Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Hier findet ihr alle Beiträge, die alte Geschichten von Euch und ehemaligen Kameraden beinhalten.
Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Erzähler » Montag 26. November 2007, 18:00

Gottesfürchtig waren sie, die Krieger des Lysanthors, heilige Krieger nannten sie sich selbst. Diener, Mönche – Kriegermönche. Doch nun, wo sie das kleine Mädchen vor sich sahen, welches weinte und sich an das Bein eines ihrer Gebrüder klammerte… waren sie allesamt nur elende Bastarde.

Düster blickten sie unter ihren Kapuzen hervor und musterten das Kind, welches von Unreinheit sprach.

<i> "Ihr seid böse..."</i> Schwer lagen die traurigen und verbitterten Worte des Mädchens in der Luft. Die stummen Schneeflocken schienen die Silben mit sich fort tragen zu wollen. Vermutlich wäre dies den Kuttenmänner nur recht gewesen… es hätte nicht gesagt werden dürfen. Böse…. Nein.. das Böse herrschte in Morgeria!

Nur die Kälte der Nacht blieb und liess Freund wie auch Feind frösteln als würde der Wind wissen, welch Unheil sich hier anbahnte. Welche Gottlosigkeit, mitten in der Stadt ihres angebeteten Herren. Doch selbst der Wind blieb stumm. Ein eisiger Zeuge.

Ihr Vorwurf… nein… ihre Feststellung blieb unbeantwortet und irgendwann – es schien für die Gotteskrieger eine halbe Ewigkeit überdauert zu haben – verblasste auch der Widerhall ihrer feinen Stimme. Was blieb waren getroffene Herzen, die schwer in den Leibern der Männer schlugen.

<i> "Ihr seid nicht rein... Wenn ihr es währt, würdet ihr das nicht machen..."</i> Sie blickten auf und jener Mann an welchen sich Luziver klammerte, der schwer den Kanister mit Brandöl hielt – drückte das Mädchen für einen kurzen Moment an sich. „Vergib uns doch in unseren Herzen… lebt ein Schwur.“

Tatsächlich hörten sie auf ihre Herzen – auch wenn es ihnen in diesem Moment sehr schwer fiel. Sie hatten geschworen sich mit Leib und Seele Lysanthor und seinen Priestern zu unterwerfen und die kriegerischen ja gar mit blut besudelten Krieger für die Erschaffung eines neuen… besseren Reiches zu sein. Nun standen sie vor ihrer ersten schweren Prüfung – den Opfer würden gebracht werden müssen. Dies hatte ihnen der Inquisitor bereits vorausgesagt. Doch sie hatten nicht geahnt, wie schwer diese Opfer ausfallen würden. Nun aber… gab es kein zurück mehr.

Die Armbrüste blieben auf die kleine Gruppe gerichtet, die Finger am Abzug. Gespannte Sehnen, messerscharfe Bolzen die nichts geringeres versprachen als den Tod. Mit einer gewissen Genugtuung betrachteten sie Roxas der langsam zur Schenke zurückwich. Sie traten etwas näher. Drängten die Gruppe weiter zurück. Dennoch hielten sie genug abstand um unmöglich durch Schwerter erreicht werden zu können.

Nur einer der Zwölf –jener welcher Luziver gehalten hatte und den Kanister bei sich trug – jener der sie um Verzeihung gebeten hatte trat ruhig zu den beiden Frauen. Einer seiner Nebenmänner reichte ihm eine Fackel. Sie knisterte bedrohlich. Er öffnete den Kanister und als Luziver zu dem Mann hochsah, konnte sie wohl sehen, dass sich vereinzelte Tränen ins Brandöl mischten welches er ihr über die Haare goss. Schweigend. Stumm und sich elend fühlend.

Die anderen Männer verharrten still. Zielten auf die Frauen, auf Roxas, auf Shantih die wie erstarrt schien. Zwei von ihnen schritten eiligst auf Niniane zu. Packten sie unter den Armen und schleiften sie entschlossen zur Schenke. Auch Shantih wurde grob gepackt und vorangetrieben. Der Mann jedoch welcher vor der mit Brandöl durchtränkten Luziver stand seufzte und legte ihr eine Hand auf ihre Schulter, die Fackel vorsichtig von ihrem Körper weg haltend – reichte schliesslich ein kleiner Funke um sie komplett in brand zu stecken. „Lauf Mädchen und komme erst an diesen Ort zurück wenn die Schreie verstumm und der Rauch verblasst ist… vielleicht… wenn du die Gnade erfährst älter zu werden… wirst du erkennen, welch Sinn diese Tat hatte.“

Wuchtig trat einer der Männer die Tür zur Schenke auf warf einen vollen – geöffneten Kanister ins Haus und eine Fackel hinterher.

Die wenigen Leute die zu dieser späten Stunde noch bei Speis und Trank verweilt hatten, schrieen entsetzt auf als Lola durch ein Hinterfenster einbrach. Zur Menge trat und gerade vor dem drohenden Feuer warnen wollten. Doch in jenem Augenblick geschah das unvermeidliche. Es krachte und der Kanister, welcher der Gotteskrieger geworfen hatte schoss auf Lola zu. Sie spürte wie ihre Haut von der Feuchtigkeit benetzt wurde und in ihren Augen spiegelte sich das Feuer welches kurz darauf im Haus… und an ihrer Haut entfachte.

Fensterglas zerbarst als weitere, brennende in Brandölgetunkte Flaschen mit heraushängenden Tücher dagegen geschmettert wurden und gleissende Stichflammen erzeugte. Hitzewellen taten sich auf und das Feuer leckte gierig nach Nahrung. Roxas und Niniane wurden grob hineingestossen. Dabei geschah es dass der Löwenhybrid direkt auf den Kanister geriet und sein linkes Hosenbein Feuer fing. Lola starrte ihn an und schrie vor Schmerz, brach zusammen und wälzte sich unfähig die Flammen alleine zu löschen die nach ihrer Haut lechzten.

Niniane hatte das Glück seitlich abzuknicken und fiel unsanft zu Boden. „Lysanthor wird euch Gnädig sein!“ Hauchte einer der Männer der soeben die Türe mit Brandöl bespritzte und sie ansteckte. Rauchschwaden bildeten sich und erschwerte Sicht und Atem.

Drei der Männer behielten Luziver im Auge. War sie noch die einzige der kleinen Gruppe, welche vor der brennenden Schenke stand – in Sicherheit – jedoch allein. Ohne Freunde. Im Haus ertönten weitere Schreie.

Die Kutten der Männer welche davor standen und ihr sündiges Werk betrachteten flackerten im Licht.

<i>Roxas verliert 2% seiner Lebensenergie – und brennt leicht, Niniane 1%</i>
Zuletzt geändert von Erzähler am Montag 26. November 2007, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Luziver
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Luziver » Montag 26. November 2007, 19:35

Der Mann, an dem sich Luziver geklammert hatte, hielt sie feste an sich.
<i>„Vergib uns doch in unseren Herzen… lebt ein Schwur.“ </i>

Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Aber dennoch schien keine Träne ihren Weg gehen zu wollen. Sie füllten sich weiter, das Mädchen sah nur noch verschwommen.
Sie blinzelte nicht, da die roten Augen weit aufgerissen waren, vor Entsetzen.
"Was ist denn schon solch ein Schwur wert?!"
Sagte sie noch immer mit Tränen in den Augen. Diese funkelten leicht...
Sie musterten die Männer, sah bei dem einen, wie er selber weinte. "Warum?" Fragte sie leise.

