunkelelfen. Falls ihr versuchen solltet uns zu verraten, dann werdet ihr noch euer blaues Wunder erleben!

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Gestalt » Sonntag 21. Februar 2010, 05:19

Sithis wollte definitiv nichts mehr mit Dunkelelfen zu tun haben, wenn dieser ganze Kram hier vorbei wäre. Ob ihm das wirklich gelingen würde, … was wäre, wenn die Dunklen des Öfteren auf sein Volk zurück kommen würden. Weil sie ja so “gute Verbündete” wären, … weil sie es wirklich wären … oder weil sie gute Ressourcen abgaben, die man mühelos verprassen konnte … oder weil die Dunkelelfen in ihnen ein Potenzial sahen, was nicht einmal das eigene Volk sah. Fragen über Fragen und ein Gedanke, der zum Anderen führte und auf keinen wusste Sithis sich eine Antwort zu geben. Er war für solcherlei komplizierte Gedanken nicht gemacht und hatte diese Fähigkeiten nie trainiert, war ja an sich auch nie der Grund für seine Ausbildung. Sithis wurde ausgebildet zum Töten, … töten ohne Gnade und der Verschwendung von Gedanken daran. Aber die andere Realität außerhalb seines gewohnten Tagesablaufs und seiner Aufgaben, sah anders aus. Keiner von den Echsen wusste so richtig, worauf sie sich eingelassen hatten und viele von ihnen ahnten jetzt bereits, dass es ganz und gar nicht einfach werden würde und das sie für ein bisschen Ruhm viel zu zahlen hatten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr, als es ihnen allen lieb war.
An diese weniger schönen Aussichten wollte Sithis jetzt noch nicht denken, sie waren alle noch nicht soweit in den Krieg verwickelt, dass es sich bereits um eine lebensbedrohliche Situation handelte. Für ihn war klar, dass er sich nach dem Krieg wahrscheinlich in den Dienst der Königin stellen würde, dass wäre für ihn ein passabler Schritt und würde seiner Familie Ehre bringen, von seinem eigenen Ruhm mal ganz zu schweigen. Somit hätte er seine persönlichen Ziele verwirklicht und könnte den Rest seines Lebens gut situiert verbringen. Doch Kharim hatte wie immer gut gemeinte Einwände.

“Glaubst du, dass sie dich so einfach nehmen würde? … Ich meine, du kannst ja viel erzählen, wie heldenhaft und ruhmreich du dich im Krieg gegeben hast. So wie ich sie kenne, wirst du ihr deine Heldenhaftigkeit selber vorführen müssen, um ihr zu zeigen, dass du zu den Besten unseres Volkes gehörst. Aber versuchen solltest du es alle mal.”
Immerhin hörte Sithis sich seine Einwände an. Kharim konnte noch nie nachvollziehen, wie seine Freunde so kampfeslustig sein konnten, aber er akzeptierte dies und böse gesagt, hatte er auch so immer etwas zu tun und konnte bisher gut seine Fähigkeiten und sein Talent als Heiler unter Beweis stellen.
Beim Zuhören seitens seines Freundes blieb es dann auch schon, Sithis wechselte das Thema, weil die Einwände seines Freundes wohl das Normalste der Welt wären. Kharim verdreht nur die Augen und sagte da aber nichts weiter zu, sondern antwortete auf Sithis´ Frage bezüglich der gepflückten Kräuter.

“Das Erste was ich gepflückt habe, kennst du unter dem Namen Sumpfkraut, es ist gut gegen leichte Vergiftungen.”
Kharim wusste, dass es wenig Sinn hatte, seinem Freund die richtigen Bezeichnungen zu nennen.
“Die zweite Pflanze oder vielmehr die Blüten davon, die ich gepflückt habe, dienen der Desinfektion … und die Blätter, die ich zuletzt abgesammelt habe, sind in der Tat dazu da, Wunden zu behandeln. … Ich gehen jetzt nicht weiter ins Detail.”
Während sich der Tag dahin zog, unterhielten sich die beiden Freunde weiter, da ansonsten nichts spannendes geschah. Gegen Mittag, änderte der Trupp seine Richtung leicht gen Nordost und zog damit nicht mehr geradewegs auf Pelgar zu. Warum, dass wurde ihnen auch dieses Mal nicht mitgeteilt.
Wie vor zwei Tagen angekündigt, das dies ein Gewaltmarsch wäre, hielten sie auch dieses Mal nicht an, um eine Rast einzulegen. So blieb es bei jedem Krieger für sich, während des Marschierens Nahrung zu sich zu nehmen. Die Echsen jedenfalls hatten noch genügend Krokodilfleisch bei sich, alleine schmeckte es zwar etwas fad, war aber gut genug, um die nötige Kraft bereit zustellen.
Im Gegensatz zur Nacht, klarte der Himmel mehr und mehr auf und ließ ab und zu den einen oder anderen Sonnenstrahl auf die Krieger scheinen. Den Dunkelelfen machte das nicht sonderlich viel aus, geschweige denn, dass sie die Sonne groß beachteten. Aber Sithis, ja dem machte die Sonne ganz gehörig zu schaffen und ihm blieb kaum etwas anderes übrig, als die Augen halb zu schließen, damit er nicht völlig geblendet wäre. Dieser Umstand trug definitiv nicht zur Erheiterung seiner Laune da.
Es war schon ein skurriler Gedanke, wenn man die Sonne bedachte, die ihre noch kraftlosen Strahlen über die Ebene sandte und unten Krieg herrschte.

Gegen späten Nachmittag kam eine weitere Echse auf den beiden Freunde zu.
“Gute Nachrichten, die Menschenstadt ist bereits in Sichtweite. Wenn ihr gen Norden blickt, am Besten von einer Erhöhung, dann könnt ihr sie am Fuße des Gebirges sehen. … Die Späher der Dunklen munkeln sogar, dass man von weiter vorne die Trommeln hören kann … wie dem auch sei, gebt es weiter.”
Der Echsenmann hielt sich nicht lange bei den Beiden auf und schritt weiter nach hinten.
Kharim blickte zweifelnd in den Himmel.
“Wenn die Stadt bereits in Sichtweite ist und gen Norden liegt …warum beim Harax, laufen wir denn gen Nordost?”
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Sonntag 21. Februar 2010, 11:01

Eigentlich war die ganze Situation grotesk. Schon wieder keine Rast! Was denken die sich? Er sah sich um. Den Dunkelelfen konnte man den langen Marsch ansehen. Hm...sieht so aus als wäre denen warm...kein Wunder, wenn man ständig in so geschwärzter Rüstung rummrennt.. Bei den Echsen war das nicht der Fall, zumindest kein häufiger. Sie waren, zumindest bei den meisten, lange Strecken gewohnt. Der Sumpf tat dazu sein übriges: Während die Dunkelelfen meist bis zu den Knien einsanken und auch mal stecken blieben, waren Echsen in dieser Hinsicht mobiler. Sie kannten trockene Pfade und sogenannte Schleichwege, um sich nasse Füße zu ersparen. Zwischendurch asen manche noch einen Rest des Krokodilsfleisches vom Vorabend.

Kharim konnte es sich nicht verkneifen, Sithis schon wieder eine Bemerkung zuzurufen. “Glaubst du, dass sie dich so einfach nehmen würde? … Ich meine, du kannst ja viel erzählen, wie heldenhaft und ruhmreich du dich im Krieg gegeben hast. So wie ich sie kenne, wirst du ihr deine Heldenhaftigkeit selber vorführen müssen, um ihr zu zeigen, dass du zu den Besten unseres Volkes gehörst. Aber versuchen solltest du es alle mal.” Sein Freund schien skeptisch, doch zumindest räumte er ihm ein paar Chancen ein. "Ich denke auch, dass ich gute Chancen habe. Immerhin: Ich kenne den Sumpf wie meine Westentasche und war auch schon an den Stellen, an die sich bisher niemand hingetraut hatte." Er wusste zwar, dass er gerade prahlte, doch das war ihm egal.

Als das Thema wieder auf die Blätter er Pflanzen fiel, sagte Kharim nur, dass es sich um Heilkräuter handelte. Sumpfkraut war Sithis auch bekannt. Man nutzte es zwar für die bekämpfung von leichten Vergiftungen, wie Kharim selbst gesagt hatte, doch Sithis hatte auch noch von einer anderen Nutzung gehört. Von seiner Mutter, kurz bevor sie starb. Man konnte es zu Stängeln rollen und dann rauchen, doch führte eine Überdosierung dazu, dass man Halluzinationen und Amnesien bekam. "Mhm.." Sagte er nur knapp. Sag lieber nichts mehr, sonst ist er wieder beleidigt...Heilkräuter sind sein Fachgebiet nicht deins. Du lebst ausschließlich für den Kampf.
Mit dem aufklarenden Himmel kamen Sonnenstrahlen und mit den Sonnenstrahlen kamen die Schmerzen. "Argh!" Grollte Sithis leise. Er konnte Sonnenlicht nicht ausstehen! Seine Augen tränten und er musste sich unglaublich anstrengen, um wenigstens ein wenig sehen zu können. Das war seine größte Schwäche. Wenn es in dieser Stadt auch so hell ist muss ich mir etwas einfallen lassen. Die Lösung lies nicht lange auf sich warten. Er riss einen Streifen seiner Weste ab. Sie war sowiso nicht mehr zu gebrauchen, so zerfleddert und zerrissen sie war. Er band sich den Leder Streifen vor sein verletztes Auge. Sofort ging es besser. Ah viel besser. Zumindest würde sein Auge vorübergehend keinen Ärger mehr machen.
Die Ankunft einer anderen Echsen lies ihn aufblicken. Sie berichtete, dass die Menschenstadt schon in Sichtweite liege und wir den anderen erzählen sollten. Die Kriegstrommeln waren nun laut und deutlich zu hören. Dann verschwand die Echse wieder in der Menge.

