Varukaaz' Drachenhort

Hier findet man die Dragoner und ihre Drachengefährten, falls diese nicht gerade zum Tempel der Drachen geflogen sind. Eine lange Passage, gesäumt von schwarzen steinernen Drachenköpfen, führt zum Orden.
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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 4. August 2022, 12:32

„Deine Hose hab ich ja schon kaputt gemacht... ich könnte dir auch anbieten das Loch zu stopfen...“
...
"Das solltest du auch."

Sein überraschtes Blinzeln folgte prompt und dann lachte er laut und herzlich, ohne über SIE zu lachen, sondern einfach der Situation geschuldet. Das sie so süß sein könnte, das überwältigte den alten Drachenritter und brach sich nun in dieser herzlichen Reaktion bahn. Protho atmete ein paar mal tief durch und lächelte dann warm:
„Vielleicht nicht gleich sofort, aber ja. Ich mach's. Versprochen!“
Redeten sie wirklich noch von ihrer Hose? Anscheinend wollte er genauso wie sie die Zeit noch ein wenig genießen. Darna fügte grinsend an:
"Schließlich habe ich nur noch den einen Satz. Ich müsste sonst nackt herumlaufen und mag dein Hemd nicht mehr ausleihen."
„Ja DAS wäre ja auch sehr schade! ...Hahahaha... aber gut zu wissen, dann muss ich nur noch eine Hose zerstören, damit ich jeder Zeit freien Zugang habe. Aber was hast du gegen meine Hemden? Ich finde dir stehen sie besser als mir, besonders... wenn du nichts drunter trägst.
Sein halblautes Gewisper hinter den normal gesprochenen rauen Worten war ganz und gar nicht unschuldig! Darnas Blick, mit dem sie nach oben zu seinem Gesicht spähte, während sie sich vordergründig seinem Brustkorb widmete und der vertiefte linke Mundwinkel sagten genug und waren durchaus dazu geeignet, eine neue Hitzewelle durch seinen Körper zu jagen. Nachdem sie dann auch noch seine Erlaubnis hatte, setzte sie unverblümt ihre Erkundungsreise fort, die in südliche Gefilde zu seinem Hosenbund führte. Sein Blick wurde glühend, blieb aber an ihren Knospen hängen um kurz darauf einmal sanft daran zu zupfen.
„Gleiches Recht für alle...!Nicht schlecht! Geht das noch härter?“
"Ich weiß nicht..?"

, flötete sie leise und bemüht beherrscht,
"Wie hart kann Fleisch denn werden?"
„Ohhh...seeehr hart!“
Sie hatte ihre Linke nun auf seinen unteren Brustkorb gelegt und die Finger gespreizt, dass es wirkte, als wolle sie ihn allein schon mit dieser harmlosen Geste auf dem Boden festnageln. Ihm schien es zu gefallen. Ihre Rechte zupfte spielerisch die Verschnürung seiner Hose auf, was ihr erstaunlich gut gelang. Darna wusste aus ihren alltägliche Pflichten wie man Ritter aus ihren Rüstungen und auch mal Damen aus ihren Korsetts helfen konnte. Sie hätte nicht mal hinsehen müssen, aber DAS wollte sie sich sicher nicht entgehen lassen!
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Ihr gemeinsames Tun hatte ihn über die Klippe gestoßen und er genoss den freien Fall sichtlich. War ihre Neugierde damit gestillt, oder wollte sie die nächste Lektion angehen?
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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Darna von Eibenau » Sonntag 7. August 2022, 15:20

"Aber was hast du gegen meine Hemden? Ich finde dir stehen sie besser als mir, besonders... wenn du nichts drunter trägst. Sie grinste über seine kleinen, unverblümt anrüchigen Nebenkommentare. Dass Menschen - Männer - Wert darauf legten, möglichst wenig bis keine Kleidung an ihr zu sehen, war das Letzte, was sie in ihrem bisherigen Leben gelernt hätte. Diese Anzüglichkeiten kribbelten auf verlockende Weise.
Die üblichen Reaktionen wären Empörung und Scham gewesen, aber dafür war Protho zu offen, zu selbstverständlich, zu herrlich frei von Zwängen und gelöst.
Und doch legte sie auf etwas Wert, was über das reine Bedecken wollen ihres Körpers hinaus ging:
"Ich habe in letzter Zeit zu oft bloß ein Laken oder geliehene Sachen getragen", erklärte sie selbstbewusst und gelassen, "Ich mag es nicht, wenn man mir ansieht, dass die Kleidung, die ich trage, eigentlich nicht zu mir gehört."
Ein kleines bisschen eitel war sie also doch. Weder die Diskussion über dergleichen noch die sich ergebende Frage, warum sie 'zu oft nur ein Laken' getragen hatte, lenkten sie aber davon ab, Protho im positivsten Sinne zur Weißglut treiben zu wollen. Ihre Neugierde war noch längst nicht gestillt!

Der Drachenritter ließ sie nur zu gern gewähren und ihre Erfahrungen an ihm machen. Ganz nebenbei baute sich ein ungeheures Vertrauen zwischen ihnen beiden auf. So unverfroren und grob, wie er sein konnte, hier erwies er sich ein mal mehr mit seiner Erfahrung und Offenheit als der ideale Lehrer für ihre unvoreingenommene Wißbegier. Es war ja auch nicht so, dass er nicht auf seine Kosten kam.
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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Erzähler » Freitag 12. August 2022, 14:10

"Ich habe in letzter Zeit zu oft bloß ein Laken oder geliehene Sachen getragen"
, erklärte sie selbstbewusst und gelassen,
"Ich mag es nicht, wenn man mir ansieht, dass die Kleidung, die ich trage, eigentlich nicht zu mir gehört."
Protho hob nachdenklich eine Braue, aber auch gleichermaßen einen Mundwinkel. Er hatte eine Idee.
„Dem können wir bestimmt später Abhilfe schaffen.“
Protho heckte etwas aus, das war klar. Aber jetzt ging erst einmal das Spiel mit dem Feuer weiter. Der Drachenritter ließ sie nur zu gern gewähren und ihre Erfahrungen an ihm machen. Es war ja auch nicht so, dass er dabei nicht auf seine Kosten kam...
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„Lecktion ...ausreichend?“
Protho war wohl durch und durch mit sich und seinen Taten zufrieden, dass er wieder Späße machte. Grinsend legte er sein Kinn auf ihr ab und wirkte wirklich entspannt. Er genoss ihr Zusammensein sehr, warum auch nicht. Trotzdem war es nicht so, dass er Darna seinen Stempel aufdrückte. Darna wusste, Protho hatte ihr zugesehen, als sie bei Leon gelegen hatte und dabei seinen Handabdruck auf dem Türrahmen hinterlassen. Er hatte es genossen. Trotzdem lag er hier jetzt mit ihr und genoss ebenso die Übereinkunft ihrer beiden Körper. Er störte sich nicht daran, dass Leon ihr erster gewesen war. Das gab ihr als Frau eine Freiheit im Denken, die in ihrem Leben bisher unvorstellbar gewesen war. Wieso sollte sie nicht frei von Zwängen Lust empfinden dürfen?! Warum durften oft nur Männer mehrere Frauen lieben und beglückwünschten sich dafür manchmal sogar. Während Frauen für das gleiche Verhalten in manchen Kulturkreisen weg gesperrt, gesteinigt und verachtet wurden. 'Gerechtigkeit' war etwas das hier in Drachma wohl wirklich gelebt wurde. Darna durfte hier sein wer sie wollte, was sie wollte, durfte denken und empfinden was sie wollte. Niemand verurteilte sie hier. Besonders nicht Protho. Der schien regelrecht stolz auf seine Schülerin zu sein. Er sah in ihr ein Feuer, dass man nähren musste, damit sie hell und stolz brennen würde.
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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Darna von Eibenau » Dienstag 16. August 2022, 17:08

"Ich mag es nicht, wenn man mir ansieht, dass die Kleidung, die ich trage, eigentlich nicht zu mir gehört."
Protho hob nachdenklich eine Braue, aber auch gleichermaßen einen Mundwinkel. Er hatte eine Idee.
„Dem können wir bestimmt später Abhilfe schaffen.“ Protho heckte etwas aus, das war klar.

Darna hob ebenso einen Mundwinkel. Oho...? Sie fragte nicht weiter nach, ließ, an was immer er gerade dachte, auf sich zukommen, auch wenn er ihre Neugier kitzelte. Das Thema an sich war gerade zu banal, um die schöne Stimmung zwischen ihnen durch überflüssige Fragen zu zerstören.

Protho konnte seine innere Hitze bei ihr bedenkenlos zutage treten lassen, und seine Worte ließen etwas bei Darna nachhallen. Leon hatte auch etwas von 'Ist das heiß!' bei ihrem Liebesspiel gekeucht, und sie hatte nicht so recht darauf geachtet, hatte es für eine dieser Redewendungen gehalten. Was aber wenn es keine gewesen war? Würde sie ihn in einem späteren Status verletzen können, wenn sie nicht aufpasste?
Es war eine kurze Grübelei, aber keine, die in ihr echte, tiefergehende Sorge weckte wie beispielsweise zuvor die Sorge, durch die Freude an einem Liebesspiel ein Portal in den Harax zu öffnen, während ausgerechnet Leon bei ihr lag.
Allein die Existenz von Protho bewies ihr ja, dass es ging - gehen musste. Er freute sich offensichtlich, bei ihr eine Kontrolle fahren lassen zu können, die ansonsten selbstverständlich sein musste, oder er hätte im Laufe der Jahrhunderte viele, viele weibliche Aschehäufchen hinterlassen, hihihi.
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Wo Fragen Erklärung fanden, tauchten neue auf, aber es war alles gut, wie es war. Sie legte keinen Wert darauf, jetzt, in dieser ersten intimen Begegnung, alles lernen zu wollen oder auch nur zu müssen. Ja, sie war innerlich entspannt und frei. Diese Zeit mit Protho war auf ihre Weise wunderschön und baute gemeinsam mit weiteren Einflüssen ein neues Fundament in ihr.
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„Lektion ...ausreichend?“
Protho war wohl durch und durch mit sich und seinen Taten zufrieden, dass er wieder Späße machte. Grinsend legte er sein Kinn auf ihr ab und wirkte wirklich entspannt.

Darna nicht. Sie wand sich, zunächst mit einem leisen Wimmern. Und brannte. Jedenfalls stand zumindest ihr ganzes Gefühlsleben, ihr Inneres in Flammen. Ein Fünkchen Wut staute sich in ihr auf, als er von ihr abließ und schien den entscheidenden Schubs zu geben, um auch die allerletzte Kontrolle in ihr fahren zu lassen.
HUNGER!
Nun war sie es, die sich ruckartig aufrichtete. Protho war zu entspannt, um sich im ersten Impuls wehren zu können. Mit einem hungrigen Grollen, das im Maßstab von Menschen einem Drachen durchaus Ehre machte, packte sie seine Schultern, grub ihre Fingernägel rücksichtslos verlangend in sie hinein und wollte ihn über sich ziehen.
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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 18. August 2022, 11:33

Der Unterricht ging weiter...
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Zeit... Das war manchmal so eine Sache mit der Zeit. Sie lief halt einfach weiter und irgendwann da erwachte Varukaaz unbemerkt von den beiden Spielenden und streckte sich langsam. Ein leises reißendes Geräusch ging in den Lauten unter das die beiden machten und dann schob er den Kopf unter der merkwürdig engen Decke hervor, unter der er lag. Das nervte, also hob er seine Tatze und kratzte sich das Zeug vom Hals. Dann waren seine Schultern dran, der Bauch und die Hüften. Als letztes schälte er sich mit den Hinterbeinen und dem Schwanz aus dem langen Gebilde, dass dann unter ihm lag. Geschafft! Er hob den Kopf und sah, dass seine Reiterin Spaß mit dem Reiter von seinem Bruder Ignizor hatte. Das sah lustig aus. Der Mann hieß Protho, dass wusste er schon, aber jetzt konnte er sich auch den Namen merken. Protho hatte gerade Darnas Zeh im Mund und sie wand sich vor Lachen. Das gefiel ihm, also erhob sich Varukaaz und ging langsam näher. Zufrieden stellte er fest, dass seine Beine länger waren und ihn sicher trugen. Jetzt würde er laufen lernen, rennen, springen und vieles mehr. Schleichen war toll! Das probierte er gleich mal aus. Dann beugte er den Kopf über die beiden Menschen und schnappte sich den anderen Fuß seiner Reiterin mit der Zunge.
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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Darna von Eibenau » Samstag 17. September 2022, 20:56

In einem herrlichen Gefängnis unter einem Gebirge aus Muskeln, Fleisch und Feuer verengten sich Darnas Welt und Wahrnehmung auf genau dieses. Sie bekam nicht mit, wie ein wenig abseits sich etwas regte und erwachte. Sie war von Protho so eng umfangen wie Varukaaz von seiner alten Haut, nur wollte sie hier nicht raus, auf gar keinen Fall! Sein Gewicht ließ sie ihren Körper überdeutlich spüren und sie genoß jeden Sinnesreiz, den er ihr schenkte.
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Und so erwischte Varukaaz sie sehr wörtlich auf dem falschen Fuß, als er seine Zunge um ihre Zehen wickelte. Ihr erster Sinnesreiz war die irritierte Frage, woher Protho die Feuchtigkeit an ihrem linken Fuß nahm. Sie drehte ihren wunderbar schwer gewordenen Kopf ein Stück und erblickte irgend etwas Rotes. Sehr rot. Ein fröhliches Kinder-Karmesinrot war da und musste von ihr erstmal als "Varukaaz" identifiziert werden.
Oh!
Oh bei den Göttern, ob es eigentlich irgend ein Elternteil in Celcias großen Weiten gab, das noch nie von seinem Kind in einem intimen Moment gestört worden war?! Eine Frage, die sich Darna mangels Erfahrung nicht stellen konnte. Sie schaute nur schwer atmend auf ihren gut gelaunten Drachenjungen, der auf ihrem Fuß gerade wie auf einem Bonbon zu lutschen begann. Der Fokus ihrer persönlichen klein gewordenen Welt wanderte von Protho und ihrer eigenen Körpermitte zu einem schuppigen Kopf und ihrem kribbelnden Fuß. Hatte die Erinnerung an Ignizors Zunge zuletzt etwas Erotisches gewonnen gehabt, so fehlte dieser Eindruck just in diesem Moment zur Gänze. Varukaaz war kein lüsterner Altdrache, der grinsend genau wusste, was er tat, sondern ein mehr oder weniger unbedarftes Kind.
Wäre er ein Menschenkind gewesen, hätte Darna sicher heftiger, erschrockener und schamerfüllter reagiert. Dafür war der Moralkodex ihrer Welt noch tief genug in ihr verankert. Im Moment schien sie... gar nicht zu reagieren. Sie war zu überrumpelt und beobachtete fassungslos, wie ihr Fuß bis zum Knöchel genüßlich zwischen knallroten Drachenlippen verschwand. Unter den Nasenlöchern und an vielen weiteren Stellen glänzte es schwarz, als hätte er mit seiner Schnauze im Obsidiansand gewühlt.
Darna spannte sich an, als wolle sie aufstehen, was natürlich nicht ging. Es reichte aber, um Protho empfindliche Schmerzen zufügen zu können, denn es wurde jetzt wirklich. eng. für ihn.
"V... ho. Va... hhh..." Sie ließ hilflos ihren Kopf zurück sinken und starrte kurz ratlos an die Decke. "Kn... oh. Hhhh!" Sie suchte Prothos Blick. Der musste doch irgendwas wissen! Machen können! Hilfe!
Sie spannte sich noch einmal abrupt an, als ihr Unterschenkel recht weitgehend im Drachenmaul verschwand und Varukaaz' Zunge kurz an der Innenseite ihrer Kniekehle herum tastete! Zum Harax, DAS kitzelte nicht mehr angenehm! Ihr Knie zuckte rückwärts.

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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Erzähler » Montag 19. September 2022, 19:13

Gab es eigentlich irgend ein Elternteil in Celcias großen Weiten, das noch nie von seinem Kind in einem intimen Moment gestört worden war?! Sicher nicht, aber es war eine Frage, die sich Darna mangels Erfahrung nicht stellen konnte, aber trotzdem durchaus präsent war!
...
Die junge Drachenmama schaute nur schwer atmend auf ihren gut gelaunten Drachenjungen, der auf ihrem Fuß gerade wie auf einem Bonbon zu lutschen begann. Der Fokus ihrer persönlichen klein gewordenen Welt wanderte von Protho und ihrer eigenen Körpermitte zu einem schuppigen Kopf und ihrem kribbelnden Fuß. Im Moment schien sie... gar nicht zu reagieren. Sie war zu überrumpelt und beobachtete fassungslos, wie ihr Fuß bis zum Knöchel genüsslich zwischen knallroten Drachenlippen verschwand. Unter den Nasenlöchern und an vielen weiteren Stellen glänzte es schwarz, als hätte er mit seiner Schnauze im Obsidiansand gewühlt und etwas davon rieselte auch auf sie hinab.
Darna spannte sich an, als wolle sie aufstehen, was natürlich nicht ging. Es reichte aber, um Protho empfindliche Schmerzen zufügen zu können, denn es wurde jetzt wirklich eng für ihn. Protho japste auf und auch er erschrak in diesem doch recht überraschenden Moment, was ihn dazu brachte, Darnas Körper fest zu halten, wo er ihn gerade gepackt hatte. Starre war besser als aus Versehen Schmerzen zuzufügen. Also wurde der Moment einfach noch ein wenig länger gehalten...
"V... ho. Va... hhh..."
Darna ließ hilflos ihren Kopf zurück sinken und starrte kurz ratlos an die Decke.
"Kn... oh. Hhhh!"
Sie suchte Prothos Blick, doch der verdrehte gerade leidend die Augen. Sie hoffte, er musste doch irgendwas wissen! Machen können! Hilfe! Sie spannte sich noch einmal abrupt an, als ihr Unterschenkel recht weitgehend im Drachenmaul verschwand und Varukaaz' Zunge kurz an der Innenseite ihrer Kniekehle herum tastete! Zum Harax, DAS kitzelte nicht mehr angenehm! Ihr Knie zuckte rückwärts, was so gesehen für sie gut war. Die plötzliche Bewegung befreite nicht nur ihren Fuß aus dem glücklicher weise noch zahntechnisch recht stumpfen Drachenmäulchen, sondern ihren Leib auch von Prothos 'Einflüssen'.
Sie war frei!
Jippi!
Und der alte Drachenritter sackte sich krümmend neben ihr zusammen.
Varukaaz gluckste und glaubte anscheinend, das gehöre zum Spiel. Er ließ sich auch auf die Seite plumpsen und gab wimmernde Geräusche von sich. Die erlöste Drachenmama musste sich nun schnell um ihren Kleinen kümmern, bevor der noch mit seinen strampelnden Beinen, die gar nicht mehr so kurz waren, noch aus Versehen noch mehr Schaden anrichtete. Jetzt hieß es schnell 'Nasepusten'!
Doch so einfach war das bei dem gewachsenen Jungdrachen gar nicht mehr. Darna musste über sein Beine klettern und stillhalten war etwas, dass er wohl gerade nicht wollte. Varukaaz und Darnas Gerangel führte dazu, dass Protho sich stöhnend auf die andere Seite rollte und so wenigstens seine Weichteile in Sicherheit brachte. Dann hatte die Drachenmama endlich eine seiner großen weichen Nüstern vor sich und blies sanft hinein.

Puh! Gut das das noch funktionierte! Erschöpft und vollkommen aus dem Konzept gebracht, saß sie nur Herzschläge später auf ihrem schlummernden Drachenbaby und dann zu Protho hinüber, der sich mit beiden Händen seinen Unterleib hielt. Er sah etwas gequält auf und versuchte sich sogar an seinem typisch charmanten Grinsen.
„Ich glaube, ich ...brauch ne kleine Pause.“
Hoffentlich hatte das kleine Malheur keinen all zu großen Schaden angerichtet und vielleicht war es Glück, dass er noch nicht all zu weit vorgedrungen gewesen war. Protho lehnte seinen Kopf an den Rand der Wasserschale und dabei fiel ihm wohl auf, dass darin Linderung liegen konnte. Also erhob er sich etwas umständlich und ließ sich einfach in das kühle Nass hinein gleiten. Leise stöhnend nahm er dann auch seine Hände wieder hoch und legte sie auf dem Rand ab. Dann lachte er!
Es war anfangs etwas gepresst, aber dann befreiend!
Abermals war es seine ungezwungene Art, die die Situation lockerte.
„HAHHAhahahaha....“
Er atmete ein paar Mal tief durch, bevor er weiter sprach.
„SOOO etwas hab ich tatsächlich noch nie erlebt! Aber der Schlingel kommt anscheinend doch ganz nach seinem Bruder. Da werden wir aufpassen müssen, wenn er in die Pubertät kommt! Hahahah.“
Prothos Brust dehnte sich unter seinem Lachen und ließ das Wasser kleine Wellen schlagen.
„Los, komm her, Funke. Du brauchst doch sicher auch was zum abkühlen.“
Er patschte mit der flachen Hand auf die Wasseroberfläche. Dann grinste er:
„Und keine Sorge, unsere kleine Lehrstunde ist noch nicht vorbei.“
Er breitete wieder die Arme auf dem Rand aus, so dass Darna, so sie denn wollte, sich an ihn kuscheln konnte.
„Lass uns ein Weilchen über etwas unverfängliches unterhalten... deine zukünftige Rüstung beispielsweise. Hast du da schon ne Vorstellung? Es wird zwar noch ein bisschen brauchen, bis Varukaaz passendes Material abwirft, aber dann kann ich dir aus seinen Schuppen sicher was schickes machen.“
Er grinste. Dann sah er zu der abgeworfenen ersten Drachenhaut.
„Aus der da kann ich maximal ...hm... feuerfeste Höschen machen... oh... unverfängliches Thema...ähm... Nachthemden?... Haarbänder? Kopftuch?“
Er lachte wieder.
„Und am besten du erzählst mir mal, wie dein Hort aussehen soll... Um so genauer du ihn dir vorstellst, um so leichter wird dir die Magie unseres Königs folgen können.“
Ok – Protho wollte, dass sie redeten. Ein Weilchen würde das sicher gut gehen. Wenn sie lange genug in Varukaaz Wassernapf saßen würde auch dieser sicher sich erwärmen und dann könnte auch die Leidenschaft wieder erwachen, sofern Protho sich nicht ernsthaft verletzt hätte. Aber... sie hatten ja jetzt auch eine Heilerin in Drachma. Doch das Protho zu Delilah ging um sich dort Hilfe zu holen? Nö, das war eher unwahrscheinlich... oder?
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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Darna von Eibenau » Montag 24. Oktober 2022, 21:08

Sie war frei!
Jippi!
Und der alte Drachenritter sackte sich krümmend neben ihr zusammen. Varukaaz gluckste und glaubte anscheinend, das gehöre zum Spiel. Er ließ sich auch auf die Seite plumpsen und gab wimmernde Geräusche von sich.

