Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Morgeria besitzt zahlreiche Schauorte, in denen Sklaven, Gladiatoren und wahre Hausdraufs sich gegeneinander messen, oftmals auch auf Leben und Tod. Sei es nun ein goblinischer Hinterhof mit ausgestreutem Sandkreis, ein abgesteckter Kampfplatz im Ork-Viertel oder aber das "Schwarze Kolosseum", Morgerias wohl bekannteste Arena, in die es sogar den Adel in die Zuschauerlogen zieht.
Hier wird gewettet, angefeuert, ausgebuht und vor allem Unterhaltung gesucht, wenn wieder einer der stolzen Kämpfer blutend im Staub landet.
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Raz'ulak der Furchtlose
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Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Mittwoch 4. Januar 2023, 09:22

(Raz'ulak der Furchtlose – Razulag – Razag – Raz)

Einstiegspost:


Da lag er nun. Kaum war er außer Sichtweite dieses blassen Hopplers gekommen, da drang wieder Luft in seine Lungen. Man hatte ihn mit vier Männern hinaus geschleift und hier abgelegt. Es brauchte ein paar Atemzüge, bis er sich wieder seiner Umgebung gewahr wurde. Sein Kopf kippte zur Seite und er sah:
Blut und Sand...
Raz'ulak der Furchtlose war besiegt worden! Das war er auch schon öfter, aber immer in Absprache mit dem Arenaleiter. Allein dieser erste unbewusste Gedanke ließ ihn schaudern. Der Kampf hatte viel zu lange gedauert! Er erinnerte sich. Als er plötzlich keine Luft mehr bekommen hatte, da war fast das Ende der fünften Runde erreicht gewesen. Die gewaltigen Sanduhren auf den schwarzen Tribünen zeigten immer gut ersichtlich die Zeit an. Er war nieder gestreckt worden...
...aber nicht in der dritten Runde! Das gibt Ärger...
, dachte er und hörte schon im Geiste die Peitschenhiebe, die seine Haut am Rücken treffen würden.
...dritte Runde auf Sieg des weißen Kaninchens... nicht ende vierte... nicht fünfte! DRITTE!
Die platzierten Wetten seines Herrn würden alle platzen und Razag würde es ausbaden müssen.
Mist!

Sein Blick galt der vertrauten Decke.
Mist Mist Mist!
Massiver Stein, durchzogen mit kleinen Rissen, geschwärzt vom Ruß der Kohlebecken, die die Wärme für die auf ihren Einsatz wartenden Gladiatoren spendeten. Er war Zuhause, er fühlte sich hier zuhause, auch wenn er hier nicht geboren war.
Verdammt bin ich müde!
Der Blutverlust machte ihm zu schaffen und eben nicht nur dieser.
Ich hab mich viel zu sehr verausgabt! Alles nur wegen diesem scheiß Hasenködel! Ich muss mich ausruhen!
Seine private Zelle lag zu weit entfernt im südlichen Rund des 'schwarzen Kolosseums', auch wenn dort ein recht geräumiges angenehm hartes Bett lockte und seine Kostüme, Pflegeöle, Schmuck und Waffen lagerten. Er entschied sich für das nähere Ziel seiner Wahl. Ein paar Bogengänge weiter gab es das Gemeinschafts-Bad. Flache Becken mit Sitzbänken und harten Kämmen mit denen man sich den Sand von der Haut schaben konnte. Razag sehnte sich nach einem Bad. Die Schnitte, die dieser Wicht im beigefügt hatte waren grässlich und würden brennen, aber er brauchte das Wasser und der Sand musste aus den Wunden raus, sonst würden sie dick und wulstig werden. Später konnte der Medikus immernoch seine Nadeln mit harten Fäden durch seine Haut schieben. Jetzt aber zwang sich Raz auf die Beine und torkelte zum Durchgang. Blut tropfte von seiner Handkante über den kleinen Finger in den Sand und hinterließ eine Spur von schwindender Lebenserwartung und dem Geruch der Niederlage. Aber das störte Raz nicht. Solange er genug zu essen bekam, konnte er fast alles heilen. Er war zäh und krank sein kannte er nicht. Sich an der Wand abstützen und leise stöhnend schob er sich Stück für Stück seinem Ziel entgegen. Im nächsten Bogengang sah er schon die wohlige Verheißung, das zuckende weiß blaue Spiel von Licht, wenn es sich im Wasser brach und an die Decke geworfen wurde. Er roch die Feuchtigkeit und sog sie tief in seine Lungen. Seine Lippen öffneten sich durstig in Erwartung auf den feuchten Segen. Im Stillen hoffte, er dass das Bad leer sein könnte. Diese Stunden genoss er dann immer am meisten, wenn er sich schwerelos im flachen Wasser treiben lassen konnte...
Mistmistmist! Warum hab ich ihn nicht treffen können!
Es ärgerte ihn doch ein bisschen, dass er nicht mal in seine Nähe gekommen war um ihn wie besprochen mit der Breitseite seiner Lilie einen Klaps auf den Arsch zu geben.
Hm... Sogar dem Netz konnte er ausweichen. Das nächste Mal brauch ich was schnelleres. Aber was?
Raz kratze lehnte sich einen Moment durchatmend gegen den Durchgang zum Bad.
Firlefitz. Der Goblin mit der Werkstatt könnte vielleicht helfen. Vielleicht kann er mir was basteln, damit ich diesen flüchtigen Rammler einsacken kann.
Dann torkelte er in das flache Becken vor sich, ließ sich nach hinten sinken und schloss die Augen.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Erzähler » Freitag 6. Januar 2023, 09:38

Es war alles geplant gewesen. So wie immer. Bevor der Kampf zustande gekommen war, hatte man Razag seine Instruktionen gegeben und wie immer hatte er gewissenhaft zugehört. Niederlage in der dritten Runde! Er machte das bereits seit geraumer Zeit und noch immer hatte er sich an die Absprachen gehalten. Natürlich… sie waren seine Garantie dafür, dass am Ende das Fleisch auf den Teller, anstatt die Peitsche auf seinen Rücken knallte. Dieses Mal aber würde er leer ausgehen, das konnte er in dem Augenblick erkennen, da er endlich wieder Luft bekam. Raz’ulak der Furchtlose hatten die Zuschauer gegrölt und gerufen. Er war bekannt. Er war beliebt. Allerdings hatte sich das Publikum durchaus daran gewöhnt, dass der Ork auch mal zu Boden ging und als Verlierer aus der Arena getragen wurde. Es machte ihnen nichts, denn der Ork stand immer wieder auf, kam immer wieder zurück. Nicht wenige kannten seine Qualitäten, denn er hatte sich auch außerhalb der Arenen in Morgeria einen Namen gemacht. Umso erschütterter war das Publikum, als er regungslos im Sand fortgeschliffen wurde und der Kampf beendet war. Raz hatte hören können, wie hier und dort Murmeln laut geworden war, denn dass es ihn so schlimm erwischte… war ungewöhnlich. Was aber war passiert? Die halbe Portion, mit weißem Haar und im Vergleich zu ihm als Ork, dürren Ärmchen, hatte sich nicht an die Vereinbarung gehalten. Er hatte unfair gespielt! Und er, Razag, würde es ausbaden müssen. Die Erkenntnis schmeckte bitter, ebenso wie das Blut in seinem Mund in Verbindung mit Sand. Er fraß nicht zum ersten Mal Staub, aber dieses Mal war es doch reichlich unfreiwillig gewesen! Weißes Kaninchen – was für ein blöder Name! Aber er hatte ihm alle Ehre gemacht. Hakenschlagend und leichtfüßig hatte er ihn ausmanövriert und ihn somit nicht nur aus der Puste geraten lassen, sondern auch ganz klar seine Schwerfälligkeit ausgenutzt. Verdammter Bastard!
Raz ließ den Blick schweifen und besah sich die dunklen Gesteinswände, die immer wieder von schwarzem Ruß überlagert waren, überall dort, wo große Schalen mit Feuer vor ihnen platziert wurden. Darunter glühten die Kohlen, die diesen Teil des ‚schwarzen Kolosseums‘ wärmten. Trotz der Niederlage breitete sich ein heimeliges Gefühl in dem riesenhaften Ork aus. Er hatte viel zu viel Zeit hier verbracht, um sich nicht heimisch zu fühlen. Zudem war er einfach gut in dem was er tat und darum erhielt er gewisse Annehmlichkeiten, die er schätzen gelernt hatte. Schwerfällig erhob sich der Grüne und spürte einen Moment seine Verletzungen nach. Das ‚weiße Kaninchen‘ hatte ihn immer wieder mit seinem Dolch angeritzt. Hier und dort an seinem Oberkörper klafften kleinere Schnitte, die unschöne rote Nasen über seine Haut zogen. Es brannte. Der Sand war nicht sauber, bereits mit viel Schweiß und Blut vermischt von unzähligen Kämpfen mit noch mehr Verlierern. Razag wollte so nicht das Donnerwetter seines Herrn abwarten. Er wusste, es würde kommen, doch er wusste auch, dass Aran‘Duran La’sthulien, der Leiter der Arena, auf sich warten lassen würde. Und so lange konnte er die Zeit der Ruhe auch anderweitig nutzen. Raz durfte sich in den ‚Hinterräumen‘ der Arena frei bewegen, bis zu einem gewissen Grad. Das hatte er sich verdient. So hielt ihn auch niemand auf, als er torkelnd und immer noch benommen von der plötzlichen Luftnot, in Richtung Wasserbecken wankte. Hier und dort nickte ihm ein bekanntes Gesicht zu. Da waren Gladiatoren, die sich ebenfalls gewisse Namen verdient hatten und immer wieder an den Schaukämpfen teilnahmen, wie Raz selbst. Einige von ihnen hatte er im Kampf in Runde zwei oder erst Runde sechs besiegen sollen, andere durften ihn in Runde vier oder sieben auf die Matte schicken. Es waren abgesprochene Spiele, die zur Unterhaltung dienten. Sie sollten die Reichen und Gelangweilten unterhalten und das Volk bei Laune halten, wenn es Zugang erhielt oder sich leisten konnte.

Raz hatte keinen weiten Weg, sodass er schon kurze Zeit später die großen Wasserzuber erkennen konnte. Sie wurden künstlich angelegt und es gab in diesem Teil der Arena an die sechs Holzzuber. Sie waren groß genug, damit darin auch mehr als einer Platz fand, aber nicht mehr als vier. In Razag’s Fall waren es sogar weniger, denn er war riesig. Er allein nahm bereits einen Zuber ein, in den er sich reinlegen konnte, sodass sein Torso und Teile seiner Oberschenkel mit Wasser bedeckt waren, aber seine Füße würden hinaushängen, wenn er sich ausstrecken würde. Doch das machte ihm nichts. Wasser war wichtig und er genoss die Einsamkeit, die derzeit hier herrschte. Dumpf konnte er die Menge grölen hören, wie sie die nächsten Kontrahenten anfeuerten und jubelten, so wie pfiffen. Ansonsten blieb es vorerst ruhig und er konnte in Ruhe seinen Gedanken nachhängen. Für eine Weile war Razag allein, niemand störte den Ork in seinem Tun, bis er Schritte vernehmen konnte. Sobald er nachschauen würde, könnte er feststellen, dass Ferrix’tha – Ferrix der Schreckliche – die Waschhalle betreten hatte. Hochgewachsen, mit weißen Haaren und violetten Augen, war er ebenso eine Erscheinung, wie Raz selbst. Er hatte ein dunkles Handtuch um seine Hüften geschlungen, die schmal und wohldefiniert waren. Sein Oberkörper aber war breit und trainiert, während seine Haut nicht mehr makellos daherkam. Überall gab es kleinere und größere Narben die mal besser und mal schlechter verheilten. Ferrix war ein Veteran, das wusste Raz. Sie hatten noch nicht das Vergnügen im Rund gehabt, denn ebenso wie Raz, war Ferrix eher ein Publikumsliebling. Der schweigsame Dunkelelf stammte aus weniger betuchten Verhältnissen und verdingte sich bereits früh an den Arenaleiter Aran‘Duran. Auch er genoss Annehmlichkeiten – bei weitem mehr als Raz. Wie lange Ferrix schon für seinen Soll auf die Nase bekam, war Razag nicht bekannt. Überhaupt hatten sie bisher weniger Worte gewechselt, doch als Ferrix seinen Blick auffing, nickte er ihm schweigsam zum Gruß zu. Der Dunkle schritt am Zuber von Raz vorbei und ließ das Handtuch seinen ansehnlichen unteren Teil entblößen, ehe er es sorgfältig gefaltet über den Wannenrand legte und setzte sich in den daneben. Er passte ganz hinein. Ferrix begann sich mit leisem Plätschern zu waschen und das Wasser färbte sich ziemlich schnell mit Blut. Auf der dunklen Haut und bei dem diffusem Licht, war das kaum aufgefallen, doch jetzt konnte Razag sehen, dass Ferrix offenbar keinen Schaukampf, sondern einen echten, gewonnen hatte.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Freitag 6. Januar 2023, 13:53

„OOOhhhhhaaaaaaahhhhhhh.....“
, entrang es sich Razags Kehle, als er sich in das flüssige Element hinein gleiten ließ. Die großen Wasserzuber des Kolosseums waren einfach ein Traum. Wo sonst bis zu vier Mann drin Platz fanden, da passte nun mal nur ein Raz hinein.
„Uuuummmmm....“
, brummte er tief, als er sich dann einmal um die eigene Achse drehte, damit statt Brust und Oberschenkeln, auch Mal Schultern und Arsch aus dem Wasser gucken konnten. Seine massigen Arme hängte er dabei locker über den Rand und hangelte nach einem der Schaber zum Reinigen. Vielleicht fand sich auch irgendwo ein Stück Seife? Manchmal ließen die Besucher des Bades ein Stückchen am Rand liegen. Es würde in den Wunden brennen, aber das Zeug roch gut. Dann folge ein erneutes Drehen und stöhnen:
„Schöööööööööööön....“
Raz streckte sich lang aus und ließ seine Füße über den Rand hängen. So war fast alles unter Wasser, bis auf Kopf und Zehen. So ließ es sich leben. Seine Ansprüche waren gering, aber er liebte es wie wohl jeder auch mal dem 'Luxus' zu frönen und wo das Schicksal dem einen das Zuckerbrot in den Arsch blies, da nahm er lieber die Peitsche und flocht sich selbst ein hübsches Muster aus den Striemen. In diesem Fall wusste er, dass es noch ein Nachspiel zu dem Auftritt geben würde, aber er hatte ja eigentlich nicht falsch gemacht. Sicher würde es die übliche Strafen gebe, aber in seinem Innern wusste er, er war nicht schuld. Das allein war wichtig für ihn und so konnte er sich erst einmal entspannen. Blubbernd ließ er seinen Kopf unter gehen und schaute von unten den Wasserblasen zu, wie sie der Oberfläche entgegen strebten.
Er genoss die Einsamkeit, die derzeit hier herrschte. Dumpf konnte er die Menge grölen hören, wie sie die nächsten Kontrahenten anfeuerten und jubelten, so wie pfiffen. Doch unter Wasser veränderten sich die Geräusche. Da verschwanden die hellen hohen Töne und das dumpfe Schlagende Herz der Arena war zu hören, geformt aus dem Stampfen und den Schritten, derjenigen die diesen Ort so lebendig machten. Raz war zufrieden. Eigentlich war er sogar glücklich. Er grinste und Wasser lief in seine Mundwinkel. Er schluckte ein paar Mal und tauchte wieder auf. In Momenten wie diesen, konnte er in Ruhe seinen Gedanken nachhängen, die sich jetzt beruhigten und um nichts wirklich greifbares drehten. Eine Weile war es einfach friedlich und still in seinem Kopf. Da drängte sich abermals das Bild dieses kleinen weißen Kerls auf.
Hm… dieses Karnickel könnte mehr Ärger als ich bekommen...?
Da hörte er Schritte.
Ah – Ferrix.
Ferrix’tha, genannt: Ferrix der Schreckliche, betrat die Waschhalle. Ferrix war ein Veteran, wie man aus Raz Perspektive wohl fast jeden bezeichnen konnte, denn Dunkelelfen wurden einfach älter als Orks und Raz war grade mal 20 Sommer alt. Doch dieser hier... auf dessen Haut malte sich Geschichte. Sie hatten noch nicht das Vergnügen im Rund gehabt. Der schweigsame Dunkelelf stammte aus armen Verhältnissen und verdingte sich bereits früh an den Arenaleiter Aran‘Duran. Auch er genoss Annehmlichkeiten – bei weitem mehr als Raz, aber darauf kam es nicht an! Hier unten waren sie alle gleich. Sie waren Gladiatoren, auch wenn sie sich manchmal umbrachten, oder der ein oder andere von den Massen mehr geliebt wurde. In einem Monat konnte man der Held der Stadt sein um im nächsten vergessen im Sand zu liegen, da hatte man nur wenig Einfluss drauf. So war das. Ferrix musste es in jedem Fall wissen, denn er bekam hier gewiss schon deutlich länger was auf die Nase als Raz, der gerade einen der kleinen Schnitte noch mal aufdrückte um ihn etwas mehr bluten zu lassen. Der Sand musste raus.
Als Ferrix seinen Blick auffing, nickte er ihm schweigsam zum Gruß zu. Der Dunkle schritt am Zuber von Raz vorbei und ließ das Handtuch fallen, ehe er es sorgfältig gefaltet über den Wannenrand legte und setzte sich in den daneben. Ferrix begann sich mit leisem Plätschern zu waschen und das Wasser färbte sich ziemlich schnell mit Blut. Auf der dunklen Haut und bei dem diffusem Licht, war das kaum aufgefallen, doch jetzt konnte Razag sehen, dass Ferrix offenbar keinen Schaukampf, sondern einen echten, gewonnen hatte. Eine besonders tief klaffende Wunde zeigte sich gerade in Raz Blickfeld.
„Sieht übel aus.“
Da hast du ordentlich was abbekommen.
, sagte sein Gesichtsausdruck. Mehr 'Mitgefühl' gab es hier unten nicht, aber das war schon viel. Aber Raz dachte halt immer noch ein klein bisschen weiter:
Wenn ich fertig bin, könnte ich dem Wundarzt bescheid geben, dass er dringender Hilfe braucht als ich...
Er würde nicht fragen, er würde es nicht anbieten, er würde es einfach tun, wenn sich die Gelegenheit bieten sollte und Ferrix würde nicht mal von Raz 'Nettigkeit' erfahren, denn das sollte ja auch nicht die Runde machen. Beide würden gewiss ein paar Tage ausfallen und ihre Wunden pflegen. Dann würden sie in Glanz und Gloria wieder auferstehen von den Toten. Aber jetzt, zu diesem Zeitpunkt, da einte sie die Stille und der Schmerz.
Man dränge im Badehaus keinem ein Gespräch auf. Hier kam man her um zu heilen und zu entspannen und Ferrix hatte gewiss verdient in Ruhe gelassen zu werden. Raz ging nicht davon aus, dass der als schweigsam bekannte Elf überhaupt auf seinen Kommentar reagieren würde. Die meisten Dunkelelfen waren eh alle etwas zu sehr 'von sich überzeugt'. Was Ferrix über ihn dachte? Wahrscheinlich hatte er ihn noch nicht einmal wahr genommen.
Raz respektierte nicht das Alter als Unterschied zwischen ihnen, denn das war nun mal so zwischen den Rassen, wohl aber respektierte er die Erfahrung, die dieser Mann hatte. Wie oft hatte er sich anhören müssen, als 'Jungspund' bezeichnet zu werden, dabei war er für einen Ork schon in den besten Jahren. Er lernte schneller als alle jede Waffe zu führen. Das war das Talent seiner Art und wo Elfen sich über Jahrzehnte mit dem richtigen 'Wums' für einen Schlag abmühten, da lag es Orks einfach im Blut.
So hingen Raz und sein Badewannennachbar in Ruhe in ihrem jeweiligen Rund aus Holz und Wasser und jeder wohl seinen Gedanken nach. Falls Raz einen Rest Seife gefunden hatte, so reichte er sie auch mal wortlos in Ferrix Richtung.
Irgendwann ließ er sich noch mal unter rutschen und tauchte seinen Kopf unter. Die Stille war gerade etwas leiser, was bedeutete, dass oben ein Kampf gerade wechselte. Dann ließen sich die Zuschauer Getränke und kleine Speisen schmecken und unter ihren Füßen bereiteten sich die nächsten Kämpfer auf ihren Auftritt vor.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Erzähler » Samstag 7. Januar 2023, 23:48

Wasser war etwas Herrliches! Das wusste auch der Ork, denn entgegen der landläufigen Meinung, hatte er nichts gegen ein ausgiebiges Bad. So war es nichts Ungewöhnliches, dass er lautstark seine Wonne kundtat und die bereitgestellten Zuber vollkommen ausfüllte. Ein herrliches Privileg, welches man Razag zugestand. Seine Reinlichkeit war etwas, was das Publikum schätzte und empfänglich für den großen Grünen machte. Das hatte auch der Leiter des ‚schwarzen Kolosseums‘ erkannt und bestimmt, dass Raz Zugang zu Wasser und Seife erhielt. Während sich der Koloss in seiner privaten Badewanne umwälzte und das Wasser erst alles verbarg, um dann die knackigen Backen wie zwei Inseln freizulegen, hatte er keine Mühe nach einem gebrauchten Stück Seife zu angeln, das jemand achtlos neben dem Zuber liegengelassen hatte. Es war reichlich benutzt, doch verströmte es noch immer den sauberen, kernigen Duft. Es würde genügen, sich damit zu waschen und wenn man nicht genauer darüber nachdachte, wer sich damit und vor allem was gewaschen hatte, konnte man das als puren Luxus ansehen. Soweit sogar, dass Razag für einen Moment das Karnickel auf zwei Beinen vergessen und den Kampf verdrängen konnte. Jetzt wartete nur das Wasser auf ihn, seine vier Buchstaben und alles dazwischen, was sich über ein wenig Pflege freute! Zeit für Razag. Sie wäre schneller vorbei als er gucken konnte, das war unzählige Mal zuvor ebenfalls so gewesen. Immer wieder tauchte er den dunklen Schopf unter Wasser und präsentierte eventuellen Neugierigen seine muskulösen Schenkel, die zwangsläufig aus dem Wasser aufstiegen und eine angenehme Kühle verspürten. Das Wasser war tatsächlich warm und wurde von niederen Sklaven stets angenehm temperiert gehalten. Die Gladiatoren konnten aber auch sogenannte Eisbäder genießen. Es war eine logistische Meisterleistung, diese Eisbecken – ein wenig abseits der normalen Waschzuber – zu unterhalten und soweit Raz mal gehört hatte, soll daran auch ein waschechter Eismagier beteiligt sein. Ob Raz diese Eisbecken bereits mal probiert hatte oder nicht – sie halfen dabei, die Glieder nach einem kräftezehrenden Kampf geschmeidig zu halten. Denn erstmal abgekühlt, was Schwellungen und Blutergüssen vorbeugte, war es der Körper selbst, der das Gewebe durch die erhöhte Durchblutung, um es wieder zu erwärmen, mit reichlich Nährstoffen anfüllte und somit die Genesung beschleunigte.

Hier war alles darauf ausgelegt, dass die Kämpfer möglichst viele Kämpfe auch gewannen und durchführten. Razag eignete sich aufgrund seiner Rassenfertigkeiten eher weniger für die echten Kämpfe. Zu langweilig. Er gewann immer, denn wenn er auf Leben und Tod kämpfte, blieb nicht viel übrig von den anderen. So fieberte das Publikum nie mit, die Wetten waren keine, denn jeder wusste, wer gewinnen würde. Als jedoch Ferrix der Schreckliche das Bad betrat, wusste Razag instinktiv, dass er einen wirklichen Kämpfer vor sich hatte. Nicht nur, dass der Körper des Dunkelelfen deutliche Spuren aufwies, der Ork wusste auch, dass Ferrix keine halben Sachen machte. Der Beiname ‚der Schreckliche‘ kam nicht von ungefähr. Der mittellose Elf hatte sich durch seine Skrupellosigkeit einen erheblichen Namen gemacht. Er trat an, um zu töten. Allerdings war bei ihm nicht immer im Vornherein klar, dass er gewinnen würde, was das ganze spannend hielt und ihn binnen kürzester Zeit in einen gewissen Bekanntheitsgrad erhoben hatte. Nun aber war der Dunkle gezeichnet und seine Narben sprachen von Entbehrungen und knappen Siegen. Razag bewunderte jeden, der in dieser Arena bestand. Ferrix belegte den Zuber neben Raz, sodass jener einen guten Blick auf die Wunde erhielt, die sich der Elf im letzten Kampf geholt hatte. Sie zog sich über den linken unteren Arm und die dunkle Haut war hellrot aufgeplatzt. Das Blut färbte das Wasser binnen Sekunden rosa. So konnte man sich auch einen Einzelplatz sichern.
Razags Worte ließen Ferrix nicht mal aufsehen. Er schnaubte nur. Trotz der kühlen Reaktion, glaubte Razag daran, dem Veteranen etwas ‚Gutes‘ tun zu können, wenn er dem Heiler Bescheid geben würde, dass er mehr Hilfe nötig hatte. Erfahren würde der Dunkle jedoch nichts davon. Man tauschte keine Nettigkeiten aus. Man plauderte nicht nett beisammen, bei einem gemeinsamen Bad. Man half sich nicht, man bemitleidete sich nicht. Nichts dergleichen fand in diesen Hallen statt und doch… waren sie alle gleich. So beendete Razag auch seine Wäsche, um das letzte Stück Seife an Ferrix weiterzureichen. Dieser blickte tatsächlich auf und übernahm es, ehe er es ins Wasser tauchte und sich ebenfalls begann zu waschen. Sand, Schweiß und Blut flossen in kleinen Rinnsalen ins Wasser, wo sie sich in weißen Schlieren vermischten und eine seltsame trübe Suppe schufen.

