Der Drachnzahn und seine Gäste

Der Drachenzahn war stets Anlaufpunkt für Besucher der Stadt. Riesig ist sie, dass wohl gut eine halbe Armee unterkommen kann. Ein Brunnen im Eingangssaal dient geschuppten Besuchern sogar als Tränke.
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 21. August 2019, 10:14

"Ich wollte nicht stören..."
, rollte sich ein Raunen in Darnas Kehle zusammen, blieb da aber klumpig hängen. Sie bekam keinen Ton raus, sondern fing an, ihn verträumter anzustarren. Die Zeit wurde nebenher unwichtig und begann, nur noch träge zu tropfen. Er raunte etwas. Irgend etwas mit 'Fassung', was vollkommen unwichtig war, weil jeder Brummton seiner Stimme ihr Inneres vibrieren ließ. Es klang nicht so, als hätte er ihr gerade einen Vorwurf gemacht.. es war irgendwas anderes. Etwas in ihr trat beiseite und wunderte sich weniger darüber, dass sie alles widerstandslos mit sich geschehen ließ, sondern eher, wie widerstandslos sie es geschehen ließ. Sie brummte ein atemloses Seufzen, als er sie küsste und ihre Lippen öffneten sich, um mehr von ihm in sich aufzusaugen. Endlich tanzte er wieder mit ihr und sie ließ sich tragen, schweben, in die Kissen sinken.
Er war ihr nicht böse?
Nein... scheinbar nicht.
Nun gut, selbst wenn er ihr böse war, dass sie einen anderen Mann angefasst hatte, dann kanalisierten sich diese Gefühle gerade auf eine ganz andere Ebene.
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Eine horizontale Ebene, in der sie beide flogen, miteinander tanzten und ganz vergaßen wo sie waren, bis über ihren Köpfen ein knarrendes Geräusch erklang. Der Drache Malagen bewegte sich und änderte seine Position, was Leon inne halten ließ. Er hob den Kopf aber hielt dabei den Stoff von Darnas Hemd weiter zwischen den Zähnen fest, so dass dieser sich köstlich an ihren Seiten hoch zog. Ein Mundwinkel hatte er leicht nach oben gezogen, was ihm einen schelmischen Ausdruck verlieh. Leon sah ihr in die Augen. Ein fragender Blick... vielleicht der letzte...
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Freitag 23. August 2019, 10:36

Er legte sich in ihre Berührungen. Er genoß, was sie tat.
Das war neu!
Natürlich nicht vollkommen neu. Hunde hatten häufiger so reagiert, wenn sie ihnen Zuwendung schenkte, aber am Hof des Grafen, während ihrer Ausbildung, hatte sie nicht einmal mit den Hunden im Zwinger so umgehen dürfen - das waren schließlich Wachhunde. Der körperliche Kontakt mit Menschen hatte sich auf ein Minimum beschränkt.
Ob das ein Grund war, warum sie sich Leon gerade so hingab?
Das mochten andere analysieren, wenn überhaupt, denn sie war dazu alles andere als in der Lage. Sie mochte Leon die Fassung geraubt haben, aber er ihr offensichtlich auch den Verstand.
Anders war es nicht zu erklären, dass die wohlerzogene Knappin so gar keine Anzeichen zeigte, dass sie das höchst unanständige Geschehen gerade störte. Im Gegenteil.
Selbst das entfernte Echo von Ihm und Seiner Reaktion fügte sich nur nahtlos in ein Gefühl des Wohlbefindens ein. Eine Einigkeit im Empfinden und in den Absichten, wie sie bisher nur ein mal passiert war: als sie ihn anfeuerte, den Dämonen den Harax heiß zu machen. Hätte sie das Ganze gelassener und mit einem Funken mehr Abstand betrachtet, hätte sie über Seine Reaktion nur geschmunzelt. Aber in ihrer Selbstvergessenheit mischte sich diese Note nur in einen Sturm aus unbekannten Gefühlen, die sie überwältigten und von denen sie sich gerne überfluten ließ.
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Leon befreite einen Arm und presste sie noch näher an sich. Dieser Druck tat so unglaublich gut! Ihre Beine drückten fester und am liebsten wäre sie in ihn hinein versunken, wäre gänzlich mit ihm verschmolzen. Er keuchte, was sie ihn abermals anschauen ließ, und mit geöffneten Lippen und verklärtem staunenden Blick beobachtete sie, wie er sich aufbäumte wie eine Ausgeburt von Männlichkeit, Licht und Leben.
Ich liebe dich, schwomm durch ihren Geist.
Wie hatte sie an ihm zweifeln können? Wie daran zweifeln können, ob ihre Wahl die richtige war, wie nach einem anderen schielen?
*Sie wird sich den Erstbesten greifen, der so blöd ist, sich mit ihr einzulassen, denn es wird ihre einzige Chance sein, dass sie nicht als alte Jungfer stirbt!*
Ach, Gernot...
Sie verstand noch immer nicht ganz, warum ausgerechnet Leon ausgerechnet sie gewählt hatte, aber ihr "Erstbester" wirkte gerade wie ein Gott. Kleine Schweißperlen glitzerten auf seiner Haut und sein erregtes Zittern fühlte sich so köstlich an, dass sie es gierig in sich aufsog, mit ihren Händen begehrlicher und schneller über seine hitzige Haut fuhr, wo immer sie ihn gerade berühren konnte.
Fast hätte sie protestiert, als er sich ein Stückchen von ihr zu entfernen schien, aber dann machte er selber von seinen Zähnen Gebrauch und stellte sich damit wesentlich geschickter an als sie mit ihrer ungeübten Wildheit. Ein heller, kleiner Laut entfuhr ihr und sie warf den Kopf nach hinten, presste ihn in die weiche Fläche unter sich und drückte ihren Rücken durch. Ihr ganzer Körper war wie ein Bogen gespannt und sehnte sich danach, zur Gänze in Anspruch genommen zu werden. Die angespannten Muskeln bebten und das Verlangen wurde übermächtig! Ihre Finger krallten sich in seine Schulter und die Decke.
Fast hätte sie sogar den Drachen auf dem Dach überhört oder wegignoriert.
Aber dass Leon in ihrem Maximum an Verlangen inne hielt, ließ sie schwer atmend den Kopf wieder so weit bewegen, dass sie ihn ansehen konnte. Und wehe, seine Augen glänzten nicht! Er sah ihr in die Augen und schmunzelte schelmisch. Dieser Mistkerl!
Irgend etwas lag in seinem Blick, was sie nicht deuten konnte und es war ihr auch egal. Er sollte weiter machen!
Mit einer undefinierbaren Mischung aus einem Seufzen, einem Knurren und einem sehnsüchtigen Jaulen patschten ihre Hände auf seinen Rücken und wollten ihn wieder höher, näher zu ihr ziehen. Oder tiefer? Wobei, da wo er war, war es auch schön...
Moah! Einen Lidschlag lang wusste sie nicht, wohin mit sich und ihm, es war zum wahnsinnig werden! Ihr Körper wand sich genauso ziellos und hätte ihn am liebsten wie eine Krake umschlungen. Ihre Hände krallten sich fester in seinen Rücken und sie zog ihm ihre - zum Glück kurzen - Fingernägel über die Haut.
Er zuckte zusammen.
Es musste weh getan haben, und sie merkte sogar, wie seine Haut sich plötzlich anders anfühlte, denn ihre Nägel hatten seine Striemen gekreuzt, die zwar geschlossen waren, aber eben noch frisch verheilt und empfindlicher als der Rest.
Sie zuckte zusammen.
Während in ihr sich noch lüstern das Verlangen formte, dass sie für die nächsten Striemen verantwortlich sein würde und nicht dieses blöde, langohrige Kaninchen, schüttete schon dieser Fitzel Erinnerung einen Kübel an Assoziationen über sie, der effektiver war als jeder Eimer kaltes Wasser es hätte sein können:

Ein blutiges, riesiges Kaninchen mit Reißzähnen, das sich auf Leon stürzte.
Warum? Weil sie gelacht hatte.
Es schnitt ihm den Rücken in Streifen.
Da, Leon, auf dem Tisch. Blutend.
Sein schwacher Ruf: "Delilah..."
Und sie grinste. Grinste wie ein Honigkuchenpferd.
Grinste ihr Spiegelbild an, während ihr Ausschnitt mit Brandrändern anrüchig weit auseinander klaffte.
Ihre und Seine Hand, die über ihr Dekolleté wanderten und den Stoff in Rauch auflösten. Hitziges Verlangen.
Und wie sie dann in den Spiegel grinste...
*Spannungsgeladene Situationen sind mein Fachgebiet und der Abbau solcher kann durchaus Freude bereiten...*
Das war es, was sie hier gerade taten, nicht? 'Spannungsgeladene Situationen abbauen'.
"Freude“... ist eigentlich gerade das Letzte, was ich gebrauchen kann, mh?
Auf ihr lag Leon. Blutend. Zerfetzt.
Und es wäre wohl nur der Anfang.

Himmel, W A S TUST du hier?!

Von einem Bruchteil einer Sekunde auf den nächsten war alles anders. Gerade noch hatte sie ihn liebeswütig umschlungen, dann war sie erstarrt, mitten in der Bewegung. Selbst ihre Hände, die ihn eben noch unabsichtlich, aber schmerzhaft gekratzt hatten, hingen regungslos in der Luft. Sie hatte ihn mit lüsternem Verlangen angesehen, dann hatte ein kurzes stummes, aber intensives "Verzeihung!" in ihrem Blick das Kratzen entschuldigt und dann... passierte irgend etwas anderes. Aus ihrem Blick wurde ein Starren und es begann, unfixiert durch ihn hindurch zu gehen. Zusehends wurde sie bleich und sogar Tränen begannen, ihr in die Augen zu steigen.
Ihr Körper hatte sich versteift, aber nicht mehr wegen erregter Anspannung. Dann begann sie, ihn wegzuschieben, erst ungezielt, als müsste sie ihren Körper überhaupt erst wieder unter Kontrolle kriegen, dann hektischer.

Das muss aufhören! Sofort! Was tu ich hier?
'Ja genau, was tust du hier?', meldete sich die gefasste, aber strenge, vorwurfsvollere Stimme ihres Vaters in ihrer Einbildung. Ihre Erziehung hatte ungehört an die Tür gehämmert, jetzt riss sie sie unvermittelt auf wie zuvor Leon eine andere Tür geöffnet hatte.
'Sie hat für ihn die Beine breit gemacht', erinnerte sie sich von irgendwo an einen abfälligen, schäbigen Kommentar über irgend eine junge Frau, die in Ungnade gefallen war. Und die Erkenntnis, was damit gemeint war, schüttete den nächsten Kübel Wasser über sie.
'Na, eindeutiger ging es kaum: Er hat auf ihr gelegen...'
Sie zog sich duckend den Kopf ein, als die Erinnerung an das Zerbrechen eines Besenstiels förmlich in ihrem Ohr wieder knallte und das Geschrei des Burschen, an dem ein wütender Vater ihn zerbrochen hatte. Fürchterliches Gebrülle, das sie kaum verstanden hatte, aber es hatte ihr Angst gemacht.
Waren sie und Leon schon zu weit gegangen? Es schien so!
Du bist doch kein Bauernmädchen!
'...den Erstbesten...'
Oh, verdammt! Ziellos versuchte Darna, von ihm weg zu kommen und sich mindestens in die nächste Zimmerecke zu flüchten!
Was haben wir getan?!
Nein: Du! Was hast DU getan?
, verschärfte sich sofort die Selbstkritik.

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Samstag 24. August 2019, 12:44

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Mit einer undefinierbaren Mischung aus einem Seufzen, einem Knurren und einem sehnsüchtigen Jaulen patschten ihre Hände auf seinen Rücken und wollten ihn wieder höher, näher zu ihr ziehen. Oder tiefer? Wobei, da wo er war, war es auch schön und sein Mund machte Sachen mit ihr, für die ihr sich auflösendes Gehirn keine Worte fand. Sowieso schien sie sich gerade in Auflösung zu befinden. Ihre Knochen waren weich und biegsam und ihre Muskeln dafür um so entspannter. In ihr zerfloss etwas und verflüssigte sich, als Leon den Druck um eine ihrer Spitzen erhöhte und es dort teils heiß und kalt wurde. Der Strom aus Gefühlen jagte durch ihren Körper, um sich in ihrer Mitte zu bündeln. Ein wildes sehnsuchtsvolles Stöhnen erklang, als sie über seinen Rücken schabte.
Er zuckte zusammen und verspannte sich. Ein leises Knurren löste sich aus seiner Brust und er ließ sich schwer auf sie fallen. Es musste weh getan haben, als ihre Nägel die frischen Narben auf seinem Rücken kreutzten und sie merkte sogar, wie seine Haut sich plötzlich anders anfühlte. Es war als kühlte sie schlagartig ab, bis auf die Stelle, wo sie ihn gekratzt hatte. Oder empfand nur sie das so?
Sie zuckte zusammen.
Während in ihr sich noch lüstern das Verlangen formte, dass sie für die nächsten Striemen verantwortlich sein würde und nicht dieses blöde, langohrige Kaninchen, schüttete schon dieser Fitzel Erinnerung einen Kübel an Assoziationen über sie, der effektiver war als jeder Eimer kaltes Wasser es hätte sein können! Bilder zerrissen ihre wohlig warme Welt. Blut, Krallen, ein Lächeln, Zähne, Leon, auf dem Tisch. Blutend. Auf ihr lag Leon. Blutend. Zerfetzt.
Und es wäre wohl nur der Anfang. Ihre Fantasie malte noch viel mehr Blut dazu, als das da wirklich gewesen war und es formte sich zu einem sieben eckigen Stern.

Von einem Bruchteil einer Sekunde auf den nächsten war alles anders. Gerade noch hatte sie ihn liebeswütig umschlungen, dann war sie erstarrt, mitten in der Bewegung. Leon hatte noch nicht mitbekommen, dass etwas anders war und plötzlich fühlten sich seine Hände, sein Gewicht, seine Lippen nicht mehr willkommen an. Darnas Hände, die ihn eben noch unabsichtlich, aber schmerzhaft gekratzt hatten, hingen regungslos in der Luft. Sie starrte in die Luft als er endlich merkte, dass etwas nicht stimmte. Ein "Verzeihung!" sollte in ihrem Blick das Kratzen entschuldigen, doch Leon wirkte nur verwirrt und dann... passierte irgend etwas anderes. Aus ihrem Blick wurde ein Starren und es begann, unfixiert durch ihn hindurch zu gehen. Zusehends wurde sie bleich und sogar Tränen begannen, ihr in die Augen zu steigen. Ihr Körper hatte sich versteift, aber nicht mehr wegen erregter Anspannung. Dann begann sie, ihn wegzuschieben, erst ungezielt, als müsste sie ihren Körper überhaupt erst wieder unter Kontrolle kriegen, dann hektischer. Leons Körper war plötzlich viel zu schwer! Viel zu nah! Viel zu warm... oder kalt? Ihre Gedanken rasten und Gewissen und Verlangen prallten hart aufeinander. Das Chaos, das sie hinterließen war perfekt.
Ihre Erziehung und Erinnerungen rollten wie eine Feuerwalze über sie hinweg und hinterließen nur verbrannte Erde.
'Sie hat für ihn die Beine breit gemacht', erinnerte sie sich von irgendwo an einen abfälligen, schäbigen Kommentar über irgend eine junge Frau, die in Ungnade gefallen war. Und die Erkenntnis, was damit gemeint war, schüttete den nächsten Kübel Wasser über sie.
'Na, eindeutiger ging es kaum: Er hat auf ihr gelegen...'
Sie hatte für Leon die Beine breit gemacht!
Waren sie und Leon schon zu weit gegangen? Es schien so!
Oh, verdammt! Ziellos versuchte Darna, von ihm weg zu kommen und endlich hatte Leon sich auch soweit aus den zerwühlten Laken befreit, dass er von ihr runter gerollt war. Darna rutschte eilig vom Bett und flüchtete sich in die nächste Zimmerecke! Da die Räume hier groß waren, was das schon weit, aber nicht weit genug führ ihr Empfinden. Fassungslos starrte Leon ihr hinterher. Er lag halb auf der Seite auf dem Bett und jetzt sah Darna auch die starke Wölbung seiner Hose.
Wo sie sonst vielleicht hätte stolz auf ihr Werk hätte sein können, ließ endlose Scham sie nun zusammen sinken. Sie konnte ihn gerade nicht mal ansehen und ihre Hände fanden ihre Gesicht und verbargen sie vor der Welt...

Kuitus interuptus!...
Ein Schnaufen klang durch den Äther.
So nennt man das.
Musste jetzt auch noch ER auf ihren Gefühlen herum trampeln? Aber Moment mal? Sie hörte ihn nur, sah ihn nicht, aber fühlte, dass er sie sanft umfangen hielt und etwas weiches raschelndes um sie gelegt hatte... War sie von eiem Bett in ein anders geflüchtet??? Wenn sie die Finger danach austreckte, hätte sie schwören können Federn zu spüren. Irgendwie war die Welt hier drinnen schöner als da draußen, weicher, dunkler, weniger real oder grell.
Schhhh... ruhig atmen! Es ist doch garnichts passiert, mein Mädchen.
Seine Aura umhüllte sie wie ein schützender Kokong. Seine Nähe war nicht spannungs aufgeladen, wie sonst, sondern wie die eines Vaters, der sein Kind schützte... merkwürdig. Vielleicht hatte sie dies schon mal als junges Mädchen, kurz nach dem entzünden des Fluchs gefühlt? Sie erinnerte sich nicht.
Süße, du hast echt ein Problem. ...und das bin diesmal nicht ich.
War er mit in diesem Kokong? Ja, musste er ja sein, er war ja ein Teil von ihr. Und doch fühlte es sich an, als sei der Kokong auch ein Teil von ihm... Federn, Muskeln, weiche Daunen, die von seinem Rücken auszugehen schienen um sich vor ihr zu kreuzen... und sie fühlte seine Brust in ihrem Rücken. Schützend, als würde sie auf seinem Schoß sitzen und er sie umarmen, mit allem was er hatte.
Du bist ganz schön verkorkst. Sex ist ein Grundbedürfnis... nichts vovor man Angst haben müsste. Wegen Sex seid ihr auf der Welt! ...Selbst eure Götter wissen das.
Das war so was von syreal! Er tröstete sie wie ein Vater oder großer Bruder und redete gleichzeitig über das eine, dass sie gerade in eine hochnotpeinliche Situation gebracht hatte. Vielleicht, wenn sie in sich hinein spürte, dann war er aber nicht nur Vater, Bruder oder Beschützer... dann war er auch noch Liebhaber, Versucher und ...Dämon. Sie bräuchte nur ihre Hand nach ihm auszustrecken, um ihn daran zu erinnern, dass sie eben kein Kind mehr war.
Weist du, Sex ist das dritt schönste, was man in unser beider Welten erleben kann.
Wieso nur das dritt schönste?
Sie fühlte, dass er ihr sogar eine Antwort darauf gab, aber sie hörte ihn plötzlich nicht mehr. Seine Stimme verklang und auch das Gefühl ließ nach.

Als Darna durch ihre Finger spähte, sah sie Leon wie er nur noch vier Schritt von ihr entfernt vor ihr sich gerade auf dem Boden kniete. Er hatte sich ein Hemd grob über geworfen, was auch den Teil seiner Hose verdeckte, um den sich kurz zuvor all ihre Instinkte gedreht hatten. Wieso sah dieses halb offen stehende Hemd eigentlich so gut an ihm aus... obwohl, ohne war es besser!
„Darna?“
, flüsterte er leise. Er streckte seine Hand ein bisschen nach vorne, ohne sie wirklich erreichen zu können, doch Darna nahm diese Geste unwillkürlich auf und setzte sich aufrechter hin... bereit zur Flucht?
„...was ist los?“
Leon ließ die Hand wieder sinken. Er wirkte … „geschlagen“.
„Würdest du mir bitte sagen, was in dir vor geht?! Was war das eben? Also ich meine... warum bist du geflüchtet? Habe ich dir weh getan?... Wolltest du nicht...“
Er brach ab und schien seine eigenen Gedanken erst mal neu ordnen zu müssen. Dann sprach er weiter:
„Ich … Du bist hier einfach aufgetaucht... ich... Ich hab die Kontrolle verloren. Entschuldige! Das war... falsch.“
Eigentlich war es doch sehr schön gewesen... bis zu dem Moment mit dem Kaninchen!
„Ich kann mich nur in aller Form entschuldigen. Das hätte nicht passieren dürfen... Die Sorgen, der Druck der vergangenen Tage. Das Bad und dann die Geschichte mit Tarmas... War alles ein bisschen viel. Ich hab mir gewünscht, dass du kommst und dann... Trotzdem hätte ich dich nicht so...“
Er schluckte und starrte zu Boden.
„Es tut mir leid.“
Er stand langsam auf und wich wieder einen Schritt von ihr zurück, blieb dann aber zögernd stehen. Vermutlich, da er die fünf Schritt Distanz nicht vergrößern, aber ihr auch Raum lassen wollte. Obwohl freuen? Das tat sie sich gerade sicher nicht!
„Das ganze war ein Fehler.“
Hatte Darna nicht eben auch so etwas gedacht? Wieso hörte sich es bei ihm so anders an. So falsch! Er ging tatsächlich noch einen Schritt weiter seitlich nach hinten und setzte sich auf einen Lehnstuhl. Seine Ellenbogen auf die Knie gestützt, ahmte er nun Darnas Körperhaltung nach und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er schüttelte dabei leicht den Kopf und murmelte etwas unverständliches. Was ging in ihm vor? Irgendetwas an seiner Haltung ließ Darna an den alten Mantel ihres Vaters denken, wenn er aufgehangen an der Garderobe im Flur hing. Er war ein trauriger Anblick, leer und körperlos, eben ohne den Mann der ihn füllen sollte. Trotzdem roch er noch immer nach ihm und nach dem Leben, dass ihr Vater in ihm führte. Und im Moment wirkte Leon genauso, als hätte man ihn ausgezogen und irgendwo aufgehängt.

Darna fühlte zwar, dass ihr „Untermieter“ da war, aber auch er ließ ihr Raum zum handeln und beschränkte sich aufs zuhören.
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Sonntag 25. August 2019, 17:47

Kuitus interuptus!...
Ein Schnaufen klang durch den Äther.
So nennt man das.

Was nannte man so? Hrmpfh. Ihr schwante, was er meinte, aber das wollte sie gerade nicht wahr haben. Für einen kurzen Augenblick hatte sie Angst, dass Er jetzt auch noch in die Kerbe ihrer Gefühle schlagen würde und umso intensiver nahm sie wahr, wie Er aber stattdessen sie nur mit dieser Umarmung zu umhüllen begann. Zuerst angespannt und noch zitternd prallte der beruhigende Effekt zunächst an ihr ab. Zu sehr waren ihre Sinne auf Alarm gebürstet.
Schhhh... ruhig atmen! Es ist doch garnichts passiert, mein Mädchen.
Gar nichts?! DAS nannte Er 'gar nichts'?
Oder hatte Er recht? Etwas an Seiner Stimme war beruhigend. Seine Aura umhüllte sie wie ein schützender Kokon. Seine Nähe war nicht spannungsaufgeladen, wie sonst, sondern wie die eines Vaters, der sein Kind schützte... merkwürdig. Es wirkte irgendwie vertraut, aber sie wusste nicht, warum. Der Kokon kitzelte ihre Neugier, und als sie die Finger ein bisschen danach ausstreckte, hätte sie schwören können, Federn zu spüren.
Flüchtig furchte sich ihre Stirn. Federn? Sie ahnte, noch bevor ihre Vorstellung hätte konkreter werden können, dass da Flügel waren - aber warum Federn?
*Es klang wie das Knallen von Leder*, hatten Basil oder Leon doch das Schlagen Seiner Schwingen beschrieben - dann beruhigte sie sich. Achso: 'Ein geflügelter Mann', hatte Freizul eine Seiner Gestalten beschrieben. Und ja, Er konnte ja Seine Gestalten beliebig wechseln.
Ganz beliebig? Hm. Das kam ihr schon fast zu mächtig vor. Aber egal. Flügel waren gut.
Sie ließ einen Teil ihrer Anspannung los und nahm den Kokon dankbar an, begann, Seine Umarmung zu spüren und schmiegte sich hinein, ausnahmsweise ohne weitere Fragen zu stellen. Es tat gerade einfach nur gut und machte ein bisschen müde, aber vielleicht war das auch die nachlassende Aufregung.

Süße, du hast echt ein Problem. ...und das bin diesmal nicht ich.
Stille. Aber Er konnte allein schon an ihrem fehlenden Widerspruch und der Erschöpfung spüren, dass sie ihm eigentlich sogar zustimmte. Nebenbei fühlte sie Ihn: War er mit in diesem Kokon? Ja, musste er ja sein, er war ja ein Teil von ihr. Und doch fühlte es sich an, als sei der Kokon auch ein Teil von ihm... Federn, Muskeln, weiche Daunen, die von seinem Rücken auszugehen schienen um sich vor ihr zu kreuzen... und sie fühlte seine Brust in ihrem Rücken. Schützend, als würde sie auf seinem Schoß sitzen und er sie umarmen, mit allem was er hatte. Das war schön! Ganz kurz schloss sie die Augen und genoss dieses Gefühl nur einfach. Ob es von außen so aussehen würde, als wären das ihre Flügel? Hi hi.
Du bist ganz schön verkorkst. Sex ist ein Grundbedürfnis... nichts vovor man Angst haben müsste. Wegen Sex seid ihr auf der Welt! ...Selbst eure Götter wissen das.
Sie verzog eine Spur das Gesicht, schon allein, weil Er ein Wort wie 'Sex' so unbefangen offen aussprach. Seiner Argumentation war allerdings kaum etwas entgegen zu setzen.
*Selbst eure Götter wissen das.*
Nnnnnjaaaah... Sie atmete aus. Und Er spürte es in jeder Seiner Fasern, dass etwas in ihr sich wieder erhob, ein bisschen müde noch, aber pflichtbewusst wie immer. Er spürte es in ihr, genauso wie Er es in ihren Gedanken hörte:
Ja...
Aber.

Da gab es ein 'Aber', sie bekam es nur noch nicht genau formuliert, sie wusste nur bereits, es drehte sich um Regeln. Lysanthor hatte Regeln aufgestellt, ganz bestimmt - das war schließlich seine höchsteigene Aufgabe.
Ein rebellischer, naturgefällig instinktgetriebener Fitzel in ihr kaute nur auf der Frage herum, ob diese Regeln gerade so sinnvoll waren und sein mussten. Menno. Sie zog sich wieder in Ihn zurück und fing nicht wirklich an, mit Ihm zu diskutieren. Es war gerade zu schön dafür. Etwas 'wacher' war sie aber geworden.
Das war so was von surreal! Er tröstete sie wie ein Vater oder großer Bruder und redete gleichzeitig über das eine, dass sie gerade in eine hochnotpeinliche Situation gebracht hatte. Vielleicht, wenn sie in sich hinein spürte, dann war er aber nicht nur Vater, Bruder oder Beschützer... dann war er auch noch Liebhaber, Versucher und ...Dämon. Sie bräuchte nur ihre Hand nach ihm auszustrecken, um ihn daran zu erinnern, dass sie eben kein Kind mehr war. Gleichzeitig tat diese Offenheit gut, und sie nutzte die Gelegenheit, ihm zuzuhören, ohne etwas erwidern zu müssen, was selten für sie war. Und gerade die fürsorgliche Seite, mit der Er ihr diese Erklärungen präsentierte, sorgte tatsächlich dafür, dass sie nicht reflexhaft abblockte - hätte Er ihr diese Dinge in seiner Rolle des Verführers gesagt, hätte sie Ihm niemals so zugehört.
Gleichzeitig... war 'der Verführer' ja nicht weg... Und ihr Körper war ihrem Gesinnungswandel längst nicht so schnell gefolgt wie ihr Kopf, ein Teil von ihr lechzte immernoch nach Vereinigung....
Ob Er den Rest der Hitze spürte, die von ihrem Schoß ausging und sie noch einmal leise durchpulste?
Weist du, Sex ist das dritt schönste, was man in unser beider Welten erleben kann.
Wieso nur das dritt schönste? Sie fühlte, dass er ihr sogar eine Antwort darauf gab, aber sie hörte ihn plötzlich nicht mehr. Seine Stimme verklang und auch das Gefühl ließ nach.

Sie furchte die Stirn.

Als Darna durch ihre Finger spähte, sah sie Leon, wie er nur noch vier Schritt von ihr entfernt vor ihr sich gerade auf dem Boden kniete. Für einen kurzen Moment verzog sich missmutig ihr Gesicht. Für einen kurzen Moment war sie tatsächlich sogar ein bisschen sauer auf Leon, dass er Ihn vertrieb - natürlich, ohne dass Leon das so klar war, oder? Oder konnte Leon etwas von dem, was bei ihr passierte, sehen? Vermutlich nicht - denn dann käme er wohl nicht so arglos näher. Es waren diese Momente, die das Potential hatten, dass sie an ihrem Verstand zweifelte: Bildete sie selber sich das hier nur ein? War sie wahnsinnig? War hier überhaupt etwas? Apropos: Ich hoffe, Malagen rastet nicht gerade aus...
Draußen Malagen. Dort Leon.
Sie spähte aus ihrem Kokon heraus und für einen kurzen Moment wurde Darna sich auf eine bisher nicht erfolgte Weise einer Art von Macht bewusst: Wer immer ihr gerade unliebsam auf den Pelz rücken wollen würde, bekäme ein verdammtes Problem mit ihrem 'großen Bruder'!
Eine Note in ihrem Blick wurde lauernder. Taxierender.
Aber es war ja zum Glück nur Leon.

"Nur" Leon? Sie schluckte, während ihr Blick an dem Ausschnitt dieses geöffneten Hemdes unweigerlich wieder weiter nach unten wanderte. Und dann wieder hoch. Nein, die Flamme in ihr entzündete sich nicht wieder ganz so leicht. Der Blick stumpfte ab und gewann ein schicksalergebenes Bedauern.
„Darna?“, flüsterte er leise. Er streckte seine Hand ein bisschen nach vorne, ohne sie wirklich erreichen zu können, doch Darna nahm diese Geste unwillkürlich auf und setzte sich aufrechter hin... bereit zur Flucht?
„...was ist los?“

Warum bist du so behutsam? Warum hast du selbst jetzt Verständnis?
Der Knappin dämmerte, dass Momente wie der eben im Bett geschehene wohl Augenblicke waren, in denen andere Männer das Objekt ihrer Begierde nicht so leicht ziehen ließen - und es zu Vergewaltigungen kam.
Leon ließ die Hand wieder sinken. Er wirkte … „geschlagen“. Sie ertrug diesen Anblick kaum. Es zog ihr das Herz zusammen. Gleichzeitig lauerte sie noch immer und wäre aus ihrer Ecke jetzt nicht heraus gekommen.
„Würdest du mir bitte sagen, was in dir vor geht?!" Die Worte klingelten in ihr. Etwas horchte auf. "Was war das eben? Also ich meine... warum bist du geflüchtet? Habe ich dir weh getan?"
Ein kurzes, abfällig wirkendes Schnaufen war von ihr zu hören.
"Ob du mir weh getan hast...?", flüsterte sie leise ungläubig. Hatte sie etwas nicht mitbekommen? Sie hatte ihm doch weh getan!
*Es ist doch gar nichts passiert, mein Mädchen*, hallte es in ihr nach. Was sollte das heißen, 'es war nichts passiert'? War etwa tatsächlich nichts passiert?
Ihr fiel reichlich verspätet und völlig beiläufig auf, dass sie gegen das 'mein Mädchen' gar nicht protestiert hatte. Es war aber auch nicht schlimm gewesen. Es stieß nur jetzt eine bittere Erkenntnis an:
Ja, ich benehm mich wie 'ein Mädchen'...
"... Wolltest du nicht...“, fuhr Leon fort, brach aber ab und schien seine eigenen Gedanken erst mal neu ordnen zu müssen.
Sie presste die Lippen zusammen.
Ja. Wollte ich.
Und das ist das Problem.


Das schien auch Leon irgendwo klar zu sein:
„Ich … Du bist hier einfach aufgetaucht... ich... Ich hab die Kontrolle verloren. Entschuldige! Das war... falsch.“
Ja.
Die Zustimmung in ihr war sehr sachlicher, fast förmlicher Natur. Und sie fühlte nicht so. Das alles hier fühlte sich falsch an. Von vorne bis hinten falsch. Und auch wieder nicht. Darna wusste gerade selber nicht, ob sie damit klar kam und verharrte noch still schweigend. Schöner Kokon. Einkuscheln und lauern.
„Ich kann mich nur in aller Form entschuldigen. Das hätte nicht passieren dürfen... Die Sorgen, der Druck der vergangenen Tage. Das Bad und dann die Geschichte mit Tarmas... War alles ein bisschen viel. Ich hab mir gewünscht, dass du kommst und dann..."
..steh ich da einfach vor der Tür.
Tränen stiegen in ihr auf. Sie musste wie die Lösung aller Probleme einfach erschienen sein, so wie für sie vor einer Weile die Seelenrose. Wie hätte er nicht zugreifen können? Und was war so falsch daran?
Ich bin deine Seelenrose...
Ich kann dich heilen...
Naja, und häßlich seh ich auch aus. Passt doch.

Dass sie für einen Mann, den sie mochte, die Erfüllung aller Träume darstellte, drohte sie gerade aus der Bahn zu werfen. Sie glaubte, Leon verstehen zu können, auch wenn sie sich selbst überhaupt nicht so sah. Und er tat ihr unglaublich leid.
Sie überhörte irgendwas, was er sagte, nur das "Es tut mir leid" hallte nach.
Irgendwann während seiner Worte hatte sie die Hände von ihrem Gesicht langsam fort genommen und sie verschränkt auf ihren Schultern ruhen lassen, immernoch in sich selbst verkrümelt. Aber immerhin sah sie ihn an, auch wenn ihr Blick teils undefinierbar und weit entfernt wirken musste, ihre Mimik nahezu ausdruckslos, aber geprägt von Bedauern.
Er stand langsam auf und wich wieder einen Schritt von ihr zurück, blieb dann aber zögernd stehen. Vermutlich, da er die fünf Schritt Distanz nicht vergrößern, aber ihr auch Raum lassen wollte. Obwohl freuen? Das tat sie sich gerade sicher nicht!
„Das ganze war ein Fehler.“
Hatte Darna nicht eben auch so etwas gedacht? Wieso hörte sich es bei ihm so anders an. So falsch! Er ging tatsächlich noch einen Schritt weiter seitlich nach hinten und setzte sich auf einen Lehnstuhl. Seine Ellenbogen auf die Knie gestützt, ahmte er nun Darnas Körperhaltung nach und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er schüttelte dabei leicht den Kopf und murmelte etwas unverständliches. Was ging in ihm vor? Irgendetwas an seiner Haltung ließ Darna an den alten Mantel ihres Vaters denken, wenn er aufgehangen an der Garderobe im Flur hing. Er war ein trauriger Anblick, leer und körperlos, eben ohne den Mann der ihn füllen sollte. Trotzdem roch er noch immer nach ihm und nach dem Leben, dass ihr Vater in ihm führte. Und im Moment wirkte Leon genauso, als hätte man ihn ausgezogen und irgendwo aufgehängt.


