Der Schankraum

Diese Schenke verdankt ihrem Namen der Hitze im Innern. Die Wüste Sar ist nichts dagegen. Manch einer fragt sich, wie es die Gäste überhaupt aushalten. Mit viel Wein und Wasser lautet die Antwort.
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Re: Der Schankraum

Beitrag von fremder Mann » Sonntag 25. März 2007, 13:51

Azlar jedoch schwieg indessen. Unter seiner Kapuze heraus schaute er Alea mit goldenen schlangenhaften Augen an, deren Pupillen halbmondförmige Schlitze darstellten. Er antwortete weder ihr noch seinem Kameraden Grimh, der sich nicht gerade sehr höflich ausgedrückt hatte. Nein, er starrte Alea nur eine ganze Weile lang schweigend an.

Schließlich hob er den Kopf ein wenig, doch weitaus nicht genug, als dass die Diebin ihn als das hätte erkennen können, was er war. Seine behandschuhte Hand fuhr langsam über den Tisch in ihre Richtung, wies dann einladend auf einen Stuhl.
"Bitte, setzt Euch", sagte Azlar und seine Stimme klang trocken und rau. Grimh konnte daraus schließen, dass sein Freund ziemlich aufgeregt sein musste. Immerhin war diese Fremde im Augenblick die einzige Spur, der sie noch folgen konnten. Durch Habal würden sie nicht weiter kommen.
"Erzählt", bat Azlar, als ihm seine Stimme vollends versagte.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Alea » Sonntag 25. März 2007, 15:38

Bei den Worten des Stiermannes verengten sich Aleas Augen für einen Moment und wirkten kurz wie dünne Schlitze. Einerseits wollte sie am Liebsten wirklich einfach verschwinden. Aber das hätte zwei Nachteile. Sie würde nichts über die Schuppe erfahren und außerdem könnte sie nicht sehen, wie sehr diese beiden Männer dann wohl auf die Folter gespannt wurden. Die Diebin war sich sciher, dass sie ihr nachlaufen würden. Kurz war sie versucht, allein deshalb einfach zu gehen, als sich der andere Mann nach scheinbar ewig langer Zeit zu Wort meldete.

Er bot ihr einen Platz am Tisch an und nur nach kurzem Zögern gab sie schließlich nach und setzte sich auf den Stuhl. Der vermummte Mann forderte sie auch gleich auf, zu erzählen, doch so einfach würde sie es ihnen nicht machen. "Warum sucht ihr diese Schuppe? Ich weiß nämlich zufällig, wo sie sich befindet." Alea wirkte gerade zu überheblich, als sie sich nach ihren Worten in den Stuhl zurück lehnte und die Arme verschräkte. Sein Übriges tat der auffordernde Blick.

Die beiden waren zwar größer und stärker als sie, doch irgendwie fühlte sie sich dennoch sicher. Ihr Blick blieb auf dem vermummten Mann hängen, huschte aber immer wieder zu Grimh hinüber, um sich zu vergewissern, dass er noch immer saß und nicht aufsprang, um die scheinbar wichtige Information anders als mit Worten aus ihr heraus zu bekommen.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 27. März 2007, 00:54

Azlar faltete die Hände ineinander. Diese Person wusste, wo die Schuppe war, die er so dringlich suchte. Und sie spielte ein Spiel mit ihnen. Wäre sie zuvorkommend, hätte sie gleich mit der Sprache herausgerückt. Azlar hatte die Eigenarten der Menschen schon fast vergessen, zu lange lebte er im Dorf der Wüstenechsen, zu lange fern von Menschen und ihrer Korruptheit.

<b>Vermutlich will sie eine Gegenleistung. Geld oder etwas in der Art ...</b>

Azlar schaute zu seinem Minotauren-Kamerad. Die Kapuze hob sich etwas, so dass Grimh Azlars schlangenhafte Augen sehen konnte. Sein Blick sprach Bände. Azlar war sich unsicher, ob er Alea trauen konnte.
Er hoffte, dass Grimh ihm helfen könne, da dieser sich vermutlich besser mit Menschen auskannte. Und wenn nicht, so könnte er die Kleine wenigstens eher einschüchtern als Azlar.
Doch wie nun weiter? Immerhin wusste nicht einmal Grimh, weshalb der Halbechs so versessen darauf war, die Schuppe zu finden.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Alea » Mittwoch 28. März 2007, 19:20

Alea wartete. Dann legte sich ihre Stirn in Falten. Was war los? Anstatt ihr eine Antwort zu geben, sah der Vermummte nur zum Stiermann. Wieso bekam sie keine Antwort? Hatte es diesem seltsamen Mann die Sprache verschlagen? Gut, seine Stimme hatte rau geklungen, aber konnte sie ihm wirklich versagt haben?

Der Diebin schien es so, als wüsste dieser Vermummte nicht, warum sie diese Schuppe suchten. Doch das konnte nicht sein. Zara hatte zu ihr gemeint, dass der Gefährte vom Stiermann danach gefragt hatte. Und das musste er einfach sein. "He, was ist? Die Tänzerin schickte mich zu Euch. Also tut nicht so, als wüsstet Ihr nicht, was es mit der Schuppe auf sich hat." Im Prinzip wollte Alea keine Gegenleistung. Sie wollte einfach nur eine Antwort auf ihre Frage. Da war sie schon bei demjenigen, der mehr über die Brosche wusste und der redete nicht.