„Du hast es versaut.“, kam es tief von nebenan. Ferrix sah Razag nicht an, doch war klar, wen und was er meinte. „Dritte Runde, Ork. Nicht fünfte.“, offenbarte er, dass er die Absprache wohl mitbekommen hatte. Und richtig – Razag konnte sich erinnern, dass er Ferrix in der Nähe gesehen hatte, aber er hatte dem Arenaleiter zuhören müssen, um alle Anweisungen aufzunehmen. „Aran wird dir deine grüne Haut über die Ohren ziehen.“, prophezeite er ihm. Dann blickte Ferrix doch auf einmal auf und hielt den betont kühlen Blick im Gesicht des Orks. „Die halbe Portion versaut deinen Schnitt.“, war da Schadenfreude? Nö, oder? Wozu auch, Ferrix und Razag waren keine Konkurrenten. Dennoch wirkte der Dunkelelf nicht besonders mitfühlend. „Was war überhaupt los? Du bist so schnell zu Boden gegangen, dass wir glaubten, du hättest vergessen, wie mans richtig anstellt.“, provozierte er ihn auch etwas. Razag hatte ebenfalls schon mal hier und dort einem Kampf vor seinem zusehen können. Es war nichts Ungewöhnliches und manchmal konnte man auch daraus etwas mit in den eigenen Kampf nehmen. Allerdings durfte der Ork davon ausgehen, dass Ferrix nicht einfach in Plauderlaune war. Und obwohl der Dunkelelf ungerührt blieb und sich schließlich weiterwusch, gab es auch ein gewisses Miteinander, wenn jemanden ein Kampf misslungen wäre. Razag würde derweil mit Ferrix nie solche Gespräche in die andere Richtung führen können – wenn Ferrix versagte, so wie Razag es getan hatte, dann würde er nur noch seiner Leiche gegenüberstehen können. Das war der Unterschied zu ihnen. Ferrix riskierte sein Leben. Razag lediglich einen blauen Fleck, wenn es hochkam. Oder kleine Schnitte, messerscharfer Kaninchenkrallen.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Sonntag 8. Januar 2023, 14:33

„Du hast es versaut.“
Im Gegensatz zu anderen Tagen ist Ferrix ja in regelrechter Plauderlaune. Geilt er sich jetzt daran auf oder ist ihm einfach langweilig, dass er mit mir redet?
Das es nicht so gelaufen war, wie geplant, hatte nicht an Raz gelegen. Raz schaute träge zu dem Dunklen hinüber und zuckte nur gelassen mit den Schultern. Ein Weilchen mochte es so aussehen, als würde der Ork einfach nicht antworten, oder bräuchte halt sehr lange zum überlegen, je nach dem aus welcher Perspektive man es sehen wollte. Eine kleine Ecke seiner doch vielschichtigen Seele genoss es dem alten Saftsack einmal zu zeigen, wie es war, einfach ignoriert zu werden.
„Dritte Runde, Ork. Nicht fünfte.“
, setzte er dann nach, offenbarte er das Offensichtliche und dass er die Absprache wohl mitbekommen hatte. Razag konnte sich erinnern, dass er Ferrix in der Nähe gesehen hatte, als es zur Absprache gekommen war. Raz zog einen Mundwinkel leicht nach oben und meinte trocken:
„Orks nicht zählen können!“
Dann gluckste er leise. Das es doch so war, wusste auch Ferrix, sonst würde er es Raz wohl kaum vorbeten.
„Aran wird dir deine grüne Haut über die Ohren ziehen.“
, prophezeite er ihm. Ja die Vorstellung war nicht angenehm, doch was brachte es sich schon vorher verrückt deswegen zu machen. Raz sah den Elf nur fragend an, ob noch was kam.
Und was geht dich das an? ...Ist doch nicht sein Problem.
Dann blickte Ferrix doch auf einmal auf und hielt den betont kühlen Blick im Gesicht des Orks.
„Die halbe Portion versaut deinen Schnitt... Was war überhaupt los? Du bist so schnell zu Boden gegangen, dass wir glaubten, du hättest vergessen, wie mans richtig anstellt.“
Jetzt ist es dir zu schnell gegangen? Und seit wann verfolgt er meinen Schnitt?
Sollte er sich geehrt fühlen? Raz kannte Ferrix noch nicht gut genug um einschätzen zu können, ob er ein einfaches Arschloch war, mit dem man leben konnte, oder ein arrogantes Riesenarschloch, dem man besser aus dem Weg ging. Manche der Kämpfer hier waren untereinander echte Kumpel, auch einige der Dunkelelfen, aber das war selten. Aber eines verband sie nun mal alle. Sie waren nicht frei ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
Ferrix hatte aber heute wohl 'Nörgelsaft' getrunken, was den Ork recht wenig interessierte. Nur in seinem Hinterkopf stolperte über das kleine Wörtchen 'wir' in der Formulierung, aber konnte es nicht so recht greifen. Was war nur so ein Gefühl...
Dann dachte er aber noch mal über den Kampf nach und ließ ihn Revue passieren: Runde um Runde hatte er den Hasen durch das Rund gejagt, aber eben nicht getroffen, was ja an sich auch in Ordnung war. Aber Laut Absprache, hätte es üblicher Weise einen Treffer geben sollen, meist was lustiges ohne echten Schaden, damit das Publikum auf seine Kosten kam und danach sollte Raz in der dritten Runde zu Boden gehen. Aber damit das auch das Publikum abkaufte, musste in der dritten Runde auch etwas entsprechendes geschehen, was einem einen Grund lieferte, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt zu stürzen, zu fallen, sich zu ergeben, sogar sich schwer verwunden zu lassen, auch wenn das Extra erwähnt werden musste… Aber der Kerl war einfach immer nur geflüchtet und hatte Raz damit fast zur Weißglut gebracht. In Runde eins und zwei, hatte Raz die vielen kleinen Schnitte eingesteckt, die jetzt auf seiner Haut brannten. In vier bis fünf gab es kaum noch Körperkontakt, was eine glaubhafte Niederlage so schwer gemacht hatte.
Ich lag erst in der fünften und das auch nur, weil er da endlich irgendwas mit der Luft gemacht hat. Sonst hätte es gar keinen Grund gegeben mich hinzulegen. Ich kann ja nicht Runde um Runde still stehen und nur drauf warten, dass der mich mal schlägt... und plötzlich einfach umfallen. Scheiße, der Kerl hätte mal Einsatz zeigen sollen, anstatt nur blöde herumzuhüpfen. Die Messer die er bei sich trug, die sind doch nicht mal zum Brote schmiegen gut.
Alles in Allem war es wirklich schlecht gelaufen, aber was interessierte sich Ferrix plötzlich dafür? Raz sah keinen Grund ihm auch nur irgendwas zu erklären.
Was kommentiert der hier rum? Versucht er mich zu provozieren?
Raz drehte sich um und damit Ferrix den Rücken zu. Sollte der sich doch mit seinen breiten Schultern unterhalten. Er schnaufte einmal tief und legte dann seinen Kopf zurück auf den Rand des Bades. Halb zugewandt murmelte er dann doch:
„Schlechter Tag.“
Der Dunkle hielt sich ja vielleicht für was besseres weil er nur 'echte' Kämpfe ausfocht? Sollte er doch. Raz hatte in seinem Leben mehr als genug 'echte' Kämpfe gehabt, bis er hier gelandet war. Das hier war ein Spiel und ja, aber ALLE kämpften es auf Leben und Tod – nur jeder auf seine Weise. Was Raz machte war genauso lebensgefährlich, denn wenn er nicht genau das tat, was man verlangte, war sein Leben genauso verwirkt. Glaubte Ferrix echt, dass er nie betrogen worden war? Dann war er dümmer als jedem Ork zugeschrieben wurde. Der Dunkelelf meinte vielleicht hier täglich sein ehrbares Leben zu riskieren und der dumme Ork bekam nur blaue Flecke ab?
Tja Alter, tut mir leid für dich.
Jeder hier hatte sein eigenes 'Päckchen zu tragen'. Auch die 'privaten' Vorstellungen in den Häusern der zahlenden Kunden waren nicht ungefährlich. Mancher war danach nie wieder gesehen worden, dann erhielt Aran halt seine Ausgleichszahlung und niemand weinte einem Gladiator eine Träne nach. Das Leben war hart, aber Raz war härter.
Raz wusste nicht so ganz, was ihn gebissen hatte, als er dann doch fragte:
„Dein Gegner ...hats hier raus geschafft. Wer war es?“
Raus, im Sinne, von endgültig aus dem Leben. Raz fragte nach. Schließlich kannten sie sich doch meistens untereinander und manche von ihnen waren zwar keine Freunde, aber doch waren sie Gefährten - manche mehr... manche weniger. Manchen zollte man hinterher Respekt und schrieb ihre Namen mit Blut an die Wand der unterirdischen Tunnel. So wie das Blut dann trocknete und abblätterte, so war auch meist die Seele vergessen, die ihr Leben gelassen hatte.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Erzähler » Dienstag 10. Januar 2023, 22:46

War es nun Nettigkeit, die Ferrix dazu bewog, sich mit Razag zu unterhalten? Wohl kaum. Immerhin war das hier nicht eine gemütliche Taverne irgendwo anders auf der Welt. Es war Morgeria. Das schwarze Kolosseum. Der Sand hier war bereits mit unzähligen Niederlagen getränkt und dem Schweiß von Siegern geschwängert. Hier wurden Schicksale entschieden. Ferrix und Razag unterschied im Kampf im Grunde nichts. Sie beide riskierten hier ihr Leben für diejenigen, die es sich leisten konnten, ihr Geld zu verwetten. Es ging um Ruhm, um Anerkennung und um ein kleines bisschen Unabhängigkeit. Denn wer erfolgreich kämpfte, der erhielt Annehmlichkeiten. Razag konnte bereits davon kosten, während Ferrix schon sehr viel weiter war. Zudem war er ein Dunkelelf und stand ohnehin bereits einige Stufen über ihm. Razag wusste, dass Ferrix sich teilweise eigene Kontrahenten aussuchen durfte. Nicht selten wählte er eben jene, die einen ebenso guten Ruf hatten, wie er selbst. Nur um dann als Sieger die doppelte Anerkennung auf sich zu laden. Denn schon früh zeichnete sich der Kampfstil des Dunklen darüber aus, dass er kein Erbarmen kannte.
Ferrix tötete ohne mit der Wimper zu zucken. Dabei schien er überhaupt nichts zu empfinden. Nun war es nichts Ungewöhnliches, dass die Kämpfer im Ring einander auseinandernahmen. Selbst Razag genoss das zeitweise. Doch bei dem Dunklen in der Wanne neben ihm, war das noch mal etwas anderes. Als hätte der Dunkle eine Mission, war er beinahe fanatisch hinter allen Kämpfern her, die sich irgendwann einen Namen machten. Und Aran wusste das, sodass er perfide zuließ, dass sich Ferrix seine Gegner auswählte und sie in den Harax schickte. Er würde unangefochten an der Spitze bleiben. Das war sein Ziel. Razag aber konnte sich keinen Reim darauf machen, wieso der Kämpfer sich auf einmal so sehr für ihn und seinen verhunzten Kampf interessierte. Ferrix beeindruckte das wirklich wenig, weshalb er ungeachtet der wortkargen Erwiderungen weitersprach. Schlussendlich beendete Razag das ‚Gespräch‘ mit einer Ausflucht und erreichte dabei, dass der Dunkle aufblickte und schnaubte. „Schlechter Tag… vielleicht. Oder das weiße Kaninchen wusste nichts von der Absprache.“, ließ er vermelden und widmete sich wieder seiner Körperpflege. Der Veteran ließ die Worte einen Moment sacken, bevor er die Stimme abermals hob. „Demnach kämpfte er für deinen Tod, Ork. Du hattest… Glück…“, betonte er auffallend lässig und ein durchaus haraxisches Grinsen zierte schief sein Gesicht. „Wieso bist du in der fünften Runde doch noch zu Boden gegangen? Was hat sich da geändert, hm? Und wie kommt es, dass der kleine Scheißer so schnell ist?! Er ist nur ein elendiger Mensch..", wollte der Alte wissen und erneut plätscherte das Wasser von seinen Armen, während er sich genüsslich dem Linken widmete und mit der Seife über die Muskeln glitt. „Es hatte nicht so ausgesehen als ob er dich ernsthaft verletzt hatte. Also… was wars?“, hakte er nach, ehe er seinen Blick auf eine Bewegung am Eingang der Waschhalle richtete.

Folgte Razag dem Blick, durfte der Ork feststellen, dass zwei halbnackte Mädchen die Halle betraten. Sie beide trugen Halsbänder und hatten die Hände vor ihren Bäuchen verschnürt. Es waren junge Mädchen, eindeutig menschlich, die mit leeren Blicken auf die Zuber zukamen. Ferrix‘ Augen rutschten über die Statur einer Braunhaarigen, während das blonde Mädchen auf Razag zukam. Ein Goblin stand am Eingang und verneigte sich tief, während er eine Hand emporstreckte. „Für die edlen Kämpfer. Mit Grüßen von Aran, dem Spielemacher!“, säuselte er ergeben und gleichzeitig mit so viel Verachtung in der Stimme, das jedem klar war, dass er auch nur Diener eines Herren war. Die Mädchen aber teilten sich auf. Während die Brünette auf Ferrix zutrat, kam die Blonde zu Razag. Sie war nicht abgemagert und wies an den richtigen Stellen Rundungen auf. Mit scheuen, rehbraunen Augen suchte sie das Gesicht des Kämpfers, ehe sie sich räusperte und neben ihn trat. „Ich bin ein Geschenk…“, murmelte sie, ehe sie sich verneigte. Sie wirkte ängstlich, denn der Ork war… riesig im Vergleich zu ihr. Doch sie blieb vor dem Zuber stehen und hielt demütig den Kopf gesenkt. Razag konnte sehen, dass sie lediglich einen braunen Lendenschurz trug, während ihre Brust von einem ebenso braunen BH gehalten wurde. Sie war nicht hässlich, konnte man nicht sagen, aber sie war auch nichts Besonderes. Es waren Sklavinnen, wie sie alle und doch anders. Razag wurde für seine Dienste fürstlich entlohnt.
Diese hier waren … Material zum Abregen. Um die Kämpfer bei Laune zu halten. Ferrix fackelte nicht lange. Er hatte bereits nach dem Mädchen geangelt und sie mühelos zu sich in den Zuber gezogen. Sie wehrte sich nicht, auch wenn ihr Gesicht Unwillen spiegelte. „Los.“, befahl er und lehnte sich gönnerhaft zurück, während sie sich daran machte, mit ihrem Gesicht ins Wasser an der richtigen Stelle einzutauchen, um mit ihrem Mund Freuden zu spenden und vermutlich halb dabei zu ersticken. Während sie sich ans Werk machte, seufzte Ferrix kehlig, ehe er das Gespräch weiterführte, ungeachtet dessen, was Razag anstellte. „Erzählst du mir jetzt endlich was es mit deiner Niederlage auf sich hatte?“, hakte er nach und grollte kurz, als das Mädchen zum Luftholen auftauchte. „Du bist nicht fertig!“, knurrte er und sie tauchte wieder ab. Das Wasser schwappte leicht bei ihren Bewegungen. Die Blonde aber wartete, was Razag mit ihr machen wollte. Er wusste, er durfte alles machen. Er kannte das schon und vielleicht hatte er sie auch mal gesehen oder gar gehabt. Allerdings waren das Momente gewesen, in denen er seine Sache gut gemacht hatte… Wieso erhielt er jetzt diese Belohnung? Wieso war auch für ihn ein Mädchen geschickt worden? Ferrix aber schien zu ahnen, welche Gedanken sich der Ork machen könnte, denn er sagte, ohne aufzusehen: „Die ist von mir, Razag. Also sag mir, was ich wissen will!“, forderte er und ließ keinen Zweifel offen, dass er für seine 'Mildtätigkeit' eine Leistung erwartete. Es war schon eine gewisse Geste, dass Ferrix ihm eine Sklavin kommen ließ, denn Razag wusste, dass der Veteran dafür selbst aufkommen musste. Er wollte ihn also bei Laune halten, bevor Aran kommen und ihn strafen würde.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Donnerstag 12. Januar 2023, 14:27

Razags Frage nach Ferrix letztem Gegner war übergangen worden, aber das war zu erwarten gewesen. Was der Ork wissen wollte, war unerheblich. Der Kerl hatte irgendetwas anderes vor und ließ sich dabei nicht ablenken. Raz linkes Unterlied zuckte, was ein deutliches Zeichen war, dass hier was falsch lief. Deutlich schwerer verletzt als Raz es war, war Ferrix in die Badehalle gekommen und hatte trotzdem von Anfang an mit ihm gespielt. Raz kannte das Gebaren der Dunklen und ertrug es schon sein Leben lang. Er war gewandt und blieb wachsam. Es war ...nun mal Morgeria und nicht die sanften Hügel der Toten Ebene, wo er die paar Jahre seiner frühen kargen Kindheit verbracht hatte. Auch wenn sein Umfeld damals grob gewesen sein mochte, so war es doch ehrlicher zu gegangen, als hier... normaler. Aber was nicht normal war, dass ER – ein im Verhältnis zu Ferrix’tha – unbedeutender Ork von jenem bestochen wurde!
Huch?
Es mochte ein oder zwei … ok, seien wir ehrlich … eher 10 bis 15 Sekunden vergangen sein, da begriff der Ork was gerade passierte. So lange hatte er den beiden Mädchen auf die …
Melonen...
gestarrt, bis die Zahnräder griffen und Raz sich fragte:
Was zum Henker... Wann hat er denn die organisiert?!?
Es brauchte weitere 2 bis 15 Momente bis er dann auch eine Reaktion zeigte, die über ein Sabbern hinaus ging.
Wann hatte ich das letzte mal Melone? Oder ne Kaki? Selbst ein paar schrumplige Datteln wären jetzt der Hammer!
Raz dachte bei dem Anblick wieder einmal mehr ans Fressen, als ans kopulieren. Am besten heizte man ihn an, wenn man ihn fütterte. Aber diese Info war anscheinend nicht bei Ferrix’tha angekommen, oder war ihm schlicht egal. Raz sollte hier gekauft werden... aber für was?
Zum Glück kannte Raz den Ruf seines Gegenübers und war nicht wirklich glücklich über seine Aufmerksamkeit, denn diese beinhaltete oftmals ein baldiges Ableben. In seinem Fokus zu stehen war schlicht ein großer stinkender mit Maden durchsetzter Haufen Scheiße, der ihm auch gleich seinen aufkeimenden Appetit verdarb. Ferrix wollte nur eines:
Er wollte unangefochten an der Spitze bleiben. Das war sein Ziel.
Wieso interessiert er sich also auf einmal so sehr für mich und meinen verhunzten Kampf?
Bis zum Erscheinen der Mädchen war es nicht so gut gelaufen...
Razag hatte das ‚Gespräch‘ zuvor mit einer Ausflucht bestritten, aber der Andere war nicht von seinem Ziel abzubringen gewesen. Raz ließ sich noch einmal seine Worte durch den Kopf gehen:
Schlechter Tag – vielleicht. Das hat er mir nicht geglaubt. Das weiße Kaninchen wusste nichts von der Absprache... kämpfte für deinen Tod, Ork. Du hattest… Glück…Wieso in der fünften Runde zu Boden gegangen? Was hat sich da geändert? Wie kommt es, dass der kleine Scheißer so schnell ist?!.. elendiger Mensch bla bla... nicht so ausgesehen als ob er dich ernsthaft verletzt hatte. Was wars?
Während die Brünette auf Ferrix zutrat, kam die Blonde zu Razag und stellte sich in den Fokus seiner Aufmerksamkeit.
Na hallooo, Sommerfellchen! Ne halt... ich muss mich konzentrieren.
Sie wies an den richtigen Stellen Rundungen auf, die wohl jedem Mann das Wasser im Munde zusammen laufen ließ. Mit scheuen, rehbraunen Augen suchte sie das Gesicht des Kämpfers, ehe sie sich räusperte und neben ihn trat.
„Ich bin ein Geschenk…“
, murmelte sie, ehe sie sich verneigte.
Und was für eins! Äh.. kennen wir uns nicht? Diese großen reifen Melonen kommen mit bekannt vor.
Raz war sich nicht ganz sicher und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Er mochte Menschenmädchen! Die waren super und auch nicht so furchtbar eng wie Elfen. Aber auch 'eng' war ein 'dehnbarer' Begriff. Leider vergaß er auch mal Details solcher Zusammenkünfte, vor allem wenn er eine Weile nicht richtig getrunken hatte, oder es einfach zu viele gewesen waren. Er musterte sie eingehend. Sie wirkte ängstlich, denn der Ork war… riesig im Vergleich zu ihr. Doch sie blieb vor dem Zuber stehen und hielt demütig den Kopf gesenkt. Razag wurde für seine Dienste fürstlich entlohnt, sie war gutes Material und das helle Fellchen auf dem Kopf und zwischen den Beinen war nach seinem Geschmack.
Ferrix fackelte nicht lange. Er hatte bereits nach dem Mädchen geangelt und sie mühelos zu sich in den Zuber gezogen. Sie wehrte sich nicht, auch wenn ihr Gesicht Unwillen spiegelte.
„Los.“
, befahl er und lehnte sich gönnerhaft zurück, während sie sich daran machte, mit ihrem Gesicht ins Wasser an der richtigen Stelle einzutauchen, um mit ihrem Mund Freuden zu spenden und vermutlich halb dabei zu ersticken.
Himmel, der ersäuft sie ja.
Während sie sich ans Werk machte, seufzte Ferrix kehlig, ehe er das Gespräch weiterführte:
„Erzählst du mir jetzt endlich was es mit deiner Niederlage auf sich hatte?“
, hakte er nach und grollte kurz, als das Mädchen zum Luftholen auftauchte.
„Du bist nicht fertig!“
, knurrte er und sie tauchte wieder ab. Raz beobachtete das schwappende Wasser.
Wenigstens ist sie nicht ganz unerfahren... und meine scheint auch keine Jungfrau mehr zu sein. Sie kennen das.
Raz mochte es nicht Mädchen einzureiten. Er mochte es einfach mehr, wenn alle ihren Spaß hatten und gerade überlegte er angestrengt, wie der der Brünetten helfen konnte, ohne selbst als Lusche dazustehen.
„Die ist von mir, Razag. Also sag mir, was ich wissen will!“
, forderte der Dunkle und ließ keinen Zweifel offen, dass er für seine 'Mildtätigkeit' eine Leistung erwartete. Raz Mundwinkel zuckte nach oben und er nickte dankbar. Es war schon eine gewisse Geste, dass Ferrix ihm eine Sklavin kommen ließ, denn Razag wusste, dass der Veteran dafür selbst aufkommen musste.
„Hmmmm....“
, brummte Raz langgezogen aus tiefer Kehle, dann schob er Sommerfellchen zu ihrer Kollegin hinüber.
„Lass'se sich abwechseln, da haste mehr von... besser als wenn sie absäuft und noch drauf zahlen musst.“
Er grinste.
„Ich erst zuschauen....hmhmmm...“
, brummte er wieder wohlig und streichelte seinen eigenen Pfahl mal der Länge nach entlang. Dabei lehnte er sich tatsächlich ein wenig über den Rand und begutachtete die emsigen Lippen die den schwarzen Pfahl verwöhnten. Mit einem auffordernden Nicken zu Sommerfellchen trieb er sie zu Ferrix und konnte nur hoffen, dass sein Plan aufging und der Kerl nicht noch in seiner Gier jemanden umbrachte. Zuzutrauen war es ihm. Um ihn milde zu stimmen meinte dann Raz auch ganz ehrlich:
„Heiiiiß! ... Ich sag schon was ich weiß. Das nur nicht viel.“
Er zuckte mit den breiten Schultern. Genießerisch streichelte er nun das ihm nun zugewandte Hinterteil von Sommerfellchen. Raz mochte es, wenn die Mädchen so fröhlich quietschten und alles schön flutschig war. Feuchtigkeit war immer gut!
„Was dagegen wenn ich mal rein lange?“
Die Frage ging an Ferrix, denn die Mädchen hatten nichts dabei zu sagen. So war das Leben hier, aber es musste ja nicht bedeuten, dass sie nicht etwas Zuneigung genießen konnten. Es machte dann alles ein bisschen leichter. Wenn eine Zustimmung kam, ließ es Raz sich nicht nehmen einem oder beiden Mädchen, je nach Nähe und Reichweite seiner Arme, die kleinen Perlchen in ihren süßen Mupfeln zu rubbeln. Er achtete nur darauf, dass er damit bei eben jener begann, die gerade auch Luft holen konnte und drang auch nicht ein. Derweil unterhielten sich die Männer 'angeregt' weiter:
„Ich würd gern mehr sagen, … aber versteh selbst nicht, was da passiert ist.“
So ein Lendenschurz war schon praktisch. Man kam überall gut ran.
„Scheiß Rammler! Hat mich ausbluten lassen! Fühl mich jetzt noch ganz flau.“
Raz legte kurz seine Hand auf den Magen und schaute bedruppelt, bevor er weiter machte. Das Gefühl konnte vom Blutverlust, aber auch von seinem wachsenden Hunger her rühren. Er wies dann mit seinem Kinn auf die vielen kleinen Schnitte auf seinen Armen.
„Geritzt hatter mich! Brennt. UND! Hab ihn nicht treffen können, das scheiß kleine ..wie nennen? ...Wiesel?! ...Karnickel passt besser! Kann Haken schlagen, sag ich dir!“
Raz grummelte leise und erhöhte dabei unbewusst das Rubbel-Tempo.
„Und Runde fünf war ich dann richtig platt! Orks machtvoll auf kurze Distanz, aber keine Dauerläufer! Da war dann die Luft weg.“
Raz zuckte noch mal mit einer Schulter, hoffte das Ferrix fix fertig war und noch fixer ihn dann hoffentlich in Ruhe ließ. Selbst wenn er die Mädels dann wieder mit sich nahm, wäre das nicht ungewöhnlich. Raz war schon so oft über'n Tisch gezogen worden, dass er die Reibungshitze durchaus als 'Nestwärme' empfinden konnte.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Erzähler » Freitag 13. Januar 2023, 22:57

Obst war wichtig. Man sollte viel davon essen. Das wollte Razag auch beherzigen, weshalb er auch stets gern etwas von süßen Früchten naschte, wenn sich die Gelegenheit bot. Der Ork aber hatte gleichwohl Schwierigkeiten sich auf die vitaminreiche Nahrung und das bittere Gespräch mit dem Dunkelelfen zu konzentrieren. Ferrix war nicht zimperlich und wies seinen Früchteteller gleich an, die Banane nicht zu vernachlässigen, die er mitgebracht hatte. Sie machte sich so schön zwischen den saftigen Melonen und prallen Äpfeln! Razag war da etwas langsamer. Er fand Gefallen an der blonden Versuchung, wollte sich aber auch nicht gleich auf die dargebotene Frucht stürzen. Manche Früchte konnten sauer sein! Und er musste sich wahrlich fragen, wieso ein Kontrahent und Nebenbuhler sich solch eine Mühe gab. Leider aber verriet Ferrix das nicht. Der Dunkle ließ sich die Banane schälen, während Razag noch die Auswahl begutachtete. Auch störte sich der Dunkle nicht daran, dass er mal auf seinen Teller gucken wollte. Ganz im Gegenteil, der Veteran genoss es sichtlich, sodass er angeregt brummte. Das Mädchen aber japste nach Luft und tauchte pflichtschuldig wieder unter. Sie kannte ihren Platz und auch die Blonde begann, sich einzubringen. Sie massierte eine Schulter des Dunklen, während sie ihre prallen Apfelbacken dem Ork hinhielt. Und der griff nun endlich zu. War aber auch saftig alles. Angeregt präsentierte er nun auch die mitgebrachte Banane und wollte sie dem Obstarrangement hinzufügen. Sein ‚Sommerfellchen‘, schmiegte das Hinterteil in seine große Pranke, ehe sie ihre dunkelhaarige Freundin aus dem Zuber half. Sie stand tropfend neben der Blonden, während Ferrix sich aufstellte und ungeniert präsentierte. Nun durfte die Blonde die Banane kosten, während Razag eher nach den Weintrauben angelte. Und wie er das tat! Die Mädchen erbebten unter seiner Behandlung und stöhnten erregt, was er durchaus fühlen konnte. Sie waren bereit ordentlich vernascht zu werden, wenn die Kämpfer wollten. Doch Razag schuldete noch Antworten… Sie kamen auch so gut er konnte, während er sich aber bei der Erinnerung an seinen Kampf in Rage redete. Und die Mädchen beinahe um ihren Verstand rubbelte. Sie krallten sich am Rand des Zubers fest, keuchten und ächzten, bis Sommerfellchen dafür ebenfalls gesorgt hatte, dass der Veteran eine ordentliche Ladung Fruchtsaft abließ, an dem sie sich beinahe verschluckt hätte. Doch damit war es nicht vorbei.

Razag und Ferrix hatten erst begonnen, sodass der Dunkle erst die Blonde ordentlich auspresste und dann noch mal bei der Brünetten nachlegte, bis er Obst nicht mehr sehen konnte. Er wusch sich abermals, ehe er dem Zuber entstieg und Razag mit den beiden Mädchen zurückließ. Bevor er jedoch den Ork gänzlich verließ, wandte er sich noch mal an ihn: „Deine Wunden sind klein und unbedeutend. Du wirst es überleben – Jammerlappen! Und wenn es wahr ist, dass der kleine Scheißer dich nur ein wenig angeritzt hat… dann lass dir mal ein paar ordentliche Eier wachsen!“, blaffte er ihn an und grinste böse. „Die Mädchen sind bezahlt. Viel Vergnügen noch!“, meinte er und verließ die Waschhalle. Razag hatte Zeit sich noch mit den Mädchen zu vergnügen, die offenkundig Heißhunger auf grünes Obst entwickelt hatten und sich gegenseitig anheizten, damit auch er den Fokus nicht verlieren würde, doch irgendwann musste der Ork sich um die Blessuren kümmern. Und er wusste, dass die kleine Heilerin im Kolosseum wahre Wunder bewirken konnte. Sie flickte die Kämpfer wie kaum eine zweite zusammen und wenn man eine Behandlung erhalten hatte, war man meist danach so gut wie neu. Sie selbst war zwar nicht aus Morgeria und wenn man darüber nachdenken wollte, auch irgendwie Sklavin, doch ihre heilenden Hände, die mit Hilfe von Lichtmagie alles heilen konnten, waren immer so schön warm auf der Haut! Da vergaß man einfach mal die lästigen Details. Razag hatte danach tatsächlich die Freigabe, sich in sein Domizil zu begeben. Er wurde nicht von Aran behelligt, was verwunderlich war. Immerhin stand das oft bevor. Doch dieses Mal nicht und das konnte die Gedanken dazu ordentlich anheizen. Oftmals war die Erwartung von Strafe mehr Folter als die tatsächliche Bestrafung! Was auch immer Aran sich dabei dachte, Razag nicht zu maßregeln… eine Woche später, sollte er es erfahren…

Synnover kommt von Dem Anwesen der Nachtklingen

Synnover:

Eine ganze Woche war es nun her, dass Zarrah ihm das Zimmer seiner Träume präsentiert hatte. Es war so luxuriös, dass er es nicht mal geschafft hatte, sein Entzücken zu verbergen. Es hatte ihn sogar dazu verleitet, sich ohne Umschweife an die jüngste Nachtklinge zu wenden, um in Erfahrung zu bringen, wie er diesen Traum wahrwerden lassen konnte. Zarrah hatte ihn angegrinst und dann das unfassbare offenbart: Der Ork war nicht tot. Er hatte versagt. Die hübsche Dunkelelfe mit den dunkelgrünen Augen hatte diese Botschaft messerscharf platziert und die Klinge in seinem Ego wirken lassen. Er hatte versagt und sie wussten es. Umso perfider war der Ablauf ihres Zusammentreffens verlaufen. Denn Zarrah hatte ihn nie aufgesucht, seit er zum Haushalt gehörte. Sie interessierte sich nicht für ihn oder seine Darbietung innerhalb des Kolosseums. Doch man hatte sie geschickt, denn Karrish und Yolintha waren anderweitig beschäftigt, hatten aber selbstverständlich die Nachricht sofort gehört und Zarrah beauftragt, sich dieser Unerfreulichkeit anzunehmen. Und das hatte sie getan. Lauernd wie ein Raubtier hatte sie das Kaninchen in Sicherheit gewogen, um aus dem Hinterhalt und als es am verletzlichsten war, zuzuschlagen. Er hatte in ihrem Blick erkennen können, dass sie es genossen hatte die Wirkung ihrer giftigen Worte zu betrachten. Versagen kam für Synnover nicht in Frage. Und Zarrah wusste darum. Nicht nur um seine Neigung für schöne Dinge… auch um seinen Ehrgeiz. Vielleicht hatte die Jüngste nie auch nur einen Halbsatz mit ihm gesprochen, doch sie war eine Nachtklinge… natürlich hatte sie ihn beobachtet. Sie war Teil des Hauses, wie er richtig bemerkte. Sie war Erbin. Und als solche wusste sie Bescheid, war weniger sorg- oder zügellos wie ihre Geschwister.