“Wenn die Stadt bereits in Sichtweite ist und gen Norden liegt …warum beim Harax, laufen wir denn gen Nordost?” Fragte Kharim irritiert, der in den Himmel starrte. Auch Sithis kam der Richtungswechsel komisch vor. Er erinnerte sich aber an das Detail, dass sie vorher an einem anderen Ort, an dem auch Menschen lebten halt machten. Doch sagte er nur: "Ich weiß es nicht. Es kann sein, dass wir erst zu einem anderen Ort marschieren, bevor wir die Stadt ansteuern." Den Grund konnte er nicht genau erfassen, doch sagte ihm sein Gefühl, dass sie es bald herausfinden würden.

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 24. Februar 2010, 21:52

Sithis war nun nicht gerade gut gelaunt, er hasste die Sonne, zumindest, wenn er sich ihr aussetzen musste. Abhilfe schuf er sich dadurch, dass er sich einen Stoffstreifen über das eine, doch sehr empfindliche Auge band. Dafür musste er seine, so oder so schon zerschlissene Weste noch weiter zerreißen. Was ihn aber auch nicht sonderlich störte, denn im Gegensatz zu vielen anderen Völkern Celcias, kannten Echsen kein besonders ausgeprägtes Schamgefühl.
Obwohl er sein Auge nun schützte, drang immer noch Sonnenlicht durch den Stoffstreifen. Abgenutzter Stoff war nun mal nicht sonderlich abdunkelnd und so verbrachte Sithis die Zeit des Marschierens mit Murren und Knurren.
Sein Freund Kharim wunderte sich indessen darüber, dass der Trupp nicht direkt auf Pelgar zusteuerte. Sithis half ihm aus und erinnerte ich daran, dass es vorher noch irgendetwas anderes zu erledigen galt, nur das bisher noch kein Krieger wusste, um was es sich handelte.
Die nächsten beiden Tage gab es nichts, was der Erwähnung bedurfte und sonderlich spannend war. Mittlerweile gehörte es zum Alltag, dass ständig nach Nahrung gejagt wurde und selbst die Dunkelelfen kamen mit schmackhaftem Fleisch von Vögeln oder Schlangen zurück. Bei Letzterem war gerade Siliz nicht sonderlich davon angetan und verzog sich vorsichtig in das Gestrüpp zu Sithis Füßen.
Je näher sie gen Nordosten kamen, desto lebhafter wurden die Dunkelelfen. Immer öfter trugen sie nun Schau- und Trainingskämpfe aus, in die sie auch die Echsen verwickelten. Es gab zwar keine Toten oder ernsthaft Verletzten, aber sonderlich viel Rücksicht wurde auch nicht aufeinander genommen.
Am Ende des vierten Tages hielt der Trupp auf relativ offener Fläche. Der Teil des Sumpfes, indem sie sich nun befanden, war nur noch stellenweise morastig und größtenteils eher trockener. Trotzdem roch es hier noch nach Sumpf, gerade dann, wenn die Winde ungünstig wehten.
Der unübersehbare Vorteil lag aber darin, dass das Erdreich hier recht fruchtbar war und einiges angebaut werden konnte. Da aber die Zeit der dunklen Tage war, so lagen die Felder brach, lediglich die Stoppeln des Getreides wiesen hier und da auf betriebene Landwirtschaft hin.
Hinter den brachliegenden Felder, konnte man dunkle Schatten erkennen, einige quadratisch, andere rechteckig … es könnten Gebäude sein. Ob das der Ort war, von dem die Anführer gesprochen hatten?
Es dauerte nicht lange, bis die Echsen von ihrer Neugier erlöst wurden.
Ein Dunkelelf trat auf Sithis zu.

„Du! …mitkommen, es gibt Arbeit zu verrichten!“
Ohne auf eine Antwort von Sithis zu warten, machte dieser sich wieder auf und begab sich in Richtung des Spitze des Zuges. Sithis fackelte nicht lange und folgte dem Dunklen an die Spitze.
Kharim nickte ihm zum Wiedersehen zu.
Vorne angekommen, standen dort schon etwas abseits, eine handvoll Krieger … Sithis gesellte sich zu ihnen.
Keine paar Minuten später, trat der eine Dunkle vor sie, der diese sensenähnliche Klingenwaffe auf dem Rücken trug.

„In ca. zwei Kilometern Entfernung stehen Steinbauten, die von Menschen bewohnt werden oder wurde. Eure Aufgabe ist es, dort hinzugehen und nach dem „Rechten“ zu sehen. Gegen Mitternacht erwarte ich Bericht!“
Das waren die einzigen Anweisungen, die die ausgesuchten Krieger und darunter Sithis bekamen.
Ein klarer Auftrag, mit besonderer Betonung auf dem zweiten Teil der Anweisungen.
Nun war es an Sithis, sich zu beweisen.
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Donnerstag 25. Februar 2010, 18:39

Die Idee mit der Stoffbinde war zwar genial, doch da der Stoff aus dem sie bestand teilweise löchrig wie ein Stück Käse war, brachte es auch nicht wirklich die gewünschte Wirkung. Sithis wurde immer wütender, doch unterdrückte er sie teilweise. Es schien niemandem recht aufzufallen. Seine Weste war nur noch ein zusammengflicktes Irgendwas, doch das schien in keinesfalls zu stören.

Auch in den nächsten Tagen gab es nichts besonderes. Bis auf die Trainingskämpfe, die die Dunkelelfen abhielten. Sie gingen sogar so weit, dass sie Sumpfechsen miteinbezogen. Er sah sich die Kämpfe an. Da die Sumpfechsen sehr gut mit ihrer Umgebung klarkamen, hatten sie den entscheidenden Vorteil. Nicht selten kam es vor, dass dann ein Dunkelelf im Matsch lag und von den anderen seiner Art ausgelacht wurde. Tja. Leg dich niemals mit einer Sumpfechse an. Und schon gar nicht dann, wenn sie den Boden unter deinen Füßen als Verbündeten hat. Sithis gefiel das Schaubild. Das war etwas anderes als nur marschieren. Dadurch hebte sich seine Laune wieder ein Stück. Er merkte, wie Siliz unruhig wurde. Er fand es bald heraus, denn die Dunkelelfen kamen mit erlegten Schlangen zurück. "Kein Grund zur Panik! Ich werde schon verhindern, dass sie dich essen!" Sagte er um die Schlange zu beruhigen. Es kam ein kurzes "Danke." zurück. Behutsam hob er Siliz auf. Hm..Dunkelelfen, die Schlangen essen...schau an.

Als ein Schatten auf ihn fiel, kehrten seine Gedanken zur Wirklichkeit zurück. Vor ihm stand eben jener Dunkelelf, der ihm mehrmals aufgefallen war. „Du! …mitkommen, es gibt Arbeit zu verrichten!“ Meinte er wirklich ihn? Er sah sich um, doch außer ihm konnte niemand gemeint sein. Er nickte nur. Auch hatte der Dunkelelf sich schon wieder abgewandt und Sithis folgte ihm. Als er an Kharim vorbeilief nickte ihm dieser zu. Sithis erwiderte das Nicken. Er sagte: "Keine Sorge..ich komme wieder." An der Spitze angelangt wurde er einem Trupp zugeteilt. Warum denn? Seine gedanklicheFrage wurde sofort beantwortet. „In ca. zwei Kilometern Entfernung stehen Steinbauten, die von Menschen bewohnt werden oder wurde. Eure Aufgabe ist es, dort hinzugehen und nach dem „Rechten“ zu sehen. Gegen Mitternacht erwarte ich Bericht!“ Oho! Wir sind dann wohl sowas wie eine Vorhut. Er musterte seine "neuen Teamkameraden". Er kannte sie zwar alle vom sehen, doch ihre Namen kannte er nicht wirklich. Natürlich werden wir für euch dort nach dem Rechten sehen. Und nebenher lasse ich noch ein paar Dinge mitgehen. Damit sich der "Ausflug" wenigstens gelohnt hat. Er grinste innerlich. Sollten die Dunkelelfen ihren Bericht bekommen! Er würde jedoch die Gelegenheit, sich ein paar "Souvenire" mitzunehmen. Er war bereit. Trotz allem musste er auch auf sich selbst aufpassen. Sie waren verbündet, doch den Dunkelelfen war alles zuzutrauen. Sein Trupp bestand dem Anschein nach nur aus ihnen. Er fühlte sich wie ein Ork bei einem prächtigen Festessen. Wie jemand, der nicht dazupasste. Oder wie jemand, den man loswerden wollte.

Gespannt wartete er, bis ein Dunkelelf aus seiner Truppe ihm mit einer Armbewegung signalisierte, dass er vorausgehen sollte. Trotz der Tatsache, dass die Ruinen schon zu sehen waren, war ihnen das Gelände nicht geheuer. Auch Sithis musste sich erst einmal gründlich umsehen, bevor er entschlossen vorging. Der Boden war ungewohnt. Viel zu fruchtbar. Es roch nicht mehr nach Sumpf und das irritierte ihn ein wenig. Er war nicht mehr in seinem Element. Zwar war er hin und wieder an diesem Gebiet vorbeigekommen, doch wirklich betreten hatte er es nicht wirklich. Ihm war dieser Ort nicht geheuer. Er verstand die Dunkelelfen. Keiner von ihnen wollte sich wirklich den Ruinen nähern. Aber Befehl war Befehl, da gab es nichts daran zu rütteln. Doch sein Stolz verbot es ihm den Dunkelelfen davon zu erzählen. Sonst würde es große Probleme geben. Dieser Ort hat etwas..Merkwürdiges... Dachte er sich. Was es war, mussten sie erst noch herausfinden.