Ihre Stimme klang nun etwas unfreundlicher. Sie wurde ungeduldig, das hörte man und man sah, dass sie langsam auf dem Stuhl hin und her rutschte. Nun wirkte sie schon nicht mehr so herausfordernd wie zuvor, nur ungeduldig.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von fremder Mann » Freitag 30. März 2007, 01:25

Azlar schaute erneut zu Grimh, dann jedoch bewegte sich seine Kapuze in Aleas Richtung. In dem Loch der Kapuze erkannte die Diebin zwei golden schimmernde Augen, die jedoch nicht menschlich aussahen.

Inzwischen fuhr der Minotaurus nach vorne und packte Alea am Kragen. Sie hatte einen Moment lang nicht aufgepasst, war zu langsam gewesen und jetzt hing sie fest. "He, Kleine! Pass lieber auf, mit wem du deine Spielchen spielst, klar?! Ich könnte dich mit einem Schlag –"

Schon lag die behandschuhte Hand des Vermummten auf Grimhs Arm. Der Minotaurus sah zur Seite, sein Gesicht war böse verzerrt. Dann: "Ach, macht doch, was ihr wollt. Ich bin jetzt müde. Ich geh ins Bett."

"Oder in den Stall", ließ sich ein vorlauter Gast vernehmen. Daraufhin entschloss sich Grimh, mit dem Herren ein paar Worte zu wechseln und schleifte ihn hinter sich her nach draußen.

Der Vermummte und Alea blieben wortlos zurück. Der Fremde schaute die Diebin an. Wieder sah sie diese goldenen Augen durch die Kapuze schimmern. "Bitte, sagt mir, wo ich diese Schuppe finden kann. Ich gebe Euch Gold, wenn es das ist, was Ihr wollt. Ich ... brauche diese Schuppe." Er klang eindringlich, dass seine Stimme leicht zischelte. Seine Augen fixierten Alea.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Alea » Freitag 30. März 2007, 18:08

Als sich ihr Blick mit dem Azlars traf, kniff sie kurz die Augen zusammen. Seine Augen... sie waren nicht menschlich. Das erkannte sie sofort. Doch da war noch etwas. Gerade als die Erkenntnis zu ihr Bewusstsein durch dringen wollte, wurde sie hart gepackt. Die Augen des Vermummten hatten sie so gefangen gehalten, dass sie gar nicht mehr auf den Stiermann geachtet hatte. Und eben jener hielt sie nun fest. Seine Drohung brauchte er nicht einmal zu Ende sprechen. Alea wusste, was er meinte und konnte sich das nur zu gut vorstellen.

Glücklicherweise gab es da den anderen Mann, der ihn noch rechtzeitig davon abhalten konnte, ihr weh zu tun. Beinahe hätte sie schon nach Rejan geschrien, aber als Azlar dazwischen ging, schloss sich ihr Mund wieder. Erleichtert sah die Diebin dabei zu, wie Grimh schließlich das Gatshaus verließ, mit dem Grund schlafen, aber vorher noch einem vorlauten Gast die Meinung auf seine Weise klar machen zu wollen.

Beruhigt glitt ihr Blick zurück zu dem Vermummten. Ihm schien es mit dieser Schuppe wirklich wichtig zu sein. Er wollte ihr sogar Gold anbieten. Doch Alea musste zugeben, dass Gold sie nicht lockte. Mit Schmuck hätte er es vielleicht geschafft, aber eher nicht, denn sie wollte eigentlich nur eine Antwort. Sie seufzte kurz und damit war das Getue, dass sie ihm überlegen war, beendet.
"Na gut, da Ihr mir gerade wohl das Leben gerettet habt", für eine Sekunde musste sie schmunzeln, "bin ich Euch wohl etwas schuldig. Ich werde noch nicht verraten, wo sie gerade ist, aber ich kann Euch sagen, dass sie ganz in der Nähe ist. Aber erzählt mir, was es mit der Schuppe auf sich hat. Wieso ist sie so wichtig für Euch?" Alea klang freundlich und ruhig. Aufmerksam sah sie den Mann vor sich an. So wie ihm anzusehen war, wie dringend er die Schuppe benötigte, so gut war ihr anzusehen, wie sehr sie wissen musste, was es mit dieser Schoppe auf sich hatte.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von fremder Mann » Freitag 30. März 2007, 18:20

Azlar nickte. Er verstand, dass diese fremde Frau ihm wohl nicht eher mehr über die Schuppe und ihren geheimnisvollen Aufenthalsort verraten würde, ehe auch er nicht mehr preis gab.

"Also schön, reden wir", sagte er und beugte sich ein Stück weit über den Tisch. Seine Stimme wurde zu seinem Flüstern. "Aber nicht hier. Zu viele Ohren und ... noch mehr Augen. Folgt mir, ich habe mir ein Zimmer genommen. Ich kann Euch nicht mehr über die Schuppe erzählen, wenn ich nicht die Möglichkeit habe, Euch mehr über ... mich zu erzählen."

Er erhob sich und schlenderte mit fließenden Bewegungen zum Wirt an die Theke. Dort sprach der Vermummte einen Moment mit dem Wirt. Vermutlich ließ er sich den Schlüssel geben oder Ähnliches.

Alea hatte Zeit, über die Sache nachzudenken. Vielleicht wollte dieser Vermummte sie nur unter einem Vorwand in sein Zimmer locken? Vielleicht wusst er bereits, dass sich die Schuppe in ihrem Besitz befand. Oder er ahnte es und wollte Alea in seinem Zimmer außer Gefecht setzen.