An Zarrah hatte Synnover sich letztendlich die Zähne ausgebissen und sie hatte ihm klargemacht, wer am längeren Hebel saß. Denn nachdem sie ihm die Botschaft mitgeteilt hatte, hatte sie ihn umgedreht und mit ihren Händen an seinen Schultern das Zimmer noch mal auf ihn wirken lassen. Sie hatte zu der eigenen Badenische gedeutet und ihm schmackhaft gemacht, was er hätte haben können, wenn er den elendigen Ork wirklich besiegt hätte. Raz’ulak der Furchtlose war kein Unbekannter. Er war nicht nur irgendein Ork. Er war beliebt im Schaukampf. Er machte durch seine Statur von sich Reden, durch seine Reinlichkeit, die man Orks nicht nachsagte. Er konnte zermalmen, wenn er wollte. Es war nie ein fairer Kampf, wenn vornherein feststand wer gewann, weshalb man ihn lieber nur für die Schaubühne einspannte. Zarrah hatte Synnover aufgezeigt, dass der Kampf, wäre er echt gewesen, auf seine Kosten gegangen wäre. Er hätte sich gegen den Reißer nicht wehren können, wenn Aran’Duran La’sthulien nicht dafür gesorgt hätte, dass der Ork zu Boden ging. Und dann… dann hatte Zarrah ihn aus seinem Traum geführt. Hatte ihn an der Leine bis zu seinem kargen Kämmerlein geführt und dort eingesperrt. Tatsächlich eingesperrt.
Eine Woche lang hatte er dort ausharren müssen als Strafe für sein Versagen. Er hatte zwar stets aus der Küche vernünftiges Essen bekommen, damit er nicht krank wurde, doch Annehmlichkeiten wie Wein oder ein Besuch in der Bibliothek hatte er nicht erhalten. Sieben lange Tage lang. Jetzt saß er im Vorbereitungsraum für den Kampf. Er sollte seinen Fehler berichtigen, so glaubte er. Zarrah war da nicht präzise gewesen, wie er sich denn dieses Zimmer erobern konnte. Sie hatte er auch nicht wiedergesehen. Auch Yolintha nicht, der es aber wohl mehr ihre Mitte kratzte, dass sie nicht an sein zartes Fleisch herankam als das er sie vermisst hätte. Oder fehlte ihm die Aufmerksamkeit? Die Woche war entbehrungsreich gewesen, wenn man gewisse Vorteile bisher hatte genießen dürfen. Über den nächsten Kampf wusste er auch nichts, denn man hatte ihn nicht eingeweiht. Er wusste lediglich, dass er würde kämpfen müssen…

Razag:

Eine Woche lang standen keine Kämpfe an. Nachdem das scheiß Kaninchen ihm so in die Eier getreten hatte, war es recht ruhig um ihn geworden, sodass er schon hatte glauben können, er wäre vergessen worden. Oder… ausgetauscht. Auch Aran hatte sich nicht bei ihm gemeldet und eine Strafe hatte er auch nicht erhalten. Trotz dessen, dass er erfahren hatte, dass erhebliche Wetteinsätze verloren waren. Irgendetwas war faul an der ganzen Geschichte. Es lief einfach nicht so ab, wie sonst! Dann, am gestrigen Abend, wurde die Tür zu seiner Bleibe geöffnet und endlich sah er sich Aran’Duran La’sthulien gegenüber. Der hochgewachsene Arena-Leiter blieb im Türrahmen stehen und sah auf den Ork hinab, der gerade am Boden war. Ob nun zum Training, zum Schlafen oder Beten war unerheblich. Es zeigte nur, wie weit oben Aran stand und wie weit unten Razag kniete. Der Dunkelelf sah ihn aus fiesen Augen an, die schwarz die Seele zu verschlucken drohten. Er hatte sein weißes Haar kurz und an den Seiten geschoren, sodass ihm das längere Haupthaar nach hinten gekämmt war. Seine langen Finger umfassten den weißen Fellkragen seines schwarzen Mantels. Aran war… Teuer. Alles was er trug war feinster Zwirn und seine Ausstrahlung allein besaß die nötige Stärke, um jeden noch so wilden Kämpfer zu bändigen. Ihn wollte man nicht zum Feind haben. Er hatte das Sagen. Immer und unmissverständlich! An den spitzen Ohren prunkten teuere Ohrringe, die seltene Materialen zusammenfassten und ein Vermögen wert waren.
Missbilligend betrachtete er seinen Kämpfer und rümpfte die Nase. Razag hatte nur ein wenig Wasser erhalten, damit er trinken und sich notdürftig waschen konnte. Ansonsten hatte er kaum einen Grund gehabt, aus seiner Bleibe zu kommen, wenn man ihn nicht für einen Kampf brauchte. „Du wirst es wieder gutmachen. Morgen.“, hatte Aran ihm mit schneidender, tiefer Stimme mitgeteilt. Allein, dass der Dunkle persönlich kam, um Razag das mitzuteilen, besaß seine eigene Botschaft. Man prüfte ihn nun. Würde er erneut versagen, wäre es das gewesen. Nur das strahlte der Arena-Leiter aus. Und Razag wusste das. Danach war Aran gegangen und nun saß er hier in einem der Wartebereiche, kurz bevor der Kampf losging. Auch ihm hatte man nichts gesagt. Auch er wusste nicht, was geschehen würde und was man genau von ihm erwartete. Dieses Mal gab es keine Choreografie und wenn man das gewohnt war, konnte es durchaus verunsichern. Oder aber man verließ sich auf seinen Instinkt. Genug Kämpfe hatte er ja bereits bestritten…

Und während sowohl das weiße Kaninchen als auch der Furchtlose in ihren jeweiligen Kammern ausharrten, brandete über ihnen das Kolosseum auf. Heute schien es wahrlich gut besetzt zu sein…
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- ein schwarzes Brautkleid
- falsche Hasenohren an einem Holzreif
Tierische Begleiter: Razag!!!

Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Synnover » Samstag 14. Januar 2023, 03:02

Mittlerweile war Synnover klar, warum seine junge Herrin Zarrah'lindae ständig mit den Mundwinkeln gezuckt hatte, wenn er selbstbewusst daher geredet hatte. Versagt. Er hatte bei seinem letzten Kampf eine Niederlage eingesteckt, ohne es zu wissen. Raz'ulak der Furchtlose war noch immer am Leben. Das weiße Kaninchen hatte versagt und auch noch damit geprahlt, einen kaum fordernden Kampf bestritten zu haben.
Hochmut kam vor dem Fall. Es war das zweite Mal in seinem Leben, dass er aus allen Wolken stürzte. Zunächst konnte er es gar nicht glauben. So hatte er Zarrah erst einmal mit falscher Überlegenheit angegrinst, denn auf eine solche Albernheit fiel er nicht herein. Doch als in ihrem ohnehin ausdruckslosen Gesicht die Tiefe ihrer Augen an Intensität zunahm, waren selbst seine Felle davongeschwommen. Das Grinsen wich von seinen Lippen und ernst, sowie Unglaube traten in sein Gesicht.
"Das ist kein Scherz", hatte er die Frage nicht als solche formuliert, denn die Antwort konnte er aus Zarrahs Blick ablesen. Sie hatte ihn bei den Schultern gegriffen und zu dem traumhaften Zimmer umgedreht, das er nun nicht mehr erlangen würde. Ein letztes Mal hatte sie ihm einen Blick darauf gewährt, ehe er von ihr an der Leine abgeführt worden war. Syn war ihr gefolgt, schweigend und in sich gekehrt. Er wirkte nicht erschüttert, aber äußerst ruhig und er setzte sich kein bisschen in Pose, als sie den langen Weg zurück zu seinem eigentlichen Zimmer schritten. Nachdenklich, in sich gekehrt hatte er Zarrah begleitet und sich ohne jegliche Form des Widerstands einsperren lassen. Wenn sie darauf gehofft hatte, dass er aufbrausend reagierte, so irrte sie sich.
Tatsächlich blieb Synnover am ersten Tag seines Arrestes überraschend still. Man merkte aber, dass sein Ego einen Kratzer abbekommen hatte. Er zog sich nämlich weder um, noch rührte er die gebrachte Mahlzeit an. Stattdessen saß er mit ausgestreckten Beinen und nachdenklichem Gesichtsausdruck auf dem Bett, um in die Leere vor sich zu starren. Die Arme erst verschränkt, tippte er sich irgendwann ans Kinn, kratzte sich den Kopf oder faltete die Hände im Nacken, um zur Decke zu starren.
"Er hat überlebt..."
Das war das einzige, was ihm auch am zweiten Tag über die Lippen kam. Wenigstens aß er an diesem endlich. Am dritten Tag seiner Gefangenschaft jedoch sackte die Erkenntnis endlich und zur Essenszeit hörte man aus seinem Zimmer Glas splittern und Geschirr klirren, als er das gefüllte Tablett mit seiner Mahlzeit quer durch den Raum schleuderte. Bis zum Abend des vierten Tages tigerte Synnover rastlos durch seine vier Wände. Er war nicht herausgeputzt, er hatte sich nicht einmal gewaschen und besaß dunkle Ringe unter den Augen, was auch auf Schlafmangel hinwies. In der Nacht zum fünften Tage dann wurde es ihm in seiner eigenen Kammer zu eng. Er öffnete zwar das Fenster, aber die zwanghafte Isolation und das Wissen, versagt zu haben gegen diesen simplen Ork nagten an ihm. Es fraß sein Ego, so dass er sich in angespanntem Frust und wachsender Unruhe Luft machte. Er schrie und er brüllte, die halbe Nacht hindurch, bis irgendeiner seiner Herren einen Diener schickte, der ihn notfalls mit Gewalt zur Ruhe bringen würde - blaue Flecke verheilten und solang man ihm die Nase nicht brach, ginge es in Ordnung.
Daraufhin beruhigte Synnover sich soweit, als dass er den Rest seiner Arrestzeit still verbrachte. Er schlief viel, um die Anspannung zu überbrücken, die ihn in den Wachphasen befiel. Sein Raum kam ihm von Stunde zu Stunde immer beengter vor. Er hockte mit angezogenen Beinen im Sessel, den Blick auf das kleine, offene Fenster gerichtet und deutlich schneller atmend als üblich. Auf Worte von Dienern, die ihm das Essen brachten, reagierte er gereizt, so dass sie nie lange blieben.
Am sechsten Tag schien er genug über seine Situation nachgedacht zu haben. Er beruhigte sich ein wenig. Auch sein Ego hatte eine Auszeit erhalten und suchte nun in den eigenen Scherben nach den Bruchstücken, um sich wieder zusammenzusetzen. Synnover ging es bis zum Ende der Woche endlich rationaler an. Er offenbarte sich niemandem, behielt seine Gedanken für sich, aber er dachte sehr viel nach in dieser Zeit. Und so ließen die Nachtklingen ihn auch in die Arena bringen: Nachdenklich.
Wenigstens hatte er sich erneut ordentlich ausstaffiert, um für seinen nächsten Kampf das Publikum mit seiner Optik ebenso zu begeistern wie mit seinem Kampfstil. Einzig der kleine Gedanke kreiste unabwendbar durch seinen Geist: Versagt. Das würde nicht erneut passieren. Den Ehrgeiz dazu besaß er, es nicht wieder geschehen zu lassen. Das ließ sein Ego gar nicht zu! Aber noch etwas beschäftigte ihn seit zwei Tagen, das er dringend in Erfahrung bringen musste. Dies wäre aber nur möglich, wenn er die Gunst seiner Eigentümer wieder erlangte und das geschah nur, wenn er nicht nur einen erfolgreichen, sondern auch einen unterhaltsamen Kampf ablieferte.
Mit unnahbarer Geduld saß er auf der Bank in seinem Bereich des Kolosseums, in dem er sich sowohl körperlich als auch mental auf die bevorstehende Runde vorbereiten konnte. Heute trug er etwas für seine Verhältnisse Ausgefallenes: Das weiße Kaninchen hatte sich gänzlich schwarz gekleidet. Gute Stiefel, die ihm bis zu den Knien gingen und somit seine Beine schützen würden, boten einen starken Kontrast zu seiner hellen Haut. Er trug sehr knappe, eng anliegendes Hosen, an denen eine Art Schleppe befestigt war. Diese bestand aus zwei länglichen Stoffbahnen, welche in wattierten Pommeln endeten, so dass es aussah, asl trüge er viel zu lange, schwarze Kaninchenpuschelschwänze, welche bei jedem Schritt munter über den Boden tanzten. Er war sich bewusst, dass ein Gegner ihn an dieser Zierde packen und zurückreißen könnte, doch dazu besaß er die komplizierte Schnürung vorn knapp unter dem Nabel. Er hatte sie nicht selbst gebunden, dazu war er nicht in der Lage. Aber einer der Sklaven kannte diesen ... war es ein Seemannsknoten? Syn wusste es nicht. Er wusste nur, dass diese Schnürung unglaublich fest hielt, solange man nicht an einem bestimmten Faden zupfte. Dann würde sich alles blitzschnell lösen und er wäre von seiner Schleppe befreit.
Ansonsten hielt er sich dieses Mal fast schmucklos, was auch daran liegen mochte, dass seine Herrschaften ihm keine neuen Accessoires gewährt hatten und er sich weigerte, schon einmal Getragenes erneut anzulegen. Seine Kleidung bezog sich demnach nur noch auf eine offene Weste aus schwarzem Leder, die einen ebenfalls wattierten Kragen besaß, dass er auch hier Ähnlichkeit mit einem Kaninchenfell in schwarz aufwies. Ärmel besaß das Oberteil nicht, dafür trug er ausnahmweise einmal Schulterschützer aus schwarzem Leder. Das Symbol seines Hauses war darin eingestanzt worden, damit auch jeder wusste, wem das Kaninchen unterstellt war. Alles in allem wirkte Synnover in dieser Aufmachung heute ungemein schlicht. Herausragend aber war sein Kopfschmuck. Er hatte Karrish durch einen Sklaven eine Nachricht zukommen lassen und offenbar hatte dieser Gefallen an der Idee gefunden ... oder aber er glaubte, sein einstiges kleines Projekt dadurch nun zusätzlich demütigen zu können, weil ... es versagt hat. Der Gedanke ließ Syn nur schwer los. Er war fest entschlossen, seinen Fehler heute wiedergutzumachen. Mehr als das und danach wollte er Zarrah unter die Augen treten. Ihre zuckenden Mundwinkel schwirrten wie sein Versagen durch seinen Kopf und er wollte das abscheuliche Bild loswerden. Dazu musste er den perfekten Auftritt hinlegen. Nur deshalb hatte er bei Karrish gebettelt. Nur deshalb hatte er Erfolg gehabt und nur aus diesem Grund trug er jetzt ein Drahtgestell zweier langer Hasenohren aus schwarzem Pelz auf dem Kopf, die ihn wirklich zum Kaninchen machten. Außerdem hatte er sich geschminkt. Die Augen waren schwarz umrandet, was jedoch mehr dem Schutz diente. Falls jemand ihm Sand ins Gesicht schleuderte, würde das meiste davon am Kajal kleben bleiben, anstatt ihn zu blenden. Nur die schwarze, aufgemalte Nasenspitze diente lediglich dem Klompettbild eines Kaninchens.
Schwarz, alles. Weil er versagt hatte. Schwarz war die Farbe von Verlust, von Niederlagen, aber auch die des Todes. Wer immer sein heutiger Gegner wäre, er würde töten. Und danach würde sich das weiße Kaninchen aus der schwarzen Asche erheben. Weiß die reine Weste, die er sich wieder anlegen wollte. Weiß und strahlend wie ein Sieg. Weiß wie unberührter Schnee, denn auch er würde sich heute nicht einmal treffen lassen. Weiß wie der Triumph. Weiß würde das Letzte sein, was sein Kontrahent zu sehen bekäme, wenn Synnover ihm mit blank geputzten Zähnen sein bezaubernstes Lächeln schenkte, ehe es für seinen Kombattanten in tödlicher Schwärze endete.
Ein letztes Mal warf er einen Blick auf seine Hände. Er bewegte sie, ballte sie gemächlich zu Fäusten. Ob er versagt hatte, weil sein Zauber misslungen war? Die Atemnot war zu seinem jüngsten Ascblussmanöver eines Kampfes geworden. Heute musste es funktionieren. Er wollte nur ungern auf den Dolch zurückgreifen, aber ganz gleich, wie es geschah. Synnover würde siegen und sein Versagen fortwischen.
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Raz'ulak der Furchtlose
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Samstag 14. Januar 2023, 14:19

Obstsalat...
Razag hatte den Kommentar des Dunklen schlicht überhört, denn die Aussicht auf das Buffet war einfach zu ablenkend!
Manchmal ist das Dasein eines Gladiators doch gar nicht so schlecht.
Razag gab noch eifrig sein Sahnedressing in den Obstsalat, bis seine prallen Aprikosen eher aussahen wie schrumplige Dörrpflaumen und seine Begleiterinnen beide grinsten wie Honigkuchenpferdchen. Ob sie dabei versucht hatten seinen strammen Stamm zu besteigen, oder anderweitig verwöhnten, überließ er ganz ihnen.
Doch irgendwann musste der Ork sich tatsächlich um die Blessuren kümmern, da sein Herr ihm eingebläut hatte, sie dürften nicht zu grob und hässlich werden. Seine Nacht-Kundschaft wünschte das schließlich so. Ein Besuch bei der kleinen Heilerin im Kolosseum konnte da wahre Wunder bewirken, also machte er sich kurz nach dem Kulinarischen Festschmaus der erotischen Freuden auf zu eben jener Frau und überließ sich ihren kundigen Händen.
Sie flickte die Kämpfer wie kaum eine zweite zusammen und Raz war danach so gut wie neu. Einmal mehr betrachtete er sie dabei still und fragte sich woher sie kam, was ihre Geschichte war, wie wohl hier gelandet war und ...wie sie hieß. Aber viel reden tat sie nie und Raz drängte sich ihr nicht auf, das passte nun mal nicht zu einem Ork. Er musste ja stumpfsinnig wirken und nicht neugierig interessiert. Aber er nickte immer sehr dankbar und wenn er konnte und keiner zusah, dann brachte er ihr hin und wieder Kleinigkeiten mit zum Dank. Heute musst allerdings sein leise gemurmeltes:
„..Dankeschön...“
, reichen, denn vom 'Obstteller' hatte er nicht wirklich was mitbringen können und seine grüne Gurke bot er nur an, wenn auch Interesse daran bestand.
Und nu?
Razag hatte danach tatsächlich die Freigabe, sich in sein Domizil zu begeben. Dort wartete er dann brav auf seine Bestrafung...
...und wartete...
...und wartete...
...und wartete...
...und schlief ein.
Der nächste Morgen weckte Razag mit seinen kitzelnden Sonnenstrahlen, die durch das winzige Fester seiner 'Zelle' fielen. Die eine Strebe, die aus Stahl dort eingelassen war um kleinere Bewohner an der Flucht zu hindern, malte ihre Abbild auf sein Gesicht. Raz riss den Mund auf und gähnte ausgiebig, setzte sich wieder aufrecht hin...
...und wartete...
...und wartete...
...und wartete...
Laaaaaaaaaaaaaaaaangweilig!
Gen Mittag bekam er dann doch ganz schön Hunger und begann nervös auf und ab zu wandern.
Wo bleibt er denn? Ob ich mir was zu futtern holen kann? Wenn ich ihn dann aber verpasse wird’s extra Hiebe setzen. Hm...
Also wartete Raz noch ein bisschen länger.
...und wartete...
...und wartete...
...und wartete...
Abends hielt er es dann nicht mehr aus. Durst und Hunger trieben ihn dazu die stets unverschlossene Tür seiner Zelle einen Spalt zu öffnen. Sein Herr hatte ihm schließlich auch eingebläut, er müsse immer auf sich achten und bei Kräften bleiben. Hin und her gerissen spähte er den Gang hinunter und winkte einer Wache am Ende zu. Mit gedämpfter Stimme rief er:
„Heeeeeeehhhh...ist deCheffe irgendwo zu sehen?“
So oder so, der Wächter schüttelte den Kopf. Entweder, weil er den Herrn der Arena gerade nirgendwo sah, oder wegen des unsinnigen Verhalten des Orks. Aran’Duran kam nur äußerst selten hier herunter. Raz nahm seine Reaktion jedoch zum Anlass ihm einen *grünen Daumen hoch* zu zeigen und sich eilig in Richtung 'Futtertrog' davon zu machen. Schnell 'huschte' der große Ork so wie nur eben er 'huschen' konnte... nämlich laut und meist irgendwo aneckend... zur Küche, wo er sich seine Schüssel 'Fresschen' erbettelte. Bewaffnet mit seiner Tagesration 'schlich' er wieder zurück und setzte sich wieder auf seine mit Fellen bedeckte Bettstadt, die seit dem der Rahmen unter seinem Gewicht gebrochen war, nun kaum mehr als aus dem Strohsack bestand. Aus den Überresten des Gestells, hatte sich Raz eine Art Bretterstapel gebastelt, das einem Tisch recht nahe kam. Darauf stellte er seine Beute ab, aß eilig und trank genügend, damit er sich stark fühlte. Dann setzte er sich wieder im Schneidersitz auf seine Felle...
...und wartete...
...und wartete...
...und wartete...
Eine Woche später...
...und wartete...
...und wartete...
...und wartete...
Eine Woche lang standen keine Kämpfe an. Raz war nicht gerufen worden, noch hatte man ihm irgendeine Nachricht zukommen lassen.
Bin ich vergessen worden?
Da er immernoch seine Essensration bekam, war das auszuschließen. Es war recht ruhig um ihn geworden. Raz war allerdings auch so genügsam, dass ihm das wenig ausmachte. Geduldig saß er in seinem Zimmer und trainierte, wusch sich, wenn es ging, futterte wenn er Hunger hatte und zelebrierte der Langeweile einige brummenden Gesänge, die er mal in seiner Kindheit an der Küste gehört hatte. Damals hatte seine Mutter ihm noch seine Fragen beantwortet und erklärt:
Wenn die Bootsmannfische im Sommer die Tiefen des Meeres verlassen, um zur Paarung an die Küste zu schwimmen, wird es an den felsigen Stränden hier richtig laut. Denn die Männchen - mit ihren Glupschaugen und dem hochgezogenen Maul nicht unbedingt Schönheiten zu nennen - haben einen ganz besonderen Trick, um die Weibchen ins seichte Wasser zu locken: Die Fische singen lautstarke Arien, die irgendwo zwischen dem monotonen Brummen eines Wargmännchens und dem lang gezogenen Tuten eines Drachen liegen. Die Männer müssen nur brummen, und die Frauen sind sofort zur Stelle: Weibliche Bootsmannfische gehorchen ihren Gatten aufs Wort.
Manchmal beschwerten sich Raz Zellennachbarn über sein Röhren.
„Gesang macht Weibchen willenlos...“
, erklärte der massig große Ork dann gerne seinen Kampfkollegen und erntete meist einige Lacher deswegen. Meist erhielt er Kommentare wie: 'Sie können sich ja auch nicht wehren, wenn sie sich die Ohren zuhalten müssen.' aber Raz ließ sich trotzdem selten lange von seine Beschäftigung zum Vertreib der Langeweile abbringen.
Ob Aran mich vielleicht ausgetauscht hat?
Raz hatte erfahren, dass erhebliche Wetteinsätze verloren worden waren.
Irgendetwas ist faul an der ganzen Geschichte.
Aber Raz hatte in der Woche des Wartens nicht mehr heraus finden können. Um fit und einsatzbereit zu bleiben, war Raz dazu übergegangen in seiner Zelle Krafttraining zu machen.
Dann, am gestrigen Abend, wurde dann endlich die Tür zu seiner Bleibe geöffnet und Raz sah sich Aran’Duran La’sthulien gegenüber. Wie immer sah er ...teuer... aus.
„Herr!“
Razag neigte den Kopf tief und berührte fast den Boden mit der Stirn.
Missbilligend betrachtete er seinen Kämpfer und rümpfte die Nase.
„Du wirst es wieder gutmachen. Morgen.“
, hatte Aran ihm mit schneidender, tiefer Stimme mitgeteilt. Allein, dass der Dunkle persönlich kam, um Razag das mitzuteilen, besaß seine eigene Botschaft. Man prüfte ihn nun.
„Ja, Herr! Irgendwelche Wünsche?“
Danach war Aran jedoch gegangen und nun saß er hier in einem der Wartebereiche, kurz bevor der Kampf losging …ohne Anweisungen. Er wusste nicht, was geschehen würde und was man genau von ihm erwartete. Dieses Mal gab es keine Choreografie und das stimmte den Ork nachdenklich.
Ohne Anweisungen gibt es auch keine Regeln. Also... geht es wohl für mich... ums nackte Überleben.
Bevor Raz für die 'nächtliche Kundschaft' entdeckt worden war, hatte er wie alle anderen um sein Überleben kämpfen müssen. Die Absprachen waren erst später gekommen und damit auch die Wetten auf und gegen ihn. Raz wusste, ohne Absprachen musste er sich jetzt einfach auf seinen Instinkt verlassen. Genug Kämpfe hatte er ja bereits bestritten. Man hatte ihm auch kein 'Kostüme' gebracht, oder spezielle Waffen, also hatte er sich selbst so gut es eben ging vorbereitet.
Wenn es um sein Überleben ging, da kämpfte er nicht mit der Zweililie. Heute brauchte er Kampfkraft!

(Schwert siehe Inspirationen)

Heute hatte er sein Orkschwert geschultert, aber auch das Netz dabei, denn wenn es gegen das Kaninchen ging, musste er es irgendwie zu fassen bekommen. Seine Schläge waren zu langsam für diesen Widersacher, also hatte er sein Netz etwas 'präpariert'. Die Maschen hatte er einfach an ein paar Stellen aufgerissen, so dass es noch größer geworden war. Manche Löcher waren dadurch sehr groß geworden, so dass ein kleiner Gegner sich durchaus daraus befreien konnte, aber heute es ging auch nicht darum ihn lebendig einzufangen. Heute ging es darum ihn zu zermatschen. Aus dem letzten Kampf hatte Raz aber noch etwas anders gelernt. Sein Gegner benutzte kleine schnelle Dolche, die aber nicht viel Schaden machten, wohl aber nervig waren und ihn auf Dauer schwächen konnten. Ein gezielter Schnitt könnte ihn trotzdem das Leben kosten, weswegen Raz sich seinen zweiten Lendenschurz um seinen muskulösen Hals gewickelt hatte. Das war eine verwundbare Stelle. Darin verborgen hatte er ein paar kleinere Holzstücke von seinem Bett eingewickelt um einen Angriff ggf. noch glücklich abzuleiten. Alles andere an ihm war derart dick mit Muskeln bepackt, dass kleine Klingen ihn nicht so schnell umbringen konnten und eine weiter Idee war ihm noch gekommen. Er hatte sich aus der Küche Olivenöl oder ggf. mit Öl aus einer Lampe eingerieben. So schön hatte er gewiss noch nie geglänzt und wenn sein flinker Gegner ihn nun attackierte, hatte er nichts um sich an ihm festzuhalten. Kleine Gegner brauchten einen Hebel um tödliche Wunden reißen zu können. Wenn der Kampf länger dauerte, würde Razag zwar irgendwann dadurch wie ein paniertes Schnitzel aussehen, aber selbst das war gut und würde schlanke Klingen vielleicht sogar etwas ablenken. Auch was er an Rüstung besaß trug er heute: die breite gehärteten mit Fell gepufferten Schulterplatten, die Waffengurte mit den eingenähten metallenen Ringen über dem Herzen, den breiten Gürtel mit der großen Stahl-schließe vorm Bauch, um die inneren Organe zu schützen und diverse breite Lederbänder mit eingenähten Metallteilen, die seine Ober- und Unterarme -schenkel verstärkten und mit denen er auch zur Not mal einen Schwerzsteich abwehren konnte. Seine Haare hatte er gestern noch von Sommerfellchen als Glückspfand an den Kopf flechten lassen, so dass sie nicht herum flogen und keinen Halt zum greifen boten. Sogar seinen Bartwuchs hatte er noch mal grob mit dem Messer grob gestutzt.
Raz'ulak der Furchtlose war bereit erneut in den Kampf zu ziehen.

Und während der Furchtlose im Vorraum der schwarzen Arena saß, brandete über ihm das Kolosseum auf.
Heute scheint es gut besetzt zu sein…
Also hieß es nun ausharren...
...und warten...
...und warten...
...und warten...
Noch einmal wanderten seine Gedanken zu 'seine Merkwürden' Ferrix.
Ob mich heute vielleicht nicht nur das Karnickel erwartet? Was wenn es mehrere Gegner sind und Ferrix darunter ist ...mehrere wären ein Problem... aber von wegen, Orks können nicht zählen, HA... Orkse haben ein super Zählsystem:
einer
beide
beide und einer
beide und beide
viele
viele und einer
viele und beide
für einen genug
für beide genug
mehr als genug für alle!

Es ging zwar nur bis 10, aber bei mehr als 10 Gegnern war sowieso alles egal. So vertrieb sich Raz die Zeit bis es dann endlich los ging.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Erzähler » Sonntag 15. Januar 2023, 16:49


Synnover:


Es war eine bittere Tinktur, die das menschliche Kaninchen aufgetragen bekommen hatte. Sie verätzte ihm sein Ego, fraß sich unschön in seine Identität und hinterließ nichts als schwarze Spuren. Zarrah hatte ihn erwischt und ihn dort gepackt, wo er am verwundbarsten war. Die letzten Tage waren dunkel gewesen und nichts hatte ihn davon ablenken können. Syn musste diese Niederlage mit sich selbst ausmachen. Zerstreuung gab es nicht, was Teil seiner Bestrafung war. Er hatte den elendigen Ork nicht besiegt und das hatte man ihn spüren lassen. Die Wetteinsätze waren stets hoch, denn im Grunde wussten die Nachtklingen und deren Mittelsmänner, dass der zarte Mensch eine echte Überraschung sein konnte. Auch dieses Mal waren sie sich so sicher gewesen, dass der Hellhaarige gewinnen würde und dementsprechend waren nun die Verluste. Das aber waren die Sorgen der Dunkelelfen. Seine waren ganz anderer Natur. Er gewöhnte sich an die Gunst, die ihm weitere Türen zu einem angenehmen Leben eröffnete. Er brauchte diese, denn ohne sie, wäre er nichts anderes als die niederen Sklaven, die ihn bewunderten und insgeheim so sein wollten, wie er. Sie krochen im Staub vor den Mitgliedern der Nachtklingen, um ein wenig mildere Schläge zu erbetteln. Um überhaupt gesehen zu werden. Sie bemühten sich alle redlich, ihren Herrschaften gefällig zu sein, doch er… Synnover…, er gefiel ihnen! Jedem von ihnen auf eine ganz eigene Art und Weise. Yolintha schätzte seinen Körper, sein Können damit. Karrish seinen Hang zu erlesenen Dingen, die er mit ihm teilen konnte, wenn er wollte. Und Zarrah? Nun… gefiel er ihr? Sie war nicht so kalt wie ein Stein, wenn sie einander nähergekommen waren. Aber sie war so glatt wie ein Fisch, der ihm stets aus den Finger flutschte, wenn er zupacken wollte. Aber gerade ihr wollte er nicht mehr unter die Augen treten, wenn er nicht wieder würdig wäre! Er musste es wiedergutmachen, denn was wäre er schon, ohne die Gunst der hohen Elfen? Nun… er wäre immer noch er, wundervoll, wunderschön, makellos und erhaben über all jene, die krochen. Aber er wollte mehr und dieses ‚Mehr‘ bekam er nur, wenn er die Hände, die ihn fütterten, wieder liebkoste und sie umschmeichelte.