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Sonntag 28. Februar 2010, 05:00

Sithis freute sich darauf, diesen Auftrag ausführen zu dürfen. Auch wenn ihm nicht ganz wohl dabei war, dass er der einzige Krieger der Echsen war. Zumindest die handvoll Dunkelelfen würdigte ihn keines besonderen Blickes. Sie standen dort, nicht sonderlich aufgeregt oder auf der Hut und warteten scheinbar auf irgendetwas.
Noch hatte sich keiner der Dunklen als Anführer des kleinen Spähtrupps gezeigt. Letztendlich reagierte er nur auf eine Armbewegung eines Dunkelelfen schritt voran, in die fast trocken gelegten Bereiche des Sumpfes, die hier zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt wurden.
Zumindest diese nonverbalen Befehle schienen wohl unter allen Kriegern, egal welchem Volk sie angehörten, gleich zu sein.
Er zumindest kannte die meisten Bereiche des Sumpfes wie seine Westentasche. Dieses Gebiet zählte zwar nicht dazu, er wusste aber immer noch, worauf es sich einstellen musste, ganz besonders as die Gefahren anging. Denn die machten auch vor bewohnten Gegenden im Sumpf keinen halt. Selbst für ihn war es erstaunlich, dass diese Menschen bis vor kurzem noch den Gefahren des Sumpfes getrotzt haben mussten. Aber „dank“ des Krieges war nun alles anders.
Hoffentlich würde ihm diese Andersartigkeit irgendwie dabei behilflich sein, dass er sich bereichern konnte. Wie und vor allem mit was, das wusste er selber noch nicht, er hatte einfach vor, sich überraschen zu lassen.
Diese Andersartigkeit des Ortes verursachte auch, dass er sich hier fremd fühlte. Er und sein Volk waren die unberührte Natur gewohnt und hatten es noch nie nachvollziehen können, wie Menschen sich alles zu nutze machen mussten und konnten. Er fand hier kaum noch vertraute Spuren oder Hinweise, die der Sumpf im Üblichen sonst lieferte, er war also dazu gezwungen, sich auf seinen Instinkt, seine Erfahrung und sein Köpfchen verlassen. Eine Aufgabe, die er doch eigentlich bewältigen sollte können.
… Wie immer allerdings, befand er, dass dieser Ort wie so vieles, etwas Merkwürdiges an sich hatte … Wenn Siliz jetzt bei ihm gewesen wäre, hätte sie ihn damit wieder aufgezogen.
Da es bereits dunkel war, so musste sie keine große Vorsicht bei Anpirschen walten lassen, bis auf die Tatsache, dass sie nicht durchs Feld trampelten oder die Augen vor möglichen Feinden verschlossen … und schleichen konnten Dunkelelfen sehr gut, der ganze Trupp war nicht zuhören. Wenn er sich mal zu seinen Gefährten umdreht, konnte er deren mordlüsterne Augen im fahlen Mondlicht glänzen sehen.
Es dauerte nicht lange, bis sie die zwei Kilometer hinter sich hatten.
Bedrohlich, wie stumme Schatten ragten die Umrisse der Gebäude vor ihnen in der Dunkelheit auf. Entgegen der eigenen Erwartung war hier nirgends eine Lichtquelle auszumachen, nur hin und wieder mal der fahle Schein des Mondes. Das kühle Licht gab der Szenerie etwas Gespenstisches.
Diese paar Gutshöfe, es waren ungefähr vier an der Zahl, denn so genau konnte das keiner der Anwesenden bestimmen, waren so angelegt, dass die Haupteingänge aller zur Mitte zeigten und so einen Mittelpunkt festlegten. Es waren allesamt längliche Häuser, mit Reetdächern bedeckt und ohne ein weiteres Geschoß. Dahinter jeweils, standen weitere Häuser, mit sehr kleinen Fenster, an sich eher schmal und sehr hoch, mit einer zweiflügligen Tür, die an sich schon in der Breite Platz für mindestens fünf ausgebildete Krieger bot.
Der Untergrund, auf dem die Häuser standen, war erstaunlicher weise sehr fest und ebenmäßig, nur vereinzelt hatten sich Grasbüschel und kleinere Pflanzen ihren Weg an die Oberfläche gebahnt.
Ungefähr fünf Schritt vor der ersten Häuserwand hob einer der Dunkelelfen eine Hand, woraufhin die Anderen stehen blieben. Dieser Elf hockte sich nieder und wartete einfach nur ab, wahrscheinlich aus dem Grund, dass er lauschte. Die Sekunden zogen dahin und schienen zu Minuten zu werden.
Ohne ein erkennbares Zeichen, erhob er sich wieder, drehte sich um und bedeute auf jeden der Anwesenden, mit dem Wink in eine bestimmte Richtung. Für Sithis hieß es theoretisch gen Norden, auf … ja, auf eines der länglichen Häuser zu.
Nun stand er dort „allein“, ohne einen Hinweis aus seine „Kameraden“ … und um seine Fußknöchel wallte langsam Nebel.
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Sonntag 28. Februar 2010, 10:58

Trotz anfänglicher Probleme kamen sie schnell voran. Sithis war schließlich nicht umsonst einer der besten Kundschafter, zumindest was den Mashmoor betraf. Auserhalb seiner Grenzen war es auch für ihn erst einmal schwierig, sich zurechtzufinden. Die Dunkelelfen blieben still. Er spähte über die Schulter, doch konnte er nur ihre glühenden Augen erkennen. Bei dem Anblick schauderte es ihn. Puahh. Unheimliche Bande. Schleichen können sie, keine Frage.
Dann sah er wieder auf seinen Weg. Dieser Teil des Summpfes war fast vollständig trockengelegt. Das ist der Beweis! Die Menschen sind nichts anderes als Zerstörer der Natur! Dafür werden sie bluten! Er bebte schon wieder innerlich und leider war diesmal kein Kharim dabei, der ihn beruhigen könnte. Aber so schnell wie das Wutgefühl kam, verschwand es auch wieder. Das war ein letzter Beweis dafür, dass die Menschen die Sumpfechsen vernichten wollten. Dafür würde er sie zur Rechenschaft ziehen! Bleib ruhig. Deine Wut gefärdet nur die Mission und ein Versagen wäre inakzeptabel. Besann er sich. Die Häuser kamen schnell näher. Unglaublich wie schnell das ging.

Sie kamen bei den Gebäuden an. Sithis spürte irgendwas. Er wusste nicht, was es war, doch wenn er die Augen aufhielt, könnte er die Quelle dazu finden. Der Anführer, zumindest ging er mal davon aus, hob die Hand und der kleine Trupp blieb stehen. Jetzt kniete er sich nieder, scheinbar lauschte er nach irgendwas. Hm... Der Echsenmann lauschte auch, doch er konnte nichts verdächtiges hören. Ich höre rein gar nichts. Nicht einmal das Schweigen im Sumpfe. Er war erleichtert, als der Dunkelelf jedem seine Aufgabe zuteilte. Endlich! Ich soll also in Richtung Norden? Aha..das große Haus also. Na gut. Er machte sich langsam und vorsichtig auf den Weg. Es war ziemlich dunkel, doch das störte ihn kaum. Dunkelheit mochte am liebsten. Helles Licht irritierte ihn nur. Er schliech sich näher an das große Haus heran, drückte sich an eine Mauer und lauschte wieder in die Dunkelheit. Nichts. Nur das Nebel aufzog beunruhigte ihn. Wahrscheinlich war ein Nebeljäger in der Nähe. Oh nein! Nicht schon wieder! Nebeljäger kann ich jetzt nicht brauchen! Ich muss dieses Haus erreichen! Dachte er verstört. Dieses Gebiet gehörte halt immer noch zum Sumpf, bebaut oder nicht. Auch hatte er immernoch panische Angst vor jenen Kreaturen.
Aus dem Gebäude drang keinerlei Licht. Was ist den hier los? Kein Licht, geschweige den Wachen. So was von nachlässig! Er grinste böse. Schon schlich er auf die Türe des Hauses zu. Sie schien etwas schief in den Angeln zu hängen. Er drückte vorsichtig dagegen. Nichts rührte sich. Hm..scheint total verrostet zu sein. Aber das haben wir gleich. Mit erstaunlicher Geschicklichkeit und Kraft hob Sithis die Tür aus den Angeln. Und das beinahe geräuschlos. Merkwürdig..jede andere Türe hätte ohrenbetäubenden Lärm gemacht..Da steckt was dahinter. Er legte die Türe vorsichtig ab. Nicht dass doch jemand aufmerksam wurde. Unter dem Türrahmen musste er sich hindurchducken, da er sich sonst den Kopf gestoßen hätte. Das ist der Nachteil, wenn man größer ist, als der Eingang, durch den man gehen will. Im innern herrschte Finsternis. Sithis' Augen gewöhnten sich jedoch schnell an diese Bedingungen. So. Jetzt muss ich schauen, dass ich irgendetwas nützliches finde..Vielleicht finde ich auch einige Menschlein, denen man die Knochen brechen könnte. Er musste sich jedoch beeilen, denn schließlich hieß es ja, dass sie um Mitternacht wieder zurück sein mussten

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Freitag 5. März 2010, 00:04

Wie Sithis bei dem ihm zugeteilten Gebäude ankam, war er vollkommen überrascht davon, dass hier weder Licht brannte, noch eine Wache aufgestellt war, noch dass hier anscheinend irgendjemand anzutreffen war. Die Gutshöfe waren wie leer gefegt, obwohl sie augenscheinlich verlassen waren, hatte der Verfall natürlich noch nicht eingesetzt, was hatte also vielleicht in der Zeit die Chance gehabt, sich hier einzunisten?
Sithis konnte es sich zumindest jetzt nicht erlauben, sich großartig Gedanken zu machen und ins Blaue hinein zu spekulieren, die Gefahr war einfach zu groß, dass ihm etwas passieren könnte.
Das Einzige, was hier nicht so recht ins Bild passte, war die kaputte Tür, die nur noch in einer Angel hing. Wenn Sithis sie sich genau ansah, konnte er sehen, dass diese Tür nicht von alleine nur noch in einer Angel hing. An mehreren Stelen war das Holz geborsten und tiefe Kratzspuren zierten das massive Holz und mahnten als stumme Zeugen von dem, was hier geschehen sein musste.
Er ließ sich von so einem Anblick natürlich nicht davon abhalten, hier nach dem Rechten zu sehen, immerhin wollte er ja ein paar Andenken an seine Reise mit nach Hause nehmen.
So betrat er das längliche und doch recht niedrige Haus. Durch die Tür hinein ins Innere, musste er definitiv seinen Kopf einziehen. Drinnen angekommen, sah es schon etwas besser aus, obwohl er auch hier in leicht geduckter Haltung seinen Weg fortsetzen musste.
Der Boden war hier, wie auch draußen, aus fest getrampeltem Lehm, der mit der Zeit zu einer glatten Ebene wurde. Schon während der ersten Schritt, kamen ihm etliche Insekten entgegen und hier und da kleinere Nagetiere, die sich von ihm aber nicht stören ließen. Sithis hatte schließlich kein Feuer dabei und machte ihnen auch nicht ihr Futter streitig.
Der Gang, in dem er sich nun befand, war nur etwas breiter wie sein Kreuz und ließ damit keinerlei Spielraum zu. Im Ernstfall, wenn er in einen Kampf verwickelt werden würde, stünden seine Chancen hier nicht so gut, er war Kämpfe auf offenen Flächen gewohnt.
Nach ungefähr weiteren zehn Schritt, endete der Gang und mündete in einen recht großen Raum, zumindest für Menschen gesehen. Dieser Raum war mindestens fünf Schritt breit, die Länge hingegen konnte er nicht so einfach abschätzen.
Wenn Sithis sich Zeit gab, seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, konnte er dank des Mondscheins erkennen, dass sie links und rechts von ihm mehrere Türen befanden. Wie viele, dass vermochte er nicht zu schätzen.
Wie immer, lauschte er zuvor in die Dunkelheit hinein. Neben seinem eigenen Herzschlag, konnte er das Rascheln weiterer kleiner Tiere vernehmen, offensichtlich war hier Stroh vorhanden, gar nicht mal weit weg von ihm. Von Menschen war hier aber weit und breit nicht zu hören.
Wofür entschied er sich nun?
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Freitag 5. März 2010, 16:16

