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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Montag 21. Oktober 2019, 15:58
von Erzähler
(Nachtrag zu Darna:)
Egal, was aus ihr werden würde, egal zu welch strahlender Verfechterin von Recht und Ordnung Darna einmal werden mochte: es gab ein Wesen, das dem Harax so nahe stand, wie es sonst nur ein Dämon konnte, aber sie würde immer bereit sein, Ihm zu verzeihen und Licht in ihrem Morgenstern zu sehen, wo andere immer nur eine schwarze Rüstung sehen würden. Sollte es je so kommen, dass Er sie brauchte, wofür auch immer, warum auch immer, weil einfach das Schicksal eine Vorliebe für absurde Wendungen hatte...
Darna spürte sein Lächeln in sich. Das war ein unausgesprochenes Versprechen, das er gern annahm. Ein schmales Lächeln, aber es war da. Er legte ihr ein Samenkorn in die Hand, weil Er ihr vertraute. Sie kannte Seinen Namen. Ganz im Geheimen. Sie nickte und sprach kein Wort, sah Ihm nur in die blauen Augen. Er spürte, Er hatte auch etwas von ihr. Ein winziges Licht in Seinem Herzen, das niemand sehen durfte. Aber es war da, und es führte zu Darna von Eibenau.
"Ich wünsche Dir einen Freund.
Nichts, was unsere Welten gefährdet, dich, mich, oder jene, an denen uns etwas liegt.
Sondern einfach nur einen Freund.
Du sollst nicht einsam sein!
Ich wünsche Dir jemanden, der dir zuhört, jemanden, der dich versteht, selbst wenn er mal nicht deiner Meinung ist. Der dir hilft, wenn er kann und du ihn brauchst. Einfach, weil du es bist.
Ich wünsche Dir einen Freund."

Es war, als sehe er sie in diesem Moment besonders intensiv an, als hätte er etwas sagen wollen, doch vielleicht verstand sie auch so..., dass eben SIE dieser Freund hätte sein können. Zum Abschied legten sich kühle Lippen auf ihre und sie erwiderte den Kuss, zärtlich, selbstlos liebend. Es war ein:
Lebewohl!

Dann war sie allein. Er würde nicht mehr wieder kommen. Nicht ohne ihre „wörtliche“ Bitte, nicht ohne, dass sie seinen Namen sagte und ihn zurück beschwor. Jetzt war sie für sich selbst verantwortlich und in den letzten Monaten hatte er ihr das Rüstzeug geschenkt, was sie jetzt brauchen würde. Wissen!
...
Was war sie nun also?
Müde.
Erstmal einfach nur müde.
Traurig.
Und ganz tief darunter auch ein bisschen stolz auf sie beide. Zurecht, denn sie hatte sich von seiner Macht über sie befreit, hatte einen Schatten dazu gebracht, die Verbindung aufzugeben und sie hatte sich selbst von ihm befreit. Doch reichte das? Die Erinnerung an ihn würde bleiben, aber mehr nicht. Sie glaubte gerade etwas geschafft zu haben, wofür es vorher der Zerstörung mächtiger Artefakte bedurft oder das direkte, irgendwie brachiale Verdrängen durch einen Drachen gebraucht hätte, nicht wahr??? Doch warum ging sie davon aus? Irgendetwas rumorte in ihrem Innern. Der Dämon in ihr hatte sich verabschiedet und sie hatte ihn gehen lassen... Es war im gegenseitigen Einvernehmen geschehen, aber...
Woran sie nicht dachte, dass es ja noch den Fluch gab... War es so einfach? War der jetzt auch gebrochen? War sie ...jetzt auf sich gestellt? Ohne IHN? Doch von wahrer Freude war sie gerade so weit entfernt wie schon lange nicht mehr! Sie würde den Fluch jetzt sicher nicht aus versehen auslösen. Sie kannte ja jetzt die Gefahren.
Ja, sie war traurig. Entsetzlich verletzt und traurig.
Aber sie wusste, es musste gut so sein, wie es war, oder? Für ihrer beider Seelenheil war es wichtig... doch... Nun konnten sie beide heilen. ...voneinander. Darna hatte sich bei ihrem letzten Kuss sogar ihre Liebe zu ihm eingestanden, eine Liebe, die nicht „gesund“ für sie wäre. Und auch sicher nicht „gesund“ für ihre Liebe zu Leon.
Es rumorte wieder und dieses Mal drang der Ton intensiver an ihr Oh, so dass sie es nicht mehr als inneren Tumult über etwas war, dass sie vielleicht sonst als Denkfehler hätte identifizieren können, sondern sie HÖRTE das Rumoren!
Es hallte durch die Gänge und lenkte ihre Aufmerksamkeit dort hin, wo sie gerade vielleicht nicht gut war...oder doch?... Irgendetwas … war...
Verdammt!
Etwas krachte und etwas rollte in der Ferne? Was war da los? Wenn das so weiter ging, dann brach die Höhle ein. Der Hall tanzte nur so durch die Kavernen und Tunnel ...Nein, das war nicht möglich....sicher... oder nicht?! Das hier gab es schon so lange! Das würde nicht einfach einstürzen! Nein. Der Lärm ähnelte dem eines Kampfes, gepaart mit seltsamen Drachenlauten.
Ein furchtbarer Gedanke könnte in ihr aufkeimen.......................
Was wenn..........???
Was wenn, die Dämonen, die ER zuvor zurück gehalten hatte nun ohne ihrer beider Verbindung einfach aus ihr heraus getreten waren, OHNE dass sie es gemerkt hatte und nun auf das ungeschützte Drachma los gingen???!!!???
Darnas Beschützerinstinkt funktionierte auf jeden Fall so gut, dass sie sich das Laken umwarf und den Gang hinunter rannte aus dem das Getöse kam. Da war eine Abzweigung... Mist falscher Gang... zurück und andere Seite... JA! Jetzt war sie richtig. Hier wurde es lauter und...
Himmel!
Warum kaute Malagen seinen Drachenritter???!!!

Yran hing quer im Maul des grünen Drachen und hatte dabei seine Hände um dessen Eckzähne gewunden um sie auseinander zu halten. Eine Pranke des Drachen stand auf dem Brustkorb des Ritters und die andere versuchte grade ein tretendes Bein einzufangen.

Und warum stand Eilmana grinsend daneben?

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2019, 20:22
von Eilmana Silva
So sehr Eli sich auch bemühte, sie konnte in der ferne nichts erkennen.
Doch Yrans Nähe gab ihr wieder mal Sicherheit und ein Gefühl von wohliger Wärme das sie sehr genoss.
Sie schaute wieder hoch zu Yran, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Er brummte genüsslich, ließ seine Hand zu ihrem Hintern gleiten, griff einmal etwas beherzter in ihr weiches Fleisch und gab ihr dann einen kleinen verspielten Klaps. Eli zuckte etwas überrascht zusammen und bekam mal wieder diese Peinlich süße Rötung um die Nase die sie immer bekam wenn sie mit solchen Aktionen noch nicht ganz umzugehen zu wusste. Doch sie lächelte so das Yran wusste das alles gut war und irgendwie genoss sie auch dieses Gefühl wie Yran sie am liebsten ständig und überall berühren wollte. Yran sah sie an und genau so beherzt wie zuvor sein Handgriff an ihren Allerwertesten waren nun auch seine Worte:
"Gut, dann komm. Er ist bei der Taverne und passt auf Darna auf..."
Eli sah das er dann stockte und plötzlich einen seltsamen Blick bekam bevor er sich korrigierte.
"...äh, nein, er sitzt im Eingangsbereich zur Therme."
Etwas verwirrt sah Eilmana ihn an, doch er nahm ihre Hand und lächelte während er sie vorsichtig die Treppen hinunter führte.
Im Ersten Augenblick versuchte Eli auch hier sich wieder auf ihre Augen zu verlassen doch sie merkte schnell das es so wie sie es sich wünschte noch nicht funktionierte.
Auf der Treppe konzentrierte sie sich dann auf seine Schulter die in ihrem Blickwinkel war. Das war gerade der einzige scharfe Fleck in ihrer Sicht und den Fixierte sie.
Doch als Yran sie nach Draußen geführt hatte blinzelte sie erneut, dieses Sehgefühl war anstrengender als sie es im ersten Augenblick dachte. Sie versuchte erst so sicher wie möglich neben Yran her zu gehen doch schon nach wenigen Metern kniff sie die Augen immer mehr zusammen, ihr Blick wurde angestrengt und ihr Gang war sehr verkrampft was auch Yran spürte.
Nach dem sie ein kleines Stück gegangen waren spürte Eli wie sich in stechender Schmerz in ihren Kopf ausbreitete und plötzlich blieb sie Stehen.
Sie schloss die Augen, befreite ihre Hand kurz von Yrans Arm und rieb sich mit den Händen über das Gesicht und die geschlossenen Augen. Dann fuhr sie vom Gesicht aus mit den Fingern beider Hände in ihre Haare und strich sie so nach hinten. Sie holte ganz tief Luft und atmete dann langsam wieder aus.
Danach suchte ihre Hand wieder nach Yrans Arm und etwas entrüstet aber nicht wirklich traurig sagte sie: „Es funktioniert noch nicht so gut wie ich gehofft hatte...ich werde wohl die Augen öfter einfach geschlossen halten.“
Sie lächelte und ließ sich nun den restlichen Weg von Yran wieder völlig führen. Die schmerzen in ihren Kopf verklungen langsam wieder und sie wurde wieder etwas entspannter.
In diesem Augenblick hoch er sie hoch, küsste sie und rannte ein Stück mit ihr. Sie schlang ihre Arme um ihn und lachte dabei laut und Glücklich. Sie war wirklich Glücklich, Delilahs Hilfe hatte ihr neue Hoffnung gegeben und Yrans Liebe gab ihr Hoffnung und alles andere was man zum Leben brauchte. Sie war unendlich glücklich und dieses Glück spürte sie in diesen Momenten wo er mit ihr herum tollte oder sie Plötzlich küsste noch um so mehr.
Immer wenn er ihr nun so nah kam öffnete sie die Augen und sah ihn an. Der Blick in die Tiefe seiner grünen Augen war gerade das schönste überhaupt und sie erwiderte seine Küsse mit inniger Leidenschaft.

Nach dem sie eigen ganze Weile gegangen waren, oder sie sich von Yran hatte tragen lassen kamen sie wohl endlich an. Yran setzte Eli auf dem Boden ab und als sie gerade aus Blinzelte sah sie etwas großes grünes...es hätte auch ein großer Buch sein können aber als es sich bewegte wusste sie das es Malagen war.
Als sie beim ihm ankamen spürte Eli wie etwas Schuppiges ihre Handfläche berührte, Malagen schien seine Nase in ihre Handfläche zu drücken und hob so ihre Hand an. Sie lächelte und umfasste seine Schnauze mit beiden Händen Zärtlich.
Dann erzählte sie ihm von ihrem Traum und wären Eli Sprach rührte Malagen sich nicht, hätte sie nicht in ruhigen regelmäßigen Abständen seinen Atem auf ihrer Haut gespürt, hätte sie glauben können er wäre gar nicht mehr da. Doch als sie fertig war mit dem bericht ihres Traumes brummte er tief und es klang zufrieden.
Eli lächelte und streichelte ihn, er schob seinen Kopf über ihre Schulter und dort spürte die das Brummen in form eines Vibrieren in ihrem ganzen Körper. Was dann folgte überrumpelte sie doch sehr, der Drache Schob die kleine Elfe mit Hilfe seines Kopfes und der Unterstützung eines seiner Pranken an sich und drückte sie...Eli blieb promt die Luft weg und sie stand einfach nur da. Als Malagen dann nach wenigen Sekunden wieder locker lies und sie so ein paar Zentimeter Abstand zu ihm gewinnen konnte lächelte sie ihn an, dann legte sie ihre Stirn auf seine Nüstern und sah in seine großen Augen. „Ich bin froh das du dich freust, ich bin sehr gespannt was das bedeutet....!“
Malagen schien diesen Augenblick noch kurt mit Eli zu „genießen“ doch kurz darauf begann er ein seltsames Gurren von sich zu geben und Eli ging ein paar Schritte zurück.
Es klang beinah wie ein lachen dachte sie und irgendwie wurde das durch Yrans Lachen nur noch mehr bestätigt.
Den Satz den Yran darauf hin zu seinem Drachen Sprach...den Verstand Eli wieder einmal nicht so ganz...
"Himmel, beruhige dich! HAHAHhahah... ja, ich weiß...Hahahihhi... und dann machst du ihr viele kleine Drachenbabys..."

Drachenbabys......hm...naja gut sie wünschen sich eben auch das Malagen bald so eine nette Drachendame findet...das wäre wirklich schön für ihn....

Doch viel mehr Dachte Eli auch nicht darüber nach, den sie versuchte Yran und Malagen bei ihren „Spiel“ ein wenig zu beobachten. Sie erkannte nicht viel, je nach dem wie nah sie waren konnte sie die grobe Körperform der beiden erkennen und ahnen was sie da gerade taten, es genügte ihr aber um selig lächelnd und ab und zu lachend daneben zu stehen.
Sie freut sich das die beiden sich so freuten und sich gerade alles doch zum guten zu wenden schien.

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Donnerstag 24. Oktober 2019, 23:11
von Darna von Eibenau
Sie saß zusammengekauert auf der warmen Steinplatte, eingehüllt in ein großes Laken, das als Handtuch diente und hätte am liebsten die restliche Welt ignoriert. Sie wunderte sich sogar, dass sie gerade nicht weinte - vermutlich noch nicht. Alles fühlte sich seltsam.. taub an. Unwirklich. Als wäre das eben jetzt bloß in einer Geschichte passiert, die sie bedrückte, aber nicht persönlich betraf. Irgendwo krachte es und ein Getöse rollte wie Donner durch die Gänge.
Darna furchte die Stirn. Was zum Kuckuck war da draußen los? War es jetzt Malagen, der irgend etwas "umräumte"?
...
...
Oder war das etwa Kampflärm?
Das nächste Poltern erklang und sie stand auf, zog das Laken enger um die Schultern und blickte in die Richtung, aus die der Lärm zu kommen schien. Waren weitere Gäste eingetroffen, die etwas, nun, äh, "handfest" begrüßt wurden?
Unwahrscheinlich.
Wobei, vielleicht war der andere Drachenreiter zurück gekehrt, von dem die anderen erzählt hatten, und es gab.. Streit?
Götter, sie glaubte, unter ihren nackten Füßen ein Vibrieren im Felsen zu fühlen! Ihr Blick ruckte nach oben zur Höhlendecke. Die würde doch nicht etwa nachgeben? Nein. Nein, ach was, das hier war alles von und für Drachen gebaut, hatte Jahrhunderte überdauert...
...und wurde doch nicht etwa angegriffen?
Ihre Schritte wurden schneller, gerieten zu einem Laufen. Weiter vorne glaubte sie, eine Art Schnaufen zu hören. Die Laute, die Malagen von sich gab, klangen ebenfalls seltsam, so.. erstickt? Irgendwie hell, ein Trompeten... ob das ein Hilferuf war? Etwas passte an all dem nicht. Wer sollte hier auch her gekommen sein? Dunkelelfen? Wussten hiervon doch nicht mal.
Ihr Herz setzte für einen Schlag lang aus, als die Option "Dämonen" aufkam. Oh Götter, die hatten sich doch nicht etwa jetzt, wo Freizul nicht mehr da war, sich irgendwie an allem vorbei geschlichen?
**Dass Menschen nicht begreifen, dass Dämonen gar nicht in eure Welt wollen!** Nein. Nicht von sich aus. Und angelockt hatte sie sie auch nicht. Garantiert nicht, mindestens, seit Chasin gegangen war. Aber der Fluch war nach wie vor in ihr und sie hatte jetzt keinen Beschützer mehr, richtig?
**Der Fluch und ich, wir sind nicht dasselbe!**

Für einen kurzen Moment hielt sie inne. Hinter ihr, in dem Raum mit der Steinplatte, stand nun die Flasche Alkohol, die sie vom See aus zwar dort hin mitgenommen, aber natürlich jetzt nicht dabei hatte. Vor ihr, fast genauso weit nun entfernt, war ein Drache.
Der drängte ebenfalls die Einflüsse des Harax zurück... auch wenn Malagen dabei leider sicher weniger zuzutrauen war als Fiddatan. Womöglich war es aber gerade Malagen, der Hilfe brauchte. Richtung entschieden: weiter vorwärts!
Da war eine Abzweigung... Mist falscher Gang... zurück und andere Seite... JA! Jetzt war sie richtig.
Etwas in ihr schimpfte während des Laufens darüber, dass sie eigentlich in Ruhe gelassen werden und ne Runde in Selbstmitleid versinken wollte. Ein anderer Part wunderte sich, wie sie in ihrem Zustand überhaupt noch nachzudenken konnte. Der nächste gestand ihr großmütig zu, dass Fehler jetzt verstehbar wären. Der vierte fauchte alle zusammen an, sie sollten die Klappe halten! Der fünfte sah zu den Umkleiden rechterhand und fragte mal so nebenbei, ob sie ihr Rapier mitnehmen sollte. Ich mein ja nur. Wenn da schon Kampf ist...
Vielleicht auch was anziehen?, stichelte 'Gernot' generös. Anziehen, Rüstung anlegen... Vielleicht noch Haare kämmen? Nase pudern...
Nein.
Naja, damit, in einem Laken zu kämpfen, hast du ja immerhin Erfahrung!
Da hatte ich die Lederrüstung an.
Aber oft genug Laken!
Egal jetzt!

Ihre Rechte umschloss den Rapiergriff und riss es im Loslaufen aus der Scheide, welche zurück gelassen klappernd aus der Lagernische fiel. Keine Zeit.

Da war der Ausgang. Hier wurde es lauter und... Himmel!
Warum kaute Malagen seinen Drachenritter???!!!

Yran hing quer im Maul des grünen Drachen und hatte dabei seine Hände um dessen Eckzähne gewunden um sie auseinander zu halten. Eine Pranke des Drachen stand auf dem Brustkorb des Ritters und die andere versuchte grade ein tretendes Bein einzufangen.

Darna stand im Zugang zur Therme, hielt krampfhaft mit der Linken ein Laken fest, das ihren Körper halbwegs verhüllte, stand angespannt nach vorne gelehnt und hatte ihre blank gezogene Klinge in der Hand. Mit geweiteten Augen erfasste sie entsetzt die Szenerie.
Noch zwei Schritte laufen, während es in ihrem Kopf wieder munter weiter raste:
Wer war jetzt eigentlich der Feind?
War Yran durch gedreht und Malagen versuchte ihn gerade zu fixieren, oder war es der Drache, der hier Ärger machte? Aber warum? Dass Malagen von einem Dämon befallen wäre, war unwahrscheinlicher, als dass Yran Opfer irgend eines Einflusses geworden war. Wenn, dann sah es gut aus, dass Malagen ihn gerade in den Griff bekam. Er würde ihn nicht beißen.

Das wusste sie.

So unverbrüchlich, wie dieses Zutrauen gerade zu Freizul gewachsen war, glaubte sie zu wissen, wenigstens nachfühlend zu ahnen, wie ein Drache zu seinem Reiter stand.
Und...
würde Malagen zubeißen wollen, würde er es jetzt tun, und keine Macht der Welt hätte ihn dabei jetzt noch unterbrechen können. Schon gar nicht sie. Wo war der Drache denn eigentlich angreifbar? Eine pflichtbewusst funktionierende taktische Analyse empfahl ihr, in den geschuppten Nacken zu springen und dort irgendwie... öhm... das Rapier in den Hals? Och nö, ne?
Wo war eigentlich Delilah?
Ernsthaft? DARÜBER schaffst du es jetzt, nachzudenken?!
Sie registrierte am Rande, dass sie nochmal stehen geblieben war. Was sollte sie auch tun?
Wie du gerade aussiehst...
Ihr überforderter Blick schweifte. Und erblickte Eilmana.
Die Brauen schoben sich aufeinander zu.
Die Elfe... grinste?!
Wahrscheinlich hatten nicht einmal Eilmanas Elfenohren die Schritte der nackten Füße auf dem Stein gehört bei all dem Lärm, den die anderen beiden dazwischen veranstalteten.
Aber ja, Eilmana grinste. So eindeutig, dass nicht mal die Knappin es missdeuten konnte.
Darnas Kiefer klappte runter, während sie nochmal auf Drache und Ritter sah.
Sie kannte diese Konstellationen. Zwei schienen sich böse zu prügeln, aber Kameraden standen einfach nur daneben, feixten und grinsten. So oft böses Blut... Ihr Blick wurde eine Spur in Erinnerungen entrückt, während sich in ihr Wut sammelte.

"Was ist hier los?", rief - nein, polterte sie, irgendwo im Bemühen, eventuell neu entstehenden Lärm zu übertönen, oder eben einfach auch nur aus ihrer Anspannung heraus viel zu laut, viel zu scharf, unbewusst den Ton ihrer Lehrmeister imitierend... Wären Malagen und Yran ihre Schüler, würden sie jetzt wohl augenblicklich aufhören, sich voneinander lösen und mit sich rötenden Köpfen stramm stehen -

aber sie waren nicht ihre Schüler.

Prompt meldete sich 'Gernot' wieder:
Das hast du GUT gemacht! Frau Diplomatin!

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Sonntag 27. Oktober 2019, 08:34
von Erzähler
Eilmana sah nicht viel von dem Herumgetobe, aber die tanzenden Farbkleckse stimmten sie fröhlich. Darna kam zu der Szene und die Elfe bemerkte sie wirklich nicht. Die Knappin die Elfe dafür um so mehr und vor allem ihr Lächeln.
Die Elfe... grinste?! Aber ja, Eilmana grinste. So eindeutig, dass nicht mal die Knappin es missdeuten konnte. Darnas Kiefer klappte runter, während sie nochmal auf Drache und Ritter sah.
Sie kannte diese Konstellationen. Zwei schienen sich böse zu prügeln, aber Kameraden standen einfach nur daneben, feixten und grinsten. So oft böses Blut... Ihr Blick wurde eine Spur in Erinnerungen entrückt, während sich in ihr Wut sammelte.
"Was ist hier los?"
, rief - nein, polterte sie, irgendwo im Bemühen, eventuell neu entstehenden Lärm zu übertönen, oder eben einfach auch nur aus ihrer Anspannung heraus viel zu laut, viel zu scharf, unbewusst den Ton ihrer Lehrmeister imitierend.
Augenblicklich wurde es still, dann folgte ein leises Plumpsen und ein 'Uff'. Das hörte Eilmana und die bunten Flecke hatten aufgehört sich zu bewegen, was ihre unscharfe Sicht wieder unangenehmer machte. Am besten wieder Augen schließen und zuhören.
Darna sah nach ihrem scharfen Ausruf, dass sich beide voneinander lösten, Yran sich aufrappelte und sie mit sich rötenden Köpfen stramm standen... zumindest Yran hatte leicht gerötete Wangen. Vor Scham oder vor Anstrengung war wohl schwer zu unterscheiden.
„Ähm... Hallo, Darna. Wir haben nur ein bisschen herum getobt. ...Ähm, du kannst... das Rapier wieder weg stecken. Ich hoffe wir haben dich nicht gestört.“
Das hast du GUT gemacht! Frau Diplomatin!
Ja, eigentlich lief es doch ganz gut. Der Drachenritter ging jetzt wieder zu seiner Freundin, die dann auch wieder die Augen öffnete, als sie seinen Arm um ihre Schultern spürte, während der Drache sich seelenruhig anfing zu putzen... Wirklich! Wie! Eine! Katze!
Die Verdrehungen, die er dabei machte, die waren schon fast lustig anzusehen.
Yran küsste seine Elfe kurz auf die Stirn und sah dann wieder zur Knappin im Handtuch. Er runzelte die Stirn.
„Alles in Ordnung Darna?“
Er ließ Eli los, winkte Malagen, der seinen Kopf unter Elis Arm schob und sie so führen könnte. Yran ging ein paar Schritte auf Darna zu. Was hatte er in ihrem Gesicht gelesen?
„Kann ich dir irgendwie helfen? Brauchst du einen Moment? Ähm - Malagen kann auch auf Eli aufpassen, wenn du mich also kurz allein sprechen willst, ist das sicher auch in Ordnung. Eli gehört zu uns. Du kannst in ihrer Gegenwart alles sagen, was du mir sagen würdest, oder was dich bedrückt.“
Ein kleiner Moment der Stille entstand. Hatten sie einander etwas zu sagen? Wurde es Zeit die sprichwörtlichen Karten auf den Tisch zu legen, bevor womöglich noch etwas unvorhergesehenes passierte? Während Yran sich gerade auf Darna konzentrierte, da schob sich Malagen nah an Eilmanas Rumpf und stupste sie leicht an. Was? Wohin? Er schob ganz vorsichtig. Was sollte sie machen? Sie ließ sich hoffentlich leicht zur Seite kippen und fühlte dann seinen schuppigen Rücken. Sollte sie aufsteigen? Die glatte Schulter-kannte seiner Flügel drängte sie stupsender Weise sich auf seinen Rücken zu setzten. Er half ihr sogar beim aufsteigen, indem er im entsprechenden Moment vorsichtig und langsam an ihrem Hintern schob. Als sie dann endlich oben gut und sicher saß brummte er zufrieden. Eilmana fühlte den leichten Druck seiner Flügel an ihren Schenkeln. Er steckte sie gerade ein bisschen nach hinten, damit sie unmöglich herunter fallen konnte. So würde er nicht fliegen können, aber er hielt sie damit sicher auf seinem Rücken. Er wippte probehalber ein bisschen in den Beinen auf und ab, was in der Bewegung ein bisschen wie ein Schaukelpferd anmutete. Das alles mutete so abstrakt an, dass Darna erst jetzt und deutlich verspätet merkte, dass es hier draußen einfach zu KALT für ihre mäßige Kleidung war. Eigentlich hätten vor allem ihre Füße binnen Sekunden vor Kälte schmerzen müssen, aber gerade die waren irgendwie noch am wärmsten. Der Stein, die Erde in Drachma wurde von unten her warm gehalten, wo die kühle Luft in den Bergen nun empfindlich in ihre nackten Hautpartien biss. Zum Glück stand sie noch halb im Eingang zu den unterirdischen Thermalquellen, sonst würde sie noch mehr frieren.
Also:
Anziehen!
Antworten!
Oder anders herum?

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Montag 28. Oktober 2019, 22:45
von Darna von Eibenau
Darna sah nach ihrem scharfen Ausruf, dass sich beide voneinander lösten, Yran sich aufrappelte und sie mit sich rötenden Köpfen stramm standen... zumindest Yran hatte leicht gerötete Wangen. Mit gefurchter Stirn beobachtete sie das Schauspiel, während ihr ihre Lautstärke und ihr unangemessener Tonfall bereits leid taten. Aber... seit wann funktionierte das?! Das irritierte sie sehr. Weder bekleidete sie eine Position, dass man sich vor ihr hätte benehmen müssen, noch hatte sie gar Befehlsgewalt über irgendwen hier, schon gar nicht über einen der Drachenritter und einen.. Drachen! Sie hätte mit Gegenwind gerechnet. Bei den Jungs, ihren ehemaligen Kameraden, hätte sie den auch garantiert bekommen. Jegliche Streitereien wären vergessen gewesen, um sich auf sie einzuschießen.
Was sie beobachtete und hörte, irritierte sie maßlos.
"Wir haben nur ein bisschen herum getobt." Ja. Offensichtlich. Wieso hatte sie sich überhaupt hier eingemischt? Wobei, nun ja - so offensichtlich war es ja halt dann doch irgendwie nicht gewesen. "...Ähm, du kannst... das Rapier wieder weg stecken. Ich hoffe wir haben dich nicht gestört.“

Das Gefühl, dass alles um sie herum unwirklich wirkte, verstärkte sich. Das Rapier weg stecken? Sie sah an sich herunter. Wo hin denn? Nun, wo hin sie sich ihr Rapier stecken konnte, darauf hätte Gernot sofort eine Antwort gehabt, nebst ein paar Kommentaren über ihr Erscheinungsbild, und dieser hilflose Zorn kochte wieder in ihr hoch, während sie die Kälte hier draußen zu registrieren begann, die sich in ihre Arme und Waden biss.
Was hatte sie hier draußen zu suchen?
Ich wollte doch nur...
Sie schaute wie desorientiert auf und ihr Blick fiel auf Malagen, der gerade auf seinem Hinterteil saß und ein Bein schräg hochstreckte, um sich an der Schenkelunterseite zu putzen. Dann schien er seine ganze Wirbelsäule zu verdrehen, und Darna wurde klar, dass es eine sinnlose Idee gewesen wäre, ihm in den Nacken zu springen. Der Nacken war sicher trotzdem eine Schwachstelle, aber der Drache war viel zu gelenkig, als dass ein Angreifer da "sicher" gewesen wäre. Ihr erst faszinierter Blick stumpfte ab. Und sie wollte ihm ja auch gar nichts! Die Götter mochten verhindern, dass sie je einem der Drachen hier feindselig gegenüberstünde. Aus diesem Grund war Er ja sogar gegangen.
Er.
Ihr Morgenstern...
Fort...
Malagen...
zu weit weg...
Das Gefühl, alleine zu sein, schlug unvermittelt mit voller Wucht einmal zu.

Die Knappin schob einen Fuß vor, als wolle sie weiter hinaus auf den Platz, aber die Kälte kroch prompt durch eine Stelle, wo vorher Stoff gewesen war und zerstörte die Absicht, noch bevor sie Kontur bekam.
„Alles in Ordnung, Darna?“
Sie schaute auf und blickte mit einem langen Gesicht Yran entgegen, der besorgt klang und, nachdem er Eli in Malagens Obhut gegeben hatte, ein paar Schritte auf sie zu ging.
„Kann ich dir irgendwie helfen? Brauchst du einen Moment? Ähm - Malagen kann auch auf Eli aufpassen, wenn du mich also kurz allein sprechen willst, ist das sicher auch in Ordnung. Eli gehört zu uns. Du kannst in ihrer Gegenwart alles sagen, was du mir sagen würdest, oder was dich bedrückt.“
'Einen Moment?' Yran schien irgend etwas zu ahnen, zumindest, dass etwas nicht stimmte, und Darna hätte heulen können. Sie hatte nicht das Gefühl, dass sie nur 'einen Moment' brauchen würde! Yran wusste nicht, was los war, aber würde er es ermessen können, wenn sie ihm sagte, was los war? Wer, wenn nicht er, oder die anderen Drachenritter hier?
Wenn die Knappin gerade etwas nachvollziehen konnte, dann in etwa, was Lyn gerade durch gemacht hatte, und Lyn würde wiederum sie wohl verstehen - aber die hatte immerhin eine Verbindung, die sie in ihrem Verlust auffing! Ausgerechnet... einen Königsdrachen...
Konnte Yran verstehen?

"Es war ein Königsdrache, an den ich gebunden war.
Gekettet.
Er an mich. Oder..."
Sie schüttelte den Kopf. Sie sprach, ohne wirklich nachzudenken, und ihre Stimme kam ihr selber seltsam vor - als wäre das alles hier gerade bloß ein Traum. In ihrem letzten Traum war es doch auch kalt gewesen, oder?
"Egal, wie rum - Er ist fort. Wir haben die ... Bindung beendet, wir haben uns entschieden. Sag Chasin, dass wir uns entschieden haben. Ich weiß nicht, wie wir es geschafft haben, aber Er ist fort."
Sie schaute auf, in Yrans Gesicht, den Arm, der das Laken hielt, eng an den Körper gedrückt und das Rapier schlaff und beiläufig nach unten gehalten, in den Augen Tränen, die nun herunter rannen. Die Stimme klang hölzern und zunehmend belegt.
"Es wird gut so sein, aber ich fürchte, dass der Fluch nun... ohne Aufpasser nach wie vor in mir aktiv ist."
Sie furchte die Stirn und sah Yran nachdenklich an. Sie zitterte inzwischen, sicher nicht nur aus Anspannung, sondern auch vor Kälte. Aber da hinten stand Malagen mit Eilmana und eigentlich brauchte sie nicht Yrans Nähe, sondern die des Drachen oder der Lichtmagierin, wenn überhaupt!
"Ich weiß leider immernoch zu wenig. Weiß nicht, woraus er sich speist. Wenn ich... Glück habe, hat er die magische Kraft von Freisul benutzt, und die wäre jetzt weg, aber wenn dem nicht so ist, reißt es ein Portal in sämtliche Ebenen des Harax auf... wenn ich mich freue. Und Er ist nicht mehr da, um es zu verhindern."
Oh, es war so kalt! Ihre Zähne klapperten und sie zog sich einen halben Schritt tiefer in den Eingang, während sie einen bittenden Blick Richtung Malagen warf und ihre Kiefer weiter zum reden zwang, ihre Sprechgeschwindigkeit wurde hektischer:
"Ich brauche die Nähe eines Drachen, um es zurück zu drängen. Oder die eines - am besten ausgeruhten - Lichtmagiers. Oder ich muss betrunken sein, und bitte fragt mich nicht, warum - ich weiß es nicht! Im Raum mit der warmen Steinplatte steht eine Flasche Alkohol.
Ich...
brauche Hilfe."