Dafür brauchte er aber Kontakt. Die Isolation war Gift für jemanden, der davon lebte, Anerkennung zu generieren. Nur gut, dass sein Ego inzwischen so groß geworden ist, dass ihm die Woche nicht gänzlich den Boden entriss. Nein… Er würde kämpfen und das mit allem, was er aufbieten konnte! Er würde es wiedergutmachen. Aber zu seinen Bedingungen und in seinem eigenen Interesse. Damit es ihm wieder besser ging. Und damit er dieses Zimmer verdiente, das unablässig in seinem Kopf spukte. Die teure Seidenwäsche, das eigene Bad für lange, ausgiebige Bäder, der kleine Sekretär, an dem er sich bewundern konnte. Die bodentiefen Fenster, die ihm Erhabenheit vorgaukelten…. Er war entschlossen, sich dafür die Hände schmutzig zu machen und diesen elendigen Ork in den Harax zurückzubefördern, um sich dann im Glanz des Erfolges reinzuwaschen! Dafür hatte sich Synnover erneut seiner Extravaganz bedient und ein Kostüm gewählt, dass seinen Beinamen unterstrich. Es war ein schmaler Grat zwischen Lächerlichkeit und Mut, dessen er sich durchaus bewusst war. Karrish hatte ihm diesen Schmuck gewährt, denn er wollte seinen Besitz glänzen sehen. Und Karrish wusste, dass Synnover ein verdammt gutes Händchen dafür hatte, wie er am besten wirken konnte. Das Publikum würde staunen, vielleicht etwas lachen, aber sie würden darüber reden und hinter vorgehaltenen Händen tuscheln. Konnte er besseres ersehnen? Die Lautstärke über seinem Kopf verhieß, dass die Ränge äußerst gut besucht waren. Offenbar war die Neugierde groß den anstehenden Kampf zu bestaunen.
Es war etwas im Gange und das lag vielleicht daran, dass man sehen wollte, welcher der beiden Kontrahenten sich als der bessere erwies, nachdem die Niederlage so unvermittelt kam. Synnover kannte den Klang bevor er die Arena betrat. Er wusste um die feinen Nuancen, wie wichtig oder interessant ein Kampf werden würde, indem er dem Rufen und Applaudieren im Vorfeld lauschte. Heute war es… anders. Und er wusste, wenn er gleich hinaustreten würde, wäre das ein Kampf auf Gedeih und Verderb. „Mach dich bereit!“, kam die herrische Stimme von Kurtu. Er war ein verschlagener, kleiner mistiger Goblin, der es genoss, die Kämpfer vor ihren Kämpfen noch mal zu triezen. Er sagte stets, wann etwas losging, doch heute beließ er es auch nur dabei. Sonst hatte er stets eine Spitze parat oder piekte mit dem Stock nach den Kämpfern. Heute nicht. Einzig eine Augenbraue wanderte in die Höhe, als er die Hasenohren zu Gesicht bekam. Normalerweise hätte Syn nun eine wenig geistreiche Ansage zu hören bekommen, doch offenbar war Kurtu nicht danach. Noch ein Hinweis, das etwas ganz anders lief, als sonst.

Razag:

Es war schon erstaunlich, dass man als gefangener Gladiator sich trotzdem danach sehnen konnte, beachtet zu werden. Die meisten Sklaven wollten nichts weiter als die Einsamkeit, damit sie keine Schläge oder unliebsame Dienste erwarten mussten. Razag sah das deutlich pragmatischer, denn er hatte durch seine Kämpfe auch Vorteile. Zudem brauchte er die Anweisungen seines Herrn, damit er wusste, was er zu tun hatte. Auch wenn der Ork im Grunde nicht so stumpf war, wie er vorgab zu sein, hatte er durch seine Gene nicht die besten Voraussetzungen, sich ein Leben in vollkommener Selbstbestimmung zu erträumen. Er war zufrieden mit seinem Dasein, solange das Essen stimmte, die reifen Früchte weiterhin von Zeit zu Zeit auf seinem Speiseplan standen und er sich waschen konnte. Doch auch Razag hatte eine ganze Woche viel Zeit zum… Warten. Stoisch wie ein Maultier harrte er in seiner Kammer aus, bis ihn der Hunger plagte. Niemand hielt den Kämpfer davon ab, sich das zu nehmen, was ihm sonst auch zustand. Seine Bestrafung war die Ungewissheit, die Frage, ob er ausgetauscht wurde. Und das offene Ende, denn wie es nun weitergehen würde, wusste Razag nicht. Dabei hätte der Ork sicher die Zeit auch gern mit anderen Dingen verbracht. Die Heilerin zum Beispiel, die er immer mal wieder aufsuchen musste, hatte durchaus hier und dort das Interesse seiner grauen Zellen geweckt, denn obgleich sie einfach nur zu Diensten zu stehen hatte, um die Wunden der wertvollen Kämpfer zu flicken, war sie dennoch nicht von hier. Ebenso wie Raz. Schon länger war sie hier, vermutlich länger als Razag selbst und sie verrichtete ihre Arbeiten ruhig und gewissenhaft. Man sah ihr allerdings die Versklavung an, denn sie war weniger reinlich als er. Offenbar durfte sie nicht jederzeit Zugang zu einem Bad haben. Obgleich sie nicht unangenehm roch, hätten ihre langen, braunen Haare und das sanfte Gesicht durchaus etwas Wasser vertragen können. Ohnehin sah sie die meiste Zeit unglücklich aus, beklagte sich aber nie. Ein Gespräch wäre gewiss anregend gewesen, hätte aber auch offenbart, dass er sich durchaus vielschichtiger Gedanken machen konnte, als man annehmen wollte. Er brauchte nicht zu denken. Sein Herr wollte, dass er kämpfte und zur richtigen Zeit siegte oder verlor. Mehr nicht. Er sollte nicht aufmucken, er sollte keinen Ärger machen, er sollte die Klappe halten. Es war ein trostloses Dasein, wenn man es genau betrachtete, aber es reichte für Razag vollkommen aus. So arrangierte der Ork sich mit dieser Situation und machte sich nur wenige Gedanken dazu.

Um sich abzulenken trainierte er in seiner Kammer, die ihm als Gladiator im Privatsektor des Kolosseums zur Verfügung stand. Fithalten war ja unumgänglich und es sollte sich herausstellen, dass er daran richtig getan hatte. Die Begegnung mit Aran’Duran verlief… unspektakulär ab. Sein Herr kam persönlich, das war schon eine große Sache, aber er bestrafte ihn nicht körperlich. Das tat er auch nie, sondern ließ, wenn nur andere diese Drecksarbeit ausführen. Aber er beehrte ihn zweifelhaft mit seiner Anwesenheit, was einer subtilen Drohung gleichkam. Razag wusste das und spürte, dass sein Herr nicht zufrieden mit ihm war. Also musste er sich anstrengen, wenn er Aran nicht weiter verärgern würde. Noch hatte man ihn ‚nur‘ mit Nichtachtung gestraft. Was aber wenn sie begannen ihm sein Wasser wegzunehmen? Oder die Mädchen? Womit sollte er sich dann ablenken, worauf freuen? Nein. Raz’ulak der Furchtlose würde sich von der Niederlage erholen! Er würde kämpfen und er würde gewinnen. Soviel stand fest.
So wappnete sich Razag mit allem, was ihm irgendwie helfen konnte. Er nutzte sogar Öl aus der Küche, das er klaute und einen ordentlichen Wutanfall des dicken Koches heraufbeschwor, doch waren sie alle hier Gefangene, sodass er nicht verpfiffen wurde. Irgendwie waren die anderen Sklaven, ob nun Koch, Heilerin, Mundschenk oder Latrinenratte eine Gemeinschaft im Geiste. So stand Razag in seiner Wartekammer, bevor es losging und lauschte den Rufen der heutigen Gäste. Auch ihm wurde klar, dass es etwas besonderes sein musste, was vor sich ging. Die Ränge waren voll, da brauchte er keinen Blick auf sie zu werfen. Er kannte sich aus und der Klang vor Betreten der Arena war schon immer etwas gewesen, was ihm Hinweise auf das Bevorstehende geben konnte. Heute ahnte er, dass dieser Kampf anders werden würde als die anderen… „Mach dich bereit!“, kam die nervtötende Stimme des kleinen Goblins Kurtu. Auch hier erhielt Razag keinen Anranzer oder gemeinen Spruch. Kurtu wirkte nicht in Stimmung, was ebenso seltsam war, wie die ganze Woche bereits verlaufen war…

Razag&Syn:

Nachdem Kurtu ihnen die finale Ansage gemacht hatte, wurden die Türen zur Arena geöffnet. Gleichzeitig konnten Synnover und Razag hinaustreten und standen sich am jeweils anderen Rand der Arena gegenüber. Razag strahlte mit überragender Größe, Muskeln und öligem Glanz, während seine Pranke das Orkschwert hielt. Er war gut gerüstet für einen Kampf auf Leben und Tod und die Menge tobte wie wild als sie ihn sahen. Viele von den Zuschauern riss es von den Rängen, denn nicht alle hatten gewusst, dass er nicht tot war. Er erhielt Applaus, Begeisterungsrufe und hier und dort flogen tatsächlich einige Blumen für ihn. Die Frauen wussten schließlich zu schätzen, dass er sich für sie eingeölt hatte… Auch wenn der Zweck eher praktischer Natur war. Nachdem die erste Welle der Begeisterung, ob der plötzlichen Auferstehung des Orks, zum Ende kam, glitt die Aufmerksamkeit zu Synnover. Auch hier brandete Applaus auf, Pfiffe und Rufe. Einige wenige lachten über seine Aufmachung, aber der Großteil raunte und bewunderte ihn. Zumal sein Aufzug rein optischer Natur war. Razag hatte sich für den Kampf gerüstet. Er für die Show. Und das wurde mit einem Getuschel, Raunen und Japsen belohnt. Sie waren verblüfft über seinen Mut, sich so dem übergroßen Ork zu stellen. Doch noch während das Publikum begeistert die beiden Kontrahenten bejubelte und sichtlich aufgeregt war, wie dieser Kampf ausginge, störte ein plötzliches und mehr werdendes Raunen die Auftritte der beiden anderen. Erst war es nur leise, doch es war wie eine ansteckende Krankheit, denn mit einem Mal konnten sowohl Syn als auch Razag erkennen, dass die Leute sich vorneigten, die Hälse reckten und erschrocken die Hände vor den Mund schlugen.

Ein weiterer Spielgefährte betrat die Arena: Groß, muskelbepackt und schwergerüstet stand er mit einem Zweihänder da und ließ ihn unheimliche Linien in den Sand zeichnen. Er kam einem Berg gleich, der sich aus dem hellen Sand erhob und in der Mitte, am Rand, aus seiner eigenen Zelle trat. Dann aber kreischte eine schrille Stimme aus dem Publikum: „Das ist Ferrix!! Das wird der Kampf der Giganten!“, und Jubel brandete so stark auf, dass es ohrenbetäubend war. Die Zuschauer waren restlos begeistert und die Freude, einem epischen Kampf beizuwohnen war greifbar. Ferrix aber hob den Zweihänder lässig auf seine Schulter. Sein Körper war ähnlich wie der von Raz geschützt, sodass Hals, Schultern, Rücken und Beine nicht ohne Weiteres getroffen werden konnten. Seinen Bauch hatte er ebenfalls geschützt, allerdings für die Beweglichkeit nur mit Leder. Er trug Stahlkappen an den Schuhen und das Schwarz seiner Rüstung unterstrich das seiner Haut. Es war ein immenser Kontrast, den die drei Krieger bildeten.
Dann betrat noch jemand das Rund, während die Kämpfer noch Zeit hatten, diese neue Situation, die es bisher nicht gegeben hatte, wirken zu lassen. Einzig Ferrix schien Bescheid gewusst zu haben, denn er wirkte selbstsicher und abgeklärt. Ruhig und in der Mitte der Arena hatte sich inzwischen in aller Seelenruhe Aran’Duran platziert. Er hob beide Arme, sodass die Meute in den Rängen allmählich zur Ruhe kam. Er brauchte nur einen Finger zu rühren und man gehorchte.
Er war ein mächtiger Mann. „Gäste! Freunde!“, begann er und drehte sich jedem Rang einmal zu. Er blieb vor den Logen der Adeligen stehen und verneigte sich höflich vor diesen. Synnover kannte den Platz seiner Herren. Und tatsächlich konnte er sehen, dass sie da waren. Karrish, Yolintha (die etwas unruhig aussah) und… Zarrah. Selbst die Jüngste saß dort und es war fast so, als träfe ihn ihr Blick mit diesem feinen Anheben ihres Mundwinkels. Oder nur Einbildung. Dann sprach Aran weiter: „Hohe Herren, feine Damen!“, er richtete sich wieder an das Publikum. „Werdet Zeuge eines bisher nie dagewesenen Kampfes! Drei Krieger, jeder auf seine Weise ein Sieger unzähliger Schlachten!“, das Publikum schien den Atem anzuhalten, so gebannt war es. Aran lächelte hinterhältig. „Dies ist ein Kampf auf Leben und Tod. Und nur einer von ihnen…. Wird diese Arena als unangefochtener Sieger verlassen. Nur einer wird sich beweisen können. So lange wie es dauert – Getränke und Essbares gehen…“, er verneigte sich tief und brauchte kaum mehr laut zu rufen, so still war es geworden, „auf mich!“. Die Menge jubelte wie verrückt, während Aran sich jedem Kämpfer zuwandte. Razag erhielt ein Nicken, Synnover ein hinterhältiges Lächeln und Ferrix… der bekam eine kleine Verbeugung. Es war seine Idee gewesen. Razag wusste es. Dann verließ Aran die Arena und es ertönte ein Stoß aus einem Horn, sodass die Kämpfer wussten, es geht los. Jeder gegen jeden… Und sie alle hatten genug Kämpfe gewonnen, als dass es wahrlich leicht werden würde..
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- zwei metallene Kampffächer
- ein Dolch
- Reisegepäck (Schlafsack etc.)
- ein schwarzes Brautkleid
- falsche Hasenohren an einem Holzreif
Tierische Begleiter: Razag!!!

Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Synnover » Montag 16. Januar 2023, 19:00

Der bevorstehende Kampf war alles, was nun zählte. Synnover hatte seine Lektion schnell gelernt, im Grunde sogar schon vor der unerwarteten Mitteilung, gegen den Ork versagt zu haben. Noch immer konnte er es sich nicht ganz erklären. Raz'ulak der Furchtlose hatte im Sand gelegen, ohne dass die Brust sich noch hob oder senkte. Er war erstickt. Er musste tot sein! Und doch hatte man ihn - Synnover - als Versager bezichtigt und bestraft. Er wollte nicht, dass es sich wiederholte. Sein Zimmer bei den Nachtklingen mochte deutlich geräumiger sein als der stinkende Orkschrank seiner Kindheit, aber das hieß nicht, dass es nicht weniger beklemmend für ihn war, dort eingesperrt zu sein. Zum Ende der Woche hin hatte die Decke bereits gedroht, ihm auf den Kopf zu fallen. Er wusste nicht, wieviel länger er in seinem Gefängnis hätte ausharren können. Es war weniger die Enge, als die komplette Ignoranz und Isolation, die ihm dort zu schaffen machten. Umso beruhigender erschien ihm jetzt das Jubeln, die Rufe und das Toben der Menge. Bald würden sie für ihn jubeln. Er musste nur siegen. Es war ganz einfach.
Trotzdem wollte Syn seinen Kontrahenten nicht unterschätzen. Gegen wen auch immer er antreten sollte, er würde sich konzentrieren wie immer. Das zumindest konnte man ihm nachsagen. Nirgends war das weiße Kaninchen so fokussiert und so konzentriert wie auf dem Sand des Arenarunds. Er blendete alles aus, was fernab dieses Kreises stattfand, denn für ihn ging es seit jeher um Leben und Tod. Abgesprochene Kämpfe waren ihm zwar nicht unbekannt, aber immer in Anlehnung einer Zurschaustellung irgendwelcher historischen Heldentaten irgendeines großen Dunkelelfen oder sonstiger Persönlichkeit Morgerias. Sie spielten Theater mit falschen Kämpfen. Auch das gehörte dazu. Alles andere aber nahm er so ernst wie das Blut, das den Sand tränkte. Heute würde nur sein Gegner Blut vergießen. Synnover hatte nicht vor, sich treffen zu lassen. Er würde nicht versagen. Sieg war die einzige Option für ihn und als Kurtu ihn ausnahmweise mal kommentarlos aufforderte, sich bereit zu machen, da erhob er sich und folgte dem Goblin durch die vertrauten Gänge bis hin zu seinem Zugang in die Arena selbst.
Jubel aus den Zuschauerreihen brandete auf, als sowohl er als auch sein Gegner auf der anderen Seite das Feld betraten. Syn richtete sofort einen Blick auf ihn. Es war tatsächlich der Ork. Raz'ulak. Er lebte wirklich noch. Das Kaninchen runzelte die Stirn, legte den Kopf schief, dass seine falschen Ohren wippten. Das Publikum schrie, tobte, jubelte, beschimpfte ihn. Er hörte es nicht. Für ihn war es ein Rauschen am Rande seiner Wahrnemung und seine Reaktion darauf wie immer: es gab keine. Das machte vielleicht zusätzlich den Charme aus, welchen man dem weißen Kaninchen zusprach. Unnahbare Charaktere galten als geheimnisvoll. Dieser kleine Kämpfer scherte sich nicht, ob er beim Publikum Lob oder Kritik erntete. Er kämpfte nur für sich und besaß nur Augen für den Gegner. Außerdem schien es ihm ein wahres Vergnügen zu sein, ihn ohne einen richtigen Angriff bezwingen zu können. Wie auch immer er es machte, damit begeisterte er die Massen.
Heute war allerdings einiges anders. Das Rauschen von oben klang nicht so wie immer. Selbst die Arena besaß eine andere Aura und so ließ Synnover sich das erste Mal von den Reihen über ihm ablenken, seit er im Schwarzen Kolosseum antrat. Er hob den Blick und hörte sofort einige Verehrerinnen quietschen, weil er sich ihnen überhaupt widmete. Doch im Grunde schaute Syn niemanden direkt an. Er engte den Blick, ließ ihn wandern. Dann fand er die Logen des Adels mit Bannern ihrer Häuser. Sahen sie schon immer zu? Synnober hatte nie hochgesehen. Er hatte immer nur das Rauschen gehört, wenn er die Arena betrat. Er hatte gekämpft, war nach seinem Sieg hinaus gegangen oder nach einer Niederlage in den Lazarettbereich der Heilerin getragen worden. Er sah niemals ins Publikum. Jetzt aber hing sein Blick an der Loge der Nachtklingen. Er hatte ihr Banner entdeckt, nun betrachtete er, wen seiner Herrschaften es zu seinem Kampf zog. Dass Yolintha anwesend war, überraschte ihn nicht. Über Karrish freute er sich gar ein wenig, auch wenn er es sich selbst nicht erklären konnte. Dieser Mann hatte ihn ausgesucht und ihm gegenüber zollte Syn schon immer ein kleines Maß mehr an Respekt. Er wusste nicht, ob es allein daran lag, dass Karrish ihn von den Reißern fortgeholt hatte. Von Sodth, der ihm mit seinem Verkauf verraten hatte. Sein Blick hüpfte weiter. Grün traf auf grün, als er Zarrah entdeckte. Für einen Lidschlag betrachtete er sie. Dann festigte sich sein eigener Blick, damit sie auch genau wissen würde, wem er galt und ... Synnover verneigte sich. Er senkte den Oberkörper so tief, dass ihm die Hasenohren umkippten und fast ins Gesicht fielen. Mit einer eleganten Pose, in der er sich auch wieder aufrichtete, rückte er sie zurecht.
Das war es dann aber auch schon. Das heute ganz in schwarz gekleidete weiße Kaninchen würde nicht mehr hochschauen. Das Publikum verwandelte sich wieder in ein Rauschen mit einer Nuance von Zarrah und er konzentrierte sich auf den Ork auf der anderen Seite.
Widerlich wie er im Licht glänzt. Warum lebst du noch, du großer Haufen Inkompetenz?
Synnover machte einen Schritt in die Arena hinein. Schon stockte er, als ein weiterer Kombattant sich ankündigte. Seine Schritte klangen deutlich schwerer, denn er trug auch deutlich schwerere Rüstung. Kein Licht brach sich in den schwarz gefärbten Metallplatten, die selbst seinen Hals schützten. Der Zweihänder war mindestens so lang wie Synnover groß war. Das Kaninchen verengte die Augen.
Drei gegen drei? Ist das... Ferrix'tha der Schreckliche?
Schnell bestätigte sich seine Annahme. Aran'Duran persönlich betrat die Manege dieses Zirkusses aus Blut und Tod. Er begrüßte zunächst das Publikum und gab den Kämpfern auf diese Weise etwas Zeit, sich aus der Ferne zu beschnuppern. Synnover schluckte seinen ersten Schrecken über die vor ihm ausgebreitete Situation herunter. Er musste sich konzentrieren, sonst würde er sterben. Das hier war gewiss kein Schaukampf. So versuchte er, sich Einzelheiten an seinen Gegnern einzuprägen, soweit er sie aus der Entfernung wahrnehmen konnte. Ihm fiel bei beiden natürlich sofort nicht nur deren Größe auf, sondern auch die Rüstung.
Groß, schwer gerüstet und beide haben sie sich mit langen Klingen bewaffnet. Ich darf nicht in ihre Reichweite gelangen, solange sie noch munter genug sind, mich mit einem Schlag zu zermalmen. Synnovers Taktik stand schnell fest. Er würde wie immer das weiße Kaninchen der Arena sein. Ich lasse sie so oft es geht, gegenseitig müde machen. Sollen sie sich doch die Köpfe einschlagen. Im besten Fall landet vorzeitig einer von beiden tot im Sand und ich muss mich nur noch um den anderen kümmern. Ansonsten findet der Kampf heute für mich vom Rande aus statt. So würde er es machen. Laufen und ausweichen, um die anderen beiden bloß nicht zu nah an sich herankommen zu lassen. Mit ihren schweren Rüstungen würden sie garantiert schneller die Ausdauerreserven aufgebraucht haben als er, vor allem, wenn er sie dazu zwang zu rennen. Und das würde er. Wenn sie stehen blieben, würde auch er stehen bleiben. Es kümmerte ihn nicht, sollte das Publikum sich darüber empören. Es kümmerte ihn ebenso wenig, wenn der Kampf sich dadurch in die Länge zog. Es war seine einzige Chance, dieses Aufeinandertreffen zu überstehen. Ob er auf beide würde den Atemnot-Zauber anwenden können? Beim letzten Mal schon schien er versagt zu haben, zumindest bei dem Ork. Jetzt war dieser wieder da, möglicherweise immun gegen sein geringes magisches Potenzial und obendrauf kam dann noch Ferrix. Eine wahrliche Herausforderung.
Synnover atmete tief durch. Er hatte Aran'Duran überhaupt nicht zugehört. So viel Konzentration konnte man nun wirklich nicht von ihm verlangen! Es ging hier schließlich um Leben und Tod.
"Das wird interessant", raunte er sich selbst zu und setzte sich mit langsamen Schritten in Bewegung. Normalerweise ging er immer erst in die Mitte der Arena, lockte seinen Kombattanten dorthin und rannte dann weg. Dieses Mal näherte er sich nur sehr langsam, fast schon zurückhaltend. Er hoffte darauf, dass Raz'ulak und Ferrix zuerst aufeinander losging. Eines aber stand für Synnover fest. Wenn es sich ergab, musste er den grünen Großling unbedingt ausquetschen, wie er hatte überleben können.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Dienstag 17. Januar 2023, 15:37

Raz betrat die Arena und erhielt Applaus, Begeisterungsrufe und hier und dort flogen tatsächlich einige Blumen für ihn von den Rängen. Donnernd hallte sein tiefes Lachen über den Sand und er genoss die Welle der Begeisterung, ob seiner plötzlichen Auferstehung. Razag ließ sich feiern! Sich um die eigene Achse drehend steckte der die Arme hoch und präsentierte sich der Menge. Raz'ulak der Furchtlose ließ die Muskeln spielen, posierte und sonnte sich im Glanz der Anerkennung seiner treuen Fans. Wann immer der die Fäuste hoch riss, wurde der Jubel etwas lauter.
„Die TODGEWEIHTEN grüßen euch!!!“
, brüllte er mit tiefer Stimme seinen Lieblingssatz heraus, den er auch fehlerfrei aussprechen konnte. Dann fing er eine Rose, schnupperte einen Moment daran, vergaß auch das sinnliche Lächeln nicht und …
...stopfte sich dann den Blütenteil vorne in die Hose. Die Frauen standen auf solche kleinen Gesten und er rückte sein so parfümiertes 'mächtiges Gemächt' noch mal zurecht. Wenn er das heute überleben würde, gäbe es sicher wieder zahlungskräftige Kundschaft zu beglücken. Lachend wandte er sich dann seinem Kontrahenten zu, der eher still das Rund betreten hatte. Das Karnickel kam heute ganz in Schwarz und …
Oooooooh jaaaaaaa! Diese OHREN!
Auch Raz war einer von jenen, die laut über die Ohren lachten, aber sich still dachten:
Na, wenn das mal kein Fehler war, kleiner Hoppler...
Um sie nicht sofort bei einem seiner vielen Sprünge verlieren zu wollen, musste er sie ja irgendwie befestigt haben und es wäre Raz eine 'Ehre' ihm jenes Accessoire vom Kopf zu reißen, am besten zusammen mit einem Fell/Haarbüschel, dass er dann wie einen Skalp präsentieren konnte.
Die Ohren muss ich haben!!! Was für eine Trophäe!
Razag grinste wild und hungrig auf diesen Kampf von einem Ohr zum anderen. Aber auch das Kaninchen herhielt Applaus, Pfiffe und Rufe. Er verbeugte sich zu einem der Ränge und dann … betrat ein weiterer Spielgefährte die Arena:
Ferrix!
„Das ist Ferrix!! Das wird der Kampf der Giganten!
Scheiße!
Der Dunkle hob den Zweihänder lässig auf seine Schulter.
Scheiße!
Raz musterte seinen Gegner genau. Sein Körper war mit geschwärztem Stahl geschützt: Hals, Schultern, Rücken, Beine, der Bauch jedoch nur mit Leder und sogar Stahlkappen an den Schuhen.
Scheiße!
Da stand Geld im Hintergrund vor ihm. Man ..bzw. Aran'Duran hatte Ferrix zum gewinnen ausgerüstet. Fair war was anderes. Das einzige was Raz dagegen halten konnte war sein Orkschwert. Dieses schwere Metall hatte schon so manche Rüstung zerfetzt. Es war stabil und hatte viel Blut gekostet, war genauso groß wie Ferrix Zweihänder, konnte aber von der Hand des Orks auch einhändig geführt werden. Wäre es eine Geliebte, Raz hätte sie angebetet. Diese Waffe war heute sein einziger Vorteil, denn der Dunkelelf war deutlich besser gerüstet.
Das ich auch gegen Ferrix kämpfen muss.... Scheiße, damit hab ich nicht gerechnet. Jetz wäre ein Schild gut...
Er taste unbewusst nach dem Netz, dass hinten an seinem Gürtel griffbereit hing. Das Geflecht war gegen Ferrix sinnlos. Raz hatte sich nur auf einen Gegner vorbereitet.
Dann betrat noch jemand das Rund. Der Arena-Leiter versprühte seine Macht und Raz verneigte sich vor seinem Herrn. Aran’Duran hob beide Arme, sodass die Meute in den Rängen allmählich zur Ruhe kam. Er brauchte nur einen Finger zu rühren und man gehorchte.
„Gäste! Freunde!“
, begann er und drehte sich jedem Rang einmal zu. Er blieb vor den Logen der Adeligen stehen und verneigte sich höflich vor diesen.
„Hohe Herren, feine Damen!... Werdet Zeuge eines bisher nie dagewesenen Kampfes! Drei Krieger, jeder auf seine Weise ein Sieger unzähliger Schlachten!“
, das Publikum schien den Atem anzuhalten, so gebannt war es. Aran lächelte hinterhältig.
„Dies ist ein Kampf auf Leben und Tod. Und nur einer von ihnen…. Wird diese Arena als unangefochtener Sieger verlassen. Nur einer wird sich beweisen können. So lange wie es dauert – Getränke und Essbares gehen…auf mich!“
Die Menge jubelte wie verrückt, während Aran sich jedem Kämpfer zuwandte. Razag erhielt ein Nicken, Synnover ein hinterhältiges Lächeln und Ferrix… der bekam eine kleine Verbeugung.
Scheiße!
Es war seine Idee gewesen. Razag wusste es. Dann verließ Aran die Arena und es ertönte ein Stoß aus einem Horn. Der Kampf konnte los gehen und der Ork ging seine Taktik und die der Gegner gedanklich durch:
Ferrix hat nur zwei Schwachstellen in seiner Rüstung. Das sind der ungeschützte Kopf und der weich gepolsterte Bauch. Er ist der stärkere und weit aus erfahrener und damit der gefährlichere Gegner.
Er sah zum Karnickel rüber.
Er wird sicher wieder versuchen seine Gegner müde zu machen. Er wird sicher warten bis einer vorzeitig von uns tot im Sand liegt. Ansonsten wird er sich zurück halten und ausweichen.
Es ging um Leben und Tod. So langsam wie Synnover zum Zentrum des Runds schritt, bestätigte sich nur Raz Vermutung. Aber Raz war hier um seinem Herrn, selbst wenn es ihm das Leben kosten würde, eine gute Vorstellung zu bieten. Also schwang er ein paar mal sein Orkschwert, links am Körper, rechts am Körper vorbei, wirbelte es einmal über dem Kopf und dann sich schnell um die eigene Achse drehend tief über den Sand, dass dieser nur so spritzte. Dann richtete er sich auf halben Wege zum Zentrum wieder auf und rief Synnover zu:
„HEEE, Kanickel! Noch ne Runde? Hol mir deine Löffel, wenn mit Ferrix fertig bin! Wart da solange!“
, dann lachte er noch einmal tief und zeigte mit der Schwertspitze auf das nördliche Rund unterhalb der Adelssitze. Mochte es sich so anhören, als ob er den Hoppler nicht ernst nahm? Gewiss! Aber seine Gegner zu 'reizen' gehörte zu Raz Auftritt dazu. Der Rammler hatte beim letzten mal irgendwas mit seinem Atem gemacht, aber diese Verknüpfung hatte der Ork nicht gezogen. Ihm war einfach die Luft ausgegangen und er hatte ein 'Päuschen' beim Atmen eingelegt. Außerdem war er echt kaputt gewesen und hatte einiges an Blut verloren. Kein Wunder, dass er ohnmächtig geworden war. Jetzt musste er sich erst einmal Ferrix stellen und das würde schwer genug werden. Danach war das Karnickel dran. Ferrix umrundend positionierte sich Raz sogar mit dem Rücken zu Synnover und zwinkerte ihm noch mal neckisch zu.
Heute ist ein SCHEISS-GUTER Tag zum sterben!!! ...aber wenn es so sein soll, dann laut!
"Orks verlieren niemals! Wenn wir gewinnen, gewinnen wir! Wenn wir sterben, sind wir tot, also zählt das nicht als verloren."

