Der Tod steht ihnen gut

Weit unter Morgeria befindet sich dieses geheime Tunnelsystem. Nur wenige kennen es und noch weniger finden jemals wieder heraus. Es sollen gefährliche Wesen den Untergrund bewachen, doch gesehen hat sie noch niemand.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 9. März 2023, 00:03

Synnover:

Er besaß sie noch, die unbestreitbare Fähigkeit jeden den er wollte, um den Finger zu wickeln. Er hatte es bei Razag gemerkt. Und jetzt auch bei dessen kleiner Freundin, die kaum die Augen ruhighalten konnte. Oh, wie tat das gut! Wie erwärmte dieser Umstand doch sein zerschundenes Gemüt und führte Stück um Stück die zerfetzten Enden seines Ego’s wieder zueinander. Vielleicht käme er so auch an die ersehnte Heilung seiner Makel, wenn er es nur immer wieder bei ihr versuchte. Synnover war zufrieden mit sich und das beflügelte ihn dazu, sich der Tür zu nähern, die Crystin zuvor aufsuchte. Dahinter verbarg sich ein Geheimnis, das er heute gewillt war zu lüften. Es langweilte ihn ausnahmsweise mal nicht und alles wäre besser als dem unbeholfenem Gesülze in der Dusche beizuwohnen. Das weiße Kaninchen mit den roten Streifen konnte jedoch im ersten Angriff nichts hören. Offenbar war der Raum leer und würde seine Neugierde nicht befriedigen können. Dahin das Hochgefühl. Noch während er sich abwandte, um den Plan mit seinem Bett in Angriff zu nehmen, reagierte er instinktiv als etwas auf dem Boden des Zimmers zerschellte. Schmerz durchflutete seinen Körper augenblicklich, während er sich gegen die Wand presste und angestrengt lauschte. Mit unterdrücktem Ächzen und klopfenden Herzen, konnte Syn feststellen, dass niemand den Weg zur Tür fand. Andere Geräusche waren dennoch zu hören und schürten seine Neugierde aufs Neue. Der Mensch ignorierte seinen Schmerz und den länglichen Schnitt von Ferrix’Tha, um sich nicht nur auf seine Ohren verlassen zu müssen. Die folgende Szene war… überraschend. Und zermürbend, denn offenbar vergnügte sich die Dunkelelfe, während er sich in diesem Drecksloch aufhalten musste, und oberhalb seines Kopfes ein Zimmer auf ihn und seinen Luxuskörper wartete. Dann musste Syn seinen Fehler jedoch erkennen, denn weder bot die neue Herrin seinen Augen einen Anblick nackter Tatsachen, noch war der Unbekannte zwischen ihren Schenkeln dabei sie zu... bürsten. Etwas anderes ging dort vor sich und während er noch den Impuls, sofort die Tür aufzusprengen, verrauchen ließ, offenbarte sich das ganze Ausmaß des Treibens.

Seinen ehemaligen Gönner so zu sehen, brachte das Kaninchen dazu für Bruchteile von Herzschlägen innezuhalten. Nie zuvor war ihm aufgefallen, dass Karrish sich eigenständig die Mühe machte, Dinge auf solche Weise zu klären. Er hatte ihn stets als ruhigen, besonnenen ja fast schon lauernden Zeitgenossen erlebt. Ihre Treffen innerhalb der Bibliothek der Nachtklingen war stets mit hohem Komfort ausgestattet gewesen, nicht aber mit ausschweifenden Exkursen über die Geschicke der Welt. Karrish und er teilten miteinander ihre Vorlieben und den Genuss von teuren Weinen. Der Bruder seiner neuen Herrin beobachtete das weiße Kaninchen, studierte es regelrecht und zeigte ihm eine neue Welt, die es haben konnte. Solange er, sein Gönner, zufrieden war. Und trotzdem musste Synnover feststellen, dass die Verbindung, die er Karrish zuschrieb, offenbar äußerst porös gewesen war. Der dunkle Elf mit ebenso sattgrünen Augen, wie sie seiner Schwester eigen waren, zerfetzte das Ego des Hymlianers, dessen Höhenflug nun einen gewaltigen Dämpfer erhielt. In seinem geschürten Zorn hätte er beinahe die Stimme überhört, die doch so schneidend in seinem Gedächtnis nachhallte. Und die seinem Lauschangriff die Heimlichkeit zu nehmen wusste. Er trat ein, doch noch immer knisterte die Wut durch seine Adern. "Ich beneide das elfische Gehör", richtete er die Worte an seine neue Herrin. Zarrah stand neben dem Tisch, auf dem er sie gesehen hatte und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Allerdings musste er feststellen, dass Karrish gar nicht länger anwesend war. Synnover konnte neben dem Kamin, der sich links vom Eingang befand, ein schmales Bücherregal erkennen. Das musste ein geheimer, weiterer Zugang sein. Die verpasste Gelegenheit, Karrish wieder unter die Augen zu treten, zerrte an seiner Fassung. Er spürte, wie die Wut hinauswollte. Zarrah aber blieb ruhig. Sie beobachtete das weiße Kaninchen genau und rührte sich, wie so oft, nicht dabei. Abwartend lauerten die grünen Smaragde auf seinem Profil. "Er weiß gar nicht, dass Razag und ich überlebt haben.", verbalisierte er seine Erkenntnis und Zarrah schwieg weiterhin. Sie wusste, dass er gelauscht hatte. Und er wusste, dass sie ein Geheimnis aus ihrem Überleben machte. Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Allerdings trieb ihre Wortlosigkeit ihn dazu, zu handeln.

Zarrah hob eine feingeschwungene Augenbraue und behielt die Augen auf Syn gerichtet, während er nähertrat. Wachsam ruhte das dunkle Grün auf dem Gesicht des Menschen. Er war nur um ein Müh größer als sie selbst, was ihre Absätze wettmachten. Die Elfe wirkte als wäre sie zur Säule erstarrt, denn noch immer machte sie keinerlei Anstalten, dem Menschen Einhalt zu gebieten – ob nun verbal oder körperlich. Nein. Zarrah wartete ab und … beobachtete. Lauerte. Während Syn dann aber die Hände hob, machte sich die Dunkle unbemerkt bereit, um handeln zu können. Nach außen trug sie ihre Maske weiterhin. Er berührte ihren Kragen und versuchte diesen zu richten, so wie sie es kurz nach dem Angriff ihres Bruders getan hatte. Nur für einen Wimpernschlag, senkten sich ihre Augenbrauen zusammen, ehe sie wieder in ihre Ausgangsposition rutschten und diese minimale Regung mit sich nahmen. Aber Synnover konnte sein Tun nicht zufriedenstellend beenden. Viel zu sehr zerrte die Wut über Karrish‘ Worte an ihm und forderten eine Druckentlastung, die ihm wieder die nötige Ruhe und Besonnenheit zurückbrächte. Und während Synnover den Blick hob und sein zartes Grün, das ihre fand, handelte er bereits, bevor sie sich dagegen hätte wehren können.
Seine Lippen berührten die ihren und forderten schnell und zügig Absolution. Er brauchte das. Er musste das tun, damit er wieder klarer denken und handeln konnte! Zarrah jedoch versteifte sich augenblicklich unter seiner Berührung und starrte den Menschen an. Ihre Augen brannten sich in sein Gesicht, während Synnover die Lider senkte, um seine Wut in Leidenschaft zu verwandeln. Nicht für seine Herrin. Nicht für ihre Lippen. Aber für sein Seelenheil, das einen weiteren, herben Schlag erlitten hatte. Dabei war er nicht ruppig oder gar plump, ganz im Gegenteil. Synnover beherrschte, was er angefangen hatte und dessen konnte sich nicht mal die unnahbare Dunkelelfe entziehen. Während seine Lippen kundige Sinnlichkeit verschenkten, lockerte sich Zarrah’s Haltung tatsächlich. Ihre Arme sanken an ihrem Körper herab, lösten die Verschränkung auf und gaben mehr Raum für den Körper des Kaninchens frei. Jenes aber eroberte gerade nicht nur ihre weichen Lippen, die sich anfühlten wie die zarte Haut eines reifen Pfirsichs, sondern ging sogar noch weiter. Vorwitzig aber erfahren, schob Syn seine Zunge weiter und stöhnte auf, während sich Zarrah’s Lider für einen schwachen Moment senken wollten. Sie öffnete dabei ihre Lippen ein wenig, sodass Syn die Gelegenheit bekam, seine Zunge tatsächlich vorzuschieben und einen winzigen Vorgeschmack darauf zu erhalten, wie weich und warm das Innenleben seiner neuen Herrin sein könnte, wenn er die kühle Barriere durchbrach.

Der Augenblick aber währte kaum mehr als zwei Herzschläge lang, denn dann spürte Synnover endlich durch den abebbenden Schleier seiner Wut hindurch, dass seine Herrin längst einen versteckten Dolch gezogen hatte und diesen unter sein Kinn in sein Fleisch drückte, ohne dass er bisher eine Verletzung erlitten hätte. Trotzdem war die Botschaft unmissverständlich und von ihrem winzig schwachen Moment, war rein gar nichts mehr zu sehen. Ihre Lippen schimmerten von seinem Tun und sahen umso verführerischer aus in dem dunklen Gesicht. Die Smaragde ihrer Augen funkelten angriffslustig, während eine falsche Bewegung die kühle Klinge in seinen Zungengrund stoßen könnte. „Bist du fertig?“, fragte sie unterkühlt, als hätte sein Können keinen Einfluss auf sie gehabt. „Was glaubst du, was du da tust?“, fragte sie weiter und dirigierte das Kaninchen mithilfe ihres Dolches von ihr weg, sodass Syn vorsichtig seine Hände von ihr löste. Erst als wieder ausreichend Platz zwischen sie kam, erlöste sie die dünne Haut an seinem Hals und richtete die Dolchspitze auf ihn, ohne ihn zu berühren. Stille senkte sich zwischen sie, die durch das Knacken des Feuers unterbrochen wurde. Herzschläge vergingen, in denen Zarrah ihren neuen Sklaven anstarrte. Bis Syn die Stille zerriss: "Ich war der Letzte, der stand".
Der Feuerschein warf leckende Schatten auf ihre Silhouette und betonte die geschmeidige Enge ihrer Kleidung und die Vorzüge ihres Körpers. Ihre Augen blitzten angriffslustig bei seinen Worten. Er war dennoch gefallen. Diese Wahrheit kannten sie beide. Doch Zarrah hielt Syn weiter auf Abstand, indem sie ihren Dolch nicht sinken ließ. „Mein Bruder muss wirklich Eindruck auf dich gemacht haben.“, hielt sie ihm wieder gewohnt nüchtern entgegen. Zarrah’s Blick kletterte über sein Gesicht. „Wenn du seinetwegen meinen Zorn riskierst.“, und erst jetzt ließ sie den Dolch langsam sinken. Dann wandte sie Syn den Rücken zu und griff nach dem Glas auf dem Tisch. Der Wein war noch kaum angerührt, doch Synnover hatte sehen können, dass Karrish davon getrunken hatte. Einen Moment blieb Zarrah von ihm abgewandt, bevor sie sich umdrehte und mit zwei kraftvollen Schritten die Distanz wieder aufhob. Sie hielt ihm den Wein hin und in ihren grünen Augen blitzte es weiterhin einem Unwetter gleich. „Du wirst dich damit abfinden, dass Karrish ein neues Spielzeug haben wird.“, zischte sie und erwartete, dass er den Wein nahm. „Konzentrier dich auf deine Aufgabe!“, verlangte sie schneidend. „Und trauere nicht etwas nach, was sehr wahrscheinlich keine Zukunft hat.“, ermahnte sie ihn gewohnt ehrlich und bot gleichzeitig das Weinglas als Möglichkeit, seine Wut, seinen Kummer oder was auch immer Karrish mit ihm angestellt hatte, ein für alle Mal hinunterzuspülen und sich nicht länger zu vergessen!

Razag:

Während Synnover sich aus Wut weiter vorwagte als es vermutlich gut für ihn war und Erkenntnisse zulassen müsste, die ihm nicht schmeckten, hatte Razag es da auf ganz andere Weise schwer. Der Ork erfuhr seinen ersten Frühling und wurde vollkommen davon überrascht. Die Heilerin hatte es ihm vollkommen unerwartet angetan. Dabei hatte sie es nicht mal darauf angelegt oder gar forciert. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die für jeden zum Abschuss freigegeben waren. Dazu zählten Sommerfellchen und die anderen. Sie waren Freiwild, wenn es untenherum mal wieder enger wurde. Aber doch nicht Crystin! Sie behandelte die Wunden und hielt sie alle am Leben. Sie kokettierte nicht und sie war nicht besonders gesprächig, eine Eigenart von Sklaven und Sklavinnen, die einfach nicht gesehen werden wollten. Natürlich war die Braunhaarige nicht nur für Razag ein kleiner Leckerbissen, doch immerhin hielt sich der Ork an eine Etikette. Seine eigene kleine Wahrheit, die es ihm verbot an sie Hand anzulegen. Allerdings erwies sich dieser Vorsatz als schwer einzuhalten. Syn hatte durch sein Handeln den Ork in eine unmögliche Situation gebracht. Crystin gehorchte dem vermeintlichen Wunsch und begann damit, Razag den Rücken zu waschen. Oh, sie ahnte ja nicht, was ihre sanften, gar vorsichtigen Berührungen anzustellen vermochten. Razag aber musste an sich halten, dass er nicht wohlig und animalisch aufseufzte, während ihre Fingerkuppen, feinen elektrischen Stößen gleich, über seine Haut wanderten. Dabei wurde das eigentliche Waschen zur Nebensache, denn dem Ork wurden dabei nicht nur die Ohren braun. Dass die kühlen Hände der Heilerin viel eher Wirkung zeigen konnten als es je eine besondere Massage einer der unzähligen hohen Damen oder niederen Sklavinnen es vermochte, ließ bei Razag ein unbekanntes Gefühl zurück. Er spürte, dass er die junge Frau beschützen wollte und sie sogar befreien würde, wenn sich eine Gelegenheit ergäbe. Crystin aber bekam nichts seiner Gedanken mit, die ihr sicherlich ein bezauberndes Lächeln beschert hätten. So viel Zuwendung hatte auch sie lange nicht mehr erfahren dürfen und auch sie hörte selten die Wahrheit in dieser dunklen Stadt. Meist musste sie Sprüche über sich ergehen lassen, die sie teilweise auch verschreckt zurückließen. Razag’s Gedanken laut ausgesprochen hätten der jungen Frau gewiss gut getan. Doch so schwiegen der Ork und die Frau einfach nur, während sich die Heilerin neu positionierte.

Plötzlich wurde Razag bewusst, dass Synnover auch noch anwesend war! Und seine Kommentare mahnten Crystin wieder zur Professionalität, sodass der kleine, ehrliche Moment schnell wieder verstrich. So atmeten sie synchron aus, während Syn sich anderen Dingen zuwandte und trotzdem war da plötzlich diese peinliche Stille und das unbeholfene Miteinander der beiden ungleichen Sklaven. Razag hätte hier gut die Hilfe des Kaninchens gebrauchen können, denn er verschluckte sich beinahe an seiner Zunge. Crystin aber konzentrierte sich auf ihre Tätigkeit und mahnte sich, nicht zu trödeln. Allerdings war es für Razag alles andere als leicht, die zierliche Braunhaarige plötzlich zwischen seinen Beinen zu haben und sich auch noch berühren zu lassen. Mit jeder Berührung sendete Crystin wieder elektrische Impulse, die das Herz des großen Mannes schneller schlagen ließen. So stark Razag war, im Kern schien er weich zu bleiben und sich für einen Moment einfach nur an ihrer Zuwendung zu erfreuen. Wann hatte sich jemand auf diese Weise mal Zeit für ihn genommen? Natürlich wusste er, dass sie glaubte, dem Befehl folgen zu müssen. Aber das änderte nichts daran, dass sie wirklich zärtlich mit ihm umging. Während die Braunhaarige die wohlriechende Seife mit kleinen, kreisenden Bewegungen über seine breite Brust wischte, hatte er Zeit, sie näher zu betrachten.
Er erkannte unter dem Schmutz und ihren müden Augen vereinzelte Sommersprossen, die sich über ihre Jochbeine und den Nasenrücken verteilten. Sie waren nicht sehr ausgeprägt, doch bei ihrer momentanen Nähe erkennbar. Dann fiel ihr das Haar in langen Bahnen über die schmalen Schultern. Sie besaß einen richtigen ‚Wuschelkopf‘. Voll war das Haar und wenn es erst gepflegt wäre, würde es gewiss in sanften Brauntönen leuchten. Es reichte ihr bis über die Brust und wellte sich sanft. Sie trug es offen und hier und dort hätte es gewiss mal einen Kamm vertragen können, doch was er nicht finden konnte, war eine Narbe. Offenbar wusste Crystin, wie man gewissen Ärger aus dem Weg ging, sodass zumindest ihr Gesicht bisher verschont geblieben war. Wie es unter ihrer Kleidung aussah, wollte der Ork aus ganz anderen Gründen wissen, doch diese Gedanken musste er sich einfach verbieten! Zu frisch war die Erinnerung daran, dass der Tiger ihn beinahe entmannt hatte und Razag konnte ahnen, was das bedeuten würde, wenn er jetzt schwach wurde. Außerdem stand sie so dicht, dass er Angst haben musste, sie damit zu treffen! Das wäre dann allerdings peinlich und dieser intime Moment vollkommen ruiniert. Während sich die Gedanken des Orks noch zu finden versuchten und er den Moment mit ihr nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte, da war es sie selbst, die sich tatsächlich nach ihm erkundigte. SIE fragte nach IHM, Razag! Konnte es denn noch schöner werden?

“Äh…“ Die Heilerin hielt inne und sah zu ihm auf. Dann räusperte sie sich verlegen und wusch weiter seinen Arm. Offenbar glaubte sie, dass der Ork ihr darauf keine Antworten geben wollte und dass sie zu weit gegangen war. Sie verfiel wieder in Schweigen und hielt ihre Aufmerksamkeit auf das Waschen gerichtet. Also…, Crys hob den Blick erneut und blickte Razag direkt ins Gesicht. Würde er ihr doch noch antworten? War sie nicht zu neugierig gewesen? Auch die junge Frau hatte lange Zeit in Morgeria verbracht. Als Razag in der Arena begann, Kämpfe auszufechten, war sie bereits dagewesen. „Das ist mein Clans-Zeichen.“, schaffte er es dann doch seine eigene Nervosität, die er vor ihr verborgen hielt, für einen Moment beiseitezuschieben. Crystin’s Mundwinkel hoben sich ermutigend. Ihre Augen sprachen ihm Mut zu, dass er ihr mehr erzählte, bevor sie seinen anderen Arm nahm, um diesen ebenso zu waschen. Bei Razag änderte sich mit einem Mal etwas, bei dem nicht ganz klar war, was das ausgelöst hatte. Er erzählte der Heilerin seine Lebensgeschichte. Und Crystin hielt tatsächlich in ihrem Tun inne und wandte sich dem Gesicht des Orks zu. Ein wahrer Redeschwall ergoss sich über sie und sie öffnete ein zwei Mal den Mund, um etwas zu fragen, doch verstummte sie gleich wieder, weil Razag weiterredete. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke, während Razag bewusstwurde, dass er ihr gerade sein junges Leben erzählt hatte und sie das Gehörte verarbeitete. Erneut stahl sich ein feines Lächeln auf ihre vollen Lippen, bevor sie dann auch den zweiten Arm weiterwusch.
Erneut ging sie behutsam vor und hatte keine Mühe, die Muskeln des Grünen in Bewegung zu versetzen, wenn sie eine andere Position brauchte. „Vermisst ihr eure Heimat, Razag?“, wollte sie dann leise wissen und schien bemüht zu sein, ihre eigenen Gedanken und Gefühle dazu zu verbergen. Sie beendete die Waschung seiner Arme und verließ seine Nähe für einen Moment, um den vorletzten Eimer Wasser zu holen. Dann gesellte sie sich wieder an dieselbe Position, als wäre es das normalste der Welt für sie. Ihre Frage hing stumm zwischen ihnen, während sie sich begann wieder seiner Körperpflege zu widmen. Dieses Mal aber kümmerte sie sich um seinen Hals und seine Brust. Für eine kurze Sekunde hielt Crystin inne und warf ihm einen undeutbaren Blick zu. Noch immer zeigte sie keine Spur von Angst oder gar echtes Unbehagen. Sie wirkte schüchtern, aber ruhig dabei. Und sie war weiterhin bemüht vorsichtig, um ihm nicht wehzutun. Es war vielleicht etwas paradox, dass ausgerechnet die kleine Heilerin vorsichtig mit dem riesenhaften Ork umging. Eben jenem, der sie mühelos in zwei Teile reißen würde, wenn sein Herr es ihm befehlen würde. Razag war ein Kämpfer, ein Schlächter, wenn jemand es verlangte. Und wer wusste schon, wer als nächstes befahl, er solle töten. Dass er dabei einen sanften Kern hatte, ahnte niemand, denn er sprach seine Gedankengänge nur selten aus. Trotzdem wollte er sich für ihre Hilfe und vor allem ihre Zuwendung bedanken. Und so fasste sich der Ork ein großes Herz und legte es sich auf die Zunge: „Ähm... Willst du vielleicht... ähm... nach mir dich auch waschen? Also... nur wenn du willst... nicht das du dreckig wärst...also bist du, aber ich meine... also...Ich ...Ich würde dann draußen warten, damit du... dich wohler fühlst.“

Gerade wischte Crystin über seinen Hals, während ihre Linke sich erneut an seiner Brust abstützte, damit sie nicht gegen ihn fiel und es noch zu… Missgeschicken käme als sie plötzlich durch seine unvermittelte Frage innehielt. Das Mädchen war nun direkt vor seinem Gesicht und schaute ihm offen in die Augen. „Wie…bitte?“, hauchte sie überrascht und blinzelte daraufhin einige Male. Sie trat einen Schritt zurück und sah an sich hinunter. „Oh…“, machte sie, ehe sie große Augen bekam. Ihr war gar nicht aufgefallen, wie sie aussah. Dass ihre Kleidung von Arbeit zeugte. Crystin wischte sich über das Gesicht und verzottelte dabei ihre Haare etwas, die dann kraus abstanden. „Ich…“, ihr Blick glitt zum Wassereimer und der Seife, die sie daneben auf die Bank gelegt hatte. Eine Sehnsucht erfüllte die junge Frau und Razag durfte Zeuge davon werden. „Ich würd mich dann anziehen und aufpassen, dass keiner rein kommt, wenn du möchtest. Das ist das mindeste, was ich zum Dank für dich tun kann.“, warf er schnell ein, damit sie einwilligte. Er konnte ihr Hadern erkennen, denn sie schien in gewisser Weise etwas Vertrauen zum Ork zu gewinnen. Jedenfalls wirkte sie längst nicht mehr so verschlossen, wie bei ihren sonstigen ‚Sitzungen‘. Für einen Moment brauchte Crys noch und sie hatte den nassen Lappen sinken lassen. Noch immer hatte sie ihm ihr Profil zugewandt und starrte auf Wasser und Seife. Dann ruckte ihr Wuschelkopf herum und Razag konnte eine kleine Träne in ihrem Augenwinkel glitzern sehen. Sie lächelte ihn dankbar an. „Das… das ist sehr großzügig und..“, erneut glitt ihr blauer Blick zum Wasser. Doch dann schüttelte sie den Kopf. „Ich kann nicht. Ich muss erst dafür sorgen, dass ihr euch wohlerfühlt und anschließend eure Wunden versorgen. Danach werde ich noch etwas besorgen und später nach euch sehen.“, murmelte sie ihre Aufgabenliste hinunter. Crystin räusperte sich und widmete sich weiter seiner Körperpflege, bis sie ihn soweit wieder hergestellt hatte, dass er sich als wohlduftend und reinlich bezeichnen konnte. Crystin aber hielt den Ork noch einmal auf, bevor er sich erheben konnte. Allein mit ihrer zierlichen Gestalt, die sie nicht vom Fleck rührte, hielt sie den Hünen an Ort und Stelle.
„Razag?“, sprach sie ihn an und legte den Lappen beiseite. Dann huschte ihr Blick einmal unstet zur Tür, ehe sie sich etwas vorlehnte: „Es tut mir sehr leid, dass ihr eure Familie verloren habt.“, meinte sie ehrlich und recht vertraulich. „Ihr scheint mir gar nicht so blutrünstig zu sein, wie es im Kampf den Anschein hatte“, sie lächelte leicht bei ihren Worten und offenbarte, dass sie ihm hatte zusehen können. Wenigstens ein Mal. Plötzlich aber druckste sie herum und begann an ihren Fingern zu kneten, die ob des Wassers ein wenig aufgeweicht waren. „Meint ihr… nun…“, jetzt war es an ihr zu stammeln. „Also… vielleicht.. würdet ihr mir die Seife leihen?“, fragte sie dann und biss sich auf die Unterlippe. „Ihr bekommt sie zurück, versprochen es … es ist nur, dass ich..“, ihr Blick glitt verstohlen auf das Stück Waschmittel. „Sie riecht so gut…“, räumte sie ein und lächelte abermals leicht. Was auch immer zwischen Razag und Crystin geschah… für diesen Moment taten sie einander gut und beide hatten die Gelegenheit, für ein paar Augenblicke, die Wahrheit über ihre Existenz zu vergessen…
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Donnerstag 9. März 2023, 12:52

Raz hätte sich am liebsten die Flache Hand ins Gesicht geschlagen. Wie bescheuert er doch war! So...so viel hatte er seit Monaten nicht geredet und plötzlich schien sein Kontingent an Worte aufgebraucht. 500 pro Monat – mehr nicht, sonst war man kein 'dummer Ork'! Und das musste er doch sein, wenn er zwischen all den anderen bestehen wollte. Aber vor Cris fiel es ihm so schwer all diese antrainierten Verhaltensweisen, das schlechte Benehmen, das seine Art ausmachte aufrecht zu halten.
UND DANN LÄCHELT SIE AUCH NOCH!!!
Raz steckte in wirklich großen Schwierigkeiten! Sein dummes großes Herz machte einen kleinen Hopser, denn er hatte es erneut geschafft die kleine Heilerin zum Lächeln zu bringen, während sie dann auch den zweiten Arm weiter wusch.
„Vermisst ihr eure Heimat, Razag?“
Nulllinie:
.................................
Dann eine Explosion aus kleinen grünen Funken, die auf weiche zerfließende Schokolade fielen
.........................sie hat meinen Namen gesagt!!!
Noch nie hatte sie seinen Namen gesagt! Oder ihn überhaut etwas gefragt, was darüber hinaus ging, wo es weh tat, oder ob der Schmerz erträglich sei. Gleich zwei Dinge warfen den armen Ork vollkommen aus der Bahn: Das erste war der süße Klang seines Namens aus ihrem Mund und das zweite, dass sie sich für seine Gefühle interessierte. Es dauerte abermals einen Moment, bis sein Gehirn wieder anfing zu arbeiten und den Sinn der Frage entschlüsselte. Dann nickte er. Wer würde seine Heimat nicht vermissen, wenn man in Gefangenschaft lebte. Er überlegte gerade, was er antworten könnte, ohne vollkommen belämmert zu klingen, da beendete sie die Waschung seiner Arme und verließ seine Nähe für einen Moment, um den vorletzten Eimer Wasser zu holen. In ihrem Rücken klatschte sich Raz einmal unbemerkt schnell ins Gesicht, als wenn er damit seine Starre lösen konnte. Das Geräusch war sicher zu hören, aber wenn sie sich umdrehte, dann saß er schon wieder brav da und harrte der Dinge die da kommen und ihn umwerfen würden.
Cris gesellte sich wieder an dieselbe Position, als wäre es das normalste der Welt für sie. Raz hielt den Atem an.
Ich muss was sagen!
Ihre Frage hing stumm zwischen ihnen, während sie sich begann wieder seiner Körperpflege zu widmen. Dieses Mal aber kümmerte sie sich um seinen Hals und seine Brust. Wo er gerade gegelautb hatte, es könne kaum schlimmer werden....
Oh! IHR veschissenen, hinterhältigen, GÖTTER!
Am liebsten hätte er sich einfach nach hinten fallen lassen. Das Gefühl ihrer Hände als sie von seiner Brust über seine Schlüsselbeine strichen und seinen Hals errecihten, war das schönste, was er je gefühlt hatte.
Ich... ich muss das aufhalten... und ... atmen!
Raz musste weiter atmen und drehte leicht den Kopf zur Seite, damit er sie nicht zu sehr anpustete. Seine Reaktionen waren schwer zu verstecken und für eine kurze Sekunde hielt Crystin inne. Sie warf ihm einen undeutbaren Blick zu.
... keine Spur von Angst oder Unbehagen... sie wirkte schüchtern, aber ruhig dabei.
Raz Gerirn veruschte seine Beobachtungen zu deuten, aber scheiterten bei dem Versuch ein logisches Bild zusammen zu setzen. Das alles war etwas paradox. Dann fasste sich der Ork ein großes Herz und legte es sich auf die Zunge:
„Ähm... Willst du vielleicht... ähm... nach mir dich auch waschen? Also... nur wenn du willst... nicht das du dreckig wärst...also bist du, aber ich meine... also...Ich ...Ich würde dann draußen warten, damit du... dich wohler fühlst.“
Gerade wischte Crystin über seinen Hals, während ihre Linke sich erneut an seiner Brust abstützte, damit sie nicht gegen ihn fiel und es noch zu… Missgeschicken käme als sie plötzlich durch seine unvermittelte Frage innehielt. Das Mädchen war nun direkt vor seinem Gesicht und schaute ihm offen in die Augen.
„Wie…bitte?“
, hauchte sie überrascht und blinzelte daraufhin einige Male.
Soll ich das jetzt tatsächlich wiederholen? Ich hab doch keine Worte mehr übrig. Alles aufgebraucht und wenn ich es jetzt noch mal versuche, dann wird das nur noch Gestammel, Mist!
Sie trat einen Schritt zurück und sah an sich hinunter.
Mist, jetzt hab ich es doch schlimmer gemacht!
„Oh…“
, machte sie, ehe sie große Augen bekam. Crystin wischte sich über das Gesicht und verzottelte dabei ihre Haare etwas, die dann kraus abstanden.
Scheiße, würde ich dir jetzt gern anfassen! Ob sie... ich könnte... ich könnte sie bürsten...
„Ich…“
, ihr Blick glitt zum Wassereimer und der Seife, die sie daneben auf die Bank gelegt hatte. Eine Sehnsucht erfüllte die junge Frau und Razag durfte Zeuge davon werden.
„Ich würd mich dann anziehen und aufpassen, dass keiner rein kommt, wenn du möchtest. Das ist das mindeste, was ich zum Dank für dich tun kann.“
, warf er schnell ein, damit sie einwilligte. Er konnte ihr Hadern erkennen, aber sie brauchten einen Moment. Noch immer hatte sie ihm ihr Profil zugewandt und starrte auf Wasser und Seife. Dann ruckte ihr Wuschelkopf herum und Razag konnte eine kleine Träne in ihrem Augenwinkel glitzern sehen. Am liebsten wäre er vor diesem kleinen Glitzern aufgesprungen und weg gerannt! Doch...
Sie lächelte ihn dankbar an.
„Das… das ist sehr großzügig und..“
, erneut glitt ihr blauer Blick zum Wasser. Doch dann schüttelte sie den Kopf.
„Ich kann nicht. Ich muss erst dafür sorgen, dass ihr euch wohler fühlt und anschließend eure Wunden versorgen. Danach werde ich noch etwas besorgen und später nach euch sehen.“
, murmelte sie ihre Aufgabenliste hinunter.
Kann ich verstehen.
„Erst arbeiten - später waschen! Klar! Sag bescheid.“
Raz hatte zu seiner gewohnt kurzsilbigen Sprache zurück gefunden und nickte, als wenn sie nur nach ihm rufen müsste. Dann würde er sich vor die Tür des Badezimmers setzen und man müsse ihn wohl erst tot schlagen und weg schleppen, damit er jemanden dort hinein lassen würde. Raz hatte den Blick eines Beschützers und er würde Cris beschützen! Auch vor sich selbst!
Denn Crystin räusperte sich und widmete sich weiter seiner Körperpflege. Ihre Zuwendung, die mangelhafte Angst vor ihm, das sich anbahnenden Vertrauen... brachte den Ork in arge Bedrängnis! Damit es nicht doch noch zu einem 'Unfall' kommen konnte, hielt er die meiste Zeit mindestens eine Hand zwischen seine gespreizten Beine um sie vor seinem Gemächt zu schützen, bzw. anders gedeutet, sein Gemächt vor ihren Berührungen, denn das wäre gerade jetzt nun wirklich zu viel! Also hielt er brav still, ließ alles mit sich machen, bis sie ihn soweit wieder hergestellt hatte, dass er sich als wohlduftend und reinlich bezeichnen konnte. Er nickte ein paar mal und grinste sehr zufrieden, während er dann an seiner Hand schnupperte. Gerade wollte er sich anziehen...
Crystin aber hielt den Ork noch einmal auf, bevor er sich erheben konnte. Allein mit ihrer zierlichen Gestalt, die sie nicht vom Fleck rührte, hielt sie den Hünen an Ort und Stelle.
„Razag?“
, sprach sie ihn an und legte den Lappen beiseite. Schon wieder hatte sie seinen Namen genannt. Sogar ohne 'IHR' oder 'HERR', was wunderbar klang!
Scheiße, ich fang gleich an zu weinen.
Die Ränder seiner Augen brannten vor lauter Rührung. Schnell wischte er sich darüber und brummelte etwas nachlässig seine halbgaren Gedanken in die Umgebung:
„...ichheulnich...ich hab ne Mücke im Auge!“
Vielleicht hatte sie es ja nicht bemerkt – hoffentlich - Ihr Blick ging zur Tür, ehe sie sich etwas vor lehnte und ihm damit wieder nahe kam.
Mücke? Echt jetzt? Warum Mücke und nicht Seifenschaum?! Ich bin sooo....
Raz hielt in der Bewegung inne, denn ihre nächste Frage ließ ihn förmlich erstarren.
„Es tut mir sehr leid, dass ihr eure Familie verloren habt... Ihr scheint mir gar nicht so blutrünstig zu sein, wie es im Kampf den Anschein hatte“
, sie lächelte leicht.
Sie hat mir zugesehen?
Plötzlich hatte er ein bisschen Angst.
..nicht so blutrünstig... Familie verloren... Was soll ich sagen?
„Ähm...“
Plötzlich aber druckste sie herum und begann an ihren Fingern zu kneten, die ob des Wassers ein wenig aufgeweicht waren.
„Meint ihr… nun…Also… vielleicht.. würdet ihr mir die Seife leihen? Ihr bekommt sie zurück, versprochen es … es ist nur, dass ich... Sie riecht so gut…“
, räumte sie ein und lächelte abermals leicht. Raz nickte eifrig und schob das Seifenstück in ihre Nähe. Oh, das würde er noch bereuen, aber so weit dachte er gerade nicht! Dann sah er auf seine im Vergleich zu ihren riesigen Hände hinunter.
„Danke.“
Einen Moment brauchte es, bis er die Worte soweit in seinem vom vielen Streicheln ganz wirren Kopf sortiert hatte, dann fügte er an:
„...dafür, dass du... keine Angst vor mir hast.“
Raz hob den Blick wieder, streckte sich etwas, als würde er stolz eine 'Geschichte' zum besten geben:
„Das in der Arena... ist eh alles gespielt. Das... ist nicht... echt.“
Der Kampf ums Überleben schon, aber alles drum herum... war selten die Wahrheit, dass wusste bestimmt auch Cris und verstand sicher wie er das meinte. ER war nicht echt, wenn er in der Arena seine Show abzog um die Blutlust des Publikums zu befriedigen. Er war auch in den Betten der Herrinnen nicht echt, wenn sie nach ihm verlangten. Nichts an ihrem Leben war echt, denn andere bestimmten über sie und JA er hatte seine Familie verloren... aber nicht seine Heimat. ER vermisste nicht so wie Menschen es taten seine Mutter oder seinen Vater, die ihn zusammen mit seinen Geschwistern in eine Grube geworfen hatten um zu sehen, wer der stärkste war. Orks waren keine besonders guten Eltern, wenn man es mit menschlichen Maßstäben betrachtete. Aber er vermisste seine Heimat. Er sehnte sich nach der tosenden Brandung, den Wellen des Meeres, dem Geruch nach Algen und Salz, wenn er durch die Hohen Gräser über den felsigen Klippen wehte, dort wo sein Clan seine Zelte aufgeschlagen hatte. Er vermisste die karge weite Landschaft der toten Ebene, die wenn man wusste wo man hinsehen musste, sehr lebendig sein konnte. Er vermisste die Jagd nach Bären, den Nervenkitzel, die... Freiheit... die er als junger Ork erfahren hatte dürfen.
...Familie...
Nein, die vermisste er nicht, aber wohl... das Gefühl, was dieses Wort vermittelte - die Nähe, die Zuneigung, den Zusammenhalt und die Unterstützung des Clans.
...nein ...besser Freundschaft.
Viel hatte er davon in seinen jungen Jahren noch nicht erfahren, aber hier und da hatte man einen Hauch davon schon erlebt. Im Kampf bildeten sich ganz von selbst solche Momente, auch wenn sie danach schnell wieder zerfallen konnten. Wenn man sich mit anderen Gladiatoren zum Schauspiel der Menge Rücken an Rücken sich gegen eine Übermacht verteidigte, sich gegen Tiger und Servale behauptete oder... sich eben ...die Seife teilte.
...ob Cris...
Raz traute sich kaum den Gedanken weiter zu verfolgen.
...meine Freundschaft annehmen... überhaupt wollen würde? Ich kann ihr NICHTS geben... nein, dass ist dumm.
Raz dummer Kopf suchte lieber nach Ausreden, als sich einzugestehen, dass selbst Freundschaft zu Cris ein echter Balance Akt werden würde, denn eigentlich hatte sie sich schon längst ein Eckchen in seinem Herzen eingeräumt, war eingezogen und tapezierte schon die Wände mit ihren Handabdrücken in warmen Tönen ihrer Haare, oder malte Blüten in der Farbe ihre Augen. Ihr Lachen und ihr Lächeln wärmten seine Seele und was am schlimmsten war, ihr zarter 'fütterungswürdiger' Körper machte dem armen Ork echt Feuer unterm Hintern... und anderen sehr viel empfindlicheren Körperteilen. Ihre Nähe brachte sein Blut viel zu schnell in Wallung, das wusste er.
...ich muss aufpassen! Ich... Ja, ich werde ihr ein guter Freund sein! Der BESTE!
Wie man das genau machte, hatte er keine Ahnung von, aber er würde es zumindest versuchen.
Vielleicht kann sie sowas wie einen großen Bruder in mir sehen?...
Für diesen Moment taten sie einander gut und beide hatten die Gelegenheit, für ein paar Augenblicke, die Wahrheit über ihre Existenz zu vergessen… und zu träumen.
Raz betrachtete noch einmal langsam ihren viel zu dünnen Körper.
Ich muss sie unbedingt gut füttern!
Menschenmädchen konnten manchmal richtig schön drall sein. Dann mache es mehr Spaß in sie... Dabei geriet sein dummer Verstand und sein noch dümmerer Blick dummer Weise etwas auf Abwege... großer Fehler! Das feuchte Hemd verhalf Razags Fantasie mehr auf die Sprünge, als manch nackte Haut es konnte. Verdunstungskälte könnte an gewissen Zonen zu 'Verspannungen' und Knotenbildungen führen, was in seinem Kopf zu der wenig hilfreichen Vorstellung führte, dass er eben jene Bereiche mit seinen warmen Händen bedecken könnte... oder mit seinem Körper.
Oh Mist!
Da ziepte was! Schnell wandte er sich ab und hielt sich die Hände vors Gemächt.
Denk an was, das dich abkühlt! Scheiße... nie fällt einem dann spontan was ein. So ein Mist! ...blaue kleine Katzenbabys, blaue kleine Katzenbabys, blaue kl... Wieso blau? Wieso Katzen? Weil weich wie ihr Haar?
Raz Gedanken sprangen wild umher. Über die Viecher stolperte er immer und regte sich dann auf. Blau, weil Cris sich mit ihren blauen Augen wohl in sein Unterbewusstsein geschummelt hatte und er in seinem anfänglichen Schmerzdelirium sie mit blauen Haaren gesehen hatte. ... Die Hand zwischen seinen Beinen, erinnerte ihn dann leider an etwas anderes:
Ähm... muss ich eigentlich noch neu verbunden werden?
Der Gedanke versetzte ihn dann doch noch ein wenig mehr in Panik. Die Nähte waren noch sehr frisch und die Hose sah nun auch nicht gerade super weich und locker aus. Nervös blinzelte er hin und her.
Ich muss mich... und sie ablenken, damit ich ruhiger werden kann.
„Ähm...“
War noch ein Eimer kaltes Wasser da? Ein letztes Mal abspülen vorm trocken rubbeln... nein nicht rubbeln! Raz drehte Cris mit dunkelbraunen Gesicht und Ohren den Rücken zu und murmelte fragend:
„D...deine Familie... vermisst du sie denn? Wo... kommst du her?“
Ja, das ist gut. Lass sie reden. Also... hoffentlich redet sie, während ich mich um meinen...
Mürrisch starrte er an sich hinunter und wenn Blicke Blut umverteilen könnten, dann hätte sich sein Prachtstück von einem Schwanz in seine Bauchhöhle verkrümelt. Ermahnend redete er mental auf seinen zertifizierten Freudenspender ein:
Also! Du darfst ihr auf gar keinen Fall zu nahe kommen oder Angst machen! HALT DICH ZURÜCK! Sonst gibst es einen Monat lang keine Streicheleinheiten, oder sonstige Zuwendungen! Wenn du dich nicht benimmst, dann sind Eisbäder inbegriffen und Gedankenbilder von kleinen hässlichen Goblin-Omas! Verstanden?!
Das half ein wenig.
Außerdem brauchst du jetzt Ruhe! Nix da mit Rumzucken und Spass haben! Zangspause ist angesagt! Mach dich locker und entspann dich! In ein paar Tagen sieht das alles vielleicht schon wieder besser aus... Apropo...
Raz griff mal nach Syns kleinem Spiegel und hielt sich ihn vor. Der Anblick seiner vernähten Eier war etwas, dass jegliche Libido schlagartig schrumpfen ließ. Hübsch war was anderes!
Vorsichtig waschen darf ich ja...
Also ließ Raz ein letztes Mal kaltes Wasser langsam über seinen Unterbauch und tiefer rinnen und zog einmal scharf die Luft zwischen die Zähne, da es schon etwas brannte. Dann griff er nach einem der Tücher und deckte 'Ihn' erst mal zu. Ein paar mal atmete er mit geschlossenen Augen ein und aus. Ob Cris beruhigende Stimme ihn dabei begleitete oder nicht, danach machte er sich daran sich anzukleiden.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Synnover » Donnerstag 9. März 2023, 19:52