Rejan schaute bereits zu ihr herüber. Ihm war nicht entgangen, dass der Minotaurus sie am Kragen gepackt hatte. Seine Hand ruhte auf seinem Hüfttuch, unter dem sich seine Klinge befand. Alea konnte wohl immer auf Rejan zählen. Er schaute sie fragend an, zwinkerte ihr zu.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Alea » Freitag 30. März 2007, 18:48

Alea grinste kurz zufrieden. Zufrieden, dass sie den Fremden so weit hatte, wie sie ihn brauchte. Doch gleichzeitig mischte sich auch Sorge in ihre Gefühle. Er schlug vor, gemeinsam in sein Zimmer zu gehen. Alea war kein Kind mehr. Sie kannte genug Geschichten. Als der Vermummte zum Thresen ging, um sich vermutlich seinen Schlüssel geben zu lassen, sah sie zu Rejan. Sie erwiderte seinen Blick unsicher und stand schließlich auf, um zu ihm zu gehen. Wenn, dann würde sie alleine mit diesem Mann gehen müssen. Sie wusste nicht, wie Rejan das sehen würde. Auf der einen Seite wollte er sie sicher begleiten oder beschützen, aber Zara erschien ihm sicher ebenso verlockend.

Bei ihm angekommen beugte sie sich zu seinem Ohr hinab, während ihre Hand auf seiner Schulter ruhte. Der Fremde würde sicher auf sie warten, bis sie sich entschieden hatte. Doch entschieden hatte sie sich schon lange. Sie musste es eben nur noch ihrem Begleiter erzählen.

"Der Fremde da drüben sucht nach der Schuppe. Und er scheint eine ganze Menge über sie zu wissen. Ich muss einfach mit ihm auf sein Zimmer gehen, damit er mir mehr erzählt." Alea biss sich kurz auf die Unterlippe. "Vielleicht kannst du ja in ein paar Minuten nachkommen, zur Sicherheit... oder so." Sie würde sich dort oben alleine im Zimmer mit dem Fremden sicher nicht geborgen fühlen. Wenn sie aber wüsste, dass Rejan in der Nähe war, um einzugreifen, würde ihr das Ganze bestimmt leichter fallen.

Kurz sah sie zu dem Man, der auf sie wartete und bedeutete ihm mit einer Geste, dass er warten solle, da sie gleich kommen würde. Sie wollte nur noch Rejans Worte abwarten. Und so ganz schlecht war es nicht, wenn der Mann wusste, dass es hier jemanden gab, der ihre Wiederkehr erwarten würde.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von fremder Mann » Freitag 30. März 2007, 20:04

Rejan lehnte sich ein Stück zurück. Zara, die Tänzerin, amüsierte ihn zwar sehr, doch sie war nicht der Grund, weshalb er sich im <i>glühenden Gasthaus</i> aufhielt. Er war Alea zuliebe mitgegangen und um auf sie zu achten.

Misstrauisch beäugte er den Fremden aus den Augenwinkeln. Dieser ließ sich soeben vom Wirt einen Schlüssel aushändigen. In seinem wallenden Umhang mit der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze sah er nicht gerade vertrauenserweckend aus.

"Pass auf dich auf, Alea. Hast du eine Waffe mit? Ich komme auf jeden Fall nach und warte an der Tür. Wenn dieser Kerl dir was antun will, dann schrei einfach. Ich komme dann rein. Versprochen."

Rejan drückte Aleas Hand, die auf seiner Schulter ruhte und nickte ihr noch einmal mit ernstem Gesichtsausdruck zu. Dann tat er wieder so, als verzauberte ihn der Tanz der Schönen voll und ganz. Er ließ sich auf seinem Stuhl nach vorne fallen und lachte fröhlich vor sich hin. Alles nur Fassade.

Der Fremde stand inzwischen an der Tür, die zu den Schlafräumen führte. Geduldig wartete er darauf, dass Alea kam.


<i>[weiter in Azlars Zimmer ... einfach das Topic eröffnen <img src="http://images.rapidforum.com/images/i25.gif" border="0"> ]</i>

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Re: Der Schankraum

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 30. September 2007, 12:32

[komme mit Nilrea und Chanda von hoher See]

Lena hatte den Wachen ein paar Goldstücke gegeben und diese hatten darauf hin nicht weiter nachgefragt woher sie kamen und was sie hier machten. Zielstrebig ging sie durch die Gassen, es war immer noch voll aber längst nicht mehr so wie tagsüber. Sie erreichten bald die Gaststätte. Lena trat ein und ging zum Tresen.

„Seid gegrüßt Wirt. Ich brauche ein Zimmer für drei Personen und einen Platz für ein Pferd. Und die Karte den wir haben Hunger!“

Der Wirt nickte, angenehm überrascht über einen Gast der wusste was er wollte.

„Und ein sauberes Zimmer.“

Der Wirt schaute Lena an und meinte dann:

„Meine Zimmer sind alle sauber, aber wenn ihr es so betont würde ich euch ein nobles Zimmer empfehlen. Dort wird es wohl auch für euch feine Dame sauber genug sein!“

Er nahm einen Schlüssel von der Wand und gab ihn Lena.

„Das macht dann 60 Goldmünzen für einen Tag und eine Nacht und der Stallplatz 1 Goldmünze.“

Lena nickte und legte ihm die Münzen auf den Tisch.

„So und jetzt noch die Karte, dann bestellen wir und ihr bringt uns das Essen nach oben aufs Zimmer. Ihr bekommt auch eine Münze extra dafür.“

Der Wirt nickte, drehte sich um und gab drei Karten heraus.
Lena drehte sich um und schaute die beiden freundlich an.