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Freitag 1. November 2019, 18:28
von Eilmana Silva
Eilmana konnte Darna nicht sehen, ihr verschwommenes Sichtfeld gab ihr nicht all zu viele Informationen über ihre Umgebung da sie nicht mal den Boden zu ihren Füßen klar sehen konnte.
Aber ihren Ohren waren nach wie vor ausgezeichnet und so zuckte sie im ganzen zusammen als sie Darnas Schrei hörte.
Leicht verunsichert blieb sie Stock steif an ihren Platz stehen und vertraute wieder mal ihren Ohren. Yran entschärfte die Situation zum Glück schnell, sie hörte wie er lachte, er klang verlegen aber glücklich und vor allem entspannt.
Doch was meinte er mit dem Rapier?...
Elis Ausdruck wurde etwas Stutzig, leichte Verunsicherung stieg in ihr auf.
Doch dann spürte sie wie er seinen Arm kurz um sie legte und wie er sie auf die Stirn küsste. Ihre Verunsicherung verflog Augenblicklich und Yran ging zu Darna hinüber. Eli spürte wie Malagen neben sie trat, das er sich zuvor so elegant geputzt hatte, war Eli leider entgangen.
Die Junge Elfe hörte wie Yran weiter mit Darna sprach während er auf sie zuging...

Sie zog die Augenbrauen zusammen als ihr durch die Worte ihres Liebsten bewusst wurde das es der Knappin nicht so gut zu gehen schien...Doch die kleine Elfe wurde für einen Augenblick aus ihrer Besorgtheit geschubst...im wahrsten sinne des Wortes. Eine große grüne Drachen Nase stupste sie an, Malagen schob sie vorsichtig aber bestimmt in eine Richtung. Eli bewegte sich verwundert in seine Richtung und schaute verwirrt auf den großen grünen „Hügel“ der neben ihr stand.
„Hm...was machst du...was...wo soll ich den hin...Malagen?“
Sie spürte wie er sie zu seiner Seite führte und ungläubig legte sie eine Hand auf seinen Rücken.
„Soll ich aufsteigen?“
Der Drache konnte ihr zwar verbal nicht antworten doch seine Körpersprache war unmissverständlich. Er deute sie erneut in die Richtung und als sie beide Hände auf seinen Rücken legte um sich hochzuziehen half er mit seinem Flügel nach und schob ihren Po nach oben. Sie schwang ein Bein auf die andere Seite und sahs nun auf.
Sie lächelte und streichelte die schönen Schuppen des Drachen.
„Danke Malagen das ist super lieb von dir.“
Sie beugte sich nach vorne legte sie ihren Oberkörper auf seinen Rücken, natürlich vorsichtig um sich nicht an seinen Dornfortsätzen zu verletzten und gab dem großen grünen einen Kuss auf seine Schuppen.
Als sie sich wieder aufrichtete lauschte sie Darnas Worten und ihr Blick wurde wieder besorgter...Delilah hatte sich gerade erst wieder verausgabt um ihr zu helfen..und sie war noch nicht dazu in der Lage ihre Magie wieder zu nutzen....
Aber es musste doch möglich sein ihr zu helfen...?
Ein Königsdrache....Aber wie konnte das sein....

Eli dachte nach doch gerade wollte sie der Knappin einfach nur irgendwie helfen...

Sie beugte sich zu Malagen um leiser zu ihm zu sprechen....
„Malagen, kannst du mich zu ihr rüber bringen?..bitte!“

Eilmana hätte die Knappin gerne umarmt...doch durch ihre schlechte Sicht konnte sie die Lage nicht einschätzen und wusste nicht das die Knappin nur in einem Handtuch bekleidet in der Kälte stand. Aber das einzige was sie gerade für Darna gerade tun konnte waren Aufmunternde Worte oder eben eine Umarmung...Körperliche Nähe auch von nur bekannten, konnte in so eine Situation sehr hilfreich sein. Das wusste Eilmana... Doch noch sahs sie auf dem Rücken des Drachen und wartete darauf was dieser nun vor hatte.

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Samstag 2. November 2019, 13:07
von Erzähler
"Es war ein Königsdrache, an den ich gebunden war.
Gekettet.
Er an mich. Oder..."

Sie schüttelte den Kopf. Darna sprach, ohne wirklich nachzudenken.
"Egal, wie rum - Er ist fort. Wir haben die ... Bindung beendet, wir haben uns entschieden. Sag Chasin, dass wir uns entschieden haben. Ich weiß nicht, wie wir es geschafft haben, aber Er ist fort."
Sie schaute auf, in Yrans Gesicht, den Arm, der das Laken hielt, eng an den Körper gedrückt und das Rapier schlaff und beiläufig nach unten gehalten, in den Augen Tränen, die nun herunter rannen. Die Stimme klang hölzern und zunehmend belegt.
"Es wird gut so sein, aber ich fürchte, dass der Fluch nun... ohne Aufpasser nach wie vor in mir aktiv ist."
Sie furchte die Stirn und sah Yran nachdenklich an. Dieser nickte und kniff kurz die Augen zusammen, schien mental mit irgendwem Kontakt aufzunehmen. Wahrscheinlich setzte er die Stille Post in gang. Von ihm zu Malagen, von Malagen weiter zum König, von diesem zu Lyn und die erzählte es dann Chasin... oder Chasin las von irgendwem dazwischen die Gedanken. Sie würde es erfahren. Ihr Blick wanderte weiter zum grünen Drachen. Da hinten stand Malagen mit Eilmana und eigentlich brauchte sie nicht Yrans Nähe, sondern die des Drachen oder der Lichtmagierin, wenn überhaupt!
"Ich weiß leider immernoch zu wenig. Weiß nicht, woraus er sich speist. Wenn ich... Glück habe, hat er die magische Kraft von Freizul benutzt, und die wäre jetzt weg, aber wenn dem nicht so ist, reißt es ein Portal in sämtliche Ebenen des Harax auf... wenn ich mich freue. Und Er ist nicht mehr da, um es zu verhindern."
Oh, es war so kalt! Ihre Zähne klapperten und sie zog sich einen halben Schritt tiefer in den Eingang, während sie einen bittenden Blick Richtung Malagen warf und ihre Kiefer weiter zum reden zwang, ihre Sprechgeschwindigkeit wurde hektischer:
"Ich brauche die Nähe eines Drachen, um es zurück zu drängen. Oder die eines - am besten ausgeruhten - Lichtmagiers. Oder ich muss betrunken sein, und bitte fragt mich nicht, warum - ich weiß es nicht! Im Raum mit der warmen Steinplatte steht eine Flasche Alkohol.
Ich...
brauche Hilfe."


Sie brauchte Hilfe... Worte, die ihr unglaublich schwer über die Lippen gekommen sein mussten, aber es war die Wahrheit. Darna hatte sich von ihrem „Drachen“ im Innern verabschiedet. ER konnte nicht länger bei ihr sein, da es ihr mehr schadete, als half. Jetzt war sie allein mit ihrem Fluch, den sie nicht verstand und nun allein bekämpfen musste. Trotzdem war dieser Schritt durch und durch richtig gewesen, dass fühlte sie.

Eilmana saß auf Malagen und streichelte seine glatten Schuppen am Hals. Sie lauschte dem, was Darna da sagte und machte sich ihre eigenen Sorgen dazu. Delilah hatte sich gerade erst wieder verausgabt um ihr zu helfen und sie war noch nicht dazu in der Lage ihre Magie wieder zu nutzen. Sie würde jetzt keine Hilfe sein und Leon schlief bestimmt tief und fest in der Taverne. Sie war gerade die einzige, die ein wenig Licht in sich trug... Aber es musste doch möglich sein ihr zu helfen...?
Ein Königsdrache....Aber wie konnte das sein....
Das was Darna da erzähle, ergab keinen Sinn für Eilmana, aber auch sie war hier noch neu. Yran war da inhaltlich der bessere Ansprechpartner. Eli dachte nach doch gerade wollte sie der Knappin einfach nur irgendwie helfen. Sie beugte sich zu Malagen um leiser zu ihm zu sprechen:
„Malagen, kannst du mich zu ihr rüber bringen?..bitte!“
Der Drache setzte sich sofort in Bewegung. Sie spürte wie die Luft um sie wärmer wurde, als sie den Höhleneingang passierten. Sie sah die verschwommenen Flecken von Darna und Yran, zu mindestens glaubte sie, dass es die beiden waren und Malagen folgte ihnen.

Yran war bis auf Armeslänge an Darna heran getreten, zog sich seinen Umhang von den Schultern und schwang ihn um sie. Vorgewärmter Stoff legte sich um ihre fröstelnden Schultern und er nahm sie vorsichtig beim Arm, nahm ihr das Rapier ab und hängte es hinten an seinen Gürtel.
„Lass uns rein gehen.“
Das tat Darna sicher nur zu gerne und ihre eisigen Füße freuten sich über den schnell wärmer werdenden Boden. Nach wenigen Schritten erreichten sie wieder die Umkleideräume und auch Malagen mit Eilmana auf dem Rücken schob sich mit über seiner Reiterin zusammen gefalteten Flügeln durch den Eingang. Im Inneren war wieder mehr Platz, so dass er sie wieder strecken konnte und entließ damit seine wertvolle Last. Vorsichtig legte er sich auf den Boden und ließ sich langsam immer mehr zur Seite neigen, bis Eilmana verstand, dass sie absteigen konnte. Nachdem sie das getan hatte, schob er sie mit der Schnauze in Richtung der immer noch leicht zitternden Knappin, bis ihr Gesicht aus der Unschärfe auftauchte. Eilmana sah die Feuchtigkeit von Tränen auf ihren Wangen und tat das einzige, was gerade ihr richtig erschien. Ihre Arme schlangen sich um Umhang, Laken und Knappin. Körperliche Nähe auch von nur Bekannten, konnte in so eine Situation sehr hilfreich sein. Das wusste Eilmana.

Und auch wenn es für Darna sicher eine ungewohnte Situation war, so waren ihr Umarmungen nicht völlig fremd. Ihre Mutter war kein vollständig kaltes Wesen gewesen. Die Umarmung einer Frau konnte einem Menschen Ruhe schenken und die Nähe der Lichtelfe und des Drachen an ihrer Seite gaben ihr jetzt genau das, was sie brauchte. Das kalte Kratzen in ihrem Unterbewusstsein, ein Gefühl, dass sie bevor es nicht verschwunden war, kaum bemerkt hatte, es ließ nach. Sie sah Yran wie er lächelte und die beiden Mädchen beobachtete. Dann schien ihm etwas einzufallen und er hob die Hand.
„...bin gleich wieder da.“
Damit trabte er los in die Höhlen.
Für den Moment war sie mit Malagen und Eilmana allein. Darna hatte einen Moment um in sich hinein zu lauschen. Die Nähe des Drachen war wirklich positiv für sie. Auch Eilmana, obwohl geschwächt half, aber vor allem war es wohl Malagen, der sie aus seinen wundervollen grünen runden Augen beobachtete und wie zur Antwort leise zustimmend schnaufte.
Die beiden Frauen lauschten den sich entfernenden Schritten des Drachenritters, wie er sprintete, schlitterte, etwas irgendwo gegen stieß und dann kurz still war. Danach kam er eilig, aber vorsichtiger wieder zurück. Darna sah die Flasche in seiner Hand und er entkorkte das Gefäß, reichte es ihr und nickte ihr auffordernd zu.
„Auf dein Wohl.“
Dann setzte er sich auf einen abgerundeten Stalagmiten in der Nähe, zog noch seine Weste aus, womit er nur noch ein dünnes Hemd und Hose trug und fragte dann:
„Also, ...Wie können wir dir helfen? Ähm... ich soll dir sagen: 'die anderen hören jetzt mit' und sind auch bald da.“
Er blinzelte ein paar Mal zu Malagen hinüber, der auch etwas 'steif' in seiner Konzentration wirkte und sehr still da saß. Nicht mal seine Schwanzspitze zuckte.

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Mittwoch 6. November 2019, 21:19
von Darna von Eibenau
Dankbar schloss sie die Augen, als sich der warme Umhang von Yran um ihre Schultern legte, auch wenn ihre Zähne zunächst fröhlich weiter klapperten. Er nahm ihr das Rapier ab und hängte es hinten an seinen Gürtel. „Lass uns rein gehen.“ Sie nickte nur stumm. Ihre eisigen Füße freuten sich über den schnell wärmer werdenden Boden, doch selbst darüber wollte sich kaum bewusste Erleichterung einstellen. Alles fühlte sich entsetzlich taub an. Die Knappin warf einen flüchtigen Blick über die Schulter und es beruhigte sie zumindest, dass auch Malagen und Eilmana ihr folgten. Zum Glück passte Malagen hier sogar noch rein. Mit erst stumpfer Mimik beobachtete sie, wie behutsam der Drache die - wie Darna noch vermutete - blinde Elfe absetzte und sie mit der Nase in ihre Richtung schob. Irgendwie war es rührend, wie er mit ihr umging.
Wie er die Flügel um sie herum gehalten hatte..............
Eilmana sah sie irgendwie seltsam an. Darna konnte den Anblick gar nicht so schnell recht zuordnen, als die Elfe sie...
umarmte.

'Ähm.. Verzeihung. Ich glaube, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Es muss gar nicht SO nah sein. Ein Radius von bis zu fünf Metern reicht, um die Verbindung zum Harax...'
Irgendwo in ihrem Kopf spulte etwas ab, was keine Rolle spielte und keinen Weg zu ihrer Zunge fand. Das Bild von Eilmana, die geborgen zwischen diesen Drachenflügeln gesessen hatte, hatte einen furchtbaren Stich aus purem Neid in ihr Herz pflanzen wollen.. als die zarten Arme eben dieser Elfe sich um sie schlangen und...
einen Kokon schufen.
Mit Balsam wurde der Stich geheilt, noch bevor er recht entstanden war. Trotzdem tat es gleichzeitig weh. Machte ihr abermals bewusst, dass Er jetzt fehlte. Dämme brachen, und Darna wollte und konnte die Gewalt der Fluten dahinter nicht mehr aufhalten, konnte und wollte sich nicht zusammen reißen. Sie ließ sich von der Flut mitspülen, dachte ausnahmsweise nichts und spürte in vollem Umfang, was Trauer war; Eilmana aber verhalf ihr gerade dazu, sie auch hinaus lassen zu können.

Die junge Frau registrierte derweil nicht wirklich, wie viel Zeit verging. Ihre Stirn an Eilmanas Schulter vergraben und den Stoff dort durchnässend bekam sie nicht mit, wie Yran die beiden Frauen beobachtete und wie lange er das tat, bis ihm etwas einfiel und er tiefer in die Höhlen hinein lief. Letztlich war ihre Tränenflut heftig gewesen, doch umso klärender, und die Knappin brach nicht völlig zusammen. In einer ersten Verschnaufpause glaubte sie regelrecht zu spüren, wie eine Art kaltes Kratzen in ihrem Unterbewusstsein sich unter zwei 'Wärme'quellen in ihrer Nähe - eine stärker als die andere, aber beide wohltuend - zurück zog.
Teils erschrak sie. Es war also wirklich da. Erst jetzt, wo es weniger war, registrierte sie es, aber sie hätte die Bedrohung bis eben noch gern angezweifelt - jetzt nicht mehr. Instinktiv streckte sie vorsichtig tastend die Hand nach der stärkeren Quelle aus und verharrte kurz vor Malagens Nase, sah für einen Moment noch durch tränenverschwommenen Blick seine wundervollen grünen, runden Augen an. Runde Augen. Runde? Wieder ein Echo, das in der Taubheit nahezu ungehört verhallte.
Du bist das. Es hilft wirklich, dachte sie müde. Wie zur Antwort schnaufte der Drache leise zustimmend.

Wenn sie mit einem Drachen verbunden wäre, würde dieser Quell des Unheils also fortwährend überlagert... Problem gelöst, nicht wahr? Ein noch schwer zu definierendes Unbehagen schwang mit. In die betäubte Stille in ihr tropften wieder die ersten grüblerischen Gedanken. Teilnahmslos hörte sie, wie Yran ins Schlittern zu kommen und irgendwo gegen zu stoßen schien. Hoffentlich ist nicht die Flasche kaputt. Aber nein, geklirrt hatte es scheinbar nicht. Danach kam er eilig, aber vorsichtiger wieder zurück. Darna sah die Flasche in seiner Hand und er entkorkte das Gefäß, reichte es ihr und nickte ihr auffordernd zu.
„Auf dein Wohl.“

"Auf... unser aller Wohl...", murmelte sie halblaut mit düsterem Unterton in der Stimme und schüttelte etwas den Kopf. "Ich betrinke mich zum Wohle der Allgemeinheit - eine bessere Ausrede kann sich jemand eigentlich nicht wünschen", kommentierte sie im wahrsten Sinne des Wortes nüchtern und betrachtete skeptisch die Flasche. "Ich weiß nicht einmal genau, was da drin ist. Und ich trinke sonst nicht. Ich habe eigentlich kein Bedürfnis danach, mich daneben zu benehmen... Ihr nehmt mir die Flasche einfach weg, wenn ihr findet, dass es genug ist, ja?", bat sie Yran, roch dezent kurz an der Öffnung und setzte zu ein bis zwei ersten Schlucken an, je nach Verträglichkeit vielleicht auch gleich mehr. Es musste nicht schmecken. Es musste wirken. "Wie lange braucht es eigentlich, bis so etwas wirkt?", fragte sie mit Unbehagen, zuckte aber kurz darauf selber mit den Schultern - sie rechnete nicht damit, dass sie den Effekt so wirklich schnell benötigen würde. Malagen war da. Und ihr nach wie vor nicht im Geringsten zum Lachen zumute, im Gegenteil. Der düstere Schleier aus unbeteiligter Ernsthaftigkeit fühlte sich viel zu vertraut an, und sie nutzte ihn für den Moment regelrecht absichtlich und bewusst.
Dann setzte sich Yran auf einen abgerundeten Stalagmiten in der Nähe, zog noch seine Weste aus, womit er nur noch ein dünnes Hemd und Hose trug und fragte dann:
„Also, ...Wie können wir dir helfen? Ähm... ich soll dir sagen: 'die anderen hören jetzt mit' und sind auch bald da.“
Er blinzelte ein paar Mal zu Malagen hinüber, der auch etwas 'steif' in seiner Konzentration wirkte und sehr still da saß. Nicht mal seine Schwanzspitze zuckte.

Darna folgte den Blicken und nickte. Etwas träge wirkend blickte sie zur Umkleidekammer, in die Malagen aber nicht folgen könnte und bat den Drachenritter noch höflich, ihr ihre Anziehsachen zu bringen und entschuldigte sich für die Umstände. Im Durchgang nutzte sie dann undramatisch teils das Laken als Sichtschutz, und als sie ähnlich mit dem Notwendigsten gekleidet war wie der Drachenritter und ihr Rapier in der Umkleide sicher verstaut wusste, suchte sie sich ebenfalls einen Sitzplatz und suchte nach einem Anfang, während sie nachdenklich auf ihre verschränkten Finger schaute:

"Zunächst: es tut mir jetzt schon leid, wenn ich unangemessene Worte wähle, ja?" Sie schaute auf und suchte den Blick der Beteiligten, furchte beim Blick zu Malagen nachdenklich die Stirn. Hieß 'die anderen hören mit', dass auch die Aufmerksamkeit des Drachenkönigs auf ihr ruhte? Sie schluckte und wurde nervös, setzte sich etwas aufrechter hin.
"Wenn ich bestimmten Gepflogenheiten folgen sollte, um der Etikette Genüge zu tun, sagt es mir bitte", wandte sie sich an Yran und schuf damit die Gelegenheit, dass sie sich nicht völlig ahnungslos daneben benahm.

Letztlich fuhr sie fort: "Leider habe ich auf die Frage, wie ihr mir helfen könnt, keine einfache Antwort. Ich bin unheimlich dankbar, dass ihr mir überhaupt helfen wollt, und letztlich liegt es selbstverständlich in eurem Ermessen, zu was ihr überhaupt bereit seid."
Sie atmete durch. Ob noch ein Schluck aus der Flasche half? Schaden konnte es gerade nicht.
"Also schilder ich, was ist und was ich weiß. Ich weiß leider viel zu wenig über den eigentlichen 'Fluch'." Sie presste die Lippen zusammen. Sie hatte dauernd versucht, mehr über ihren Untermieter heraus zu finden, sich aber nach dem Problem, was sie mit sich herum schleppte, kaum erkundigt. Blanke Dummheit?
"Ich weiß nicht, durch was er entstanden ist und was genau er - nein." Sie rieb sich die Stirn und korrigierte sich selbst: "Was er tut, weiß ich. Ich weiß nicht, was ich alles wiederholen muss und was eventuell Chasin bereits über die Vorgänge mitgeteilt hat." Die Knappin sah wieder zu dem Drachen, als suche sie näheren Kontakt mit der Tha'roon. "Wenn ich irgend etwas Wichtiges auslasse, habt Ihr meine ausdrückliche Erlaubnis, Eure Kenntnisse hinzu zu fügen, auch wenn es 'privat' gewesen sein mag. Ich habe keine Geheimnisse.

Das ganze Dilemma begann, als ich sechs Jahre alt war und in einem Wald, der zu den Ländereien meiner Familie gehörte, einem Fremden nachstellte. Ich meine mich zu erinnern, dass ich einen vorbereiteten Ritualplatz sah, er mich bemerkte, eine Art Witz machte und ich davon rannte - aber diese Erinnerung ist falsch."
Sowohl ihre Mimik als auch ihre Stimme waren zum Ende des Satzes hin düsterer und härter geworden. "Mein unfreiwilliger Begleiter erklärte mir... gestern?..., dass dieser Magier extrem machtgierig war: er hatte einen Weg gefunden, wie er die völlige Kontrolle über die Portale zu allen Ebenen des Harax erlangen wollte.
Mein Begleiter ist ein Wächter, damit eben sowas nicht möglich sein soll. Er wollte den Magier dafür.. nun, mh, töten. Das Ritual war aber offenbar schon zu weit fortgeschritten - Er war bereits an mich gekettet und verfügte nicht mehr vollständig über seine Macht. Und aus irgend einem Grund hat Er mich auch beschützt."
Die Knappin erzählte nun, auf einen unbestimmten Punkt schräg vor sich auf den Boden starrend und hatte unbewusst währenddessen die Arme schützend um sich gelegt.
"Ich muss Teil dieses Rituals gewesen sein. Eines von mehreren Ritualen. Er ließ die Bemerkung fallen, ich sei das letzte von neun gewesen."
Sie schwieg kurz und starrte gewissermaßen auf diesen schwarzen Fleck in ihrer Erinnerung. Sie wusste nun, dass er da war, aber sie rührte nicht daran - noch nicht. Nach einem Schlucken zwang sie sich, weiter zu sprechen:

"Der Fluch ist aktiv, weil die Artefakte, in die der Magier zuvor seine Macht band, noch existieren. Eine Möglichkeit, all das Geschehene rückgängig zu machen, wäre es gewesen, mit Seiner Anleitung und Hilfe die Artefakte zu finden und damit 'unsere Seelen voneinander zu trennen', wie Er mal sagte.
Und jetzt wird es leider wirr."
Sie atmete tief durch.
"Ich weiß nicht, durch was genau der 'Fluch' nun eigentlich besteht. Und ich habe Ihn leider kaum danach gefragt." Darna presste kurz die Lippen zusammen. "Er wird ausgelöst, wenn ich Freude empfinde. Je 'reinere' Freude, desto schlimmer. Ein Mal, nachdem ich mich nach dem Besiegen von Morgherias Hauch so gefreut habe, entstand ein Siebenstern aus Feuer, der wohl diese Portale zu schaffen drohte. Mithilfe von Basil, Leon und auch mit Seiner Hilfe wurde er zerstört und die Dämonen am Durchkommen gehindert. Ich selber habe davon nichts mitbekommen - ich hatte währenddessen das Gefühl, vollständig zu verbrennen."
Sie brauchte eine kurze Pause. All diese Erinnerungen wieder wachzurufen, war immernoch nicht leicht und würde es auch wohl nie werden.
"Das Nachzeichnen dieses Heptagramms führte leider dazu, dass auch im Schloss von Jorsan ein Dämon erschien. Der wurde von Fiddatan... erschlagen. Und mein Begleiter hat danach im Harax dafür gesorgt, dass weitere angelockte Dämonen nicht weiter kommen.
Fiddatan sah die Zeichnung, verbrannte sie und erklärte uns, dass dieses Heptagramm eine Art Ritual aus mehreren Komponenten ist: das Lachen ist ein Auslöser, es läutet eine Art Klingel, und es gibt eine Art Lockmittel; ich vermute, dass das mein Begleiter war, bin mir aber nicht sicher.
Wir haben dauernd von 'Fluch' gesprochen, und ich hielt es für etwas, was mir 'angehext' wurde." Sie hob ratlos die Arme.
"Aber mein Begleiter erwähnte einmal, der Fluch sei bei mir 'so eine Kopfsache'. Wenn ich betrunken bin, kann ich mich freuen und lachen, ohne dass etwas passiert. Das sind Dinge, die ich ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehe. Hieße das, ich - ich! - könnte das beeinflussen? Und sogar dafür sorgen, dass das nicht mehr passiert?"

Sie schürzte selber nachdenklich die Lippen.
"Ich gehe schwer davon aus, dass es mit den Geschehnissen im Wald zu tun hat. Mein Begleiter sagte, es würde unsere Trennung erschweren, wenn ich mehr darüber wüsste...
Aber wir sind jetzt getrennt."
Ihre Stirn war gefurcht.
War das die Lösung? Wollte sie überhaupt, dass in diesen schwarzen Fleck also Licht käme? Sie griff zur Flasche, als wolle sie sich jetzt schon Mut antrinken. Noch glaubte sie, von dem Alkohol keine Auswirkungen zu spüren. Und so fürchterlich lange erzählte sie ja auch noch gar nicht. Es war nur so fürchterlich viel.
"Eine weitere Möglichkeit, den Fluch dauerhaft zu unterdrücken, wäre, mich mit einem Drachen zu verbinden."
Sie schaute auf. Das erschien ihr immernoch so kompliziert und vermessen, dass sie nicht einmal zu hoffen wagte, und genau das sagte sie auch rasch danach:
"Ich weiß, wie vermessen das klingt. Ich bitte um Entschuldigung. Mein... Begleiter schien eine Zukunft als .." Sie kam ins Stocken. Selbst das Wort 'Reiter' kam ihr gerade falsch vor. Selbst die Drachenritter hier verwendeten es und dachten sich wohl nicht viel dabei, aber ihr widerstrebte es gerade, auch nur den Eindruck zu erwecken, einen Drachen bloß als Reittier zu betrachten.
".. Partnerin eines Feuerdrachen für mich für möglich zu halten."
Götter, fiel jedes Wort schwer!
"Und... allein der Gedanke klingt...faszinierend. Aber..."
Sie stöhnte selber einmal kurz. Da war es wieder, dieses verfluchte 'Aber'!
"Chasin stellte bereits sehr deutlich fest, dass mein Verhältnis zu Feuer... ähm, extrem 'ambivalent' ist, wie sie es nannte." Sie atmete aus, als wäre das eine schwere Last gewesen. Und sie schämte sich. Aber für was eigentlich? Stockend sprach sie weiter:
"Ich.. weiß.. eigentlich selber nicht genau, was nun mit mir und Feuer als solchem genau los ist. Ich verstehe nicht einmal, warum Chasin so schnell darauf kam, dass ich mich von Feuer fern halten sollte, und warum ich mich nun eigentlich von Feuer fern halten soll. Mein Begleiter wollte mich davor beschützen, selbst als ich bloß hier am Kamin stand. Es gab... mehrere Geschehnisse mit Feuer, die wohl magischer Natur waren, aber ich bin mir nicht einmal sicher, ob das nicht bloß auf Seine Kräfte zurück zu führen war."
Sie schaute einmal mit einem seltsamen Blick auf ihre linke Hand, als sie sich daran erinnerte, wie sie das blaue Kleid verbrannt hatte...
Was bin ich? Warum überhaupt ich? Alles Zufall? Sie zuckte davor, die Wahrheit über sich zu erfahren, genauso zurück, wie vor den Geschehnissen im Wald.

Sie überspielte die drohende Stille irgendwie:
"Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Feuerdrache von einer Partnerin erbaut wäre, die Angst vor Feuer hat." Sie schnaufte verächtlich. Ja, irgendwie schien das alles mal wieder absurd.
"Und es gibt.. auch weltliche Hürden: Meine Loyalität gehört Jorsan. Meiner Heimat. Ich wurde am Hof des Grafen der Wehr von Jorsa ausgebildet, um Ritter zu werden, und auch, wenn sie mich aus meiner Knappenzeit offensichtlich 'in die Welt' entlassen haben, schulde ich ihnen meine Dienste. Sie haben mich schließlich nicht umsonst über Jahre hinweg ausgebildet, und ich kann mir nicht einfach einen neuen - landesfremden - Dienstherrn wählen, nur weil es sich gerade so ergibt und verlockend wirkt."
Sie schaute auf. Wo eben noch teils ein verunsichertes Mädchen saß, war jetzt eine durch und durch Erwachsene, als sie trocken in vollem Bewusstsein feststellte: "Und was solltet ihr mit so jemandem auch wollen?"

Nach einer Pause rieb sie sich die Stirn. Der Alkohol wärmte von innen, so viel merkte sie.
"Ja...", sinnierte sie schließlich vor sich hin. "Wie ihr mir helfen könnt... ist also eine gute Frage." Sie stöhnte leise, stützte die Ellbogen auf ihre Schenkel und die Stirn auf ihre Handflächen, atmete tief durch. Was tun?
Das lag nicht bei ihr. Sie schaute auf und versuchte festzustellen, was ihr Bericht ausgelöst hatte. "Hab ich was vergessen?", murmelte sie etwas zusammenhangloser.

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Donnerstag 7. November 2019, 19:59
von Eilmana Silva
Malagen setzte sich augenblicklich in Bewegung nach dem Eilmana ihn darum gebeten hatte, sie zu Darna zu bringen. Eli Sah den Schatten eines Berges oder einer Höhle und wie es vor ihr und um sie herum dunkler wurde, Instiktiv hatte sie etwas Angst auf dem Rücken des Drachen mit dem Kopf irgendwo gegen zu stoßen und duckte dich, doch just in diesem Moment spürte sie wie Malagen seine Flügel bewegte und sich ein schützendes „Dach“ über ihr bildete. Sie richtete sich wieder etwas auf und blinzelte nach oben wo sie klar und deutlich direkt über ihrem Kopf die Flughaut des Drachen sah.
Plötzlich breitete sich eine wohlige Wärme in Eilmana aus die sie bis in die Spitzen ihrer langen Ohren erfüllte. Sie lächelte überglücklich und streichelte dabei die Schuppen des Drachen. Im Innern der Höhle angekommen spürte Eilmana wie sich Malagen auf den Boden legte und seine Flügel ihr den Weg frei machten um abzusteigen.
Vorsichtig und langsam legte sie ihr linkes Bein auf die rechte Seite und lies sich dann langsam von seinem Rücken gen Boden rutschen.
Geschafft!
Sie stand wieder auf ihren Füßen und strich mit einer Hand nochmal über seine Schuppen um ihm zu zeigen wie Dankbar sie war.
Dann folgte Eli ihren Gehört in Richtung Darna, sie spürte auch wie Malagen sie mit seiner Nase wieder sachte in die richtige Richtung schob und lächelte.
Bei Darna angekommen sah sie die Tränen in den Augen der Knappin, Eilmanas Augenbrauen bekamen einen traurigen Schwung nach oben so das sich eine kleine Falten zwischen ihren Augenbrauen bildete, doch ihr Mund lächelte...Ihr Blick zeigte der Knappin das sie mit leid mit ihr empfand aber auch große Hoffnung hatte das alles wieder gut werden konnte. Und ohne ein weiteres Wort legte sie ihre Arme um Darna und umarmte sie einfach. Als Darna in Elis Armen zu weinen anfing und ihr Gesicht in der Schulter der Elfe vergrub, schaute Eli kurz erstaunt, ohne die Umarmung auch nur einen Millimeter zu lösen. Dann lächelte sie und strich mit ihrer Hand beruhigend über den Kopf der Knappin.
Ohne ein Wort hielt Eilmana die junge Frau einfach so in ihren Armen, fast wie eine Mutter ihr Kind, auch wenn sie diese Bindung nicht zu Darna hatte so wusste Eilmana doch was die Knappin gerade brauchte. Es war einfach....-Delilah hätte vielleicht gesagt- „Menschlich“ doch das lag der Elfe irgendwie fern, für sie war es ein Teil von Elfischer „Liebe“ die man jedem geben konnte der sie brauchte. „Elflich“...wenn man so wollte, aber es spielte keine Rolle wie sie es nannte oder wie Darna es bezeichnen würde, jetzt gerade wollte Eli nur tun, was sie tun konnte und das sah sie nun Glas klar vor sich. Die junge Frau, eine Ritterin in Ausbildung brauchte gerade jemanden der Ihr half diese Tränen nach draußen zu lassen und dabei konnte Eli ihr wohl nun gerade am ehesten helfen.