Erschrocken schaute sie auf ihren Drachen. In einem ersten, instinktiven Moment hatte sie Angst, dass sie ihm mit ihrer hastigen Bewegung weh getan hatte. Sie rappelte sich auf und ihr Blick pendelte zwischen Varukaaz und Protho. Da erst bemerkte sie, wie Varukaaz zu Protho guckte und ihn spiegelte.
Nicht, dass sie, was immer genau er hatte, kein Mitleid mit Protho hätte empfinden können..., aber der Anblick und das Begreifen überrumpelten sie: sie prustete los. Und schlug sich keine Sekunde später die Hand auf den Mund und unterdrückte das hochdrängende Weiterlachen. DAS war jetzt wirklich nicht nett von ihr! Außerdem stellten die gar nicht mehr so kurzen, strampelnden Drachenbeine eine reelle mögliche Gefahr dar und.. überhaupt.. wieso war er so früh schon wieder aufgewacht, verflixt?! Sie fing an, über seine Beine zu klettern, um zu seiner Nase zu gelangen, was gar nicht so einfach war. Letztlich galt es, sanft hinein zu pusten, was Darna sich vielleicht angesichts der Anstrengung und Aufregung sanfter vorstellte, als sie es tatsächlich tat.
Ob es überhaupt noch funktionierte? Gebannt hielt sie danach den Atem an und ließ sich erschöpft auf seinem Vorderbein nieder, als tatsächlich seine Augen zufielen. Puh!

Protho sah gequält zu ihr auf, auch wenn er sich an einem Grinsen versuchte. „Ich glaube, ich ...brauch ne kleine Pause.“ Sie nickte nur schwach. Ihre Gefühle begannen sich munter zu vermischen. Den Anblick der Schmerzen, den Protho bot, kannte sie. Götter... Ihr Mit-Knappe Eugen war nach einem kurzen, total seltsamen hell quietschenden Laut einfach zusammen geklappt, als sie aus Versehen eine der Turnierlanzen wie zum Ausholen vor einem Stoß nach hinten gerissen und er zu dicht hinter ihr gestanden hatte. Der Griff hatte ihn laut Aussage der anderen genau zwischen den Beinen getroffen, und Männer schienen da irgendwie deutlich empfindlicher zu sein als Frauen. Bei den Übungsraufereien mit Jungs von der Straße hatte sie sich das ein, zwei Kämpfe lang zunutze gemacht, bis Schwertmeister Roderich sie in einer ruhigen Minute beiseite nahm und sie bat, sich zukünftig darin einzuschränken. Es schien zutiefst unfair zu sein, diesen Schwachpunkt auszunutzen.
Dann hatte er sich etwas zu ihr runter gebeugt und sehr ernst gesagt: "Aber im Ernstfall, Darna... schlag zu, so fest du kannst!"

Aber warum litt nun Protho? Das verstand sie noch nicht so ganz. Hatte Varukaaz ihn erwischt? Oder hatte der Versuch, sich mit ihr zu vereinen, doch keine Aussicht auf Erfolg gehabt und war bloß der flammenden Leidenschaft geschuldet gewesen? Sie beobachtete, wie er sich in das flache Becken des Wasserzulaufs zog. Glatt erwartete sie ein Zischen und aufsteigenden Wasserdampf, aber so schlimm war es mit seiner inneren Hitze schon nicht mehr. Leise stöhnend legte er seine Hände auf dem Beckenrand ab. Dann lachte er! Es war anfangs etwas gepresst, aber dann befreiend! Und Darna konnte gar nicht anders: als das Lachen gelöster wurde, löste sich auch in ihr der Knoten und sie musste wieder an das Bild denken, wie Varukaaz Prothos Haltung imitiert hatte. Sie beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf ihren Knien ab und bedeckte ihr Gesicht links und rechts mit ihren Händen, lachte mit. Eine Spur klang es nach Galgenhumor, aber das war wohl durchaus angemessen.
„SOOO etwas hab ich tatsächlich noch nie erlebt! Aber der Schlingel kommt anscheinend doch ganz nach seinem Bruder. Da werden wir aufpassen müssen, wenn er in die Pubertät kommt! Hahahah.“
"Erst dann?!" Sie lachte lauter. "Was hat Ignizor denn so gemacht?", grinste sie hell auf und sah Protho sehr neugierig an. Mindestens eine Anekdote würde sie wohl hören wollen.
Protho lud sie ein, auch das Becken zur Abkühlung zu nutzen, aber sie schüttelte den Kopf. "Ich will grad nicht", meinte sie nur schlicht und blieb noch ein bisschen auf dem warmen Drachenbein sitzen. Sie brauchte noch ein paar Momente, damit ihre eigene innere Anspannung tatsächlich nachließ - und der Frust, so kurz vor der Erfüllung eines sehnlichsten Verlangens gestört worden zu sein. Trotzdem: sie konnte auf ihren Drachen einfach nicht böse sein und nahm das Geschehen an sich als gegeben hin. Es war ja auch nicht so, dass es vorher nicht schön gewesen war... sehr schön.
„Und keine Sorge, unsere kleine Lehrstunde ist noch nicht vorbei.“
Ihre Brauen ruckten leicht überrascht und hoffnungsvoll hoch, dann grub sich ein Lächeln vor allem in ihren linken Mundwinkel. Aha...?

Varukaaz schnaufte im Schlaf und sie drehte den Kopf zu ihm, betrachtete die Ergebnisse des Wachstums jetzt das erste Mal richtig. Nach und nach wurde ihr Lächeln immer weiter und verliebter. Das Drachenkind sah selber aus wie ein Spielzeug! Wenn man als Mensch über die Größe hinweg sah. Seine Schuppen waren jetzt deutlich definierter, aber immernoch sehr glatt und überwiegend harmlos. Vor allem aber: knallrot! Dort, wo später die prägnantesten Hörner herausragen würden, waren jetzt Knubbel, wo klein und abgerundet die ersten dunkelbraunen Flächen durch die Haut gebrochen waren. Die Pfoten waren nicht mehr ganz so patschig rund, aber die Zehen wirkten im Verhältnis zum restlichen Körper weiterhin "niedlich": schmal und für einen richtigen Drachen zu zerbrechlich. Darna strich über einige schwarze Stellen. Nein, das war nicht überall Obsidianstaub. Die schwarzen Akzente wirkten farblich gerade ebenso glänzend und übertrieben wie das Rot. Vermutlich lag es teils auch an der frischen Häutung und würde zumindest ein wenig im Glanz abstumpfen. Als Darna einen Blick auf Varukaaz' Bauch warf, stellte sich allerdings heraus, dass das zu erwartende Weiß dort nicht zur Geltung kam. Noch immer sahen die weichen Schuppen dort "stumpf" aus, statt dem Cremefarben des Neugeborenen fing es nun an, eher hellgrau zu wirken. Der Schwanz war länger geworden. Deutlich länger. Wo die Beine schon einen deutlich sichtbaren Längenzuwachs bekommen hatten, wirkte der Drachenschwanz in diesem Stadium fast absurd lang. Der würde ihm Ärger machen - oder zum Spielen einladen.
(#Flügelstatus bestimmst du, bitte)
Darna strich zärtlich über den schlafenden Körper, dann stand sie auf und wanderte zu dem Gebilde, aus dem er sich befreit hatte, um auch dieses zu betrachten. Kurz verzog sie während der ersten Schritte das Gesicht. Ganz spurlos war auch an ihr das Geschehen nicht vorbei gegangen, und sie würde sich mit Sicherheit noch reinigen wollen, aber nach einem Bad in Varukaaz' Wasserschale stand ihr just nicht der Sinn.

„Lass uns ein Weilchen über etwas unverfängliches unterhalten... deine zukünftige Rüstung beispielsweise. Hast du da schon ne Vorstellung? Es wird zwar noch ein bisschen brauchen, bis Varukaaz passendes Material abwirft, aber dann kann ich dir aus seinen Schuppen sicher was schickes machen.
Aus der da kann ich maximal ...hm... feuerfeste Höschen machen... oh... unverfängliches Thema...ähm... Nachthemden?... Haarbänder? Kopftuch?“
Er lachte wieder. „Und am besten du erzählst mir mal, wie dein Hort aussehen soll... Um so genauer du ihn dir vorstellst, um so leichter wird dir die Magie unseres Königs folgen können.“

Oh, Protho wusste, womit er sie ablenken, ihre Stimmung aufhellen und sie zum Reden bringen konnte! Mit sich weitenden Augen, in denen ein Leuchten der Begeisterung zu strahlen begann, sah sie zu dem Drachenritter rüber.

"Meine Rüstung?", kiekste sie fast, begeistert. Sie starrte ihn einen Moment einfach nur glücklich an, ein breites Lächeln, dicht an einem Grinsen, öffnete ihre Lippen. Ihre Rüstung. Klar, das stand außer Frage, dass sie eine bekommen würde, aber... trotzdem! Sie freute sich gerade wie ein Kind, dem nur nebulös sein Jahrestagsgeschenk in Aussicht gestellt wurde.
Ähm... ja.
Sie blinzelte und atmete tief ein, als ihr gegenwärtig wurde, dass das ja nun nicht eine dieser rot verzierten, vergoldeten Stahlrüstungen werden würde wie jene der Königsgarde, die Richard III. beschützte; das langjährige Ziel ihrer Träume - die Rüstungen. Nicht Richard.
So eine klobige, wie sie sie an Protho gesehen hatte? Oh, bitte nicht. Sie blinzelte noch mal. Atmete auch wieder, was von einem nachdenklichen Ausatmen eingeleitet wurde. Nicht, dass sie die Rüstung von Protho hätte beleidigen wollen - sie passte zu ihm. Sehr martialisch. Fest. Beeindruckend. Aber zu klobig. Jedenfalls, was ihre eigene Vorstellung für sich betraf. Da hatte Yrans... eleganter gewirkt. Er hatte keine Probleme gehabt, sich darin geschmeidg zu bewegen. Sie hob ein Stück von Varukaaz' alter Haut an, das aufgerissen eher einem großen Lappen glich, der noch am Rest des Gebildes hing und faltete das Material, während sie nachdachte. Ja, das war sehr flexibel. Es würde bei einer Wachstumsphase gut für sie geeignete Schuppen geben müssen, die noch nicht fette, nahezu unbearbeitbare Hornpakete waren... vielleicht eigneten sich dickere Exemplare durchaus als Schulterplatten, oder als Rückenplatte, aber zu klobig sollte es nicht werden.
Dies hier in ihren Händen taugte nur für Hemden oder ähnliches, ja. Daraus fertigten Drachenritter ihre Unterwäsche? Sie furchte die Stirn. Wann war Ignizor noch ein Kind gewesen? Wie alt waren Prothos Unterhosen? Außerdem...
"Du trägst rosa Unterwäsche??", fragte sie unvermittelt.
Zumindest legte das die Färbung dieser abgeworfenen, an den dünneren Stellen fast durchsichtigen Haut nahe. Wo bekamen Drachenreiter ihr Leder her? Wie lange hielt das? Ihre Gedanken drohten, ziemlich weit abzuschweifen, weil sie eigentlich noch keine so rechte Ahnung hatte, wie ihre Rüstung aussehen sollte.
"Ich helfe dir beim Fertigen natürlich gerne, so gut ich kann, setzte sich ihr Mundwerk in Bewegung und gab ein paar Nebengedanken Ausdruck, während es im Hauptteil ihres Hirnes weiter hektisch arbeitete. "Ich stelle nur zunehmend besorgt fest, dass ich wirklich so gut wie keine handwerklichen Fähigkeiten habe, die ich hier beisteuern könnte. Ich kann mich um Tiere kümmern, Ausrüstung pflegen, servieren und so ein Zeug, aber... eigentlich sind das alles bestenfalls Hilfsfähigkeiten. Ich sollte halt nie Köchin, Schneiderin oder dergleichen werden - zum Glück."
Sie richtete überlegend den Blick unbestimmt zur Decke.
"Jedenfalls keine albernen Brustschalen oder knappe Röckchen!", meldete sich die Denkabteilung "Rüstung" plötzlich mit dem Ausschlussprinzip zu Wort. Dann wurde sie einen Moment still. Wog die Drachenhaut in der Hand. Wie viel das Material hergab? Sie hatte keine Ahnung. "Wenn das hier neben Kleinkram wie, ähm, 'Höschen' für eine Tunika und eine meinetwegen eng anliegende, lange Hose reicht, wäre das schön", gab sie vorsichtig eine Art Wunsch zu verstehen. Ihre Ahnungslosigkeit frustrierte sie.
"Gibt es denn irgendwo vielleicht... Bilder weiblicher Drachenritter? Mit Rüstung?", hoffte sie auf eine Möglichkeit, Anregungen zu sammeln.
Wobei, sie hatte sich ja schon mal sogar selber sehr konkret in einer von einem Drachen inspirierten, ihr quasi vorgeschlagenen Rüstung gesehen... sie atmete sehr tief ein und recht scharf wieder aus. Hier, in diesem Umfeld, kam ihr schon allein der Gedanke fast verboten vor.
Aber verboten hatte sie auch in dieser Rüstung ausgesehen... verboten gut. Da ruckte ihr Kopf plötzlich etwas in Richtung ihres schlafenden kleinen großen Drachen:
Er hatte ihr im Gelege doch auch eine Vorstellung davon gezeigt, wie sie aussehen könnte!
Oh verflixt, und es hatte so... heroisch, so elegant und einschüchternd zugleich, so perfekt ausgesehen, dass sie lächelnd dieses Bild für irgend etwas Verklärtes gehalten und gar nicht so richtig darauf geachtet hatte! Dabei konnte das SIE sein!
"Ich muss darüber noch mal mit Varukaaz reden", meinte sie plötzlich recht ruhig, ernst und bestimmt und fügte hinzu: "Wenn er älter ist. Wenn er anfängt, sich zu erinnern."
ER wusste, wie sie aussehen würde! Und sie hatte es toll gefunden. Glatt für zu schön, um wahr zu sein.

Sie schloss kurz die Augen und nickte für sich. Sie konnte das Thema abhaken. Es hatte sie fast überfordert. Sowas! Sie schlenderte in dem Gefühl, dabei genügend abgekühlt zu sein, um sich mit Wasser zu beschäftigen, auf das Becken mit Protho zu, als sie kaum zwei Schritte weiter nochmal umdrehte und genauer in die Schlafmulde schaute, in der Varukaaz nun gerade nicht drin lag. Hier hatten doch, als sie ankamen, Reste seiner Eierschale gelegen? Sie hatte bewusst kein Interesse daran gehabt, aber jetzt hatte sie inzwischen begriffen, wie wichtig die war. Sie würde mit einem Stück davon in ihren Hort kommen! Oder war Lyn zwischenzeitlich hier gewesen und hatte alles eingesammelt? Darna stieg in die Senke hinunter und strich mit ihrem Fuß durch die oberen Schichten Obsidianstaub. In all dem Schwarz würden Reste leicht auffallen.
"So funktioniert das mit dem Hort also?", gab sie Protho Gelegenheit, ihren Themenwechsel mitverfolgen zu können. "Das heißt, ich kann mir alles vorstellen, was ich will?" Wie das klang... Ob er jetzt fürchtet, ich stelle mir einen Palast vor?, huschten kurz die möglichen Schattenseiten solcher Magie durch ihren Sinn. Die Gefahr bestand bei ihr allerdings nicht. Vermutlich bei keinem Drachenritter, allein schon wegen der Auswahl ihres Charakters. Gier passte da einfach nicht ins Konzept.
"Ist das dann alles feuerfest? Auch Kissen und so?", kam die nächste neugierige Frage. Kissen hätte sie schon gerne. "Etwas, wie mein eigenes Quartier im Schloss hab ich mir schon lange ausgemalt", gestand sie mit einem leichten Schmunzeln. Ob erfolgreich oder nicht, sie beendete nach einer Weile ihre Suche und kam nun tatsächlich zum Wasserbecken.
Sie hatte bereits drin gesessen, eher unfreiwillig, und schaute etwas skeptisch auf den Bereich, bevor sie das Wasser antestete und eher langsam begann, es tatsächlich als "Badewanne" zu benutzen. Zum Glück floss das Wasser stetig auch ab. Sie sah kurz zu Protho rüber. "Wie geht es dir?", erkundigte sie sich nach dem Status seiner Schmerzen, während sie sich bedächtig ausstreckte.
Doch, jetzt tat das Wasser gut!

"Mein Herr Vater hat immer gesagt: 'Wir sind adelig und zeigen unseren Stand, schämen uns dessen nicht, aber wir protzen auch nicht!' - Ich habe erst später, nachdem ich bei Hof diverse andere Adelige erlebte, wirklich begriffen, was er meinte. Und ich mag es auch nicht - also: dieses Geprotze, nur um seinen Reichtum anderen sinnlos unter die Nase zu reiben."
Sie atmete durch, wusch sich mit nachdenklicher Miene und schürzte kurz die Lippen. "Trotzdem sitze ich natürlich lieber auf einem gut gepolsterten und hübsch geschnitztem Stuhl, als auf einem schlicht zusammen gezimmerten Brett." Sie blinzelte wieder nachdenklich und dachte an den Komfort der hiesigen Herbergszimmer zurück. Und das war einfach nur für Gäste! Worüber machte sie sich eigentlich Sorgen?
"Ich hätte gern einen kleinen Kamin im Zimmer", lächelte sie auf einmal entspannter. "Einen richtig.. urigen!", gewann sie schnell Fahrt. "So ähnlich wie der in der Herberge - nur nicht so groß!", lachte sie und geriet ins Schwärmen: "Mit Kissen und einem Fell davor auf dem Boden. Dunkles, geschnitztes Holz für die Möbel. Rot oder Weiß für die Stoffe. Ein bequemes Bett." Sie seufzte glücklich, denn in Gedanken verglich sie es mit der Kammer mit Margret, einer der Mägde auf Burg Aarenhorst, mit der sie den kleinen Raum hatte teilen müssen. "Mit einer schönen Matratze. Die Betten hier in der Herberge sind toll. Ein bisschen liebevoller gestaltet dürfte es sein."
Sie schmunzelte und wog den Kopf. "Nicht zu groß, dass man sich allein darin verloren fühlt, aber groß genug, dass zwei darin schlafen können."
Womit sich wieder die Frage stellte: konnten Kissen feuerfest sein?
Ein Baldachin? Bettvorhänge? Nein. Das war dann dieser "Luxus", mit dem sie nichts anfangen konnte. "Ein geräumiger Schreibtisch", fuhr sie fort, "Mit ein paar Fächern für Unterlagen. Ein...", sie nickte begleitend gemütlich vor sich hin und grinste wieder kurz auf, "bequem gepolsteter Stuhl davor. Nicht weit weg ein Schränkchen, in dem ich ein paar Bücher aufbewahren kann." Sie hielt kurz inne. Ein Lesesessel? Sie sah in Gedanken über den Platz vor dem Kamin, das Bett, den Schreibtisch... nein, kein extra Sessel.
"Aber einen schönen, schweren Vorhang, hinter dem ich meine Kleidung aufbewahren kann - auf einigen langen Regalbrettern an der Wand und einem Schrank, in dem ich zwei, drei Kleider oder Ähnliches aufbewahren kann, das besser geschützt sein sollte. Ein Stiefelknecht und ein Regal für Pflegeutensilien... und in einer der Ecken vor dem Vorhang ein .. Rüstungsständer!" Sie grinste jetzt in heller Vorfreude. "Und daneben an der Wand Halterungen. Für meine Waffen. Waffe?" Sie legte überlegend den Kopf schief.
"Oh. Hinter den Vorhang gehört natürlich noch ein Tischchen mit einer schön weiten Waschschüssel.
Was fehlt noch?" Sie lehnte sich wie Protho zurück und wanderte in Gedanken offensichtlich längst durch dieses Zimmer. "Irgendwo eine Truhe - die kann man irgendwie immer gebrauchen. Vielleicht vor dem Bett, so am Fußende. Oh ja, das passt gut. Noch zwei, drei Felle als Teppiche verteilt und zwei hübsche Wandteppiche, mit Szenen aus der Drachma-Geschichte. Und hinter dem Vorhang eine gewebte Matte, damit die Füße nicht kalt werden."
Eine Weile schwieg sie zufrieden. Dann schürzte sie die Lippen, ihr fiel wohl doch noch etwas ein:
"Hinter der Kissenfläche vor dem Kamin wäre noch eine niedrige lange Kommode nett, mit einer Obstschüssel. Oh ja." Sie seufzte wohlig.

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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Erzähler » Montag 31. Oktober 2022, 12:24

„SOOO etwas hab ich tatsächlich noch nie erlebt! Aber der Schlingel kommt anscheinend doch ganz nach seinem Bruder. Da werden wir aufpassen müssen, wenn er in die Pubertät kommt! Hahahah.“
"Erst dann?!"