Hätte Synnover gewusst, was er mit seinem kleinen Schalk zwischen Razag und Crystin so in Gang gesetzt hatte, wäre er wohl nahe der Tür geblieben, um dort zu lauschen und sich einen Spaß zu machen. Obwohl er im Grunde schon ahnte, was vonstatten ging und gerade deshalb aus dem Duschraum geflohen war. Und weil es dort einfach zu eng, sowie stickig geworden war. Dieses Kaninchen hielt es in beengten Bauen nicht aus, wenn es sich eines Fluchtwegs nicht sicher war. Wichtiger aber war, dass er dann die Szene zwischen Karrish und Zarrah verpasst hätte.
Dass die Dunkelelfe ihn beim Schmulen bemerkt hatte, konnte man nur ihrem feinen Gehör zuschreiben. Da Karrish aber bereits verschwunden war, ließ sich schlussfolgern, dass er seine Ohren nicht so sehr nach außen gespitzt hatte. Vielleicht konnte man es seiner Wut auf die Schwester zuschreiben, so wie Synnover nun in einem Anflug tiefsten Zorns bei ihr ein Ventil suchte. Dabei zeigte sich allerdings auch, wie gut man ihn in seiner Rolle als Lustsklave geschult hatte. Trotz all seiner Wut ging er behutsam vor. Es fühlte sich gar liebevoll an, bis er seinen Emotionen freien Lauf ließ, sie aber in Leidenschaft wandelte, anstelle Zarrah gegenüber grob zu werden. Wie viele Beziehungen existierten in Morgeria, bei denen einem Partner die Hand oder gar die Klinge ausrutschte aufgrund einer Nichtigkeit, die den anderen Partner möglicherweise nicht einmal betraf? Zwischen Zarrah'lindae und Synnover bestand im Grunde auch nur das Band der Herrin zu ihrem neuesten Besitz und jenes war darüber hinaus noch immens dünn. Es hätte mit der Aktion des weißen Kaninchens auch direkt reißen können, aber seine Art, einen selbst von Anziehung befreiten Kuss in so viel flammende Leidenschaft umzusetzen, ließ nicht einmal eine Dunkelelfe kalt. Yolintha lobte ihr Lieblingsspielzeug wohl doch nicht so übertrieben wie man ihr unterstellen mochte. Syn war gut, beinahe zu gut, denn selbst Zarrah drohte, die Kontrolle zu verlieren. Er spürte, wie sich ihre Arme lockerten, die Verschränkung aufgaben und dafür ihre Lippen einen kleinen Spalt formten, um ihm für zwei Herzschläge lang Einlass in ihr Reich zu gewähren.
Syn angelte bereits mit verführerischen Bewegungen nach ihrer Zunge, als er einen Kontrast zur warmen Mundhöhle am Hals spürte. Scharf und vor allem kalt drückte sich das Metall gegen seine Haut. Zum Glück reagierte er hier nicht kaninchengleich. Schreckhafte Bewegungen in alle Richtungen richteten meist mehr Schaden an, wenn man eine Klinge am Hals hatte, als dass man sich ruhig verhielt. Langsam öffnete er erst die Augen, dann zog er die Hände von ihren Wangen zurück, behielt sie als Symbolik der Unterwürfigkeit erhoben und löste erst zuletzt seine Lippen von den ihren. Nur den Blickkontakt behielt er bei.
"Bist du fertig?"
Er antwortete nicht, schaute Zarrah nur tief in die Augen. Das dunkle Grün funkelte, während in der jungen Frühlingswiese seiner eigenen Iriden die Gräser noch so voller Unruhe flackerten. Es hätte noch etwas mehr Zeit, etwas mehr Nähe - mehr Ventile - gebraucht, dass er von dem losgekommen wäre, was Zarrah ihm bald raten würde. So aber fand Synnover sich nicht einmal in der Lage, ihr die Frage zu beantworten. Er gewann vorsichtig Abstand zu ihr, spürte aber, dass sie ihre Klinge weiter nahe seines Halses behielt. Ein falsches Wort genügte, deshalb sagte er überhaupt nichts. Alles hätte sich wie eine Ausrede angehört. Leider genügte das auch Zarrah nicht.
"Was glaubt du, was du da tust?"
Karrish hatte ihm manchmal - sehr selten - ähnliche Fragen gestellt. Meistens war das Thema belanglos und er schien sich auch nicht wirklich dafür zu interessieren, was sein Kaninchen bewegte. Vielmehr schien er stets zu analysieren, ob er ihm gegenüber loyal, unterwürfig, vertraut oder ehrlich war. So hatte Karrish allein durch Fragen zu einer bestimmten Buchwahl - "Warum ein Lehrband über Lerium?" - bis hin zu dem Vorrücken irgendeiner bestimmten Figur auf dem Schachbrett tief in Synnovers Seele blicken können. Und irgendwann hatte er ihn nicht mehr für seine Antworten fortgeschickt; nämlich, als sein Sklave mit Ehrlichkeit erwiderte und daraufhin hatte Synnover in einsamen Stunden nach Informationen gesucht, wie man unbemerkt log. Eine Lüge hätte hier und heute jedoch nicht funktioniert. Zum einen schien Zarrah ihn zu lesen wie ein offenes Buch, zum anderen war er viel zu aufgewühlt, um sich seiner geheim erworbenen Fähigkeiten zu bedienen. Karrishs Verrat an ihm, seine mangelnde Sorge um den Verlust seines Kaninchens und seine unbekümmerte Forderung nach einem neuen Sklaven durch Zarrah hatten ihn tief erschüttert. Er fühlte sich nicht nur gekränkt, nein, er fühlte sich auf's Neue vom Leben betrogen. Er hatte sich diesem Dunkelelfen geöffnet, der ihn aus einem weitaus unangenehmeren Dasein bei Sodth und den Orks geholt und ihm quasi ein Paradies gezeigt hatte. Mehr als das, Karrish hatte ihm die Pforten dazu geöffnet und ihn von jenen Früchten kosten lassen, die von den Sträuchern und Bäumen ins Gras gefallen waren. Für einen Adligen wie ihn wertlose und unwürdige Reste, aber für einen Sklaven wie Synnover die Speisen der Götter. Und er hatte sich an dieses Stück Wertschätzung geklammert, sich seine Identität darum aufgebaut und ... gelernt. Er hatte gelernt, dass er niemals die reifen Früchte eines Paradieses würde essen dürfen, aber solange er die Gunst seines Herrn besaß, durfte er ein wenig an der Welt teilhaben. Solange er seinen Herrn zufriedenstellte, gab es nicht nur dieses Paradies mit all seinen Wundern, sondern auch ... einen Blick, ein neutrales Wort. Selbst die Strafen waren angenehmer ausgefallen. Niemand schlug einen Sklaven, der unversehrt bleiben musste, um die Damenwelt zu bedienen. Man sperrte ihn ein und entzog ihm Essen, aber er musste niemals in einem zu engen Schrank und verletzt in der Dunkelheit ausharren. Er blieb in seinem Zimmer, wurde immer noch versorgt, wenngleich nicht mehr mit Nektar und Ambrosia, sondern mit Brot und Wasser. Dennoch war es mehr als human und er brauchte ja nur wieder die Wünsche und Sehnsüchte seiner Herrschaften zu erfüllen, um sich wieder einen Platz eine Stufe höher zu verdienen. Er hatte sich all das verdient. Er hatte so hart für all das gearbeitet und ohne ein Wort der Klage Dinge getan, die so manch anderen Schwächeren die Seele gekostet hätten. Er hatte es sich verdient, das Karrish wenigstens ein unglückliches Gesicht machte, über seinen Verlust trauerte. Er hätte wertschätzen sollen, dass sein weißes Kaninchen bis zuletzt gekämpft hatte. Bis zuletzt gestanden und sich, so gesehen, sogar den Sieg verdient hatte. Hätte Karrish sich nach ihm erkundigt, so wäre Zarrah doch sicher auf ihn zugegangen, hätte erwähnt, dass sein bester Kämpfer noch lebte und dann?
Wo kam das Glas in seiner Hand her? Synnover starrte auf die Flüssigkeit im Innern. Wein. Das war das Glas, aus dem sein Herr getrunken hatte. Sein ... ehemaliger Herr, denn er hielt seinen Besitz für tot. Seine neue Herrin stand dicht vor ihm.
"Du wirst dich damit abfinden, dass Karrish ein neues Spielzeug haben wird." Synnover schlug die Wimpern nieder wie die Information es mit seiner Seele anstellte. Beide hüllten sich in dunklere Farben. Seine Wimpern waren schwarz, ebenso wie seine feinen Brauen und beide umrahmten die jung grünen Wiesen in seinen Augen wunderbar ein. Jetzt aber sah man sie nur durch dieses unregelmäßige Gitter feiner Wimpernhärchen, die noch immer ein wenig zitterten, weil er die Nachricht verarbeiten musste. Zusätzlich mit dem Senken seiner Wimpern schien Zarrah eine hauchdünne Brise zu streicheln, sanft und nur ein seichtes Kitzeln an ihrer Haut. Dann war es fort. "Konzentriere dich auf deine Aufgabe! Und traurere nicht etwas nach, was sehr wahrscheinlich keine Zukunft hat."
Habe ich denn bei dir eine oder wirfst du mich früher oder später ebenfalls fort, verkaufst mich, vergisst mich? Hatte Sodth sich jemals nach seinem Haustierchen erkundigt? Syn hatte den Ork allerdings auch nie wieder aufgesucht. Er war ja froh gewesen, aus dieser Welt aus Unrat, Abfällen, Schlägen und engen Gefängnissen entkommen zu sein. Dennoch...
Es war Zeit, nach vorn zu schauen. Synnover hatte sich noch nie lange diesen düsteren Gedankenspielen hingegeben. Sie führten ihn nicht weiter. Vielleicht käme er mit Zarrah nicht zurück auf die Treppenstufe, auf der er zuvor gestanden hatte, aber sie würde ihn weiterbringen ... und eines Tages würde er es sein, der ihr keine Träne nachweinte. Es hatte eindeutig keinen Sinn, sich auf andere einzulassen. Das Leben bestand im groben Kern daraus, ausgenutzt zu werden oder andere auszunutzen. Man musste mitspielen und die kleinen Hintertüren finden, durch die schmalten Spalte zwischen Regeln huschen und sich vor allem vorsichtig bewegen. Kaninchen konnten Stunden in ihrem Versteck ausharren, wenn ein Jäger die Wiesen absuchte. Sie waren geduldig. Sie spielten mit und sprangen hervor, um sich wie Beute jagen zu lassen. Dabei offenbarten sie nicht, dass sie mit ihrer mutmaßlichen Flucht einen Weg zum sicheren Bau einschlugen. Sie spielten mit, warteten und nutzten den richtigen Moment, um alles Übel hinter sich zu lassen. Alle Enttäuschung. Alle, die sie benutzten.
Ich bin wieder ganz unten, aber ich habe noch immer mein Wissen aus vorherigen Runden. Es fühlte sich an wie gezinkte Würfel oder einen Satz Karten im Ärmel. Mögen die Spiele erneut beginnen.
Und so tat Synnover etwas, das man ihm und seinem Gemüt sicherlich nicht zugetraut hätte, wenn man ihn denn gut genug kannte. Karrish wäre bestimmt überrascht gewesen. "Du hast Recht, Herrin", sagte er und spazierte an ihr vorbei, um das Weinglas unangerührt auf den Tisch zu stellen. Er gab sich nicht mehr mit den fauligen Äpfeln zufrieden, von denen die Götter probiert und sie ihm zugespuckt hatten. Er strebte die goldenen Früchte am höchsten Baum des Paradieses an und er würde sie erreichen, selbst wenn es hieß, eine Zeit lang diesen zauberhaften Garten nur noch von außen zu betrachten. Doch es gab Leitern und Kletterwerkzeuge ... und es gab Äxte, um jede Pflanze des Garten zu roden. "Ich werde tun, was du verlangst. Ich kehre zu meiner Schlaftsatt zurück und genese. Wenn du morgen schon los willst, bleibt schließlich nicht mehr viel Zeit." Er wandte sich noch einmal um, trat an Zarrahs Seite, blieb aber auf genug Abstand, dass sie sich den erneuten Einsatz ihrer Klinge sparen konnte. "Ich werde Karrish den zweitbesten Sklaven beschaffen, den Celcia zu bieten hat." Anschließend neigte er seinen Kopf ein wenig vor, obwohl er sich längst bewusst war, dass Zarrah mehr als gut hören konnte. Immerhin hatte sie seinen Lauschangriff problemlos bemerkt. So raunte er die Worte auch nur sehr leise, dass sie dem Wispern des Windes gleich kamen, wenn er sich nachts durch die Gassen stahl, um an den letzten Herzschlägen obdachloser Sterbender zu kratzen. "Aber ich werde mich nicht für etwas entschuldigen, das du so offensichtlich genossen hast."
Er ließ diese Aussage bei ihr sacken, lächelte nicht einmal. Es war auch kein Spott oder Hohn aus seiner Stimme herauszuhören. Er gab den Fakt unverfälscht preis, so wie Zarrah ihm die bitteren Wahrheiten präsentierte. Er lernte schnell, ihre bevorzugten Werkzeuge einzusetzen. Er lernte schnell, ihr Sklave zu sein. Doch er wäre nicht Syn, würde er sich eben nicht diese kleinen Freiheiten herausnehmen, für die andere sofort ihren Kopf verlören. Arglos, so schien es, wandte er sich der Tür zu. Tatsächlich bereitete er sich geistig aber schon auf eine Attacke seiner Herrin vor. Ob er ihr in seinem Zustand entkäme, war eine andere Sache. Sein Körper war eben noch nicht vollends genesen. Es wurde Zeit, sich auszuruhen.
An der Tür angekommen fiel ihm allerdings noch etwas ein, das ihn aufhielt. Vielleicht sogar lange genug, dass es noch nicht notwendig war, den Knauf zu ergreifen. Er schaute über die Schulter zurück und drehte sich halb dabei. Schelchte Idee, wie der Ferrix' verpasster Schwertstreich ihm sofort verkündete. So drehte Syn sich sogar noch einmal gänzlich um. "Was lässt deinen Bruder glauben, du hättest Schuld an meinem..." Er stockte. "... an seiner falschen Annahme einer noch falscheren Niederlage zu den ungünstigsten Verhältnissen?"
Niemals würde er sich dieses Versagen eingestehen. Niemals!
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Erzähler » Dienstag 14. März 2023, 15:09

Razag:

Was war nur los mit ihm, dass er seine hart antrainierten Gewohnheiten alle auf einmal über den Haufen warf? Hatten sie nicht ein stilles Übereinkommen, sich nicht miteinander zu unterhalten und füreinander zu interessieren? Was war passiert, dass diese kleine Person von Heilerin nicht nur seine Glocken vernähte sondern auch noch seine Zunge massierte? So redselig war Razag selten. Doch etwas anderes konnte den grünen Haufen Unsicherheit noch mehr verwirren: Sein Name. Crystin hatte ihn ausgesprochen, als hätte sie schon immer gewusst, dass das seiner war. Aber vielleicht… war das ja auch so? Immerhin kannte sie ihn, zumindest als verletzten Kämpfer und wieso sollte sie nicht auch seinen Namen mitbekommen haben? Das Mädchen hatte nie desinteressiert an ihren Patienten gewirkt, sondern einfach nur besonders vorsichtig und still. Ein jeder Sklave in Morgeria wusste wohl, dass es zeitweise wirklich besser war zu schweigen. Keiner von ihnen wurde aufmüpfig und laut, wenn der Herr oder die Herrin es nicht verlangte. Und von Crystin erwartete man stille Kompetenz. Keinen gemütlichen Plausch mit denen, die Geld einbrachten. Razag kämpfte und ließ Münzen in die Beutel seines Herren wandern, während Crystin dafür sorgte, dass das auch immer so weiterging. Jetzt aber waren die beiden sogar unter sich und niemand stand dabei und lauschte oder beobachtete argwöhnisch, dass jemand eine Grenze übertrat. Jetzt waren sie… allein. Etwas, was das Hirn des Orks, das gar nicht so klein war, wie er alle glauben lassen wollte, auf ein Minimum schrumpfte und er zeitweise sogar einfach nur ein Testbild sah. Er war wirklich in Schwierigkeiten und konnte sich nicht erklären, wieso ausgerechnet die zierliche Menschenfrau ihn so durcheinanderbrachte. Crys indes fasste mehr Vertrauen, lächelte sogar mal oder sah ihn ganz unverblümt an. Dabei wusch sie ihn weiterhin und hatte ja keine Ahnung, was ihre Bemühungen anzurichten wussten. Für sie war der Ork einfach etwas unstet, zweifelsohne genant und gar nicht so blutrünstig, wie es im Rund den Anschein machen sollte.

Crystin brauchte keine Angst zu haben und das wiederum verzauberte Razag weiter. Immerhin war er ein gestandener Ork und seine Erscheinung war zwar ansehnlich und für seine Rasse sah er äußerst gut aus, doch die kleine Heilerin schien sich ihm auf vollkommen anderer Ebene zu nähern. Sie war nicht an seinen Muskeln und dem neckischem Ring interessiert. Nein, sie stellte eine Frage, die ihm persönlich galt. Und von der sie glaubte, dass sie vielleicht zu persönlich gewählt gewesen war, da Razag so sehr zögerte, zu antworten. Doch dann war der Moment des Antwortens auch schon vorbei und Razag hatte eine Idee, wie er ihr eine Freude machen wollte. Dass sie sein Angebot nicht annehmen konnte, lag gewiss nicht an dem Vorschlag als viel mehr an ihrer Rolle in dieser neuen Konstellation. Sie hatte ihre Aufgaben und die würde sie gewissenhaft erfüllen, so wie man es ihr eingebläut hatte. Trotzdem nutzte auch sie die Gunst der Stunde ihrer Zweisamkeit und erbat sich ein wenig von der Seife. Überrascht, dass Razag sofort einwilligte, sah sie ihn aus großen, verblüfften Augen an. Dankbar griff sie danach und bevor sie ihren Dank formulieren konnte, war es der Ork, der das übernahm. Crystin schaute erneut in das Gesicht und zog die Augenbrauen zusammen.

„Danke. ...dafür, dass du... keine Angst vor mir hast. Das in der Arena... ist eh alles gespielt. Das... ist nicht... echt.“ Sie sah ihm zu, wie er sich streckte und wandte den Blick von der breiten Brust ab, während sich ein zarter, dunkler Film über ihre Wangen legte. So ganz wirkungslos schien der Ork nicht zu sein. Oder bildete er sich das ein? Bemerkte er das überhaupt? „Die Wunden sind aber echt…“, bemerkte dann Crystin und wurde wieder ernster. „Und es ist ba…“- sie stockte. Und verstummte. Sie hätte beinahe etwas gesagt, was sie niemals laut aussprechen sollte, deshalb wandte sie sich wieder dem Eimer zu. Auch Razag kämpfte mit all der Intimität und Ehrlichkeit zwischen ihnen. Es hatte sich verselbstständig und nun glitten ihre Finger über seine Haut, hinterließen brennende Spuren, während seine Gedanken über ihren Körper glitten, um dort heiße Leidenschaft zu verteilen. ODER SO! Er musste sich einfach zusammenreißen. Ein mahnendes Ziepen verteilte seine Gedanken neu. Wenn er sich jetzt den Vorstellungen hingab, könnte das äußerst unangenehm und schmerzhaft werden. Er durfte nicht darüber nachdenken, was er mit Crystin anstellen wollte. Also lenkte er sich, ‚ihn‘ und sie ab, indem er ihr den Rücken zuwandte und sich selbst wusch. Crystin räumte währenddessen auf und packte die Lappen zusammen, so wie die leeren Eimer. „D...deine Familie... vermisst du sie denn? Wo... kommst du her?“ Das Mädchen hielt in der Bewegung inne und sah auf den breiten Rücken von Razag. Hier glitt das Blau über sämtliche Muskelpartien und blieben sogar mal kurz an seinem knackigen Hintern hängen, ehe sie sich wieder reichlich zackig abwandte und weiter die Eimer sortierte. Mehrmals. „Mei..ne Familie?“, schluckte sie. Oh das war ein wundes Thema, er konnte es hören, wenn sein Tun ihm diese Ressource noch überließ. „Ich stamme aus… Zyranus. Kennt ihr das?“, fragte sie und räusperte sich. „Ich sollte eine Weile… in den Eldoras zu den eldorischen Elfen.“, murmelte sie und ihr Blick verklärte sich etwas, während sie an die Zeit zurückdachte. Stille kehrte ein, bevor sie den Kopf schüttelte und lapidarer tat als sie wirklich war. „Ich bin nie dort angekommen. Aber… im Grunde tue ich hier nichts anderes als dort..“, versuchte sie ihre Situation irgendwie schönzureden und scheiterte an ihrer eigenen Glaubwürdigkeit.
Doch Crystin griff sich die Eimer und hielt sie vor ihren Bauch. „Man soll in allem etwas positives sehen oder nicht?“, offenbarte sie noch ein wenig mehr ihrer Seele dem Ork. „Zumindest durfte ich euch etwas näher kennenlernen, Razag.“, lächelte kurz und auch wenn ihre Augen einen Funken Sehnsucht bereithielten, meinte sie es ernst. Crystin war nicht die Person, die log und betrog. Das konnte man spüren, selbst wenn man nicht sehr empathisch war. Nun aber deutete sie auf einige frische Verbände. „Verbindet euch, bevor ihr wieder in die Hose steigt. Ich werde am Abend noch mal nach euch sehen und dann solltet ihr bald schon wieder auf einem guten Weg sein.“, versprach sie und nickte ihm zu. Crystin verabschiedete sich und hatte die Seife bei sich. Es war ihr gemeinsames Geheimnis. Und sie beide würden es wohl hüten. Nun war Razag allein in dem Waschraum und hatte Zeit sich etwas zu entspannen, sich zu erinnern, sich zu erden. Ganz wie er wollte.


Synnover:


Während sich bei Razag erste, zarte Bande zu knüpfen drohten, übersprang Synnover so einige Schritte und setzte sich einer realen Gefahr aus. Er kannte Zarrah’lindae viel zu wenig, um hier nicht mit dem Feuer zu spielen. Doch anhand dessen, was er hatte hören und ertragen müssen, erschien es ihm wie lächerlich, sich ihrem Zorn auszusetzen. Vielleicht wollte er auch eine andere Art von Schmerz erfahren, um den geheimen in seinem Innern zu übertünchen, den Karrish auszulösen wusste mit seiner Ignoranz. War er denn nicht stets der beste Sklave gewesen? Hatte er nicht immer alles gegeben? Natürlich auch für sich. Keine Frage. Aber… Die Stunden mit dem mittleren Bruder der drei Geschwister waren für Synnover wichtig geworden. Er würde es abstreiten, er würde es nicht erwähnen, aber er konnte nicht gänzlich verbergen, dass er enttäuscht wurde. Und jetzt brauchte er ein Ventil, damit er nicht daran ersticken musste. Er war es, der die Luft nahm. Ob nun durch seine Erscheinung, seine Zunge, seine Mitte oder seine Magie. Er war der Herr darüber, wann es jemanden den Atem verschlug. Niemand sonst. Und so wagte er sich viel zu weit vor und sprang über eine Klippe, die ihn ins Verderben stürzen könnte. Er küsste Zarrah. Er küsste sie aufgrund seiner Wut und doch verwandelte er diese in eine Zärtlichkeit, die wohl jeden Verstand verdreht hätte. Und gerade die Jüngste der Nachtklingen war eine wahre Herausforderung für ihn gewesen, doch jetzt? Es war beinahe so, als hätte er den Schlüssel zu diesem unterkühlten Herzen gefunden. Er wusste doch, dass er der Beste war. Der beste Sklave, der, den man eben nicht so schnell ersetzte. Selbst seine neue Herrin, eben jene, die ihn immer wieder abblitzen ließ, wurde Wachs in seinen Händen, wenn er es wollte. Die Erkenntnis würde er für sich abspeichern, darauf konnte sie sich verlassen. Allerdings hatte Synnover sich von seiner Siegessicherheit leiten lassen. Denn er stellte fest, dass die Entspannung ihrer Arme zu nichts anderem diente als ihm tödlichen Stahl an seine empfindliche Kehle zu drücken. Natürlich war Zarrah bewaffnet. Er spielte mit dem Feuer. Und sie verlangte Antworten, die er nicht in der Lage war zu geben. Der kalte Stahl an seiner Haut blieb, während sich ihre beiden Augen ineinander verankerten. Sie schienen ineinander zu schmelzen, denn keiner von beiden wollte nachgeben.

Wo sein Blick unstet und die aufgewühlte Wiese noch nicht gänzlich verbergen konnte, da ruhte das dunkle Grün fast schon gleichgültig auf ihm. Dass dem nicht so war, ließ sich nur erahnen, wenn man die Dunkelelfe besser kannte. Zarrah las ihre Gegenüber und hörte nicht auf damit, nur weil sie gerade jemanden mit einer Klinge bedrohte. Syn erkannte durchaus ihre Fertigkeiten, von denen er bisher nur ausgegangen war. Während er sie küsste, konnte sie ihren Dolch unbemerkt ziehen. Und ebenso unbemerkt hatte sie ihn weggesteckt und das Weinglas geholt, das Karrish hingestellt hatte. Zarrah hatte Syn aus der prekären Situation entlassen, war aber noch nicht fertig mit ihm. Die Maßregelung saß ebenfalls tief und machte etwas mit dem Sklaven, der nichts anderes kannte. Sie gab ihm den kleinen Moment. Ungesehen von Synnover aber merkte die Elfe auf und zog die Augenbrauen ein wenig zusammen als mit einem Mal eine hauchzarte Brise aufkam, die sie sich nicht erklären konnte. Eine feine Gänsehaut erfasste sie für Sekunden. Zarrah sah sich wachsam um, als wäre ein Geist in der Nähe, dann widmete sie sich aber wieder dem Sklaven vor sich, der eine Entscheidung gefällt hatte: “Du hast Recht, Herrin“, entschied er sich für den Weg nach oben. Er würde sich wieder emporarbeiten und Zarrah dienen, wie er Karrish gedient hatte. Wie er den Nachtklingen gedient hatte. Sie war seine neue Herrin und er musste all seine Bestrebungen nach ihrem Willen ausrichten. Nur so wäre er am Ende derjenige, der lachte. Er trat an Zarrah vorbei, die leicht den Kopf hob, sich aber nicht mit ihm drehte und ihm somit den Rücken zeigte. Syn wandte sich diesem wieder zu und blieb in sicherem Abstand zu ihr. "Ich werde tun, was du verlangst. Ich kehre zu meiner Schlafstatt zurück und genese. Wenn du morgen schon loswillst, bleibt schließlich nicht mehr viel Zeit. Ich werde Karrish den zweitbesten Sklaven beschaffen, den Celcia zu bieten hat.", ließ er sie wissen und sie wandte ein wenig den Kopf, sah ihn aber nicht direkt an. Syn jedoch, war noch nicht fertig. Er neigte sich wieder etwas vor, baute erneut eine Distanzlosigkeit auf, die ihm durchaus gefährlich werden könnte.
Zarrah ließ es dennoch zu und wartete ab, was er nun vorhatte. Und dann traf seine Stimme ihr empfindliches Ohr und umschmeichelte die dünne Haut darauf mit seinem Atem: „Aber ich werde mich nicht für etwas entschuldigen, das du so offensichtlich genossen hast." Das Feuer knisterte. Gefährliche Stille erfüllte den Raum. Während Synnover die Tür ansteuerte, blieb Zarrah jedoch reglos stehen. Kein Angriff erfolgte. Keine neue Schnittwunde würde sein Antlitz weiter entstellen. Synnover konnte unbehelligt die wenigen Schritte zu der Tür überwinden und erst auf der Hälfte, drehte sich die Dunkle ihm doch noch zu. Sie hatte ihre Arme erneut vor der Brust verschränkt und wartete ab, was er nun tun würde. Noch immer hatte er keine Reaktion auf seine erneute Frechheit erhalten. Sie ließ ihn gehen. Bis er sich noch mal umdrehte. Jetzt erhielt er einen Blick auf das Gesicht von Zarrah, die seitlich durch den Feuerschein in undurchsichtige Schatten geworfen wurde. Ihre Silhouette warf schlanke, lange Schatten auf den Boden und die züngelnden Flammen unterstrichen die dunkle Haut und das weiße Haar. "Was lässt deinen Bruder glauben, du hättest Schuld an meinem...“ Sie sah ihn abwartend an als er stockte. “... an seiner falschen Annahme einer noch falscheren Niederlage zu den ungünstigsten Verhältnissen?" Zarrah holte tief Luft und löste die Verschränkung ihrer Arme. Sie drehte sich um, schritt gemächlich zum Tisch, nahm das Weinglas und ging zum Feuer.

Dort blieb sie einen Moment stehen und starrte hinein, als würde sie Synnover’s Frage nicht mehr beantworten wollen. Als hätte sie ihn schon vergessen. Dass dem nicht so war, zeigte das nächste: Zarrah schüttete den Inhalt des Glases ins Feuer, das daraufhin hochzüngelte und sich nur langsam wieder beruhigte. „Mein Bruder sieht seine eigenen Fehler bei anderen.“, meinte sie überraschend indiskret. Oder war es ein… Zugeständnis? Gab sie ihm die Wahrheit, weil sie erkannt hatte, dass es ihn betroffen machte, wie er behandelt wurde? Unvorstellbar. Sie stellte das Glas beiseite. Dann wandte sie sich dem Kaninchen wieder zu und kam auf ihn zu. Ihre Hüften schwangen einer Raubkatze gleich, während ihr Blick ihn fixierte. „Er ist der Meinung, dass deine Bestrafung für den verlorenen Kampf davor deine Leistung drosselte.“, murmelte sie und klang dennoch gestochen scharf dabei. Dann blieb sie vor ihm stehen und erneut waren sie einander so nahe, dass sie mühelos Körperkontakt aufbauen konnten. Zarrah ließ ihren Blick über sein Gesicht gleiten als sähe sie ihn zum ersten Mal. Dann rutschte ihr Dunkelgrün zurück in sein Helles. „Dabei war ich nur die Botin. Es war seine Idee.“, offenbarte sie ihm und lehnte sich vor. Ihre Lippen kamen den seinen erneut näher und er konnte bereits ihren Atem spüren, wie er ihre Haut liebkoste. Die Erinnerung kribbelte hoch und steigerten eine Erwartung. Kurz bevor sie einander erneut kosten konnten, zog sich aber ihr Mundwinkel ein wenig in die Höhe und ihre Augen blitzten. War das die Antwort auf seine Frechheit? Und was bedeutete sie? Zustimmung oder... irrte er sich? Dann lehnte sie sich an ihm vorbei, öffnete die Tür und unterbrach die Nähe zu ihm. „Wenn ihr mit Waschen fertig seid, ruht euch aus. Morgen erkläre ich euch, was eure Aufgabe sein wird.“, sprach sie deutlich neutraler und stemmte eine Hand in die schmale Hüfte, während sie darauf wartete, dass Synnover den Raum verließ.