Diese Situation war zwar traurig..und Eli verstand auch das Darna in einer sehr schweren, ja geradezu misslichen Lage steckte, doch sie freute sich auch das Darna sie als Hilfe akzeptierte und das sie ihr Trost spenden konnte, wenn vielleicht auch nur ein wenig. Zumindest war sich Eli nicht ganz so sicher ob sie nicht zu weit ging oder Darna sich gerade nicht jemand anderen lieber wünschte zum Ausweinen, doch es war niemand anderes da.

Als sich Darna wieder beruhigt hatte und schniefend den Kopf aus ihrer „nassen“ Schulter hob viel ihr Blick direkt auf Malagen und ohne ein weiteres Wort an die Elfe streckte sie ihre Hand nach ihm aus. Eli trat einen kleinen Schritt bei Seite, so das sie noch grob etwas erkennen konnte und lächelte etwas traurig.
Sie hörte wie Yran zurück kam und etwas ins rutschen kam, sie drehte sich um, sah aber nichts. In dem schummrigen Licht der Höhlen sah sie noch weniger und alles was weiter als eine Armlänge entfernt war, verschwamm so stark das sie nicht mal Umrisse ausmachen konnte.
„Auf dein Wohl“ erklang Yrans Stimme und Eilmana wusste das er ihr die Flasche gegeben haben musste, von der sie zuvor kurz erzählt hatte.
Als Darna und Yran sich dann setzten, sie hörte wie die Stimmen sich von der höhe veränderten und wie etwas bei Yran raschelte, es klang nach Kleidung, da suchte Elis Hand nach der Nase des Drachen, er war doch gerade noch hier bei ihr gewesen...Darna war neben ihr zu Malagen gegangen...ihre Hand tastete in der Dunkelheit herum und Fand die Warmen Schuppen des Gründrachen.
An ihm Orientierend suchte sie seine Flanke und setzte sich dort nieder um Darna ebenfalls zuzuhören.
Malagen war schön warm und er gab ihr Sicherheit wenn Yran nicht in ihrer Körperlichen nähe war.
Dann lauschte die junge Elfe den Worten der Knappin gespannt und staunte ab und an fast unmerklich über das was sie da hörte.
So eine Geschichte hatte sie noch nie gehört,... Ein Ritus um ein Portal zu allen Ebenen des Harax zu öffnene...alleine die Vorstellung daran war für Eilmana ein grauen.

Das Eilmana mit ihrer „Freundschaft“ zu dem Gründrachen, Darna gerade einen Stich versetzt hatte, das wusste sie nicht. Sie hatte es nicht mal vermutet oder geahnt, wenn das der Fall gewesen wäre und Eilmana gespürt oder gewusst hätte das es die Knappin verletzte zu sehen wie Eilmana mit dem Drachen umging, oder vielmehr wie der Drache mit ihr umging, dann hätte die junge Elfe sich vermutlich 100 mal Entschuldigt. Sie wollte Darna helfen und auf keinen Fall wollte sie ihr in irgend einer Form schaden oder sie verletzten.

Nach dem Darna ihre Geschichte beendet hatte blieb Eli still bei Malagen sitzen und wartete auf Yrans Antwort. Sie spürte zwar in Darnas letzten Worten das sehr viel Selbstzweifel mitschwang und die Knappin scheinbar sehr daran arbeiten musste sich selbst so zu Aktzitieren und zu lieben wie sie war, aber zu all dem was Drachmar und seine Bewohner betraf, konnte Eilmana wohl am wenigsten Sagen, den sie selbst wartete ja auf Antworten gerade wenn es darum ging die Bindung zu einem Drachen einzugehen....

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Freitag 8. November 2019, 07:51
von Erzähler
Eilmanas Umarmung folgte ein Fluss aus Tränen und ob nun menschlich oder elfisch, ihr Einfühlungsvermögen, ihre Wärme linderte etwas den Schmerz, der sich in Darna anstauen wollte. Eilmana hatte vor nur sehr kurzer Zeit ihre Berufung hier mit Delilah besprochen und wurde hier vielleicht gerade bestätigt, dass ihre Wahl, den Menschen, bzw. Zweibeinern, in Drachma helfen zu wollen, bestätigt. Geduldig und voller Mitgefühl, hielt sie sie und lauschte dann später den Worten der Knappin.

Darnas Einführung und vorangehende Entschuldigung für eventuell missverständliche Worte wurde von Yran mit einem Lächeln abgenickt. Dann begann die Knappin ihre Situation zu erklären, was wirklich nicht einfach war.
"Leider habe ich auf die Frage, wie ihr mir helfen könnt, keine einfache Antwort. Ich bin unheimlich dankbar, dass ihr mir überhaupt helfen wollt, und letztlich liegt es selbstverständlich in eurem Ermessen, zu was ihr überhaupt bereit seid."
Sie atmete durch und nahm noch einen Schluck aus der Flasche. Süß, warm und im Hals leicht brennend rollte der schwere Tropfen ihre Kehle hinunter. Das Armoma erinnerte an eine in voller Blüte stehende Hochlandwiese über die Bienen summten und die Sonne die Gräser streichelte. Was auch immer in dieser Flasche war, es war schlicht GUT! Aber war noch wichtiger war, es WIRKTE und zwar recht schnell. Allein der erste Schluck hinterließ ein wohliges Gefühl im Bauch, sobald er dort ankam. Darna versuchte gerade zu erklären, wie sie an den Fluch ihrer Kindheit gekommen war, als die ersten getrunkenen „Tropfen“ in ihr Blut über gingen und das Sprechen etwas leichter machten. Alles wurde etwas leichter und ihre sonst so straffen Schulten konnten sich ein bisschen entspannen.
"… Was er tut, weiß ich. Ich weiß nicht, was ich alles wiederholen muss und was eventuell Chasin bereits über die Vorgänge mitgeteilt hat."
Die Knappin sah wieder zu dem Drachen, als suche sie näheren Kontakt mit der Tha'Roon.
"Wenn ich irgend etwas Wichtiges auslasse, habt Ihr meine ausdrückliche Erlaubnis, Eure Kenntnisse hinzu zu fügen, auch wenn es 'privat' gewesen sein mag. Ich habe keine Geheimnisse...“
Yran zog kurz die Brauen hoch und nickte dann anerkennend. Darnas Offenheit und diese Erlaubnis sich quasi aus allen zur Verfügung stehenden Quellen Informationen zusammen sammeln zu dürfen, schien sehr positiv aufgenommen zu werden.
„...Das ganze Dilemma begann, als ich sechs Jahre alt war und in einem Wald, der zu den Ländereien meiner Familie gehörte, einem Fremden nachstellte. Ich meine mich zu erinnern, dass ich einen vorbereiteten Ritualplatz sah, er mich bemerkte, eine Art Witz machte und ich davon rannte - aber diese Erinnerung ist falsch."
Sowohl ihre Mimik als auch ihre Stimme waren zum Ende des Satzes hin düsterer und härter geworden.
"Mein unfreiwilliger Begleiter erklärte mir... gestern?..., dass dieser Magier extrem machtgierig war: er hatte einen Weg gefunden, wie er die völlige Kontrolle über die Portale zu allen Ebenen des Harax erlangen wollte. Mein Begleiter ist ein Wächter, damit eben sowas nicht möglich sein soll. Er wollte den Magier dafür.. nun, mh, töten. Das Ritual war aber offenbar schon zu weit fortgeschritten - Er war bereits an mich gekettet und verfügte nicht mehr vollständig über seine Macht. Und aus irgend einem Grund hat Er mich auch beschützt... Ich muss Teil dieses Rituals gewesen sein. Eines von mehreren Ritualen. Er ließ die Bemerkung fallen, ich sei das letzte von neun gewesen... Der Fluch ist aktiv, weil die Artefakte, in die der Magier zuvor seine Macht band, noch existieren. Eine Möglichkeit, all das Geschehene rückgängig zu machen, wäre es gewesen, mit Seiner Anleitung und Hilfe die Artefakte zu finden und damit 'unsere Seelen voneinander zu trennen', wie Er mal sagte.
Und jetzt wird es leider wirr... Ich weiß nicht, durch was genau der 'Fluch' nun eigentlich besteht. Und ich habe Ihn leider kaum danach gefragt... Er wird ausgelöst, wenn ich Freude empfinde. Je 'reinere' Freude, desto schlimmer. Ein Mal, nachdem ich mich nach dem Besiegen von Morgherias Hauch so gefreut habe, entstand ein Siebenstern aus Feuer, der wohl diese Portale zu schaffen drohte. Mithilfe von Basil, Leon und auch mit Seiner Hilfe wurde er zerstört und die Dämonen am Durchkommen gehindert. Ich selber habe davon nichts mitbekommen - ich hatte währenddessen das Gefühl, vollständig zu verbrennen... Das Nachzeichnen dieses Heptagramms führte leider dazu, dass auch im Schloss von Jorsan ein Dämon erschien. Der wurde von Fiddatan... erschlagen. Und mein Begleiter hat danach im Harax dafür gesorgt, dass weitere angelockte Dämonen nicht weiter kommen. Fiddatan sah die Zeichnung, verbrannte sie und erklärte uns, dass dieses Heptagramm eine Art Ritual aus mehreren Komponenten ist: das Lachen ist ein Auslöser, es läutet eine Art Klingel, und es gibt eine Art Lockmittel; ich vermute, dass das mein Begleiter war, bin mir aber nicht sicher. Wir haben dauernd von 'Fluch' gesprochen, und ich hielt es für etwas, was mir 'angehext' wurde... Aber mein Begleiter erwähnte einmal, der Fluch sei bei mir 'so eine Kopfsache'. Wenn ich betrunken bin, kann ich mich freuen und lachen, ohne dass etwas passiert. Das sind Dinge, die ich ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehe. Hieße das, ich - ich! - könnte das beeinflussen? Und sogar dafür sorgen, dass das nicht mehr passiert?... Ich gehe schwer davon aus, dass es mit den Geschehnissen im Wald zu tun hat. Mein Begleiter sagte, es würde unsere Trennung erschweren, wenn ich mehr darüber wüsste... Aber wir sind jetzt getrennt."

Darna griff zur Flasche, als wolle sie sich jetzt schon Mut antrinken. Noch glaubte sie, von dem Alkohol keine Auswirkungen zu spüren, aber da irrte sie sich. Die Wärme breitete sich jetzt schon in ihrem Körper aus und wo sie sonst militärische Haltung zeigte, so sprach ihr Körper nun von Verletzlichkeit, aber auch Mut. Jenen Mut, den es brauchte um das Folgende auszusprechen:
"Eine weitere Möglichkeit, den Fluch dauerhaft zu unterdrücken, wäre, mich mit einem Drachen zu verbinden... Ich weiß, wie vermessen das klingt. Ich bitte um Entschuldigung. Mein... Begleiter schien eine Zukunft als ...Partnerin eines Feuerdrachen für mich für möglich zu halten."
Götter, fiel jedes Wort schwer, aber der Alkohol half ihrem Unterbewusstsein, das was nötig war auch auszusprechen.
"Und... allein der Gedanke klingt...faszinierend. Aber... Chasin stellte bereits sehr deutlich fest, dass mein Verhältnis zu Feuer... ähm, extrem 'ambivalent' ist, wie sie es nannte... Ich.. weiß.. eigentlich selber nicht genau, was nun mit mir und Feuer als solchem genau los ist. Ich verstehe nicht einmal, warum Chasin so schnell darauf kam, dass ich mich von Feuer fern halten sollte, und warum ich mich nun eigentlich von Feuer fern halten soll. Mein Begleiter wollte mich davor beschützen, selbst als ich bloß hier am Kamin stand. Es gab... mehrere Geschehnisse mit Feuer, die wohl magischer Natur waren, aber ich bin mir nicht einmal sicher, ob das nicht bloß auf Seine Kräfte zurück zu führen war... ...Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Feuerdrache von einer Partnerin erbaut wäre, die Angst vor Feuer hat...“
Dies war der Moment, in dem Tarmas, Lyn und Chasin die Höhle betraten und sich leise, ohne ein Wort zu sprechen mit in die Runde setzten. Ein bisschen war es so, als wären sie die ganze Zeit schon dabei gewesen und Darna erzählte nun auch etwas gelöster weiter:
„Und es gibt.. auch weltliche Hürden: Meine Loyalität gehört Jorsan. Meiner Heimat. Ich wurde am Hof des Grafen der Wehr von Jorsa ausgebildet, um Ritter zu werden, und auch, wenn sie mich aus meiner Knappenzeit offensichtlich 'in die Welt' entlassen haben, schulde ich ihnen meine Dienste. Sie haben mich schließlich nicht umsonst über Jahre hinweg ausgebildet, und ich kann mir nicht einfach einen neuen - landesfremden - Dienstherrn wählen, nur weil es sich gerade so ergibt und verlockend wirkt."
Sie schaute auf und sah in aufmerksame Gesichter.
„...Und was solltet ihr mit so jemandem auch wollen?“
Lyn runzelte spontan bei diesem Satz die Stirn und wechselte einen kurzen Blick mit Chasin. Nach einer Pause rieb Darna sich die Stirn.
"Ja...Wie ihr mir helfen könnt... ist also eine gute Frage...Hab ich was vergessen?"
, murmelte sie etwas zusammenhangloser und schaute auf. Chasin schien in Gedanken das Gesagte noch einmal durchzugehen und ein Moment der Stille begann sich wie weiche Wellen im Raum auszubreiten. Auch Tarmas, Lyn und Chasin hatten die weiten Mäntel abgelegt und trugen in den warmen Thermalhöhlen nur das nötigste. Darna saß nun also zwischen den Einwohnern Drachmas und wurde sich einmal mehr ihrer Einsamkeit bewusst. Auch wenn Chasin zu ihrer ursprünglichen Gruppe gehört hatte, so war sie doch als erste „über gelaufen“. Die Tha'Roon war nun eine Bürgerin Drachmas und sehr glücklich damit. Der intensive Blickwechsel mit Lyn verriet das stille Zwiegespräch, dass sie führten und ab und an glaubte man von der Seite in Lyns Augen einen leichten Regenbogenschimmer zu sehen, wie als der Drachenkönig sich ihrer bemächtigt hatte. Vielleicht kam in Darna auch bei diesem Anblick der Vergleich auf, dass auch die Herrin über Drachma so etwas ähnliches kannte wie „von einem Drachen besessen zu sein“. Vielleicht war das Problem niemals Freizul gewesen... Natürlich war es der Fluch, der ihre Kindheit zerstört hatte und vielleicht war es nur immer Darnas Erziehung gewesen, die sie hatte lange nicht sehen lassen, wie einzigartig dieses Band zwischen ihr und ihrem Beschützer gewesen war.
Trauer um „SEINEN“ Verlust wollte ihr schon wieder die Tränen in die Augen treiben, als Chasin dann anfing zu sprechen und sie somit ablenkte:
„Ich werde versuchen auf ein paar Details noch näher einzugehen, damit für alle Anwesenden der Kontext verständlicher wird.“
Man merkte, dass Chasin sich wirklich Mühe gab, so einfache und kurze, klare Sätze zu bilden, wie es ihr eben möglich war:
„Ich gehe zurück in der chronologischen Reihenfolge. - Ein Dämon mit Portal-öffnenden Fähigkeiten sollte beschworen werden. Dafür wurde ein neunstufiges Ritual verwendet, was ein Hinweis auf die „neun Kreise des Harax“ sein könnte. In einigen Niederschriften wird erwähnt, dass diese zu durchschreiten sind um zum „Fürsten“ oder „König“ des Harax zu gelangen. Wenn wir also von einem übereifrigen Dämonenbeschwörer ausgehen, der alle diese Stufen mit einem Schlag überwinden wollte und so auch alle Ebenen zu vereinigen suchte, so hat er sich von eben jenen Besagten, also den Zorn des Wächters, auf sich gezogen, der in Nebenfolge des vereitelten neunten Rituals an Darna gebunden wurde.“
Einfache Worte gingen anders, aber man konnte sie hoffentlich verstehen.
„Die an Darna haraxischen Kräfte hatten insofern nichts mit dem im Feuer entstehenden Fluch zu tun, als dass der Wächter die Verbindung zu Darna nutzte, um bei Aktivierung der Verfluchung einschreiten zu können um seine Welt zu schützten. Feuer ist somit einer der Trigger, die zur Öffnung der Portale nötig sind. Darnas Lachen, bzw. ihre Freude ist ein weiterer, sowie es ein in der Nähe befindliches Opfer brauchen würde, um das Ritual abzuschließen, sprich eine Seele.“
Die Aussicht, dass hier in Drachma vielleicht sogar eine Drachenseele diesem Umstand zum Opfer fallen könnte, ließ bei Darna unwillkürlich einen dicken Klos im Hals entstehen. Sie sah zu Malagen und in seine runden so menschlich wirkenden Augen und stellte sich vielleicht in diesem Moment einen winzig kleinen Drachen vor, eine unschuldige Seele, die durch ihr Mitverschulden... Nein! Diesen Faden sollte sie definiv nicht weiter spinnen! Ihr Mund wurde ganz trocken. So konnte sie, selbst wenn sie wollte gerade nichts hinzufügen und Chasin sprach weiter:
„Beim ersten Vorfall dieser Art, waren alle Komponenten beisammen und vermutlich wäre es Darnas Seele selbst gewesen, die gefordert worden wäre, was der im Verbund befindliche Haraxwächter natürlich zu verhindern suchte, um seine an sie gebundenen Kräfte nicht dem Fluch zu opfern. - Rückschauend war die Wahl eines Kindes für den Fluch des Beschwörers natürlich sehr raffiniert, denn er ging davor aus, das Kinder sich viel und häufig freuen und lachen. Da aber eine reine Seele im Umkehrschluss sich natürlich unbewusst zur Wehr setzt, so wuchs Darna ohne Freude und ohne Lachen auf. Teils auch durch äußere Umstände unterdrückt, wie z.B. einem gleichaltrigen Peiniger, ...“
Gernot... Hatte er ihr somit sogar irgendwie geholfen, dass der Fluch nicht früher ausgebrochen war? Sein schlechtes Verhalten ihr gegenüber war sicher mit ein Grund für ihr mangelndes Lachen gewesen.
„... oder der Wahl eines nicht ganz einfach zu erreichenden Lebensziels als Frau – die Ritterschaft in einem patriarchisch regiertem Königreich. Erst in jüngster Zeit und den hormonell bedingten Veränderungen als Frau, der frisch entdeckten Leidenschaft und jungen Liebe zu Leon...“
Chasin nahm wirklich kein Blatt vor den Mund. Aber hier und jetzt war wohl auch nicht der Zeitpunkt dafür und Darna hatte quasi ihr ja einen „Darfschein“ ausgestellt, mit ihrer Äußerung, dass sie keine Geheimnisse hätte. Somit war dies vielleicht ein bisschen unangenehm, aber notwendig.
„...ist die Wahrscheinlichkeit zur Freude exponentiell gestiegen, was eine direkte Kontaktaufnahme seitens des Wächters zum Schutz und zur Beratung zur Folge hatte. Dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit, die sich anfänglich als nicht einfach erwies, ist es aber zu verdanken, dass Darna ihren Weg hier her gefunden hat. Zusammenfassend ist zu sagen, dass wir hier auf eine Verbindung mit einer Drachenseele hoffen, um den Fluch zu brechen, ohne den definitiv sehr viel gefährlicheren Umweg über das Auffinden von acht weiteren Artefakten gehen zu müssen. Darna war zu einem gewissen Teil an eine mächtige Seele gebunden und sollte es wieder sein, aber eben nicht nur zu einem kleinen Teil, sondern vollständig...“
Und hier übernahm Lyn fließend ohne, das ein Atemzug dazwischen hätte gepasst:
„...wie es bei uns Drachenreitern üblich ist.“
Die Stadtherrin Drachmas lächelte und machte jetzt jedoch erst mal eine kleine Atempause. Dann stand sie auf und setzte sich neben Darna um ihre Hand zu nehmen.
„Für ein so junges Wesen hast du wirklich schon sehr viel durchgemacht. Zu viel möchte man meinen.“
Ihr Daumen strich sanft über Darnas Handrücken.
„Ich kenne den Weg, wie ich dir helfen könnte und bin auch gewillt ihn mit dir zu gehen, … Es gibt nur ein kleines Problem.“
Sie lächelte aber immernoch aufmunternd.
„Du hast betont, dass deine Treue Jorsa gilt, dass du dort eine Vergangenheit hast... Ich weiß aber auch, dass du in diplomatischer Mission als Abgesandte von deinem König hier her geschickt worden bist um die zukünftige Verbindung unserer Völker voran zu treiben. Du glaubst, dass du es deinem Land schuldig bist ihm Treue zu halten, doch was wäre deinem Land dienlicher, als deine Verbindung zu uns? ...bzw. zu einem Drachen!“
Sie strich noch einmal mit dem Daumen über Darnas Hand.
„Ich kann dir eines sagen: WENN du eine Verbindung zu einem Drachen eingehst – und Ja, das ist durchaus möglich! - dann hast du nur noch einen einzigen König in deinem Leben, nämlich ihn... oder sie natürlich, hihi. - Ein Drachenkind zu beschützen ist das machtvollste Gefühl, die stärkste Kraft und das schönste Geschenk, das ich bereit bin dir zu geben, wenn du es annehmen willst. Es sollte auch bald geschehen und...“
Damit sah sie an Darna vorbei zu Eilmana.
„... und du wärst auch in den Prüfungen nicht ganz allein.“
Lyn zwinkerte Eilmana zu, die plötzlich begriff, dass damit auch sie gemeint war. Lyn bot hier gerade tatsächlich beiden Freuen an, Drachenritter zu werden. Auch Eli hatte spontan einen dicken Klos im Hals.
„Es gäbe schon ein paar Vorbereitungen, ein paar Prüfungen, aber letztendlich zählt nur das eine: Das ein Drachenei euch erwählt.“
Von Yran kam ein kurzer zusätzlicher Kommentar und er grinste dabei:
„Wir hätten da ein paar zur Auswahl...“
Und Lyn sah ihn an und vervollständigte:
„... bzw. ein „paar“ die schon sehr sehr lange, viel zu lange, auf einen Reiter warten.“
Sie setzte sich etwas aufrechter hin und ließ dabei auch Darna den nötigen Raum um nachdenken und mit einem gewissen Abstand die Sache betrachten zu können.
„Darna, deine Not - die Notwenigkeit allein deinen Fluch zu brechen, das sollte dich nicht zu etwas zwingen, was sich als das schönste in deinem Leben herauszustellen könnte. Ich bin vor allem von deiner Offenheit begeistert und überzeugt, dass du eine Bereicherung für unserer Gemeinschaft wärst. Du hast einen starken Beschützerinstinkt und wenn man es genau nimmt, ist es keine Wahl zwischen zwei Königshäusern. Du musst das weniger politisch betrachten. Drachma ist kein Königreich, auch wenn wir einen 'Königsdrachen' haben. Drachma ist der Zusammenschluss aus Wesen, die sich einem gemeinsamen Ziel verschrieben haben. Dem Schutz der Drachen! Und das ist das einzige, was wir verlangen. Bedingungslose Liebe zu einem Wesen, dass dich braucht.“
Lyn sah Darna tief in die Augen und wechselte auch zu Eilmana. In ihren eigenen Augen standen Tränen der Rührung. Sicher dachte sie gerade an ihre eigene vergangene Verbindung zu einem Drachen.
„Dein Leid hat dich zwar zu uns geführt, aber es könnte sich hier in etwas wirklich großes verwandeln.“
Yran gluckste.
„Ja, sehr groß...“
Lyn schaute kurz leicht tadelnd aber liebevoll zu ihm.
„Er meint die Größe der Tiere. - Und er versucht die Dramatische Stimmung etwas durch seine Scherze zu mildern. Ich meine die Gefühle, die es braucht um einen Drachen zu bändigen, zu reiten und zu lieben.“
Yran sah zu Boden, aber schmunzelte immernoch. Malagen zuckte auch kurz. Jetzt da er nicht mehr alle miteinander vernetzen musste und alle anwesend waren, war auch entspannter. Auch Tarmas einer Mundwinkel hatte sich kurz gehoben. Jetzt sprach Plau'Rens Reiter:
„Darna, du hast hier viel erfahren, was teils für dich wichtig sein mach, teils aber für die Lösung deines Problems vollkommen irrelevant ist. Hintergründe der Vergangenheit sind gut und schön, aber ich finde, du solltest die Zukunft im Blick behalten. Das ist meine Meinung.“
Damit sagte er nicht viel, aber fast mehr als die anderen. Darna hatte von ihm (über Chasin) eine ganze Legende erhalten, aber war diese wichtig gewesen um ihr Problem zu lösen? Nein. Es waren nur Informationen... Worte. Was sie jetzt brauchte, das waren Taten!
Lyn nickte etwas geistesabwesend und sprach:
„Ich würde vorschlagen, dass ihr beide noch einmal darüber schlaft und mir dann Bescheid gebt. Dies ist keine leichte Entscheidung. Ihr geht damit eine Verbindung fürs Leben ein.“
Sie sah Eli an und zwinkerte ihr zu, als wäre sie sich sicher, wie ihre Antwort ausfallen würde. Dann sah sie wieder Darna an.
„Und ja, wenn du diesen Weg gehst, bist du automatisch eine Bürgerin Drachmas, egal in welchem Königreich du gezeugt wurdest. Dieser Bund steht über allen anderen, auch deiner Lehnstreue. Aber du wirst es auch nicht mehr anders haben wollen. Ich denke manchmal ist selbst das Wort 'Liebe' zu klein für den Bund den wir mit den Drachen haben... Ach ja, ...Darna, du hast diesen einen magischen Moment am Turm der Weisheit erlebt, als dich Tianas Blick traf... multipliziere das mit 100 und du erahnst, was auf dich zukommt, wenn du dich für uns entscheidest.“
Lyn schmunzelte, wobei sich Grübchen auf ihren Wangen bildeten.
„Unserer Welt ist voller Magie, denn unser aller Vater, ist der Königsdrache, der alle Magie in sich vereint. Deshalb besitzt er auch alle ihre Farben. Er ist der Regenbogendrache, Vater der Magie. Es gibt kaum etwas, das nicht möglich ist. Gerade DU weißt, ohne dass wir es aussprechen, wie allein ein keiner Teil seines Schatten auf dich gewirkt hat.“
Das war jetzt wirklich mehrdeutig. Für Darna sprach sie von Freizul, für Eli war es eine diffuse Umschreibung seiner Macht und Möglichkeiten.
„Sein Kind ist hier und muss beschützt werden, bis der nächste Zyklus beginnt. Es wäre uns eine Ehre, euch in unseren Reihen begrüßen zu dürfen... vorausgesetzt ihr willigt ein ...UND ein Ei erwählt euch.“
Lyn zuckte mit den Schultern und lächelte.
„...so einfach ist es eigentlich.“
Yran stand auf und sah von Eli zu Darna.
„Ich hätte einen Vorschlag... ähm... Ich hoffe, dass es nicht seltsam klingt, aber...“
Er rieb sich die Schläfe.
„Wir haben die Sorge über ein mögliches Portal in den Harax mit Darna geteilt und um dem entgegen zu wirken,... ähm... sollten wir so nah wie möglich beisammen bleiben. Also ich meine auch in den Ruhephasen. Ich... ach, was solls! Ich schlage vor, dass wir alle zusammen schlafen.“
Er sah ein bisschen wehleidig zu Eli, da er sich sicher für die kommenden Stunden für sie beide etwas anders vorgestellt hatte, aber sicher war auch, dass wenn dann Eli verstand, dass sie gerade alle, jeder mit seinen eigenen Fähigkeiten gebraucht wurden. Er fuhr fort:
„Logistisch brauchen wir eine der großen Höhlen, wo sowohl die Drachen, als auch wir uns gemütlich machen und einrichten können. Plau Ren übernimmt dann am besten den äußeren Kreis und Malagen das Zentrum. Jeder andere sucht sich einen Platz im Zwischenraum.“
Tarmas stand nun ebenfalls auf und meinte:
„Ich werde das schon mal vorbereiten. Ich sag Bescheid, wenn wir fertig sind.“
Damit drehte er sich um, ging und man hörte draußen Plau Rens entferntes Flügelrauschen. Lyn drehte sich zu Darna.
„Hast du noch dringende Fragen? Ansonsten würde ich mich noch ein Weilchen zurück ziehen, bis wir uns zur Nachtruhe wieder sehen. Yran und Malagen werden dir nicht mehr von der Seite weichen, du verstehst das sicher. Wir könnten auch versuchen Bannkreise zu basteln... mehr schlecht als recht, aber der effektivste Schutz für dich ist im Moment nun mal ein Kreis aus Drachen.“
Lyn war nun auch aufgestanden, war ein bisschen hin und her gelaufen, wartete aber noch, ob Darna oder Eli etwas fragen wollten.

Ansonsten würden sie sich am Abend wieder sehen, schlafen und dann …

...ihr Leben verändern!

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Samstag 9. November 2019, 11:08
von Eilmana Silva
Eilmana Sahs mit dem Rücken an Malagen gelehnt da und hatte die Augen geschlossen. Da sie in diesem Licht und bei der Entfernung zu den anderen kaum etwas erkennen konnte war es angenehmer die Augen geschlossen zu halten.
Es dauerte nicht lange da hörte sie Schritte, vermutlich weit vor den anderen und Eilmana war an der Gangart recht schnell klar das es sich um Lyn und Tarmas handeln musste die wohl noch die andere Begleitung von Darna im Schlepptau hatten. Eli hörte wie die drei in die Höhle rein kamen und sich still dazu setzten um Darnas Erklärungen weiter beizuwohnen.
Als Darna über ihre Loyalität Sprach schwirrten Elis Gedanken einen Moment lang um dieses Thema herum. Loyalität...Menschen hatten manchmal ein hohes Maß an Loyalität, es hing immer vom Stand und Beruf des Menschen ab, so hatte Eilmana es zumindest einst in einem Buch gelesen. Sie konnte Darna in diesem Punkt noch nicht so ganz verstehen, sie selbst hatte sich in ihrer Heimat nie so recht Zuhause gefühlt und die Endscheidung ihren Wald zu verlassen, war ihr nicht schwer gefallen. Sie hatte auch die Elfen ihres Volkes die ihre Heimat um keinen Preis der Welt verlassen wollten, nicht verstehen können, doch langsam erahnte Eilmana was es bedeutete sich an einem Ort vollkommen Zuhause zu fühlen.


Nach dem Darna ihre Ausführungen beendet hatte erfüllte Stille den Raum. Eli hob still den Kopf, dann senkte sie ihn wieder und konzentrierte sich auf ihr Gehör, sie hörte die tiefen beruhigenden Atemzüge des Drachen neben sich und etwas weiter die Atmung der anderen. Aus der Ferne klang Wasser Plätschern an ihr Ohr und draußen vor der Höhle hörte sie einen leichten Wind rauschen.
Sie zog die Luft selbst einmal Tief durch die Nase ein und atmete ganz langsam und ruhig wieder aus. Die Luft roch nach Salz und Kräutern, der Duft aus den Bädern der hier her strömte und Eli merkte wie wohl sie sich hier fühlte in mitten dieser Menschen die sie vielleicht auch bald als ihre Familie bezeichnen würde.