Sie senkte den Blick, schaute unfixiert schräg vor sich auf den Boden und brauchte noch einen kleinen Moment, um Kraft zu tanken.
Schließlich hörte Leon leise Darnas Stimme, und ihre Worte begannen - wie hätte es anders bei ihr sein sollen - damit, dass sie ihm widersprach:
"Nein. Es war nicht alles daran ein Fehler."
Ich weiß jetzt, dass du mich liebst.
Wie sollte sie ihm das erklären? Stille drohte sich der Aussage anzuschließen. Sie schloss die Augen und atmete tiefer durch. Wenn ich aber zu Leon nicht offen und ehrlich sein kann, zu wem denn dann? Boah, das tat weh, weiterhin den Mund aufzumachen! Glatt kämpfte sie Tränen zurück, als sie es auch sagte:
"Ich weiß jetzt, dass du mich liebst."
Das kann er falsch verstehen!, schrie es panisch in ihr, und sie kämpfte sich weiter:
"Versteh das bitte nicht falsch. Ich weiß, dass du mir das schon gesagt hast. Ich hab es sogar dir schon gesagt. Und ich spüre es, wenn du mich küsst.
Und trotzdem..."
Sie schüttelte den Kopf und bekam kaum Luft. Ihr Brustkorb fühlte sich an wie von festen Riemen zusammengezurrt, während sie sich weiter und weiter kämpfte, Wahrheiten - ihre Wahrheiten - auch auszusprechen:
"ist das alles irgendwie noch unwirklich für mich. Ich weiß, dass es albern klingt, und auch wieder nicht, vielleicht sogar eitel..." Sie furchte verwirrt die Stirn und schüttelte dann leicht den Kopf, bevor sie sich zwang, zum Punkt zu kommen und rutschte, ohne es ganz zu merken, in ihre eigene Muttersprache: "Aber ich verstehe eigentlich immer noch nicht, wie du überhaupt darauf kommst, dich ausgerechnet in jemanden wie mich zu verlieben. Ich weiß, man soll nicht nur nach Äußerlichkeiten gehen und unterstelle dir sowas auch nicht, aber ich sehe aus wie die letzte Vogelscheuche", stellte sie nüchtern fest und hob fragend den Kopf, um Leon anzusehen.
Ihre Stimme verlor an Farbe, blieb dennoch verstehbar: "Ich hätte nicht glauben wollen, dass jemand wirklich... mich und meinen Körper will. Und dann noch jemand, der so unverschämt gut aussieht wie du!"
Sie konnte nicht mehr. Tränen rollten ihr über die Wangen.
"Sie haben mir gesagt, ich krieg den letzten Sohn des Dorfschmieds! Wenn sich überhaupt jemand mit mir einlassen will! Und dass ich..."
Sie musste die Worte hinaus würgen: "...mich dem Erstbesten... hingeben werde, weil... es sowieso das einzige Mal sein wird."
Sie schluckte. Zitterte. Konnte nicht mehr dagegen ankämpfen, dass sie weinte, weil sie für jedes ihrer Worte Kraft brauchte, als zerrisse sie sich selber.
"Und dann kommst du.

Und bringst ALLES durcheinander!

Bist... 'der Erstbeste'. Aber scheinst die Erfüllung meiner Träume zu sein. Mehr, als ich verdiene. Irgendwie zu perfekt, um wahr zu sein."
Sie schüttelte den Kopf, wie um einen skurrilen Traum loszuwerden, während fast schon zusammenhanglos wirkend weiter Worte aus ihr heraus sprudelten: "Also frage ich mich immernoch, wo der Haken ist. Sperrst du mich in einen Turm, sobald wir verheiratet wären? Mit Keuschheitsgürtel?" Sie schnaufte und konnte nicht glauben, dass sie jetzt Sachen aussprach, die ihr vor fünf Minuten noch nicht über die Lippen gekommen wären, sah Leon fast provozierend an, doch dieser Eindruck legte sich schnell, denn es schien noch mehr Dinge zu geben, die sie beschäftigten:
"Und was, wenn es dazu sowieso nicht kommt? Ich bin unter deinem Stand", stellte sie scheinbar wieder so nüchtern leidenschaftslos fest, während ihre Stimme noch von dem Gefühlschaos gebeutelt unsauber klang,
"Sobald dein Vater befindet, dass er mit mir nicht einverstanden ist, ist es aus. Trotzdem reiße ich mir den Arm aus, damit er wieder lebt - auch wenn es gerade andere sind, die dafür ihr letztes Fünkchen an Kraft geben. Meine Herren, wenn er nicht zu schätzen weiß, was wir alle für ihn getan haben - DICH eingeschlossen! -, dann falte ich ihn aber sowas von zusammen!", begehrte sie für einen Moment auf.. und sank dann wieder zusammen.
Es hatte weh getan, zu reden - aber jetzt fing es an, gut zu tun, diese ganze Müllhalde vor Leon auszukippen, egal wie es ihm selber gerade ging. Sie erwartete keine Patentlösung von ihm, aber er hatte gefragt, was in ihr vorging, also: bitteschön.

Für einen Augenblick hatte sie das Gefühl, als könnte das alles zu diesem großen grauen Klumpen an ihrem Herzen gehören, und sie hatte sich gerade den Brustkorb auf gerissen, um ihn Leon zu zeigen.
Sie saß blaß, mit rötlich fleckigem Gesicht in der Ecke, ihre Stirn seitlich an der rechten Hand abgestützt.
"Und ich habe auch nicht vor, meine Eltern zu enttäuschen, sie zu übergehen. Ich werde sie nicht vor vollendete Tatsachen stellen und das will ich auch gar nicht - sie haben mir mein Leben ermöglicht, und sie haben ein Wörtchen mitzureden."
Sie wurde schlagartig leiser, als sie auch eingestand: "Ich hab nur Angst davor.
Ich habe Angst davor, dass sie schon irgendwas arangiert haben.
Den letzten Dorfschmied."
Die Aussage klang wie ein Todesurteil.
"Wobei..."
Sie zögerte. Und da schien schon die nächste Müllhalde zu lauern. Darna senkte den Blick und zupfte an einer Hosenfalte an ihrem Knie herum. "..sie nicht wissen, wie ich aussehe", gestand sie leise ein und presste schuldbewusst die Lippen zusammen. "Ich hab mich seit zwei Jahren nicht mehr bei ihnen blicken lassen. Und... verhindert, abgewiegelt, wenn sie zu mir kommen wollten. Seit der Sache mit dem Duell haben sie mich nicht mehr gesehen."
Unschlüssig schob sich ihr Kiefer hin und her.

"Aber das war natürlich nicht das, was... mich da eben unterbrochen hat. Das wäre ein bisschen viel." Sie schnaufte, was so ein bisschen nach bitterem Amusement klang, aber mit Freude nichts zu tun hatte. "Zumindest nicht... der Auslöser."
Ihre Stirn furchte sich. Wieder stellte sich ihr die Frage, wie sie das erklären sollte. Wenigstens musste sie Leon den Sachverhalt mit den Dämonen nicht nochmal erklären.
"Du hast mir nicht weh getan.
Wie kommst du da überhaupt drauf?" Sie hob kurz den Blick, um ihn anzusehen, gegebenenfalls eine Antwort abzuwarten, denn dieser Punkt verwirrte sie. Sie wechselte wieder kaum bewusst zurück ins Celcianische.
"Ich habe dir weh getan", betonte sie die Reihenfolge und deutete verhalten eine Kratzbewegung an, "und das tut mir leid. Ich hab... über die Narben auf deinem Rücken gekratzt, und es erinnerte mich daran, wie und warum dieses blöde Kaninchen aufgetaucht ist."
Sie beobachtete Leon jetzt wachsam. Denn die Phänomene, bei denen andere nicht alles sahen, was sich ihr an Eindrücken aufdrängte, zwang sie, die Wahrnehmung der anderen mit ihrer eigenen abzugleichen. Aber just im Moment war ihr nicht einmal klar, dass Leon den Kaninchendämon gar nicht gesehen hatte - nur seine Krallen gespürt.
Sie holte nochmal Luft. "Weil ich zuvor ja gelacht hatte. Und... dann purzelten verschiedene Erinnerungen bei mir durcheinander, aber sie liefen auf die Warnung hinaus, dass das, was wir da taten, äh...", jetzt wurde sie doch nochmal spürbar verlegen, "ja ziemlich oft in dem Ruf steht... Freude zu bereiten."
Sie sah ihn an.
Begriff er?
"Aber ich.. darf.. mich.. nicht freuen", baute sie ihm weiter die Brücke oder begleitete das Begreifen mit knöcherner Stimme und klärte vollends auf: "Ich bekam plötzlich Angst, dass ich da gerade im Begriff bin, eine waschechte Katastrophe auszulösen. Und das erste Opfer.. wärst du."
Die Angst wollte glatt wieder hochfluten, aber sie drückte sie diesmal runter, sah Leon weiter tapfer ins Gesicht.
"Und dass wir dabei gegen alle Regeln unseres Standes verstoßen, was... Intimität betrifft, kam dann 'bloß' erschwerend hinzu."

Sie hielt die Fassade, just im Moment gefasst zu wirken, aber sie zitterte und vibrierte. Ihre rechte Hand hatte sich den Stoff an ihrem Knie gekrallt, um sich gegen das Beben zu stemmen.
"Bitte gib dir nicht die Schuld, Leon. Ich bin mindestens genau so sehr schuld, denn ich habe mich genauso vergessen. Und...
es war sehr schön", sagte sie leise.
"Ich weiß jetzt nur nicht mehr, wo wir stehen. Wir haben gegen Konventionen verstoßen, aber ich fände es albern, wenn wir uns plötzlich nur noch auf einen Handkuss höchstens beschränken oder dergleichen. Die Sache mit der Anstandsdame funktioniert hier auch nicht..."
Sie warf einen Blick Richtung Dach. Das ist höchstens eine grüne, große geschuppte Anstandsdame, kommentierte sie innerlich trocken und senkte wieder den Blick, stützte das Kinn auf ihre Knie. Hätte sie gewusst, dass ausgerechnet diese Anstandsdame auch noch selber brünftig war... welch Ironie.
"Und überhaupt fühlt sich dieses ganze Zeremoniell so fürchterlich weit weg an."
Sie zog die Brauen selbstkritisch zusammen. "Aber gilt es deswegen nicht mehr?", zwang sie sich, leise immerhin auszusprechen, was sie jetzt sonst nur gedacht hätte.
"Wir sind adelig. Wir haben Verpflichtungen.
Und ich möchte kein Dämonenportal öffnen", fasste sie nüchtern zusammen und sah wieder zu Leon.

Es war kurz still. Bedrückend still.
"Tust du mir einen Gefallen?", bat sie ihn aber, bevor der Spielball wieder ganz bei ihm gelegen hätte, "Schilderst du mir, was deiner Wahrnehmung nach passiert ist? Es irritiert mich, dass du mich gefragt hast, ob du mir weh getan hast.
Mehr noch: ich habe öfters Angst, oder frage mich, ob ich nicht verrückt bin", wurde sie leiser, "Mir Sachen bloß einbilde. Hast... du bei meinem Kratzen über deinen Rücken" - sie unterbrach sich und schien Probleme mit der Wortreihenfolge zu haben, drehte die Hand und formulierte um:
"Was hast du bei meinem Kratzen gespürt? War irgend etwas seltsam? Anders? Fiel... dir irgend etwas auf, was.. Hitze oder Kälte betrifft?" Ihre Mimik verhärtete sich und sie warf ein: "Natürlich weiß ich, dass äh... einem dabei warm wird. Und so."
Götter, so wirklich frei konnte sie trotzdem nicht darüber sprechen!
"Ich meine darüber hinaus gehend. Unnormal."
Endlich verstummte sie, die Lippen fast trotzig wirkend zusammen gepresst, was über die Unsicherheit nicht hinweg täuschte.

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Montag 26. August 2019, 20:37

"Nein. Es war nicht alles daran ein Fehler."
Darna schloss die Augen und atmete tiefer durch.
"Ich weiß jetzt, dass du mich liebst."
, und sie kämpfte sich weiter:
"Versteh das bitte nicht falsch. Ich weiß, dass du mir das schon gesagt hast. Ich hab es sogar dir schon gesagt. Und ich spüre es, wenn du mich küsst.
Und trotzdem...ist das alles irgendwie noch unwirklich für mich. Ich weiß, dass es albern klingt, und auch wieder nicht, vielleicht sogar eitel..."

Sie furchte verwirrt die Stirn und schüttelte dann leicht den Kopf, bevor sie sich zwang, zum Punkt zu kommen und rutschte, ohne es ganz zu merken, in ihre eigene Muttersprache:
"Aber ich verstehe eigentlich immer noch nicht, wie du überhaupt darauf kommst, dich ausgerechnet in jemanden wie mich zu verlieben. Ich weiß, man soll nicht nur nach Äußerlichkeiten gehen und unterstelle dir sowas auch nicht, aber ich sehe aus wie die letzte Vogelscheuche."
, stellte sie nüchtern fest und hob fragend den Kopf, um Leon anzusehen. Dieser hatte zumindest wieder den Kopf gehoben und sah sie an, jedoch diesen magischen Glanz, den seine Augen manchmal hatten, den fand sie darin nicht mehr. Sehr wohl war er da gewesen, als sie ...als sie ...na ihr wisst schon! Da hatte das Silbergrau fast gewirkt, als würde es in Flammen stehen. Da diese Gedankengänge sie jedoch von ihrer Spur abzubringen drohten, machte sie schnell weiter:
"Ich hätte nicht glauben wollen, dass jemand wirklich... mich und meinen Körper will. Und dann noch jemand, der so unverschämt gut aussieht wie du!"
Sie konnte nicht mehr. Tränen rollten ihr über die Wangen und ließen Leons Gesicht verschwimmen, so dass sie seine Reaktion darauf nicht sah.
"Sie haben mir gesagt, ich krieg den letzten Sohn des Dorfschmieds! Wenn sich überhaupt jemand mit mir einlassen will! Und dass ich...mich dem Erstbesten... hingeben werde, weil... es sowieso das einzige Mal sein wird."
Sie schluckte. Zitterte. Konnte nicht mehr dagegen ankämpfen, dass sie weinte, weil sie für jedes ihrer Worte Kraft brauchte, als zerrisse sie sich selber.
"Und dann kommst du.

Und bringst ALLES durcheinander!

Bist... 'der Erstbeste'. Aber scheinst die Erfüllung meiner Träume zu sein. Mehr, als ich verdiene. Irgendwie zu perfekt, um wahr zu sein..“

Leon schwieg und ließ sie weiter reden. Es war wichtig, das sie das tat!
„Also frage ich mich immernoch, wo der Haken ist. Sperrst du mich in einen Turm, sobald wir verheiratet wären? Mit Keuschheitsgürtel?"
Seine Brauen rutschten seine Stirn hinauf und blieben erst mal dort hängen. Sie schnaufte und konnte nicht glauben, dass sie jetzt Sachen aussprach, die ihr vor fünf Minuten noch nicht über die Lippen gekommen wären. Woran lag das? Hatte ER ihr den nötigen Mut dafür gegeben?
"Und was, wenn es dazu sowieso nicht kommt? Ich bin unter deinem Stand... Sobald dein Vater befindet, dass er mit mir nicht einverstanden ist, ist es aus. Trotzdem reiße ich mir den Arm aus, damit er wieder lebt - auch wenn es gerade andere sind, die dafür ihr letztes Fünkchen an Kraft geben. Meine Herren, wenn er nicht zu schätzen weiß, was wir alle für ihn getan haben - DICH eingeschlossen! -, dann falte ich ihn aber sowas von zusammen!"
, begehrte sie für einen Moment auf.. und sank dann wieder zusammen. Sie saß blass, mit rötlichen Flecken im Gesicht in der Ecke, ihre Stirn seitlich an der rechten Hand abgestützt. Kein hübscher Anblick, aber auch Leon schien zu grübeln.
"Und ich habe auch nicht vor, meine Eltern zu enttäuschen, sie zu übergehen. Ich werde sie nicht vor vollendete Tatsachen stellen und das will ich auch gar nicht - sie haben mir mein Leben ermöglicht, und sie haben ein Wörtchen mitzureden."
Sie wurde schlagartig leiser, als sie auch eingestand:
"Ich hab nur Angst davor. Ich habe Angst davor, dass sie schon irgendwas arrangiert haben.
Den letzten Dorfschmied."

Die Aussage klang wie ein Todesurteil.
"Wobei...sie nicht wissen, wie ich aussehe"
, gestand sie leise ein und presste schuldbewusst die Lippen zusammen.
"Ich hab mich seit zwei Jahren nicht mehr bei ihnen blicken lassen. Und... verhindert, abgewiegelt, wenn sie zu mir kommen wollten. Seit der Sache mit dem Duell haben sie mich nicht mehr gesehen... Aber das war natürlich nicht das, was... mich da eben unterbrochen hat. Das wäre ein bisschen viel."
Sie schnaufte, was so ein bisschen nach bitterem Amüsement klang, aber mit Freude nichts zu tun hatte.
"Zumindest nicht... der Auslöser."
Ihre Stirn furchte sich und Leon sah sie etwas verwirrt und fragend an. Wenigstens musste sie Leon den Sachverhalt mit den Dämonen nicht nochmal erklären, dafür andere Details:
"Du hast mir nicht weh getan. Wie kommst du da überhaupt drauf?"
Sie hob kurz den Blick, um ihn anzusehen, gegebenenfalls eine Antwort abzuwarten, denn dieser Punkt verwirrte sie. Er zuckte erst einmal nur mit den Schultern, meinte nur leise:
„Du bist geflüchtet. Etwas musste dich ja erschreckt haben...“
, und ließ sie weiter reden. Sie wechselte wieder kaum bewusst zurück ins Celcianische.
"Ich habe dir weh getan... und das tut mir leid. Ich hab... über die Narben auf deinem Rücken gekratzt, und es erinnerte mich daran, wie und warum dieses blöde Kaninchen aufgetaucht ist."
Sie beobachtete Leon jetzt wachsam, der nun zusehends verwirrter aussah. Mit dem Begriff „Kaninchen“ schien er überfordert zu sein, aber sie musste jetzt einfach erst mal alles los werden, bevor sie dazu den Mut verlor, also sprach sie schnell weiter:
"Weil ich zuvor ja gelacht hatte. Und... dann purzelten verschiedene Erinnerungen bei mir durcheinander, aber sie liefen auf die Warnung hinaus, dass das, was wir da taten, äh... ja ziemlich oft in dem Ruf steht... Freude zu bereiten."
Sie sah ihn an. Begriff er? Na ja, vielleicht teilweise.
"Aber ich.. darf.. mich.. nicht freuen! ...Ich bekam plötzlich Angst, dass ich da gerade im Begriff bin, eine waschechte Katastrophe auszulösen. Und das erste Opfer.. wärst du... Und dass wir dabei gegen alle Regeln unseres Standes verstoßen, was... Intimität betrifft, kam dann 'bloß' erschwerend hinzu....Bitte gib dir nicht die Schuld, Leon. Ich bin mindestens genau so sehr schuld, denn ich habe mich genauso vergessen. Und...es war sehr schön … Ich weiß jetzt nur nicht mehr, wo wir stehen. Wir haben gegen Konventionen verstoßen, aber ich fände es albern, wenn wir uns plötzlich nur noch auf einen Handkuss höchstens beschränken oder dergleichen. Die Sache mit der Anstandsdame funktioniert hier auch nicht... Und überhaupt fühlt sich dieses ganze Zeremoniell so fürchterlich weit weg an... aber gilt es deswegen nicht mehr?...Wir sind adelig. Wir haben Verpflichtungen. Und ich möchte kein Dämonenportal öffnen"
, fasste sie nüchtern zusammen und sah wieder zu Leon. Es war kurz still. Bedrückend still. Er dachte ebenso angestrengt nach wie sie. Das war ihm anzusehen.
"Tust du mir einen Gefallen?"
, Er nickte zögerlich mit zusammen gekniffenen Augen, aber er nickte.
"Schilderst du mir, was deiner Wahrnehmung nach passiert ist? Es irritiert mich, dass du mich gefragt hast, ob du mir weh getan hast. ...Mehr noch: ich habe öfters Angst, oder frage mich, ob ich nicht verrückt bin... Mir Sachen bloß einbilde. Hast... du bei meinem Kratzen über deinen Rücken... Was hast du bei meinem Kratzen gespürt? War irgend etwas seltsam? Anders? Fiel... dir irgend etwas auf, was.. Hitze oder Kälte betrifft?...Natürlich weiß ich, dass äh... einem dabei warm wird. Und so... ...Ich meine darüber hinaus gehend. Unnormal."
Endlich verstummte sie, die Lippen fast trotzig wirkend zusammen gepresst, was über die Unsicherheit nicht hinweg täuschte. Das merkwürdige war, dass auch Leon nicht gerade die Selbstsicherheit in Person war. Sein Blick huschte immer nur kurz zu ihr und fand dann wieder die Teppichfransen unglaublich interessant. Aber er redete mit ihr, ...auch wenn ein Teil von ihm sicher immernoch gern andere Dinge mit ihr angestellt hätten. Die so mangelnde Blutversorgung in seinem Gehirn sorgte vielleicht dafür, dass er etwas abgehackt und ungelenk klang:
„Darna...“
Seine Stimme klang merkwürdig hohl und gepresst.
„... also... also bis zu dem Moment, in dem du mich weg gedrückt hattest... also, da fand ich es... ähm...“
Es dauerte, einen Moment, in denen er wohl mit Worten jonglierte, sich dann wohl für das einfachste entschied, eben jene, die auch Darna gewählt hatte:
„... sehr schön.“
Er setzte sich jetzt aufrechter hin und hielt dabei einen Arm immer quer vor seinem unteren Bauch. Mit der anderen Hand fuhr er sich einmal kurz und fahrig durch die gelösten Haare.
„Aber...“
Himmel, was kam jetzt?!? Kam da noch was? War das ein „Aber“ wie bei ihr? Er schien wieder mit Worten zu ringen und starrte dabei verlegen auf den Boden. Endlich seufzte er einmal tief, räusperte sich und hob an:
„Ich fürchte du wirst es entweder nicht verstehen oder mich verurteilen, wenn ich dir das jetzt erkläre... Beides gefällt mir nicht wirklich, aber wir haben uns geschworenen, nichts mehr zu verheimlichen.“
Fast konnte Darna fühlen, wie sich ein Teil von ihr ängstlich zurück zog, während ein andere sich interessiert nach vorne lehnte um Leon zu lauschen.
„Hmmm... Also zu deiner Beruhigung vorweg, unnatürlich warm warst du nicht... also nicht dass ich darauf geachtet hätte... Ich hab in diesem Moment, nicht all zu viel mitbekommen.“
Er presste nun auch einmal die Lippen zusammen und schielte kurz zur Tür, als ob er nach einem Fluchtweg suchte um dem hier zu entgehen. Aber er war Leon, adelig und der hielt sein einmal gegebenes Wort. Er räusperte sich noch einmal und sprach etwas leiser, als könnte er damit dem Inhalt die Brisanz nehmen, jedoch ausgesprochen sachlich, wie bei einem Vortrag. Sogar seine linke Hand machte kleine Gesten, die das ein oder andere verdeutlichten oder nicht.
„ Also... ...Ich war im höchsten Maße erregt. ... Deine Nägel auf meiner Haut waren … ein Genuss. Ja das trifft es. Dass du meine Narben – wieso eigentlich Kaninchen? - ach egal. Also dass du meine Narben gekreuzt hast, das hat in der Tat einen gewissen Schmerz ausgelöst. Jedoch...“
Jetzt wand er sich so richtig!
„Jedoch ist Schmerz beim Liebesspiel in kleinen Dosen in manchen Situationen sogar ...förderlich für das Verlangen.“
Öhm... wie jetzt ? Leon sah Darna vorsichtig und fast mit Furcht an.
„Schmerz kann durchaus stimulierend sein, will ich damit sagen. Es kommt sehr stark auf das Paar an und wie groß das Vertrauen zueinander ist, aber in gewissen Kreisen wird es gern verwendet. ...manchmal auch in Verbindung mir... zum Beispiel Fesseln... oder anderen Dingen...ähm.“
Hier kam er wohl irgendwie nicht weiter und schaffte es schlicht nicht, noch weiter ins Detail zu gehen. Aber hatte Darna schon verstanden, was er ihr sagen wollte? Hatte er den Schmerz, den sie ihm zugefügt hatte etwa ...genossen???
„Auf jeden Fall, um auf unsere Situation zurück zukommen, war es nicht so unangenehm wie du vielleicht angenommen hast. Ja, ich hatte schmerzen, aber... wenn wir vielleicht schon ein bisschen weiter gewesen wären, kann so ein kurzer Reiz... sehr starke Lustgefühle auslösen.“
In Darna gluckste etwas. Leon wand sich hier und ihr Dämon fand das lustig? War ja klar.
„Du brauchst dir also eigendlich keine Sorgen um mich machen... ähm.. allerdings mache ich mir jetzt leider etwas Sorgen um dich... also... um einen ...ähm... genauer gesagt, um die vage Möglichkeit eines zweiten Versuchs... WENN das überhaupt möglich, zugelassen und gewünscht!“
Ja, auch Leon konnte rot werden.
„Wenn … wenn du meine Narben berührst...ähm... sie siehst... also meinst du, du wirst dann immer an diesen Moment denken müssen?“
Er wirkte kurz unentschlossen, redete aber dann doch gleich weiter, ohne eine Antwort abzuwarten:
„Aber das ist auch irrelevant! Das ganze war ein Fehler! Definitiv und das wissen wir beide. Wir mögen uns von einander angezogen fühlen, aber … „
So langsam fing er sich wieder. Aber war das gut?
„Es ist nun mal so, dass unser beider Zukunft ungewiss ist. Du bist hier um deinen Dämon los zu werden und wenn ich das richtig verstanden habe, wirst du dafür auch einiges aufgeben müssen. Die hiesigen Drachenritter wirken auf mich nicht gerade wie „Wandervögel“. Damit meine ich, dass sie sich ihren Tieren und dessen Schutz und damit auch Drachma und dem Drachenkönig verschreiben... Zumindest ist das für mich eine logische Kette … eine Schlussfolgerung aus, dem was wir bisher wissen und hier noch erfahren haben. Hast du mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn du Erfolg hast? Dann hast du einen Drachen!!! ...Ich... Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Drachenritterin mit einem ortsgebundenen Magus irgendwo im Nebel leben kann, darf oder...und will.“
Wieder war da dieser vorsichtige Blick.
„Auch ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau wie du,... mit solch einer Stärke auf Dauer bei einem Mann wie mir bleiben will. Und seinen wir mal realistisch..., wenn ICH erfolgreich bin, dann lebt mein Vater zwar wieder, aber er könnte auch auf die Hochzeit mit Neroli bestehen und ich … muss so oder so irgendwann mein Erbe antreten. Irgendwann werde ich der Träger eines Geistes, der mich in die Nebellande bindet... zum Schutz einer Quelle und mit der Verantwortung über einige hundert Seelen. Ich werde dich gewiss nicht mit einem Keuschheitsgürtel versehen...“
Einen Moment dachte er wohl doch darüber nach, wie sie wohl so ein Ding anhaben könnte, denn ein winziges Zögern lag in seiner Rede.
„..., denn ich denke, dass wir so etwas nicht bräuchten. Wenn du meine Frau wärst...“
Er kaute kurz auf seiner Unterlippe.
„Sagen wir einfach, WENN ich dein ERSTER wäre, würde ich auch dafür sorgen, dass ich dein BESTER wäre!“
Darna hörte zustimmende Beifallklatscher irgendwo... wahrscheinlich in ihrem Innern und Leon? Der wirkte so ernsthaft und fast ein wenig verbissen.
„Wenn ich dein „Erstbester“ sein könnte, würde ich für dich zum besten Erlebnis machen, wie mir nur irgend möglich. Aber...“
Diese „Aber's“ begannen sich unangenehm zu häufen!
„... du hast Recht!“
Das wollte eine Frau doch gern hören, oder?
„Wir sind adelig. Wir haben Verpflichtungen, Privilegien aber auch Pflichten die es zu erfüllen gilt. Wenn ich mir unser beider Leben... unsere Zukunft so betrachte, dann … dann passen unsere Schicksale vielleicht nicht so gut zusammen, wie ich es mir erträumt hatte.“
Er sah auf seine nun schlaf herab hängenden Hände und wirkte wieder wie der Mantel in der Ecke.
„Ich befürchte... wir … vor allem DU wirst sehr bald eine tiefgreifende Entscheidung treffen müssen. Und ich befürchte... diese Entscheidung kann nur zwischen einem Leben mit mir, bei mir und einem Dämon … und einem Leben hier in Drachma, ohne Dämon mit einem Drachen lauten.“
Ging es noch schlimmer?
„Eine andere Wahl sehe ich nicht. Das sind die logischen Folgerungen, die ich aus unser beider Leben schließe. Und wenn ich ganz ehrlich bin...“
Er schluckte schwer.
„...dann würde ich mir wünschen, dass du hier bleiben würdest. Dann wüsste ich wenigstens, dass das Böse in dir besiegt und du eine Chance auf ein neues Leben hättest, dass ich dir nicht bieten kann...“
Er schüttelte den Kopf, wie um die Last auf den Worten damit los zu werden.
„Aber... „
Nein, nein, nein!!!
„...ich bin auch nur ein Mann. ...Vielleicht habe ich, als du vor meiner Tür standest, mir einfach nur gewünscht, du könntest wenigstens einmal mir gehören... einmal mich in dir verlieren...“
Seine Stimme war ganz weich geworden, aber er sah sie nicht an.
„Aber... Wir sind was wir sind. Du hast Recht! Wir müssen Regeln folgen und Konventionen bedienen. Wir sind nicht Herr über unseren eigenen Willen und werden es nie sein.“
Stille.
Viel zu lange!
Warum kam kein „Aber“?!
War er wirklich „geschlagen“? Hatte Leon von Weißenfels aufgegeben? Müde und erschöpft starrte er auf die Teppichfransen. Von der Leidenschaft, die Darna in ihm geweckt hatte, war nichts mehr zu sehen. Hatte sie sie zerstört, oder war er es gewesen?
„Es gibt da noch eine Sache, die mir Kopfzerbrechen bereitet... so im Nachhinein...“
Gut! Er redete weiter.
„Wenn wir miteinander ...wenn ich bei dir gelegen hätte und du dich „gefreut“ hättest... Wäre dann meine Magie stark genug um IHN zurück zu halten? Und dann war da noch was... Hattest du nicht mal gesagt, dass der Fluch und ER zwei unterschiedliche Sachen sind? Was wenn wir miteinander...du weist schon und dann dränge ich ihn zurück, der Fluch öffnet ein Portal, aber ER kann dir diesmal nicht helfen?“
Die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. Dann schüttelte er wieder den Kopf leer und stützte sein Kinn auf die gefalteten Finger.
„Aber … Nein! Es ist so oder so gefährlich. ZU gefährlich! Ob ich IHN nun im Zaum halte oder nicht, ob der Fluch stärker ist oder nicht... du musst beides los werden! OHNE Rücksicht auf mich! Wovon ich träume, spielt dabei keine Rolle! Es sind Träume. Keine Realität. Vorher haben weder du noch ich eine Chance auf ein Leben.“
Und endlich schien auch er genug gesagt zu haben.
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Darna von Eibenau
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* (nur noch) ein Satz Winterkleidung
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Tierische Begleiter: Varukaaz (Feuerdrache, Entwicklungsstufe: Kleinkind)
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Portrait Feuer-Darna (by Kazel)

Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Dienstag 27. August 2019, 21:56

Darna riss sich ihr Herz durch den Umweg über die Zunge hinweg heraus, um es Leon zu zeigen, um sich ihm irgendwie begreifbar zu machen. Dass diverse Leute schon immer Schwierigkeiten gehabt hatten, sie zu verstehen, war für sie normal. Aber dass sie jetzt Anwandlungen hatte und Reaktionen zeigte, die sie regelrecht unberechenbar machten, war ihr klar und setzte selbst ihr zu. Gerade Leon sollte sie bitte verstehen! Für ihn riss sie Dämme ein. Für ihn sprach sie Sachen aus, die sie seit Jahren in sich verschlossen hielt oder die sie sich vor Kurzem noch nicht zu sagen getraut hätte.
*Würdest du mir bitte sagen, was in dir vor geht?!* Ja? Das interessierte ihn? Das hatte sonst höchstens seine Gnaden Talarion interessiert, dem sie sich gefühlt nun schon seit Ewigkeiten nicht mehr hatte anvertrauen können, also: JA! Bitte, danke, ja! Dafür brauchte sie Freizul nicht, es sei denn, man hätte es auf Ihn schieben müssen, dass die Knappin eine Extraeinladung brauchte, um mehr von sich preiszugeben, als zum Aufnehmen der Formalitäten notwendig war.
Sie schüttete vor Leon ihre Gedanken aus. Erzählte, was ihr Angst machte und selbst einen Teil dieses diffusen Komplexes aus Sorgen und "was wäre, wenn", der sie sonst so nebenher umtrieb. Der manchmal - ganz selten - sogar praktisch war, weil sie über Lösungen nachdachte, noch bevor andere auch nur das Problem sahen.
Ob das hier aber ein Fehler gewesen war? Nun schien sie selbst Leon mit diesen düsteren Planspielen angesteckt zu haben.

Es fing zunächst ja noch harmlos an. „Darna... also... also bis zu dem Moment, in dem du mich weg gedrückt hattest... also, da fand ich es... ähm...sehr schön. Aber...“
Sie bekam selbst bei seinem ersten 'aber' nicht wirklich Angst. Ein 'aber' war in ihrem Leben so selbstverständlich, dass sie es nicht als Bedrohung betrachtete. Häufig war es ja auch lediglich die Einleitung zu einer Ergänzung von Details an einem Sachverhalt. Es gehörte zu einer guten Diskussion ganz selbstverständlich dazu und wie blöder Regen zu einem guten Pflanzenwachstum. Sein Gestammel und die defensive Haltung machten ihr mehr Sorgen.
"Also zu deiner Beruhigung vorweg, unnatürlich warm warst du nicht..." Sie atmete wie erleichtert tatsächlich etwas aus und deutete ein Nicken an. Nur leise huschte ihr ein schade durch den Kopf.
Aufmerksam, immernoch in der Zimmerecke hockend, hörte sie ihm weiter zu.
Als er kurz nach dem Kaninchen fragte, klappte ihr Mund leicht auf, aber er überging es und sie ließ ihn weiter reden. Was er da versuchte, ihr zu erklären, war...
war... hm.
"Es kommt sehr stark auf das Paar an und wie groß das Vertrauen zueinander ist"
Sehr stark, kommentierte sie prompt brav zumindest gedanklich, aber war doch zunehmend befremdet. In 'gewissen Kreisen'? Was für Kreisen? Grandessaner?! Das machten doch keine braven Leute, oder? Fesseln...
Sie schluckte schwer und zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Wie konnte das denn schön sein, wenn man gefesselt war? Dann konnte man ja gar nichts machen! Ihr Kopf fing an, ihr Bilder zu malen. Leon, ihr ausgeliefert, und sie konnte ihn erkunden, wie sie wollte... hui... hmmmmh...
... und ja: ausgeliefert, wenn Flammenlinien sich in den Boden gruben, wehrlos...
Und ich wär ja jetzt auch nicht weg gekommen, wenn...
Sie schluckte und verdrängte die Gedanken. Leon mochte sie vertrauen - ihrem Fluch nicht. Was sie immerhin begriff, war, dass er das Rückengekratzte wohl tatsächlich nicht so schlimm gefunden hatte, eher im Gegenteil.
Was sie kurz stutzen und ihn nochmal mit anderen Augen ansehen ließ - hoppla? Er mochte sowas?! Oh. Jetzt wurde sie doch rot.
In Darna gluckste etwas. Leon wand sich hier und ihr Dämon fand das lustig? War ja klar.

"Wenn … wenn du meine Narben berührst...ähm... sie siehst... also meinst du, du wirst dann immer an diesen Moment denken müssen?“
Sie schaute auf und drohte erst, nicht ganz zu verstehen, was er jetzt meinte? Ja, natürlich? Dann begriff sie doch, dass das für zukünftige.. nun äh, Zärtlichkeiten... ziemlich unangenehm wäre. Dabei fand ich ihn ohne Narben erst irgendwie langweilig, dachte sie unglücklich und begann zu überlegen, wie sie sich diese Aversion abgewöhnen könnte. Wenn ich mehr Zeit hätte... - Zeit, sich daran zu gewöhnen. Die nächsten Bilder zeigten ihr seinen Rücken und wie sie die Furchen ganz in Ruhe erkunden durfte, sacht über seine Haut strich...
„Aber das ist auch irrelevant! Das ganze war ein Fehler! Definitiv und das wissen wir beide." Ja? Äh... ach ja. Ja. Schade. Aber wenn der Fluch erst vorbei war...!
...warteten ihre Eltern. Ach verflixt. Aber Rücken erkunden war doch nichts so furchtbar verwerfliches!

Sie musste aufpassen, ihm weiter zuzuhören:
„Es ist nun mal so, dass unser beider Zukunft ungewiss ist. Du bist hier um deinen Dämon los zu werden und wenn ich das richtig verstanden habe, wirst du dafür auch einiges aufgeben müssen. Die hiesigen Drachenritter wirken auf mich nicht gerade wie „Wandervögel“." Wieso? Was meinte er? Ihre Stirn furchte sich fragend. Wieso fing er jetzt mit den hiesigen Drachenrittern an?
"Damit meine ich, dass sie sich ihren Tieren und dessen Schutz und damit auch Drachma und dem Drachenkönig verschreiben... Zumindest ist das für mich eine logische Kette … eine Schlussfolgerung aus, dem was wir bisher wissen und hier noch erfahren haben. Hast du mal darüber nachgedacht, was passiert, wenn du Erfolg hast?"
Nein.
Nein, hatte sie kurioserweise noch nicht. Das konnte er, wenn er aufpasste, ihrer Mimik sogar entnehmen. Was die Drachenritter ihr in Gestalt ihrer Personen präsentiert hatten, war bisher nichts gewesen, was sie so recht auf sich bezogen hatte - aus anderen Gründen. Also hörte sie mit etwas ungläubig wirkendem Blick weiter Leon zu:
"Dann hast du einen Drachen!!! ...Ich... Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Drachenritterin mit einem ortsgebundenen Magus irgendwo im Nebel leben kann, darf oder...und will.“ Wieder war da dieser vorsichtige Blick.
Leon sah, wie sie stark die Brauen zusammen zog, der Blick blieb ungläubig. Sie schien ihm gerade noch gar nicht folgen zu können - oder zu wollen - worauf er hinaus wollte, aber er wurde immer deutlicher:
„Auch ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau wie du... mit solch einer Stärke auf Dauer bei einem Mann wie mir bleiben will."
Wie bitte?!