Synnover & Razag

Beide einstigen Kämpfer brauchten wohl noch die ein oder andere Minute, um sich mit sich und ihren Erfahrungen auseinanderzusetzen. Beide hatten so einiges neues erlebt und sich in Gefilde vorgewagt, die Neuland für sie waren. Was das bedeutete, würde die Zeit zeigen. Jetzt aber brauchten sie Ruhe, mussten sich wappnen für das, was am nächsten Tag folgen sollte. Sobald sie soweit wären, konnten sie in ihre Schlafkammer zurückkehren und dort fanden sie sogar ein wenig Komfort wieder. Man hatte ihnen Decken und sogar Kissen hingelegt, die das ganze ein wenig gemütlicher machten. Ob sie noch miteinander sprachen oder sich vielleicht sogar erzählten, was vorgefallen war, ob Razag sich austauschen wollte und das Kaninchen einweihte, blieb ihnen überlassen. Crystin würde noch mal reinschauen und sich die Wunden erneut ansehen, sie versorgen und sich nach einer neuerlichen Mahlzeit für die beiden und der Versicherung, dass sie sie nicht mehr bräuchten, verabschieden. Schlaf war die beste Medizin und so würden sie beide davon reichlich benötigen, wenn sie am nächsten Tag ihre Reise ins Ungewisse antreten wollten.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Synnover » Mittwoch 15. März 2023, 13:35

Kaninchen wurden nicht unbedingt in einem Atemzug mit Tieren genannt, die den Angriff wählten, um sich zu verteidigen. Kaninchen provozierten den Feind nicht. Vielmehr schienen sie unter seinem Anblick wie paralysiert zu erstarren, bis sich kurz vor dem tödlichen Vorschnellen die Gelegenheit zur raschen Flucht ergab. In dieser Hinsicht war Synnover niemals ein Kaninchen gewesen. Er floh nur in der Arena und selbst dort sorgte diese Art von Manöver nur dafür, seinen Kombattanten zu provozieren. Er testete stets seine Grenzen aus, überschritt sie auch gern einmal, denn er wusste, dass ihm das Überleben möglich war, solange er selbstbewusst durch's Feuer ging.
Diese Art des Angriffs, des Austestens seiner Möglichkeiten und der Dreistigkeit hatte er sich in den numher etwa sechs Jahren, die er den Nachtklingen gedient hatte, sehr sorgsam bei ihnen abgeguckt. Aber er hatte auch wachsame Blicke stets auf die Gäste geworfen, denen er präsentiert worden war. Er hatte gelernt, dass er mit einer spitzen Zunge oftmals glimpflicher davon kam, als wenn er duckmäuserisch und still wirkte. Solche Sklaven vergaß man, aber die aufmüpfigen mit der Note Charme, die ihre Zunge nicht nur zwischen den Beinen einer Dunkelelfe einzusetzen wussten, vergaß man nicht. Sie reizten, ebenso wie Synnover es umgekehrt mit seiner Umwelt anstellte. Man fand Gefallen daran, sich gegenseitig in die Schranken zu weisen, mit einem Angriff zu kontern und dabei immer so zu tun, als wäre man der einzige Heerführer auf dem Schlachtfeld.
Es hatte einen einzigen Mann gegeben, bei dem Syn diese Methodik nicht einsetzte. Ein Mann, der ihm konsequent und schnell klar gemacht hatte, dass seine Grenzen nicht überschreitbar waren oder wenn, dann nur ein- und zum letzten Mal. Dieser Mann war Karrish gewesen und der einzige, der Synnover hatte in die Schranken weisen können. Bei Karrish hatte er niemals Dreistigkeiten provoziert. Niemals. Er war ihm loyal und ehrfürchtig untergeben gewesen. Auch bei Zarrah wollte er das sein, denn sie war seine neue Herrin. Aber sie war nicht Karrish, sie war ... anders. Gerade weil er sich an ihr die Zähne auszubeißen schien, reizte sie ihn. Und so ging er zum Angriff über. Nicht nur mit dem Kuss, auch seine Zunge hielt er nicht mehr im Zaum. Sie würde keine Entschuldigung von ihm hören dafür, dass er sie für einen Herzschlag lang weich und anfällig erlebt hatte. Oh, die Erinnerung allein daran, dass sie ihm ihre Lippen kurz geöffnet hatte, beflügelte ihn. Er wusste nun, dass er sie würde um den Finger wickeln könnte. Er durfte nur nicht aufgeben. Vor allem aber durfte er sich keine Grenzen von ihr abstecken lassen. Er würde sie sich selbst setzen und das bedeutete natürlich, weiter zu experimentieren, wo sie waren.
Irgendwie hatte das Kaninchen dabei das Gefühl, dass auch sie es in gewissem Maße genoss. Er war kein stilles Mauerblümchen wie Crystin oder ein dummer, aber folgsamer Köter wie Razag. Er war auch ihr eine Herausforderung und weil er ihr dieses Vergnügen anzubieten schien, belohnte sie ihn auf ihre Weise. Syn hatte inzwischen erkannt, dass Zarrah ihm gegenüber ehrlich war. Überaus ehrlich. Sie nahm kein Blatt vor den Mund, sondern präsentierte die nüchterne, eiskalte Wahrheit - emotionslos und dadurch nur umso kälter. Da half es auch nicht, dass sie zum Feuer schritt und es weiter anheizte, indem sie Karrishs Wein hinein kippte.
Syn beobachtete sie schweigend. Dieses Mal war er es, der ihr keine Regung präsentierte. Hinter seiner Stirn jedoch arbeitete es, just als sie geradezu abfällig über ihren Bruder sprach. Sie mochte kein Urteil in den Ton ihrer Worte legen, aber es ließ sich auch zwischen den Zeilen lesen. Sie war erbost darüber, wie er sie angesichts der Überbringung von Syns Strafe behandelt hatte. Dass sie nun die Verantwortliche war und ihm Ersatz für das mutmaßlich tote Kaninchen beschaffen sollte!
Syns gräserne Iriden hüpften im Rhythmus ihres Hüftschwungs, als Zarrah'lindae wieder an ihn heran trat und ihm eine Erklärung bot: "Er ist der Meinung, dass deine Bestrafung für den verlorenen Kampf deine Leistung drosselte." Synnover reckte das Kinn einen Deut, während seine Brauen kurz aufzuckten. Ich habe nicht verloren, wenn die Arenarichter entschieden haben, dass der Sieg auf meiner Seite war. Ich wurde bereits gefeiert, der Ork für tot erklärt. Es ist keine Niederlage gewesen, nur weil dieser verflixte Razag plötzlich entscheidet, doch noch ein wenig weiterleben zu wollen. Nicht tot zu kriegen, dieser grüne Bastard ... Kumpel ... Innerlich ärgerte er sich. Nach außen blieb er still. Es brachte ihn nicht weiter, seine Wut auf diese Weise an Zarrah auszulassen und auch bei Karrish hätte er sich damit nur einen Nachteil eingeholt. Manchmal wusste selbst er, wann es sinnvoll war, zu schweigen.
"Dabei war ich nur die Botin. Es war seine Idee."
"Ich hatte also Recht", erwiderte Syn knapp. "Er macht dich zur Sklavin des eigenen Haushalts. Niedere Arbeiten wie Botengänge sind deiner nicht würdig ... Herrin." Zarrah lehnte sich vor und Syn hielt die Luft an. Hatte er es wieder übertrieben mit seinen Worten? Dabei hatte er versucht, sie dieses Mal nicht so sehr zu verhöhnen wie noch bei seinem ersten Kommentar im Behandlungsraum. Nein, er schien endlich einmal ins Schwarze getroffen zu haben bei ihr und es war beinahe ... unheimlich. Ihr Mundwinkel zog sich etwas empor, was Synnover zuvor nicht an ihr erlebt hatte. Sie war also doch keine emotional kalte Persönlichkeit. Sie ... lächelte. Konnte man es bei Zarrah schon als Lächeln bezeichnen, wenn nur der Mundwinkel etwas hochzuckte? Definitiv. Er luft geradezu ein, sich ihm näher zu widmen, ihm und ihren Lippen. Ihr Atem roch nach dem Geschmack, der noch immer an seiner Zunge haftete.
Er senkte die Lider, setzte diesen träumerischen Blick eines Jugendlichen auf, der seinem Schwarm endlich näherkommen durfte. Er neigte den Kopf ein wenig, deutliche Signale für Zarrah, aber auch für Syn. Noch einmal würde sie wohl nicht bei seiner Haut Halt machen und doch konnte das Kaninchen nicht anders. Es brach das Klischee. Es erstarrte nicht, sondern ging zum Angriff über. Langsam dieses Mal, um sie nicht zu erschrecken, gleichzeitig aber zu suggerieren, dass er ihr verfallen wäre. Seine Lippen streiften die ihren, drückten sich wiederholt dagegen und dann küsste er ihren Mundwinkel, denn Zarrah drehte sich von ihm weg, um ihm die Tür zu öffnen.
"Wenn ihr mit Waschen fertig seid, ruht euch aus. Morgen erkläre ich euch, was eure Aufgabe sein wird."
Syn seufzte hörbar. Es gab heute wohl kein Weiterkommen mehr bei ihr. So schlenderte er an ihr vorbei, dicht, aber langsam. Keine seiner Bewegungen zeugten davon, sie attackieren zu wollen. Das machte Syn nur mit seiner spitzen Zunge. Sie kam ihrem Ohr wieder einmal sehr nahe. "Ich werde dir loyal sein und dir dienen, Herrin ... in jeglicher Hinsicht", raunte er. Anschließend warf er ihr einen letzten, aber vielsagenden Blick zu. Es genügte wohl nur ein Wort von ihr, damit sie ihn nach allen Regeln der Kunst würde nutzen können, falls sie es denn wünschte. Yolintha verstand es, Syn mit derlei Aufgaben zu betrauen. Es würde sich zeigen, ob auch Zarrah anbiss.
Dann stand Syn draußen. Er schob die unverletzte Hand in den Nacken und rieb sich dort bis zu den kurz geschorenen Haaren empor, dass er die Tätowierung erfühlen konnte. Kein Gladiator mehr, kein Liebhaber für einsame Stunden ... ich frage mich wirklich, wofür sie mich dann braucht. Mit einem tiefen Seufzen setzte er sich in Bewegung. Frustration war sein Begleiter. Er hatte sich wirklich erhofft, leichter an Zarrah und damit verbundene Vorteile heranzukommen. Es war anstrengend mit ihr zu agieren und er hatte nicht sehr viel erreicht. Dafür hatte er sich zu heftig bewegt, zu viel gestanden und musste sich nun stumm eingestehen, dass sein Körper lieber hätte auf den Säcken ruhen sollen. Nun, jetzt konnte er die Zeit damit verbringen. Für ihn gab es ja nichts mehr zu tun und für körperliche Aktivitäten wäre er noch nicht einsetzbar.
Er schlenderte den Gang wieder zurück, bis er an der Tür zu den Duschräumen vorbeikam. Dort machte er Halt, um einen Blick hinein zu werfen und sogar nochmal einzutreten. Fast schon lässig lehnte er sich an die Wand, um Razag und Crystin noch immer dort vorzufinden. "Und? Habt ihr's miteinander getrieben? Ich hab mir extra Zeit gelassen." Er wartete keine Antwort ab, es interessierte ihn ja nicht einmal. "Diese Säcke von vorhin bleiben unsere Schlafstätten?", war das, was er wirklich wissen wollte ... und er wurde mehr als enttäuscht, als Crystins Reaktion Bestätigung verhieß.

Auch wenn man ihnen Decken und Kissen zur Verfügung stellte, würden sie diese Nacht erneut auf einem Haufen willkürlich gestapelter Säcke verbringen müssen. Synnovers Rücken klagte jetzt schon allein beim Anblick und erneut wurde ihm bewusst, wie tief er gefallen war. Er ging zu seiner Schlafstatt herüber. Nur flüchtig warf er im Vorbeigehen einen Blick zum zerbrochenen Handspiegel, den offenbar noch immer niemand fortgeräumt hatte. Nein, er wollte sich die Laune nicht noch mehr verderben. Also setzte er sich auf sein Säckebett in der Hoffnung, es ein wenig bequemer drücken zu können. Mit seinem Gewicht würde er da kaum etwas erreichen.
"Die Herrin wird uns morgen mitteilen, wie sie uns fortan einsetzen will", ließ er Razag dann aber doch wissen. "Dir hat sie vorab nicht zufällig irgendetwas verraten, oder? Oder hast du Informationen aus der Heilerin herauspressen können, während ihr euch vergnügt habt? Hat es dir eigentlich gefallen, mit ihr allein gewesen zu sein?" Sein Kopf wanderte herüber, kaum dass Crystin den Raum betrat. Er musterte sie lange, während sie sich erkundigte, ob beide noch etwas brauchten. Sie riet ihnen zu reichlich Schlaf, um rasch wieder munter zu werden und in Syns Augen blitzten grasgrüne Funken auf. "Wo schläfst du eigentlich, Crystin?", fragte er. "Hast du ein Bett?"
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Mittwoch 15. März 2023, 15:44

Raz hatte ihr bei seiner Frage den Rücken zugewandt und war noch mit der übervorsichtigen Waschung seiner Weichteile beschäftigt, aber er konnte hören, dass sie noch nicht den Raum verlassen, vor ihm weg gelaufen war und wohl die Eimer sortierte.
„Mei..ne Familie?“
Oh... Mist... das ist wohl ein wundes Thema... Ich hätte nicht fragen sollen!
Raz glaubte schon felsenfest, dass sie jetzt den Raum verlassen würde, doch dann hörte er erneut ihr Stimme:
„Ich stamme aus… Zyranus. Kennt ihr das?“
„Ähm...“
Hieß so nicht die Magierstadt...? Nö, war noch nie da.
Er schüttelte den Kopf um dann über seine Schulter nach hinten zu ihr zu schauen.
„Ich sollte eine Weile… in den Eldoras zu den eldorischen Elfen.“
Ihr Blick wirkte verklärt, so wie er in eine unbestimmte Ferne gewandert war. Stille kehrte ein, bevor sie den Kopf schüttelte.
„Ich bin nie dort angekommen. Aber… im Grunde tue ich hier nichts anderes als dort... Man soll in allem etwas positives sehen oder nicht?“
Raz nickte leicht und hörte aufmerksam zu.
„ ...Zumindest durfte ich euch etwas näher kennenlernen, Razag.“
PUFFfffffffffffffiiiiiiiiii......
Gleich einem Ballon aus Schafdarm, den er als Kind mal erobert hatte und der unter seinen groben Händen schnell geplatzt war, platzte auch etwas in Raz Kopf. Hoffentlich kein Aneurysma...
Cris Worte beinhalteten eine kleine aber über alle Maßen süße Wahrheit, die den Ork aus den nicht vorhandenen Socken haute.
Sie.... sie... ist froh mich zu kennen???..........
Irgendwo in Raz Hinterkopf spielten für Sekunden Musikanten auf und er tanzte gedanklich überglücklich zu den Klängen...
((ooc: Inspiration im OT))
Wenn es ihm besser gehen würde, er ALLEIN wäre... unbeobachtet und sich gaaaaaanz sicher nicht beobachtet zu werden... DANN... Oh ja, seine Seele wollte tanzen, vor Glück. Denn auch wenn dieser kleine Satz durchaus nur eine Höflichkeit hätte sein können, so war es aus Cris Mund, ein Geschenk!
...ein 'ungewöhnliches' Geschenk....
Raz Füße zuckten, aber nun deutete sie auf einige frische Verbände.
„Verbindet euch, bevor ihr wieder in die Hose steigt. Ich werde am Abend noch mal nach euch sehen und dann solltet ihr bald schon wieder auf einem guten Weg sein.“
Leider verhinderte die Nulllinie in seinem Kopf, dass er die folgenden Informationen sofort verarbeiten und darauf rational reagieren konnte. Dann war Razag allein in dem Waschraum und hatte Zeit sich etwas zu entspannen, sich zu erinnern, sich zu erden. Erden... am liebsten hätte er sich nackt und bloß mittig in die große Pfütze am Boden gelegt, aber damit hätte er Cris Arbeit zunichte gemacht.
Aber wenn sie mich dann noch mal waschen würde...
DER Gedanke war wiederum sehr verlockend.
Aber ich will ihr nicht unnötige Arbeit machen. Am besten ich mach ihr überhaupt keine Arbeit mehr... also... schnell gesund werden. Schlafen hilft... Aber...
JETZ sah er die frischen Verbände, schaute auf seine groben Finger und zurück auf die Verbände.
Scheiße!
Zu Razags Glück kam da sein hilfreicher Kumpel vorbei. Syn lehnte in der Tür zu den Duschräumen.
"Und? Habt ihr's miteinander getrieben? Ich hab mir extra Zeit gelassen."
Raz kniff die Augen zu und kniff sich in den Nasenrücken, damit er ruhig blieb. Cris musste wohl noch irgendwo im Gang sein, denn der Rammellappen fragte noch:
"Diese Säcke von vorhin bleiben unsere Schlafstätten?"
Der Ork erhob sich gemächlich, immer darauf bedacht bei dem leisesten Anzeichen von 'Sack-zirpen' still zu halten. Die Nähte waren frisch und seine Haut da unten prall und gespannt wie die Seiten eines Instruments. Es war als würde bei jeder falsche Bewegung Zikaden auf seinem Sack herum springen um die wildesten Töne aus ihm heraus zu pressen. Tanzen war so auf jeden Fall noch lange nicht möglich! Aber langsames Gehen. So schnappte er sich seine Sachen, klemmte sich auch die Verbände unter den Arm und wankte hinter Syn hinterdrein, bis sie ihr Zimmer ereichten.
...
"Die Herrin wird uns morgen mitteilen, wie sie uns fortan einsetzen will... Dir hat sie vorab nicht zufällig irgendetwas verraten, oder?“
Raz sah Syn an als hätte er nicht mehr alle Eier im Osterkörbchen.
Ich hab noch keine drei Worte von ihr zu mir gehört. Woher sollte ich wissen, was sie mit uns vor hat? Sie ist doch mehr DEINE Herrin als meine. Ich weis ja noch nicht mal, ob das alles hier... echt ist.
Raz grübelte.
Zarrah... hatte ich irgendwann gehört. Das muss ihr Name sein. Wohin sie in der Gesellschaft der Dunklen gehört? Keine Ahnung, aber Syn kennt sie anscheinend. Hm.. was mach ich, wenn das alles nur ein Test ist und Aran‘Duran La’sthulien hier nur meine Loyalität prüfen will. Was wenn sie uns aus dem Müll geklaut hat für ihre eigenen Zwecke und ich meinem Herrn bei der Erfüllung sklavischer Pflichten über den Weg laufe... oder irgendjemand der mich kennt? Sooo unbekannt sind unsere Gesichter nun ja auch wieder nicht, als dass diese Zarrah und frei herum laufen lassen kann... und da war auch diese Aussage, dass Cris dicht halten solle...
Das alles war dem Ork noch sehr suspekt.
Aran hätte mich... uns durchaus auch für wirklich tot halten können und...
„Oder hast du Informationen aus der Heilerin herauspressen können, während ihr euch vergnügt habt? ...“
Wir haben nicht...
„Hat es dir eigentlich gefallen, mit ihr allein gewesen zu sein?"
Oh ja, sehr...!!!
Er griente still. Damit hatte Syn wieder ganz die Aufmerksamkeit des Orks. Gerade hatte er etwas erwidern wollen, doch da betrat Cris den Raum und sie sich erkundigte, ob beide noch etwas brauchten. Sie riet ihnen zu reichlich Schlaf, um rasch wieder munter zu werden und in Syns Augen blitzten grasgrüne Funken auf.
"Wo schläfst du eigentlich, Crystin?"
, fragte Syn.
"Hast du ein Bett?"
Noch bevor Cris etwas antworten konnte, erwiderte der Ork wahrheitsgemäß:
„Die Pritschen im Lazarett sind schlechter als diese Säcke, glaub mir! Voller Wanzen!“
, was implizierte, dass er Cris dort oft genug hatte schlafen sehen, wägend sie die Verwundeten pflegte. Mit gespreizten Beinen bückte er sich, legte die Klamotten ab und klopfte die Säcke weich. Dann griff er nach den Verbänden, sah zwischen Cris und Syn hin und her und streckte sie dem Rammelllappen entgegen.
„Kumpel, hilf mal dabei. Meine Finger sind ...zu grob für kleine Knoten. Wenn... ähm... Cris das macht, dann... ähm... wäre das 'kontraindiziert'... ähm, ich meine...ich könnte...also ER könnte sich regen u...und das wäre extrem schmerzhaft. Ich glaub, keiner will, dass ich jetzt die Arena zusammen brüll, oder? Zu viel Aufmerksamkeit und so.“
Ganz nebenbei hatte er unbedarft und von sich selbst unbemerkt gerade verraten, dass er wohl von Cris Behandlung durchaus eine Latte bekommen könnte und sie wohl durchaus 'anziehend' fand. Genauso hatte er sich wohl Gedanken um ihre 'heimliche' Anwesenheit hier unten gemacht und dass es Folgen haben könnte, wenn sie zu laut wurden. Aber ja, Raz bat gerade Syn ihm seinen Verband anzulegen, da Orkhände nur bedingt für feine Arbeiten zu gebrachen waren. Schnallen konnte er schließen, auch Gürtel einfädeln, aber alles was kleiner als eine Erbse war, wurde zu einer echten Herausforderung.
„Vorne kann ich helfen, aber ...das Drehen tut noch weh und hinten komm ich deswegen noch nicht ran.“
Pflaster mussten noch erfunden werden, also galt es den Ork neu zu 'wickeln', vorzugsweise ohne dass er 'hart' wurde. Anziehen wollte er sich ohnehin noch nicht, da sie ohnehin erst mal schlafen sollten. Wozu also die neue Kleidung erst anlegen und womöglich im Schlaf voll schwitzen.
„Mach hinne, um so schneller sind wir bei Manthala.“
Raz grinste.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 15. März 2023, 23:49

Crystin:

Crystin ahnte ja nicht, wie sehr sie Razag verzauberte. Dabei hatte sie doch ein striktes Verbot erhalten, sich magisch einzumischen! Doch die Heilerin war eben wie sie war und bei dem hünenhaften Ork, ging es ihr ein wenig besser. Sie fühlte sich ein wenig leichter und konnte mal für 5 Sekunden ihre Sorgen vergessen. Dass die Braunhaarige nicht freiwillig hier war, hatten sie geklärt. Sie war keine Dunkelelfen oder Goblinfrau. Auch Ork war nicht in ihr enthalten. Sie war menschlich und fiel durch ihre großen, blauen und zumeist traurigen Augen auf. Razag hatte sie immer mal wieder beobachtet und wusste tatsächlich so einiges über sie. Nun aber, aus der Nähe betrachtet, war sie noch etwas zauberhafter als erwartet. Und er hatte alles Gedankengut zu tun, sich von ihrer Wirkung auf gewisse Körperregionen abzulenken. Das Mädchen hatte sich gut um die Haut des Hünen gekümmert. Nun roch er wieder frisch und sauber und auch die Reste des Kampfes waren fort. Zugleich waren seine Wunden gesäubert und würden eine Infektion gewiss abwenden können. Es wurde Zeit, sich langsam zu verabschieden. Aber sie wollte wiederkommen, wie sie Razag mitteilte. Bevor sie allerdings den Waschraum verlassen konnte, wurde sie von dem plötzlichen Erscheinen Synnover’s aufgehalten, der prompt für eine verlegene Stille zu sorgen wusste:

"Und? Habt ihr's miteinander getrieben? Ich hab mir extra Zeit gelassen." Crystin starrte den Menschen mit aufgerissenen Augen an. Dann wandte sie sich mit hochroten Wangen zu Razag um, ehe sie wieder peinlich berührt den Menschen musterte. „Wa…s?“, keuchte sie nur, presste die Eimer dichter an sich, senkte den Kopf und verließ fluchtartig den Raum. "Diese Säcke von vorhin bleiben unsere Schlafstätten?", rief Syn ihr hinterher, sodass er sie nicht einfach ziehen ließ. Crys hielt inne. „Richtig“, erwiderte sie knapp und empfahl sich dann mit einem kleinen Knicks, ehe er sie abermals aufhalten konnte. Sie verschwand durch die Gänge und in unbekannte Räume. Razag und Synnover aber schafften es, die wenigen Meter zu überbrücken und kehrten in ihr eigentliches ‚Schlafgemach‘ zurück. Auch wenn das wohl kaum den Ansprüchen des besseren Sklaven genügte. Sogleich prasselten die Fragen auf Razag ein und noch immer nahm Syn kein Blatt vor den Mund. Ihm war es egal, ob er damit jemanden in Verlegenheit versetzte.
Sie blieben nicht lange unter sich, da kehrte Crystin mit einigen neuen Utensilien zurück. Die zierliche Heilerin stellte alles auf den Tisch und richtete Umgefallenes wieder auf. Sie hatte die letzten Sätze zwischen Razag und Synnover nicht mitbekommen, jedenfalls merkte man ihr nichts an. Allerdings vermied sie tunlichst, den Menschen anzusehen, während Razag ein kleines Lächeln erhielt. Crys wandte sich den beiden Männern zu und ihr Blick ruhte mit einem Mal fachkundig auf Razag’s Mitte.

Sie holte gerade Luft, um vorzuschlagen, dass sie ihm behilflich sein konnte, da köderte Syn ihre Aufmerksamkeit mit einer überraschenden Frage. “Wo schläfst du eigentlich, Crystin? Hast du ein Bett?“. Blaue Augen starrten die hellgrünen an. Wie immer, wenn Synnover sich direkt an sie wandte und so unverblümte Fragen stellte, brauchte sie einen kleinen Moment, bis sie antworten konnte. Sie war wirklich schüchtern, weil sie ihn nicht einschätzen konnte. Da sprang ihr Razag zur Seite: „Die Pritschen im Lazarett sind schlechter als diese Säcke, glaub mir! Voller Wanzen!“ Crystin musterte Razag kurz nachdenklich, dann lächelte sie unbedarft erst in das grüne, dann in das helle Gesicht. „Wenn ich meine Arbeit erledigt habe, darf ich da schlafen.“, antwortete sie. Dann stutzte sie und fügte hinzu: „Aber… jetzt schlafe ich… wo… woanders.“, ihr dämmerte mit einem Mal, dass Synnover sich vielleicht nicht unbedingt wirklich für ihre Schlafsituation interessierte. Doch wieder war es Razag, der sie vor weiterem bewahrte: “Kumpel, hilf mal dabei. Meine Finger sind …zu grob für kleine Knoten. Wenn… ähm… Cris das macht, dann… ähm… wäre das ‚kontraindiziert‘… ähm, ich meine…ich könnte…also ER könnte sich regen u…und das wäre extrem schmerzhaft. Ich glaub, keiner will, dass ich jetzt die Arena zusammen brüll, oder? Zu viel Aufmerksamkeit und so.“ Crystin hätte ihm sofort geholfen, doch nun war sie es, die von einem zum anderen schaute.
Hatte er gerade wirklich zugegeben… dass er… ?! Crys lief puterrot an. Sie räusperte sich erneut und wandte sich verlegen ab. Sie strich mit beiden Händen über ihre durchaus einfache Bekleidung, als wollen sie sich zurechtmachen, ehe sie zu den Utensilien auf dem Tisch ging. Hier stellte sie dreierlei auf ein kleines Tablett und reichte es. „Ihr müsst vorher bitte die wunden Stellen mit dem Öl einreiben.“, offenbarte sie ihm und lächelte mit einem Mal zuckersüß. In ihren Augen konnte man einen Funken Aufmüpfigkeit erkennen. Sie genoss es, dass er das nun tun sollte! Für seine Frechheiten. "Mach hinne, um so schneller sind wir bei Manthala.“, drängelte auch Razag. Crys stand vor Synnover und hielt das Tablett mit dem Öl im braunen Glas und Pipette, während daneben neuer Verbandmull und weiche Tücher lagen, mit denen er Razag einschlagen könnte, bevor er ihn verband, bereit. Nun war es an Syn zu entscheiden, wie weit er bereit war zu helfen.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Synnover » Donnerstag 16. März 2023, 22:37

Im Grunde war er frustriert, mehr als das. Synnover hatte sich so viel Mühe gegeben, sich bei Zarrah in irgendeiner Weise beliebt zu machen und ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, aber sie ließ ihn immer wieder abblitzen. Sie interessierte sich nicht für seine Fähigkeiten als Gladiator. Andernfalls wäre sie schon früher zu einem seiner Kämpfe gegangen. Ob sie wirklich fernab des Triells der Champions jemals zugegen gewesen war, konnte er nicht wirklich beantworten. Syn schaute sonst nie hinauf ins Publikum oder die Logen. Aber ihr Desinteresse an ihm als Kämpfer war offensichtlich, wenn sie nicht einmal vor hatte, ihn in irgendeiner räudigen Hintergasse als Gladiator, Schläger oder Prügelknabe einzusetzen, um Geld für Wetten zu kassieren. Dass er nie wieder im Schwarzen Kolosseum antreten würde, war ihm inzwischen bewusst. Karrish hielt ihn für tot, dann würde er auch für alle anderen gestorben sein. Und Syn war ein zu einprägsamer Charakter mit seiner auffallenden Optik, dass er nicht einfach als irgendein Neuer dort auftreten könnte - von seinen mangelnden Fähigkeiten im Umgang mit Waffen einmal abgesehen.
Er blickte auf seine linke, verbundene Hand herab. Er bewegte sacht die Finger. Es kribbelte. Würde er seinen Atemnot-Zauber mit dieser Hand überhaupt einsetzen können? Er hatte es nie mit der Rechten versucht, weil jene meistens den Dolch hielt, unabhängig davon, ob ihm die Klinge in einer brenzligen Situation wirklich nutzte. Ohja, er müsste mehr als frustriert sein! Dennoch trat er nicht so auf, im Gegenteil. Syn zeigte sich gerade jetzt äußerst kommunikativ, obgleich ihm ein Gespräch mit Razag oder Crystin nicht viel nutzte. Er war kein Mensch für einen kleinen Plausch, weil Plaudereien belanglosen Inhalt besaßen und er gut darauf verzichten konnte. Aber Frust kaschierte man am besten hinter einer Maske guter Laune oder redete sie klein. Letztendlich versuchte er dennoch, ein paar Informationen aus den beiden anderen Sklaven heraus zu bekommen. Bei Razag war das mehr als schwierig, wenn man die Kunst des Gedankenlesens nicht beherrschte. Ob selbst eine Beobachterin wie Zarrah sich an ihm die Zähne ausbeißen würde? Syn tat es und das frustrierte noch mehr. Seine neue Lebenssituation trieb ihn wirklich an unbekannte Grenzen, aber was sollte er erwarten? Sodth und die anderen Reißer hatten in seiner Kindheit zwar sehr oft und sehr viel kommuniziert, nur selten mit ihm und mit den Jahren hatte er herausgefunden, dass sich die meisten Themen um Fressen, Schlafen, Geld und Gestank drehten. Hin und wieder kam auch eine Frau ins Spiel. Wenn Sodth eine Orkin oder eine goblinische Hure mit in die Baracken nahm, bedeutete das für Syn immer Schrankzeit. Nichts, woran er sich gern erinnerte. Dieser kurze Einblick in seine Vergangenheit ließ ihn allerdings noch einmal über die Schulter schauen, als sie ihren Schlafraum erreichten und sofern die Tür von einem seiner Mitsklaven geschlossen wurde, nutzte er die erstbeste unauffällige Gelegenheit, um sie wieder einen Spalt zu öffnen. Wo auch immer sie steckten, er fühlte sich nicht ganz wohl. Er hatte auch noch nicht einmal den Himmel gesehen. Herrschte Tag oder Nacht? Er fühlte sich wie unter der Erde, in einem stinkenden Bau mit einer unnahbaren Herrin, einem dümmlichen Ork und einer Heilerin, die als einzige seine Schönheit wenigstens so weit zu schätzen wusste, dass sie ständig ihr Heil in der Flucht suchte. Er versuchte es daher bei ihr ausnahmsweise mal, ohne dass er aufreizend wurde. Naja, so ganz konnte er es nicht abstellen, als anerzogener Lustsklave für höhergestellte Damen. Aber er hielt sich zurück, versuchte, möglichst neutral nach ihrem Bett zu fragen. Dass ausgerechnet Razag darauf antwortete, ließ tief blicken.
"Ihr habt euch also schon über ihr Bett unterhalten? Zu breit für dich, hm?" Er musterte Razu'lak den Furchtlosen und zu groß Gebauten, der einfach nicht sterben wollte. Ein langer Titel, aber zutreffend. Wenn Crystin wirklich auf einer Pritsche schlief, wäre diese nicht nur unbequem und härter als die gestapelten Ruhesäcke, sondern auch zu schmal für weitere Aktivitäten. Nicht, dass Synnover vor hatte, sie zu erobern ... andererseits ...
Ein paar erotische Stunden für eine Heilung?
Er grübelte noch, als Razag plötzlich vor ihm stand. Das war nun schon das zweite Mal, dass das Kaninchen überrumpelt wurde. Und dieses Mal hatte sein Gegenüber sich nicht einmal betont leise verhalten! Erst Zarrah mit dem Wein, nun wurden ihm einige Verbände entgegen gehalten. Er blinzelte, schaute auf seinen Arm herab und erneut auf die Leinenstreifen. Ein Verbandswechsel wäre nicht schlecht. Die Waschung hatte den Stoff durchnässt und so half er nicht, die Verletzung sauber zu halten. Die Nässe fühlte sich einfach nur unangenehm an, wie alles hier.
Wann war seine Frustgrenze erreicht? Nicht einmal ein zweiter Kuss, um seine Herrin zu betören hatte als Ventil lange genug herhalten können. Man musste Syn hier aber auch zugestehen, dass Zarrah sich dieses Mal nicht hatte von seinen Lippen einfangen lassen. Dafür hatte sie gelächelt oder was man für ihre Verhältnisse wohl so nennen konnte. Ein gehobener Mundwinkel bedeutete wohl nur bei einem Eisklotz wie ihr etwas Besonderes.
Tja, sie kann mir eben doch nicht widerstehen.
Er würde sie schon noch weich klopfen. Es musste wenigstens für ein Zimmer mit Sklavenbett ausreichen. Irgendein Holzkasten mit Stroh. Oh, er war tief gefallen, wenn er sich jetzt sogar damit zufrieden gäbe. Es würde einiges an Arbeit kosten, wieder aufzusteigen. Arbeit, Erniedrigungen und körperliche Gefälligkeiten...
"Kumpel, hilf mal dabei. Meine Finger sind ... zu grob für kleine Knoten."
Aus seinen Gedanken gerissen blickte Syn auf. Die Verbände galten nicht ihm. Sein selbst ernannter Kumpel bat nur um Hilfe. Der lernte auch gar nichts dazu. Was glaubte er, dass Synnover nun aushelfen würde, wo er zuvor schon abgelehnt hatte, ihn zu waschen? Orks waren so lernresistent und Razag offensichtlich besonders. Das Kaninchen hielt immer weniger von seinem neuen besten Kumpel und Kamerad. Andererseits wäre er auf diese Weise leichter beeinflussbar und dadurch gewann er Pluspunkte. Noch konnte Syn nicht ganz einschätzen, ob ihm das seltsame Verhältnis zu Razag gefallen wollte. Noch konnte er seine ganze Situation hier nicht einschätzen und auch das ... frustrierte.
"Wenn ... ähm ... Crys das macht, dann ... ähm ... wäre das ...'kontraindiziert'... ähm, ich meine ..." Den Rest bekam der Hymlianer schon nicht mehr mit. Er neigte den Kopf und blickte Razag aus aufgerissenen Augen an. Sein Krz'ner war nicht das beste, aber die einzelnen Begriffe "kontra" und "indiziert" hatte er tatsächlich schon im Laufe seines Prügelsack-Lebens gelernt. Kontra bedeutete gegen und die Goblins der Hinterhöfe hatten das Wort gern verwendet, um zwischen all den verblödeten Orks besonders klug zu erscheinen, wenn sie so tolle Fachbegriffe einsetzten. Indiziert kannte Syn ebenfalls aus seiner Zeit, knapp vor der Geburt des weißen Kaninchens. Er hatte es in der Rangliste weit gebracht, die Veranstalter von Wettkämpfen gern einmal untereinander verteilten, damit sie wussten, welche Kontrahenten sie aufeinander hetzen konnten. Es fiel auch so manches Mal die Bezeichnung der indizierten Liste. Dort standen Namen jener Raubeine, die besonders brutal vorgingen oder sich im Kampf nicht aufhalten ließen, wenn ein Randrichter das Ende ausrief. Sodth hatte sein Haustierchen davor bewahrt, gegen Kämpfer der "indizierten Liste" bestehen zu müssen, wenigstens am Anfang.
Dass Razag aber diese beiden Worte nicht nur kannte, sondern auch noch in einem losgischen Verhältnis zusammensetzte, überraschte. "Kontraindiziert?", wiederholte Syn daher, noch ehe sein Verstand ihm raten konnte, dieses Wissen eher für sich zu behalten. Heute ging aber auch alles schief. Er räusperte sich knapp. "Ich soll dir also die Verbände anlegen, damit dir das Blut nicht in deinen Knüppel schießt und du die Kleine dort mit deiner orkischen Männlichkeit umhaust." Er nickte zu Crystin herüber und seufzte übertrieben gespielt. "Ihr habt euch also noch nicht gegenseitig besprungen, obwohl ich euch so viel Zeit geschenkt habe." Dann aber huschte sein Blick wie ein grüner Blitz zur Heilkundigen hinüber. Er musterte ihre Gestalt. "Andererseits bist du dann noch frisch, hm?", fragte er erneut frei heraus, bis eine andere Erkenntnis ihn traf. Eine, die schwer wog. Eine, die ... frustrierte.
"Moment mal!" Syn wurde selten lauten, aber jetzt fühlte er sich in seiner Ehre als Lustsklave getroffen und das berührte ihn mindestens so sehr wie die Unterstellung, er hätte einen Arenakampf verloren, nur weil der verflixte Ork nach seinem Tod plötzlich die Meinung änderte und doch noch weiterlebte. Er trat dicht an ihn heran, musste den Kopf aber in den Nacken legen, um zu ihm aufzusehen. Razag war groß ... und breit. Syns Augen blitzten an den Nippelringen des Orks vorbei. "Willst du damit sagen, ich sei nicht in der Lage, dir Gelüste zu entlocken? Glaubst du wirklich, deine Rute bleibt ein Bündel aufgeweichter, junger Zweige, wenn ich bei dir loslegen würde?!"
Ein Räuspern von der Seite unterbrach seinen Ausbruch. Er blickte zu einer noch immer geröteten Crystin und einem Tablett mit allerlei Dingen, die genau dafür gedacht waren, einen ordentlichen Verbandswechsel vorzunehmen. Darunter fand sich auch ein braunes Glas mit einer zähflüssigen Substanz. Sogleich erklärte Crystin dessen Zweck. Es handelte sich um Öl, das er desinfizierend vorher auf Razags Verletzungen auftragen sollte. Sie teilte es ihm nicht ohne eine Spur von Triumph in ihrem Blick mit, trotz der rosigen Wangen.
"Mach hinne, um so schneller sind wir bei Manthala", grinste Razag.
Ins Fass aus Frustration fiel ein letzter Tropfen. Dann schwappte alles über. Synnover packte das Tablett. Er riss es Crystin schon fast aus den Händen und ignorierte gekonnt das aufsteigende Kribbeln in seiner Linken. Mit dem Fuß zog er sich einen der Stühle ihrer Ess-Ecke heran und stellte das Tablett darauf ab. Er griff zu der Pipette, musterte sie und legte sie wieder beiseite. Dann schnappte Syn sich das Glas mit dem Öl. Schon trat er an Razags Verletzung heran, die für ihn unerreichbar war. "Nicht einmal Manthala wird dich vor mir retten können", brummte er ihm zu und tunkte zwei Finger in das Öl wie er es sonst nur beim Eintauchen in einen weiblichen Schoß tat. "Sie wird dir die feuchtesten Kaninchenträume deines Lebens schicken."
Und dann ging es los. Frust suchte sich ein Ventil. Wenn es schon nicht Zarrah war oder Crystin, um sich einen bequemen Schlafplatz zu erschleichen, dann musste eben der Ork herhalten und sei es nur dafür, das eigene Ego wieder auf Vordermann zu bringen. Synnover hatte gelitten, musste sich mit vielen unliebsamen, neuen Situationen auseinandersetzen. Das kratzte am Selbstbewusstsein, aber wenn er Razag nun die schmerzhafteste Erektion seines Orkdaseins verpasste, wäre alles wieder im Lot. Er durfte sich nur nicht zu sehr seinem Frust hingeben. Er musste bedacht vorgehen, selbstbeherrscht. Er musste ... leidenschaftlich werden wie in dem Moment, da er Zarrah geküsst hatte.
Sanft trug er das Öl auf Razags Wunde ab, sobald diese vom Verband befreit war. Den Part musste unter Umständen doch noch Crystin übernehmen, denn das Kaninchen hatte schon ölige Finger. Oh und wie warm es sich anfühlte, als er diese nicht nur über die Wundränder gleiten ließ! Es roch auch nicht unangenehm, allerdings ebenfalls nicht nach den kostbaren Duftwässerchen, mit denen Yolintha sich einzusprühen pflegte. Irgendwelche Kräuter mussten Teil des Gemischs sein. Sie kitzelten in der Nase, betörten nicht, verteilten aber ein erfrischendes Aroma in unmittelbarer Umgebung.
Nachdem Syn die Wunde damit ausgiebig beschmiert hatte, rieb der sich die restliche Ölmasse von den Fingern, indem er damit vor Razag trat und seine Kaninchenpfote in einer langen Schlangenlinie vom Schlüsselbein über seine Brust bis hinunter zum Nabel des Orks gleiten ließ. Anschließend schaute er zu ihm auf, die Lider halb gesenkt, den Mund dafür einen Deut weit geöffnet und die Wimpern in einer Position, dass sein Schlafzimmerblick zumindest bei Crystin Wirkung erzielen dürfte. "Ich mag entstellt sein, aber du musst zugeben, dass ich dir gefalle", raunte er Razag entgegen. Dann neigte er sich vor, um neben dem Pfad aus verstrichenem Öl einen aus Speichel zu hinterlassen, als er über die grüne Haut nach oben und bis zum Hals leckte. Dort setzte er einen Kuss ab, sanft und weich wie das Fell, das sein Gegenüber in einen widerlichen Putzlappen verwandelt hatte. Syn reckte sie. Er stricht mit der rechten Hand unterhalb von Razags Kiefer entlang. Dann reckte er sich noch mehr. Es reichte nicht, er war zu klein.
"Nimm mal das Tablett weg", forderte er Crystin auf und sobald der Stuhl davon befreit wäre, zog Synnover ihn zu sich heran. Schnell war er immer noch, wenngleich seine Bewegungen nicht so gelenkig ausfielen ob der Verletzungen. Es ziepte und brannte auch schon wieder, vor allem seine Seite, wo Ferrix ihn erwischt hatte. Synnover versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Das durfte ihn nun nicht davon abhalten, seinem Ego einige Streicheleinheiten zu verpassen. Obwohl seine nächste Tat nichts mit Streicheln zu tun hatte.
Endlich besaß er die nötige Größe, um es auch mit einem Ork wie Razag aufzunehmen. Er schaute dem Grünen tief in die Augen. "Einer deiner Hauer ist ja abgebrochen", bemerkte er und während Razag noch über diesen Kommentar nachdenken durfte, nutzte Syn seine Chance. Er versuchte es auch bei ihm mit einem Kuss und würde wohl gleich feststellen können, ob Razag besser oder schlechter schmeckte als Zarrah. Das hieß, falls der Grünling ihn für diese Aktion nicht gleich aus dem Leben prügelte. Synnover lebte stets auf dem schmalen Grat zwischen Dreistigkeit und Risiko, aber nur so erreichte er seine Ziele ... meistens. Zarrah hatte immerhin gelächelt. Nicht alles war frustrierend.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Sonntag 19. März 2023, 09:56

