Flucht durch Sarma

Hier wohnen die Bürger Sarmas, vom einfachen Sklaven bis hin zum hohen Handelsherren oder angesehenem Magier. Je nach Reichtum und Machtverhältnis findet man hier kleine Barracken oder prachtvolle Anwesen aus Sandstein und Marmor.
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Faen
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Re: Flucht durch Sarma

Beitrag von Faen » Sonntag 12. Dezember 2010, 20:18

Mit schnellem Schritt hatte Faen sich den Gärten des Adligen genähert und war, wie kurz danach auch Erasmus und Famina unwissend einfach hinein gelaufen. Allerdings war ihr Erscheinen nicht gleich aufgefallen. Durch die Dunkelheit der Nacht war sie schwerer zu erkennen als die beiden Menschen. Als diese jedoch in den Garten eindrangen wurden gleich darauf Rufe laut. Fackeln wurden entzündet und einige Krieger stellten sich vor das Heim ihres Herrn. Faen blieb im Schutz der Dunkelheit und etwas abseits des Treibens stehen. Durch die Fackeln war zwar wesentlich mehr Helligkeit entstanden. Und so viele Vorteile dies auch brachte, zugleich ging auch ein wertvoller Schutz verloren.

Ein zufriedenes und schadenfrohes Grinsen huschte über ihre Lippen als sie Faminas besorgtes Gesicht erblickte. Den beiden Menschen war der Weg versperrt worden. Von vorn drang Lucifus heran und in ihrem Rücken standen die Krieger. Faen trat aus dem Schatten und kam auf die beiden Menschen zu. Den Kriegern schenkte sie im Moment wenig Interesse, sie würde es sicherlich nicht riskieren das Weib und ihren kleinen Freund nun verlieren. Sie schaute die Frau vor sich an. Rücken an und Rücken standen sie da und Faen hätte bei diesem Anblick am liebsten laut los gelacht, erst recht als sie die beiden Kriegsmesser in ihren Händen rotieren ließ. Faen schüttelte den Kopf und zog ihr Schwert.

Mit langsamen Schritten kam sie näher an die Frau heran. Wie oft schon hatte sie gelernt dass man Menschen nicht als sonderlich gefährliche Gegner sehen brauchte. Ihnen fehlte so vieles das die Dunkelelfen schon in die Wiege gelegt bekamen. Und obwohl Faen sich vor dem bevorstehenden Kampf nicht fürchtete stellte sie sich darauf ein. Sie spürte wie ihre Muskeln begannen sich zu spannen, ihr Herz begann schneller zu schlagen während ihr Atem tiefer, aber langsamer wurde. Sie sah wie die Frau mit ihrem Begleiter sprach, kurz huschte ihr Blick auch zu Lucifus der begann mit einem blutgierigen Blick das Schwert zu ziehen. Der Mann würde diese Begegnung nicht lange überleben. Dass dieses Weib ihre Begleitung praktisch opferte amüsierte Faen ungemein. Aus irgendeinem Grund kannten sich Lucifus und das Weibsbild, also würde sie auch von seinen Fähigkeiten wissen. Doch das interessierte sie im Moment nur wenig. Je schneller der Mann aus dem Weg geräumt war um so eher würde Faen erfahren was es nun dieser Frau auf sich hatte.

Als die Wüstendiebin dann ihren Blick auf sie fixierte, starrte Faen zurück. Im nächsten Atemzug kam der Ausfallschritt der Frau. Aus zwei verschiedenen Richtungen kamen die Schwerter auf sie zu. Faen sprang nach hinten und spürte noch den scharfen Luftzug der Klinge an ihrem Bauch. Sie starrte die Frau kurz an ehe sie zurück schlug und obwohl sie nur eine Menschenfrau vor sich hatte musste sie aufpassen. War eines ihrer Schwerter unter Kontrolle konnte ihr das andere immer noch gefährlich werden. Doch allzu lange würde dieses Treiben nicht andauern. Der Jäger würde keinerlei Chancen haben und Faen hätte zu gern einen Blick auf die beiden Männer geworfen. Doch ihre ganze Konzentration musste sie auf das Weibsbild richten.
Das Geräusch sich spannender Bögen ließ Faens Aufmerksamkeit dann doch kurz wandern. Mit einem kräftigen Stoß zögerte sie dafür das Famina einige Sekunden lang von ihr entfernt war um einen Blick zu riskieren wo der Schütze stand. Eine Gänsehaut jagte ihr über den Rücken, auf den Mauern standen Bogenschützen die sich bereit gemacht hatten. Nun würde es ein sehr gefährliches Spiel werden.