Einer übergab dem Mann, der luziver zuvor an sich gedrückt hatte, eine Fackel, aber zuvor, öffnete er den Kanister, schüttete das Brandöl über sie aus.
Sie kniff die Augen zusammen, legte ihre Hände schützend ans Gesicht und sankt ihren Haupt.

Dann wurden Roxas und Niniane. "NEEEIIIIINNN!!" Schrie das Mädchen, warf sich in deren Richtung, um sich an sie zu klammern, verfehlte sie aber knapp. "ROXAS!! Und... Und..." Sie wusste doch den Namen des Mädchens nicht...
Nun suchte erst eine Träne ihren Weg... Dann noch eine... Und noch eine...
Langsam sah sie wieder klarer, aber schnell füllten sich wieder ihre Augen.

Sie sah dann zu dem Mann hoch, der sie um Vergebung bat... Sie mit Brandöl überschüttete.
<i>„Lauf Mädchen und komme erst an diesen Ort zurück wenn die Schreie verstumm und der Rauch verblasst ist… vielleicht… wenn du die Gnade erfährst älter zu werden… wirst du erkennen, welch Sinn diese Tat hatte.“ </i>
"Nein... NEIN! DAS HAT ABER KEINEN SINN! IHR WISST ES DOCH ALLE! WOLLT ES NUR NICHT EINGESTEHEN! DA IHR VOR IRGENDWAS ANGST HABT!" Schrie sie die Männer an, die noch draußen standen.

Sie stand vom Boden auf, drehte sich Richtung Schenke. Rannte zur Tür. Eine kleine Flamme war dort... Sie sah in den Schankraum. Das Mädchen erstarrte. Das Bild was sich dort bot, ließ sie einfach nur erstarren.

<b>Luziver muss helfen!</b>

Schoß es ihr dann durch den Kopf. Sie übersah diese kleine Flamme, trat in deren Nähe. In Bruchteil weniger Sekunden wurde aus dieser kleinen unscheinbaren Flamme eine größere. Ließ das Mädchen nach hinten fallen. Der Schnee verhinderte zum Glück, dass sie in Flammen aufging. Und zum Glück waren ihre Beine und Füße nicht so sehr von dem Brandöl benässt wie ihre Haare.
Das Mädchen hatte wirklich sehr viel Glück. Man ließ sie vor der Schenke, in Sicherheit, ging soeben nicht in Flammen auf, sowie ihre Haare...
Dennoch hielt sie sich ihr linkes Bein. Da es durch die Hitze sehr wehtat.

nach einer kurzen Weile, richtete sie sich auf. Sie verstand nun, warum man sie mit Brandöl überschüttet hatte. Sicherlich, damit sie nicht in die Schenke gehen würde, denn dort würde sie sicherlich der sichere Tod auf sie warten!
Sie drehte sich zu den Männern. Sah diese verheult an. Ihre Tränen flossen wie in Strömen ihr Gesicht hinunter.
"IHR MONSTER!" Schrie sie diese hysterisch an. Stand auf, rannte auf einer dieser Männer los, holte aus und schlug diesen mit der Faust in den Bauch.
Wäre Luziver mit den Nerven nicht so am Ende, durch dieses Ereignis nicht so sehr geschwächt, hätte dies sicherlich ein bisschen wehgetan.
Aber dieser Schlag tat nicht weh... Er übermittelte nur die Verzweiflung... Den ganzen Schmerz des Mädchens.
Sie haute den Mann nun immer wieder. Eigentlich würde sie so etwas nie tun, aber... Sie vergaß sogar den Schmerz ihres Beines.

"IHR MÜSST DAS NICHT TUN! IHR DÜRFT DAS NICHT TUN! DAS IST BÖSE! MAN DARF KEINEM ANDEREN WEHTUN! KEIN SCHWUR IST SOETWAS WERT!" Immer wieder schlug sie auf ihn ein. Ihre Schläge wurden immer schwächer, die Kraft schwand aus ihrem Körper. Ihre Beine konnten sie nicht mehr tragen. Sie fiel auf die Knie und weinte.

Irgendwann schluchzte sie nur noch. "Warum?..." Flüsterte sie in den Wind hinein.
Sie hielt sich die Ohren, um die Schrie nicht mehr ertragen zu müssen, vergebens.
Diese Schreie drangen tief in ihr Unterbewusstsein ein. Sie wippte vor und zurück. Hielt sich die Ohren zu. Sie hörte mehr Schreie... Schreie aus ihrer Vergangenheit. Schreie, die sie eigentlich nicht kannte, die sie nicht kennen durfte... Qualvolle Schreie von denen, die vor dem todbringenden Flammen flüchten wollten... Die von einem Mädchen entkommen wollten.

Luziver hatte die Augen feste zugekniffen gehabt, wimmerte leise unverständliche Worte vor sich her.
Bilder drangen in ihr Bewusstsein ein, die sie nicht kannte, sie wurden klarer... Deutlicher... Waren voller Entsetzen.
"Lucy!" Keuchte das Mädchen dann plötzlich auf. Riss die Augen auf und starrte auf den Boden.

Langsam drehte sie sich zur Schenke. Dieses Feuer... Es erinnerte sie an etwas, woran sie sich nicht erinnern durfte... Die Zerstörung ihres Heimatdorfes!
Aber, sie sah nicht alle Erinnerungen... Dennoch genügend, um zu wissen was dort geschehen war.

Dann hörte sie wieder die Schreie, die aus der Schenke kamen.
Kam wieder zur Realität zurück.
Sie hatte ein bisschen Kraft getankt. Genügend, um sich wieder aufzurichten und wegzurennen.
Sie sah die Männer an. "Bitte... Rettet die Menschen dort drin! Rettet alle! Das darf es nicht wert sein!" Wieder liefen ihr einige Tränen die Wnagen hinunter.

Sie würde weglaufen... Aber... Um Hilfe zu holen! Wenn es sein müsste, würde sie auch ganz Pelgar wekcen!
Dazu würde eigentlich ein einziger Schrei von ihr reichen.
Aber, bevor sie dies tat, versuchte sie, diese Männer dazu zu überreden, den leidenden Menshcen dort zu helfen.
"Es ist nie zu spät... Stellt eucht vor, ihr wärt dort drinnen... Man würde euch wehtun, ohne dass ihr den Grund wissen würdet... Sicherlich ist es auch nur ein nichtiger Grund, der eigentlich kein Grund ist."
Sie sah sie durchdringend, dennoch traurig an.
"Bitte... Macht es für euch! Ihr werdet euer ganzes Leben lang damit gequält werden! Ihr würdet keine Ruhe finden! Jede Nacht würdet ihr diese Schreie hören!"
Das Mädchen sprach schon wahre Worte.