„Ich lade euch ein. Sucht aus was ihr wollt und dann gehen wir aufs Zimmer. Das Pferd wird versorgt und auch Sam soll nicht zu kurz kommen.“

Damit drehte sie sich wieder um und begann in der Karte zu blättern.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Nilrea » Sonntag 30. September 2007, 12:58

Nilrea lächelte Lena dankbar an. Sie war furchtbar müde und erschöpft und hätte nicht mehr die Kraft dazu gehabt, bei dem Schankwirt für Sam und Lil zu sorgen. Seufzend schloss sie ihre Augen. Sie hatte auf Lenas Schiff kein bisschen Schlaf gefunden. Dazu war alles noch zu nah gewesen. Über ihre Armwunde hatte sich eine leichte Kruste gebildet, die jedoch drohte wieder aufzuplatzen, wenn sie ihren Arm bewegte.

<b>Da sind wir ja wohl noch knapp mit dem Leben davon gekommen... Das Glück ist mir in letzter Zeit hold. Habt dank Phaun und Florencia. Bitte erfüllt mir noch diese eine Bitte: ich muss noch rechtzeitig zu Elira kommen und ihr das Heilmittel bringen. Passt auf sie auf. Lasst sie nicht sterben. Sie ist der einzige Mensch, den ich noch habe. </b>

Sie blickte zu Chanda. Sie hatte sich wirklich alle Mühe gegeben, mit ihr auszukommen, aber diese hatte es immer wieder zunichte gemacht.

<b>Und Lena kenne ich ja gar nicht richtig... </b>

"Lena?" Die Elfe öffnete ihre Augen nicht; ihre Stimme klang relativ schwach. "Danke für alles. Du hast uns wirklich sehr geholfen... " Sie holte noch einmal Luft. War es je so anstrengend gewesen, zu sprechen? "Ich kann euch zu nichts zwingen... aber ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir noch weiter den Schwertkampf beibringen könntet."
Sie schwieg eine Weile und schöpfte neue Kraft. " Ich weiß nicht, wohin euch euer Weg führt... " Sie zog scharf Luft ein und ihre Arme verkrampften sich. Eine Schmerzenswelle war von ihrem Arm ausgegangen.

<b>Verdammt. Wieso tut das nur so weh? </b>

Sie wollte noch etwas sagen, schaffte es aber nicht. Sie musste diesen merkwürdigen Heiler finden... vielleicht hatte er auch ein Mittel für diese Armwunde.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Chanda » Sonntag 30. September 2007, 20:54

Die Zeit auf der See verbrachte Chanda in stiller Meditation, die zwar Entspannung, aber keine Erholung brachte. Als es anfing zu dämmern sah Chanda das erste Mal auf und erkannte die schwachen Umrisse der Insel Belfa. Zumindest den südlichen Teil davon. Sie richtete sich mit einem Seufzen auf und ging schließlich zusammen mit Nilrea und Lena an Land. Lenas Warnung, sie sollten auf ihre Sachen aufpassen, kam Chanda eher wie Hohn vor, denn sie hatte nichts mehr; ihr Seesack war auf dem Schiff in Flammen aufgegangen. Nur die Goldstücke, die sie immer bei sich trug und ihr Dolch waren übrig geblieben. Mit einem erneuten Seufzen dachte sie an all ihre Sachen, aber schüttelte den trüben Gedanken schnell ab.

Sie mussten nicht weit laufen um an den Stadttoren anzukommen. Mit etwas Geld ließen die Wachen sie gewähren. Chanda hatte nicht viel Blick für ihre Umgebung und folgte mit trägen Gedanken den beiden Frauen. Ihre nackten Füße -sie trug nur sehr selten Schuhe- glitten über den Sand auf den Straßen und sie konnte sich jetzt schon vorstellen, wie warm dieser tagsüber werden würde, denn selbst jetzt war er noch warm genug um darauf schlafen schlafen zu können.
Zumindest glaubte das die hochgewachsene Frau.
Irgendwie kamen sie an einer Gaststätte an und Chanda hörte, wie Lena einige Worte mit dem Wirt wechselte. Dann sagte Nilrea irgendetwas, aber Chanda schenkte ihr keine Aufmerksamkeit. Ebenso starrte sie die Karte ziemlich verdattert an. <b>Aha... Speisen, Getränke. Herrje, ich bin viel zu müde um etwas zu essen. Aber Trinken bräuchte ich.</b>
"Ein großes Gefäß mit Wasser würde uns sicherlich allen gut tun," murmelte Chanda und strich sich mit einer fahrigen Handbewegung eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Sie konnte sich nicht erinnern jemals so müde gewesen zu sein.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von fremde Frau » Montag 5. November 2007, 19:57

Auch Lena spürte die Müdigkeit schwer in ihren Knochen. Sie hätte auch sofort am Tisch einschlafen können. Doch sie beherrschte sich und nickte dem Wirt freundlcih zu als er den bestellten Wasserkrug mit drei Gläsern auf ihren Tisch stellte. Sie fasste nach dem Krug und schenkte allen ein, stürzte dann ohne Worte ihr Glas gleich hinunter. Sie hatte unendlichen Durst gehabt - da sah man ständig das Meer und somit ungeheuere Wassermenge vor sich und kriegte nichts zu trinken!

Sie hatte leichte Kopfschmerzen - schliesslich war vieles passiert und sie versuchte sich die Geschichte der beiden Frauen wieder genau in ihren Geist zu rufen. Sie wandte sich an Nilrea. "Du sagstest eine Freundin von dir liegt im sterben... wie heisst den der Heiler und mit was wurde sie denn vergiftet?" Sie wusste ja noch nichts vom Drachenbiss. So viel Zeit zum plaudern hatten sie schliesslich auch nicht gehabt.