Diese komischen Kratzer an der Türe fielen auch Sithis auf. Diese Kratzer..die kommen mir vertraut vor. Als er sich über seine Narbe strich, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das waren die Klauenabdrücke eines Nebeljägers gewesen. Irgendwas stimmt hier nicht...Nebeljäger greifen keine Siedlungen an. Das muss irgend etwas anderes gewesen sein. Zwar waren diese Abdrücke zumindest denen der Nebeljäger sehr ähnlich, doch es könnten auch andere Kreaturen gewesen sein.

Im Haus umfing ihn erst einmal Dunkelheit. Um seine Beine wuselte es nur so. Was zum..? Ach nur harmlose Nageviecher! Dachte er zornig. Und Fliegen. Manche so groß wie eine geschlossene Männerfaust. Tja, das ist Mashmoor. Die Fliegen stellten für ihn keine Gefahr dar. Sie versuchten, den Schuppenpanzer zu durchdringen, doch der hielt ihren kläglichen Angriffen stand. Jedes andere Wesen wäre bei DER Anzahl an Plagegeistern längst eingegangen. Auch wieder eine Fähigkeit, auf die wir Echsen stolz sind. Er sah sich ein bisschen um. Hier und da lagen Möbelstücke oder nur noch Teile davon. Tische, Stühle und Bänke in wahllosem Durcheinander. Hat hier ein Tornado gewütet oder was? Er war sich jetzt mehr als sicher, dass das Wesen, welches die Tür so zugerichtet hatte, auch für das Chaos hier drinnen verantwortlich war. Sollte er Meldung machen? Er rang mit sich. Doch er schüttelte den Kopf. Niemals! Die würden nicht zögern und mich der Feigheit bezichtigen! Ich trete diesem Viech ordentlich in den Hintern!

Er folgte dem Gang weiter nach unten. Dieser war ziemlich eng, kaum breiter als seine Schultern. Die Decke war so niedrig, sodass er sich gelegentlich daran stieß. Autsch! Oh verdammt nochmal! Kann dieser verfluchte Tunnel nicht etwas breiter und höher sein? Er hasste es schon wieder. Aber er vergrub seinen Zorn in sich. Zu seiner eh schon angestauten Wut kam jetzt noch mehr hinzu. Bald würde alles in einem riesigen Zornesausbruch explodieren. Er besann sich wieder. Hier bin ich verwundbarer als sonst. Ich kann mich nicht einmal umdrehen und nach hinten sehen. Wann ist der scheiß Tunnel endlich kein Tunnel mehr? Seine Gedanken wurden erfüllt, kaum dass er sie zu Ende gedacht hatte. Der Tunnel wurde schließlich zu einem etwas größeren Raum. Auf beiden Seiten konnte er im Zwielicht Türen zu Räumen erkennen. Oder waren es nur weitere Gänge? Wo war er überhaupt? Ich kann jetzt wer-weiß-wo sein. Aber es hilft nichts. Ich schaue mich erst mal in allen diesen Räumen um. Er schlich auf die erste Türe auf der linken Seite zu und öffnete sie einen Spalt. Der Raum war bis auf einige zertrümmerte Möbel leer. Gut. Nächste Tür. Er schlich nun zur Tür gegenüber und öffnete auch dort. Ihm trat Verwesungsgestank entgegen. Puh! Hier riechts wie in einem Schlachthaus. Er spähte vorsichtig hinein. Mitten im Raum lag eine stark verweste Leiche. Ob es ein Mensch oder Tier war, konnte man nicht mehr feststellen, doch die Kreatur trug an einem Fuß einen Stiefel. Also doch ein Mensch. Tiere tragen kein Schuhwerk. Vorsichtig näherte er sich dem Toten oder wie auch immer. Er trug einen schlichten Mantel, war demnach also ein Bauer oder ähnliches. Nichts verwertbares. Pah! Es ärgerte Sithis, dass er wieder nichts brauchbares fand. Vielleicht finde ich ja in diesem Schrank etwas wertvolles oder etwas, dass sich zu Geld machen lässt. Dachte er und ging auf den Schrank zu.

[Hoffe, dass geht so. Sollte ich die Handlung zu sehr beeinflusst haben, werd ich das wieder ändern]

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Montag 8. März 2010, 11:37

Sithis war im Raum geblieben und betrachtete die Leiche mit Abscheu. Er hatte zwar nichts gegen Leichen, aber da er annahm, dass dies ein Mensch gewesen war, kam die Abscheu automatisch in ihm hoch. Um diesen Krieg und die vor ihm liegenden Aufgaben meistern können, musste er sich ja an irgendetwas festhalten, woran er glauben konnte.
Aber er war schon wieder geladen und kurz vor einem Ausbruch, eigentlich wäre es nur eine Frage der Zeit, wann er wieder explodieren würde.
Das wäre eine weitere Bewährungsprobe für ihn, zu lernen, mit seinem Zorn umzugehen. Vor allem dürfte er nicht in Gegenwart von Dunkelelfen ausrasten, diesen Fehler würde er nur einmal begehen, einmal und nie wieder.
Auf der rechten Seite im Raum stand ein alter, doch recht reich verzierter Schrank. Irgendetwas hatte hier bereits gewütet, dass hatte Sithis schon am Eingang vermutet und auch hier bestätigte sich der Eindruck weiter. Eine der Schranktüren lag auf dem Boden vor dem Schrank und die andere Tür hing schief in der Angel. Kratzspuren, waren hier allerdings am dem einstmals schönen Möbelstück nicht zu erkennen nur, dass es mit Gewalt geöffnet wurde.
Sithis stapfte auf den Schrank zu, riss die zweite Tür auf und starrte in die Dunkelheit. Er brauchte etwas, um im Schrank erkennen zu können, ob da überhaupt noch etwas drinnen war. Neben einigen Holztellern und gebrannten Tonbechern, konnte er auch noch einige zusammen gelegte, quadratische Stoffe sehen, die teilweise hübsch, mit bunten Garnen verziert waren. Wenn er sie zählen würde, wären es zehn an der Zahl.
Hinter den Tonbechern, ragte eine Holplatte von der vermeintlichen Außenschrankwand in den Innenraum des Schrankes hinein. Es sah so aus, als wäre die äußere Platte nach innen eingebrochen. Sithis schnappte danach und riss sie heraus, allerdings konnte er dann nicht hindurch sehen, es war wohl so etwas wie eine weitere Platt eingearbeitet gewesen, die einen Hohlraum zuließ, in dem die ehemaligen Bewohner Sachen verstecken konnten. Dem war tatsächlich so und zum Vorschein kam ein kleines Säckchen. Er entnahm es und konnte ein leises Klimpern vernehmen. Den Inhalt des Säckchens hier zu untersuchen, wäre un- und vor- allem leichtsinnig gewesen, er konnte sich aber immer noch darüber freuen, etwas von Wert ergattert zu haben.
An sich hingen in dem Raum noch weitere Bilder an der Wand, vier Stühlen lagen teilweise zerschlagen auf dem Boden. Der Tisch stand und war noch gut in schuss. Auf der linken Seite stand eine niedrige Kommode an der Wand. Die Türen und Schubladen waren auf- und herausgerissen und der spärliche Inhalt wurde auf dem Boden verteilt. Sithis konnte erkennen, dass es größtenteils Haushaltswaren waren, mit denen er nun wirklich nichts anfangen konnte.
Von diesem Raum gab es eine schmale Tür, die in ein Nebenzimmer führte, dieses Zimmer war an sich recht schmal gehalten. Auf der linken Seite stand ein großer, schwerer Schrank, in dem noch ein paar schlichte Kleidungsstücke lagen oder hingen. Nichts von großem Wert oder tragbar für Sithis, im wahrsten Sinne des Wortes. Es sei denn, er war in dem Sinne talentiert, dass er sich aus den Kleidungsstücken selber neue Kleidung schneidern konnte. So könnte er den fetzen, den er noch als Weste trug und eh für alles benutzte und umfunktionierte … er hatte die Qual der Wahl.
In der Mitte auf dem Boden lag ein einfacher Teppich, unterm dem schmalen Fenster stand ein kleiner Tisch, auf dem lag ein kleines gehäkeltes Deckchen und darauf stand eine einfache Glasvase, in der noch eine verwelkte Blume vor sich hinvegetierte.
Gegenüber dem Kleiderschrank, auf der rechten Seite, waren große Holztüren in die Wand eingelassen, auch die waren halb zerstört und hingen nicht mehr vernünftig in den Angeln. Vor der Tür am Boden lagen überall verschmutzte Hühnerfedern.
Wer er sich diese komische Konstruktion genauer ansah, musste er feststellen, dass sich dahinter ein Bett für zwei Personen befand. Es war zerwühlt und die Decken und Kissen waren aufgeschlitzt und zerrissen und auch hier, im Innenraum, waren überall Federn verteilt.
Während er die Räume durchsuchte, konnte er draußen die Geräusche der Nacht vernehmen.
Hier konnte er erstaunlicher weise sogar einen Wolf heulen können, denn das Gebirge war nicht mehr allzu entfernt und gerade des Nachts waren solche durchdringenden Töne weithin zu hören. Die anderen Dunkelelfen hingegen waren nicht zu hören, wie Sithis es sich vielleicht gewünscht hatte.
Nun musste er sich überlegen, wie er weitermachen wollte.
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Montag 8. März 2010, 16:50