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Miriel Lefay » Montag 26. November 2007, 20:53

Noch während Miriel darauf wartete, dass der Wirt ihr die von der Magd angekündigte Nachricht aushändigte, fühlte sie die sich im Schankraum aufbauende Spannung. Allein die an der Ausgangstür postierten Wachen waren schon ungewöhnlich und als sie dann auch noch einen der Gäste grob abwiesen und am Verlassen der Schenke hinderten, machte sich Miriel so ihre Gedanken.
Die Nachricht hatte sie bereits vergessen, zumal der Wirt sich sowieso gerade um die anderen Gäste, die nun gezwungen waren, in der Schenke zu verweilen, kümmerte und ihnen ein Zimmer im oberen Stockwerk anbot. Einige Gäste, darunter auch Earane und der Mann, den die Wachen abgewiesen hatten, nahmen sein Angebot an und so führte der Wirt die Gäste nach oben.
In der Zwischenzeit trommelte Miriel nervös mit den Fingern auf dem Tresen herum und musterte mit verkniffenem Gesicht die Wachen, die emsig dabei waren, die anwesenden Gäste aufs gründlichste zu untersuchen.
<b>Warum dürfen die Gäste die Schenke nur nicht verlassen?</b>, fragte sie sich immer wieder. Ob sie noch immer nach dieser Morticia suchten? Aber selbst wenn, sie hatten doch schon früher festgestellt, dass sie sich nicht in der Schenke versteckte. Also was bei allen Göttern steckte dahinter.
Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe herum und betrachtete das Ehrenbürgerabzeichen, das sie sich an ihren Umhang gesteckt hatte. Sollte sie den Respekt, den dieses Abzeichen verlieh, in die Waagschale werfen. Möglicherweise konnte sie die Wachen damit beeindrucken und dazu veranlassen, sie aus der Schenke gehen zu lassen. Erneut begann sie damit, eine Tonfolge auf das Holz des Tresens zu trommeln, als der Wirt endlich wieder herab stieg, gefolgt von einem weiteren Gast, den Miriel als den Magier Thomas erkannte.
<b>Oh, ich wusste gar nicht, dass er auch in der Stadt ist. Dann ist Elena sicher auch hier.</b>, dachte sie freudig und lächelte Thomas zu, als dieser an den Tresen kam, wurde von ihm vorerst aber nicht beachtet. Stattdessen wandte er sich an den Wirt und wollte wissen: "Sagt an Herr Wirt, was geht hier vor, irgend etwas stimmt in dieser Stadt nicht. Habe ich Recht?"

<b>Ihr sagt es, das würde mich auch interessieren.</b>, ging es Miriel durch den Kopf und so wandte sie sich ebenfalls an den Wirt: „Mich würde ebenfalls interessieren, was hier vorgeht. Mir scheint es ist einiges geschehen, seit ich mich auf mein Zimmer zurück gezogen habe.“, und an Thomas gewandt fuhr sie fort: „Es freut mich euch wohlbehalten zu sehen, Meister Thomas.“, wobei sie ihm freundlich zunickte, nur um dann gespannt auf die Antwort des Wirts zu warten, welche jedoch nie kommen sollte.

Genau in diesem Augenblick flog nämlich mit lautem Krachen die Tür der Schenke auf, wobei die davor postierten Wachen schwungvoll in den Schankraum geschleudert wurden.
Erschrocken zuckte Miriel zusammen, während es erneut krachte und eine fremde Frau durch ein berstendes Fenster in den Schankraum sprang. Gleichzeitig flog etwas durch die geborstene Tür in den Schankraum, gefolgt von einer brennenden Fackel.
Das Irgendwas, landete direkt vor der fremden Frau, zerbarst und verspritzte eine nach Öl riechende Flüssigkeit, die Fackel landete nur Bruchteile eines Augenblicks später in der Flüssigkeit und dann brach die Hölle los.

Binnen Augenblicken stand der Schankraum dort, wo die Flüssigkeit den Boden berührte, in hellen Flammen. Auch die beiden Wachposten und die fremde Frau, die das Pech hatten, genau am Aufschlagspunkt des Gefäßes zu stehen oder zu liegen, loderten sofort wie Fackeln auf und wälzten sich schreiend am Boden. Durch die Fenster flogen weitere Flaschen mit öliger Flüssigkeit und Lunten im Flaschenhals in den Schankraum und fachten das Inferno nur noch weiter an. Schließlich stolperten zwei weitere Personen in die Hölle aus Hitze und schreienden Menschen, so als ob sie gewaltsam hinein gestoßen worden wären.
Miriel, die sich glücklicherweise mit Thomas und dem Wirt hinter dem Tresen in eine vorübergehende, trügerische Sicherheit bringen konnte, erkannte, dass es sich bei den beiden Personen um ein noch sehr junges Mädchen und einen jungen Mann handelte.
Letzterer fiel recht unglücklich und landete mit einem Bein in der brennenden Flüssigkeit, so dass dieses sofort Feuer fing. Das Mädchen hatte mehr Glück, wobei Glück hier wohl relativ war, doch blieb sie vorerst unverletzt, wurde aber durch das sich ausbreitende Feuer von der Tür abgeschnitten.

Die Flammen breiteten sich rasch weiter aus, begannen bereits an der Treppe zu lecken und sich einen Weg in das obere Stockwerk zu suchen. Wenn sie nicht elendig verbrennen wollten, mussten sie rasch einen Ausweg finden. Das wurde auch Miriel, nachdem sie ihren Schock überwunden hatte klar. Vorsichtig spähte sie über die Kante des Tresens hinweg und verschaffte sich einen Überblick, erst dann begann sie zu handeln. Sich ein Wischtuch vor den Mund bindend lief sie geduckt hinter dem Tresen hervor zu dem jungen Mann <b>(Roxas)</b> und erstickte mit einem weiteren Tuch die Flammen an seinem Bein, faste ihm unter die Arme und zog ihn hinter den Tresen.
Schnell wandte sie sich an den Wirt und fragte: „Habt ihr dort hinten einen zweiten Ausgang? Wenn ja, dann nehmt den Jungen hier und bringt euch in Sicherheit.“ Mit einem kurzen Blick zu Thomas meinte sie noch: „Könnt ihr mit eurer Magie etwas ausrichten? Wenn ja, dann helft mir, die Flammen zu bändigen, damit die Menschen sich retten können, wenn nicht, seht ebenfalls zu, dass ihr euch in Sicherheit bringt.“
Sie wartete nicht weiter, ob der Wirt verschwand oder nicht, denn hier konnte nur noch rasches Handeln etwas ausrichten. Erneut erhob sie sich hinter dem Tresen, wo es mittlerweile auch beträchtlich heiß wurde und begann damit ihre Magie einzusetzen. Glücklicherweise bestanden die Wände der Schenke aus Fachwerk, so dass sie genügend Material zur Verfügung hatte. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich auf die Wand, an der das junge Mädchen <b>(Niniane)</b> mit angstgeweiteten Augen und auch die meisten Gäste der Schenke standen, löste den Lehm aus dem Fachwerk heraus und schuf so eine Öffnung, durch die die Menschen ins Freie klettern konnten. Mit der heraus gelösten Erde bildete sie einen Vorhang, den sie mit entsprechenden Handbewegungen zum größten Brandherd lenkte und dort mit dem Erdreich die Flammen erstickte. So verschaffte sie denjenigen, die noch nicht tot oder schwerst verletzt waren die Möglichkeit, der Flammenhölle zu entkommen.