Sie lachte lauter.
"Was hat Ignizor denn so gemacht?"
, grinste sie hell auf und sah Protho sehr neugierig an.
„Oh nein! Wenn ich dir das erzähle, dann entscheidest du dich noch Drachma hinter dir zu lassen! Nein, nein!“
Protho lachte herzlich auf.
„Wenn ich dir erzählen würde – was ich nicht tue, denn dann müsste ich seine Majestät bitten dein Gedächtnis zu löschen – Hahahaahaha...“
Sein tiefes Lachen ließ die Wasseroberfläche erzittern.
„...also wenn, dann das Ignizors Pubertät fast dafür gesorgt hat, das ICH hier raus geflogen wäre! HAHAHA! HA – glaub mir, ihn davon abzuhalten jeden runden Stein rammeln zu wollen, war das kleinste Problem! Viel schlimmer war das Echo, das die Verbindung mit sich bringt! Aber das wirst du dann selbst erfahren dürfen! Haahahah...“
Protho wischte sich nach dem erneuten Anfall schönstem Frohsinn eine Lachträne aus dem Augenwinkel und lud Darna zu sich in die Wasserschale ein. Sie schüttelte den Kopf.
"Ich will grad nicht."
, meinte sie nur schlicht und blieb noch ein bisschen auf dem warmen Drachenbein sitzen. Sie brauchte noch ein paar Momente, damit ihre eigene innere Anspannung tatsächlich nachließ - und der Frust, so kurz vor der Erfüllung eines sehnlichsten Verlangens gestört worden zu sein. Trotzdem: sie konnte auf ihren Drachen einfach nicht böse sein und nahm das Geschehen an sich als gegeben hin. Es war ja auch nicht so, dass es vorher nicht schön gewesen war... sehr schön.
„Und keine Sorge, unsere kleine Lehrstunde ist noch nicht vorbei.“
Ihre Brauen ruckten leicht überrascht und hoffnungsvoll hoch, dann grub sich ein Lächeln vor allem in ihren linken Mundwinkel.
Aha...?
Varukaaz schnaufte im Schlaf und sie drehte den Kopf zu ihm, betrachtete die Ergebnisse des Wachstums jetzt das erste Mal richtig. Nach und nach wurde ihr Lächeln immer weiter und verliebter. Da lag er, ihr kleiner glänzender Drache. Kleine Veränderungen sah man jetzt schon und besonders ein Schwanz war proportional ordentlich gewachsen. Aber von Flügeln war weiterhin noch nichts zu sehen. Vielleicht könnte sie Protho fragen, wann Drachen ihre Flügel bekamen. Im Moment wirkte Varukaaz wie ein übergroßer Salamander. Darna strich zärtlich über den schlafenden Körper, dann stand sie auf und wanderte zu dem Gebilde, aus dem er sich befreit hatte, um auch dieses zu betrachten. Kurz verzog sie während der ersten Schritte das Gesicht. Ganz spurlos war auch an ihr das Geschehen nicht vorbei gegangen, und sie würde sich mit Sicherheit noch reinigen wollen, aber nach einem Bad in Varukaaz' Wasserschale stand ihr just nicht der Sinn. Auch Protho brauchte wohl noch ein wenig Zeit um sich zu sammeln.
„Lass uns ein Weilchen über etwas unverfängliches unterhalten... deine zukünftige Rüstung beispielsweise. Hast du da schon ne Vorstellung? Es wird zwar noch ein bisschen brauchen, bis Varukaaz passendes Material abwirft, aber dann kann ich dir aus seinen Schuppen sicher was schickes machen... Aus der da kann ich maximal ...hm... feuerfeste Höschen machen... oh... unverfängliches Thema...ähm... Nachthemden?... Haarbänder? Kopftuch? Und am besten du erzählst mir mal, wie dein Hort aussehen soll... Um so genauer du ihn dir vorstellst, um so leichter wird dir die Magie unseres Königs folgen können.“
Oh, Protho wusste, womit er sie ablenken, ihre Stimmung aufhellen und sie zum Reden bringen konnte! Mit Augen, in denen ein Leuchten der Begeisterung zu strahlen begann, sah sie zu dem Drachenritter rüber.
"Meine Rüstung?"
, kiekste sie fast, begeistert und Protho lachte abermals. Darna starrte ihn einen Moment einfach nur glücklich an, ein breites Lächeln, dicht an einem Grinsen, öffnete ihre Lippen. Ihre Rüstung. Klar, das stand außer Frage, dass sie eine bekommen würde, aber... trotzdem! Sie freute sich gerade wie ein Kind, dem nur nebulös sein Jahrestagsgeschenk in Aussicht gestellt wurde. Sie blinzelte und schon begann ihre Phantasie ein Bild von sich zu malen. Erst sah sie ihren Kindheitstraum vor sich, eine dieser rot verzierten, vergoldeten Stahlrüstungen, wie jene der Königsgarde, die Richard III. beschützte; das langjährige Ziel ihrer Träume - die Rüstungen. Nicht Richard. Dann wandelte sich das Bild hin zu der hiesigen 'Mode'. Aber so eine klobige, wie sie sie an Protho gesehen hatte würde auch nicht zu ihr passen. Sehr martialisch. Fest. Beeindruckend. Aber zu klobig. Jedenfalls, was ihre eigene Vorstellung für sich betraf. Da hatte Yrans... eleganter gewirkt. Er hatte keine Probleme gehabt, sich darin geschmeidig zu bewegen. Sie hob ein Stück von Varukaaz' alter Haut an, das aufgerissen eher einem großen Lappen glich, der noch am Rest des Gebildes hing und faltete das Material, während sie nachdachte. Ja, das war sehr flexibel. Dies hier in ihren Händen taugte nur für Hemden oder ähnliches, ja. Daraus fertigten Drachenritter ihre Unterwäsche? Sie furchte die Stirn. Wann war Ignizor noch ein Kind gewesen? Wie alt waren Prothos Unterhosen? Außerdem...
"Du trägst rosa Unterwäsche??"
, fragte sie unvermittelt und erneut prustete Prothos Lachen laut durch den Hort. Er fing sich schnell und grinste breit, als er antwortete:
„Rosa ist die sanfte Form der Farbe Rot. Was dagegen? Nicht jeder Mann kann rosa tragen, aber ICH kann es!“
Schon lachte er wieder. Darna konnte sich nicht ganz sicher sein, ob er nun ernsthaft manchmal 'ROSA' trug, oder nicht, aber worin er recht hatte war, dass diese Naturgewalt eines Mannes alles tragen könnte. Nicht würde seinen Frohsinn trüben!
"Ich helfe dir beim Fertigen natürlich gerne, so gut ich kann.“
, setzte sich ihr Mundwerk in Bewegung und gab ein paar Nebengedanken Ausdruck, während es im Hauptteil ihres Hirnes weiter hektisch arbeitete.
"Ich stelle nur zunehmend besorgt fest, dass ich wirklich so gut wie keine handwerklichen Fähigkeiten habe, die ich hier beisteuern könnte. Ich kann mich um Tiere kümmern, Ausrüstung pflegen, servieren und so ein Zeug, aber... eigentlich sind das alles bestenfalls Hilfsfähigkeiten. Ich sollte halt nie Köchin, Schneiderin oder dergleichen werden - zum Glück."
Sie richtete überlegend den Blick unbestimmt zur Decke.
"Jedenfalls keine albernen Brustschalen oder knappe Röckchen!"
„Nicht?... Ich fände ein knappes Röckchen sehr einladend. Haha...und Brustschalen...hmmmmmmm.“
, brummte der Drachenritter genüsslich bei der Vorstellung.
„Im Sommer wärst du mir bestimmt dankbar, wenn ich dir sowas schneidere! Glaub mir. Die Hitze hier im Krater kann sich an manchen Tagen so sehr sammeln, dass du dich selbst als Feuerdrachenreiter nach einem Eissee sehnst.“
Er schmunzelte zu ihr hinüber und nahm den 'Faden wieder auf:
„Aber natürlich brauchst du eine stattliche Rüstung mit der du auf Varukaaz Rücken in den Himmel steigen kannst um auf unsere Feinde Feuer nieder regnen zu lassen.“
Oh, da klang der Krieger in ihm durch. Allein die Vorstellung die seine erfahrenen Worte hervor zauberten, woben Schlachten von epischen Ausmaßen in ihrem Kopf. Aber bis es soweit war, dass Varukaaz derart harte Schuppen produzierte, war noch ein weiter Weg. An Material würde es nicht mangeln, so groß wie er jetzt schon war. Wenn jede Häutung, also nach jeder Blutfütterung, ihn in diesem Tempo weiter wachsen ließ, würde es bald einen ganz schönen Haufen an Leder geben, der ihnen dann zur Verfügung stand.
"Wenn das hier neben Kleinkram wie, ähm, 'Höschen' für eine Tunika und eine meinetwegen eng anliegende, lange Hose reicht, wäre das schön."
, gab sie vorsichtig eine Art Wunsch zu verstehen.
"Gibt es denn irgendwo vielleicht... Bilder weiblicher Drachenritter? Mit Rüstung?"
Prothos Mundwinkel wanderten in die Höhe.
„Wenn du ...mit mir in meinen Hort kommst, kann ich dir ein paar Skizzen von Entwürfen zeigen...“
Da klang irgendwie eine leichte erotische Note mit. Skizzen zeigen... so nannte man das also früher, wenn man ein Mädchen abschleppen wollte? Aber natürlich hatte Protho sicher einige Rüstungen in seinem Leben entworfen, da würde sie sich bestimmt Inspiration holen können.
„...aber es gibt auch ein paar Gemälde in der Ratshalle, die du dir ansehen kannst. Nur komm nicht auf die Idee nach alten Rüstungen zu fragen... gebrauchten...“
Er schüttelte den Kopf.
„Kein Drachenritter würde die Haut eines Drachen tragen, der nicht der seine ist.“
Dann erinnerte er sich aber an etwas anders.
„Es könnte allerdings das ein oder andere Stück aus anderen Materialien überlebt haben.... oder hm... nein. Wird alles zerfallen oder brüchig sein nach so langer Zeit.“
ER verwarf den Gedanken wieder.
„Aber... wir könnten...“
Er senkte die Stimme, als wenn er etwas verboten 'gutes' vorschlagen wolle:
„...einkaufen gehen?!“
Der Gedanken, außerhalb von Drachma sich nach Kleidung umzusehen, oder vielleicht sogar von ihren eigenen Sachen noch was hier her holen zu können, der war ihr anscheinend noch gar nicht gekommen. Hier vor Ort war alles noch so fesselnd, dass sie gar nicht so viel nach 'außen' dachte. Aber bei Protho war das anders. Ihn musste die Lust auf einen Ausflug in die 'neue' Welt da draußen sehr reizen. Bis auf einen kleinen Abstecher nach Kosral um Marga dort abzusetzen, hatte er bisher nichts von der Welt gesehen, seit dem er erwacht war. Anderseits hatten sie bisher auch viel vor Ort zu tun gehabt und... noch zu tun, wenn man drüber nachdachte - da lauerte immernoch ein Geheimnis in der Tiefe.
Aber im Moment wirbelten eher kreative Dinge durch Darnas Kopf. Eine Inspiration hatte sogar Varukaaz ihr eingepflanzt - verboten gut hatte sie darin ausgesehen... heroisch, so elegant und einschüchternd zugleich, so perfekt, dass sie lächelnd dieses Bild für irgend etwas Verklärtes gehalten und gar nicht so richtig darauf geachtet hatte! Dabei konnte das SIE sein!
"Ich muss darüber noch mal mit Varukaaz reden."
, meinte sie plötzlich recht ruhig, ernst und bestimmt und fügte hinzu:
"Wenn er älter ist. Wenn er anfängt, sich zu erinnern."
ER wusste, wie sie aussehen würde, auch wenn es keine 'Erinnerung' sondern eine Vorstellung von ihm war – Darna so wie sein könnte, wie er sie aus seinen Augen sah – großartig, fast Ehrfurcht gebietend, stark und schön! Und sie hatte es toll gefunden. Glatt für zu schön, um wahr zu sein.
Sie schloss kurz die Augen und nickte für sich. Sie konnte das Thema abhaken. Sie schlenderte in dem Gefühl, dabei genügend abgekühlt zu sein, um sich mit Wasser zu beschäftigen, auf das Becken mit Protho zu, als sie kaum zwei Schritte weiter nochmal umdrehte und genauer in die Schlafmulde schaute, in der Varukaaz nun gerade nicht drin lag. Hier hatten die Reste seiner Eierschale gelegen. Darna stieg in die Senke hinunter und strich mit ihrem Fuß durch die oberen Schichten Obsidianstaub. In all dem Schwarz würden Reste leicht auffallen, zumal sie glutrot schimmerten. Sie wurde schnell fündig und hielt ein Stück in der Hand.
"So funktioniert das mit dem Hort also?"
, gab sie Protho Gelegenheit, ihren Themenwechsel mitverfolgen zu können und der nickte.
"Das heißt, ich kann mir alles vorstellen, was ich will?"
Ob er jetzt fürchtet, ich stelle mir einen Palast vor?
Aber Gier passte bei Darna einfach nicht ins Konzept.
"Ist das dann alles feuerfest? Auch Kissen und so?"
, kam die nächste neugierige Frage und Protho warf ein:
„Alles was du dir vorstellen kannst. Ich kenne mich damit nicht aus, aber ich glaube, diese Magie ist in den 'Schelmen' begründet. Sie können für dich erschaffen, was du dir wünschst. Wenn du daran glaubst, ist es real. Ist sehr praktisch!“
Er schmunzelt und Darna begann sich ihre Zukunft hier auszumalen.
"Etwas, wie mein eigenes Quartier im Schloss hab ich mir schon lange ausgemalt."
, gestand sie mit einem leichten Schmunzeln. Sie sah kurz zu Protho rüber und kam dann doch ins Wasserbecken.
"Wie geht es dir?"
, erkundigte sie sich nach dem Status seiner Schmerzen, während sie sich bedächtig ausstreckte. Protho befingerte sich unter Wasser selbst und nickte zufrieden und auch Darna stellte fest, dass die Abkühlung gut tat. In entspannter Atmosphäre ließ es sich weiter munter Fantasien spinnen:
"Mein Herr Vater hat immer gesagt: 'Wir sind adelig und zeigen unseren Stand, schämen uns dessen nicht, aber wir protzen auch nicht!' - Ich habe erst später, nachdem ich bei Hof diverse andere Adelige erlebte, wirklich begriffen, was er meinte. Und ich mag es auch nicht - also: dieses Geprotze, nur um seinen Reichtum anderen sinnlos unter die Nase zu reiben."
Sie atmete durch, wusch sich mit nachdenklicher Miene und schürzte kurz die Lippen.
"Trotzdem sitze ich natürlich lieber auf einem gut gepolsterten und hübsch geschnitztem Stuhl, als auf einem schlicht zusammen gezimmerten Brett."
Sie blinzelte wieder nachdenklich und dachte an den Komfort der hiesigen Herbergszimmer zurück. Und das war einfach nur für Gäste! Worüber machte sie sich eigentlich Sorgen?
"Ich hätte gern einen kleinen Kamin im Zimmer."
, lächelte sie auf einmal entspannter.
"Einen richtig.. urigen!"
, gewann sie schnell Fahrt.
"So ähnlich wie der in der Herberge - nur nicht so groß!"
, lachte sie und geriet ins Schwärmen:
"Mit Kissen und einem Fell davor auf dem Boden. Dunkles, geschnitztes Holz für die Möbel. Rot oder Weiß für die Stoffe. Ein bequemes Bett."
Sie seufzte glücklich.
„Mit einer schönen Matratze. Die Betten hier in der Herberge sind toll. Ein bisschen liebevoller gestaltet dürfte es sein... Nicht zu groß, dass man sich allein darin verloren fühlt, aber groß genug, dass zwei darin schlafen können... Ein geräumiger Schreibtisch"
, fuhr sie fort,
"Mit ein paar Fächern für Unterlagen. Ein...bequem gepolsteter Stuhl davor. Nicht weit weg ein Schränkchen, in dem ich ein paar Bücher aufbewahren kann. ...einen schönen, schweren Vorhang, hinter dem ich meine Kleidung aufbewahren kann - auf einigen langen Regalbrettern an der Wand und einem Schrank, in dem ich zwei, drei Kleider oder Ähnliches aufbewahren kann, das besser geschützt sein sollte. Ein Stiefelknecht und ein Regal für Pflegeutensilien... und in einer der Ecken vor dem Vorhang ein .. Rüstungsständer!"
Sie grinste jetzt in heller Vorfreude.
"Und daneben an der Wand Halterungen. Für meine Waffen. Waffe?"
Sie legte überlegend den Kopf schief und Protho schien bei der Erwähnung 'Waffe' sich gedanklich Notizen zu machen, zumindest nickte er mehrmals leicht.
"Oh. Hinter den Vorhang gehört natürlich noch ein Tischchen mit einer schön weiten Waschschüssel. Was fehlt noch?"
Sie lehnte sich wie Protho zurück und wanderte in Gedanken offensichtlich längst durch dieses Zimmer, wobei sein Blick eher zu den hübschen Rundungen wanderte, die bei dieser Haltung aus dem Wasser lugten.
"Irgendwo eine Truhe - die kann man irgendwie immer gebrauchen. Vielleicht vor dem Bett, so am Fußende. Oh ja, das passt gut. Noch zwei, drei Felle als Teppiche verteilt und zwei hübsche Wandteppiche, mit Szenen aus der Drachma-Geschichte. Und hinter dem Vorhang eine gewebte Matte, damit die Füße nicht kalt werden."
Eine Weile schwieg sie zufrieden. Dann schürzte sie die Lippen, ihr fiel wohl doch noch etwas ein:
"Hinter der Kissenfläche vor dem Kamin wäre noch eine niedrige lange Kommode nett, mit einer Obstschüssel. Oh ja."
Sie seufzte wohlig.
„NEIN! DAS geht nun wirklich nicht!“
, echauffierte sich Protho ...sehr unecht und gespielt und lachte wieder los. Als er fertig war fügte er an:
„Klingt alles sehr... nach mir. Hehe... so sah es bei mir am Anfang auch aus. Vielleicht noch ein wenig rustikaler – mehr Felle... Aber grundsätzlich geht das alles. Nur bis auf eine Sache... keine Obstschale!“
Er grinste, aber erklärte dann sogleich:
„Verbrauchsgüter können zwar dargestellt werden, du könntest sogar in deinem Hort einen solchen Apfel essen, aber er sättigt dann nicht wirklich. Also Dinge wie Obst, Schminke, eben Zeug was verbraucht wird, das musst du von außen rein bringen, damit sie nützlich sind. Also ...Beispielsweise, du bemalst dir für ein Fest das Gesicht und trittst dann aus deinem Hort... PUFF.. alles weg, wenn es nicht echt war. Das solltest du bedenken. Deshalb mach ich dir auch die Rüstung, deine Waffen....ähm... ach ja. Welche Waffen kannst du denn führen? Gibt es eine Lieblingskampfkunst der du frönst?“
Manchmal hörte man doch noch das vergangene Zeitalter in der Aussprache des Drachenritters, aber er gab sich mühe sich anzupassen. Und seine Angewohnheit Darna immer alles zu erklären und mit nichts hinterm 'Berg' zu halten, war wie immer angenehm und erfrischend. Protho gab sich so überhaupt keine Mühe gar 'mystisch' oder 'geheimnisvoll' zu wirken, was andere Männer sehr gern taten um sich interessanter zu machen. Das hatte er nicht nötig. Protho war einzigartig....und das wusste er auch. Ein klein bisschen zu viel Selbstbewusstsein könnte man als seinen einzigen Makel bezeichnen, aber selbst das machte ihn aus.
„Ach ja...und das mit der Schale... Ich kann sie dir implantieren und in einem Tattoo verstecken, so wie bei mir...“
Er strich sich kurz über die Seite seines weiten ansehnlichen Brustkorbs unterhalb seines linken Arms.
„Sie öffnet nicht nur deinen Hort sondern alles was auf Drachenmagie gründet in Drachma... Türen, mach das die Kristalle erglühen, wenn du dich ihnen näherst... sowas halt.“
Er grinste frech, leckte sich über die Lippen:
„Und deiner makellosen Haut ein Bild zu geben.... könnte auch viel Spaß machen.“
Ein leichter 'Hunger' hatte sich wieder in seinen Blick gestohlen und er tastete noch einmal vollkommen offen zwischen seinen Beinen. Dann nickte er zufrieden und wackelte mit den Brauen:
„Wenn du magst, kannst du dich gern auf meinen Schoß setzen, während wir weiter über ...schöne Dinge reden.“
Eine offene Einladung.
„Ansonsten...kann ich dir auch meine Zeichnungen zeigen... oder... wir machen einen Deckel auf?“
Letzteres erinnerte an ihre Aufgabe, bei der er aber gerade wenig motiviert drein schaute.
„Ach das hat Zeit. Was auch immer da unten seit Ewigkeiten wartet, kann auch noch ein paar Tage länger warten.“
Er grinste breit und klopfte auf das Wasser oberhalb seines Schoßes. Es lag in Darnas Ermessen, ob ihr Pflichtbewusstsein sie drängelte, oder ihr Vorsicht sie zügelte. Beides hatte sicher Vor- und Nachteile. Irgendwann würde Lyn sicher so oder so Bericht erstattet haben wollen.
Und Varukaaz neue Entwicklungsstufe würde sie sicher auch noch ordentlich auf Trab halten. Ein wenig Zeit für Müßiggang konnte man sich noch gönnen, denn wie Darna wusste, manchmal konnte es damit schnell vorbei sein.
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Darna von Eibenau
Moderator
Moderator
Beiträge: 642
Registriert: Donnerstag 4. September 2014, 16:18
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Drachma (westl.Drachengebirge)
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Mensch (Jorsan)
Sprachen: Garmisch
Beruf: angehende Dragonerin
Fähigkeiten: *
Feuermagie: im Entstehen
Rapier: gut
Rapier & Buckler: überdurchschnittlich
Langschwert & Metallschild: überdurchschnittlich
Jagdbogen: durchschnittlich
Lebensenergie:

Geld: 0D, 10L, 100F
Ausrüstung: *
* (nur noch) ein Satz Winterkleidung
* feine schwarze Schaftstiefel mit hervor ragenden Nähten und Zierrunen am Schaft
* Reiseausrüstung
* kl. Tiegel mit Perlmuttdeckel (Hautcreme)
* Kinderholzschwert von Elli
Tierische Begleiter: Varukaaz (Feuerdrache, Entwicklungsstufe: Kleinkind)
Zum Vorzeigen: Badass Darna (by Zanfar)
Portrait Feuer-Darna (by Kazel)

Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Darna von Eibenau » Sonntag 27. November 2022, 12:37

"Was hat Ignizor denn so gemacht?", grinste sie hell auf und sah Protho sehr neugierig an.
„Oh nein! Wenn ich dir das erzähle, dann entscheidest du dich noch Drachma hinter dir zu lassen! Nein, nein!“ Protho lachte herzlich auf. „Wenn ich dir erzählen würde – was ich nicht tue, denn dann müsste ich seine Majestät bitten dein Gedächtnis zu löschen – Hahahaahaha...“
Sein tiefes Lachen ließ die Wasseroberfläche erzittern.
„...also wenn, dann das Ignizors Pubertät fast dafür gesorgt hat, das ICH hier raus geflogen wäre! HAHAHA! HA – glaub mir, ihn davon abzuhalten jeden runden Stein rammeln zu wollen, war das kleinste Problem! Viel schlimmer war das Echo, das die Verbindung mit sich bringt! Aber das wirst du dann selbst erfahren dürfen! Haahahah...“

Nun schaute Darna doch während Prothos Ausbruch ihn mit zunehmender Sorge, dunkler Ahnung und vor allem Skepsis an. Sie wusste, dass Protho für gewöhnlich mit nichts hinter dem Berg hielt und sich für nichts schämte. Sie wusste, dass Drachma sehr kulant war, was die Eigenheiten der Drachenritter anging. Was er andeutete - und schon das in eindeutigen, drastischen Worten - ließ also... wirklich nichts Gutes erahnen.
Sie blinzelte. Kann man das überspringen?, dachte sie spontan. Letztlich ließ sie das Thema erstmal auf sich beruhen. Es war noch nicht so weit.