Der Schrank war in Reichweite. Auch dort hatte sein, im Moment noch unbekannter Gegner auch gewütet: Eine Türe war komplett herausgerissen worden. Nur das keine Kratzspuren zu sehen waren, lies ihn stutzen. Komisch. Normalerweise hätte ich hier auch Spuren einer Bestie vermutet. Bloß, da sind keine. Als er den Schrank öffnete, fiel ihm sofort das viele Gerümpel auf, dass sich in ihm befand. Pah. Teller, Tassen und so ein Kram. Unwichtig! Sein Blick fielen auf die Stoffe. Er lächelte. Ich wüsste jemanden, dem diese Stoffe gefallen könnten. Er dachte an das Weibchen mit den saphirblauen Augen. Er schüttelte den Kopf und kam in die Realität zurück. Er suchte weiter. Schließlich fand er eine Holzplatte mit einem verdächtigen Loch. Da muss etwas wertvolles drinn sein. Seine Gedanken wurden sofort belohnt. Aus dem Loch fiel ein kleiner Beutel. Er konnte ein leises Klimpern vernehmen. Geld! Nützt im Moment nichts aber ist immerhin besser als nichts. Er befestigte die Schnürung des kleinen Beutels sofort an seinem Gürtel. Wer weiß, vielleicht enthalten sie aber auch noch andere Sachen. Hier den Inhalt zu untersuchen wäre töricht, so sogar schon Wahnsinn. Es würde ihn ablenken und blind für potentielle Gefahren machen. Nun hieß es weitersuchen. Aber vorher griff er sich noch die Hälfte dieser Stoffe. Die stopfte er in seine Weste, die er schon zu einem behelfsmäßigen Sack umfunktioniert hatte. Als kleines Mitbringsel für die Damen. Irgendwie kam er sich komisch dabei vor, doch er wollte schließlich, damit sie ihn beachtete.

sein Blick fiel auf eine unscheinbare Nebentüre, die er erst gar nicht gesehen hatte. Er öffnete sie vorsichtig und spähte kurz in den Raum. Niemand da! Sehr gut! Er ging besonnener vor als sonst. Im Moment hieß seine Mission Aufklärung nicht Kämpfen. Als er sich nochmals umgesehen hatte, betrat er den Raum in geduckter Haltung. Auch hier sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. So gut wie alles war entweder zertrümmert oder so zerstört, dass man damit nichts mehr anfangen konnte. Bis auf den Schrank und das kleine Tischchen. Irgendwie merkwürdig: Alles ist zertört außer einem Tisch, der schon seine besten Tage hinter sich hat und einem Schrank...Das verstehe wer will. Es war mysteriös. Die großen hölzernen Türen fielen ihm sogleich ins Auge. Schon wieder Türen! Verdammte Scheiße! Hört das jetzt mal auf? Hätte es ein Vorhang nicht auch getan? Er war gereizt. Aber seine Neugierde siegte über die Wut und deshalb betrat er auch diesen Abschnitt. Überall lagen so weiße Dinger auf der Erde. Sie kitzelten ihn an den Fußsolen. Was sind denn das schon wieder für Sachen? Das war ein neuer Anblick für Sithis, da Federn seinem Volk ziemlich fremd waren. Als er sich umschaute, sah er ein völlig zerfleddertes Bett. Es war dem Anschein nach ein Bett für zwei Personen. Ich würde da locker hinein passen. Bloß dann wäre kein Platz mehr für andere. Aber wegen so etwas würde er sich nicht aufhalten lassen. Er hörte das Wolfsgeheul, dass von draußen hereindrang. Es hatte erschreckende Ähnlichkeit mit dem Heulen eines Nebeljägers. Reiß dich zusammen. Der ist da draußen und du bist hier drinn. Der weiß gar nicht, dass du hier bist. Und bis der was schnallt, bin ich schon wieder weg. Versuchte er sich selbst zu ermutigen. Die Dunkelelfen hörte er überhaupt nicht. Nicht gut. Hoffentlich sind sie nicht dem Biest zum Opfer gefallen. Er machte sich plötzlich Sorgen um das Dunkle Pack. Obwohl er sie nicht leiden konnte, verspürte er doch eine Art von Beschützerinstinkt. Er würde dann sogar versuchen ihren Tod, sofern sie es waren, zu rächen. Erst mach ich meinen Rundgang, dann schau ich nach ihnen. Er verlies den Raum auf gleichem Weg und wandte sich den letzten beiden Räumen zu. Er überflog beide nacheinander, doch er konnte nichts wertvolles mehr entdecken. Zurück zum Ausgangspunkt. Dachte er und schlich in geduckter Haltung zu dem niedrigen Tunnel und quetschte sich hindurch. Auf ein Neues. Verdammter Tunnel!

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Sonntag 14. März 2010, 06:22

Sithis wusste nicht so recht damit umzugehen, dass er auf einmal daran dachte, wie er bei der holden Weiblichkeit ankommen würde. Auf einmal schienen seine Heldentaten nicht mehr auszureichen, denn er nahm sich schon Andenken für eben jene Weibchen mit, die mit ihm im selben Trupp waren. Er konnte allerdings nicht mehr als zwei „Tücher“ mitnehmen, es passten einfach nicht mehr in seinen Beutel hinein und den Grund dafür, würde er spätestens im Lager herausfinden. Schon seltsam, wie er selber fand … viel schlimmer war es wohl für ihn, dass diese erneuten Grübeleien mit seinem immer wieder aufflammenden Zorn kollidierten und ihm ein reines Gefühlschaos bescherten. Jede Kleinigkeit die jetzt noch dazu kam, nervte ihn mehr und mehr. Als er dann auch noch Dingen „begegnete“, die er nicht kannte und die ihm vollkommen fremd waren, wäre es ja fast um ihn geschehen. Sithis musste inne halten und sich beruhigen, den Kopf klar kriegen und tief durchatmen. Würde er jetzt hier auf der Stelle ausrasten, das wäre sein Ende … oder die Dunkelelfen würden diesen Wahnsinn anders interpretieren … da gab es ja genügend Möglichkeiten.
Er besann sich schließlich vollkommen auf seine Umgebung und zwang sich dazu, auf jedes kleinste Detail zu achten. Da ihm diese Bauart von Behausungen fremd war, kam er sich schon bald wie in einem Labyrinth vor. Für ihn gab es hier unzählige und vor allem unsinnig viele Türen. Er wollte nach flüchtigen Blicken in die meisten Zimmer, diese nicht zu genau untersuchen und befand sich alsbald schon wieder in dem großen Hauptraum mit der Leiche und steuerte direkt auf den schmalen Gang mit der Tür nach draußen zu.
Der Ausgang war nicht versperrt und draußen vor der Tür blieb er erst einmal stehen, lauschte in die Nacht hinein und wie er sich sicher sein konnte, dass alles soweit in Ordnung war, atmete er tief durch. Sithis ließ die kalte, klare Luft auf sich wirken, durch seine Lungen strömen und seinen Geist klären. Dank seiner wiederkehrenden Disziplin, war er schnell wieder Herr über seine Lage.
Den nächsten Schritt, den er unternahm, war der des Beobachtens, er sondierte seine Lage … er konnte nichts Besonderes hören oder fühlen … nur hier und da konnte er ein paar Schatten sehen, die zwischen den Häusern herum schlichen … ob dies seine Verbündeten waren, konnte er nur vermuten und darauf hoffen.
Bevor Bericht erstattet werden konnten, musste er sich aber noch ein Haus genauer ansehen. Es stand schräg hinter dem Haus, in dem er schon war und war zur Hälfte von großen Bäumen umrundet, welche ihre kahlen Äste bedrohlich in den dunklen Nachthimmel ragten.
Von außen ähnelte es den anderen Häusern sehr stark, in der Bauweise und den benutzten Materialien. Auch diese Tür war nicht mehr intakt, sie hing zwar noch in den Angelnd, aber das Schloss war zerstört, anscheinend wurde die Tür aufgetreten.
Drinnen erwartete Sithis der gleiche, schmale Gang wieder, den er so sehr liebte. Allerdings war etwas hier in diesem Haus anders, es war ein klein wenig wärmer, als in dem anderen haus, wo er zuvor war, aber vielleicht bildetet er sich das auch nur ein. Am Ende des Ganges kam er wieder in den großen Hauptraum. In diesem sah es nicht so verwüstet aus, jedenfalls lag dort keine Leiche herum und er konnte auch keine zertrümmerten Möbelstücke vorfinden …eigentlich seltsam.
Sithis stand dort also in dem großen Raum, mit der Feuerstelle in der Mitte und lauschte in die Dunkelheit hinein. Er konnte deutlich Holz riechen, Mist und eine Spur von Feuer …hören konnte er nach ewig andauernden Sekunden ein leises, rhythmisches Knarren von Holz. Sithis konzentrierte sich auf dieses Geräusch, da es zu rhythmisch für ein zufälliges Geräusch war und konnte die Quelle in einem der hintersten Räume lokalisieren.
Über vorsichtig schlich er leise durch den Raum, bedacht darauf, keinen verräterischen Laut von sich zu geben. Unendlich lang erschien ihm dieser Weg, den er zurücklegen musste. Fast am Ende des langen Raumes angekommen, stellte er fest, dass die Tür fest im Schloss saß und auch ansonsten nicht ramponiert aussah. Sithis musterte die Tür eingehend, damit ihm ja kein Detail entging, dabei fiel ihm auf, dass durch den Spalt am Fußboden etwas Licht hindurch schimmerte.
Dieser Schimmer und die durchaus intakte Tür ließen ihn stocken und innehalten. Was hatte das hier zu bedeuten? … Das Geräusch, es war zwischendurch kurz nicht zu hören gewesen, konnte er nun wieder vernehmen, genauso so rhythmisch wie zuvor.
Nach kurzem Überlegen, beschloss Sithis, einfach zu handeln. Was sollte ihn hier schon erwarten, mit dem er nicht fertig werden würde. Außerdem, wenn ihm einer der Dunklen zuvor kommen würde, müsste er sich selber dafür Ohrfeigen.
Er griff nach der Türklinge und versucht diese vorsichtig nieder zu drücken. Wie erhofft, war die Tür nicht abgeschlossen und leise öffnete er die Tür ein paar Millimeter, alles geschah wie in Zeitlupe. Für ihn dauerte die Aktion des Türöffnens unendlich lange, da die Tür nur von links nach rechts geöffnet werden konnte und er somit gleich links, neben dem Rahmen bereits die Wand sehen konnte und nichts anderes. Der Schimmer, den er unten gesehen hatte, wurde nun heller und glich eher dem Licht eines kleinen Feuers, welches durch weiß getünchte Wände noch verstärkt wurde. Diese beiden Tatsachen spannten seine Geduld und seine Nerven auf eine Zerreißprobe.
Wie die Tür etwas eine Elle offen war, konnte er an der linken Wand eine schmale Kommode sehen, der Boden war hier mit Holzdielen verkleidet und bot anscheinend wohl mehr Wärme. Die Lichtreflexe des kleinen Feuers, welches er nun auch zunehmend mehr sehen konnte, spiegelten sich auf den glatten Dielen. Die Tür hatte er mittlerweile ganz geöffnet und außer einem weiteren, größeren Schrank auf der rechten Seite, befand sich nur noch ein großer, seltsamer Stuhl direkt vor dem Feuer. Dieser Stuhl gab wohl das rhythmische Knarren von sich, bzw. eher die Diele darunter, da der Stuhl sich vor und zurück bewegte, zwar langsam, aber deutlich zusehen. Da dieser Stuhl mit der Rückenlehne zur Tür stand, konnte Sithis nicht sehen, wieso dieser sich bewegte.
Sithis hatte langsam genug von diesem Ort und beschloss dem Unerklärlichen auf den Grund zu gehen. Vorsichtig setzte er einen Fuß auf die Dielen auf und hatte vor, hinein zu schleichen, wahrscheinlich, mit einem Dolch im Anschlag. Seine nächste Gewichtsverlagerung jedoch, machte seine Pläne von Heimlichkeit zunichte. Die Diele auf der er stand, gab ein lautes Knarren von sich. War dies etwa eine Falle oder eine Art Alarmvorrichtung?
Zumindest regte sich nun etwas vor ihm auf dem Stuhl, Sithis konnte Stoff hören, Holz ächzte und ein staubtrockenes Husten ertönte.
Sithis hatte wohl mit allem gerechnet, nicht aber mit einem humanoidem Wesen!? Es war größer als fünf Fuß, gekleidet in zerschlissene Wollsachen, lief ziemlich gebückt und auf eine Art Stock gestützt. Augenscheinlich war dies ein Mensch, wahrscheinlich ein Mann, der sich nun langsam zur Tür herum drehte. Dieser Mann sah in Sithis Augen ziemlich komisch aus, wo sonst bei anderen Warmblütern dichtes Haar wuchs, war es bei diesem nur noch schütter, wirr und karg, aber es war schlohweiß, wie bei den Dunkelelfen. Er kniff die Augen zusammen und die Falten und Runzeln, die schon zu genüge vorhanden waren, wurde dadurch noch einmal verstärkt.
Ein weiteres staubtrockenes Husten erklang, begleitet von einem Luftholen das wie Kettenrasseln klang. Zumindest konnte dieses Wesen noch reden.