Einzig die bereits brennenden Balken und die fast vollständig abgebrannte Treppe konnte sie so nicht löschen. Fieberhaft suchte sie nach einer Lösung, um den im oberen Stockwerk festsitzenden Menschen, unter denen sie auch Earane wusste, zu helfen, konnte aber keine finden. Bei den brennenden Balken war auch sie machtlos.
Hilfe suchend sah sie sich nach Thomas um, hoffte, dass er hier etwas ausrichten konnte.
Zuletzt geändert von Miriel Lefay am Dienstag 27. November 2007, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Kazel Tenebrée
Administrator
Administrator
Beiträge: 3751
Registriert: Mittwoch 9. August 2006, 23:05
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Mischling (Elf/Dunkelelf)
Sprachen: Lerium
etwas Kr'zner
Beruf: Des Gevatters Geselle
Fähigkeiten: Dolche (durchschnittlich)
Adlerkrallen (rudimentär)
Zeitmanipulation
Flinkheit
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 0F
Ausrüstung: gehäkelter Wollbeutel (blau)
Sademos' Amethyst-Ring (keine Fähigkeiten mehr)
Zum Vorzeigen: Bild

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Kazel Tenebrée » Dienstag 27. November 2007, 16:51

ich setze hier zunächst einmal einen Post-Stop, damit wir mit dem lesen nachkommen, ihr fleißigen eifrigen Spieler <img src="http://images.rapidforum.com/images/i23.gif" border="0">
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 28. November 2007, 00:29

<b>Im Schankraum</b>
Gleissende Hitze quälte die Haut der Schenkenbesucher. Die Schreie zerrissen einem das Gehör, so gequält, so unglaublich laut und so vernichtend, es waren Schreie die niemals verstummen würden, denn sie blieben tief eingebrannt in den Gedächtnissen eben jener unglücklichen, die dieses Inferno miterleben mussten und wo das Feuer erst noch so hell loderte, wurde es nun in pechschwarze, russgefüllte Rauchschwaden gehüllt die einem Luft und Sicht nahm und die Lungen mit grässlich beissendem und schmerzenden Rauch ausfüllte, so dass jeder Atemzug zur eigenen kleinen Hölle wurde. Der Russ drang in die Augen ein, färbten sie feuerrot und liessen sie Tränen – lächerliche lösch versuche des Körpers? Vielleicht! Doch es führte zur Blindheit. Orientierungslos, Atemlos, Hoffnungslos genau so waren die Bedingungen für die Opfer.

Ein Wachmann lag bereits mit verdrehten Augen und heraushängender Zunge auf dem Boden. Der Kopf hatte sich tiefblau verfärbt, er war an den Dämpfen des Feuers qualvoll erstickt. Sein Kamerad, der eigentlich mit ihm hätte die Türe bewachen sollen, zuckte und zappelte noch leicht als ihn die Flammen frassen. Die Haut aufplatzen liessen und ihm alles nahmen, was ihn einst zum Menschen gemacht hatten. Aussehen, Form… und schliesslich auch Seele.
Es war die hässliche Fratze des in dieser von Licht geweihten Stadt, aufkeimenden fanatischen Macht, die sich hier in blankem Wahnsinn zeigte.

Lola wälzte sich am Boden, zappelte vor Pein. Ächzte und Hustete würgend. Erbrach sich mitten auf dem Boden – irgendwo in den Rauchschwaden verschwand ihre Mahlzeit. Sprang krächzend auf und keuchte im Raum herum. Schrie und kam mit ausgebreiteten Armen auf Miriel zugelaufen. In ihren Augen das blanke entsetzen… und so viel Schmerz, so viel ungeheuerlicher Schmerz – dabei war es ihr gelungen den grössten Teil des vernichtenden Feuers zu löschen. Sie war beinahe komplett entblösst, der weisse Stoff ihrer Bluse war völlig verkorkelt und schwarz. Hing ihr in Fetzen von der Haut – die teilweise ebenso schwarz geworden war und dort wo es noch rot war – üble Blasen warf. Ihre Lederhosen waren geschmolzen und drückten sich wie kochendes Pech aussehend in ihr Fleisch. Es entstand eine nicht definierbare Masse aus Haut und zerflossenem Leder.

Sie verdrehte schwer atmend die Augen und kippte auf Miriel die gerade nach Thomas Ausschau halten wollten. Sie riss sie mit zu Boden. Der Aufprall hinterliess ein seltsames knirschen. Lola lag schwer keuchend auf Miriel. Oh und wie sie stank… die verbrannte Haut der jungen Diebin. Süsslich-Sauer und nach Tod…dann auch noch der eigentümliche Geruch von verbranntem Haar. Von welchem bei ihr selbst nichts mehr zu sehen war. Nur noch vereinzelte Büschel, der Rest... war bereits den Flammen zum Opfer gefallen.

Das Loch, dieses rettende Loch in der Wand zog den tränenden Blick jener auf sich welche das Glück gehabt hatten in der Nähe zu stehen. Doch sie verdarben es sich selbst, indem sie von Panik und nackter Angst getrieben allesamt darauf losstürmten und begannen sich zu schlagen und zu schubsen, so dass sie zwar alle samt gleichzeitig versuchten sich hindurchzuzwängen, es war so nichts weiter als ein Fenster wurde, welches ein - durch ihr eigenes Verhalten – unerreichbares Ziel sichtbar machte. Niniane ging in der Menge sich hindurchquetschender Leiber beinahe unter und musste aufpassen nicht zertrampelt zu werden… wie ein armer Säufer der sich nicht mehr länger auf den Beinen hatte halten können und nun in blindem Fluchttrieb der Masse – einfach zertreten wurden. Doch der Rauch bot keinen Blick auf den austretenden roten Lebenssaft, der sich darauf ausbreitete. Nein… er hüllte ihn nur ihn unheilsame Schwärze. Doch plötzlich wurde Niniane durch unglaubliche Männermassen von hinten angestossen und gegen die Wand gedrückt, so dass es ihr den Atem verschlug und sie zu ersticken drohte. Bis es endlich dem ersten gelang sich aus dem Loch zu befreien… und Niniane unsanft hinterher gedrückt wurde. Die Kälte welche draussen herrschte, erreichte sie noch nicht, denn in ihrem Rücken brodelte noch immer das tödliche Inferno.
Wenige Meter hinter dem Loch und der Freiheit war auch Shantih geraten. Sie stand mitten in der Quelle der grössten Rauchschwaden und konnte selbst die eigenen Hände nicht mehr vor Augen sehen… dann Knarzte über ihr die Decke… und kurz darauf krachte sie. Stürzte ein.