"Jedenfalls keine albernen Brustschalen oder knappe Röckchen!", wechselte das Thema zu Rüstung und Bekleidung.
„Nicht?... Ich fände ein knappes Röckchen sehr einladend."

'Einladend', mhm. Genau deswegen ja..., konterte sie gedanklich schnippisch, während sich in ihren linken Mundwinkel schon wieder ein neckisches Schmunzeln grub,
"Haha...und Brustschalen...hmmmmmmm.“, brummte der Drachenritter genüsslich bei der Vorstellung.
Ihr Schmunzeln wurde zu einem hintergründigen koketten Grinsen, das sie nur sehr mäßig verbarg. Prothos offene Art, sein männliches Genießen zuzugeben, reizte etwas an ihr, genau dies auch zu provozieren.
Wie sie wohl aussähe, wenn...? Dass sie so etwas tragen konnte, stand außer Frage. Dass es an ihrem vorigen Ich albern ausgesehen hätte, ebenso - wobei selbst dies wohl in anderem Kontext viel weniger der Fall gewesen wäre, als man ihr immer eingeredet hatte.
„Im Sommer wärst du mir bestimmt dankbar, wenn ich dir sowas schneidere! Glaub mir. Die Hitze hier im Krater kann sich an manchen Tagen so sehr sammeln, dass du dich selbst als Feuerdrachenreiter nach einem Eissee sehnst.“ Sie zog grüblerisch eine lustige Schnute. Der Drachenreiter konnte ihren noch etwas unschlüssigen Gedanken: Hmmmm... regelrecht sehen. Ja, dieses junge Ding konnte er noch beeinflussen. Formen.

„Aber natürlich brauchst du eine stattliche Rüstung mit der du auf Varukaaz Rücken in den Himmel steigen kannst um auf unsere Feinde Feuer nieder regnen zu lassen.“
Ihr Grinsen gewann eine andere Qualität und da waren sie ganz auf einer Linie. „Wenn du ...mit mir in meinen Hort kommst, kann ich dir ein paar Skizzen von Entwürfen zeigen...“ Da klang irgendwie eine leichte erotische Note mit. Die ging allerdings an ihr vorbei, und Darna nickte nur freudig, die Skizzen zu sehen.
"Nur komm nicht auf die Idee nach alten Rüstungen zu fragen... gebrauchten...“ Er schüttelte den Kopf. „Kein Drachenritter würde die Haut eines Drachen tragen, der nicht der seine ist.“
Sie nickte verhalten, durchaus verstehend, auch wenn sie derartiges noch nie bedacht hatte. Dann zogen sich grübelnd flüchtig ihre Brauen zusammen: Und wenn es aber meiner ist? Von Varukaaz stammend? Sie hatte sich schon gefragt, ob sie den Platz eines vorigen Reiters - oder einer Reiterin - einnahm. Das tat sie wohl. Es hatte jemand anderen gegeben, Ignizor hatte das erwähnt, wenn sie sich recht erinnerte. Zum Glück hatte jeder hier von Anfang an deutlich genug zum Ausdruck gebracht, dass Varukaaz' Wiedergeburt ein fast kompletter Neuanfang war; sie lief nicht im Geringsten Gefahr, sich selbst bloß als Platzhalter, als Lückenfüller zu betrachten. Sie war Darna, und sie war sie selbst.
Und trotzdem mochte es sein, dass eine Rüstung existierte, die ihr wie wundersamerweise wie angegossen passen mochte - weil es Varukaaz gewesen war, der ihre Proportionen neu geformt hatte. Und was sollte er schon als Vorlage seiner Vorstellung von einem menschlichen Reiter nehmen, wenn nicht die, die er kannte?
Würde Darna sie ohne Hintergedanken tragen können? Vielleicht. Würde sie eine eigene, ihre eben, finden können? Sicher.
Sie würde zu einer Rüstung kommen. So oder so.
„Aber... wir könnten...“
Er senkte die Stimme, als wenn er etwas verboten 'gutes' vorschlagen wolle: „...einkaufen gehen?!“
Der Gedanken, außerhalb von Drachma sich nach Kleidung umzusehen, oder vielleicht sogar von ihren eigenen Sachen noch was hier her holen zu können, der war ihr anscheinend noch gar nicht gekommen.

Sie legte den Kopf schief, während sie Protho ansah und leicht lächelte. Sie konnte seinen Hunger auf die Welt da draußen sehr gut verstehen, auch wenn er es nicht aussprach, und der Gedanke, an seiner Seite über einen Markt zu schlendern, hatte mehrere Aspekte, die sehr verlockend waren. Aber sie war eben auch Darna: ihre Einwände kamen mit einer arglosen Selbstverständlichkeit, dass sie es nicht einmal zu bedauern schien, wenn sie zu Dienst in der Kaserne verdonnert war, während alle anderen zum Baden gingen:
"Aber Yran und Tarmas sind doch nicht hier. Wir müssen doch auf den Hort aufpassen. Und wir müssten Varukaaz mitnehmen. Das würde schwierig werden: Lyn hat gesagt, wir sollen noch nicht auf uns aufmerksam machen."
Sie kicherte kurz. Allein die Vorstellung, mit ihrem Knuddelchen einen Markt zu besuchen... alles würde plötzlich ihrem Umfeld wichtig sein, außer dem Markt! Sie lachte sogar auf, als sie sich das Chaos vorstellte, wenn ihr "kleiner" Varukaaz eine nach süßem Gebäck duftende Bäckerei stürmte.
Sicher schaute Protho, der jeden Spaß mitbekommen wollte, wieder fragend, und sie erklärte ihm die Bilder in ihrem Kopf diesmal gerne. Gelöste Heiterkeit bestimmte immernoch die Atmosphäre.

Nachdem sie ein Stück von Varukaaz' Eierschale gefunden hatte, drehte sie sie in der Hand wie ein Juwel. Das war also ihr Schlüssel! Und damit wurde auch ihr künftiger Hort zum Thema:
"Das heißt, ich kann mir alles vorstellen, was ich will? Ist das dann alles feuerfest? Auch Kissen und so?", kam die nächste neugierige Frage und Protho warf ein:
„Alles was du dir vorstellen kannst. Ich kenne mich damit nicht aus, aber ich glaube, diese Magie ist in den 'Schelmen' begründet. Sie können für dich erschaffen, was du dir wünschst. Wenn du daran glaubst, ist es real. Ist sehr praktisch!“
Ihre Brauen kletterten skeptisch sehr weit in die Höhe, so sehr, dass sie der schrägen glutroten Furche auf ihrem Gesicht sogar einen leicht steileren Winkel gaben. "In den Schelmen??", echote sie leise und man hörte ihre ganze Geringschätzung heraus. Schelme waren noch leichteres Volk als Gaukler und sie konnte den Gedanken kaum in Einklang bringen, dass ein Königsdrache sich gleicher Magie bediente. Vor ihrem geistigen Auge regnete es in ihrem Hort Konfetti und die Möbel gaben bei Benutzung komische Geräusche von sich. "Und wenn ich nicht daran glaube, verschwindet mein Zimmer?!", meinte sie entgeistert. Protho musste sie wohl erst etwas erden, dass Schelmenmagie nicht auch automatisch irgendwelchen albernen Schabernack bedeutete.
Letztlich gab sie aber doch durchaus konkreten Vorstellungen Raum. „Klingt alles sehr... nach mir. Hehe... so sah es bei mir am Anfang auch aus", kommentierte Protho und erntete prompt wieder Darnas Neugier:
"Und wie sieht es inzwischen aus?", schmunzelte sie und lieferte damit noch einen Grund mehr, mal seinen Hort zu besuchen.
Und er erklärte die Einschränkungen, die für die Vorstellungen galten. Sie nickte verstehend.

"Welche Waffen kannst du denn führen? Gibt es eine Lieblingskampfkunst der du frönst?“
Ihr nächstes Lieblingsthema. Auch wenn ihr schon seit dem 'Kampf' gegen Yran sonnenklar war, dass jeder der Drachenritter, und vermutlich gerade Protho, sie allein schon aufgrund seiner Erfahrung mühelos in die Tasche steckte. Aber von ihnen zu lernen...! Welch unfassbar einzigartige Gelegenheit! Ein aufgeregtes wohliges Schaudern lief über ihre Haut und sie wippte leicht auf und ab, dass das Wasser kleine Wellen schlug.
"Ich bin am Rapier ausgebildet", erklärte sie prompt mit aufmerksamem Selbstbewusstsein, ohne auf den Gedanken zu kommen, dass Protho diese in Jorsan mit (verleugneten) Einflüssen aus Rumdett erfundene Waffenform wahrscheinlich nicht mal kannte, erst recht nicht noch leichtere wie Degen und Florett. "Ich kann mit einem Faustschild umgehen, arbeite gerne aber auch ohne. Ich habe eine Grundlagenausbildung am Schwert und hätte gerne mehr mit Wappenschild und Schwert gekämpft wie die Königsgarde, oder vielleicht auch mit einem Anderthalbhänder, aber das hat man mir irgendwie immer nicht zugetraut." Der letzte Teil klang kampflustig trotzig. "Und solche Dinge wie Lanze, Streitkolben, Jagdbogen... naja. Das hab ich alles so weit gelernt, dass ich weiß, wie ich mich nicht damit lächerlich mache."
Sie würden wohl ins Fachsimpeln geraten. Und für einen Trainingskampf mit Protho war sie schon jetzt Feuer und Flamme.

Apropos Flamme...
„Ach ja...und das mit der Schale... Ich kann sie dir implantieren und in einem Tattoo verstecken, so wie bei mir...“ Er strich sich kurz über die Seite seines weiten ansehnlichen Brustkorbs unterhalb seines linken Arms. „Sie öffnet nicht nur deinen Hort sondern alles was auf Drachenmagie gründet in Drachma... Türen, mach das die Kristalle erglühen, wenn du dich ihnen näherst... sowas halt.“ Er grinste frech, leckte sich über die Lippen:
„Und deiner makellosen Haut ein Bild zu geben.... könnte auch viel Spaß machen.“

Sie grinste einvernehmlich. Seit ihr klar war, für was die Tätowierungen dienten und die Kunstfertigkeit an Protho begutachtet hatte, arbeitete es in einem ihrer Hinterstübchen, mit was sie sich denn gerne schmücken wollte und wo an ihrem Körper das Stück Eischale unauffällig unterzubringen wäre. Vor Schmerzen solcher Eingriffe hatte sie sowieso keine Angst. Und mittlerweile auch eine Idee:
"Ich hätte hier gerne zwei Feuergarben an den Schenkeln", sagte sie und zeichnete mit den Fingerspitzen ihrer rechten Hand arglos, aber sehr verführerisch eine Linie, beginnend an ihrer Hüfte, über die Außenseite ihres Gesäßes und den Oberschenkel seitlich hinunter bis an das obere Ende ihres Knies. "Wie zwei Flammenzungen, oben rund und nach unten spitz zulaufend. Weißt du, was ich meine?"
Nun: wie der in stilisierter Form tropfenförmige Kegel eines Feuerstoßes von Ignizor aussah, wusste niemand besser als Protho - und Ignizor. Zwei lebendig wirkende Flammenzungen sollten also über diese wohlgeformten Schenkel laufen... das schrie nach Kleidung mit seitlichen Schlitzen an den Beinen! Und bot die Möglichkeit, die Eischale irgendwo an ihrem Hüftknochen unterzubringen.
„Wenn du magst, kannst du dich gern auf meinen Schoß setzen, während wir weiter über ...schöne Dinge reden.“ Eine offene Einladung. Sie schmunzelte nur, schien aber kein Interesse an diesem Angebot zu haben. Waren die Ablenkungen zu wirksam gewesen? Oder hatten die erlebten Höhepunkte mehr gereicht, als der Sturm des Hungers erst hatte glauben lassen? Am ehesten stand Darna gerade der Sinn danach, sich an Varukaaz eine gemütliche Mulde zu suchen und ebenfalls ein Nickerchen zu halten. Gähnend streckte sie sich, was wiederum einen reizvollen Anblick bot. Herrje, alles an dieser Frau reizte! Die Möglichkeiten, was man anstellen konnte, waren vielfältig.
„Ansonsten...kann ich dir auch meine Zeichnungen zeigen... oder... wir machen einen Deckel auf?“ Letzteres erinnerte an ihre Aufgabe, bei der er aber gerade wenig motiviert drein schaute. „Ach das hat Zeit. Was auch immer da unten seit Ewigkeiten wartet, kann auch noch ein paar Tage länger warten.“
"Vor allem würde ich gerne die Testergebnisse von Chasin abwarten", kommentierte Darna. "Auch, was Varukaaz' Speichel betrifft." Sie sah in die Richtung, wo noch die Flasche mit der Probe davon lag. "Vielleicht magst du sie ihr bringen?", bat sie vorsichtig den Krieger, der so quietschfidel wirkte, während sie immer mehr die Erschöpfung von Liebesspiel und Blutgabe, von Alkohol, guten Mahlzeiten und viel Herumgelaufe ergriff. Sie könnte ihren Hort aufsuchen? Wobei, nein, gerade verspürte sie recht intensiv das Bedürfnis, sich an ihr Knuddelchen zu kuscheln, seine Wärme zu gebießen und ihn nicht alleine zu lassen. Tarmas hatte so gemütlich in Plau Rens Halsbeuge gelegen, so etwas ähnliches wollte sie auch.
"Danach können wir uns SEHR gerne den Skizzen widmen und einen kleinen Waffengang machen." Sie lächelte. Der Ausblick auf die Tage hier verhieß Schönes, fast egal, was sie sich vorstellte. Und wie wohl ihr erster gemeinsamer Ausflug in die Außenwelt aussähe? Apropos -flug...
Sie schnaufte und raffte sich auf, um aus dem Wasser aufzustehen. "Aber erst brauche ich eine Pause."

Etwas fiel ihr aber doch noch ein, als Varukaaz im Schlaf schnaufte, zuckte und eines seiner Beine verschob:
"Eine Frage habe ich noch - oder zwei", drehte sie den Kopf zu Protho:
"Was passiert, wenn ich Varukaaz' Gewicht abkriege, beziehungsweise, wie vermeidet es sich, dass der eigene Drache einen aus Versehen zerquetscht?
Und: warum gehen Drachen überhaupt eine Bindung zu so etwas 'Zerbrechlichem' wie uns Menschen ein?"
Sie stellte die zweite Frage ohne Vorwurf und ohne Abfälligkeit - sie gab sich nur keinen Illusionen hin, was das Macht- und Kräfteverhältnis betraf.

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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Erzähler » Sonntag 4. Dezember 2022, 11:22

Kann man das überspringen?
, dachte Darna spontan, als es um das Thema der emotionalen Echos ging. Die Vorstellung einen rolligen Drachen im Kopf zu haben, war nicht so angenehm wie erwartet und vielleicht hatte ihr Unterbewusstsein sich da an etwas erinnert, dass Protho einmal erwähnt hatte... die Möglichkeit einige Entwicklungsschritte zu überspringen... sie gab es wirklich. Er hatte davon gesprochen, dass die Blutfütterung den Alterungsprozess beschleunigen könnte, oder man in einer Audienz beim Königsdrachen Varukaaz sogar etliches an Jahren überspringen lassen könnte... so in der Art. Etwas davon musste bei Darna hängen geblieben sein, denn die Idee kam nicht von ungefähr. Das Thema kam immer wieder hoch und auch bei der Vorstellung mit ihrem Drachenbaby über einen Marktplatz zu schlendern, mit Protho einkaufen zu gehen und das Chaos zu beseitigen, dass sie dabei anrichten...
Nein - da siegte ihre Vernunft.
"Aber Yran und Tarmas sind doch nicht hier. Wir müssen doch auf den Hort aufpassen. Und wir müssten Varukaaz mitnehmen. Das würde schwierig werden: Lyn hat gesagt, wir sollen noch nicht auf uns aufmerksam machen."
Wäre es da nicht praktisch, wenn Varukaaz ganz schnell groß sein könnte? Ihr Hinterkopf arbeitete anscheinend mit so einigen Informationen.
Der Themenwechsel zu, tätowiertem Körperschmuck, Rüstungen, der Einrichtung des eigenen Hortes und Waffen waren Darna da sehr willkommen. Ein Waffengang mit Protho wäre wirklich mal was feines! Von ihm zu lernen war einfach und selbstverständlich, so wie atmen. Sie wusste, er würde nie etwas zurück halten.
"Ich bin am Rapier ausgebildet ...Ich kann mit einem Faustschild umgehen, arbeite gerne aber auch ohne. Ich habe eine Grundlagenausbildung am Schwert und hätte gerne mehr mit Wappenschild und Schwert gekämpft wie die Königsgarde, oder vielleicht auch mit einem Anderthalbhänder, aber das hat man mir irgendwie immer nicht zugetraut."
Der letzte Teil klang kampflustig trotzig.
"Und solche Dinge wie Lanze, Streitkolben, Jagdbogen... naja. Das hab ich alles so weit gelernt, dass ich weiß, wie ich mich nicht damit lächerlich mache."
Sie würden wohl ins Fachsimpeln geraten und für einen Trainingskampf mit Protho war sie schon jetzt Feuer und Flamme.
„Ich würde wirklich gern und auch sehr bald eine Waffenschmiede in einer großen Stadt besuchen und mir die aktuellen Modelle ansehen...“
, murmelte der alte Drachenritter geistesabwesend. Sein Wissen um diese Kunst lag offen in seinem Antlitz und verriet seine Leidenschaft. Die Lust auf den Vergleich alter Waffen, das Aneignen neuer Künste und Verfahren stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er interessierte sich brennend für diese Themen... apropos Flamme...
"Ich hätte hier gerne zwei Feuergarben an den Schenkeln"
, sagte sie und zeichnete mit den Fingerspitzen ihrer rechten Hand arglos, aber sehr verführerisch eine Linie, beginnend an ihrer Hüfte, über die Außenseite ihres Gesäßes und den Oberschenkel seitlich hinunter bis an das obere Ende ihres Knies. Protho schluckte und mutmaßte murmelnd:
„...das könnte eine etwas längere Sitzung werden... mit Unterbrechungen...“
"Wie zwei Flammenzungen, oben rund und nach unten spitz zulaufend. Weißt du, was ich meine?"
Er nickte fleißig und knetete seine unruhig gewordenen Finger.
„Wenn du magst, kannst du dich gern auf meinen Schoß setzen, während wir weiter über ...schöne Dinge reden.“
Darna schmunzelte nur, schien aber kein Interesse an diesem Angebot zu haben. Waren die Ablenkungen zu wirksam gewesen? Oder hatten die erlebten Höhepunkte mehr gereicht, als der Sturm des Hungers erst hatte glauben lassen? Gähnend streckte sie sich, was wiederum einen reizvollen Anblick bot. Herrje, alles an dieser Frau reizte! Die Möglichkeiten, was man anstellen konnte, waren vielfältig.
„Ansonsten...kann ich dir auch meine Zeichnungen zeigen... oder... wir machen einen Deckel auf?... Ach das hat Zeit. Was auch immer da unten seit Ewigkeiten wartet, kann auch noch ein paar Tage länger warten.“
"Vor allem würde ich gerne die Testergebnisse von Chasin abwarten"

