Die unterirdischen Thermen von Drachma

Der Drachenzahn war stets Anlaufpunkt für Besucher der Stadt. Riesig ist sie, dass wohl gut eine halbe Armee unterkommen kann. Ein Brunnen im Eingangssaal dient geschuppten Besuchern sogar als Tränke.
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Die unterirdischen Thermen von Drachma

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 6. Januar 2022, 09:38

Die unterirdischen Thermen Drachmas

Hinter der Taverne 'Der Drachenzahn', dort wo die Geflügelten ihren Futterplatz haben, dort gibt es auch einen Zugang in tiefere Gefilde der neu erwachten Stadt. Unter den Schankräumen und Zimmern der Gäste liegt eine feuchtwarme Welt verborgen, die sich wahrlich zu erkunden lohnt.

In den weitläufigen unterirdischen Thermen Drachmas findet man allerlei Raume und Hallen, die vom Gegenspiel der Elemente erfüllt sind. Becken mit brodelnden Wasser, angenehm kühle Seen, sprudelnde Wasserfälle und heiße Räume verbinden sich zu einem Paradies der Entspannung. Betritt man dieses Reich so kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Schon der Eingang ist beachtlich, wenn gleich die großen Drachen hier nicht hinein passen, so sorgten sie doch mit ihrem Odem für Eis und Feuer, Wasser und Dampf, an dem sich ihre Reiter erfreuen können. Es gibt sowohl jene Bereiche, in denen man seine Kleidungsstücke waschen kann, als auch Umkleiden und natürlich eben jene, in denen man die Last des Alltags vergessen und entspannen kann. Auf warmen Steinen findet man Ruhe und stille Nischen laden zum Verweilen ein. Kleine Grotten locken zu Erkundungen und überall wachsen Wurzeln, Ranken und duftende Gewächse aus den Wänden. Erhellt wird dieses zauberhafte Reich von den Drachenkristallen, die sanft erglühen, sobald ein Ritter sich ihnen nähert.



Und hier unterhalb von Frohsinn, Gaumenschmaus und Gelächter, an diesem Ort der Stille, der Ruhe und der Entspannung, da lag lange ein Geheimnis verborgen...

(Darna kommt von: Der Drachenzahn und seine ersten Gäste
ooc: eigentlich schon früher, aber alles zu verschieben, würde die Geschichte auseinander reißen.)

Da war er der Auftrag!
Darna wippte elektrisiert auf den Fußballen herum. Sie standen in der jüngst von ihr entdeckten Kaverne und untersuchten den 'vergessenen Raum'.
"Lyn? Wie alt ist der jetzige König? Also: von welchen Epochen reden wir hier? Wann muss das alles in etwa passiert sein, was fand da statt?"
Lyn legte nachdenklich den Kopf schief und antwortete:
„Mm... das war vor meiner Zeit...und da wir noch nicht genau wissen, wie lange wir wirklich geschlafen haben, kann ich das leider nicht beantworten... aber es muss vor dem Krieg gegen die Riesen stattgefunden haben... also... SEHR lange her.“
Sie lächelte etwas schief bei dem zuletzt betonten Wort und wenn die Älteste der Drachenstadt so etwas sagte, dann lagen nicht Jahre oder Jahrzehnte zwischen den Ereignissen, dann war es wie vermutet: Epochen. Der Umstand, dass dieser Raum extra versiegelt worden war, machte ihn wichtig. Und Darna konnte den Rätzelraum finden, da sie noch nicht an die Macht ihres Drachen gebunden war und somit noch nicht an den König. Lyn hatte es erklärt. Da der Raum zu einer Zeit erbaut wurde, in der der letzte Drachenkönig herrschte, also vor dem aktuellen, erinnerte sich niemand der jetzigen Ritter daran. Der jetzige Drachenkönig wusste ebenfalls nichts davon, also so auch seine Ritter nicht. Sie nahmen ihn nicht einmal bewusst war, da der alte König ihn mit seiner Magie versiegelt hatte, bevor er starb und seine Seele an die nächste Generation übergab. Doch...
**... IN JEDER REGEL GIBT ES IRGENDWO EIN SCHLUPFLOCH.**
, hatte Darna mal "jemand" beigebracht.
"Aber... Niemals ist etwas ganz verloren... Es muss Hinweise geben und da bald ein neuer Generationswechsel ansteht, da möchte ich schon wissen, was hier vor sich geht. ...bevor unser Prinz zum König erwacht und das Siegel für den direkten Nachfolger vielleicht verschwindet."
Darna sah auf das Probenfläschchen in Lyns Hand und deutete darauf:
"Vielleicht sollten wir erst einmal wissen, was das da ist, bevor wir hier wild herum probieren. Wie gesagt, ein Teil davon könnte Blut sein..."
Sie furchte die Stirn und schürzte nachdenklich die Lippen. Eine weitere Frage beschäftigte sie in dem Zusammenhang, die sie sowohl an Lyn als auch an Protho richtete:
"Sagt mal: woraus besteht eigentlich Drachenspeichel? Das ist nicht einfach wässriger Sabber wie bei uns, nicht wahr? Als Varukaaz auf eine Decke in der Taverne sabberte, verhielt sich die Farbe irgendwie seltsam. Ist das bei allen Drachen so?"
Sie ließ den Blick zwischen den Beiden schweifen - und erstarrte. Sie erhielt gerade keine Antwort, da Protho kräftig zugepackt hatte und mit einem Stöhnen versuchte, eine der steinernen Bänke zu verschieben. Alleine schaffte er das nicht und so waren seine Muskeln gerade auf das Äußerste angespannt, als Darnas Blick auf seinen Rücken fiel. Und seine Arme. Was für Sehnen und Muskelstränge! Götter, was für ein Anblick! Ihr frisch 'entflammter' Körper reagierte irgendwie auf diesen Anblick. Sie mochte keine bulligen Männerschultern, wie ein paar Ritter oder Vertreter weit gröberer Handwerker sie hatten, die alleine auf Kraft und noch mehr Kraft Wert legten. Aber das hier war etwas gänzlich anderes. Das hier war männliche Kraft in Perfektion. Man hätte auf der Stelle eine Statue von ihm erschaffen können. Wie hypnotisiert hing ihr Blick für einen Moment an seiner Schulterpartie, und als sie sich wieder fing, musste sie sogar schlucken, weil ihr regelrecht das Wasser im Mund zusammen geflossen war! Irgendetwas hatte er gesagt, was irgendwie in ihren Kopf irgendwo verloren gegangen war... Aber jetzt fügte er sie angrinsend hinzu:
„...*murmel*... Sabber ist. Aber Komm, Flämmchen. Hilf mir mal.“
So neckte Protho sie und sah über seine arbeitende, höchst ansehnliche Schulter zu ihr hinüber, während Lyn fast unbemerkt ging um die Nachforschungen weiter voran zu treiben.
Verlegen räusperte sich Darna und trat zu dem Drachenritter.
„Pack mal hier mit an. Ich glaub, da hatte sich was geregt.“
In Hüfthöhe des stattlichen Mannes, der wohl einst ein Mantroner gewesen war, bevor auch er durch Feuer neu geboren worden war, da hielt er seine Hand auf und wies auf eine Stelle wo sie mit anfassen sollte. Kurz berührten sich ihre Hände, als sie seiner Bitte nachkam. Da war eine Sekunde... ein kurzes Aufflammen und Protho atmete tief ein, aber vielleicht war es auch nur das Luftholen bevor sie gemeinschaftlich sich abmühten die uralte Bank zu bewegen.
Ein fast Schmerzen hervorrufendes Knirschen erklang, als Stein auf Stein rieb und sich in Bewegung setzte. Als der erste Ruck getan, da ging es auch deutlich leichter und sie konnten gemeinsam ausprobieren, wie sie den Mechanismus wohl richtig zu deuten hatten.
Nach wenigen Versuchen schoben sie ihn dann über das nahe kleine Becken und leiteten so den stetigen Strom des kühlen Wassers über die neu erschaffene Rinne ab. Erst als dann das Becken darunter sich leerte, konnte darin eine Veränderung gefunden werden. Darna hockte sich davor und Protho stand gebeugt hinter ihr um ihr über die Schulter zu schauen.
...
Krone, Kelch, Schild und Schwert offenbaren sich, als das Wasser nicht mehr floss und legten eben so geformte Diamanten in den Becken frei legt.
...
Sie waren im Wasser unsichtbar gewesen und zeigten sich erst jetzt.
Protho brummte nachdenklich an Darnas linker Schulter. Er war sehr nah und sie konnte die Hitze seines Atems auf ihrer Haut spüren, die wie ein Streicheln ihre Wirbelsäule hinab lief.
„Diese Steine sehen merkwürdig aus... Ich glaube es sind diese magischen Speicherkristalle... also eine Form von erschaffenen Diamanten, wie sie auch früher in Nebulis verwendet wurden...“
, erwähnte er nebenbei und griff über Darna hinweg um mit dem Daumen das Schwert zu polieren. Die Zeit hatte Ablagerungen auf der glatten Oberfläche hinterlassen, aber es brauchte wenig um sie zu entfernen. Wie ein neugieriges Kind kratzte der Krieger an den filigranen Symbolen herum und berührte Darna dabei immer wieder mit seinem perfekten Körper, ohne es bewusst zu merken. Ihre Nähe... oder die Entdeckung des Rätsels waren einfach zu ablenkend um auf Dinge wie persönlichen Raum und Abstand zu achten. Er war gewiss genauso gefesselt davon wie Darna.
„Hm... sie sind fest, keine Mechanik...aber sie müssen ein Hinweis sein, oder wenigstens eine Bedeutung haben...“
Er sah kurz zu Darna und da merkte er, dass er ihr sehr sehr nah gekommen war, sie schon fast im Arm hielt. Seine Mundwinkel zuckten leicht und er nahm wieder etwas Abstand ein, bevor er weiter sprach:
„Hast du eine Idee?“
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Re: Die unterirdischen Thermen von Drachma