Ein menschliches Bein– aufgerissen an den scharfkantigen Spitzen der Bruchkanten erschien als erstes, dann fiel die junge Eismagierin. Knallte mit voller wucht auf die Kante des Tresens. War sofort tot, als ihr Genick brach und ihrem Leben ein so jähes… und trauriges Ende versetzte. War die Eismagierin schliesslich im Moment ihres Todes… umringt gewesen von der Wärme – nach der sie sich insgeheim gesehnt hatte und welche für einen kurzen Moment, durch die Begegnung mit der Gruppe, mit Elena und Elwin, Thomas und Darak auch wahrlich spürbar geworden war – so wurde ihr genau dies nun zum bitteren Verhängnis. So starb sie umringt von Wärme – die für sie zur Hitze geworden war und sie mit dem Rest der Schenke allmählich verschlang… und mit ihr, auch die Hoffnung dieser jungen Frau… die sich zeitlebens nicht hatte erfüllen können, doch vielleicht bestand sie weiter in den Erinnerungen ihrer neugewonnen… Freunde...

Ein gewaltiger massiver Körper von Oben rutschte durch die gebrochenen Dielen nach unten. Es war ein kobiger Holzschrank. Er krachte zu Boden und fiel mit voller wucht auf Shantihs linken Fuss, der darunter zertrümmert, und eingeklemmt wurde. Unmenschlicher Schmerz durchströmte sie, doch die Luft in diesem Raum reichte kaum noch aus, um ein Schreien zu erlauben. Hilflos eingeklemmt lag sie da und es war nicht sicher, ob sie von den anderen überhaupt gesehen werden konnte. Roxas Blick zum Wirt wurde durch die herunterfallende Frau und dem Schrank jäh unterbrochen, doch dabei hörte er auch den Aufprall von Shantihs Körper und ihrem schmerzhaften Keuchen welches unweigerlich folgte. In den vereinzelten lichten Momenten der Rauchschwaden, konnte er ihren Schemen erkennen, der eingeklemmt schräg gegenüber von ihm lag… und jener lebloser Körper der Eismagierin, deren Augen noch immer geöffnet waren, und verblassten Schrecken…zeigten.
Der Schrank ragte steil bis in den oberen Stock und brannte noch nicht.

<b> Beim Keller - Zum Keller</b>
So unglaublich viele Dinge geschahen gleichzeitig, denn noch während Niniane den ersten Fuss in die rettende Freiheit setzen konnte, trieb es die Wachen unten – aufgeschreckt vom Geschrei die Treppe nach oben. Sie erstarrten ab dem Bild welches sich ihnen anerbot. „Kommt runter Schnell! Hier gibt es einen Zugang in die Katakomben!“ Schrie er Elena und Thomas entgegen, kriegte die junge Feuermagierin gerade noch so zu packen und zog sie mit runter – im festen Glaube sie zu retten. Ehe sie sich selbst wieder nach unten Flüchteten. Dort war der Raum auf einem Steinfundament gebaut und bot dem Feuer sicherlich weniger Nahrung. Doch der Rauch bahnte sich auch dort seinen sichtraubenden Weg doch war er hier noch nicht so dicht, dass man in völliger Orientierungslosigkeit tappte. Sie prallten gegen die dicken Fässer und dem Wächter war es schon ordentlich schwindelig und er wankte unsicher. Zeigte auf ein kleines Eisentor vor ihnen welches in die Kanalisation der Stadt führte.

Möge es in der Gunst der Götter liegen, dass das Tor offen war...


... Einer, der sich der Gunst zumindest eines Gottes sicher war. Stand weit abseits von der brennenden Schenke. Hoch oben in einem der Wachtürmen der Anstalt Namens Burgstein. Seine kühlen Augen musterten die Stadt. Er stand da und liess sich gerade einen heissen Tee einschenken - wärmte seine kalten Hände an der Tasse und nippte daran. Schlürfte gemächlich seinen Trank während er die ersten Rauchschwaden im Zentrum der Stadt entdeckte.

Er betete still zu seinem Gott. Möge das Licht des Feuers jenen Seelen die dort unten brannten, ihnen der Weg ins Reich des heiligen Lysanthors weisen und sie zu unbewussten märtyrern machen. Zu den heiligen Opfer, welche die Fundamente für eine bessere - reinere Welt geschaffen hatten.

Er verharrte einen Moment in andächtigem schweigen an die heute gebrachten Opfer.

"Der Rauch dieser Nacht, wird bald zu einem weiteren Schatten werden, der im Licht des neuen Reiches, allmählich verblassen wird." Sprach er ruhig vor sich her und lächelte. Schaute der allmählich erwachenden Sonne bei ihrem Aufstieg in den Tag zu, während in der Stadt endlich die Alarmglocken geschlagen wurden... und so unwissentlich das Zeitalter der neuen Macht einläuteten.

<i>
[<i>niniane verliert 12% aufgrund der Raucheinflüsse, der hitze und dem rumgeschubse - du kommst bei einer Seitenwand raus - weiter dann im Thread vor der Schenke - zusammen mit Luzi dein erzählerpost folgt noch-</i>

<i>Shantih verliert 25% ihrer Lebensenergie durch Raucheinflüsse und der Verletzung am Bein, ausserdem ist sie eingeklemmt und kann sich nicht selbst befreien</i>

<i>Miriel verliert 8% ihrer Lebensenergie aufgrund der bestehenden Hitze und der Rauchschäden</i>

<i>Elena verliert 8% ihrer Lebensenergie aufgrund der bestehenden Hitze und der Rauchschäden</i>

<i>Roxas verliert 8% seiner Lebensenergie aufgrund der bestehenden Hitze und der Rauchschäden.</i>

<i>Thomas verliert 8% seiner Lebensenergie aufgrund der bestehenden Hitze und der Rauchschäden.</i>

Ab diesem Zeitpunkt ist es im Schankraum selbst absolut dunkel... jeder weitere Post kostet euch nun weitere 5% Lebensenergie welche sich dann immer um + 4% addieren aufgrund des Rauchs... will heissen:
1 weiterer Post - 5% abzug, wieder ein weiterer Post -9% dann -13% etc.