"Und seien wir mal realistisch..., wenn ICH erfolgreich bin, dann lebt mein Vater zwar wieder, aber er könnte auch auf die Hochzeit mit Neroli bestehen und ich … muss so oder so irgendwann mein Erbe antreten."
Ihre Mimik sackte nach unten zu einem Ausdruck der Fassungslosigkeit, bei dem nur die herunter fallende Kinnlade fehlte. Sie hatte selber so leichthin gesagt: Sobald dein Vater befindet, dass er mit mir nicht einverstanden ist, ist es aus, ABER hatte auch den festen Willen besessen, vorher alle Register zu ziehen und um Leon zu kämpfen! Und Leon war ein Mann! Die hatten noch am ehesten ein Wörtchen mitzureden, denn was sollte eine Ehe, in der der Mann von seiner Frau nichts wissen wollte? Doch Leons nüchterner Ausblick, irgendwann eh sein Erbe antreten zu müssen, zog ihr den Boden unter den Füßen weg.
Es klang so, als wenn...
er Darna eh gerade abschrieb?
"Irgendwann" - ja, und zu diesem 'irgendwann' hatte Chasin ihr doch Hoffnung gemacht, dass dies ein Zeitraum sein könnte, der ihrer Liebe genug Platz ließ....
...doch darauf kam Darna gerade nicht.
Leon führte rationale Überlegungen an, denen sie sich rein objektiv betrachtet durchaus angeschlossen hätte, wenn...
...wenn sie sich nicht in ihn verliebt hätte.

Ich werde dich gewiss nicht mit einem Keuschheitsgürtel versehen..., denn ich denke, dass wir so etwas nicht bräuchten. Wenn du meine Frau wärst...
Sagen wir einfach, WENN ich dein ERSTER wäre, würde ich auch dafür sorgen, dass ich dein BESTER wäre!“

Sie blinzelte ein mal schwerfällig. Gerade hörte sie ihn, aber schaffte es kaum, das Gehörte auch zu verarbeiten. Ihr Bester was? Ihr bester Ehemann? Wieso betonte er dann das 'erster' so? Wieso sollte sie mehrere Ehemänner haben? Häh? Und wieso redete er von Ehefrau - wollte er doch nicht mit ihr Schluss machen?
irgendwie entglitt ihr das Geschehen und sie drohte völlig den Faden zu verlieren. Mit dem Beifallgeklatsche konnte sie jetzt überhaupt nichts anfangen.
Sie hatte Leon offenbar falsch verstanden - er wollte ihre Beziehung nicht beenden?, schöpfte sie vorsichtig wieder Hoffnung.
„Wenn ich dein „Erstbester“ sein könnte, würde ich es für dich zum besten Erlebnis machen, wie mir nur irgend möglich.“
Oh. Er redete doch also nur über so etwas wie ihre erste Nacht. Aber sie bekam es nicht wirklich auf die Reihe. Just glaubte sie, so etwas wie einem Schock gerade entgangen zu sein. Eben hatte sie gedacht, er denke ernsthaft, dass ihre Beziehung aussichtslos wäre, ha ha!

"Aber...du hast Recht!“ Das wollte eine Frau doch gern hören, oder?
Ja, normalerweise war das sogar mit das schönste, was man Darna sagen konnte. Ihr ewiges Gedankenroulette bot so viele Möglichkeiten, dass sie sich einfach freute, wenn sie mal einen Treffer landete. Normalerweise.
Aber...
gerade spähte sie doch eher wachsam und mit etwas Argwohn zu Leon.
„Wir sind adelig." Ja. "Wir haben Verpflichtungen,.." Ja! "Privilegien aber auch Pflichten die es zu erfüllen gilt." Ja!! Oh mann, das war einer der Gründe, warum sie Leon so sehr liebte! Anders als Gernot, der gerne nur auf seine Privilegien pochte, hatte Leon wirklich verstanden, was es hieß, adelig zu sein! Das Land diente dem Adel und der Adel diente dem Land! 'Adel' kam von 'edel'! Fast hätte ihre Mimik sich freudig aufgehellt, wenn das Szenario, was Leon bot, nicht so... traurig ausgesehen hätte. Er verstand also, warum sie sich ihm nicht einfach so hingeben sollte! Er fuhr fort: "Wenn ich mir unser beider Leben... unsere Zukunft so betrachte, dann … dann passen unsere Schicksale vielleicht nicht so gut zusammen, wie ich es mir erträumt hatte.“
Zucken der Mimik.
„Ich befürchte... wir … vor allem DU wirst sehr bald eine tiefgreifende Entscheidung treffen müssen. Und ich befürchte... diese Entscheidung kann nur zwischen einem Leben mit mir, bei mir und einem Dämon … und einem Leben hier in Drachma, ohne Dämon mit einem Drachen lauten.“

...
Rauschen.
Graues Rauschen.
Sie hatte eben noch gedacht, die erste Welle, die sie fast von den Füßen gerissen hatte, sei bloß Einbildung gewesen. Ein Missverständnis. Gerade war die zweite gekommen und sie fühlte sich wie in einem Strudel unter Wasser gefangen. Wie eine Fliege, die in einem Glas gefangen worden war und das erste Mal gegen die Wand im Innern flog: Pock.
"Eine andere Wahl sehe ich nicht. Das sind die logischen Folgerungen, die ich aus unser beider Leben schließe." Was?
Auf Leon verzichten?! Endgültig?!
Zum Harax mit dem Drachen!
Leon hatte schon mal erklärt, dass der Dämon ihn nicht störe!

Nein, stopp.
Freizul war kein Haustier, das man sich aussuchen konnte (war ein Drache auch nicht, aber an den dachte sie gerade nicht), und Er gehörte nicht zu ihr. Und sie würde sich nicht für einen Dämon entscheiden. Das hatte sie doch vorhin noch gefühlt, begriffen...
Pock.
Leon wirkte allerdings so, als hätte er schon eine Entscheidung getroffen:
"Und wenn ich ganz ehrlich bin...“, er schluckte schwer, „...dann würde ich mir wünschen, dass du hier bleiben würdest. Dann wüsste ich wenigstens, dass das Böse in dir besiegt und du eine Chance auf ein neues Leben hättest, das ich dir nicht bieten kann...“
*...das ich dir nicht bieten kann...*
*...das ich dir nicht bieten kann...*
*...das ich dir nicht bieten kann...*

Mit solchen Worten zogen um die Hand einer Dame Werbende sich aus dem 'Wettkampf' zurück. Gaben auf. Sahen ein, dass sie nicht genug zu bieten hatten. Im Innern stimmte sie seiner Priorität, dass das Böse in ihr besiegt werden musste, ja zu, und umso härter traf es sie, dass also sein Aufgeben Teil dieses Prozesses war?
Leon oder Drache.
Pfeif auf den Drachen! Sie konnte eh nicht einfach so ein Drachenritter werden, der in Diensten des Drachenkönigs stand - sie war König Richard III. von Jorsan verpflichtet!
Nein, stopp. Sie brauchte den Drachen!
Pock.
"Wir müssen Regeln folgen und Konventionen bedienen." Ja.
Also brav auf die Eltern hören und den Dorfschmied heiraten.
Nein, verflucht!
Pock.
Die Fliege rutschte erschöpft auf den Boden, merkte dass ihre Luft nicht ewig reichen würde und verharrte zitternd, ratlos, krabbelte sinnlos in dem Glas herum. Sie wollte aber Leon nicht verlieren!
*Für jede Regel gibt es ein Schlupfloch*, hatte Freizul lässig bekundet, als sie ihn fragte, warum sie trotz ihrer Bindung an ihn einen Tempel hatte betreten können.
Stimmte das? Für jede Regel gab es ein Schlupfloch?


Oh, wie zuckersüß das gerade klang...

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 28. August 2019, 14:09

*plock*
*plock*

*plock*

*plock*

Darnas sinnbildliche Fliege flog wieder und wieder gegen die gläsernen Verständnis-Barrieren, die sich zwischen ihr und Leon aufzubauen drohten. Weder sie, noch er, konnten gerade erfassen, was hier geschah. Nur ahnten beide, dass sich ihre Geschichte einem Scheitelpunkt näherte von dessen Spitze es für sie nur entweder gemeinsam in die eine oder allein in eine andere Richtung gehen konnte.

Aber vielleicht war noch nicht aller Tage Abend, vielleicht gab es noch Wege, Willen oder Wendungen, die sie noch nicht ahnen konnten.

Beide und jeder für sich saßen in Leons Zimmer und wussten nicht wohin mit ihren Gefühlen und Befürchtungen. Ein bedrücktes Schweigen hatte sich ausgebreitet, das nur durch das leise Schleifen von Drachenkrallen auf dem Dach ab und zu unterbrochen wurde. Manchmal hörte man auch leise den Wind über die Kanten des Kraters pfeifen, aber sonst waren sie wohl beide noch zu sehr in ihren Gedanken vertieft, als dass es jetzt eine Reaktion gegeben hätte. Vielleicht fand Darnas strukturiertes Gehirn einen Ausweg aus dieser Spirale.
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Mittwoch 28. August 2019, 22:39

„Es gibt da noch eine Sache, die mir Kopfzerbrechen bereitet... so im Nachhinein...“
Träge hob Darna den Blick, ohne sich weiter zu bewegen. Was, noch mehr?!
„Wenn wir miteinander ...wenn ich bei dir gelegen hätte und du dich „gefreut“ hättest... Wäre dann meine Magie stark genug um IHN zurück zu halten? Und dann war da noch was... Hattest du nicht mal gesagt, dass der Fluch und ER zwei unterschiedliche Sachen sind? Was wenn wir miteinander...du weist schon und dann dränge ich ihn zurück, der Fluch öffnet ein Portal, aber ER kann dir diesmal nicht helfen?“
"Ja...", antwortete sie lahm, "Das ist ja, was ich befürchtet hatte."
Hatte er das eben noch nicht verstanden?
"Also, eigentlich...", hob sie an, aber wohl zu leise und Leon war auch getrieben von seinen eigenen Gedanken, denn er redete weiter:
„Aber … Nein! Es ist so oder so gefährlich. ZU gefährlich! Ob ich IHN nun im Zaum halte oder nicht, ob der Fluch stärker ist oder nicht... du musst beides los werden! OHNE Rücksicht auf mich! Wovon ich träume, spielt dabei keine Rolle! Es sind Träume. Keine Realität. Vorher haben weder du noch ich eine Chance auf ein Leben.“
Sie furchte die Stirn.
"Auf ein Leben?", echote sie ungläubig.
"Sag mal, was willst du eigentlich?", fauchte sie ihn unvermittelt an, "Geht es dir jetzt wirklich nur darum, ob du mit mir ein mal schlafen kannst, bevor du... du..."
Sie rappelte sich hoch.
"...dich aufgibst und dich aus dem Staub machst? Oder geht es dir um mehr? Eben hast du noch gesagt, dass du glaubst, mir kein Leben bieten zu können!" Sie wurde lauter.
"Vor drei Tagen hast du mir im Überschwang bekundet, dass du deine Verlobung auflösen willst, dass wir alles gemeinsam durch stehen, jetzt willst du mit mir schlafen und redest kurz danach von einem Rückzieher und davon, dich in deine Einsiedelei zu verkrümeln und vor deinem Vater klein beizugeben - weißt du, was das ist?"
Sie wurde richtig laut!
"Das ist das Verhalten, vor dem man mich immer gewarnt hat!
'Sie versprechen dir das Blaue vom Himmel, und nachdem du ihnen deine Jungfräulichkeit geschenkt hast, sind sie am nächsten Morgen verschwunden!', haben sie mir eingebläut! Und jetzt tust DU so etwas?!"
Sie holte pumpend Luft und polterte weiter:
"Du wärst der LETZTE, von dem ich sowas erwartet hätte und...", sie stockte kurz, nicht mal einen Herzschlag lang, aber ihr Sturmwind verlor ein Quentchen an Fahrt: "..bist es noch! Meinst du das wirklich ernst, dass du keine gemeinsame Zukunft für uns siehst?!"
In ihrem Blick glühte etwas auf. Die Fliege nahm Anlauf und schmiss sich mit der Schulter gegen das Glas.
"Ich würde bis zur letzten Sekunde kämpfen, wenn es sein muss! Aber...", sie schnaufte, als hätte sie eine fürchterliche Anstrengung hinter sich, ihre Stimme gewann ein warnendes Knurren, "wenn ich alleine vor deinem Vater stehe und du den Kopf einziehst... Wenn... wenn..."
Sie erinnerte sich an Freizuls Gekeife in Chasins Schlafzimmer, dass Leon keine Eier habe - und musste ihm in diesem Augenblick zustimmen. Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, die Leon anblitzten und sie griff zu den groben Kommentaren, die sie auf dem Kasernenhof aufgeschnappt hatte:
"..Aber wenn du nicht endlich mal Arsch in der Hose entwickelst, weißt du, was du dann kriegst?"

Sie grollte:
"Dann kriegst du gar nichts.
Und schon gar keine Nacht mit mir.
Dann wird auch diese Neroli mit dir umspringen, wie sie will, weißt du das?", wurde sie kurz richtig giftig. "Und dass dich der Geist dann gnadenlos unterbuttert, stimmt dann sicher auch. Was soll er auch machen, wenn da nichts ist, was noch eine eigene Meinung hätte? Dann geh doch jammern. In diesem Nebel.
Alleine.
Wenn die Hüter da so eingesperrt sind, wie finden die dann überhaupt eine Frau? Muss sich eine da hin verirren?!"

Darna starrte ihn an und dachte an den Leon, der es gewagt hatte, sich selbst mit Fiddatan anzulegen. Sie maß diesen leeren Mantel von oben bis unten mit einem verletzten, enttäuschten und wütenden Blick. Er konnte doch mehr!
Oder war sie zu hart?
So schnell, wie die Wut sie aufgeputscht hatte, bröckelte sie nun.
"Sag mir, was du willst!", forderte sie ihn nochmal auf, die Stimme drohte, ins Schrille zu kippen,
"Denn wenn du... wenn ich...
Wenn ich nicht sicher sein kann, dass du...
...nicht plötzlich doch kneifst...
Wozu sollte ich dann... kämpfen." Sie kippte ein Stückchen zurück, um mit dem Rücken an der Wand Halt zu finden.
"Du machst mich fertig, weißt du das?!", keifte sie ihn nochmal an, wischte sich mit dem Ärmel unwirsch über den Augenwinkel und schaute irgendwo anders hin Richtung Zimmerdecke.

Das war jetzt nicht besonders einfühlsam.
Er hat doch nur...
Als wäre er nicht selber am Ende...
Jetzt hast du alles kaputt gemacht.

Sie drehte sich seitlich zur Ecke, lehnte die Stirn mit einem undefinierbaren Laut zwischen Quietschen und Ächzen gegen eine Wand und überlegte in den ersten Sekunden erfolglos, wie sie sich denn jetzt entschuldigen sollte? Ihr sonst so strukturiertes Gehirn wurde gerade mächtig mit einem Quirl bearbeitet.

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 29. August 2019, 09:50

„... Es sind Träume. Keine Realität. Vorher haben weder du noch ich eine Chance auf ein Leben.“
Sie furchte die Stirn.
"Auf ein Leben?"
, echote sie ungläubig.
"Sag mal, was willst du eigentlich?"
, fauchte sie ihn unvermittelt an und Leon ruckte ein bisschen hoch. Der scharfe Ton reichte aus um ihn aus seiner Starre zu reißen.
"Geht es dir jetzt wirklich nur darum, ob du mit mir ein mal schlafen kannst, bevor du... du..."
Sie rappelte sich hoch und sah in ungläubig zusammen gezogene Augen.
"...dich aufgibst und dich aus dem Staub machst? Oder geht es dir um mehr? Eben hast du noch gesagt, dass du glaubst, mir kein Leben bieten zu können!"
Sie gab sich mit der Frage eigentlich selbst die Antwort, aber Leon war viel zu geschockt von ihrer Lautstärke und dem Ausbruch ihrer Gefühle, dass er sie niemals unterbrochen hätte. Sie wurde immer lauter und Leon hätte wohl am liebsten die Ohren angelegt, wenn er könnte.
"Vor drei Tagen hast du mir im Überschwang bekundet, dass du deine Verlobung auflösen willst, dass wir alles gemeinsam durch stehen, jetzt willst du mit mir schlafen und redest kurz danach von einem Rückzieher und davon, dich in deine Einsiedelei zu verkrümeln und vor deinem Vater klein beizugeben - weißt du, was das ist?"
Sie wurde richtig laut und steigerte sich immer mehr in ihre Reaktion hinein.
"Das ist das Verhalten, vor dem man mich immer gewarnt hat!
'Sie versprechen dir das Blaue vom Himmel, und nachdem du ihnen deine Jungfräulichkeit geschenkt hast, sind sie am nächsten Morgen verschwunden!', haben sie mir eingebläut! Und jetzt tust DU so etwas?!"

Leises Kratzen auf dem Dach... Leon kam überhaupt nicht dazu sich zu verteidigen, denn sie holte pumpend Luft und polterte weiter:
"Du wärst der LETZTE, von dem ich sowas erwartet hätte und..."
, sie stockte kurz, nicht mal einen Herzschlag lang, aber ihr Sturmwind verlor ein Quäntchen an Fahrt:
"..bist es noch! Meinst du das wirklich ernst, dass du keine gemeinsame Zukunft für uns siehst?!"
In ihrem Blick glühte etwas auf. Die Fliege nahm Anlauf und schmiss sich mit der Schulter gegen das Glas, dass langsam zu schmelzen begann. *pockpffffff*
"Ich würde bis zur letzten Sekunde kämpfen, wenn es sein muss! Aber..."
, sie schnaufte, als hätte sie eine fürchterliche Anstrengung hinter sich, ihre Stimme gewann ein warnendes Knurren das tief in ihrer Kehle rollte.
"… wenn ich alleine vor deinem Vater stehe und du den Kopf einziehst... Wenn... wenn..."
Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, die Leon anblitzten und sie griff zu groben Kommentaren:
"..Aber wenn du nicht endlich mal Arsch in der Hose entwickelst, weißt du, was du dann kriegst?... Dann kriegst du gar nichts. Und schon gar keine Nacht mit mir. Dann wird auch diese Neroli mit dir umspringen, wie sie will, weißt du das?"
, wurde sie kurz richtig giftig und Fassungslosigkeit machte sich auf Leons Gesicht breit. Doch statt ihr endlich Einhalt zu gebieten und den „Arsch in der Hose“ zu beweisen, schwieg er weiter... wie es eben ein hoher Adeliger tat, wenn andere laut wurden.
"Und dass dich der Geist dann gnadenlos unterbuttert, stimmt dann sicher auch. Was soll er auch machen, wenn da nichts ist, was noch eine eigene Meinung hätte? Dann geh doch jammern. In diesem Nebel. - Alleine. - Wenn die Hüter da so eingesperrt sind, wie finden die dann überhaupt eine Frau? Muss sich eine da hin verirren?!"
Darna starrte ihn an und dachte an den Leon, der es gewagt hatte, sich selbst mit Fiddatan anzulegen. Sie maß diesen leeren Mantel von oben bis unten mit einem verletzten, enttäuschten und wütenden Blick. Er konnte doch mehr! Oder war sie zu hart? So schnell, wie die Wut sie aufgeputscht hatte, bröckelte sie nun in sich zusammen. Als hätte sie ihren Brennstoff zu schnell verbraucht, erlosch das Feuer in ihr.
"Sag mir, was du willst!"
, forderte sie ihn nochmal auf, die Stimme drohte, ins Schrille zu kippen,
"Denn wenn du... wenn ich... Wenn ich nicht sicher sein kann, dass du... ...nicht plötzlich doch kneifst... Wozu sollte ich dann... kämpfen."
Sie kippte ein Stückchen zurück, um mit dem Rücken an der Wand Halt zu finden.
"Du machst mich fertig, weißt du das?!"
, keifte sie ihn nochmal an, wischte sich mit dem Ärmel unwirsch über den Augenwinkel und schaute irgendwo anders hin Richtung Zimmerdecke.

Heiß!!! Echt heiß mein Mädchen! Oh und ich weiß, dass du es hasst, wenn ich dich so nenne.
Sie hörte sein leises männliches Lachen.
Wenn du mit mir so reden würdest, würden wir uns streiten, bis wir in den Kissen landen und dann heißen Versöhnungssex haben!
Aber Leon war nicht Freizul...
Wer weiß, vielleicht wäre Darna ein anständiger Streit sogar lieber gewesen, als die Stille, die nun folgte. Vielleicht hätte sie sich gewünscht, dass Leon heißblütig ihr jede Angst genommen hätte, jedes Argument widerlegt, um ihr anschließend jede Erinnerung an diesen Moment aus dem Kopf zu …
Aber er war kein Dämon. Er war ein Adeliger mit Anstand und guter Erziehung.
...Und keinen Eiern, wie man sieht!
Mist! Leon saß tatsächlich nur stocksteif da und starrte nach Darnas Ausbruch wieder den Boden an. Seine emotionale Kälte, die Unfähigkeit sich an ihm zu reiben, ließ Darnas Feuer verpuffen. Die Fliege hatte keine Kraft mehr, die Luft im Glas war aufgebraucht und sie lag am Boden.
Was war hier gerade eben passiert?
Sie hatte sich aufgeregt, gekeift, geschrien wie eines der hysterischen Mädchen, die sie so verachtete. Sie war in ihren Gefühlen verletzt worden und richtete den Schmerz auf die einzige Person, die sie nicht verdient hatte: Leon.
Sie hatte sogar seine Ängste gegen in verwandt, ihm seine Furcht, von dem Geist übernommen zu werden vorgeworfen. Und hatte er sie entjungfert? Wäre es wirklich so weit gekommen? Plötzlich war es ihr eigenes Gewissen, was sie mahnte zu weit gegangen zu sein.
Das war jetzt nicht besonders einfühlsam. Er hat doch nur... Als wäre er nicht selber am Ende... Jetzt hast du alles kaputt gemacht.
Wie ein Vulkan war es aus ihr heraus gebrochen und hatte verbrannte Erde um sie herum hinterlassen. Und was tat Leon? Er saß still da und einzig die Haltung seines streifen Rücken ließ vermuten, dass er innerlich durchaus aufgewühlt war. Doch nach draußen gelangte davon nichts. Was sollte sie tun?
Die Stille drohte sich in jeden Winkel auszubreiten.
Sogar das Scharren auf dem Dach hatte wieder aufgehört.
Strafte Leon sie mit Schweigen?
Sollte sie sich entschuldigen für ihren Ausbruch?
Sie zuckte fast erschrocken zusammen, als sie seine leise gesenkte Stimme dann doch hörte:

„Bist du fertig?“


War sie das? Sollte sie von dem was sie gesagt hatte, vielleicht einiges mildern? Hatte sie sich wirklich wieder beruhigt?
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Langschwert & Metallschild: überdurchschnittlich
Jagdbogen: durchschnittlich
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Donnerstag 29. August 2019, 17:49

"Du machst mich fertig, weißt du das?!", keifte sie ihn nochmal an, wischte sich mit dem Ärmel unwirsch über den Augenwinkel und schaute irgendwo anders hin Richtung Zimmerdecke.
Heiß!!! Echt heiß mein Mädchen! Oh und ich weiß, dass du es hasst, wenn ich dich so nenne. Sie hörte sein leises männliches Lachen.

Ein sehr leises, knurriges Brummen quittierte sein sich-wieder-zu-Wort-melden und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Es war nicht mal ein unwohles Schaudern... eine erhöhte Aufmerksamkeit. Ihre Nasenflügel blähten sich, und ihr Starren wurde fixierter, auch wenn es scheinbar weiterhin ins Nichts ging - sie belauerte ihn im Innern.
Wenn du mit mir so reden würdest, würden wir uns streiten, bis wir in den Kissen landen und dann heißen Versöhnungssex haben!
'Versöhnungssex'? Was sollte das sein? Wobei, sie ahnte es, aber...
Wir sind aber nicht verheiratet, erteilte sie ihm mit einem giftigen kalten Stich eine Abfuhr. Sie holte innerlich tief Luft, denn dieser Widerstand fiel schwerer und schwerer: Und werden es auch nie sein!

Ja... Freizul füllte gerade tatsächlich sogar so etwas wie eine Lücke, denn früher hatte sie sich an Gernot abgearbeitet und ihr Frust brauchte gerade einen 'Kratzbaum'. Liebend gerne hätte sie gerade mit ihrem Rapier in der Hand auf irgend etwas eingeschlagen und wenn es ein Übungspfosten war.
Aber Leon...
war ein Adeliger. Mit Anstand und guter Erziehung. ...Und keinen Eiern, wie man sieht! Stille in ihr. Sie sah zu Leon. War es so? Stimmte das?
Leon saß nur stocksteif da und starrte den Boden an. Nur sein durchgedrückter Rücken verriet, dass in ihm irgend etwas vorging. Die Unfähigkeit sich an ihm zu reiben, ließ Darnas Feuer verpuffen.
Plötzlich war es ihr eigenes Gewissen, was sie mahnte zu weit gegangen zu sein.
Das war jetzt nicht besonders einfühlsam. Er hat doch nur... Als wäre er nicht selber am Ende... Jetzt hast du alles kaputt gemacht.

Sie atmete tief ein, schluckte und schloss die Augen. Sie hatte sich aufgeregt, gekeift, geschrien wie eines der hysterischen Mädchen, die sie so verachtete. Sie war in ihren Gefühlen verletzt worden und richtete den Schmerz auf die einzige Person, die sie nicht verdient hatte: Leon. Oder doch? Zumindest teilweise?
Die Stille drohte sich in jeden Winkel auszubreiten. Sie zuckte fast erschrocken zusammen, als sie seine leise gesenkte Stimme dann doch hörte:

„Bist du fertig?“


Autsch! Ihre Augen verengten sich, und es war kaum einzuschätzen, ob es ein Rest Zorn war, Schreck oder Getroffenheit. Aber erst jetzt wurde ihr in vollem Umfang bewusst, wie Leon sie auflaufen ließ; ihre Wut über sich hinweg wehen ließ - und dann? Zum Gegenschlag ausholte? Einem leisen und präzisen?
Es hatte nur wenige Menschen bisher gegeben, mit denen sie auf diese Weise konfrontiert gewesen wäre, aber gegenüber den meisten Erwachsenen hatte sie es nicht gewagt, sich so gehen zu lassen, und Gleichaltrige waren selten so abgebrüht gewesen.
Das hier jetzt hatte das Potential, große Kunst der Streitkultur zu werden, geradezu übermächtige Souveränität - und plötzlich fühlte sie sich klein.
Und bekam Angst.
Nicht nur Angst vor dem, was er kontern könnte, sondern Angst, sich komplett blamiert zu haben. Wenn sie eines hasste, dann, an sich selbst zu scheitern! Und das war sie gerade! Von vorne bis hinten - seit diese verdammte Tür sich geöffnet hatte!
Mit einem frustrierten kurzen Stöhnen lehnte sie die Stirn gegen den an die Wand gelegten Unterarm.

"Nein", antwortete sie fast automatisch, aber lahm,
"Es tut mir leid."
*Sieh dein Gegenüber an, wenn du dich entschuldigst!*, peitschte ihre Erziehung sie, sich aus dieser Haltung wieder zu lösen, von der Wand zu trennen, sich zu Leon umzudrehen und ihm möglichst ins Gesicht zu sehen, auch wenn ihr Blick immer mal wieder zum Boden huschte.
"Es tut mir leid, dass ich dich gerade so angefahren habe. Einiges daran... war regelrecht gemein."
Ihr Atem entwich und sie schloss ein mal die Augen. Götter, kostete das alles Kraft!
Und sie wäre auch jetzt nicht bereit gewesen, sich für alles zu entschuldigen, aber sie hatte keine Kraft, das jetzt aufzudröseln, solange er nicht fragte und keinen Bedarf, die Punkte auf denen sie bestand, ihm nochmal unter die Nase zu reiben.
Ihre Hände schoben sich gewohnheitsgemäß wieder auf den Rücken, aber es wirkte genauso hohl und kraftlos wie Leons Haltung.
Sie sah ihn wieder an, konnte sich kaum konzentrieren.
"Ich will dich nicht verlieren...", wurde sie leiser und selbst die Kraft für Tränen schien verpufft,
"aber..."
Wieder senkte sich ihr Blick und es fühlte sich wie ein langsam gnadenloser Stich ins Herz an, als sie schloss:
"...dazu gehören zwei."
Rauschen.
"Bin fertig."

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Freitag 30. August 2019, 09:06

Wenn du mit mir so reden würdest, würden wir uns streiten, bis wir in den Kissen landen und dann heißen Versöhnungssex haben!
'Versöhnungssex'? Was sollte das sein? Wobei, sie ahnte es, aber...
Wir sind aber nicht verheiratet!
, erteilte sie ihm mit einem giftigen kalten Stich eine Abfuhr. Sie holte innerlich tief Luft, denn dieser Widerstand fiel schwerer und schwerer:
Und werden es auch nie sein!
Ein glucksender Laut antwortete ihr:
Nicht verheiratet? Wir leben seit Jahr und Tat zusammen, teilen ein Bett und eine Seele, ich habe dich in den schönsten und schlimmsten Momenten begleitet. Ich war da wenn du einsam warst, habe dich beschützt und begleitet. Wir teilten die Peinlichkeiten und intimsten Augenblicke... und du sagst, wir sind nicht verheiratet?
Er lachte. Er zog sie auf, was sie wusste, aber irgendwie war da auch ein wenig Wahrheit in diesem Scherz, genauso...wie ein Funken ...Wehmut? Oder war er tatsächlich von ihren Worten „getroffen“? Verscherzte sie es sich gerade auch mit ihm? Selbst wenn... Wäre das nicht egal? Er hatte es ja so gewollt... oder?

Darna nahm ihren Mut zusammen:
"Es tut mir leid, dass ich dich gerade so angefahren habe. Einiges daran... war regelrecht gemein."
Ihre Hände schoben sich gewohnheitsgemäß wieder auf den Rücken, aber es wirkte genauso hohl und kraftlos wie Leons Haltung.
ER schien zufrieden mit der Entschuldigung, selbst wenn sie nicht an ihn gerichtet gewesen war.
Sie sah wieder Leon an, konnte sich kaum konzentrieren.
"Ich will dich nicht verlieren...", wurde sie leiser und selbst die Kraft für Tränen schien verpufft,...aber..."
Wieder senkte sich ihr Blick und es fühlte sich wie ein langsam gnadenloser Stich ins Herz an, als sie schloss:
"...dazu gehören zwei."
Rauschen.
"Bin fertig."

„Danke“

...warm und weich klang seine Stimme, polsterte etwas von dem Sturz ab, in dem sie sich gerade befunden hatte. Natürlich nicht alles, aber wenigstens war er auch nicht einfach aus dem Raum gestürmt. Ach nein, es war ja sein Zimmer. SIE hätte gehen müssen... Aber …
Das sanfte „Danke“ ermöglichte ihnen beiden, dass sie wieder freier atmen konnten. Eine Entschuldigung gab Raum für Möglichkeiten und den hatte sie ihm bisher nicht gegeben. Sein „Danke“ akzeptierte die Wendung und er hob an:
„Bei allen Göttern, ich will dich auch nicht verlieren!“
Sein Blick war glänzend wie flüssiges Quecksilber – als liefen Tränen durch seine Iris, die niemals seine Wangen erreichen würden. Wieder trat ein Moment der Stille ein, aber dieses Mal war da auch Erleichterung und eine Spur Hoffnung. So wie Leon sich nach vorne beugte, lehnte sich ER im Innern wieder nach hinten.
Ein tiefes Atmen folgte – von beiden!
Das verwirrendste war, dass ER beim letzten Mal als Darna ihn gesehen hatte, auch Leons Gestalt gewählt hatte. Er war der „böse Zwilling“ in ihrem Innern, der das ganze hier nicht unbedingt leichter machte.
„Darna...“
Leon sammelte sich und auch seine Haltung füllte langsam wieder den Mantel.
„Du magst mit einigen deiner Vorwürfe sogar Recht haben..., aber du hast mir auch unterstellt, dass ich das alles hier geplant hätte... also dich ins Bett zu kriegen...“
Er sah sie kurz an und der Blick traf wie ein ganzer Lattenzaun.
„Ich habe nichts hiervon geplant! Du warst in einem schwachen Moment da und unsere Gefühle haben uns übermannt. Dafür sollte keiner von uns beiden dem Anderen die Schuld geben. Solche Dinge geschehen und hinterher sie als Vorsatz hinzustellen , ...“
Er presste kurz die Kiefer zusammen. Darna hatte, wenn man es genau nahm, seine Ehrenhaftigkeit angezweifelt. Sie hatte ihn quasi mit Gernot über einen Kamm gezogen, ihn auf seine Stufe degradiert und das im emotionalen Sinne. JA der schwache Moment war geschehen, aber sie hatten ein Ende gefunden. Sie hatte es beendet, aber ihm allein dafür die Schuld zu geben, war nicht fair gewesen. Niemals hätte Leon sie bewusst in eine „Falle“ gelockt, dessen Ziel Beischlaf gewesen wäre!
„Aber es war falsch.“
Ja, darauf hatten sie sich geeinigt. Oder? Was wäre wohl geschehen, wenn sie sich nicht über seine Narben erschrocken hätte? Wenn sie einfach weiter gemacht hätten? Hätte Leon sie wirklich entjungfert? Hätte LEON ihr wirklich ihre Ehre geraubt? Sie würde es wohl nie mehr erfahren.
„Ich weiß nur, dass es einfach ZU VIELE Faktoren in unser beider Leben gibt, die gegen ein Zusammensein sprechen... Vielleicht möchte ich mir deswegen auch nicht zu viele Hoffnungen machen und … nicht enttäuscht werden. Aber ich träume von einer Zukunft, in der wir zusammen sein können! Ob sie wahr werden kann, dass wissen wir nicht. - Natürlich! Will! Ich! Kämpfen!“
Er rieb sich kurz angestrengt die Stirn.
„Es ist nur so, dass es äußere Einflüsse gibt, über die wir keine Macht haben... und ich meine damit nicht mal die Großen! Was wenn dein Vater mich nicht mag...“
Er schüttelte den Kopf um wieder einmal seine Gedanken zu sortieren.
„Wann immer ich über uns nachdenke, da sammeln sich so viele Dinge, Fakten, Argumente, Gefahren... Verstehst du denn nicht, dass da auch an mir zweifle? Ich weiß einfach nicht, ob ich stark genug bin um gegen den Geist anzukommen! Ich weiß nicht mal, ob ich noch aufstehen kann, so ausgelaugt fühle ich mich! Mein Vater liegt da draußen in einem magischen Eisklumpen und ich hab keine Ahnung wie es weiter geht!“
...und da kommst du, erwiderst seine Hitze, seine Sehnsucht und seine Küsse, bietest ihm einen Platz in deinem Herzen, quasi deinen Körper dar …
, kommentierte ER im Hintergrund. Wenn Darna IHN wieder zum schweigen bringen wollte, sollte sie etwas näher an Leon heran rutschen! Er saß einen Hauch zu weit weg.
„Das ganze tut mir leid. Ich meine, dass ich mich habe gehen lassen...für einen Moment. Es … war so unendlich schön. Ich fühle mich endlich frei... Aber es ist nun mal wie es ist. Es war nicht der rechte Zeitpunkt. Vielleicht...“
Er sah wieder zu Darna und Vorsicht lag in seinem Blick.
„Vielleicht gibt es einen Weg... Ich sehe ihn nur noch nicht, aber ich hoffe, dass es ihn gibt.“
Seine Augen wirkten wieder etwas ruhiger... eigentlich sogar ziemlich müde. Er ließ sich auf seinem Sessel nach hinten sinken, schloss die Augen und legte seinen Kopf auf die Rücklehne. Sein Hals streckte sich, das Gesicht zeigte zur Decke und seine Arme öffneten sich entspannt auf den Armlehnen. ...von seiner Erektion war auch nichts mehr zu sehen.
„Ich brauch eine Pause.“
Er klang erschöpft. Streiten kostete Kraft, das hatte auch Darna gespürt. Das Feuer in ihr wollte auch nicht mehr so richtig auflodern, sie hatte ihren Brennstoff verbraucht.
...wenn ich einen Tipp geben darf...
Tatsächlich wartete er einen Moment um ihren Wiederworten zu lauschen. Nicht, dass er sich davon abhalten lassen würde!
Setz dich zu ihm. Zeig ihm, dass du ihm immernoch vertraust. Berühre ihn... ICH bräuchte das jetzt um nicht abzustumpfen.
Half er ihr wirklich? Warum? Lag ihm tatsächlich was an ihr? Vielleicht wollte er auch einfach nicht mehr diesem Gejammer lauschen und trieb sie in Leons Arme, damit ihre Verbindung wieder geblockt war. Aber nein,... er war nicht genervt. Es waren die Reste, der Vater-Rolle die da durchklangen.
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Samstag 31. August 2019, 12:19

Ja, Freizul hatte seine eigene, nicht ganz von der Hand zu weisende Definition von "verheiratet": Nicht verheiratet? Wir leben seit Jahr und Tat zusammen, teilen ein Bett und eine Seele, ich habe dich in den schönsten und schlimmsten Momenten begleitet. Ich war da wenn du einsam warst, habe dich beschützt und begleitet. Wir teilten die Peinlichkeiten und intimsten Augenblicke... und du sagst, wir sind nicht verheiratet?
Er lachte. Er zog sie auf, was sie wusste, aber irgendwie war da auch ein wenig Wahrheit in diesem Scherz, genauso...wie ein Funken ...Wehmut? Oder war er tatsächlich von ihren Worten „getroffen“? Verscherzte sie es sich gerade auch mit ihm? Selbst wenn... Wäre das nicht egal? Er hatte es ja so gewollt... oder?