, kommentierte Darna. Was machte die verkopfte Tha'Roon wohl gerade?
"Auch, was Varukaaz' Speichel betrifft."
Sie sah in die Richtung, wo noch die Flasche mit der Probe davon lag.
"Vielleicht magst du sie ihr bringen?"
, bat sie vorsichtig den Krieger, der so quietschfidel wirkte, während sie immer mehr die Erschöpfung von Liebesspiel und Blutgabe, von Alkohol, guten Mahlzeiten und viel Herumgelaufe ergriff.
„Jetzt werde ich schon zum Boten degradiert, HAHAHA. Klar, kann ich machen.“
, lachte und grinste der Drachenritter sie an.
„Du wirkst erschöpft und ICH bin ja der mit dem Jahrhundert-Schlaf-Vorschuss. Ruh dich aus. Ich werd mal unserer neuen Bibliothekarin ein bisschen auf die Finger h... schauen.“
Protho und Chasin waren wie zwei Pole. Man dufte sie nicht zu dicht aneinander, oder zu lange allein lassen, denn dann würden sie unweigerlich aufeinander prallen.
"Danach können wir uns SEHR gerne den Skizzen widmen und einen kleinen Waffengang machen."
Sie lächelte und Protho nickte, als würde er das auch sehr gern. Der Ausblick auf die Tage hier verhieß viel Schönes, fast egal, was sie sich vorstellte.
"Aber erst brauche ich eine Pause... Eine Frage habe ich noch - oder zwei"
, drehte sie den Kopf zu Protho, der schon wieder schmunzelte.
"Was passiert, wenn ich Varukaaz' Gewicht abkriege, beziehungsweise, wie vermeidet es sich, dass der eigene Drache einen aus Versehen zerquetscht? Und: warum gehen Drachen überhaupt eine Bindung zu so etwas 'Zerbrechlichem' wie uns Menschen ein?"
Sie stellte die zweite Frage ohne Vorwurf und ohne Abfälligkeit - sie gab sich nur keinen Illusionen hin, was das Macht- und Kräfteverhältnis betraf und Protho schien diese Frage schon erwartet zu haben.
„Deine Sorge ist nicht ganz unberechtigt.“
Er sah zu Varukaaz, der mit seiner 'Pferd'-ähnlichen Masse, jetzt schon eine kleine Bedrohung darstellte.
„ Ohne das 'Band', also so wie jetzt gerade, da seid ihr noch nicht vollkommen auseinander eingestimmt. MIT dieser Verbindung weis jeder wo der andere ist, wo sein Körper anfängt und aufhört... und dann ist es wie... wie wenn du im Schlaf unbewusst deinen Arm beiseite nimmst, damit dein Kopf nicht drauf liegt. Dann ist es ...ganz natürlich.“
Er lächelte in sich hinein und irgendwo sehr weit entfernt erklang das Trompeten Ignizors. Das Band musste etwas wunderbares sein.
„Aber du bist stark genug ihn jetzt noch zu händeln wo er so 'klein' ist, da mach ich mir keine Gedanken. Aber es ist schon so, dass gerade die Feuerdrachenreiter da ein schweres Los haben und fast immer ein paar Entwicklungsstufen nicht lange auskosten können. Die kleineren Drachenarten sind da einfacher in der Aufzucht. Ihr Wachsen kann man mehr genießen. Yran und Eilmana konnten ja Naira sogar mitnehmen... natürlich getarnt. DAS ist allerdings ein Vorteil der Naturmagie, die diese Drachenart in sich trägt. Die Grünen sind klein, wendig und können sich tarnen. - WIR dagegen sind das lodernde Schild Drachmas, voller Kraft und Feuer, dass unsere Feinde verbrennt.“
Letzteren Teil hatte er mit donnernder Stimme voller Stolz und geschwellter Brust gesprochen und auch wenn es ein 'klein wenig' übertrieben war, so lag doch reinste Wahrheit in seinen Worten. Nein, Feuerdrachenreiter und ihre Drachen würden niemals unauffällig sein! Sie zogen die Blicke an, wie Flammen das nun mal taten – lodernd und heiß.
„Was deine andere Frage betrifft...“
Warum gingen Drachen ein Bündnis mit menschlichen Wesen ein?
„... Lyn hat dazu mal etwas sehr passendes gesagt. Sie meinte: Man darf die Welt nicht nur von oben betrachten. Jede Perspektive hat das Potenzial deinen Blickwinkel zu ändern und dich neue Dinge zu lehren.“
Protho hatte fast wie Lyn geklungen in diesem Moment, aber nun sprach er mehr mit eigenen Worten weiter, auch wenn Lyn ein wenig durch klang:
„Drachen sind sehr wissbegierige Wesen und das Lernen, das Ansammeln von Perspektiven ist ein Teil ihrer Seele, genauso wie das Sammeln an sich. Nicht umsonst gibt es den 'HORT'. Den Tick haben sie alle. Der wahre Unterschied liegt eher in der Örtlichkeit. Hier in Drachma wachsen wir mit ihnen auf und fürchten sie nicht. Das spüren sie und freunden sich mit uns an. Ein wilder Drache ist da mehr... wie ein Tier. Er würde dich fressen, wenn er Hunger hat und wenn du Glück hast, dann darfst du ihn unterhalten, bevor er es tut. Sie sind alle samt intelligente Wesen mit ihren eigenen Herzen und Bedürfnissen. Sie sind wie wir... mal mehr oder weniger 'menschlich'. Aber das Band, das wir hier mit ihnen teilen, das macht sie noch – 'menschlicher'. Sie ändern damit ihre Perspektive und sehen nicht auf uns herab, sondern mit uns gemeinsam in eine Richtung.“
Protho sah Darna fragend an. Hatte sie den Grundgedanken verstanden?
„Lyn lässt Grüße ausrichten und ich bring jetzt mal die Speichelprobe zu Chasin...“
Er zögerte noch einen Moment, dann beugte er sich schnell zu ihn hin und packte ihre Hand. Was fast wie ein Angriff gewirkt hatte, wandelte sich in eine liebevolle Geste, in der er ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken hauchte. Dann stand er in all seiner Pracht auf und ließ sich ausgiebig bewundern, während er sich anzog und die mit Drachensabber gefüllte Flasche an sich nahm.
„Ruh dich ein bisschen aus. Wir haben noch viel vor.“
Protho zwinkerte ihr zu und ließ sie dann allein.
Varukaaz schnarchte.
Darna auch bald... was sie natürlich niemals zugeben würde.

Traumlos erwachte sie gefühlt fünf Herzschläge später, aber es musste mehr Zeit vergangen sein, denn Varukaaz war nicht da. Ihr Drachenschlingel hatte sich davon gemacht, aber eine einfach zu verfolgende Spur im Obsidianstaub seines Hortes hinterlassen. Darna horchte in sich hinein spürte seinen Hunger und das wohlige Gefühl auf rohem blutigen Fleisch herum zu kauen. Es war wohl gerade Fütterungszeit in Drachma.
Nachdem sie sich dann eilig angezogen hatte, wurde sie Zeuge des Schauspiels. Ignizor würgte gerade eine zweite Ladung halb verdauten Fleisches vor den Eingang des Drakonerordens. Mit einem klatschenden Geräusch prasselten die Stücke auf ihren kleinen Liebling nieder, der sein Maul weit aufgerissen dem sehr viel größerem 'Bruder' entgegen gereckt hatte... und wurde darunter begraben. Er hatte bereits in einem kleinen Berg aus rot-schleimiger Masse gestanden, aber jetzt verschwand er darin. Nur die Bewegung und das Schmatzen ließ noch vermuten, dass sich ihr kleines Monster darunter so richtig wohl fühlte. Nachdem Ignizor sich die Lefzen mit seiner langen Zunge grob gereinigt hatte, meinte er:
„Chasin will dich sprechen. Ich pass auf den Kleinen auf.“
Die beiden waren also beschäftigt und Darna konnte ihrer Wege gehen. Was ihr am Rande vielleicht auffiel war, dass sie wohl fast einen Tag geschlafen hatte. War das vielleicht eine magische Nebenwirkung zur Blutfütterung? Sie war wirklich müde gewesen und auch wenn es nur 'ein Tropfen' war der schon fast mehr symbolischen Nährwert hatte, als dass er ein Drachenkind hätte wachsen lassen dürfen, so war sie doch sehr erschöpft gewesen. Darna hatte nie wirklich viel mit Magie zu tun gehabt, aber dann war ihr Leben doch so voll davon gewesen. Und jetzt strömte sogar Magie durch ihre Adern. Sie schlief noch, aber das sie da war, war unbestreitbar.

Der Weg zur Ratshalle war schnell überwunden und ein lockeres Lauftraining war ohnehin gut und weckte die Lebensgeister. Schon im Eingang wurde sie von Chasin abgefangen, die wohl schon auf sie gewartet hatte.
„Ah, da bist du ja. Begleite mich.“
Und schon schritt sie mit ihren ellenlangen Beinen voran. Chasin trug ihre Haare heute offen und sie flossen ihr wie ein Wasserfall über den Rücken bis unter ihre kaum vorhandenen Pobacken. Das lange Gewand unterstrich sogar noch ihre dürre Gestalt und weckt womöglich das Bedürfnis sie ebenfalls füttern zu wollen. Aber so lebten Tha'Roon nun mal nicht. Chasin zog nur ein paar Mal an ihrer langen geraden Pfeife und stieß kleine Rauchschwaden aus, bis sie am Ende eines der langen Gänge angelangt waren. Sie öffnete die Tür und dahinter kam eine Art Alchemie-Labor zum Vorschein... wenn man mal davon geträumt hatte und es dann um das 10fache vergrößerte. Die rothaarige Frau verschwand sofort zwischen den Tischen mit den filigranen Aufbauten, die teils sehr gefährlich aussahen und es auch sicher waren. Ein großes kugelförmiges Gefäß stand über einer kleinen sehr wahrscheinlich magischen Flamme, die grün leuchtete und es sprudelte munter darüber. Ein gläsernes unüberschaubares Rohrsystem verband den drauf sitzenden Deckel mit einem einzelnen kleinen Glas, in das gerade ein winziger schillernder Tropfen fiel. Dieser Apparatur gegenüber stand eine weitere die in ihrem Aufbau ähnlich aussah, aber am Ende eine unten offene gläserne Kuppel hatte unter der sich Dampf sammelte und durch ein Rohr nach oben in ein anders Gefäß aufstieg.
Darna hatte die Tha'Roon kurz aus den Augen verloren. Von irgendwo her erklang ihre Stimme und loste sie in ihre Richtung:
„Ich hab ein paar interessante Notizen in der Bibliothek gefunden. Komm doch mal her und lass uns zusammen fassen, was wir haben... Du ergänzt bitte dein Wissen und stellst dann deine Fragen. Ich hoffe, dann Antworten zu können und dass wir ein gutes Stück voran gekommen sind.“
Darna hatte Chasin auf einem niedrigen Hocker hinter einem Tisch gefunden. Mit den angezogenen Knien hatte sie was von einem überdimensionalen Grashüpfer in dieser Haltung. Sie saß zwar, aber musste nur minimal nun zu Darna aufsehen, während sie in einem großen Notizbuch blätterte und zusammen fasste:
„Krone, Kelch, Schwert und Schild offenbaren sich, wenn das Wasser nicht mehr fließt und so geformte Diamanten in den Becken frei legt. Eben jene Symbole stehen für die Tore zur Ratshalle wo der Weg zum König beginnt, die Tavernentür, der Eingang zum Drachenritterorden und dem Eingangstor, dass der weiße Drache bewacht. Sie tragen ebenfalls geschliffene Diamanten, die sich drehen/lösen lassen und einen schmalen Schacht mit einem Spiegel am Ende frei geben.
Darna, du konntest den Rätzelraum finden, da du noch nicht an die Macht ihres Drachen gebunden bist und somit nicht an den König. Da der Raum zu einer Zeit erbaut wurde, in der der letzte Drachenkönig herrschte, also vor dem aktuellen, erinnert sich niemand der jetzigen Ritter daran. Der jetzige Drachenkönig wusste nichts davon, also so auch seine Ritter nicht. Sie nehmen ihn nicht bewusst war, da der alte König ihn mit seiner Magie versiegelt hat, bevor er starb und seine Seele an die nächste Generation übergab. Die zu entschlüsselnden Rätzel in der Drachensprache lauteten:
An Form bin ich ganz kugelrund,
durchscheinend, leicht und herrlich bunt.
Ein schwacher Hauch macht, das ich bin.
Durch einen Stoß bin ich dahin.
Antwort: Die Seifenblase
Dann folgte:
Er geht und geht meist immer fort
Und kommt doch keinen Schritt vom Ort.
Antwort: Der Uhrzeiger
Dann noch die Richtung der Symboliken:
Osten=Schwert
Süden=Schild
Westen=Kelch
Norden=Krone
Der Uhrzeiger ist nicht nur ein Hinweis, in welcher Reihenfolge die Steine an den Toren zusammen mit dem Teller in der Therme gedreht werden müssen, sondern auch wann. Durch die neu Positionierung kann man Sonnenlicht über am Ende befindliche Spiegel in die Tiefe schicken, bzw. durch Lichtmagie, auch Feuerschein würde reichen, das Schattensiegel zu öffnen. Gerade das Zusammenspiel der Magieformen kommt da zum tragen. Soweit so gut...“
Chasin nickte vor sich hin und schlug eine weitere Seite ihrer Notizen auf.
„Was die letzte Probe deines Drachen an geht, so habe ich sie inzwischen mit anderen verglichen. Der Drachenodem eines Feuerdrachen unterscheidet sich naturgemäß von dem eines Eis- oder jedweder anders gearteten Form. Die Probe vom Brunnendeckel hingegen beinhaltet gleich mehrere Sabber-Spuren und etwas, dass man hier Plasma nennt. Einen normaler Weise gasförmigen Odem. Also forschte ich nach, welche Drachenart Gas verwendet. Erst bin ich nur auf Giftdrachen gestoßen, aber ich fand auch eine Abhandlung über einen so 'genannten' Erddrachen. ...vielleicht ein Vorfahre der Giftdrachen... Der unbekannte Verfasser einer recht glaubwürdigen Schrift beschreibt es so:
Zitat: Der Erddrache ist auf Celcia nicht bekannt, da er wie sein Name es sagt, unter der Erde lebt. Im Gegensatz zu seinen fliegenden Artgenossen, hat er weder Flügel noch Gliedmaßen und bewegt sich wie eine gewaltige Schlange mit seinen 12 nach Bedarf ausfahrbaren Grabdornen durch das Erdreich“
Hier tippte Chasin geistesabwesend mit der Nagelspitze ihres Zeigefingers auf eine Wurm-artige Zeichnung, die sie wohl selbst nach der Beschreibung angefertigt hatte und man konnte sehen, dass sie irgendwann etwas an die seitlichen Ränder des Wesen gezeichnet, aber wieder weg radiert hatte. Dann rezitierte sie gewohnt schnell weiter aus der Abschrift, dass man sich konzentrieren musste um mitzukommen:
„... Der Erddämon hat eine ausgeprägte Vorliebe für die tiefen Energielinien der Erde und bewegt sich auf diesen verborgenen Wegen. Er schläft viel und ist recht umgänglich und bodenständig. Er ist ein Einzelwesen, dem Aussehen nach eine uralte Erdschlange. Er kommuniziert über Telepathie mit anderen Wesen. Fast nichts kann einen Erddrachen aus der Ruhe bringen. Man könnte fast meinen, ihm sei um ihn herum alles egal, oder extremer: Er sei seelenlos, was ihn aber nicht willenlos macht. Zitat Ende. ...Und hier *tipp*... wurde der Vergleich zum Giftdrachen offenbar: Zitat: Seine Kraft liegt in seinem Plasmaodem, einer seine Umgebung lähmende Gaswolke.“
Chasin lächelte, als wäre das schon allein die Lösung aller Dinge. Für SIE mochte das zutreffen, ihr Teil war erledigt. Sie hatte also Aufzeichnungen zu einer lang vergessene Drachenart gefunden und damit war sie zufrieden. Das jetzt erst der eigentliche Teil anfing, das schien sie nicht mehr zu tangieren.
„Ach und die anderen Sabber-spuren waren von Varukaaz und alter Drachenkönigsmagie durchzogen. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich habe alles wissenswerte dazu extrahiert und würde mich nun gern wieder meinen anderen Aufgaben widmen.“
Sie sah Darna an und schien auf ihre Fragen zu warten, aber gleichermaßen sah man ihr den Drang an, sich wieder zurück zu ziehen und … zu tun, was auch immer sie hier machte.
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Jagdbogen: durchschnittlich
Lebensenergie:

Geld: 0D, 10L, 100F
Ausrüstung: *
* (nur noch) ein Satz Winterkleidung
* feine schwarze Schaftstiefel mit hervor ragenden Nähten und Zierrunen am Schaft
* Reiseausrüstung
* kl. Tiegel mit Perlmuttdeckel (Hautcreme)
* Kinderholzschwert von Elli
Tierische Begleiter: Varukaaz (Feuerdrache, Entwicklungsstufe: Kleinkind)
Zum Vorzeigen: Badass Darna (by Zanfar)
Portrait Feuer-Darna (by Kazel)

Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Darna von Eibenau » Mittwoch 28. Dezember 2022, 21:38

„Ich würde wirklich gern und auch sehr bald eine Waffenschmiede in einer großen Stadt besuchen und mir die aktuellen Modelle ansehen...“, murmelte der alte Drachenritter geistesabwesend und fand in Darnas Gesicht das leuchtende Grinsen einer Gleichgesinnten. Prompt tauchten in ihrem Kopf die Namen und Standorte von zwei, drei Schmieden in Jorsa auf, die einen Besuch wert waren. Und wie es in anderen Städten wohl aussah? Von Dessaria wusste sie, dass das Militär dort einen ausgezeichneten Ruf hatte. Zwergenwaren aus Nogrot… oder magische Waffen aus Zyranus…
Sie seufzte verträumt-wohlig, als sie sich entsprechende Besuche vorstellte. Das würde schön werden!
Die Gleichgesinnten unterhielten sich noch über dies und jenes, wobei Darna wie üblich eine aufmerksame Zuhörerin war. Verstehend nickte sie zu der Erklärung, dass mit der Existenz des „Bandes“ ein selbstverständliches Gefühl dafür entstand, wo der Eine aufhörte und der Andere begann. Sie lächelte, als Protho schwärmerisch die Schönheit dieser Verbindung durchblicken ließ. Und dann wurde es richtig interessant. Sie setzte sich etwas aufrechter hin und lauschte:
„…
Sie sind wie wir... mal mehr oder weniger 'menschlich'. Aber das Band, das wir hier mit ihnen teilen, das macht sie noch – 'menschlicher'. Sie ändern damit ihre Perspektive und sehen nicht auf uns herab, sondern mit uns gemeinsam in eine Richtung.“

Der hübsche Funke neben ihm schürzte die Lippen und nickte bedächtig. Ja, sie schien zu verstehen. Dann verengte sie grübelnd die Augen und spekulierte: „Ich schätze also, es könnte auch Drachen geben, die auf die Drachen aus Drachma ‚herabsehen‘, weil sie ihnen zu ‚vermenschlicht‘ sind?“ Sie legte den Kopf schief und änderte prompt ihre eigene Perspektive: „Andererseits haben wir den Königsdrachen hier, dessen Platz in der Hierarchie wohl alle anerkennen dürften – und Er hat sich für dieses Arrangement entschieden.“ Sie wog den Kopf hin und her. „Vermutlich gibt es da genau so viele Positionen und Ansichten und unterschiedliche Loyalitäten wie bei Hofe.“
Darna fiel dieses Denken nicht schwer: Es gab Fürsten und Untertanen, die ihren rechten Arm für Richard gäben, andere hingen mehr an der Monarchie als solcher und es gab solche, denen der König gar nicht weit genug weg sein konnte, damit er ihre eigenen Geschäfte nicht störte.
Aber so viele Drachen gab es ja auch gar nicht.
Oder? Wie viele Drachen vertrug Celcia eigentlich, bevor es zu Futtermangel und Revierstreit käme? Wie würden Ignizor und Varukaaz zurecht kommen, sofern sie keine Weibchen fänden?
Egal. Erst mal. Sie gähnte. Protho stellte ganz richtig fest, dass er als wesentlich ausgeruhter gelten durfte als sie und ließ die Beiden schlafen.

Auch auf die Gefahr hin, dass Varukaaz noch nicht im Schlaf unterbewusst auf sie achtete, verspürte sie den starken Wunsch, sich an ihn zu kuscheln. Sie suchte sich einen freien Bereich an seinem schön weichen und vor allem wohlig warmen Bauch, wo auch das restliche Wasser von ihrer kleinen Reinigung rasch trocknete. Als Darna gefühlt nach einem kurzen, erholsamen Nickerchen aufwachte, wunderte sie sich erst und erschrak dann ein bisschen:
Knuddelchen war nicht da.
Eine noch leicht zu verfolgende Spur aus Obsidianstaub zog sich zum Ausgang des Hortes. Wo bist du?, dachte sie, während sie zu ihren ziemlich weit verstreuten Sachen griff. Sie spürte seinen Hunger und das wohlige Gefühl, auf rohem blutigen Fleisch herum zu kauen. Kein Eindruck von Gefahr.
Sie hatte ihre Bluse übergezogen und schlüpfte in ihre Hose… oder auch nicht. Sie hob die nutzlos herunter hängenden Stofflappen an und versuchte zu erkennen, wo überhaupt vorne, hinten, unten und so weiter war. Ein genervtes: „Nhoarr… Protho!“ entfuhr ihr. Sie schmiss die Hose auf den Boden und schaute zum Ausgang. Nur in Bluse und Stiefeln raus gehen? Nein. Es war verflixt kalt da draußen, wie sie sich von ihrem letzten ähnlich gearteten Ausflug erinnerte. Mit einem missbilligenden Schnalzen sammelte sie die Hosenlumpen wieder auf. Waren die noch irgendwie zu gebrauchen…?

Als sie aus dem Dragonerorden trat, bot sie einen interessanten Anblick: Sie hatte ihren Gürtel so eng geschnallt, wie es irgend ging, was ihre Taille betonte. Damit hielt sie die an den Außennähten ja komplett aufgetrennte Hose, so dass sie eine Art Hosenrock trug, der sehr freizügig immer wieder ihre Beine zwischen den Stofflappen zeigte. Besonders warm war das nicht, aber „besser als nichts“ war wohl die Devise gewesen. Sie wurde Zeuge eines nicht minder gewöhnungsbedürftigen Anblicks: Varukaaz verschwand, begleitet von einem klatschenden Geräusch, unter einem Haufen halb verdautem Fleischmatsch. Kurz verzog sie in einem angewiderten, stummen „Uuuh…“ das Gesicht, aber dann musste sie auch schon an dem Rest ihrer eigenen Grimasse vorbei lachen. Sie spürte, wie Varukaaz sich wohl fühlte und hörte sein Schmatzen. Die Vorstellung, wie eine ganze Kompanie ihr bekannter Adelsdamen bis hin zu Mägden bei dem Anblick in Ohnmacht fallen oder die Knappen sich selbst übergeben würden, würzte die Szene mit Humor. Dass sie selbst sich von so etwas nicht abstoßen ließ, war selbstverständlich Ehrensache: Es war ihr Drache! Und eine Fütterung so oder ähnlich offensichtlich nur normal. Wie auch sonst?
Ignizor reinigte sich die Lefzen mit seiner langen Zunge. Sie sah hoch und schmunzelte innerlich:
Neiiin…. Von der will ich jetzt vielleicht gerade doch nicht abgeleckt werden…
„Chasin will dich sprechen. Ich pass auf den Kleinen auf.“
Darnas Augen weiteten sich interessiert und sie nickte. Es gab schon Ergebnisse? Die Tha’roon war wirklich schnell! Oder hatte sie noch Fragen, die Darna direkt beantworten sollte?
„Danke dir!“, entgegnete sie aber schon mal und lächelte, trat dabei an Ignizors rechte Vorderpfote und tätschelte den oberen Rand seiner Zehen. „Wo ist Protho?“, fragte sie beiläufig, machte sich aber unabhängig von der Antwort zunächst auf, wie gewünscht die neue Bibliothekarin aufzusuchen.