Wo hatte sich der Ork da rein geritten?!?

Gerade hatte er noch die Frage nach Cris 'bisheriger' Schlafstätte abgewiegelt, da musste er schon wieder um sie bangen.
„Wenn ich meine Arbeit erledigt habe, darf ich da schlafen.“
, antwortete sie. Dann stutzte sie und fügte hinzu:
„Aber… jetzt schlafe ich…“
Nein, sags ihm nicht... sag es uns nicht ...nicht mal mir! Du musst auf dich aufpassen!
„...wo…“
nein, nicht...
„...woanders.“
Gut.
Es war klar, dass Synnover sich vielleicht nicht unbedingt wirklich für ihre Schlafsituation interessierte. Aber auch Raz raffte nicht, dass Cris letzte Nacht bei ihnen im Raum geschlafen hatte. Er dachte auch nicht weiter als von der Wand bis zum Putz, wenn es um sie ging. Ansonsten hätte er sich vielleicht auch die Frage gestellt, warum IHR Verschwinden in der Arena nicht schon aufgefallen war. Heilerinnen mit ihren Fähigkeiten gab es schließlich nicht wie Sand am Meer. Stattdessen rotierten Raz Gedanken immernoch um das Thema Bett:
Obwohl... vielleicht will Rammelkissen nur ein besseres Bett? Aber seine Herrin hat uns nun mal dies hier zum schlafen zugewiesen.
Aber erst mal musste der Verband neu angelegt werden, bevor hier jemand überhaupt an schlafen denken konnte!
“Kumpel, hilf mal dabei. Meine Finger sind …zu grob für kleine Knoten. Wenn… ähm… Cris das macht, dann… ähm… wäre das ‚kontraindiziert‘… ähm, ich meine…ich könnte…also ER könnte sich regen u…und das wäre extrem schmerzhaft. Ich glaub, keiner will, dass ich jetzt die Arena zusammen brüll, oder? Zu viel Aufmerksamkeit und so.“
Crystin hätte ihm sofort geholfen, doch nun war sie es, die von einem zum anderen schaute. Raz hatte gerade wirklich zugegeben… dass er… ?! Sie lief puterrot an.
Was???
Sie räusperte sich erneut und wandte sich verlegen ab. Das bemerkte auch Raz und...
Oh... ähm... mist.
, begriff, was er da eben gesagt hatte.
Das hätte so nicht klingen sollen!!!... ach Mist! Jetzt hat sie sicher Angst vor mir, dass ich übergriffig werden könnte, wenn sie mich behandelt, Mist! Mist! Mist!
„Ihr müsst vorher bitte die wunden Stellen mit dem Öl einreiben.“
Aber sie blieb Profi. Ein Hauch von Stolz rann aber für sie durch seine Adern. Sie ließ sich ndoch nicht ganz klein kriegen, von Syn. Raz schaute auf das Tablett mit den Fläschchen. Irgendein Teil seines Gehirns war noch mit den Worten 'Öl' und 'reiben' beschäftigt, doch da schaltete sich auch schon das Kaninchen ein.
"Kontraindiziert?"
Raz antwortete wie immer hoch eloquent:
„Äh...“
Sicher war das 'kontraindiziert' nur ein Ausrutscher gewesen. Doch Syn brauchte sich nicht zu sogen, dass der Ork endlich begriff, dass das Karnickel seine Heimatsprache durchaus verstand – das hatte er ja eigentlich schon bei Syns erstem Versprecher. Raz war aber gerade viel zu sehr damit beschäftigt, seine eigenen Gedanken zu sortieren, als darauf einzugehen.
Ich glaub, ...ich hab grad ...was falsch gemacht...
"Ich soll dir also die Verbände anlegen, damit dir das Blut nicht in deinen Knüppel schießt und du die Kleine dort mit deiner orkischen Männlichkeit umhaust."
MANN, mach ihr doch noch mehr Angst!
Sein Blick huschte zu Cris und seine Augen sagten:
„Ich würde dich nie damit hauen!“
Oh verflixt...
Er hatte noch den Mund benutzt. Raz knirschte mit den Zähnen, stemmte gereizt die Fäuste in die Hüften und knurrte:
„Du sollst mir die Verbände anlegen, damit mir das Blut nicht in den Knüppel schießt...“
Ich ohnmächtig vor Schmerzen werd...dabei drauf gehe…und ich echt Schiss davor hab, dass da unten was nicht mehr so....wie es vorher... ich brauch meinen Knüppel doch noch...mein drittes Standbein... und doch noch Zeit zum heilen...
„... und ich die ganze Stadt zusammen schreie, da wir ja 'TOT' sind!“
Aber Syn setzte noch eins drauf und lenkte damit Raz aufkommende Ängste... wie nur ein echter Kumpel es tun würde... in Wut um.
"Ihr habt euch also noch nicht gegenseitig besprungen, obwohl ich euch so viel Zeit geschenkt habe."
Syn musterte Cris Körper. Raz knurrte leise, aber doch schon ein bisschen bedrohlich.
Das gefällt mir nicht!!! Augen hoch!
"Andererseits bist du dann noch frisch, hm?...Moment mal!"
Syn trat dicht an Raz heran.
Huch?
Die Kehrtwende des Haken schlagenden Rammlers hatte er nicht kommen sehen.
"Willst du damit sagen, ich sei nicht in der Lage, dir Gelüste zu entlocken? Glaubst du wirklich, deine Rute bleibt ein Bündel aufgeweichter, junger Zweige, wenn ich bei dir loslegen würde?!"
Ein Bündel was?...
Raz knobelte noch an dem Vergleich und meinte daher lapidar:
"Mach hinne, um so schneller sind wir bei Manthala"
...und schaufelte sich so sein Grab. Er wollte es nur schnell hinter sich haben und Synnover packte das Tablett.
Gut, jetzt wirkt er entschlossen. Endlich packt er mal mit an und hilft. Wir Kumpel halten eben DOCH zusammen! Ich wusste, dass er einen guten Kern hat, mein kleiner Rammellappen.
Grinsend und glücklich sah er auf seinen kleinen Kumpel herunter, der sich endlich nützlich machen wollte. Syn riss das Tablett Crystin schon fast aus den Händen. Mit dem Fuß zog er sich einen der Stühle ihrer Ess-Ecke heran und stellte das Tablett darauf ab. Dann schnappte Syn sich das Glas mit dem Öl. Schon trat er an Razags Verletzung heran, die für ihn nicht zu behandeln war und der Ork kam sogar ihm entgegen, ging leicht in die Knie, damit Syn seinen Eierbeutel in Augenhöhe hatte. Dann schloss sich seine große grüne Pranke um sein bestes Teil und Raz hob vorsichtig sein Gemächt an.
"Nicht einmal Manthala wird dich vor mir retten können"
Warum hat er vor mich heut Nacht wach zu halten?
Raz hatte seinen sprichwörtlichen 'Schlauch' in der Hand uns stand trotzdem drauf.
"Sie wird dir die feuchtesten Kaninchenträume deines Lebens schicken."
Ah... JETZTversteh ich! Ich hab auch schon wieder Hunger! ...Karnickel-Ragu, gegrillte Kaninchenkeule, Kaninchenrücken mit Biersoße... oder in Portwein gedünstet mit roten Perlzwiebeln...
Sanft trug Syn das Öl auf Razags Wunde auf.
„...schön vorsichtig, ja?... ja... so iset jut...hmmm....“
Oooohhhhhhhjjjjaaaaahhhhh.....
Die Wärme seiner kundigen Hände entspannte die geschwollene Haut an Raz Weichteilen und er brummte sogar leise, ließ die vor Angst angespannten Schultern sinken und entspannte sich. Es fühlte sich gut an, auch wenn ein wenig... merkwürdig...
...Rosmarinzweige und Tymian-Kruste auf weichem Rammlerfleisch...
Die Kräuter des Öls dufteten gut und Raz zog einmal tief die Luft ein. Dankbar schaute er an sich herab, konnte aber das Tun der Hände seines Kumpels nur fühlen und nicht sehen. Es gab eben Winkel, die blieben einem selbst für immer verborgen. Doch der Anblick seines schneeweißen Köpfchens da unten hatte was.
Er macht das gut!
Raz nickte rund um zufrieden und stellte fest, dass die Behandlung gar nicht so unangenehm gewesen war, wie vermutet. Eigentlich fühlte es sich sogar richtig gut an!... zu gut...
Und wenn ich dabei keine Schmerzen habe, dann vielleicht auch nicht, wenn ich...
Unbewusst wrang er ein klein wenig den Schlauch auf dem er stand...
Oh!?!?!?...
Raz starrte an sich runter, während sich der Rammler gerade aufrichtete und begann zu grinsen.
ER steht!!!!! Hey Leute, schaut mal! ER steht wie vorher! DA!
Raz freute sich wie ein kleiner Junge, dem ein Kunststück gelungen war.
Scheiße, und ich hab so ne Angst gehabt!!!... Kumpel... du bist der Beste!
Syn hatte die Wunde ausgiebig mit Öl beschmiert und rieb der sich die Pfoten an Raz Brust ab...
„Äh...“
Anschließend schaute Syn zu Raz auf, die Lider halb gesenkt, den Mund dafür einen Deut weit geöffnet und die Wimpern in einer Position, dass sein Schlafzimmerblick zumindest bei Crystin Wirkung erzielen dürfte.
"Ich mag entstellt sein, aber du musst zugeben, dass ich dir gefalle."
, raunte er Razag entgegen.
...äh... muss ich? Ich versteh nicht...
Dann neigte er sich vor, um neben dem Pfad aus verstrichenem Öl einen aus Speichel zu hinterlassen, als er über die grüne Haut nach oben und bis zum Hals leckte. Raz schaute perplex auf den kleinen durchaus hübschen Mann hinunter.
...was...???
Dort setzte er einen Kuss ab.
Raz schaute wie der sprichwörtliche Stier mit riesigen Fragezeichen über dem Schädel aus der nicht vorhandenen Wäsche. Noch immer seinen eigenen Schwanz in der Hand stand er da und machte große Augen. Syn reckte sich. Er stricht mit der rechten Hand unterhalb von Razags Kiefer entlang. Dann reckte er sich noch mehr. Es reichte nicht, er war zu klein. Raz Kopf neigte sich fragend.
Was soll das werden???
"Nimm mal das Tablett weg"
, forderte er Crystin auf und sobald der Stuhl bereit war, besaß der Rammler die nötige Größe, um es mit Razag aufzunehmen. Er schaute dem Grünen tief in die Augen.
Oh, verstehe... ach ist das lieb... er will sich ganz genau davon überzeugen, dass es mir gut geht...
Raz Mundwinkel hoben sich.
"Einer deiner Hauer ist ja abgebrochen"
Ja, aber das ist schon lange her. Das war nach meinen dritten Kampf. Mein Gegner hatte nen Streitkolben und...
Während Razag noch über diesen Kommentar nachdachte, nutzte Syn seine Chance. Er versuchte es auch bei ihm mit einem Kuss. Mit offenen Augen starrte Raz dem hellen und im Kuss viel zu nahen Gesicht schielend entgegen. Ein Bild für die Götter!!!
Raz, nackt mich seinem steifen Gemächt in der Pranke, Syn auf einem Stuhl stehend vor ihm mit gespitzten Lippen und natürlich Cris, die das alles beobachten durfte.
...???...
Nie hätte sich Raz alleine zugetraut sein bestes Stück auf diese Art zu testen, aber auf seinen Kumpel war Verlass!
Und als Gegenleistung will er nur nen Küsschen... Ach Kumpel, du bist der Beste!
Der Körper des orkischen Liebessklaven reagierte, wie es ihn antrainiert worden war und sandte pulsierend Blut in die tiefen Regionen, ließen seinen Stab freudig zucken. Und Raz? Der schaute verwundert. Sein Blick kroch verwundert zu Cris, da sein Unterbewusstsein sich fragte, wie sie das ganze aus ihrer Perspektive sah und... er sich bei ihr Hilfe fürs Verständnis erhoffte... Fehler! ...sobald er sie ansah, wuchs sein Stamm noch weiter und all die schönen Bilder malten sich verselbständigt in seinen Kopf, was er durch sie vielleicht doch noch ...mit ihr... können würde. Und ja!!!
Er freute sich! ER freute sich! ER pulsierte!
ER FUNKTIONIERT NOCH!!! ER FUNKTIONIERT NOCH!!!
An Syns Gesicht vorbei grinsend schielte er dankbar zu Cris, die doch ganze Heiler-Arbeit geleistet hatte. Aber sein Kumpel... DER hatte den Mut für sie beide gehabt, es auszuprobieren!
ICH LEBE NOCH – TROTZ STÄNDER! Ich bin nicht ohnmächtig und das Ziehen ist auszuhalten.
Raz packte den kleinen anschmiegsamen Körper seines Kumpels, umarmte ihn vor Freude und löste sich für einen Moment von Syns Lippen. Sein starkes Herz schlug wild gegen das des Rammlers. Brust an Brust passte der kleine Körper perfekt in seine Arme, oder anders herum – Raz schien wie geboren um zu knuddeln, aber hielt ihn nur sanft umschlungen, wie in einem Kokon ...wie eine Muschel eine Perle in weiches Fleisch bettete.. wie einen kostbaren Freund.
„Rammellappen - Du bist der BESTE!!!“
Er strahlte ihn an.
Dann lockerte er soweit seine Umarmung, dass er mehrfach nickend an sich runter sehen konnte und damit Syn ihm mit seinem Blick folgen konnte. Razag erklärte stolz, während er den Rammellappen wieder an sein großes Herz zog:
„Danke Kumpel! Das... da hätte ich mich allein noch lange nicht getraut! HAHAHaaahhh....“
Und dann drehte Raz den Spieß um. Mit vor Freude strahlendem Gesicht, setzte er zehn laute Schmatzer überall auf das Gesicht des Rammlers. Seiner Umarmung konnte dieser eh nicht entkommen und auch nicht seiner überschäumenden Freude. Zwischendurch sah er mal zu Cris auf und strahlte sie ebenfalls an:
„DANKE dir!“
**Schmatz – Schmatz – Schmatzer!**
, landeten auf Syns Gesicht.
Für Raz ging die Sonne über einem leuchtenden Meer auf und malte seine Welt in blau und grüne Farben. Der Rammellappen hing in seinen Armen, wie die Prinzessin im Kuss des Prinzen. Wäre Raz und Syn fitter gewesen, so hätte er das Karnickel vielleicht noch weiter nach hinten gebeugt, damit ihm das Blut in den Ohren summte, wie es die Mädchen mochten, wenn er sie als zertifizierter Lustsklave um den Verstand küsste. Vielleicht klappte es ja auch so. Und Raz konnte auch gut küssen! Seine weichen großen Lippen waren fordernd und leidenschaftlich. Er platzierte den letzten Kuss der zehn wieder auf Syns Mund und saugte seine Unterlippe zwischen seine. Seine Zunge leckte verspielt über das weiche Fleisch. Er brummte zufrieden und voller Glück.
Dann endlich ließ er Syn halb los und hielt ihn nur noch mit einem Arm um die Schultern, eben wie man einen Kumpel hielt und drehte sich zu Cris.
„ER funktioniert noch! Da schau!“
Sein Schwert stand im gewohnten 90 Grad-Winkel von ihm ab und Raz schaukelte die Hüften nach links und rechts um ihn pendeln zu lassen.
„Danke Cris! Hast mich gut zusammen geflickt! Puuuhhhhh....“
Dann sah er wieder zu Syn.
„Hatte echt Schiss, dass ich … na ja... nie wieder... rammeln werde...“
**klick**
Ein Zahnrad griff in ein anderes.
„Äh... Rammellappen... rammeln... Oh MANN... Jetzt versteh ich. Rammellappen! Hahahaaa....“
Raz brach in schallendes Gelächter aus. Endlich...und deutlich verspätet, verstand er warum Syn seinen Spitznahmen als Anlass genommen hatte um anzunehmen, Raz hätte während ihrer Bewustlosigkeit irgendetwas mit ihm angefangen.
„Hihahhahahiihihihahhahaa...aaahhuuuuuhihihihiaaaauuuuu....au au au... hahahaha...aua...“
Raz ließ seinen Kumpel endlich ganz los und hielt sich die schmerzende Seite. Lachen tat weh! Aber so richtig kriegte er sich grad nicht ein und gluckste immer wieder los.
„Gnihihihiihaaaahhaauuuuu...auauau...he he he he... auauauauschiiiiiiitt!“
Immer noch nackt wie die Götter ihn geschaffen hatte, mit einer beachtlichen Lanze bewaffnet, stand er da und lachte. Dabei... war bisher immer noch nur die halbe Arbeit getan, denn auch wenn Syn ihn nun gut eingeölt hatte, so war er immernoch nicht neu verbunden worden.
„Götter, was bin ich doooofffhihiiiihihhahhha au au au... heheheh.... Rammellappen rammeln... hehehehe auauauaau hehhhehhaaaaahhahahahaahh... ich kann nicht mehr hhehohoohiiiiihiuuauuauuu...“
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- zwei metallene Kampffächer
- ein Dolch
- Reisegepäck (Schlafsack etc.)
- ein schwarzes Brautkleid
- falsche Hasenohren an einem Holzreif
Tierische Begleiter: Razag!!!

Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Synnover » Montag 20. März 2023, 01:30

Jeder besaß einen wunden Punkt, eine Thematik, mit der man ihn aus der Reserve locken konnte. Bei Synnover war dies mit seinem persönlichen Ego verbunden. Niemand durfte seine Fähigkeiten beschmutzen. Dazu zählten auch seine Talente in der Horizonateln, seine Kunst zu verführen und sich für potenzielle Geschlechtspartner attraktiv zu machen. Wo das weiße Kaninchen aber für eine Beleidigung seiner selbst in der Arena Vergeltung durch flinkes Hakenschlagen, stetiges Entkommen vor einem Angriff und schlussendlich einem Atemnotzauber ausübte, der die Runde meist beendete, da zeigte er außerhalb dieser Begegnungen andere Methoden, um sich unter Beweis zu stellen.
Razag hatte seine Aussage wie einen Pfeil abgefeuert und mitten ins Schwarze getroffen. Niemand, nicht einmal ein Ork, durfte seine Verführungsquaiitäten in Frage stellen! Um ihm zu beweisen, dass er jeden herum bekam - ja, auch Zarrah, irgendwann ... eines Tages ... vielleicht - ging Synnover in die Offensive. Er erledigte dadurch nicht nur die Aufgabe, um die er gebeten wurde, sondern ging noch einen Schritt weiter. Genauer gesagt, erklomm er einen Stuhl, um mit Raz'ulak auf Augenhöhe zu sein. Doch der Blick des Orks interessierte ihn nicht. Abgelenkt durch eine Bemerkung zu seinem Hauer, auf die Syn bei der zähflüssigen Denkfähigkeit seines Gegenübers nicht einmal eine Antwort erwartete, setzte er seine Lippen auf die des Grünlings und küsste ihn. Oh, er küsste gut. Wie schon bei Zarrah nahm er sich nicht zurück, sondern schenkte Razag alle Leidenschaft, die er in seiner Zeit als Lustsklave trainiert und verbessert hatte. Er küsste sanft mit dieser winzigen Spur an Forderung nach Mehr oder Verheißung auf weitaus größere Wonnen, wenn man es nur zuließ. Syn wusste ja nicht, wem er hier einen Kuss aufdrückte. Sicherlich kannte auch Razag einige Techniken, seine Kundinnen zu Wachs in seinen großen Pranken werden zu lassen. Ob Küssen allerdings auch dazu zählte bei seiner beeindruckenden wie gleichermaßen einschüchternden Visage, wusste das Kaninchen ebenso wenig. Er spürte nur einen leichten Ruck, als Razags gewaltiger Speer in die Höhe schnellte und dabei den Stuhl ein wenig zur Seite drückte. Wahrlich ein Prügel, mit dem er auch Crystin hätte bearbeiten können - ganz gleich, auf welche Weise, die Frau würde am Ende bewusstlos sein. Synnover hingegen balancierte sich rasch aus, ohne den Kuss aufzulösen. Er hielt sich jetzt nur noch mehr an Razag fest, berührte seine Schultern und strich nach dem ersten Haltsuchen mit sinnlichen Bewegungen darüber. Ihm war vollkommen bewusst, was er tat und wozu es führen könnte. Fürchtete er eine Vereinigung mit einem Ork? Vielleicht. Diese Erfahrung hatte er noch nicht gemacht, auch nicht mit einer weiblichen Version von Razag. Überhaupt war er männlichen Kunden bisweilen auf eine Weise fern geblieben, die andere Körperöffnungen als seinen Mudn beinhaltete und selbst das war so selten vorgekommen, dass er es an der halben Hand hätte abzählen können. Männer interessierten sich selten an seinen Talenten im Bett. Sie vereinbarten Kämpfe in der Arena mit den Nachtklingen und wenn das weiße Kaninchen gewann, durfte es Töchter, Ehefrauen oder auch Großmütter beglücken. Darin war er gut und man schätzte diese Talente außerhalb des Schwarzen Kolosseums. Ein Ort, den Synnover nicht mehr so bald wiedersehen sollte. Aran'Duran hatte ihm das Standbein eines Gladiators genommen, indem er ihn auf den Müll hatte werfen lassen, ohne zu prüfen, ob er noch lebte. Karrish hatte seinen Teil dazu beigetragen, indem er nicht einmal seine Überreste hatte ins Anwesen der Nachtklingen zurückbringen lassen, um dann festzustellen, dass mit etwas Zeit und Heilung das Kaninchen erneut einsatzbereit gewesen wäre. Und Zarrah verwehrte es ihm, erneut als Kämpfer aufzutreten. Warum, das konnte er nach wie vor nicht sagen. Warum nahm sie sich diese Chance finanziellen Erfolges? Es käme doch auch einem Wunder gleich, wenn das weiße Kaninchen nach dem Triell der Giganten wieder wie aus dem Nichts erschien - unzerstörbar, untötbar, eine Legende! Warum ließ sie ihn nicht erneut antreten? Welche Pläne verfolgte sie? Es konnte unmöglich nur ihr Wunsch sein, einen Ersatz für ihn zu finden. Zumal es nicht ihr Wunsch, sondern der seines einstigen Herren war.
Synnover würde nicht so schnell Antworten darauf erhalten, wenn überhaupt. Er musste mit dem Fakt leben, dass er selbst bei vollständiger Heilung kein Gladiator mehr wäre. Was blieb ihm noch? Er löste langsam die Lippen von Razag und betrachtete den Ork. Genau das hier. Er würde Zarrahs Befehlen Folge leisten, ihr loyal sein, wie er es indirekt schon vorher war, da auch sie Teil der Nachtklingen war. Er würde sie als Herrin anerkennen und natürlich ihre Aufträge ausführen. Aber er würde wohl auch weiterhin mit seinem Körper dienen. Alles, was nötig ist, um wieder aufzusteigen. Er scheute sich nicht davor und Sex mit den richtigen Kundinnen war nicht einmal schlecht. Tatsächlich hatte er so manchen Schoß genossen und selbst Yolintha konnte ihn positiv ablenken, wenn sie oben herum nicht wieder nach Bier, Wein und anderen Spirituosen stank, während er tiefer mit den ungewaschenen Tatsachen eines Fischmarktes konfrontiert wurde. Es kam nicht häufig vor, aber ihre ausschweifenden Eskapaden blieben selbst ihm in Erinnerung.
Überraschend war, dass er derlei Abneigung bei Razag nicht fand. Natürlich, der Ork hatte sich eben erst gewaschen, aber er wirkte auch sonst ... angenehm frisch. Maulgeruch konnte Synnover ebenso wenig feststellen wie unreine Haut. Sein Gegenüber pflegte sich. Das machte es umso vieles leichter, sich auf ihn einzulassen und dadurch das eigene Ego wieder aufzupolieren. Dass Raz hierbei den "Rammellappen" packte, um ordentlich mitzuschrubben, erwartete Synnover so wenig, dass er nicht einmal Gelegenheit erhielt, auszuweichen. Der Ork überrumpelte ihn und schlang seine Arme um ihn, während er voller Freude mitteilte, dass noch alles an ihm funktionsfähig war. Er dankte Syn überschwänglich, bedeckte sein gesamtes Gesicht mit Küssen und knuddelte den anderen - glücklicherweise, ohne ihn dabei zu zerquetschen.
Synnover ließ es über sich ergehen. Er war zum einen zu perplex, um sich zu wehren, zum anderen obsiegte eine Selbsterkenntnis über jegliche Abneigung gegenüber dieser Schmuseattacke. Ich hab's immer noch drauf. Er begann schief zu grinsen, während Razag seine dicken Lippen einmal quer über sein Auge und hinüber zu seinem Ohr zog. Er streichelte Synnovers gesamtes Gesicht mit weichen Schmatzern, vor allem aber streichelte er dessen Ego. Wäre es sein Gemächt gewesen, beide Männer hätten sich ein ordentliches Lanzentunier liefern können. So aber regte sich bei Syn nur bedingt etwas. Verschont blieb er nicht, aber er zückte, metaphorisch gesehen, auch nicht sofort einen versteckten Dolch. Seine Hose war ihm groß genug, dass man seine eigene Erregung kaum würde feststellen können, wenn man nicht genau hinschaute. Und die einzige Zuschauern war bisweilen Crystin, falls sie nicht schon längst die Flucht ergriffen hatte. Syn erhielt keine Gelegenheit nach ihr zu sehen. Überall, wo er hin schaute, erkannte er nur orkisches Grün.
Schließlich beendete Razag seine Schmatztirade mit einem letzten Kuss, Mund auf Mund. Er schnappte dabei spielerisch nach der Unterlippe des Kaninchens und setzte auch seine Zunge ein, die groß genug war, dass er das halbe Gesicht des Kaninchens hundegleich hätte abschlabbern könnten. Aber er küsst gut ... erfahren ... auch er weiß, was er tut. Syn blinzelte. Da war die Liebelei zwischen ihm und den Ork schon vorbei. Er fand sich unter Razags gewaltigem Arm wieder, während der mit wippenden Hüftbewegungen demonstrierte, wozu er noch fähig war.
"ER funktioniert noch! Da, schau! Danke, Crys! Hast mich gut zusammen geflickt! Puuuhhhh... Hatte echt Schiss, dass ich ... naja ... nie wieder ... rammeln werde..."
"Hast du die Kleine deshalb noch nicht besprunnnghghggngnghg..."
Zum Glück nannte man ihn nur das weiße Kaninchen, weil er mit ähnlicher Wendigkeit davon springen konnte wie die Pelztierchen. Hätte er deren Ohren, sowie den besseren Hörsinn besessen, wäre er nun wohl schlagartig taub geworden. Auch ohne lange Löffel klingelten Syn die Ohren, als Razag neben ihm plötzlich in schallendes Gelächter ausbrach. Er selbst schob sich die Finger über die Ohrmuscheln und kniff ein Auge zu. So ganz war ihm noch nicht klar, warum Raz nun so plötzlich los jaulte wie eine orkische Lachsirene. Erst als das Klingeln und Rauschen sich etwas legte und Razag nach wie vor kicherte, kam auch bei ihm an, wie langsam die Zahnräder hinter der grünen Stirn arbeiteten.
Er hat das jetzt erst verstanden?! Ohje ... deshalb kann er so gut küssen. Dumm ist gut im Bett oder so, nicht wahr? Syn stutzte und wischte den Gedanken rasch beiseite. Er war der Beste in der Horizontalen und auch in jeglicher anderen Position, aber dumm war er nicht! Damit sein Ego nicht sofort wieder Riss erhielt, baute er sich selbst auf, indem er sich an seine neueste Errungenschaft erinnerte.
"Natürlich funktioniert da noch alles. Selbst wenn du bei keiner anderen mehr einen hoch kriegst, ICH bring dich zum Stehen." Seine Augen huschten suchend zu Crystin und als er ihren Blick einfing, senkte er die Lider ein wenig, um erneut so verführerisch wie möglich auszusehen. "Es wäre eine Schande, mich nicht näher kennen zu lernen. Welche Freuden man da verpassen würde. Und ich bin auch ganz sanft." Noch immer war sein Interesse an der Heilerin fern von sexueller Natur. Er spielte mit ihr, so wie er mit Razag spielte. Emotional war da nichts, von der Erfüllung seiner eigenen Bedürfnisse einmal abgesehen. Und während Razag noch immer gluckste, zog er sich langsam aus seiner Kumpelumarmung heraus, um vom Stuhl zu steigen. Er trat langsam an Crystin heran.
"Ich habe den Ork repariert", erinnerte er sie, auch wenn die Aufgabe im Grunde erst halb erledigt war. Neue Verbände hatte er Razag immer noch nicht verpasst. Doch das konnte nun auch die Heilkundige übernehmen. Razag brauchte keine Angst mehr vor seinem eigenen, pulsierenden Fleisch zu haben. Höchstens davor, es Crystin doch noch versehentlich über den Schädel zu ziehen, aber was kümmerte das schon Synnover? Er hatte es auf etwas ganz Anderes abgesehen. "Eine Heilung hätte ich mir mehr als verdient, findest du nicht? Ich würde heute aber sogar eine bequemere Schlafstatt vorziehen. Nach der Umarmung schmerzen mir sämtliche Knochen. Wie sieht es also aus, Crystin, du Schöne? Hast du nicht ein Bett für mich? Ich lass dich auch mit unter die Decke." Jetzt senkte er sich dicht zu ihr und damit dämpfte sich auf seine Stimme zu einem sinnlichen Raunen: "Wer weiß, mit wieviel Küssen du es mir danken würdest..."
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Gestalt » Mittwoch 22. März 2023, 00:58

Niemand hatte wohl damit gerechnet, wie sich die im Prinzip harmlose Bitte des Orks auswirken würde. Razag ging ein wenig unbedarft mit diesen Dingen um und bescherte zumindest dem Mädchen eine Portion rote Ohren. Crystin hatte bereits lange Zeit in Morgeria verbracht und war in dieser Zeit gewiss nicht nur einmal gebrochen worden. Nun tat sie pflichtbewusst ihre Arbeit und hätte sich auch um Razag’s Intimbereich gekümmert, wenn er nicht selbst dafür gesorgt hätte, dass sie davon enthoben wurde. Sie war überrascht davon, erfuhr aber auch gleich unverblümt den Grund. Das Rot legte sich auch auf ihre Wangen als Razag zugab, dass sich Dinge regen könnten, die sich derzeit besser nicht regen sollten. Und so wandte er sich lieber an die vermeintlich sicherere Variante: Syn. Der Mensch würde seinen neuen Kumpel sicher nicht hängenlassen und gleichwohl glaubte der Grüne, dass er den perfekten Plan hatte, dass etwas hängen blieb. Natürlich wäre es fatal, wenn er jetzt das halbe Morgeria mit einem Schmerzgebrüll aufweckte. Oder einfach nur Zarrah auf den Plan rief. “Ich soll dir also die Verbände anlegen, damit dir das Blut nicht in deinen Knüppel schießt und du die Kleine dort mit deiner orkischen Männlichkeit umhaust.“ Crystin sortierte gerade einige Utensilien auf einem Tablett, die ihr geräuschvoll aus den Fingern glitten bei den Worten. Sie wandte sich zu Razag um und sah ihn aus großen, blauen Augen an, die dann an seiner Statur hinabrutschten. „Ich würde dich nie damit hauen!“, beteuerte er und Crystin japste nach Luft, ehe sie ein „Schon gut…“, hinauspresste. War das unangenehm! Und es wurde noch schlimmer: “Ihr habt euch also noch nicht gegenseitig besprungen, obwohl ich euch so viel Zeit geschenkt habe."
Sie wandte sich just in dem Moment von Razag’s ‚Keule‘ ab, da Synnover’s grüne Pfeile ihre Gestalt trafen. Er musterte sie. Und sie schluckte unwillkürlich. “Andererseits bist du dann noch frisch, hm?“ Ihre Augen weiteten sich als sie verstand, was er damit andeutete. Auch seinem Blick konnte sie sich nicht einfach entziehen. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Hinzu kam das Knurren seitens des Orks. Wie wirkte das wohl auf die zierliche Heilerin? Die Situation wurde unangenehmer für sie. Unsicher glitten die blauen Augen zu Razag, der zwar lammfromm wirkte aber eben auch dazu beitrug, dass sich das Gespräch in eine vollkommen falsche Richtung entwickelte. Unruhig rutschte Crystin etwas dichter zur Wand als könne sie das vor irgendwelchen Übergriffen retten, da wurde Synnover von seinem ursprünglichen Vorhaben abgelenkt.