In diesen Momenten, wo Angst und Frust sie überrollten, dachte sie gar nicht darüber nach, ob jemand etwas verdient hatte oder nicht, ob sie es sich mit jemandem verscherzte oder nicht - sie teilte aus. Selbst Delilah hätte vielleicht sogar was ab bekommen, und so gab sie ihrem Untermieter noch ein kalt garstiges
Na, dann fehlt uns ja nur noch Lysanthors Segen mit, bevor die Erschöpfung nach etwas Durchatmen anderen Eindrücken wie Reue und Sorge wieder Platz machte.

"..Einiges daran... war regelrecht gemein." Und ja, dabei huschte ihr auch kurz ihr Kommentar mit Lysanthors Segen durch den Kopf - es war schließlich klar, dass das nie passieren würde. Auch wenn... eine tiefere Wahrheit darin steckte?
Wie hatte sie das im Schloss ausgedrückt? *Wärst du kein Dämon, es hätte interessant mit uns werden können* Tja.
Und so galt das "Ich will dich nicht verlieren" doch nur einem der beiden.
„Danke“
Das sanfte „Danke“ ermöglichte ihnen beiden, dass sie wieder freier atmen konnten. Eine Entschuldigung gab Raum für Möglichkeiten und den hatte sie ihm bisher nicht gegeben. Sein „Danke“ akzeptierte die Wendung und er hob an:
„Bei allen Göttern, ich will dich auch nicht verlieren!
Darna...“ Leon sammelte sich und auch seine Haltung füllte langsam wieder den Mantel.
„Du magst mit einigen deiner Vorwürfe sogar Recht haben..., aber du hast mir auch unterstellt, dass ich das alles hier geplant hätte... also dich ins Bett zu kriegen...“
Er sah sie kurz an und der Blick traf wie ein ganzer Lattenzaun.

Sie blinzelte überrascht, und ihre Augen weiteten sich. Das hab ich gar nicht!, regte sich Protest in ihr, aber sie konnte es selber nachvollziehen, was er meinte und innerlich ächzte sie. Sie hatte etwas gesagt, was sich eindeutig so auslegen ließ, aber Planung hatte sie ihm nicht unterstellen wollen - "nur", dass das Ergebnis auf das Gleiche hinaus gelaufen wäre. Und ja: die Art des Geschehens, seine Worte und sein Benehmen - und ihres - ließen sie davon ausgehen, dass sie zu weit gegangen wären. So passierte das eben, nicht? Sie wusste nicht genau, was da eigentlich passierte und wann, aber dass Frauen und Männer im Sturm der Leidenschaft Dinge taten, die die Frau hinterher ehrlos dastehen ließen, hatten selbst Vertrauenspersonen wie seine Gnaden Talarion ihr so vehement beigebracht, dass sie Leon davon nicht ausnahm. Er betonte selber, "ein mal nur ein Mann sein" zu wollen und ähnliches...
Schwarz oder weiß. Ganz oder gar nicht. Mehr schien es für die Knappin mal wieder nicht zu geben. Eigentlich... wusste sie einfach zu wenig, um da mehr differenzieren zu können. Zu wenig über Sex und sogar zu wenig über Leon.

Sie widersprach ihm nicht. Differenzierte ihre Worte nicht. Es spielte auch keine Rolle.
*Wichtig ist nicht, was ihr meint, sondern wie der andere es versteht! Also passt auf, was ihr sagt!*, hatte man ihnen beim Benimmunterricht zum Thema Beleidigungen und Entschuldigungen, beziehungsweise Duellgründen beigebracht. Sie hatte Leon verletzt, es tat ihr leid und er akzeptierte die Entschuldigung. Gut.
„Ich weiß nur, dass es einfach ZU VIELE Faktoren in unser beider Leben gibt, die gegen ein Zusammensein sprechen... Vielleicht möchte ich mir deswegen auch nicht zu viele Hoffnungen machen und … nicht enttäuscht werden." Darna senkte den Kopf etwas.
"Das kann ich sogar verstehen", meinte sie hörbar, aber leise genug, dass er es nicht als Unterbrechung empfinden brauchte. Und sie schloss dankbar und etwas erleichtert die Augen, als er bekundete, trotzdem kämpfen zu wollen.
Sie gingen vielleicht mit einem leicht unterschiedlichen Einsatz an die Sache, er war wohl eine Spur vorsichtiger als sie, aber das nahm sie ihm nicht übel. Doch dann musste sie plötzlich einen Tick weit schmunzeln:
"Was wenn dein Vater mich nicht mag...“
"Oh, da brauchst du dir nicht viele Sorgen zu machen", unterbrach sie ihn nun doch einmal, und ihr Tonfall klang nicht leichthin, sondern wirklich beruhigend, und sie sah ihm in die Augen, als sie erklärte:
"Du darfst ihm gegenüber nur keine Spielchen machen, wie deinen Adelstitel zu verschweigen, aber das brauchst du dort ja auch nicht. Steh zu dem, was du bist. Keine falsche Scham und keine Protzerei - und letzteres tust du ja eh nicht. Er mag das nicht. Du hast eine ehrbare Ausbildung und auch die Knappenprüfung müsstest du nicht verschweigen. Was soll er dann gegen einen Grafensohn haben?"
Darna konnte sich kaum vorstellen, dass die Eibenaus ausgerechnet mit den von Weißenfels' in Fehde lägen - auch wüsste sie dann nichts davon. Es war kein 'inländischer' Adel, und offenbar schon nur wenigen bekannt, aber ganz offensichtlich ein von höchster Stelle akzeptierter. Damit waren aus ihrer Sicht Leons Chancen blendend.
Sie schien bei dem Thema sogar bessere Laune zu bekommen, wurde aber wieder ernst, als er seinen Faden wieder aufgriff:

"Ich weiß einfach nicht, ob ich stark genug bin um gegen den Geist anzukommen! Ich weiß nicht mal, ob ich noch aufstehen kann, so ausgelaugt fühle ich mich! Mein Vater liegt da draußen in einem magischen Eisklumpen und ich hab keine Ahnung wie es weiter geht!“
Sie wollte auch hier etwas erwidern und hätte Leon vermutlich aufbauen können, aber ER mischte sich wieder ein, und sie zögerte. Bei 'bietest ihm quasi deinen Körper dar' legte sich ihr ein Widerspruch auf die Zunge - aber es gab nichts zu widersprechen.
Sie spähte zu Leon und überlegte, ob sie näher zu ihm gehen sollte... aber sie wollte gerade, dass Freizul noch blieb. Dass Er als ihre Stütze noch blieb, denn weiterhin war sie unsicher und verletzt, schätzte Seine Nähe - und Fürsorge.
"Aber es ist nun mal wie es ist. Es war nicht der rechte Zeitpunkt. Vielleicht...“ Er sah wieder zu Darna und Vorsicht lag in seinem Blick. „Vielleicht gibt es einen Weg... Ich sehe ihn nur noch nicht, aber ich hoffe, dass es ihn gibt.“
Ihre Mimik blieb äußerlich regungslos, leicht nachdenklich, und sie wich seinem Blick ein bisschen aus. Sollte sie sich auf dieses Spiel mit Leon noch einmal einlassen?
Wenn wir den Fluch los sind. Vorher geht es nicht, bestärkte sie ihre Entschiedenheit, doch ihre Stirn zuckte grüblerisch.
Außer...
Oh, ihr kam ein sehr anrüchiger Gedanke. Ein gefährlicher. Wollte sie das?

Sie beobachtete, wie Leon sich auf seinem Sessel nach hinten sinken ließ, die Augen schloss und seinen Kopf auf die Rücklehne legte. Sein Hals streckte sich, das Gesicht zeigte zur Decke und seine Arme öffneten sich entspannt auf den Armlehnen. ...von seiner Erektion war auch nichts mehr zu sehen.
„Ich brauch eine Pause.“
Er klang erschöpft. Streiten kostete Kraft, das hatte auch Darna gespürt. Das Feuer in ihr wollte auch nicht mehr so richtig auflodern, sie hatte ihren Brennstoff verbraucht.
...wenn ich einen Tipp geben darf...
Tatsächlich wartete er einen Moment um ihren Widerworten zu lauschen. Nicht, dass er sich davon abhalten lassen würde!
Aber es kam nichts. Die Knappin neigte äußerlich sichtbar sogar ihren Kopf eine Spur nach rechts und schaute ins Leere, um Ihm zuzuhören. Die Art, wie Er sie gerade ansprach, war ihr eine so selbstverständliche Umgangsform, dass ihr zunächst nicht mal auffiel, dass Sein Verhalten gerade nicht Seinen sonstigen Gewohnheiten entsprach. Und doch war da wieder dieses unterschwellige Kribbeln, wenn sie sich in Seiner Nähe... einfach wohl fühlte.
Setz dich zu ihm. Zeig ihm, dass du ihm immernoch vertraust. Berühre ihn... ICH bräuchte das jetzt um nicht abzustumpfen.
Etwas in ihr horchte auf, und ihre linke Braue zuckte leicht nach oben.
'ER' bräuchte das jetzt, um nicht abzustumpfen? Es war für Darna gefühlt das erste Mal, dass Er von etwas wie seinen eigenen Bedürfnissen und Gefühlen sprach - gar Schwäche, wenn auch indirekt, eingestand. Ihr kam plötzlich wieder in den Sinn, wie Er nebenher mal erwähnt hatte, keine Freunde zu haben, und es fügte sich zu einem Puzzle, das sie bisher noch kaum angefangen hatte und von dem sie höchstens eine vage Ahnung besaß:
ER fühlte sich einsam?...

Sie vertiefte diese Gedanken nicht - bewusst nicht. Sie sah zu Leon, und ihr Blick wirkte nachdenklich kurz in sich gekehrt, dann nickte sie etwas.
Ja, ich denke auch, stimmte sie mit einem sachten Gedankentonfall mit Ihm überein und brachte etwas Spannung zum Losgehen in ihre Haltung, setzte sich aber nicht nahtlos in Bewegung.
Innerlich... beschwor sie Sein Bild herauf, oder stellte Ihn sich vor: Ihr 'dunkler Leon', aber ohne diese aggressiv verführerische Ausstrahlung, sondern so, wie Er sie bei der kurzen Ohnmacht in Chasins Schlafzimmer gehalten hatte, und mit.. einer Art Schatten dieser Flügel, die sie um sich herum gelegt gespürt zu haben glaubte, einer Ahnung des Schutzkokons, den Er gebildet hatte.
In ihrer Vorstellung ging sie zu Ihm, legte eine Hand an Seine unglaublich schön muskulöse Schulter, um sich abzustützen, reckte sich etwas
und gab Ihm einen flüchtigen, keuschen Kuss an die linke Wange.
Danke.
Einfach nur ein warmes Gefühl von Zuneigung. Mehr nicht.
Und sie ging. Gab ihm gar keine Gelegenheit, großartig darauf zu reagieren oder sie gar zu greifen. Nur kurz, bevor sie Leon auf seinem Sessel zu nahe kam und spürte, wie Er in den Hintergrund gedrängt wurde, gab sie Ihm doch glatt gutmütig neckend noch einen mit:
Und jetzt darfst du darüber nachdenken, wofür ich das gemeint hab...

Sie hockte sich schräg vor den Sessel, suchte Augenkontakt zu Leon und legte behutsam ihre rechte Hand auf seine linke.
"Wollen wir...", fragte sie leise und vorsichtig, "uns für eine Stunde oder so einfach hinlegen?" Ihr Blick huschte zum Bett und sie sah ihn fragend an. "Darf ich dich... einfach halten?", fragte sie noch vorsichtiger.

(#*geht von Einverständnis aus*)
Sie schmiegte ihre Wange leicht an seine Schulter. Striff mit ihren Fingerkuppen unheimlich sanft über seinen Unterarm.
"Ich bin... recht zuversichtlich, was deinen Vater angeht", sagte sie leise und achtete darauf, ob Leon zu diesem Thema von ihr etwas hören wollte. "Das Wichtigste haben wir jetzt erstmal gewonnen, und das ist Zeit." Sie ließ eine kurze Pause. "Chasin scheint von einem Ritual zu wissen und wird sicher noch mehr irgendwie dazu heraus finden können. Die Bibliothek hier muss wohl ein ziemlicher Schatz sein. Dann sehen wir weiter. Eins nach dem anderen."
Ihr lag noch etwas auf der Zunge, aber dafür rang sie mit sich. Sollte sie? Vielleicht wäre es ja noch wichtig, auch in anderem Zusammenhang, dass Leon das wusste...
Uh, dass DAS aber nur eine fadenscheinige Ausrede war, war selbst ihr klar! Ach, verflixt! Sie biss sich auf die Unterlippe und gab sich den letzten Ruck, bevor Leon doch bereits einschlief - das wäre ihr jetzt zu blöd gewesen, dass sie es ihm sagte, und er bekäme es nicht mit!
"Es...
gibt eine Möglichkeit, den Fluch zu unterdrücken.
Zumindest zeitweise."
Ihr Blick huschte vorsichtig immer wieder forschend zu seinem Gesicht.
Zeig ihm, dass du ihm vertraust...
"Er scheint abgedrängt zu werden, wenn... ich betrunken bin. Ich weiß nicht, warum. Aber deswegen habe ich auf dem Ball gelacht, ohne dass etwas passiert ist. Beziehungsweise, ich verstehe nicht, warum das ausgerechnet durch Alkohol passiert, aber..." Sie hob leicht die Schultern und ihre Brauen zuckten wieder nachdenklich zusammen.
"Mein unfreiwilliger Begleiter meinte... sagte..."
Jetzt grübelte sie für den Moment richtig, aber ohne Ergebnis. Es fiel ihr schwer, sich überhaupt daran zu erinnern, denn sie hatte dem erst überhaupt keine Bedeutung beigemessen, eben weil sie es nicht verstanden hatte, aber Er hatte so etwas gesagt, nicht?
"das sei bei mir .. wohl so eine Kopfsache, und ich versteh das überhaupt nicht."
Das hieße ja, dass sie das beeinflussen, gar steuern könnte?! Aber das hieße ja, dass sie dafür verantwortlich wäre! Quatsch!
Mist.
Wenn sie nur nicht so müde wäre!
Sie zuckte die Schultern und sah Leon an und meinte noch trocken, ganz die Taktikerin:
"Ich hatte deswegen sogar noch zwei Flaschen von irgendwas aus dem Schloss mitgenommen. Nur für den Notfall."

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Sonntag 1. September 2019, 12:35

Ja, ich denke auch
, stimmte sie mit einem sachten Gedankentonfall mit IHM überein und brachte etwas Spannung zum Losgehen in ihre Haltung, setzte sich aber nicht in Bewegung. Innerlich... beschwor sie SEIN Bild herauf: Ihr 'dunkler Leon', aber ohne diese aggressiv verführerische Ausstrahlung, sondern so, wie Er sie bei der kurzen Ohnmacht in Chasins Schlafzimmer gehalten hatte, und mit.. einer Art Schatten dieser Flügel, die sie um sich herum gelegt gespürt zu haben glaubte, einer Ahnung des Schutzkokons, den Er gebildet hatte... In ihrer Vorstellung ging sie zu Ihm, legte eine Hand an Seine unglaublich schön muskulöse Schulter, um sich abzustützen, reckte sich etwas
und gab Ihm einen flüchtigen, keuschen Kuss an die linke Wange.
Danke.
Einfach nur ein warmes Gefühl von Zuneigung. Mehr nicht. Sie fühlte, wie sein Arm sich zur Wange hob und hätte für einen Moment darauf schwören können, warme Haut mit einem leichten Kratzen von Bart an ihren Lippen zu spüren.
Was...?
Und sie ging. Gab ihm gar keine Gelegenheit, großartig darauf zu reagieren oder sie gar zu greifen. Nur kurz, bevor sie Leon auf seinem Sessel zu nahe kam und spürte, wie Er in den Hintergrund gedrängt wurde, gab sie Ihm doch glatt gutmütig neckend noch einen mit:
Und jetzt darfst du darüber nachdenken, wofür ich das gemeint hab...
Sie fühlte wie die Verbindung abebbte und hörte noch ein wütend klingendes:
„..du kleines Miststück!“
Aber auch wenn die Worte derb waren, sie fühle wie er lächelte und wieder diesen Hauch von Stolz in der Verbindung. Dann war da nichts mehr, nur noch sie und Leon. Sie hatte IHN stehen lassen, wie er es so oft mit ihr gemacht hatte und sie hatte noch viel mehr getan. Sie hatte ihn berührt! Auf SEINER Seite! Sie gewann an Macht - - - Er hatte Recht. Um so mehr sie ihn kannte, um so gefährlicher wurde es für sie.

Sie hockte sich schräg vor den Sessel, suchte Augenkontakt zu Leon und legte behutsam ihre rechte Hand auf seine linke.
"Wollen wir... uns für eine Stunde oder so einfach hinlegen?"
Ihr Blick huschte zum Bett und sie sah ihn fragend an.
"Darf ich dich... einfach halten?", fragte sie noch vorsichtiger, aber erhielt ein ebenso zögerliches Nicken. Leon könnte ihr wohl nie etwas abschlagen. Er stand auf, wankte zum Bett hinüber und ließ sich angezogen wie er war auf die Decke sinken. Darna näherte sich von der anderen Seite, legte sich zu ihm und beobachtete ihn. Sie schmiegte ihre Wange leicht an seine Schulter. Striff mit ihren Fingerkuppen unheimlich sanft über seinen Unterarm. Leons Atem strömte langsam aus seinen Lungen. Sein Blick wurde schmaler. Er entspanne sich und genoss die Berührung, ihre Zuwendung, wie ER voraus gesagt hatte. Der Knoten zwischen ihnen löste sich spielend auf und alles schien wieder möglich.
"Ich bin... recht zuversichtlich, was deinen Vater angeht"
, sagte sie leise und achtete darauf, ob Leon zu diesem Thema von ihr etwas hören wollte. Er lang still da und ließ nur seinen Kopf auf dem Kissen etwas zur Seite rollen, damit er sie ansehen konnte.
"Das Wichtigste haben wir jetzt erstmal gewonnen, und das ist Zeit... Chasin scheint von einem Ritual zu wissen und wird sicher noch mehr irgendwie dazu heraus finden können. Die Bibliothek hier muss wohl ein ziemlicher Schatz sein. Dann sehen wir weiter. Eins nach dem anderen."
Ihr lag noch etwas auf der Zunge, aber dafür rang sie mit sich. Sollte sie? Sie biss sich auf die Unterlippe und gab sich den letzten Ruck, bevor Leon doch einschlief, denn seine Augen wurden immer kleiner.
"Es... gibt eine Möglichkeit, den Fluch zu unterdrücken.
Zumindest zeitweise."

Er blinzelte und seine Augen wurden wieder ein kleines Stück größer. Er hörte zu.
Zeig ihm, dass du ihm vertraust...
"Er scheint abgedrängt zu werden, wenn... ich betrunken bin. Ich weiß nicht, warum. Aber deswegen habe ich auf dem Ball gelacht, ohne dass etwas passiert ist. Beziehungsweise, ich verstehe nicht, warum das ausgerechnet durch Alkohol passiert, aber... Mein unfreiwilliger Begleiter meinte... sagte... das sei bei mir .. wohl so eine Kopfsache, und ich versteh das überhaupt nicht."
Sie zuckte die Schultern und sah Leon an und meinte noch trocken, ganz die Taktikerin:
"Ich hatte deswegen sogar noch zwei Flaschen von irgendwas aus dem Schloss mitgenommen. Nur für den Notfall."
Leon blinzelt noch zweimal langsam, dann wurden seine Augen wieder größer.
„Darna...?... ähm, nur damit ich das richtig verstehe. ...“
Er blinzelte noch einmal sehr langsam, wie um wach zu werden.
„Du teilst mir grade mit...während du in meinem Bett liegst...“
Es zuckt ein bisschen um seine Mundwinkel.
„...dass ich dich nur „abfüllen“ müsste, damit du „Spaß“ haben kannst? ...also „wir“ „Spaß“ haben könnten???...“
Er schluckte und gluckste kurz.
„Wenn das nicht gegen so alles sprechen würde, was ich gelernt habe... Nein! Ich würde dich nie trinken lassen, damit dein Fluch unterdrückt ist, nur um dann mit dir... Ich würde das nicht einmal tun, wenn du unverflucht wärst! So etwas gehört sich nicht und außerdem... WENN wir ...vielleicht irgendwann... zu diesem „speziellen Zweck“ beieinander liegen, dann möchte ich dich auch bei klarem Verstand haben. ...aber...“
Er wirkte nachdenklich.
„Aber es ist gut zu wissen. Ich meine für den Fall, dass bei der Drachengeschichte hier irgendetwas schief gehen sollte. Alkohol...der den Verstand ausschaltet...und damit auch den Fluch...Das alles klingt ganz schön verworren, aber erklärt auch dein Lachen auf dem Ball... was ich übrigens sehr schön fand.“
Er lächelte sie milde, ja auch müde an. Man merkte, dass seine Gedanken immer mehr zu schwimmen begannen.
„Ich bin unglaublich müde. Lass mich kurz die Augen zu machen. Du kannst auch gern bleiben. Ich falle auch bestimmt nicht noch mal über dich her...“
Er schmunzelte schon mit geschlossenen Augen.
„...außer du sagst mir explizit, dass du es willst... vielleicht sogar besser schriftlich... eine Art... ...“Darf-Schein“ wäre gut.“
Sein Gesicht entspannte sich, während er langsam einschlief.
„...ansonsten warte ich auf den „Trau-Schein“...“
und dann sagte er nichts mehr. Im Halbschlaf gab er wirklich merkwürdige Dinge von sich. Nur sein Arm hob sich noch einmal, legte sich über sie und um sie herum. Er zog sie sanft an seine Seite und atmete langsam aus.

Die Welt war wieder in Ordnung.

Ein Mittagsschläfchen in Leons Armen bedeutete, vom Harax unbeeinflusste Träume. Einzig Darnas Phantasie gab hier den Ton an.
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Dienstag 17. September 2019, 10:03

Als Darna Freizul das Küsschen gab, dachte sie gar nicht darüber nach, was sie da eigentlich gerade getan hatte. Sie wunderte sich nicht einmal, etwas wie Bart gefühlt zu haben, denn derlei Eindrücke waren für sie zu häufig, zu normal geworden, und es wurde ihr auch nicht bewusst, dass sie damit das erste Mal auf Seiner Seite der Welt agiert hatte.
Vielleicht hatte es gerade deswegen geklappt.
Aber ihre Gedanken gehörten jetzt Leon.

Ein Nickerchen war eine gute Idee, und auch sie genoss die Nähe, die wieder entstand, vor allem die Selbstverständlichkeit darin. Zeig ihm, dass du ihm vertraust...
Den Fluch abdrängen, egal ob Freizul sie beschützte, ja das ging. Auch wenn es eine seltsame Methode war. Darna irritierte es am ehesten, warum Alkohol überhaupt so etwas bewirkte, aber damit schien sie im ersten Moment allein zu sein.
Es war ja auch... Also, wenn man es so betrachtete:
„Darna...?... ähm, nur damit ich das richtig verstehe. ..." Leon blinzelte noch einmal sehr langsam, wie um wach zu werden. „Du teilst mir grade mit...während du in meinem Bett liegst...
...dass ich dich nur „abfüllen“ müsste, damit du „Spaß“ haben kannst? ...also „wir“ „Spaß“ haben könnten???...“

Ihre vorsichtige Mimik, die kurz durch die taktische Überlegung neutraler geworden war, bekam nun irritierte Furchen, dann einen betroffenen Ausdruck. Es fühlte sich komisch an, dass Leon mit 'Spaß haben' gerade genau die gleichen Worte zu benutzen schien, wie Freizul sie verwendet hatte.
'Spaß haben'? Nannte man das so?
Aber das war jetzt nicht der Punkt, nicht wahr?
„Wenn das nicht gegen so alles sprechen würde, was ich gelernt habe..."
Ihr entwich ein kaum hörbarer Laut, ein gepresstes Ächzen. In der Tat, was machte sie hier eigentlich gerade?! Leon sprach die Etikette an, gegen die sie sowieso schon die ganze Zeit verstießen, mit jedem Kuss, mit jeder Minute, die sie nur zu zweit in ein und demselben Zimmer waren - oder gar im gleichen Bett.
"Ich würde dich nie trinken lassen, damit dein Fluch unterdrückt ist, nur um dann mit dir... Ich würde das nicht einmal tun, wenn du unverflucht wärst! So etwas gehört sich nicht und..."
Innerlich kauerte sie sich zusammen. Es war keine Schelte, das spürte sie sogar. Aber von jedem anderen wäre es eine gewesen, und zwar eine durch und durch berechtigte.
Was MACH ich hier?!
Wäre es nicht Leon gewesen, wäre es nicht auf eben diese Art und Weise gesagt worden, gleich zum nächsten über gehend, sie wäre tiefer in ihre Selbstvorwürfe zurück gefallen. Leon erkannte es trotz allem als die Option, die es eben war, es war...
..gut zu wissen." Ja.
"Ich meine für den Fall, dass bei der Drachengeschichte hier irgendetwas schief gehen sollte." Genau.
Vorsichtig entspannte sie sich, während Leon so ziemlich genau das aussprach, was auch ihr nebenher im Kopf herum gegangen war. Ganz schön verworren. Alles. Es waren nicht nur Leons Gedanken, die zu schwimmen begannen.
Nachdenklich sah sie ihn an, während der Schock nachhallte, so gründlich gegen ihre heißgeliebte Etikette verstoßen zu haben. Und Leon nahm es ihr nicht einmal übel, betrachtete sie nicht als schäbig, überging es wie ein vollendeter Kavalier... hach...
Vielleicht bin ich es, die dich gar nicht verdient, dachte sie kurz wehmütig, darauf Bezug nehmend, dass er noch vor Kurzem gezweifelt hatte, ob er ihr überhaupt angemessen ein Leben bieten könne. Ob diese Neroli sich besser benahm?
In Darna schwamm vage wenigstens der Eindruck mit, dass das Fräulein Neroli sich aber auch sicher nicht mit Dämonenportalen herum schlagen musste, da konnte man das Spitzentaschentuch dann schon mal zücken. Wobei allerdings der Umgang mit Geistern sicher auch nicht ohne war.
In Darnas Vorstellung standen sie und Neroli mit verschränkten Armen abwartend neben einem Kampf zwischen einem Geist, der für Neroli kämpfte, gegen einen Rakh Fauthar, den Darna ins Rennen geschickt hatte, um per Duell heraus zu finden, wer von ihnen denn Leon nun haben durfte.
Genau.
Das war eine so verrückte Vorstellung, dass sie fast geschmunzelt hätte.
Nebenher hörte sie von irgendwo her, wie Leon etwas von schriftlichen Erlaubnissen und einem Trau-Schein murmelte.
Ein Schade. kämpfte völlig gleichrangig mit einem Gut. um die Startposition, ihre Zunge benutzen zu dürfen, so dass dann nur ein unbestimmtes
"Hm" von ihr zu hören war - oder auch nicht, denn Leon schlief ohnehin ein, und Darna tat es ihm gleich.

Die Welt war wieder in Ordnung.

Oder halt so verworren und verrückt wie immer seit dem Verlassen des Hofes, und so waren Darnas Traumbilder auch unbeeinflusst vom Harax etwas... wirr. Verrückt. Ein bisschen beängstigend vielleicht, auch wenn es sie gar nicht so berührte - sie hatte Schlimmeres erlebt.

"Auseinander!" Etwas knallte, schrie. Ihr Kopf ruckte hoch und sie griff nach Leon, zog ihn hinter sich, schirmte ihn mit einem ihrer Flügel ab. Es war ihr nicht ganz klar, ob es Meister Roderichs Stimme gewesen war oder die ihres Vaters - es war jedenfalls eine, der sie immer gehorcht hatte. Immer!
Dieses Mal nicht.
Sie spürte den Drang, der Anweisung Folge zu leisten, wie sie es gewohnt war, aber sie wusste, dann würde sie ihn für immer verlieren.
Warum?!, tobte in ihr Prostest.
Vage Eindrücke der 'Gegenargumente' kamen auf: Neroli, ihr geringer Stand, ihr tollpatschiges unangemessenes Benehmen, ihre offensichtliche Verbindung zu Dämonen...
er war zu gut für sie. Eindeutig.
Fauchend und knurrend schnappte sie mit ihrem geschuppten Maul voller Reißzähne nach den Einwänden, zerbiss irgend einen davon und schnappte sich Leon, drückte ihn wie zu einer Umarmung an sich und stieß sich mit ihren klauenbewehrten Füßen vom Boden ab. Sie spürte das Entsetzen der Leute, als sie sahen, wie ein nur gerade so noch humanoides Ungeheuer, geschuppt und mit einem Kopf ähnlich wie ein Drache, den armen wehr- und hilflosen Leon ergriff und sich mithilfe riesiger, von Feuer umwaberter Federflügel in die Luft erhob und davonflog.
Darna spürte, wie ein Pfeil hinterher geschossen wurde, aber er prallte mit einem lächerlichen 'Plonk' an der Rüstung ab.
Was haben die nur? Sie passte auf, dass Leon nicht getroffen wurde und wärmte ihn, denn die Luft war kalt. Solange er so dicht bei ihr war, war das gar kein Problem.

Aber als sie landeten, ging er einen kleinen Schritt fort von ihr, um Platz zu haben, und es war immernoch kalt, Leon nur dünn angezogen. Sie hatte den flüchtigen Eindruck einer kargen Steinlandschaft, ähnlich wie an dem Ort, wo Fiddatan abgefangen worden war. Mit besorgt gefurchter Stirn verstärkte sie die Aura aus Wärme, die das lodernde Feuer zu geben imstande war, formte einen Kokon, wie sie ihn an sich selber erlebt hatte und schützte Leon damit.
"Komm zurück zu mir...", flüsterte sie und streckte einladend die Hand aus. Lächelnd betrachtete sie ihn. Er war die weiße Unschuld, wie sie ihn kannte, es war eindeutig Leon, aber es war unverkennbar eine Mischung mit Freizul dabei: Der Brustkorb war ein bisschen größer, alles etwas muskulöser, und diese Narbe von seiner Schulter hinunter quer über seinen Bauch war so unglaublich verführerisch... Ihr Blick konzentrierte sich nur noch darauf und er kam näher.
Ihr Finger wanderte diese Narbe entlang, von ganz oben hinunter bis in verbotene Tiefen... nebenher wurde es immer heißer, ohne dass sie noch irgend etwas daran steuerte. Erst, als sie ganz unten angelangt war, hob sie den Blick und sah ihm in die Augen. Sie wusste, was sie wollte. Er wusste, was sie beide wollten. Seine Hand legte sich um ihren Nacken und er schob sich näher an das Zentrum dieser wabernden Hitze, die hier überall war.
Sie hörte durch einen vernebelten Verstand sein rauchiges Flüstern, ob er ihr die Ehre nehmen und sie zu seinem Eigen machen durfte, und sie spürte ebenso entfernt ihr heiseres, bedingungsloses Ja. Sie spürte seine Hände überall, spürte ihrer beider Verbindung.
"Auseinander!", brüllte es irgendwo, aber es war längst zu spät und viel zu weit weg. Neben sich stehend beobachtete sie das Knäuel aus zwei Leibern sich liebender Menschen, und es interessierte sie überhaupt nicht, was andere dazu dachten.
"Ich brauche einen Trauschein", nuschelte er ihr plötzlich ins Ohr.
Was?
Öhm, ja. In Ordnung. Was für einen Trauschein?!
Die Hitze entfernte sich wie Rauch, der in einem Kamin abzog und sie näherte sich mit dem verwirrten Gefühl dem Aufwachen, dass sie irgend ein Schriftstück suchte!

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Sonntag 22. September 2019, 12:56

In Darnas Vorstellung standen sie und Neroli mit verschränkten Armen abwartend neben einem Kampf zwischen einem Geist, der für Neroli kämpfte, gegen einen Rakh Fauthar, den Darna ins Rennen geschickt hatte, um per Duell heraus zu finden, wer von ihnen denn Leon nun haben durfte.