Dies gilt nur für die eigenen Posts - nicht jener der Kameraden.</i>
Zuletzt geändert von Erzähler am Mittwoch 28. November 2007, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Miriel Lefay » Donnerstag 29. November 2007, 15:36

Die zunehmende Hitze und der immer dichter werdende Rauch machten es Miriel nicht gerade einfach, weitere Brandherde zu löschen, zumal sich das Feuer schneller ausbreitete, als sie Erde fand, die sie zum Ersticken des Feuers verwenden konnte. Sich nach Hilfe umsehend gewahrte sie auf einmal die bis fast zur Unkenntlichkeit verbrannte Silouette der Frau, die gleich zu Beginn von den Flammen erfasst worden war. Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrte Miriel auf das Schreckensbild der Frau, die vor Schmerzen schreiend auf sie zugewankt kam. Unfähig sich auch nur einen Fuß weit von der Stelle zu rühren, blickte sie auf das Bild des Grauens, welches sich tief in ihr Bewusstsein fraß. Ihre Starre löste sich erst, als die Frau sie umrannte, zu Boden riss und stöhnend, bereits mehr tot als lebendig, auf ihr zu liegen kam. Ein grauenhafter, panischer Entsetzensschrei entfuhr ihr und mit wilden Bewegungen und vor Grauen und Angst zur Fratze verzerrtem Gesicht versuchte sie die verbrannte Frau, für die jede Hilfe zu spät kam, von sich zu stoßen. Schließlich schaffte sie es, sich von ihr zu befreien und panisch aufzuspringen, nur um erneut von Grauen gepackt mit anzusehen, wie ein Teil der Decke hinter ihr einbrach und den Tresen unter sich begrub. Dabei wurde eine weitere Frau, die Miriel durch den Qualm jedoch nicht genau erkennen konnte, mit in die Tiefe gerissen und unter den Trümmern begraben. Auch für sie kam jede Hilfe zu spät, wie Miriel an den angstgeweiteten gebrochenen Augen sehen konnte.
Auch dieses Bild brannte sich gnadenlos in ihr Gehirn und würde sie noch lange verfolgen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Schenke, wie Miriel erkannte, nur noch ein rauchender und brennender Trümmerhaufen. Der Rauch war so intensiv, dass man kaum noch etwas erkennen konnte, lediglich das düsterrote Glühen der einzelnen Brandherde drang Unheil verkündend durch den Qualm.
Das war der Augenblick, an dem Miriels bislang mühsam aufrecht gehaltene Selbstbeherrschung zusammenbrach und Panik und Todesangst sie wie wilde Tiere ansprangen.
Mühsam nach Luft ringend taumelte sie durch den Raum, auf der Suche nach einem rettenden Ausgang. Immer wieder musste sie den vor ihr auflodernden Feuerwänden ausweichen, bis ihr Weg in einer Ecke des Schankraums endete und sie mit Entsetzen erkannte, dass sie rettungslos vom Feuer eingeschlossen war. Weinend und entmutigt sank sie auf die Knie. Sollte das wirklich das Ende sein? Sollte sie so vielen geholfen haben, nur um am Ende selbst in den Flammen umzukommen. Verzweifelt schrie sie um Hilfe, immer und immer wieder, flehte die Götter an ihr beizustehen, schlug hemmungslos mit den Fäusten gegen die Wand und schrie erneut um ihr Leben, bis ihr die Stimme versagte und sie sich nur noch weinend an die Wand kauerte, das unvermeidliche Ende erwartend.

Eine donnernde Sauerstoffexplosion im hinteren Teil des Gebäudes riss sie plötzlich noch einmal aus ihrer Lethargie und ließ sie sich noch ein letztes Mal verzweifelt gegen den Tod aufbäumen. Während die Balkenkonstruktion über ihr, welche durch die Explosion schwer erschüttert worden war, bereits bedrohlich knarrte und knackte, entfachte Miriel mit dem Mut der Verzweiflung all ihre Magie und riss ein weiteres Loch in die Wand vor ihr. Warum nur war sie nicht schon viel früher darauf gekommen, denn das Glück war ihr hold und frische Luft strömte durch das Loch in den Raum, hatte sie doch tatsächlich eine Außenwand erwischt.

Gleichzeitig wurde aber auch die schon sehr instabile Konstruktion durch das fehlende Mauerwerk weiter geschwächt, was zur Folge hatte, dass in dem Augenblick, als sich Miriel durch das Loch warf, dieser Teil des Gebäude unter donnerndem Krachen in sich zusammen fiel. Heiße Glut wirbelte auf, Flammen züngelten aus dem Trümmerhaufen und Funken stoben hell in den düsteren Himmel. Und in all dem Chaos war nicht auszumachen, ob es Miriel wirklich gelungen war, im letzten Moment dem Chaos und dem Tod zu entfliehen.

[ooC: @Mods (welcher auch immer): Open End *ggg* Ich überlasse es damit euch und eurem Ermessen, ob Miriel den Sprung in die Freiheit schafft oder ob sie der Tod durch das einstürzende Gebäude ereilt. Ihr habt somit den schwarzen Peter *g*.]

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Erzähler » Samstag 1. Dezember 2007, 14:50

@Shantih und Roxas

Hilflos lag Shantih da und die Gnade der Bewusstlosigkeit ereilte sie als Roxas versucht hatte den Schrank zu bewegen und ihr so ein grässlicher Schmerz durch das Bein fuhr und ihr schliesslich – begünstigt durch die knappe Luft – die Sinne raubte. Schwärze empfing sie. Endlos tief und auf seine ganz eigene Art irgendwie beruhigend. Doch plötzlich durchflutete sie gleissendes weisses Licht. „Shantih!“ Hauchte eine herrische Stimme und die junge Frau glaubte im unendlichen weiss einen Schemen zu erkennen. Ein Wesen welches sie noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte erschien vor ihr, mit gezogenem Schwert und Augen… so weiss wie die Unendlichkeit. Flügel so prächtig und wunderbar, wie sie es selten bei einem Vogel gesehen hatte.

<img src="http://img338.imageshack.us/img338/4224/image70cn2.jpg">


Doch das Wesen wirkte nicht unbedingt freundlich, zumal es das Schwert auf sie richtete. „Deine Zeit ist nah.“ Hauchte sie schliesslich. „Du wirst es in den Augen eines dir Fremdgewordenen erkennen, wenn sie gekommen ist… die Zeit… die Ruhe… der Frieden.“ Nun klang die Stimme sanfter, doch man konnte nicht gerade davon sprechen, dass dieses Wesen irgendwelche Emotionen zeigte. „Nun gehe aus meinem Reich… es ist noch nicht Zeit für dich!“ Wisperte er schliesslich, hob die Klinge und Shantih konnte nur noch sehen wie sie auf sie niedersauste. Das Licht explodierte in einer gewaltigen Stichflamme und verschwand in absoluter Dunkelheit.

Wärme durchflutete sie und aus wärme wurde Hitze und das Schwarze welches sie umgab, begann fürchterlich zu stinken, nahm ihr beinahe den Atem. Es war Rauch… es war Russ, welches sich in ihren Lungen festsetzte. Langsam drang ihr Bewusstsein wieder hoch. Sie rührte sich.

Einen Frauenkörper zu tragen war vielleicht nicht sonderlich schwer – für einen kräftigen Mann. Aber einen bewusstlosen Körper zu tragen hingegen schon. Roxas kam bedeutend schwerer vorwärts als er sich dies wohl vorgestellt hatte, zumal ihm schlicht und ergreifend die Luft fehlte welche er durch die Anstrengung eigentlich benötigt hätte. Ihm wurde speiübel und schwarz vor Augen – noch schwärzer als es der Rauch war. Er spürte wie seine Knie weich wurden, sein Herz immer schneller schlug so dass gar seine Schläfen pochten. Unangenehm. Er brauchte Luft, frische Luft. Immer wieder bekam er einen heftigen Hustendrang und es würgte und kratzte in seinem Hals. Seine Lippen verfärbten sich allmählich blau, wie auch seine Fingerkuppen. Er fühlte sich ausgezehrt, und müde und noch schien kein Ende der Anstrengung in Sicht zu sein.