Beitrag von Darna von Eibenau » Samstag 8. Januar 2022, 10:02

Verlegen räusperte sich Darna und trat zu dem Drachenritter. „Pack mal hier mit an. Ich glaub, da hatte sich was geregt.“ Noch mal sog sie unwillkürlich die Luft tiefer ein. 'Was geregt'? Oh ja...
Himmel, sie hatte glatt nicht mehr mitgekriegt, was beide gesagt hatten! Ähm, Moment - hatte Lyn überhaupt noch etwas Weiteres gesagt? Oder nur Protho? Worum war es gegangen? Ach ja, der Drachensabber.
Sie packte mit an, und die körperliche Anstrengung, fokussiert auf die gerade konkrete Aufgabe, half ihr, sich wieder besser zu konzentrieren, andererseits waren da lauter Eindrücke, die sie weiterhin oder neu ablenkten.
'Flämmchen' hatte er sie genannt...
Hi hi.
Irgendwie gefiel ihr das.

Mehr als ein "Flämmchen" beanspruchte sie zur Zeit auch gar nicht zu sein. Alles andere wäre vermessen gewesen. Aus diesem Flämmchen würde mehr werden, ganz sicher. Zwischendurch huschte ihr Blick zu Varukaaz, der mit seiner knubbeligen Pfote scheinbar sinnlos, aber hochkonzentriert, auf einem Fleck auf der Steinplatte herum patschte und nur aufschaute, als dieses häßliche Knirschen erklang.
Symbole wurden frei gelegt. Genauso fasziniert wie Protho schaute sie, was sich da Neues offenbarte, gleichzeitig war bei ihr vermutlich etwas anders als bei Protho: der sich regende Argwohn. Als sie erkannte, was das für Symbole waren, weiteten sich ihre Pupillen in einem Impuls, der Furcht recht nahe kam. Ihre inneren Alarmglocken fingen zunehmend an, zu schrillen.
Ich hab doch gesagt, wir sollten zunächst erstmal warten! Ihr Blick ruckte zu der Steinbank. Wieso hab ich die überhaupt mit verschoben, verflixt?! Es brauchte Zwei, um sie zu bewegen. Ein zweites Augenpaar, eine Kontrollinstanz. Unter dem Alarmgefühl verflog die Intensität der zeitweiligen Nähe zu Protho, ohne einen sich tiefer eingrabenden Eindruck zu hinterlassen.
"Schneid dich nicht!", sagte sie einem Impuls folgend deutlich warnend, als Protho über die geschliffenen Diamanten rieb. „Hm... sie sind fest, keine Mechanik...aber sie müssen ein Hinweis sein, oder wenigstens eine Bedeutung haben...“
"Natürlich haben sie eine Bedeutung", erwiderte sie fast schon harsch. „Hast du eine Idee?“
Ihr Blick flog, der Anordnung der Konstruktion folgend, herum. Ihre Miene war ernst, bald düster. Auch sie ging einen halben Schritt zurück von Protho und der Schale und verschränkte die Arme nachdenkend vor sich. Ihre Gedanken und Assoziationen begannen mal wieder, sich darnatypisch zu überschlagen.