Dann lächelte sie und fügte schmunzelnd hinzu. "Ich lehre euch gerne in der Schwertkunst damit ihr euch noch besser gegen diese männerbastare wehre könnt... aber heute nicht mehr. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich ausgelaugt und ich glaube uns allen würde Ruhe gut tun." Sie goss sich erneut Wasser ein. "Wart ihr schon einmal in Sarma? Es gibt einige Dinge die man über diese Stadt wissen sollte. Zum beispiel, dass wir Frauen hier leider kaum etwas zu sagen haben... diese Sandstadt hier ist ziemlich... Eierorientiert." Sie schnaubte verächtlich. "Darum gibt es hier auch nur stinkende,... wenn auch saubere Tavernen." Fügte sich hastig hinzu als sie den bösen Blick des Wirtes bemerkte den er ihr zuwarf.

Sie schwieg sich über den Grund ihrer beider Entführung aus. Wusste sie überhaupt etwas davon? Vorhin hatte es so getönt als wüsste sie viel darüber ausserdem kannte sie offensichtlich der Magier der die beiden enführen liess... und er hatte sie gut gekannt. Irgendwas war da... in irgend etwas grösseres waren sie da verstrickt, diese Ahnung mussten wohl inzwischen beide haben.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Nilrea » Freitag 9. November 2007, 21:42

[sry, dass es gedauert hat, wir haben Lat Schulaufgabe geschrieben und ich hab nicht gewusst, dass ich SO viel lernen muss^^°]

Nilrea lächelte Lena schwach an. Dann schloss sie wieder die Augen. Sie wollte nur noch schlafen, ausruhen.

"Morgen... erzähle ich euch mehr..."

Sie biss die Zähne zusammen und hielt mit ihrer Hand die Wunde an ihrem Arm zu. Schlafen... aber etwas essen wäre auch nicht schlecht... wenn ihr Arm bloß nicht so wehtäte! Aber es würde schon heilen.

<b>Diese Wunde wurde mir von einem der Männer zugefügt.</b>

Einen Moment lang stoppte ihr Herz. Sie hatte MENSCHEN getötet. Sicher, sie waren sicher nicht besonders hilflos oder unschuldig gewesen, aber immerhin waren es Menschen und vielleicht hatten sie Familie. Ihre Frauen und Kinder würden sich vielleicht fragen, warum ihre Männer und Väter nicht zurückkamen... nie mehr zurückkommen konnten.

<b>Ich bin schuld, bin schuld. ICH allein habe anderen Lebewesen ihrer Existens beraubt. Was hab ich nur getan? Lilane, Elira. Elira. Warum? Wäre dieses Monster doch nicht gewesen, wäre ich doch nie Richtung Andunie gekommen... Elira. Bitte, bleib am Leben.</b>

Sie würde am Leben blieben, ganz bestimmt. Diese verdammten Tigerhybriden... Lilane. Ihre Familie, ihr Vater, ihre Mutter. Warum ausgerechnet sie? Warum Nilrea?

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Chanda » Samstag 10. November 2007, 21:10

Benommen blinzelte sie und musste sich stark darauf konzentrieren was sie tat: Und zwar ihren Becher einzuschenken mit dem kühlenden Wasser, was ihr kurz darauf wohltuend durch die Kehle rann.
Trotzdem sorgte es nicht für einen klaren Kopf. Im Gegenteil; Jetzt stand ihr nichts mehr zwischen dem Bett und ihr im Weg. Lena sagte wieder irgendetwas über das Kämpfen und was man in Sarma beachten musste... Nilrea sah nicht besser aus.
"Wo sind unsere Zimmer?", nuschelte Chanda schließlich, ganz gleich was vorher besprochen wurde und ob es der richtige Augenblick war, so unverholen nachzufragen. Aber wenn sie nicht gleich in die Waagerechte käme, würde ihr Kopf mit einem lauten *Klong* auf den Holztisch landen und die Beule würde sie erst am nächsten Morgen mitsamt der Kopfschmerzen bemerken.
Die Alternative klang verlockender.
Da leerte sie schnell ihren Becher und stand auf, den Blick suchend durch das Wirtshaus gleiten um den Weg zu den Zimmern ausfindig zu machen.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 14. November 2007, 17:35

Lena war zu müde um zu merken mit welchen Gewissensbisse die junge Frau neben ihr gerade kämpfte – sie selbst war eine erfahrene Kriegerin und sich das töten – besonders von Männer und Schergen – gewöhnt. Natürlich auch sie zweifelte manchmal an sich selbst, wenn sie sich frisch vergossenes Blut von den Händen wusch, doch in Zeiten wie diesen überlebte wer schneller und rücksichtloser zu stach. Zögern konnte tödlich sein. Genau so wie Zweifel und Angst. Angst davor zu einer mordenden Bestie zu werden. Zudem waren sie knapp dem Sklaventum entkommen! Ein Schicksal welches bestimmt viele schändliche und grässliche Dinge beinhaltet hätte! Sie hatten sich nur gewehrt! So konnte sich Lena zumindest besänftigen. Ihr genügten diese Umstände um sich kein schlechtes Gewissen wegen den Piraten machen zu müssen.

Sie beschäftigte sich weiter mit ihrem Wasser während sich Chanda an den Wirt wandte und nach den Zimmern fragte. „Die Treppe hoch dann links, Zimmer drei und vier.“ Lena konnte es nicht lassen: „Bestimmt, sind sie auch schon sauber oder?“ Der Wirt grummelte nur. Lena streckte sich und erhob sich, drückte ihren Rücken durch. „Ich denke etwas schlaf würde uns allen gut tun.“ Sie unterdrückte ein Gähnen und stapfte voran. Missmutige blicke seitens des Wirtes folgten ihr. „Weiber.“ Schnaubte er und putzte einen Becher.