Auf dem Weg zur Ratshalle versuchte sie abzuschätzen, wie spät es war und blinzelte überrascht: fast einen ganzen Tag hatte sie verschlafen, konnte das angehen? „Schlafe ich jetzt schon wie ein Drache?“, murmelte sie, wunderte sich über das Geschehen aber nicht allzu sehr. Es konnte gut mit der Fütterung zusammen hängen. Ihr bis vor Kurzem ziemlich biederes Leben war plötzlich voll von Magie, und sie gewöhnte sich relativ rasch daran. Alles zuvor wirkte so weit weg…
Apropos. Sie furchte die Stirn. Wann hatte sie das letzte Mal gebetet? „Gestern“ wollte als Antwort irgendwie nahe liegen und tat es doch nicht.
Kurzerhand nahm sie sich auf dem Weg zur Ratshalle zwei, drei Treppenstufen nach dem Zentralplatz ein wenig Zeit: Sie drehte sich der Sonne zu und sammelte sich für einen Moment.
Was aus ihr geworden war! Wie schnell sich immer noch unglaublich Vieles für sie veränderte! Ob sie gerade „angemessen gekleidet“ war, daran verschwendete sie keinen Gedanken. Sie wollte Lysanthor und die anderen lichten Götter nicht einfach über dem Taumel der Ereignisse aus dem Blick verlieren und vergessen. Dass die Drachen ihre Art, zu glauben und zu beten, nicht teilten, wollte Darna dabei nicht als Ausrede für sich gelten lassen. Den Göttern gebührte Respekt, mächtige geschuppte Verbündete hin oder her!
Und so fand sie sich in einer ihrer vorher gewohnten Routinen wieder:
„Herr Lysanthor,
im Lichte deiner Gerechtigkeit knie ich nieder,
um zu bitten um alles, was gut ist.
Herr Lysanthor,
im Lichte deiner Gerechtigkeit erhebe ich mein Antlitz,
…“


Der Rest des Weges zur Ratshalle war schnell überwunden und ein lockeres Lauftraining war ohnehin gut. Chasin erwartete sie bereits, und schon schritt sie mit ihren ellenlangen Beinen voran. Darna ging hinter ihr und genoss das Spiel der Lichtreflektionen auf den hellroten Haaren bei jedem Schritt.
Als sie das Labor betraten, dachte Darna im ersten Moment, in einem Vorratslager mit lauter Einmachgläsern gelandet zu sein, aber das stimmte nicht. So viele Formen an Glas hatte sie noch nie gesehen! Ihr Schritt verlangsamte sich, während Chasin mit selbstverständlichen Bewegungen zwischen mehreren Labortischen verschwand.
Ein verwundertes, fasziniertes „Was machst du hier?“, hallte ihr nach, was sie noch aufschnappte oder auch nicht. Ein großes kugelförmiges Gefäß stand über einer kleinen sehr wahrscheinlich magischen Flamme, die grün leuchtete und es sprudelte munter darüber. Wie hypnotisiert starrte Darna einige Augenblicke die grüne Flamme an. “Geht das auch in Blau?“, lag ihr auf der Zunge, sie verkniff sich die Frage aber in letzter Sekunde. Worauf sie damit anspielte, wäre zu offensichtlich gewesen und gehörte hier wohl nicht her. Ein unüberschaubares Rohrsystem lockte, es zu entwirren und seinen Sinn zu verstehen. Tische mit filigranen Aufbauten legten die Erkenntnis nahe, dass Varukaaz hier NIEMALS hinein gelangen durfte! Die Apparaturen wirkten genau so zerbrechlich wie die langgliedrige Frau, die sie bediente.
Wie schade!
Darna lächelte. Sie verstand just in diesem Moment ein bisschen besser, welche Möglichkeiten ein Mensch wie sie Varukaaz eröffnen konnte: ihn würde das alles hier sicher auch brennend interessieren!

Beschwingt gesellte sie sich zu Chasin und lauschte ihr. Einzeln nickte sie die Komponenten des Rätsels ab, die Chasin gesammelt vorstellte. Das ist doch eine ganze Menge…, stellte sie erstaunt fest. Ihr war es gar nicht als so viel vorgekommen, dabei betraf das Rätsel ganz Drachma.
“Soweit so gut...“, beendete die Tha’roon den ersten Teil und Darna brummte beipflichtend, warf aber noch etwas ein:
„Da ist noch der Aufbau des Rätselraumes nicht außer Acht zu lassen, glaube ich. Es gibt ja nicht nur den Deckel mit dem eingravierten Rätselspruch, sondern in der Decke des Raumes eine Steinplatte, die diese seltsamen Rillen aufweist und wohl den Zugang zum Fütterungs- und oder Kanalisationssystem verschließt. Es gibt ansonsten nur den Zugang über die Therme. Und da passt etwas, das den Ausmaßen der Bodenplatte entspricht, nicht durch.“ Sie hob die Schultern. Diese Differenzen, was die Größen betraf, schienen für sie noch keinen Sinn zu ergeben.
Wo man Protho und Chasin nicht lange miteinander alleine lassen konnte, da wurde Darna sofort von ihrer Neugier gepackt und saugte sich an dieser Wissensquelle so gut fest, wie sie ihr halbwegs zu folgen vermochte.

Chasin nickte vor sich hin und schlug eine weitere Seite ihrer Notizen auf. „Was die letzte Probe deines Drachen an geht, so habe ich sie inzwischen mit anderen verglichen.“ Darna horchte merklich auf. Und prompt erfuhr sie auch interessante Sachen, aber nicht ganz das, was sie sich erhofft hatte. Trotzdem lauschte sie aufmerksam. Hier kamen neue Inhalte ins Spiel.
Ein „Erddrache“… Akribisch genau sah sie auf die Zeichnung, die Chasin wohl selbst angefertigt hatte und verharrte mit dem Finger dicht über einer der Stellen, an denen etwas weg radiert worden war. Sollten das diese Grabdornen sein? Sie wollte danach fragen, als Chasin gewohnt schnell weiter rezitierte:
“… Der Erddämon hat eine ausgeprägte Vorliebe für..“
„Was?“ Darnas Kopf ruckte hoch wie ein Wachhund, den ein Geräusch alarmiert hatte und der kurz lauschte. Es war sonst nicht ihre Art, zu unterbrechen. „Sagtest du ‚-dämon‘?“, hakte sie, die Sprache extra ins Celcianische wechselnd, nach.

Wie auch immer Chasin dieses Detail erklärte, es folgte weitere Beschreibung: Recht umgänglich und – welch Wunder – „bodenständig“. “...Und hier *tipp*... wurde der Vergleich zum Giftdrachen offenbar: Zitat: Seine Kraft liegt in seinem Plasmaodem, einer seine Umgebung lähmende Gaswolke.“ Darna zog grübelnd eine Schnute, die Protho sicher zum Lachen gebracht hätte. „Lähmend…“, echote sie leise und malte sich mögliche Konsequenzen aus, wenn sie den Deckel öffneten. Ihre Grübelei wurde noch von einer weiteren Ergänzung Chasins unterbrochen. Danach sah diese die junge Menschenfrau an und schien auf ihre Fragen zu warten, auch wenn man gut vermuten konnte, dass sie am liebsten sofort wieder zwischen die Destillierkolben verschwunden wäre.
Die erste Frage kam prompt: „Konntest du feststellen, welche Eigenschaften Varukaaz‘ Speichel für sich allein betrachtet hat? Kann man das allgemein definieren? Protho zum Beispiel erklärte, Ignizors Speichel sei fast reiner Alkohol. Gilt das auch für Varukaaz? Verfärbt reiner Alkohol eine blaue Farbe zu Lila-Rot? Und als er von mir getrunken hat, verschloss sein Speichel meinen Schnitt.“ Arglos zog sie ihre Bluse hoch und zeigte Chasin die Stelle. „Es hat aber nicht gebrannt, wie ich es sonst bei Alkohol erwartet hätte.“

„Und was den Verschluss des Rätselraumes angeht, hätte ich weitere Fragen:
Weißt du, was genau ein Schattensiegel ist? Welchem Zweck dient es, dass es hier verwendet wurde?“ Sie ließ Chasin jedes Mal Zeit für Antworten.
„Ist die Lichtmagie oder der Einsatz einer Fackel für den Ablauf der Öffnung wirklich angebracht, oder würden wir ‚schummeln‘, wenn wir anderes Licht verwenden, weil die Sonne beim Weiterwandern eigentlich diese Aufgabe erledigen würde?“
„Wenn es ein Erddrache ist, der sich überall auf Celcia aus der Erde graben könnte, wieso gibt es hier dann einen derartig komplizierten Verschluss?“
„Und wenn das Wissen um diesen Raum mit voller Absicht so gründlich aus dem Wissen Drachmas gelöscht wurde, warum gibt es dann überhaupt Rätsel, Vorrichtungen und Hinweise, mit denen man den Prozess wieder rückgängig machen kann?“
„Kann man sich vor diesem Plasmaodem irgendwie schützen?“
„Was hattest du an deiner Zeichnung weg radiert, die Grabdornen? Warum?“
„An was arbeitest du hier denn eigentlich gerade, darf ich das wissen? War das Labor schon die ganze Zeit da? Könntest du dir vorstellen, mir einen Teil von dem beizubringen, was du hier machst? Das sieht unheimlich spannend aus, vor allem die grüne Flamme!“

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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 5. Januar 2023, 14:41

„Chasin will dich sprechen. Ich pass auf den Kleinen auf.“
„Danke dir!“

, entgegnete sie aber schon mal und lächelte, trat dabei an Ignizors rechte Vorderpfote und tätschelte den oberen Rand seiner Zehen.
„Wo ist Protho?“
, fragte sie beiläufig.
„Der ist in seinem Hort und geht seiner Leidenschaft nach.“
, antwortete Ignizor leider kryptisch und sein Lächeln ließ bestimmt so manche Hose feucht werden...vor Schiss. Aber Darna, wusste, dass die Reihe Reißzähne ihr niemals etwas absichtlich antun würden. Er schnaufte nur in ihre Richtung, was sie mit einer sanften und warmen Böe erfasste und brachte sie auf den Weg. Darna beeilte sich wie gewünscht die neue Bibliothekarin aufzusuchen.

Auf dem Weg zur Ratshalle versuchte sie abzuschätzen, wie spät es war und blinzelte überrascht: fast einen ganzen Tag hatte sie verschlafen, konnte das angehen?
„Schlafe ich jetzt schon wie ein Drache?“
, murmelte sie, wunderte sich über das Geschehen aber nicht allzu sehr. Es konnte gut mit der Fütterung zusammen hängen, denn sie gab da etwas von ihrer Essenz an diesen monströs schnell wachsenden Drachen.
Unterwegs wollte sie Lysanthor und die anderen lichten Götter nicht vergessen. Den Göttern gebührte Respekt, mächtige geschuppte Verbündete hin oder her! Ob Drachen an Götter glaubten? Darna ging nicht davon aus. Und so fand sie sich in einer ihrer vorher gewohnten Routinen wieder:
„Herr Lysanthor,
im Lichte deiner Gerechtigkeit knie ich nieder,
um zu bitten um alles, was gut ist.
Herr Lysanthor,
im Lichte deiner Gerechtigkeit erhebe ich mein Antlitz,
…“

Ob es vernommen war oder nicht, sagte ihr das Licht... nicht wirklich. Wie so häufig blieb es still am Himmel. Der Rest des Weges zur Ratshalle war schnell überwunden. Chasin erwartete sie bereits. Als sie das Labor betraten, dachte Darna im ersten Moment, in einem Vorratslager mit lauter Einmachgläsern gelandet zu sein, aber das stimmte nicht. So viele Formen an Glas hatte sie noch nie gesehen! Ihr Schritt verlangsamte sich, während Chasin mit selbstverständlichen Bewegungen zwischen mehreren Labortischen verschwand.
Ein verwundertes, fasziniertes:
„Was machst du hier?“
„...arbeiten, analysieren, forschen...“
, klang es als diffus schallende Antwort zwischen den Kolben hervor und die Stimme entfernte sich weiter. Darna hatte einige Augenblicke die grüne Flamme angestarrt und riss sich los. Beschwingt gesellte sie sich zu Chasin und lauschte ihr. Einzeln nickte sie die Komponenten des Rätsels ab, die Chasin gesammelt vorstellte.
Das ist doch eine ganze Menge…
, stellte sie erstaunt fest. Ihr war es gar nicht als so viel vorgekommen, dabei betraf das Rätsel ganz Drachma.
“Soweit so gut...“
, beendete die Tha'Roon den ersten Teil und Darna brummte beipflichtend, warf aber noch etwas ein:
„Da ist noch der Aufbau des Rätselraumes nicht außer Acht zu lassen, glaube ich. Es gibt ja nicht nur den Deckel mit dem eingravierten Rätselspruch, sondern in der Decke des Raumes eine Steinplatte, die diese seltsamen Rillen aufweist und wohl den Zugang zum Fütterungs- und oder Kanalisationssystem verschließt. Es gibt ansonsten nur den Zugang über die Therme. Und da passt etwas, das den Ausmaßen der Bodenplatte entspricht, nicht durch.“
Chasin nickte beipflichtend und vervollständigte ihre gedanklichen Notizen um dann zum nächsten Thema über zu gehen:
„Was die letzte Probe deines Drachen an geht, so habe ich sie inzwischen mit anderen verglichen.“
Darna horchte merklich auf. Und prompt erfuhr sie auch interessante Sachen, aber nicht ganz das, was sie sich erhofft hatte. Trotzdem lauschte sie aufmerksam. Hier kamen neue Inhalte ins Spiel.
Ein „Erddrache“… akribisch genau sah sie auf die Zeichnung, die Chasin wohl selbst angefertigt hatte und verharrte mit dem Finger dicht über einer der Stellen, an denen etwas weg radiert worden war. Sollten das diese Grabdornen sein? Sie wollte danach fragen, als Chasin gewohnt schnell weiter rezitierte:
“… Der Erddämon hat eine ausgeprägte Vorliebe für..“
„Was?“

Darnas Kopf ruckte hoch wie ein Wachhund, den ein Geräusch alarmiert hatte und der kurz lauschte. Es war sonst nicht ihre Art, zu unterbrechen.
„Sagtest du ‚-dämon‘?“
, hakte sie, die Sprache extra ins Celcianische wechselnd, nach.
„Hab ich das?“
Chasin neigte den Kopf, als würde sie kurz über ihre eigenen Worte nachdenken. Wich sie aus, oder gab es hier andere Gründe, warum sie nicht auf Darnas Frage einging. Das halb verdeckte Auge der Tha'Roon funkelte kurz auf und Darna fühlte sich ein klein wenig verwirrt. Vielleicht hatte sie sich nur verhört? Chasin machte mit ihrer Beschreibung weiter.
“...Und hier *tipp*... wurde der Vergleich zum Giftdrachen offenbar: Zitat: Seine Kraft liegt in seinem Plasmaodem, einer seine Umgebung lähmende Gaswolke.“
„Lähmend…“

, echote sie leise und malte sich mögliche Konsequenzen aus, wenn sie den Deckel öffneten. Ihre Grübelei wurde noch von einer weiteren Ergänzung Chasins unterbrochen. Danach sah Chasin die junge Menschenfrau an und schien auf ihre Fragen zu warten. Die erste Frage kam prompt:
„Konntest du feststellen, welche Eigenschaften Varukaaz‘ Speichel für sich allein betrachtet hat? Kann man das allgemein definieren? Protho zum Beispiel erklärte, Ignizors Speichel sei fast reiner Alkohol. Gilt das auch für Varukaaz? Verfärbt reiner Alkohol eine blaue Farbe zu Lila-Rot? Und als er von mir getrunken hat, verschloss sein Speichel meinen Schnitt.“ Arglos zog sie ihre Bluse hoch und zeigte Chasin die Stelle. „Es hat aber nicht gebrannt, wie ich es sonst bei Alkohol erwartet hätte.“
„Wie kommst du auf eine Farbänderung? Gab es da einen Vorfall? Hast du etwas beobachtet? Du sagtest...blau zu lilarot...hm... dann könnte es Octenidindihydrochlorid oder auch Octenidin sein. Das ist ein unspezifischer antimikrobieller, kationischer Wirkstoff aus der chemischen Gruppe der Bipyridine mit einer breiten Wirkung gegen Bakterien, Pilze und behüllte Viren. Ich werde dazu weiter Test machen. Wenn ich Jod benütze müsste ich einen solchen Effekt hervorrufen können...“
Fast wäre Chasin sofort zwischen zwei Regalen verschwunden, doch Darna hielt sie gerade noch mit ihrer nächsten Frage auf.
„Und was den Verschluss des Rätselraumes angeht, hätte ich weitere Fragen:
Weißt du, was genau ein Schattensiegel ist? Welchem Zweck dient es, dass es hier verwendet wurde?“

Chasins rote Haarpracht tauchte über einem der Reagenz-aufbauten wieder auf.
„Nein, aber ich werde zu Zweck und Anwendung weiter suchen. Das Wort an sich beinhalten jedoch den magischen Ursprung und die Funktion... ein schattiges Siegel...das mit Licht geöffnet werden kann.“
Darna bohrte weiter, bevor die Tha'Roon erneut verschwinden konnte:
„Ist die Lichtmagie oder der Einsatz einer Fackel für den Ablauf der Öffnung wirklich angebracht, oder würden wir ‚schummeln‘, wenn wir anderes Licht verwenden, weil die Sonne beim Weiterwandern eigentlich diese Aufgabe erledigen würde?“
„Ich denke, dem Mechanismus ist egal, ob es 'angebracht' ist oder ob wir 'schummeln' um ihn zu öffnen. Wir sollten uns schlicht an die Prinzipien von Aktion und Reaktion halten. Entweder es geht auf, oder eben nicht.“
Chasin lächelte schmal und Darna fragte weiter:
„Wenn es ein Erddrache ist, der sich überall auf Celcia aus der Erde graben könnte, wieso gibt es hier dann einen derartig komplizierten Verschluss?“
„Das könntest du IHN fragen, wenn du ihn gefunden hast. Aber ich habe dazu eine Vermutung...die ich noch weiter erforschen muss...“
Sie wandte sich ab.
„Und wenn das Wissen um diesen Raum mit voller Absicht so gründlich aus dem Wissen Drachmas gelöscht wurde, warum gibt es dann überhaupt Rätsel, Vorrichtungen und Hinweise, mit denen man den Prozess wieder rückgängig machen kann?“
„Gute Fragen.“
„Kann man sich vor diesem Plasmaodem irgendwie schützen?“
„Wenn wir einen wachen Giftdrachen hätten, dann vielleicht...“
„Was hattest du an deiner Zeichnung weg radiert, die Grabdornen? Warum?“
„Ich entferne alles, bei dem mir die Vorgaben keine Tatsachen vorgeben, sondern nur Hinweise. Ich verlasse mich ungern auf Spekulationen.“
„An was arbeitest du hier denn eigentlich gerade, darf ich das wissen? War das Labor schon die ganze Zeit da? Könntest du dir vorstellen, mir einen Teil von dem beizubringen, was du hier machst? Das sieht unheimlich spannend aus, vor allem die grüne Flamme!“
Chasin blinzelte einige Male schnell.
„Das Labor war schon da, ich musste es nur sauber machen. Du möchtest etwas über Alchemie und all die physischen und metaphysischen Vorgänge lernen?“
Sie folgte Darnas Blick zu der grünen Flamme.
„Ich glaube, dein Interesse liegt eher im Feuer gebunden.“
Chasin sann einen Moment nach und sah sie dann mit hoch gezogenen Brauen an.
„Ist dir langweilig? Oder möchtest du den Deckel lieber nicht öffnen, dass du hier Ablenkung suchst?“
Die hochbeinige Frau nahm eine der gläsernen flachen Schalen und wandte sich erneut zum gehen.
„Wenn dir nach der Erledigung deiner Aufgaben noch Zeit bleibt und du dann noch immer Interesse daran hast, dann findest du mich hier.“
Damit verschwand sie in den Gängen und man hörte nur noch ein entfernte leise Klirren, wie wenn jemand Kolben gegeneinander verschob, oder Gläser öffnete. Darna blieb allein zurück...

Aber nicht lange, denn sie spürte eine steigende Unruhe von Varukaaz in sich aufsteigen und das darauf folgende Trompeten Ignizors. Irgendetwas war los, also rannte sie aus der Ratshalle. Auf der andern Seite des Katers konnte sie gerade noch sehen wie Ignizor in den Himmel aufstieg. Gehetzt rannte sie zurück zu ihrem kleinen, der etwas eingeschüchtert am Rand des beinahe leeren Fütterungsplatzes saß und seinen Kopf unter den Vorderpfoten verborgen hatte. Als Darna bei ihm ankam, erkannte ihre Nase was geschehen war, noch bevor sie den gewaltigen Haufen Drachenscheiße entdecke, den ihr Kleiner da hinterlassen hatte. Er hatte 'unter sich gemacht' und spürte wohl, dass das hier nicht der richtige Ort gewesen war und den Gestank seines eigenen Haufens mochte er wohl auch nicht.
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* Kinderholzschwert von Elli
Tierische Begleiter: Varukaaz (Feuerdrache, Entwicklungsstufe: Kleinkind)
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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Darna von Eibenau » Samstag 7. Januar 2023, 11:17

„Was?“ Darnas Kopf ruckte hoch wie ein Wachhund, den ein Geräusch alarmiert hatte und der kurz lauschte. Es war sonst nicht ihre Art, zu unterbrechen. „Sagtest du ‚-dämon‘?“, hakte sie, die Sprache extra ins Celcianische wechselnd, nach.
„Hab ich das?“ Chasin neigte den Kopf, als würde sie kurz über ihre eigenen Worte nachdenken. Wich sie aus, oder gab es hier andere Gründe, warum sie nicht auf Darnas Frage einging. Das halb verdeckte Auge der Tha'Roon funkelte kurz auf und Darna fühlte sich ein klein wenig verwirrt. Vielleicht hatte sie sich nur verhört?
Scheinbar. Obwohl es doch ungewöhnlich war, so unterschiedliche Silben wie "-dämon" und "-drache" zu verwechseln. Es schien aber - zum Glück - keine größere Bedeutung zu haben und so hörte sie nur weiter zu. Die Irritation hallte ein wenig nach und verflüchtigte sich. Abseits davon hatte Chasin, was Darna an sich betraf, nichts zu befürchten: was der Anblick des Labors bei ihr auslöste, war nichts als pure Neugier.
Und das Gefühl herrschte auch bei dem Thema des Rätsels vor, da mischte sich allerdings deutlich ein weiterer Einfluss dazu: Argwohn. Dieses Gefühl kannte Chasin von der Knappin zur Genüge, es war vor dem Kennenlernen von Varukaaz noch wesentlich häufiger und stärker bei ihr zu beobachten gewesen.
Diese Mischung, zusätzlich zu dem Detail "Erddämon", verleitete Chasin wohl auch zu ihrer späteren Frage.