„Wer ist denn da? … Ich habe die Tür doch deutlich gehört … Könnt oder wollt ihr nicht sprechen? … Na egal, denkt nur dran, meen Jung, die Türe wieder zu schließen, wenn ihr geht.“
Im Gegensatz zum zerbrechlichen Körper, klang die Stimme noch recht kräftig, wenn auch die Sätze nur langsam aus der Kehle kamen. Damit machte das Alterchen wieder Anstalten, sich zu setzen.
Was für eine skurrile Situation.
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Sonntag 14. März 2010, 11:15

Die kühle Nachtluft begrüßte ihn als er wieder aus dem Haus kam. Nun wurde sein Kopf wieder etwas klarer. Verflixter Wutanfall. Ich muss mich beherrschen, sonst wird das mein Untergang. Fast hätte er sich dazu verleiten lassen, über den Wutanfall einen erneuten zu bekommen, doch er beherrschte sich. Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn. Ah besser! Seine Selbstdisziplin wurde mächtig auf die Probe gestellt. Sonst war er immer ausgerastet, wenn ihm etwas nicht passte und hier passte ihm absolut nichts. Nur die Aussicht auf Beute konnte ihn davon abhalten, alles kurz und klein zu schlagen.

Nun war noch ein Haus zu untersuchen. Dieses lag schräg versetzt zu dem, vor dem er sich gerade befand. Er sah sich um und erkannte dunkle und schleichende Schemen, wahrscheinlich seine Dunkelelfen-"Verbündeten". Er streckte kurz seine Krallen und schlich auf das Haus zu. Es war von Bäumen ungeben, die unheimlich anmuteten. Doch Sithis konzentrierte sich gerade so auf seine Mission, dass sie ihm fast gar nicht auffielen. Das sind nur Bäume. Die können dir nichts tun. Alos reiß dich zusammen.
Er trat an die Tür. Es war das selbe Szenario wie beim anderen Haus: kaputte Tür, Splitter überall. Langsam war ihm das zuviel. Aber trotzdem ging er hinein. Innen war es nicht ganz so dunkel wie im ersten und es lagen keine Leichen auf dem Boden. Das war zumindest etwas positives. Die Durchsuchung der anderen Räume war nicht sehr Zeitaufwändig und brachte keine Beute. Mist!
Aber die Türe am Ende des Ganges schien vielversprechend zu sein. Auserdem hörte er so komische knarrende Geräusche, seit er das Haus betreten hatte. Zu seinem Erstaunen war die Tür völlig unversehrt, keine Kratzer, gar nichts. Sithis hatte mit allem Möglichem gerechnet, aber nicht mit so etwas. Und was noch merkwürdiger war, dass Licht in dem Raum brannte. Trotz allem beschloss er diesem Rätsel auf die Spur zu kommen. Er öffnete die Tür einen Spalt breit, doch außer einer Wand sah er nichts. Also öffnete er sie noch weiter, bis sein Blick in den Raum fiel. Was ihn absolut irritierte war, dass hier alles heil war. Keine Kampfspuren, Nichts! Auch das die Türe nicht verriegelt war, fand er suspekt. Er beschloss nun den Raum zu betreten, doch überah er dabei eine lockere Bodendiele, die sich mit lautem Knarren meldete. Somit war der Überraschungseffekt dahin. Scheiße! Jetzt oder nie! Er hechtete nach vorne und rollte sich auf dem Boden ab.
Als er in der Hocke verharrte, konnte er endlich den Verursacher des Knarrens erkennen: Ein alter hutzeliger Mann stand da und fragte, wer hier sei. Normalerweise hätte Sithis diesen schon längst erledigt, doch er unternahm nichts. Offenbar war der Mann blind und damit wäre es unehrenhaft ihn zu töten. Trotz all der Gewalt, die Sithis gelehrt wurde, hielt er an dem ehrenhaften Kriegerkodex seines Vaters fest. Also erhob er sich. "Du musst keine Angst haben Alterchen! Ich werde dir nichts tun. Aber du könntest mir sagen, was das hier für ein Ort ist." Er erhoffte sich so ein paar Informationen von der seltsamen alten Gestalt, um diesen Ort besser verstehen zu können. Und vielleicht konnte er auch etwas über die geheimnisvollen Angreifer in Erfahrung bringen.

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 18. März 2010, 00:20

Sithis hatte die Tür zuerst nur ein Stück und dann voller Schwung geöffnet und hatte sich hinein begeben, in die sprichwörtliche Höhle des Löwen. Er war auf alles gefasst, na auf fast alles. Es hatte sich ein sehr alter Mann aus einem ächzenden Schaukelstuhl erhoben, der munter in den Raum drauflos gefragt hatte, wer denn da angekommen wäre.
Sithis war ziemlich verblüfft und brauchte einen kurzen Moment, diesen Überraschungsmoment zu erfassen. Da er nicht gleich geantwortet hatte, hatte sich das Alterchen wieder umgedreht und in Richtung der Feuerstelle gegangen. Es schien fast so, als bräuchte der alte Mann unendlich lange für diesen Weg von vielleicht zwei größeren Schritten. Er schlurfte über den Boden und hatte so immerhin verhindert, dass sich auf dem Boden zwischen seinem Stuhl und der Feuer-stelle viel Ruß und Staub sammeln konnte. Die Haltung des Mannes ließ auch zu wünsche übrig, aber so war es um die meisten Menschen bestellt, wenn sie ihr Leben auf dem Land mit harter Arbeit verbrachten.
Sithis hatte schnell erkannt, dass dieser Mann so gut wie blind war und sich deswegen auf sein Gehör verließ. Normalerweise hätte er mit jedem anderen Wesen jetzt kurzen Prozess gemacht, aber sein Ehrenkodex verbot ihm solch eine Handlung, er beließ es dabei, dem alten Mann lediglich Fragen zu stellen. Doch bis dieser sich vielleicht anschickte, Sithis Fragen zu beantworten, vergingen Minuten. Der hutzelige Mann war endlich rechts von der Feuerstelle angekommen und griff sich ein Holzscheit, mit dem er langsamen Schrittes die Feuerstelle erneut aufschichtete. Diese Prozedur wiederholte er noch weitere fünf Mal und stellte damit unwissen- der Weise erneut Sithis Geduld auf eine Zerreißprobe. Nachdem der Mann diese anstrengende Arbeit verrichtet hatte, machte sich wieder auf den Weg zu seinem Schaukelstuhl, ließ sich nieder und zog sich die Felldecke zu Recht.