"Das sind Herrschaftssymbole", stellte sie fest, so viel war für sie offensichtlich. "Mit allem davon kannst du einen König abbilden, es gehört zusammen...", sie deutete nacheinander auf das Schwert, den Schild, dann die Krone: "Angriff..., Verteidigung oder Schutz..., das Herrschende, Regierende."
Ihre Augen verengten sich. Beim Kelch war sie sich nicht sicher: "Der steht oft für Weisheit, manchmal auch Güte, oder sogar Magie." Ihr Kopf pendelte abwägend leicht von links nach rechts und zurück, sie rang kurz mit sich. Sie fing an, zu spekulieren, und das mochte sie nicht, andererseits hielt sie es für gefährlich, mögliche Hinweise für den erfahreneren Protho zurück zu halten.
Sie entschloss sich, ihn einfach zu warnen: "Ich kenn mich mit Magie eigentlich nicht aus, also lass dich von mir nicht auf eine falsche Fährte locken, ja? Aber Lyn und Chasin hören ja auch mit - vielleicht bringt sie das auf bessere Ideen..."
Sie musste trotzdem neu durchatmen, um diese innere Hürde zu überwinden und wirklich frei zu sprechen: "Wenn ich die Symbole auf uns übertrage, denke ich beim Schwert an dich, bei der Krone an Lyn. Der Schild...? Tarmas?" Sie zögerte, aber nickte leicht. Es schien für sie zu passen. Warum hatte der König ausgerechnet diese Vier seiner Drachenritter leben lassen, mit sich in den Schlaf genommen? Etwas daran schien so essentiell zu sein, dass es nicht einmal direkt etwas mit diesem Raum zu tun haben musste, aber es gehörte einfach zusammen. Selbst heute noch nutzte man in der Heraldik und in Sagen, Legenden und Märchenbüchern diese Symbole. "Ich habe auch mal etwas von einem 'Kelch des Lebens' gelesen, also... Wenn man die Symbole euch und euren Aufgaben zuordnen MÜSSTE, dann stünde vermutlich Yran für den Kelch. Ähm, anders herum: der Kelch für Yran."
Sie schürzte missmutig die Lippen.
"Ich würde mich nicht wundern, wenn die Rinne Blut zu dem Stein leiten sollte", meinte sie mit irgendwie grummeligem Ton in der Stimme. "Es würde das Blut dort erklären", sagte sie mit Blick auf den dünnen schwarzen Spalt, der sich an dem Steinteller gebildet hatte. "Und das mit dem Sabber musst du mir nochmal wiederholen, bitte. Ich habe in dem Moment nicht aufgepasst."

Sie drehte sich zu dem runden Stein mit der Seifenblasen-Inschrift. Sie wartete Prothos Antwort ab, denn welche Eigenschaften der Drachenspeichel hatte, erschien ihr gerade enorm wichtig.
Danach merkte sie an: "Als Lyn sich.. - nein, als der König sich umsah und ihre Augen so regenbogenfarben schillerten, musste ich an die Seifenblasen denken. Du machst so einen Stein und einen Diamanten" - sie sah in die Richtung, wo der Diamant Anfang und Ende der Inschrift markierte - "ja nicht für Seifenblasen. Sie müssen etwas symbolisieren."
Darna atmete noch einmal durch. "Wenn du mich fragst, ist das da ein Deckel, und hier wurde irgend etwas versiegelt. Lass uns das wieder zu drehen, bis wir mehr wissen, ja?"

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Re: Die unterirdischen Thermen von Drachma