Lena betrat ihr Zimmer. Ziemlich spartanisch eingerichtet, jedoch nicht zu einfach. Sauber – zugegeben und ordentlich gepflegt. Ein bequem wirkendes Bett, ein kleines Regal, ein kleiner Schrank und ein einzelner Tisch mit dazugehörigem Stuhl. Halterungen für Öllampen. Eine Nische mit bereitgestellter Waschschüssel. Dies war ihre Bleibe.

Die junge Kriegerin fackelte nicht lange, legte ihre Bewaffnung ab und warf sich sogleich aufs Bett. „Wohin möchtet ihr Morgen denn gehen?“ Fragte sie und guckte auf – hatte gar nicht darauf geachtet ob die beiden anderen ihr gefolgt waren.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Nilrea » Freitag 16. November 2007, 16:23

Nilrea lief Lena einfach nach, als diese aufstand um in ihr Zimmer zu gehen. Sie war tot müde. Ihre Harfe, trug sie über ihre Schulter gehängt, der andere Arm hing lose herab.

<b>Schlafen... Die Schmerzen vergessen... alles einfach vergessen...</b>

Müde stellte sie ihr Instrument ab und setzte sich gähnend auf ihr Bett. Also Lena sie etwas fragte verzog sie vor Unwillen, jetzt noch etwas sagen zu müssen ihren Mund. Aber die Frau musste schließlich wissen, was Nilrea morgen tun würde. Also zwang sie sich schweren Herzens, den Mund aufzumachen und zu reden.

"Ich muss einen Apotheker oder ähnliches aufsuchen... ich... weiß nicht, wo er ist... aber er hat ein Gegenmittel für meine einzige Freundin... ich muss mich beeilen. Am besten... morgen schon wieder nach Andunie. Der Mann heißt..."

Sie stockte. Der Name! Wie hieß dieser Mann mit dem Mittel noch gleich? Irgendwas mit V oder so...

"Vitus. Was Chanda macht, weiß ich nicht... Aber ich denke unsere Wege werden sich hier trennen!?"

Sie sah Chanda kurz an und legte sich schließlich hin. Nur noch schlafen...

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Chanda » Freitag 16. November 2007, 23:14

Sie folgte Lena ebenfalls und als diese ein von den zwei reservierten Zimmern betrat, blieb Chanda noch im Türrahmen stehen und hörte gerade noch Lenas Frage, bevor sie sich aufmachte um in das Nebenzimmer zu gehen.
Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie sich nach der Einsamkeit sehnte, wenn auch nur unterbewusst. Die Elfe hatte in Chandas Augen sowieso nicht mehr alle Sinne beisammen und Lena? Eine Kriegerin mit eigenen Problemen.
Und Chanda hatte die Ihre - nun, eigentlich nur wegen dieser Elfe, wegen der sie überhaupt hier war.
Wieso hatte sie sich zu all dem Unsinn überreden lassen?
Es interessierte sie nicht, ob ihre Freundin -eine ebenso verkorkste Frau, die mit Vögeln sprach- nun an irgendeinem Gift verreckte oder nicht!

Also schnaufte die hochgewachsene, blonde Frau nur, wandte sich ab und stapfte in das Nebenzimmer. Mit einem Krachen hörte man auch schon die Tür zufliegen.
Endlich Ruhe!
Keine giftigen Drachen, menschenhassenden und naturverrückten Elfen oder mordenden Piraten! Mit einem Seufzen ließ sie sich auf das Bett fallen. Mit einem flauen Gefühl im Magen dachte sie an ihren Seesack, den sie auf dem Schiff verloren hatte... all ihre Habseligkeiten! Außer dem Gold und dem Dolch hatte sie nichts mehr, außer der Kleidung, die sie am Leibe trug. Mit diesen Gedanken senkten sich ihre Augenlider.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Erzähler » Montag 19. November 2007, 16:07

Die Nacht brach ein und führte angenehme kühle in jener Wüstenstadt mit sich mit. Es war angenehm so unter die Decke gekuschelt schlafen zu können. Endlich ein weiches, warmes Bett. Endlich ruhe. Keine Piraten die einen Entführten. Einfach nur Stille – nun ja bedingte. Denn von unten drang dumpf das eifrige Treiben in der Schenke nach oben, lachende Männerstimmen, das rumpoltern schwerer Schritte, klirrende und anstossende Becher, Gejohle und Gesang bis in die frühen Morgenstunden hinein war es zu leise hören.

Lena hatte noch ein Zimmer nachreserviert und war nun auch alleine darin verschwunden, so konnte jede ihren eigenen Gedanken nachgehen welche von den jeweils anderen verborgen blieb. Nilera dachte kurz an das Gift und den Heiler Vitus, ausserdem zitterten ihre Hände – noch immer darüber entsetzt, dass sie getötet hatte. Erst jetzt merkte sie wie heftig ihr Herz pochte.

Dennoch war sie so erschöpft dass sie kurz darauf einschlief.

Und Träumte… von dem Piraten den sie ermordet hatte, dessen Familie. Eine Frau mit blondem Haar und von der See gegerbten Haut. Vollbusig und stark, sie schaut jedoch traurig und verzweifelt. An ihrer linken Hand haltend, einen kleinen Jungen – gekleidet als kleiner Pirat, sieht seinem Vater ähnlich. Er weinte und zeigte nach vorn. Sie schienen Nilera nicht zu bemerken die im Traum bei ihnen stand. Sie jedoch folgte dem Fingerzeig. Der Junge zeigte auf seinen toten Vater der an Deck lag und noch immer blutete. Jetzt erblickte der Junge sie. Starrte sie mit verweinten Augen an. „Mörderin!“ Schrie er sie an.