Diese Wohlige Stille wurde durch die Stimme von Casin durchbrochen: „Ich werde versuchen auf ein paar Details noch näher einzugehen, damit für alle Anwesenden der Kontext verständlicher wird.“
Eilmana hörte auch hier Still zu und versuchte all das zu Ordnen und zu verstehen.
Den Part mit der Seele die als Opfer nötig war, verstand sie sehr gut und es bildete sich eine kleine Sorgenfalte zwischen ihren Augenbrauen. Die Vorstellung das eine Seele geopfert werden musste war für die Elfe unerträglich. Doch Casin schaffte es mit ihrer Geschichte dem noch einen drauf zu setzten: „Beim ersten Vorfall dieser Art, waren alle Komponenten beisammen und vermutlich wäre es Darnas Seele selbst gewesen, die gefordert worden wäre, was der im Verbund befindliche Haraxwächter natürlich zu verhindern suchte, um seine an sie gebundenen Kräfte nicht dem Fluch zu opfern. - Rückschauend war die Wahl eines Kindes für den Fluch des Beschwörers natürlich sehr raffiniert, denn er ging davor aus, das Kinder sich viel und häufig freuen und lachen. Da aber eine reine Seele im Umkehrschluss sich natürlich unbewusst zur Wehr setzt, so wuchs Darna ohne Freude und ohne Lachen auf. Teils auch durch äußere Umstände unterdrückt, wie z.B. einem gleichaltrigen Peiniger, ...“
Bei diesen Worten lief es Eilmana Eis kalt den Rücken runter und sie schauderte für einen Augenblick. Sie legte ihre Arme um sich selbst, bis der Moment des Fröstelns langsam wieder verflog. Was Darna da erlebt hatte war schrecklich und Eilmana konnte sich tatsächlich gut vorstellen wie einsam, verlassen und Hilflos sich Darna oft gefühlt haben musste. Die Tatsache das jemand die Seele eines Kindes für solche Zwecke missbraucht hatte war schreklich und das er sie sogar bereit war zu Opfern, das konnte Eilmana einfach nicht verstehen, aber sie erinnerte sich an die schrekliche Szenen die sie bei den Dunkelelfen erlebt hatte und ein weiterer Schauer überkam sie. Die Knappin hatte gerade das vollständige Mitgefühl der Elfe die am liebsten aufgestanden wäre um Darna erneut zu umarmen...

Über ihre Eigene Berufung bezüglich dessen dachte sie dabei gerade nicht nach, aber sicherlich würde Eli später in einer ruhigen Minute für sich, den Moment der Umarmung Revue passieren lassen. Jetzt ging es aber erst mal um Darna und wie man ihr helfen konnte...

„...wie es bei uns Drachenreitern üblich ist.“ Erklang dann plötzlich eine andere Stimme...Lyn hatte den begonnen letzten Satz von Casin beendet und sorgte mit diesen Worten für große Fragezeichen über Eilmanas Kopf.

Bei „UNS“...dachte sie ...ist Casin etwa schon eine Drachenritterin...? hat sie schon einen Drachen...? Auf diese Frage hatte Eli gerade keine Klare Antwort und sie wollte in dieser Situation auch nicht mit so einer Frage dazwischen Platzen also schwieg sie und wartete was Lyn noch sagte:
„Für ein so junges Wesen hast du wirklich schon sehr viel durchgemacht. Zu viel möchte man meinen.“
Eli nickte zustimmend und Still...
„Ich kenne den Weg, wie ich dir helfen könnte und bin auch gewillt ihn mit dir zu gehen, … Es gibt nur ein kleines Problem.“
Nun Hob Eli erneut den Kopf und spitzte buchstäblich ihre eh schon Spitzen Ohren...
„Du hast betont, dass deine Treue Jorsa gilt, dass du dort eine Vergangenheit hast... Ich weiß aber auch, dass du in diplomatischer Mission als Abgesandte von deinem König hier her geschickt worden bist um die zukünftige Verbindung unserer Völker voran zu treiben. Du glaubst, dass du es deinem Land schuldig bist ihm Treue zu halten, doch was wäre deinem Land dienlicher, als deine Verbindung zu uns? ...bzw. zu einem Drachen!“
Wieder nickte Eilmana still als Zeichen dafür das sie diese Worte gut nachvollziehen konnte...
Was meine Familie wohl sagen würde, wenn sie erfahren das ich eine Drachenritterin bin...Ob einige der Ältesten die Zeit wo Drachmar noch nicht in Schlaf gefallen war, gut in Erinnerung hatten...
Eli hing kurz ihren Gedanken nach, lauschte aber schnell wieder Lyns Worten um nichts zu verpassen.
„Ich kann dir eines sagen: WENN du eine Verbindung zu einem Drachen eingehst – und Ja, das ist durchaus möglich! - dann hast du nur noch einen einzigen König in deinem Leben, nämlich ihn... oder sie natürlich, hihi. - Ein Drachenkind zu beschützen ist das machtvollste Gefühl, die stärkste Kraft und das schönste Geschenk, das ich bereit bin dir zu geben, wenn du es annehmen willst. Es sollte auch bald geschehen und...“
Das Lyn ihr gerade in diesem Moment zu zwinkerte, sah Eilmana nicht, dafür war sie zu weit weg und die Elfe hatte gerade auch noch die Augen geschlossen, aber sie spürte das sie angesehen wurde und hob den Kopf als Lyn weiter sprach:
„... und du wärst auch in den Prüfungen nicht ganz allein.“
Bei diesen Worten begann Eilmana die Augen zu öffnnen und sah unwissentlich in Lyns Richtung, Hatte sie Lyn da gerade richtig verstanden, bedeutete das, das auch sie....
Eilmana wagte es nicht diesen Gedanken weiter zu denken, sie starrte in Lyns Richtung und in ihren Augen sammelten sich Tränen der Freude.
„Es gäbe schon ein paar Vorbereitungen, ein paar Prüfungen, aber letztendlich zählt nur das eine: Das ein Drachenei euch erwählt.“
Eilmana begann zu lächeln, den Blick unbewusst immer noch auf Lyn gerichtet.
Am liebsten wäre sie aufgesprungen und vor Freude durch die Höhle getanzt doch Zeitgleich mit dieser Freude, verspürte sie einen dicken Klos in ihrem Hals und eine gewisse Angst. Würde es gut gehen, würde sie den richtigen Drachen finden, einen den auch Malagen Akzeptierte und umgekehrt? Und was für eine Prüfung? Konnte Eli in ihrem jetzigen Zustand überhaupt an einer Prüfung teilnehmen?
Dann kam ihr, ihr Traum wieder in den Sinn und die leise Hoffnung beschlich sie, das sie vielleicht wirklich von einem Drachen Geträumt haben konnte, den sie bald wirklich sehen würde...Die Magie des Drachenkönigs war beinah Gränzenlos, sicherlich konnte er auch die Träume beeinflussen die man hier träumte...
Yrans Stimme holte sie wieder zurück aus ihren Sorgen und Gedanken ins hier und jetzt:
„Wir hätten da ein paar zur Auswahl...“
Und Eli hörte das grinsen auf seinen Lippen was dazu führte das auch sie unweigerlich schmunzeln musste.
„... bzw. ein „paar“ die schon sehr sehr lange, viel zu lange, auf einen Reiter warten.“ ergänze Lyn Yrans Worte und Sprach weiter: „Darna, deine Not - die Notwenigkeit allein deinen Fluch zu brechen, das sollte dich nicht zu etwas zwingen, was sich als das schönste in deinem Leben herauszustellen könnte. Ich bin vor allem von deiner Offenheit begeistert und überzeugt, dass du eine Bereicherung für unserer Gemeinschaft wärst. Du hast einen starken Beschützerinstinkt und wenn man es genau nimmt, ist es keine Wahl zwischen zwei Königshäusern. Du musst das weniger politisch betrachten. Drachma ist kein Königreich, auch wenn wir einen 'Königsdrachen' haben. Drachma ist der Zusammenschluss aus Wesen, die sich einem gemeinsamen Ziel verschrieben haben. Dem Schutz der Drachen! Und das ist das einzige, was wir verlangen. Bedingungslose Liebe zu einem Wesen, dass dich braucht.“
Diese Worte waren klar an Darna gerichtete, aber Eilmana nahm sich diese Worte auch zu Herzen und dachte darüber nach wie es wohl sein würde.
Wieder hatte Eilmana das Gefühl angeschaut zu werden und lächelte einfach.
Lyn sprach weiter, und am klang ihrer Stimme wurde Eilmana klar das sie gerade sehr gerührt sein musste..
„Dein Leid hat dich zwar zu uns geführt, aber es könnte sich hier in etwas wirklich großes verwandeln.“
Yran gluckste.
„Ja, sehr groß...“
In diesem Moment prustete Eli kurz da die den Plötzlichen Lachreflex den Yran mit diesen Worten bei ihr auslöste nicht unterdrücken konnte. Doch es blieb glücklicherweise bei einem Prusten und das Lachen schluckte sie dann hinunter. Sie hatte den Schelm der in Yrans Stimme lag förmlich gehört und wusste einfach wie er gerade da sitzen musste um in sich hinein zu grinsen.
Doch sofort erklang Lyns Stimme wieder und Eli hörte einen neuen Unterton heraus. Es klang Ermahnend aber auch liebevoll, wie bei einer Mutter die mit ihrem Kind schimpft aber ihm doch nicht wirklich böse war.
„Er meint die Größe der Tiere. - Und er versucht die Dramatische Stimmung etwas durch seine Scherze zu mildern. Ich meine die Gefühle, die es braucht um einen Drachen zu bändigen, zu reiten und zu lieben.“
Eilmanas Gesicht wurde wieder ernster, sie beschlich ein leichtes Gefühl von schlechtem Gewissen weil sie sich bei Yrans Worten nicht im Griff hatte und das obwohl dieses Thema so ernst war. Doch Eli hatte auch eine große Erleichterung für sich und Darna empfunden da sie beide die Chance bekamen ein Drachenritter zu werden und somit auch die Chance hatten Darna für immer zu retten.
Eilmanas Gefühle waren einfach immer Schnell im wandel und meist so Intensiv wie man eine Naturgewalt und so Reagierte sie einfach immer unverfälscht und direkt.
Eli Spürte wie Malagen kurz zuckte und sie wusste einfach das Yran weiter grinste, das gab auch ihr wieder die Nötige Sicherheit in dieser Situation und beruhigte sie.
Dann erhob Tarmas seine Stimme und Eli zuckte kurz zusammen, doch selbst bei ihm hatte sie den Eindruck das er etwas gelöster Klang als sonst, aber Tarmas war eben Tarmas und so viel sein Teil zu dem Ganzen sehr Sachlich und auf den Punkt kommenden aus: „Darna, du hast hier viel erfahren, was teils für dich wichtig sein mach, teils aber für die Lösung deines Problems vollkommen irrelevant ist. Hintergründe der Vergangenheit sind gut und schön, aber ich finde, du solltest die Zukunft im Blick behalten. Das ist meine Meinung.“
Eli nickte wieder einmal leise und lauschte weiter. Lyn ergriff wieder das Wort:
„Ich würde vorschlagen, dass ihr beide noch einmal darüber schlaft und mir dann Bescheid gebt. Dies ist keine leichte Entscheidung. Ihr geht damit eine Verbindung fürs Leben ein.“
Obwohl Lyn mit diesen Worten ihnen die Option der Endscheidung überließ, hatte Eilmana den Eindruck als wüsste Lyn schon wie ihre Antwort ausfallen würde...
„Und ja, wenn du diesen Weg gehst, bist du automatisch eine Bürgerin Drachmas, egal in welchem Königreich du gezeugt wurdest. Dieser Bund steht über allen anderen, auch deiner Lehnstreue. Aber du wirst es auch nicht mehr anders haben wollen. Ich denke manchmal ist selbst das Wort 'Liebe' zu klein für den Bund den wir mit den Drachen haben... Ach ja, ...Darna, du hast diesen einen magischen Moment am Turm der Weisheit erlebt, als dich Tianas Blick traf... multipliziere das mit 100 und du erahnst, was auf dich zukommt, wenn du dich für uns entscheidest.“
Bürgerin Drachmars...
Diese zwei Worte schallten in Elis Kopf nach und sie lächelte Still vor sich hin. Für sie gab es keine schönere Vorstellung als ein Teil dieser Stadt zu sein. Und die Beschreibung von Lyn für die Liebe zu einem Drachen sorgte für eine Gigantische Vorfreude und Spannung die sich in Eilmana mit jeder Sekunde mehr ausbreitete.
„Unserer Welt ist voller Magie, denn unser aller Vater, ist der Königsdrache, der alle Magie in sich vereint. Deshalb besitzt er auch alle ihre Farben. Er ist der Regenbogendrache, Vater der Magie. Es gibt kaum etwas, das nicht möglich ist. Gerade DU weißt, ohne dass wir es aussprechen, wie allein ein keiner Teil seines Schatten auf dich gewirkt hat.“
Vor ihren verschlossenen Liedern verwandelten sich die Worte von Lyn in Bilder und sie dachte an den Moment in dem sie die Stufen nach unten ging um den Königsdrachen sein Ei zurück zu bringen. Der Schatten des Drachenkönigs hatte sich dort unten kurz über sie gelegt und Eilmana war von seiner Größe und von seiner Macht, seiner Ausstrahlung so beeindruckt gewesen wie von nichts anderem jeh zu vor. Für sie gab es an den Worten von Lyn nichts in Frage zu stellen, der Königsdrache musste beschützt werden und sein Kind ohnehin. Hatte sie es nicht zuvor schon eine Lange Zeit beschützt und hier her gebracht.
Immer wenn Eilmana daran dachte musste sie unweigerlich lächeln, sie war einfach unendlich gespannt darauf den kleinen Drachen der in diesem Ei steckt eines Tages kennen zu lernen.
„Sein Kind ist hier und muss beschützt werden, bis der nächste Zyklus beginnt. Es wäre uns eine Ehre, euch in unseren Reihen begrüßen zu dürfen... vorausgesetzt ihr willigt ein ...UND ein Ei erwählt euch.“
„...so einfach ist es eigentlich.“
Eilmana hörte ein lächeln in Lyns Stimme und nun stand sie langsam auf um den Weg zu Lyn zu suchen.
Vorsichtig blinzelte sie in das Verschwommene Bild ihrer Umgebung und hob dabei vorsichtig die Hände vor ihre Brust um nicht aus versehen vor etwas vor zu laufen.
Doch da spürte sie schon wieder eine Drachennase an ihrem Allerwertesten, die sie in die richtige Richtung schob.
Eilmana Tastete sich noch ein paar Zentimeter voran und ihre Hände fanden die Schulter von Lyn die bei Darna sahs. Jetzt blinzelte sie umher und fand auch das Gesicht von Lyn vor sich. Sie ging in die Hocke um Lyn besser ansehen zu können.
Sie Sah Lyn in die Augen und in Eilmanas blauen Augen sammelten sich Tränen.
Sie dachte noch einmal über ihre Worte nach...
„Ich,...ich bin überglücklich das ihr, du und der König mich als würdig betrachtete ein Teil dieser Stadt zu werden und was mich betrifft, ich werde mein bestes geben. Ich...ich habe noch viele Fragen aber....“
Sie blinzelte in die verschwommene Umgebung um dann wieder zu Lyn zu schauen...
„Ich denke das hat noch Zeit“
Sie lächelte und wischte sich die Tränen mit den Fingern von den Augen.

Dann erklang Yrans Stimme erneut:
„Ich hätte einen Vorschlag... ähm... Ich hoffe, dass es nicht seltsam klingt, aber...“
„Wir haben die Sorge über ein mögliches Portal in den Harax mit Darna geteilt und um dem entgegen zu wirken,... ähm... sollten wir so nah wie möglich beisammen bleiben. Also ich meine auch in den Ruhephasen. Ich... ach, was solls! Ich schlage vor, dass wir alle zusammen schlafen.“
Eli konnte den Blick von Yran aus der Entfernung leider nicht sehen, doch sie wusste einfach das er ein wenig Traurig darum war die Nacht nicht mit ihr alleine Verbringen zu können. Doch Eli lächelte. Sie wusste das es gerade für Darna das wichtigste war so viele helfende Hände und Klauen um sich zu haben wie Möglich.
„Logistisch brauchen wir eine der großen Höhlen, wo sowohl die Drachen, als auch wir uns gemütlich machen und einrichten können. Plau Ren übernimmt dann am besten den äußeren Kreis und Malagen das Zentrum. Jeder andere sucht sich einen Platz im Zwischenraum.“
Eli hörte wie Tarmas aufstand und sagte:
„Ich werde das schon mal vorbereiten. Ich sag Bescheid, wenn wir fertig sind.“
Dann hörte sie wie seine schritte sich wieder entfernten.

Lyn erkundigte sich noch einmal bei Darna ob sie Fragen hatte, und lief dabei wieder ein wenig herum. Um sich dann bald von der Gruppe zu verabschieden.

Eilmana hockte neben Darna und legte eine Hand auf die Hand der Knappin um ihr dann mit einem Hoffnungsvollem Lächeln in die Augen zu schauen.
Eilmana schwirrten viele Worte durch den Kopf die sie Darna gern gesagt hätte, das sie sich freute sie besser kennen zu lernen, das sie gerne ihre Freundin werden wollte und das alles gut werden würde, doch jetzt gerade war jedes weitere Wort vielleicht zu viel, also schwieg Eilmana einfach nur und lächelte. Nach einem Moment der Stille in der Darna auch wieder die Chance hatte ihr etwas zu sagen, stand sie auf und tastete sich durch die Dunkelheit zu Yran...

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Dienstag 12. November 2019, 14:00
von Darna von Eibenau
„Ich werde versuchen auf ein paar Details noch näher einzugehen, damit für alle Anwesenden der Kontext verständlicher wird.“
Oh. Danke. Darna rauschte selber der Kopf, und so hörte sie mit am aufmerksamsten zu, was Chasin ordnete. Sie hatte das Gefühl, dies alles nun schon so oft erzählt zu haben, dass sie kaum mehr klar zuordnen konnte, wem sie was berichtet und wann sie was selber erfahren hatte. Eine Zusammenfassung von der Person, die alles speicherte, war perfekt!
"..hatten insofern nichts mit dem im Feuer entstehenden Fluch zu tun.." - Mit dem im Feuer entstehenden Fluch? Die Knappin furchte die Stirn. Welchem Feuer? Dem Scheiterhaufen, auf dem der Magier verbrannt war? Eine ungute Ahnung flüsterte ihr zu, dass das nicht gemeint war. Der Fluch war IM Feuer entstanden...
Feuer.
Lachen.
Seele.
"Sie schienen nach dir greifen zu wollen", hatte Basil erzählt und es schnürte Darnas Brust zu, als ihr klar wurde, in welcher Gefahr sie schon geschwebt hatte. Oder Leon? Götter, wenn sie mit ihm "der drittschönsten Sache der Welt" gefrönt hätte... hätte nur Feuer gefehlt? Wäre das von irgendwo schon her gekommen? Und wenn hier in Drachma ein Drache dem zum Opfer fiele... Nein! Diesen Faden sollte sie definitiv nicht weiter spinnen!
Mit einem dicken Kloß im Hals lauschte sie weiter Chasin.

"Rückschauend war die Wahl eines Kindes für den Fluch des Beschwörers natürlich sehr raffiniert, denn er ging davor aus, das Kinder sich viel und häufig freuen und lachen. Da aber eine reine Seele im Umkehrschluss sich natürlich unbewusst zur Wehr setzt, so wuchs Darna ohne Freude und ohne Lachen auf. Teils auch durch äußere Umstände unterdrückt, wie z.B. einem gleichaltrigen Peiniger, ...“
Darna sackte die Kinnlade nach unten. Wie bitte? Durch den alkoholischen Nebel, der gemütlich ihr Denken zunehmend verschleierte, zuckten Blitze von aufkommender Erkenntnis und neuen Vermutungen, die... haarsträubend schienen. Niemals! Oder? Sie ächzte. Doch Chasin war noch längst nicht fertig, und Empörung regte sich in der Knappin:
"... oder der Wahl eines nicht ganz einfach zu erreichenden Lebensziels als Frau – die Ritterschaft in einem patriarchisch regiertem Königreich."
He! Das war keine von ihrem Unterbewusstsein nur zum Schutz aufgebaute Entscheidung, kein Schachzug nur aus einer Notwendigkeit heraus!
Das stimmt nicht! Ich WILL Ritter werden!
„JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!! Iiii wede ITTER!!!“, hörte sie Elli in ihrer Erinnerung und ein flüchtiges Grinsen huschte über ihr Gesicht, ließ die Empörung verpuffen. Noch ein Schluck aus der Flasche. Ja, Elli. Ich will auch Itter werden. Prost.
Sie überhörte darüber so halb die sonst etwas peinliche Bemerkung Chasins zu ihrer 'erwachten Leidenschaft'. Überhaupt redete ihr die Tha'roon allmählich etwas zu schnell.
'Kontaktaufnahme'. Ja. 'Ungewöhnliche Zusammenarbeit'. 'Nicht einfach'. Oh ja!
'..ist es aber zu verdanken, dass Darna ihren Weg hier her gefunden hat.' Die Knappin hob die Flasche an, wie man es als Dankesgeste so tat. Ja, dafür, dass Er erst wie ein Dämon aussah, haben wir uns ganz gut zusammen gerauft!, musste sie den Werdegang mal anerkennen. Was für eine Abenteuerfahrt! Prost!
"..Zusammenfassend ist zu sagen, dass wir hier auf eine Verbindung mit einer Drachenseele hoffen, um den Fluch zu brechen. < ... > Darna war zu einem gewissen Teil an eine mächtige Seele gebunden und sollte es wieder sein, aber eben nicht nur zu einem kleinen Teil, sondern vollständig...“ Und hier übernahm Lyn fließend ohne, das ein Atemzug dazwischen hätte gepasst:
„...wie es bei uns Drachenreitern üblich ist.“

Die Gedanken der Knappin schienen sich dem hinzu zu fügen. Es war ein unglaublich schönes, warmes Gefühl im Bauch, wie eine Welle, die einen anhob, um einen mit sich zu tragen: Ich werde nicht Itter. Ich werde Drachen-itter!
Hi.
Hi hi hi hi!

Lyn setzte sich neben sie, und die junge Frau schien ihr recht gut gelaunt - nein, sogar ausgesprochen gut gelaunt - und aufgeschlossen entgegen zu blicken.
„Für ein so junges Wesen hast du wirklich schon sehr viel durchgemacht. Zu viel möchte man meinen.“ Ach Quatsch!, winkte Darna innerlich erstaunlich gelassen ab, verkniff sich aber gerade so einen Kommentar. Lyns Daumen strich über ihren Handrücken. Irgend etwas war hier gerade ernst, oder? Sie blinzelte etwas und versuchte, sich zu fangen.
„Ich kenne den Weg, wie ich dir helfen könnte und bin auch gewillt ihn mit dir zu gehen, … Es gibt nur ein kleines Problem.“
Ein kleines? Gut. Kriegen wir hin. Große hatte ich auch schon. Darna wollte an der Flasche nippen, stellte aber fest, dass das mit Lyn so dicht neben sich gerade irgendwie nicht passte. Oh ja, sie war deutlich angetrunken.
„Du hast betont, dass deine Treue Jorsa gilt, dass du dort eine Vergangenheit hast..."
Äh... ja. Sie nickte etwas schwammig. Und sie nickte auch zu dem, was folgte. Stimmte ja. Von Diplomaten wurde gefordert, dass sie sich dem Gastland weitestgehend anpassten, ohne ihre Loyalität zu ihrer Heimat zu vergessen. Das war vereinbar? Ja klar war das vereinbar! Guter Gedanke! Das war eigentlich wie so eine Hochzeit zwischen zwei Familien der verschiedenen Länder, nicht? Gang und gebe. Ihre Laune hob sich weiter.
„Ich kann dir eines sagen: WENN du eine Verbindung zu einem Drachen eingehst – und Ja, das ist durchaus möglich! - dann hast du nur noch einen einzigen König in deinem Leben, nämlich ihn... oder sie natürlich, hihi."
Öhm.
Jetzt blinzelte sie doch schwerfällig, als wäre das ein gewichtiger Einwand gewesen. Moment. Der Drache wurde ihr König? Darna warf einen Blick in die Runde. Die Leute hier wirkten nicht wie unterwürfige Gefolgsleute. Sondern wie... Partner eben. Sehr unterschiedliche Partner, ja, aber eine Einheit. Oder hatte sie das irgendwie metaphorisch gemeint? Besser zuhören: "Ein Drachenkind zu beschützen ist das machtvollste Gefühl, die stärkste Kraft und das schönste Geschenk, das ich bereit bin dir zu geben, wenn du es annehmen willst. Es sollte auch bald geschehen und...“
Damit sah sie an Darna vorbei zu Eilmana.
„... und du wärst auch in den Prüfungen nicht ganz allein.“

Das klang... gut. Das klang alles gut! Wieso... hakte es jetzt an irgendwas? Lyn hatte versucht, sie auf etwas hinzuweisen und Darna hatte das Gefühl, ein Detail verpasst zu haben. Welches?
Sie blinzelte und registrierte das erste Mal, seit sie die Flasche angefasst hatte, nicht wie gewohnt denken zu können. Es hatte etwas mit der Loyalität zu tun. Einem Seitenwechsel. Ja, das war es.
Sie kam entweder ganz nach Drachma, oder gar nicht. So funktionierte Diplomatie nicht.
Plötzlich waberten ihr wieder die Bedenken im Kopf herum, von denen Leon gesprochen hatte. Und ihre Eltern? Jorsan war in Gefahr! Sie warf einen Blick zu Eilmana, die wohl offensichtlich mit dem 'nicht allein' gemeint war, und auch bei der Elfe weiteten sich die Augen und Tränen begannen, in ihnen zu schimmern. Urgs. Der Elfe fiel das auch nicht leicht? Darna wusste gar nicht, ob sie Familie hatte und was sie alles zurück lassen müsste. Was, wenn Eilmana Nein sagte? Irgendwie kam ihr alles falsch vor. Irgendwas lief hier falsch. Menno.

„Es gäbe schon ein paar Vorbereitungen, ein paar Prüfungen, aber letztendlich zählt nur das eine: Das ein Drachenei euch erwählt.“
"Was für Prüfungen? Eigentlich mag ich Prüfungen", warf Darna abgelenkt dazwischen, aber es klang ziemlich brummig. Vor Prüfungen hatte sie keine Angst. Und davor, dass ein Drache sie auswählte, eigentlich auch nicht. Ihre Angst vor Feuer? Darauf war Chasin gar nicht eingegangen. Spielte das keine Rolle? Vermutlich nicht, oder? Wenn sie Partnerin eines Feuerdrachen würde, würde der ihr wohl als erstes beibringen, dass sie vor Feuer keine Angst mehr haben musste. Feuer war ja eigentlich schön... wenn da nur nicht immer diese kleine, aber eindringliche Alarmglocke wäre...
und... ähm, tja. Verbrennen war auch äußerst unlustig. Darnas Augen starrten für einen Moment glasig unfixiert in die Gegend.
Sie ruckte etwas aus diesen Gedanken gerissen mit dem Kopf, als Lyn ihr einen gewissen Abstand ließ.
„Darna, deine Not - die Notwenigkeit allein deinen Fluch zu brechen, das sollte dich nicht zu etwas zwingen, was sich als das schönste in deinem Leben herauszustellen könnte. Ich bin vor allem von deiner Offenheit begeistert und überzeugt, dass du eine Bereicherung für unserer Gemeinschaft wärst."
Dieses Kompliment wärmte sie für einen kurzen Moment und sie holte tiefer Luft, kam etwas zur Ruhe. Aber der Ernst war zurück gekehrt.
"Du hast einen starken Beschützerinstinkt und wenn man es genau nimmt, ist es keine Wahl zwischen zwei Königshäusern. Du musst das weniger politisch betrachten. Drachma ist kein Königreich, auch wenn wir einen 'Königsdrachen' haben. Drachma ist der Zusammenschluss aus Wesen, die sich einem gemeinsamen Ziel verschrieben haben. Dem Schutz der Drachen! Und das ist das einzige, was wir verlangen. Bedingungslose Liebe zu einem Wesen, dass dich braucht.“
Darna glaubte ihr. Sie war regelrecht dankbar, dass es nicht allein um den Fluch ging. Geehrt, dass sie in Betracht gezogen wurde. Umso behutsamer, aber mit tiefstem erwachsenem Ernst fragte sie also:
"Und was ist mit den 'Wesen', die mich auch brauchen? Leon? Muss er dann allein nach Hause, zu einem Ritual, das ihn überfordert, zu einer Frau, die er nicht heiraten will, aber muss, mit einem Eissarg..." Sie machte eine ausschweifende Geste, die wohl nach draußen weisen sollte, "Eilmanas Opfer dafür... umsonst?" Sie sah Lyn an, ohne Provokation, aber mit dem Willen, ihre Bedenken begreiflich zu machen. "Was ist mit meinen Eltern, die am Rande eines Nebels leben, in dem schon Orks und Dunkelelfen gesichtet wurden? Meinem Bruder, der an einer Front Gegnern gegenüber steht, die mit den Dunkelelfen zusammen eine Dämonenseuche beschworen haben, um Jorsan zu vernichten? Nein, nicht zu vernichten... zu..." Ihr Gesicht verzog sich in Abscheu. "..aufzufressen. Tausende Menschen selbst an ihren kleinsten Gebrechen elendig verrecken zu lassen, bevor man über sie hinwegstürmt. Und ich habe Morgherias Hauch besiegt, ja, aber sie werden sich Neues einfallen lassen! Und weil das letzte nicht funktionierte, also etwas Schlimmeres. Sie haben sich mit den Piraten von Rumdett verbündet, schon jetzt sind die Meere im Süden und Osten unsicher.
Und sie schicken uns da noch auf eine dämliche Knappenprüfung", fauchte sie und schüttelte den Kopf. "Ihr sagtet, ich habe einen starken Beschützerinstinkt.
Ja."
Darna sah Lyn an. Genau das war gerade das Problem.
Die Knappin hob die Flasche und nahm sehr undamenhaft noch einen großen Schluck. Dieses Zeug war wirklich lecker, und es half! Ihre sonst so klare Artikulation hatte angefangen, auszufasern, wenn man darauf achtete, und es wurde zügig immer deutlicher.
"Nichts war jemals so verlockend wie dieses Angebot, gar keine Frage." Das kam aus tiefstem Herzen. Sie wischte sich mit der Daumenkuppe den Mundwinkel ab.
"Und wenn ich Egoist bin, lass ich alles über Bord fallen und ruf begeistert: ja!
Aber ich bin kein Egoist. Wenn ich danach sehe, wie mein Heimatland zugrunde geht, während ich ein putziges Drachenbaby knuddel, wird das später eine sehr unglückliche Beziehung. Ich würde mir ewig Vorwürfe machen - und schlimmstenfalls ihm."
Sie atmete frustriert aus. Irgendwas hing in der Luft. Sie wedelte mit der Flasche. "Ähm, das ist keine Drohung. Also: nicht so gemeint.
Und auch keine Erpressung!
Ich mein nur...
och mann." Sie ließ den Kopf nach vorne sinken. Verflixt, wieso war das alles so schwierig?!
"Habt ihr keine Heimat?" Sie sah in die Runde. Die waren alle so lange hier, sie hatten das alles vermutlich vergessen, oder? "Was tätet ihr, wenn sie überrannt wird, wenn das, was ihr kanntet und liebtet, abgeschlachtet wird?"