Hatte Razag gerade wirklich zugegeben zu glauben, dass er, Synnover, nicht in der Lage wäre, ihm die feuchtesten Träume und heißesten Nächte zu bescheren?! Crystin aber hatte sich tatsächlich soweit wieder gefangen, dass sie sogar eine Spur schadenfroh das Tablett an Syn überreichte. Er entriss es ihr beinahe, sodass das Equipment gefährlich schwankte, aber nicht fiel. Sie schien nun erleichtert, dass der Fokus von ihr rutschte und sie wieder in den Hintergrund trat. Jetzt aber offenbarte sich vor ihren Augen etwas, was sie wohl nicht geglaubt hätte, zu sehen. Synnover half Razag aber auf seine ganz eigene Art und Weise. Er massierte den Ork regelrecht, nutzte das Öl als würde er die Damenwelt für sich vorbereiten wollen. Cryst klappte der Mund etwas auf, während Razag’s Männlichkeit bewies, dass sie noch einwandfrei Stehvermögen hatte. Und wie! Synnover leistete ganze Arbeit und als sich der Speer aufgerichtet hatte, war er längst nicht fertig. Oh nein! Jetzt erst recht.
Während er sich die Höhe verschaffte, die er brauchte, um den Ork völlig wuschig zu machen, ruhten die Augen Crystins auf der grünen Mitte. Man sah ihr an, wie beachtlich das war. Und wie hilflos sie sich fühlte. Fehl am Platz. Wo sich Synnover aber das Ego streicheln lassen wollte, war es Razag, der einfach nur echte, ausgelassene Freunde darüber empfand, dass sein Kumpel ihm so gute Arbeit leistete! Das und sie Erleichterung, dass alles noch funktionierte, wie es sollte und das ohne Schmerzen!! Überschwänglich bedankte er sich und zeigte dem verwöhnten Kaninchen, dass nicht nur er wahre Wunder vollbringen konnte. Auch Razag war ein Verführungskünstler und wurde nicht selten deshalb anderweitig gebucht. Bei der Lanze konnte er auch mehrere Frauen gleichzeitig aufspießen, ohne müde zu werden. Razag für alle! Nur nicht für Crystin.

Die wollte sich gerade davonstehlen und die beiden Männer sich und ihren Trieben überlassen, als Razag begann herzhaft zu lachen. Das Mädchen hielt inne und wandte sich um. Sie hatte nicht verstanden, warum der Große lachte, aber das war nicht wichtig. Sie betrachtete ihn vorerst als wäre er wahnsinnig, doch dann steckte seine Herzlichkeit das Mädchen an. Fasziniert beobachtete sie ihn und wie es ihn schüttelte vor Amüsement, ehe sich auch ihre Mundwinkel hoben und sie tatsächlich ausgelassen lächelte. Es war ansteckend, was Razag da herausließ. „Natürlich funktioniert da noch alles. Selbst wenn du bei keiner anderen mehr einen hoch kriegst, ICH bring dich zum Stehen." Klopfte sich Syn selbst auf die Schulter. Ja, er konnte Wunder vollbringen, wenn er es wollte. Die Dankbarkeit von Razag war ihm sicher. Aber er wollte nicht nur ein glückliches Orkgesicht. Er wollte jetzt eine Belohnung! Sein Blick richtete sich lasziv auf Crystin, die noch eingenommen war von Razag’s Lachen. "Es wäre eine Schande, mich nicht näher kennen zu lernen. Welche Freuden man da verpassen würde. Und ich bin auch ganz sanft." Ihr Lächeln starb. Stattdessen kehrte verlegene Röte zurück und sie senkte den Blick. Konnte ihn aber nicht gänzlich von Syn lassen. Er war nun mal verführerisch. Und er war wunderschön, selbst mit Kratzern, strahlte er noch hell.
Und er verstand es meisterlich, gerade die Frauenwelt zu umgarnen. Crystin war zu unerfahren, um sich dagegen wappnen zu können. Zu unerfahren und zu herzlich. Das sollte ihr zum Verhängnis werden. Er lenkte seine Schritte auf sie zu und sie wich instinktiv zurück, bis sie gegen die Türzarge stieß und mit dem Rücken daran lehnte. „Ich habe den Ork repariert", begann er sein Spiel, wie er es in all den Jahren perfektioniert hatte. “ Eine Heilung hätte ich mir mehr als verdient, findest du nicht? Ich würde heute aber sogar eine bequemere Schlafstatt vorziehen. Nach der Umarmung schmerzen mir sämtliche Knochen. Wie sieht es also aus, Crystin, du Schöne? Hast du nicht ein Bett für mich? Ich lass dich auch mit unter die Decke.“ Sie starrte. Sie starrte über diese unvermittelte Wendung. Die Dreistigkeit. Und während es für sie kein Zurückweichen mehr gab, weil die Wand in ihrem Rücken es verhinderte, senkte er sich dichter und das Raunen seiner Stimme, entlockte ihr ein hilfloses Keuchen. Hilflos, weil sie mit derlei Avancen bisher verschont geblieben war und, weil er Wirkung auf sie hatte. Wie könnte er auch nicht? Er hatte ganz andere als Crystin verführt… "Wer weiß, mit wieviel Küssen du es mir danken würdest..." Sie schluckte und ihr Blick glitt von seinen Augen, auf seine Lippen. Sie leckte sich die eignen, während sich eine Gänsehaut über sie ergoss. Sie wollte etwas erwidern, doch ihre Stimme war nur ein heiseres Krächzen.
Sie räusperte sich und schluckte noch mal. Seine Nähe ließ sie stottern: „Ich… ich… darf nicht…“, keuchte sie. Schwitzte sie etwa? Erneut leckte sie über ihre Lippen. Oh er kannte das. Er hatte sie. Nun aber glitt ihr Blick über sein wundervolles Antlitz und suchte den Blick des Orks in seinem Rücken. Er war nicht klar zu definieren, aber irgendetwas schien ihr nicht zu gefallen. Dann kehrte sie zu Syn zurück und erwiderte den Blick in seine grünen Tiefen. „Aber.. aber… na türlich. Ihr sollt Eure… Be- Belohnung haben Herr. Mein Bett…. Steht euch zu Verfügung.“, antwortete sie und ihre Lippen bebten vor Erwartung, wohin das führen sollte. Dabei wurde aber nicht klar, ob sie sich nach ihm verzehrte, weil er war, wer er war oder, ob sie sich davor fürchtete…
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Raz'ulak der Furchtlose
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Mittwoch 22. März 2023, 08:48

"Wer weiß, mit wieviel Küssen du es mir danken würdest..."
Raz wische sich ein paar Lach-Tränen fort... nein keine Tränen! Er hatte wider mal ne Mücke im Auge! Orks weinten nicht! Nicht mal wenn sie lachten! Aber der Satz von Syn an Cris ließ ihn nach seinem Lachanfall dann doch aufhorchen.
Hier geschah gerade etwas, dass nicht richtig war.
Der Ork sah wie, die Heilerin schluckte und ihr Blick glitt von den Augen des Rammlers, auf seine Lippen. Sie leckte sich die eignen, während sich eine Gänsehaut über sie ergoss. Sie wollte etwas erwidern, doch ihre Stimme war nur ein heiseres Krächzen. Raz Nasenflügel bebten.
Ist das Erregung oder Angst?
Beides sah ähnlich aus, aber roch sehr unterschiedlich. Lust roch süß und schwer, Angst sauer und scharf.
Wenn er sie erregt...
Ein kleiner Stich drang quälend langsam aber unaufhaltsam in sein Herz. Ein kleiner Blutstropfen quoll daraus hervor wie ein winziger Rubin.
Natürlich ist der Rammler niedlich... aber... aber...
Schönheit lag schließlich im Auge des Betrachters und nur weil Elfen grundsätzlich hübsch waren, musste man sich nicht jedem hingeben – äußer es war ein Befehl des Herrn. Hübsche Menschen, hübsche Elfen, gab es viele...
...aber eine schöne Seele haben die wenigsten.
Raz stand zu weit weg, also setzte er sich langsam in Bewegung. Cris räusperte sich und schluckte noch mal. Die Nähe des Rammlers ließ sie stottern:
„Ich… ich… darf nicht…“
, keuchte sie. Raz sah sie an und seine Augen fragen:
...würdest du denn, wenn du dürftest?
Schwitzte sie etwa? Erneut leckte sie über ihre Lippen.
Raz blieb in Syns Rücken stehen und sah auf die beiden kleinen Menschen hinunter. Sein Gesicht war ausdruckslos geworden. Auch er kannte nur zu gut die kleinen Zeichen, die eine Frau aussandte, wenn ein Mann ihr willkommen war. Aber selbst wenn Cris Syn in ihr Bett einladen würde, so wollte Raz sie beschützen. Raz stand da und doch war es, als sei er nicht da...
Cris ließ ihren Blick über Syns wundervolles Antlitz gleiten...
..das war's dann wohl... Leb' wohl Hoffnung...
Doch plötzlich suchte sie seinen Blick im Rücken des Rammlers. Er war nicht klar zu definieren, aber irgendetwas schien ihr nicht zu gefallen.
Was ist?
Raz neigte den Kopf fragend. Dann kehrte sie zu Syn zurück und erwiderte den Blick in seine grünen Tiefen.
„Aber.. aber… na natürlich. Ihr sollt Eure… Be- Belohnung haben Herr. Mein Bett…. Steht euch zu Verfügung.“
, antwortete sie und ihre Lippen bebten vor Erwartung, wohin das führen sollte. Dabei wurde aber nicht klar, ob sie sich nach ihm verzehrte, weil er war, wer er war oder, ob sie sich davor fürchtete…
Letzteres ließ Raz dann doch handeln.
Praktisch, dass der Rammellappen schon angezogen war. So konnte Raz ihn einfach an seiner Kleidung hoch heben, kurz zu sich drehen und mahnend anschauen, während die Hopplerpfoten in der Luft hingen:
„Du hast sie gehört! Ihr !!BETT!! steht dir zur Verführung. Nichts anderes...“
Er sah kurz zu Cris.
„...wenn sie es so will.“
Dann setze er auch schon seinen frechen Kumpel wieder ab und verschränkte die Arme vor der Brust. Etwas leiser und grummelnd fügte er an:
„Keiner von uns ist freiwillig hier... Das macht uns gleich.“
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- Reisegepäck (Schlafsack etc.)
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- falsche Hasenohren an einem Holzreif
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Synnover » Donnerstag 23. März 2023, 08:40

Kein Wunder, dass Crystin nervös war. Sie hatte nicht nur mit angesehen, dass Synnover bei unterschiedlicher Herkunft oder Geschlecht keine Grenze zog, sondern auch, wozu er fähig war. Selbst Razag reagierte auf seine Avancen, seine Zärtlichkeiten und kleinen Nuancen einer verheißungsvollen Zukunft mit ihm, so kurz sie währen könnte. Der orkische Körper hätte nichts gegen ein weiches Kaninchen einzuwenden, aber wie stand es um die Heilerin?
Sie befand sich im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken zur Wand. Es gab keinen Fluchtweg, obwohl ihr nur ein Nager gegenüber stand. Ein verletzter Hasenfuß udn doch genügte ein einziger Blick aus seinen sanftgrünen Augen, dass ihr Herz wild pochte. Es verschlimmerte sich, sobald Syn den Mund aufmachte. Seine Worte tupften rote Flecken der Verlegenheit auf ihre Wangen. Wie hatte er mit dieser Dreistigkeit nur so lange als Sklave in Morgeria überleben können? Er wagte enorm viel und erwartete sogar etwas für die noch so kleinste Tat. Wobei man bei Razags stehender Pracht eher von einer wahren Größe sprechen musste. Selbst der glänzende Ring an seinem besten Stück wirkte ... gigantisch. Vielleicht könnte Crystin einen ihrer schmalen Arme hindurch stecken. Aber sie besaß im Moment keinen Fokus auf den Ork und seine Schmucksymbole. Hätte sie diesen gehabt, hätte sie ohne jegliche Beweise zumindest von seinen Fähigkeiten gewusst. Syn hatte da erst zeigen müssen, was er konnte und er schien es ihr noch näher bringen zu wollen.
Crystins Lächeln erstarb, als er sich ihr näherte. Syn hingegen erkannte schnell, welchen Eindruck er bei ihr hinterließ, interpretierte er jede ihrer Reaktionen doch als Nervosität. Keine Frau fühlte sich schließlich in seiner unmittelbaren Umgebung unbehaglich. Nicht einmal Zarrah, aber die fühlte offensichtlich überhaupt nichts. Fast nichts. Sie hat einmal kurz gelächelt. Bei Crystin lag keine Motivation dahinter, sie zum Lächeln zu bringen. Davon hatte Synnover nichts. Er wollte ihr lieber eine bequemere Schlafstatt aus den Rippen leihern und nutzte prompt seinen Einsatz bei Razag als Druckmittel. Außerdem verringerte er kontinuierlich die Distanz zwischen sich und ihr. Ohja, Nervosität, eindeutig! Allemal sah er in ihrem seichten Aufkeuchen, dem Zurückweichen und der Musterung seines Äußeren Aufregung. Wer würde nicht gern mit diesem schönen Mann ein Stelldichein haben wollen? Syn würde es tun, jederzeit! Nun, als er manchmal allein in seinem Zimmer zu liegen hatte, hatte er das getan und es niemals bereut. Er war so gut, dass er es sogar schaffte, sich selbst zu verführen!
Und nun schien Crystin an der Reihe zu sein. "Ich ... ich ... darf nicht..."
"Was? Küssen?" Nun war es an Syn, sein Gegenüber zu betrachten. Unter all den Haaren zeigte sich durchaus Attraktivität. Sie war niedlich, wie ein scheues Mäuschen und ihre großen, unschuldigen Augen weckten sicher so manchen Beschützerinstinkt. Bei Razag klappte das auf jeden Fall. Der beobachtete bereits aus dem Hintergrund und unterdrückte ein Knurren. Synnover beging den Fehler, ihn zu ignorieren. Er dürchtete den Ork nach seiner Leistung an ihm nicht. Raz hatte ihm überschwänglich gedankt, heiße Küsse auf seinem Gesicht verteilt und erfreute sich noch immer bester Standhaftigkeit. Er ging aktuell nicht davon aus, dass der Große einen Grund hätte, ein Kaninchen zu rupfen. So konzentrierte Synnover sich voll und ganz darauf, Crystin den Kopf zu verdrehen.
Sein Motiv war weder, ihr einen Kuss oder mehr zu stehlen. Er war in diesem Fall simpler gestrickt. Ihm fehlte die Annehmlichkeit eines Bettes. Selbst wenn es nur eine muffige Strohmatratze besäße, zog er es jedem gestapelten Haufen Säcke vor. Sein Körper schrie nach ein wenig Komfort, vor allem jetzt, da er wirklich hart dafür gearbeitet hatte. Ohja und wie hart! Mit der Lanze hätte Razag Ferrix auch leichter außer Gefecht setzen können! Und was würde Syn mit seiner eigenen tun? Käme Crystin denn zu ihm in die Laken? Er neigte sich dicht an sie heran, bis seine Lippen fast schon die ihren berührten. Einen Kuss stahl er ihr aber nicht. Stattdessen blickte er ihr tief in die Augen, setzte einen eigenen sinnlichen Blick auf, von dem er wusste, dass er Yolinthas Säfte schon immer hatte zum Fließen bringen können. Es fehlten nur noch ein paar romantische Worte. Leere Worte für ihn, aber sie wogen schwer, wenn sie unter diesem Blick seine Lippen verließen. Die Frauen hielten sich dann nicht mehr zurück und einige wollten ihn nie wieder gehen lassen. Crystin wäre sicher keine Ausnahme. Sie stellte nicht einmal eine Herausforderung dar und ohne einen Wächter, der auf ihren Leib achtete, hätte er mehr als leichtes Spiel gehabt. Aber es gab immer noch Razag, den Furchtlosen. Razag, den Beobachter. Razag, den Eifersüchtigen.
Mit Schwung riss es Synnover von den Füßen und schon wirbelte er herum. Seine Zehen zappelten wenige Zentimeter über dem Boden. Überraschung ließ ihn nach dem augestreckten Arm packen, an dem er hing. Eine kräftige Pranke hatte sich in den kratzigen Stoff seines Hemdes verfangen, hielt ihn dort als Beute und ein kalter Blick aus Unwetteraugen begegnete ihm.
Du hast sie gehört! Ihr BETT steht dir zur Verfügung. Nichts Anderes..." Du hattest deine Chance, Großer. Jetzt bin ich dran. Synnover schmunzelte und ließ von der Pranke ab, die ihn fest im Griff hatte. Er hing fast lässig an Razags Arm herunter und spähte sacht über die Schulter zu Crystin zurück. Seiner Mimik war nicht anzusehen, welchen Schmerz diese Haltung ihm gerade bereitete. Die Finger kribbelten ob seiner schnellen Gegenreaktion, aber vor allem zog es in der Hüfte, da die Schwertwunde durch das Hängen gut gestreckt wurde. Glücklicherweise setzte Razag ihn rasch wieder ab. "Keiner von uns ist freiwillig hier ... Das macht uns gleich."
Syn legte mehr aus Reflex denn bewusst seine Hand an die Hüfte. Er drückte auf das leichte Pochen kleiner Schmerzwellen und presst zugleich das Prickeln aus den Fingerspitzen. "Natürlich sind wird das", erwiderte er, denn er hatte den Ork gut gehört. So weit standen sie nach seiner Attacke aus dem Hinterhalt ja nicht voneinander weg. "Und genau deshalb werde ich Crystin auch nicht ihr Bett stehlen. Ich möchte nur bequem ruhen ... und genesen können." Er drehte sich halb, um sie auch mit im Blick zu haben. Blicke waren wichtig. Sie musste ihm schließlich erneut verfallen. "Außerdem würde ich dir niemals ein Haar krümmen ... wenn du es nicht anders willst", setzte er nach und senkte die Lider etwas, dass seine Wimpern die grünen Iriden in ein schwarzes Seidengewand hüllten. "Du bist viel zu schön, als dass sich jemand ein Recht herausnehmen sollte, diese Schönheit zu brechen." Dann verschränkte Syn die Arme vor der Brust. sie war deutlich schmaler als die des Orks. Er besaß auch keinen Körperschmuck, von seinem natürlichen Sternchenbild am Hintern einmal abgesehen. Aber auch Synnover war ansehnlich. Seine Statur verriet, dass der Körper eher auf Agilität denn auf Kraft setzte und trotzdem ausgeprägte Muskeln vorweisen konnte. Ohne das Hemd hätte man einen deutlicheren Einblick darauf gehabt. Razags Zerren hatte den Kragen allerdings ein wenig ausgeleiert und da dem Kaninchen die Sachen ohnehin ein wenig zu groß waren, hin ihm der Stoff nun nicht mehr ganz auf den Schultern. Haut blitzte durch.
"Wir befinden uns nicht im Kampfrund der Arena, folglich bin ich sanft wie ein Reh." Oder wie ein Kaninchen. Diesen Vergleich machte Synnover hier bewusst nicht, denn der weiße, flinke Nager gehörte einem Gegner und einem Publikum vorgesetzt. Das Kaninchen war der Kämpfer, der kleine, aber nervige Springer, den niemand zu fassen bekam. Der heimliche Anwender arkaner Mächte, um dem Gegner nach einer erschöpfenden Verfolgungsjagd schließlich den letzten Hauch Luft zu entziehen. Zwar wollte Synnover hier und jetzt auch jemandem den Atem rauben, doch auf ganz andere Weise und auch nur, wenn es ihm einen Vorteil brachte. Das Bett sollte er kommen, somit stand ihm nicht länger der Sinn danach, Crystin zu verführen ... höchstens, um sich ein wenig mit körperlicher Aktivität abzulenken. Er konnte nicht genau sagen, wovon, aber er hatte auch nicht mehr vollends Zarrahs Geschmack auf den Lippen.
Razag überdeckte alles und er nahm auch physisch immer noch viel Raum ein. Syn löste seine verschränkten Arme auf und trat erneut an Crystin heran. Er beigte sich so weit herunter, dass er vollkommen auf Augenhöhe mit ihr war. "Wir teilen uns das Bett, aber ich gelobe feierlich, nichts anzustellen, das du nicht willst. Sind damit sämtliche Gemüter beruhigt, hm? Auch deines, niedliche Heilerin?" Er lächelte ihr zu, ehe er sich neben ihr positionierte und dann doch etwas unternahm. Er griff nämlich nach Crystins Hand, als wäre er ihr zu groß geratener kleiner Bruder, den sie jetzt ins Bettchen bringen durfte. Sein Fokus lag jedoch wieder auf Razag.
"Es gibt aber noch eine wichtige Sache. Du hast sie gehört: Sie darf im Grunde nichts. Sie darf nicht magisch heilen, sie darf nicht küssen ... Wenn jemand mitkriegt, dass sie mir nur meine verdiente Belohnng gibt..." Er ließ mögliche Folgen als Stille im Raum stehen, sah Razag aber sehr eindringlich an. "Du bist vermutlich der beste Wächter von uns dreien, sogar verletzt. Und du bist mit einem gewaltigen Knüppel bewaffnet." Syn grinste auf. "Selbst jetzt hast du gezeigt, dass niemand unserer Crystin ein Haar krümmen darf. Wer könnte besser auf sie aufpassen, während sie schläft, als du? Schließlich bist du Raz'ulak der Furchtlose und niemand würde sich ihrem Bett mehr nähern, wenn du am anderen Ende des Raumes oder vor dessen Tür sitzt - groß, einschüchternd, gefährlich?" Reichte das schon als Überredung? Syn entschied sich, noch einen drauf zu setzen. "Ich zähl auf dich, Kumpel."
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Gestalt » Donnerstag 23. März 2023, 17:13

Es war wie Öl auf der trockenen, geschundenen Haut, dass die kleine Heilerin allein schon bei der Ahnung dessen, was Synnover vorhaben könnte, zu schwitzen begann. Es war der Honig in einem ansonsten faden Gericht, wie sie ihm unsichere Blicke zuwarf und gar nicht mehr wusste, wohin sie sich wenden konnte, um ihm zu entgehen. Oh, wie sie sich zierte und versuchte dagegen anzukämpfen. Was Crystin aber nicht wusste war, dass es nichts bringen würde. Er, er das Kaninchen, war großartig. Der Beste. Und wenn er sich jemanden auserkoren hatte, dann hielt er daran fest. Und er brauchte das. Es stand ihm zu, nachdem er sich an Zarrah die Zähne ausgebissen hatte und Razag auf die… Beine half. Letzterer sah das aber anders. Oder… seine Dankbarkeit war Synnover gewiss und zeigte er überdeutlich. Andererseits würde er es nicht zulassen, dass er das tat, worauf das da gerade alles hinauslief. Er war zwar ein Ork aber er war nicht blöd! Die Reaktionen, die überdeutlich in dem hübschen Gesicht vorzufinden waren, interpretierte Razag auf seine Weise. Unsicherheit machte sich in ihm breit, denn er konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, dass eine Frau wie Crystin sich überhaupt für jemanden wie ihn interessierte.

In seinem Leben würde er im direkten Vergleich immer verlieren. Während Synnover also noch lasziver wurde und sich bereitmachte bei Crystin endgültig für Vorteile zu sorgen, handelte Razag anders: Trotz seiner Unsicherheit packte er den Kleineren und wirbelte ihn herum. Crystin japste und schlug sich eine Hand vor den Mund. Sie schaute hektisch zwischen beiden hin und her. „Du hast sie gehört! Ihr !!BETT!! steht dir zur Verführung. Nichts anderes…“, ermahnte er ihn und zeigte, dass es auch Momente geben konnte, in denen er seiner Rasse alle Ehre machte. Crystin aber ließ ihre Hand von ihrem Mund sinken und sah zu dem Ork hinauf. Vielleicht entging ihm ihr Blick, aber Synnover konnte diesen eindeutig sehen. Sie war dem Hünen dankbar für seinen Einsatz und in ihrem Blick wurde es warm. Bis Syn wieder Boden unter den Füßen hatte und sich gleich wieder kess der Heilerin widmete. Crystins warmer Ausdruck verschwand und sie schüttelte leicht den Kopf. Erneut presste sie sich gegen die Wand. Sie bot ihr Halt, denn Synnovers Blicke und seine Worte waren dafür ausgelegt, dass ihr die Knie weich wurden. Und er zog sämtliche Register. Er beugte sich zu ihr und sie hatte den perfekten Blick in seine Augen. Und sie schaute gebannt hinein. "Wir teilen uns das Bett, aber ich gelobe feierlich, nichts anzustellen, das du nicht willst. Sind damit sämtliche Gemüter beruhigt, hm? Auch deines, niedliche Heilerin?" Sie runzelte die Stirn und zog dann die Augenbrauen zusammen. „Ich…“, sie schluckte, „ich überlasse euch das… Bett“, antwortete sie zaghaft, denn dass er mit IHR das Bett teilen wollte, ließ sie noch verunsicherter zurück. Doch Syn war noch nicht fertig. Er stellte sich neben sie, ergriff ihre Hand und sah Razag an. Crystin erwiderte seine Berührung nicht, hielt aber wohl die Luft an. Ein Schauer bildete dennoch eine Gänsehaut auf ihr. Ihr war die Nähe unangenehm aber er löste trotzdem Reaktionen aus. Wie könnte er auch nicht? Er wollte es. Und sie hatte sich zu fügen. Dabei ging es nicht um Crystin als Person. Aber das wusste sie ja nicht. "Es gibt aber noch eine wichtige Sache. Du hast sie gehört: Sie darf im Grunde nichts. Sie darf nicht magisch heilen, sie darf nicht küssen ... Wenn jemand mitkriegt, dass sie mir nur meine verdiente Belohnung gibt.. Du bist vermutlich der beste Wächter von uns dreien, sogar verletzt. Und du bist mit einem gewaltigen Knüppel bewaffnet.“ Crystin’s blauer Blick konnte nicht anders. Er huschte über Razag’s Gesicht und rutschte tiefer… über seine so viel breitere Brust und schließlich blieben ihre Augen an dem hängen, was Synnover so geschmackvoll betonte. Ihre Wangen glühten. Während die beiden Platzhirsche aus unterschiedlichen Gründen die Nähe der Heilerin suchen wollten, vergaßen sie die Hauptperson: Crystin selbst. Was waren ihre Gedanken dazu?

Im Moment hing sie an Synnover’s Hand und hielt sich daran fest. Ja, tatsächlich, denn das Hin und Her machte ihr zu schaffen. Wer wusste schon zu sagen, ob Crystin überhaupt Erfahrungen hatte machen müssen oder gemacht hatte. Razag wusste, dass sie bereits lange in Morgeria war. "Selbst jetzt hast du gezeigt, dass niemand unserer Crystin ein Haar krümmen darf. Wer könnte besser auf sie aufpassen, während sie schläft, als du? Schließlich bist du Raz'ulak der Furchtlose und niemand würde sich ihrem Bett mehr nähern, wenn du am anderen Ende des Raumes oder vor dessen Tür sitzt - groß, einschüchternd, gefährlich?" Erneut hob das Mädchen ihren Blick in das grüne Gesicht, bei Syn’s Worten. Sie hatte Angst davor, dass das Kaninchen so weitermachte. Dass es weitergrub und schließlich eine Grube fand, in die es sich einkuscheln konnte. Ihr Körper reagierte auf sein Können, dafür war er viel zu gut. Aber ihre Augen hatten Angst. „Ich muss… doch weitermachen..“, hauchte sie dünn und würde sich wohl dem beugen, was Syn und Razag ausheckten. Das Mädchen war eben Sklavin. Mehr als die beiden anderen und sie war gefangen in ihrem Pflichtbewusstsein und ihrer Überraschung darüber, dass sich das Gespräch in diese Richtung wendete. Sie wollte doch nur ihre Pflicht erfüllen und war stets die Unsichtbare. Womit hatte sie das hier provoziert?
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Sonntag 26. März 2023, 12:08

Leider, leider, leider bekam Raz nichts von der Wärme in Crys Blick mit, aber Synnover konnte diesen eindeutig sehen. Sie war dem Hünen dankbar für seinen Einsatz und in ihrem Blick wurde es warm. Oh dass hätte den unwissenden Ork sicher berührt und gewiss sein Selbstbewusstsein wieder aufgebaut, aber es war wie es war. Er stand halb mit dem Rücken zu ihr. Alsbald ließ er auch den überhaupt nicht stummen Zeugen runter, der sich gleich wieder verbal auf die kleine Heilerin stürzte:
"Wir teilen uns das Bett, aber ich gelobe feierlich, nichts anzustellen, das du nicht willst. Sind damit sämtliche Gemüter beruhigt, hm? Auch deines, niedliche Heilerin?"
Auch Raz schaute sie nun auch wieder an.
„Ich…“
, sie schluckte und wirkte auf den Ork wenig beruhigt.
„Ich überlasse euch das… Bett“
Doch Syn war noch nicht fertig. Er stellte sich neben sie, ergriff ihre Hand und sah Razag an. Der Blick des Orks glitt zu jener vertraut wirkenden Verbindung zwischen den beiden Menschen.
Kumpel... ich versteh schon. Ihr gehört zusammen. Du könntest mir auch gleich: Lass es, Alter! Sie will eh nix von dir! An den Kopf werfen.
Das Bild ihrer verschränkten Finger wirkte wie... ein Eimer kaltes Wasser. Was auch sehr offensichtlich war, denn Raz stand ja immernoch vollkommen nackt und ohne Verbände vor den beiden. Crystin hielt die Luft an und jene winzigen hubbeligen Erhebungen auf ihrer Haut verrieten den Schauer, der sie bei Syns Berührung heim suchte.
Eine solche Reaktion werde ich bei ihr nie hervor bringen.
Es musste plötzlich sehr kalt im Raum sein, denn Razags Männlichkeit schrumpfte auf ein erträgliches 'menschliches' Maß zusammen. Da redete Syn weiter:
"Es gibt aber noch eine wichtige Sache. Du hast sie gehört: Sie darf im Grunde nichts. Sie darf nicht magisch heilen, sie darf nicht küssen ... Wenn jemand mitkriegt, dass sie mir nur meine verdiente Belohnung gibt..
Nein, sie soll natürlich nicht bestraft werden.
Du bist vermutlich der beste Wächter von uns dreien, sogar verletzt. Und du bist mit einem gewaltigen Knüppel bewaffnet.“
Crystin’s blauer Blick huschte über Razag’s Gesicht und rutschte tiefer… Raz verdeckte den 'kümmerlichen Stummel' seines geschmolzenen Selbstbewusstsein mit einer Hand.
Keine Sorge, das ist das letzte mal dass dich sein Anblick beschämt und verängstigt.
Raz würde sie beschützen. Auch vor sich.
"Selbst jetzt hast du gezeigt, dass niemand unserer Crystin ein Haar krümmen darf. Wer könnte besser auf sie aufpassen, während sie schläft, als du? Schließlich bist du Raz'ulak der Furchtlose und niemand würde sich ihrem Bett mehr nähern, wenn du am anderen Ende des Raumes oder vor dessen Tür sitzt - groß, einschüchternd, gefährlich?"
Natürlich hatte Syn da vollkommen Recht. Raz nickte. Cris hatte offensichtlich Angst...vor ihm. Vor kurzem hatte sie anderes gewirkt... aber jetzt schien es doch so? Die Hoffnung zerbröselte, die ihre Nähe in den Momenten der Zweisamkeit beim Waschen geschaffen hatte.
„Ich muss… doch weitermachen...“
, hauchte sie dünn. Razag nickte noch einmal und fragte dann:
„Klar. Du musst arbeiten. Aber...Wo steht denn nun dein Bett? Wo ist der Raum, den ich bewachen soll?“
, denn offensichtlich war es nicht hier. Sie mussten also den Raum verlassen und wo anders hin gehen, oder? Durften sie das überhaupt? Ein letzter Funken ließ ihn kurz noch mal den Kopf heben:
„... Wenn Syn dein Bett hat, bewach ich die Tür... ich...pass auf euch auf. Du... Cris, du... konntest ja aber auch ...hier schlafen? Dann hat mein Kumpel Platz, Raum und Ruhe zum... heilen.“
Raz betrachtete die kleine Heilerin, die so gut in seine Arme gepasst hatte.
Du könntest auch bequem auf meiner Brust schlafen...
Oh, was für ein schöner Gedanke, aber so falsch. Raz schüttelte über seine eigene Dummheit den Kopf und begann den Schlafplatz umzuräumen. Wenn sie gehen würden, wollte er wenigsten einen Sack als Kopfkissen mitnehmen. Ansonsten war er harten Boden durchaus gewöhnt. Wo kleine Menschenkörper weiche Matten brauchten, da reichte ihm sogar ein Brett als Kissen, oder eine Wurzel. Irgendwo gab es immer ein Plätzchen, aber jetzt würde er erst einmal nicht schlafen, denn jetzt musste er erst einmal... Wache halten. Aber während er sich versuchte abzulenken, da meldete sich ziepend auch wieder sein frisch genähter Murmelbeutel. Er verharrte und schaute zu den bereit gelegten Verbänden.
„Ich.. ich...“
Er wollte eigentlich niemanden der beiden mehr um etwas derart unangenehmes bitten, aber zu Zarrah würde er gewiss nicht gehen um sie anzuflehen ein Schleifchen um seine Eier zu binden.
Warum eigentlich nicht...? Genau...ich sag: „Hey neue Chefin, kannst du mir mal mein Beutel verbinden? Cris und mein Kumpel vergnügen sich gerade miteinander. Kannst du das machen?“
, kam ihm kurz der grummelige Gedanke.
...aber dann würde sie bestimmt denken, Cris macht ihre Arbeit nicht gut und es gäbe sicher Strafen für sie alle. - Nein.
Diese Zarrah frag ich besser nicht.
Also drehte er sich um und versuchte es allein. Das Abwickeln der Stoffstreifen gelang noch ganz gut. Vorsichtig griff er nach den schmalen streifen und führte sie sich erst mal einmal um die vergleichsweise zu seinem Oberkörper schmale Hüfte. Das große V seines Körpers passte gut zwischen manch Beine seiner Kundinnen, aber jetzt war es unpraktisch, da irgendwie ständig der Verband wieder runter rutschen wollte und Razag einfach nicht sehen konnte, wo er die Streifen am besten überlappen lassen sollte.
Scheiße, das geht so nicht.
Leise vor sich hin grummelnd schnappte er sich dann den gesprungenen Spiegel und legte ihn auf den Boden um wenigsten etwas zu sehen. Breitbeinig mit leicht gebeugten Knien, versuchte er es weiter und sah dabei gewiss extrem albern aus. Aber an gewisse Stellen reichte er aufgrund des Dolchstoßes in seine Seite einfach nicht heran, weshalb das Ergebnis seiner Bemühungen... eine absolute Katastrophe war. Als er fertig war, hatte er es irgendwie geschafft, mehr von seinem linken Oberschenkel und seiner Taille zu verbinden als allem anderen und das lose Ende des Verbands musste er fest halten, damit sich nicht alles sofort wieder aufdröselte.
Grausam!!!
„Gut so?“
, fragte er mit der Hoffnung eines Wargwelpen im Blick, der von seinem Herrn oder Herrin gelobt werden wollte.
Irgendwie kribbelt mein Bein... muss das so sein?
Instinktiv rieb er e sich. Ja, Raz hatte es nicht schlimmer machen können. Sein Versagen war so offensichtlich, dass es schon komisch anmuten konnte.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Erzähler » Dienstag 28. März 2023, 14:22

Das Leben war nicht fair. Sowohl Synnover als auch Razag konnten das wohl unterschreiben, auch wenn sie jeweils das beste aus ihren Umständen machten. Letzterer aber musste nun erkennen, dass das Leben keine Gnade übrig hatte für jene, die sich zurückhielten. Charme gepaart mit gutem Aussehen konnten die Wogen zu Gunsten desjenigen ändern, der sie einzusetzen wusste. Wenngleich Razag die selben Attribute besaß, wie Syn, vermischten sich seine nicht mit einem unbändigen Selbstbewusstsein, wie bei Synnover. Und es wirkte. Razag konnte sehen, dass die kleine, schüchterne Heilerin heillos überfordert war mit der Situation. Ihre blauen Augen huschten unruhig umher, während sie verführerisch roten Lippen sich einen Spalt breit geöffnet hatten, um den schnellerwerdenden Atem zu entlassen. Crystin wurde als Opfer auserkoren und bekam nun das geballte Können des sinnlichen Verführers zu spüren. Und je mehr sie darauf reagierte, desto stärker wurde Synnover’s Intention, es auch bis zuletzt auszukosten. Was er dabei seinem neuen Kumpel und der heimlichen Flamme dessen antat, scherte ihn nicht. Es ging um sein Seelenheil und das war bedeutend wichtiger als das der anderen. So preschte er voran und überrollte Crystins Zurückhaltung und Razag’s Hoffnungen mit einem einzigen Augenaufschlag. Und als hätte das Schicksal sich für eine Seite entschieden, sah Razag nicht mal, dass die Heilerin ihm dankbare und warme Blicke schenkte. Sie prallten an seiner breiten, grünen Schulter ab und rutschten daran hinunter, um für immer zu verschwinden. Crystin war verloren und das Kaninchen hatte freie Bahn. Und während Razag sich damit abzufinden drohte, dass er in diesem Kampf nicht als Sieger hervorging, da setzte Syn noch mal den Dolch an, um tiefer in das große Herz des Ork zu stoßen. Razag sollte das Zimmer bewachen, während Synnover gemütlich ruhte und vermutlich nicht mal ansatzweise die Finger von Crystin lassen würde. Denn war das eine Bedürfnis erst befriedigt, meldete sich gewiss ein anderes. Jeder sehnte sich nach Zuwendung und ein Bisschen Liebe, egal wie gespielt sie sein mochte. „Klar. Du musst arbeiten. Aber…Wo steht denn nun dein Bett? Wo ist der Raum, den ich bewachen soll?“ Sie sah den Ork an. Und er erwiderte ihren Blick. Einem letzten hoffnungsvollen Impuls folgend meinte er: „... Wenn Syn dein Bett hat, bewach ich die Tür... ich...pass auf euch auf. Du... Cris, du... konntest ja aber auch ...hier schlafen? Dann hat mein Kumpel Platz, Raum und Ruhe zum... heilen.“ Ihr Blick brach. Sie runzelte leicht die Stirn und schüttelte niedergeschlagen den Kopf. „Das.. nein, das… will ich nicht.“, gab sie kleinlaut bekannt. Der Grund würde sich ihm gewiss später erschließen auch wenn ihre Antwort viel Interpretationsspielraum ließ.