Beitrag von Erzähler » Sonntag 9. Januar 2022, 16:39

Darna schürzte missmutig die Lippen und Protho, richtete sich wieder auf und machte mit vor der muskulösen Brust verschränkten Armen ihre Mimik unbewusst nach. WAS FÜR EIN ANBLICK! Die gekreuzten Armmuskeln wölbten sich über seinen verborgenen Händen und ...auch in seinem Kopf arbeitete es angestrengt. Seine Kiefer malmten leicht. Er lauschte ihren Gedanken und Ideen aufmerksam und wiegte seinen Schädel hin und her.
"Ich würde mich nicht wundern, wenn die Rinne Blut zu dem Stein leiten sollte"
, meinte sie mit irgendwie grummeligem Ton in der Stimme.
"Es würde das Blut dort erklären"
, sagte sie mit Blick auf den dünnen schwarzen Spalt, der sich an dem Steinteller gebildet hatte.
"Und das mit dem Sabber musst du mir nochmal wiederholen, bitte. Ich habe in dem Moment nicht aufgepasst."
Protho betrachtete sich noch einmal die Rinne in der Sitzbank und die Verschiebe-Möglichkeiten. Da er ein Mann der Tat war und sie gemeinsam den ersten Ruck überwunden hatten, war es jetzt einfacher die Bank zu bewegen... was er prompt tat und das von oben aus der Decke fließende Wasser nun auf den warmen Teller umleitete. Varukaaz sah dem Rinnsal noch anfangs aufgeregt und sehr verspielt entgegen, doch um so näher es kam, um so weiter wich er zurück und plumpste dann mit seinem Hintern vom Teller. Die Vorderpfoten hielten sich am Rand fest und er starrte. Mit großen Augen sah der kleine Drache zu, wie das Wasser sich über die glatte Fläche immer weiter ausbreitete und schnaufte.
Wasser – war – böse!
, erfüllte irgendwie Darnas Magengrube das Gefühl, was Varukaaz wie ein Echo in sich trug. Fröhliches herum Planschen würde es wohl nie mit ihm geben... zumindest nicht in Wasser. So kurz abgelenkt von ihrem kleinen Schützling sah sie wieder zu Protho, der noch immer die Schale musterte und gerade etwas gesagt hatte. Sie drehte sich noch einmal zu dem runden Stein mit der Seifenblasen-Inschrift.
„... und Ignizors Speichel ist wie reiner Alkohol. Er hat mit so mal einen Tisch verätzt. Also kann man sagen, dass alle Drachen unterschiedliche Sabber haben. Ich bin kein Fachmann in allen Bereichen der Alchemie, aber kenne mich mit Legierungen von Metall ganz gut aus. Gewiss haben wir darüber ein paar Bücher ...irgendwo.“
Er rieb sich die Schläfe, als würde er wieder irgendwas empfangen.
„Chasin will wissen wie du darauf kommst und eine Zeichnung der Schale und fragt, wie sie zu den Himmelsrichtungen ausrichtet ist. Darna merkte an:
"Als Lyn sich.. - nein, als der König sich umsah und ihre Augen so regenbogenfarben schillerten, musste ich an die Seifenblasen denken. Du machst so einen Stein und einen Diamanten..."
Sie sah in die Richtung, wo der Diamant Anfang und Ende der Inschrift markierte -
"ja nicht für Seifenblasen. Sie müssen etwas symbolisieren."
Darna atmete noch einmal durch. Protho entgegnete:
„Da wir davon ausgehen, dass das alles schon sehr lange her ist... können wir leider auch nicht sicher wissen, ob der Spruch an sich was mit dem Zweck des Raumes zu tun hat. Könnte ja auch sein, dass er nachträglich angebracht wurde. Heute hat der Stein eine wärmende Funktion, der Raum den Zweck sich zu entspannen... Wer weis, was er davor war...oder davor... oder davor...“
Man merkte, dass Protho sich in seinen Gedanken ein wenig verzettelte.
"Wenn du mich fragst, ist das da ein Deckel, und hier wurde irgend etwas versiegelt. Lass uns das wieder zu drehen, bis wir mehr wissen, ja?"
„Da könntest du Recht haben.“
Protho nickte und half. Mit was genau sie nun Recht hatte, sie hatte viel gesagt, war nicht ganz klar, aber er sah auch gerade etwas abgelenkt sich um und auch zur Decke, als müsse er sich orientieren.
„...Hm... da müsste Norden sein... also hier wo die Krone abgebildet ist. Ja ja... mach ich ja, hetzt mich nicht. Im Osten haben wir das Schwert, im Süden das Schild und im Westen den Kelch... äh was?“
Er lauschte wieder und blinzelte ein paar Mal, ging dann einen Schritt rückwärts vom Becken weg.
„...na ja... vielleicht.“
Es war entnervend einem Gespräch zuzuhören, von dem man nur eine Seite mitbekam. Aber wenigstens sprach Protho laut, so dass Darna wenigstens Bescheid wusste, worum es gerade ging. Es war nach all den kryptischen Andeutungen manch anderer Wesen sicher angenehm jemanden so offenen um sich zu haben. Da wandte er sich auch schon zu ihr und sagte:
„Chasin lässt fragen, ob die Schale eventuell auch Ähnlichkeit mit einem Krater haben könnte. Ich meine ja, jede Schale hat das, aber sie...Himmel, ja ich frag sie ja gerade.“
Er sah kurz Darna an und drehte sich dann langsam noch mal um die eigenen Achse, betrachtete den ganzen Raum und sah dann noch mal hoch.
„Äh... könnte auch sein,....Moment.“
Er stieg auf den Teller und rutschte prompt aus. Rums, da lag er. Seifenblasen und Wasser waren rutschig.
„Uff.“
Er rieb sich kurz die Hüfte und stellte sich dann breitbeinig hin. Groß genug um fast an die Decke zu reichen war er ja, aber er streckte sich noch ein wenig. Der Anblick seiner sich dehnenden Bauchmuskeln kitzelte leicht an Darnas jung erwachter Libido. Varukaaz schien das ganze für ein Spiel zu halten und zog sich nun strampelnd wieder auf den rutschigen Teller. Vorsichtig patschte er einmal auf eine feuchte Stelle, schien abzuwarten, ob das Wasser zurück schlug und fand es dann anscheinend doch ganz lustig zwischen Prothos Beinen herum zu rutschen.
„Das hier oben sieht aus, als ob hier mal ein großes Loch in der Decke war... Guck mal.“
, forderte er auch Darna auf. Die raue unebene Decke wies tatsächlich einige Spalten auf, die bei genauerer Betrachtung auch einen enormen Felsbrocken darstellen konnten, der nach dem Verschließen des Zugangs dann noch nachträglich bearbeitet worden war. Das Loch war groß genug um den ganzen Stein-Deckel zu fassen. An einer Stelle war ein Stück mit den Jahren wohl heraus gebrochen und man konnte gut eine Hand hinein stecken, was Protho natürlich tat.
„Hm... fühlt sich irgendwie ...wellig an... Dafür bräuchte ich mehr Licht. ... Nein, ich versteh es auch nicht. Kannst du Delilah benachrichtigen? Dann könnten wir besser nachsehen. Ach ja.... natürlich... Feuer geht auch, ich Dumbatz. HEHE.“
Es gab immer wieder Pausen, wo Darna sich einbringen konnte auch wenn das eigentliche Zwiegespräch zwischen Lyn und Protho stattfand. Chasin nutzte die Drachenritter ja auch als 'Stille Post'. Prothos Worte klangen vielleicht ein bisschen gehetzt, aber nicht gereizt. Er mochte zwar ein feuriges Temperament haben, aber er war niemals auch nur ansatzweise bösartig zu den Seinen. Darna hatte auch Zeit sich die Position der Symbole in der Schale noch einmal genau anzusehen. Protho ließ derweil seine Hand in Flammen aufgehen... was schon ein wenig beeindruckend war und beleuchtete so das schmale Loch in der Decke.
„Ja...wellig. ...Nein, mehr sehe ich nicht. Soll ich was heraus brechen? ….Okeeee, also lieber nicht.“
Dann wandte er sich zu Darna:
„Lyn meint, du sollst dir alles auch noch mal genau mit 'deinen Augen' ansehen, weil du halt eine neue Generation der Drachenreiter bist und noch nicht gebunden. Vielleicht siehst du was anderes als ich.“
Er zuckte mit den Schultern, hielt ihr die Hand entgegen, falls sie auch auf den rutschigen Teller wollte. Aber leider stellte sich die Untersuchung des Spaltes als Sackgasse heraus. Mehr gab es da nicht zu entdecken, verwendete man nicht rohe Gewalt. Der Stein-Pfropfen musste hier schon Jahrhunderte liegen, vielleicht genauso lange wie der Deckel, vielleicht früher oder war er doch jünger? Keiner konnte es genau sagen. Aber betrachtete man die Anordnung, so konnte man durchaus spekulieren, das IRGENWAS einmal von oben durch diesen Raum weiter nach unten gelangen sollte oder war und man hatte IRGENWANN den Durchgang oben wie auch unten versiegelt. Wobei der obere schlicht mit einem Felsbrocken verstopft geworden war und man sich mit dem unteren sehr viel mehr Mühe gegeben hatte. Das alles war jedoch so lange her, dass sich niemand mehr daran erinnerte – nicht einmal der derzeitige Königsdrache von Drachma. Wozu dieser Raum einst gewesen war, oder ob er im Laufe der Zeit seine Funktion verändert hatte, war müßig zu erforschen, solange man den Teller nicht weiter öffnen konnte. Das Rätsel war noch nicht gelöst und Protho setzte sich etwas ratlos auf den warmen Stein, stützte die Ellenbogen auf und faltete die Hände.
„Noch andere Ideen?“
Er zuckte kurz mit dem Kopf.
„Moment... äh ja. Gut. Also...“
und wandte sich an Darna, während Varukaaz seinen Kopf vertrauensvoll auf seinen Oberschenkel legte und sich kraulen ließ:
„Chasin sagt, das Pulver ist mumifiziertes Blut mit Knochenresten. Sehr alt. Vermutlich sogar auch mit Drachenspeichel versetzt und etwas, dass sie nicht identifizieren kann. Ist schwierig, aber sie macht weiter. SIE ist der Meinung, wir sollen das Ding aufmachen...irgendwie...mehr Proben nehmen...tiefer hinein... ah...nicht ihre Aufgabe. Ah, jetzt ist sie wohl weg gegangen. Lyn ist etwas genervt, da sie so schnell und viel daher redet. Oh, dass hätte ich jetzt nicht sagen sollen. Heheh.“
Darna hatte Chasins Art schon kennen gelernt und konnte damit vielleicht sogar besser umgehen als manch ein anderer. Die Tha'Roon war steht's sachlich, aber schoss gern mal mit ihrem Informationsfluss übers Ziel hinaus. Ihr Wissensdurst war noch schlimmer als der von Darna, oder sonst wem. Damit konnte sie einen auch mal 'reizen'. Protho klatschte in die Hände und stand auf.
„Also. Was jetzt?!“
Sie hatten ein paar mehr Informationen, aber noch nicht alle. Reichte es aus, ein Bild zusammen zu setzen, oder mussten sie 'sprichwörtlich' noch tiefer graben?
„Da derzeit nur Lyn und ich von der alten Brigade hier sind, müssen wir das Rätsel wohl ohne Schild und Kelch lösen.“
Er ließ die Fingerknochen knacken, als würde er sich zu einem Kampf bereit machen und rieb sich die Knöchel. Sein Körper suchte sehr offensichtlich ein Ventil zur Kopfarbeit, die er leisten musste. Protho war kein dummer Mann, ganz im Gegenteil, aber eine ordentliche Schlägerei wäre ihm wohl lieber.
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Re: Die unterirdischen Thermen von Drachma