Was für eine Vorstellung.
Darna spürte in sich das leise Vibrieren, wie wenn jemand lachte. Und das obwohl sie neben Leon lag. Gewann ihr Untermieter langsam an Macht? Lag es an ihr oder an diesem Ort? Jeden Tag den sie hier waren wurde seine Stimme wieder lauter in ihr. Vielleicht war es aber auch nur so, weil sie spürte, dass ihre Geschichte hier zu Ende gehen könnte und sie nun um so mehr auf ihn lauschte? War es nicht so? Wenn man auf etwas achtete, dann war es ständig da, auch wenn sich nichts verändert hatte... oder? Sah man nicht mehr Bettler auf den Straßen, wenn man sie zählen wollte? Sonst waren sie kaum wahrnehmbar. Jetzt waren sie da und es roch verbannt.
Was?
Auseinander!
Darna schreckte aus ihrem Traum hoch!
Hatte sie ihren Trauschein verbrannt?
Was für ein hirnverbrannter Gedanke... sie hatte doch noch gar keinen!
Mühsam setzte sich ihre Realität wieder zusammen. Das Echo der Sünde, die Stimme, die ihr befehlen wollte, die Hitze des Feuers und ihrer Leidenschaft, das alles klang in ihr nach wie bei einer angeschlagenen Glocke. Den Moment wo der Schlägel auf Metall trat, hatte sie verpasst, aber der Ton begleitete sie noch bis in ihr Wachwerden. Hitze flutete immernoch ihre Adern, an manchen Stellen mehr als an anderen. Vorsichtig drehte sie ihren Kopf zur Seite, wo sie Leon vermutete.
Da lag er.
Schlafend war er noch schöner, denn dann entspannten sich seine Züge, wurden wahrer. Er war wirklich hier. Er war bei ihr. Hatte sich für sie entschieden, gegen seine Verlobte. Er liebte sie und alles andere würde sich hoffentlich noch ergeben. Jetzt gab es aber nur den Moment und dieser sollte ewig wären.
Sein Profil zeigte ihr seine gerade Nase, den geschlossenen Kranz aus langen Wimpern und leicht geöffnete Lippen aus denen sein Atem gleichmäßig strömte. Warum hatte Freizul nur sein Abbild gewählt um ihr nah zu sein?! Es machte etwas mit Darna, dass kein junges Mädchen verstehen konnte. Verwirrung beherrschte ihren Körper und zerstreute ihr Denken. Die züngelnde Leidenschaft, die SEINE Berührung geweckt hatte, brannte noch immer in ihr. Die Erinnerung an ihren Traum ließ ihre Haut sich heiß anfühlen? Die Bilder der sich vereinigenden Leiber, waren die ihrer Phantasie entsprungen? Hatte sie so etwas schon einmal gesehen oder hatte sie da auf „ferne“ Erinnerungen zugegriffen? Auf jeden Fall waren sie sehr real gewesen und hatten mehr Macht über die Reaktionen ihres Körpers als ihr lieb war.
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Hitze züngelte nicht nur durch ihren Geist. Sie wärmte nicht nur ihre Wangen, sie floss wie ein heißes Lecken zwischen ihre Beine und ballte sich zu einem glühenden Leuchten tief in ihrer Mitte. Das Verlangen glich dem Feuer selbst, dass hungrig nach etwas lechzte, das es verzehren konnte. Doch hier war nur sie allein mit ihren Gedanken, dem Hunger, der Sehnsucht nach mehr. Ihr Körper verriet ihren Geist. Er krampfte sich um die Leere in ihrem Innern und bescherte ihr die süßesten Qualen. Gleichzeitig lag der Quell ihrer Qualen und deren Erfüllung so nah neben ihr, dass sie seinen Herzschlag an seinem Hals sehen konnte. Darna schluckte schwer, als ihr Atem sich Raum erzwang und ein süßes leises Stöhnen entfleuchte ihrer Kehle. Bei allein Göttern, was war nur mit ihr los? Im Traum hatte sie sich gehen lassen, hatte nicht auf die warnenden Worte gehört. Sie hatte gekämpft, sich gegen die Konventionen und für Leon entschieden. Sie hatte sich ihm hingegeben, hatte die Glut ihrer Phantasie entfacht, genährt und mit Holzscheiten aus nackter Haut befeuert. Das Leon in ihrer Phantasie Freizuls Narben trug machte es nicht besser, es machte es verboten gut! Es machte ihr Begehren dunkel und ihr Blick wanderte zu seiner makellosen Brust. Und wenn sie die Narbe mit ihren Fingernägeln nach fahren würde? Leon hatte gesagt, dass er – das – mochte?! Ein bisschen Schmerz? Machte allein sie dieser Gedanke zu etwas bösem? Unwillkürlich biss sich Darna auf die Unterlippe und der druck ihrer glatten Zähne erhöhte sich langsam. Die Intensität steigerte sich tatsächlich in ihrem Körper, gleich dem Warten auf eine Explosion, die aber nicht kommen wollte. Etwas fehlte. Verstört berührte sie ihre Lippen und fuhr nachdenklich ihre Weichheit entlang. Kleine Funken tanzten unter ihrer Haut und strömten ihrer Mitte entgegen. Ihre Lippen kannten die Leidenschaft zweier Welten und ihre Finger kannten den Weg, den Freizul ihr zur Erfüllung gewiesen hatte. Der Weg wand sich abwärts...
Leon lag neben ihr und er hatte vergessen sein Hemd zu schließen, bevor sie sich zu Ruhe gelegt hatten. Seine ebenmäßige Brust war bis kurz über dem Bauchnabel entblößt. Allein der Anblick befeuerte erneut Darnas Phantasie. Sollte sie sich lieber abwenden? Das hier war gefährlich – schön, aber gefährlich. Wenn sie ihn weiter beobachtete, dann fiel ihr die leicht zuckenden Lider auf. Träumte er? Wovon? Manchmal zuckte seine Mimik ganz leicht.
Ihr eigener Körper war bedeckt und die Heimlichkeit unter der Decke lockte mit verführerischen Möglichkeiten. Was wenn sie sich dem Locken hin gab? Und was wenn sie sich ein bisschen zurück zog? Weg von Leon und seiner eindämmenden Macht? Hier stand Versuchung gegen Vorsicht. Konnte sie die Grenzen austesten? Was wenn sie die Kontrolle verlor? Beide Wege waren erfüllt von Risiken. Risiken, an die sie vielleicht garnicht denken wollte? Im Traum hatte sie sich ihren eigenen Wünschen ergeben. Was wenn sie sich ihrem Sehnen ergab? War das so schlimm? Doch welcher Weg war für sie vertretbar? Sie sah sein schönes Gesicht, das Gesicht zweier Wesen, die um sie warben und doch unerreichbar waren. Hier war ein Mann aus Fleisch und Blut, auf der anderen Seite ein Mann ihrer Träume. Sich mit dem ein oder anderen einzulassen, hätte seinen Reiz. Leon hier zu berühren, hätte Folgen. Freizul zu berühren, hätte hier keinen Folgen. Warum mussten sie sich auch so ähnlich sehen!?!
Natürlich gab es immernoch den Weg der nirgendwo hin führte...
Aber dieser würde eine gereizte, unruhige, nervöse, hibbelige... Darna zurück lassen. Was dem was ihr demnächst bevor stand sicher auch nicht zuträglich sein würde. Irgendwie musste sie „Dampf“ ablassen! Dringend!
Dampf...
Vielleicht doch noch mal in die Therme?
Aber traute sie sich allein zu sein? Bisher war sie doch auch allein durchs Leben geschritten!!!
Zum Lachen war ihr auch nicht. Eher zum verrückt werden!
Vielleicht sollte sie nur Feuer meiden.
Oder ein guter Trainingskampf?
Laufen für die Ausdauer? Der Zentralplatz stellte einen guten Übungsplatz dar und der Drache auf dem Dach würde sie sicher im Auge behalten. Irgendwas musste sie jetzt aber tun, sonst würden die ganzen Schmetterlinge in ihrem Bauch zu Hummeln und aus ihr herausbrechen!
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Freitag 27. September 2019, 10:50

...es roch verbrannt.
Was?
Auseinander!
Darna schreckte aus ihrem Traum hoch! Hatte sie ihren Trauschein verbrannt?
Was für ein hirnverbrannter Gedanke... sie hatte doch noch gar keinen! Mühsam setzte sich ihre Realität wieder zusammen.

Ihr Traum hallte nach, und... dieser Geruch machte sie nervös. Hochgradig nervös, denn sie meinte, ihn wiederzuerkennen? Wie in Pets Hütte? Oder hatte das gerade eben mit zum Traum gehört? Erste hektische Blicke, wenn auch ohne sich groß zu bewegen, galten der Frage, ob ihre Umgebung intakt war - oder irgend etwas angesengt, gar am Brennen?

Bis ihr huschender Blick an Leon hängen blieb.
Oh, dieser Inbegriff von Unschuld und Friedlichkeit... Ihr Blick wurde weicher, ihre Haltung entspannter. Schlafend war er noch schöner, denn dann entspannten sich seine Züge, wurden wahrer. Er war wirklich hier. Er war bei ihr. Sie hatte ihn in ihrem Traum gerade gerettet oder etwas in der Art, nicht? Und sie hatten... ganz ohne Trauschein...
Sie schluckte und legte den Kopf leicht schief. Ihr Blut war in Wallung, und sie konnte all diese Eindrücke kaum zuordnen. Verwirrung beherrschte ihren Körper und zerstreute ihr Denken. Da war diese jetzt schon verblassende, aber nachhallende Erinnerung an die Bilder sich vereinigender Leiber. Das war immer so komisch in einem Traum! Sie hatte gespürt, gewusst, dass sie selber eine der zwei Gestalten war und hatte doch neben sich gestanden, als würde sie von außen dem Geschehen zugucken. Es hatte entfernt wie das eine oder andere der Gemälde ausgesehen, die vereinzelt im Grafenschloss gehangen hatten und erotische Szenen zeigten, befremdlich freizügig in einer sonst äußerlich so zugeknöpften Gesellschaft. Sinnliche Bilder - mit denen sie sonst nie recht etwas anzufangen gewusst hatte. Wie das Liebesspiel zweier Menschen wirklich aussah, konnte sie sich bisher nur so grob aus dem Flickwerk, was sie darüber wusste, zusammen setzen: beide mussten wohl nackt sein, er lag auf ihr und sie bewegten sich - irgendwie.
Im Traum schien das alles aber so real gewesen zu sein, oder bildete sie sich das gerade nur ein? Ihr Blick klebte weiter an Leon, und die Frage nach Traum und Wirklichkeit rückte in den Hintergrund. Ihr Atem war mittlerweile, ohne dass sie es gemerkt hätte, schon wieder schwerer geworden, ihre Lider waren gesenkt. Je länger sie ihn betrachtete, desto stärker wurde das Verlangen, ihre Finger nach ihm auszustrecken, ihn zu streicheln, zu berühren.
Alles in ihr lechzte danach, den Traum Wahrheit werden zu lassen!
Der Quell ihrer Qualen und deren Erfüllung lag so nah neben ihr, dass sie seinen Herzschlag an seinem Hals sehen konnte. Darna schluckte schwer, als ihr Atem sich Raum erzwang und ein süßes leises Stöhnen entfleuchte ihrer Kehle. Bei allein Göttern, was war nur mit ihr los? Sie duckte sich in die Decke, wie um zu verstecken, dass sie Leon beobachtete und ihre Finger krallten sich in den Stoff.

Die Vorstellung, hier jetzt in der Wirklichkeit das Geschehen aus dem Traum zu wiederholen und auf Leons bloß liegendem Oberkörper diese verbotene Bahn von seiner Schulter nach unten mit einer Fingerspitze nachzuziehen, war so aufdringlich und verlockend, dass nach kurzem zitternden Zögern ihre Hand wieder über ihm schwebte, wie zuvor ein mal im Schloss, auf Chasins Bett. Wenn sie die Narbe mit ihren Fingernägeln nach fahren würde? Leon hatte gesagt, dass er – das – mochte?! Ein bisschen Schmerz? In ihrem Blick glühte etwas auf und bekam etwas wölfisches, ruchloses, als ihre Vorstellung das Geschehen von vorhin weiter führte, sie nicht zurück zucken ließ, wenn sie ihm ihre Fingernägel über den Rücken zog...
"...Du brauchst dir keine Sorgen zu machen...
...Ich habe es genossen..."

Ihr warmer Atem floß zäh durch ihre geöffneten Lippen und sie beugte sich wieder nach vorne, über ihn.
Ich kann dich auch mal anders wecken, als nur, weil ich schreie..., formte sich lüstern eine Art Plan von ungewöhnlicher "Wiedergutmachung" und sie schaute verlangend auf diese makellose Haut, in dieses süße schlafende Gesicht.
So ahnungslos.
...wenn wir schon weiter gewesen wären...
Sag mal, was tust du da?!
Die Vorstellung, dass er schreiend aufwachen würdem weil sie - sie! - ihm Schmerzen zufügte - während er schlief?! -, versetzte ihr einen gedanklichen Schlag.
Es gab da zudem diese Erinnerung, auch wenn es nur eine krude Art von Einbildung gewesen zu sein schien, wie sie Leon küssen wollte, und er sie wegstieß. Ihr war klar, wenn sie ihn so weckte, hätte er allen Grund dazu!
Spinnst du?, tadelte sie sich selbst, da hatte sie sich auch schon zurück gezogen.
Und außerdem: er wird es nicht wollen. Er will es jetzt schriftlich.

Sie verdrehte den Blick gequält zur Zimmerdecke, wand sich, schloss die Augen.
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Unwillkürlich biss sich Darna auf die Unterlippe und der Druck ihrer glatten Zähne erhöhte sich langsam. Sie wollte "es" aber! Wie bekam sie Leon dazu, auf den Trauschein zu pfeifen? Und was ihre Eltern dazu sagten, war ihr inzwischen wirklich fast egal! Sie war auf Abenteuer gewesen, draußen in der Welt unterwegs, wer kam da schon unberührt zurück?! Die Intensität steigerte sich tatsächlich in ihrem Körper, gleich dem Warten auf eine Explosion, die aber nicht kommen wollte. Etwas fehlte. Verstört berührte sie ihre Lippen und fuhr nachdenklich ihre Weichheit entlang. Kleine Funken tanzten unter ihrer Haut und strömten ihrer Mitte entgegen.
Mit dem Rest eines leidenden Gesichtsausdruckes strich sie ihren Hals längs hinab zu ihrer Brust. Ihre Hand schloss sich um ihren Hügel, sie spürte den Stoff der Bluse auf ihrer Haut reiben und ihre Finger imitierten Leons Zähne, als sie die Spitze umgriff und an Haut und Stoff zog, sich sein neckisches Lächeln in Erinnerung rief...
Mach weiter!, verlangte ihr Körper, aber sie seufzte leise frustriert in dem Wissen, dass ihr lieber, braver Leon es nicht tun würde.
Aber es gab da jemand anderen, der sich nicht zweifach in schriftlicher Ausführung bitten ließe. Jemanden - schalteten sich regelrecht taktische Erwägungen in ihr Verlangen, auch wenn ihr Denkapparat gerade alles andere als zuverlässig war - der sie nicht mal ihre Jungfräulichkeit kosten würde... weil er ja nicht wirklich da war. Prompt sah sie nahezu förmlich sein anrüchiges, vor Selbstbewusstsein übersprudelndes Grinsen, sah in ihrer Erinnerung, wie sie vor dem großen Spiegel stand, sah im Spiegelbild, wie sie die Illusion von körperlicher Nähe erschufen...
Sie lehnte ihren Kopf nach hinten ins Kissen, als lehne sie ihn rückwärts gegen Seine Brust.
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Ihre Hand wanderte nach unten, in Richtung ihres Hosenbundes, so wie sie zuvor den Eindruck von Ihm aufgefangen hatte, als er das tat.
Wieder diese Erinnerungsfetzen:
Coitus interruptus!... Ein Schnaufen klang durch den Äther. So nennt man das.
Ihr linker Mundwinkel vertiefte sich spöttisch und anzüglich, während sie aufreizend den Stoff ihrer Bluse aus der Hose zog, um Platz zu schaffen. Sie hatte auch ihn so ruppig unterbrochen wie Leon, nicht wahr? Und wie sich selbst.
Ich schulde dir was, mh?, schubsten ihre niederen Instinkte sie in Richtung Motivation, etwas Verbotenes zu tun - und außerdem genoß sie es gerade, Ihn auf diese Weise zu necken, zu locken, zu ärgern! Er hatte das viel zu oft schon mit ihr getan, jetzt war sie dran!
"Ich rede wieder mit dir, wenn du dich erwachsener benimmst", erinnerte sie sich ungefähr an seine Bemerkung, als sie mit den Füßen in Spiegelscherben gestanden und ihn lautstark abgewiesen hatte. Rauchiges Verlangen formte die nächste Neckerei:
Ist dir das hier erwachsen genug...?
Sie befeuchtete flüchtig ihre Lippen und schob mit flachem, aufgeregten Atem ihre Fingerspitzen tiefer Richtung Backofen. Es war so unglaublich warm da unten. Die geheime Dunkelheit war regelrecht fühlbar, sie hatte noch nie so bewusst sich dort berühren wollen... nur ein bisschen...
Feuchtigkeit umschloss ihre Fingerkuppe und alles darunter schien unglaublich glatt, weich und geschmeidig. Ein irritierter und erregter, leiser Laut entwich ihr, eine Mischung aus Stöhnen und Seufzen. Himmel, hatte sie ihre Blutung?!
Nein. Nein, und selbst wenn sie dieses Wissen von Ihm nehmen musste, um ihre heimliche Ahnung zu bestätigen: dies hier war was anderes. Dies hier war, was sie, wenn überhaupt, nur von Männern in ekelerregend abfälligen Bemerkungen aufgeschnappt hatte: Frauen, die feucht zwischen den Beinen wurden. Sie war feucht, und wie. Diese Reaktion ihres Körpers war ihr nicht völlig fremd - aber es war noch nie so massiv gewesen!
Ihr Sehnen wuchs ins Unermessliche und das Bemühen, alles ganz leise und heimlich zu tun, sich möglichst nicht zu bewegen, während ihre Fingerspitzen wanderten, lockte ein noch leiseres, gepeinigtes Winseln hervor. Was, wenn sie... sich Ihm hin gab? Wenn sie Ihn machen ließ, was Er wollte? Es konnte so unangenehm nicht sein...
"...müsstest du dich der Führung des Dämons überlassen und … dich ihm mit Leib und Seele hingeben. ...Ich denke, dass dies keine Option für dich ist.“ Doch! Doch, verflixt noch eins! War es!
Mit geschlossenen Augen tauchte sie in ihre Erregung ein, spürte die Hitze und das Pulsieren ihres Unterleibes und streichelte atemlos diese glatte Haut. Ihr Becken bewegte sich,fügte dem Reiben kreisende Bewegungen hinzu und presste sich gegen ihre eigene Hand. Die andere krallte sich in die Decke und drückte sich gegen ihre Brust.
Die "drittschönste" Sache der Welt. Sie wollte es.
Als ein Zucken durch ihren Körper ging, huschte ihr Blick ängstlich zu Leon, ob er etwas davon gemerkt hatte, wobei es ihr sogar schon schwer fiel, überhaupt die Augen zu öffnen.
Neben ihm liegend wollte sie sich seinem dunklen Spiegelbild hingeben...

Äh... Nein.
Scheinbar der allerletzte Rest Anstand in ihr rebellierte entschieden. Dieser hilflos aufflammende Widerstand malte zusätzlich so ganz "nebenher" Bilder in ihre Vorstellung, wie Freizul und sie... "Spaß hatten", und Leon lag halb mit in einem Heptagramm aus Feuer, das sie entfachen würde, wenn sie zu sehr genoss...
Moment, das war doch der eigentliche Grund gewesen, warum sie all dies nicht machen durfte, nicht? Ja, dieser verfluchte Fluch!
Aber in ihrem Zimmer stand ihr Rucksack.
Da drin waren zwei Flaschen Alkohol.
Leon wollte sie nicht betrunken machen - dann machte sie das halt selbst.
Im Schrank warteten dann der Spiegel.. und.. Er.
Kein Leon daneben.
Kein verführter Lichtmagus mit schlechtem Gewissen.
Kein Verlust ihrer Jungfräulichkeit.
Ha. Der perfekte Plan!
Sie schob sich vorsichtig aus dem Bett, leise, um Leon nicht zu wecken. Diesen schlafenden Frieden. Oh, es tat ihr so leid! Es würde der Tag kommen, da würde sie ihn... mit Haut und Haaren für sich haben, und dann würde sein "du raubst mir die Fassung!" nur eine niedliche Untertreibung sein! Noch ein mal sah sie ihn mit einem vor Verlangen glühenden, sehnsüchtigen, bedauernden Blick an. Sie bewegte sich Richtung Tür und verzog das Gesicht, krümmte sich seltsam in der Haltung. Das fühlte sich seltsam an, nass und... peinlich!
Ich muss das irgendwie los werden!, dachte sie gequält und die einzige Lösung, zu der ihr hormonvernebelter Verstand sie trieb, war, sich Erleichterung zu verschaffen, koste es, was es wolle! Sie griff nach der Türklinke. Wieder ein Blick zu der schlafenden Gestalt.
Wie viel lieber hätte sie mit ihm... als das, was sie stattdessen jetzt vorhatte.
Und wenn er aufwachte, würde er allein sein. Sich Sorgen machen.
Während sie...
Toll.
Welch Vertrauensbeweis. Nachdem sie eben dieses Vertrauen gerade erst so mühsam hatte flicken müssen. Sie biss sich auf die Unterlippe. Wie konnte sie ihm signalisieren, dass sie ihn trotzdem liebte, dass alles in Ordnung war? Für einen Brief, und sei es nur eine kurze Notiz, hatte sie gerade nicht den geringsten Nerv. Da zuckte es spielerisch in ihren Lippen, ihr kam eine Idee.

Sie zog eines der mitgenommenen Taschentücher aus ihrer Hosentasche und legte es noch in Leons Zimmer vor die Tür, mit genügend Abstand, dass sie die Tür öffnen und sich durchschieben konnte und etwas hochgezupft, dass es zipfelig auffällig auf dem Boden lag.
Jetzt benutzte sie doch für sowas ein Taschentuch, hi hi. Ein Schmunzeln vertiefte ahnungsweise ihre Mundwinkel, während sie hinter sich leise die Tür schloss - und Bedauern verfärbte ihren Blick.
Vor ihr lag der Flur. Nur wenige Schritte, und sie musste kaum fürchten, dass jemand sie überraschte, alle waren beschäftigt. Nochmal verlagerte sie unwohl und peinlich berührt das Gewicht. Solche Probleme waren ihr neu. Und Männer hatten die nicht, das war so gemein!
Jeden Schritt, den sie ging, wurde ihr bewusster, wie ihre gewohnten Bewegungen nicht stimmten. Das war so peinlich.
Du gehst zu Ihm, wie...
Ihr Gedanke wollte nur über sie selbst herziehen wie eigentlich immer, aber er wurde plötzlich zäh wie Kleister. Ihr fiel kein Vergleich ein.
Keiner, der nicht gnadenlos vernichtend gewesen wäre.
...wie eine...
läufige Hündin.

Sie konnte ihre Tür vor sich sehen, aber ihr Blick wurde leer.
Wie eine Hure.
Wobei, das stimmt nicht: die macht das nicht gratis.

Ihre Hand legte sich lahm auf die Klinke.
Sie wollte sich betrinken. Um dann mit ihrem Dämon zu schlafen.
Ihr innerer Blick weitete sich, um ihr ein letztes Mal klar zu machen, wie das von außen betrachtet aussähe!
"Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Ihr die Kontrolle verliert", hatte der dunkelelfische Wächter Chasins gesagt - und recht gehabt. Das hatte sie von Anfang an gewusst, aber jetzt, genau jetzt, passierte genau das, nicht wahr?
"Ich weiß nicht, ob ich Ihm nochmal widerstehen kann, wenn Er sich mir so nähert!", hatte sie panisch Leon vorgeheult - und jetzt näherte sich Er nicht ihr, nein, sie kam zu Ihm!
Ächzend drehte sie den Rücken zur Tür und pockte ihren Hinterkopf dagegen, sah wie hilfesuchend zur Raumdecke.
Ich schnapp mir den Alkohol und geh zu Leon!, versuchte sie eine neue Absicht zu formulieren. "Du musst mir helfen! Du musst! Ich verliere meine Unschuld lieber an dich als an einen Dämon!", malte sie sich aus, wie sie ihm das Dilemma erklären würde und ächzte ein weiteres Mal, als sie sich bei Leon nur eine befremdete Mimik als Reaktion darauf vorstellen konnte.
Er gelobt, sich zu beherrschen, und was machst du?! Sie hatten das gerade gehabt, dass er sich edler benahm als sie, nicht wahr? Ja, und sie benahm sich... wie ein verdammtes Flittchen! Sie drehte sich zur Tür und verbarg das Gesicht in den Händen.
Das geht nur von dir selber aus, nichts von alledem musst du, niemand zwingt dich! Außer dir selbst.
**Sex ist ein Grundbedürfnis**
Und ich.. verdurste gerade.

Sie lehnte an der Tür.
Was mach ich?

Irgendwas anderes. Aber was?
Mit leerem Blick sah sie über den Flur. Dann auf ihre Tür. Drinnen war auch die Möglichkeit, sich zu waschen und zu trocknen - und der Spiegel.
Nein.
Also die Therme? Abgeschiedene Ecken, in denen sie...
Nein.
Woah, das war zum verrückt werden!
Geh dich nützlich machen!, herrschte sie sich selber an und trieb sich zumindest Richtung Aufenthaltsraum unten. Und wenn sie Staub wischte. Das passte hervorragend zu der schlechten Laune, die sich gerade in ihr breit machte. Unruhig tigerte sie zur Treppe und fand es immer unangenehmer, wie sich das alles anfühlte. Die Stufen hinunter zu gehen, machte es nicht besser. Schnaufend grollig sah sie über das Geländer, wo zwischen den Tischen gerade Platz war und schätzte die restliche Höhe ab. Passend. Herausfordernd.
Genau, jetzt tu ich mir am besten noch weh!, grantelte sie mit sich selber herum, schon während sie das Geländer überwand, sich daran abstützte und sprang. Umso mehr rief sie erbarmungslos jedes Detail ab, was sie über das korrekte Abrollen wusste und in Fleisch und Blut eingehend eintrainiert hatte.
Bilderbuchmäßige Landung. Geht doch. Sie klopfte sich vorhandenen oder nicht vorhandenen Staub vom Ärmel und wollte den Sitz ihres Rapieres richten, aber das hatte sie in Leons Zimmer liegen gelassen. Vorbildlich, ätzte sie nüchtern gegen sich weiter. Ja, da hast du gerade anderes im Kopf gehabt, nicht? Sie sah sich in dem leeren Raum um und bedauerte es, niemanden zu haben, mit dem sie die Klingen hätte kreuzen können.
Ich würde auch nur frustgeladen auf ihn einprügeln. Bei Leon täte ihr das richtig leid. Und dann wäre es auch nicht mehr entspannend.
...
Tsss... Das ich wirklich mal Gernot vermisse...


Weiter überlegte sie, was sie nun machen sollte. Auf Staub wischen hatte sie keine Lust. Noch mal die Treppe runter springen? Das hatte irgendwie gut getan.
"Ich treib euch schon noch aus, dauernd nur an Röcke zu denken!", hallte Erinnerung an Meister Roderich durch ihren Kopf. Und wie sie das immer geärgert hatte! Sie hielt doch gar nichts von Kleidern! Im gleichen Moment hätte sie fast über ihre eigene damalige Naivität gestöhnt: er hatte nicht sie gemeint. Sondern die Jungs!
Pfh, und jetzt konnte sie selber das gebrauchen! Was hatte er gefordert?
"Zwanzig Liegestütze! Wenn ihr die schon haben wollt! Und wenn's sein muss, fünfzig!" Sie furchte leicht die Stirn, suchte sich einen Platz, ging in Haltung, während sie grübelte. Hatte noch mehr hinter seinen Worten gelegen, als sie immer begriffen hatte? Sie hatte das leidige kurze Gelächter der Jungs nicht verstanden, hatte immer gedacht, es gelte ihr.
Egal. Liegestütze.
Und weil sie zu viel Energie hatte, nach kurzen fünf zum eingewöhnen auch mit Klatschen!
"Bewegung tut gut!", hatten alle immer gepredigt und ja, gerade gewann diese Aussage eine tiefere Bedeutung.
Immerhin: dieser Raum war toll. Er bot Platz und war rustikal eingerichtet. Die Bänke standen stabil, dass man darauf balancieren, Treppenstufensprünge oder Hockwenden machen konnte. Die freilaufende Treppe mit Geländer ermöglichte Klimmzüge, Klettern und herunter springen in wechselnder Höhe. Ihre Bewegungen wurden fließender. Die Krüge waren schwer genug, dass sie sie ausgestreckt halten und Kniebeugen machen konnte. Nach und nach schob sie sich Mobiliar zurecht: aus sechs Stühlen, je zwei Sitzflächen gegenüber, baute sie sich einen Tunnel zum drunter durch robben. Aus Bänken und Tischen wurde ein Hindernisparcour. Dass sie ihre Muskeln gezielt forderte, war sowieso lange überfällig gewesen!
Nur eine Ecke mied sie zunächst gründlich: den Kamin.
Er war aus gegangen, oder? Noch etwas Glut?
Schon, als sie einmal bloß länger hin sah, kribbelte es ihr im Nacken.
Da war dieser... Geruch gewesen...
Gedanken an Pets Hütte...

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Freitag 27. September 2019, 17:00

Zu Darnas Glück schlief Leon wie ein Toter! Wenn er auch nur geahnt hätte, was da in SEINEM Bett, direkt neben ihm so alles vor sich ging, dann hätte dieser Tag vermutlich ein ganz anderes Ende genommen!
So aber, schlich sich eine schlecht gelaunte, rollige und extrem wuschige Darna aus seinem Zimmer und betrat wenig später den Schankraum. Kurzer Hand wurde hier ordentlich umdekoriert!
Das Möbelrücken blieb, wenn auch nicht von Leon, so aber doch von Malagen nicht unbemerkt. Während Darna gerade den Tunnel aus Stühlen baute, steckte der Drache kurz den Kopf zur Eingangstür herein, legte ihn schräg, beobachtete das intusiastisch betriebene Gewusel der Frau, auf die er aufpassen sollte und zog dann den Kopf wieder zurück. Draußen schüttelte er sich einmal heftig und tastete gedanklich kurz nach der Verbindung zu Yran. ...
Nein, lieber doch nicht! Das alles war hier viel zu Hormongeladen und er war schon vor dem Schlaf in der Brunft gewesen und suchte immernoch ein Weibchen! Wenn er sich jetzt auch noch bei diesen hoch erotischen Schwingungen hingab, dann würde er... hm... dann würde auch er vermutlich anfangen Drachma umzugestalten, so auf seine Weise...und so wie die Knappin es gerade tat. Die Frau roch gerade nur so nach Eisprung!
Seine Nüstern schnaufte er kräftig frei, streckte die Flügel und war mit ein paar kurzen Schlägen wieder auf dem Dach. Hier oben, das war sein Lieblingsplatz. Die großen Drachen durften hier nicht landen und die Menschen kamen hier nicht hin. Seine Krallenspuren auf dem Giebel waren schon Jahrhundterte alt. Er senkte seinen Blick. Nur zu gern hätte er sie mit jemanden geteilt, sie von einem Weibchen durchkreuzen lassen. Es war Zeit!

Darnas Bewegungen wurden flüssiger! Ja, das tat gut! Liegstütze, Parkour, Sprinten, Klettern, Krüge stemmen, das alles brachte ihr ohnehin schon wallendes Blut wieder zum zirkulieren. Wenn sie das Gefühl hatte am Anfang noch Watte in den Beinen zu haben und die gestaute Hitze in ihre Mitte sie verbrennen wollte, so bewirkte die Bewegung und die Anstrengung, dass sich alles wieder gleichmäßig in ihrem Körper verteilte. Und nebenbei gewann sie einige Erkenntnisse bezüglich Röcken und warum Jungs immer nur an sie dachten.
Es hatte diesen einen kurzen Moment gegeben, in dem sie einfach wusste, dass er in ihrem Spiegel erschienen war. Er hatte in ihrem Zimmer auf sie gewartet, hätte sie von ihrem Leid erlöst und sie wäre vermutlich sogar sehr glücklich darüber gewesen. Sie hatte die Vorstellung von ihm deutlich in ihrem Kopf gehabt. Bereit alles für sie zu tun, was sie verlangte. - Und was machte sie?
Sie spielte mit ihrem eigenen Schatten fangen.
Wenigstens half es.
Meister Roderich hatte als Recht behalten. Das Trainig half und Darna, die hätte zwischen Laken schwitzen können, real oder imaginären, die schwitzte nun ordentlich im Schankraum des Dachnzahns, während die Lichtmagier ihre Kräfte regenerierten.
Aber sie war standhaft geblieben! Sie hatte der Verlockung sogar gleich auf mehrern Ebenen wiederstanden und konnte nun getrost stolz auf sich sein! - - - Wenn da nich dieser winzige Funken Bedauern wäre, der in ihrem Hinterkopf herum spukte. Aber auch dagegen half Ablenkung! Sollte ER doch bedauern! Sie tat es sicher nicht!... oder?

Darna war ganz und gar in ihrem Training versunken. Sie spürte in sich hinein, ließ das Ziehen ihrer Muskeln ihren Geist erfüllen, wenn andere Stimmen ihr zuflüstern wollten. Die Bewgun ließ auch ihre Gedanken wieder freier fließen und so fousierte sie sich selbt. Selbst das Feuer mied sie tunlichst und wusste, dass das auch gut so war. Feuer brachte den Fluch näher, wärend Spiegel sie IHM näher brachten. Beides war gefählich, aber eines mehr als das andere. Inzwischen kannte sie die Symptome besser und verstand auch ein wenig, wie das alles funktionierte. Fehler waren vielleicht immernoch vorhanden, aber das war zwangsläufig normal, wenn man nur von einem Dämon lernen konnte.
- Die Nähe zu Feuer war ein Trigger!
Wie genau der funktionierte, da gab es inzwischen mehrer Ansätze. Zum einen konnte es eine mächtige Erinnerung vom Tag der Verbrennung freisetzen, ...zum anderen entspach es auch der Magie, die Freizul wirkte und auf die sie zeitweise schon zugegriffen hatte.
- Freude war ein Trigger!
Besonders die wahrhaft reine Freude über "Eli" (dem Kind aus ihrer Vergangenheit) hatte den Fluch aktiviert. Alkohol schaltete hingegen irgendetwas in ihr aus und blockierte damit dan Auslöser, so dass sie hatte lachen können.
- Spiegel waren ein Zugang!
Vor allem waren Spiegel ein Weg um mit ihrem Untermieter in Kontakt zu treten.
Gab es noch andere Fakten?
Mal abgesehen von den ganzen Vermutungen die sie im Laufe der Zeit hatte aufgestellt, teils wieder verworfen und dann wieder aufgewühlt hatte?

"Die Klassifizierung deines Dämons ist weiterhin unklar, aber wir wissen, dass er Macht über die Portale zwischen seinen Welten hat. ..."
HIMMEL!
Die Tha'Roon konnte einen aber auch erschrecken!
Chasin saß still am Rand einer letzen noch nicht umgekippten Bank und schaute Darna an. Wann war sie herein gekommen? Wie lange saß sie schon da? War das wichtig?
"... Laut der Berichte, ist er darüber hinaus durchaus in der Lage dich zu beschützen, selbst wenn andere Dämonen versuchten derweil in unsere Welt zu gelangen."
Chasin war so freundlich eine Pause einzulegen und Darna nicht gleich wieder mit ihren geistigen Ergüssen zu ertränken. So hatte sie eine Chance selbst noch das ein oder andere einzubringen, was vielleicht von Nutzem war. Die Tha'Roon musterte Darna eingehend. Ihr Blick wanderte einmal kurz zur Treppe hinauf, blinzelte und kam zurück zur Knappin.
Wenn Darna auch Chasin ein wenig intesiver musterte, viel ihr auf, dass sie etwas derangiert wirkte. Die sonst perfekt liegenden Haare waren etwas zerzaust und ein paar Staubflusen hingen darin. Auch ihre Gewandung war staubig und etwas verrutscht. Es machte den Anschein, dass sie die letzte Zeit wenig bis garnicht auf ihr Äußeres geachtet hatte, was wer sie auch nur ein bisschen kannte, eher ungewöhnlich war. Auch lag neben ihr ein Bündel, vermutlich frische Kleidung. Sie musste wohl an einem Ort gewesen sein, der sie mehr fesselte, als ihre Neigung zu Hygiene. Chasin sah an sich hinunter, als folgte sie Darnas gedanklichem Urteil.
"Ich wollte gerade die Therme aufsuchen. Begleitung wäre akzeptabel."
Sie sah an Darna hinunter.
"Du bist feucht und verschwitzt."
So sachlich war es tatsächlich nur eine Feststellung. Da die Knappin bei ihrem ersten Besuch in der Therme hauptsächlich ihre Füße gebadet hatte, ... nu ja, ab einem gewissen Grad konnte man sich selbst richen und dieser war nun überschritten. Chasin betrachtete Darna mit schräg gelegtem Kopf.
"Ich kann den Fluch nicht unterdrücken wie ein Lichmagier, aber ich kann deine Stimmung beobachten und ggf korigieren, wenn nötig."
Sie sah zum Tresen, dem einzigen Möbelstück, dass Darna nicht verrückt bekommen hatte.
"Oder wir nehmen uns etwas hochprozentiges mit."
Chasin erhob sich und wartete mit leicht zum Ausgang gederehten Oberkörper auf Darnas Antwort.
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Donnerstag 3. Oktober 2019, 20:01

Immerhin bekam es die Knappin mit, wenn ein Drache den Raum "betrat". Ihr Kopf ruckte hoch, als sie gerade die Stühle einander gegenüber stellte und schaute überrascht dem grünen Drachen entgegen. Was wollte Malagen? Drohte Ärger?
Was ist? 'Er' ist doch gar nicht da?, wunderte sie sich, wobei sie wirklich schlicht Angst davor hatte, mit dem Drachen aneinander zu geraten, nachdem selbst Verano von ihrem ersten Wiedersehen ganz geplättet gewesen war... Aber der Drache hatte scheinbar nur sehen wollen, was sie da so trieb und zog sich wieder zurück.
In der Tat - Freizul glänzte in diesen Momenten durch Abwesenheit. Und wer konnte es ihm verdenken? Wann er wohl das letzte Mal von einer Frau versetzt worden war? Und das, nachdem Darna - DARNA! - ihn überhaupt erst heiß gemacht und mit eindeutigen Absichten angelockt hatte!
Nein, sie war nicht stolz auf das, was geschehen war, weil sie es aus einer völlig anderen Perspektive betrachtete.
Minutenlang war sie eindringlich damit beschäftigt, ihre eigenen Gefühlswallungen zu kompensieren und in andere Bahnen zu lenken, dass sie überhaupt nicht darüber nachdachte, was sie da eigentlich gerade alles getan hatte. Aber sobald sich ihr innerer Gemütszustand beruhigte und ihre Gedanken es wagten, überhaupt wieder zu ihrem Untermieter zu schweifen, tat es ihr leid.
Nicht um ihretwillen. Sondern für Ihn.
Erst stieß sie Leon vor den Kopf, jetzt Ihn... Warum benehm ich mich eigentlich so schäbig in letzter Zeit? Was ist bloß los mit mir?, dachte sie selbstkritisch, aber fand keine rechte Antwort darauf. Naja, was soll man schon von jemandem erwarten, der mit einem Dämon verbün- ..verbunden ist?, wollte sich ihr inneres Gernot-Imitat um etwas Abfälligkeit bemühen, aber der Kommentar blieb hohl: es war ja nicht Freizuls Schuld gewesen, eher im Gegenteil. Wobei sie es immernoch komisch fand, warum Er sie schon seit dem Maskenball dazu animierte, in irgend einer eingehenderen Weise mit jemandem intim zu werden. Schätzte sie die Gefahr falsch ein, dass dadurch der Fluch ausgelöst werden könnte? Aber wenn ja, warum? Und wenn nicht, warum motivierte Er sie dann?