Doch zunächst gab es andere Themen:
„Wie kommst du auf eine Farbänderung? Gab es da einen Vorfall? Hast du etwas beobachtet?" Darna nickte und schien verwundert: "Hat Protho die Information nicht übermittelt?" Sie erzählte Chasin also direkt noch einmal von der Bettdecke in der Herberge, die Varukaaz mit seinem Sabber beschädigt hatte und schilderte so genau wie möglich die geschehene Farbveränderung. "Du sagtest...blau zu lilarot...hm... dann könnte es Octenidindihydrochlorid oder auch Octenidin sein." Chasins Gegenüber blinzelte "leicht" überfordert in dem Bemühen, ihr zu folgen: Ok-te..ni...-was? Chasin war nicht zu stoppen.
Anti... Kati... aus... uff. Ah. Gegen Bakterien und Pilze. Ja, das passt. Sein Speichel heilt mich also auch noch? Ha ha ha ha!
Jod? Aha...
Darnas Stimmung schien sich aufzuhellen. Eigentlich mussten sie und Chasin doch ein interessantes Gespann abgeben: Die Knappin hatte dauernd Fragen, und die Tha'roon tausend Antworten. Nur das intellektuelle Level der Beiden würde wohl auf lange Zeit noch weeeiiit auseinander liegen. Wollte sich Darna wirklich auf diesen Weg begeben? Ob Neugier als Motivation reichte?

Was das Rätsel betraf, gab es mehrere Faktoren, über die sich bisher nur spekulieren ließ, und dabei wiederum war Chasin keine gute Hilfe, das konnte Darna umso besser - brachte sie aber selten weiter.
Chasin sann einen Moment nach und sah sie dann mit hoch gezogenen Brauen an. „Ist dir langweilig? Oder möchtest du den Deckel lieber nicht öffnen, dass du hier Ablenkung suchst?“
Jetzt zog Darna ebenfalls die Brauen hoch, allerdings eher von der Frage überrascht. Danach zogen sich die fein geschwungenen Linien über ihren Augen eher grübelnd zusammen. "Langweilig? Nein", antwortete sie offen und schlicht. Aber Chasin schien mit ihrer Vermutung über den Deckel ins Schwarze getroffen zu haben und Darna krauste die Nase, weil sie ihre Ablehnung selber nicht ganz rational begründen konnte.
Ein wenig passte sie sich der üblichen Wortwahl der Tha'roon an: "Aber es gibt tatsächlich Faktoren, die mich davon abhalten, voller Begeisterung einfach so den Deckel zu öffnen. Ich muss immer an den Turm der Weisheit denken und deine Worte dazu: Wir wissen nicht, was darin ist, aber wir sollten ihn vermutlich lieber einfach geschlossen lassen, weil es einen Grund hat, warum er gesichert ist.
Es... hat mich enorm stutzig gemacht, dass dieser Raum mit Absicht aus der Erinnerung getilgt und dagegen gesichert wurde, dass der jetzige Königsdrache und seine Getreuen sich damit beschäftigen. Und ich frage mich: Warum?"
Sie sah auf und Chasin ins Gesicht, als sie weiter erklärte: "Gutmeinende Wesen halten ihren Kindern doch bloß etwas vor, um sie zu schützen...?"

Was auch immer Chasin mit dieser Aussage anfangen mochte, sie unterbreitete Darna zumindest eine Art Angebot: ihre Tür stand ihr prinzipiell offen, und Darna nickte vor sich hin. Hatte sie denn an Chasins Form der Alchemie wirklich Interesse? "Kann man damit Zaubertränke brauen?", brubbelte sie noch vor sich hin, aber legte keinen gesteigerten Wert darauf, dass Chasin die Frage hörte, denn sie war ihr selber etwas peinlich: sie ahnte, dass die Antwort 'Nein' war. Nur, wozu brauchte man den Kram dann? Naja. Um Drachenspeichel zu analysieren, zum Beispiel. Hm.
In letzter Konsequenz wusste sie also noch nicht, was sie können wollte, und das registrierte sie langsam als Problem: Ihr gingen handwerkliche Fähigkeiten welcher Art auch immer ab, und das würde für Drachma auf Dauer kein duldbarer Zustand sein. Jeder hier trug auf seine Weise etwas Praktisches zur Versorgung der Gemeinschaft bei, das Kämpfen schien ihr momentan eher eine notwendige, wenn auch selbstverständliche Ergänzung.
Allzu große Sorgen machte sie sich über diesen Sachverhalt nicht: Sie würde mehr als genug Zeit haben! Was auch immer Protho bis zur Perfektion zu beherrschen schien, überraschte sie nicht: Wie viel konnte ein Mensch wohl lernen, wenn er nahezu unsterblich war?
Die Frage war also eher: mit was zum Kuckuck sollte sie anfangen?!

...
Mit der Kunst, Drachenscheiße wegzuräumen, war wohl die Antwort.
Darna sah auf die Bescherung und atmete tief dur.. - nein, das ließ sie besser! Boah, stank das!
Wie Varukaaz da aber selber unglücklich und bedröppelt seinen Kopf unter den eigenen Vorderpfoten vergrub, weckte natürlich ihr Mitleid. Und es sah zu niedlich aus! "Och Schnuffi...", drückte sie ihr Mitgefühl aus und wedelte sich dabei vergeblich Luft zu. Zunächst etwas ratlos sah sie sich suchend um: Ignizor war weggeflogen? Warum?
"Hat Ignizor mitbekommen, dass du gekackert hast?", fragte sie dem großen Drachen nachblickend und ignorierend, dass Varukaaz ihr nicht antworten konnte, so wie man sich mit einem Hund 'unterhielt'.
"Komm erstmal weg hier", fügte sie kurz darauf entschlossener an und lotste Varukaaz, den Ort des Geschehens ein paar Meter weit zu verlassen. "Heb den Schwanz an", gab sie ihm selber recht ahnungslos Tipps und griff notfalls selber zu, damit er sich von dem Malheur am besten entfernte und beobachtete dabei, wie stark ihr Kleiner selber dabei eingesaut war und wie stark er Spuren hinterließ: den ganzen Kot noch über einen größeren Bereich verteilen wollte sie nun auch nicht! Und natürlich bemühte sie sich, selber nicht in Berührung mit den Hinterlassenschaften zu kommen, aber wenn es notwendig war, um Varukaaz möglichst wenig beschmutzt von seinem Haufen weg zu dirigieren, nahm sie selbst das in Kauf.
Wie gingen Drachen mit so etwas um? Bisher hatte Darna noch keinen Eindruck davon gewonnen. Drachma wirkte reinlich, ähnliche Gerüche waren ihr bisher nicht aufgefallen.
Naja...
Ignizor würde so etwas wohl einfach wegbrennen. Wenn Plau'Ren einen Haufen vereiste, roch man auch nichts mehr und konnte den Klumpen sonstwohin befördern... Tiere leckten ihre Jungen danach ungerührt sauber. Und sie wusste, dass Drachma ein ausgeklügeltes Tunnelsystem, eine Art Kanalisation besaß. Nur: was war wo? Sie sah sich suchend weiter um: da war der Brunnen vor dem Dragonerorden, da konnte sie zumindest sich selbst abspülen, falls notwendig, und dabei auf andere Rücksicht nehmend dafür sorgen, dass der Kram gleich abfloss, schließlich war das eigentlich wohl eine Trinkstelle. Ihr war aber auch klar, dass sie Varukaaz damit nicht würde reinigen können... höchstens kleinere Flächen mit ihrer eigenen Hand, wenn sie noch feucht war. Kurz überlegte sie, Varukaaz zurück zu seinem Hort zu führen, damit er sich im Obsidianstaub wälzen und dadurch reinigen konnte, verwarf den Gedanken aber schnell wieder: die verunreinigten Staubklumpen würden kaum weniger stinken und müssten dann genauso beseitigt werden.
Gab es hier irgendwo ein Sandbad für solche Zwecke? Himmel, sie kannte sich hier weiterhin zu wenig aus!

Sie schaute nochmal auf den Haufen, der nun ein wenig entfernt lag und auf ihren "Kleinen". Dass sie immer mal wieder Pferdemist und Hundekot wegräumen musste, war sie ja gewohnt und Hundescheiße roch nicht viel besser. Aber.... DAS DA mit einer Schaufel beseitigen?? Viel Spaß! Sie musste ein wenig losprusten und tätschelte Varukaaz beschwichtigend den Kiefer. "Wir brauchen beide wohl Hilfe, Kleiner. Ich wüsste wirklich gern, ob Ignizor deswegen jetzt unterwegs ist, oder ob er keine Ahnung hat, was los ist.
Kannst du ihn rufen?"
Sie sah ihren kleinen Liebling an, und sofern er sich ihr nun irgendwie verständlich machen wollte und konnte, so war jetzt ein Zeitpunkt, wo er ihre volle Aufmerksamkeit hatte. "Ansonsten musst du kurz - hier! -warten! -", sagte sie nachdrücklich mit einer Geste, dass sie ihre flache rechte Hand mehrmals absenkend Richtung Boden bewegte und beobachtete, ob und wie Varukaaz darauf reagierte, "und ich hole Protho." Sie wusste, wo der Drachenritter seinen Hort hatte, schließlich hatte Ignizor ihr zu Beginn die Richtung gedeutet und die Türen waren unverwechselbar. Auch er würde wissen, was zu tun war.

Boah, dieser Gestank!
Aber erstmal machte sie alles Weitere von Varukaaz, seinem Zustand, seinen Reaktionen und von Ignizor abhängig, bevor sie selber zur Tat schreiten würde.

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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Erzähler » Samstag 7. Januar 2023, 15:54

Chasin schien mit ihrer Vermutung über den Deckel ins Schwarze getroffen zu haben und Darna krauste die Nase, weil sie ihre Ablehnung selber nicht ganz rational begründen konnte.
"Aber es gibt tatsächlich Faktoren, die mich davon abhalten, voller Begeisterung einfach so den Deckel zu öffnen. Ich muss immer an den Turm der Weisheit denken und deine Worte dazu: Wir wissen nicht, was darin ist, aber wir sollten ihn vermutlich lieber einfach geschlossen lassen, weil es einen Grund hat, warum er gesichert ist. Es... hat mich enorm stutzig gemacht, dass dieser Raum mit Absicht aus der Erinnerung getilgt und dagegen gesichert wurde, dass der jetzige Königsdrache und seine Getreuen sich damit beschäftigen. Und ich frage mich: Warum?"
Sie sah auf und Chasin ins Gesicht, als sie weiter erklärte:
"Gutmeinende Wesen halten ihren Kindern doch bloß etwas vor, um sie zu schützen...?"
Und auch hierauf hatte Chasin eine Antwort:
„Dann ist es also 'das' was dich davon abhält, Lyn Rapport zu stehen.“
Hatte Chasin also wirklich recht und Darna versuchte ihre Aufgabe in die Länge zu ziehen um die Fakten so lange wie möglich vor Lyn fern zu halten? Tat sie das um Drachma zu schützen? Durfte sie das? Konnte sie das überhaupt? Protho, Chasin selbst trugen hier die Puzzleteile zusammen. Früher oder späte würde Lyn doch ohnehin alles erfahren, oder? War das vielleicht ein Test? Darna war beauftragt worden, da sie vielleicht noch Dinge sah, oder erkannte, die die 'älteren' Bewohner des Reichs nicht erkannten, aber sie musste irgendwann Lyn und somit dem Drachenkönig Bericht erstatten. - Eigentlich eine ihrer leichtesten Aufgaben, denn darin war sie gut.
Was ließ sie also zögern? Traute sie dem König – ihrem zukünftigen König nicht zu, mit der Situation angemessen umzugehen? Wollte sie selbst entscheiden, was mit dem Wesen da unten zu geschehen hatte und die Last der Verantwortung eines ganzen Reiches auf sich nehmen, oder wenigstens mitreden? Das könnte sie bestimmt..., oder hatte sie einfach nur Angst? Wollte sie ihre neue Heimat schützen? Oder gab es noch andere Gründe?

Was auch immer Chasin mit dieser kleinen Aussage in ihr geweckt hatte, es würde wohl noch ein bisschen in der Knappin nachklingen. Die Gedanken auf etwas anderes richtend blubberte sie:
"Kann man damit Zaubertränke brauen?"
„Man – schon. Ich – nicht. Hierfür wäre ein Alchimist von Nöten mit der entsprechnder Erfahrung und Umsicht. Ich verfüge nur über meine Wissensbibliothek, die mir hilft gewisse Dinge, wie in diesem Fall die fein-stoffliche Ebene eines Elements zu analysieren.“
Darna hatte also Recht.
Naja. Um Drachenspeichel zu analysieren, zum Beispiel. Hm.
Es stellte sich aber auch die Frage, worauf sich Darna spezialisieren wollte, was sie interessierte und in de Annahme, dass ihr Leben vielleicht nun ebenfalls durch Drachenmagie verlängert werde würde, eröffnete das neue Perspektiven. Aber dafür brauchte es Zeit! Zeit die eine junge Drachenmama nicht hatte, denn schon drängte das nächste Problem sich in de Vordergrund.
...
Darna sah auf die Bescherung und atmete tief dur.. - nein, das ließ sie besser! Boah, stank das! So etwas hatte sie wirklich noch nie gerochen!
Wie Varukaaz da aber selber unglücklich und bedröppelt seinen Kopf unter den eigenen Vorderpfoten vergrub, weckte natürlich ihr Mitleid. Und es sah zu niedlich aus!
"Och Schnuffi... Hat Ignizor mitbekommen, dass du gekackert hast?...Komm erstmal weg hier."
, fügte sie kurz darauf entschlossener an und lotste Varukaaz, den Ort des Geschehens ein paar Meter weit zu verlassen. Ihr Drachenjunges robbte ihr widerwillig hinterher und als sich dann Darna umdrehte und ihn anwies:
"Heb den Schwanz an."
, da wurde das Ausmaß seines Malheurs erkennbar. Varukaaz hatte sich wohl überfressen und sein noch junger Verdauungstrakt hatte beschlossen, alles überschüssige Material wieder los zu werden. Die Kacke stand ihm sprichwörtlich bis zum Hals. Seine gesamte Bauchseite war besudelt, von den Hinterläufen, bis zu den Achseln der Vorderpfoten und ein Stück den Hals hinauf. Die Färbung war etwas ungewöhnlich, denn der riesen Haufen Scheiße war pechschwarz. Die Oberflächenstruktur hatte etwas von geschmolzenem Teer, war auch so klebrig und roch leider fast ebenso beißend. Hinzu kam eine kräftige Note Schwefel und etwas, dass man vermutlich dafür nutzen könnte Dämonen aus dem Harax zu vertreiben. Dazu roch es ein wenig nach sauer gewordener Milch, Galle und ranzigem Fett, dass jemand über Jahrhunderte in einem Ei hatte gären lassen.
„Mekonium.“
, kommentierte eine helle weibliche Stimme kurz und hielt sich dann wieder beide Hände vor Mund und Nase. Darna drehte sich um und sah Delilah halb hinter einer der kleinen Mauern sich duckend, als würde diese vor dem Gestank schützen können. Die junge Heilerin sah leidend zu dem kleinen Drachen hinüber, der noch immer nicht wagte seine Pfoten von der Nase zu nehmen.
„Man nennt das ...puuuuhh.. auch Kindspech. Ist ...nicht schlimm, aber so viel davon hab ich noch nie ...oh ich muss hier weg! Tschuldigung...“
Deli trat die Flucht an und weg war sie. Die Mama und ihr Drache waren wieder auf sich gestellt. Darna schaute nochmal auf den Haufen, der nun ein wenig entfernt lag und auf ihren "Kleinen". Dass sie immer mal wieder Pferdemist und Hundekot wegräumen musste, war sie ja gewohnt und Hundescheiße roch nicht viel besser. Aber.... DAS DA mit einer Schaufel beseitigen??
"Wir brauchen beide wohl Hilfe, Kleiner. Ich wüsste wirklich gern, ob Ignizor deswegen jetzt unterwegs ist, oder ob er keine Ahnung hat, was los ist. Kannst du ihn rufen?"
Sie sah ihren kleinen Liebling an, doch der fiepte nur leise leidend.
"Ansonsten musst du kurz - hier! -warten! -"
, sagte sie nachdrücklich mit einer Geste, dass sie ihre flache rechte Hand mehrmals absenkend Richtung Boden bewegte. Varukaaz würde wohl vorerst nirgends wo hin gehen.
"...und ich hole Protho."
Sie wusste, wo der Drachenritter seinen Hort hatte, schließlich hatte Ignizor ihr zu Beginn die Richtung gedeutet und die Türen waren unverwechselbar. Auch er würde wissen, was zu tun war und so war es auch. Darna hatte gerade geklopft, als Protho auch schon aus der Tür trat. Wirklich tief hinein konnte sie in seinen Hort nicht hinein sehen, da ein länger gebogener Gang die dierekte Sicht unmöglich machte. Der Drachenreiter trat auf sie zu und wollte gerade etwas sagen, als seine Nase sich blähte.
„Ach du SCH...“
Er sah irgendwie kurz schräg hoch zur Decke des Hauptganges, als wenn er dort hindurch zu seinem Drachen sehen könnte und seine Augen wurden größer. Dann musterte er wieder Darna und grinste leicht.
„Keine Sorge, Ignizor bereitet schon was zum saubermachen vor. Er wird ihn erst sauber brennen und danach gibt es ein feines Lavabad. Du kommst natürlich mit.“
, grinste Protho. Dann hob er kurz den Zeigefinger, was bedeutete, sie solle warten und verschwand noch mal nach drinnen. Noch bevor sie ihm nachschleichen konnte, war er wieder da und hatte ein in Leder geschlagenes Paket dabei.
„Für später.“
, er zwinkerte ihr zu und nahm sie bei der Hand. Protho selbst hatte sich inzwischen auch umgezogen und trug eine schlichte, tatsächlich etwas weit wirkende Hose. Hatte er abgenommen? Das Material war erkennbar Drachenhaut und schon etwas ausgebleicht, so dass es an manchen Stellen wie ein Batiktuch aussah. Die Farben changierten von rot bis orange. Darüber fiel locker fast bis zu den Knien eine Art längere weiche Lederjacke, die er offen trug und seine nackte breite gebräunte Brust darunter gut zur Geltung brachte. An den Füßen hatte er etwa, das Sandalen nicht unähnlich war. War das vielleicht sein Schlafanzug? An dem Krieger der sonst seine martialische Rüstung so liebte, wirkte das Ensemble fast etwas zu lässig, aber es hatte seinen Reiz. Wenn er jetzt auch noch seine Haare offen tragen würde, rauchen und sich dem Pazifismus verschreiben...
Nein. Nicht Protho.

Kaum waren sie draußen umrundete der Drachenritter zielsicher den Ort des Geschehens und fand eine Stelle, wo der Wind einem die Wolke nicht auch noch ins Gesicht blies. Das Paket hielt er immernoch auf Darnas abgewandter Seite. Dann kehrte Ignizor zurück.
Mit seinen letzten Flügelschlägen wirbelte er ganz schön Staub auf und auch ein paar Spritzer von der sich unter seiner Hitze verflüssigenden Kaka, spritzten durch die Gegend. Protho blieb seelenruhig und hielt weiterhin Darnas Hand. Dann beruhigte sich alles wieder und auch Varukaaz schien irgendwie recht neugierig zu sein, was jetzt passieren würde. Prothos Finger schlossen sich fester um ihre und bedeuteten ihr, bei ihm zu bleiben. Er zwinkerte ihr noch mal zu, nickte seinem Drachen zu und …
dann rollte auch schon eine Wand aus Feuer auf sie zu!!!
War es natürlich, das man da im ersten Moment Panik bekam? Na klar!!! Doch Protho lächelte, legte Darna einen Arm recht locker um die Schultern, aber doch so fest, dass sie ggf. bei ihm Halt finden würde und wartete die Feuerwalze ab. Er neigte sogar den Kopf leicht in den Nacken, präsentierte sein Gesicht und da brandete auch schon die Hitze auf sie ein. Ignizor hatte einfach sein riesiges Maul geöffnet und die Flammen waren wie eine brennende flüssige Welle herab geregnet, breiteten sich wie eine Flutwelle aus und brandeten kreisförmig in alle Richtungen. Im Zentrum war der Haufen gewesen, dann traf es Varukaaz und verschlang ihn, dann trat es auf die beiden Menschen. Flammenzungen leckten über den Platz und fraßen alles, was nicht schon durch Drachenmagie im Feuer getauft worden war.