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Erasmus Weidenfels
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Re: Flucht durch Sarma

Beitrag von Erasmus Weidenfels » Montag 13. Dezember 2010, 20:59

Die Klinge des rothaarigen Elfen sauste nur knapp an Erasmus vorbei, er hatte auf den letzten Moment gewartet um knapp auszuweichen. Leider half ihm das nicht sonderlich viel, denn den etwas unkontrollierten schlag den der Jäger jetzt ausführte ging ins leere. Der Dunkelelf grinste nur hämisch und schlug dann erneut, diesmal nahm Erasmus seinen Umhand und warf ihn in die Klinge. Dadurch war die Sicht des Elfens kurzzeitig gestört und auch war der Umhang stabil genug nicht gleich von dem Schwert zerteilt zu werden. Der Umhang hatte sich leicht um die Klinge gewickelt und der Elf musste sie erst wieder befreien.
Wenn dieser schlag nicht sitzt, bin ich geliefert... Dann kann ich nur noch hoffen das die Wachen ihn vor mir erwischen der schweiß lief über das Gesicht des Jägers, er war viel gelaufen und gesprungen und nun musste er auch noch kämpfen. So hatte er sich seine Reise nichtmal erträumen können.
Er schlug mit seinem Schwert nach dem männlichen Elfen und sah wie dieser zurück zuckte. Ob es nun ein Treffer war oder nicht, konnte er wegen des Umhanges der nun auf den Weg zum Boden war nicht sehen.
Das wars wohl du schöne Welt....

Dann hörte er ein bekanntes Geräusch, die Sehnen der Bögen wurden losgelassen und nun zischten die Pfeile durch die Luft. Der eine Pfeil streifte den arm des Jägers, doch nur ein Kratzer und ein kaputtes Hemd zeugten jetzt davon. Trotzdem versuchte Erasmus sich voll und ganz auf den Dunkelelfen zu konzentrieren der den Umhand nun losgeworden ist und nicht gerade glücklicher aussah. Er wirkte schon fast genervt und als er dann mit einen Schrei wieder nach dem jungen Jäger schlug, kam die Klinge gefährlich nahe an den Hals des Nordländers. Es blieb keine Zeit sich von dem Schock zu erholen und Erasmus stolperte weiter nach hinten. Dann sah er Famina neben sich.
Verdammt, ich muss ihn wieder weg drängen... Nur wie ?!
Der Jäger stand bereit zum Parieren und machte einen Ausfallchritt nach vorne, dabei war er zwar näher an der Klinge des Elfen, doch seine Klinge war genau so nahe und er schlug zu.
Erasmus spürte einen brennenden Schmerz an seinem linken Oberschenkel. Es fühlte sich an wie mit einem rostigen Jagdmesser geschnitten. Aber seine Tat zeigte folgen, auch der Dunkelelf wich einige schritte zurück. Nun ging Erasmus wieder einen Schritt vor um sich und Famina den Rücken zu sichern.
Dann flogen wieder Pfeile...