„Nun zu deinen Fragen Jungchen …“, die Antwort wurde abermals durch staubtrockenes Husten unterbrochen.
„Ich und angst haben …“, ein krächzendes Lachen folgte, „ … ich habe schon lange keine Angst mehr … wovor denn? Ich weiß, dass ich dem Tod nicht entrinnen kann, er ist jedem gewiss, ob nun so oder so …diese Erkenntnis wird auch dir zuteil, eines schönen Tages …“
Eine längere Pause folgte und es schien fast so, das der Mann abgeschweift wäre.
„Ich komme wieder vom Thema ab, … wo waren wir noch, … was wolltest du wissen? … Ach ja, du wolltest wissen, wie dieser Ort hier heißt. Nun, dieser Ort hier hat keinen eigenen Namen, diese paar Gehöfte gehören zu Pelgar. Aber dort herrscht nun Krieg … wer oder was unser Heim angegriffen hat, weiß ich ebenso wenig. Es muss passiert sein, wie wir unterwegs waren … noch etwas, Jungchen?“
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Donnerstag 18. März 2010, 17:48

Der Alte Mann ließ sich ziemlich viel Zeit zu antworten. Und genau das machte Sithis ungeduldig. Geduld war noch nie eine seiner Stärken gewesen und hätte der Mann sich noch mehr zeit gelassen, hätte er den Ehrenkodex sofort fallen gelassen und hätte ihm den Schädel eingeschlagen. Doch er beherrschte sich....für den Moment. Keine Sorge, Sithis im Zweifelsfall hast du immer noch die Option, ihn zu töten. Seine Gedanken überschlugen sich beinahe.

„Nun zu deinen Fragen Jungchen …“ Wurde auch langsam Zeit! Das der so alt ist, ist kein Wunder! Wer sich so viel Zeit wie der lässt ist, kaum bevor er den ersten Satz gesagt hat, um Jahrzehnte gealtert! Die Antworten waren recht ungenau, aber zumindest wusste der Echsenmann jetzt, dass sein Gegenüber keinen blassen Schimmer hatte, wer in dieser Siedlung gewütet hatte. Das Wort Pelgar jedoch ließ seine Wut erneut aufflammen. Er hätte jetzt gern ein wenig getobt und Sachen zertrümmert, doch die meisten Gegenstände waren eh schon hinüber. Dann eben nicht...Hrmpf! Er schüttelte sich und streckte seine Muskeln. Diese Kriecherei war Gift für seinen Rücken.

Als der Alte ihn fragte, ob noch weitere Fragen ausstanden sagte er: "Nein, im Moment habe ich keine weiteren." Er sah sich in dem Raum um, während der alte Kerl zu seinem Stuhl zurückschlurfte. Eigenartiger Kerl... Sithis zuckte mit den Schultern und wandte sich zum gehen. Mitten in der Bewegung verharrte er nochmal kurz. Ihm ging ein Gedanke im Kopf herum. Ich könnte diesen alten Sack einfach mitnehmen. Da er ja blind ist, merkt der es erst, wenn wir wieder bei unserem Lager sind. Sofort besann er sich. Waren das wirklich seine Gedanken gewesen? Er schüttelte den Kopf. Nein! Ich werde ihn nicht den Tod erleiden lassen. Der Kodex untersagt es! Er erinnerte sich an den Kodex seines Vaters: ....töte niemals einen Wehrlosen auch wenn es eigentlich dein Feind ist und liefere ihn nicht dem Tod aus. Diese Zeile war tief in seinem Gedächtnis eingebrannt. Auch wenn es nun hieß, dass er Stillschweigen halten musste. Ihm behagte es nicht, seine "Verbündeten" anzuschwindeln, doch er wollte diesen Alten, obwohl er im Auge der Anklage schuldig war, ihnen nicht ausliefern.
Aber er wusste auch, dass wenn sie es irgendwie und irgendwann herausfanden, ihm ein ziemlich schmerzhaftes Ende bevorstand.

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Montag 22. März 2010, 23:00

Sithis wurde ermaßen auf die Probe gestellt, dass er schon ernsthaft darüber nachdachte, diesen alten Mann einfach zu entführen und den Dunkelelfen im Lager auszuliefern. Dann besann er sich zum Glück doch noch auf die Konsequenzen die daraus für den Mann folgen würden und das wollte er dann doch nicht.
Er ließ ihn also vor sich hin schwafeln, atmete des Öfteren tief durch und kommentierte für sich die nicht gerade aussagekräftigen Antworten des Alten.
Der Alte saß bereits wieder und hatte sich eine alte, staubige Felldecke über die Beine gezogen und versuchte es sich so bequem wie möglich zu machen. Immer noch, liefen alle Bewegungen des Mannes sehr, sehr langsam ab und ließen Sithis fast im Stehen einschlafen.
Anstatt, dass der alte ihm noch mehr erzählte, bekam nun Sithis die Frage gestellt, ob er noch irgendetwas wolle.
Da der Alte noch mit sich beschäftigt sein würde, so hatte Sithis genügend Zeit, darüber nachzudenken, ob er noch etwas wissen wollte. So richtig kam er zu keinem Ergebnis, irgendwie wollten sich gerade so gar keine Gedanken in seinem Kopf manifestieren, er war also mal wieder abgelenkt.
Mit eine tiefen “Twäng” wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Irgendetwas war an ihm vorbeigeschossen und es kam definitiv von hinter ihm. Was auch immer es war, Sithis hörte eine Sekunde später das Splittern von Holz, das Knacken von Knochen und dann eine heiseren Aufschrei.
Dieser Aufschrei, der schon bald gurgelnd und erstickt klang, folgte ein dumpfer Aufprall und das leise, tödliche, tiefe “Brummen”, was das Etwas in der Wand hinterließ.
Sithis stand perfekt um zu sehen, dass zeitgleich mit dem heiseren Aufschrei etwas an die Wand an Ende des Raumes klatschte. Es war flüssig, rot und nahm einen großen Flecken an der Wand ein. Was auch immer, offensichtlich durch den Raum schoss, hatte volle Arbeit geleistet. Es kam tödlich, präzise und unauffällig, bevor es nun bizarre Muster an die Wand gemalt hatte.
Was würde Sithis nun als erstes machen … nachdem Menschen schauen oder der Gefahr ins Auge blicken? War das der Angriff, der er bereits vermutete oder auf den er gewartet hatte?
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Dienstag 23. März 2010, 16:46

Sithis wurde schläfrig zumute. Nicht nur, weil dieser alte Kerl so extrem langsam redete, auch die gemütliche Atmosphäre trug ihren Teil dazu bei. Mann, bis der fertig ist, ist die Belagerung längst beendet. Ich hab noch nicht einmal Menschenblut an meiner Waffe kleben. Nun war er richtig genervt, denn irgendwie kam es ihm vor als ob der alte Sack ihn verspotten wollte.
Leg ihn um! Leg ihn um! Er hat es verdient! Drang seine innere dunkle Seite in ihm in sein Gehör. Er presste die Hände an seinen Schädel, versuchte es zu ignorieren. "Sei...still!" zischte er durch seine zusammengebissenen Zähne, zu leise als dass man es hören konnte. Er wollte diesem Mensch nichts tun. Nein! Der Kodex....verbietet es! Der Kodex! er rang mit sich selbst. Ein Zusammentreffen beider Seiten, Gut gegen Böse, hell gegen dunkel. Sonst waren beide Seiten immer in etwa einer Meinung. Aber jetzt lieferten sie sich ein Gefecht in seinem Kopf. Ein Gefecht, dass ihn beinahe wahnsinnig gemacht hätte. Wäre da nicht dieses verräterische Geräusch.

Deckung! dachte er. Und keinen Moment zu früh denn schon sauste etwas nur knapp an seinem Gesicht vorbei und durchbohrte den Alten, der sich wieder auf seinen Stuhl gesetzt hatte. Blut spritzte bis an die hintere Wand, zumindest war da der typische Geruch vorhanden. Sithis kannte diesen sehr gut. Auch er hatte viel Blut vergossen, Leben ausgelöscht. Bisher hatte er sich nie dafür geschämt, doch in diesem Fall...nun ja ihm tat es leid um den Alten.
Seine innere dunkle Seite triumphierte jedoch. Hahaha! Verrecke du wiederliches Menschlein! Buhahaha! Verdammt! Nun hatte die dunkle Seite doch gesiegt. Zwar hatte Sithis ihn nicht angerührt, doch gestorben war der Alte trotzdem, durch die Hand eines unbekannten Angreifers. Er sah kurz zu dem Mann, der in seinem Stuhl zusammengesackt war. Ein größeres Loch befand sich in seiner Brust. Humpf. Totaler Durchschuss! Er gab keinen Schnaufer mehr von sich. Die böse Seite schien nun die Überhand zu gewinnen.
"Es war nur ein Mensch. Niemand wichtiges!" flüsterte Sithis nun merklich kühler. Obwohl ihn seine Worte erschreckten. Aber so war er eben: seine Laune konnte sich in Bruchteilen einer Sekunde ändern, da konnte er noch so gut gelaunt gewesen sein.

Er sah nun zur Türe, dorthin wo das Geschoss herkam. Er erkannte eine Bewegung im Schatten. "Wer ist da?" war das einzige, was er hervorbrachte. Sein Blut geriet wieder in Wallung.