Spätestens hier wurde sich Darna eines bewusst: sie war feuerfest! Ihre Sachen nicht.
...
Als es genug war, schlappte Ignizor schmatzend über seine Lippen und leckte sich mit der langen gespaltenen Zunge die Lefzen sauber. Varukaaz rollte vergnügt in den auslaufenden und leider schnell verlöschenden Flammenresten und strampelte mit in den Himmel gereckten Beinchen umher. Er war glücklich! Jetzt leckte Ignizor auch ein paar Aschereste von seinem Bauch, was wieder ganz ins Bild eines fürsorglichen Drachen passte. Der gröbste Schmutz war weg gebrannt, sowie auch andere ...Dinge, wenn Darna an sich hinab sah. Protho hielt sie einfach locker im Arm und grinste:
„Nett, was?“
und wackelte mit den Brauen.
„Aber das Beste kommt noch! Komm...“
Damit löste er seine Umarmung, nahm ihre Hand und half ihr auf Ignizors Rücken. Sie kletterten hinauf zu der Stelle, wo zwischen drei Dornen, eine fehlte und stattdessen eine Art Sattel auf dem Drachen fest verankert war. Gurte gab es keine die das Konstrukt hielten, denn dafür war Ignizor zu groß. Stattdessen waren wo Verankerungen in die benachbarten Hornplatten gebohrt worden. Plötzlich wackelte es und Protho fing Darna in seinen Armen auf. Er lachte, setzte sie sich vor sich in den Sattel, drückte das Paket zwischen sie, als müsse er seinen Lenden vor ihrem Hintern schützen und umarmte sie mit seinen starken Armen. Er griff nach zwei Dornen, die seitlich vor ihnen wie Querfortsätze heraus ragten und meinte:
„Kann's los gehen?“
Ignizor erhob sich und würde wohl ihr Drachenjunges mit den Pranken tragen. Jetzt war es so weit: Moment - da war dieser Drachenflug mit dem Geist gewesen, aber da war sie nicht richtig wach gewesen und Plau'Ren hatte sie mit Tarmas über den Kraterrand getragen. Aber mit Ignizor war fliegen anders... Darna spürte die lodernde Hitze unter sich. Sein Leib war wie eine in Form gepresste Sonne. Ob sie wollte oder nicht, ihr Herz schlug schneller und etwas in Prothos Lachen sagte ihr, dass er diesen Moment einmal mehr, sehr genoss. Von unten fühlte sie aber auch Varukaaz wachsende Euphorie:
FLIEGEN!
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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Darna von Eibenau » Montag 9. Januar 2023, 12:21

"Gutmeinende Wesen halten ihren Kindern doch bloß etwas vor, um sie zu schützen...?"
Und auch hierauf hatte Chasin eine Antwort: „Dann ist es also 'das' was dich davon abhält, Lyn Rapport zu stehen.“

Jetzt stutzte Darna überrascht, zog eine Braue hoch und legte den Kopf schief. "Ihr Rapport stehen?", wiederholte sie, worüber sie gestolpert war und hakte nach: "Wartet sie auch auf mich? Wenn ja, weiß ich davon nichts, Verzeihung." Die Irritation nahm zu, und von einem Umstand schien Darna wie selbstverständlich auszugehen: "Sie bekommt doch ohnehin alles mit, was wir hier machen...?" Sie ließ den Zeigefinger ein mal in die Höhe gereckt kreisen, so dass sie ganz Drachma - oder alles Geschehen darin - zu meinen schien.
Sie hob die Schultern und schien sich keiner Schuld bewusst zu sein: "Ich kann ihr alles erzählen, was ich bisher weiß... Nur habe ich eben kein Interesse - nicht das Geringste! - daran, wie ein Depp", wurde sie kurz verächtlich im Ton, "etwas potentiell Gefährliches auf Drachma loszulassen, nur weil der Auftrag lautet: 'herauszufinden, was da ist'. Gerade jetzt, wo nur Ignizor anwesend ist!"
Sie straffte ihre Haltung und legte die Hände auf den Rücken - kurz hatte es gewirkt, als hätte sie sonst die Arme vor sich verschränken wollen. "Ich bin doch kein Idiot", stellte sie streng fest, "Schlechte Geschichten funktionieren so: alle Beschützer sind ausgeflogen und der blöde Lehrling tritt eine halbe Katastrophe los, nur weil er irgend etwas Tolles erreichen will..."
Sie atmete durch und wurde ein wenig ruhiger, beherrschte sich:
"Nein, im Ernst: Wenn Lyn und der König wirklich möchten, dass wir den Deckel öffnen, werde ich das selbstverständlich tun! Aber vorher werde ich alles tun und notfalls halt auch Recherchen und Forschungen abwarten und sie informieren, damit sie bestmöglich einschätzen können, was da unten nun sein könnte oder nicht und sich der eventuellen Gefahr bewusst sind."
Ihre Brauen zogen sich zusammen, der Blick wurde dunkler. Zum Kuckuck, plötzlich wirkte sie fast zehn Jahre älter! "Denn wie Protho schon sagte...", ließ sie ihre Stellungnahme enden, "Was immer da unten seit einer halben Ewigkeit ist, es wird dann auch noch ein paar Tage warten können.
Also: möchte Lyn von mir informiert werden, oder erfährt sie das über dich und Protho eh?"
Sie atmete durch und bereute kurz, dass sie dabei so harsch klang. "Verzeih", schloss sie die Augen kurz und bemühte sich um mehr Milde in ihrer Stimme, "Ich danke dir sehr für deine Hilfe!", entschuldigte sie sich ehrlich, "Der Hinweis auf den Erddrachen, den Plasmaodem und all das bringt uns ein ganzes Stück weiter."
Sie überlegte kurz und meinte dann: "Wir scheinen ohnehin also an einem Punkt, an dem eher Lyn und der König entscheiden sollten, OB der Deckel nun geöffnet werden soll oder nicht. Gebt mir einfach bescheid, was gewünscht wird, ob es nun ein Gespräch ist oder sonst irgend etwas." Ihr gelang sogar ein leichtes, versöhnliches Lächeln, mit dem sie sich mit einer angedeuteten Verbeugung verabschiedete und Chasin ihren Destillierkolben, magischen Bunsenbrennern und Reagenzgläsern überließ.

Kaum draußen angelangt, drängten sich andere, sehr viel konkretere Themen in den Vordergrund.
„Mekonium“, kommentierte eine helle weibliche Stimme kurz und hielt sich dann wieder beide Hände vor Mund und Nase. Darna drehte sich um und sah Delilah halb hinter einer der kleinen Mauern sich duckend, als würde diese vor dem Gestank schützen können. Darnas Miene erhellte sich überrascht und erfreut.
"Delilah!" Dich hab ich ja fast vergessen! Wo steckst du dauernd? Nun, zu einem langen Gespräch kam es nicht und Darna konnte es ihr kein bisschen übel nehmen. Glatt wunderte sie sich, wie sie es selber überhaupt schaffte, irgendwie ab und zu flach zu atmen. Kurz sah sie überlegend Varukaaz an und fragte sich, ob sie ihm jetzt nach dem Essen eigentlich den Gaumen wieder massieren musste, aber so energisch, wie er sich sogar die eigene Nase zuhielt, wollte sie ihn darin jetzt nicht unterbrechen.
Und... selber hier weg zu kommen, und sei es, um Hilfe zu holen, war... feige Flucht... nein... ach, das war blanker Selbstschutz! Ab zu Protho. Im Laufschritt.

Der Drachenreiter trat auf sie zu und wollte gerade etwas sagen, als seine Nase sich blähte. „Ach du SCH...“ Sie lächelte sehr schief und gezwungen, mit einer Entschuldigung bis fast Panik im Blick. "Jaa... genau...", bekräftigte sie gedehnt, als Protho sich auch schon offenbar von Ignizor informieren ließ. Auch der Drache wusste also davon. Gut.
„Keine Sorge, Ignizor bereitet schon was zum saubermachen vor." Sie atmete hörbar aus: "Gut! Also keine Schaufel...", meinte sie mit einer Art Galgenhumor erleichtert.
Sie hätte es wirklich gemacht...
Während sie nach draußen eilten, musterte Darna näher die seltsame Kleidung, die Protho trug. Der Schnitt der weichen Jacke gefiel ihr sogar, die Hose eher nicht. Dass er seinen wohlgeformten Brustkorb darunter unbedeckt zeigte, gehörte glatt verboten. Brachte einen nur durcheinander. Sie atmete ein mal knapp durch wie nach einem kurzen Sprint. Und das Paket? Sie hatte einen neugierigen Blick darauf geworfen, begnügte sich aber mit dem "Für später". Oh ja, sie lernte wirklich schnell, ihm zu vertrauen.

Kaum hatten sie den Dragonerorden verlassen, kehrte auch Ignizor zurück. Sie passte sich, so gut es ging, Protho an, der seelenruhig blieb und glich in ihrer Unerfahrenheit Varukaaz, der recht neugierig zu sein schien, was jetzt passieren würde. Prothos Finger schlossen sich fester um ihre und bedeuteten ihr, bei ihm zu bleiben. Er zwinkerte ihr noch mal zu, nickte seinem Drachen zu und …
dann rollte auch schon eine Wand aus Feuer auf sie zu!!!

Mit maximal geweiteten Augen starrte sie auf das Inferno, das wie eine brennende flüssige Welle herab geregnet kam. Irrwitzigerweise registrierte ihr Gehirn, während ihr Herzschlag aussetzte, dass ein Teil der Form, den die Flammen dabei bildeten, tatsächlich genau dem entsprach, was sie sich für ihr Tattoo erhoffte. Die Flutwelle aus Feuer breitete sich kreisförmig aus und vernichtete im Zentrum das "Mekonium". Dann traf es Varukaaz, um den sie sich keine Sorgen machte. In diesen Bruchteilen von Sekunden ruckte nur ihr Kopf herum und sie blickte zu der Mauer, hinter der Delilah gehockt hatte - aber das Mädchen war ja längst fort, in Sicherheit. Damit entging ihr die genießende Haltung, mit der Protho Ignizors Hitze erwartete. Seine Hand befand sich derweil an Darnas, die seine Finger wie ein Schraubstock umschlossen hatte und sehr vielen anderen Menschen sehr weh getan hätte. Instinktiv erwartete Darna den kurzen, heißen, heftigen Schmerz oder etwas sehr ähnliches, mit dem sie sich mit dem Schritt in die Hitze von Varukaaz' Ei aufgelöst hatte, ohne dagegen zu protestieren.
Aber es passierte nichts. Außer, dass die Kleidung an ihr ohne die geringste Chance einer Gegenwehr zu Asche zerfiel. Ihre Sinne nahmen die Hitze nur wahr, wie wenn man mit dem Kopf das erste Mal in einem Bad in wohlig heißem Wasser untertauchte. Es war... angenehm. Und ihr Herz war auch ganz dankbar, dass es wieder schlagen durfte.

Als es genug war, schlappte Ignizor schmatzend über seine Lippen und leckte sich mit der langen gespaltenen Zunge die Lefzen sauber. Varukaaz rollte vergnügt in den auslaufenden und leider schnell verlöschenden Flammenresten und strampelte mit in den Himmel gereckten Beinchen umher. Er war glücklich! Jetzt leckte Ignizor auch ein paar Aschereste von seinem Bauch, was wieder ganz ins Bild eines fürsorglichen Drachen passte. Der gröbste Schmutz war weg gebrannt, sowie auch andere ...Dinge, wenn Darna an sich hinab sah. Protho hielt sie einfach locker im Arm und grinste:
„Nett, was?“ und wackelte mit den Brauen.

Sie erwiderte für die ersten Momente nichts, aber der leichte Anflug eines versonnenen Lächelns sagte ihm, dass sie sich nicht unwohl fühlte. Dass nun ihre Kleidung komplett fehlte, registrierte sie bestenfalls am Rande, denn ihr Blick hing schnell verliebt an dem glücklich strampelnden Varukaaz und wie er fürsorglich abgeleckt wurde.
„Aber das Beste kommt noch! Komm...“
Damit löste er seine Umarmung, nahm ihre Hand und half ihr auf Ignizors Rücken.
Mit einer gewissen Ehrfurcht griff sie nach den helfenden Hornspitzen und Schuppenrändern, um an diesem Leib empor zu klettern, auch wenn sie schon auf seinem Bauch herum gehüpft war. Wer durfte schon SO einen Drachen berühren?! Sie kletterten hinauf zu der Stelle, wo zwischen drei Dornen, eine fehlte und stattdessen eine Art Sattel auf dem Drachen fest verankert war. Gurte gab es keine die das Konstrukt hielten, denn dafür war Ignizor zu groß. Stattdessen waren wo Verankerungen in die benachbarten Hornplatten gebohrt worden. Plötzlich wackelte es und Protho fing Darna in seinen Armen auf. Er lachte, setzte sie sich vor sich in den Sattel, drückte das Paket zwischen sie, als müsse er seine Lenden vor ihrem Hintern schützen und umarmte sie mit seinen starken Armen. Er griff nach zwei Dornen, die seitlich vor ihnen wie Querfortsätze heraus ragten und meinte:
„Kann's los gehen?“
Sie keuchte überwältigt, als sie letztgültig begriff, was anstand.
Sie war in Fiddatans Geist geflogen - das war wie ein Traum gewesen. Wunderschön, aber kaum greifbar.
Sie war von Plau'Ren in den Krater getragen worden - in einer baufällig wirkenden Tragehütte, die mehr Sorge geweckt hatte, dass sie auseinander brach, als dass sie etwas vom Gefühl des Fliegens vermittelt hätte.
"Ich wollte schon fragen, wann ihr uns mal mitnehmen könnt!", stieß sie mit aufbrandender Begeisterung aus und ihre Stimme vibrierte vor noch fast ungläubiger Vorfreude.
Varukaaz' Gefühle mischten sich in ihre mit hinein und versprühten nichts als pure Euphorie:
FLIEGEN!

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Re: Varukaaz' Drachenhort

Beitrag von Erzähler » Dienstag 10. Januar 2023, 13:57

Chasin lauschte aufmerksam Darna, die sich eifrig echauffierte und irgendwie hoch schaukelte. Auch ein Kommentar blieb aus, bis sie sich dann für ihre teils etwas harschen Worte entschuldigte:
"Verzeih"
, schloss die Drachenmama die Augen kurz und bemühte sich um mehr Milde in ihrer Stimme. War da gerade das erste Mal ihr feuriges Gemüt mit ihr durchgegangen? Etwas musste wohl an den Worten sie angepiepst haben, den sonst würde sie sich gewiss nicht so aufregen.
"Ich danke dir sehr für deine Hilfe!... Der Hinweis auf den Erddrachen, den Plasmaodem und all das bringt uns ein ganzes Stück weiter... Wir scheinen ohnehin also an einem Punkt, an dem eher Lyn und der König entscheiden sollten, OB der Deckel nun geöffnet werden soll oder nicht. Gebt mir einfach bescheid, was gewünscht wird, ob es nun ein Gespräch ist oder sonst irgend etwas."
Das klang zwar etwas schnippisch, aber Chasin würde es gewiss nicht Wort für Wort so weiter gehen, oder? Darna gelang sogar ein leichtes, versöhnliches Lächeln, mit dem sie sich mit einer angedeuteten Verbeugung verabschiedete und Chasin ihren Destillierkolben, magischen Bunsenbrennern und Reagenzgläsern überließ. Die Tha'Roon blickte ihr nachdenklich hinterher und meinte nur für sich noch hörbar und in einem ihrer Selbstgespräche versunken:
„Sie geht davon aus, dass jeder Gedanke, jedes Wissen an Lyn sofort weiter getragen wird. Lyn kann aber nicht ihre Gedanken lesen... oder ihre Gefühle... so wie ich. Schlussfolgerungen ohne Beweise führen oft zu Fehlern, oder in diesem Fall zu einer mangelhaften Kommunikation. Ich werde das Lyn wohl tatsächlich berichten müssen, damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt.“
Leicht mit dem Kopf schüttelnd drehte sie sich um und machte sich wieder an die Arbeit. Das Chasin mal zur Vermittlerin in solchen Dingen werden würde, hatte sie sich auch nicht träumen lassen... wie so vieles andere hier.

Darna eilte derweil schon die Stufen hinab, über den Zentralplatz und wieder hinauf zum Portal des Drakonerordens zu. Ihr kurzes Treffen mit Delilah im Hinterkopf eilte sie auch bald weiter zu Protho um das 'Haufen-Problem' zu besprechen. Das war jetzt ohnehin dringlicher.
"Gut! Also keine Schaufel..."
Welch Erleichterung! Protho hatte wohl etwas besseres vor. Während sie nach draußen eilten, musterte Darna näher die seltsame Kleidung, die Protho trug. Der Schnitt der weichen Jacke gefiel ihr sogar, die Hose eher nicht, auch wenn es optisch zusammen passte. Mochte sie es etwa lieber, wenn er wie üblich seine hautengen Rüstungshosen trug, die sein Hinterteil auch perfekt in Szene setzten? Seinen wohlgeformten Brustkorb halb unbedeckt zu sehen, gehörte glatt verboten. Brachte einen nur durcheinander. Und das Paket? Sie hatte einen neugierigen Blick darauf geworfen, begnügte sich aber mit dem "Für später". Oh ja, sie lernte wirklich schnell, ihm zu vertrauen.
Kaum hatten sie den Dragonerorden verlassen, kehrte auch Ignizor zurück und dann wurde es mal so richtig HEISS in Drachma!
Mit maximal geweiteten Augen starrte sie auf das Inferno, das wie eine brennende flüssige Welle herab geregnet kam und sich kreisförmig ausbreitete. Instinktiv erwartete Darna den kurzen, heißen, heftigen Schmerz oder etwas sehr ähnliches, aber es passierte nichts. Außer, dass die Kleidung an ihr ohne die geringste Chance einer Gegenwehr zu Asche zerfiel. Ihre Sinne nahmen die Hitze nur wahr, wie wenn man mit dem Kopf das erste Mal in einem Bad in wohlig heißem Wasser untertauchte. Es war... angenehm. Und ihr Herz war auch ganz dankbar, dass es wieder schlagen durfte.
„Nett, was?“
Sie erwiderte für die ersten Momente nichts, aber der leichte Anflug eines versonnenen Lächelns sagte ihm, dass sie sich nicht unwohl fühlte. Dass nun ihre Kleidung komplett fehlte, registrierte sie bestenfalls am Rande, denn ihr Blick hing schnell verliebt an dem glücklich strampelnden Varukaaz und wie er fürsorglich abgeleckt wurde. Die schon etwas gewachsenen Beinchen zappelten in der Luft und spielten mit den Asche-flocken, die auf ihn herab regneten, sowie der großen weichen Zunge seines großen Bruders.
„Aber das Beste kommt noch! Komm...“
Mit einer gewissen Ehrfurcht griff sie nach den helfenden Hornspitzen und Schuppenrändern, um an diesem durchaus erhabenen Leib empor zu klettern, auch wenn sie schon auf seinem Bauch herum gehüpft war. Wer durfte schon SO einen Drachen berühren?!
Am Sattel angekommen bedeutete Protho ihr noch einen Moment zu warten und machte ihr vor, wie man seine Beine in die dafür vorgesehenen Nischen einhängte. Die Konstruktion war gepolstert, aber da waren noch die beiden Löcher, die in die dicke Hornplatte gefräst worden war. Links und rechts neben dem Sattel befanden sich diese 'Steigbügel', wo Protho sich nun hinein kniete und dann die Waden hinter zwei Vorsprünge klemmte. Bei dem Anblick machte es leise *klick* in der Vorstellung und Darna wusste warum die Dinger so wichtig waren. Flog ein Drache mal über Kopf, so war sein Reiter daran aufgehängt ...wie kleine Kinder die 'Schweinebaumel' an einer Stange machten. Dann klopfte er vor sich auf den Sattel und ließ Darna Platz nehmen. Seitlich sich an ihr vorbei lehnend sortierte er ihre Beine ebenfalls in diese Aussparungen und legte dann einen breiten Gurt darüber, dass sie auch bestimmt nicht mal aus Verstehen heraus rutschen konnte. Seine warmen Hände legten sich um ihre Taille, nachdem er das Paket, zwischen ihnen noch mal murmelnd zurecht gerückt hatte.
„Kann's los gehen?“
Darna keuchte überwältigt, als sie letztgültig begriff, was anstand. Sie war in Fiddatans Geist geflogen - das war wie ein Traum gewesen. Wunderschön, aber kaum greifbar und surreal wie es eben auf einer Geisterreise sein konnte. Sie war von Plau'Ren in den Krater getragen worden - in einer baufällig wirkenden Tragehütte, die mehr Sorge geweckt hatte, dass sie auseinander brach, als dass sie etwas vom Gefühl des Fliegens vermittelt hätte.
"Ich wollte schon fragen, wann ihr uns mal mitnehmen könnt!"
, stieß sie mit aufbrandender Begeisterung aus und ihre Stimme vibrierte vor noch fast ungläubiger Vorfreude. Varukaaz' Gefühle mischten sich in ihre mit hinein und versprühten nichts als pure Euphorie:
FLIEGEN!
Protho lächelte an ihrer Schläfe, das konnte sie genau spüren. Sein Rücken war eine feste Lehne und sein linker Arm ein Sicherheitsgut, der sie niemals los lassen würde. Seine rechte Hand griff nach einem der beiden abgerundeten Dornfortsätzen, die ein bisschen wie ein Lenker anmuteten und ihren Sitzplatz mit der nächsten vorderen Dorne verbanden. Vielleicht war es gut, sich da auch fest zu halten? Ob Ignizor es spürte, wenn er daran sog oder drückte? Es sah nicht sehr wahrscheinlich aus, bei all dem dicken Material, aber wenn die Beschreibung mit dem mentalen 'Band' stimmte, dann war es ohnehin unerheblich, wo oder wie Protho auf seinem Drachen saß. Der Mann hinter ihr kontrollierte ein letztes Mal den Sitz und schnaufte.
„Das wird hart!“
Natürlich war das schon wieder doppeldeutig. Darnas nackter Hintern saß ja quasi auf seinem Schoß und ihre Oberschenkel bedeckten die seinen. Das Paket, welches mit etwas weichem gefüllt und auch nicht so groß war konnte nicht gänzlich verhindern, dass sie etwas spürte. Auch der Kontakt zu seiner Haut an ihrem Rücken war gewollt und überaus willkommen. Aber das alles konnte nicht von der Vorfreude ablenken, die sie gleich doppelt in sich aufwallen spürte, als Ignizor sich schaukelnd erhob. Im gestreckten Galopp von Pferd fallen, war da garnix gegen. Prothos Finger strichen ihr beruhigend über den Bauch, in dem gerade ein ganzer Bienenstaat beschlossen hatte auf die Jagd zu gehen. Erst wurde Darnas Körper nach vorne geworfen und dann wieder nach hinten gedrückt. Dann stand Ignizor aufrecht und sortierte seine Flügel. Sein langer Hals drehte sich ihr zu und er grinste:
„Keine Angst, ich werde sanft sein.“
Protho lachte laut auf. Sogar sein Drache war manchmal etwas – doppelzüngig.
Dann war es endlich soweit. Wurde auch Zeit, denn die Luft oberhalb des Drachenkörpers flirrte schon vor Hitze. Ignizor strahlte eine Wärme ab, die Sand zu Glas machen konnte.
„Los!“
, befahl Protho in scharfen Ton. Genug gespielt...
Darna und Varukaaz bekamen ihren Jungfern-Flug.
Ignizor ging in die Knie und Darnas Magen drückte gegen ihren Hals, während seine Flügel sich weit nach oben streckten. Scheiße, das wurde ein Senkrechtstart. Von wegen 'sanft'! Dann rauschte es in ihren Ohren, der heiße Wind presste gegen ihre Haut und ihr Magen sackte nach unten. Darna musste sich zwingen die Augen auf zu lassen, aber davon wollte sie sicher keine einzige Sekunde verpassen! Sie raste dem Himmel entgegen! Das gemeine war, dass die Erde einen nicht los lassen wollte. Die gemeinen Kräfte... G-Kräfte zogen an ihr und pressten sie gegen Protho, dessen Lachen seine Brust vibrieren ließ. Aber auch das klang tatsächlich etwas gepresst.
„Haha...hg...HAHAHA... hg...hahah...“
, hörte sie es dich an ihrem Kopf bei jedem erneuten Flügelschlag der sie weiter weg von Drachma brachte. Die Wolken kamen näher und plötzlich trafen winzig kleine Regentropfen Darnas Haut. Aber sie waren nicht kalt. Nichts in Ignizors Nähe konnte jemals kalt sein. Es war wie ein leicht erfrischender Sommerregen und nur ein kleines Niesen unter halb des großen Drachen verriet, dass Varukaaz seine Wasseraversion plagte, aber es war so schnell vorbei, dass der nächste Eindruck alles wieder auf wog!
Über den Wolken war die Freiheit grenzenlos! Die Farben standen plötzlich auf dem Kopf. Über ihnen war der Sternenhimmel und unter ihnen ein Meer aus Wolken. Darna wurde leicht schwindlig im Kopf.

(Darna weiter bei: Der Traum vom Fliegen)
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