(etwas später im Gespräch)*
„Dein Leid hat dich zwar zu uns geführt, aber es könnte sich hier in etwas wirklich großes verwandeln.“ Yran gluckste. „Ja, sehr groß...“
Lyn schaute kurz leicht tadelnd aber liebevoll zu ihm. „Er meint die Größe der Tiere. - Und er versucht die Dramatische Stimmung etwas durch seine Scherze zu mildern. Ich meine die Gefühle, die es braucht um einen Drachen zu bändigen, zu reiten und zu lieben.“

Darna warf einen Blick zu Yran, während sie schon wieder Lyn lauschte und ein Grinsen grub sich tief in ihren linken Mundwinkel. 'Sehr groß'? Oho, das klang... verlockend? Hrhr. Dann schweifte ihr Blick etwas zu flüssig zu Lyn zurück und ihre Brauen zogen sich zusammen.
"Zu bändigen?", echote sie. "Was meint Ihr mit 'zu bändigen'?"
Aber das meinten die wohl nicht so ernst, wie sie es gerade auslegte, oder? Selbst Tarmas schmunzelte! Aber er hatte auch etwas zu sagen:
"Darna, du hast hier viel erfahren, was teils für dich wichtig sein mag, teils aber für die Lösung deines Problems vollkommen irrelevant ist. Hintergründe der Vergangenheit sind gut und schön, aber ich finde, du solltest die Zukunft im Blick behalten. Das ist meine Meinung.“
"Und die ist mir ohne jeden Zweifel wichtig!", bestärkte ihn die Knappin sofort und drängte wohl den meisten den Eindruck auf, dass man ihr spätestens jetzt die Flasche weg nehmen sollte. "Aber Ihr habt... mit Verlaub... nischt den leisesssten Schimmer!"
Die Siebzehnjährige schaute den Jahrhunderte alten Drachenreiter frontal an und deutete zu Chasin. "Die hat mir da eben in so 'nem banalen Nebensatz erklärt, warum ich... elf Jahre lang, die selbst meinem Untermieter verflixt lang geworden sind! so komisch war, wie ich war! Also: nicht komisch! Habt Ihr 'ne Ahnung, was für 'ne beschissene Zeit das war? Ich hab mich dauernd gefragt, ob ich schuld daran bin, dass die anderen so fiese zu mir sind. Talarion erzzzählt mir was von 'Wetrachte es als Lysanthors Ssegen, mein Kind'" - sie ahmte dabei salbungsvoll eine gewichtige Stimme und Haltung nach, dass alleine diese Darstellung voller Widersprüche schon zum Lachen reizte - und holte dann weiter aus:
"..während Gernot mich mit 'nem Holzschwert grün und blau prügelt, nur weil ich trotz allem das Protokoll einhalten wollte, diesem blöden Mistkerl tschum Geburtztag zu gratulieren und ihm in die Feier rein geplatzt bin. Prompt alle still. Völlig still! Darna, die Spaßbremse!"
Sie machte Anstalten, als hätte sie die Flasche jetzt wegwerfen wollen - gut, dass sie irgendwie abhanden gekommen war. "Und dann erfahr ich in 'nem Nebensatz: ich bin nicht schuld! 'Unbewuscht gewehrt'!" Sie schnaufte. "Isch hab denen allen den Arsch gerettet, das hab ich!"
Sie lachte kurz und hob den Zeigefinger. Was jetzt kam, musste so wichtig sein, wie es nur einem Betrunkenen sein konnte:
"Und wenn isch 'ne putzige Idee hab, dann hat dieser Mistkerl das auch noch gewusst."
Sie schwieg kurz, als müsse sie da selber nochmal drüber nachgrübeln und brummelte schwammig: "Isch hab mich nämlich die ganze Zeit gewundert, wieso der Templer geworden ist. Wenn das die ganze Zeit sein Auftrach war, dann macht das sogar Sinn... Die haben... Die haben mich tagelang ausssgefragt, und ich weiß nicht mehr, was alles..."
Sie sah schwer überlegend die anderen an, als müssten die Anwesenden jetzt völlig verstehen, von was sie redete:
"Die müssen doch eigentlich raus gekriegt haben, was mit mir los ist..."
Sie klang gerade fast nüchtern. Sie war es nur eindeutig nicht.
"Was... ...
nix mit dem Drachen zu tun hat. Hassu recht." Oh. Sie erinnerte sich sogar daran, von was Tarmas eigentlich geredet hatte?
"Aber!", hob die Knappin nochmal den Zeigefinger. Und wieder schien sie irgend einen Lehrmeister zu zitieren: "Nur wer die Vergangenheit versteht, kann für die Zukunft weise entscheiden!"

„Ich würde vorschlagen, dass ihr beide noch einmal darüber schlaft und mir dann Bescheid gebt. Dies ist keine leichte Entscheidung. Ihr geht damit eine Verbindung fürs Leben ein.“
"Isch muss vorher nochmal mit Leon reden!"
Oh ja, schlafen schien eine vernünftige Option zu sein. Die Knappin schien mit dem absichtlichen Betrinken über das Ziel hinaus geschossen zu sein. Hinterher erinnerte sie sich nicht einmal mehr an alles, was hier gesagt worden war - nicht einmal mehr an alles, was sie selber gesagt hatte.
"Ach ja, ...Darna, du hast diesen einen magischen Moment am Turm der Weisheit erlebt, als dich Tianas Blick traf... multipliziere das mit 100 und du erahnst, was auf dich zukommt, wenn du dich für uns entscheidest."
Die Knappin furchte die Stirn. Da war was... Himmel, das Denken fiel so schwer! Aber das war wichtig gewesen!
"Also... ähm.... wenn das... Wenndasn Feuerdrache is... dann..."
Sie sah eindringlich Lyn an und warnte sie mit gehobenem Zeigefinger:
"Ihr wisst schon: Freuen... Feuerdrache... Drachenseele... - nicht gut."
Aber sie schien selbst betrunken grob zu verstehen, dass im Schatten des Königsdrachen eine Menge möglich war. "Dann sagt ihm halt, dass er da aufpassen muss, ja? Ich will mich nicht freuen und den kleinen Schnuckel damit an den Haraksch verfüttern! Dasch täte mir leid! Ne. Mehr als leid. Das... wooh.." Irgendwo erhob sich jemand, und auch Darna hatte versucht, aufzustehen.

Oh, Eilmana weinte ja schon wieder! Das sollte sie nicht! Darna ging zu ihr, um sie zu trösten. Soweit zumindest der Plan.


* (# Ich hoffe, es ist okay, dass ich hier einen Einschub gemacht habe. Wenn nicht, bitte PN, wir regeln das)

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Donnerstag 14. November 2019, 20:32
von Erzähler
Eli reagierte klar, emotional und prompt:
„Ich,...ich bin überglücklich das ihr, du und der König mich als würdig betrachtete ein Teil dieser Stadt zu werden und was mich betrifft, ich werde mein bestes geben. Ich...ich habe noch viele Fragen aber....“
Eilmana blinzelte in die verschwommene Umgebung um dann wieder zu Lyn zu schauen...
„Ich denke das hat noch Zeit“
Sie lächelte und wischte sich die Tränen mit den Fingern von den Augen. Eilmana hockte neben Darna und legte eine Hand auf die Hand der Knappin um ihr dann mit einem hoffnungsvollem Lächeln in die Augen zu schauen. Ihr schwirrten viele Worte durch den Kopf die sie Darna gern gesagt hätte, das sie sich freute sie besser kennen zu lernen, das sie gerne ihre Freundin werden wollte und das alles gut werden würde, doch jetzt gerade war jedes weitere Wort vielleicht zu viel, also schwieg Eilmana einfach nur und lächelte.

Darna hingegen kämpfte mit dem zunehmenden Alkoholnebel, der ihren Geist durchzog. Plötzlich waberten ihr auch wieder die Bedenken im Kopf herum, von denen Leon gesprochen hatte. Und ihre Eltern? Jorsan war in Gefahr! Sie warf einen Blick zu Eilmana, die wohl offensichtlich mit dem 'nicht allein' gemeint war.

„Es gäbe schon ein paar Vorbereitungen, ein paar Prüfungen, aber letztendlich zählt nur das eine: Das ein Drachenei euch erwählt.“
"Was für Prüfungen? Eigentlich mag ich Prüfungen"
Vor Prüfungen hatte sie keine Angst. Und davor, dass ein Drache sie auswählte, eigentlich auch nicht. Weitere Bedenken bezüglich der Affinität zu Feuer verwirrten ihren Geist jedoch zunehmend.
„Darna, deine Not - die Notwenigkeit allein deinen Fluch zu brechen, das sollte dich nicht zu etwas zwingen, was sich als das schönste in deinem Leben herauszustellen könnte. Ich bin vor allem von deiner Offenheit begeistert und überzeugt, dass du eine Bereicherung für unserer Gemeinschaft wärst."
Dieses Kompliment wärmte sie für einen kurzen Moment und sie holte tiefer Luft, kam etwas zur Ruhe. Aber der Ernst war zurück gekehrt.
"Du hast einen starken Beschützerinstinkt und wenn man es genau nimmt, ist es keine Wahl zwischen zwei Königshäusern. Du musst das weniger politisch betrachten. Drachma ist kein Königreich, auch wenn wir einen 'Königsdrachen' haben. Drachma ist der Zusammenschluss aus Wesen, die sich einem gemeinsamen Ziel verschrieben haben. Dem Schutz der Drachen! Und das ist das einzige, was wir verlangen. Bedingungslose Liebe zu einem Wesen, dass dich braucht.“
Darna glaubte ihr. Sie war regelrecht dankbar, dass es nicht allein um den Fluch ging. Geehrt, dass sie in Betracht gezogen wurde. Umso behutsamer, aber mit tiefstem erwachsenem Ernst fragte sie also:
"Und was ist mit den 'Wesen', die mich auch brauchen? Leon? Muss er dann allein nach Hause, zu einem Ritual, das ihn überfordert, zu einer Frau, die er nicht heiraten will, aber muss, mit einem Eissarg..."
Sie machte eine ausschweifende Geste, die wohl nach draußen weisen sollte,
"Eilmanas Opfer dafür... umsonst?"
Sie sah Lyn an, ohne Provokation, aber mit dem Willen, ihre Bedenken begreiflich zu machen und Lyn hielt ihren Blick gefangen. Aufmerksam lauschte sie den folgenden Bedenken, die nun frei und ungefiltert, teils auch etwas verwirrend aus der Knappin sprudelten.
"Was ist mit meinen Eltern, die am Rande eines Nebels leben, in dem schon Orks und Dunkelelfen gesichtet wurden? Meinem Bruder, der an einer Front Gegnern gegenüber steht, die mit den Dunkelelfen zusammen eine Dämonenseuche beschworen haben, um Jorsan zu vernichten? Nein, nicht zu vernichten... zu..."
Ihr Gesicht verzog sich in Abscheu.
"..aufzufressen. Tausende Menschen selbst an ihren kleinsten Gebrechen elendig verrecken zu lassen, bevor man über sie hinweg stürmt. Und ich habe Morgherias Hauch besiegt, ja, aber sie werden sich Neues einfallen lassen! Und weil das letzte nicht funktionierte, also etwas Schlimmeres. Sie haben sich mit den Piraten von Rumdett verbündet, schon jetzt sind die Meere im Süden und Osten unsicher. Und sie schicken uns da noch auf eine dämliche Knappenprüfung...Ihr sagtet, ich habe einen starken Beschützerinstinkt. Ja."
Darna sah Lyn an. Genau das war gerade das Problem. Die Knappin hob die Flasche und nahm sehr undamenhaft noch einen großen Schluck. Dieses Zeug war wirklich lecker, und es half! Ihre sonst so klare Artikulation hatte angefangen, auszufasern, wenn man darauf achtete, und es wurde zügig immer deutlicher.
"Nichts war jemals so verlockend wie dieses Angebot, gar keine Frage."
Das kam aus tiefstem Herzen. Sie wischte sich mit der Daumenkuppe den Mundwinkel ab.
"Und wenn ich Egoist bin, lass ich alles über Bord fallen und ruf begeistert: ja! Aber ich bin kein Egoist. Wenn ich danach sehe, wie mein Heimatland zugrunde geht, während ich ein putziges Drachenbaby knuddel, wird das später eine sehr unglückliche Beziehung. Ich würde mir ewig Vorwürfe machen - und schlimmstenfalls ihm."
Sie atmete frustriert aus. Irgendwas hing in der Luft. Yran sah so aus, als ob er etwas sagen wollte, aber Lyn hob den Zeigefinger und ließ Darna damit weiter reden. Die Knappin bemerkte die kleine Geste vielleicht nicht einmal und wedelte mit der Flasche.
"Ähm, das ist keine Drohung. Also: nicht so gemeint. Und auch keine Erpressung! Ich mein nur... och mann."
Sie ließ den Kopf nach vorne sinken. Verflixt, wieso war das alles so schwierig?! Sogar Lyn hatte etwas mitleidig die Brauen gehoben, aber da lag keine Ablehnung in ihrem Blick...nur Verständnis.
"Habt ihr keine Heimat?"
Sie sah in die Runde. Die waren alle so lange hier, sie hatten das alles vermutlich vergessen, oder?
"Was tätet ihr, wenn sie überrannt wird, wenn das, was ihr kanntet und liebtet, abgeschlachtet wird?"
Natürlich war es Yran der prompt zu einer Antwort ansetzte:
„Auch wir hatten alle einen Ort an dem wir geboren worden sind, Darna. Es ist keinem von uns in dieser Situation leicht gefallen das zu tun was...“
Aber er wurde durch Lyn unterbrochen. Anscheinend hatte er noch etwas sagen wollen, was er wohl nicht durfte. Gehörte das hier vielleicht schon zu den Prüfungen?
„Yran - Nicht!“
Ihr Ton war nicht sonderlich scharf gewesen, aber Yran sah trotzdem sofort zu ihr und schwieg. Lyn nickte und wandte sich wieder an Darna:
„Es ist richtig, dass wir alle etwas vor langer Zeit verloren haben, Darna. Aber vielleicht solltest du dir nicht die Frage stellen, was du vermeintlich alles NICHT kannst, wenn du einen Drachen an deiner Seite hast, sondern eher, was PASSIEREN könnte, wenn du so wie du jetzt bist, zu deinem Leon gehst, deinen Eltern oder in einen Krieg ziehst. Ich sage es ganz unverblümt... Du bist derzeit eine ziemliche Gefahr für deine Umwelt....und dein Leid hat dich zwar zu uns geführt, aber es könnte sich hier in etwas wirklich großes verwandeln.“
Yran gluckste.
„Ja, sehr groß...“
Darna warf einen Blick zu Yran, während sie schon wieder Lyn lauschte und ein Grinsen grub sich tief in ihren linken Mundwinkel... Ein Grinsen! Kein Lachen, aber ein Grinsen und NICHTS passierte! Auch Eilmana prustete leise und verdrückte sich ein Lachen. Dann schweifte ihr Blick etwas zu flüssig zu Lyn zurück. Selbst Tarmas schmunzelte! Aber er hatte auch etwas zu sagen:
"Darna, du hast hier viel erfahren, was teils für dich wichtig sein mag, teils aber für die Lösung deines Problems vollkommen irrelevant ist. Hintergründe der Vergangenheit sind gut und schön, aber ich finde, du solltest die Zukunft im Blick behalten. Das ist meine Meinung.“
"Und die ist mir ohne jeden Zweifel wichtig!"
, bestärkte ihn die Knappin sofort und drängte wohl den meisten den Eindruck auf, dass man ihr spätestens jetzt die Flasche weg nehmen sollte.
"Aber Ihr habt... mit Verlaub... nischt den leisesssten Schimmer!"
Hatten sie das? Was wusste Darna schon über die Vorgeschichten der Drachenreiter... Die Siebzehnjährige schaute den Jahrhunderte alten Drachenreiter frontal an und deutete zu Chasin.
"Die hat mir da eben in so 'nem banalen Nebensatz erklärt, warum ich... elf Jahre lang, die selbst meinem Untermieter verflixt lang geworden sind! so komisch war, wie ich war! Also: nicht komisch! Habt Ihr 'ne Ahnung, was für 'ne beschissene Zeit das war? Ich hab mich dauernd gefragt, ob ich schuld daran bin, dass die anderen so fiese zu mir sind. Talarion erzzzählt mir was von 'Wetrachte es als Lysanthors Ssegen, mein Kind'....während Gernot mich mit 'nem Holzschwert grün und blau prügelt, nur weil ich trotz allem das Protokoll einhalten wollte, diesem blöden Mistkerl tschum Geburtztag zu gratulieren und ihm in die Feier rein geplatzt bin. Prompt alle still. Völlig still! Darna, die Spaßbremse!"
Sie machte Anstalten, als hätte sie die Flasche jetzt wegwerfen wollen - gut, dass sie irgendwie abhanden gekommen war.
"Und dann erfahr ich in 'nem Nebensatz: ich bin nicht schuld! 'Unbewuscht gewehrt'!...Isch hab denen allen den Arsch gerettet, das hab ich!"
Lyn nickte sogar!!! Auch Chasin kickte, auch wenn etwas sparsamer, wie es ihre Art war. Es war zum Haare raufen! Sie hatte Recht! Sie hatte al die Jahre ihre Umgebung durch ihre starre Art gerettet! Sie hatte sie beschützt! Sogar Gernot! Darna lachte kurz und hob den Zeigefinger. Was jetzt kam, musste so wichtig sein, wie es nur einem Betrunkenen sein konnte:
"Und wenn isch 'ne putzige Idee hab, dann hat dieser Mistkerl das auch noch gewusst....Isch hab mich nämlich die ganze Zeit gewundert, wieso der Templer geworden ist. Wenn das die ganze Zeit sein Auftrach war, dann macht das sogar Sinn... Die haben... Die haben mich tagelang ausssgefragt, und ich weiß nicht mehr, was alles...Die müssen doch eigentlich raus gekriegt haben, was mit mir los ist...“
Chasin wiegte ihren Kopf hin und her, ganz so, wie sie es in Situationen tat, in der sie Wahrscheinlichkeiten gegeneinander abwog. Mist! Wahrscheinlich hatte Darna wieder Recht! Aber da alles half ihr JETZT nicht!
„... Was... ...nix mit dem Drachen zu tun hat. Hassu recht."
Oh. Sie erinnerte sich sogar daran, von was Tarmas eigentlich geredet hatte?
"Aber!...Nur wer die Vergangenheit versteht, kann für die Zukunft weise entscheiden!"
Lyn nickte hier abermals zustimmend, auch wenn da eine Sekunde Zögern dazwischen lag. Vielleicht ein kleines gedachtes „Aber“? Ein Zusatz? Dann redete sie weiter und brachte Darna damit von ihren wilden Theorien und Spekulationen ab:
„Darna, wir alle verstehen, dass du Sorgen hast. Deine Vergangenheit ist dir näher als uns die Unsere, aber auch wir mussten diese Entscheidung treffen. Mehr kann ich dir zu diesem Zeitpunkt dazu nicht sagen. Du wirst ohne alles zu wissen deine Wahl treffen müssen...“
Etwas ungesagtes schwang in diesen Worten mit und Eilmanas Feinfühligkeit klingelte leise in ihren Ohren. Was war es, was Lyn hier gerade tat? Sie verlangte etwas schon jetzt, dass für Darna so schwierig war, was Eilmana aber sehr leicht fiel... Trotzdem konnte und durfte wahrscheinlich die Stadtherrin Drachmas hier etwas nicht aussprechen. Also ja, sie befanden sich beide schon mitten in den Prüfungen!
Lyn fuhr fort:
„Ich würde vorschlagen, dass ihr beide noch einmal darüber schlaft und mir dann Bescheid gebt. Dies ist keine leichte Entscheidung. Ihr geht damit eine Verbindung fürs Leben ein.“
"Isch muss vorher nochmal mit Leon reden!"
Oh ja, schlafen schien eine vernünftige Option zu sein. Die Knappin schien mit dem absichtlichen Betrinken über das Ziel hinaus geschossen zu sein. Lyn sah man dazu nur ein fast mütterliches Schmunzeln an.
"Ach ja, ...Darna, du hast diesen einen magischen Moment am Turm der Weisheit erlebt, als dich Tianas Blick traf... multipliziere das mit 100 und du erahnst, was auf dich zukommt, wenn du dich für uns entscheidest."
Die Knappin furchte die Stirn. Da war was... Himmel, das Denken fiel so schwer! Aber das war wichtig gewesen! Und schon wieder huschten ihre Gedanken wild umher:
"Also... ähm.... wenn das... Wenndasn Feuerdrache is... dann..."
Sie sah eindringlich Lyn an und warnte sie mit gehobenem Zeigefinger:
"Ihr wisst schon: Freuen... Feuerdrache... Drachenseele... - nicht gut."
Aber sie schien selbst betrunken grob zu verstehen, dass im Schatten des Königsdrachen eine Menge möglich war. ...und außerhalb des Schattens, also in ihrer Realität und nicht an einen haraxischen Drachen gebunden, vielleicht sogar noch mehr...
"Dann sagt ihm halt, dass er da aufpassen muss, ja? Ich will mich nicht freuen und den kleinen Schnuckel damit an den Haraksch verfüttern! Dasch täte mir leid! Ne. Mehr als leid. Das... wooh.."
Irgendwo erhob sich jemand, und auch Darna hatte versucht, aufzustehen. Ihr Blick fiel auf Eilmanas feuchte Wangen. Oh, sie weinte ja schon wieder! Das sollte sie nicht! Darna ging zu ihr, um sie zu trösten. Soweit zumindest der Plan. Da die Eli schon neben ihr gesessen hatte, sie selbst aufgestanden war, brauchte sie sich nur wieder hinzusetzten und sogleich lagen sie sich in den Armen.
Alkoholnebel war auch manchmal zu etwas positiven gut.

Nach einigen Momenten der Stille in der Darna und sie sich in den Armen gelegen hatte, stand Eilmana auf und tastete sich durch die Dunkelheit zu Yran. Der Weg zu ihm war viel kürzer als erwartet, denn er kam ihr natürlich entgegen, sobald sie aufgestanden war. Er nahm ihre Hand, führte sie kurz an seine Lippen, küsste ihre zarte Haut und legte sich dann ihren Arm um seine Hüfte. Einen Arm schlang er um ihre Schultern und führte sie so sicher ein Stück von den Anderen weg. Dort nahm er ihr Gesicht in seine Hände, sagte kein Wort, aber seine nahen Augen sprachen auch ohne Worte zu ihr.
Sie brauchte keine Angst zu haben! Sie musste einfach...
Vertrauen.
Er lächelte und Malagen, der mitgekommen war, drückte seinen langen Nasenrücken gegen Elis Hinterteil und fast den ganzen Rücken. Er drückte sie gegen Yran und es fühlte sich gut an. Yran lachte leise und seufzte dann theatralisch. Dann legte er sein Gesicht an Elis Hals und flüsterte:
„Glaub mir, ich würde heute Nacht gern ganz andere Dinge mit dir machen, als dich mit anderen zu teilen!!!“
Ein wehmütiges Lächeln und ein durch und durch heißer Kuss folgte, in dem Eilmana kurz hätte schwören können, Yran besäße deutlich mehr Hände als nur zwei und er führte sie mehr als nur zielsicher an Körperstellen, die ihre Lust zu wecken wussten.
Dann knurrte er leise, ließ sie los und atmete einmal lang aus. Völlig derangiert stand Eli an seinen vorgesteckten Armen da und fühlte seine Hände auf ihren Schultern. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und lächelte. Dann gingen sie zurück und auch dort hatte sich die Gruppe aufbruchsbereit gemacht.

Darna hatte in der Abwesenheit der Elfe von Tarmas Gesellschaft erhalten, der unbemerkt zurück gekommen war. Seine ruhige und schweigsame Art, strahlte Sicherheit aus. Als Lyn weit genug weg war und sich gerade mit Chasin ein 'Wettstarren' lieferte, rutschte er etwas näher und sprach leise:
„Ein Rat. Es ist nicht Lyns Aufgabe, dich zu überzeugen. Das Angebot steht nur bis Morgen Abend zum Mondaufgang. Du musst entscheiden, was du wagen willst. Niemand kann dir sagen, was die Zukunft bringt, ob Leon dich oder jemand anderen heiratet, ob du jemand anderen heiratest, deine Familie mit oder ohne einen Drachen an deiner Seite sicherer an der Grenze zu den Nebeln wäre oder dein Bruder von der Schlacht siegreich Heim kehren wird. Auf nichts davon hast du Einfluss. Du musst nur wissen, ob du diesen Weg allein oder im Verbund mit einem Drachen gehen willst.“
Er brachte es auf den Punkt. Klarer, als jeder andere es konnte! Und damit stand er auch schon auf, und das kurz bevor Lyn sich wieder zu ihnen beiden umdrehte. Sie sah Tarmas etwas fragend an, aber es geschah nichts weiter. Vielleicht hatte er gerade etwas verbotenes getan, vielleicht auch nicht. Seine Worte waren schnell und einfach, fast monoton zu ihr vorgedrungen. Sie hatten jetzt auch nicht wirkliche Geheimnisse enthüllt. … nur kalte Wahrheiten, gesprochen in der Hoffnung sie würden in ein warmes Herz fallen, wo sie Triebe bilden konnten und Darna vielleicht auf den Weg halfen.

Da traten auch schon Eilmana und Yran zurück in die Eingangshöhle der unterirdischen Thermen. Eli hatte rote Wangen und Yran stand eine Strähne wie ein Fühler vom Kopf ab. Lyn wandte sich ihnen zu und seufzte leise. Dann sah sie zu Tarmas und Darna:
„Ist die Höhle fertig?“
Tarmas nickte und fügte hinzu:
„Ich begleite Darna zu Leon und wir werden dann folgen. Delilah ist schon dort.“
Er hatte wohl nach ihr gesehen. Lyn nickte zustimmend. Lyn, Chasin, Yran und Eilmana gingen mit Malagen schon mal vor. Tarmas begleitete Darna schweigsam zur Taverne und als sie vor Leons Tür ankamen, hörten sie von drinnen gleichmäßiges Schnarchen. Tarmas wandte sich an Darna.
„Es wäre besser ihn ruhen zu lassen. Wir brauchen seine Kraft morgen für Eilmana. Du solltest ihn jetzt nicht wecken. Ich kann ihn auch so mitnehmen...“
Er griff in sein halb offen stehendes Hemd und zog einen kleinen Beutel hervor. Mit zwei Fingern öffnete er vorsichtig das feine Leder und tauchte dann einen hinein. Als er ihn wieder heraus gezogen hatte, klebte feiner weißer...nein, regenbogenfarbener Staub daran.
„Wirkt so ähnlich wie Feenstaub. Das lässt ihn ein paar Stunden tief schlafen. Er braucht die Erholung.“
Damit ging er, wohl ohne von Darna aufgehalten zu werden, in Leons Zimmer, stäubte das weiße Pulver über sein Gesicht und hob Leon dann auf seine Arme. Kein Muskel rührte sich bei dem Lichtmagus und er hörte auch nicht auf zu schnarchen.
„Gehen wir.“
Es lag an Darna noch etwas mitzunehmen, so wenn sie denn wollte.
Tarmas schritt mit seinen langen Beinen zügig voran und Darnas weiche Knie hatten ein bisschen Mühe zu folgen.

(weiter bei: Plau'Ren's Drachenhöhle)

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Dienstag 19. November 2019, 16:39
von Erzähler
(Darna und Eilmana kommen von: Plau'Ren's Drachenhöhle)

Lyn führte Darna und Eilmana zurück zur Taverne und kurz dahinter folgten auch die Anderen. Tarmas begleitete sie dieses Mal nicht, denn er kümmerte sich um Delilah, die sich kurz hintereinander ja gerade erst das zweite Mal mit ihren Heilfähigkeiten verausgabt hatte. Nach seiner Aussage, würde sie noch bis zum Abend schlafen.

Kaum waren sie in der Taverne angekommen trat Leon zu Eilmana und kniete sich tatsächlich vor ihr nieder, was sie prompt und ziemlich sicher in Verlegenheit brachte. Seine folgenden Worte lieferten dann aber sogleich eine Erklärung:
„Ich möchte mich noch einmal in aller Form bei euch bedanken.“
Yran warf ein:
„Waren wir nicht schon beim Du?“
Leon hatte sich anscheinend schon genau zurecht gelegt, was er hatte sagen wollen, aber kam nun ins stocken.
„... Ja... Ich danke dir, dass du einen entscheidenden Teil deiner Macht zur Rettung meines Vaters beigetragen hast und damit sogar deine eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt hast. Das darf nicht länger zu deinem Nachteil sein! Ich möchte dir helfen und dir dein Augenlicht vollständig zurück geben...“
Nun unterbrach Lyn. Anscheinend hatte hier jeder etwas dazu zu sagen:
„Leon, du solltest aber vorher etwas essen. Du wirst sonst noch völlig vom Fleisch fallen. Du wirst danach wieder schlafen müssen, also iss erst, bevor du dich wieder verausgabst!“
Leon zog etwas missmutig die Brauen zusammen. Er hatte sich seinen Auftritt hier sicher anders vorgestellt... eleganter...mit weniger Kommentaren, aber Recht hatten sie ja …
„Gut... Ich werde essen, aber danach sind Eilmanas Augen dran!“
Er stand auf und verschwand zielstrebig in der Küche. Lyn lächelte ihm hinterher.
„Er ist ein guter Mann...“
, sinnierte sie nachdenklich und spielte einen Moment mit ihren Fingern. Dann drehte sie sich zu Darna:
„Während wir frühstücken kann ich euch ja erzählen, was euch heute noch erwartet...“
Sie rückte einen der Fellhocker näher an das Kopfende der langen Tafel und setzte sich. Nachdem sich auch Darna und Eilmana gesetzt hatten, fing sie an:
„Wie ihr sicher schon wisst, haben wir hier in Drachma die Fähigkeit eure Gedanken auf Wahrheitsgehalt zu prüfen. Der Königsdrache hat euch gelesen und wir haben euren Worten gelauscht. Dies musste sein und ist der erste Teil der vier Prüfungen gewesen. Dies allein ist notwendig um uns zu schützen. Ihr habt alle bestanden, also nicht nur ihre beide, und somit euch die Möglichkeit eröffnet, euch für die nächste Prüfung bereit zu zeigen. Normaler Weise absolviert jeder Anwärter seine Prüfungen alleine, aber bei euch beiden können wir ein paar Teile zusammen legen.“
Leon kam wieder herein und Lyn verstummte. Anscheinend war aber nicht jeder, oder zur gleichen Zeit, ausersehen Drachenritter zu werden. Delilah war ja auch noch da, aber nicht anwesend. Leon hatte frische Apfelspalten aufgeschnitten, eine Schale mit Blaubeeren gefüllt, und es gab kalte Kartoffelpuffer vom Vorabend. Dazu eine Kanne heißen Tee und etwas kalten Braten. Lyn dankte ihm und begann zu essen. Irgendwie wusste jeder, dass jetzt gerade nicht der Zeitpunkt war um über die Prüfungen zu reden, deshalb aßen sie erst einmal im Stillen und jeder konnte noch einmal seine Gedanken sortieren.

Dann erhob sich Leon und trat zu der Elfe, während Yran den Tisch abräumte und in der Küche verschwand.
„Ich würde es nun gerne versuchen.“
Niemand schien Einwände zu haben, also legte er seine Hände links und rechts an Elis Schläfen und schob dann langsam seine Daumen über ihre Lider. Seine Berührung war warm und leicht, aber das Gefühl selbst geheilt zu werden, von einem anderen Menschen Energie zu bekommen, das war bei jedem Magier anders. Bei Leon war es wie ein goldenes Flüstern, dass wie flüssiges Licht durchs seine Hände floss und ihren Geist erfüllte. Eilmana roch klare feuchte Luft und Wald, als er sie heilte. Es war wie ein Echo, einer fernen Quelle, ein leises Rauschen, friedlich angenehm kühl. So schnell diese Reize ihr zuflüsterten und ihre Magie wirkten, so schnell war es auch wieder vorbei und sie fühlte wie seine Hände nun kühl sich von ihrer Haut lösten. Als sie die Augen öffnete, sah sie Leons Gesicht vor sich. Und ja, er war auch ein schöner Mann.
(ooc Pm als Erinnerung und kreativVorlage)
Aber was für Eilmana sicher das allerschönste war, war ein scharfer Yrans, dessen Gesicht sich erhellte, als er aus der Küche zurück kam, deren Eingang gut 5 Schritt weiter hinter Leon lag und sie ihn anstrahlte, wie die Sonne selbst. Yran eilte auf sie zu, hob sie in seine Arme, wirbelte sie herum und küsste sie leidenschaftlich! Dann flüsterte er:
„Siehst du... es ist alles wieder gut geworden.“
Seine Freude war rein und überschwänglich wie immer. Dann setzte er sie wieder ab und trat zurück. Mit einem breiten Grinsen und einem Zwinkern im Gesicht sagte er spaßhaft:
„Dann kann ich dich ja jetzt alleine lassen.“
Nicht, dass sie das wollte.
„Du brauchst mich nicht mehr.“
So stimmte das sicher auch nicht.
„Ich werd mich jetzt um Leon kümmern.“
Ach ja, der saß nun wieder deutlich blasser auf der Bank und rieb sich die Schläfen.
„Na dann komm mal. Ich bring dich nach oben.“
Yran hakte sich bei Leon unter und bugsierte ihn die Treppen wieder hinauf. Lyn sah ihnen hinterher und nickte dann wieder Darna und Eli zu.
„Also... die nächste Prüfung legt ihr bei mir ab. Hier und jetzt! Und auch wenn ihr hier zusammen sitzt, werdet ihr beide schweigen und jeder für sich von mir eine mentale Frage gestellt bekommen, die ihr bitte so ausführlich wie ihr es für notwendig haltet im Geiste beantwortet.“
Damit berührte sie ihren Geist und sie als erstes Eilmana an und die Elfe hörte in ihrem Kopf die Frage:
Was bedeutet Ehre für dich?
Ihre Augen schimmerten dabei wie der Regenbogen und es war klar, dass diese Frage der Königsdrache stellte. Dann wandte sie sich an Darna und fragte:
Was bedeutet Ehre für dich?
Beide hatten im Stillen die gleiche Frage erhalten, aber keiner wusste vom Anderen. Sie durften nicht sprechen, sich nicht austauschen und jeder hatte die Bedeutung für sich zu klären und Lyn gedanklich mitzuteilen, die derweil mit ihnen in mentalem Kontakt stand.