Beitrag von Darna von Eibenau » Samstag 19. März 2022, 11:54

Protho war nun mal ein Mann der Tat und leitete mit einer der Steinbänke das Wasser aus der Decke auf den warmen Stein. Varukaaz' Reaktion darauf war zu niedlich! Mit verliebt leuchtenden Augen beobachtete Darna ihn fasziniert und musste trotz des Wasser ist böse!-Gefühl in ihrem Bauch lachen. Dabei vergaß sie für den Moment, dass sie weitere Manipulationen an der Steinplatte vorerst nach aller Möglichkeit vermeiden wollte und überhörte schon wieder einen Teil dessen, was Protho zu ihrer Frage erklärte. Als sie das begriff, verdrehte sie von sich selbst genervt die Augen und verfiel in ein altes Muster, wenn sie sich in Jorsa auf den Unterricht konzentrieren musste: ihre Hände wanderten auf den Rücken, um sich dort zu verschränken und ihre Haltung wurde gerader. Einzig ihr Kopf neigte sich zum Zuhören leicht schräg.
Unterschiedliche Arten von Sabber - Speichel. Reiner Alkohol. Ihre Brauen ruckten anerkennend kurz hoch und sie blinzelte rasch, während sie diese Information verarbeitete. "Dann kann er deine Wunden desinfizieren? Praktisch!"
„Chasin will wissen wie du darauf kommst"
Uh, das war ihr jetzt teils peinlich, andererseits gab sie in der Hoffnung auf Erklärungen sehr gerne darüber Auskunft: "Varukaaz hat in der Taverne seinen Kopf auf die Bettdecke gelegt und etwas von seinem Speichel tropfte darauf. Es hat die Farben verändert." Sie zog grübelnd die Brauen zusammen. Verflixt, wie rum war das gewesen? Sie hatte die Decke doch nun lange genug gesehen gehabt... wenn auch abgelenkt. Die Decke war blau gewesen. Genau. "Aus Blau wurde... eher Rot, erst fast Purpur, aber das wurde immer heller."
Sie schaute auf die Steinplatte und deutete auf den Rand aus schwarzem Staub, erklärte weiter: "Und dann sagtest du, du seist dir nicht einmal sicher, ob das Seife ist, aber Varukaaz hat es aufgeleckt und es machte sofort Seifenblasen - es muss also etwas mit seinem Speichel sein."
Erwartungsvoll schaute sie auf. Ob Chasin, die gerade zuhörte, das schon reichte? Chasin liebte es, mit Fragen und Informationen gefüttert zu werden, und Darna liebte es, Informationen zu sammeln und Fragen zu stellen. Aber noch brauchte es einen Protho dazwischen, der von all den verschiedenen Anfragen als Mittelsmann ein bisschen angestrengt bis fast überfordert wirkte. Kurz musste sie mitleidig schmunzeln.
Ja, sie wollte selber diese mentalen Gespräche mithören können!
Bald...