Immernoch verstand sie die Hintergründe und das Warum dieses ganzen Dilemmas gefühlt nicht wirklich, das war zum verrückt werden! Hätte ihr zum Beispiel jemand gesagt, dass 'Feuer den Fluch näher brachte', hätte sie ihn nur verständnislos und überrascht angeguckt. Dass an Feuer irgend etwas 'besonders' war, dass es seltsame Effekte hervor rief, dass sie teils wie bei ihrem gefühlten Verbrennen überhaupt keine guten Erfahrungen damit gemacht hatte, von ihrer Vergangenheit mal abgesehen, dass Freizul der festen Überzeugung war, sie vor Feuer schützen zu müssen, selbst wenn sie bloß dicht vor einem Kamin stand, alles gut und schön, ja...
Aber dass das auf den Fluch als solchen zurück zu führen war, diese klare Verbindung fehlte. Und vor allem hätte sie nicht begriffen, warum. Wie auch? Die Schlüssel schienen in den Erfahrungen zu liegen, die sie gründlich vergessen und verdrängt hatte - und an die sie sich laut Freizul besser auch nicht zu früh erinnern sollte, sollte eine Trennung noch gelingen.
Also blieb Feuer bislang für die Knappin nicht nur etwas abschreckendes, sondern schien irgend ein Geheimnis zu bergen, das fürchterlich faszinierend war. Warum hatte sie in den Flammen Ihn sehen können, wie Er die unabsichtlich angelockten Dämonen verjagte? Warum war da im Traum diese Gestalt gewesen, die sich den Umhang aus Feuer angelegt hatte? War das Freizul gewesen? Sie war bisher schlicht nicht dazu gekommen, Ihn das zu fragen - und sie glaubte es aus irgend einem Grund nicht recht. Wollte sie... es einfach nur nicht wahr haben, dass der Handabdruck auf ihrer Schulter von einem Dämon - also im wahrsten Sinne des Wortes ein 'Dämonenmal' - war? Als sie das Kleid von Ihm einfach verbrannt hatte... hatte sich das zu gut angefühlt. Der Blick durch die Flammen in Seine Welt hatte ihr das Gefühl vermittelt, dass das ihr Weg sein könnte, so wie Er die Spiegel nutzte - selbst wenn dieser Eindruck falsch war.
Und so blieb Feuer für sie bislang ein Mysterium - was fatal sein konnte bei einer so neugierigen Person wie ihr.

Es war ihr nicht einmal so wirklich klar, dass und ob der Fluch verschieden zu differenzierende Auslöser hatte. Dass 'reine' Freude, so wie über den Anblick von Tiana oder darüber, dass Morgherias Hauch wirklich zuende war, gefährlicher war als über irgend einen Witz kurz zu schmunzeln, sicher, das war ihr ansatzweise klar. Aber den ersten ernsthaften Ausbruch auf dem Feld bei Pet brachte sie nicht einmal direkt mit Elli* Bromer in Verbindung. Warum Alkohol den Fluch vorübergehend verdrängte, verstand sie nicht. 'Ist so eine Kopfsache' war bei ihr hängen geblieben und formte ein fettes Fragezeichen und verwies wieder auf den blinden Fleck ihrer Erinnerung - also Sackgasse.
Fakten?
Fakten schienen ein Luxusgut zu sein.

Zum Glück dachte sie während des spontanen sportlichen Dampf-Ablassens nicht allzu sehr über dergleichen nach, sonst hätte sie nur noch schlechtere Laune bekommen. Ob Chasin bereits unbemerkt den Raum betreten hatte, als Darna sich gedanklich direkter an ihren Untermieter wandte, wusste die Knappin nicht - wenn, hatte die Tha'roon jedenfalls keine Gelegenheit, ihr währenddessen in die Augen zu sehen und damit direkt ihre Gedanken mitzulesen:
Es tut mir leid, dass ich dich so hab stehen lassen, hörst du?
Kurzes innerliches Schweigen ließ nur ihrem Gefühl aus ...Mitleid?..., etwas Scham und Melancholie Raum und Darna schickte dieses Empfinden regelrecht Richtung Äther, wollte es Ihm übermitteln.
Währenddessen hing sie fast zwei Schritt über dem Boden an zwei Stangen des umlaufenden Etagengeländers und machte Klimmzüge. Ihre Bluse hatte sie schon ausgezogen, seit sie merklich zu schwitzen angefangen hatte und so sah man bei ihr in etwa das, was sie sich bei Leon so verführerisch ausgemalt hatte, nur lediglich obenrum noch mit einem Brustwickel bekleidet: die Muskulatur in ihrem Rücken und in den Armen spannte sich an und zog den ganzen gestreckten Körper in die Höhe...
Es ist nicht so, dass... ich es für falsch halte. Aber es tut mir leid für dich.
Und mich.

Sie hing am obersten Punkt, ließ die Muskeln ihrer Arme kurz beben vor Anspannung und versuchte, sich selber über ihre Gefühle für Ihn klar zu werden.
Uns trennt nur noch... dass du ein Dämon bist, stellte sie verwundert mit melancholischem Bedauern fest. Ein Rest Argwohn blieb eisern: sie wusste immer noch so gut wie nichts über Ihn, über das was Er tat und wie Er sich verhielt, wenn es nicht um sie ging, das machte sie sich immer wieder bewusst. Immer wieder musste sie sich vor Augen halten, dass es sehr gut sein mochte, dass sie ein längeres Miteinander bitter bereuen würde, weil Er... eben doch Dinge tat, die man nur Dämonen zuschrieb. 'Ich bestrafe Sünder' - das klang nett, aus ihrer Sicht, aber was hieß das schon? Was bezeichnete Er als Sünder? Und wie sah so eine Strafe dann aus?
Und sie hütete sich, Ihm offen diese Fragen zu stellen, denn sie hatte Seine Warnung, ob sie noch mehr über Ihn wissen wolle, sehr wohl verstanden.
Aber sie konnte Ihm nicht mehr vorwerfen, dass Er sich ihr gegenüber schlecht verhalten hatte, im Gegenteil: sie bekam es nicht mehr mit ihrem Bild von Dämonen vereinbart, welche Fürsorge Er gezeigt hatte. Welche Rücksichtnahme Er geübt hatte.
'Er ist kein Dämon', hatte sie gesagt, und in dieser Hinsicht würde sie diese Aussage jederzeit verteidigen. Was war Er also? Ein Dämon, der sich nicht wie einer benahm?
Darna ließ das Geländer schließlich los und ließ sich fallen, federte in den Knien und kam dann wieder hoch, schüttelte die Arme aus.

"Die Klassifizierung deines Dämons ist weiterhin unklar, aber wir wissen, dass er Macht über die Portale zwischen seinen Welten hat. ..." HIMMEL!
Darna fuhr herum, machte einen Ausfallschritt nach hinten und ging gleichzeitig in eine vorwärts geduckte, abwehrbereite Haltung. Dann starrte sie die Tha'roon an. Erst mit einem kontrollierten Ausatmen entspannte sie sich nach diesem Schreckmoment.
"... Laut der Berichte, ist er darüber hinaus durchaus in der Lage dich zu beschützen, selbst wenn andere Dämonen versuchten derweil in unsere Welt zu gelangen."
Ach...? Die Mimik der Knappin blieb zunächst unbewegt. Was Chasin bisher sagte, überraschte Darna in keiner Weise, selbst die erste Aussage nicht. Auch das Ausbleiben einer Reaktion konnte eine eindeutige Botschaft sein...
Stattdessen musste Darna kurz überlegen, ob Chasin nicht das mit den Portalen doch schon von ihr selber wusste...? Nein. Die Knappin musste sich die zeitlichen Abfolgen wieder ins Gedächtnis rufen:
Nein. Stimmt, von gestern Abend weiß sie ja noch nichts..., dann blinzelte sie und fokussierte wieder ihre Aufmerksamkeit. Wenigstens funktionierte ihr Denkapparat wieder kühl wie gewohnt. Und Chasin war so freundlich eine Pause einzulegen und Darna nicht gleich wieder mit ihren geistigen Ergüssen zu ertränken. So hatte sie eine Chance selbst noch das ein oder andere einzubringen, was vielleicht von Nutzem war. Die Tha'roon musterte Darna eingehend. Ihr Blick wanderte einmal kurz zur Treppe hinauf, blinzelte und kam zurück zur Knappin.
"Leon schläft noch", erklärte die junge Frau knapp und ließ sich darüber ungewohnterweise auch gedanklich nicht weiter aus. Das Purpur von Scham oder Schuldgefühl dominierte bei ihr einen kurzen Moment und waberte in wechselnden Nuancen, dass es für die Emotionenbibliothek der Tha'roon mal wieder eine pure Wonne war. Aber was nun genauer oben passiert war, darauf schienen nur wenige Fetzen Elfenbein (sexuelles Verlangen) hinzudeuten. Wenn die Tha'roon von den rigiden Ansprüchen bezüglich sexueller Unberührtheit bei Adligen wusste, was vermutlich der Fall war, dann war allerdings davon auszugehen, dass die regeltreue Knappin sich wesentlich stärker geschämt hätte, wäre etwas tatsächlich Verbotenes passiert.
"Es gibt wirklich Berichte über Ihn?", lenkte Darna stattdessen ab, beziehungsweise blieb sie ja beim Thema: "Und Ihr habt sie so schnell gefunden? Das überrascht mich, ehrlich gesagt." Die Auskunft, dass es schriftliche Aufzeichnungen über ihren Untermieter gab, löste in der Knappin natürlich Neugier aus - allerdings fast eine, wie wenn man hörte, dass in der Zeitung ein netter Artikel über einen guten Freund stand.
Die Bibliothek muss gut organisiert sein. Oder... Düstere Sorge mischte sich in das Gemüt und bewölkte selbst Darnas Mimik. "Ich nehme an, Tarmas hat Kontakt zu Euch aufgenommen und die Suche unterstützt?", vermutete sie und lieferte sich damit selbst eine Erklärung, warum das Ganze so schnell ging, was die Sorge nicht minderte.
Aufzeichnungen über Ihn... Und was steht drin?
Darf ich nicht wissen. Oder?

Die Stirn der Knappin furchte sich ernster, als sie erklärte: "Ich habe selber gestern Abend noch einige Details über Ihn erfahren." Ich hab Ihn gefragt. **'Und? Willst du wirklich noch mehr wissen?'** Sie holte Luft und fuhr fort: "Es ist so, dass in diesem Ritual damals der Magier versuchte, selber die Macht zu erhalten, alle Portale zwischen den Ebenen des Harax zu kontrollieren, deswegen ist.." Fr..ei.. - Nein! Frei-...geist. Äh... Butterblümchen. La la la...
"..der Dämon eingeschritten."
Sie senkte den Blick ab. Das ist gefährlich, verflixt! Vermutlich kann Chasin sich den Namen sehr wohl zusammen setzen, wenn das bloß eine Wortspielerei ist! Ich muss Ihn anders nennen! Freigeist. Frei-geist. Ja, das geht. Freigeist. Nenn ihn einfach Freigeist. Das schien Darna dicht genug an der Wahrheit, um sich schnell genug Fehler zu verbeißen.
Sie sah wieder auf, ihr Blick wirkte etwas starr und sah Chasin nicht direkt ins Gesicht. Sie wollte die Tha'roon schützen. Und Ihn. Tarmas hatte vermutet, dass es nur um eine willkürliche Ansammlung von Buchstaben ging, aber Darna hatte ein anderes Gefühl und verbat sich schon selber strikt, herumzupuzzeln. Die Tha'roon würde nichts daran hindern, das in weniger als einer Sekunde zu erledigen, das wusste sie.
"Ich erinnere mich nicht daran, was genau damals passiert ist, wie gesagt, und das ist wohl auch gut so. ..." Frei..-geist! Blick runter!
"Der Dämon warnte mich, dass die Erinnerung daran nur weiter unsere Trennung erschweren würde."
Die Knappin wirkte immer verkrampfter. Und machte sich Sorgen. Sie sprach leiser:
"Aber Er erwähnte, dass ich.." Sie schluckte. Ihre Stimme wurde nicht nur leiser, sie wurde auch dumpfer, von einem düsteren nicht-wissen-aber-fürchterliches-ahnen gefärbt:
".. 'das letzte von neun' gewesen sei. Heißt, ich hatte wohl mehr damit zu tun, als bloß die Vorbereitungen gesehen zu haben."
Logik wollte die daraus folgenden Schlüsse ziehen, aber sowohl Verstand als auch ihre Gefühle stemmten sich gegen ihre argwöhnische Neugier.

Entsprechend erzählte sie zügig weiter, um diesen heiklen Punkt zu überbrücken:
"Und Er sagte, Er bestrafe Sünder. Ich weiß aber nicht, was Er darunter versteht, und ich will es gegenwärtig auch nicht wissen. Er warnte mich, dass alles, was ich über Ihn erfahre, unsere Trennung erschweren könne."
Sie atmete aus, als lasse sie ein zu schwer gewordenes Gewicht fallen, ohne Erleichterung zu verspüren und wurde wieder ein wenig leiser, als sie den Blick senkte und eingestand:
"Es wird ohnehin schwer genug, fürchte ich."
Es schnürte ihr kurz die Kehle zu. War es schon zu spät?
"Ich verliere die Kontrolle. Ich... entwickle mehr und mehr Sympathie für ihn - trügerische Sympathie, wie mir klar ist! Aber es fällt mir schwer. Er tut einfach nichts, was mich gegen ihn aufbringen würde und, äh..." Ihr Redefluss kam ins Stolpern, weil sie sich sehr wohl erinnerte, wie sehr noch sein Versuch, sich ihr in Chasins Schlafzimmer anzunähern, sie 'gegen ihn aufgebracht' hatte - und jetzt?
"stattdessen tut er Dinge, die... einfach nur fürsorglich sind." Das irritierte sie unheimlich, aber das Orange ihrer erwidernden Zuneigung war nicht wegzuleugnen. Blitzte deswegen da kurz dieses Purpur von Scham auf? Nein, das entstand, weil sie wieder kurz an den Eindruck denken musste, wie Er im Spiegel auf sie gewartet hatte, das blieb aber nur ein gedankliches Bild, das Chasin nicht empfangen konnte.
"Es muss bald was passieren", stellte sie hölzern fest.
Toll. Und was soll passieren?, meldete sich ihre Schwarzmalerei zu Wort. Die hatte sich ja schon lange nicht mehr gemeldet! Du hast gesehen, was hier ist: zwei Drachen. Angeblich drei. Plus den König. Alle gebunden. Und ein Ei, eventuell mehr... aber wie soll ein Drache, der nicht mal geboren ist, IHN verdrängen?! Pfha! Das klappt nie und nimmer.
Einen kurzen Moment starrte sie leer vor sich ihn, und innere Leere drohte sich auch in ihr auszubreiten: Hoffnungslosigkeit.
Du weißt nicht alles, Darna. Vielleicht gibt es hier noch irgendwas..., mühte sie sich lahm, sich nicht jetzt schon diesem Gefühl zu ergeben.

"Ich wollte gerade die Therme aufsuchen. Begleitung wäre akzeptabel." Sie sah an Darna hinunter. "Du bist feucht und verschwitzt."
Die Knappin sah ebenfalls an sich herunter und nickte schlicht. Sie hatte nicht einmal in Betracht gezogen, die Taverne zu verlassen, während Leon hier blieb, alleine schon weil sie um Malagens Auftrag wusste und ihn weder in Verlegenheit bringen noch herausfordern wollte, sich irgendwie zweiteilen zu müssen. Aber Chasin, so glaubte sie, hatte vermutlich schon jetzt eine Sonderstellung in der Gemeinschaft Drachmas. Vermutlich war ihre Begleitung etwas, was Malagen ablösen durfte.
Chasin betrachtete Darna mit schräg gelegtem Kopf. "Ich kann den Fluch nicht unterdrücken wie ein Lichtmagier, aber ich kann deine Stimmung beobachten und ggf korigieren, wenn nötig." Sie sah zum Tresen, dem einzigen Möbelstück, dass Darna nicht verrückt bekommen hatte. "Oder wir nehmen uns etwas hochprozentiges mit."
Chasin erhob sich und wartete mit leicht zum Ausgang gederehten Oberkörper auf Darnas Antwort.

Bei der Knappin hob sich die Augenbraue. "Woher wisst Ihr davon?" Auch sie sah zum Tresen. "Und woher haben die hier Alkohol?", fragte sie ebenfalls verwundert. Die hatten doch hier lange - ziemlich lange! - alle geschlafen? Dann wäre Alkohol, der sich hier noch befand, ja uralt! Und viel wusste Darna nicht über Spirituosen, aber das 'je älter, desto besser', also beziehungsweise schlimmer, je nach Sichtweise, das hatte sie schon zur Genüge mitbekommen. War hier wirklich welcher? Sie ging zum Tresen, um nachzuschauen.
Gleichzeitig sah sie kurz durch den, mh, 'umdekorierten' Raum.
"Wenn Ihr erlaubt, würde ich hier gern noch kurz aufräumen." Sie zögerte. "Wobei, das würde lange dauern..." Die Knappin blies die Wangen auf. Oha! Jetzt erst wurde ihr bewusst, was sie alles umgestellt hatte! "Das sieht ja aus wie ein Schlachtfeld...", murmelte sie und hatte kurz Angst, dass Leon sich doch Sorgen machen würde, wenn er runter käme und den Schankraum so vorfand.
"Wobei... naja, nach Kampf sieht es hier zum Glück nicht wirklich aus."
Auch damit hatte sie recht: Die Möbel waren zu geordnet umplatziert, nichts schien willkürlich umgeworfen und es war alles heil. Die Knappin griff nach drei, vier Möbelstücken, die zu sehr im Weg standen und schob das Nötigste zurecht, dabei warf sie sich rasch die Bluse über.
"Ich hol ein paar Sachen zum Wechseln. Ich bin sofort wieder da, wenn Ihr erlaubt." - Ja, sie beeilte sich tatsächlich, sofern Chasin ihr die Gelegenheit ließ, dann konnte es losgehen. Und wenn sich beim Tresen nichts fand, was einen guten Eindruck machte, dann holte sie eben eine der beiden Flaschen aus ihrem Rucksack.

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 3. Oktober 2019, 22:42

"Und woher haben die hier Alkohol?"
, fragte sie ebenfalls verwundert. Die hatten doch hier lange - ziemlich lange! - alle geschlafen? Dann wäre Alkohol, der sich hier noch befand, ja uralt! Und viel wusste Darna nicht über Spirituosen, aber das 'je älter, desto besser', also beziehungsweise schlimmer, je nach Sichtweise, das hatte sie schon zur Genüge mitbekommen. War hier wirklich welcher? Sie ging zum Tresen, um nachzuschauen. Tatsächlich befand sich unter dem Tresen ein verstecktes eingebautes Regal mit kleinen wabenförmigen Fächern. Es war bis auf eine Flasche leer und diese wirkte recht unspektakulär. Sie war aus Ton und mit einem brüchig anmutenden Siegel versehen, der den Stopfen an seinem Platz hielt. Sie hatte die Flasche auf die Arbeitsfläche gestellt und sah sie kurz durch 'umdekorierten' Raum.
"Wenn Ihr erlaubt, würde ich hier gern noch kurz aufräumen... Wobei, das würde lange dauern..."
Die Knappin blies die Wangen auf.
„Das sieht ja aus wie ein Schlachtfeld...Wobei... naja, nach Kampf sieht es hier zum Glück nicht wirklich aus... Ich hol ein paar Sachen zum Wechseln. Ich bin sofort wieder da, wenn Ihr erlaubt."
Ja, sie beeilte sich tatsächlich und Chasin ließ ihr ausreichend Gelegenheit. Als Darna mit der frisch gewaschenen Wechselkleidung zurück kam, lehnte Chasin am Tresen und schien sich gerade mit jemanden unterhalten zu haben. Darna hatte ihre leise Stimme gehört, aber nicht wirklich verstehen können, was gesprochen wurde. Doch als sie die Treppe hinunter kam und die Tha'Roon dann sah, stand sie dort alleine. Mit wem unterhielt sie sich? Chasin hatte sie anscheinend gehört, wandte ihr den Kopf zu und sagte:
„Fertig. Dann können wir ja gehen.“
Auch wenn sie Darnas fragenden Blick und sicher auch die Gedanken dazu gesehen hatte, so ging sie nicht darauf ein, sondern richtete ihren Blick auf den Ausgang und stelzte los. Der Vergleich mit einer Spinne, die mit ihren langen Beinen durch die Gegend wanderte, lag offensichtlich im Raum. Chasin störte sich überhaupt nicht an der Unordnung. Sie „überging“ sie in mehr als nur einem Sinne.



Auf dem Weg in die Therme hatte Malagen sie begleitet. Er war kurz nach ihnen auf dem Hof gelandet und spazierte dann hinter ihnen her, bis sie den Eingang hinter der Schenke erreichten, der tiefer in den Berg führte. Der „kleinere“ Drache hätte sich vielleicht sogar in manch einen Gang mit hinein begeben können, aber er senkte für einen Moment das Haupt, schüttelte kurz den Kopf und platzierte sich wie ein Wachhund vor dem Eingang. Er legte dabei die Flügel eng an den Rücken, so dass er wie ein grüner Wasserspeier aussah, so einer die an manchen Gebäuden zum Ableiten des Regens angebracht waren.

Chasin nickte kurz in seine Richtung, aber eigentlich schaute sie ihn nicht direkt an... Dafür kam dann aber auch eine prompte Erklärung:
„Ein Geist hat gerade seinen Kopf getätschelt. Und bevor du fragst, aktuell weiß ich von zwei die hier umgehen. Sie sind uns beide wohlgesonnen. Mehr soll ich derzeit dazu nicht sagen.“
Ohne weitere Kommentare ging es zu den Umkleidebereichen und bald darauf stand Darna abermals vor dem großen unterirdischen See.
Dieses Mal war sie allein hier, ohne einen Lichtmagus, ohne einen Drachen. Allein mit sich und ihren Gedanken, aber wenigstens mit einer Freundin an ihrer Seite - War sie das? Chasin war vor allem aber als erstes eine verlässliche Verbündete.
„Tarmas kam vorhin in die Bibliothek und wir haben ein paar ältere Manuskripte gelesen. Sehr interessante Werke, die die Drachengeschichte aus unterschiedlichen Perspektiven darstellt. Es gibt davon eine ganze Menge.“
Chasin drohte in ihrer Gedankenbibliothek zu versinken, so wie sie ihren langen schlanken Körper im Wasser versenkte. Ein kleines Räuspern von Darna reichte aber, um sie wieder zurück zu holen.
„Eine hat mich besonders beeindruckt. ...Wenn du möchtest, kann ich sie rezitieren...“
Darna musste wohl genickt haben, denn Chasin schloss die Augen, lehnte sich in das warme Wasser zurück und begann von einer Geschichte zu berichten, die kaum phantastischer hätte sein können:

„Die Geschichte eines Weltenwebers. Oder auch: ...“
, begann sie mit weicher Stimme.
**
„Der gefallene Rosendrache“
((Von „Maruka“ 2009))

Prolog

Ihr wollt wissen wer die Rosendrachen sind?
Ich werde euch in eine Welt der Phantasie entführen,
die ihr nur in euren Träumen betreten könnt:
Atmet einmal ganz tief ein und aus....
Schließt für einen Moment die Augen und versucht ganz ruhig zu werden...
Lasst euch Zeit dafür.

...

Was habt ihr gesehen?

Nichts?

Oder war da vielleicht bei dem Einen oder Anderen ein Meer aus schillernden Farben und bunten Lichtblitzen in der Dunkelheit? Manch einer würde euch sagen, dass dies Nervenimpulse eurer Sehnerven sind,
die diese Lichter produzieren und an euer Gehirn weiter leiten.
Aber ich sage euch, es ist etwas anderes...

Ich sage, das jedes Mal wenn ihr eure Augen schließt, ihr dem Reich der Träume etwas näher kommt. Eure Phantasie gaukelt euch Schatten in der Dunkelheit vor und lässt euch Bilder sehen. Landschaften mit goldenen Flüssen und Bergen aus Licht, die wie Wasser durch euer Bewusstsein fließen. Blütenblätter die im Wind der Erinnerungen tanzen und Wolkengesichter die euch zublinzeln, als wüssten sie von Dingen, die eurem rationalen Verstand verborgen bleiben. Vielleicht kennt jemand den Spruch „Ich denke, also bin ich.“ Glaubt mir, in diesem kleinen Satz steckt mehr Wahrheit als ihr euch zu träumen wagt. Doch wie soll ich euch nun meine Geschichte erzählen? Fangen wir doch an wie ihr es aus vielen Märchen kennt, denn nichts anderes ist das Leben.

:::

Es war ein Mal...

vor langer, langer Zeit...

Die Sterne waren noch nicht geboren und es gab nur die Leere. Ein Nichts so vollkommen, dass es nichts, außer sich selbst brauchte. Kein Vakuum, keine Materie, eben NICHTS. Das Nichts war allumfassend und herrschte über alles. Es war nicht, es ist nichts und es wird niemals sein. Es gab noch nicht mal die Zeit.
...
Doch irgendwann...
fiel in das Nichts ein Gedanke.
Der Funken der Phantasie war geboren.
Und so fiel der Gedanke weiter
in den fruchtbaren Boden der Phantasie
und es wuchs ein Keim.
Da dachte sich das Nichts, es könnte ja sein... und es wurde.
Und so waren das Sein und das Nichtsein geboren.
Das Sein nannte sich Leben und das Nichtsein nannte sich Tod.
Das Gleichgewicht ward geboren.
Und weil das ganze eine Weile gedauert hatte, gab es fortan auch die Zeit.
Der Keim wuchs seither weiter und weiter
und aus dem Gleichgewicht wuchs ein Rosenstock.
Das Nichts sah eifersüchtig zu,
da das Gleichgewicht alles hatte und das Nichts, nichts.
So war das Chaos geboren was an den Mächten des Gleichgewichts zerrte.
Doch der Rosenstock wuchs weiter
und bald erblühten neue Wünsche und Gedanken
in allen Farben der Vorstellung.
Und war ein Wunsch erfüllt, gebar er tausend neue.
Und jeder Wunsch nahm Form an und
als sich die Knospen öffneten gaben sie tausend neue Gedanken frei.
Tausend Gedanken die Tausend Welten weben wollten.
Und so waren die Weltenweber geboren.
Phantasie und Gedanken gaben ihnen Macht
und Sein und Nichtsein ihnen Gestalt.

Seither schneiden die kristallenen Flügel durch die Winde des Chaos.
Und wird ein neuer Rosendrache geboren
öffnet sich eine Blüte des Rosenstocks
und die Winde tragen ihn hinaus ins Nichts,
auf das neue Welten aus ihren Träumen geboren werden.

Und nun beginnt hier und endet auch schon meine Geschichte.

Ich bin ein Kind des Rosenstocks,
ein Weltenweber
und ein Ahn der Rosendrachen.

:::

Kapitel 1

So begann also meine Geschichte und so endet sie auch schon, denn ich bin einer der Nachfahren eines Gefallenen. So wie in anderen Welten Engel von ihrem Gott abfallen so sind wir gefallen. Wir Königsdrachen sind sind dazu bestimmt Beobachter zu sein, neutral bis ins Detail.
Doch ich habe einst, vielleicht aus Neugier, diesen Pfad verlassen. Meine Familie kam in diese Welt als Gast und wir sind geblieben.
Dies ist unsere Heimat
Im Licht und in der Dunkelheit


Drachen an sich, sind die Uhrgedanken der Weltenweber. Sie sind unsere Kinder in ihren vielen unterschiedlichen Fassetten. Feurig, dunkel, böse und licht, auch herzlich, dankbar, falsch und wahrhaftig. Sie leben in Höhlen wie in den Weiten des Himmels und ihre Farben, wie ihre Arten sind wie der Regenbogen so bunt. Und ja, Weltenweber können Freude empfinden. Besonders an ihren Schöpfungen.

Mein Name?
Nun, einst wandelte ich mit meinem Schatten und vielen Namen und vielen Gestalten über die dicke Traumkruste dieses Planeten. Doch Namen sind Schall und Rauch! Sie vergehen wie Schatten im Licht und fallen wie Funken in die Schatten. Sie sind wie der Auf- und Untergang der Sterne.

:::

Kapitel 2
oder was wir erstreben


Freundschaft!
Das höchste Gut, dass ich je erfahren durfte!
Vertrauen!
Eine zuweilen verwirrende Eigenschaft der Bewohner Celcias, da sie einem entgegen gebracht wird, ohne zu hinterfragen was man ist.
Ehre!
Eine Eigenschaft die nur wenigen zu teil wird und auch nur wenn sie reinen Herzens sind.
Wahrheit!
Die schwerste aller Prüfungen, da ein jedes Wesen als aller erstes an sich denkt und sie gerne zu seinem Vorteil verbiegt.

Wir haben hier ein Gemeinschaft gefunden, die ich gerne als meine Freunde bezeichne. Eine Gemeinschaft die sich der Freundschaft, Vertrauen, Ehre und Wahrheit verschrieben hat und in ihrem Namen kämpft.

:::

Kapitel 3
Schlusswort


Man sagt doch aller guten Dinge sind drei, also fasse ich mich kurz:

„Seid herzlich eingeladen, mich zu besuchen in meinem Reich. Vielleicht lasse ich euch auch den ein- oder anderen Traum erleben. Vielleicht begleitet ihr uns ein Stück des Weges? Hebt mit uns euer Glas auf die Wahrheit und trinkt auf unser aller Wohl. Fürchtet euch nicht vor Tod und Qual oder dem Unbekannten…
Denn wir wissen um die Wahrheit!
Es begann alles mit nur einem Gedanken!
**
Chasin atmete langsam ein und aus. Der Nachhall ihrer Stimme verklang nur langsam in den Höhlen und hatte gewisse auch Spuren in Darnas Geist hinterlassen. Enthielt diese Geschichte Wahrheiten über das Volk der Drachen? Ihren Ursprung? War das alles nur Fiktion und Phantasie, oder war hier und da auch ein Funken Wahrheit verborgen. Chasin und Tarmas hatte diese Geschichte sicher nicht ohne Hintergedanken für sie ausgesucht. Doch wie immer, wenn Darna Informationen erhielt, versteckten sich die Hinweise nur zu gut zwischen den Zeilen. Die Worte sprudelten noch durch ihren Kopf, als Chasin sich wieder bewegte und leises Plätschern sie aus den Gedanken riss. Die Tha'Roon war aufgestanden und entstieg halb dem Becken um sich am Rand sitzend abzuseifen.
„Tarmas meinte, das erste Kapitel könnte für dich interessant sein. Mehr wollte er nicht preis geben, zu unserer aller Sicherheit.“
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Mittwoch 9. Oktober 2019, 14:09

Darna schaute am Tresen stehend auf die tönerne Flasche, die sie gefunden hatte und ein leises "Uff!" entfuhr ihr. Die sah tatsächlich uralt aus! Kurz überlegte die Knappin zögernd. Der Inhalt mochte seinen Zweck erfüllen... aber eine ebenso nicht geringe Wahrscheinlichkeit bestand, dass der Inhalt längst schlecht geworden war? Alte Weine zumindest konnten ein wahrer Schatz sein - oder Essig. Herausfinden konnte man das erst, wenn man eine Flasche öffnete, dann aber lag wahrscheinlich ein Notfall vor, in dem Darna nicht von Glück abhängig sein wollte, ob das Getränk noch gut war oder ungenießbar. Oder war es der zu erahnende Wert der Flasche? Sie war nicht ihr Eigentum - das waren die Flaschen oben im Rucksack streng genommen auch nicht, aber sie waren immerhin ersetzbar. Diese hier...
Mit einem unguten Bauchgefühl schob die Knappin das Tongefäß behutsam zurück an seinen Platz. "Ich glaube nicht, dass mir die zusteht", erklärte sie gedämpft und holte zusammen mit ihren Wechselsachen die kantige der zwei Flaschen, die sie selber mitgenommen hatte.
Mit wem hatte sich Chasin da gerade unterhalten? Mit den Drachen, über Gedankenverbindung? Jedenfalls wunderte es Darna nicht zu sehr.

Es blieb aber nicht der einzige Vorfall. Ein wenig wunderte sich Darna darüber, dass Malagen sie begleitete und nicht bei Leon blieb. Weil er mich für die Gefährlichere hält? Recht hätte er ja..., dachte sie etwas missmutig.
Und Geister waren hier auch noch. Ouh mann. Die Knappin atmete einem Seufzen ähnlich tief aus und nickte dann zu Chasins Erklärung schlicht - was sollte sie auch tun. Flüchtig huschte ihr durch den Kopf, wie sehr ein solches Phänomen sie noch vor wenigen Wochen aufgeregt hätte... In welcher Welt hab ich da eigentlich gelebt? Die muss langweilig gewirkt haben, da hatte Er schon irgendwie recht.
Ohne weitere Kommentare ging es zu den Umkleidebereichen und bald darauf stand Darna abermals vor dem großen unterirdischen See. Dieses Mal war sie allein hier, ohne einen Lichtmagus, ohne einen Drachen. Allein mit sich und ihren Gedanken, aber wenigstens mit einer Freundin an ihrer Seite - War sie das? Nein, als Freundin hätte Darna die Tha'roon nicht direkt bezeichnet, auch wenn die Knappin ihre Art meistens sehr schätzte. Die Fremdartigkeit, ihre Fähigkeiten und die Position, mit der Darna sie kennengelernt hatte, sorgten dafür, dass sie in Chasin eher so etwas wie einen Ersatz für den intelektuellen Part des Hofkaplans Talarion gefunden hatte. Einen Hort des Wissens, der glaubwürdig war. Hinzu kam der Altersunterschied. Eine Art Mentorenrolle war Darna weitaus eher bereit, ihr zuzusprechen.

Darna ließ sich nun tatsächlich in das Wasser des Sees hinein gleiten und nahm auf der Sitzbank Platz, die den Rand säumte, wusch sich mit leisen Plätschergeräuschen, während sie Chasin zuhörte. Vielleicht würde sie noch versuchen, ein wenig zu schwimmen, aber erstmal galt es, Informationen auszutauschen.
Chasin erzählte von Geschichten über die Historie der Drachen, was allein für sich schon mal ungemein spannend war. Und wenn Chasin dann auch noch eine davon "besonders beeindruckte", dann musste das wohl eine ganz eigene Klasse haben!
Umso mehr irritierte sie dann der "Stilbruch", ausgerechnet von der Tha'roon nicht einen wissenschaftlichen Bericht, sondern eine Art... Märchen?... zu hören. Sich auf eine 'Welt der Phantasie' einzulassen, fiel der Knappin anfangs jedenfalls schwer, das Schließen der Augen vollzog sie nicht nach, sofern Chasin sie dazu nicht regelrecht anwies. Irritiert und angespannt hörte sie zu und suchte nach einer Art Clou, der eine Erklärung geliefert hätte, warum die sachliche Tha'roon sich für ausgerechnet diesen Text erwärmt hatte.
Es war eine Schöpfungsgeschichte, von der Darna noch nie gehört hatte und die sicher in diversen Dingen jenen widersprochen hätte, die der Knappin von der Lysanthorpriesterschaft nahe gebracht worden waren. Und warum sollte das erste, was es gab, ein Rosenstock gewesen sein? War diese Schöpfungsgeschichte von der Florencia-Priesterschaft beeinflusst worden? Darna musste an die Seelenrose denken und versuchte, Verknüpfungen zu finden, wo es keine zu geben schien.
..und wieso hatte das Nichts nichts, wenn es Teil des Gleichgewichts war? Häh?
Und 'tausende Welten'? War das irgend eine Metapher? Es gab doch nur Celcia?
Das Interesse der Knappin stumpfte überfordert relativ schnell ab. Sie hörte brav zu, hatte aber irgendwie schon früh den Faden verloren. Was waren 'Engel'?