Sein Schwert schwingend schritt er lauernd auf den Dunkelelfen zu. Jetzt hieß es erst mal Erfahrung gegen unbändige Kraft. Raz konnte nicht mit Finesse aufwarten, aber wenn er traf, dann brachen Knochen, selbst wenn sie unter Stahl verborgen lagen. Raz Konzentration lag auf Ferrix Gelenken, dem ungeschützten Kopf und Bauch, sowie 'kurz' den erstaunlicher Weise ungeschützten Armen. Doch die zu treffen war fast unmöglich bei einem schnelleren und erfahrenem Gegner. Raz musste grobe Körpertreffer einsetzten, um seinen Gegner aus dem Gleichgewicht und zum Ausweichen zu zwingen. WENN es gelang, dann würde er versuchen Ferrix’tha unauffällig rücklings zum Karnickel zu treiben, damit dieser vielleicht auch seine Chance bekam zu glänzen. Und ja tatsächlich wollte Raz heute glänzen! Nicht nur mit seiner geölten Haut, sondern der Kampf an sich musste großartig werden – egal wer am Ende noch stehen würde...
Mit donnerndem Kampfschrei drosch er auf Ferrix ein.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Synnover » Mittwoch 18. Januar 2023, 00:36

Ob es wirklich ein Fehler von Synnover war, sich in der Form zu präsentieren, die zumindest ansatzweise seinen Namen ausmachte? Er trug kein Weiß, aber niemals zuvor sah er einem Kaninchen so ähnlich. Von weitem konnte Razag natürlich noch nicht sein aufgeschminktes Stupsnäschen erkennen, wohl aber die Ohren. Sie waren kein Fehler, oh nein. Sie zeigten ihre volle Wirkung, denn der Ork wurde auf sie aufmerksam. Mehr noch, er erkannte in ihnen eine Trophäe, die es wert wäre, sie erlangen zu wollen. Leicht wippten sie, als Syn sich auf den Weg zum Zentrum der Arena machte. Der Hornstoß verkündete bereits, dass der Kampf nun offiziell eröffnet wurde. Von nun an galten keine Regeln mehr außer jene, das Publikum zu begeistern und zu überleben - mit allen Mitteln.
Syn nahm sich Zeit. Er beobachtete die beiden Kontrahenten, hielt seine Aufmerksamkeit zunächst aber vordergründig auf Ferrix gerichtet. Gegen Raz'ulak den Furchtlosen war er bereits angetreten, gegen Ferrix nicht. Möglich, dass jener von seinen jüngsten Siegeszügen bereits gehört hatte. Synnover hatte gewiss vom anderen erfahren, denn Ferrix galt als unangefochtete Spitze der Arena, auch wenn er sich selbst noch nicht so sehen mochte. Wer gegen ihn antrat, musste einiges an Können beweisen.
Es wurde höchste Zeit, dass wir aufeinander treffen, dachte das weiße Kaninchen, ohne seinen Gegner dabei zu unterschätzen. Wenn dann überschätzte er sich selbst, würde dies aber niemals einsehen. Er war hier, weil er bisher erfolgreich überlebt hatte und er hatte vor, auch diese Runde so zu beenden. Auch wenn es schwer fiel, denn Ferrix war unbestritten ein mehr als gefährlicher Gegner, vor allem, weil Synnover seinen Kampfstil noch kein bisschen einschätzen konnte. Die schwere Panzerung und der gewaltige Zweihänder ließen auf Wucht und Kraft schließen, vor allem aber auf Langsamkeit. Selbst wenn er als Dunkelelf beweglicher wäre als der klobige Ork, so könnte er mit dieser Rüstung kaum die gleichen schnellen Haken schlagen wie Syn. Trotzdem würde jener sich in Acht nehmen müssen. Abstand und Ausdauer waren die Werte, mit denen er gut haushalten musste. Das galt sowohl für Ferrix als auch für...
"HEEE, Karnickel! Noch 'ne Runde? Hol mir deine Löffel, wenn mit Ferrix fertig bin! War da solange!"
In einer einzigen fließenden Bewegung, die einige Frauen in den untersten Zuschauerreihen schmachtend aufseufzen ließen, wandte Synnover sowohl Oberkörper als auch Kopf zum Ork herum. Letzteren hatte er geneigt, dass die geforderten Hasenlöffel ein wenig schlaff herabringen und das weiße Kaninchen nur noch ein Stück niedlicher erscheinen ließen. Niedlich, männlich, unnahbar und schön. Syn wusste, dass viele schon allein für diesen Anblick in die Arena kamen. Seine Kämpfe mochten da sogar nicht einmal so unterhaltsam sein wie jene von Razag. Der Ork wusste mit dem Publikum zu spielen, wo Synnover es nur ignorierte. Es war für ihn leichter, jegliche Ablenkung auszublenden, ansonsten würde er sie nur füttern und er durfte sich beim Kämpfen einfach nicht erlauben, seine Konzentration zu verlieren. Das konnte er tun, wenn er über Büchern grübelte oder seine nächsten Planungen durchdachte, während sich unter ihm ein anderer Körper sinnlich wand. Aber jetzt durfte er es nicht tun, doch Razag brachte ihn auf eine Idee.
Er hob sowohl Kinn als auch einen Mundwinkel etwas an - nicht viel, aber schon mehr als er anderen zugestand. Dann rief er Razag zu: "He, Ork! Wir beide gegen ihn da!" Er nickte in Ferrix'thas Richtung. "Als Dank erhältst du meine Ohren und eine zweite Chance auf einen Kampf gegen mich allein!" Dann trat er wirklich zurück, entfernte sich wieder etwas aus dem Zentrum, ohne beiden den Rücken zuzukehren. Er beobachtete sie und würde auf einen Moment warten, in dem er vielleicht wirklich einschreiten und mitkämpfen musste - mit dem Ork zusammen, denn so sah sein Angebot aus. Dabei ging es ihm kein bisschen darum, ein Duo zu bilden. Er wusste nur, dass es so leichter wäre, gegen Ferrix anzukommen. Den Elfen hielt er nämlich für den gefährlicheren Gegner und wenn Raz'ulak der Furchtlose ihm vorab ein wenig zusetzte, konnte es nur ein Vorteil für Synnover sein. Mit etwas Glück ging der Ork dabei drauf und das Kaninchen sähe sich einem Kombattanten weniger gegenüber. Mit noch mehr Glück gelänge es ihm, Ferrix zu stürzen, dann wäre der härtete von beiden Feinden besiegt.
Synnover ging es nicht darum, hier Freunde zu machen. Hier ging es nur um das nackte Überleben. Da waren ihm alle Mittel Recht, auch das Opfer seiner falschen Hasenohren. Er setzte darauf, dass Razag und Ferrix sich erst einmal einen schönen Zweikampf boten. So konnte er beide Kampfstile beobachten, vor allem aber seine eigenen Kräfte sparen. Kämen sie ihm zu nahe, würde er ausweichen. Notfalls könnte ihm Razag noch als natürlicher Schutzschild dienen. Er musste beim Flüchten nur stets in seinem Rücken bleiben, damit der grüne Klotz zwischen ihm und Ferrix stünde. Synnover wusste, dass das seine einzige Chance wäre, zu siegen. Im direkten Zweikampf gegen den Dunkelelfen könnte es wirklich schwierig werden, vielleicht sogar tödlich. Auch Ferrix machte keine halben Sachen, außer aus seinen Gegnern. Dass er für Syn eine Nummer zu groß wäre, wagte das selbstbewusste Kaninchen aber nicht einmal zu denken. Er würde sich nicht selbst schwächen, indem er sich mögliche Wahrheiten eingestand und Zweifel schürte. Aber er würde auch nicht blind zwischen die beiden Muskelberge laufen, da konnte das Publikum in seinem Rücken ihn noch so sehr ausbuhen. Es war für ihn ohnehin nur ein sanftes Rauschen am Rande seiner Wahrnehmung.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 18. Januar 2023, 21:18

So unterschiedlich wie sie selbst, waren auch ihre Auftritte in der Arena. Während sich Ferrix’tha stillschweigend feiern ließ, weil er es unzählige Male zuvor bereits genossen hatte, war es Razag, der das Publikum für seine eigene Show nutzte. Er riss die Arme empor und die Menge jubelte! Sein Schlachtruf erfüllte die Massen und er konnte hören, wie sie ihn mit ihm gemeinsam riefen. Ganz anders lief es bei Synnover ab. Er hatte sich noch nie mit dem Jubel der Umgebung abgegeben, denn er brauchte sie nicht, um sich im Sand anzustrengen. Dennoch oder gerade wegen dem unnahbaren Gebaren, seufzten und kreischten hier und dort junge und alte Zuschauerinnen, die sich nur zu gern einen Blick von ihm eingefangen hätten. Während gegenüberliegend die Zuschauer Blumen und… Unterwäsche… nach Razag warfen, quietschten die Damen bei Syn, während er den Blick endlich mal schweifen ließ. Oh ja! Heute war wirklich ein besonderer Kampf. Und sie durften Zeuginnen werden, wenn das weiße Kaninchen endlich Blicke in die Menge warf, und Herzen wie Höschen zum Brennen brachte. Doch sein Blick suchte nur eine bestimmte Loge ab. Hier in Morgeria war es üblich, dass die Adeligen weiter oben saßen, statt weiter unten, um die beste Sicht zu haben. In Morgeria wollten die hohen Herren und feinen Damen nicht mit dem verunreinigten Sand in Berührung kommen, wenn die Kämpfer sich darin die Lichter auslöschten.
So streifte Syn einige Gesichter, bis er schließlich seine Besitzer ausmachte. Tatsächlich waren alle anwesend. Karrish prostete Syn zu als jener kurz den Blick über ihn ziehen ließ, während Yolintha bezeichnend die Lippen leckte. Wenn er das hier überstand… dann war ihm dieser 'Pokal' sicher. Allerdings war es das Dunkelgrün, welches ihn einen Moment band. Zarrah erwiderte schnörkellos seinen Blick und als er sich verneigte, wanderte ein Mundwinkel nach oben, ehe sie den Blick abwandte und zum Ork sah. Allerdings waren Synnover und Raz’ulak nicht die einzigen, die diesen Kampf führen würden.

Ferrix trat auf den Plan und veränderte bei beiden Mitstreitern die Strategie. Keiner von ihnen hatte damit gerechnet, dass sie zu dritt sein würden. Und keiner von ihnen wusste, was sie noch erwarten würde, denn offenbar war es dieses Mal von Ferrix ausgegangen, diesen Kampf zu führen. Zumindest Razag wusste, dass der Dunkelelf mehr über das Kaninchen wissen wollte. Er hatte versucht, den Ork zu bestechen, auch wenn er nicht viel zu berichten wusste. Er hatte das geplant. Oder hatte er geplant, das Kaninchen auseinanderzunehmen und Razag kam ihm einfach gut gelegen? Wenn Ferrix Kaninchen und Ork auslöschte, wäre er wohl der absolut Erste in dieser Arena. Wer sollte nachkommen? Sie kannten fähige, solide Söldner, Gladiatoren und Sklaven. Aber nach Ferrix’tha, Razag und Synnover kam lange nichts. Er hätte für eine ganze Weile Ruhe vor denjenigen, die an seinem Stuhl sägen wollten. Die Ambitionen eines jeden Kämpfers waren unbenommen. Sie alle hatten nur ein Ziel: Gewinnen!
Razag erntete grölendes Gelächter, während er Syn reizen wollte und sich über sein Kostüm lustig machte. Dafür buhten auf der anderen Seite einige den Ork aus. Offenbar war im Vorfeld bekannt, wer aus welchem Tor trat, sodass sich die Zuschauer hinter ihren Favoriten setzen konnten. Hier und dort wurde auch gemischt, aber diese Stimmen gingen in der schieren Masse der Fürsprecher unter.
Gleichwohl war das Kolosseum hervorragend besucht. Trotz des Krieges oder gerade deshalb, waren die Kämpfe, ob zur Schau oder auf Leben und Tod, häufiger angesetzt. Die Daheimgebliebenen wollten unterhalten werden, während sie auf Nachrichten von der Front warteten. Es war ein haraxisches Geschäft, aber die Gier nach Ablenkung und Blut war nun mal größer.

Während Synnover und Razag sich gegenseitig triezten, verhielt sich ihr dritter Kontrahent bedeutend ruhiger. Er stand da, trug seine Mischrüstung aus Leder und Plattenelementen zur Schau und hatte den Zweihänder lässig auf die Schulter gelehnt. Er stemmte die andere behandschuhte Hand in die Seite und wartete geduldig. Razag war bereits drauf und dran, sich dem Dunkelelfen zu nähern, da ertönte noch mal die Stimme von Synnover: "He, Ork! Wir beide gegen ihn da! Als Dank erhältst du meine Ohren und eine zweite Chance auf einen Kampf gegen mich allein!" Razag donnerte ein ‚Abgemacht‘ in die Richtung des Rammlers und hielt weiter auf Ferrix zu. Dieser aber schnaubte nur, denn natürlich hatte er die Absprache mitbekommen.
Da Razag sich ihm aber als erstes näherte, ließ er ihn ein Stückchen herankommen, ehe er den Zweihänder lässig von der Schulter hob. Natürlich war Ferrix schwerfälliger durch seine Bewaffnung und auch seine teilweise schwere Rüstung. Allerdings war er ein verdammt guter Kämpfer und mit sämtlichen Wassern gewaschen. Razag kam kaum dicht genug an den Elfen heran, der ihn mit ein paar lässigen Bewegungen seines langen Schwertes auf Abstand hielt. Auch ihm war klar, dass der Ork nur zuhauen musste, um ihm sein Orkschwert in die Rüstung zu kloppen. Eine kleine Weile… passierte gar nichts. Ferrix wich nicht zurück, denn sein Schwert hielt den Ork auf Abstand. Somit konnte auch Razag’s Plan, ihn zu Synnover zu treiben nicht funktionieren. Dieser stand sowieso abseits und beobachtete nur. Er war gewiss nicht der Offensive, sondern brauchte es, dass man ihn jagte. Erst dann konnte er seine Kunst entfalten.

Ein Raunen ging durch das Publikum, während irgendwie… gar nichts passierte. Nach einer gewissen Zeit schien das Publikum bereits gelangweilt. Buhrufe wurden immer lauter und einige zornige sowie unflätige Beleidigungen, wechselten sich mit Anfeuerungen ab, Razag möge endlich zuhauen und Synnover loswetzen! Mit einem Mal aber, wurden die drei Tore erneut geöffnet, durch die die Kämpfer zuvor kamen. Dieses Mal gesellten sich jedoch weder neue Kontrahenten noch Aran’Duran zu ihnen: Aus dem Dunkel unterhalb des Kolosseums drangen unwillige Geräusche. Das Publikum begann zu tuscheln und einige deuteten aufgeregt auf die jeweils gegenüberliegende Seiten. Synnover hatte sich noch nicht sehr viel bewegt, sodass er als erstes auf das, was da herauskam aufmerksam wurde: Ein Serval schritt lauernd in die Arena und fing an, die Lage zu ergründen. Seine Nase zuckte, seine Ohren waren angelegt und deuteten unfraglich darauf hin, wie angepisst er war. Doch damit nicht genug: Auch aus den anderen Toren traten noch ein weiterer Serval und ein Tiger. Razag konnte hinter Ferrix aus dessen Eingang den Tiger sehen, während hinter ihm, aus seinem Tor der zweite Serval trat. Alle drei Großkatzen hatten gehörig die Schnauze voll und betrachteten die Männer. Das Publikum hielt für einen Moment die Luft an. Schon früher waren Tiere zum Kampf dazugeholt worden, doch das waren eher Hinrichtungen gewesen. Der Gegner wurde bestraft und im Anschluss das Tier getötet. Es war ein grausames Geschäft.
Plötzlich aber, jubelte eine einzelne Stimme irgendwo im Wirrwarr der Gesichter "JETZT GEHTS RUND!", sodass alle anderen mit einstimmten. Die Tiere fauchten und knurrten, ehe sie sich mit kraftvollen Sprüngen auf die Kämpfer stürzten. Syn hatte insofern vorerst Glück, dass er mit dem Serval konfrontiert war. Razag und Ferrix hatten noch einander und gleichzeitig zwei der Großkatzen, die sie sich vom Leib schaffen mussten. Allerdings war sogar Ferrix klar, dass das ein schnelleres Ende bedeuten könnte, als geplant, sodass er sich endlich bewegte. Deutlich flinker, als Razag wohl glaubte, schaffte es der Dunkle, dem Sprung des Tigers in seinem Rücken auszuweichen. Der Tiger verfehlte den Elfen, sodass er Kurs auf den Ork nahm. Der aber hatte im Rücken noch den Serval, der ebenfalls seine Chance auf Futter sah. Die Tiere hatte man hungern lassen, was sie erst recht gefährlich machte. Allerdings wich der Serval sowohl Ork als auch Tiger aus und wetzte hinter dem Dunkelelfen her.
Ferrix hob seinen Zweihänder und schlug nach dem Tier, sodass dieses vorerst die Seite des Schwertes als Klaps erhielt. Fauchend zog sich das Tier zurück und entdeckte damit Synnover. Nun hatte das Kaninchen jede Chance seinem Namen alle Ehre zu machen: Zwei der Großkatzen richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihn und begannen damit, ihn durch die Arena zu jagen. Schnell waren sie beide und es hatte beinahe den Anschein, als würden sie ihn gemeinsam hetzen. Auf der anderen Seite hatte Razag nun mit dem Tiger zu tun. Der stand offenbar auf grünes Fleisch, während Ferrix sich ebenfalls endlich näherte und sogar einige schnelle Schläge gegen den Rücken des Orks probierte. Kurz ritzte die Spitze des Bidenhänders die Haut des Orks am Schulterblatt auf, ohne wahrlich problematisch getroffen zu haben. Ferrix aber nutzte es aus, dass Razag abgelenkt war und schonte ihn nicht. Und dann tauchte im Augenwinkel Synnover auf, der zwei Servale am Stummelschwänzchen hatte…
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Synnover » Donnerstag 19. Januar 2023, 12:58

Synnover ließ sich weder von dem Geschehen vor ihm noch dem Gekreische hinter und über sich beeindrucken. Gerade in letzterem Fall hatte er das noch nie getan. Natürlich schätzte auch er es, wenn das Publikum auf seiner Seite war, bekam dies aber meist erst nach einem Kampf mit oder später, wenn man es ihm außerhalb des Arena-Rundes mitteilte. Karrish hatte ihn schon oft angehalten, mit dem Publikum zu spielen oder es wenigstens zur Kenntnis zu nehmen. Dann aber war er ebenso oft mit seiner Aussage zurückgerudert, wenn er bemerkte, welche Wirkung die Ignoranz des weißen Kaninchens gerade auf die Zuschauerinnen hatte. Es war ein stetes hin und her, dem Dunkelelfen dann wohl irgendwann schlichtweg zu mühsam oder langweilig, so dass Syn auch hier Privilegien erhalten hatte; nämlich die Freiheit, einfach nichts zu tun.
Genau diesem Weg folgte er aktuell. Er tat schlicht und ergreifend nichts, blieb in sicherem Abstand zu Ferrix und Razag stehen, während die beiden Grobiane sich gegenseitig attackierten. Sollten sie sich doch ihre Schädel einhauen! Umso leichter hätte er es mit dem, was am Ende übrig bliebe. Er schonte lieber seine Kräfte. Dann könnte er später nur umso besser ausweichen und müsste sich selbst nicht so sehr verausgaben. Dass ihm dieses Verhalten keine Sympathien bei seinen getreuen Zuschauern einbrachte, war ihm klar, letztendlich aber gleichgültig. Solange seine Herrschaft sich nicht darüber echauffierte und ihm mit dem Verlust seiner verdienten Privilegien drohte, würde er nichts daran ändern.
Unglücklicherweise kannte auch Aran'Duran, der Arenaleiter, dieses Verhalten bereits. Der Kampf der Giganten sollte in die morgerianische Geschichte eingehen, allerdings nichts in Zusammenhang mit faulen Gladiatoren, die sich die Beine in den Bauch standen! Er war vorbereitet für solche Fälle, außerdem brachte es nur noch mehr Spannung hinein, wenn er dem ohnehin schon besonderen Kampf zwischen dreien noch ein Sahnehäubchen verpasste.
Synnovers Blick zuckte zu seinem eigenen Eingang, als er von dort das vertraute Rasseln der schweren Metallketten vernahm. Normalerweise hörte er sie nur, bevor er die Arena betrat oder wenn die Kämpfe als beendet erklärt worden waren. Jetzt mitzubekommen, dass die Tore erneut geöffnet wurden, weckte seine Aufmerksamkeit.
"Na großartig...", brummte er, als er schon die schweren Tatzen der Raubkatze sah, die aus den Schatten den Sand betrat. Ein Serval, eigentlich schön, wenn nicht sogar elegant. Viele schätzten die gefleckte Fellzeichnung dieser Tiere. Auch Synnover mochte sie gern mal als Accessoire bei einem seiner vielen Kostüme. Jetzt jedoch und noch vom lebenden Besitzer getragen, schürte der Anblick nur seinen Unmut.
Sieht so aus, als wollte Aran'Duran mich rennen sehen ... wie unnötig! Aber ich weiß, dass auch er nicht genug davon bekommen kann, mein Muskelspiel beim Rennen zu beobachten. Mit einem Seufzen straffte Synnover seine Haltung, als das erste von insgesamt drei Raubtieren sich schon auf dem Weg zu ihm machte. Glücklicherweise empfand der viel größere Tiger Ferrix wohl als den besseren Happen.
Synnover mochte Tiere, jedenfalls mehr als Dunkelelfen, Orks und Menschen. Sie waren irgendwie ... ehrlicher, am Ende aber auch nur ein netter Zeitvertreib. Er selbst besaß kein Haustier. Ha! Er war eines und somit besaß er überhaupt nichts! Aber er hatte sich bislang auch nie mit der Frage beschäftigt, ob er sich gern um ein Tierchen kümmern wollte. Auch jetzt dachte er nicht darüber nach, denn im Moment waren die Katzen eher eine Gefahr denn ein lustiger Zeitvertreib. In der Arena hasste er Tiere mehr als Dunkelelfen, Orks und Menschen. Sie waren unberechenbar, von ihrem Hunger getrieben und man konnte sie weniger leicht manipulieren. Er musste darauf hoffen, ihre Instinkte zu überrumpeln, denn jene waren das einzige, worauf er sich bei einem Gegner dieser Art verlassen könnte.
Sicherlich hatten sie dem Tiger und den beiden Servalen wenig bis gar kein Futter zur Verfügung gestellt, so dass drei lebende Gladiatoren ihnen nun wie ein Festmahl vorkommen mussten. Schon eine kleine Wunde und der dadurch entstehende Blutgeruch könnte die Tiere anlocken. Es galt, was auch bei Raz'ulak und Ferrix'tha für Synnover galt: bloß nicht in ihre Reichweite gelangen. Er durfte sich nicht treffen lassen. Er durfte keine Verletzung davontragen, um den Hunger der Tiere nicht noch zu schüren und sie anzulocken. Trotzdem war ein Lockvogel keine schlechte Idee.
Eine einzelne Stimme hob sich aus dem zu einem sanften Rauschen abgeebbten Gemurmel des Publikums. "JETZT GEHT'S RUND!" Schon pflichteten andere Stimmen bei und erneut schlugen die Wellen aus Anfeuerungs- und Buhrufen wie eine Brandung gegen den Felsen, den die unterste Brüstung der Zuschauerränge bot. Wellengleich schwappten die Rufe über, stürzten sich in das Rund und fluteten den Sand mit ihrem Rauschen. Ja, jetzt ging es rund.
Syn grinste auf, als neben seinem Serval auch noch der zweite sich hinzugesellte, um das weiße Kaninchen als Beuteziel zu markieren. Er konnte nun nicht länger den Beobachter spielen und musste beim ersten Ansturm des ersten Servals sogar einen ordentlichen Sprung machen, um den gewetzten Krallen zu entrinnen. Sand wirbelte auf, als er mit seinem Fuß abbremste. Die Hasenohren rutschten auf seinem Kopf nach vorn. Sie waren doch keine so gute Idee gewesen, zumindest nicht in der Anbringung. Mit der linken Hand rückte Synnover sie wieder gerade. Mit der Rechten zog er seinen Dolch. Er würde mit der Klinge und seinen eher jämmerlichen Handhabungskenntnissen kaum gegen einen Serval ankommen, geschweige denn gegen zwei. Aber er hatte auch nicht vor, sie zu attackieren. Trotzdem wollte er seine einzige Chance auf Gegenwehr nicht im Gürtel stecken lassen. Seine Methoden sahen ohnehin anders aus. Er blickte sich nach dem Tiger um. Jener pirschte noch immer irgendwo bei Ferrix und Raz'ulak umher. Er war im Moment sogar gefährlicher als die Servale, denn ihm durfte er bei seiner Flucht nicht versehentlich in die Quere geraten. Alles andere lief noch nach Plan - einem spontanen Plan, mit dem er hoffte, das Publikum weit genug zu begeistern und die Raubkatzen abschütteln zu können, dass er sich wieder auf die Kämpfenden konzentrieren könnte.
Zunächst einmal hieß es aber zu fliehen. Darin war das weiße Kaninchen gut. Dadurch hatte es sich einen Namen gemacht. Also preschte es los und gewann überraschend schnell an Abstand zu den beiden Servalen. Raubkatzen waren schnell, aber Synnover konnte ihnen trotzdem entkommen. Wenn sie zu nahe kamen, weil er ob einer Kurve abbremsen musste, dann schlug er einen Haken. Davon waren nicht wenig sehr waghalsige Manöver, weil die Servale durchaus rasch waren, ihn mit einem Sprung zu erreichen. Als einer sich dabei beinahe in seinen schleppenartigen Kaninchenpuscheln verfing, die Teil seines Kostüms bildeten, kam ihm eine Idee. Noch im Lauf schnappte er nach den beiden schwarzen Bändern, die oberhalb seines Hinterns an seiner Hose festgenäht worden waren. Er zupfte an ihnen und schüttelte sie, dass sie im Laufen wild umher flogen und die schwarzen Puscheln an den Enden munter hopsen ließen.
Ja, holt sie euch, die kleinen Flauschbälle!
Kurz ärgerte Synnover sich, dass er seine Puschel nicht hatte mit Blut tränken können, um sie für die Servale noch attraktiver zu machen. Er wollte sich aber auch nicht selbst verletzen. Zum einen wäre dies ein Makel an seiner Schönheit. Darüber hinaus könnte es ihn einschränken, wenn er sich im Lauf einen unangenehmen Schnitt zuzöge und nicht zuletzt besäße er dann eine blutende Wunde, die langfristig mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnte als die tanzenden Puschel. Es musste also auch so gehen. Doch nun würde es gefährlich.
Synnover drehte eine weitere Runde quer durch die Arena. Er suchte nach dem Tiger und den beiden anderen Kämpfern. Der dritten Raubkatze musste er nun ebenso entgehen wie Razags hakenartigem Schwert und Ferrix' überlanger Klinge. Sein nächstes Manöver wäre gewagt, aber wenn es gelänge, hätte er nicht nur die Raubkatzen erst einmal vom Hals, sondern ein anderer dürfte sich mit ihnen messen. Seine Augen blitzten wie junges Gras, als er an das mögliche Resultat dachte und er verlangsamte seinen Lauf etwas. Die Servale sollten aufholen, sie durften ihm nur nicht zu nahe kommen. Mit einer Hand straffte er die rechte Schleppe seines Kostüms, während er mit der anderen den Dolch unter den Stoff drückte. Er kugelte sich fast schon die Schulter aus, achtete nicht darauf, wie es aussehen mochte. Hier musste er ausnahmsweise pragmatisch denken. Dann lief er plötzlich wieder schneller, dass seine Füße den Sand unter ihnen wegstoben. Er steuerte geradewegs auf Ferrix' Kehrseite zu, schleunigte noch mehr und wollte im Moment, da er seinem Rücken so nahe wäre, dass er ihn berühren könnte, einen gewaltigen Haken schlagen. Im besten Fall gäbe er dem überheblichen Dunkelelfen noch einen ordentlichen Tritt dabei. Doch das war nicht sein Plan. Wenn alles funktionierte wie erhofft, würde er seine Kaninchenschleppen durchtrennen, damit die von den Servalen verfolgten Puschel auf oder wenigstens nahe bei Ferrix landeten. Sollte er sich doch um all die Katzen der Arnea kümmern!
Das größte Risiko hierbei blieben ein schnelles, mit Waffe gespicktes Herumwirbeln des Elfen oder der Tiger, den Synnover soeben aus den Augen verloren hatte. Er biss die Zähne zusammen. Jetzt gab es kein Zurück mehr und die letzte Möglichkeit für ihn wäre noch, sich ganz klein zu machen, um wie ein Kaninchenball über den Sand zu kugeln, auch auf Kosten weiterer Orientierung. Hauptsache, er käme so erst einmal wieder außer Reichweite.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Samstag 21. Januar 2023, 15:25