Protho stieg auf den Teller und rutschte prompt aus, was ihr sowohl ein Erschrecken als auch ein Auflachen entlockte. Rasch schlug sie die Hand vor den Mund und beobachtete mit einem Glitzern in den Augen, wie auch Varukaaz bei aller Wasserabneigung die Möglichkeiten einer rutschigen Steinplatte entdeckte. Au ja! Warte mal, guck...! Ähm, nein, sie konnte noch nicht. Protho war noch dabei, das Loch in der Decke zu untersuchen.
Das Loch war groß genug um den ganzen Stein-Deckel zu fassen. Auch Darna schaute nach oben. War die Steinplatte als Verschluß von einem Drachen durch das Loch hindurch hier unten hingelegt und verschraubt worden? Waren die Mulden in den Steinbänken überhaupt zum Sitzen gedacht, oder waren es sozusagen "Fingerabdrücke"? Sie bemühte sich einmal mehr, Einiges hier eher in drachischen Dimensionen zu betrachten. Aber so wirklich einen Reim aus all dem machen konnte sie sich trotzdem nicht. Es gab keinen Aha-Moment, der ihr auf ein mal den Zweck dieser ganzen Anlage offenbart hätte. Besonders die variable Anordnung der Steinbänke überforderte sie.
Umso dankbarer folgte sie also Lyns Bitte, den Raum nochmal so zu beschreiben, wie sie ihn sah. Der Grund leuchtete ihr ein und sie folgte der Anweisung mit der ihr eigenen Genauigkeit. Das dauerte etwas. Sie beschrieb wirklich alles, selbst die Anzahl der Diamanten für jedes einzelne Symbol, die Größe des Trenn-Diamanten in der Steinplatte und selbst die Distanz, wie weit sie die Steinplatte auf- und wieder zugedreht hatten. Sie beschrieb sogar, wie viel von dem schwarzen Gemisch Varukaaz aufgeleckt hatte und wie groß etwa die Menge an Seifenblasen gewesen war, die er daraus produziert hatte.
Aber sah sie wirklich etwas anderes als Protho? Bisher hatte sie nicht diesen Eindruck.

Dann kam ein weiteres, vermutlich wichtiges Puzzlestück: „Chasin sagt, das Pulver ist mumifiziertes Blut mit Knochenresten. Sehr alt. Vermutlich sogar auch mit Drachenspeichel versetzt und etwas, dass sie nicht identifizieren kann."
Darnas Kopf hob sich aufhorchend. Ob die Information über Varukaaz' Speichel beim Identifizieren der letzten Substanz half? Und... Knochenreste?? Sie furchte irritiert die Stirn. Dass man die Steinplatte mit Blut versiegelt hätte, schien ihr als Bestandteil eines Rituals möglich, aber Knochenreste? Komplett verwirrt starrte sie auf die Steinplatte, als müsse die ihr das auf der Stelle erklären. Was war das, eine Müllgrube? Sie sah zum Loch in der Decke. Ein magisch versiegeltes Drachen-Plumpsklo?
Gefährliche Drachenkacke, keiner durfte sich daran erinnern... Sie musste kichern über den absurden Gedanken.
„Also. Was jetzt?!“
Protho stand auf und ließ tatendurstig die Fingerknöchel knacken. "Keine Ahnung", antwortete Darna schlicht und atmete hörbar aus. Diese Antwort befriedigte sie selber nicht, vor allem angesichts der Tatsache, dass Lyn, beziehungsweise sogar der König selbst, sie damit beauftragt hatte, dieses Rätsel zu lösen. Das nahm sie sehr ernst. Also rechtfertigte sie ein eventuelles Warten: "Wie gesagt: Es stimmt sich sehr, sehr argwöhnisch, dass der Vater des Königs eigentlich sehr gründlich verhindern wollte, dass sein Sohn diesen Raum hier findet oder sich an ihn auch nur erinnert. Das wird er ja vermutlich nicht getan haben, um ihn zu ärgern. Ich halte das hier also für potentiell gefährlich.
Vielleicht ergibt sich ein Sinn, wenn Chasin die letzte Substanz im Staub identifizieren kann. Vielleicht finden sich Aufzeichnungen, wofür eine Ritualanordnung wie diese hier" - sie deutete über die Vertiefungen mit den Diamanten - "für gewöhnlich benutzt wird. Vorher würde ich die Grube nicht weiter öffnen."
Ihr Kopf ruckte zur Steinplatte, als nähme sie plötzlich eine Beute ins Visier.
"Und bis dahin...", sagte sie lauernd, dann frohlockend: "...sollten wir etwas Sinnvolles tun!
Varukaaz, GUCK MAL!", rief sie aufgrinsend, nahm Anlauf, sprang auf die Steinplatte, ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten und schlidderte auf der Seifenschicht so weit, wie es ging!

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Re: Die unterirdischen Thermen von Drachma