((ooc: Damit ihr euch auch hier nicht gegenseitig helfen könnt und jeder für sich was schreibt, bitte ich euch die Antworten mit per PM zu schicken und ich kopiere sie dann in meinen nächsten Post.))

Fortsetzung folgt...

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Donnerstag 21. November 2019, 23:23
von Darna von Eibenau
Das schönste Gefühl von Geborgenheit beim Erwachen war bisher der Moment gewesen, in dem sie auf dem Karren in Jorsan aus ihrer Ohnmacht erwacht war - mit ihrem Kopf auf Leons Schoß. Ein Gefühl, das immer von etwas bitteren Farben eingerahmt gewesen war, denn die sonstigen Umstände waren leidlich katastrophal gewesen.
Dieser Moment hier, umgeben von positiver Magie, umringt von ruhenden Drachen und ihren Freunden, liegend in einer atemberaubenden Höhle aus blauem Kristall und vis-á-vis zu Leon, sein Herz, seinen Blick voller Liebe und seine Haut spürend, verwies das Aufwachen auf dem Karren mit Leichtigkeit auf einen weit abgeschlagenen zweiten Platz, machte ihn fast vergessen.
„Du bist wunderschön...“
Sie fragte ein mal nicht. Sie zweifelte nicht - nicht an ihm, nicht an sich selbst. Es war halt seine Meinung. Sie wunderte sich nicht einmal. Sie lächelte einfach nur und ertrank für einen Moment glücklich in seinem Kuss. Ihr ebenso schneller und kräftiger werdender Herzschlag passte sich seinem an. Sie war hier sicher, dieses Gefühl grub sich bis in die letzte Faser ihres Seins. Nirgends und niemals war sie so sicher gewesen wie hier und jetzt.

Das Aufstehen war dagegen... nun ja; es machte wach. Noch ein Klappern mit den Zähnen unterdrückend und möglichst schnell Wärme durch Bewegung erzeugend, hoben sich ihre Brauen, als sie Tarmas in dieser Kälte ungerührt faulenzen sah, wie anderen Menschen einen Tag in der Sonne genossen. Wärmte Plau'Ren ihn? Ähm.... nein, wohl eher nicht. Die Kälte interessierte ihn offenbar einfach nicht mehr, bis hin zu dem Umstand, dass er sich eher wohl darin fühlte. Würde ein Feuerdrache...
Ihre Gedanken drifteten ab. Da waberte eine fade Erinnerung, sie sei über Lava gehüpft? Quatsch. Und Tarmas... äh, Tarmas... Ihr Blick wanderte gedankenverloren wieder über seinen Oberkörper, was weitere nebulöse Eindrücke aufleben lassen wollte, und Leon war ja in der Nähe, ähm, und sie starrte schon wieder... und Tarmas bewegte sich. Und den götternseidank kam auch in die restliche Gruppe Bewegung. Mit einem routinierten Blick prüfte Darna fast unbewusst die Vollzähligkeit und den Zustand der Gruppe. Alles soweit in Ordnung, bis auf Delilah, die sich schon wieder erholen musste. Hrm.
Aber Frühstück, das klang sehr gut!

In der Taverne verfolgte die Knappin mit konzentriert aufmerksam zusammen gezogenen Brauen, was Leon nun vorhaben mochte? Als sie hörte, was sein Plan war, hob sich in einer Mischung aus Anerkennung und Überraschung ihre rechte Braue. Es überraschte sie weniger, dass er beabsichtigte, Eilmana zu heilen, sondern eher, dass er schon wieder und überhaupt dazu in der Lage war?
Blinzelnd nahm sie dann das Argument Lyns zur Kenntnis und nickte spontan beipflichtend. Erst jetzt wurde ihr so recht bewusst, dass das Frühstück gestern üppig, aber auch die einzige Mahlzeit geblieben war. Ein Kenner hätte stöhnend ein weiteres Argument registriert, warum der Alkohol so durchgeschlagen hatte, diese Kenntnisse hatte sie allerdings nicht. Sie hätte nach der Trennung von Freizul aber auch gar keinen Hunger gehabt.
„Gut... Ich werde essen, aber danach sind Eilmanas Augen dran!“
Er stand auf und verschwand zielstrebig in der Küche. Lyn lächelte ihm hinterher.
„Er ist ein guter Mann...“

Auch Darnas Mundwinkel vertieften sich.
Seltsam. Das ist kurios, wie viele er erst beim zweiten Eindruck von sich überzeugt... aber überzeugen tut er sie!, dachte sie liebevoll stolz und ein warmes Gefühl machte sich in ihrer Magengrube breit.

„Während wir frühstücken kann ich euch ja erzählen, was euch heute noch erwartet...“
Darna nickte und wurde dabei prompt wieder ernster. Sie lauschte ihrer Erklärung aufmerksam und ohne nennenswerte Überraschung, dass sie bereits einen Teil der Prüfung durchlaufen hatten und welchem Zweck er diente. Sie war das Gedankenlesen inzwischen ziemlich weit gehend gewohnt, und den Aspekt der eigenen Absicherung bei solchen Befragungen verstand sie durch ihren Werdegang mehr als gut.
Das Verstummen, als Leon eintrat, machte ihr allerdings endgültig bewusst, dass sie über den Inhalt der Prüfungen also den Mund zu halten hatte - was auch eigentlich mehr als naheliegend war. Für einen Moment wollte ihr Gefühlsleben darüber protestieren, dass Leon dessen nicht "als würdig" empfunden wurde, aber darum ging es ja gar nicht; sein Weg war ein anderer.
Leon tischte auf und für einen Moment war Darna sich nicht einmal sicher, ob sie jetzt überhaupt Hunger hatte, ihr Magen belehrte sie nach den ersten Bissen aber schnell eines Besseren. Im Gegenteil, sie musste aufpassen, dass sie den anderen nicht zu viel weg aß.
Während des Essens spähte sie zu Leon, der neben ihr saß. Eine Frage begann in der Stille, zunehmend in ihr zu rumoren, aber es war nicht der rechte Ort, die rechte Gelegenheit - und eigentlich wollte sie dieser drohenden Unsicherheit auch gar nicht erst Raum geben. Aber Leon ein weiteres Mal ihrer versichern, das tat sie, indem sie während des Essens ein mal ihre Hand auf seine legte und sie zärtlich drückte.

Dann erhob sich Leon und trat zu der Elfe, während Yran den Tisch abräumte und in der Küche verschwand.
„Ich würde es nun gerne versuchen.“

Ein ungutes Gefühl beschlich Darna. Eines, das sie überhaupt nicht einsortieren konnte und auch kaum bewusst wahrnahm, aber sie war kurz davor, Yran beim Abräumen zu helfen und mit ihm in die Küche zu gehen, als sie sich in Erinnerung rief, dass er allein keine ausreichend sichere Gesellschaft war. Es war besser, wenn sie bei Lyn blieb.
Oh.
Jetzt wurde ihr doch klar, woher diese plötzliche Unruhe kam...
Ihre Mimik versteinerte und sie beobachtete den Heilungsprozess, stand dabei militärisch aufrecht und hatte die Arme vor sich verschränkt. Ob Leon das schaffen würde? Oder war es bei aller guter Absicht einfach zu viel verlangt?
In Ordnung. Mach dir ruhig um ihn Sorgen...
Sie atmete tiefer ein, als er die Hände von Eilmanas Schläfen nahm. Er wirkte konzentriert, aber nicht frustriert. Und Eilmana... Für einen Moment wusste Darna kaum, wohin mit sich. An der Tür zur Küche registrierte sie Bewegung und atmete nochmal tief ein, drehte sich um, nahm die Hände an die Schläfen - hielt sie sich etwa die Ohren zu?
Spaßbremse, Spaßbremse... Alles schweigt..., begann sie eine Art innerliches Mantra, während sie besorgt feststellte, dass es ihr inzwischen nahezu unmöglich war, Freude einfach nicht-zu-empfinden wie früher. Sie musste es bewusst bekämpfen, sich von der ausbrechenden Freudenstimmung im Raum nicht schlicht anstecken zu lassen.
„Dann kann ich dich ja jetzt alleine lassen.", hörte sie Yrans Stimme, „Du brauchst mich nicht mehr.“
Was? Jetzt drehte sie sich doch irritiert um. Die Beiden bildeten ja wohl kaum bloß eine Zweckgemeinschaft, oder?
Nein. Er grinste. Und Eilmana reagierte auf ihre Art. Darna gönnte es den beiden ja - sie kämpfte nur derweil ihren eigenen, einen mittlerweile fast skurril wirkenden Kampf. Mit zusammen gepressten Lippen ging sie zu Leon, strich über seine Schulter, gab ihm einen Kuss aufs Haar. Du hast richtig gehandelt. Auch wenn du jetzt schon wieder leer bist...
Sie sah zu Yran, als der sich näherte und nickte kaum merklich, aber ihm dankend.

Dann war es Zeit, sich stattdessen wieder auf Lyn zu konzentrieren. Die Prüfungen gingen weiter, gut. Sie hatte wirklich keine Angst vor Prüfungen. Und erst recht nicht vor dieser Frage! So ernst die Situation auch war, die Stimmung der Knappin hellte sich deutlich auf, nachdem sie begriff, dass hier gerade im Prinzip ihr Lieblingsthema abgefragt wurde!
Trotzdem...
Nimm das nicht auf die leichte Schulter!, mahnte sie sich selbst zur Ordnung, auch wenn Lyn den Gedanken vermutlich aufschnappte und setzte sich akkurater hin, die Hände ordentlich auf dem Tisch vor sich übereinander gelegt.
(*Rest: PM*)

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Freitag 22. November 2019, 22:55
von Eilmana Silva
Eilmana erwachte langsam und realisierte gerade das sie Geträumt hatte. Sie fühlte sich Stärker und Mutiger als noch am Abend zuvor, der Traum hatte sie darin bestärkt hier die richtige Endscheidung zu treffen. Sie hatte zwar bewusst nicht daran gezweifelt doch ihr Unterbewusstsein hatte auch so seine kleinen Zweifel und Unsicherheiten was durchaus Logisch war, wenn man bedachte das die junge Elfe sich hier auf ein Gänzlich neues Leben einließ von dem sie noch nicht all zu viel wusste.

Der Blick in Yrans Augen beim Erwachen bestärkte das Positive Gefühl des Traumes noch zusätzlich und nur langsam realisierte Eli wo Yran seine Hand hatte, was er da gerade machte und vor allem wo sie gerade waren.
Zuerst blinzelte sie noch etwas schlaftrunken in seine Richtung, „...du bist wunderschön, wenn du schläfst...“ Hörte sie ihn sagen und ihr Körper reagierte sofort und Unverfälscht wie immer. Ihre Wangen glühten wie rote Erdbeeren im Frühjahr.
Leise erklang wieder seine Stimme: „Darf ich...“
Ohne so recht zu verstehen was er meinte nickte sie sacht und auch hier reagierte ihr Körper wieder ganz unmissverständlich mit einem Ja...mehr!
Doch jetzt und hier gab es nicht mehr, das wurde Eli bewusst als sie den Umstand und den Ort wo sie waren wieder in ihr Bewusstsein rief.
Yran seufzte etwas enttäuscht und Kuschelte sich nun unverfänglich an seine Elfe.
Eli lächelte und genoss das Gefühl von seinem warmen Körper an ihrem Rücken und drückte sich noch etwas enger an ihn. Seine Arme die er um sie geschlungen hatte, streichelte sie sanft mit ihren Fingerspitzen und leise Flüsterte sie: „Später....?!“ Das war sowohl eine Frage wie eine Aussage mit der sie ihm zeigte das sie es eben so hoffte wie er.
Sie lächelte, bei ihr hatten seinen Berührungen auch Spuren der Lust hinterlassen und sie wünschte sich das er sie wenigstens an diesem Abend stillen konnte.
Diese Lust die er in ihr Entfachte war für die anderen nicht unbedingt sichtbar, aber er konnte es in jeder Faser ihres Körpers riechen, den nur bei seinen Berührungen verströmte Eli diesen Unverkennbaren Duft der regelrecht nach ihrem Drachenritter rief.

Eli blinzelte in die verschwommenen Umrisse des Höhleninnern, ihre Augen gaben ihr gerade nicht all zu viele Informationen, aber ihre Ohren dafür um so mehr. Sie hörte wie sich immer mehr regte. Die Leuten wurden wach und kamen in Bewegung.
Sie drehte sich noch einmal zu Yran rum, sie lächelte, legte ihre Hand auf seine Wange und küsste ihn ganz sanft und fast schon flüchtig. Dann rollte sie sich zur Seite und stand langsam auf, sie bibberte etwas...unter dem Fell war es wesentlicher Wärmer gewesen! Sie Rieb sich die Arme um sich zu Wärmen und zog sich ihre Stiefel so wie ihren Mantel an die neben dem Schlafnest lagen.

Aus der Morgenlichten Stille heraus erklang eine Stimme:
„Falls ich benötigt werde, ich bin in der Bibliothek.“
Casin, Eli lauschte und nahm diese Information zur Kenntnis.
Als nächste Hörte sie Lyns Stimme:
„Ich denke, du wirst heute viel Zeit für deine Studien haben. Wir gehen am besten erst einmal Frühstücke und ich bring dir nachher frischen Tee mit.“
Darauf hin lächelte Eilmana und rieb sich einmal sacht über den Bauch. Auch sie hatte am Tag zuvor nur Gefrühstückt und der Tag war mehr als Anstrengend gewesen, ihr Magen knurrte leicht und sie freute sich jetzt auf einen warmen Tee.

Gemeinsam gingen sie zur Taverne, nur Tarmas bleib bei Delilah was Eli auch noch irgendwie mitbekam.
In der Taverne angekommen passierte etwas womit Eilmana überhaupt nicht gerechnet hatte. Plötzlich stand Leon vor ihr, sie blinzelte ihn an, auf die Entfernung sah sie ihn ganz gut und war sichtlich verwundert. Als er sich dann auch noch vor ihr hinkniete wusste sie erst recht nicht mehr wie sie reagieren sollte. Also bleib sie verwirrt stehen und sah ihn sehr verlegen an während sie sich mit einer Hand die Haare hinter ihr Ohr Strich und Hilfesuchend dort blieb und mit einer Haarsträhne Spielte. Leons Worte gaben ihr dann zwar eine Erklärung....„Ich möchte mich noch einmal in aller Form bei euch bedanken.“...doch so ganz wohl war Eli dabei trotzdem nicht!
Yran warf ein:
„Waren wir nicht schon beim Du?“ sie hatte den Eindruck Yran würde gerade etwas ernster und leicht verkrampft klingen...oder war sie einfach selbst zu verwirrt...eigentlich konnte sie sich auch nicht darauf konzentrieren. Leon Kniete vor ihr und es fühlte sich seltsam falsch an.
Leon hatte sich anscheinend schon genau zurecht gelegt, was er hatte sagen wollen, aber kam nun ins stocken.
„... Ja... Ich danke dir, dass du einen entscheidenden Teil deiner Macht zur Rettung meines Vaters beigetragen hast und damit sogar deine eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt hast.“
Eilmana wusste nicht so recht wo sie hinsehen sollte, Ihr Blick wanderte immer wieder zwischen Leon und ihren Füßen hin und her. „Ähm nein schon gut, ich habe das gern getan...ich bereue es nicht...!“
Doch weiter kam Eli nicht da Sprach leon schon weiter:
„Das darf nicht länger zu deinem Nachteil sein! Ich möchte dir helfen und dir dein Augenlicht vollständig zurück geben...“
Nun unterbrach Lyn:
„Leon, du solltest aber vorher etwas essen. Du wirst sonst noch völlig vom Fleisch fallen. Du wirst danach wieder schlafen müssen, also iss erst, bevor du dich wieder verausgabst!“
Eilmana sah wie Leon seine Brauen zusammen zog und erkannte das er wohl nicht ganz zufrieden war, als er dann aber einwilligte und aufstand Atmete sie erleichter durch.
Selbst geheilt zu werden war ihr ein wenig unangenehm aber sie wusste das Leon es nur gut meinte und das sie auch darauf angewiesen war um vermutlich die Prüfungen auch zu bestehen.

Doch nun gab es erst mal Frühstück!!!
Sie setzten sich und Leon verschwand vorerst in der Küche. Lyn rückte mit ihrem Hocker zu Eli und Darna um die Zeit zu nutzen: „Während wir frühstücken kann ich euch ja erzählen, was euch heute noch erwartet...“
„Wie ihr sicher schon wisst, haben wir hier in Drachma die Fähigkeit eure Gedanken auf Wahrheitsgehalt zu prüfen. Der Königsdrache hat euch gelesen und wir haben euren Worten gelauscht. Dies musste sein und ist der erste Teil der vier Prüfungen gewesen. Dies allein ist notwendig um uns zu schützen. Ihr habt alle bestanden, also nicht nur ihre beide, und somit euch die Möglichkeit eröffnet, euch für die nächste Prüfung bereit zu zeigen. Normaler Weise absolviert jeder Anwärter seine Prüfungen alleine, aber bei euch beiden können wir ein paar Teile zusammen legen.“
Eilmana nickte ab und an um Lyn zu zeigen das sie ihr folgen konnte.
Leon kam wieder herein und Lyn verstummte. Leon hatte frische Apfelspalten aufgeschnitten, eine Schale mit Blaubeeren gefüllt, und es gab kalte Kartoffelpuffer vom Vorabend. Dazu eine Kanne heißen Tee und etwas kalten Braten. Lyn dankte ihm und begann zu essen.

Eli lies ihren Blick über den Tisch schweifen und ging manchmal etwas näher an die Teller und Schüsseln heran um wirklich sicher zu gehen was darauf lag.
Sie langte sofort bei den Blaubeeren zu, dann nahm sie sich einen Kartoffelpuffer und Goss sich Tee ein. Sie hatte auch sofort bemerkt das sie nun nicht weiter darüber reden sollte, solange Leon im Raum war! Also aß sie in ruhe und schloss beim trinken ihres Tees genussvoll die Augen.
Als sie ihren letzten Schluck getrunken hatte und ihren Becher abstellte stand Leon auf. Er ging zielstrebig auf sie zu: „Ich würde es nun gerne versuchen.“
Es schien keine Einwände zu geben...aber wer hatte Eilmana eigentlich gefragt...? Sie blinzelte Leon wieder etwas verstohlen an, Nun spürte sie was ihr hier so besonders unangenehm war...es war ihr zuvor nicht so ganz klar gewesen doch jetzt wurde es ihr bewusst. Eilmana hatte noch nie so viel Körperliche Nähe mit anderen Geteilt und Yran war der erste Mann der sie wirklich berührt hatte, mal abgesehen von einer Hand auf der Schulter oder Berührungen der Hände kannte sie so etwas nicht. Und jetzt? Leon kam ihr Nah und sie wusste von Delilahs Heilung das sie ihr Gesicht berührt hatte, der Gedanke gleich Leons Hände auf ihrem Gesicht zu spüren war etwas was ihren Körper in Anspannung versetzte. Seine Hände kamen auf ihr Gesicht zu und Eli schloss die Augen, seine Hände rochen ganz anders als die von Yran und so wirklich wohl fühlte sie sich nicht.
Doch als seine Daumen über ihre Lieder strichen spürte Eli seine Wärme und sie wusste das er ihr nur helfen wollte. Sie bemühte sich, ihren Körper zu entspannen und sich auf seine Magie zu Konzentrieren was ihr auch gelang. Als seine Magie zu wirken begann verflog der Geruch seiner warmen Hände und plötzlich stieg der kühle beruhigende Duft des Waldes am Morgen, in ihre Nase, sie hörte ein Plätschern wie von einer Quelle und ehe sie sich versah war der Moment schon wieder verflogen!
Seine Hände fühlten sich nun Kühl an und er löste sie sacht von Elis Augen und ihrem Gesicht.
Sie öffnete zaghaft die Lieder und blinzelte ihn an, sie Sah in sein Schönes Gesicht und schon mit dem ersten Wimpernschlag sah sie das auch die Umgebung wieder Klar war.
Ganz langsam beinah in Zeitlupe breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie strahlten Leon mit überquellender Freude an.
Dann nahm sie die Hände vor den Mund, die Tränen liefen ihr die Wangen hinunter und sie sah ihn immer noch an.
„Danke.....ich kann dir nicht genug danken Leon!“
Ihr Blick wanderte zur Küche wo sie Yran sah wie er gerade einige Teller wegstellte und sie strahlte ihn an. Sie betrachtete ihn, wie er Stattlich da stand und genoss den Anblick.
Sofort kam Yran zu ihr, hob sie in seine Arme und drehte sich mit ihr voller Freude.
Eilmana weinte und lachte gleichzeitig, sie umarmte ihn, er flüsterte: „Siehst du... es ist alles wieder gut geworden.“ und Eli antwortete verheult: „Ja...“
Ihre Kehle war angeschwollen und sie konnte es nicht leise sagen...doch das war auch nicht wichtig. Sie war einfach überglücklich.
Er Setzte sie ab, zwinkerte und sagte: „Dann kann ich dich ja jetzt alleine lassen.“ Eli wischte sich die Tränen mit der flachen Hand weg und schniefte um ihn im nächsten Moment frech anzugrinsen: „Ja...“ Schnief....
„Du brauchst mich nicht mehr.“
Sie schüttelte Empört den Kopf...“Nein....Doch...“
Sie Lächelte ihn an und setzte sich wieder...
„Ich werd mich jetzt um Leon kümmern.“
Ach ja, der saß nun wieder deutlich blasser auf der Bank und rieb sich die Schläfen.
„Na dann komm mal. Ich bring dich nach oben.“
Eli sah Leon an, und fühlte sich sofort wieder etwas schlechter...sie nickte Yran zu und nahm sich vor, sich später noch einmal ausführlich bei Leon zu Bedanken.
Yran hakte sich bei Leon unter und bugsierte ihn die Treppen wieder hinauf. Lyn sah ihnen hinterher und nickte dann wieder Darna und Eli zu.
Nun ging es also zur Nächsten Prüfung...

Was bedeutet Ehre für dich?....

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Montag 25. November 2019, 09:48
von Erzähler
Eli schien ein Problem mit Leons Nähe zu haben und er bemühte sich mit ihr respektvoll umzugehen, doch dass er vor ihr kniete hatte nicht nur höfische Bedeutung, es war auch praktisch, denn Leon war fast zwei Meter hoch und Eilmana hatte anfangs auf einer Bank gesessen. Aber alles Unwohlsein verpuffte in der Freude, als sie ihr Augenlicht dann doch komplett zurück gegeben bekam. Sie waren quitt, auch wenn sich die Elfe noch einmal vornahm, sich bei ihm zu bedanken, sobald es ihm besser ging.

Daran hingegen wirkte bei der Aussicht auf eine Prüfung fast elektrisiert. Es war ihr schon immer leicht gefallen die richtigen Antworten zu finden... oder?

Darna Pm:
Versteckt:Versteckten Text anzeigen
**Also. 'Was ist Ehre?', sammelte sie sich - und bremste sich prompt.
Nein. Das hat sie nicht gefragt. 'Was bedeutet Ehre für dich' war die Frage. Hm. Das kann sowohl die Frage nach der Definition sein, als auch die nach dem persönlichen Stellenwert für mich - ich glaube, er meint eher Letzteres. Wobei, ohne Inhalt... 'Ehre bedeutet mir alles!', könnte ich sagen - dann weiß er gar nichts.
'Es kann die Ehre...'
, schwirrte ein neuer Gedanke im Kopf herum. Oh Mann! Das war gar nicht SO leicht, wenn die Gedanken abgefragt wurden! Ihre Mimik wurde härter, dann zogen sich feine Gesichtsmuskeln nach hinten und ließen sie wacher wirken. Für einen Moment schaffte sie es, ihr Inneres zum schweigen zu bringen. Dann setzte sie sehr förmlich und begann nochmal neu:
Erlaubt mir bitte, mit einem Gedicht zu beginnen, das ich sehr gern habe und das ziemlich gut einen Teil meiner Einstellung zu 'Ehre' darstellt.
Ein wenig entspannte sie sich. Sie mochte das Gedicht wirklich:

"Es kann die Ehre dieser Welt
dir keine Ehre geben.
Was dich in Wahrheit hebt und hält,
muss in dir selber leben.

Wenn´s deinem Innersten gebricht
an echten Stolzes Stütze,
ob dann die Welt dir Beifall spricht,
ist all dir wenig nütze.

Das flücht'ge Lob, des Tages Ruhm
magst du dem Eitlen gönnen;
das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können!"
(* Theodor Fontane)


Selber nachdenklich ließ sie die Worte einen Moment nachhallen und blinzelte sinnierend.
Was bedeutet Ehre also für mich? Ehre ist für mich eine Messlatte, die ich immer etwas höher zu legen habe als das, was ich alltäglich und ohne größere Mühe zu leisten imstande bin.
Ehre setzt sich zusammen aus Werten wie Loyalität, Zuverlässigkeit, Anstand, Schutz der Schwachen - und Unschuldigen, dem Streben nach Gerechtigkeit und selber gerecht zu handeln, aus Geduld, Höflichkeit, Ehrlichkeit, Bescheidenheit... und sicher weiteren Dingen. Für jeden Menschen sind andere wichtig - und nicht allen kann man immer genügen. Deswegen betont das Gedicht den Wert der Ehre für einen selbst. Aber es ist trotzdem durchaus wichtig, was andere von einem denken. Die Tugenden bilden das Grundgerüst eines Ritters, und als Ritter will ich erkannt werden: als ehrenhaft.
Selbst Feinde sollen an mir anerkennen müssen, dass ich zumindest anständig handle.

Ja, diese Meinung schien ein Grundpfeiler ihres Wesens zu sein, und sie ließ den Drachenkönig tief blicken. Und so war auch zu merken, dass zum Schluss hin, gerade beim letzten Satz, eine Spur Unsicherheit die Säule umwölkte: War dieser Anspruch von ihr nicht zu viel verlangt, oder gar hochmütig? Wie oft war sie für ihr "Gehabe" ausgelacht worden, gerade von Leuten, die eigentlich das gleiche Ziel anstrebten wie sie. Aber sie hielt hartnäckig daran fest, war von anderen wiederum darin auch bestätigt worden. Es ging ja nicht darum, ob sie das je schaffen und erleben würde; sondern darum, was sie für sich als Ziel definierte, damit sie eine Richtung hatte, die ihr Handeln lenkte.
Sie hatte die 'Messlatte' verdammt hoch gelegt.
Kurzes inneres Schweigen trat ein, dann begannen ihre Gedanken wieder, zu zerfasern.
"Du lügst! Du trägst schwarz! Ich hasse dich!", wehte die Erinnerung an Pepe, an den toten, vom Dämon gesteuerten Pepe, heran. Keine Meinung hätte sie weniger interessieren müssen, und trotzdem hatte sein „Du tötest also wirklich kleine Kinder!...“ an ihr gekratzt, Spuren hinterlassen. Noch heute hätte sie ihn allein für diese Vorwürfe erschlagen können, aber jetzt.. lenkte er sie bloß ab.
Sie atmete knapp durch die Nase aus und nickte Lyn mit ihren faszinierenden Regenbogen-Augen zu:
Das ist alles.**
Lyn nickte kaum merklich als Zeichen, dass alles übermittelt worden war und wandte sich dann an Eilmana.

Eli Pm:
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Was bedeutet Ehre für dich?....
Diese Worte kamen in Eilmanas Geist an und sie überlegte.
Ehre...
Sie grübelte eine ganze Weile, Falsche Loyalität zu einem Herrn war für sie keine Ehre. Wenn man eigene Fehler oder die eines Anderen damit rechtfertigte empfand Eilmana dies als schlimm...also?
Ehrlichkeit... mir selbst ins Gesicht blicken zu können und zu wissen das ich keine meiner Taten oder Gedanken bereuen muss. Wenn ich helfen kann, muss ich auch helfen wenn ich es nicht tue würde ich mit dazu beitragen das jemand leidet und das wiederum wäre genau so sträflich wie die Taten desjenigen der einer Person so etwas schlimmes angetan hat.
Sie grübelte weiter.
Aber Ehre bedeutet für mich auch zu mir und meinen Ansichten zu stehen auch wenn ich nicht die Meinung eines anderen Teile.
Sie dachte weiter nach.
Ehre...jemanden ehren...
Ehre kann auch bedeuten das man von anderen geehrt oder verheert wird. Solch eine Form von Ehre ist mir nicht wichtig. Ich möchte nicht für das was ich tue von anderen geehrt werden, wenn ich etwas tue, dann weil ich es möchte und nicht weil mir wichtig ist was andere über mich denken.
Ähm...ich hoffe das ist als Antwort nicht zu ausschweifend...?

Sie warf Lyn einen verunsicherten Blick zu und wartete auf eine Antwort.
Beide sahen am Ende etwas verunsichert die Herrin Drachmas an, aber diese schloss nur die Augen und atmete einmal lang aus. Als sie sie wieder öffnete, da war der Regenbogenschimmer aus ihrer Iris verschwunden. Weder Darna noch Eilmana erhielten eine Information darüber, ob sie die Frage richtig oder komplett beantwortet hatten und vielleicht fragten sie sich auch, was geschehen würde, wenn sie falsch lagen? Was wenn sie einen Fehler gemacht hatten? Was würde dann geschehen?
Gingen sie beide davon aus, das sie sicher schon die Fähigkeiten hatten um einen Drachen an sich zu binden? Vielleicht waren sie noch nicht so weit? Vielleicht musste die ein oder andere noch an sich arbeiten? Zweifel konnten in der Stille des Geistes schnell entstehen und beide Frauen waren anfällig für Zweifel! So saßen sie da, sahen einander kurz fragend in die Augen, bis Lyn dann langsam aufstand und sich ihren Mantel überzog. Ging sie jetzt einfach?
„Folgt mir.“
Schnell zogen sich Darna und Eilmana an und eilten Lyn hinterher, die dabei war die Taverne zu verlassen.