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Erzähler
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Re: Flucht durch Sarma

Beitrag von Erzähler » Dienstag 14. Dezember 2010, 04:17

Erasmus Körper vibrierte vor Anspannung. Der Kampf forderte ihm alles ab, denn als Jäger war er niemals in der Situation gewesen sich gegen ausgebildete Soldaten einer kriegerischen Rasse wie den Dunkelelfen zu befassen. Sein Herz pumpte Unmengen an Adrenalin durch seine Gliedmaßen, ließ ihn reflexartig ausweichen und unter den schweren Hieben des rothaarigen Kriegers wegtauchen - Für einen Menschen hielt er sich gut auch wenn seine Anstrengungen sinnlos schienen. Im Gegensatz zu Lucifer kämpfte Erasmus nicht nur mit seinem Gegneer, sondern auch mit seiner eigenen Ausdauer. Jeder Schritt brannte, jeder Schlag zog in den Gelenken. Die Verfolgungsjagd auf den Dächern war leidvoll gewesen für den Jäger und beeinflusste sein Können.
Auch wenn die Hektik und das Feuer des Gefechtes seine Sinne trübte, so war die Verletzung durch den Pfeil sehr viel tiefer als es der Nordländer wahrgenommen hatte. Ein brennender Schmerz durchzog seinen Arm und die Hand löste sich vom Griff seines Kurzschwertes. Klirrend viel die Waffe zu Boden. Einzelne Blutstropfen regneten auf das von der Nacht feuchte Gras herab, nur um kurz darauf vom gepanzerten Stiefel des 'falschen' Dunklen zertreten zu werden. Ein Ausfallschritt folgte und ein reißendes Geräusch ertönte. Schmatzend grub sich die Klinge des Nordländers in den Bauch des Ifrits und durchstach den zierlichen Körper auf der linken Seite. Jeder normale Kämpfer wäre aufgrund dieser Wunde ins Wanken geraten, der Dämon jedoch griff sich das kalte Metall, packte fest zu und zog das Messer, die letzte verbliebene Waffe des Jägers, heraus.
Etwas überrascht von der außergewöhnlichen Hingabe und der dennoch sinnlosen Opferung der menschlichen Rasse, trat Lucifer ein paar Schritte zurück und fixierte den Nordländer sehr genau. Erasmus konnte sehen, dass sich der Fremde sein Gesicht einprägte und aus irgend einem Grund brachte es dem Nordländer Unbehagen.