Während Razag damit begann, sich einen der Säcke zu nehmen, um wenigstens ein Kopfkissen zu haben, beobachtete Crystin ihn. Ihre Gedanken aber blieben ihr Geheimnis und dann war da ja auch noch das ‚Problem‘ des Verbandes. Razag hatte keine große Lust mehr jemanden damit zu behelligen. Sein Selbstwertgefühl war auf dem Tiefpunkt, während sich Synnovers in schwindelerregender Höhe befand. Beide Augenpaare ruhten auf dem Grünen, der unbeholfen versuchte sich selbst zu verbinden. Immer wieder konnte Syn an der Seite von Crystin spüren, wie sie sich anspannte und kaum ertrug, dem Ork nicht zu helfen. Ihre Finger zuckten in seiner Hand, sodass er sie tatsächlich losließ und mit einem sanften Schubs auf Razag zuschob. Dabei raunte er ihr ins Ohr, dass sie ihm schon helfen sollte und delegierte seine Aufgabe doch wieder zurück an das Mädchen. Crys aber brauchte keinen Anstoß, um zu helfen. Es lag ihr im Blut und einzig das Halten ihrer Hand hatte sie aufgehalten. Nun aber trat sie an Razag heran und hob beschwichtigend die Hände. „Razag?“, sprach sie ihn an. „Ich helfe Euch.“, sagte sie zu und sah zu ihm auf. Ihr Blick war klar und ihre Lippen umspielte ein sanftes Lächeln. Wieder schmiegte sich ihre Gestalt so gut zwischen seine Arme als wäre sie für ihn geschaffen worden. Crystin stand vor Razag und löste mit schnellen Fingern die Verknotungen, um den Verband noch mal vollkommen neu zu arrangieren. Dabei begann sie, seine intimste Stelle mit der Breite des Verbandes abzuschirmen und bat ihn stumm, dort zu halten, während sie die Wicklung übernahm. Crystin konnte nicht um Razag’s Mitte herumgreifen, sodass sie ihn umrundete und den Verband kundig und sanft über seine Haut führte. Es dauerte nicht lange, da konnte Razag spüren, dass seine Verletzung auch durchaus etwas stabilisiert wurde durch den leichten Zug des Verbands. Crystin beherrschte ihr Handwerk durchaus. Nun war die Wicklung um seine Hüfte beendet, sodass sie wieder vor ihm stand und mit einem einfachen Trick, den Verband zum Halten brachte. Dabei schob sie das lose Ende einfach unter den gewickelten Teil und ihre kleinen Finger kitzelten seine Haut ein wenig. Sie betrachtete ihr Werk und deutete dann auf den versteckten Knüppel, den Razag so mächtig präsentiert hatte. „Falls… ihr euch erleichtern müsst, schiebt den Verband etwas zur Seite, das sollte gehen. Und sitzt er locker, zieht am losen Ende und steckt es wieder hinein“, erklärte sie. Nun waren sowohl sie als auch Razag fertig und hätten aufbrechen können, doch Crys harrte einen Moment länger als notwendig in seiner Nähe aus. Ihr Blick kletterte in sein Gesicht und sie wartete, bis er sie ansah. Dann lächelte sie nur für ihn, da Syn in ihrem Rücken stand und schenkte ihm abermals einen warmen Blick. Er hielt nur Atemzüge lang an, bis er jedoch erneut brach und sie alle zurück in die Realität holte. Crys wandte sich ab und blickte auf Synnover. „Folgt mir.“, sagte sie und trat an dem Kaninchen vorbei, um die kleine Kammer zu verlassen.

Erneut führte die Heilerin die beiden ehemaligen Gladiatoren durch die unterirdische Welt von Morgeria. Das Tunnelsystem war weitläufig und wie groß es tatsächlich war, ließ sich kaum erfassen. Immer wieder kreuzten Gänge ihren Weg, doch Crystin bog nur selten mal ab. Allerdings liefen sie eine kleine Weile. Offenbar hatte Zarrah einen erheblichen Teil dieser weitestgehend unbekannten Welt für sich erschlossen. Oder die Nachtklingen, denn auch Karrish kannte diesen Raum mit dem Kamin. Der Weg blieb verschwiegen und Crys ging vorweg. Nebeneinander herzugehen wäre für Menschen oder Elfen möglich, mit einem Ork aber schwierig. Immerhin hatte Razag auch weiterhin Platz genug, um nur bei Unebenheiten in der Tunneldecke, mal den Kopf einziehen zu müssen. Irgendwann wurden die Schritte der Heilerin langsamer. Tatsächlich waren sie offenbar wieder näher am morgerianischen Leben dran, denn auch wenn ihnen niemand sonst begegnete, hörten sie gedämpfte Stimmen über ihren Köpfen. Crystin aber blieb vor einer schnörkellosen Holztür stehen und atmete durch. Sie brauchte sichtlich einen Moment, um sich zu wappnen. Dann wandte sie sich an Syn und Razag und man konnte trotz der eher schlechten Lichtverhältnisse erkennen, dass sie rot war. „Nun… also… das.. also..“, stammelte sie und steigerte damit eventuell eine Erwartungshaltung, die kaum gestillt werden könnte. Dann schloss sie die Augen und stieß die Tür auf. Crys trat zur Seite, damit beide eintreten konnten.
Das erste, was man wahrnahm, war der Unterschied im Geruch. Die Gänge waren muffig und abgestanden. Aus dem Zimmer aber strömte ein angenehmer Geruch nach einer Mischung aus Rosen und Zitrone. Das Zimmer war größer als die Kammer von Razag und Syn aber nicht größer als das Kaminzimmer, in dem Zarrah sich aufgehalten hatte. Direkt neben dem Eingang stand eine Schubladenkommode, die vollkommen bunt und mit schnörkeligen Ornamenten verziert worden war. Rot, grün, blau und gelb waren die Bretter angemalt worden und die Griffe bestanden aus selbstgeschnitzten Hölzern. Da erkannte man eine Muschel oder einen Seestern. Auf dem Schränkchen mit vier Schubladen standen frische Blumen. Wundervolle Blüten in kräftigen Farben, die den Geruch verströmten. Das Wasser wirkte etwas trüb, ansonsten aber sauber. Linker Hand vom Eingang aus gesehen, stand ein kleiner eckiger Tisch mit vier Stühlen an der kurzen Seite an der Wand und lud zum Essen und verweilen ein. Auch die Tischplatte war über und über mit Farbe bedeckt, die das schnöde Holz in etwas eigenes verwandelte. Der Boden bestand ebenfalls nur aus dem Erdreich, das plattgedrückt worden war, doch ein kleiner, scheinbar auch selbstgeknüpfter Teppich bot Abwechslung für Fuß und Auge.

Rechts vom Eingang befand sich dann eine kleine Nische, die tatsächlich ein wenig erhöht war. Hier wurde durch eine Stufe ausgeglichen und der offene Durchgang in halbrunder Form nur durch einen Vorhang mit allerlei Dingen versperrt. Das was den Stoff des Vorhangs ausmachte, schienen kleine Sammelsurien zu sein, die sich im Laufe des Lebens der Heilerin hatten finden lassen. Kleine Schätze, die sie sich aufbewahrte, um sich vielleicht in ruhigen Stunden dorthin zu träumen. Auch hier war das Thema oftmals Wasser oder das Meer, ansonsten aber war auch dieser Teil bunt und farbenfroh. Crystin hatte, geradeaus vom Eingang, noch eine kleine Sitzgarnitur mit dicken Kissen und gerade für ihre kleine Statur ausreichend, um die Füße nach anstrengenden Tagen hochzulegen. Alles war aufgeräumt und sauber, sowie ordentlich. Es war ihr Heiligtum, in das die beiden Kämpfer eindrangen und ihr sichtlich viel abverlangten. Nun wurde sich Razag vielleicht auch bewusst, wieso sie Synnover und ihn nicht allein lassen konnte. Das hier war ihr Reich, ganz für sich allein. Die Heilerin betrat dieses nach den anderen, mogelte sich an ihnen vorbei und trat auf die Nische zu. Sie schob klimpernd den selbstgestalteten Vorhang beiseite und befestigte ihn an einer Schlaufe. Der Blick wurde freigegeben auf das, was dahinter war: Eine Kissenlandschaft mit allen Formen und Farben und darunter eine breite Matratze, auf der Crystin viermal Platz gehabt hätte und selbst Razag hätte liegen können. Das Bett hatte zwar kein Gestell, sondern nur die Matraze auf dem Boden, war dafür aber genau so gemütlich und farbenfroh hergerichtet, wie der Rest des Zimmers. Crystin hatte hier offenbar ihren eigenen Himmel auf Erden geschaffen, um sich in den wenigen Stunden der Einsamkeit wohlfühlen zu können. Jetzt wurden Razag und Syn Teil dessen und auch wenn es ihr sichtlich schwerfiel, hieß sie die beiden Willkommen: „Setzt euch gerne…“, bemühte sie sich und wagte es nicht in irgendein Augenpaar zu blicken. Crystin huschte zu einer deutlich kleineren Nische gegenüber der Bettenhöhle und klapperte kurz. Offenbar hatte sie dort so etwas wie eine winzige Küchennische, die ebenfalls durch einen Vorhang getrennt wurde zum anderen Raum. Sie holte ein kleines Tablett hervor und stellte es auf den Tisch. Syn und Razag konnten ein Stück Früchtebrot entdecken, dass sie ihnen stumm anbot. Doch dann stand sie reichlich hilflos in ihrer eigenen Welt und nestelte an ihren Fingern. „Syn, ihr… ihr könnt das Bett nehmen ich… Razag ihr könnt vielleicht hier…?“, sie deutete auf die Couch, die zwar klein aber zumindest bequemer als der Boden war. „Es ist nicht sehr groß hier.. Verzeihung.“, murmelte sie und räusperte sich verlegen.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Synnover » Mittwoch 29. März 2023, 00:51

Synnover hielt Crystin an der Hand. Nichts in seiner Miene ließ darauf schließen, dass er auch nur eine Sekunde Mitleid mit Razags Gefühlen ihr gegenüber hatte, denn dass der Ork etwas verspürte, war selbst zu ihm durchgedrungen. Und sei es nur Lust, aber Raz'ulak der Furchtlose machte seinem Namen nicht gerade Ehre, wenn es darum ging, es bei Crystin einfach anzusprechen. Dass Syn dann aber doch kein Stein war wie er es seiner neuen Herrin vielleicht zu Unrecht zuschrieb, blieb allen verborgen. Er allein wusste, dass er den dankbaren Blick für den Ork aufgenommen hatte. Ein Blick, der voller Wärme an ihm vorbei zu diesem großen Haufen grünen Elends geflogen war. Einen Blick, den Syn nicht kannte ... und für den er Razag beneidete, selbst wenn ihm das bisweilen nicht bewusst war. Deshalb hielt er Crystins Hand. Es war eine reine Trotzreaktion. Er hatte sich ihre Schüchternheit hart erarbeitet, ebenso wie die Chance auf ein warmes und bequemes Bett! Beides wollte er für sich beanspruchen - am liebsten jetzt.
Dass es aber noch immer nicht zur Schlafstatt der kleinen Heilerin ging, hatte er nun erneut seinem allerbesten, treusten, tollsten Kumpel zu verdanken, der immer noch nicht verbunden war. Dass er es nicht allein bewerkstelligen konnte, sah Synnover schnell ein. Was er übersah, war die Bitte an ihn, Hilfe zu leisten. Noch immer ließ er sich nicht dazu durchringen, denn es brachte ihm nichts. Auf den zweiten Blick jedoch erkannte er, dass es zumindest die Wartezeit verkürzen könnte, wenn jemand Razag zur Hand ging. Das wäre durchaus erstrebenswert, denn der Körper des weißen Kaninchens verlangte langsam nach einer Pause. Es ziepte und drückte überall. Crystin mochte eine erste magische Heilung vorgenommen haben, aber sie hatte eben nicht vollends geheilt. Knochen, Prellungen, Kratzer und Schnitte ... alles brauchte seine Zeit, um zu genesen wie es Zarrah von ihnen verlangte.
Unter einem Augenrollen entzog Syn daher seine Hand und schubste Crystin auf den Ork zu. Sie schien erneut richtig dankbar zu sein, dass sie ihrer Pflicht nachgehen und ihm helfen durfte. Einen Blick schenkte sie Synnover aber nicht. So lehnte jener sich an die nächstbeste Wand, schloss die Augen und wartete, die linke Hand auf seine Hüftverletzung gelegt. Wenigstens kribbelten die Finger nur noch minimal.

Irgendwann war es endlich soweit und sie zogen los. Wieder ließ Synnober es sich nicht nehmen, Crystin an der Hand zu greifen. Sie führte ihn und Razag durch schier endlose Gänge und je länger es dauerte, desto unwohler fühlte sich das weiße Kaninchen. Die Tunnel besaßen zwar vorn und hinten ihre Zugänge, aber es gab keine Fenster, kein Guckloch, nichts. Es war schmal und bedrückend und eng und ...
Er konnte sich kaum auf den Weg konzentrieren. Seine Gedanken kreisten um die Enge, die ihm langsam an Beinen und Schultern entlang strich. Nicht sinnlich und verführerisch, sondern bedrohlich wie ein Raubtier, das es auf sein zartes Fleisch abgesehen hatte. Den beiden anderen kam es zugute, denn Syn wurde sehr still, während sie unterwegs waren.
Seine Stimmung besserte sich auch nur, weil Crystins Kammer nicht dem entsprach, was er erwartet hatte. Zwar fehlten auch hier Möglichkeiten, einen Blick auf das Draußen zu werfen, aber all die kleinen Schätze, der Plunder und das ganze Klimbim verzauberten. Es mochten keine wertvollen Schätze sein, die sie hier hortete, doch Syn erkannte schnell die Symbolik dahinter. Es war ein Sammelsurium an Trophäen. Es waren Dinge, die Crystin sich verdient hatte. Es war ihr Zimmer, angefüllt mit ihrer kleinen Form an Luxus, so wie es all der Schmuck und die Kleider in Synnovers einstiger Kammer gewesen waren. Er ließ zu, dass Crystin sich aus seiner Hand löste und an ihm und Razag vorbei huschte. Derweil wanderte der grasgrüne Blick über Muscheln, kleine Perlen, Steine und vor allem bunt bemaltes Mobiliar. Das Grün endete an einem Vorhang, den Crystin nun zurückzog und festband. Da war es: das Bett.
Im Grunde konnte man es nicht wirklich so nennen. Es besaß weder einen ordentlichen Rahmen, noch Bettpfosten. Es war eine Matratze inmitten einer Höhlennische, aber Laken, Decken und jede Menge Kissen verwandelten es in eine Komfortzone, die ihresgleichen suchte. Es Nest inmitten eines Kaninchenbaus aus wertlosem Plunder, den nur Crystin zu schätzen wusste.
Das war eine Lüge.
Synnovers Augen weiteten sich. Er achtete gar nicht auf die Worte, die ausgetauscht wurden oder die Einladung, sich zu setzen. Selbst der Früchtekuchen war ihm vollkommen gleichgültig. Mit wenigen, dennoch langsamen Schritten näherte er sich der Schlafnische. Seine Finger berührten den Vorhang, dass die kleinen Anteile darin klickerten, raschelten und klimperten. Mit den Fingerspitzen strich über über Crystins Laken wie er es über eine Woche zuvor schon in dem hallenartigen Raum getan hatte, der so wunderbar hohe Fenster, einen Zuber und so viel Luxus besessen hatte. Es würde dauern, bis er ähnliche Erfolge wieder erzielen könnte. Synnover war Luxus gewohnt gewesen. Er hatte sechs Jahre Zeit gehabt, sich Annehmlichkeiten zu erarbeiten und man sollte meinen, dass er dann eine Kammer wie die von Crystin nur mit Verachtung bestrafte. Aber was waren sechs Jahre verglichen mit seinem übrigen Leben, das er in Unrat, Schränken und mit zahlreichen Verletzungen verbracht hatte? Sein Körper erinnerte sich daran, mehr aber noch seine Seele. Er wusste auch einfache Dinge zu schätzen, vor allem, wenn man keinen Zugang mehr zum Luxus hatte. Wenn man wieder ganz unten angelangt war...
Synnover zog sein Hemd aus. Er wollte nicht in kratzigen Sachen schlafen und eigentlich hätte er auch bei der Hose nicht Halt gemacht, aber er wollte auch nicht allein schlafen. Achtlos ließ er den Fetzen zu Boden fallen. Stattdessen schlug er die Decke der Schlafstatt zurück, ehe er selbige erklomm. Er krabbelte darauf herum wie ein junger Welpe, der seinen Schlafplatz erkundete. Er schob zwei Kissen beiseite und blieb inmitten des Bettes sitzen. Wer ihn beobachtete, konnte nicht nur ein Strahlen seiner Augen ausmachen, sondern ebenso das ehrliche, breite Grinsen auf seinen Lippen. "Ah, wunderbar!", rief er mit beinahe kindlichem Charme aus und ließ sich langsam nach hinten fallen, Arme und Beine von sich gestreckt. Kaum dass er in die Kissen sank, seufzte er zufrieden und hörbar aus. "Ahhhh.... das ist per-" Er verstummte. Der Mund blieb offen stehen, der Blick war an die Decke der Höhlennische gerichtet. Auch hier hatte Crystin sich offensichtlich mit Farbe ausgelassen. Auf einem bläulichen Hintergrund hatte sie zahlreiche bunte Sterne getupft, die wie gezackte Blumen auf Synnover herunter sahen. Er erwiderte ihren Anblick mit ehrfürchtiger Stille.
"Perfekt..."
Für Minuten rührte er sich nicht, sondern betrachtete den künstlichen Himmel über sich. Schließlich hatte er sich satt gesehen und schob die Beine unter die Decke, zog den Rest bis zur Brust hoch und schaute dann erstmals wieder aus der Nische in den übrigen Höhlenraum hinein. Er suchte gezielt Crystins Blick und als er ihn fand, lächelte er ihr zu. Dann schlug er die Decke um ein Drittel zurück, klopfte einladend neben sich auf das Laken. "Na komm schon. Ich hab dir gesagt, ich stehle dir dein Bett nicht. Und Razag passt doch auf. Nicht wahr ... Kumpel?" Er wartete. Falls Crystin sich aber immer noch zierte, packte er nach einem besonders großen, länglichen Kissen, das in etwas seinem eigenen Rumpf entsprach und klemmte es neben sich. Auf diese Weise bildete es eine kuschlige Mauer inmitten des Bettes. "Zufrieden? Nun lass dich nicht länger bitten. Schlafenszeit!"
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Donnerstag 30. März 2023, 20:12

Einige Zeit zuvor:
„... Cris, du... konntest ja aber auch ...hier schlafen? Dann hat mein Kumpel Platz, Raum und Ruhe zum... heilen.“
Ihr Blick brach und der Schatten über ihren Augen kündete ihre nächsten kleinen Regungen an. Raz sah wie sie die Stirn runzelte und den Kopf schüttelte.
„Das.. nein, das… will ich nicht.“
, gab sie kleinlaut bekannt und wie zuvor ihr Blick brach, so tat es nun ein großes grünes Herz.
Autsch...
Den Klos in seinem Hals, bekam er irgendwie nicht runter geschluckt und Razag hatte auch keine große Lust mehr jemanden mit seinem 'Verbandsproblem' zu behelligen. Sein Selbstwertgefühl war auf dem Tiefpunkt. Raz versuchte sich selbst zu verbinden, geißelte sich dabei äußerst professionell und machte alles verschlimmer. Sein Versuch sich selbst zu behandeln ...war schlicht Mist! Plötzlich aber trat Cris an Razag heran und hob beschwichtigend die Hände.
„Razag?...Ich helfe Euch.“
, sagte sie und sah zu ihm auf. Er ließ die Schultern fallen.
Wo ist das große schwarze Loch zum drin versinken, wenn man es mal braucht!
Ihr Blick war klar und ihre Lippen umspielte ein sanftes Lächeln. Raz schluckte.
Sie lächelt nicht für mich... sie.. sie lächelt, weil sie muss. Sie...beruhigt ihren Patienten... Ich habe alles falsch gemacht...alles falsch verstanden. Ich ...muss sie mir aus dem Kopf schlagen! Wo ist die Keule wenn man sie mal braucht!
Wieder schmiegte sich ihre Gestalt so gut zwischen seine Arme als wäre sie für ihn geschaffen worden.
Kann mich mal bitte jemand umbringen?!?
Es tat fast körperlich weh sie so nah zu spüren und doch zu wissen, dass sie ihn nicht in ihrer Nähe haben wollte. Sein Blick suchte einen unbestimmten Punkt an der Decke, damit er das hier irgendwie überstehen konnte. Schon begann sie, seine intimste Stelle mit der Breite des Verbandes abzuschirmen und bat ihn stumm, dort zu halten, während sie die Wicklung übernahm. Folgsam war er immer, würde er immer sein. Aber sein Herz blutete mehr als die Wunde von Ferrix Dolchstoß.
Ich.. muss mich ablenken. Ich muss sie... vergessen... wie soll ich??? Andere Frauen! Sommerfellchen! Denk an ihre schönen reifen Melonen! Oder Syn! Der hat so... ähm... lieber doch nicht, sonst krieg ich wieder einen Ständer.
Es gelang ihm nicht sich abzulenken! Sich selbst etwas vor zu lügen, da war Razag auch nicht sonderlich gut drin. Ja es gab sicher noch viele Frauen auf dieser Welt, aber sich diese vorzustellen, während genau die die er wollte in seinem Armen stand – das war reine Folter! Außerdem hatte bisher die Welt Raz immer eher als ein 'Objekt' behandelt, als etwas, an das sie sich abreagieren konnten. Er war ein Ventil für sie gewesen. Cris behandelte ihn ...anders.
Ach Scheiße!
Crystin war gut in dem was sie tat und dauerte wenigstens nicht lange, da konnte Razag spüren, dass seine Verletzung sich stabilisiert hatte. Dann schob sie das lose Ende einfach unter den gewickelten Teil und ihre kleinen Finger kitzelten seine Haut ein wenig. Ein heißer Schauer schoss durch sein Rückenmark und machte seine Knie weich wie Sülze. Dann deutete sie auf den versteckten Knüppel, den Razag so mächtig präsentiert hatte.
„Falls… ihr euch erleichtern müsst, schiebt den Verband etwas zur Seite, das sollte gehen. Und sitzt er locker, zieht am losen Ende und steckt es wieder hinein“
, erklärte sie fachkundig und Raz nickte brav. Nun waren sowohl sie als auch Razag fertig und hätten aufbrechen können, doch Crys harrte einen Moment länger als notwendig in seiner Nähe aus. Er bemerkte es und sah etwas irritiert zu ihr hinunter.
Hab ich was vergessen? Was falsch gemacht?...
Ihr Blick kletterte in sein Gesicht und sie wartete, bis er sie ansah. Dann lächelte sie nur für ihn, da Syn in ihrem Rücken stand und schenkte ihm abermals einen warmen Blick. Für einen Herzschlag lang glaubte Raz an das was er dort sah, aber …
Aua Aua Aua...warum...???
Es hielt nur einen Atemzug lang an, bis ihr Blick erneut brach und ihn zurück in die Realität holte.
… was auch immer sie sich bei mir erhofft hat... sie findet es nicht, wenn sie mich ansieht... Ich... ich bin ...zu hässlich... das wird es sein.
Crys wandte sich ab und blickte auf Synnover, den ramponierten aber doch noch immer perfekten Rammler.
...ja das ist es.
„Folgt mir.“
, sagte sie und trat an dem Kaninchen vorbei, um die kleine Kammer zu verlassen.
...
Das Leben war nicht fair und zeigte auch keine Gnade mit Razags ritterlicher Zurückhaltung. Ganz im Gegenteil: Es trat ihm in seinen knackigen - sexy - grünen - Arsch! Aber Versagen war auch ein Weg und Razag war extrem gut darin nicht nur in Fettnäpfchen herum zu kraulen, sondern befüllte sie sich auch noch selbst wieder neu, wenn etwas über schwappte. Dafür war nicht mal Hilfe von außen nötig.
Und dann erschuf das Schicksals auch noch die perfekte Wesen für ihn und schob sie außer Reichweite. Schlimmer noch, es platzierte sie an die Seite seines perfekten Kumpels. Da stand sie... Händchen haltend mit seinem besten perfekten kleinen Kumpel – seinem einzigen Kumpel. Syn war perfekt und das wusste er. Und Cris war wundervoll! Sie passten gut zusammen. Sie war so süß! Raz liebte das Braun ihrer Haare und hätte es gern stunden lang gebürstet, bis es wieder seidig glänzte. Sie war großherzig, selbstlos, zärtlich auf eine Art, die den Riesen schmelzen ließ und …
… sie liebt das Meer!!!
Razag war verloren! Das Leben war nicht nur ein Miststück, sie liebte es ihm den Dolch ins Herz zu stoßen und dann darin herum zu drehen. Vollkommen gebannt und mit großen Augen betrat der Ork das private Zimmer der Heilerin und kam sich vor wie in einem Tempel. So war es auch. Es war Cris ganz persönliches Heiligtum und Razag war ein Gläubiger. Sein Blick huldigte den verspielten Details, beteten die Seesterne und Muschelornamente an und fast glaubte er Sand unter seinen Füßen spüren zu können. Ja, es war nur fest gestampftes Erdreich, aber es war großartig hier! Er liebte alles! Als Cris dann an ihnen vorbei huschte und auch noch den Vorhang zu ihrem innersten Tempel öffnete, entwich ihm ein sehnsuchtsvoller Seufzer.
„...wunderschön!!!“
Raz war hin und weg! Niemals sähe er sich in diesem Heiligtum, zwischen den gesammelten Kleinoden, geschweige denn in ihrem Bett zwischen diesen hübschen bunten Kissen die ihn an eine Unterwasserwelt aus Korallen und Algen erinnerten. Ihre Bettstadt erinnerte ihn an frühste Kindheitserinnerungen voller Freude und einem Tag am Meer. Allein, dass Cris sie beide hier her gebracht hatte ließ in demütig:
„Dankeschön!“
, murmeln. Jetzt wurde Razag und Syn Teil dessen und auch wenn es ihr sichtlich schwerfiel, hieß sie die beiden Willkommen:
„Setzt euch gerne…“
, bemühte sie sich und wagte es nicht in irgendein Augenpaar zu blicken.
Eigentlich würde sie uns lieber nicht hier haben... also Syn schon... aber mich? Eher nicht... Hm...
Das schlechte Gewissen, überhaupt hier zu sein plagte ihm. Er sah sich suchend um nur um sie nicht anzusehen zu müssen, sich abzulenken und nirgend wo anzuecken.
Wo kann ich...?
Crystin huschte derweil zu einer deutlich kleineren Nische gegenüber, einer Küchennische, die ebenfalls durch einen Vorhang getrennt wurde. Sie holte ein kleines Tablett hervor und stellte es auf den Tisch. Syn und Razag konnten ein Stück Früchtebrot entdecken, dass sie ihnen stumm anbot.
Himmel, iss es doch selbst!!!
Raz starrte es nur kurz an und suchte immernoch nach einer Ecke für seinen mitgebrachten Schlaf-Sack.
„Syn, ihr… ihr könnt das Bett nehmen ich… Razag ihr könnt vielleicht hier…?“
, sie deutete auf die Couch, die zwar klein aber zumindest bequemer als der Boden war.
„Es ist nicht sehr groß hier... Verzeihung.“
, murmelte sie und räusperte sich verlegen. Syn war der Einladung bereits gefolgt und entkleidete sich. Für einen Moment starrte er auf den Rücken des Kaninchens. Er betrachtete den schlanken Nacken, die gerade lange Linie die seine Wirbelsäule bildete und den kleinen Stern, der kurz über dem Horizont der tief sitzenden Hose prangerte, wie der Nordstern am Nachthimmel.
Ein schöner Rücken irgendwas mit Entzücken.
Raz erinnerte sich nicht an das Sprichwort, aber an den Sinn. Uns Syn war der Inbegriff von Entzücken. Es war also...
Kein Wunder, dass sie ihn...
Raz schüttelte den Kopf.
„Der Teppich sieht gut aus.“
Das tat er wirklich und man sah, dass er liebevoll von ihrer Hand erschaffen worden war. Am Liebsten hätte er sich darin wie in einen Poncho eingewickelt. Ihre Kunstfertigkeit sah man einfach überall.
„Von der kleinen Couch roll ich eh nur runter. Außerdem ...werde ich wach sein, während ihr schlaft.“
Und wahrscheinlich draußen auf dem Gang liegen, falls Syn seine Finger nicht bei sich behalten kann. DAS seh ich mir nicht an!
Er senkte den Blick noch einmal auf die Couch und murmelte:
„...und dann bleibt sie frei für dich... wenn du sie willst...“
Noch immer sorgte er dafür, dass sie sich ihrer Wahlmöglichkeiten bewusst wurde. Auch wenn sie Sklavin war, so hatte sie die Wahl, denn Raz und Syn waren es auch. Wenn sie jedoch schon so kaputt war, dass sie nicht einmal mehr das sehen konnte... dann war es vielleicht besser für Raz Herz, wirklich draußen auf dem Gang zu schlafen.
Außerdem kann ich dann jedem sagen, der vorbei kommt, dass sie nicht da ist und ich selbst auf sie warte.
Auf sie warten... bis Syn mit ihr durch war... Und dann? Würde er sich mit den Scherben zufrieden geben, die eine derart zerstörte Seele formte? Raz hatte schon viele Seelen brechen sehen. Das war 'normal' in Morgeria, aber sein Herz fand immer einen Weg sich selbst und auch das Handeln Anderer zu verstehen. Selbst wenn es unverständlich war. Im Grunde genommen war und blieb es Cris Entscheidung. In seinen Augen hatte sie bereits Syn gewählt und würde ihr noch eine Weile sehnsüchtig hinterher schmachten. Er würde seinem Herzen beibringen, sich für beide zu freuen und glücklich sein, wenn sie es waren. Wäre da nur nicht dieser winzige piksende Zweifel, dass Cris es vielleicht eben nur tat, weil sie sich genötigt fühlte. War sie so sehr konditionierte Sklavin, dass sie es auch dann gehorchte, wenn sie nicht musste? Raz verstand das Prinzip der Herren über ihren Dienern, er war selbst einer. Er diente. Er würde Zarrah um den Verstand lecken, wenn sie es befahl. Aber Crystin war ...anderes... oder doch nicht?
Sie liebt das Meer...
Raz betrachtete die Motive ihres Heiligtums und stellte sich einen Sandstrand vor. Sein Geist ging auf Reisen: Er sah sie am Lagerfeuer zwischen hohen Bäumen sitzen. Das Grün der Blätter malte Muster auf ihre Haut, während er in den Fluten stand und Fische für sie fing. Darin war er gut. Dann würde sie sie braten und für ihn die Gräten mit ihren feinen kundigen Fingern entfernen, sie er sonst einfach mit runter schluckte und dann Tage lang dieses Piksen erdulden musste... jetzt pikste nur sein dummes Herz und er drehte sich zu Syn. Sein Kumpel saß inmitten der bunten Kissen, wie der Rammler im Nest und lächelte Cris entgegen. Als er sich dann hin legte und die Decke lüpfte, sehnte sich Raz jenen Platz einnehmen zu dürfen. Warum war das Leben auch so kompliziert. Es lockte und haute einem dann auf die Finger. Raz grinste sogar ein wenig, da sein Kumpel wirklich ein wenig Glück verdient hatte. Er hatte ebenso 'gerade so' überlebt wie er und sie 'kämpften' den gleichen Kampf. Raz nickte ihm zu, drehte sich um und drückte den mitgebrachten Sack vor die Eingangstür. So kam keiner unbemerkt rein, selbst wenn er doch mal sich weg drehen würde. Der Widerstand würde das eintreten verlangsamen. Dann setzte er sich auf den hübschen Teppich und lehnte sich gegen das Holz und schloss die Augen. Er war wach und ...angespannt, aber er wollte auch gerade nicht sehen, wie Cris ganz sicher zu Syn unter die Decke kroch. Er hörte das auffordernde Klopfen und die Worte seines Kumpels und atmete tief durch. Später konnte er auch noch den Vorhang hinter ihnen schließen. Die Nacht versprach lang zu werden und anstrengend in vielerlei Hinsicht. An Schlaf war da eh nicht zu denken. So saß Raz mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt mit geschlossenen Augen da, hinter der verletzten Hüfte sein 'Kissen' und daneben irgendwo die Abziehsachen, die er immernoch nicht trug.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 30. März 2023, 23:26

Wenn Crystin doch nur hätte Gedanken lesen können. Was sie wohl davon gehalten hätte, wenn sie gehört hätte, wie Razag dachte? Wäre es ihr egal? Würde sie sich freuen oder endgültig weglaufen? Razag schaffte es nicht, seine Gefühle auf der Zunge zu tragen und so blieben sie verborgen für alle, die sie hätten hören müssen. Synnover folgte seinem eigenem Weg und seinem eigenen Wohl und Crystin war der sprichwörtliche Ball, der hin- und her hüpfte, ohne eigenen Antrieb. Sie war so in ihrem Schema gefangen, dass sie gar nicht die Möglichkeiten sah, die Razag ihr zuschieben wollte. Sie konnte es nicht sehen. Denn wo Razag nur den treudoofen Ork-Sklaven mimte, da war sie es einfach. Für Crystin gab es nur eine Welt und das war die von Morgeria. Die kleine Heilerin hatte Jahre hier verbracht und war bereits so fest konditioniert, dass sie selbst jetzt in dieser neuen Situation nicht mehr aus ihrer Haut konnte. Sie sprach sowohl den Ork als auch das Kaninchen immer nur höflich an und stellte damit klar fest, welchen Wert sie sich selbst beimaß. Dabei ahnte sie ja nicht, auf welches Podest sie gehoben wurde. Nachdem Synnover verlangte für seine Mühen bei Razag entlohnt zu werden und sogleich eine konkrete Forderung stellte, da war es für Crystin kaum möglich, abzulehnen. Als Sklavin wusste sie, dass nichts wirklich ihr gehörte. Und obgleich sie deutlich zeigte, dass sie es nicht gänzlich gern tat, tat sie es dennoch. Sie nahm die beiden ehemaligen Gladiatoren zu sich und zeigte ihnen das Intimste, was sie besaß. Nun, zumindest in ihrer Welt. Es war ihre kleine Auszeit von all dem Dunklen und Düsteren da draußen, was ihre einst so heile Welt bestimmte. Ihre Fähigkeiten machten sie zu einer Gefangenen und man schröpfte ihre Kraft, um daran zu partizipieren. Nichts anderes wollte Synnover tun. Allerdings ging es ihm in diesem Moment nicht um ihre heilenden Hände als viel mehr um ihre Habe. Und diese verzauberte Ork und Kaninchen gleichermaßen. Das, was sich Crystin erschaffen hatte, zeugte von einer geheimen Seele, die sich nach anderem sehnte als das, was Morgeria zu bieten hatte. Sie versuchte sich ein wenig die Welt bunter zu machen und verlieh ihrer gequälten Seele Ausdruck. Und wo Razag in ihre Seele schaute und erkannte, dass sie vielleicht eine gemeinsame Leidenschaft teilten, da sah Synnover ihren vermeintlichen Reichtum. Sie hatte sich diese Dinge verdient, hatte sie erhalten für ihre Leistung. Als eine Art Lohn, etwas, was er nur zu gut nachvollziehen konnte. Seine Sachen waren weit mehr wert als das, was Crystin ihr Eigen nannte, doch insgeheim wusste Syn, dass sie in diesem Moment um Längen reicher war als er. Und während die beiden Männer auf unterschiedliche Weise ihre Habe bestaunten, offenbarte Crystin das Heiligtum. Eine kuschelige Höhle, in der selbst Razag Platz hätte, wenn Synnover nicht für diesen Augenblick breiter gewesen wäre als er. „Dankeschön!“, murmelte der grüne Ork und erntete tatsächlich einen Blick aus den blauen Augen, die ihn so verzaubert hatten. Sie wirkte etwas überrascht über diese Worte, doch dann hob sich einer ihrer feingeschwungenen Mundwinkel.
Sie errötete ein wenig, bevor sie an ihnen vorbeihuschte und die Rolle einer Gastgeberin einnahm. Sie hatte nicht viel vorzuweisen, aber das Bisschen, teilte sie mit ihnen. Und während Razag noch einen Platz für seine ungeliebte Aufgabe suchte, hatte Synnover sich bereits entkleidet und sank derweil in die Kissen. Crystin’s Blick huschte zu dem weißen Kaninchen und als es in ihre gemütliche Höhle krabbelte, zuckten ihre Finger kurz. Ihre Lippen pressten sich aufeinander und in ihrem Blick glomm ein Schatten auf. Doch Razag schaffte es, sie abzulenken. Ihr Ausdruck wurde wieder weicher und sie sah zum Hünen. „Der Teppich sieht gut aus.“, auch ihr Blick fiel darauf und sie lächelte etwas. „Ja ich habe ihn vor einige Monaten gemacht als ich…“, sie hielt inne und schüttelte den Kopf. „oh!“, machte sie und lächelte verlegen. „Ich.. Ihr meintet das anders..“, fiel ihr auf, dass er nicht ihre Kunstfertigkeiten ansprach, sondern die Bequemlichkeit. [i „Von der kleinen Couch roll ich eh nur runter. Außerdem ...werde ich wach sein, während ihr schlaft.“[/i] Crystin senkte den Blick. Ihr war es zumindest unangenehm, wie sich diese Geschichte entwickelte. Sie seufzte und nickte. „In Ordnung, sucht euch das, was ihr braucht, Razag, damit ihr es bequem habt.“, meinte sie ehrlich.