Das Stichwort 'Wir Königsdrachen' ließ sie dennoch aufhorchen. Ging es um den König der Drachen, der sich hier befand? Wobei, nein, vermutlich wohl nicht. 'Nachfahren eines Gefallenen' klang nicht nett, aber etwas Genaues konnte sie sich auch hierunter nicht vorstellen. Mit gefurchter Stirn lauschte sie der folgenden Erklärung, dass Königsdrachen eigentlich neutral sein sollten. Nur Beobachter.
Nichts, wofür sich Darna erwärmen konnte. Und auf welche Seite hat er sich gestellt?, fragte sie sich unwillkürlich.
"..einst wandelte ich.. mit vielen Gestalten...", ließ eine Saite in ihr zart schwingen, aber der Ton war zu leise. Die mehrfache Erwähnung von Schatten wollte sie an Fiddatan denken lassen, aber auch das war keine echte Assoziation, die etwas ausgesagt hätte.
Das "was wir erstreben" ließ sie dann schon genauer hinhören. Was erstrebten denn.. Drachen? Königsdrachen? Gefallene? Ach, egal. Aber es mochte wichtig sein, um die Drachen Drachmas vielleicht ein bisschen besser zu verstehen?

Freundschaft.
Das war dann doch irgendwie ein Stich ins Herz. Freundschaft, das war etwas, was sie selber lange hatte missen müssen und nun gefunden hatte. Und mehr noch, sie hatte einen an sich gebundenen Dämon, der lautstark bekundet hatte, angeblich froh darüber zu sein, keinerlei derartige Bindungen zu haben... und damit mehr als alles andere ihr stilles Mitleid geweckt hatte. Freundschaft? Ja, die war wichtig.
Vertrauen?
Uff. Auch das "da sie einem entgegen gebracht wird, ohne zu hinterfragen was man ist" versetzte ihr eine Art Schlag, denn eben dies war eine der essentiellen Fragen, die Darna zur Zeit umtrieben. Jaaaa... Mit Vertrauen hatte sie es selber nicht so. Ob das dem König der Drachen hier missfallen würde? Sie rümpfte selbstkritisch die Nase. Blindes Vertrauen war ja auch gefährlich, was sollte das?
Bei "Ehre" hoben sich dann doch anerkennend und zugeneigter ihre Brauen. Das war eine kurze und knappe Antwort, mit der sie was anfangen konnte - und der sie auch, bei aller Bescheidenheit, zu genügen glaubte.
Bei "Wahrheit" vertieften sich dann sogar ihre Mundwinkel, dass es fast für ein wohlwollendes Lächeln gereicht hätte.

Sie wirkte nun wacher. Wer oder was immer diese Geschichte nun geschrieben hatte - da stieg sie noch nicht so ganz durch - diese Ziele sprachen für Darna eine eindeutige Sprache: Sie standen auf der Seite des Guten. Wenn Königsdrachen neutral sein sollten, aber diese Ziele verfolgten, waren sie nicht neutral, sondern gut - das war in ihren Augen ja nichts Schlimmes. Aber dann bezeichnete man sie als "gefallen"? Hrm. Irgendwo vermutete die Knappin, dass sie irgend etwas falsch verstanden haben musste. Aber sie fand diese Geschichte auch einfach ziemlich wirr.
Das Schlusswort klang banal - irgendwie zu banal. Fürchtet euch nicht vor Tod und Qual oder dem Unbekannten…
Denn wir wissen um die Wahrheit!

Ihre Brauen zogen sich zusammen. Das klingt wie nach dem Lehrbeispiel eines Manifestes mit ketzerischem Inhalt..., konnte sie sich einen gedanklichen kritischen Kommentar nicht verkneifen.
Es begann alles mit nur einem Gedanken!
Mit einem Rosenstock, kommentierte sie nüchtern. Sie schüttelte den Kopf. Graue Irritation überwog deutlich in ihrer Aura. Was für eine krude Geschichte. Und ausgerechnet die hatte Chasin besonders beeindruckt?
Warum?!

Die Worte sprudelten noch durch ihren Kopf, als Chasin sich wieder bewegte und leises Plätschern sie aus den Gedanken riss. Die Tha'Roon war aufgestanden und entstieg halb dem Becken um sich am Rand sitzend abzuseifen.
„Tarmas meinte, das erste Kapitel könnte für dich interessant sein. Mehr wollte er nicht preis geben, zu unserer aller Sicherheit.“

Darna blinzelte. Wie bitte? Chasin hatte die Geschichte nicht einfach nur so erzählt, eben weil sie sie beeindruckend gefunden hätte, sondern Tarmas hatte diese Auswahl getroffen und wies Darna hiermit auf etwas hin?
Die Knappin richtete ihre sitzende Haltung auf wie eine Puppe, die am Faden hochgezogen wurde. Eben hatte sie sich noch ins Wasser gelümmelt und hatte einer netten kuriosen Geschichte gelauscht - jetzt war sie hellhörig geworden! Erstes Kapitel? Mehr nicht preis geben, zu ihrer aller Sicherheit?
Chasin hatte gesagt, sie hätten Berichte über ihren Dämon gefunden - das hier gehörte dazu?! Es ging um Ihn!

...
...
Bamm!

Darna starrte Chasin mit leergefegtem Kopf an. Verdammt.
"Könntet... Könntet... Würdet Ihr bitte..." Ständiges blinzeln, ohne dass der Blick fixierter geworden wäre. Aber ein verlegener Purpurschleier entstand.
"Würdet Ihr das erste Kapitel wiederholen, bitte?"
Sie ächzte innerlich. Wieso hatte sie nicht besser zugehört?
Wegen irgendwelcher Bohnenranken. Ach ne - Rosenstrauch.
'Schattenrose'... interessante Bezeichnung.

Aber wenn Chasin etwas konnte, dann war es das abermalige Abrufen von Wissen und vermutlich tat sie Darna den Gefallen. Diesmal hörte die Knappin hochkonzentriert zu und starrte dabei die meiste Zeit auf einen schräg vor sich befindlichen unspezifischen Punkt im Wasser.
Mehrere Worte und Formulierungen hämmerten nun wie Hausstützpfeiler an eine gewaltige innere Glocke:
"..ich bin einer der Nachfahren eines Gefallenen."
Meint Tarmas damit tatsächlich... Ihn?! Das hat nicht Er geschrieben - oder? Oder Er ist noch ein Nachfahr dieses Nachfahren...
Wir Königsdrachen
Er sagte, es ist nur am liebsten die Gestalt eines Drachen, die er annimmt... Aber da kam noch was mit 'vielen Gestalten'! Hör gefälligst zu! WAS ist ein Königsdrache?
Es ging um einen Beobachter, der keiner mehr war.
Meine Familie kam in diese Welt als Gast und wir sind geblieben.
Dies ist unsere Heimat
Im Licht und in der Dunkelheit

..und in der Dunkelheit... Blut rauschte ihr in den Ohren.
Nicht mehr neutral.
...
Doch böse?
Aber...
...er beschützt die Portale...


"..einst wandelte ich mit meinem Schatten.."
Er meint nicht seinen körperlichen Schatten. Richtig? Sie dachte an Lyn und Fiddatan. An Fiddatan und seine... Schattenrose...
..und vielen Namen
und vielen Gestalten

Als Mann mit Flügeln. Als Schlange. Als Ziegenbock. Darnas Kopf wollte nach vorne sinken. Wieso hatte sie nicht schneller begriffen, worum es ging?
Ist es das wirklich? War diese Erzählung des Rätsels Lösung? Götter, ich bin so doof... Sie bekam Puzzleteile zugeschmissen - und hatte diesmal das Gefühl, dass es endlich die waren, die sie benötigt hatte, um endlich, ENDLICH ein Bild zu erkennen, das Sinn ergab! Und so wurden die Teile blitzschnell gedreht und an die noch einzig sinnvollen Lücken gesetzt. Es blieben immernoch Stellen offen, aber sie glaubte endlich, einen Kontext zu erkennen. Es machte Sinn! Es passte!
Namen sind Schall und Rauch - Mag sein. Und trotzdem sind sie wichtig, nicht wahr? Sie benennen dich. Sie meinen dich und nicht irgendwen anderes. Sie mögen sich ändern, aber Du weißt doch, wann DU gemeint bist.
Sie sind wie der Auf- und Untergang der Sterne.
Ja...
Es tat fast weh.
Sie sank ins Wasser und senkte den Blick ab, schloss die Augen, während sie sich mit einer Hand quälend langsam über das Gesicht fuhr.
Schatten im Licht. Funke in den Schatten.
Und Du bist der Letzte, der leuchtet. Der letzte, der fast frech und hartnäckig noch leuchtet, obwohl es schon Tag wird.
Mein Morgenstern.


Eine Weile, die sie nicht genauer benennen konnte, saß Darna nur verkrümelt in sich selbst im Wasser und musste das alles erst einmal verdauen. Konnte es zunächst noch gar nicht recht begreifen.
"Ist das wahr?", fragte sie heiser und leise, und es war nicht klar auszumachen, ob die Frage überhaupt an Chasin gerichtet war. "Ist es wahr, dass es andere Welten gibt?"
'Eure Götter'... Klar sagt Er 'Eure' Götter, wenn Er nicht mal ein Wesen dieser Welt ist.
"Ist das wahr, dass es Wesen geben können soll, noch bevor es diese Welt überhaupt gab? Wesen, die älter als die Götter sind?"
Sie sah auf, ihre Pupillen wirkten riesengroß - und Angst schimmerte durch ihre Aura.
Aber doch: sie schien eine Antwort von Chasin zu wollen!
Das ist Ketzerei.
Das darfst du einem Priester gar nicht erzählen!

Ein inneres Zittern wollte sich ihrer bemächtigen.
Wenn das wahr ist...

"Ich muss nachdenken!", rief sie nach der Antwort der Tha'roon und hielt ihren Kopf fest. "Und ich will nachdenken, ohne Euch in Gefahr zu bringen."
Das war wohl die -aufrichtig klingende - Rechtfertigung dafür, dass sie sich von Chasin abwandte, die Augen schloss oder ihren Blick mit den Händen abschirmte, je nachdem, was gerade passte.
Ihre Gedanken rasten:
Wenn das wahr ist, bin ich mit einem Wesen verbunden, das älter als die Welt ist!
Halt.
...dann... ist ein Wesen an mich gekettet, das älter als die Welt ist.

Chasin, wenn sie dennoch Darna beobachtete, sah teils Farbtöne, die sie womöglich sogar zum ersten Mal überhaupt sah: Erst ein fast überschnappendes Gefühl von... Machtbewusstsein? Sie hatte etwas ähnliches jedenfalls schon mal bei Hof beobachtet, als einem Adligen klar geworden war, dass er wichtige Fäden allein in seiner Hand hielt. Dann kippte das Empfinden bei der Knappin in... Ehrfurcht. Eine so tiefgreifende Ehrfurcht, dass es glatter Angst nahe kam.
Unbeeinflusst davon fegten Darnas Gedanken weiter:
..und tötet mich nicht.
Kann Er nicht.
Ich bin nicht nur ein Klotz an seinem Bein...
...
ich bin ein Teil von Ihm.
Er... gekettet an einen ... Menschen! Sterblich! Klein! Beim Lichtherrn, muss Er sauer gewesen sein!

Sie hatte für einen Moment regelrecht ehrlich nachfühlendes Mitleid mit Ihm.
Stopp.
Halt!
Er muss nicht derjenige sein, der diese Geschichte geschrieben hat! Er muss nicht älter als Celcia selbst sein!
Aber trotzdem sagt Er 'Eure' Götter....
Wenn Er ein Nachfahre eines Nachfahren eines Nachfahren ist...
Aber Er sagte, er ist kein Drache.
Er nimmt nur am liebsten ihre Gestalt an.
Und Er ist...
kein Dämon.

Ein Schaudern ging durch ihren Körper, brachte ihren Rücken und ihre Schultern zum Vibrieren. Es war, als fiele eine Last von ihr ab. Und so kurz wie dieses Schaudern währte, so freute sie sich. Es war ein fahles Freuen, denn es hatte einen mehr als faden Beigeschmack. Sie war gleichzeitig überfordert und hatte Angst. Unter die Dingen, die die schönsten auf der Welt waren, gehörte auf Darnas persönlicher Liste aber wohl der Umstand, wenn sie recht hatte. Das rangierte mindestens unter ihren obersten zehn, wenn es nicht unter die ersten fünf kam.
Hattest du (sie meinte damit sich selber) nicht vorhin noch gesagt: 'Dass Du ein Dämon bist, ist das Einzige, was uns noch trennt'?
...
Er ist kein Dämon.


Vor ihrem inneren Auge entstand ein Bild, wie Er im Spiegel wartete, ganz genau so wie vorhin. Und sie vor Ihn trat und den Kopf hob, um Ihn zu küssen. Wie Er nach ihr griff... und sie von großen Federflügeln sanft umhüllt wurde. Endlich eins war und Ihm etwas geben konnte. Sie! Ihm!
Äußerlich, für Chasins Aurawahrnehmung, flackerte da Elfenbein auf, ein erstaunlich intensives, klar sexuelles Verlangen. Und das bei Darna! Und dann wandelte es sich: in weiß. Nicht ohne elfenbeinerne Farbe, aber genauso eindeutig weiß.
Aber immernoch versperrte Darna ihr den Zugriff auf ihre wörtlichen Gedanken.
Ihm fehlt ein 'Schatten'! Du wolltest Ihm einen Freund wünschen! Jetzt kannst doch du selbst Ihm das geben, Er IST kein Dämon!
Freundschaft! Das ist das erste auf der Liste der für sie erstrebenswerten Dinge!
Schon wieder folgte auf den aufflammenden Enthusiasmus genauso harte Ernüchterung:
Wenn Er mich will.
Und sei nicht dumm! Er KANN sich nicht an mich binden, diese Bindung bestehen lassen: ich bin bloß ein Mensch! Und sei vorsichtig, die Liste gehörte zu einem anderen Kapitel!
Was sagte Tarmas? 'Zu unser aller Sicherheit'...
Ist Er böse?
Ist Er auf der dunklen Seite der Neutralität?

Es schwieg für einen Moment in ihr nachdenklich, dann schüttelte sie langsam für sich den Kopf.
Er kann nicht nur böse sein. Das hatte sie längst entschieden. Die Fürsorge, die Zurückhaltung, die liebevolle Art, die Er gezeigt hatte... Sie hatte sich schon vorher bis hin zu einer geheimen Gewissheit gewundert, dass das nicht zu einem Dämon passte.
Aber Er war kein Dämon.
Sicher hat Er nicht nur freundliche Seiten. Er ist ein Drache - oder etwas, was nahe an dem dran ist. Er passt auf, dass die Portale im Harax nur von 'Befugten' benutzt werden... und verteidigt sie notfalls sogar gegen Dämonen selbst.
Ordnung im Chaos wahren...

Ihr Respekt vor Ihm wuchs, als sie sich diesen Gedanken auf der Zunge zergehen ließ, während in ihr eine kleine argwöhnische Stimme noch immer zu keifen versuchte:
Du irrst! Du irrst vielleicht!
Aber was, wenn die Vorstellung, die in ihr wuchs und sich verselbstständigte, wahr war?
Wenn Er sich entschieden hatte, diese Funktion wahr zu nehmen, um einer an sich edlen, aber zutiefst undankbaren Aufgabe nachzukommen? Gehasst von Dämonen, die nicht die Ebenen wechseln konnten, wie sie wollten. Gehasst von allem menschlichen, was Ihm begegnete, denn Ihm haftete der Gestank des Harax an, dass selbst Malagen durchdrehte, wenn Er auch nur drohte, an die Oberfläche zu kommen. Gefangen zwischen allen Fronten - und nur mit einem Teil Seiner Macht. Weil sie, ausgerechnet selber eine Verfechterin der Ordnung, Ihm im Weg stand.
Sie atmete aus und starrte unfixiert ins Nichts.
War es so?
Wenn es so war, war Er edler, als sie es sich bisher hätte vorstellen können. Eine Art... Ritter mit düsterem Anstrich. Ein verkannter Held.
Ihr wurde heiß und kalt bei dem Gedanken. Was für eine Verlockung! Er hatte ihr Seine Rüstung angeboten...

Und wenn nicht?
Was, wenn sie sich schwärmerisch-naiv gerade einfach furchtbar in Ihm irrte und Sympathien - nein, mehr als das - für jemanden, für etwas entwickelte, für das jemand wie sie auf keinen Fall Sympathie zu hegen brauchte und durfte?!
Vertrauen!
Eine zuweilen verwirrende Eigenschaft der Bewohner Celcias, da sie einem entgegen gebracht wird, ohne zu hinterfragen was man ist.

Darna ächzte.
Sie konnte Ihm nicht vertrauen. Eben, weil sie hinterfragte, was Er war. Sie glaubte, dass Er nicht so böse war, wie es den Anschein machte, aber was wusste sie schon von Ihm?
Glauben heißt nicht wissen.
Wieder schwieg es kurz in ihr, bevor sie lakonisch festellte:
Witzig... Glauben ist also das ultimative Vertrauen. Ja.
Du glaubst viele Dinge, Darna. Und in vielen Dingen irrst du dich vielleicht. Interessierte dich das bislang? Nein. Du glaubst.

Sie nahm die Hände von ihrem Gesicht, legte sie um ihre Oberarme und starrte auf einen leeren Punkt. Sinnierend spürte sie dem Gefühl nach und rief es sich zurück in Erinnerung, wie Er sie umarmt hatte. Diese Wärme. Diesen Schutz. Diese Vorbehaltlosigkeit.
Daran war nichts falsch gewesen.
Nichts gespielt. Kein höherer, niederträchtiger Plan.

Sie schwieg eine Weile.
Viele leise Zweifel, lauter 'was wenn's, lauter Für und Wider waberte ihr noch durch den Kopf, ohne dass sie sie so wirklich klar hätte formulieren können und wollen. Nur die dumpfe Sorge, was die Drachen davon halten würden, wenn sie sich... nicht von Ihm trennen wollte? Ernsthaft?
Sie blinzelte überfordert.
"Und was machen wir jetzt?", fragte sie dumpf in den Raum.

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 9. Oktober 2019, 20:10

"Und was machen wir jetzt?"
, fragte sie dumpf in den Raum. Als sich Darna dann endlich zu Chasin so weit umdrehte, wie es für eine gepflegte Konversation schicklich war, entdeckte sie, dass eben jene Tha'Roon sie eher unschicklich mit riesigen Augen und halb offen stehenden Mund anstarrte. Als Darnas Aura abermals irritiert leuchtete, blinzelte die rothaarige Frau und rieb sich einen Moment lang die tränenden Augen. Und ja, sie hatte beide Augen offen!
In einem war nur kein gewöhnlicher Augapfel, wie man es vielleicht erwartet hätte, sondern ein feiner runder Kristall (Brilliant), der mit geschätzten tausend Fassetten in allen Farben des Regenbogens ihr entgegen funkelte. Nachdem Chasin dann mit Reiben fertig war, blieb das vernarbte Auge auch wieder zu. Sie nickte ein paar Mal nachdenklich vor sich hin, als ginge sie ihre eigenen Eindrücke noch mal durch und sah dann wieder Darna an. Ihre Antwort war kurz, klar und furchtbar simpel:
„Wir?... Nichts!. ...Nach all den Gefühlen, die du gerade durchwandert bist, gehe ich davon aus, dass Tarmas Erfolg mit seinem Tipp hatte und... du nun zu einer Entscheidung kommen kannst.“
Konnte sie das?

Bei all den Gedanken und Grübeleien, vermutlich teils richtig, teils eher wagen Erkenntnissen, die sie gewonnen hatte, hatte sie die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass ER ihr leise im Hintergrund zuhörte. Aber wie er nun mal war, und wie er auch gesagt hatte, war das hier gefährlich. ER schwieg dazu. Von ihm würde sie nicht gesagt bekommen, was richtig und was falsch war. Er würde ihr auch nicht helfen, sich zu entscheiden. Und überhaupt?!? Jetzt kannte sie zwar die eine Seite, aber was war mit der ANDEREN?
Auch wenn sie jetzt vielleicht eine winzige Vorstellung von dem hatte (vermutlich mit Fehlern), von dem was ER war, so wusste sie durch die Geschichte auch ein wenig mehr über die Drachen. ...Sofern man einem Märchen Glauben schenken konnte. Und schon war sie wieder beim Thema „Glauben“ - dem ultimativen „Vertrauen“! Sie glaubte an Lysanthor, denn damit war sie aufgewachsen, aber konnte sie auch … an einen Drachen glauben? War das so schwer? Noch vor wenigen Tagen waren Drachen eher ferne mystische Geschöpfe für sie gewesen. Und jetzt hatte sie sie leibhaftig gesehen, war in ihrer Stadt und nun galt es zu entscheiden, ob sie weiter mit einem Dämon...oder auch Nicht-Dämon verbunden sein wollte, oder an den Bund mit einem Drachen glauben sollte.
Einen Teil der Geschichte hatte sie nun so weit entschlüsselt, wie es wohl für sie möglich war. Doch was war mit den Drachen? Wie funktionierte der Bund? Sicher hatte sie noch tausend andere Fragen, die es abzuwägen galt! Doch ein Problem, dass sie erkannt hatte, dass sie sogar selbst betitelt hatte, dass drängte sich nun langsam von Zweifeln durchzogen in den Vordergrund:

Was wollte ER?

Wenn er wirklich dieses mächtige Wesen war, was sie schon fast glaubte. Dann wollte er doch bestimmt von ihr befreit werden. Dahingehend hatte er ihr ja sogar geholfen und sogar geraten, auf die ein oder andere Weise. KONNTE sie sich denn überhaupt entscheiden? Sicher, aber was bedeutete es, wenn sie IHN behielt? Er war gewiss kein Haustier, dass man an die Leine legen konnte. Wollte er sie? Als Partnerin? Als Freundin? Als Schülerin? Als Bettgefährtin? Würde er sie weiter so rücksichtsvoll behandeln, wenn sie ihren eigenen Willen durchsetzte? Ängste konnten grausame Ratgeber sein und im Zweifeln war Darna schon immer Weltmeisterin. Was würde passieren, wenn sie sich FALSCH entschied? Was war überhaupt für IHN richtig? Sie wusste es nicht und hatte sich auch nie darum gekümmert es heraus zu finden. Was scherten einen gläubigen Menschen die Wünsche eines Dämons?! So hatte sie vermutlich früher argumentiert, aber heute?
Trotz allem, hatte sie ihre geliebten Antworten bekommen und viele der Puzzleteile zusammen fügen können, die noch lose herum gewirbelt hatten. Ja, Löcher gab es immernoch, aber irgendetwas in ihr, vielleicht auch ER, war zufrieden.
Gut.
Nicht perfekt, aber perfekt.
Auf einer Skala von 1-10 eine ordentliche 8.
Genau - das - fühlte - sie. --- von ihm. Wenn sie genauer hin fühlte, dann vielleicht sogar eine 9..., aber er wollte sie wohl nicht zu sehr loben. Nicht, dass sie hochnäsig wurde.
Toll, jetzt wurde sie auch schon von ihm bewertet. Aber mehr gab es nicht. Kein lobendes Schulterdrücken, kein Lächeln oder gar ein paar Worte. ER saß nur still irgendwo in der Ecke ihres Unterbewusstseins und – beobachtete.

Also.
Was war jetzt zu tun? Außer vielleicht noch ein bisschen zu schwimmen, sich irgendwann abzutrocknen?
Irgendwann musste sie sich entscheiden!
Aber Darna wäre nicht Darna, wenn sie nicht auch die andere Seite eingehend beleuchten wollen würde. Dem entgegen stand allerdings das, wonach die Drachen wohl strebten... Vertrauen.
Glauben, ohne zu hinterfragen?
Konnte sie das?
Sich einfach mal fallen lassen?
Einem kleinen Wesen in einem Ei eine Chance geben, vielleicht sogar ohne zu wissen, was für ein Drache sich daraus entwickeln würde? Wie lief überhaupt die Entwicklung eines Drachen ab? Was war mit dem Ei geschehen, in das Fiddatans Seele eingetaucht war?
Und schon kamen die Fragen wieder... und die Ängste.
"Das älteste und stärkste Gefühl ist Angst, die älteste und stärkste Form der Angst, ist die Angst vor dem Unbekannten.“ ((ooc: H.P. Lovekraft))
Ach ja, und Chasin saß ja auch noch hier bei ihr und musterte das farbenfrohe Spiel ihrer Auren.
„Sich für etwas unbekanntes zu entscheiden, das benötigt wohl den größten Mut.“
Chasin sah nachdenklich an sich hinunter in das diffus milchige Wasser.
„Unsere beiden Personen sind an sich nicht zu vergleichen, aber vielleicht hilft es euch, wenn ich euch verrate...“
**PLATSCH**
Ein Stück weit entfernt war etwas ins Wasser gefallen. Die Wellen bewiesen den Vorgang und zeigten an, dass der Gegenstand schon größer als eine Faust hatte sein müssen. Durch das feinperlige Oberfläche konnte man aber nicht sehen was es gewesen war und Chasin starrte etwas echauffiert in Richtung der Wand, die hinter dem Ereignis lag.
„Gut, dann verrate ich eben nichts...“
Das Chasin mal um eine langatmige und meist ohnehin schwer zu verstehende Erklärung verlegen war, das kam selten vor. Sie wandte sich nun ganz Darna zu, betont weg von der Ecke, wo es eben geplanscht hatte und sah sie eindringlich an.
„Vertrauen ist eine gute Sache, denn was man gibt, erhält man auch zurück.“
Sie lächelte kurz! Dann stand sie auf und begann sich gründlich und ausgiebig abzutrocknen. Chasins Auftrag wahr hier wohl erledigt. Wenn Darna noch etwas erzählten wollte, dann hob sie nur leicht die Hand, wie die edlen Damen bei Hof es manchmal taten und entschuldigte sich mit einem kleinen Kopfschütteln. Sie selbst hätte wohl gern fleißig ihre Erkenntnisse mit Darna geteilt, doch sie waren hier noch neu in Drachma und auch hier gab es Regeln.
Regeln zu befolgen war etwas, dass Darna gewiss verstand. Also zog sich Chasin nach einer ausgiebigen Hautpflege an. Das Gewand, was sie da mitgebracht hatte, es ähnelte einem Laken (Tunika), dass man mit einer langen Schnur in Form brachte.
Zum Abschied gab es dann doch noch einen kleinen Hinweis:
„Wenn du Fragen bezüglich Drachmas oder seiner Bewohner haben solltest, dann wende dich an eben jene. Sie sind uns aufgeschlossener, als ich anfangs vermutet hatte. Das hier...“
, dabei machte sie eine ausladende Handbewegung.
„...das könnte etwas richtig ...GUTES... werden.“
Dann ging sie.

Plötzlich war Darna allein.

Ganz allein!

Keine Tha'Roon, keine Lichtmagier und auch keine Drachen.
Was jetzt? Sie fühlte sich nicht anders als sonst. Kein drohendes Gefühl, dass etwas näher kam, nichts was in ihrem Unterbewusstsein seine lauernden Kreise zog und darauf nur wartete, dass sie allein war. Nur das sanfte Plätschern ihrer Umgebung und ihre eigenen Gedanken leisteten ihr Gesellschaft.
Was war ER für ein Arsch, dass er immer nur zu ihr sprach, wenn er sie dann auch so richtig ärgern ...nein, wenn er sie damit reizen konnte. Er war eben ein stiller Beobachter ...
… und das eigentlich schon ihr ganzes Leben lang.
Trennung oder Nicht-Trennung?
Das war dann wohl die Frage.

Wahrscheinlich wartete ER genauso auf eine Antwort darauf, wie SIE.
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Darna von Eibenau
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Freitag 18. Oktober 2019, 00:47

"Und was machen wir jetzt?" Sie wendete sich Chasin zu und erstarrte. Die Tha'Roon sah sie selber eher unschicklich mit riesigen Augen und halb offen stehenden Mund an. Der kurze Anblick des geschliffenen Edelsteins nahm Darna gefangen. Er leuchtete ihr in tausend Facetten und allen Farben des Regenbogens entgegen.
Wie wunderschön...
Chasin rieb sich die tränenden Augen und in Darna regte sich leichte Sorge. War alles in Ordnung? Was war gerade passiert, was ihr entgangen? Nachdem Chasin dann mit Reiben fertig war, blieb das vernarbte Auge auch wieder zu, was Darna bedauerte.
Schade. Warum lässt sie das verborgen? Erst verspätet ging ihr auf, dass ein solcher Edelstein, wenn einfach gestrickte Menschen ihn erblickten, sicher Begehrlichkeiten weckte.
Allein der Gedanke, dass irgend ein skrupelloser Geselle ein solches Schmuckstück selbst aus einer Augenhöhle entfernen würde, nur weil es ein Edelstein war, weckte in Darna Ekel und Abscheu. Zumal der Stein ja sicher irgend einen Zweck hatte?
Aber darum ging es gerade nicht. Chasin antwortete ihr kurz, klar und furchtbar simpel:
„Wir?... Nichts!. ...Nach all den Gefühlen, die du gerade durchwandert bist, gehe ich davon aus, dass Tarmas Erfolg mit seinem Tipp hatte und... du nun zu einer Entscheidung kommen kannst.“

Zu einer Entscheidung? Die Knappin blinzelte weiterhin überfordert und schien von einer Entscheidung weit entfernt zu sein. Oder?

Tief in ihrem Innern spürte sie, dass sie sich gefühlt längst für Ihn entschieden hatte. Wann? Das hätte sie kaum beantworten können. Als Er sie umarmt, regelrecht umhüllt hatte, nachdem sie Leon entflohen war? Vielleicht. Ja, vielleicht. Er hatte ihr keinen Vorwurf gemacht, hatte sie beruhigt und Verständnis gezeigt, selbst obwohl Er eigentlich kein Verständnis für ihr Verhalten und eine andere Meinung hatte. Er hatte sie weder ausgelacht, noch gespottet. Er hatte überhaupt nie gespottet. Er hatte sie geneckt, gereizt, mochte mal frech oder anmaßend gewesen sein - aber Er hatte nie gespottet.
Und das reicht schon, um deine Zuneigung zu gewinnen?, spottete sie also mal wieder über sich selbst; aber es blieb ein leiser Gedanke.
Und ja, Er hörte auch jetzt gerade ihren Gedanken zu. Natürlich tat Er das, sie störte sich nicht einmal mehr wirklich daran. Er konnte sie ja auch nicht ganz wegschieben.
Womit sie wieder bei der Frage waren, was Er eigentlich wollte.

Sie spürte, was Er von ihr dachte. Auf einer Skala von 1-10 eine ordentliche 8 also, so so. Was Er von all dem hier hielt - und von ihr - das interessierte sie durchaus, und da auch Chasin den Spielball bei ihr ließ, lauschte Darna genauer darauf, was sich in der Ecke ihres Unterbewusstseins tat. Das vielleicht sogar eine 9 'überhörte' sie großzügig. Dass Er so viel von ihr hielt, überraschte sie fast - hätte sie nicht viel weniger verdient, so eklig, wie sie zu ihm gewesen war? Und nein, hochnäsig wollte sie auch nicht werden. Innerlich schmunzelte sie. Dann atmete sie tief durch und ließ den Blick unbestimmt einmal schweifen. Eine Entscheidung...
Konnte sie das überhaupt? Und konnte Er das? Es ging ja nicht nur um sie beide. Immernoch standen die Frage als auch die Sorge im Raum, was die Drachen und allen voran ihr König davon halten würden, wenn sie im Bund mit... so einem Wesen war. Wobei, war das auch jetzt noch der Fall? Wenn das stimmte, was sie gehört hatte, war Er so eine Art Drache... eine Urform von Drachenartigen. Ein "Gefallener", oder ein Nachfahre derer.
Es spielte bei manchen wohl keine Rolle, was für Drachen genau die Drachen jeweils waren, ihre Erschaffer erfreuten sich an allen - selbst den Dunklen. Und selber neutral sein...
So ganz stieg Darna durch diese Konstellationen noch nicht durch. Mit ihren Moralvorstellungen verwirrten sie solche Konzepte eh ungemein. Würde der Drachenkönig die Anwesenheit Freizuls also akzeptieren, gar gutheißen? Sie wusste es nicht.
Wenn ja, klang das nach einer spannenden Sache.
Sie wurde dadurch den Fluch nicht los - wobei selbst diese Überzeugung frisch ins Wanken geraten war. Ihr Untermieter hatte mal gesagt, dass es so gut wie unmöglich sein würde, den Fluch zu beenden, solange Er an sie gebunden war. In Ordnung. Aber wenn sie es inzwischen richtig verstanden hatte, war der Fluch, vor allem seine Aktivierung, weniger eine Frage von äußeren Einflüssen, sondern ... eine 'Kopfsache'?? Also etwas, was an ihrem Denken falsch lief? Dann... konnte man das ändern?
Vorsichtig zog sie sich von dieser Gedankenschleife zurück. Sie führte jetzt nicht weiter; aber es war ein loser Faden, der kitzelte und ihr keine echte Ruhe ließ.

Und wenn der Drachenkönig von Freizul nichts hielt? Ihn gar hasste, sie Drachmas verweisen würde? Es war ja nicht so, dass sie nur aus persönlichen Gründen hier war. Ihr König hatte sie mit einem Schreiben hierher gesandt, wahrscheinlich mit einer Bitte um Unterstützung in einem bevorstehenden Krieg gegen die Dunkelelfen.
Wenn Darna sich so die Lage in Drachma anschaute, war ihr klar, dass von hier eigentlich nicht viel Hilfe zu erwarten war. Drei Drachen gab es hier. Die waren, jeder für sich allein schon betrachtet, ein ungemeiner taktischer Punkt, den kein General hätte außer acht lassen dürfen, aber es waren eben nur drei. Und sie hatten hier offensichtlich eine Aufgabe. Einer von ihnen war unterwegs, nur einer, und trotzdem war dieses Fernbleiben bereits zu spüren, hatte drastische Auswirkungen. Die Knappin schob missmutig ihren Unterkiefer herum. Wäre sie sachlich betrachtet in so einer Lage, sie würde das Gesuch bedauernd, aber bestimmt ablehnen. Wenn der Drachenkönig anders entschied, dann mussten es emotionale, selbstlose oder ethische Gründe sein. Die Dunkelelfen waren auf dem Vormarsch... und das hieß, dass unter ihnen entsetzliches Leid entstand. Wenn Jorsan fiel, war das für die Anhänger der lichten Götter eine mittlere Katastrophe. (Und von dem Fall Pelgars wusste sie noch nicht einmal.)
Ob das den König von Drachma, hier in seinem Gebirge hinter hohen Felswänden hockend, überhaupt interessierte?
Darna aber hatte einen Auftrag und war fest entschlossen, diesen zu erfüllen, so gut sie konnte. Und wenn es dazu kam, dass der Drachenherrscher sie seiner Stadt verwies, 'nur' weil sie sich für Freizul entschied, dann...
dann...
Oh Götter, stand Er etwa trotz allem und immernoch SO niedrig in ihrer Priorität, dass sie Ihn für einen diplomatischen Winkelzug opfern, hergeben würde?!
Darna kniff die Augen zu. Das gäbe auf Seiner Skala sicher mindestens sechs Punkte Abzug, und sie könnte es verstehen! Wenn der Drachenkönig sie rausschmiss, musste sie eben mit Freizul selber den Dunkelelfen den Harax heiß machen.
Ähm. Wenn Er sich denn wiederum für sowas hergab. Was interessierten Ihn schon Menschen und Königreiche? Ebenfalls nichts, was sie nicht verstanden hätte.

GAAAAAAAAAAH!
Das war doch zum Ausrasten!!!

Und wenn sie alles losließ? Sich selbst und Freizul frei gab und sich auf ein Drachenei einließ? Wenn sie denn für würdig befunden wurde. Aber mal angenommen. Wieder drängte sich in ihr die Frage auf, was das für ein Drachenei sein sollte, das in der Lage war, Ihn zu vertreiben.
Und dann? Dann hing sie mit einem Drachenjungtier hier, das sicher nicht so schnell aus der Obhut Drachmas entlassen wurde? Und währenddessen wurde draußen Jorsan überrollt. Kein prickelnder Gedanke. Er erregte sogar ungemeinen Widerwillen in ihr. Wie lange brauchte ein Drache überhaupt, um zu wachsen? Würde sie dann hier ein Jahrhundert mit einem kleinen schuppigen Etwas herumsitzen und Drachenscheiße schaufeln?
Ich glaube, du redest es dir gerade schlimmer, als es ist..., regte sich eine mahnende Stimme. Sie rieb sich massierend die Stirn.
"Das älteste und stärkste Gefühl ist Angst, die älteste und stärkste Form der Angst, ist die Angst vor dem Unbekannten.“
Ach ja, und Chasin saß ja auch noch hier bei ihr und musterte das farbenfrohe Spiel ihrer Auren. „Sich für etwas unbekanntes zu entscheiden, das benötigt wohl den größten Mut.“

Die Knappin schaute auf und so etwas wie traurige Belustigung machte sich in ihr kurz breit.
Was, noch mehr Mut?
"Wie viel denn noch?", fragte sie leise und ließ den Blick zu Boden sinken. Frech hatte sie nicht wirken wollen, schließlich wollte ihr die Tha'roon ja nur helfen.
Chasin sah nachdenklich an sich hinunter in das diffus milchige Wasser. „Unsere beiden Personen sind an sich nicht zu vergleichen, aber vielleicht hilft es euch, wenn ich euch verrate...“
**PLATSCH**
Ein Stück weit entfernt war etwas ins Wasser gefallen.