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 31. März 2010, 06:07

Sithis hatte sich selbst ohrfeigen könne, dass er den Angreifer nicht hatte kommen hören. Vorerst blieb aber keine Zeit dazu, dass er sich über sich selbst ärgern konnte.
Der alte Mann, der nur die Zeit genutzt hatte, um sich ein Bisschen mitzuteilen, war definitiv tot. Einen derartigen Blutverlust konnte niemand verkraften, schon gar nicht, wenn man die meisten Winter bereits hinter sich hatte.
In Sithis begehrten doch tatsächlich beide Seiten in ihm auf. Die gute Seite, ermahnte ihn stetig, sich an den Kodex zu halten. Die dunkle Seite hingegen, dürstete nur so danach, diesen alten Mann zu zerfleischen, ihn klein zu hecheln und eventuell sogar selbst zu kosten. Er hatte Legenden von uralten, aber immer noch präsenten großen Helden seines Stammes gehört, die nach einem Kampf immer ein Stück eines gleichwertigen Gegners verzehrten.
Allerdings wurde dies schon seit langen nicht mehr in seinem Dorf praktiziert, jedenfalls nicht von einem Krieger, den Sithis kannte. Immerhin hatte er versucht, sich über jeden fähigen und erfolgreichen Krieger in seinem Stamm ein eigenes Bild zu machen. Sithis hatte sie fast alle ständig beobachtet und analysiert, damit er zu dem werden konnte, was er jetzt war. Zur Zeit musste er aber seine eigenen Erfahrungen ganz anderer Natur machen und dabei konnte ihm nicht wirklich jemand helfen.
Zumindest jetzt musste er sich entscheiden, sollte er sich das Gemetzel anschauen, was der Bolzen hinterlassen hatte oder sollte er sich um den Angreifer kümmern?
Weiter war jedenfalls nichts passiert…
Er stand auf der Stelle und hatte sich lediglich zur nun offenen Tür gedreht. Ihm fiel nichts besseres ein, wie das er fragte, wer sich dort im Schatten befand, da er ja eine Bewegung gesehen hatte.
Sein Blut geriet wieder in Wallung, sein Zorn flammte abermals auf und alle seine Muskeln und Reflexe waren in Alarm versetzt. Immer darauf bedacht, zu reagieren, was auch immer dort im Schatten auf ihn lauerte. Die Gefahr, welche zweifelsohne immer noch da war, lauerte dort, immer zum Sprung bereit. Endlos schien Sithis auf irgendein Zeichen zu warten … darauf, das etwas geschah- Die Sekunden zogen sich dahin oder waren es bereits Minuten?!
Er glaubte schon fast nicht mehr daran, dass er erfahren würde, wer der Täter war, bis eine Stimme aus der Dunkelheit erklang.

“Schwach!” Diese Aussage kam plötzlich, ohne Anzeichen … eine kalte Stimme, deren eigentliche Sprache nicht das Celcianische war. Die Worte durchschnitten die Dunkelheit und hinterließen ein frostiges Gefühl in diesem Raum.
“… und du nennst dich Krieger!” Ein leises, aber kaltes Lachen begleitete diesen Satz.
“Iblith!” Dieses Wort kam dem Sprecher voller Abscheu und Genugtuung über Lippen, dennoch blieb der Sprecher im Schatten … ungesehen.
Kurz bevor die Gefahr schwand, konnte er zwei rötlich glühende Augen im Dunklen sehen, die ebenso vor dauerhaftem Zorn brannten, wie Sithis seine.
Dann schwand die Gefahr, die Bedrohung in Sithis Nacken legte sich nur widerwillig ein Bisschen.
Das letzte was er dann noch hörte, war das harte, hallende Geräusch von Metall auf Stein.
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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Sithis » Mittwoch 31. März 2010, 09:17

Lange Zeit passierte überhaupt nichts, sehr zu Sithis' Leidwesen. Aber dann konnte er zwei rote Augen ausmachen, die ihn ebenfalls zornerfüllt musterten. “Schwach… und du nennst dich Krieger!” Das war alles was er hörte. Seine Wut und sein Hass loderten neu auf. In ihm herrschte ein regelrechtes Höllenfeuer, das nur darauf wartete hervorzubrechen und diesen aufgeblasenen Dunkelelfen-Wicht zu verschlingen. Es war tatsächlich ein Dunkelelf, denn niemand sonst würde ihn so nennen.
"Schwach? SCHWACH? Du hast keine Ahnung was Schwäche ist!!! Aus dem Hinterhalt angreifen, wie ein Feigling, das ist Schwach!! Ich habe diesen wehrlosen nicht getötet, weil er mir unterlegen war!!" Brüllte Sithis so laut, dass es von den Wänden hallte und eine feine Staubschicht von der Decke rieselte. Er war wütend. Richtig wütend. Er war wie ein Vulkan, der kurz davor stand auszubrechen. Zwar war er immer etwas gereizt, doch diesmal war es anders. Sein einziges Verlangen war es jetzt, diesem verdammten Bastard das Leben aus dem Leib zu prügeln!
Oh ja. Du wirst leiden! Ich habe mich bisher zurückgehalten, aus Rücksicht, doch jetzt...Gnahahaha! Das Glühen in seinen Augen verstärkte sich. Seine Zähne waren gebleckt und bereit, dunkelelfisches Fleisch zu durchbohren. Für diese Frechheit sollte dieser Emporkömmling sterben.

Sithis hätte das wahr werden lassen, wenn dieser feige Wicht nicht auf einmal verschwunden wäre. Er dachte nach. Wenn der jetzt rumposaunt, dass ich nicht dazu im Stande war, einen alten Mann zu töten, wird man mich überhaupt nicht mehr ernst nehmen. Was wahrscheinlicher ist, dass sie mich vielleicht executieren oder sonst was! Hrraaargh! Ich werde diesen schwächlichen Säugerling in seinem Blut ertrinken lassen! Er verschwendete keinen Gedanken mehr an den Toten. Nun lief er dem Dunkelelfen nach. Er würde ihn nicht sofort töten, sondern auf eine Gelegenheit warten, um ihn zum Duell herauszufordern und um seine Ehre als wahrer Krieger wieder herzustellen.
Nicht in Selbstmitleid verfallen, Sithis, alter Junge. Lass nicht zu, dass er dich bricht. Deine Ehre hat er dir zwar schon genommen, doch du kannst sie noch retten. Optimismus war immer ein guter Anfang. Sein Selbstvertrauen wuchs wieder ein Stück. Und davon brauchte er reichlich, denn ihm war dieses Geräusch von reibendem Stahl auf Stein nicht unbemerkt gblieben. Vielleicht wartete der feige Hund schon auf ihn, um ihn wahrscheinlich auch mit so einem heimtückischen Wurfgeschoss aus dem Hinterhalt umzunieten.
Er zog seine Waffe und machte sich für sein wahrscheinlich letztes Gefecht bereit. Das Adrenalin schoss durch seinen Körper. Er atmete scharf ein und aus. Zeig diesem elendigen Säugerchen, was es heißt eine Echse zu reizen!

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Re: Gewaltmarsch nach Pelgar

Beitrag von Erzähler » Montag 5. April 2010, 21:55

Sithis war nun richtig sauer. Nicht nur, dass der Dunkelelf ihn in seinem Stolz und seiner Ehre gekränkt hatte, nein, nun brachte er ihn auch noch vollends zur Raserei.
Seine Gedanken rasten, quer durcheinander … der Toten, Hinterhältigkeit, kratzendes Metall, feige Dunkelelfen. Er wusste bald nicht mehr, wo ihm der Kopf stand.
Als nächstes fasste er den Entschluss, nach diesem Feigen Stück Aas zu suchen. Sithis war wirklich sauer und wollte seine Wut nur noch an demjenigen auslassen. Der Dunkle hatte etwas Vorsprung, vielleicht hätte er Glück, wenn er sich nun eilte.
Er ließ das Zimmer hinter sich, das Feuer auszumachen, wäre müßig gewesen. Entweder würde der Hof niederbrennen oder aber es würde leise ausgehen. Im Endeffekt war es egal, es war sowieso niemand mehr hier, den das Interessieren würde. Ob die eigentlichen Bewohner wiederkommen würden, war auch fraglich. Keiner wusste, wie lange der Krieg noch andauern würde oder aber, was noch für Katastrophen dadurch ausgelöst werden würden. Immerhin waren die Dunklen Horden mit Schlimmeren im Bunde, als nur Orks oder Goblins. Die Menschen konnten nur hoffen, dass es bald ein Ende nehmen würde … was danach kam, war ungewiss.
Jetzt, wo er mit seinen Gedanken bei seiner Rache war, kam ihm der Weg durch das Haus nicht mehr so lang vor. Schnell hatte er den Aufenthaltsraum und den engen Gang in Richtung der Haustür hinter sich gelassen. Draußen angekommen, war die Nacht etwas dunkler als sonst. Eigentlich kein Wunder, hatte Sithis doch erst vor Kurzem noch in ein warmes Feuer geblickt.
Vor der Tür angekommen, blieb er erst einmal stehen und sondierte die Lage. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich ganz auf seinen anderen Sinne. Die Luft war klar und kalt, der Geruch feuchter Erde lag in ihr. Hin und wieder konnte er auch den Hauch des Sumpfes vernehmen.
Die Geräusche der Nacht waren nicht weiter verdächtig, mal davon abgesehen, dass er mal das Knarren von Holz hören konnte, oder leise Sohlen auf matschigem Untergrund. Aber solche Geräusche ließen sich nicht vermeiden, wenn man wusste, dass an diesem doch recht kleinen Ort mehr als eine handvoll Personen herumschlich.
So sehr er sich auch konzentrierte, so vermochte er nicht denjenigen auszumachen, der ihn dort in dem Haus überrascht hatte. So an sich würde er also warten müssen, bis sich seine Gelegenheit ergab und er denjenigen ausmachen konnte.
Ein Blick gen Himmel verriet Sithis, dass es Zeit war, sich mit seinem momentanem Befehlshaber südlich der Gehöfte zu treffen und ihm Bericht zu erstatten. Wenn er sich beruhigen könnte, so könnte er die Gelegenheit nutzen und dort sein “Kameraden” eingehender studieren, sich ihre Gesichter zu merken und so viele Kleinigkeiten wie möglich, die jeden Dunklen einzigartig machten. Denn noch war es für Sithis und seine Freunde schwer, die Dunklen groß auseinander zu halten, aber das war es wohl für jeden, der ein anderes Volk zum “ersten” Mal näher kennenlernte … und er hätte die Chance, seinem “Peiniger” zu zeigen, dass ihn der Vorfall offensichtlich doch nicht so zu schaffen gemacht hatte, wie er es noch im Affekt von sich gegeben hatte.
Jetzt hieß es wieder nachdenken.
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