Raz war zielstrebig auf den Dunklen los gegangen und seine treuen Anhänger jubelten ihm noch ein paar Momente lang zu, doch bald ging ein Raunen durch das Publikum, während irgendwie… gar nichts weiter passierte.
Scheiße!
Auch die Absprache trug keine Früchte, denn das Kaninchen stand weiterhin still da. Und Ferrix parierte die Schläge des Orks gekonnt. Nach einer gewissen Zeit schien das Publikum bereits gelangweilt, Buhrufe wurden immer lauter und einige zornige sowie unflätige Beleidigungen, wechselten sich mit Anfeuerungen ab, Razag möge endlich fester zuhauen und Synnover los wetzen!
Muss ich hier denn alles alleine machen?
Als hätte das Schicksal zugehört, war da auch schon das Rasseln der Ketten zu den Wildtiergehegen zu hören.
Scheiße!
Ein kurzer Blick zu Ferrix genügte, dass auch dieser nicht wahrlich erbaut über diese Entwicklung sein konnte. Hier ging es nicht mehr darum, den besten Kämpfer zu küren, hier ging es nur noch ums töten. Vielleicht hatte Aran von ihnen allen genug? Hatten sie ihn zu sehr enttäuscht oder gab es bereits neue 'frische' Wahre die ihren Platz einnehmen sollte?
DAS hast du sicher nicht geplant, Ferrix.
Das alles waren irrelevante Überlegungen, wenn man im Rund stand und zum Handeln gezwungen wurde. Raz Blick huschte kurz zur Seite. Ein Serval schritt lauernd in die Arena und fing an, die Lage zu ergründen, doch damit nicht genug: Auch aus den anderen Toren traten noch ein weiterer Serval und ein Tiger. Razag konnte hinter Ferrix aus dessen Eingang den Tiger sehen, während hinter ihm, aus seinem Tor der zweite Serval trat. Alle drei Großkatzen wirkten ausgehungert.
Das wird ne Hinrichtung.
Gladiatoren wurden so bestraft und im Anschluss das Tier getötet. Raz hatte das schön häufiger mit angesehen. Wenn sie es nicht schafften die Großkatzen auszuschalten, gewann hier niemand! Razag wurde still und starrte kurz zu dem Tiger. Von ihm ging für Raz erst einmal die größte Gefahr aus, auch wenn die beiden Servale durch ihre Schnelligkeit und Wendigkeit bestachen. Die getupften Jäger waren wohl hinzu gebeten worden um das Kaninchen zu beschäftigen. In der Steppe der Toten Ebene jagten sie bevorzugt Nagetiere.
"JETZT GEHTS RUND!"
Begeisterung war wie eine Welle, die sich fort setzte und weiter auftürmte um so mehr Stimmen sie mit sich riss. Das Publikum brandete auf wie sprühende Gischt, tobte und die Tiere fauchten und knurrten, ehe sie sich mit kraftvollen Sprüngen auf die Kämpfer stürzten. Raz ließ erst einmal ein wenig Abstand zwischen sich und Ferrix entstehen. Flink schaffte es der Dunkle, dem Sprung des Tigers in seinem Rücken auszuweichen. Der Tiger verfehlte den Elfen, sodass er Kurs auf den Ork nahm.
Scheiße!
Tiger und Mann würden unweigerlich gleich aufeinander treffen und so blieb dem Ork nur eines. Einmal hatte man ihn gegen einen Bären kämpfen lassen und auch wenn der Tiger nicht ganz dessen Gewicht hatte, so war Raz 'Verteidigungs-Taktik' hier die gleiche. Er musste den finalen Angriff abpassen und sein Schwert zwischen sich und seinen Rumpf bringen. Den Handgriff seines Schwertes hielt er dabei fest gegen seine metallene Bauchplatte gedrückt, da sonst das bloße Gewicht des Tiers beim Aufprall ihn selbst mit dem eigenen Schwertschaft aufspießen würde. Die langen Pranken würden ihn vielleicht trotzdem erreichen und …
… da spürte er auch schon die verräterische Klinge des Dunkelelfen in seinem Rücken.
Arsch!
Aber mehr als ihn zu verfluchen konnte er eh grad nicht tun. Raz würde den Tiger mit vor Bauch verkeilten Schwert empfangen, sich unter ihm begraben lassen, einzig seinen Kopf vor dem Biss der Raubkatze noch schützen und sich mit ihm nach hinten fallen lassen. Sollte sich das Tier in seiner Blutlust doch selbst erstechen.
Das Synnover während dessen seinem Namen alle Ehre machte und den Servalen derzeit noch entkam, bekam der Ork nicht mit. Razag hatte mit dem Tiger genug zu tun. Der stand offenbar auf grünes Fleisch. Da tauchte im Augenwinkel Synnover hinter Ferrix auf, der zwei Servale an seinen beiden an langen Schleppen hängenden Stummelschwänzchen hatte.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 26. Januar 2023, 00:10

Es war quasi so als würde ein Stein gegen eine Mauer klopfen als Razag sich an Ferrix versuchte. Der große Ork konnte bei dem Veteranen einfach keine Kerbe kloppen. Und langsam dämmerte ihm das auch, sodass er anfangen musste, seine Strategie zu überdenken. Zumal das Kaninchen auf der anderen Seite der Arena überhaupt gar keine Anstalten machte, sich an ihre knappe Abmachung zu halten. Für mehr als die Erkenntnis, dass er Ferrix so nicht beikommen konnte und der Rammler ihn im Stich ließ, blieb aber keine Zeit, denn sofort wurde er abgelenkt von einem bekannten Kettenrasseln. Für einen Moment schien die Arena kollektiv den Atem anzuhalten, als sich plötzlich noch die drei Großkatzen in den Kampf der Giganten einmischten. Auch in Ferrix‘ Gesicht ließe sich ablesen, dass er davon nichts gewusst hatte. Es blitzte in den Augen des Dunklen als er sich dem Tiger kurz zuwandte. Doch für keinen von ihnen blieb besonders viel Zeit, die neue Situation ausgiebig zu durchdenken. Razag war ohnehin kein Mann der vielen Worte, sodass er die neue Lage mit einem einzigen Wort hervorragend zusammenfasste: Scheiße! Der Grüne aber war Kämpfer genug, um nicht schreiend von dannen zu laufen und sich lieber der Situation zu stellen. Oh ja! Und wie er das tun würde. Der Tiger hatte bereits Ferrix im Visier, der sich derweil kurz wieder Razag zugewandt hatte. Nun galt es Feind und Tier abzuhalten und somit musste Ferrix sich entscheiden, wem er den Rücken und wem die Brust zuwandte. Im Augenwinkel konnte der Dunkle erkennen, wie der Tiger Schwung holte und absprang, um ihm ins Kreuz zu springen. Im letzten Moment wich der Elf mit einer gekonnten Drehung aus, sodass der Tiger ihn selbst verfehlte und dafür auf Razag lossprang. Brüllend konnte der Ork die gefletschten Zähne erkennen. Sie waren gewiss nicht mehr so gut erhalten, wie die einer in Freiheit lebenden Katze, doch sie würden reichen, um ihm ordentlich in die Suppe des Lebens zu spucken, wenn die Großkatze ihn damit erwischte! Nun war guter Rat teuer und als hätte er derweil nicht genug Sorgen, spürte er im Rücken bereits Ferrix‘ Schwert. Immer wieder schlug dieser auf seine breiten Schultern ein, bis er ihn tatsächlich verletzte und eine kleine, fiese Wunde zu brennen begann. Der Tiger aber änderte seinen Kurs nicht. Im Gegenteil, angefacht von dem Blutgeruch, hielt er wie im Wahn auf den sehr viel größeren Ork zu. Razag aber tat das, was er am besten konnte: Standhalten! So positionierte er sich, das Schwert gut an seinem Bauch abgestützt und sicheren Stand markierend, um den Aufprall des Tigers zu erwarten. Es war als vergingen die Sekunden viel zu langsam, denn während Razag auf den Aufprall wartete, hatte Synnover ebenfalls bedächtig viel -Scheiße!- an den Hacken!

Beide Servale hatten sich nun geeinigt und wollten lieber Kaninchen, denn verbrannten Elfen und schimmeligen Ork. Das zarte, helle Fleisch regte selbst die Fantasien der Raubtiere an. Allerdings würde Synnover sich bei diesen Raffzähnen nicht herauslamentieren können. Ihnen konnte er keinen wunderschönen Augenaufschlag schenken oder ein halbherziges Lächeln. Es würde sie nicht erweichen und gewiss nicht davon abhalten, die Beute zu erlegen, die sie gewittert hatten! Das Kaninchen aber hatte scheinbar nur auf seinen Moment gewartet. Leichtfüßig wirbelte er den Staub auf, der den Arenaboden bedeckte. Sand stob in sämtliche Richtungen davon, während er schneller und schneller wurde. Das Publikum johlte. Endlich passierte etwas im Rund, endlich wurde es ein Spektakel! Und es war sogar richtig spannend, denn die Raubtiere waren schnelle Denker und handelten instinktiv. Synnover hatte magische Hilfe aber schaffte es nicht immer, einen beträchtlichen Abstand einzuhalten. In einer Kurve etwa, bevor er Ferrix und Razag erreichen würde, wurde es knapper, sodass das Publikum kollektiv zischte, als eine der Servale nach ihm schnappte und beinahe erwischte. Es war so knapp, dass das Kaninchen den Wind spüren konnte, den die Pranke hinterließ und Synnover wusste, er taktierte mit seinem Leben. Aber er hatte einen Plan! Und dieser würde nicht nur seinen vorzüglichen Hintern retten, sondern den von Razag oder Ferrix gleich zum Fraß vorwerfen. So bemühte er sich, dass er keine der langen, scharfen Krallen abbekam, aber die Katzen aufmerksam blieben. Es war ein schmaler Grat, aber Synnover schaffte es, seinen Plan umzusetzen. Sie folgten ihm, hatten die Augen längst von seinem Prachthintern gelassen und achteten auf die Flauschebommel an seinem Kostüm. Es waren eben doch nur Katzen – wenn auch große. So ging sein Plan auf, und er gelangte immer dichter an Ork und Elf. Das Publikum unterstrich das, was es sah mit Rufen und Grölen. Ja, sie amüsierten sich und sie fühlten sich gut unterhalten, während Synnover seinem Namen alle Ehre machte. Jetzt aber lachten einige der Zuschauenden, denn seine Pose war doch recht seltsam, wie er sich beinahe den Arm ausrenkte. Nur wenige hatten gesehen, dass er seinen Dolch unter den Stoff hielt, um im richtigen Moment seinen Plan ins Finale zu schicken. Nur noch ein kleines Bisschen und….
Während sich Ferrix um den Rücken des Ork kümmerte und Raz’ulak sich darauf vorbereitete, dass er den Tiger mit halbwegs offenen Armen empfing, achtete keiner von ihnen so recht auf Synnover. Wie auch? Sie hatten alle Hände voll zu tun und bis eben hatte der dürre Kerl auch nicht wirklich was getan. Nun aber konnten Razag und Ferrix im Augenwinkel erkennen, wie ein schneller Schatten beständig näherkam. Während Razag allerdings den Aufprall des Tigers volle Wucht abbekam und von der Masse des Tieres begraben wurde, wirbelte Ferrix alarmiert herum. Sein Zweihänder schob sich unweigerlich auf Synnover zu, während dieser nur seinen Plan im Kopf hatte. Und er hatte bedeutend zu viel Geschwindigkeit drauf, sodass er im letzten Moment einen Haken schlug, um dem Dunklen auszuweichen und nicht in ihn hineinzurennen. Allerdings war die Klinge im Weg. Synnover gelang es, seine Puschelschwänzchen abzuschneiden und auf Ferrix zu werfen, spürte aber beim Richtungswechsel, wie sich die Klinge des Elfen unschön über seine Seite zog. Sie schnitt nicht lebensgefährlich tief ein, aber es brannte. Es schmerzte und es blutete. Ein Schnitt von ungefähr 20 Zentimetern hatte nicht nur das Kostüm ruiniert, sondern auch die helle Haut verletzt. Aber Adrenalin war eine starke Droge und so schaffte er es noch, sich ein wenig in trügerische Sicherheit zu bringen.

Ferrix allerdings hatte weitaus mehr Pech: Durch Syn’s Zutun, konnte der Veteran plötzlich nichts mehr sehen, als sich die schwarzen Bänder um sein Gesicht und schließlich seinen Hals schlangen. Er ließ seine Waffe nicht fallen, konnte sie aber so zügig mit einer Hand nicht mehr halten, sodass sie nutzlos mit der Spitze im Sand landete, während er sich verzweifelt die Sicht klären wollte. Doch zu spät. Schon riss es ihn von den Füßen, als sich zwei Servale auf ihn stürzten. Nun verlor er sein Schwert, wälzte sich schreiend im Sand und schaffte es, sich die Sicht zurück zu erkämpfen. Sofort zog der alte Haudegen einen Dolch aus versteckten Gefilden und stach wie vom Dämon beseelt auf eine der Großkatzen ein. Die Andere bekam einen Hieb ab, jaulte und rollte sich durch den Sand, um vorerst das Weite zu suchen. Sowohl Ferrix als auch Razag hatten am Boden im Sand mit jeweils einer Katze zu tun. Doch wo Ferrix Gelegenheit bekam, sich ordentlich zur Wehr zu setzen, hatte Razag den Aufprall des Tigers unterschätzt. Der Ork konnte spüren, dass das stumpfe Ende seines Schwertes ordentlich in seinen Bauch geprallt war und durch den Sturz in den Sand, schlug sein Kopf hart auf. Der Tiger war allerdings an seiner Klinge etwas vorbeigerutscht, sodass sie ihn nicht durchstoßen hatte. Trotzdem lief Blut aus dem langen Schnitt des Tieres und besudelte Razag. Er konnte es warm und klebrig auf sich spüren. Wütend sah er sich aber auch dem stinkendem Maul der Großkatze gegenüber, das immer wieder nach ihm schnappte, wenn er sie nicht auf Abstand halten würde. Razag spürte, dass auch bei der Katze Adrenalin wirkte. Er hatte sie so richtig wütend gemacht und der Tiger würde alles daransetzen, ihm die Lichter auszuknipsen. Neben ihm aber konnte er am Rande seines eigenen Kampfes Ferrix sehen, wie er sich ebenfalls gegen einen Serval wehren musste. Das Fell des Tieres war inzwischen voller Blut, denn Ferrix stach immer und immer und immer wieder auf es ein. In seinem Gesicht war der Blutrausch zu erkennen. Die Menge tobte. Es war ein wahres Spektakel! Synnover hatte für einen Moment Pause, doch der überlebende Serval hatte bereits wieder Witterung aufgenommen. Dann sackte der Serval tot zusammen, sodass er unwirsch von Ferrix weggeschleudert wurde. Razag hatte noch immer mit dem Schnappen des Tigers zu tun, doch spürte er, wie die Kraft auch aus diesem Bettvorleger wich. Dennoch hatte Razag hier und dort die Krallen zu spüren bekommen. Gut, dass er seinen Hals vorsorglich geschützt hatte! Jetzt aber kam Ferrix schnaufend und mit blutbesudeltem Gesicht in den Stand zurück. Doch anstatt sich wieder dem Ork zu widmen, suchten seine dunklen Augen das Kaninchen.
Er griff nach seinem Zweihänder im Sand und wischte sich pragmatisch übers Gesicht. Nicht alles war das Blut des Tieres, auch sein eigenes schimmerte aus ordentlichen Kratzern hervor. „Komm her du scheiß Rammler, ich ziehe dir das Fell über die Ohren und häng dich an seinen Eiern auf!“, schnauzte er donnernd durch die Arena und begann damit, sich Synnover zu nähern. Die Menge jaulte vor Lachen und applaudierte. Das wollten sie sehen! Währenddessen hatte Razag mehr und mehr leichtes Spiel mit der Wildkatze. Er brauchte nur durchzuhalten, denn das Leben wich unaufhaltsam aus dem Tier, bis es schließlich der Verletzung erlag. Schwer und stinkend lag das Tier auf der Brust des Orks, sodass es einen Moment dauerte, bis er wieder in den Stand käme. Doch dann konnte er gut sehen, wie der eine Serval blutüberströmt und tot vor ihm im Sand lag, während Ferrix das Kaninchen im Visier hatte und dieses mit blutender Wunde das Weite suchte. Der zweite Serval aber, hatte bereits Synnover und Ferrix auserkoren.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Synnover » Donnerstag 26. Januar 2023, 18:53

Auf den Zuschauerrängen und in den Logen des morgerianischen Adels hielt man kollektiv den Atem an, als hätte Synnover seinen Zauber in einem weiten Umfeld gewirkt. Er wusste nicht, ob es am Angriff der Servale auf Ferrix' Gesicht lag oder an dem Kampf, den Raz'ulak im Hintergrund gegen den Tiger bestritt. Von Letzterem bekam er aufgrund mangelnder Sicht dorthin kaum etwas mit, vom Brüllen und Fauchen der Raubkatze einmal abgesehen und wen interessierte schon das Schicksal von Ferrix. Ein Charakter mit so viel Ego wie Synnover es sich angeeignet hatte, bezog die Reaktion des Publikums natürlich zunächst einmal auf sich. Den Grund dafür hätte er aber am liebsten ausgelassen.
Sein Plan hatte doch so wunderbar funktioniert! Leider zeigte sich nun, dass es sich hier und heute, auf dem Sand des Schwarzen Kolosseums wirklich um einen Kampf der Giganten handelte. So verschieden die drei Streiter waren, so divers erwiesen sich auch ihre Kampfstile, aber eines konnte man ihnen allen zusprechen: Sie besaßen Jahre lange Erfahrung im Kampfrund zu überleben. Niemand, der nicht jede Gelegenheit ausnutzte, um einen Feind niederzustrecken, erreichte ihren Status. Und niemand von ihnen durfte sich hier einen Fehler erlauben, wenn er denn überleben wollte.
Syn erkannte keinen Fehler an sich. Der Plan war erfolgreich und die Raubkatzen stürzten sich wilder auf Ferrix als er es erwartet hatte. Sie mussten ganz versessen darauf sein, seine Hasenbommeln zu zerreißen und gleichzeitig konnten sie dem Dunkelelfen noch die eine oder andere Narbe verpassen. Dass jener Syn nun auf ähnliche Weise mit einem einzigen Schnitt entstellte, versetzte den windigen Läufer für einen Moment in Entsetzen. Der Moment zog sich hin wie der Schnitt, den die gewaltige Klinge ihm verpasste und es war nur seinem gelenkigen Körper zu verdanken, dass er überhaupt in der Lage war, bei dieser Geschwindigkeit noch einen Haken in die andere Richtung zu schlagen. Trotzdem erwischte ihn Ferrix'thas Schneide auf Hüfthöhe. Sie löste nicht nur einen Teil des Stoffs von der kurzen, schwarzen Hose, sondern fraß sich auch mit sengendem Schmerz in sein Fleisch. Tief war der Schnitt nicht, aber auch ein durch Papier verursachter, winziger Riss war in der Lage, alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Das Einzige, was nur noch länger war als das künstliche, rote Lächeln an Synnovers Hüfte, war sein eigener Aufschrei. So viel hatte das weiße Kaninchen bisher nie in der Arena gesprochen. Jetzt schrie er auf, in seinen Lauf hinein, bei dem er so viel Distanz zwischen sich und Ferrix bringen wollte wie ihm möglich war. Doch bereits nach einigen Metern spürte er, dass die frische Verletzung ihm schlimmer zusetzen würde als beispielsweise ein gebrochener Arm. Noch konnte er laufen, aber auf Dauer würde es ihn mehr entkräften als seine Verfolger. Außerdem verlor er Blut, was wiederum die noch lebenden Raubkatzen anlockte. Dass der Tiger bereits seine letzten Atemzüge tat, ahnte er nicht. Er sah hinter dem gewaltigen Leib des gerüsteten Ferrix nur einen noch gewaltigeren Haufen aus gestreiftem Fell und grünen Muskeln, ineinander verschlungen wie er es sonst nur von sich und zu brünftigen Kundinnen kannte, an die man ihn entsandt hatte. Nicht einmal Yolintha legte ihre Schenkel so eng um ihn wie die schwarzgoldene Raubkatze es nun mit Raz'ulak anstellte. Synnover konnte dem Ork nicht helfen. Nicht, dass er es vorgehabt hätte, aber ihre Abmachung galt noch, allein schon, weil das Kaninchen den Grünen nun gut hätte gebrauchen können, um sich Ferrix vom Hals zu halten.
"Komm her, du scheiß Rammler, ich ziehe dir das Fell über die Ohren und häng dich an deinen Eiern auf!"
Was ist, selbstverliebter Elf? Hat dir mein Schwanz im Gesicht nicht genügt, dass du noch an meine Eier willst? Synnover hätte gern aufgegrinst und Ferrix genau diese Provokation entgegen gerufen. Sicherlich hätte sie in den Zuschauerreihen sogar für einige Lacher gesorgt. Aber das Kaninchen spürte langsam den Schmerz. Es legte seine Hand an die Hüfte und musste sich zusammenreißen, sie fest gegen den Schnitt zu drücken. Er fühlte warmes Blut, das seine Finger besudelte. Dieser Bastard von einem Dunkelelfen hatte ihn zum Krüppel gemacht! Das würde er büßen. Vielleicht sollte das Kaninchen doch endlich einmal den Mund aufmachen. Die Zeit war gekommen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Synnover blieb stehen und suchte Ferrix' Blick, der nach seinem Zweihänder gegriffen hatte und nun langsam heran schlurfte. Er wischte sich fremdes und das eigene Blut aus dem Gesicht. Syn bemühte sich um eine gerade Haltung und darum, den Schmerz zu ignorieren. Es brannte. Er durfte nicht zu lange darüber nachdenken, sonst würde er nicht mehr rennen können. Sein Vorteil wäre ohnehin bald keiner mehr. Ihm musste etwas einfallen. Seine Gegner mussten Fehler machen.
Synnover reckte das Kinn vor. Um Ferrix noch mehr zu reizen, rief er aus voller Überzeugung mit seinen eher mäßigen Lerium-Kenntnissen: "Mein ... klein Schwanz ... reichen ... mit auch ohne Eier? Zwei!" Die Reaktion aus den Zuschauerrängen ignorierte er gekonnt. Es ging hier nur um Ferrix. Wenn dieser sich angestachelt fühlte, würde er in seiner Wut losstürmen und für ein Ausweichmanöver würde es gewiss noch reichen. Schwierig wäre es nur, falls der Serval nun ebenfalls zum Angriff ansetzte. Syn erkannte seinen Schatten im Augenwinkel. Einer noch. Einer lebte noch. Gegen ihn und Ferrix konnte er nicht ankommen mit dieser Verletzung. Nicht, ohne sich zu schnell zu verausgaben. Er sah keine andere Möglichkeit mehr. Wie auch immer Ferrix reagierte, es war nun an Synnover, ihm ein Ende zu setzen oder es wenigstens einzuleiten.
Ganz gleich, ob er vorher ausweichen musste oder nicht, er riss sich danach zusammen. Der Schmerz könnte ihn gleich überwältigen, aber vorher musste ihm sein Zauber gelingen. Er streckte die Finger seiner linken Hand aus, um mehr Kontrolle zu erhalten, damit der Zauber hoffentlich funktionierte. Sie glänzten blutig. Dann ballte er eine Faust und riss sie herunter, als wollte er auf diese Weise auch Ferrix' Luftröhre wie einen Lederbeutel am Band zuziehen.
"Atemnot!", rief er und bemerkte gar nicht, dass ein Teil seines Ausrufs in der Sprache aus seiner Kehle drang, von der er glaubte, sie längst vergessen zu haben.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Samstag 28. Januar 2023, 09:54

Der Tiger änderte seinen Kurs natürlich nicht und Razag aber tat das, was er am besten konnte: Standhalten!
Wie ein bemooster Fels stand er in der felligen Brandung. Er hatte das Schwert gut an seinem Bauch abgestützt und wartete im sicheren Stand, um den Aufprall des Tigers abzufangen. Er musste den Tiger im Auge behalten, da er im Moment die größte Bedrohung war. Tiger warn Katzen mit Blitz schnellen Reaktionen und als Ork war er dagegen eher...gemütlich. Er musste aufpassen! Das nutzte der Arsch Ferrix natürlich aus und kümmerte sich um den Rücken des Orks. Doch der Veteran hatte auch nicht gerade Glück, denn während Raz'ulak sich darauf vorbereitete, den Tiger herzlich zu empfangen, da schritt endlich das heldenhafte Kaninchen ein und rettete Raz damit das Leben. Durch Syn’s Zutun, konnte der Veteran plötzlich nichts mehr sehen, als sich die schwarzen bebommelten Bänder um sein Gesicht und schließlich seinen Hals schlangen. Sogleich stürzten sich die Servale auf den Dunklen. Wie zwei schwarze Klöten schlackerten die dekorativen Anhängsel an ihm herum und Raz hätte gelacht, wenn er nicht so beschäftigt gewesen wäre.
Danke Kumpel!
Das Syn das bei Leibe nicht für ihn getan hatte, stand in einem anderen Geschichtsstrang. Raz selbst nahm es so wahr, wie er es sah. Während der Tiger Raz wie eine saftige grüne Praline ansah, hätte der Mistkerl Ferrix ihn bestimmt hinterrücks getötet, wenn Syn ihn nicht abgelenkt hätte. Also hatte Syn dem Ork geholfen! Ob er nun wollte oder nicht.
Klasse Idee ihm deine Klöten an den Kopf zu werfen! Das...
Weiter kam Raz in seinen Adrenalin verseuchten Gedanken nicht. Der Ork konnte spüren, dass das stumpfe Ende seines Schwertes ordentlich in seinen Bauch geprallt war. Seine Gürtelplatte verhinderte das seine Organe zermatscht wurden, aber durch den Sturz in den Sand, schlug sein Kopf hart auf.
Autsch.
Raz hörte ein hohes Pfeifen und wunderte sich noch, wer versuchte seinen Warg zurück zu rufen...
...Scheiße, noch mehr Tiere?...
Wenn jetzt auch noch ein Warg in die Arena geschickt würde, dann hätte keiner mehr eine Chance, das hier zu überleben. Hatte er sich doch glatt sein kleines Hirn erschüttert. Verwirrt mit Pipen im Ohr versuchte er irgendwie sich zu orientieren. Doch wirklich umsehen konnte er sich eh nicht so zwischen all dem Fell, Geifer und Zähnen, die sein Gesicht auffressen wollten und der Ton hielt auch schon ganz schön lange an.
….pfiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii... autsch! ...iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii....
*Autsch* war dabei die Untertreibung des Jahrhunderts, denn Raz musste sich den Krallen eines echt scheiße wütenden Tigers stellen! Gleich an mehreren Körperstellen konnte er spüren, wie seine Haut unter den Krallen auf riss. Eine Pranke stanzte gerade vier schicke Löcher in seine linke Brustmuskulatur. Gut das die so dick war. Das andere Vorderpfötchen nutzte das Miezekätzchen als Klammer um Razags gepanzerte Schulter, damit dieser ihn nicht weg stoßen konnte. Wie eine viel zu fette grüne Ratte hing der Ork zwischen den Klauen seines Gegners. Die Hinterbeine des Tiers standen noch im Sand, aber würden auch bald zum Einsatz kommen. Raz kannte das. Er hatte 'Schnuffel' beim mausen beobachtet. Katzen fingen ihre Beute mit den Vorderpfoten, verbissen sich dann und rissen ihrer Beute dann mit den Hinterpfoten den Bauch auf.
Keine sehr erbauliche Vorstellung...
Raz befand sich im Würgegriff einer Großkatze und das war …scheiße. Hatte er nicht schon genug Probleme? Der Tiger war an seiner Klinge etwas vorbei gerutscht, sodass sie ihn nicht komplett und sofort tödlich durchstoßen hatte. Sein warmes Blut lief aus dem langen Schnitt des Tieres und vermischte sich mit Razags, so dass sie zu Blutbrüdern wurden. Er konnte es warm und klebrig auf sich spüren, wie eine dicke flüssige Decke. Fast ...also nur 'fast'... könnte er es als angenehm empfinden, wenn da nicht das Maul der Großkatze gewesen wäre, das immer wieder nach ihm schnappte. Noch hielt Raz das Tier mit seiner freien Hand auf Abstand. Etwas ungünstig war der Griff und würde nicht lange halten. Er hatte gerade mal zwei Finger in eine der Lefzen schieben können und zerrte damit die Wange des wütenden Tigers nach hinten, so dass dieser aussah, als würde er wie irre lachen. Für Angst waren Orks nicht ausgelegt. Sie waren ähnlich wild wie Tiere und brutal wie die Kreaturen des Harax.
Du willst also Küsschen...
Razag spürte, dass auch bei der Katze Adrenalin wirkte. Er hatte sie so richtig wütend gemacht und der Tiger würde alles daransetzen, ihm die Lichter auszuknipsen. Er würde zu beißen und Raz konnte nur leicht steuern, wohin. Er musste auf Zeit spielen. Sein Schwert klemmte zwischen ihren Leibern und war beim Ringen nutzlos geworden. Für ein Orkschwert brauchte es wenigsten eine Armlänge Distanz, die er hier nicht mehr hatte. Also griff Raz mit der zweiten Hand nach oben und packte ein Ohr der Raubkatze. Daran konnte er wenigstens etwas die Richtung lenken, wohin der Biss gehen sollte. Raz drehte den Kopf etwas beiseite...
Neben ihm aber konnte er am Rande seines eigenen Kampfes Ferrix sehen, wie er sich ebenfalls gegen einen Serval wehren musste.
HA! VERrrrecke...
Razag hatte noch immer mit dem Schnappen des Tigers zu tun, doch spürte er, wie die Kraft auch aus diesem Bettvorleger wich. Er musste nun die Instinkte von 'Schnuffel' gegen ihn verwenden. Gut, dass er seinen Hals vorsorglich geschützt hatte!
Raz ließ den Tiger seine Kehle lutschen. Ein paar Knutschflecke mehr oder weniger wären da in Ordnung, denn das Hartholz würde schon ein paar Sekunden Stand halten. Aber auch Orks hatten scharfe Zähne und die nutze Raz jetzt um die Schnauze an seiner Kehle zu stabilisieren, damit der Tiger seinen Kopf nicht bewegen konnte. Er biss ihm von oben fest in die Nase. Es durfte ihm nicht gelingen, sie hin und her zu schwingen um Raz die Luftröhre raus zu reißen. Atmen ...war Nebensache. Aber die Strukturen mussten erhalten bleiben, wollte er überleben. Blut und Fell, weiche Teile der Nase und Geifer drangen in seinen Mund. Er fühlte Knochen unter seinen Zähnen und presste die Kiefer zusammen, bis er fast Maulsperre bekam. Seine Kiefermuskeln verkrampfen im Todesbiss und Raz sah ...rot!
Blut...
Das Aroma war fast süß auf seiner Zunge, vernebelte sein Denken und weckte das was tief in seinem Erbe verwurzelt war. Noch fester biss er in den Knochen und starrte aus wilden Augen in das eine goldene des Tigers. Dort sah er den Tod. Er war nahe. Raz musste nur durchhalten.
...
Das Ferrix derweil in den Stand zurück kam, davon bekam er nichts mit. Durch das Pfeifen in seinen Ohren hörte Raz auch nichts von seinem wütenden Gebrüll. Der Tiger war eh lauter und Raz mit Töten beschäftigt. Gerade wollte er endlich den Rumpf des Tiers mit seinen Pranken packen und zerquetschen, da bäumte sich der Tiger ein letztes Mal auf. Er hatte begriffen, dass das Blatt sich gewendet hatte, wollte weg und stemmte seine Hinterläufe in Raz Unterleib.
AUTSCH!!!
In seinen letzten Zuckungen trat strampelnd die Großkatze nach ihrem Gegner. Dabei traf sie äußerst ungünstig... Razags... Bommel. Eine Hinterpfoten hatte seine Leiste getroffen, war zwischen seine Beine abgeglitten und kratzte nun seitlich an seinem Eierbeutel entlang, als wolle der Eier sammelnde Osterhase persönlich den Inhalt daraus befreien. Wie schlimm, wie tief der Riss jener einzelnen Kralle ging, war unklar, aber es tat SCHEISSE weh! Raz konnte nicht anders. Er löste den Biss, riss den Kopf nach hinten und sein Gebrüll hallte durch die Arena.
„RAAAAAAAAAARRRRRR!!!“
Er war so laut, dass es tatsächlich auch das Fiepen in seinem Ohr übertönte. Aber der Tiger war endlich seiner Verletzung erlegen. Schwer und stinkend lag das Tier auf seiner Brust. Raz atmete flach...
Ich lebe... ich hab noch nicht verloren!
Trotzdem dauerte es noch einen Moment, bis er wieder in den Stand gekommen war. Der einst grüne Ork war nun ein roter Riese. Er schüttelte sich einmal und spuckte einen Teil der Tigernase aus. Erst dann konnte er gut sehen, wie der eine Serval blutüberströmt und tot vor ihm im Sand lag, während Ferrix …
...der lebt noch?...
das Kaninchen im Visier hatte und dieses mit blutender Wunde das Weite suchte. Der zweite Serval aber, hatte bereits Synnover und Ferrix auserkoren. Raz bückte sich nach seinem Schwert, schlug den Kopf des Tigers vom Rumpf und ...zielte.
Pfiiiiiiiiii.....
Der Rammler rief irgendwas unverständliches:
"Mein ...“
...iiii....
„klein Schwanz ...“
...iiiiii....
„reichen …“
...ii....
„mit auch ohne Eier? Zwei!"
...iiiiiiiii....
"Atemiiiiiiiiiii....
Muh? Raz verstand kein Wort... sein eigens Lerium übersetzte zwar die Silben, aber Sinn ergab es trotzdem nicht.
Egal!
Dann flog der Tierkopf! Raz hatte das abgelenkte Ziel gewählt. Der Serval war auf sein Opfer fixiert und war ein Jäger, der nun zum Gejagten wurde. Anschleichen war keine Option gewesen, also hatte vielleicht ein hinterhältiger Angriff mehr Erfolg. Selbst wenn er damit nur Unruhe stiftete oder den Serval nur ablenkte, wäre Syn damit geholfen. Er hatte dem Ork geholfen, jetzt war Raz dran, diese Schuld zu begleichen. Aus zwei Gegnern einen zu machen, war da immer gut. Sollte die nächste Miezekatze sich doch an dem Ork die Zähne ausbeißen. Sobald der Kopf sein Ziel getroffen, oder eben auch verfehlt hatte säuselte Razag mit lockernder fast sanfter Stimme:
„MIEZMIEZmiezmiez...koooom duuu kleines Scheißvieh. Miezmiezmiez.“
und verbarg dabei sogar sein Schwert hinter dem Rücken.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Erzähler » Samstag 28. Januar 2023, 20:21