Während Nilera schlecht träumte wurde auch Chanda in ihrer Nachtruhe gestört. Sie war gerade eingeschlafen als plötzlich lauthals ihre Tür aufflog. „Oh… dasn ssschhhönes Ssssimmer… *hick*…. Schhoogar schoon mit passender… Bettfluasche *hickts*…“ Nuschelte er als er Chanda im Bett erblickte.

Ein nach Alkohol stinkender und ebenso Sturz betrunkener sarmanischer Kameltreiber torkelte in Chandas Zimmer – er hatte sich wohl in der Nummer geirrt. IHN schien es nicht zu stören.

“Naaa schüssssche hast du mir schhhooon mein Bett vorgewärmt?“ Raunte er ihr zu und torkelte auf sie zu.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Nilrea » Montag 19. November 2007, 19:28

<b>Nein, nein! Ich bin keine Mörderin! Ich bin keine MÖRDERIN! Hör auf! Hör doch endlich auf! Es tut mir Leid! Es tut mir sooo leid. Ich wollte doch nicht... ich meine, ich hatte doch nicht vor... NEIN!</b>

Schweißgebadet riss Nilrea die Augen auf. Erst nach einigen Sekunden merkte sie, wo sie sich befand. Sie war immer noch in Sarma. Alles war nur ein Traum. Aber dieser kleine Junge... Sie hatte seinen Vater umgebracht! Genauso, wie ihr einst ihr Vater genommen wurde. Heftig schüttelte sie den Kopf. Wie war es nur so weit gekommen? Lilane... Nur wegen ihr...! Nein, Lilane hatte an nichts schuld! Jetzt verdammte sie sogar ihre heiß geliebte kleine Schwester! Tränen traten ihr in die Augen.

<b>Wer bin ich? Was bin ich nur geworden?</b>

Erst jetzt merkte sie, wie kühl es eigentlich in dem Zimmer war. ihre Bettdecke lag zusammen gewurschtelt am Bettende. Ihre Wunde im Arm pochte immer noch schmerzhaft. Der kleine Junge... Nicht älter als ihre Schwester damals, als sie war, als sie ihren Vater verlor.

<b>Ich werde ihn finden, werde mich entschuldigen... Er darf nicht... Hass. Nicht der gleiche Hass, wie ich ihn spüre.</b>

Dann fiel ihr auf, dass dieser Junge ja bloß in ihrem Traum existierte, nur ihren Vorstellungen entsprang, oder? Irgendwie war sie sich da nicht mehr so sicher. Es war so viel passiert und nichts schien mehr unmöglich.

<b>Am besten Frage ich Lena. Sie weiß vielleicht etwas über die Kinder der Verstorbenen.</b>
Zuletzt geändert von Nilrea am Freitag 23. November 2007, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Chanda » Mittwoch 21. November 2007, 22:56

Sie war in einen traumlosen, erholsamen Schlaf geglitten, den sie auch ziemlcih dringend benötigte. Nicht nur die körperliche Anstrengung zerrte an ihr; sie hatte an diesem Tag sogar zweimal Magie gewirkt, was für ihre Umstände nicht nur besonders war, sondern unglaublich! Noch nie hatte sie es geschafft ihre Energie zu bündeln... ein Erfolg, wohl war.
Jetzt, wo sich einmal die Tür in diese neue Welt geöffnet hatte, würde sie sicherlich nicht davor scheuen, sie weiter zu öffnen und den dahinter liegenden Inhalt zu nutzen.

Ein Krächen ließ sie auf den Schlaf fahren; Nun, nicht wirklich so schnell, wie sie es sich gewünscht hätte, vielmehr hatten sich ihre Augen nur schlagartig geöffnet und starrten verwirrt zur Zimmerdecke. Da erkannte sie, dass Licht von irgendwo her einfiel. Dabei waren alle Lichter doch erloschen... Die lallende, dröhnende Stimme ließ sie schließlich gänzlich hochfahren. Ein vager Umriss näherte sich polternd ihrem Bett. Der Geruch von Alkohol und Männerschweiß drang ihr in die Nase und drehte ihren Magen um.
Konnte sie nicht einmal ihre Ruhe haben?!
Während sich der Kerl ihr näherte, schlug Chanda die Decke von sich und schnwag die Beine über die Bettkante. Sie war noch in voller Kleidermontur, Stiefel hatte sie sowieso keine getragen.
"Verschwinde, das ist das falsche Zimmer!", knurrte sie und stand ganz auf. Es war besser sich dem Bett zu entfernen, denn sollte dieser Brocken von Mann mal auf ihr drauf liegen, wäre es fast unmöglich ihn wieder von sich zu hieven.
Sie zog das Messer aus ihren Gürtelriemen. "Ich wiederhole mich nicht gerne, raus!"
Schnell wog sie ihre Situation ab; der Kerl war zwar groß und sicherlich auch kräftig, aber sie hatte den Vorteil, nüchtern und flink zu sein, auch wenn ihr die Muskeln unglaublich weh taten von den Strapazen des Tages. Aber das waren Dinge, die man zur Not auch ignorieren konnte.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Erzähler » Sonntag 25. November 2007, 01:16

Lena lag in ihrem Bett und schlief einfach nur. Allerdings nicht allein, nachdem Chanda und Nilrea im Bett verschwunden waren hatte sie sich noch einmal in den Schankraum begeben um etwas zu Essen zu holen. Dort hatte sie einen alten Freund betroffen und nun teilten sie sich Essen, Bett und Nähe. Schlafend bekam sie weder von dem einen noch von dem anderen Problem etwas mit.