Die Knappin zuckte zusammen und fuhr auf, abwehrbereit, was immer das gewesen war - zur Not aus dem Wasser raus! Was war das gewesen?
Die Wellen bewiesen den Vorgang und zeigten an, dass der Gegenstand schon größer als eine Faust hatte sein müssen. Durch die feinperlige Oberfläche konnte man aber nicht sehen was es gewesen war und Chasin starrte etwas echauffiert in Richtung der Wand, die hinter dem Ereignis lag.
„Gut, dann verrate ich eben nichts...“

Die Geister. Oder einer der Geister. Wie auch immer. Aber wie hatte der einen so großen Stein ins Wasser schmeißen können? Oder war das nur eine Art Schlag gewesen?
Darna schüttelte etwas den Kopf, irritiert und um den Schrecken los zu werden. Der Tha'roon war gerade der Mund verboten worden. Der Vorgang rief Darna in Erinnerung, dass sie hier nicht alleine waren.

Wann bin ich schon das letzte Mal alleine gewesen..?

Dieser selbst für Darna unerwartet melancholisch werdende Gedanke, auch wenn sie nur mal wieder etwas flapsiges hatte denken wollen, ließ eine seltsame Leere in ihr zurück.
Alleine?
Richtig alleine?
Das war ihr oft so erstrebenswert vorgekommen, selbst jetzt, wo sie einfach nur etwas Privatsphäre gern gehabt hätte, aber was...
wenn...
sie wirklich alleine bliebe?
Kein Drache.
Freizul fort.
Wieder ekelhafte Stille in ihr. Sie hatte mal bekundet, dass sie diesen Preis zu zahlen bereit wäre, nur um ihren Untermieter los zu werden, und irgendwie stand sie noch immer zu diesem Wort, aber die Konsequenz daraus schälte sich wie ein unglaublich tristes Gemälde vor ihrem inneren Auge heraus: irgendwo starb irgend ein Mädchen in einer zu großen Rüstung auf irgend einem Schlachtfeld einen sinnlosen Tod.
Tja.
Du meinst, ohne übermächtige Begleitung bist du also alleine nichts wert? Pfh!
Grrr...


Sie schaute auf und musste ihre Gedanken selber aus diesem ekligen Loch fischen. Chasin sah sie eindringlich an.
„Vertrauen ist eine gute Sache, denn was man gibt, erhält man auch zurück.“ Sie lächelte kurz!
Darnas Miene blieb ungerührt, nur eine Wölbung der Stirn verriet den Ansatz einer Denkfurche, die sie aufgrund ihrer Jugend noch nicht hatte.
Vertrauen in wen? Oder auf was? In das Urteil des Drachenkönigs? Darauf, dass Freizul tatsächlich nicht überwiegend den Prinzipien des Bösen folgte?
Als Darna irgend etwas in der Art fragen wollte, hob Chasin nur leicht die Hand, wie die edlen Damen bei Hof es manchmal taten und entschuldigte sich mit einem kleinen Kopfschütteln. Sie selbst hätte wohl gern fleißig ihre Erkenntnisse mit Darna geteilt, doch sie waren hier noch neu in Drachma und auch hier gab es Regeln.
Regeln zu befolgen war etwas, dass Darna gewiss verstand. Also zog sich Chasin nach einer ausgiebigen Hautpflege an. Das Gewand, was sie da mitgebracht hatte, es ähnelte einem Laken (Tunika), dass man mit einer langen Schnur in Form brachte. Zum Abschied gab es dann doch noch einen kleinen Hinweis:
„Wenn du Fragen bezüglich Drachmas oder seiner Bewohner haben solltest, dann wende dich an eben jene. Sie sind uns aufgeschlossener, als ich anfangs vermutet hatte. Das hier...“, dabei machte sie eine ausladende Handbewegung.
„...das könnte etwas richtig ...GUTES... werden.“
Dann ging sie.

Die Knappin sah ihr nach und atmete in einer Mischung aus Ratlosigkeit und Angespanntheit aus. Sie hatte sich während Chasins Hautpflege ebenfalls still gewaschen, so weit es geboten war und wurde das Gefühl nicht los, dass hier gerade... irgendetwas vor sich ging, was sie nicht verstand oder sogar nicht mal mitbekam.

Und dann war sie plötzlich allein.
Ganz allein!
Naja - bis auf einen Geist, der Steine ins Wasser schmiss? Zum Glück hatte er Chasin den Stein nicht an den Kopf geworfen. Darna fühlte sich allein, und doch nicht allein. Aber sie war wohl so allein, wie sie sein durfte. Ihre Brauen zogen sich irritiert zusammen. Man ließ sie wirklich unbeaufsichtigt?! Naja, bis auf einen Geist? Oder auch nicht. Während sie innerlich zu der Meinung gelangte, dass es eigentlich eine ungemeine Ehre war, dass sie gerade ohne offensichtliche Aufpasser irgendwo sein durfte, wuchs die Nervosität. Wurde jetzt irgendwas von ihr erwartet? Sollte sie irgendwas tun? Zum König marschieren und ihn fragen, ob ihm Freizul, ein Wächter über Haraxportale, in den Kram passte?
Passte ihr das denn in den Kram? Recht spät erst erschloss sich ihr eine weitere Dimension ihrer Überlegungen: wenn sie sich mit Freizul einließ, ließ sie sich ja nicht nur mit ihm ein. Nein, sie würde sich zwangsläufig auch mit Dämonen beschäftigen müssen.
Kein einladender Gedanke.
Wobei... Dieser Hund...
Und ein Umfeld, das sicher von Zeit zu Zeit unter den Auswirkungen leiden würde. Schön, dass Freizul sie beschützen konnte. Aber Leon... hatte Narben auf dem Rücken.
Gequält kniff sie die Augen zusammen. Scheiß Vertrauen!
Tja. Aber ein Drache? Konnte der umfassend alles beschützen? Auch nicht.
Leon hatte aber 'gedroht', dass sie ihn wohl verlieren würde, wenn sie Drachenritterin wurde. Also lag doch Freizul nahe? Wobei Leon wohl davon ausging, dass es dann auf eine letztgültige Trennung hinaus laufen würde. Kollateralschaden durch Dämonen in Weißenfels wollte sie auch nicht verantworten.
Sie schnaufte frustriert.

Wohin mit ihr? Sie schaute durch das Gewölbe.
"..Das hier...könnte etwas richtig ...GUTES... werden.“
Etwas in Darnas Augenpartie verhärtete sich. Etwas Gutes.
Etwas Gutes.
Das hallte in ihr nach. War es ein Hinweis gewesen? Drachma. Etwas Gutes. Als sie nach Drachma aufgebrochen waren, schien es die Lösung aller Probleme gewesen zu sein, und jetzt? Freizul hatte sie gewarnt, dass ihre Trennung schwerer wurde, je mehr sie über ihn erfuhr. Hatte Er recht? Es schien so. Aber doch nur, weil sie begriff, dass Er... gar nicht so war, wie es von außen erst den Anschein machte?
Hier war das Gute, und bei ihm.. - nicht? Das schien ihr jetzt so naiv zu sein! Es WAR naiv!
Klar war hier an den Drachen bislang nichts auszusetzen, im Gegenteil, aber...
...aber!
Oh verflucht noch eins!!!!
Immernoch wirbelte ihr alles mögliche Für und Wider im Kopf herum und drohte sie regelrecht zu lähmen. Sie schnaufte frustriert, hielt die Nase zu und tauchte ein mal ganz im Wasser unter, wieder auf, strich sich die nassen Haare nach hinten, was ein Haareraufen ersetzte.
Fang an, klarer zu denken! So kommst du nicht weiter!
Einige Fragen konnten jetzt, hier, keine Antwort finden. Wie zum Beispiel die, was der Drachenkönig zu all dem sagen mochte. Andere Antworten konnte sie aber schon bekommen. Wie zum Beispiel die von Ihm.
Darna sah auf die Wasseroberfläche. Milchig trüb. Keine Spiegelung möglich. Pfh... Sie drehte sich um und suchte in der Nähe des Beckenrandes nach einer glatten Steinfläche. Etwas mit Wasser benetzen, und sie hätte... Hm. Brauchte sie denn einen Spiegel?
Sie lehnte sich zurück und versuchte, zur Ruhe zu kommen.
Er musste sich köstlich über sie amüsieren, oder?
Wobei, Er spottete ja nicht.
Ruhig!
Götter, ihr Herz raste ja!

"Was möchtest du?", wisperte sie leise, als sie gerade so das Gefühl hatte, dass der Sturm in ihr so weit zur Ruhe gekommen war, dass sie wieder auf ihren Untermieter lauschen konnte. Prompt ersparte sie sich auch das verbale Formulieren. Hörst du mich?, tastete sie behutsamer nach ihm. Wobei - die Frage war Unfug, wurde ihr schnell klar. Natürlich hörte Er sie. Sie formte in Gedanken die Vorstellung eines höflichen Anklopfens, was sie innerlich schmunzeln ließ, äußerlich nur erahnbar ihre Mimik änderte.
Störe ich?, lugte sie gefühlt um die Ecke und streckte ihre innerlichen Fühler aus, während ihr Atem ruhiger wurde und sie die Augen schloß, sich vom Wasser treiben ließ, soweit es die bequeme Sitzhaltung erlaubte.

Wollte Er sie? Was hielt Er von all dem hier?
Was konnte sie Ihm bieten?
Freundschaft.
Gesellschaft.
Vermutlich sogar mehr als das.
Obwohl Er sicher gute Gründe hatte, den Umstand zu schätzen, dass Er 'alleinstehend' war. Darna hatte im Laufe ihrer Ausbildung und im Kontakt mit Militär, Rittern und anderen Leuten, die sich berufsbedingt in Gefahr begaben, von dem Argument gehört, dass in mehreren Aspekten es Vorteile hatte, wenn Kämpfer keine Familie hatten und keine Personen, die ihnen nahe standen. Man war nicht mit ihnen erpressbar, man musste nicht auf sie Rücksicht nehmen, es gab keinen, der einen vermisste. Ja, es hatte Vorteile.
Nüchtern betrachtet.
Und doch wuchs Stärke aus Gemeinschaft. Niemand kämpfte motivierter und leidenschaftlicher als jemand, der für Menschen kämpfte, die er liebte. Einsamkeit war ein furchtbarer Begleiter. Sie konnte Ihm... mehr bieten.
Jetzt bist du es, die Ihn verführt, und nicht anders rum? Witzig...
Aber vielleicht gewährte sie Ihm gar einen anderen Blickwinkel, einen Blick über Seinen eigenen Tellerrand? Dauernd hatte Er es mit Dämonen zu tun, dauernd mit Beschwörern, mit machtgierigen Menschen, die nach allen möglichen Formen von Rache und Zerstörung verlangten...
Konnte sie Seinen Blick auf das Gute im Menschen wieder herstellen? Bewahren? Oder würde in Seiner Begleitung das Dunkle auf sie selber abfärben?
"Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Ihr die Kontrolle verliert...", hallten Zanfars Worte noch immer in ihr nach. Ja, die Gefahr bestand sicher.
Schützen wir uns selbst und uns gegenseitig, wenn wir uns trennen? Sicher. Aber... Was möchtest Du? Bitte sag mir, was du denkst..., flüsterte sie sanft, ein wenig melancholisch in Gedanken und suchte Seine Nähe.

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Freitag 18. Oktober 2019, 12:19

Wieder einmal waren ihre Gedanken so durcheinander geraten, dass er seine 8 wohl am liebsten zurück gezogen hätte. Aber so war sie nun einmal... jede Information die es anzunehmen galt, die wurde gedeutet, hinterfragt und durchleuchtet... aber manchmal war es die Stille, die die Wahrheit in sich trug. Stille, die Darna kaum ertrug. Ihr Dämon schwieg und das war auch gut so...an diesem Ort! Doch machte es sicher nicht leichter zu ertragen.
Darna ließ sich in dem See treiben und blickte auf. Ausgerechnet der Blick gen Himmel ließ sie ihn finden. Sofort fühlte sie sich ihm näher. Die Decke über ihr schimmerte von Feuchtigkeit und unscharf konnte sie dort an manchen Stellen ihr Spiegelbild erkennen. Sie trieb ob bewusst, oder unbewusst, getragen von der sanften Strömung in einen flachen Bereich, in dem sie sich langsam im Kreis zu drehen begann. Ihr Spiegelbild wachte über sie...

...und langsam tauchten Gefühle aus dem Dunkel...
ER sprach nicht zu ihr, aber er war bei ihr. Sie war nicht allein. Aber so viel ging ihr durch den Kopf...
Was würde sein? Was wenn sie bei bei ihm blieb? Was dachte er dazu? Was bedeutete es mit ihm zusammen zu sein?
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eurielle – burnig cold
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https://songtext-ubersetzung.com/l/z/49 ... ning-cold/
übersetzung

Darna sah zu sich auf in den Spiegel und Zeit wurde relativ. Alles geriet in Fluss und der See um sie her nahm die Farben ihrer Gedanken an. Eine Frage stellte sich ihr schon lange? War es Liebe? Wenn es das war, was fühlte sie dann? Erwiderte er ihre Gefühle? War es die Liebe zu dem Kind, was er seit ihrer frühsten Kindheit beschützte? Alles hatte an diesem Scheiterhaufen begonnen...ungewollt...kalt und ohne Liebe...kalte Liebe...und doch hatte es ihn an sie gebunden. Er hatte sie mit seinem kalten Feuer vor den Dämonen beschützt. War das Liebe? Oder beschützte er nur sein Eigentum, die Hälfte, die auf dieser Welt bedroht wurde von einem Fluch. Ihr Herz war in den Flammen nicht verbannt, die der Fluch über sie ausgegossen hatte... weil ER da war...
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bihind blue eyse (LIMP)
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http://www.songtexte-kostenlos.com/limp ... tzung.html
übersetzung

Aber was war er ? Was wollte er? Was fühlte er? Er war gebunden an sie... war er frei?
Nein – und sie war dafür irgendwie auch mit verantwortlich.
In seinem Herz regierte die Rache. Er würde niemals frei sein, wenn sie blieb.
Er war verdammt zu einem Leben im Exil, durch sie beraubt einen Teil seiner Macht, fern ihrer Realität und es schmerzte.
Er war ein Gefallener...
Darna sah auf zu der spiegelnden Decke.
Sie sah ihre eigenen Umrisse und jetzt auch die einer weiteren Person... Sie legte ihren Kopf zur Seite, doch da war niemand...nur im Spiegel war er bei ihr... Sie trieben umeinander, ihre Körper in entgegengesetzte Richtung weisend, doch in der Mitte... Fast berührten sich ihre Hände... Sie sah zu ihm hinauf und gleichzeitig spürte sie ihn neben sich. Sanft berührten sie die Wellen seines Körpers und zeigten ihr, dass sie nicht alleine war... Sie sah hinauf in seine blauen Augen und erinnerte sich an das erste Bild im Spiegel....noch bevor er Leons Gestalt angenommen hatte um ihre Zuneigung zu gewinnen, um es ihr leichter zu machen...
Sie hatte ihn in seiner Rüstung gesehen...Bilder...ihrer gemeinsamen Vergangenheit flammten auf:
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https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/56 ... 78087c.jpg
...der Wächter, den sie in seinem Palast gesehen hatte...
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https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/73 ... d37d0b.jpg
… sein Buttler...
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http://vignette4.wikia.nocookie.net/rid ... 1114183526
...der Rakh Fauthar‘, der Jäger aus der Dunkelheit, den er ihr als Begleiter eine Zeit lang zur Seite gestellt hatte...
Aber vor allem war da sein Anblick... seine Gestalt neben ihrer, seine Rüstung die im milchig hellen Wasser trieb und nicht unter ging... alber Hummeln konnten auch nicht fliegen. Was war schon logisch, wenn man mit einem Dämon verbunden war...
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https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/or ... 0062c2.jpg
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https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/73 ... 188468.jpg
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http://www.cdn.unleashthefanboy.com/wp- ... jpg?4dbf7b
Ihr Freizul – ihr „Morgenstern“...
Seine blauen Augen sahen zu ihr hinab...
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evernessence lost in paradise
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http://www.songtexte.com/uebersetzung/e ... 6f495.html
songtextübersetzung

Was wenn er so menschlich wäre, dass er sie lieben könnte? Wie ein Vater, wie ein Bruder, wie ein Geliebter? Gab es denn diese Hoffnung für die beide?
Inzwischen glaubte sie an ihm. Sie vertraute ihm...
In ihm fühlte sie das Echo eines grausamen Verlangen, dass sie verbrennen könnte... Er lebte im Harax, in seinem dunklen Paradies.
Wie würde seine Liebe sie verändern?
Was fühlte er er bei dem Gedanken, dass sie gehen würde?
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evernessence my heart is broken
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http://www.songtexte.com/uebersetzung/e ... 6f9eb.html
songtext übersetzung

Würde er sich ihrer Liebe erinnern? War eine Trennung nötig? Würde es ihr Herz brechen?
Würde ihr dunkler Engel darunter leiden wie sie es würde?
Konnte sie so weiter leben?
Wollte er mit ihr weiter leben?
Es zerriss sie fast...
...aber es fühlte sich so sehr nach Abschied an!
Was das hier das „Auf Wiedersehen?“
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evernessence my immortal
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http://www.songtexte.com/uebersetzung/e ... 6be40.html
Songtext übersetzung

Er war es leid hier zu sein... nicht weil sie es nicht wert war.
Er war eingeengt durch ihre kindlichen Ängste.
Er musste gehen.
Sie musste ihn gehen lassen...
Doch konnte sie das noch? Band sie sich selbst an ihn? War es schon zu spät? Er hatte es ihr gesagt, sie gewarnt, dass um so mehr sie wüsste, es schwerer für sie werden würde. Jetzt tat es einfach nur noch weh. Die Wunde riss auf und der Schmerz war real.
ER hatte ihre Tränen getrocknet,
wenn sie geschrien hatte, hatte er ihre Ängste bekämpft.
All die Jahre hatte er ihre Hand gehalten.
Und sie hielt ihn immernoch fest...

Die Stille um sie herum sang zu ihr...
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speak to me (sprich zu mir, dann komm ich zurück zu dir)
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https://www.musixmatch.com/lyrics/Amy-Lee/Speak-to-Me
songtext

...es gab diese Verbindung... und sie hörte ihn leise flüstern...
Ganz leise, wie eine eine streichelnde Hand, die ihre Wange berührte um die Tränen fort zu wischen. Er war nur einen Atemzug entfernt. Wenn sie jetzt einfach unter gehen würde, dann wäre sie bei ihm...für immer. Wenn sie mit ihm reden, ihn rufen würde...
Grauen, kalte Haut im Angesicht seiner Macht ergriff sie und doch hatte sie keine Angst. Er würde ihr niemals weh tun... doch wie würde sie in seiner Macht erblühen? Zu einer schwarzen Rose? Grauenvoll, mächtig und für immer ein Teil von ihm in seiner grausamen kalten Welt?
Nein, das wollte er nicht für sie... aber …
...auch ihm fiel der Abschied schwer...
Und ein Gefühl flüsterte ihr zu, dass es vielleicht nicht für immer war...
ER würde warten,
er würde sie beobachten.
Sie war ein Teil seines Herzens so lange gewesen,
Sie war sein Atem und sie glaubte an ihn!
Sie wäre nicht allein.
Sie kannte seinen Namen.
Da war dieses Gefühl, vielleicht ein Hintertürchen? Es würde der Harax über sie herein brechen, wenn sie ihn aussprach... aber er würde bei ihr sein.

(abschied des dämons)
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birds – imagin dragons
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https://www.songtexte.com/uebersetzung/ ... 651de.html
übersetzung

Sie sah auf in den matten Spiegeln der Höhlendecke.
Sie waren ein Körper, ein Herz, sie hörte seinen starken Herzschlag.
Sie trieben langsam umeinander.
Zwei Leben, ein Leben...
Sie würde sich verändern, die Jahreszeiten würden sich verändern.
Er wollte sie wachsen sehen.
Sie würde um ihn weinen... wie um einen vergangenen Traum, aber alles war vergänglich.
Aber in seiner Erinnerung würde sie ewig leben.
Er wünschte sich, dass sie ihre Flügel spreizte und davon flog.
Er wünschte sich, dass sie ging.
In manchen Nächten würde er sehnsüchtig an sie denken.
Aber sie sollte gehen.
Sie sollte davon fliegen.
Eines Tages würde er auf sie im Mondschein herunter blicken und sie würde zu ihm aufsehen und erkennen, dass er zu hoch flog und nur ein Schatten für sie war.
Sie sollte fliegen!
Doch da war Hoffnung, dass sie sich wieder sahen...
Doch sie sollte fliegen!
Sie sollte hoch fliegen!
Er erwartete viel von ihr... Sie sollte ihn stolz machen! ER schickte ihr seinen Wunsch von ihr...
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(Sein Wunsch: Darna als Feuerdrachenreiter?)

Heiße Tränen brannten unwillkürlich in ihren Augenwinkeln und sie schloss die Lider. Es war als würde eine Hand ihren Kiefer sanft anheben und sich kühle Lippen auf ihre legen...

Darna sah den Schatten gewaltiger Flügel, die sich hinter seinem Rücken im Wasser ausbreiteten. Das milchig weiße Wasser wurde schwarz und sein Abbild versank langsam, bis nur noch sein Gesicht sie ansah. Dann war auch das verschwunden. Nur das Abbild seiner Flügel hinter ihr blieb noch ein Weilchen.

Damit „das hier“ etwas GUTES werden konnte! Damit auch aus IHR etwas gutes werden konnte. Mit ihm war das „hier“ nicht möglich! Drachma war im Begriff zu erwachen und mit einem Dämon an ihrer Seite, war das in Gefahr. ER gehörte hier nicht hin. Drachma war ein mächtiger Verbündeter, denn sie sind so viel mehr, als sie glaubte.. und sie würden alle korrumpiert werden, wenn er blieb. Er gehörte hier nicht her.
Der Morgen und der Abendstern durften nie zusammen an einem Ort sein. Sein Bruder würde es nie erlauben und ER wollte es genau sowenig. Er war Herr in seinem dunklen Paradies. Sie musste ihn frei geben!

Beginne ein neues Leben!

Das Wasser schlug plötzlich Wellen und sie setzte sich reflexartig auf. Es war niemand zu sehen. Alles war wieder weiß und still.

Sie hatte gefragt.
Warum hatte sie auch gefragt!
Warum konnte sie es nie gut sein lassen?
Er hatte sie gewarnt!
Sie hatte gefragt!!

Darna hatte eine Antwort erhalten, ob diese ihr nun gefiel oder nicht. Die Zeit in der sie frei hätte Entscheidungen treffen können, sie war vorbei. Er würde nicht mehr zu ihr kommen, das spürte sie. Er zog sich zurück, damit sie endlich leben ...und lachen könnte. Er hatte ihr mehr offenbart, als er jemals bereit gewesen war. Er hatte ihr seine Wünsche gezeigt. Sie hatte alles wissen wollen um zu entscheiden zu können und nun hatte ER entschieden. Er hatte sich für ihr Leben entschieden! Konnte sie sich dagegen wehren? Na sicher! Sie konnte toben und wüten, ihn anschreien... aber würde er ihr noch einmal zuhören? Und wenn sie Drachma jetzt sofort verließ? Würde er zu ihr zurück kommen? Würde sie nicht unter 0 fallen in seinem Ansehen, wenn sie ihn jetzt in seinen Wünschen hinterging und sich gegen ihn auflehnte, auch wenn das bedeutete, sie FÜR ihn zu entscheiden?
Vieles was sie selbst wusste, hielt sie hier. Eigene Versprechen, Gelöbnisse, ihre Ehre.
Plötzlich fühlte sie sich matt und müde, als hätte der Kontakt zu IHM ihr den letzten Rest Energie abgesaugt. In einer der Höhlen hatte sie so etwas wie ein großes rundes Bett gesehen... eigentlich ein warmer Stein, aber mit eine paar Laken könnte sie sich es schnell gemütlich machen. Sie war Härte gewohnt. Sie brauchte eine Pause von der Intensität der Gefühle. Sie brauchte Zeit zum verarbeiten... und los zu lassen.
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Darna von Eibenau
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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Darna von Eibenau » Samstag 19. Oktober 2019, 15:21

Darna registrierte nicht bewusst, wie sie vom Wasser mitgenommen und gänzlich getragen wurde, sonst hätte ihr oftmals ach so lästiger Verstand ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch wo sie war, war jetzt nicht wichtig, denn sie wollte eh woanders hin, näher an einen Ort, der eine Grenze zwischen zwei Welten war - näher zu ihm. Ausgerechnet der Blick gen Himmel ließ sie ihn finden. Darna sah zu sich auf in den Spiegel und Zeit wurde relativ. Alles geriet in Fluss und der See um sie her nahm die Farben ihrer Gedanken an. Sie sah ihn über sich und Er schien neben ihr zu treiben, selbst jetzt noch schien so vieles an ihnen genau entgegen gesetzt... Was war Er? Und was war also sie?
Ihr Freizul – ihr „Morgenstern“...
Seine blauen Augen sahen zu ihr hinab...
Inzwischen glaubte sie an ihn. Sie vertraute ihm...

Sie hatte nicht das Gefühl, dass sie ihre Entscheidungsgewalt verlor, indem sie sie abgab. Nein, es war das erste Mal, dass sie bewusst Ihn mit einbezog und Seine Meinung dazu ihr mindestens genauso wichtig war wie ihre eigene. In dieser Hinsicht war sie bisher stets egoistisch gewesen - und vielleicht auch in anderer:
Er hatte sie gerettet, und das eigentliche Warum blieb genauso im Dunkeln wie ihre Erinnerung an das, was tatsächlich damals passiert war. Aber Er hatte sie gerettet, und ob sie es wahr haben wollte oder nicht, ob es ihr bewusst gewesen war oder nicht, sie hatte sich deswegen sicher immer an ihn geklammert, nicht wahr? Wie ein Kind eben.

Egal, wer es ihr absprechen wollte - oft sogar sie es sich selbst -, sie war gereift. Sie hatte mit der Seelenrose gelernt, was es brauchte, um etwas von ganzem Herzen fortzugeben, auch wenn es einem bald kostbarer als das eigene Leben erschien. Sie hatte gelernt, etwas los zu lassen, weil es besser so für alle und vor allem für den anderen war, auch wenn einem das Herz brach und ein Loch zurück ließ.
Alle hatten sie dutzendfach gewarnt, dass es gefährlich war, mehr über Ihn erfahren zu wollen, aber sie hatte oft nicht gehört und sich Wissen angeeignet, das sie so nahe an Ihn heran gebracht hatte, dass es sie nun tatsächlich bedrohte. Sie konnte sich vorstellen...
mit Ihm zu sein. Sie glaubte an Seiten in Ihm, für die andere sie auslachen würden. Aber sie wusste es besser. Und wenn es nur das Echo von ihr in ihm war: sie hatte etwas an Ihm verändert. Er hatte sich für sie verändert, und war es auch nur eine lächerliche Zeitspanne von einigen Menschenjahren gewesen. Und sie war sicher anders geworden durch Ihn. Manches mochte sich erst in Zukunft zeigen. Im Moment schien sie ja nicht einmal so richtig selber zu wissen, was sie war. Nicht, was sie mit Ihm sein würde. Und nicht, was sie ohne Ihn sein würde.
Ihr Wissen über Ihn hatte eine Tür geöffnet, eine Tür in beide Richtungen.
Sie spürte Seine Antwort, ohne dass Er etwas sagte. Und sie verstand sie. Sie akzeptierte sie. Tränen begannen, ihr aus den Augenwinkeln zu rinnen und sich in das Wasser des Sees zu mischen. Sie wusste, es war besser so, und sie ließ Ihn los, wie sie die Seelenrose los gelassen hatte. Er hatte eine Entscheidung getroffen, aber sie trafen sie beide. Sie ließ Ihn los, weil sie Ihn liebte. Wie eine Mutter. Wie eine Schwester. Wie eine Geliebte.

Und sie war unglaublich dankbar, dass sie sich voneinander verabschieden konnten, unabhängig davon, wie sehr es schmerzte. Der überhastete Aufbruch vom Grafenhof hatte einen Riss in ihr hinterlassen; dass sie sich nicht von ihrem früheren Mentor, dem Lysanthorpriester Talarion hatte verabschieden können, ließ sie nun verstehen, dass das, was hier passierte, nicht nur weh tat, sondern unglaublich wertvoll war.
Die Tür zwischen ihnen war offen und sie spürte Sein Flüstern, noch jetzt verlockend. Ganz leise, wie eine eine streichelnde Hand, die ihre Wange berührte um die Tränen fort zu wischen. Er war nur einen Atemzug entfernt. Seine Macht war kalt und grausam, doch sie hatte keine Angst vor Ihm. Und Er? Brauchte keine vor ihr zu haben, so anmaßend das klang. Egal, was aus ihr werden würde, egal zu welch strahlender Verfechterin von Recht und Ordnung sie werden mochte: es gab ein Wesen, das dem Harax so nahe stand, wie es sonst nur ein Dämon konnte, aber sie würde immer bereit sein, Ihm zu verzeihen und Licht in ihrem Morgenstern zu sehen, wo andere immer nur eine schwarze Rüstung sehen würden.
Sollte es je so kommen, dass Er sie brauchte, wofür auch immer, warum auch immer, weil einfach das Schicksal eine Vorliebe für absurde Wendungen hatte...
Er legte ihr ein Samenkorn in die Hand, weil Er ihr vertraute. Sie kannte Seinen Namen. Ganz im Geheimen. Sie nickte und sprach kein Wort, sah Ihm nur in die blauen Augen.
Er spürte, Er hatte auch etwas von ihr. * Ein winziges Licht in Seinem Herzen, das niemand sehen durfte. Aber es war da, und es führte zu Darna von Eibenau.

Sie waren ein Körper, ein Herz, sie hörte seinen starken Herzschlag.
Sie trieben langsam umeinander.
Zwei Leben, ein Leben...
Er erwartete viel von ihr... Sie sollte ihn stolz machen! ER schickte ihr seinen Wunsch von ihr...
und sie lächelte traurig.
Ich weiß es nicht. Ich tue doch nie ganz das, was Du von mir willst... Es schlummerte ein kleiner Schalk in diesen Worten. Sie neckte Ihn?! Jetzt?! Sie schaute zu Ihm, ohne die Augen zu öffnen und ließ sie leuchten, denn sie versprach Ihm was:
Du wirst dich noch wundern, was aus mir wird!
Sie wurde ernster, denn auch sie hatte für Ihn einen Wunsch, den sie Ihm mitgab. Das Wasser um sie herum begann in einem weiten Bereich in einem warmen, satten Orange zu leuchten, kraftvoll, weil es weiß darunter strahlte. Sie flüsterte leise, bewusst in der Sprache, die die ganze Welt verstand, und das Wasser vibrierte in ganz feinen Wellen, denn es lag eine Kraft darin, die nicht nur von einer Stimmer her rührte:
"Ich wünsche Dir einen Freund.
Nichts, was unsere Welten gefährdet, dich, mich, oder jene, an denen uns etwas liegt.
Sondern einfach nur einen Freund.
Du sollst nicht einsam sein!
Ich wünsche Dir jemanden, der dir zuhört, jemanden, der dich versteht, selbst wenn er mal nicht deiner Meinung ist. Der dir hilft, wenn er kann und du ihn brauchst. Einfach, weil du es bist.
Ich wünsche Dir einen Freund."
Und wenn ihr gemeinsam lacht und du einfach mal glücklich bist... dann denk an mich.
Kühle Lippen legten sich auf ihre und sie erwiderte den Kuss, zärtlich, selbstlos liebend.

Sie waren aneinander gekettet gewesen und sie hatten an der Kette gezerrt, jeder für sich versucht, vom anderen weg zu kommen und damit den anderen hinter sich her geschleift, bis dieser die Füße in den Boden stemmte. Jetzt hatten sie beide einmal das gleiche Ziel, einander verstehend - und konnten los lassen.
Die Tür hatte offen gestanden, in beide Richtungen, und so widersprüchlich, wie sie einander berührten und doch in verschiedene Richtungen strebten, so fühlten sie beide, wie der jeweils andere die Türklinke berührte... und die Tür behutsam endgültig schloss.
Einen letzten Gedanken fing sie auf.
Sein Bruder?!

Sein Bruder! Achso!
Beginne ein neues Leben!

Das Wasser schlug plötzlich Wellen und sie setzte sich reflexartig auf. Es war niemand zu sehen. Alles war wieder weiß und still.
Plötzlich fühlte sie sich matt und müde, als hätte der Kontakt zu IHM ihr den letzten Rest Energie abgesaugt. In einer der Höhlen hatte sie so etwas wie ein großes rundes Bett gesehen... eigentlich ein warmer Stein, aber mit ein paar Laken könnte sie sich es schnell gemütlich machen. Sie war Härte gewohnt. Sie brauchte eine Pause von der Intensität der Gefühle. Sie brauchte Zeit zum verarbeiten.

Vielleicht reichte auch einfach das große Handtuch, in das sie sich nun wickelte. Sie hatte weder Lust, jetzt noch weit zu gehen, noch irgendwas groß zu räumen. Ein Teil der Leere und Erschöpfung rührte sicher von der Macht, die ihr von Ihm nun fehlte, da gab sie sich keinen Illusionen hin. Was war sie nun also?
Müde.
Erstmal einfach nur müde.
Traurig.
Und ganz tief darunter auch ein bisschen stolz auf sie beide.
Sie hatten gerade etwas geschafft, wofür es vorher der Zerstörung mächtiger Artefakte bedurft oder das direkte, irgendwie brachiale Verdrängen durch einen Drachen gebraucht hätte, nicht wahr? Vielleicht war - das war hier an diesem Ort mit Sicherheit nicht auszuschließen - die Magie der Drachen mit im Spiel gewesen, aber sie hatte dennoch das Gefühl, dass sie und Freizul hier etwas geschafft hatten, was maßgeblich an ihnen beiden gelegen hatte und schwierig gewesen war.
Ja, sie war traurig. Entsetzlich verletzt.
Aber sie wusste, es musste gut so sein, wie es war. Nun konnten sie beide heilen.



* ("Just call my name and I'll be there" - versch.Interpreten)

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Re: Der Drachnzahn und seine ersten Gäste

Beitrag von Erzähler » Montag 21. Oktober 2019, 08:50

(Eilmana kommt von: Die Heilerhütte)

Eilmana konnte immernoch nicht einschätzen, wie viel Zeit vergangen war, aber wichtig war es auch nicht. Die Helligkeit um sie herum hatte sich verändert, aber worüber sie sich einfach sicher wahnsinnig freute war, dass sie überhaupt wieder hell und dunkel unterscheiden konnte... und das sie Yrans strahlendes Gesicht sehen konnte.
Was sie nur verschwommen wahrnahm war, dass sie sich einem grünen Fleck näherten in den plötzlich Bewegung kam. Dann fühlte sie schuppig warme Haut an der Handfläche, wo Malagen seine Nase zur Begrüßung hin drückte.
Dann erzählte sie ihm ihren Traum in allen Einzelheiten und der Drache hörte still zu. Seine Antwort bestand aus einem wohligen Brummen, dass sich vibrierend an ihrer Schulter äußerte, als Malagen seinen schönen großen Kopf darüber legte. Sein Unterkiefer drückt Eilmana an seine weiche Halsseite und klemmte sie somit ein. Eine Vorderpranke wickelte sich dabei sogar um ihre Hüfte. Es war eine sehr "drachische" Umarmung. Sie war auch etwas heftig, eher auf Yran abgestimmt, so dass es Eli die Luft aus den Lungen drückte. Zum Glück währte sie nur Sekunden und dann entließ Malagen sie wieder. Er gurrte glücklich, sofern man das beurteilen konnte und schubste seinen Drachenreiter fröhlich. Yran lachte.
"Himmel, beruhige dich! HAHAHhahah... ja, ich weiß...Hahahihhi... und dann machst du ihr viele kleine Drachenbabys..."
Yran tollte eine Weile mit seinem Drachen herum und sie bolzten verspielt miteinander in der unterirdischen Eingangshalle zu der Therme herum. Das Treiben machte ordentlich Krach, der durch die Gänge hallte.

Selbst wenn Darna hatte schlafen wollen, das war hier leider grade nicht möglich. Irgendwo warf ein Drache Steine umher, so hörte es sich an und trompetete auch manchmal kurz und abgehackt, was sie fast wie ein Lachen anhörte.
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