Beitrag von Erzähler » Sonntag 3. April 2022, 13:00

Protho fungierte dieser Tage als Fernsprecher, was ihm einiges abverlangte.
„Chasin will wissen wie du darauf kommst"
Darna gab Auskunft:
"Varukaaz hat in der Taverne seinen Kopf auf die Bettdecke gelegt und etwas von seinem Speichel tropfte darauf. Es hat die Farben verändert...Aus Blau wurde... eher Rot, erst fast Purpur, aber das wurde immer heller."
Protho nickte, übermittelte und dann blinzelte er sehr schnell. Murmelnd gab er leise von sich:
„Chasin rezitiert gerade Chemische Zusammensetzungen und Reaktionsformeln...da komm ich nicht mit, Entschuldigt. Wenn sie etwas hilfreiches dazu zu sagen hat, dann leitet es Lyn weiter... HIMMEL ist die Frau kompliziert!“
Er schnaufte und rieb sich die Schläfe, als hätte er spontan Kopfschmerzen, was nicht ganz abwegig war, wenn man Chasin schon mal in Fahrt erlebt hatte. Die Tha'Roon konnte ohne Punkt und Komma reden und Daten, Informationen und Wissen zusammenhanglos heraus geben, aber den Sinn darin zu finden war nicht immer ganz leicht. Protho war in der Tat ein Mann der Tat und mit dem was Chasin da im Hintergrund so von sich geben musste sichtlich überfordert. Darna schaute derweil auf die Steinplatte und deutete auf den Rand aus schwarzem Staub, erklärte weiter:
"Und dann sagtest du, du seist dir nicht einmal sicher, ob das Seife ist, aber Varukaaz hat es aufgeleckt und es machte sofort Seifenblasen - es muss also etwas mit seinem Speichel sein."
Chasin liebte es, mit Fragen und Informationen gefüttert zu werden, und Darna liebte es, Informationen zu sammeln und Fragen zu stellen. Aber noch brauchte es einen Protho dazwischen, der von all den verschiedenen Anfragen als Mittelsmann ein bisschen angestrengt bis fast überfordert wirkte. Kurz musste sie mitleidig schmunzeln, als er flehentlich die Hände hob und damit um eine Pause bettelte.
„Ich sag es weiter... ja... klar...Moment... - ...ja Drachensabber.“
Ja, sie wollte selber diese mentalen Gespräche mithören können! Und bald...sobald Varukaas groß genug dafür war, würden sie ihren Bund schließen können und dann wäre auch sie ein vollwertiges Mitglied dieser 'Familie im Geiste'.
Dann stieg Protho auf den Teller und rutschte prompt aus, was ihr sowohl ein Erschrecken als auch ein Auflachen entlockte. Rasch schlug sie die Hand vor den Mund und beobachtete mit einem Glitzern in den Augen, wie auch Varukaaz bei aller Wasserabneigung die Möglichkeiten einer rutschigen Steinplatte entdeckte.
Au ja! Warte mal, guck...!
Varukaaz hob neugierig den Kopf. Protho war noch dabei, das Loch in der Decke zu untersuchen.
Das Loch war groß genug um den ganzen Stein-Deckel zu fassen. Auch Darna schaute nach oben. War die Steinplatte als Verschluss von einem Drachen durch das Loch hindurch hier unten hingelegt und verschraubt worden? Waren die Mulden in den Steinbänken überhaupt zum Sitzen gedacht, oder waren es sozusagen "Fingerabdrücke"? Sie bemühte sich einmal mehr, Einiges hier eher in drachischen Dimensionen zu betrachten. Aber so wirklich einen Reim aus all dem machen konnte sie sich trotzdem nicht. Es gab keinen Aha-Moment, der ihr auf ein mal den Zweck dieser ganzen Anlage offenbart hätte. Besonders die variable Anordnung der Steinbänke überforderte sie.
Umso dankbarer folgte sie also Lyns Bitte, den Raum nochmal so zu beschreiben, wie sie ihn sah. Der Grund leuchtete ihr ein und sie folgte der Anweisung mit der ihr eigenen Genauigkeit. Das dauerte etwas. Sie beschrieb wirklich alles, selbst die Anzahl der Diamanten für jedes einzelne Symbol, die Größe des Trenn-Diamanten in der Steinplatte und selbst die Distanz, wie weit sie die Steinplatte auf- und wieder zugedreht hatten. Sie beschrieb sogar, wie viel von dem schwarzen Gemisch Varukaaz aufgeleckt hatte und wie groß etwa die Menge an Seifenblasen gewesen war, die er daraus produziert hatte. Auf der anderen Seite lauschte Chasin mit Eifer, dass wusste sie und Protho gab sein Bestes jedes Detail zu übermitteln, auch wenn ihm schon der Kopf dröhnte.
Aber sah sie wirklich etwas anderes als Protho? Bisher hatte der Raum sich vor ihm und den anderen Drachenrittern verborgen gehalten, aber jetzt da sie in ihm waren, war auch hier alles für Protho zu sehen. Dann kam ein weiteres, vermutlich wichtiges Puzzlestück:
„Chasin sagt, das Pulver ist mumifiziertes Blut mit Knochenresten. Sehr alt. Vermutlich sogar auch mit Drachenspeichel versetzt und etwas, dass sie nicht identifizieren kann."
Darnas Kopf hob sich aufhorchend. Ob die Information über Varukaaz' Speichel beim Identifizieren der letzten Substanz half? Und... Knochenreste?? Sie furchte irritiert die Stirn. Dass man die Steinplatte mit Blut versiegelt hätte, schien ihr als Bestandteil eines Rituals möglich, aber Knochenreste? Komplett verwirrt starrte sie auf die Steinplatte, als müsse die ihr das auf der Stelle erklären. Was war das, eine Müllgrube? Sie sah zum Loch in der Decke. Ein magisch versiegeltes Drachen-Plumpsklo? Gefährliche Drachenkacke, keiner durfte sich daran erinnern... Sie musste kichern über den absurden Gedanken und Protho sah sie fragend an, während sein Mundwinkel sich leicht hob. Sicher hätte er auch über den Gedanken gelacht.
„Also. Was jetzt?!“
Protho stand auf und ließ tatendurstig die Fingerknöchel knacken.
"Keine Ahnung"
, antwortete Darna schlicht und atmete hörbar aus. Diese Antwort befriedigte sie selber nicht, vor allem angesichts der Tatsache, dass Lyn, beziehungsweise sogar der König selbst, sie damit beauftragt hatte, dieses Rätsel zu lösen. Das nahm sie sehr ernst. Also rechtfertigte sie ein eventuelles Warten:
"Wie gesagt: Es stimmt sich sehr, sehr argwöhnisch, dass der Vater des Königs eigentlich sehr gründlich verhindern wollte, dass sein Sohn diesen Raum hier findet oder sich an ihn auch nur erinnert. Das wird er ja vermutlich nicht getan haben, um ihn zu ärgern. Ich halte das hier also für potentiell gefährlich. Vielleicht ergibt sich ein Sinn, wenn Chasin die letzte Substanz im Staub identifizieren kann. Vielleicht finden sich Aufzeichnungen, wofür eine Ritualanordnung wie diese hier..."
Sie deutete über die Vertiefungen mit den Diamanten -
"...für gewöhnlich benutzt wird. Vorher würde ich die Grube nicht weiter öffnen."
Ihr Kopf ruckte zur Steinplatte, als nähme sie plötzlich eine Beute ins Visier.
"Und bis dahin..."
, sagte sie lauernd, dann frohlockend:
"...sollten wir etwas Sinnvolles tun! Varukaaz, GUCK MAL!"
, rief sie grinsend, nahm Anlauf, sprang auf die Steinplatte, ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten und schlitterte auf der Seifenschicht so weit, wie es ging! Und es ging weit!!!
So weit, dass sie auf der anderen Seite wieder hinunter gepurzelt wäre, hätte Protho sie nicht schallend lachend aufgefangen. Varukaaz gab ebenfalls glucksende Geräusche von sich, schnaufte und hatte sogar seine Vorderpfoten auf die Platte gelegt, so dass er fast aufrecht an der Kannte stand. Er gurgelte vergnügt und schien vor lauter Freude NOCH MAL NOCH MAL!!! zu blubbern. Protho drehte Darna grade wieder um, als der kleine Drache mutig mit dem Hinterleib rudernd sich auf das nun sehr rutschige Gebilde zog und hilflos hin und her schlitterte ohne Halt zu finden. Dann schob er die junge Drachenreiterin auf ihren Schützling zu, nur mit weniger Schwung, so dass sie Nase an Nase zum Stillstand kamen und lachend auf der Platte lag. Dann nahm er selbst Anlauf und warte laut:
„ACHTUNG ICH KOMME!“
Sicher hatte Darna gerade ihren Drachen gegriffen und rutschend hinauf befördert, da prallte der große Drachenritter gegen sie beide und johlend rutschten sie wie Kugeln, die durch den Aufprall auseinander drifteten wieder auseinander. Protho lachte so herzlich und warm. Warmer Wasserdampf stieg von seinem Körper auf, dort wo er durch die Seife nass wurde. Und Darna? War das noch wirklich Darna? So gelöst? So frei? So wild und ungezügelt wie nur Feuer selbst es sein konnte? -
Ja sie hatte sich verändert!
Sie war neu geboren worden und das hier war das schönste was ihr hatte passieren können.
Sie hatte ein Wesen an ihrer Seite, dass sie brauchte und bedingungslos liebte. Sie hatte eine Familie gefunden mit der sie Freude am Leben erfahren durfte. Und Prothos tiefes rauchiges Lachen wob aus all ihren Empfindungen ein Freudenfeuer das lichterloh brannte.
Auch Varukaaz hatte so viel Spass und rutschte ausgelassen umher. Schnell war nicht nur die Platte, sondern auch der Boden drum herum mit einer dicken Seifenschicht bedeckt. Man konnte kaum noch laufen und so mussten sie einander helfen auf den Beinen zu bleiben. Plötzlich war der kleine Drache echt im Vorteil mit seinen vier Stampferchen. Wo die Humanoiden herum wackelten und sich fest halten musste, drückte er steif die Pfoten von sich und rutschte stabil durch die Gegend. Das Spiel war herrlich! Er ließ sich anschieben, gluckste und versuchte sich vor lauter Freude an einem hellen Trompeten, was furchtbar süß klang. Irgendwo in der Ferne, weit über ihnen am Himmel hörte man Ignizors Antwort. Ja... Bald...oder irgendwann würde Varukaaz auch so ein wundervoller großer Drache sein.
Etwas Melancholie ergriff Darna vielleicht, als sie Protho zusah, wie er liebvoll mit ihrem Kleinen spielte, ihn hielt und beschützte, aber auch seine Kräfte heraus lockte und sie wie junge Katzen auf dem Boden herum balgten. Darna hatte sich eine kleine Pause gegönnt und saß neben der Schale mit den Symbolen. Protho robbte auf allen Vieren, einen Jungdrachen auf seinem Rücken näher und flehte um Hilfe, was sie nur lachen ließ. Er griff nach einem Fuß von ihr und zog sie zu sich. Rums, landete sie wieder im Seifenschaum, begleitet von Gurgeln und Lachen. Ihr Blick traf den Prothos und einen Bruchteil lang sah sie seine Leidenschaft für sie in seinen Augen lodern. Hitze breitete sich sofort aus und er blinzelte. Dann war es auch schon vorbei, er lachte und stemmte sich neben ihr hoch. Dabei zog er sich an der Schale hoch und meinte:
„Hm, wenn man so von unten über den Rand schaut, dann ist es wie der Flug der Drachen über den Rand des Kraters...“
Plötzlich verharrte er in der Bewegung.
„Ähm... Kraterrand...Schalenrand...“
Man sah wie es in seinem Kopf arbeitete. Er schob Varukaaz sanft zur Seite, da dieser wieder ihn anschieben wollte und hob dann nachdenklich den Zeigefinger an die Schale.
„Natürlich...“
Er sah zu Darna und deutete nacheinander auf die Zeichen.
„Schau! ...Schild, Schwert, Kelch und Krone... Schild steht für den weißen Drachen an unserem Eingang. Er beschützt uns schon seit Generationen. Und das Schwert ist klar, der Drachenorden. Der Kelch erklärt sich von selbst, denke ich und die Krone ist die Ratshalle!“
Er starrte auf die Schale und wischte ein bisschen darin herum.
„Die Schale symbolisiert Drachma und ihre vier Hauptgebäude in den vier Himmelsrichtungen. Haha, da muss man erst mal drauf kommen.“
Er rieb sich verlegen den Nacken.
„Wenn mans immer vor Augen hat, steht's man nicht gleich.“
Er lächelte schief.
„Vielleicht... hm... vielleicht sollten wir mal deine Fähigkeit Dinge zu sehen, die mir selbstverständlich oder sogar unsichtbar sind, mal an diesen vier Orten testen?“
Er wackelte vom Abenteuerdrang gepackt mit den Brauen.
„Aber vorher sollten wir uns etwas abspülen und was überziehen.“
Er musterte Darnas nasse Kleidungsstücke, die an ihr klebten wie eine zweite Haut.
„Auch wenn der Anblick nett ist.“
Er grinste neckend und duckte sich weg, huschte rutschend zum Ausgang und foppte sie:
„Na wo bleibst du?“