Erneut glitt ihr Blick zum Bett. „...und dann bleibt sie frei für dich... wenn du sie willst...“ Crystin aber bekam mit einem Mal etwas entschlossenes, während Synnover ihr entgegenlächelte und die Bettdecke lüftete. "Na komm schon. Ich hab dir gesagt, ich stehle dir dein Bett nicht. Und Razag passt doch auf. Nicht wahr ... Kumpel?" Sie rührte sich nicht, doch ihr Ausdruck wurde verschlossener. „Das ist mein Bett!“, kam es mit einem Mal aus ihrem Mund und auch wenn sie leise sprach, hatte sie eine gewisse Härte darin. Crystin sah zu, wie Synnover ein Kissen zwischen sich und ihren Platz legte. Das Mädchen reckte ein wenig das Kinn und zeigte zum ersten Mal so etwas wie Stärke. „Das! Ist mein Bett! Und ihr werdet respektvoll… damit umgehen!“, verlangte sie, straffte die Schultern und kam auf das Bett zu. Ja, Crystin war eine Sklavin aber hier ging es um ihren Besitz. Hart umkämpft und mühsam zusammengesammelt. Wer wusste schon, was die Heilerin für dieses kleine Reich hatte tun müssen. Was sie hatte aushalten müssen. Sie würde Synnover ihr Bett jetzt nicht einfach so überlassen, auch wenn sie es mehrfach angeboten hatte. Ihn nun darin liegen zu sehen, war etwas, was sie nicht ertragen konnte. Hier war ihr Rückzugsort, ihre Oase inmitten eines tosenden Unwetters und sie brauchte diese, um nicht irgendwann gänzlich zu zerbrechen. Und sie war trotz ihres aufflammenden Eigenwillens eine Skalvin. Und in ihrem Glauben waren sie eben nicht alle gleich.
Sie diente ebenso Zarrah, wie die anderen beiden. Und trotzdem diente sie in erster Linie für sie. Für Razag und für Synnover. Und die Herrin hatte ihr gesagt, sie solle für ihr Wohl sorgen. Crystin schluckte, als sie vor ihrem eigenen Bett stand und das Kaninchen darin liegen sah. Wundervoll und für sie makellos. Ihr Herz klopfte, denn das kannte sie gewiss nicht. Unsicher sah sie über die Schulter zu Razag. Doch jener hatte sich schon zurückgezogen und versuchte sich vor dem, was folgen mochte, zu verschließen. Ihr Blick glitt wieder zu Syn. Dann seufzte sie und übertrat die Grenze. Sie kroch zu ihm ins Bett und sobald sie die weiche Matratze und die Kissen berührte, überfiel sie eine wohlige Müdigkeit. Crys ließ sich ausgestreckt auf dem Untergrund fallen und schloss für einen Moment die Augen. Sie lag auf dem Bauch und die Haare verteilten sich wild über ihr Gesicht. Dann streckte sie sich auf dem Rücken aus und lächelte einen Moment selig ihrem eigenen Nachthimmel entgegen. Sie schien Synnover tatsächlich für den Moment vergessen zu haben. Sie folgte einem Ritual und zeigte dem Beobachter, was ihr dieses erschaffene Reich bedeutete und wie sehr ihre Seele diese Illusion von Schönheit und Eigentum brauchte… Dann aber rollte sie sich zusammen und drehte Syn den Rücken zu. Sie kroch nicht mal unter die Decke, die er sich geschnappt hatte, sondern verschränkte die Arme vor sich und umarmte sich selbst. Sie alle waren müde, das konnte jeder spüren. Doch würden sie Schlaf finden können?
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Synnover » Samstag 1. April 2023, 17:21

Hätte Synnover die Gedanken des Orks lesen können, hätte er seine Jagd vielleicht aufgegeben. Nicht Razag und dessen wachsender Zuneigung Crystin gegenüber zuliebe, aber dessen Gedanken hinsichtlich seiner Fähigkeiten und damit verbundener Erektionen wären genug Ego-Streicheleinheiten gewesen, dass es Crystin nicht bedurft hätte. Andererseits lockte sie vor allem mit ihrem Bett, das nicht nur bequemer als der Haufen gestapelter Säcke war, sondern auch noch mit so viel Liebe hergerichtet, dass sogar Syn das kleine Reich loben musste - in Gedanken, wohlgemerkt!
Noch besser aber war, dass ihr Sitzmobiliar für Razag eindeutig zu klein war. Der Ork schnappte sich den Teppich und würde tatsächlich vor der Tür nächtigen. Es war beinahe zu perfekt, aber das wusste Synnover offen zu schätzen. Er betrachtete für einen Moment den aufgemalten Sternenhimmel an der Decke über der Schlafstatt, ehe er selbige dafür vorbereitete, dass Crystin sich sicher genug fühlte, um endlich zu ihm zu huschen. Mit Rebellion rechnete er nicht.
"Das ist mein Bett!"
Syn blinzelte und schaute zu Crystin herüber. Ihre Worte waren ihr nur leise über die Lippen gesprungen, aber sie standen im Raum. Das Kaninchen hockte sich hinter dem länglichen Kissen auf, das er im Zentrum de Schlaflagers platziert hatte wie eine Geliebte, die von beiden Seiten würde genommen werden können. Sein Blick galt allerdings weiterhin der Heilerin. Sie reckte das Kinn. Synnover reckte eine Braue in fein geschwungenem Bogen empor.
"Das! Ist mein Bett! Unr Ihr werdet respektvoll ... damit umgehen!" Sein Blick war fragend, aber noch ehe Crystin die Schlafnische erreichte, hatte er ein breites Lächeln aufgesetzt. Selbst wenn man versuchte, ihm Einhalt zu gebieten und ihn an Regeln zu erinnern, konnte er noch immer die Waffen seiner Schönheit zücken. Selbst jetzt, mit all den Kratzern im Gesicht! Er blieb nun einmal ansehnlich und das wusste er. Synnovers Augen funkelten, aber in seine Mimik trat etwas Anderes. Aus erster Überraschung wurde ... Stolz? War er stolz darauf, dass Crystin gerade ihr Territorium absteckte und sich mit ihm zu messen versuchte? Auch wenn er nicht mehr kämpfen würde, hatte er zu viele Jahre in Hinterhöfen, Kampfrunden und Arenen verbracht, um dieses Denken sofort aufzugeben. Er war noch immer Gladiator und auch eine verbales Ringen zweier Mächte konnte für ihn eine Herausforderung darstellen, der er gern begegnete. Dass ein solches Kampf von Crystin begonnen wurde, hatte Syn einfach nicht erwartet, aber er nahm es an.
Und Razag? Der verzog sich inzwischen mitsamt Teppich und Sack vor die Tür. Synnover hätte ihn komplett ignoriert, bei dem Geräusch der sich schließenden Tür jedoch konnte er es nicht. Denn sein Verstand erinnerte ihn daran, dass der von Razag nun bewachte Zugang das einzige Schlupfloch nach draußen bot. Crystins kleine Kammer besaß keine Fenster ... und die Tür war nun zu. Er zuckte zusammen und während die Heilkundige sich überwand, ihr eigenes Bett zu erklimmen, krauchelte Synnover wieder heraus. Er ächzte auf, stützte sich außerhalb der Nische mit der Linken an der Wand ab und löste diese sogleich wieder, als er das sanfte Kribbeln in den Fingerspitzen spürte. Missmutig betrachtete er seine noch nicht vollkommen verheilte Hand. Noch missmutiger sah er dann aber zur Tür und ging auf sie zu. Falls Razag sagegen lehnte, würde er nun den Halt im Rücken etwas verlieren. Syn öffnete die Pforte einen Spalt weit. Das genügte schon, aber es musste sein. Schon hatte er das Gefühl, frische Luft atmen zu können, unabhängig wie abgestanden sie hier hunten bereits sein mochte. Jetzt fehlte nur noch eine Ausrede, damit Razag seinen lebensnotwendigen Zugang nach draußen nicht wieder verschloss.
"Lass die Tür einen Spalt offen ... Kumpel. Für den Notfall, damit du uns hörst, wenn etwas sein sollte. Und damit wir auch dich hören, falls jemand im Gang aufkreuzt." Er zögerte nicht, meinte seine nachfolgenden Worte nur nicht ernster als würde er über das Wetter plaudern. "Erhol dich gut. Schlaf bringt Genesung, gönn dir was davon." Er musste den Großen schließlich auch bei Laune halten. Wieviel Arbeit Syn doch mit all den neuen Umständen hatte! Da hatte er sich das Bett - mit Crystin darin - nun redlich verdient. Er kehrte zu ihr zurück, blieb aber zunächst vor der Schlafstatt stehen.
Synnover flüsterte nicht, sprach aber gedämpft mit ihr, während er die Schlaufe einer Seite des Vorhangs wieder löste. So würde ein tieferes Empfinden von Ungestörtheit entstehen. Die andere Seite ließ er allerdings offen. Selbst wenn es nur ein Vorhang war, für einen Klaustrophobiker wie ihn konnte auch das schon eine Tür darstellen.
"Mir gefällt dein Bett", sagte er. Dann setzte er sich auf die Kante und schob sich vorsichtig an Crystins Füßen vorbei auf die Seite, die näher an der Wand lag. Sie könnte jederzeit fliehen. Er spendete falsche Sicherheit. Kaum dass er lag und die Decke über seine Beine gezogen hatte, entfernte er aber doch wieder das längliche Kissen zwischen ihnen. Das brauchten sie nun nicht mehr, Razag war draußen. Es war Zeit, sich das Ego verwöhnen zu lassen. Syn rückte dichter an Crystin heran. "Und du gefällst mir ebenso." Er warf einen Teil der Decke über ihre Gestalt. Anschließend legte er sich selbst hin. Er befand sich direkt neben ihr, lag auf der unverletzten Seite und betrachtete sie einen Moment in dem wenigen Licht, das sie beide noch besaßen. Dann neigte er sich ihren Konturen entgegen, bis er ihr Ohr fand und raunte sanft hinein: "Ich werde beides mit höchstem Respekt behandeln. Ich werde nichts tun, das du nicht willst oder dir nicht gefällt. Gib mir nur ein Signal und ich höre auf." Er schmunzelte. "Du brauchst also keine Angst vor mir zu haben. Bleib entspannt, denn dafür bin ich hier."
Dann strich er mit seiner Nasenspitze an Crystins Ohrmuschel entlang. Einmal hinauf und wieder hinab, hauchte warmen Atem dagegen. "Gefällt dir das?" Er berührte ihr Ohrläppchen mit seinen Lippen, küsste es und wollte sanft daran knabbern wie es nur Kaninchen vermochten, die liebevoll mümmelten. Beim kleinsten Anzeichen von wahrem Unwohlsein würde er es sofort beenden. Unwohlsein, Widerstand, Abneigung ... nicht aber Nervosität vor seinen unschlagbaren Fähigkeiten. Diese galt es nun mit seinem Talent abzuschütteln und Crystin schmelzen zu lassen.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Sonntag 2. April 2023, 15:30

"Das! Ist mein Bett! Unr Ihr werdet respektvoll ... damit umgehen!"
Aus erster Überraschung wurde ... Stolz.
Sie ist also doch nicht ganz ...kaputt.
Das machte das Folgende nur leider … noch schlimmer, denn Cris krabbelte trotzdem zu Syn... aber... dann stand dieser jedoch auf und kam auf Raz zu, der vor der Tür – von innen- Stellung bezogen hatte, damit niemand plötzlich herein kam.
"Lass die Tür einen Spalt offen ... Kumpel. Für den Notfall, damit du uns hörst, wenn etwas sein sollte. Und damit wir auch dich hören, falls jemand im Gang aufkreuzt.“
Raz schaute etwas verwirrt, aber nickte automatisch.
Oder meint er, ich soll draußen auf dem Gang?...
"Erhol dich gut. Schlaf bringt Genesung, gönn dir was davon."
„Soll doch schlafen? ...Hm... hier... gut. Ähm... Danke...du auch.“
Er sah dem süßen Rammeltuch nach wie er wieder zur Schlafhöhle ging und den Vorhang halb schloss.
...und weg isser wieder...
Ein unangenehmes Pieken in seiner Brust, ließ ihn sich abwenden und dabei drückte er die Tür wieder leise zu. Was da genau pikte wusste Raz nicht zu benennen. Stroh? Es fühlte sich einfach nicht gut an...weniger Eifersucht, sondern eher der Umstand, dass er einmal mehr ganz allein war, obwohl der doch jetzt einen 'Kumpel' hatte.
...seltsam...
Darüber nachzudenken war jedoch müßig und Raz war immernoch schwer verletzt. Er brauchte die Ruhe wirklich. Er war im Innern des Raumes vor der Tür und der gewünschte Spalt somit nicht nötig, damit er einen Notfall hören könnte. Er wollte ohnehin besser nix hören, aber er konnte trotzdem die Tür blockieren und somit bewachen. Seinen 'Kopfkissensack' benutzte er halb als Kissen, halb zog er das hintere Ende um seinen Schädel, damit er nichts hören würde. So rollte er sich auf die unverletzte Seite und schloss die Augen. Wahrscheinlich schlief er sogar recht schnell ein, wenn man ihn nicht noch mal störte... oder doch ein 'Notfall' eintrat. Lautere Geräusche würde ihn vermutlich doch wecken und dann würde man weiter sehen, wie die Nacht noch so verlaufen würde. Wer wusste schon was noch so passierte. Vielleicht wanderte Raz doch noch ganz aus, wenn es ihm zu bunt wurde. Im einschlafen grummelte er ein paar mal vor sich hin und seine Gedanken wanderten zu den jüngsten Ereignissen.
...Ob Aran überhaupt weis, dass ich noch am Leben bin? Vielleicht sollte ich ihn suchen gehen - vorhin kamen mir die Geräusche bekannt vor. Wir müssen unter einem belebteren Bereich der Arena sein...
Er wälzte sich unruhig.
Aber bringe ich Cris und Syn in Gefahr, wenn ich so offensichtlich 'lebendig' mich sehen lasse? Wenn diese Dunkelelfe gemeinsame Sache mit ihm gemacht hat... dann wäre das wohl kein Problem, aber wenn sie uns 'ungefragt' aus dem Müll gezogen hat... Selbst Müll gehört jemandem.
Und Raz wusste, dass BESITZ und ANSPRUCH in Morgeria groß geschrieben wurden. Er dachte da oft anders. Orks hatten nie wirklich Anspruch oder Besitz, dass sie ihr eigen nennen konnten. Selbst ohne morgerianischen Anspruch waren sie was das anging genügsam und ...flexibel. Sogar mehrere Frauen konnte man haben, wenn man sie ernähren konnte. Noch einmal ließ er es zu kurz an Cris zu denken.
Ich kann sie nicht ernähren... Ich kann ihr noch nicht mal die frischen Herzen meiner gefallenen Gegner schenken. Nicht das sie sie wollen würde... sie ist keine Orkin... Was mögen Menschen? ... andere Menschen. Also Syn.
Dann schloss er das Thema für sich erst einmal ab, verrammelte die Tür und legte sich mental davor... Irgendwer musste ja auch IHN beschützen und das tat schließlich nur er. Er hoffte sogar, dass Cris und Syn ein wenig Glück finden würden, denn er mochte sie beide sehr. Vielleicht ein wenig zu sehr. Aber das würde sicher bald vergehen wie alles im Leben.
Bald... bald werd ich …
Er drehte sich noch einmal, versuchte es, aber legte sich wieder auf die Seite, da so seine Wunden nicht so ziepten.
Schlafen! Ich sollte SCHLAFEN!
Dann begann er von 'mehr als genug für alle' rückwärts runter zu zählen. Das klappte meistens.
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. April 2023, 22:34

Das Leben war nicht fair. Es wäre wohl um einiges leichter gewesen, wenn die Heilerin um die Gedanken und Empfindungen des Ork gewusst hätte. Ihre Zweisamkeit im Waschraum war echt gewesen. Crystin hatte ein wenig Zutrauen zu dem großen Grünen gefasst und war ein wenig aus ihrer Unsicherheit herausgewachsen. Sie hatte ihm sogar ein warmes Lächeln geschenkt und ihn über seine Familie ausgefragt! Raz hatte sie dann und wann beobachtet, wenn er wieder mal gehörig etwas abbekommen hatte, damit die Show gut ankam. Dabei hatte er stets bemerken können, wie schüchtern sie Blicken und derben Sprüchen ausgewichen war. Wie sie um solche Zweideutigkeiten einen Bogen gemacht hatte und wie die Röte ihr stets die Wangen färbte, wenn jemand zudringlicher wurde als er sollte. Nie hatte er einen echten Übergriff auf Crystin erkennen können, doch ihre Schüchternheit und das hübsche Gesicht, lockten die teilweise ausgehungerten Kämpfer, die Tag ein und Tag aus ihr Leben riskierten. Razag kannte das selbst und wenn vergnügte sich – als einer der besseren Kämpfer – hier und dort mit angebotenen Huren, die ihm jeden Wunsch erfüllten. Nun aber war sein übergroßes Herz mit einem Mal mit der Lieblichkeit der Heilerin konfrontiert. Kein Beobachten in sicherer Entfernung war mehr möglich. Sie sprach mit ihm, sie sah ihn an und sie berührte ihn. Nur ihn. Doch so versiert Crystin im Umgang mit Verletzungen und Verbänden war, so unerfahren war sie es in einer ganz speziellen Form der Zwischenmenschlichkeit. Und umso heftiger reagierte sie auf das viel zu bewusst eingesetzte Werben des Menschen. Synnover war selbst mit Kratzern und lädiertem Arm überaus schön. Seine Gene verliehen ihm schlichtweg eine göttliche Anmut, die nicht mal den Ork verschonten. Auch er konnte sich seinen Fähigkeiten nicht entziehen und dachte sogar noch daran zurück als sie längst in einer anderen Situation waren. Syn wusste um seine Wirkung. Er wusste es viel zu gut und wusste es zudem noch hervorragend einzusetzen. Und wenn er sich ein Opfer auserkoren hatte, dann wurde das Kaninchen zum Jäger. Dass ausgerechnet Crystin in diesen Fokus fiel, hatte wohl keiner kommen sehen. Dabei konnte auch Razag Streicheleinheiten gebrauchen. Auch er fühlte sich einsam, auch er hätte gerne die Wärme eines anderen Körpers genossen, statt mit einem kratzigen Sack an die Tür verbannt zu werden. Aber das Leben war nicht fair. Und so musste Crystin ihr harterkämpftes Bett teilen. Überlassen wollte sie es dem Fremden dann doch nicht. Denn alles hier in ihrem kleinen, bunten Reich, war ihr heilig. Es war das einzige, was sie haben durfte. Was sie ihr Eigen nennen durfte und was sie in all den Jahren der Gefangenschaft hatte erwerben können. Dinge, die für andere normal waren, waren für Sklaven wie Syn, Raz und Crystin ungemein wertvoll. Und so brach eine energische Flamme aus der sonst so sanften Heilerin heraus und machte Synnover stutzig und Razag stolz. Bis sie sich dennoch zum Kaninchen legte. Dabei verkannte Razag jedoch die Situation.
Crystin war nur nicht bereit ihren Schatz aufzugeben, damit ein anderer darin liegen konnte. Es war ihr heilig. Es war ihrs. Und so rollte sie sich klein zusammen, um ja nicht gegen den Fremden in ihrem Bett zu stoßen. Doch eben jener verließ es. Crystin sah auf und es machte sich neben Überraschung tatsächlich Erleichterung in ihrem Gesicht breit. Hatte er ein Einsehen? Syn ging zur Tür, um eben jene zu öffnen. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, vermeintlich nette Worte an Razag zu richten. Crystin aber runzelte die Stirn und ihr Blick glitt über das verwirrte Gesicht des Orks. Mitleid regte sich in ihrem Gesicht und sie seufzte tonlos. Aber was hatte sie damit zu schaffen? Sie war nur die Heilerin. Sie sollten ja nicht mal alle hier sein! Aber… was hatte die Herrin gesagt? Sie sollte für die beiden sorgen. Und das tat sie doch, oder? Crystin legte sich wieder in ihr eigenes Bett und ließ die anderen beiden ihre Worte wechseln. Sie bettete ihr Gesicht auf eines der zahlreichen Kissen und merkte dann auf.

Das Mädchen blickte auf das Kissen, auf dem sie selbst eben noch gelegen hatte und griff dann danach. Sie griff auch nach einer zweiten Decke, die zwischen Wand und Bett lag, rappelte sich auf und trat neben Synnover an Razag heran. „Hier.“, meinte sie leise und reichte beides dem Ork. „Ich hoffe, ihr findet ausreichend Schlaf, Razag.“, sie lächelte ernstgemeint, während Synnover sich bereits wieder Richtung Bett aufmachte und die eine Seite des Vorhanges löste. Der Ork aber drückte die Tür wieder zu und versuchte sich halbwegs gemütlich hinzulegen. Crys war bereits zurück auf dem Weg zum Bett, während Synnover noch den Knoten der Schlaufe löste. Sie aber krabbelte ohne einen weiteren Blick hinein, rollte sich abermals zusammen und wandte ihm stur den Rücken zu. Ihre Haltung machte deutlich, was sie davon hielt. Ihr Verhängnis sollte nur werden, dass er sich etwas ganz anderes in den Kopf gesetzt hatte. So kehrte Ruhe ein, die nicht lange halten sollte. Razag suchte seine Gedanken nach genug Ablenkung ab, um nicht davon überrannt zu werden, was er bereits ahnte. Die Stiche in seiner Brust schrieb er dem Kissen zu, doch wenn er wollte, könnte er auch das von Crystin Angebotene nehmen. Es würde sanft nach der Heilerin duften und wäre weich und kuschelig. Ebenso die Decke, die zwar nicht ganz für seine Größe ausreichte, aber trotzdem weich und gemütlich wäre. Weniger waren das seine Gedanken. Er sehnte sich nach seinem alten Herrn, denn im Moment fühlte er sich einsam und da war es normal, dass einem das Bekannte auf einmal gar nicht so übel vorkam. Während Razag allerdings ernsthaft überlegte, ob er Aran nicht einfach unter die Augen treten sollte und, ob es Konsequenzen gäbe, die er nicht einschätzen konnte, da fürchtete Synnover keine Konsequenzen. Ganz im Gegenteil. Er blendete den Umstand, dass sein neuer Kumpel Gefühle für die Heilerin entwickelte, einfach aus. Was schuldete er dem Großen? Gar nichts. Aber die Welt schuldete ihm viel, für seine Qualen. Seine Kratzer und Wunden, für seinen neuen Anfang, den er wagen musste. Für den tiefen Fall, den er erlitten hatte. Und wer wäre perfekter dafür geeignet als die hübsche Heilerin mit den großen, unschuldigen, blauen Augen?
"Mir gefällt dein Bett“ Sie reagierte nicht. So robbte er heran und Crystin schlug die Augen auf. Sie spannte sich an und wagte kaum zu atmen als das Sicherheitskissen Land gewann und den Weg freimachte. Die Decke verhüllte ihren zierlichen Körper und verbarg jegliche Annäherung vor neugierigen Augen. Ihr Herz klopfte. "Und du gefällst mir ebenso.", ließ er die Falle zuschnappen. Sie runzelte die Stirn und ihre Augen wollten nach ihm sehen, doch er unterband das, indem er mit seinem Mund nahe an ihrem Ohr entlanghauchte. "Ich werde beides mit höchstem Respekt behandeln. Ich werde nichts tun, das du nicht willst oder dir nicht gefällt. Gib mir nur ein Signal und ich höre auf. Du brauchst also keine Angst vor mir zu haben. Bleib entspannt, denn dafür bin ich hier." Dann folgte eine Geste, die ihr den Atem raubte.

Synnover konnte spüren, wie sie sich anspannte und augenblicklich die Finger in ihr Kissen krallte. "Gefällt dir das?“, wollte er wissen und sie schluckte. Sie antwortete nicht. Sie stieß ihn aber auch nicht weg. Grund genug für ihn, weiterzumachen. Er setzte seine Lippen ein, sodass ihr der Atem keuchend entwich. Crystin riss die Augen auf und starrte an die Wand ihr gegenüber. Sie wagte es noch immer nicht, sich zu rühren. Aber ihre Finger verrieten, dass sie das genaue Gegenteil von Zarrah war. Immer wieder gruben sich die schlanken Finger in das Kissen und versuchten so den entstehenden Druck abzubauen. Er knabberte an ihrem Ohr, sodass sie zusammenzuckte und sich mit einem Mal auf den Rücken drehte, sodass sie unbeabsichtigt unter ihm lag. Sie sah in sein Gesicht hinauf und in ihren Augen ruhte stumm die Frage, was sie davon halten sollte. Ihr Atem ging unregelmäßig, während ihre nackten Unterarme eine Gänsehaut zierten. „Was… tut ihr…da?“, flüsterte sie heiser und ihre Augen wanderten über das perfekte Antlitz des Mannes. Dabei war ihre Frage nicht vorwurfsvoll gestellt. Sondern ehrlich. Crystin runzelte etwas die Stirn und befeuchtete sich dann die trockenen Lippen. „Macht ihr… euch lustig über mich?“, fragte sie fast tonlos, denn ihre Wangen glühten vor Scham. Konnte er sie wirklich mögen? Noch nie war jemand derart zärtlich zu ihr gewesen. Das war neu. Viel zu neu, als dass sie hätte erkennen können, worauf das hinauslief. Crystin aber hob zögerlich eine Hand und berührte Synnover mit weichen Fingerkuppen an der Wange. Dann zog sie die Hand schüchtern wieder zurück und rollte sich zurück auf die Seite, als könne sie ihn so zum Aufhören bewegen. Sie schloss die Augen. Doch nur Sekunden glitten sie wieder auf und sie drehte sich abermals zu ihm. Ihr Blick lag unsicher auf ihm. Was hatte das zu bedeuten? Und während Crystin etwas vollkommen Neues erfuhr, Synnover sich bereitmachte, sein Ego streicheln zu lassen, da bemühte sich Razag redlich endlich in den Schlaf zu finden. Er war nicht gewillt, sich das, was er ahnte, anzutun. Er wollte nichts hören und nichts sehen. Konnte es nicht, weil es wehtat. Weil er ebenfalls gern Teil dessen gewesen wäre. Aber dafür war sein Herz zu gut. Dafür war seine Zurückhaltung zu stark. Er wollte Crystin nicht verschrecken, weil er glaubte, dass das, was andere an ihm so schätzten und extra buchten, sie vergraulen könnte.
Nun zählte er nach orkischer Art und fand Stück um Stück in eine gewisse Ruhe zurück, die ihm irgendwann den Schlaf bringen würde. Manchmal war das langsame Denken eines Orks doch viel wert. Denn so musste er sich nicht mit dem sanften Zischeln vom Bett aus befassen. Oder den leisen, schmatzenden Tönen, die sich bildeten. Er konnte abschalten. Und er konnte seinem Kumpel und Crys – den beiden Menschen – ihr Glück gönnen. „Blödsinn! Du Holzkopf! Das darf doch nicht wahr sein, du schläfst hier, während … Also wirklich!“, drang es auf einmal in seinem Kopf. Razag schlief, das wurde ihm schnell bewusst. Denn mit einem Mal war er nicht mehr in dem bunten Raum der Heilerin, sondern stand am Strand eines weiten Meeres, dessen Wellen sanft rauschten und der Wind sich um seine Statur schlängelte. „Hier! Hier unten!“, drang erneut die eindeutig weibliche Stimme zu ihm. Und sobald Razag seinen Blick senkte, würde er im Wasser ein seltsames Gesicht entdecken. Es war nicht sein eigenes und doch kam es ihm seltsam bekannt vor. Er konnte den Finger nicht darauflegen, doch irgendwie wusste er, dass dieses Gesicht im Wasser nichts Schlechtes bedeutete. Eindeutig weiblich war es und hatte große, mandelförmige Augen, aus denen es Razag entgegen blickte. An der Stelle der Nase gab es eher zwei Löcher und dem Gesicht fehlten die Lippen. An den Seiten hatte es keine Ohren, sondern ebenfalls nur Löcher und am seitlichen Hals Schlitze. Es hob eine Hand und winkte salopp. Schwimmhäute prangten zwischen den feingliedrigen Fingern. Durch das Wasser schimmerte die Hautfarbe der Frau blaugrün. „So, dann erzähl mir mal, wieso du glaubst, dass nur andere das Glück verdient hätten?!“, verlangte die unbekannte Wassertante zu wissen, als wäre dieser Traum das Normalste auf der Welt…
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Raz'ulak der Furchtlose » Montag 3. April 2023, 10:42

Raz sah starr auf die Decke, die Cris ihm reichte... und legte sie beiseite.
...
Schlaf war so was schönes! So friedlich... wenn man nicht plötzlich in einem Traum landete und von einer...Aquadin? Wassertante? Aquante? voll gelabert wurde. Raz Familie, sein Stamm hatte an der Küste des Blutmeers seine Heimat, also kannte er zumindest Geschichten über die Meerwesen, auch wenn er seines Wissens nach nie eines gesehen hatte. Trotzdem hatte der Traum etwas! So grummelig wie sein Herz sich gerade verkrochen hatte, so dauerte es halt, bis er mit diesem 'Traum' warm wurde. Als Holzkopf beschimpft zu werden war nichts neues, da kannte er deutlich schlimmeres. Aber bereits ihre nächste Andeutung brachte das Piken zurück. Er schnaubte ungehalten und starrte auf das Gesicht im Wasser. Irgendetwas war vertraut daran, auch wenn er es nicht benennen konnte. Ihre Haut schimmerte in tollen Farben und er musterte die Reflexe, die die Wellen darauf warfen. Sie war... faszinierend und auf fremdartige Weise wunderschön, aber auch... nervig.
Ich wollte doch eigentlich nur schlafen.
Und dann forderte sie mehr oder weniger, dass er ihr von seinen Wünschen erzählte? Wünsche, die er gerade so sorgsam weg geschlossen hatte? Wünsche, die er sich verbat, sowie das Glück.
„Muss das sein?“
Raz sah zur Seite und betrachtete die funkelnden kleinen Wellen die sich in einer sanften Brandung an den Strand schmiegte. Der Anblick hatte ihn schon immer berührt und auch beruhigt. Wasser war sein Leben. Schnaufend ließ er sich in den warmen Sand nieder, wo die Wellen seinen Körper streicheln konnten und genoss das Gefühl, wie die winzigen Körner zwischen seinen Fingern hindurch rannen. Das schöne an seinem Traum-Selbstbild war, dass er nicht verletzt war und das 'hier' sein genießen konnte. Die Welt war hier in Ordnung, selbst wenn er grummelig war. Aber eigentlich war es auch ganz schön, dass ihm jemand zuhörte, auch wenn er sich das gerade nicht eingestehen wollte. Das Leben war meistens nicht fair und Raz hatte nie viel Gelegenheit gehabt, Freunde oder ...Kumpel zu finden. Und jetzt schien der den er gefunden hatte...
„Du irrst!!! Ich habe Glück verdient! Ich find es nur scheiße, dass mein Kumpel mit meiner...meiner... mit Cris rum macht.“
Da er träumte konnte er ja auch ruhig rum pampen! Und das tat er dann auch:
„Und ich find es scheiße, dass Cris so wenig … zu wenig ...einfach zu wenig Willen hat um ein einfaches 'Nein' hinzukriegen. Ich hab sie einige Jahre beobachtet, weist du?! Sie ist Sklavin und ...sie wirkte immer gebrochen und ängstlich... nicht...“
Er fand kein passendes Wort. Es war, als hätte mitten in der Geschichte das Schicksal ihre Rolle umgeschrieben und sie von 'gebrochen' auf 'unschuldig' umgestellt. Raz kannte den Unterschied. Er kannte den Blick der Mädchen, die man als Lob zu ihm brachte. Er hatte immer versucht es ihnen so angenehm wie möglich zu machen. Den meisten war es egal, sie waren leer, aber viele waren auch dankbar, dass er vorsichtig gewesen war. Doch... Cris war anderes und doch war auch sie gebrochen worden. ...So hatte es zumindest am Anfang auf ihn gewirkt.
„Es ist, als hätte sie sich plötzlich verwandelt und ich erkenne sie nicht mehr. Sie ging immer allen aus dem Weg. Selbst als sie uns unterstellt wurde um uns zu pflegen wirkte sie gebrochen. Eine Frau die in Morgeria als Sklavin lebt... die wird gebrochen.“
Das war fast so sicher wie ein Naturgesetz.
„Sie... aber... jetzt... jetzt findet sie einen Funken Willen und den nutzt sie...“
...um zu Syn zu gehen.
„Ja ich habe Glück verdient. Ich werde es bestimmt auch ...irgendwann finden, aber jetzt bin ich sauer auf das Schicksal, also lass mich rum grollen. Ich gönne Cris ihr Glück, aber ich will auch nicht zusehen. Ich will mein eigenes Glück. Und ...scheiße ich wäre fast ausgetickt, als sie dann noch mit der Decke ankam! Ich tu ihr leid! Aber ich will kein Mitleid...“
Ich will, dass mich auch mal jemand liebevoll ansieht... mich einfach mag wie ich bin... und wenn es nicht Cris ist dann jemand anders. Die Zurückweisung tat weh und würde noch ein Weilchen lang in seine Laune piken. Aber er würde es überleben. Er wusste was sein Herz wert war. Wenn Cris es nicht wollte, dann war das eben so.
„... Wollte ich Mitleid würde ich flehen und wimmern... aber eigentlich bin ich nur sauer!“
Enttäuscht traf es besser, aber Orks waren lieber sauer und wütend und laut und aufbrausend, als allein, einsam und müde. Raz war unendlich müde! Er war es müde zu kämpfen. Er wollte gern einfach leben und es nicht immer allen Recht machen zu müssen.
„Vielleicht wäre ich allein besser dran.“
, murmelte er verdrossen. Raz war 'untröstlich' weil er keinen Trost wollte. Er wollte auch ein Stück vom Glück. Das Leben veränderte sich ständig und rasant. Ständig traten neue Leute in sein Leben. Irgendwann wäre auch für ihn was passendes dabei. Geduld war zwar nicht so sehr eine Stärke von ihm, aber er konnte warten. Er lauerte ...wie auf den Fisch, der im Ufer langsam vorbei schwamm um im rechten Moment zu zu stoßen. Geduld machte einen guten Jäger aus... nur war das Glück eben kein Fisch.
Schade eigentlich...
Er hatte geglaubt in Cris eben jenen schillernden Schimmer zu sehen, den sein Herz zum Strahlen bringen, der seinen Durst nach leben lindern könnte, aber es war nun mal anders gekommen. Das tat es immer wieder. Es kam anders und ER konnte nichts daran ändern. Das war Sache des Schicksals! Das Leben schrieb die guten wie die schlechten Momente in sein imaginäres Tagebuch. Er konnte nur seinen eigenen kleinen Teil beisteuern, aber die Welt drum herum war ein stetiger Wandel und gab die Wege vor, die man wählen konnte.
… aber es gibt viele Fische im Teich.
Raz musste sein wundes Herz allein verbinden, denn DAS konnte Cris nicht. Sie hatte Syn gewählt und Raz war sich selbst zu treu, als dass er sich als zweite Wahl zur Verfügung stellte. Er, der 'große dumme Ork', würde noch ein bisschen trauern... sie beobachten, sie weiter beschützen, aber er musste auch sein Herz schützen. Er hielt sein Hand tiefer ins Wasser. Wasser war immer gut. Wasser war Leben. Er schaute von den kleinen weißen Schaumkronen auf, die filigrane Muster in den Sand malten.
Sprach er eigentlich noch mit der Aquadin oder redete er mit sich selbst? Hatte sie es ausgehalten sich sein Gejammer anzuhören? Oder war sie auch gleich wieder verschwunden?
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Synnover » Montag 3. April 2023, 15:46