(weiter bei: Die tiefen Ebenen)

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Mittwoch 26. Februar 2020, 22:33
von Erzähler
(Eli kommt von : Nairas Drachenhort)

Eilmana wusste nicht wie viel Zeit vergangen war und eigendlich war das auch nebensächlich. Sie hatte inzwischen einen so großen Hunger, dass sie dei Tür der Schenke aufstieß, ohne liks und rechts zu gucken einfach in die Küche durch stürmte und dort in das Brot biss, das einladend in einem Korb auf der Anrichte stand. In dem Korb fand sie auch Wurst und Käse, einen Topf mit Schmalz, einen mit Butter und eine Flasche Wein. Ihr Magen freute sich so sehr über den ersten Bissen Nahrung, so dass sie unwillkürlich glücklich aufstöhnte.
"Normaler Weise machen Frauen diese Geräusche, wenn ich andere Sachen mit ihnen anstelle..."
Eilmana wirbelte herum. Wer hatte das gesagt? Mit vor der Brust verschränkten Armen und lässig gekreutzten Beinen, lehnte Protho ... und WAS für ein Mann!.. am Türrahmen. Er musste im Schankraum gewesen sein, als sie hindurch gestürmt war. Sein Lächeln zeigte eine Reihe weißer Zähne und vor Witz sprühende rote Augen. ...senkrecht geschlitze rote Augen! Immernoch mit dem Brot am Mund und den Zähnen im weichen Teig starrte sie ihn erschrocken an. Er musterte sie und ihr wurde bewusst, wie sie aussah und was sie gerade tat. Sofort fühlte sie die Hitze ihres Blutes in ihren Kopf steigen. Da stand er: 200% Testosteron, Charme und geballte Kraft, von dem eine fast animalische Hitze ausging, als er seine Augen über ihren Körper wandern ließ. Doch dann fing er herzlich an zu lachen. Er lachte nicht über sie, sondern wohl mehr über ihren Gesichtsausdruck udn es war ansteckend.
"Da komm ich wieder, bring ein paar Leckerein mit und dann das...Hahahahahah!"
Er stieß sich von der Wand ab und kam näher. Hatte Eilmana ihn zuvor zwar schon gesehen, so schien ihre Wahrnehmung jetzt irgenwie anders. Sie fühlte plötzlich eine deutlich stärkere Bindung zu ihm als vorher. Der rote Drachenreiter war also wieder zurück. Er näherte sich ihr und blieb dann kaum eine Hand breit vor ihr stehen. Sie musste den Kopf in den Nacken legen um ihn weiter ansehen zu können.
"Wie ich sehe, bist du jetzt schon fast eine von uns. Willkommen in der Familie!"
Er grinste und beugte sich zu einem kurzen Kuss auf ihre Stirn hinunter. Unwillkürlich fragte sie sich vielleicht, ob er sie auf den Mund geküsst hätte, wenn da nicht das Brot stecken würde. Ach ja, das Brot. Sie biss ab, kaute hecktisch und schluckte umd wieder sprechen zu können. Protho ging zu seinem Picknickkorb, nahm ihn und drückte ihn Eilmana in die Hand.
"Nimm ihn. Ist quasie ein Willkommensgeschenk von mir."
Er musterte sie noch einmal und leckte sich die glitzernden Lippen. Der Staub hatte abgefärbt.
"Falls du dich fragst, wo die Anderen sind. Die meisten sind in der Bibliothek und helfen Bücher zu wältzen. Unsere neue lange Freundin hat einen wirklich unstillbaren Wissensdurst. Ich bin grad an der Reihe mit Wache..."
So sah Wachen aus? Ach ja, natürlich. Ignizor kreiste sicherlich am Himmel, während Protho mit ihm verbunden sich hier gerade wohl gestärkt hatte.
"...ach ja und bin gepannt auf die beiden Neuen."
Er ginste. Protho kannte Darna und Delilah ja noch nicht. Die Tha'Roon hatte er anscheinend schon kennen gelernt, während Eilmana noch in ihrer Prüfung gewesen war.

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Freitag 28. Februar 2020, 22:47
von Eilmana Silva
Die Verabschiedung von Yran war intensiv und auch Eli freute sich insgeheim auf mehr,...später vielleicht..!

Nun ging sie aber erstmal los, als sie aufstand wollte sie erst zum Ausgang doch da viel ihr auf das Nairas Hort viel größer war als sie zuerst angenommen hatte. Die höhle ging hinter einem Knick noch weiter, hatte einige Winkel und birgte offenbar die ein oder andere Überraschung.
Prompt war Elis neugier entfacht, sie vergaß für eine weile was sie eigentlich vor hatte und schaute sich in aller ruhe um.

Sie ging ein paar Schritte und bemerkte das die Höhle nicht nur nach rechts und links sondern auch nach unten führte. Spiralförmig schlängelte sich ein Weg an der Außenwand nach unten. Durch die Steinernen Baumkronen hindurch sah Eli Wasser aufblitzen, das musste ein kleiner See sein, also steuerte sie darauf zu und betrachtete fasziniert diese neue Umgebung die Nairas Zuhause sein würde.
Unten angekommen offenbarte sich die Schönheit des kleinen Sees und seiner hübschen Vegetation. Eli betrachtete alles genau, eine Seerose schwamm auf dem Wasser und am liebsten wäre sie direkt hinein gestiegen um zu Baden, doch es gab noch so viel zu sehen, Schilf und weiches Moos wuchs hier und dann entdeckte sie auch die Blaubeerbüsche. Sie ging darauf zu und sah wie die ersten kleinen blauen Beeren daran wuchsen, vorsichtig pflückte sie eine und aß sie, der süße Saft der Beere erfüllte ihren ganzen Mund und plötzlich merkte sie was für einen Hunger sie doch eigentlich hatte!
Sie riss die Augen auf und hielt sich beide Hände auf den Bauch als dieser ganz laut brummte und sich zusammen zog.
„Stimmt...ich wollte ja essen für uns besorgen.....“

Mit diesen Worten machte sie sich ohne weitere Umschweife und schnellen Schrittes auf den Weg zur Taverne.
Es war hell, aber wie Spät es war wusste sie nicht, es war ihr gerade aber auch egal den ihr Magen protestierte ein weiteres mal und das Gefühl war einfach nicht zum aushalten.....ESSEN....
Sie steuerte so schnell sie konnte auf die Taverne zu, öffnete die Türe und ging ohne sich umzusehen in die Küche wo sie voller Überraschung einen Korb mit Wein, Käse, Wurst und BROT stehen sah....
Ihre Augen weiteten sich und sie ging zum Brot, nahm es aus dem Korb und biss beherzt hinein.
„Mhmmmmmm“ Sie stöhne laut, voller Erleichterung und Genuss auf....
"Normaler Weise machen Frauen diese Geräusche, wenn ich andere Sachen mit ihnen anstelle..."
…...bevor sie vor lauter Schreck zusammen zuckte und sich schnell zur Türe umdrehte....
Die Unerwarteten Worte kamen von Protho der lässig und heiß am Türrahmen lehnte und die junge Elfe angrinste.
Sie blieb wie eingefroren stehen, obwohl es ja nicht Tarmas war, der vor ihr Stand, aber offenbar schaffte diese Hitze gerade das selbe. Protho war halt auch ein Bild von Mann, mit seinen roten Augen und seinen beeindruckenden Muskeln war er schon überwältigend und ausgerechnet dieser Mann stand nun völlig überraschender weise im Türrahmen und musterte Eli zu allem Übel auch noch detailliert.
Sie Sah wie sein Blick über sie wanderte und ihre Augen folgten seinem Blick, dann sah sie auf ihre Bluse und überzeugte sich selbst noch einmal davon, das sie eben noch nicht gebadet hatte. Das Schlimmste in ihrer Vorstellung waren ihre abstehenden Haare die voller Glitzer- Staub, Speichel und sonstigen Zeugs in alle richtigen standen. Dann sah sie wieder Protho an, der gerade aber auch einfach zu gut aussah, Eli schluckte ohne das Brot dabei abzusetzen....und dann fing dieser gut aussehende Typ aus voller Kehle an zu lachen.
Eli blinzelte ihn erst verdutzt an, dann spürte sie Erleichterung in sich aufkeimen und noch dazu breitete sich nun zu der Erleichterung eine riesige freute aus, das Protho wieder zurück war. Diese Leute waren ihre Familie das spürte sie nun noch mehr als vorher und sie hatte Protho die letzten Tage hier echt vermisst.
"Da komm ich wieder, bring ein paar Leckerein mit und dann das...Hahahahahah!"
Nun stieß Protho sich vom Türrahmen ab und kam auf Eli zu, die ihn immer noch mit dem Brot im Mund anblinzelte.
Warum fühlte sich das jetzt nur so anders an...sie spürte wie diese Freude in ihr immer größer wurde, wie sehr sie Protho mochte...aber ihr wurde auch echt warm bei seinem Anblick, ...langsam verwirrte es sie ein wenig, schließlich war er nicht Yran und dann kam er ihr auch noch so Nah das sie nicht so recht wusste wie sie reagieren sollte....
Direkt vor ihr blieb er stehen und ihr Kopf war seinem Blick gefolgt so das sie jetzt nach oben zu ihm sah und immer noch das Brot in ihrem Mund mit einer Hand festhielt.
"Wie ich sehe, bist du jetzt schon fast eine von uns. Willkommen in der Familie!"
Sie blinzelte erneut sehr verwundert und gab ein komisches Geräusch von sich das sich beinah wie ein „Was“ anhörte....
Dann kam er ihr näher und Eli blieb versteinert stehen, was hatte Protho den jetzt vor....? doch als er sie auf die Stirn küsste atmete sie innerlich erleichtert auf. Dann wurde ihr Plötzlich klar das sie immer noch mit diesem Brot im Mund vor ihm stand, also biss sie schnell ab und kaute den bissen hastig. Als sie ihn hinunter geschluckt hatte sprang sie Protho, voller Freude um den Hals, auf der einen Seite immer noch das Brot in der Hand und lachte dabei ausgelassen.
Nach dem sie sich etwas beruhigt hatte lies sie sich wieder runter gleiten und stand mit strahlend grünen Augen, voller freude vor ihm.
„Protho ich bin ja so froh das du wieder hier bist, es ist so viel passiert, ich weis gar nicht was du schon alles weist, wie lange bist du den schon wieder hier? Hat Lyn dir schon alles erzählt? Ich meine ach klar du hast es sicher sowieso schon von Yran und Tarmas erfahren die haben dir sicher zwischendurch schon alles erzählt oder? Ich bin ja so aufgeregt, es ist alles so neu, ich bin so unendlich glücklich jetzt hier leben zu dürfen, ich kann es noch immer nicht fassen, aber für mich gibt es nichts schöneres, ihr seid meine Familie...ich habe mich in meinem ganzen Leben..., und das sind ja immer hin auch schon 180 Jahre, noch nie so wohl gefühlt, es ist einfach Überwältigend! Aber ach ja, das wichtigste kennst du ja noch nicht, meine kleine, sie heißt Naira, sie mag den Namen und sie ist so unfassbar niedlich, du musst sie dir unbedingt ansehen....“

Bei dieser Begrüßung, während der Eli mit den Händen wild gestikulierte, wohl bemerkte hielt sie dabei in einer Hand weiter hin das Brot, musste Protho vermutlich wieder lachen bevor er ihr antwortete....
Er Ging zum Picknickkorb, nahm ihn und drückte ihn Eli in die Hand: "Nimm ihn. Ist quasie ein Willkommensgeschenk von mir."
Sie sah erst blinzelnd den Korb, dann Protho an bevor sie herzlich lächelte und den Kopf auf die Seite legte.
„Vielen lieben Dank ich glaube das kann ich Grad gut gebrauchen und Yran hat sicher auch hunger...“
Dann beobachtete Eli wie Protho sich den Glitzerstaub von den Lippen leckte und promt zeichnete sich diese verlegene röte auf ihren Wangen ab die man selbst durch den Glitzerstaub sehen konnte. Eli sah etwas verlegen zur Seite und schien kurz froh wenigstens den Korb nun in der Hand zu halten an dem sie sich festhalten konnte...

"Falls du dich fragst, wo die Anderen sind. Die meisten sind in der Bibliothek und helfen Bücher zu wältzen. Unsere neue lange Freundin hat einen wirklich unstillbaren Wissensdurst. Ich bin grad an der Reihe mit Wache..."
"...ach ja und bin gepannt auf die beiden Neuen."
Die Röte auf ihren Wangen verschwand und sie sah ihn wieder an....
„Achso...Wache?...ach fliegt Ignizor seine Runden über Drachmar?“
„Die neuen? Du meinst Darna und Deli? Ach stimmt ja.....“
Nun sah Eli mit etwas geweiteten Augen Protho an und packte ihn mit einer Hand an seinem Starken Arm..
„Weist du ob es Darna gut geht? Hast du was gehört? Hat bei ihr alles geklappt? Wie geht es ihrem Drachen? Sie hat doch einen! Oder...?....“

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Montag 9. März 2020, 06:01
von Erzähler
"Falls du dich fragst, wo die Anderen sind. Die meisten sind in der Bibliothek und helfen Bücher zu wälzen. Unsere neue lange Freundin hat einen wirklich unstillbaren Wissensdurst. Ich bin grad an der Reihe mit Wache......ach ja, und bin gespannt auf die beiden Neuen."
Die Röte auf ihren Wangen verschwand und sie sah ihn wieder an....
„Achso...Wache?...ach fliegt Ignizor seine Runden über Drachma? Die Neuen? Du meinst Darna und Deli? Ach stimmt ja.....“
Nun sah Eli mit etwas geweiteten Augen Protho an und packte ihn mit einer Hand an seinem starken Arm..
„Weist du ob es Darna gut geht? Hast du was gehört? Hat bei ihr alles geklappt? Wie geht es ihrem Drachen? Sie hat doch einen! Oder...?....“
Protho beruhigte die junge Drachenmama indem er ihr seine Hand auf ihre legte, die seinen Arm hielt.
"Sie befindet sich noch in der Prüfung. Das ist aber auch normal. Jeder braucht unterschiedlich lange. Ich selbst war fast einen Monat da drin. Lyn hatte schon Sorge, ich würde mich in der Zwischenwelt einnisten und festsaugen wie eine fette Zecke. HAHahahaha."
Er lachte so lebensfroh, dass man einfach mit schmunzeln musste. Sein Humor war vielleicht nicht für jeden gleich verständlich, aber sein Lachen war ansteckend und herzlich. Er streichelt noch einmal kurz ihren bestäubte Hand und meinte dann:
"Nu aber hopp hopp! Du wolltest dich doch sicher waschen."
Er grinste auf sie hinab, hob die Hand zu ihrem Haupt und wuschelte ihr einmal durchs Haar, dass es nur so rieselte. Dann drehte er sich zur Seite und "bewaffnete" sich mit einem großen Fleischermesser und ging zur Anrichte auf der ein großes Stück Fleisch lag.
"Ich mach dir noch ein bisschen was zum Futtern für dein...deine? ..."
Eli nickte eifrig in Gedanken ganz bei Naira.
"..Deine Kleine fertig. Wenn du gebadet hast, dann komm doch einfach wieder her und ich helfe dir auch gern tragen... *hack* ...also wenn es dir Recht ist. Ich würde das kleine Wunder ja auch gern sehen. Aber wenn du noch ein bisschen Zeit mit ihr ...oder Yran allein willst, kann ich das auch verstehen."
Damit begann er mit geübten Schnitten das Fleisch zu filetieren. Er stand mit dem Rücken zu ihr, also sah sie sein Schmunzeln nicht, aber sie hörte es in seiner Stimme.

Eli hatte nun Zeit für sich und die brauchte sie auch. So viel war geschehen und all die Ereignisse hafteten noch an ihr wie der Staub auf ihrer Haut. Also ging sie schnell nach oben, holte sich frische Kleidung und huschte dann zur Therme, wo sie sich wusch und einen Moment in sich gehen konnte.

Sie war nun eine Drachenmama...

Was das bedeutete und was damit noch alles auf sie zukommen würde, das konnte sie sich noch nicht mal ausmalen. Aber sie wusste, sie hatte Hilfe. In jedem einzelnen der Drachenritter lag tief verankert das Bedürfnis dieses Wunder zu beschützen. Sie selbst war davon nicht ausgeschlossen. Sie hätte vielleicht auch eine einfache Bürgerin Drachmas bleiben können, aber ihr Schicksal hatte mehr mit ihr vor. Nun war sie verantwortlich für ein kleines Wesen, dass bald zu einem der gefürchtetsten Raubtiere der Welt heran wachsen würde. Obwohl die Bezeichnung „Tier“ so überhaupt nicht mehr in ihr Verständnis passen wollte. Drachen waren allesamt hoch intelligente Wesen und emotional so vielschichtig wie jeder Mensch, unabhängig ob sie reden konnten, groß oder klein waren, in Bäumen lebten oder Feuer spuckten. In der Verbindung zu ihren Reitern lag wahre Magie und Eilmana spürte sie in jeder Faser ihres Seins. Immernoch fühlte sie ein leises Ziehen, ein sanftes Sehnen, dass ihr zeigte, das der Verbund noch nicht ganz abgeschlossen war. Aber das hatte Zeit.
Jetzt musste sie erst mal Haarewaschen!
Erst als sie den Pool wieder verließ, viel ihr auf, dass sie eine regelrechte Spur aus Drachenstaub hinterlassen hatte, aber der würde schnell verwehen. Das Wasser, in dem sie gebadet hatte, es glitzerte etwas mehr und vielleicht wurde ihr erst jetzt bewusst, wie GUT sie sich eigentlich fühlte! Sie war voller Energie, gesund und stark. Voller Tatendrang und putzmunter beeilte sie sich zurück zu ihrer Naira zu kommen.

(Eilmana weiter bei: Naira's Drachenhort)

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Sonntag 30. August 2020, 16:18
von Erzähler
(Delilah, Eilmana und Darna kommen von: Der Zentralplatz)

Die letzten Stufen waren immer die schwersten. Selbst wenn man gesund und stark und voller Tatendrang war, so war dies ein ungeschriebenes Gesetz, das für jeden galt. Bei Leon mochte es wirklich an seiner Konstitution liegen, bei Darna und Delilah eher am Druck des Schweigens. Leon durchbrach diese Stille erst, als sie ganz oben vor der Taverne standen, dort wo der Brunnen stand uns sein leises Plätschern die Luft erfüllte.
„Lasst uns hinein gehen. Ihr habt sicher viel zu berichten.“
Das stimmte wohl für beide. Jeder hatte auf seine Weise viel erlebt. Nicht alles davon konnte jedoch erklärt oder „berichtet“ werden. Wie erklärte man eine „Wiedergeburt“? Oder wie erklärte man Jahrhunderte altes Wissen, dass ein Leben verändert hatte. Darna und Delilah würden es wohl versuchen müssen, so gut sie es eben konnten... oder auch nicht. Leon wirkte in all dem wie ein „Überbleibsel“ aus einem anderen Kapitel... ja sogar wie aus einem anderen Roman. Natürlich wollten sie ihm immernoch helfen, aber wenn sie ehrlich zu sich waren, hatte sich ihre Perspektive doch gewaltig geändert. Chasin schwankte nur wie großes langes Schilf an ihnen vorbei und betrat ebenfalls die Taverne. Folgten die drei Freunde aus alten Zeiten? Oder wollten sie den dreisamen Moment nutzen?

Eilmana und Yran saßen bereits am Feuer des Kamins auf einem dicken Fell und Naira spielte mit Yrans Fingern fangen, während sie strampelnd auf dem Rücken lag. Lyn saß in einem hohen Lehnstuhl und betrachtete die traute Szenerie und Protho und Tarmas trugen das Essen auf. Langsam entstand eine duftende Atmosphäre aus Liebe und äußerst leckeren Dämpfen. Schüsseln mit Kartoffelklößen, Grünkohl, Rotkohl und ein Braten eines enorm großen Vogels wurden aufgetragen. Dazu gesellte sich dicke Soße, Maisbrot und eine Schale voll dunkelbrauner Masse, die wohl der Nachtisch war. Eingekochte Kirschen prangerten in der Mitte und allein der Anblick ließ einen das Wasser im Munde zusammen laufen.

Chasin betrat den Raum und verkündete:
„Dicke Luft da draußen.“
Dann setzte sie sich an das Ende der Tafel, dort wo am wenigsten Essen stand und bekam kurz darauf von Lyn einen Tee eingeschenkt. Die beiden Frauen lächelten sich nur wissend an und schauten dann wieder Naira beim spielen zu.

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Freitag 4. September 2020, 21:39
von Eilmana Silva
"Ganz offensichtlich, ja!" gab Darna zur Antwort als Eilmana sie gerade bezüglich ihrer neue gewonnenen Familie ansprach.
Der Elan und die Energie der Rothaarigen Drachenmama sprühte förmlich und riss so auch Eilmana noch ein wenig mehr mit.
Sie grinste Breit der Knappin entgegen und nickte.
„Ich freue mich schon auf unsere gemeinsame Zukunft....“ Dabei funkelten Eilmanas, grüne Augen voller Vorfreude und Glück.
Darna hingegen schien ihr neues Familienmitglied nun erst richtig zu betrachteten und sprach sie nun auf ihre kleinen Veränderungen an: "Deine Haarspitzen waren vorher nicht so, oder?"
Eli nahm sich eine Strähne ihrer Langen Haare in die Hand und betrachtete sie kurz bevor sie Darna mit einem Nicken Zustimmte.
„Jap, sie waren vorher viel heller und komplett Blond. Aber es gefällt mir sehr, ich glaube an meine Augen muss ich mich mehr gewöhnen aber die sehe ich selbst ja nicht so häufig.“ Sie lachte laut auf und nach einem kurzen Augenblick blinzelte sie Darna an die sich viel mehr verändert hatte.
„du hast dich viel mehr verändert, deine roten Haare stehen dir sehr gut, und auch die roten Augen, alles von dir glüht förmlich und scheint voller Tatendrang. Wirklich schön!“

Darauf hin oder eher während Eilmana das so sagte?! Betrachtete Darna das kleine grüne Drachenbaby in Elis Armen und gab nur mit wenigen Worten zur Kenntnis "Sieht hübsch aus!
Und Eli streichelte verliebt und glücklich Nairas Köpfchen.
„Danke....“
Eli sah aber schnell wieder zu Darna und lächelte, da fügte die einstige Knappin hinzu:
"Du hast dich kaum verändert!" und mit einem grinsen hinterher: "Aber du warst ja schon vorher perfekt"
Darna konnte wohl sehen wie das Gesicht der Elfe nun schlagartig rot wurde und beinah ihren haaren hätte, Konkurrenz machen können. Sie senkte den Blick und entgegnete verlegen „Vielen Dank für dieses Kompliment, so was höre ich von einer Frau zum ersten mal, wenn ich darüber nachdenke bist du erst die zweite Person die mir so etwas sagt.“
Sie hob ihren blick wieder, die röte war dabei wieder zu verschwinden und sie lächelte Darna voller Herzlichkeit an.
„Ich finde dich auch sehr hübsch!“

Bei dem Gespräch mit Leon hielt Eli sich vorerst zurück, sie wollte sich da nicht einmischen oder stören, sie hatte das Gefühl das Darna und Leon erst mal für sich sein mussten.
Sie lächelte Delilah Herzlich zu und zwinkerte. Dann schloss sie auf zu Tarmas und grinste diesen wiedermal Breit an.
Brüderchen....
Dieses Wort schwebte ihr im Kopf herum wenn sie Tarmas ansah. Sie hatte diesem Mann viel zu verdanken, er hatte ihr geholfen als sie noch nicht mal ein Teil dieser Gemeinschaft war. Er hatte sie und Yran zusammen geführt und ihnen geholfen. Er hatte ihr auch geholfen als Yran fort musste und irgendwie war dieser „Eisblock“ in der Brandung immer da wenn sie ihn gebraucht hatte. Dieser Kosename würde ihm aber sicher nicht gefallen, also behielt sie ihn vorerst noch für sich und lächelte ihn einfach glücklich an.
„Schön das wir alle wieder zusammen sind!“

Dann betraten sie die Taverne und Eli blieb kurz stehen um den Duft der Taverne der sich mit dem Geruch eines Köstlichen Essens vermischt hatte tief ein zu saugen.
Entspannt stand sie da, blickte sich um und ging dann mit Naria zum Kamin wo sich Yran bald dazu gesellte und mit Nairas Pfoten begann zu spielen.

Eli betrachtete das Essen das Tarmas und Protho auftischten und ihr lief das Wasser im Mund zusammen, Einfach alles roch köstlich und sah unsagbar lecker aus.
Als Casin mit den Worten „Dicke Luft da draußen“ den Schankraum betrat und sich zielstrebing an die Tafel setzte.
Eli sah sie an, und nach dem sie von Lyn einen Tee bekommen hatte, betrachteten Lyn und Casin Naria beim Spielen.
Doch Elis Blick wanderte besorgt zur Türe, doch was sollte sie gerade tun....sie wusste das so eine Situation nur von den Personen geklärt werden konnte die es auch betraf. Sie würde nur stören...“Ich denke wir sollten ihnen einfach noch die Zeit lassen....“
Dann schmunzelte sie als Naira sie mit ihren Pfoten anstupste.

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Samstag 5. September 2020, 14:44
von Darna von Eibenau
Darna genoß es offensichtlich in vollen Zügen, mit der Gießkanne Komplimente zu verteilen, die dennoch von Herzen kamen und mit ihren Gefühlen andere Menschen zu berühren, sie teilhaben zu lassen. Dass Eilmana von ihrem Kompliment glatt so rot wurde, dass es nicht mal für sie zu übersehen war, ließ sie nur herzlich breit grinsen. 'Der zweite Mensch'? Dann konnte sie sich schon denken, wer der andere Mensch gewesen war, und sie warf nur einen schmunzelnd-wissenden Blick Richtung Yran und nickte Eilmana zu. Sie gönnte ihr das Glück - die beiden passten einfach perfekt zusammen.
Eilmanas Komplimente wiederum bargen ähnliches Potential, bisher nicht oft gehört worden zu sein und sie bedankte sich mit begeisternd leuchtenden Augen. Eigenlob stank, aber ja: sie selber fand auch, dass sie wirklich schön aussah, hi hi! Sie glühte? Ha ha, ja, das sollte und wollte sie auch!
Umso... ausbremsender wirkte die Begegnung mit Leon.

Varukaaz schob sich direkt neben sie, stubste sie nach einem Moment mit der Nase an und Verwirrung flutete ihre Gedanken. Leider verstand sie nicht sofort den Grund dafür. Weil hier fremde Leute waren? Ja, sie würde ihn gleich vorstellen - besänftigend streichelte sie über seinen Hals.
Leons Augen huschten nervös umher und nahmen zögerlich ihr neues Bild in sich auf. Darnas Veränderung war mehr als nur optisch und er war, wie sie wusste, ein sehr empathischer Mann. Was hielt er von ihrem Aussehen? Was von der Veränderung ihrer Seele? Ihrer Stimmung? War sie noch die Frau, in der er sich verliebt hatte? Ihr schlichtes „Hallo“ zeigte noch einmal, dass sie sich verändert hatte, denn ihr altes Ich hätte gewiss deutlich mehr Worte gefunden, wenn auch in gewohnt sachlichem Ton. Vielleicht war es eben dieses Zusammenspiel, dass ihn ebenso kurz antworten ließ:
„Deine Haare … sind … … rot.“

Sie lachte auch prompt herzlich auf, denn es erinnerte sie doch sehr an ihre ersten Worte, die sie an Ignizor gerichtet hatte - und so empfand sie seine Bemerkung irgendwie als Ehre, wobei sie womöglich, nein: sogar sehr vermutlich, seine Stimmung dahinter nicht richtig zu deuten wusste. Sie fuhr sich mit einem begeisterten Leuchten in den Augen mit den Fingern durch die Haare:
"Jaaa! Die Farbe ist.. fantastisch, nicht?! Er wird viel dunkler als Ignizor", womit sie offenbar den Jungdrachen neben sich meinte, den sie schon wieder liebevoll tätschelte, "mit schwarzen Rändern und Spitzen an den Schuppen. Und einem weißen Bauch. Er wird wundervoll aussehen, wenn er groß ist!" Sie schaute Varukaaz an und grinste auf, knuffelte seine Schnauze und ergänzte prompt: "Ja, du siehst jetzt schon wundervoll aus, mein Süßer! Nur anders!"

Sie schien sich dann ein bisschen zu fangen, platzte aber trotzdem noch vor Stolz, als sie erklärte: "Also, darf ich vorstellen? DAS ist Varukaaz. Ein Wiedergeborener!" Sie sah Leon in die Augen, doch er hielt den Blickkontakt nicht lange. Wie Tarmas und Plau'Ren Schneeflocken hatten rieseln lassen, stäubte sich Befremden über ihre Gefühlswelt und schmolz noch sofort weg. Was war los mit Leon?
"Er..." Sie stockte kurz. Wie umschrieb sie das? Was durfte sie sagen, nicht nur mit Rücksicht auf das Geheimnis des Geleges, sondern auch auf Varukaaz und das Dilemma der fehlenden Erinnerung? "..war wirklich lange fort. Eigentlich lebte er noch hauptsächlich vor den Menschen", erklärte sie also recht schlicht ein Faktum, das einem allein schon für sich eigentlich den Atem verschlagen konnte.
Dann wandte sie sich ihrem Drachen zu und legte liebevoll ihre Hand unter seine Schnauze, während sie ihm mit warmer Stimme erklärte:
"Varukaaz? Das hier ist Delilah, die liebreizendste Lichtmagierin von Jorsan! Und eine mächtige! Sie hat sogar schon Plau'Ren geholfen." Darna schien gerade wirklich Spaß daran zu haben, Komplimente zu verteilen. Sie deutete zu Leon: "Und dieser junge Herr hier ist ebenfalls ein fähiger Lichtmagier. Leon von Weißenfels. Erbe einer Grafschaft und zum Hüter einer mächtigen magischen Quelle bestimmt." Sie sah Leon an. Und noch immer schien sie mehr in ihm zu sehen, sehen zu wollen, als den blassen, abgehärmten Jungen mit verkniffenen Lippen, als der er da stand: "Kämpfer gegen Morgherias Hauch. Mehrfacher Retter meiner Wenigkeit." Ihre Stimme und ihr Blick waren in der weiteren Aufzählung wärmer geworden, weicher und beschwörender, und sie klang, als hätte sie fortfahren wollen, doch das Weitere dachte sie nur: ..und der Mensch, der immer an mich geglaubt hat. Immer. Und der mir gezeigt hat, was unverbrüchliche Liebe, ungeachtet aller Umstände, ist.
Das konnte doch nicht vorbei sein?

Doch als Varukaaz sich an ihr rieb und dabei ihr Hemd unschicklich hin und her und zu hoch zog, da hätte sie eigentlich nichts dabei gefunden und lachen wollen - bis ihr Blick die Mimik von Leon auffing. Er sah auf ihre Beine und irgend etwas in seiner Miene verhärtete sich.
Und plötzlich...
kam sie sich vor wie ein Flittchen.
Nein, sie kam sich eigentlich nicht selber vor wie ein Flittchen, sondern sie hatte wieder eine dieser Vorstellungen davon, als was andere Leute sie wohl ansahen. Sie kam sich vor, als sähe Leon sie an, als wäre sie ein Flittchen, und das...
wollte sie eigentlich nicht wahr haben.
Und es versetzte ihr trotzdem einen Stich.
Ihre Stirn hatte sich, ohne dass sie es selber gemerkt hatte, gefurcht. Etwas in ihr schaltete auf 'kampfbereit', ohne dass sie es bewusst merkte, machte sich dafür bereit, sich für das, was sie war und wie sie war, zu rechtfertigen. Der Unterschied zu früher war, dass sie nicht vor hatte, sich zu rechtfertigen, nicht die geringste Notwendigkeit dafür sah. Sie sah fantastisch aus, sie wusste, warum sie nur ein fremdes Hemd trug und es gab nichts, was man ihr hätte vorwerfen müssen!
Vielleicht deutete sie Leons Blick sogar falsch? Das war gut möglich, das wusste sie.
Aber es mochte dieser kurze Strudel an negativen Empfindungen und Leons miesepetriges Schweigen sein, was Varukaaz veranlasste, ihn von hinten zu stubsen, so wie Kinder in der Absicht, zu stänkern, einander ein Bein stellten.

Noch nie hatte Darna Leon so schnell fallen sehen.
Delilah wurde sogar ein Stück mitgerissen, konnte aber den Sturz nicht mehr verhindern.

Darnas Bewegung setzte an, zu ihm eilen zu wollen, schwenkte dann aber prompt um, als sie registrierte, dass Varukaaz es bei dem einen Stubsen nicht hätte belassen wollen.
"Varukaaz, stopp!", fiel sie in ihre Muttersprache und stemmte ihre Hände links und rechts von seinem Kopf gegen seine Schultern - und drückte ihn weg. Wie man einen sperrigen Küchentisch, den man sicher nicht allein hätte heben können, dennoch in einer Kraftanstrengung relativ zuverlässig eben ein Stück verschob. Einen Jungdrachen mit der Masse eines Schlachtrosses aber schob man normalerweise nicht mal weg, so dass sich an Varukaaz' Mitarbeit oder nicht zwangsläufig ein erster Eindruck ergeben musste, wie es um die Kraft der jungen Dragonerin nun bestellt war. "Das darfst du nicht!", fügte sich nahtlos eine besorgt-erschrockene Zurechtweisung an. Götter, wenn er mit Chasin so umging, war sie tot!
Und Leon? So, wie er umgekippt war und mit dem Eindruck, den er zur Zeit machte, hatte sie für einen Lidschlag ernste Sorge, er könne ähnlich zart zu Bruch gegangen sein! Aber ganz so schlimm war es dann doch nicht.
"Varukaaz, du kannst nicht mit jedem hier einfach spielen wie mit Lyn, Ignizor oder Protho!", redete sie hastig, aber eindringlich ernst wieder auf Celcianisch auf ihren Schützling ein, während sie noch immer die Hände fest an seinen Schultern ließ und versuchte, in Bildern und Gefühlen unterstützend zu erreichen, dass der 'kleine Knirps' sie auch wirklich verstand.
"Wenn du das mit Chasin machst, ist sie tot!", stellte sie warnend klar. Und Chasin gehörte so gut wie zur Familie. Sie war tabu!
Ihre Haltung entspannte sich eine Nuance, ohne dass sich etwas an dem Umstand änderte, dass sie Leon vor Varukaaz abschirmte und mit dem Rücken zum Lichtmagier stand. Sie musste... jetzt irgendwie Leons Status erklären, und ihre Stimme wurde weicher, versuchte, Mitgefühl zu vermitteln:
"Leon geht es gerade nicht gut, Varukaaz. Leon hat Kummer, seinem Papa geht es nicht gut. Bitte, sei lieb zu ihm." Ihre Hände lösten sich von seinen Schultern, um sich links und rechts an seinen Kiefer zu legen und sie sah ihm mit weichem Blick direkt in die Augen. Ein wenig leiser sprach sie weiter:
"Und ich hab Leon sehr lieb, mein Schatz."
Mehr weiß ich gerade nicht. Gib ihm Zeit, ja? Ich glaube, ich muss ihm auch Zeit geben.
Zeit, die wir nicht haben...