(weiter bei: Der Drachenzahn und seine Gäste)
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Re: Die unterirdischen Thermen von Drachma

Beitrag von Erzähler » Freitag 29. April 2022, 10:43

(Darna kommt von: Der Drachenzahn und seine Gäste)

Kaum im Rätzelraum angekommen sahen sich Darna und Protho aufmerksam um. Auf den ersten Blick hatte sich nichts verändert, aber Darna und auch der Ritter hatten doch deutlich gehört, dass so etwas wie eine Mechanik in Gang gesetzt worden war?!
Protho trat an den Teller in der Mitte des Raumes und schnaufte einmal nachdenklich. Dann hockte er sich hin, griff zu und lockte Darna mit einem Nicken an, ihm zu helfen. Gemeinschaftlich drehten sie vorsichtig den großen Steinteller und dieses Mal ging es auch etwas weiter, wenn gleich nach einigen Zentimetern mehr, dann erneut ein Widerstand das Fortkommen verhinderte. Der Anschlag klang dieses Mal auch etwas anders.
„Ich würde sagen, das ist ein Fortschritt. Keine komplette Lösung, aber ein Fortschritt.“
Beim 'wieder zu drehen' gab es dann ein schabendes Geräusch und ein scharfes Klicken, als wenn wieder etwas einrasten würde. Prothos Abenteuerdrang war entfacht und er packte Darna abermals bei der Hand und 'tänzelte' wieder mit ihr nach draußen.

(Darna weiter bei: Der Drachenzahn und seine Gäste)
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