Dass das Kaninchen ein Problem mit geschlossenen Räumen besaß, wusste hier niemand. Er war sich nicht einmal sicher, ob Karrish jemals davon erfahren hatte, denn offen angesprochen hatte er es nie. Und die wenigen Momente, in denen er wirklich in einem Raum ausharren musste, bei dem es nicht einmal einen offenen Fensterspalt gegeben hatte, konnte er oftmals durch kleine, unauffällige Aktionen überbrücken. So hatte er es auch hier versucht und die Tür ein Stück weit geöffnet. Allerdings war Synnover wirklich davon ausgegangen, dass Razag sich in den Gang verziehen würde. Der Ork wollte doch nicht etwa zuhören, wie er dessen Schwam verführte?! Denn dass ihm am Crystin etwas lag, hatte Syn längst mitbekommen. Es kümmerte ihn nur nicht. Wer nicht rechtzeitig nach der Beute schnappte, musste sich mit den Resten zufrieden geben. Aber vielleicht war es genau das, was Razag wollte. Ihnen beim leidenschafltichen Liebesspiel zuhören, um sich alten Span von der Keule zu hobeln. Syn dachte nicht länger darüber nach. Sollte Razag doch im Raum bleiben, er würde sich nicht zurückhalten. Das tat er nie. Er legte stets alle Mühe in seine Aufgabe als Lustsklave hinein, ebenso wie er alles im Arenarund gab. Etwas Anderes ließ sein Ego gar nicht zu und das brauchte nun reichlich Aufmerksamkeit. Crystin schenkte sie ihm durch ihre nervöse Unerfahrenheit und genau da lockte sie als Köder, den das Karnickel nur zu gern zwischen die Pfoten nahm.
Bereits vom Gedanken berauscht, wie er sie verführen und in ihrem Stöhnen, ihrem verklärten Blick und bebebenden Körper seine Bestätigung finden würde, doch der beste Hecht im Teich zu sein, bemerkte Synnover nicht, dass Razag die Tür schon wieder schloss. Er tat es zudem leise und das Kaninchen war vielleicht mit sagenhaften Reflexen gesegnet, nicht aber mit den feinen Sinnen von Hasenlöffeln. Ein Elf war er auch nicht. Er hörte nicht, dass sein einziger Fluchtweg nun versperrt worden war und weil er Razag als so unwichtig für seine aktuellen Pläne einstufte, schaute er auch nicht mehr zurück. Selbst dann nicht, als Crystin ebenfalls noch einmal das Bett verließ, um den Ork mit ein bisschen Stoff einzudecken. Syn erkannte darin nur den Vorteil, dass ihr dann eine fehlen würde und sie sich zu ihm unter die Decke kuscheln könnte. Er grinste auf, noch unberührt von der Panik, die ob des geschlossenen Raumes eigentlich in ihm hochsteigen müsste. Aber in seinem Kopf gab es den offenen Türspalt noch und so widmete Syn sich der Schlafnische mit all ihren Reizen.
Den größten davon machte wahrlich Crystin aus, einfach weil sie so verschüchtert wirkte. Das kannte er gar nicht. Natürlich hatte er auch schon so manche Dunkelelfe zu einer Frau gemacht, aber keine davon war jemals dermaßen nervös gewesen! Yolintha beispielsweise war herrisch und erwartete nur sein bestes Bemühen, es ihr ordentlich zu besorgen. Andere Frauen, denen er präsentiert worden war, begegneten ihm mit der Langeweile einer lieblosen Ehe oder dem Frust über einen Gatten, der lieber irgendeine Sklavin bestieg als den reizvollen dunklen Körper seiner Angebeteten. Synnover übernahm dann und verführte so sehr, dass der Frust plötzlich auf Seiten der Ehemänner lag, weil deren Frauen auf einmal nur noch von der Wundermöhre des Rammlers verwöhnt werden wollten.
Crystin war nichts davon. Sie versteifte sich bereits unter seinem ersten sanften Atemzug gegen ihre Haut und quiekte fast, als er ihr Ohrläppchen liebkoste. Oh, es würde ihm fast schon Spaß machen, sie unter sich schmelzen zu lassen! Das hatte er selten, ließ es aber nie bei seinen Kundinnen oder Yolintha durchblicken. Er arbeitete professionell, doch hier und heute verhieß sein Bemühen offenbar nicht nur, dass er sich als ganzer Mann würde bestätigt fühlen dürfen. Vielleicht hätte er sogar ein wenig Freude daran, Crystins kleines Schmuckkästchen seine Markierung aufzudrücken. Es wäre ein weiterer Schatz, den sie hüten dürfte und für Syn der erste Erfolg nach seinem tiefen, sehr tiefen Fall.
Der zweite ... Zarrahs Mundwinkel hatte sich gehoben. Es schien ja doch langsam gut zu laufen.
"Was ... tut Ihr ... da?", drang ein erschrecktes Wispern an sein Ohr. Er schaut auf Crystin herab. Sie hatte sich gedreht und lag nun halb unter ihm, während er sich auf seinem gesunden Arm abstützte. Syn schob die andere Hand unter die Decke, um sie sacht auf Crystins Bauch abzulegen. Noch unternahm er nichts weiter. Sie sollte seine Nähe und seine Wärme fühlen. Sie sollte sich aber auch sicher sein können, dass er behutam wäre und bereit, jederzeit einen Schritt zurückzurudern, wenn es ihr sichtlich nicht gefiel. Da das bisher nicht eintrat, griff er weiter an.
Ein Lächeln umschmeichelte seine Lippen. Selbst mit Kratzern im Gesicht sah er noch immer viel zu gut aus. Verboten gut! Syn wusste das. Außerdem hatte er beobachten und sich antrainieren können, welche Mimik bei den Damen besonders gut ankam. Er beherrschte es, mit nur einem Blick Herzen höher schlagen zu lassen und so wandelte er seinen gesamten Ausdruck in den eines verliebten Jünglings, der überglücklich lächelte, weil sein Herzblatt endlich zu ihm gefunden hatte. Dass ihm dabei auch noch einige Silbersträhnen ins Gesicht fielen, machte es Crystin wirklich nicht leichter.
"Macht Ihr ... Euch lustig über mich?"
"Nicht doch", erwiderte er fast ein wenig tadelnd und neigte sich zu ihr hin. So konnte er seine Stimme auf ein so sanftes Säuseln dämpfen, dass jede Silbe einem verheißungsvollem Flüstern von Lust und Leidenschaft gleich kam. "Du hast dich so hart um uns gekümmert. Es wird Zeit, dass es dir vergolten wird. Ich bin hier, um dich zu belohnen." Er pausierte, atmete ein und stöhnte ihren Namen dann wie eine sinnliche Zauberformel. "Crystiiiin..." Das funktionierte immer, vor allem half es dabei, zu seiner nächsten Aktion überzugehen. Er streifte nur knapp ihre Lippen mit den seinen, ließ sie einen Vorgeschmack auf das erhalten, was er ihr noch verwehrte. Es kam Schmetterlingsflügeln gleich, deren Spitzen bei einem einzigen Flügelschlag knapp ihre Haut berührten. Auch Syn berührte sie jetzt. Seine Lippen küssten, jedoch nicht den Mund. Er schmiegte sich gegen Crystins Hals, leckte dort einmal drüber, ehe er ihr weiche, warme Küsse bis hinunter zum Schlüsselbein aufdrückte. Der Stoff ihrer Kleidung störte ein wenig. Er kratzte ebenfalls, aber Synnover fiel nicht durch ein verärgertes Knurren aus der Rolle. Er machte einfach weiter, ließ seine Hand nun langsam, aber zielstrebig unter ihren Hemdsstoff gleiten und strich mit der flachen Handfläche über ihre Haut. Erst zwischen ihren weiblichen Vorzügen stoppte er. Eigentlich hatte er vorgehabt, Crystins Knospen ein wenig spielerisch zu zwirbeln. Yolintha und zwei ihrer Freundinnen liebten das, aber die waren auch erfahren. Crystin wirkte so unschuldig, fast verschüchtert, da bekäme sie nur Angst, wenn er jetzt zu viel wagte. Also schob Syn das Hemd nur mit seinem Unterarm weiter empor, bis es an der kleinen Heilerin wäre, sich von dem Stoff zu befreien, weil sie aus Ärmeln und Halsöffnung heraus müsste. Das überließ er ihr. Selbst wenn er gewollt hätte, konnte er es nicht übernehmen. Seine Finger der Linken zuckten kurz, als Schmerz durch seinen Arm glitt. Er ärgerte sich darüber, aber Crystin bemerkte es möglicherweise nicht einmal. Sie würde in anderen Emotionen gefangen sein, als dass sie so aufmerksein sein könnte. Und selbst wenn, dann wusste das Kaninchen weiter abzulenken.
"Du bist so süß", hauchte er ihr zu und verkroch sich dann unter die Decke. Wo die Hand nicht zu zwirbeln wusste, da verwöhnte er sie mit weiteren Küssen. Zärtlich leckte er sich einen Pfad zwischen ihren sanften Hügeln empor und erklomm dann den ihm näher liegenden Berg, dessen Spitze er mit seinen Lippen umschloss. Hier mümmelte er auch ein wenig, bevor ein liebevolles Zungenspiel Crystin um den Verstand bringen sollte.
Auf diese Weise dürfte sie abgelenkt genug sein, damit er sich anderen Regionen widmen könnte.
Zu dumm, dass sie eine Hose trug. Kleider waren da leichter zu entfalten und boten einem Liebhaber mehr Platz. Aber wenn er Crystin nur genug reizte, würde sie bestimmt von allein aus ihren Sachen springen. Er durfte es nur nicht zu schnell angehen. Sie machte einen so unerfahrenen Eindruck auf ihn, dass er schon erkannte, behutsam vorgehen zu müssen, wenn er heute noch sein ... Kaninchen in einem fremden Bau schlafen lassen wollte. So legte er seine flache Hand auf den kleinen Hügel, den er dafür auserkoren hatte. Immerhin besaß er einen vortrefflichen Höhleneingang und schien von keinem anderen animalischen Lüstling genutzt worden zu sein.
"Du bis wirklich wunderschön", raunte er ihr zu und unterbrach so kurzzeitig sein Zungenspiel. "Schön und weich ... ich bin so froh, hier bei dir zu sein." Er wickelte sie mit Worten um den Finger, während seine Finger sich ihrerseits ein wenig vorwagten. Er streichelte und bewegte sich immer tiefer, bis der Eingang zu ihrem Schoß nur noch ein Vorstoßen entfernt war. Trotzdem nahm er sich die Zeit, behutsam zu bleiben und suchte auch nur mit einem Finger Zuflucht in ihrem kleinen Versteck. Erst als er sich sicher sein könnte, dass Crystin nicht schlagartig die Flucht ergriff, holte er auch noch die Freunde des einen Neugierigen hinzu. Sie erkundeten sie, sie tasteten alles ab und streichelten ihr Innerstes.
Es wurde Zeit für den nächsten Schritt. Synnover begann mit einer gleichmäßigen Massage. verwöhnte ihre empfindlichsten Stellen und setzte endlich mehr Tempo ein. Wahrscheinlich hätte das schon genügt, um Crystin vollkommen aus der Bahn zu werfen und ihren Verstand in Butter zu verwandeln. Aber dazu hätte er es zu Ende führen müssen. Jedoch spürte Synnover den stechenden Schmerz schon sehr früh. Seine Finger zuckten in Crystins Schoß, aber nicht vor Sinnlichkeit. Sie krampften etwas, während die Fingerspitzen prickelten, dass es wehtat. Auch sein Arm schmerzte. Die Verletzung war eben doch noch nicht vollständig geheilt, seine Hand nicht zu gebrauchen. Missmutig zog er sich zurück, zutiefst verärgert und enttäuscht von seinem eigenen Körper. Das hieß aber nicht, dass er sich geschlagen gab.
Nichts von seinen Schwächen oder seiner Unfähigkeit durfte nach außen dringen! Er blieb ganz ruhig, unterdrückte den Wunsch, die Hand rasch zu entziehen. Es gelang ihm, sie Finger für Finger von Crystins heiligem Zentrum zu entfernen. Dabei rang er sich seinen verliebtesten Sehnsuchtsblick ab und schaute zu ihr auf. "Ich will dich küssen, süße Crystin", raunte er ihr zur, setzte seine Lippen noch einmal auf ihrer Brust ab und schob sich dann empor. "Hier", wisperte er, bevor er sich nahm, was er wollte. Sanft, um sich selbst von der schmerzenden Hand abzulenken, tauchte er in einen Kuss hinein, der Crystins Lippen versiegeln sollte. Er leckte an ihnen entlang, suchte aber keinen Einlass. Der Kuss blieb überraschend unschuldig und Synnover löste ihn sogar wieder recht schnell auf. Viel länger schaute er sie stattdessen an. Dann wisperte er erneut: "... und hier."
Wenn die Hand eben nicht wollte, nutzte er andere Möglichkeiten. So versank er mit dem Kopf unter die Decke, robbte an ihrem Körper entlang, immer tiefer, bis er den verlassenen Kaninchenbau fand. Perfekt für ihn. Perfekt für seine Lippen. Perfekt für seine Zunge. Seine nächsten Küsse sollten länger anhalten, innig und leidenschaftlich werden, bis Crystin heiser stöhnte. Dann würde er den letzten Schritt wagen und der Heilerin neben neuen Erfahrungen auch höchste Gelüste schenken. Ekstase, die nur er spenden konnte. Nur er allein! Ohja, dafür war er geboren und sie würde unter ihm vergehen. Niemand entkam ihm und seinem Talent. Er war der Meister aller Gelüste!
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Re: Der Tod steht ihnen gut

Beitrag von Erzähler » Dienstag 4. April 2023, 10:34

Razag würde sich gewiss nicht ansehen, wie die Sklavin, der er einen erhöhten Wert beimaß, sich nun doch als genau wie alle anderen herausstellte. Sie hatte ihn mit ihrer schüchternen Art und ihrem verschreckten Gesichtsausdruck verzaubert und nun musste er erkennen, dass er sich etwas vorgemacht hatte. Razag dachte sich in tiefe Abgründe seines gebrochenen Herzens. Crystin hatte sich für Synnover entschieden. Dass er sich dabei niemals zur Wahl gestellt hatte, übersah er. Ebenfalls blieb er auf einmal unempfänglich für ihre zarten Versuche, ihm das ganze angenehmer zu machen. Er wollte ihr Mitleid nicht, denn das bohrte den Pfeil in seinem Herzen tiefer als alles andere je könnte. Sie sollte ihn nicht bemitleiden. Sie sollte ihn mögen, so wie er sie mochte. Doch Razag kannte das schon. Stets hatte er das Nachsehen, wenn es um die schönen Dinge im Leben ging. Immer gab es einen Elfen oder Menschen, der sich in den Vordergrund schob, den Razag sich mühsam erarbeitete. Für jemanden wie Syn war es spielend leicht, sich zu präsentieren und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er war wunderschön und wenn nicht von innen, dann doch aber mit aller Macht von außen. Und das reichte manchmal schon, dass man Razag wieder vergaß. Das Crystin die Wut des Grünen provozierte, ahnte sie nicht. Für ihre kleine Welt fand bereits immens viel Trubel statt. Trubel, den zumindest die Heilerin überhaupt nicht kannte. Nie hatte jemand mehr Notiz als nötig von ihr genommen und sie hatte stets dafür gesorgt, dass es auch so blieb. Und auf einmal waren da zwei Männer, die direkt mit ihr zu tun hatten. Die sich derzeit auf nichts anderes konzentrieren konnten als auf sie. Weil sie die Heilung versprach. Weil sie verantwortlich war für sie. Crystin hatte nie viel Kontakt gehabt. Sie war lange in Morgeria und doch blieb sie verschont von den Übergriffen, die so manches Sommerfellchen erleiden musste. Crystin war rein. Nicht nur in Razag’s Vorstellung. Eine aufopferungsvolle Seele, die nie etwas anderes gewesen war. Der man nie einen anderen Wert beimaß als ihre Fähigkeiten zu Heilen. Aber woher sollten Razag, Synnover und Crystin nur ahnen, dass sich ihnen allen neue Chancen ergaben? Sie waren gefangen in ihrem antrainierten Denken. Jeder Einzelne von ihnen. So zog sich Razag zurück und schloss aus, was ihm unbequem war anstatt sich endlich mal zu nehmen, was er wollte. Synnover dachte derweil wieder in vollkommen bekannten Mustern und bereitete sich auf eine wundervolle Nacht vor und Crystin wollte einfach ihr Bett nicht aufgeben. Crystin kroch nicht zum Kaninchen in den Bau. Sie legte sich in ihr Bett, weil es ihr heilig war. So wie alles hier. Sie lud sie zu sich ein, nicht aus Interesse an der Wundermöhre, sondern aus Gutherzigkeit. Aber das sah jeder so, wie er es sehen musste. Und während Synnover eine unglaublich reizvolle Chance sah, sich besser zu fühlen, starrte Razag mit einem Mal in das Gesicht einer Aquadin.

Bei Razag:

Er wollte doch nur schlafen. Damit die Zeit schneller verging und es endlich leichter wurde zu ertragen, wie er sich fühlte. Schlaf war zudem wichtig, das hatte nicht nur das Kaninchen gesagt. Er musste sich erholen und war aufrichtig bemüht, das anzugehen, doch wie so oft in seinem Leben, lief es nicht wie geplant. Er fand sich im Traum an einem wundervollen Strand wieder. Nie zuvor hatte er jenen in der Realität gesehen, denn er wurde links und rechts von grünen Bäumen eingerahmt, während saftiges Gras seine nackten Füße umschmeichelte. Die Sonne stand tief, sodass sie das kleine Fleckchen Land in goldenes Licht tauchte. Es war angenehm warm und eine frische Brise wehte. Dieser Strand lud zum Wohlfühlen ein. Sanftes Meeresrauschen begleitete seine Gedanken. Schon immer genoss er die Affinität zum Wasser, ohne sich dessen übermäßig bewusst zu sein, dass es ungewöhnlich war. Seine Reinlichkeit kam ihm häufig zugute und für ihn war es… normal. Es fühlte sich vollkommen natürlich an, seine Füße ins Wasser zu tauchen und den Wellen zuzusehen. Hier konnte er sein und seine Gedanken sortieren. Und während das warme Wasser seinen geheilten Körper umspielte, trugen die Wellen seine Worte mit sich, um sie endlich aus seinem Kopf zu spülen. „Du irrst!!! Ich habe Glück verdient! Ich find es nur scheiße, dass mein Kumpel mit meiner...meiner... mit Cris rum macht.“ Das Gesicht musterte Razag von der Oberfläche aus und wurde hier und dort von den Wellen fortgespült, tauchte dann aber immer wieder auf. „Und ich find es scheiße, dass Cris so wenig … zu wenig ...einfach zu wenig Willen hat um ein einfaches 'Nein' hinzukriegen. Ich hab sie einige Jahre beobachtet, weist du?! Sie ist Sklavin und ...sie wirkte immer gebrochen und ängstlich... nicht...“ „Aber du magst sie doch?“, fragte die weibliche Aquadin einfach gerade heraus. Sie redeten offenbar offen, dann durfte sie das auch. „Es ist, als hätte sie sich plötzlich verwandelt und ich erkenne sie nicht mehr. Sie ging immer allen aus dem Weg. Selbst als sie uns unterstellt wurde um uns zu pflegen wirkte sie gebrochen. Eine Frau die in Morgeria als Sklavin lebt... die wird gebrochen.“ Luftblasen tauchten dort auf, wo die Fischfrau ausatmete. „Könnte es nicht sein, dass sie überfordert ist, plötzlich so viel Beachtung zu bekommen?“, fragte die Wasserstimme und erneut wurde sie von den Wellen weggespült, um sich kurz darauf zusammenzusetzen. Die Augen leuchteten Razag aus dem Wasser goldgelb entgegen, als wären sie zwei wunderschöne Perlen. Die Frau war exotisch und faszinierend. Allerdings spürte Razag auch, dass er sich ihr anvertrauen konnte und durfte. Irgendwie waren sie… verbunden, obwohl er sie nie zuvor gesehen hatte. Oder? „Sie... aber... jetzt... jetzt findet sie einen Funken Willen und den nutzt sie...“ „...um zu Syn zu gehen.“ – sie lächelte ihn an. Ja, sie konnte seine Gedanken durchaus hören. „Ja ich habe Glück verdient. Ich werde es bestimmt auch ...irgendwann finden, aber jetzt bin ich sauer auf das Schicksal, also lass mich rum grollen. Ich gönne Cris ihr Glück, aber ich will auch nicht zusehen. Ich will mein eigenes Glück. Und ...scheiße ich wäre fast ausgetickt, als sie dann noch mit der Decke ankam! Ich tu ihr leid! Aber ich will kein Mitleid...“

Die Aquadin schwieg und hörte nur zu. Sie ließ ihn erzählen, denn es ging nur um ihn. Seine Gedanken, mal laut ausgesprochen, waren wichtig, damit er selbst etwas klarer sehen konnte. Und er erging sich in seiner Enttäuschung über Crystin und das Leben im Allgemeinen. Razag hatte seinen Mittelpunkt verloren und musste jetzt, ebenso wie Synnover, von neuem anfangen. Aber er bekam Hilfe. In Form einer nervigen, kleinen Aquadin. Wie nervig sie sein konnte, würde er noch erfahren, doch jetzt spritzte mit einem Mal Wasser in sein Gesicht und ein Kichern begleitete diesen Spaß. „Du bist ein echter Holzkopf!“, wiederholte sie sich und seufzte abermals. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass du dich so in der Heilerin getäuscht hast? Crys ist doch nicht einfach irgendwer?“, fragte sie fast schon tadelnd. „Schon mal darüber nachgedacht, dass auch sie nicht so wirklich weiß, wie man das Leben lebt?“, fragte sie und man konnte zwar nichts erkennen, aber durchaus hören, dass sie die Schultern zuckte. „Was wissen wir über Crystin, um sie gleich zu verurteilen, dass sie nicht genug Willen für irgendwas hat?“, fragte sie und hatte mit einem Mal eine Brille auf der Nase, als wäre sie eine strenge Gouvernante. Nur der Haarknoten fehlte. Die Brille verpuffte wieder, wurde von einem Krebs, der sich durch das Wasser bewegte weggetragen und verschwand daraufhin. Der Traum war wirklich eigenartig. „Würdest du nicht auch glauben, dass sie Ängste hat? Dass es ihr angst machen könnte, dass sie sich ausschließlich um dich und den… Kumpel… kümmern soll? Sieh‘ doch mal genau hin! In seiner Gegenwart ist sie unsicher, unentspannt und hilflos. In deiner war sie dagegen mutiger. Sie hat dich angelächelt!“, rief sie ihm ins Gedächtnis. „Sie fasste Vertrauen zu dir.“, zog sie weiter die Erinnerungen an Fäden aus seinem trüben Herzen hervor. „So etwas braucht Zeit, meinst du nicht? Und anstatt diese zarte Pflanze zu umsorgen, willst du gleich den ganzen Baum rausreißen!“, schnauzte die Aquadin plötzlich vorwurfsvoll und erneut bespritzte sie ihn mit einer ordentlichen Ladung Wasser. Zumindest glaubte man, dass sie das war, denn sie hatte keinen Körper. Würde aber zu ihren Worten passen. „Wenn du deinen Grips anstrengen würdest, würdest du deine Beobachtungen auch mal ordentlich zusammensetzen. Sie ging immer allen aus dem Weg, sagst du? Aber was bedeutet das denn im Umkehrschluss? Sieh dir ihr Zimmer an! Die Frau ist einsam und hat nichts anderes gemacht als zu heilen, um dann in ihrem Zimmer bis zum nächsten Tag auszuharren und zu malen.“, motzte die Fischfrau und schüttelte ihren Wasserkopf. „Razag! Sieh genauer hin. Und stell dich nicht dumm – wir wissen beide, dass du das nicht bist!“, sie grinste. Seltsam an ihren Worten war, dass Razag in sich selbst gewiss die eine oder andere Überlegung finden würde. Das, was die Aquadin da ansprach, könnte tief verborgen selbst in ihm ruhen. Oder waren das vollkommen abwegige Gedanken, die sie da ansprach?

Bei Synnover:

Während Razag den Kopf gewaschen bekam und ein wenig Zuspruch erhielt, wenn auch auf zweifelhafte Weise, ging Synnover endlich seinen Plan an, sich mehr als das Ego verwöhnen zu lassen. Und erstaunlicherweise war er bereit dafür auch etwas zu geben. Er wusste ja schon, dass er die Kunst des Verführens beherrschte und die Lust auf unzählige Weisen entfachen konnte. Doch ab und an und gerade jetzt, brauchte er die Bestätigung dessen! Sein Ego durfte ruhig eine Politur vertragen. Und wenn Zarrah sich zierte, Crystin war da anders. Dabei war es eben jene Unsicherheit und dieses Verschüchterte, was Synnover über den eigennützigen Gedanken hinaus reizen wollte. Es wäre das Sahnehäubchen auf seinem Haupt, wenn es ihm auch noch selbst Vergnügen bereiten könnte. Doch bisher, sah das ganze schon sehr gut aus. Die kleine Heilerin war so erstarrt und machte es ihm umso leichter, seinen Weg zu verfolgen. Seine Blicke, sein Lächeln, sein Kokettieren – alles Zutaten in einem wundervollen Rezept, das sie lieben würde. Da war er sich sicher! Und so erzitterte sie bereits unter der einfachen Berührung seiner Hand auf ihrem Bauch, während seine Augen ihren Blick auffingen. Ein wohlgeübtes Lächeln erstrahlte und die Heilerin hob verzaubert die Augenbrauen an. Ihre Skepsis war dennoch stark, sodass sie nachfragte, ob er sich hier einen Scherz mit ihr erlaubte. Er kam ihr entgegen und sie hielt den Atem an. "Du hast dich so hart um uns gekümmert. Es wird Zeit, dass es dir vergolten wird. Ich bin hier, um dich zu belohnen. Crystiiiin…, umwickelte er sie mit seinem Garn aus ausgewählten Worten. Doch Crystin war viel zu unerfahren, um die fehlende Ernsthaftigkeit hinter ihnen zu entdecken. Für sie war das alles ein seltsamer Traum, der sich ihr aufzwängte. Sie blinzelte in das hübsche Antlitz des Menschen über ihr. Seine Nähe hatte ihr bereits die Wärme ins Gesicht getrieben. Seine Worte, der sanfte Atem, stellte ihre Härchen auf und ließ sie schaudern. Das Blau ihrer Augen suchte das Gesicht von Syn nach Spott ab, aber da war er Profi genug, sodass sie nichts fand. Außer Aufrichtigkeit. Er aber wusste die Anzeichen zu erkennen und vor allem zu nutzen. So hauchte er ihr eine Ahnung eines Kusses auf die Lippen, sodass sie die Augenlider zitternd schloss und sich kaum traute, sich zu bewegen. Oh, was war dieses Gefühl neu für sie. Neu und … aufregend. Wäre das Licht besser gewesen, man hätte Crystin’s Gesichtsfarbe wohl mit Fieber verwechselt. Sie war hochrot und ihr ganzer restlicher Körper so angespannt, weil sie es nicht wagte, sich zu rühren. Und mit einem Mal drückte sich die Weichheit gegen ihren Hals und ließ sie aufjapsen. Synnover spürte die Gänsehaut und wie sie in immer neuen Wellen ausgelöst wurde, durch sein Tun.
Das Mädchen presste sich die Hand gegen den Mund, weil sie wimmern wollte. Ihr Herz raste in ihrer Brust. Und Syn nutzte ihre Überrumpelung, um sich weiter vorzuwagen. So schob er ihren Hemdstoff hinauf, bis ihre kleinen, aber wohlgeformten und vor allem unberührten Früchte darunter hervorblitzten. Er musste sich kaum bemühen, denn die Knospen streckten sich ihm bereits entgegen und zeugten von ihrer inneren Unruhe, die er auszulösen vermochte. Allerdings zog sie sich nicht aus, auch wenn er es sicherlich gern übernommen hätte. Crystin war wie versteinert und starrte mit großen Augen auf den Silberschopf, der sie erobern wollte. „So…wei…ch…“, hauchte sie erstickt und starrte auf seine Lippen. "Du bist so süß", erwiderte er und tauchte unter die Decke, die sie bisher vor Blicken noch schützte. Crystin klappte der Mund auf und sie hob den Kopf etwas an, um nachzusehen, wohin das Kaninchen verschwunden ist. Immer wieder trat dieser ungläubige Ausdruck auf ihr Gesicht. Und dann… dann berührte er ihre Haut am Bauch mit dieser Weichheit seiner Lippen und liebkoste sie auf eine Weise, die bisher nie jemand gewagt hatte. Das Mädchen quietschte leise und kam auf sie Unterarme, doch Synnover wusste damit umzugehen.

Er schonte sie nun nicht mehr, sondern umschloss mit seinen Lippen die vorwitzige Knospe ihrer süßen Frucht und Crystin zuckte. Ihr ganzer Körper zuckte unter der Empfindung, die er in ihr auslöste. Sie fiel in die weichen Kissen zurück und legte den Kopf in den Nacken. Das war… so gut! Die Heilerin war so unschuldig, dass sie nie auch nur einen Finger irgendwo an ihrem Körper hatte spüren dürfen. Sie war ein wahrer Quell aus Neuem – auch für Synnover. Denn wo Yolintha bereits abgestumpft und ordentlich beackert werden musste, da reichte bei Crystin die allerkleinste Berührung aus, um sie in die höchsten Schwingungen zu versetzen. Aber er durfte auch nicht zu schnell sein. Denn ihr Körper musste sich an das alles erstmal gewöhnen. An diese Art der zärtlichen Behandlung. Er musste sich ihr in Dosen präsentieren, damit sie nicht zu schnell satt wäre. Und gleichzeitig ihre Überrumpelung ausnutzen, damit er weitergehen konnte, als es je ein Mann getan hatte. Und während Crystin noch seine Liebkosungen ihrer Brust verdaute, schoben sich seine Finger in weitere Gefilde. Zwar trug Crys eine Hose, aber Syn konnte feststellen, dass sie ihr ebenfalls etwas zu weit war. So war es mühelos möglich, die einfach ein wenig hinunterzuziehen, sodass er Platz hätte, für das was er mit ihr vorhatte. Crystin wand sie ohnehin unter seiner Behandlung, sodass ihre Hüften die Hose nicht mehr halten konnten. Gedämpft drangen seine weiteren Worte unter der Decke empor und das Mädchen wimmerte abermals. „Was tut… ihr nur…“, brachte sie keuchend hervor und dann wurde ihr bewusst, wohin sich seine Finger aufmachten. „OH!“, quietschte sie auf und biss sich auf die Unterlippen. Ihr Gesicht war ein Gemälde. Wild gemalt, doch voller Intensität. Sie empfand so viel in diesem Moment und wusste das nicht mit ihrem Herzen zu vereinbaren.
Crystin lernte zum ersten Mal in ihrem Leben, dass sich Verstand und Herz trennen konnten, um unterschiedlichen Bedürfnissen nachzugeben. Und die Zärtlichkeit, die Synnover ihr vorgaukelte, war etwas, was sie niemals zuvor erfahren hatte. Syn aber verfolgte seinen Plan. Und er war hervorragend ausgeklügelt. Während sie noch all die Reize verarbeiten musste, sendete er immer neue. Und mit einem Mal tauchte er einen Finger in das warme Glück der Heilerin, die sich augenblicklich anspannte, die Beine zusammendrückte und den Kopf in den Nacken warf. Für Sekunden erstarrte Crystin. Sie starrte an die gemalte Zimmerdecke und glaubte, den Sternen niemals näher gewesen zu sein. Dann lockerten sich ihre Schenkel wieder etwas und gaben sogar etwas Platz, sodass Syn behutsam das kleine Versteck erkunden konnte. Ihr entwich der Atem und sie keuchte. Ihr Körper kam gar nicht mehr heraus aus der Gänsehaut. Und Synnover nutzte die Entspannung ihrer Beine, für mehr Besuch. Er spürte, dass sie vollkommen unberührt war. Wo Yolintha und andere ruhig auch mal vier Besucher vertrugen, da war Crystin sehr viel schmaler. Und trotzdem begann er, sie zu massieren. Die Heilerin keuchte abermals und schloss die Augen. Ihre Beine wechselten von zusammenziehen und öffnen, weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte. Syn jedoch hatte die Hose bis an ihre Knöchel geschoben und während sie die Beine etwas aufstellte, hatte er genügend Platz, um seinen kleinen, neuentdeckten Schatz zu erkunden. Und ihre Atmung zu erhöhen, sodass sie immer wieder in ein Stöhnen geriet. Ihr Bauch hob und senkte sich schnell, während sie sich immer wieder durchdrückte und sich auf die Lippen biss.

Crystin war nicht stark genug, sich gegen diese Behandlung zu verwehren. Wie auch? Sie erfuhr sie zum ersten Mal und die Gefühle waren so wundervoll, dass sie Gefallen daran fand. Immer wieder legte sie einen Arm über ihr Gesicht, biss sich selbst in den Finger oder kam ein wenig hoch, um zu sehen, was er da tat. Auch wenn die Decke sein Tun verschleierte, tat es ihre Reaktion nicht im Geringsten. Sie bemerkte nicht mal, dass er sein Tun abbrach, weil er Schmerzen hatte. Sein Körper versuchte ihm Vernunft einzubläuen, aber die Reaktionen der Heilerin stachelten ihn nur noch mehr an. Es war einfach zu verlockend, sich ihrer so zu widmen und zu erkennen, dass er der erste war. Er war es, der ihr diese Töne entlockte, das Glühen ihrer Augen. Ihm galten ihr Wimmern und ihr unkontrolliertes Zucken. Das war sein Verdienst! Als er sich ihr entzog, stützte sie sich auf die Unterarme und dabei rutschte die Decke etwas herab. Es war unwichtig. Sie brauchten sie nicht mehr. In der Nische war es schummrig. Nur eine Kerze flackerte im Nebenraum auf dem Tisch. Trotzdem konnte er die großen, blauen Augen glitzern sehen. Noch immer waren sie vor Überraschung weit geöffnet und starrten ihn an, als wäre er der Gott der Liebe höchstselbst. Oh, ja! Das war es, was er sehen wollte. Und so setzte er nach und küsste sie unschuldig. Crystin schloss die Augen dabei und lehnte sich sogar dem Kuss etwas entgegen, wobei sie aber nicht recht wusste, was sie mit den Lippen tun sollte. Brauchte sie auch nicht, Syn hatte anderes im Sinn. Sie tauchte in sein Grün ein, als er sie lange musterte. Er konnte in ihrem Blick sehen, dass seine Schmerzen süße Früchte produzierten. Da war es doch… dieses Verklärte, das Sehnsuchtsvolle, was er sehen wollte. Was er erreichen wollte, damit sie niemals vergaß, wer ihr diese Freuden bescherte. “…und hier…“ Sie sah ihm nach, während er sich wieder tiefer schob. Nun hatte er einen uneingeschränkten Blick auf das behütete Schmuckkästchen der Lichtmagierin.
Crystin sah auf ihn hinab, während sie auf ihren Unterarmen gestützt beobachtete, was er vorhatte. Bis er sich die Decke wieder über den Kopf zog und sich und ihre weiche, warme Höhle verbarg. Crys japste abermals auf und fiel zurück in die Kissen. Ihr Atem ging sofort schneller, während sich Syn daranmachte, sie auf eine weise zu verwöhnen, die sie bisher nicht mal erträumt hatte! Die Küsse wurden noch mit ein Zittern und Schaudern belohnt, doch sobald er seine Zunge einsetzte, zuckte sie zurück und setzte sich auf. Sie starrte auf den verborgenen Kopf, unsicher und heilos überfordert. Wieder ein Kuss und sie sank zurück in die Kissen. Hier kämpfte sie mit sich und gleichzeitig mit ihm. Aber Syn war Meister seines Fachs. Er wusste ihre Signale aufzugreifen und in die einzig richtige Richtung zu lenken: Seine. Crys fiel erneut in die Kissen und schob ihm ihre Mitte entgegen, bis sie die Beine bereitwillig öffnete für ihn. Sie stöhnte erregt auf und spornte ihn zu noch mehr an. Er hatte es geschafft. Er hatte sein Können sogar bei ihr einsetzen können und bescherte ihr nun ihre aller ersten Erfahrungen, die sie jemals auf diesem Gebiet hatte machen dürfen. Ganz gleich, ob er der Richtige dafür war.
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