Sie wusste ihre Gefühle kaum in Worte zu fassen, aber sie drosselte ihren Drachen sicher runter, denn sie vermittelte ihm Mitgefühl, Nachsicht, warme Liebe, Verständnis, und auch ein bisschen Kummer, während sie ihm beschwichtigend, liebend und tröstend immer wieder über die Wangenschuppen strich. "Pass auf ihn auf, bitte. Mir zuliebe", endete sie schließlich nur noch flüsternd, während sie Varukaaz' Reaktion auf all das aufnahm, ihm noch ein Küsschen auf die Schnauze gab und erst dann wagte, sich wieder Leon zu zu wenden.

Ihm war nichts Schlimmes passiert? "Hast du dich verletzt?", fragte sie leise besorgt, während sie schräg vor ihrem Drachen stand. Sie stand da, dass es kaum offensichtlicher hätte sein können, dass sie die Leine war, die dieses Jungtier hielt. Und sie liebte ihn bedingungslos wie eine Mutter! Machte ihm nicht mal einen Vorwurf!

...

Die letzten Stufen waren immer die schwersten. Selbst wenn man gesund und stark und voller Tatendrang war, so war dies ein ungeschriebenes Gesetz, das für jeden galt. Bei Leon mochte es wirklich an seiner Konstitution liegen, bei Darna und Delilah eher am Druck des Schweigens. Leon durchbrach diese Stille erst, als sie ganz oben vor der Taverne standen, dort wo der Brunnen stand uns sein leises Plätschern die Luft erfüllte.
„Lasst uns hinein gehen. Ihr habt sicher viel zu berichten.“

Darnas Brauen hoben sich sehr ungläubig und skeptisch, gaben ihrer Mimik einen Ausdruck, der immerhin sehr an die Darna erinnerte, die Leon gekannt hatte. Genauso der Tonfall, ernst und unterschwellig energisch, ein Tonfall, mit dem sie frontal Probleme anpackte und gleich mal in den Schwitzkasten nahm; ein Tonfall, in dem zudem sehr unterschwelliger Tadel mitschwang:
"Wir haben viel zu berichten? Ja, haben wir, aber du hast auch einiges zu berichten!"
Ihr Kopf ruckte kurz unterbrechend zu Varukaaz herum: "Schätzchen, wenn du schon mal hinein gehen magst zu Protho und mit Naira spielen, dann geh ruhig - und guck, was es Leckeres zu essen gibt, mh?"
Es war ein sehr offensichtliches, aber fürsorgliches 'abschieben', denn es klang für den Moment, als hätte sie mit Leon ein Hühnchen zu rupfen? Sie würde es ihrem Kleinen aber auch nicht verwehren, wenn er anhänglich bei ihr bleiben wollte.
Sie sah wieder zu Leon: "Was ist los mit dir?", fragte sie tatsächlich nicht als Vorwurf, aber sehr offensiv einen Statusbericht verlangend, "Warum bist du so erschöpft? Was ist mit Verano?
Bist du mit dem Ritual weiter gekommen? Konnte Chasin helfen?
Hast du Delilahs Brief benutzt, um deinen Vater direkt um Rat zu bitten?"

Nein... sie hatte ihn nicht vergessen. Sehr offensichtlich nicht.
Und sehr offensichtlich würde sie sich jetzt nicht mit Ausflüchten abspeisen lassen. Sie machte keinerlei Anstalten, schon die Taverne betreten zu wollen, und gab Leon damit Gelegenheit, sich im kleinen Kreis zu äußern.
Ihre Sorge um Leon war gerade sehr konkret, fürsorgend und sicher freundlich gemeint, nur...
hatte sie irgendwie gerade mit dieser Direktheit auch das Potential, bald furchterregend zu wirken, getreu dem Motto: Und wehe, du weichst mir aus!

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Freitag 18. September 2020, 11:58
von Erzähler
Eli war voraus gegangen und wurde nun vom warmen Duft der Taverne umarmt. Nach dem sie von Lyn einen Tee bekommen hatte, betrachteten Lyn und Chasin Naira beim spielen, während die Männer das Essen weiter vorbereiteten und auftrugen. Seltsame Welt...meinst war es doch anderes herum, oder? Normalerweise kümmerten sich doch die Frauen um Familie und Haushalt, aber hier schien einfach jeder alles zu machen. Die drei alten Drachenritter polterten laut lachend in der Küche herum, ärgerten sich spielerisch, foppten sich leise und grinsten immer wieder stolz zu der kleinen Drachendame, als seien sie alle gerade frisch „Papa“ geworden. Naira war sofort ein fester Bestandteil dieser Gemeinschaft, genauso wie Eilmana sich plötzlich so viel verbundener mit diesen Männern fühlte. Sie waren ihre viel viel viel älteren Brüder. Ja, sie hatte plötzlich Brüder! Obwohl sie selbst noch nicht „getauft“ war, so wurde sie doch schon jetzt als volles Familienmitglied gesehen und behandelt. Der kühle Tarmas stellte sich manchmal einfach nur in ihre Nähe und nickte ihr zu. Sein stilles Schweigen und Elis Dankbarkeit schwang zwischen ihnen und nährte ihre Verbundenheit. Protho war ihr noch unbekannter, aber er brannte einfach alle Mauern nieder und hob sie in seine überaus starken Arme.
„Nairas kleine Gefährtin ist so leicht, Yran! HAHAHhaha!“
, lachte er und wirbelte die Elfe herum, als wäre sie nichts. Yrans Gesichtsausdruck schwankte innerhalb dieser Sekunde zwischen Stolz, Sorge und einem Hauch Eifersucht, doch dann lachte er auch, als er das Echo von Ignizors Gedanken über Malagen empfing. Protho war eine sprichwörtliche „Feuersbrunst“ was Gefühle anging und sein Überschwang war noch herzlicher als Darnas, die Lyn herum gewirbelt hatte. Protho hielt Eilmana in seinen Armen und spielte Brummkreisel mit ihr, bis der armen Eli ganz schwindlig war. Ihre Füße flogen durch die Luft und der Feuerdrachenreiter wirbelt schnell um die eigene Achse. Die Welt drehte sich und alles schien in bunten Farben zu tanzen, als er sie wieder absetzte und Yran herbei eilte um sie fest zu halten. Der Schwindel brauchte einen Moment um sich zu legen und Eli war sicher dankbar für die feste Umarmung ihres Liebsten.
„Protho übertreib es nicht!“
, schimpfte Yran leise lachend und streichelte Elis Rücken. Seine Hand wanderte dabei ganz schon tief.
„Ach, dass muss sie aushalten. Wenn's ans Fliegen geht muss sie noch viel mehr ertragen!“
Lachend und deutlich weniger taumelnd als Eli entfernte sich der feurige Ritter und ließ die beiden wieder in ihrer Ecke allein. Jeder der Bewohner Drachmas begrüßte die Neuen auf seine Weise. Chasin studierte eingehend Nairas Äußeres und machte sich Notizen. Sie fertigte sogar eine Skizze des Branchenbabys an. Einmal öffnete sie ihr zweites Auge kurz und sah testweise das kleine Drachenkind an, was darauf hin freudig gluckste und munter mit den Beinchen strampelte. Chasin lächelte sanft und zog sich in eine Ecke des Raumes zurück, wo seit einiger Zeit ein paar Bücher und Notizen von ihr lagen. Ab und an starrte sie regungslos in die Luft, als lausche sie auf etwas unsichtbares, dachte an etwas fernes und widmete sich dann wieder ihrem Tun. Insgesamt wirkte die Tha'Roon noch geistig abwesender als sonst, aber immer noch etwas selig und benommen von dem Gefühlssturm um sie herum.
Elis Blick wanderte immer wieder besorgt zur Tür, hinter der Leon, Darna und Delilah standen, doch was sollte sie gerade tun? Da draußen waren Freunde, die ihre eignen Probleme lösen mussten. Sie wusste das so eine Situation nur von den Personen geklärt werden konnte die es auch betraf. Sie würde nur stören.
“Ich denke wir sollten ihnen einfach noch die Zeit lassen....“
Dann schmunzelte sie als Naira sie mit ihren Pfoten anstupste. Yran nickte und murmelte leise:
„Lass sie mal machen. Euer Leben hat sich sehr verändert. Damit muss man erst mal umgehen lernen.“
Das er mit zweiterem Darna meinte, war offensichtlich. Eilmana hatte das große Glück gehabt, dass sie schon mit ihrer Ankunft in Drachma, dem Erwachen der Stadt, dem Segen des Königs und dann erst mit dem Ausflug ins Gelege Stück für Stück verändert worden war. So vielen ihre Veränderungen kaum auf, auch wenn sie ebenso gewaltig waren wie die Darnas. Yran hatte ihr Herz im Sturm erobert und Ranken der Liebe in ihr sprießen lassen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Diese Stadt, ihre Bewohner hatte ihr ein Familie geschenkt, die sie so sehr liebten, dass es schon fast weh tat und einem die Sinne raubte, so wie Protho es kurz zuvor getan hatte. Das Gefühl von dieser tiefen Verbundenheit, diesem Zusammengehörigkeitsgefühl, diese Liebe war allgegenwärtig.

Wo war ihre Liebe geblieben? Leons Blick auf Darna hatte sich verändert. Warum? Delilah hatte schon von Geburt an diese Gabe. Sie brachte die Menschen dazu sich zu öffnen. Ein Lächeln genügte oft und die Leute erzählte ihr ihre größten Geheimnisse. Doch hier in Drachma war ihre Fähigkeit erst richtig erblüht und hatte ihren Focus gefunden. Die Gefühle der Drachen waren ihr noch viel näher als die der Menschen und doch musste sie jetzt noch einmal für ihre Freunde da sein. Leon bedrückte etwas und leider war er in diesem Zustand wie sein Vater. Man musste es ihm aus der Nase ziehen und wenn man Glück hatte drückte er sich mit seinen Antworten nicht all zu kryptisch aus. Die Männer von Weißenfels waren da sehr eigen. Sie waren verschlossen bis in die hinterste Ecke ihrer Seelen, aber irgendwie hatten es Deli und auch Darna geschafft sich bei ihnen einzuschleichen – jeder auf seine Weise. Delilah fühlte jedoch gerade bei Leon noch etwas anderes. Auch wenn die Situation zwischen Darna und ihm gerade etwas „brenzlich“ war, so war es gut, dass sie da war. Ihr Einfluss war es zu verdanken, dass Leon nicht Reißaus nahm, als der „kleine“ Angriff ihres Drachenbabys erfolgte und sie sich danach vor ihm aufbaute, als würde sie ihn in der Luft zerreißen, wenn er ihr nicht Rede und Antwort stand. Delilah bemerkte die leichte Bewegung seiner Hände nur, weil sie günstig stand und er sie hinterm Rücken verschränkt hielt. Er war immernoch durch und durch Adliger und seine Haltung verriet nichts, doch seine Finger pulten vor Nervosität an ihren Nagelbetten. Hatte er Angst vor Darna?

Varukaaz war auf Darnas Befehl hin sofort stehen geblieben, hatte sich ein bisschen in seinen eigenen Pfoten verheddert und war gestolpert. Ob nun wegen der Worte, der Gedanken oder der stoppenden Bewegung wegen war dabei nicht zu ergründen. Vielleicht war es schon die Intension gewesen, die ihn hatte anhalten lassen, aber er stand. Aufmerksam hatte er seine Schnauze zu ihr empor gehoben und sie angesehen, während sie weiter sprach. Vielleicht verstand er nicht die Worte? Er legte den Kopf seitlich schräg und ließ sein Hinterteil auf den harten Untergrund plumpsen.
"Varukaaz, du kannst nicht mit jedem hier einfach spielen wie mit Lyn, Ignizor oder Protho!...Wenn du das mit Chasin machst, ist sie tot!"
Ihre Haltung entspannte sich eine Nuance, ohne dass sich etwas an dem Umstand änderte, dass sie Leon vor Varukaaz abschirmte und mit dem Rücken zum Lichtmagier stand. Sie musste... jetzt irgendwie Leons Status erklären, und ihre Stimme wurde weicher, versuchte, Mitgefühl zu vermitteln:
"Leon geht es gerade nicht gut, Varukaaz. Leon hat Kummer, seinem Papa geht es nicht gut. Bitte, sei lieb zu ihm...Und ich hab Leon sehr lieb, mein Schatz...Pass auf ihn auf, bitte. Mir zuliebe"
, endete sie schließlich nur noch flüsternd, während sie Varukaaz' Reaktion auf all das aufnahm. Dieser schnupperte nur noch mal in die Richtung des jungen Mannes und legte den Kopf fragend zur anderen Seite. Auch wenn er vielleicht nicht alles verstanden hatte, so hielt er doch jetzt Abstand. Darna gab ihm noch ein Küsschen auf die Schnauze und erst dann wagte, sich wieder Leon zu zu wenden. Der hatte die Brauen leicht gehoben und etwas rot umspielte seine Wangen. Hatte er ihr auf den Hintern gesehen oder waren es ihre Worte gewesen, die das bewirkt hatten?
"Hast du dich verletzt?"
, fragte sie leise besorgt, während sie schräg vor ihrem Drachen stand. Sie stand da, dass es kaum offensichtlicher hätte sein können, dass sie die Leine war, die dieses Jungtier hielt. Und sie liebte ihn bedingungslos wie eine Mutter! Machte ihm nicht mal einen Vorwurf! Delilah hatte Leon hoch geholfen und nun stand er da und ließ seinen Blick von ihr zum Drachenkind und wieder zurück schweifen.
„Alles gut. Nichts passiert.“
, war seine magere Antwort und sie setzten ihren Weg bis vor die Taverne schweigend fort. Erst dort ergriff wieder Leon das Wort und wollte gerade die ersten Stufen zum Eingang erklimmen.
„Lasst uns hinein gehen. Ihr habt sicher viel zu berichten.“
Darnas Brauen hoben sich sehr ungläubig und skeptisch.
"Wir haben viel zu berichten? Ja, haben wir, aber du hast auch einiges zu berichten!"
Ihr Kopf ruckte kurz unterbrechend zu Varukaaz herum:
"Schätzchen, wenn du schon mal hinein gehen magst zu Protho und mit Naira spielen, dann geh ruhig - und guck, was es Leckeres zu essen gibt, mh?"
Der Gedanke an Essen klang wohl gut und ein Kopfnicken wies ihm die Richtung zur Quelle. Der Drache begann die für Menschen gemachten Stufen umständlich hinauf zu hopsen, blieb kurz oben stehen, wie um zu schauen, ob sie ihm folgen würde, ging dann aber doch nach kurzem Zögern hinein. War das gut, dass er so schnell so selbständig wurde? Tja, alles hatte seine Vor- und Nachteile. Darna sah wieder zu Leon:
"Was ist los mit dir?"
, fragte sie tatsächlich nicht als Vorwurf, aber sehr offensiv einen Statusbericht verlangend,
"Warum bist du so erschöpft? Was ist mit Verano? Bist du mit dem Ritual weiter gekommen?Konnte Chasin helfen? Hast du Delilahs Brief benutzt, um deinen Vater direkt um Rat zu bitten?"
Ihre Direktheit hatte das Potential furchterregend zu wirken, getreu dem Motto: Und wehe, du weichst mir aus! Und Leon? Seine Brauen waren in der Frageflut nach oben gewandert. Ein Mundwinkel hob sich nun zögernd, dann sagte er etwas, das keinerlei Antwort beinhaltete, aber sie vielleicht doch etwas beruhigte:
„Da ist sie ja... die Darna, die ich von früher kenne.“
Der zweite Mundwinkel hob sich zögernd und Leon lächelte Darna auf seine ganz eigene charmante Weise an. Trotzdem schwang da etwas melancholisches mit. Das Lächeln ließ seine Augen nicht so schön glänzen wie früher. Er sah kurz zu Delilah und dann wieder Darna an.
„Ja, ich habe den Brief meines Vaters benutzt und habe viel mit ihm geschrieben. Es ...ich denke, das hat mich ein wenig ausgelaugt.“
**Ein wenig** war leicht untertrieben.
„Außerdem war ich viel bei seinem Körper... Hab vielleicht auch ein wenig zu viel Magie in seinen Erhalt gesteckt... Macht mir deswegen keine Vorwürfe. Ihr würdet sicher das gleiche tun, wenn es um ein Familienmitglied von euch ginge.“
So kraftlos wie er war stellte er sich jetzt gerade jedoch dem Funken sprühenden Blick der Drachenmama. Trotzdem würde er wohl kaum einen ernsthaften Angriff gerade abwehren können, sei er körperlich oder verbal.
„Vater geht es soweit gut, so gut es einem halt in einem Eisblock gehen kann. Sein Seelenbruchstück, das er in seine Worte gebannt hat, das „redet“ zu mir so wie früher. Ein Teil seiner Erinnerungen ist in dieses Pergament gebannt, aber ...“
Leon zögerte und der Schleier des Leides verstärkte sich in seinen Augen.
„... es sind nur Erinnerungen, die er bannen konnte. Wenn ich im neue Sachen erzähle, dann reagiert er nicht darauf. Er braucht seinen Geist ...den Geist des vergessenen Kindes, um wieder vollständig zu werden, um reagieren und denken zu können. Es ist ...als würde man ein Lexikon fragen wie es sich fühlt. Er hat versucht sein Wissen in diesen Brief zu bannen, aber dabei vergessen genug von seinem **ich** mit hinein zu legen. Es fehlt ihm an komplexeren Fähigkeiten, wie Empathie oder Kombinationsgabe.“
Leons Stimme war schwer geworden, fast kratzend.
„Ich hätte ihn schon vor Tagen...“
Er verschluckte den Rest und änderte das Thema.
„Ich habe das Gefühl, seine Antworten werden mit jedem schreiben etwas ...kürzer. Aber ich weis jetzt wie ich das Ritual durchzuführen habe. Chasin war ebenfalls eine große Hilfe. Tarmas und Plau'Ren haben sich schon bereit erklärt, mich zu begleiten. Wir fliegen morgen früh nach Weißenfels. Ich wollte nur nicht... Ich wollte dich vorher noch sehen.“
Er starrte kurz auf den Boden.
„Das habe ich jetzt und ich sehe, dass du jetzt keine Hilfe mehr brauchst. Du hast hier alles gefunden, was du brauchst. Eine Familie... und du bist stark und ...schön.“
Autsch! Etwas stach in Delis Herz. Vielleicht verstand sie Leons Reaktion besser als Darna. Sie war ebenfalls eine Lichtmagi und seine Freundin schon seit der Zeit an der Akademie. Leon war immer jemand gewesen, der sich um Andere kümmerte. Er … vielleicht hatte er sich in Darna verliebt, weil sie ihn ...brauchte? Aber brauchte sie ihn jetzt noch? Die glühende Selbstsicherheit, die Freude und das Feuer, dass sie jetzt ausstrahlte war unübersehbar. War Leon ein Mann der **gebraucht** werden wollte? Er hatte einen starken Beschützerinstinkt, war von Adel und ein so lieber Mensch, aber mehr noch war er in allem ein Heiler! Nun war Darna **ganz**. War sein Auftrag damit angeschlossen? Wie tickten Männer wenn sie sahen, dass sich das Ziel ihrer Zuneigung so sehr verändert hatten? Vielleicht wäre dies der Moment für Delilah gewesen die beiden „verliebten“ allein zu lassen, aber Leon kam ihr zuvor.
„Wir sollten nun hinein gehen. Die Anderen warten auf euch.“
Er drehte sich einfach um und ging die Stufen hinauf zum Eingang um darin zu verschwinden. Er hatte all ihre Fragen beantwortet, aber die, die hier unausgesprochen geblieben war, die hing noch immer in der Luft.

Der kleine Feuerdrache hatte als erster die Taverne betreten. Beziehungsweise war er hinein gerollt, als er sich gegen die Tür gestemmt hatte, ausgerutscht war und dann seitlich hinein gerutscht war. Zielstrebig hatte der den reich gedeckten Tisch entdeckt, hatte zum Spurt angesetzt, aber da war Protho auch schon da gewesen. Sich einem Drachen dieser Größe, sei er noch ein Baby oder nicht, in den Weg zu stellen, war schon eine Nummer! Aber Protho kannte alle Tricks den kleinen Drachen unter Kontrolle zu bringen. Das kurze spielerische Gerangel nahm ein schnelles Ende. Protho blies seinen heißen Atem dem Babydrachen in die Nüstern und rollte den schnell erschlaffenden Leib auf die Seite.
„Puh, das war knapp. Darna hat ihn wohl zum Fressen rein geschickt... Ich glaub, ich muss mal mit ihr reden wo der Platz ihres Drachen ist.“
Er lachte bei dem leise durchklingenden Tadel, aber kraulte leidenschaftlich Varukaaz Bauchdecke.
„Tarmas, hilf mir mal den Kleinen nach hinten zu den Anderen zu bringen.“
Der Angesprochene schob sich die Ärmel hoch und packte mit an. So ein kleiner Drache wog schon einiges, aber gemeinsam bugsierten sie ihn zum Hinterausgang, wo ihn Ignizors lange Zunge sich um den Kleinen rollte und dann unter einen Flügel zog. Auf dem Hinterhof der Taverne lagen die bereits halb aufgefressenen Kadaver von mindestens vier Hochlandrindern. Plau'Ren sah kaum auf, als Varukaaz dazu kam und widmete sich weiter ihrer Mahlzeit, wo Malagen doch neugierig aufsah und jede Bewegung aufmerksam verfolgte. Dann hörte man wieder nur das Knacken von Knochen, wenn die Drachen fraßen und die Reiter kehrten in die Taverne zurück.
Just als sich die hintere Tür wieder hinter Protho und Tarmas schloss, öffnete sich die Vordertür und Leon kam als erster herein. Delilah und Daran folgten sicher kurz darauf. Lyn erhob sich und setzte sich an die Stirnseite zur Treppe hin. Auf der anderen Seite nahm Chasin Platz. Yran reichte Eilmana seine Hand und zog sie in seine Arme, küsste kurz ihre Nasenspitze und führte sie dann zu den Anderen an den Tisch. Naira konnte sie dabei im Arm haben oder auf dem großen Fell vorm Kamin liegen lassen. Unbeaufsichtigt wäre sie dadurch nicht.
Tarmas setzte sich links über Eck zu Lyn und Protho rechts. Die Linke Bank füllte sich dann mit Yran, gefolgt von Eilmana. Sobald Darna den Raum betrat, kommentierte Protho:
„Varukaaz ist hinten bei Ignizor. Der kümmert sich um ihn, keine Sorge.“
Er klopfte neben sich auf die Sitzbank und lud sie damit ein bei ihm zu sitzen. Leon nahm dann daneben platz und Delilah konnte sich nun aussuchen, ob sie den freien Platz über Eck zwischen Eilmana und Chasin, oder zwischen Chasin und Leon haben wollte. Ein leichtes Kribbeln in ihrem Nacken verriet ihr, dass der letzte freie Platz nicht wirklich **frei** bleiben würde. Ihr gegenüber nahm kurz nachdem sie sich gesetzt hatte, eine weitere unsichtbare Präsenz platz. Einzig Chasin wirkte kurz irritiert, sah von dem vermeintlich leeren Platz zu Delilah und zurück, aber sagte nichts. Lyn erhob das Wort:
„Familie!“
Ach das klang schön.
„Das ist es was wir sind. Familie und Freunde. Verbunden in Liebe. Ich erhebe mein Glas auf neue und alte Seelen in unserer Mitte! Auf das die Zukunft unseres Reiches voller Freude und neuer Möglichkeiten stetig wachse.“
Sie hob ihren Kelch und prostete allen zu. Vielleicht hatte ja der ein oder andere ebenfalls einen Trinkspruch parat?

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Verfasst: Dienstag 29. September 2020, 20:09
von Eilmana Silva
Eilmana kam in die Taverne und setzte sich an den Kamin, sie legte Naira ab so das die kleine sich auf dem weichen Fell welches vor dem Kamin lag, herum rollen konnte.
Sie nippte an dem Tee den Lyn ihr gegeben hatte, da viel ihr ein das sie sich noch nicht bedankt hatte.
Sie blickte auf zu Lyn und lächelte...“Danke....“

Doch dieses „Danke“ galt irgendwie nicht nur dem Tee sondern auch ihrer Herzlichen Aufnahme in diese Familie.
Ihr Blick wanderte zur Türe und ihr Herz wurde für einen Augenblick ein kleines Bisschen schwerer. Sie machte sich sorgen um Darna und ihre Freunde, doch dann wurde sie von dem Lauten Gelächter unterbrochen das aus der Küche kam.
Protho hatte mal wieder sichtlich Spaß dabei seine „Brüder“ zu foppen und lies sich auch keine Gelegenheit dazu durch die Lappen gehen. Eli lächelte glücklich bei diesem Klang so ein Ausgelassenes Leben voller Emotionen hatte sie sich immer gewünscht. Tarmas war zwar nach Außen hin kühl aber immer wenn er sich in ihre Nähe stellte sah sie wie sich seine Mundwinkel hoben. Auch wenn es nur wenige Millimeter waren, vielleicht empfand Eli es auch nur so weil sie es fühlte. Sie fühlte einfach dieses Lächeln welches Tarmas ihr entgegen brachte und sie erwiderte es voller Freude. Sie Freute sich schon darauf mit allen hier mehr und offener Reden zu können. Sie war so neugierig mehr über Tarmas, Protho, Lyn und Yran zu erfahren, wobei Tarmas durch seine Kühle Art da wohl der jenige war, der ihre Neugier am meisten anheizte.

Nach dem Das Essen aufgetragen war, lächelten alle, Naira zu und Eli betrachtete ihr kleines Wunder das von allen so bedingungslos geliebt wurde. In Diesem Augenblick schnappte Protho sich Eli an der Hüfte und schwang sie in die Luft.
Völlig überrumpelt lies Eli den Tee fallen den sie gerade noch in der Hand gehalten hatte- Er war zum glück fast leer gewesen und landetet nicht auf Naira.
Aber Protho hatte das offenbar auch nicht bemerkt.
Ihre Haare wirbelten Durch die Luft und sie Hielt sich instinktiv an Prothos Schultern fest. Er hatte sie mit einem Ruck etwas nach oben geschoben und sie so unter ihrem Po gepackt, so das sie ihn etwas überragte und er sich wundervoll mit ihr im Kreis drehen konnte. „Nairas kleine Gefährtin ist so leicht, Yran! HAHAHhaha!“
Eli hörte Prothos Worte, konnte aber bei dem Gewirbel Yrans Gesichts nicht sehen sonst wären ihr seine Gefühle sicher aufgefallen. Jetzt gerade konnte sie sich nur festhalten. Sie spannte all ihre Muskeln an, und neigte ihren Kopf zu Protho während sie aus vollem Halse mit ihm lachte.
Erst als er sie wieder absetzte merkte sie wie schwindelig ihr war doch Yran war sofort zur Stelle und schloss sie fest in seine Arme. Sie schmiegte sich an seine Brust und kicherte noch ein wenig.
„Protho übertreib es nicht!“ Hörte sie Yran leise mit einem lachen im unterton sagen. Doch Protho antworte frech wie er war sofort: „Ach, dass muss sie aushalten. Wenn's ans Fliegen geht muss sie noch viel mehr ertragen!“
Eli spürte wie Yrans Hand von ihrem Rücken fast schon wieder auf ihren Po rutschte und sie schmunzelte darüber, drehte sich aber zärtlich aus seiner Umarmung und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange.
„Da hat Protho wohl recht, nach dem Flug den ich mit Malagen schon hatte glaube ich, das da einiges auf mich zu kommt....“
Sie lächelte und beugte sich zu Naira um ihr den Kopf zu streicheln.
„Aber das schaffen wir schon, kleines...“

Als Eli wieder aufsah bemerkte sie das Casin von Naria eine Skizze anfertigte. Ganz neugierig ging Eli um sie herum und versuchte einen Blick darauf zu erhaschen. Dabei bekam sie große Lust selbst eine Skitzze von Naira zu zeichnen...zu Letzt hatte sie Yran gezeichnet...!
Die Linienführung von Casin sah sehr gut aus und das Ergebnis gefiel Eli zusehend.
Sie beugte sich von hinten zu ihr und lächelte.
Doch kurz darauf ging Casin zu einer Ecke wo Bücher und Unterlagen von ihr lagen.
Eli beobachtete sie und fragte sich was für ein Wesen sie war. So jemanden wie Casin hatte sie noch nie gesehen und sie überlegte ob sie in all den Büchern schon mal über ein Volk gelesen hatte das so aussah oder sich so verhielt wie sie.


Aber sie setzte sich wieder und beobachtete erneut die Türe durch die noch niemand rein gekommen war. Doch Yran beruhigte sie und Eli nickte zufrieden. Sie war sich sicher das die Freunde schon eine Lösung finden würden.....

Kurz darauf polterte Varukaaz durch die Türe und kullerte in die Taverne, richtete sich aber schnell wieder auf und als er den Gedeckten Tisch erblickte wollte er zum Spurt ansetzten. Elis Augen weiteten sich, doch so Protho reagierte sofort und Eli erkannte das die Handgriffe mehr als Geübt waren. Es ging schnell und mit wenigen Griffen hatte Protho den großen kleinen Feuerdrachen auf dem Boden zum erliegen gebracht. „Puh, das war knapp. Darna hat ihn wohl zum Fressen rein geschickt... Ich glaub, ich muss mal mit ihr reden wo der Platz ihres Drachen ist.“
Er lachte bei dem leise durchklingenden Tadel, aber kraulte leidenschaftlich Varukaaz Bauchdecke.
„Tarmas, hilf mir mal den Kleinen nach hinten zu den Anderen zu bringen.“
Elis Blick wanderte zu Tarmas der sich die Ärmel hochschob und sofort mit anpackte. Gemeinsam bugsierten sie den schon ziemlich schweren Kerl nach draußen und Eli beobachtete ihr Tun voller Staunen.

Ob mir sowas mit Naira auch noch bevor steht.....

Als Protho zurück kam, öffnete sich auch wieder die Vordere Türe und Leon betrat die Taverne und als wäre das ein Startschuss gewesen stand Lyn auf und setzte sich an den Gedeckten Tisch ans Kopfende, Casin nahm neben ihr platz und so wie sich alle in Bewegung setzten reichte Yran ihr die Hand zum aufstehen. Sie sah ihn an, sah dann Naira an und lächelte die kleine an die zufrieden und offenbar etwas Müde auf dem Fell lag. Sie streichelte sie noch einmal zärtlich über den Kopf, dann nahm sie Yrans Hand und stand auf. Er küsste ihre Nasenspitze und sie lächelte verlegen.
Dann nahmen sie beide Platz an der Tafel. Eli beobachtete wie sich alle setzten, dann blickte zu Lyn als diese das Wort ergriff: „Familie!“

„Das ist es was wir sind. Familie und Freunde. Verbunden in Liebe. Ich erhebe mein Glas auf neue und alte Seelen in unserer Mitte! Auf das die Zukunft unseres Reiches voller Freude und neuer Möglichkeiten stetig wachse.“

Eli sah sich kurz um ob jemand anderes die Intention hatte aufzustehen, dann nahm sie ihren Krug und stand auf.
„Ich......“
Sie blickte in die Gesichter ihrer neuen Familie und ihre großen grünen Augen füllten sich langsam mit Tränen und als sie weitersprach zitterte ihre Stimme ein wenig.
„Ich freue mich ein Teil eurer Familie zu sein, ich hatte noch nicht die Gelegenheit es euch allen zu sagen. Aber dank euch habe ich nun ein wahres Zuhause gefunden...Auf Drachmar!“
Sie sah dabei allen aber vor allem Tarmas, Protho, Lyn und zuletzt Yran in die Augen.