Chanda sollte Erfolg haben. Der Mann schaute verdutzt die junge Frau an und murmelte eine Entschuldigung. Dann drehte er sich rum, dabei fiel er noch über ein kleines Schränkchen und riss es um. Schnell richtete er sich wieder auf, fiel dabei fast wieder um und verschwand dann aus dem Zimmer. Chanda seufzte und kehrte ins Bett zurück. Hoffentlich war nun Ruhe für die restliche Nacht.

Nilrea lag wach im Bett und dachte über ihren Traum nach. Sie konnte jetzt nichts tun, Lena wollte sie nicht stören. Sie würde morgen mit ihr darüber sprechen. Irgendwann fielen ihr tatsächlich wieder die Augen zu und sie erwachte erst als die Sonne am Himmel stand.

Chanda und Nilrea betraten fast gleichzeitig den Schankraum. Dort saß Lena und ein fremder Mann und hatten ein ausgedehntes Frühstück vor sich stehen.

„Setzt euch ihr zwei und esst so viel ihr könnt!“

Allerlei Dinge standen auf dem Tisch, praktisch alles was das Herz begehrte.

„Darf ich euch einen Freund von mir vorstellen. Das ist Ronar.“

Ein Mann ende 20 schaute die beiden freundlich an. Er sah wirklich nicht schlecht aus. Kinnlange, dunkle Haare, dunkle Augen, die Haut von der Sonne gebräunt. Eine lange sandfarbene Robe. Doch das auffälligste und zugleich auch markanteste Zeichen war eine lange Narbe die sich durch sein Gesicht zog. Sie lief von der Stirn, am rechten Auge über die Nase vorbei auf die Wange. Dadurch verlor er einiges an der Attraktivität die er eigentlich gehabt hätte.

„Seid gegrüßt ihr zwei!“, sagte er mit einer angenehmen Stimme.

„Nun, was ist jetzt bei euch geplant? Wohin wollt ihr? Ronar kennt sich in Sarma aus und kann euch sagen wo ihr was und wen findet!“, meinte Lena und schaute die beiden grinsend an.
Ihr Blick blieb an Nilrea hängen.

„Nilrea, stimmt etwas nicht? Du siehst nicht gut aus!“

Tatsächlich hatte der Schmerz der Wunde sich weiter ausgedehnt. Mittlerweile bekam Nilrea Fieber, dennoch war sie ganz blass im Gesicht. Ihren Arm konnte sie kaum noch bewegen und wenn dann nur unter großen Schmerzen.

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Nilrea » Dienstag 27. November 2007, 21:03

[hab gar nicht gesehen, dass schon nen Post steht <img src="http://images.rapidforum.com/images/i15.gif" border="0"> ]

Nilrea sah den fremden Mann an und hielt ihren Arm fest, um einen Gegenschmerz zu eerzeugen und ihn still zu halten. Wer er wohl war? Er hieß Ronar? Sie zwang sich zu reden und war erschrocken, als sie hörte, wie schwach und leise ihre Stimme klang.

"Seid ihr aus Sarma? Ich suche einen Mann namens Vitus. Er muss hier leben. Bitte... ich muss schnell hin und dann nach Andunie... meiner Freundin ....geht es schlecht. Sagt nur schnell, kennt ihr ihn? "

Sie wagte sich nicht hinzusetzten, als Angst, dann nicht mehr aufstehen zu können. Hätte sie doch mehr geschlafen. Aber würde ihr es dann besser gehen? Sie blickte zu Lena. Auch an sie hatte sie noch eine Frage. Sie musste jetzt fragen, vielleicht hatte sie später keine Gelegenheit mehr dazu.

"Lena, hatte einer der Männer, die ich .... tötete" Sie brachte so viel abscheu in dieses Wort, wie sie in ihrem Zustand nur vermochte. "Einen Sohn? Einen kleinen Jungen? Er sieht seinem Vater sehr ähnlich. Hatten die anderen Kinder?"

Ihre Hand zitterte. Wenn sie Elira gerettet hatte, musste sie diese Kinder suchen. Sie durften nicht hassen. Hass brachte um!

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Re: Der Schankraum

Beitrag von Chanda » Dienstag 27. November 2007, 21:34

Eigentlich hatte Chanda vorgehabt noch länger zu schlafen, aber auf einmal war sie wach und es viel ihr ungewohnt schwer wieder den Schlaf zu finden. Den Dolch immer noch in der Hand umklammert, stand sie auf und sah sich um. Den Abend zuvor hatte sie keine Gelegenheit gehabt um sich den Raum eingehender zu anzusehen. Sie brauchte sogar einen Moment um zu begreifen, wo sie eigentlich war.
Bruchstückenhaft kehrten die vielen Bilder wieder in ihr Gedächtnis zurück.
Sarma... was wollte sie eigentlich hier? Diese frauenfeindliche Insel war sicherlich kein guter Ort für sie, die sich niemanden unterwarf und frei sein wollte wie der Wind. Aus dem Fenster warf sie einen Blick und ließ den Blick über die ungewohnten Häuser schweifen. Es war hier etwas wärmer als in Andunie, aber sicherlich nichts als im Vergleich zur Zeit der Abendsonne.

Sie ging hinunter zum Schankraum und sah, dass Nilrea wohl nur kurz vor ihr hier angekommen war und am Tisch stand, wo Lena und ein Fremder saßen. Chanda hatte soeben noch die letzten Worte und die Begrüßung des Mannes mitbekommen. Ihr Blick galt mehr dem üppigen Frühstück. Sie murmelte einen Gruß, dann setzte sie sich neben den Mann und griff auch schon zum Brot. Nilrea hörte sie nur mit halben Ohr zu, einen Blick schenkte sie der Elfe erst gar nicht.

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