Das Publikum jubelte. Es jubelte und grölte, feixte, klatschte und feuerte an. Razag konnte seinen Namen hören, während er wie verbissen sein Leben verteidigte. Der Sand in seinem Rücken knirschte, rieb sich unangenehm in jede Ritze und vermischte sich dort mit der blutenden Wunde, die Ferrix ihm hinterrücks beigefügt hatte. Das Adrenalin, welches durch seine Venen pumpte, verhinderte noch, dass er den Schmerz spürte. Aber er würde ihn merken, sobald er als Sieger aus diesem Kampf hervortrat. Jetzt aber musste er erstmal zum Großkatzen-Dompteur mutieren, denn der Tiger hatte sich regelrecht in ihm festgebissen. Schiere Kraft war es zu verdanken, dass Razag überhaupt noch dafür sorgen konnte, dass der Tiger nicht viel zu nahekam. Dass der Ork den Finger in das Maul der Bestie schob, handelte ihm ein Raunen durch die Zuschauer ein und dann applaudierten sie ihm für seinen Mut. Razag aber konnte das kaum wahrnehmen, denn er kämpfte verflucht noch mal um sein Überleben. Und er hörte dieses unangenehme Fiepen, das einfach alles weitere überschattete. Gleichzeitig konnte er nicht wissen, ob seine Kontrahenten seine derzeitige Lage leidlich auszunutzen wussten! Also setzte er alles daran, dass das Vieh endlich ausblutete oder er ihm doch noch die Lichter zur Gänze auspustete. Es war ein wahrlich zweischneidiges Schwert: Zum einen pumpte das erzürnte Herz des Tigers, das Blut schneller durch dessen Körper, was auch dafür sorgte, dass es zügiger aus der zugefügten Wunde trat. Zum anderen aber, bescherte das Adrenalin jedoch noch mal größere Kräfte, sodass der Tiger mit einem Grollen seine Krallen überall dort in Razag’s Körper jagte, wo er ihn erwischen konnte. Einiges davon war abgeschirmt von Leder, andere Stellen indes… nicht. Razag spürte, wie die vier Löcher der Krallen tief eindrangen und bis zu den Blutgefäßen vordrangen. Er würde das ordentlich desinfizieren müssen, denn sauber war an dem Tiger gar nichts. Gleichwohl erwischte ihn die andere Klaue an seiner Flanke, wo sich hässliche Striemen ebenfalls mit Sand vermischten, bevor die Klaue sich in seiner Rüstung verankerte, um ja nicht weggeschoben zu werden. Die beiden mussten verrückt aussehen, denn tatsächlich lachten hier und dort auch mal Zuschauer. Das wilde Grinsen, des sterbenden Tigers, durch Razags Finger bildete da einen Aufhänger, doch dann tat der Ork etwas, womit keiner auf den billigen Plätzen gerechnet hatte: Er biss selbst zu.
Ein Jubelschrei enervierte die Reihen. Das war doch mal ein grandioser Kampf. Die Zuschauer wurden sogar von Synnover und Ferrix abgelenkt, als Razag sich einfach so dazu entschloss, der erste am Buffett zu sein. Tiger schmeckte… irgendwie süßlich, aber auch faulig. Dieser Tiger war gewiss nicht mehr gesund, hatte oftmals zu wenig und das falsche an Nahrung bekommen. Irgendwie war er… ranzig. Dennoch- Razag blieb absolut pragmatisch und hielt das Tier fest zwischen seinen Zähnen. Seine Kieferpartie trat markant hervor, bis sein Gesicht von Blut besudelt wurde. Der Tiger brüllte schmerzgeplagt auf und zog seinen Kopf instinktiv zurück, musste aber einsehen, dass Razag dieses Mal die Nase…. Vorn hatte. Fauchend, kreischend, wollte das Tier sich befreien, hing aber mit einer Klaue weiter in der Rüstung fest und zerrte nur immer wieder daran, bis ihm eine Kralle abhandenkam. Dann erinnerte er sich offenbar an seine Hinterbeine und… kastrierte den Ork beinahe. Der Schnitt der Kralle glitt an seinem Genital entlang und sofort konnte Razag spüren, wie warmes Blut ihm über den Schritt lief. Es tat höllisch weh und provozierte einen gewaltigen Schrei, der beinahe die Arenahalle erzittern ließ. Selbst Ferrix wandte sich nach ihm um, der sich gerade auf das Kaninchen stürzen wollte. Funkelnd und selbst von Wut beseelt, starrte er auf den schreienden Ork, der gerade die tote Katze beiseiteschob und schwer japsend im Sand lag. Dann wandte er sich wieder Synnover zu und brüllte ihm seine hasserfüllte Botschaft entgegen.

Und Synnover? Der hatte nichts Besseres zu tun als den sehr viel größeren Dunkelelfen noch mehr zu reizen. Und zwar nicht unbedingt mit den eigentlichen Worten, sondern damit, dass er die Sprache zu verunstaltete. Es blitzte kampflustig in den Augen des Elfen auf, ehe er seinen Zweihänder mit beiden Händen anhob und schweren Schrittes, auf das Kaninchen zu stampfte. Auch Ferrix wirkte ordentlich gebeutelt und hier und dort tropfte es in den Sand. Der Serval musste ihn ebenfalls erwischt haben, allerdings ließ sich nicht so einfach sagen, wie schlimm es wäre. Noch jedenfalls sah der Muskelpack aus als könne er weitere zehn solche Kämpfe bestehen. Und er hielt auf Synnover zu, um sich für seine Schwanz-Aktion zu rächen! Allerdings gab es da noch den Serval, der sich ebenfalls auf das Kaninchen eingeschossen hatte. Auch dieser Gegner lauerte langsam auf den Menschen zu, während in ihrem Rücken Razag dafür Jubel erntete, weil er gerade den Kopf der Katze hochhielt, den er abtrennte. Sein Plan sah vor, sich für eine Hilfe bei Synnover zu revanchieren, die so nie stattgefunden hatte, doch das machte nichts. Er wollte dem kleinen Kaninchen etwas Chancengleichheit wiedergeben, sodass er den Serval anvisierte und ihn mit dem Kopf des Tigers treffen wollte. Der Serval hingegen hatte nur noch hungrige Augen für Syn und bemerkte das Ablenkungsmanöver nicht.
Er lauerte, setzte seine Muskeln ein und war bereit zum Sprung auf das Beutetier, während Synnover nur noch Augen für Ferrix hatte, der wiederrum kontinuierlich näherkam. Sobald er in Reichweite für seinen Zweihänder kam, machte er eine schnelle Bewegung und versuchte Synnover zu treffen, was dieser trotz Verletzung noch ausmanövrieren konnte. Dann jedoch entschied er sich, dass er stehenblieb und sein Ultima Ratio anzuwenden. Allerdings hatte er dabei vergessen, dass er noch den Serval im Nacken hatte. Dann wurde es still in der Arena… Die Zuschauer erfassten die ganze Situation, während die Kämpfer im Tunnel agierten. Sie sahen, wie der Tigerkopf durch die Luft flog, wie Ferrix zum endgültigen Schlag über den Kopf ausholte und sein Schwert auf Synnover niedersauste, um ihn zu spalten. Sie sahen, wie der Serval zum Sprung auf das Kaninchen ansetzte und Syn die Hand hob, um mit unlauteren Mitteln, dem Feind Einhalt zu gebieten. Dann lief die Zeit plötzlich weiter und ein Raunen begleitete die Kämpfer im Rund. Der Serval sprang und gierte nach Synnover’s ausgestrecktem Arm. Der Tigerkopf traf das Tier im Sprung und lenkte die eigentliche Flugbahn dadurch ab. Synnover sprach seinen Zauber und schaffte es, dass Ferrix mit einem Mal erstarrte, blauanlief und seinen Zweihänder fallen ließ, um sich an die Kehle zu fassen. Er rang nach Luft. Er würde sterben und Syn hätte es bewerkstelligt!

Dann aber spürte das Kaninchen etwas schweres, Hartes gegen sich prallen, sodass er von den Füßen gerissen wurde und sich augenblicklich im Sand kugelnd wiederfand, als würde er als Hasenbraten paniert werden. Überall waren Klauen, scharfe Zähne und ein Fauchen, schlagen, schnappen nach seiner Unversehrtheit. Er spürte scharfe Risse in seiner Haut, überall vergruben sich die Pranken in ihn, die der Serval nutzen wollte, um die Beute nicht mehr loszulassen. Razag wollte die Großkatze ablenken, was nicht geklappt hatte. Dafür aber hatte er Ferrix das Leben gerettet und dafür gesorgt, dass eben jener sich hustend, prustend und lachend erhob, als er das Kaninchen mit der Katze im Sand rangeln sah. Das brachte den Dunkelelfen aber darauf, dass er nicht mehr nötig wäre. Der Serval würde das Kaninchen erlegen, soviel stand fest, denn er würde es gewiss nicht mehr freigeben, wenn sich die Klauen erstmal in dem süßen, hellen Fleisch verankerten. So griff er sein Schwert und drehte sich wie eine stumme, qualvolle Verheißung zu Razag um. Er hob seinen Zweihänder und grinste diabolisch. „Zeit für ein wenig Gemüse, nachdem der Hasenbraten verdorben ist!“, rief er ihm hämisch zu und wetzte dann vor, um sich mit Razag endgültig zu messen.
Razag würde Mühe haben mit Ferrix. Er war gewitzt, schnell, trotz schwerer Rüstung und er besaß Ausdauer und Kraft. Beides musste minimiert werden, denn Razag selbst war bereits durch die Großkatze äußerst lädiert. Er blutete aus mehreren Wunden, wobei seine Leiste am schlimmsten war. Dort lief er beständig aus, während sein Bein ein wenig lahmte. Adrenalin würde Razag helfen und vor allem der Blutrausch, dem er sich oft hingab. Er würde handeln können, ob er überlebte, war allerdings eine ganz andere Frage. Doch wie sagte er so schön? Wer er starb, dann würde es zumindest eine verdammt gute Show geben! Synnover war da weniger elegant dabei: Er suhlte sich eine ganze Weile im Sand, konnte durch den Überraschungsmoment kaum angemessen reagieren und kam auch länger nicht auf die Füße. Er spürte lediglich, wie die Katze ihn kratzte und versuchte zu beißen. Oh, er konnte spüren, wie sein Kostüm litt. Wie seine Makellosigkeit litt. Würde das sein Ende sein? Würde es so enden? Im Dreck und Chaos aus Beinen, Pfoten, Dolchen und Reißzähnen dahinsiechend? Bei den Göttern. Er wollte doch dieses Zimmer haben!


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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Sonntag 29. Januar 2023, 00:16

Der Tigerkopf traf den Serval im Sprung und lenkte die eigentliche Flugbahn dadurch ab.
Raz stieß erfreut die Faust in die Höhe und schaute zu, wie der Rammler seinem Gegner den Atem raubte...
...mit seiner bloßen Anmut...
oder so...
Synnover sprach seinen Zauber und schaffte es, dass Ferrix mit einem Mal erstarrte, blau anlief und seinen Zweihänder fallen ließ, um sich an die Kehle zu fassen. Er rang nach Luft. Er würde sterben und Syn hätte es bewerkstelligt!
Jey! Ähm. Moment. Scheiße! Pass auf!!!
Es war aber zu spät um ihn zu warnen. Da wurde der Hasenbraten bereits paniert. Das verfluchte Mistvieh von Serval hatte sich nicht genug ablenken lassen und war abermals auf den Rammler los gegangen. Razag hatte die Großkatze ablenken wollen, was nicht geklappt hatte. Getroffen hatte er, aber das Vieh ließ nicht locker den Hoppler zu verfolgen. Syn hatte die Arschkarte gezogen. Indem der Serval den Rammler weiter attackierte unterbrach er anscheinend das, was auch immer er gemacht hatte und rette damit Ferrix das Leben.
Ach mennooo...
Raz schob die Unterlippe vor und schmollte. Der Plan war so grandios gewesen und hatte auch 'fast' funktioniert! Raz überschätzte sich gern mal, aber das hier war war grundsätzlich ja eigentlich ganz gut gelaufen. Doch Ferrix’tha, der Saftsack, der stand einfach wider auf! Hustend, prustend und lachend erhob er sich, als er das Kaninchen mit der Katze im Sand rangeln sah. Das brachte den Dunkelelfen aber darauf, dass er nicht mehr nötig wäre um dem Rammler den Garaus zu machen. So griff er sein Schwert und drehte sich wie eine stumme, qualvolle Verheißung zu Razag um. Raz Gesichtsausdruck zeigte wenig Begeisterung. Geräuschvoll zog er die Nase hoch, sammelte rasselnd den Schleim im Rachen und spuckte ein Gewölle aus Blut, Tigerfell, Knochensplittern und Sabber Ferrix vor die Füße, bzw. in seine Angriffsbahn.
„Zeit für ein wenig Gemüse, nachdem der Hasenbraten verdorben ist!“
, rief er ihm hämisch zu und wetzte dann vor, um sich mit Razag endgültig zu messen.
Ferrix war gewitzt, schnell, trotz schwerer Rüstung und er besaß Ausdauer und Kraft.
All das muss minimiert werden!
, denn Razag selbst war bereits durch die Großkatze äußerst lädiert. Sein Hirn arbeitete unter Adrenalin nicht unbedingt schlechter – eher roher! Also erfasste er die Situation recht einfach, aber mehr unterbewusst. Er blutete aus mehreren Wunden, wobei seine Leiste am schlimmsten war. Irgendwas fühlte sich da unten merkwürdig an... in etwa so, dass wenn der das linke Bein zu weit anhob, ihm womöglich ein Ei aus der Hose fallen könnte. Außerdem lief er beständig aus und der Blutverlust würde ihn irgendwann schwächen, doch darüber machte er sich gerade keine Gedanken. Der Blutrausch, half den Schmerz zu unterdrücken und ihn kampffähig zu halten... zumindest noch eine Weile. Ob er die vielen Verletzungen am Ende überleben würde, war allerdings eine ganz andere Sache, aber noch war das Ende nicht in Sicht. Er würde nicht kampflos unter gehen und gewiss nicht leise!
Noch einmal ließ er sein Kriegsgebrüll erschallen, reagierte aber noch langsamer und belastete sein linkes Bein nicht...Show...für wichtigen Sekunden in denen er den Veteranen näher kommen ließ und tat mehr oder weniger so, als würde er im letzten Moment dann auch sehr 'Ork-gleich' auf Ferrix unkoordiniert zu stürmen. Dabei hatte er aber eine Hand an seinen unteren Rücken vorbei gezogen und schleuderte dann !TATSÄCHLICH AUSWEICHEND! das vorbereitete Netz seinem Gegner entgegen, wären der sich kreiselnd so schnell es ging zur Seite drehte, dass es fast wie ein Tanzschritt aussah. Dünne Seile, große Löcher und verhedderte Knoten umarmten die Rüstung des Dunklen. DAMIT hatte er gewiss nicht gerechnet, denn es war weder die Art des Orks auszuweichen, noch mit 'Gehäkeltem' zu werfen. Das er damit Ferrix nicht aufhalten konnte, war Razag klar, aber das Netz war groß und stabil genug um seinen Kontrahenten etwas zu verlangsamen, ihm seine Reichweite zu verkürzen und insgesamt einfach zu stören. Ziel und Sinn der Aktion war einfach nur, den Dunklen auf Raz Niveau herunter zu holen und ihn weiter zu reizen. Raz war auch klar, dass der große Zweihänder, schnell seinen Weg durch das Geflecht finden würde. Aber es würde Ferrix einige wenige Sekunden kosten und für Raz vielleicht die Entscheidenden spenden. Raz konnte keine weiten Sprünge mehr machen und musste also seinen Gegner drosseln. Auch spuckte Raz keine großen Töne mehr und sparte seinen Atem. Jetzt musste alles sehr schnell gehen, oder er würde eben dabei drauf gehen. Das grüne Gemüse wehrte sich und kämpfte um seinen Platz im runden Topf der Arena. Das Posieren für die Zuschauer war vorbei. Jetzt wollte Raz nur noch TÖTEN!
...und das lag ihm im Blut.
Es kochte! Er kochte! Heute würde es Eintopf geben!
Er kam gerade aus der Drehung des Netzwurfes, als er im Augenwinkel schon die Spitze des Beidhänders an seiner Schläfe vorbei sausen fühlte. Funken sprühend glitt Metall über Metall. Der Angriff glitt an seinem Orkschwert ab, aber Ferrix hatte noch genug Finesse in diesen Angriff gelegt um ihm fast das Gesicht zu zerschneiden. Trotz Einschränkung war er immernoch ein großartiger und erfahrenerer Kämpfer und das bekam der Ork zu spüren. Das Metall ritzte seine ohnehin schon rot besudelte Haut, aber Raz spürte den Schmerz nicht mehr. Ein Ork aus dem 'Reißer-Clan' hätte vielleicht versucht jetzt Ferrix Arm zu erwischen um ihn ihm auszureißen. Aber Raz war ein Bär. Die Klinge seines Gegners war vorbei, schwang weiter und konnte nicht sofort die Richtung wechseln. Raz kannte sich mit diesen Waffen aus. Ferrix hatte diese große Klinge zum töten gewählt, aber nun war sie eben genauso 'langsam oder schnell' wie auch Raz handeln konnte. Der Dunkle musste sie mit beiden Händen halten und so hatte sich sein Körper im Schwung mit gedreht. Einen Atemzug... drei, vielleicht nur zwei schnelle Herzschläge, dann würde Ferrix die Klinge gewendet haben und sie in den Ork rammen, das konnte er kaum noch verhindern, denn sein eigens Schwert war nun ebenso zu klobig um für eine Parade noch zwischen sie zu gelangen. Also lief es noch einmal auf einen Nahkampf hinaus. Drei Sekunden hatte Raz um gegen Ferrix einen Vorteil zu erringen:
Eins... Raz ließ sich mit seinem ganzen Gewicht nach vorne in Ferrix Seite fallen.
Zwei... Er packte seinen schmaleren Rumpf und nutzte den Ansturm seines eigenen Gewichts um mit ihn zu fallen...
Drei... Raz landete auf Ferrix und begrub den Dunkelelfen unter sich.
Dann drang Stahl in seine Muskeln und glühend heißer Schmerz riss ihm das Fleisch von den Knochen. Raz wusste nicht mal genau, wo er getroffen wurde, aber er würde hier und heute nicht alleine sterben! Das Fleisch, dass ER wollte lag unter ihm und noch einmal biss er zu. Seine oberen Schneidezähne fanden harten Widerstand und einen labbrigen Hautlappen, rutschen ab und fast wäre Verzweiflung in Raz hoch gekocht. Hatte er wieder daneben...? Da verfing sich ein einer Hauer in etwas weichem. Raz weit aufgerissene Kehle hatte Ferrix Ohr und sein Auge erwischt. Er biss zu! Knorpel löste sich vom Schädel und seine Zähne schabten über Knochen, bis sich sein Hauer aus der nun leeren Höhle löste. Der glibbrigen kleine Apfel stecke dekorativ auf seinem Zahn, doch das bemerkte der Ork nicht mal. Er war im Blutrauch.
Der Schmerz, den der Verlust eines Auges verursachte, schenkte ihm eine weitere Sekunde in der er handeln konnte.
Vier... Raz nutze seine Kraft. Er nutze das, was die Natur ihm in die Wiege gelegt hatte und drückte den Leib zwischen seinen Armen zusammen. Der Schrei, der sich zuvor aus Ferrix Kehle gelöst hatte, bekam etwas keuchendes. Auch Raz konnte atemberaubend sein... auf andere Art und raubte sich so einen weiteren Herzschlag von Ferrix.
Fünf... Ferrix Rüstung war nicht starr, sondern auf Beweglichkeit ausgelegt. So brachen jetzt die ersten Rippen. Ein gurgelndes Geräusch gesellte sich zu der Symphonie in Raz pfeifenden Ohren.
Sechs... Weiteres Knirschen und das plötzliche Nachgeben in Ferrix linkem Brustkorb zweigten an, dass der Veteran ...ein Problem hatte!
Das eine Auge weitete sich dramatisch und kleine Adern platzen im Weiß seines Augapfels und zeigten einen empfindlich gestörten Blutfluss an. Raz setzte noch einmal nach. Ein letzten Rucken ging durch Ferrix Körper, erinnerte den Ork gleichzeitig schrecklich an die Klinge, die in seinem Körper irgendwo steckte, aber in der siebten unendlich langen Sekunde war es endlich vollbracht! Er sah die Starre der Iris, dass Erlöschen des Lichts, das Schwinden des Lebens. Ferrix’tha der Schreckliche … war nicht mehr.
Raz ließ los.
Flach lag er im Sand und tat... nix.
Der Himmel über ihm war echt schön.
Für ein paar Sekunden schaltete er einfach ab. Vielleicht ...zu lange? Schließlich gab es ja noch irgendwo einen Hoppelhasen, aber Razag hatte den Primus seines Herrn... Nein, darüber konnte er gerade nicht nachdenken. Er lebte. Sein Atem strömte immer noch ein und aus nur sehr langsam. Der Himmel war schön!
Der Himmel ist heute wirklich schön!
Zu schade, dass er …
… irgendwann noch weiter kämpfen musste. Aber wenn er einfach so liegen blieb und starr in den Himmel schaute, dann hielt man ihn vielleicht auch für tot... Wäre nicht das erste Mal.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Synnover » Sonntag 29. Januar 2023, 11:31