Metall schlug auf Metall. Muskeln spannten sich und beide Frauen standen sich gegenüber. Famina hatte beide Messer gekreuzt und gegen die Schneide der Elfe gedrückt. Es knirschte und Pfeile schlugen neben den Beiden im Erdboden auf - Die Dunkelheit war ihr einziger Verbündeter und machte es den Schützen unmöglich genaue Treffer zu landen. Die Augen der Kriegerinnen trafen sich und unausprechlicher Siegeswillen haftete beiden an. Doch da erkannte Faen etwas, dass sie für einen Moment lang stutzig machte - Ein gelbliches Schimmern in den eigentlich grünen Iren der Wüstentochter. Für einen winzigen Moment, einen Bruchteil wollte die Dunkle daran glauben, Lucifer in der Gegnerin zu sehen. Doch das war unmöglich. Der Dämon stand nur wenige Meter entfernt und kämpfte mit ihrem Begleiter. Oder war es ihm möglich, zwei Körper zu besitzen. War seine 'Seele' erneut gewandert, ohne das Spektakel aus dem Kerker?
"Kämpfe, dunkles Miststück oder stirb ehrenlos wie deine Rasse!", brüllte Famina und stieß die unaufmerksame Faen mit dem Fuss zurück. Die Messer nach unten gerichtet, sprang Famina ab und wollte sich auf die Elfe stürzen, als eine weitere Salve losging und plötzlich sha sich die Diebin einer Wand aus Pfeile gegenüber.
Aus dem Nichts erhob sich ein Schatten über den Park und tauchte alles in tiefste Dunkelheit. Das Licht der Sterne und der Fackeln erstarb und man wollte meinen, das Leben wäre auf einen Schlag von jeglicher Helligkeit befreit worden. Erasmus hatte Glück gehabt. Das Schwert des Rothaarigen kam aus einem so ungünstigen Winkel, dass es den Nordländer in zwei Stücke geschlagen hätte - Doch jetzt war er unversehrt und hockte neben einer vermummten Gestalt mit einem Umhang. Um sie herum sah er Famina und zwei weitere Fremde. Die Wüstendiebin lächelte breit und neigte sich etwas zu Erasmus. "Meine Mutter ... sie hat wohl gehört, dass wir in Schwierigkeiten sind!", ihre Stimmung war plötzlich heiter. Der Jäger jedoch war sich nicht sicher, ob der unendliche Schatten gut für ihn war. Plötzlich erklang eine Frauenstimme laut und deutlich. Es war die Gestalt direkt vor Erasmus und ihr Klang ähnelte sehr den seiner Begleiterin.
Faen blickte auf und sag nichts außer Dunkelheit. Stille. Nicht nur das Licht schien verschwunden, sondern auch jedes Geräusch. Etwas hielt sie ihm Bann und Magie lag in der Luft. Ihre ersten Gedanken trafen Lucifer, doch bevor es eine Möglichkeit gab, sich über den Grund der Hexerei Gedanken zu machen, ertönte eine bekannte und verhasste Stimme im schwarzen Nebel. "Fast hättest du es geschafft, Lucifus. Um ein Haar wäre dir meine Tochter ins Netz gegangen - Ich dachte mir fast, dass ihr euch über den Weg laufen würdet. Und ich habe gesehen, dass du meine kleine Spielfigur mit dir herumträgst. Lästig. Findest du nicht auch, dass das selbst für deine Verhältnisse kläglich ist? Hahaha!" Das Lachen war spitz und arrogant. Seltsam war, dass Lucifus nichts sagte, sondern lauschte. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach werden würde, doch ...", begann Wüstenrose, doch ein Schrei unterbrach den Satz.
Lucifus war aus dem Schatten gesprungen und hatte einer vermummten Person direkt vor Erasmus die Hand in den Brustkrob geschoben. Er schrie auf und brüllte vor Schmerz, doch da begann der Ifirt bereits am Herzen zu zerren. Es geschah so schnell, dass niemand reagieren konnte. Es gab ein schmatzendes Geräusch und unter einer Blutfontäne riss Lucifus das pumpende Organ heraus. "Bastard!", kreischte Famina auf und wollte ihrem Kameraden helfen, doch schon griff sie der verbliebende Kämpfer und hielt sie zurück. Wüstenrose reagierte schnell. Binnen eines Augenaufschlags war die große frau hinter ihm, legte die Hand auf seine Schulter und flüsterte: "Ganz ruhig, wir bringen euch in Sicherheit!" Es gab ein wirbelnden Knall und die vier Menschen waren verschwunden.
Die Dunkelheit lichtete sich. Faen konnte den Dämon sehen, wie er etwas aus seiner Hand aß und einen Toten zu seinen Füßen. Erneut spannten sich Sehnen und ein Blick zur Ballustrade verriet den beiden Dunklen, dass eine neue Salve bevor stand. Schnappend lösten sich die Finger und Pfeile zischten laut singend durch die Nachtluft. Die Elfenkriegerin sah sich nun in einer recht ausweglosen Situation, denn es gab keine Möglichkeit zum ausweichen. Sie schloss die Augen und machte sich für den Aufprall fertig. Die Einschläge ertönten laut, doch fühlte die Dunkle keinen Schmerz. Als sich die Lieder wieder öffneten, sag sie Lucifers Gestalt vor sich. "Du bist einfach zu schwach.", meinte er kaltschnäuzig und wandte sich um. Sein Brustkorb war mit Geschossen gespickt und Blut sickerte aus vielen Wunden heraus. Dennoch verschwand das diabolische Grinsen nicht aus seinem Gesicht - Er musste sich eindeutig über etwas freuen, etwas, dass er gerade eben erfahren hatte. Plötzlich umgriff er ihren Arm und zog Faen an sich. "Wir gehen!", meinte er und sprang mit aller Kraft ab. Beide landeten auf einem Häuserdach und Lucifus schleppte sich und die Elfe in die Nacht der Stadt hinaus.

(Es geht für beide getrennt weiter .... wo werdet ihr erfahren.)
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