Hochmut kam vor dem Fall. Synnover würde nun zusehen, wie Ferrix fiel. Der Versuch, ihm auf magische Weise den Atem zu rauben, schien zu funktionieren. Er atmete umso tiefer durch, als er anhand der Reaktionen des dunkelelfischen Berserkers sah, dass sich ihm die Kehle zuschnürte. Niemand im Publikum oder bei möglichen, späteren Untersuchungen würde auf seinen luftmagischen Zauber schließen können. Zumindest bildete Syn sich das gerne ein. Der Dunkelelf hatte eben seine Puschelschwänze zu eng um den Hals verheddert. Die Überreste hingen noch immer dort. Es hatte ihm die Luft zum Atmen genommen. Letztendlich kümmerte es das weiße Kaninchen aber auch nicht, falls jemand Luftmagie dahinter vermutete. Auch in der Arena wurden magische Kämpfe ausgetragen. Keine, die er führte. Keine, die überhaupt einer der drei anwesenden Giganten jemals führen würde. Sie waren Kämpfer, Gladiatoren, keine Magier. Aber auch solche Zurschaustellung von Fähigkeiten auf Leben und Tod sprachen das Publikum an. Synnover mit seinem einen Zauber, den er gerade so beherrschen gelernt hatte, würde in einem Rund aus Magiewirkern gnadenlos untergehen.
Aber hier nicht. Ein Funkeln trat in seine Augen, als er sah, dass er wahrlich sogar gegen den schrecklichen Ferrix'tha eine Chance hatte. Achwas, der Elf konnte ihm nicht das Wasser reichen! Es wurde für Synnover zur Genugtuung, ihm jetzt beim Sterben zuzusehen. Er hob bereits einen Mundwinkel, um in seinem Triumph zu grinsen, da durfte auch er erneut lernen: Hochmut kommt vor dem Fall.
Für ihn war es Zeit, zu fallen. Ob der Serval wirklich den Namen Hochmut trug, war ihm nicht bekannt, aber er kam mit reichlich Schwung aus dem Sprung seiner Hinterläufe und dem Gewicht seines gesamten Katzenleibes. Synnover hatte nicht einmal Zeit, sich für seine Unachtsamkeit zu verfluchen - nicht, dass er sich je die Schuld an diesem Zusammenprall geben würde - da riss es ihn schon von den Füßen. Er schrie auf, als er mit der angeritzten Seite im Sand landete und sich zahlreiche der Körnchen in die Wunde drückten. In seinem wilden Tanz aus Schmerz und schwarzen Sternen, die vor seinem inneren Auge hüpften, hörte er auch die Stimme Raz'ulaks. Er schrie ebenfalls, aber das ging schnell im Rauschen aus den Publikumsreihen unter, deren Rufe wie eine Welle durch die Arena zog und alles weg schwemmte.
Zurück blieb Synnover, allein mit seinem Schmerz und mit einem neuen Feind. Er konnte nicht länger schauen, was Ferrix nun trieb und ob jener schon hinüber wäre. Der Speichel der Katze tropfte ihm ins Gesicht und machte ihm klar, dass der Tod nun an einer anderen Tür anklopfte.
Ich werde nicht hier sterben ... und nicht durch dich! Diese Blöße durfte er sich überhaupt nicht geben. Die drei Giganten des Schwarzen Kolosseums im Triell auf Leben und Tod und er würde wegen einer zu großen Miezekatze ausscheiden. Nein, niemals! Aber auch der Serval war hierfür ausgesucht worden, ebenso wie sein toter Bruder und der Tiger. Das Tier wusste, anzugreifen und sich zu verteidigen. Es machte Synnover schnell klar, dass er nun keine Zeit hatte, sich um andere Dinge Gedanken zu machen als um den Versuch, zu überleben. Mit schmerzenden, scharfen Argumenten brachte es ihm diese Erkenntnis, als Krallen das perlmuttfarbene Fleisch aufrissen, so dass das austretende Blut an einen roten Fluss auf Schneegebiet erinnerte. Weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz. So präsentierte Syn sich mitsamt seines zerschlitzten Kostüms nun unter keinem Drachen aus einem Märchen, sondern unter einem krallenbewehrten, stinkenden Pelzvorleger. So durfte es nicht enden! Aber so würde es auch nicht enden. Das weiße Kaninchen hatte sich einen Namen gemacht. Es hatte sich aus den dunkelsten Hinterhöfen und aus Kämpfen zwischen der Scheiße und den Überresten anderer bis hierher gekämpft. Mit Fähigkeiten, die im Grunde weder Ferrix noch Raz'ulak das Wasser reichen konnten. Er beherrschte nicht einmal richtig den Umgang mit seinem Dolch und doch war er hier. Nicht durch korrupte Verhandlungen, nicht durch Bestechung oder mit einem Trick, ließ man seinen Einsatz von Magie einmal außer Acht. Er war hier, weil sein Kampfstil ihn für dieses dreifache Duell würdig gemacht hatte. Er war hier, weil er sich Stück für Stück und unter verschiedenen Herren durchgerungen hatte. Nicht jedes Aufeinandertreffen war mit seinem Sieg geendet, aber niemals hatte man ihn groß verletzen können, so dass er in das Lazarett des Schwarzen Kolosseums musste, um dort Tage zu liegen. Seine Verletzungen waren stets gering genug gewesen, dass er schnell wieder hatte kämpfen können und das hatte nicht nur Karrishs Ansehen eingebracht, sondern auch viele Geldgewinne dem Haus der Nachtklingen, wenn sie auf ihr Kaninchen wetteten. Er war vollkommen berechtigt, hier zu sein. Er war einer von drei Giganten.
"Und du ... bist nur eine Katze!", knurrte er der bezahnten Bestie entgegen, ehe Syn eine Tat beging, die er sich selbst niemals zugetraut hätte. Er opferte sich. Er opferte seinen wunderschönen Arm, als er ihn zwischen sein Gesicht und das Maul des Tieres rammte. Für einen Herzschlag blieb ihm die Luft weg, als die Zähne sich in das Fleisch bohrten. Sein Arm war so schlank, die Katze konnte ihn mit dem Maul komplett umschließen. Synnover drückte sich dagegen. Die scharfen Beißwerkzeuge fraßen sich nur noch tiefer in seine Haut. Seine wunderschöne Haut! Er ignorierte den Umstand, sich selbst nur noch mehr zu entstellen. Dafür hatte Ferrix schon gesorgt und dafür würde dieser Bastard büßen. Er hatte Syn zum Krüppel gemacht. Das weiße Kaninchen hatte nichts mehr zu verlieren, aber es bestand die glorreiche Aussicht, ein fantastisches Zimmer zu gewinnen. Und...
Sein Blick huschte knapp von der Katze weg und zum zweiten Mal überhaupt zu den Zuschauerrängen empor. Im Tumult des Gefechts konnte er die Logen nicht ausmachen. Er sah überhaupt nichts. Dann schob sich schon wieder eine ausgeschnaubte Atemwolke in sein Blick- und Geruchsfeld. Es stank nach schlechten Zähnen, noch schlechterer Fütterung und altem Fisch.
Yolintha...
Synnover grinste auf. Dann lachte er. Er lachte wirklich, wie ein Wahnsinniger. Sofern das Publikum überhaupt auf ihn achtete, würden einige wohl nun mit reichlich Verwirrung zuschauen. Aber Synnover gab dieses Gelächter aus seiner eigenen Kehle die nötige Kraft. Er rollte herum, panierte sich selbst als auch das Tier mit reichlich Sand. Fell und Haut waren inzwischen gut in eine Bluttunke getränkt, dass viele der Körnchen an ihnen haften blieben. Die beiden ungleichen Kämpfer rollten umher und Synnover lachte immer lauter. Er lachte den Schmerz fort, den die Katze seinem Arm zufügte, als er es schaffte, ihn irgendwie seitlich aus dem Maul zu lösen und dabei lange Bissspuren darauf hinterließ. Doch damit nicht genug. Mit mehr Glück als Verstand packte Syn nach dem Erstbesten, das er im Maul des Servals hatte erreichen können. Er zerrte daran und die Großkatze fauchte aus offenem Maul. Es gelang ihr nicht, es zu schließen, weil Syns Unterarm ihm tief im Mundwinkel hing und das Maul auf diese Weise aufsperrte. Gleichzeitig floss sein Blut dem Tier in den Rachen, ließ es gurgeln und um Luft ringen. Als Drittes kam nun noch hinzu, dass das weiße Kaninchen das Zäpfchen im Rachen umschlungen hiel. Es presste seine eigentlich so gut gepflegten Fingernägeln so tief hinein wie es konnte und entschied sich für einen einzigen Gedankensprung dafür, vor seinem nächsten Kampf die Fingernägel spitz zu feilen. Vielleicht würde er auch die Krallen dieses Servals als falsche Nagelhüte auf seinen Fingern tragen. Darüber konnte er sich Gedanken machen, wenn er den Sieg errungen hätte. Das weiße Kaninchen zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass es eine Niederlage einstecken könnte. Hier ging es nicht um eine namenlose Raubkatze. Die Welt drehte sich um ihn und sein schönes Gesicht! Das weiße Kaninchen war der Stern, der vom Himmel gefallen war, um in dieser Arena zu erstrahlen.
"Stirb", fauchte er nun dem Raubtier entgegen, zerrrte an seinem Zäpfchen und ließ mit anderer Hand den Dolch los, um erneut seinen Zauber zu wirken. Er spreizte die Finger, denn anders konnte er ihn nicht initiieren. Aufmerksame Augen, die genau auf diese Geste achteten, würden erkennen, dass er sie immer vor vielen seiner Siege eingesetzt hatte. Erst die Finger voneinander abstrecken, dann zu einer Faust ballen. Wenig später fielen seine Kombattanten wie reife Früchte von einem Baum und faulten anschließend im Sand der Manege.
Doch jetzt ging etwas schief. Im Moment da er den Zauber mit geballter Faust vollführte, ging irgendetwas schief. Synnover konnte sich weder jetzt noch später - sofern es ein später geben sollte - erklären, was passiert war. Er wusste nur, dass es ihm selbst plötzlich die Kehle zuschnürte. Mit Schreck geweiteten Augen versuchte er, die Faust wieder zu öffnen in der Hoffnung, bis dahin nicht selbst erstickt zu sein. Gleichzeitig aber riss er aus Erstickungsangst mit aller Kraft am Zäpfchen des Servals. Dass er genug Kraft besaß, um es vom Körper zu trennen, war neu, doch manchmal entwickelten Menschen in absoluten Notsituationen Phänomenales, wozu sie nie wieder in der Lage sein würden. So hieß es doch auch, dass Mütter ganze Drachenleiber mit einer Hand anhoben, um das eigene Kind davor zu bewahren, von Schuppen und Gewicht zerquetscht zu werden. Niemand fragte sich, wie sie es anstellten. Noch weniger fragten, wie es passieren konnte, dass ein Kind - natürlich meistens ein Säugling - überhaupt erst so dicht unter einen Drachen geraten konnte. Synnover fragte sich gar nichts davon, denn er kannte solche Geschichten nicht. Er riss nur, bis sich irgendetwas löste und er mit Schwung durch den Sand rollte, während es die Großkatze von ihm weg wirbelte. Er ließ das blutige Stück Fleisch, das einst ein Zäpfchen gewesen war, los. Gleichzeitig öffnete er auch endlich die Faust. Doch die Atemnot hielt weiter an. Er bekam keine Luft, so sehr er auch die Nasenflügel blähte und mit offenem Mund nach ihr schnappte. Er rollte sich am Boden, bis ihm Tränen in die Augen traten und seine Lippen blau anliefen. Dann hörte es auf.
Luft ... gesegnete Luft erfüllte seine Lungen. Erst langsam, dann mit aller Kraft und er entließ sie als erleichtertes Seufzen. Sein Blick verlief parallel zum Sand der Manege. Er lag auf dem Bauch, den Kopf seitlich und konnte einzelne jener Sandkörner sehen, deren Geschwister ihm jede zugefügte Wunde verklebten. Er sah seinen Dolch, der nutzlos in seiner Nähe im Sand lag. Aber er sah auch seinen rechten Unterarm mit reichlichen Schlitzen und Bissstellen, aus denen das Blut auf das Rund lief. Die Finger konnte er noch bewegen, was einem Wunder gleich kam, aber es sah schrecklich aus. So sehr, dass ihm erneut die Tränen in die Augen traten oder lag es an der Erleichterung, noch nicht durch den eigenen Zauber beschämend verreckt zu sein? Oder durch eine Katze? Wo steckte der Serval überhaupt? Warum griff er nicht erneut an?
Niemand beantwortete ihm die Frage. Es war seltsam. Kein Serval, kein Ferrix und auch kein Raz'ulak. Er kam wohl nicht durmherum. Liegenbleiben war keine Option, auch wenn sein gesamter Körper schmerzte wie schon lange nicht mehr. Mit zittrigen Gliedern schaffte es das Kaninchen auf die Beine ... und eine Flutwelle aus Rauschen brandete über ihn hinweg. Er schaute nicht zum Publikum auf, das sich kaum noch einkriegte. Sei es, weil er wieder stand oder weil Razag im Hintergrund gerade über Ferrix gesiegt hatte und der Dunkelelf im Gegensatz zum weißen Kaninchen eben nicht mehr aufstand. Synnover nahm es gar nicht wahr, noch nicht. Er hatte genug mit sich selbst zu tun. Nicht jeder Kampf fand auf blutigem Wege statt. Seine Muskeln meldeten sich unter Protest. Sein Blut wärmte ihm den Körper, als es darüber hinweg rann, aber es schwächte ihn auch. Er kümmerte sich nicht mehr darum, dass er kaum noch Kleidung am Leib trug. Das bauchfreie Oberteil hing in einem letzten Fetzen um seine Brust, wo die Krallen der Raubkatze ihm ebenfalls einige Kratzer verpasst hatten. Seine gesamte Haut brannte unter den Schmerzen. Dass er wieder atmen konnte, war eine Offenbarung, aber mit jedem Zug spürte er auch das Brennen.
Auch von seiner Hose war kaum noch etwas übrig. Gerade genug, dass sie die wichtigen Stellen verdeckte, aber er musste sie mit seiner blutigen Hand festhalten, damit sie nicht rutschte. Unter Schmerzen presste er den rechten Arm gegen seinen Unterleib, um zum einen die Hose zu halten und zum anderen Ferrix' Schnittwunde mit der Hand zu umschließen. Irgendwie brannte es dort am meisten. Es war seltsam, dass der Körper sich auch noch entschied, wo er am schlimmsten wehtun wollte!
Seine linke Hand war soweit unverletzt. Mit ihr tastete er sich ab, berührte sein Gesicht. Speichel, Blut und Sand hatten ihn dort getroffen, aber es war ansonsten unverletzt. Welch Wohltat. Sein Gesicht war kostbar, denn niemand nahm sich ein hässliches Kaninchen ins Bett. Trotzdem hatte der Kampf ihn in einen unzumutbaren Haufen Fleisch verwandelt. Ein entstellter Krüppel. Hoffentlich gab es Heilung. Aber noch war es nicht vorbei. Wo steckte der Serval?
Syn hob langsam den Kopf. Er schaute nicht zu weit empor, nicht in die Reihen der Zuschauer wie auch sonst nie. Er ließ den Blick über das Rund der Arena schweifen. Da lag das Tier. Es rührte sich noch, zuckte aber lediglich. "Noch ... nich' vorbei...", brabbelte Synnover. Rennen war keine Option mehr. Seine Beine könnten ihm den Wunsch noch erfüllen, aber dann müsste sein restlicher Körper den Tribut zahlen. So viel Schmerz hielt er nun nicht aus. So schleppte er sich langsam bis zu seinem Dolch und beugte sich danach. Oh, wie weit der Boden doch von ihm entfernt war. Alles protestierte, aber am Ende lag die Klinge gut in seiner Linken. Er kämpfte mit rechts, doch diese Hand war nun unbrauchbar. Zeit, es zu beenden. Dann musste er noch Ferrix und Razag aufhalten. Dann konnte er zu einem Heiler und anschließend in den großen, schönen Zuber seines neuen Zimmers. Er würde es einfordern. Das hatte er sich nun wirklich verdient ... fast! Erst der Serval. Synnover schlurfte an das Tier heran.
Der Zauber schien doch gewirkt zu haben, hatte aber irgendwie sie beide getroffen. Die Katze japste, rang um Luft, aber drohte auch, an ihrem eigenen Blut zu ersticken. Der Kopf lag in einer Lache davon, die Augen waren bereits verklärt. Es war dem Ende nahe. Syn blickte auf das Tier herab. Er grinste schwach auf, aber dadurch stand ihm der Wahnsinn nur noch mehr ins Gesicht geschrieben. So ein schönes Gesicht. "Das letzte, was du siehst ... bin ... ich." Er klaubte alles Kraftreserven zusammen, um den Dolch in den Hals der Raubkatze fahren zu lassen. Er schlitzte sie auf und blieb so lange über ihr stehen, bis sich da gar nichts mehr rührte. Da niemand sonst ihn angriff, konnte er es sich erlauben. Aber auch erst dann nahm er sich die Kraft, überhaupt nachzuschauen, ob die beiden anderen Kämpfer noch lebten.
Die Antwort lautete: Nein. Ferrix zumindest lag da und rührte sich nicht mehr, aber auch Raz'ulak bot ein solches Bild. Hatte er den Kampf beider verpasst? Hatten sie sich gegenseitig gerichtet. Missmutig setzte Synnover sich in Bewegung. Er störte sich nicht daran, dass einer von ihnen ausgeschaltet war, aber beide? Sie töteten einander, während er nur einen Serval erwischt hatte. Das würde seinem Ruf gewaltig schaden, selbst wenn er hier als Sieger hervorging. Der Weg zu den beiden kam ihm unendlich lang vor. Er hörte einen gleich bleibenden Rhythmus im Rauschen über seinem Kopf. Das Publikum feuerte ihn an, weiterzugehen. Er passte sich dem Rhythmus an, bewegte sich so in ihm und schaffte es bis zu Ferrix hin. Er schaute auf dessen Körper hinab. Ein einziger Blick in die toten Augen des Elfen gaben dem Kaninchen Aufschluss. Dann versperrte ihm etwas die Sicht und er stutzte. Mit der Hand, die den Dolch trug, griff er empor. Er berührte klebriges, künstlich angebrachtes Fell.
Wie habt ihr da oben halten können?
Ganz gleich, was der Grund war, nun nahm Synnover die falschen, schwarzen Hasenohren ab. Er hielt den Reif, an dem sie angebracht waren, zusammen mit dem Dolch in der Linken. Ferrix würdigte er keines weiteren Blickes mehr. Der war es nicht wert. Ein anderer aber und sei es nur, damit er sich davon überzeugen konnte, dass der große, grüne Fleischberg dieses Mal wirklich endgültig tot wäre. Syn trottet bis an Raz'ulak heran. Er blickte auf ihn herab, ohne eine sichtbare Rührung in seinen Zügen, fernab von dem deutlichen Anzeichen körperlicher Erschöpfung. Dann warf er dem Ork die Kaninchenohren auf die Brust.
Über den beiden johlte die Menge. Synnover blendete es aus, wie üblich. "He ... lebst du noch? Ork?" Mit der Fußspitze stupste er gegen Razags Arm. Für mehr reichte es gerade nicht, aber wenn der andere sich nicht mehr rührte, also wirklich wirklich tot war, dann musste Syn auch nicht noch einen Versuch wagen, ein rotes Lächeln in eine Kehle zu schlitzen. Beim Serval hatte es noch funktioniert. Jetzt glaubte er, über dem Grünling zusammenzubrechen, müsste er es wiederholen. Seine Arme waren so schwer.
Die Last des Siegers... Er lächelte. Dann klappte er auf die Knie und sein Oberkörper landete neben den geworfenen Ohren auf Razags breiter, grüner Brust.
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Re: Blut und Sand - Das schwarze Kolosseum

Beitrag von Erzähler » Sonntag 29. Januar 2023, 22:26

Die Geräuschkulisse ließ sich an Skurrilität kaum überbieten. Da war das Kreischen der letzten Wildkatze, die sich in dem Kaninchen verbiss und mit schnellen Hieben nach der weißen Unversehrtheit gierte. Da war das beschleunigte Atmen, geboren aus Stress und Angst. Das Rollen im Sand, welches zumindest im Rund ein seltsames Knirschen von sich gab. Dann waren da die Zuschauerränge, die sich nicht entscheiden konnten, ob sie jubeln oder entsetzt aufschnappen sollten. Immer wieder brandete die Verzückung der kriechenden Kultur auf, die sich an dem Leid der Kämpfenden ergötzte, um etwas erzählen zu können, wenn sie am Ende des Tages nach Hause kamen in ihr langweiliges Leben. Kreaturen jeglicher Couleur brauchten Zerstreuung in ihrem monotonen Dasein. Sie alle wollten etwas berichten können, was andere noch nicht gehört hatten. Und sie alle hatten diesen Eintritt gezahlt in dem Wissen, dass hier Leben erlöschen würden. Ja, sie geiferten darauf. Manchmal waren sie entsetzt von der blutigen Schwere dieses Stückes. Aber das würden sie auch schnell wieder vergessen haben, wenn sie erstmal das Kolosseum verließen. Vergessen würden die Namen der Kämpfer, die starben und das Rund mit den Füßen voran verließen. Vorausgesetzt, sie hatten noch welche. Vergessen auch das Leid, das sie mit ihrem Geld finanzierten. Vergessen das Wunden-Lecken danach, wenn der Überlebende aufwändig geheilt werden musste. Es war eine Maschinerie, was das zuschauende Volk aber nicht interessierte. Kurzweil. Das war es, was sie brauchten, was sie lockte. So wurde der erbitterte Kampf im verschmutzte Sand der Arena von einem stetigen Jubel-Japsen und Klatschen begleitet, dass sie Kämpfer wohl kaum noch hören mochten. Weder Razag, der sich dem Elfen stellte, noch Synnover, der seine Schönheit gerade Stück um Stück an eine Großkatze verlor, konnten sich darauf konzentrieren, was das Publikum von ihren Darbietungen hielt. Ohnehin war es nicht klar ersichtlich für welche Aktion geklatscht und für welche Tat gebuht wurde, denn sie kämpften derzeit parallel um das nackte Überleben. Ferrix hatte sich von Syn’s Hinterhalt erholt und war bereit, sich mit dem grünen Ork zu messen.
Jener, der stets reinlich und übermächtig erschien. Der die Frauenherzen höherschlagen ließ, weil sie sich vorstellten, wie der scheinbare Grobian sie in seine Zelle schleifte und sie nach Strich und Faden beglückte, dass die Schreie des Servals nur ein müdes Husten wäre. Eben jener Ork musste nun sein gewohntes Terrain verlassen und etwas neues wagen. Er wich aus. Er, der stets so standhaft war und wie ein bemooster Fels in stahlharter Brandung prunkte, er wich aus. Doch das ganze hatte Methode und zeichnete ein neues Bild für die wahren Fans des Grünen. Er war ja gar nicht so stumpf, wie sie immer dachten! Ein Raunen ging durch seine Anhänger. Anerkennendes Klatschen für seine Strategie, denn sie wollten Razag als Sieger sehen! Anhänger der Gegenseite schimpften, fluchten, während Ferrix sich von seinem Gefängnis befreien wollte. Das verschaffte dem Ork die nötigen, wertvollen Sekunden, um aufs Ganze zu gehen. Tor eins war eine freundliche Umarmung, seitens des Orks. Ferrix fluchte zähneknirschend. Tor zwei aber ließ sie in eine gemütliche Zweisamkeit sinken, die auch anders hätte ausgehen können, wäre das hier nicht ein echter Kampf. Schaukämpfe waren vorbei – das Blut war echt, ob nun von Razag oder von Ferrix. Tor drei aber war eine Reise. Eine Reise auf die Insel des Todes, wo sich die Ewigkeit vor einem erstreckte. Razag musste nur noch dafür sorgen, dass es Ferrix war, der dieses Ticket bekam und die Reise antreten durfte. Der Ork nutzte seine brachiale Gewalt und schaffte es durch Überraschung und dem Vorteil daraus, dass der Veteran sich nicht mehr unter ihm befreien konnte. Allerdings hatte er einen Zonk im Ärmel… Ferrix hatte, trotz der Überraschung, tatsächlich seinen Zweihänder aufgegeben, aber einen versteckten Dolch gezogen. Und Razag durfte nun erleben, dass er seinen Gegner niemals aber auch niemals unterschätzen durfte. Der Dolch bohrte sich tief zwischen seine Rüstung und allein durch seine eigene Kraft, senkte sich die Scheide in sein Fleisch. Er spürte das unangenehme Gefühl eines Fremdkörpers dort, wo er keine Freuden versprach. Auch er war dem Ticket nach Kata Mayan näher als er glauben wollte, doch der Blutrausch, der Klang des Tötens, hielten ihn auf Kurs. Er würde Ferrix die Reise gönnen. Und so drückte er zu, bis knackende Rippen davon kündeten, dass dieser Veteran bald zur Legende würde. Ferrix hatte keine Chance mehr, denn auch ihn verließen die Kräfte. Immer wieder bäumte er sich wütend schreiend auf, bis ihm die Luft dafür fehlte und er nur noch rasselnd einatmend und pfeifend ausatmete. Razag spürte, wie das Leben aus seinem Kontrahenten wich… Oder war es etwa sein Leben? Er blutete stark an der Leiste – noch immer. Sein Körper schaffte er derweil nicht, die Wunde kurzerhand wieder zu verschließen. Dann aber sah er das Leben aus den Augen des Dunklen weichen und verharrte noch einen Moment, bis er sicher sein konnte, dass Ferrix’Tha der Schreckliche im ewigen Rund des Todes weiterkämpfen würde. Erst dann rollte er sich von ihm herunter und verlor den Dolch in seinem Körper. Dafür konnte nun das Blut ungehindert aus seiner Wunde laufen und besudelte zusätzlich den Sand unterhalb seines Rückens. Razag atmete. Er hatte es geschafft. Nur einen Moment ausruhen, dann war das Kaninchen dran…

Synnover musste auf der anderen Seite der Arena tatsächlich einmal viel mehr geben als er erhalten würde: Nicht nur, dass die Wildkatze ihm mehr zuschaffen machte, als es Yolintha in all den Nächten gekonnt hatte, nein, diese Katze hinterließ zudem tiefe Rillen in seinem Körper, die allesamt vernünftig behandelt werden müssten, wenn er ohne Narben bleiben wollte. Er aber konnte derzeit nicht darüber nachdenken, was an und für sich schon eine Neuerung darstellte. Synnover hatte keine Zeit, um über sich nachzudenken! Und ebenso wie Razag, musste auch er ungewöhnliche Wege beschreiten, die bei seinen Anhängern zu einem kollektiven Aufschrei führten: Er opferte einen Arm! Er stemmte ihn in das Maul des Servals und hinderte ihn somit daran, andere Dinge abzubeißen. Der Arm war… notwendig! Sonst würde er nicht länger überleben. Das Kaninchen bot sich selbst als Futter an, damit es zumindest noch auf einem Bein hoppeln konnte. Die Zähne des Tieres bohrten sich mit Vehemenz in das zarte Fleisch. Was Synnover aber nicht bedachte war, dass er damit noch mehr den Blutrausch des Tieres weckte. Jetzt hatte es Blut geleckt und es wollte mehr. Es wollte alles! Immer wieder konnte Syn spüren, wie er durch die scharfen Krallen verletzt wurde, wie sein Kostüm in Fetzen geritzt wurde und wie er beständig den roten Lebenssaft verlor. Er musste etwas ändern. Noch etwas! Und so fackelte er nicht lange, langte in das Maul des Tieres und umfasste das glitschige Zäpfchen der Katze. Diese warf den Kopf hin und her, unterließ es aber weitestgehend, als sie spürte, wie es schmerzte. Doch damit nicht genug. Synnover hatte die Schnauze gestrichen voll. Alles tat weh. Er würde Wochen zum Heilen brauchen! Und er musste noch gegen den Ork oder den Dunkelelfen bestehen, wenn er denn seine Belohnung haben wollte! Den Blick für die Loge der Nachtklingen hatte er bereits verloren, aber er wusste, dass sie zusahen. Er musste mehr schaffen. Und so fackelte er nicht länger, sondern wandte seinen Zauber erneut an. Und scheiterte. Es traf ihn, es traf seine Kehle. Er spürte, wie sie sich zusammenzog, wie sie immer enger wurde und nichts daran etwas änderte. Mit einem letzten Adrenalinschub schleuderte er die Großkatze von sich und öffnete seine Hand. Sein rechter Arm hing in Fetzen. Die Haut war durch das Gebiss der Katze von seinen Knochen getrennt worden und gab eine unschöne Sicht auf diese frei. Doch das alles war Nebensache. Er bekam keine Luft. Nach dieser ringend, landete er erneut im Sand und wälzte sich panisch, die gesunde Hand an der Kehle. Er lief bereits blau an und ein entsetztes Raunen ging durch die Zuschauer.
Irgendwo oberhalb seines Kopfes, ohne, dass er den Blick darauf hätte richten können, ruhten drei Augenpaare auf ihm. „Er stirbt. Er verreckt uns unter den Händen!!“, keifte eine Frau, die sich auf ihrem gepolsterten Sitz vorlehnte, um besser sehen zu können. Neben ihr herrschte... Schweigen... Dann folgte ein tiefes, enttäuschtes Atmen: „Enttäuschend.“, folgte eine leise Stimme, ehe der letzte Schluck Wein genossen wurde. Dann entfernten sich wortlos in dunkles Leder gehüllte Füße.

Synnover spürte, wie sich sein Brustkorb mit einem Mal wieder blähte. Wie die kostbare Luft, die nur er zu rauben verstand, wieder füllte, was lebenswichtig war. Erleichterung machte sich in ihm breit oder was auch immer er dabei empfand. Er hatte überlebt. Er hatte sich selbst überlebt. Er war einfach grandios. Nun… jedenfalls, wenn er wieder vollständig hergestellt wäre. Synnover musste lernen, dass auch er nicht so gottgleich in seiner Konstitution war, wie alle anderen. Alles tat weh. Alles schmerzte, brannte und nahm ihn jegliche Eleganz. Er hatte unzählige Schrammen, Risse und Platzwunden, die auf seiner hellen Haut nur um so besser zum Vorschein kamen. Nachdem er auf die Beine gekommen war, jubelte man ihm zu. Auch in den oberen Rängen wurde sich interessiert vorgelehnt und zwei Augenpaare verfolgten seinen Weg. Als erstes erledigte er den Rest bei dem Tier, das sich nur noch quälte. Ungefähr so hatte das weiße Kaninchen wohl auch eben ausgesehen. Er jedoch erwies die zweifelhafte Gnade, den Vierbeiner zu erlösen. Dann entdeckte er Razag und Ferrix. Beide lagen am Boden. Beide rührten sich nicht mehr. In den Zuschauerrängen hielt die Spannung weiter an. Synnover war der einzige, der jetzt noch stand. Sie brauchten ihn, um zu bestätigen, was sie befürchteten oder herbeisehnten. Dass die anderen lebten oder bereits verreckt waren. Sie selbst saßen auf ihren bequemen Bänken zu weit weg. Sie konnten nicht endgültig verifizieren, ob jemand tot war oder nicht. Die Spannung war zum Greifen und mit jedem langsamen Schritt des Kaninchens, wallte sein Name auf. Sie feuerten ihn an. Einige für sein Überleben, andere für die Bestätigung, wie denn nun der Stand war. Und als er Ferrix liegen ließ, jaulten seine Anhänger auf, während die anderen wild applaudierten. Doch Syn scherte sich nicht darum, denn er hatte nur Augen für den Ork. Er versuchte Razag aus der Reserve zu locken, doch er konnte ihn längst nicht mehr hören. Razag hatte viel Blut verloren und schwebte irgendwo zwischen Himmelreich und Harax. Seine Augen waren weiterhin geöffnet, sein Verstand aber brauchte die letzten Reserven, um alle wichtigen Funktionen aufrechtzuerhalten. Die Provokation des Kaninchens blieb ungehört. Und auch Synnover’s Ohren rauschten. Die die Zuschauer konnten erkennen, wie sich eine erhebliche Blutspur hinter seinem Weg durch die Arena zog. Auch er verlor viel zu viel Blut. Auch ihm wurden Beine und Arme zu schwer, um sich jetzt noch einem Gegner zu stellen. Aber das musste er auch nicht, oder? Er hatte gewonnen! Er stand als letzter. Bis er zusammenbrach und auf der Brust des Orks liegenblieb.

Die Arena wurde still. Für einen Moment waren alle wie erstarrt. Dann knarzten die schweren Gliederketten und Aran’Duran betrat in einem schneeweißen Aufzug die Arena. Wundervoll in Szene gesetzt schritt er über die zahlreichen Blutflecke hinweg, die den Saum seines Mantels besudelten. Er stand in der Mitte, besah sich das Massaker und die vielen Leiber, die sich nicht mehr rührten. Dann breitete er lächelnd die Arme aus und verkündete: „Das Ende! Keiner der Krieger überlebte den Kampf der Giganten. Sie alle haben ruhmreich gekämpft und tapfer ihr Leben verloren!“, seine Stimme troff vor Häme, doch er war ein Meister der Show. „Das schwarze Kolosseum hofft, euch wieder mal hervorragend unterhalten zu haben! Einen angenehmen Abend!“, er verneigte sich und es brandete ein gigantischer Applaus auf, der deutlich machte, dass es nie um die Kämpfer ging. Sondern um die Show dahinter. Ferrix’Tha der Schreckliche, Synnover das weiße Kaninchen und Raz’ulak der Furchtlose waren nicht mehr. An ihre Stelle würden andere treten, irgendwann…

Razag und Syn verabschieden sich nach... Der Tod steht ihnen gut
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