Zumal das Loch noch immer von anderen panischen Schenkenbewohner versperrt wurde. Sie drückten sich wild dagegen und schlugen sich gegenseitig in ihrer Panik. Wie sollte er so nur die schwer Verletzte Shantih hindurchkriegen?

Doch zu seinem unsäglichen Glück brachen just in jenem Moment einige der hergeeilten Söldner von aussen mit ihren Waffen durch und vergrösserten somit das Loch, so dass die meisten durchpassten. Der bestehende Teil der Decke knarzte jedoch gefährlich.

Roxas wurde von einem pelgarischen Söldner gepackt und aus dem Haus gezerrt. „Kommt schnell! Hier stürzt gleich alles ein!“ Brachte dieser nervös hervor und als Roxas endlich draussen war – die eisig kalte Luft tat ungeheuerlich gut, wurde er von Shantih getrennt, welche von dem Söldner angehoben und eiligst weggetragen wurde. „Folgt mir!“ Meinte er gehetzt und versuchte möglichst viel Abstand zum Haus zu gewinnen. Da draussen herrschte reges Treiben. Sanitäter und der eine oder andere Medici eilten zwischen den Verletzten umher und versuchten sie alle möglichst umfassend zu behandeln. Die meisten kämpften mit ihrer Atemnot und mussten ruhig, mit erhöhtem Oberkörper dasitzen und aus speziellen Beuteln atmen und eine dampfende Flüssigkeit inhalieren, welche sie vom Russ befreien sollte.

Viele Brandwunden mussten versorgt werden und die Helfer gaben sich mühe möglichst alle zu kühlen – Schnee war ja genug vorhanden. Die ersten Toten wurden mit Laken zugedeckt. Jene welche es zwar nach draussen geschafft hatten, dann jedoch aufgrund der Rauchvergiftung ihrem Schicksal erlegen waren.

Ja, Gevatter Tod war bestimmt zugegen.

Roxas merkte wie die Stimmen und die Gesichter welche ihn ansahen langsam verschwommen. „A…ll…e…s… in… Or…d…n…un…g… Herr…?“ Fragte ihn noch einer doch er konnte nicht mehr erkennen wer das war, noch wie er aussah. Alles hüllte sich in ein waberiges Bild. Schliesslich versagten seine Beine und er stürzte zu Boden. „S….ch…n…ell… ei…ne….Trage…“ Konnte er noch vernehmen ehe er in die Bewusstlosigkeit sank.

<i>ab diesem Punkt weiter vor der Schenke – Post folgt gleich</i>

@Miriel

Die gewaltige Durchzündung in welcher Thomasius Tulpenfreund sein jähes ende genommen hatte, war auch für Miriel deutlich spürbar gewesen als sie die gleissende Stichflamme aufflackern sah. Dies war auch noch so ziemlich das einzige was irgendwie sichtbar gewesen war, denn selbst die Hände vor ihren eigenen Augen wurden vom Rauch verschluckt, der sich hartnäckig in ihrer Luftröhre festsetzte und schrecklich brannte.

Sie konnte wohl nicht sehen, dass Lola, schwer verbrannt jedoch noch immer Lebend unmittelbar in ihrer Nähe lag – jedoch kaum noch die Kraft gehabt hatte, sich bemerkbar zu machen. Vermutlich hätte ihr die Töpferin auch nicht wirklich helfen können, musste sie sich doch selbst retten. Was nutzten zwei tote Frauen. Worin die eine beim Rettungsversuch ums Leben gekommen war?

Mit aller Kraft – und sonderlich viel davon konnte nicht mehr übrig sein. Gelang es ihr ein weiteres Loch in die Wand zu reissen. Dies war dem Konstrukt offensichtlich zu viel. Die Balken brachen durch. Miriel konnte es hören, sie sprang und warf sich aus dem Loch. Das Gebäude stürzte ein. Die Steinbrocken fielen auf sie nieder, trafen sie an den Schultern, am Rücken, am Becken. Der Sprung reichte nicht aus, nur ihre Hand… erreichte die Freiheit, den Schnee, die Rettung. Sie spürte die Kälte vermutlich noch ehe sie von den Balken, dem Holz und unsäglich vielen Steinen begraben wurde…

Schwärze Umhüllte sie… und Schmerz….pulsierender Schmerz.
Doch Schmerz… bedeutete Leben. Dann kam die Bewusstlosigkeit. Nur ihr Herz pochte. Leise und ungehört.

Miriel war unter den Trümmern begraben. Bewusstlos und eingeklemmt. Nur ihre Hand ragte heraus. Sie war noch warm.

Doch wie lange noch? Würde man sie finden? Draussen herrschte das Chaos. Würde sie darin untergehen?
<i>Miriel kann noch auf den Post antworten – er muss aber mit der Bewusstlosigkeit enden</i>


@Elena

Sie griff nach der Klinke…. Drückte sie runter… und stiess daran an. Nicht weil das Schloss wahrlich geschlossen war, nein, dieses dämliche Ding klemmte. Ausgerechnet jetzt!

“Verflucht!“ Keuchte der Söldner panisch. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Elena an die vergeblich versuchte das Tor zu öffnen. „Wir werden Sterben! WIR WERDEN STERBEN!“ Krächzte er. Sie waren zu dritt. Elena und zwei der Wachen. Wobei der eine Panisch begann immer wieder im Kreis rum zu rennen. Es krachte und knarrte als oben ein Teil des Hauses einstürzte. „H…i…l…f…e…“ Wisperte etwas die Treppe runter. Einer der Söldner schaute nach. Verschwand kurz und kam dann mit einer völlig verbrannten jungen Frau deren Kleidung gänzlich in ihre Haut eingeschmolzen war wieder. Es war Lola, die es geschafft hatte sich bis zur Treppe zu schleifen. Schwer Atmend lag sie in den Armen des Söldners. Dem Tode näher als dem Leben. „Wir müssen ihr doch helfen!“ „WIR MÜSSEN HIER RAUS!“ Schnitt ihm der andere das Wort ab. Er schubste Elena energisch zur Seite und begann gegen das Eisentor zu rennen. Der andere Söldner, deutlich nüchterner und ruhiger als sein Kamerad legte die junge Frau auf den Boden. „Sie braucht Hilfe!“ Meinte er wieder. Schaute zu Elena. „Was sollen wir nur tun?“ Fragte er sie verzweifelt und blickte dann zu den Fässern. Er wurde blass. „Da ist bestimmt Alkohol darin!“ Auf einem der Fässer stand gar „Waltran“ drauf. Noch hatten die Flammen den Keller nicht erreicht nur Rauch stieg hinunter, doch dieser verflüchtigte sich in den Kanälen und gab so genügend Luft um einigermassen Atmen zu können.

„Aaaaaaaaaaaaarhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!“ Brüllte der Söldner und warf sich erneut gegen das Tor. Seine Schulter knackte verräterisch und er schrie auf. „So geht das nicht!“ Keuchte sein Kamerad. Sie waren Lebendig eingeschlossen… mit hochexplosiven Fässern und einem Söldner der in Begriff war den Verstand zu verlieren… keine guten Vorraussetzungen. Doch der Bruch der Schulter hatte etwas bewirkt, das Tor lockerte sich etwas. Aber der Söldner konnte nicht mehr dagegen rennen, war er zu erschöpft und zudem viel zu schwer verletzt dafür. Der andere rührte sich nicht von der Stelle sondern hatte nur Augen für die Verbrannte Frau – die Darak in ihren Verletzungen so unendlich ähnlich sah. Dennoch konnte Elena als Heilerin sehen, dass bei ihr die Verbrennungen zwar schwer, jedoch nicht so grossflächig war, dass sie zwingend daran erliegen musste.

Einzelne Flammen züngelten an der Treppe.

<i> Elena hat insgesamt 3 Postings zu Verfügung um sich zu retten ehe die Fässer explodieren.</i>


<i>vergesst nicht euch die Lebensenergie abzuziehen.</i>

<i> Miriels sinkt ohnehin auf 15%</i>
Zuletzt geändert von Erzähler am Samstag 1. Dezember 2007, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Miriel Lefay
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Miriel Lefay » Samstag 1. Dezember 2007, 21:44

Die rettende Öffnung im Mauerwerk vor Augen und die berstende Decke über sich, hechtete Miriel mit letzter Kraft auf das Loch zu, kam dabei auf den herum liegenden Trümmern ins Straucheln und stürzte kurz vor der Öffnung auf den Boden. Lediglich ihr linker Arm ragte durch das Loch in der Hauswand ins Freie, als das Haus über ihr zusammenbrach. Entsetzt und wie in Zeitlupe sah sie, wie die Trümmermassen auf sie zu fielen. Sie schaffte es gerade noch ihren rechten Arm schützend vor ihr Gesicht zu reißen, als sie auch schon von den ersten Trümmerteilen getroffen wurde.
Ihr gellender Todesschrei erstarb in der aufsteigenden Wolke aus Glut, Staub und Funken, die den Schauplatz des Grauens in ein düsterrotes Licht tauchte.
Doch wie durch ein Wunder war noch Leben in ihr, trotzte sie dem Tod. Ihr ganzer Körper war ein einziger pulsierender Schmerz, der ihr drohte die Sinne zu rauben. Kaum ein Knochen, der nicht gebrochen war und jeden Versuch einer Bewegung zu einem sinnlosen Unterfangen werden ließ. Verzweifelt kämpfte sie darum, bei Bewusstsein zu bleiben, rief um Hilfe, doch niemand schien sie zu hören. Zu sehr waren alle mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, als dass jemand auf den einzelnen Arm achtet, der aus dem rauchenden Trümmerhaufen ragte und von ihrem verzweifelten Todeskampf zeugte.

Ihre verzweifelte Rufe wurden immer leiser und erstarben schließlich in einem letzten Röcheln. Trotz der sie umgebenden Hitze spürte sie, wie ihr Körper immer kälter wurde, ihr Lebensfunke immer mehr erlosch.
Ihre letzten klaren Gedanken galten ihrer Familie, die sie damals vor den Schrecken außerhalb des Eldoras gewarnt hatten und deren Warnungen sie in ihrer Naivität in den Wind geschlagen hatte, bis sie schließlich doch das Bewusstsein verlor und wie tot unter den Trümmern begraben lag.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Erzähler » Montag 3. Dezember 2007, 00:11

Die völlig vom Feuer entstellte Frau wimmerte leise vor sich hin und der Soldat versuchte sie zu beruhigen indem er ihr über das verkorkelte Haar strich. „Ganz ruhig. Shhht… du schaffst das schon.“ Hauchte er ihr zu und strich ihr über die Stirn und wischte ihr den Schmutz aus dem Gesicht – das einzige an ihr was nicht verbrannt war. „Halte durch.“ Vielleicht kümmerte sich der Soldat so um die Frau, weil er sich selbst dadurch beruhigen konnte. Er tat etwas und glaubte zu helfen, dafür machte er im Grunde… nichts. Naja nichts, was die Lage für sie alle verbesserte. Doch er reichte ihr das Schwert und nickte ihr zu.

Doch auch sein Kamerad tat nicht mehr gerade einen sinnvollen Beitrag. Er kauerte da und fluchte vor Schmerz vor sich hin. Schliesslich aber erhob er sich wieder. Er schaute sich um überall quellte Rauch in den Keller hinein. Die Schreie oben verstummten allmählich. Sein linker Arm hing schlaff auf seiner Seite und war deutlich ausgerenkt. Doch dies schien der Kerl gar nicht mehr zu bemerken. Er keuchte vor sich her und irrte wie ein wildgewordener Ork im Keller herum. Er starrte plötzlich auf die Fässer. „WALTRAN?!“ Las er schliesslich mit sichtlichem Entsetzen. Waltran? Das war schlecht… oh und wie schlecht dies war! Waltran war hochexplosiv! Dies wusste selbst er. Sie sassen in der Falle! RICHTIG in der Falle! „DIESES FASS MUSS WEG! WEG WEG WEG WEG WEG WEG WEG!!! ES BRINGT UNS UM! WIR GEHEN IN DIE LUFT! IN DIE LUFT!“ Brüllte er panisch und eilte auf das Fass zu. Begann mit seiner rechten Hand daran rumzuzerren. „GEH WEG DU MISTDING!“ Er trat danach. Das Fass erbebte leicht in der etwas instabil gewordenen Halterung. Seine Panik sorgte dafür, dass er nicht mehr richtig rational denken konnte. „VERDAMMT ICH WILL HIER RAUS!“ Schrie er durch die Gegend. Dann beobachtete er Elena dabei wie sie sich das Schwert von seinem Kameraden borgte. Misstrauisch blickte er sie an. „WAS WILLST DU DAMIT?“ Brüllte er schliesslich. „Oohh nen, das wirst du nicht tun!“ Er zückte ebenfalls sein Schwert und nahm einige Schritte abstand von ihr. „Du lässt mich schön in ruhe! SCHÖN IN RUHE! ICH BIN RUHIG! Also beruhige du dich! BERUHIGE DICH! KAPIERT?!“ Brüllte er herum. Sein Kamerad blickte auf. „Jason hör auf damit!“ Versuchte er seinen Kollegen zu beschwichtigen. „Oooh ich versteh schon, ihr wollt mich loswerden! Wegen meinem Arm… weil ich euch zu langsam bin häh?! Oh nein mit mir nicht! MIT MIR NICHT!“ Er begann Elena anzurempeln und stellte sich zwischen sie und die Tür. Schwang sein Schwert. „WEG VOM TOR! DAS IST MEIN TOR!“ Meinte er schliesslich. Und drehte ihr seinen Rücken zu um gegen das Tor zu treten.

Der andere Söldner wollte Elena zur Hilfe eilen doch als er sich erheben wollte packte ihn die Frau am Arm und hielt ihn fest. „B…i…tt..e… bleibt…. Bei …mir..“ Röchelte sie… und der Mann befolgte ihre Bitte.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 6. Dezember 2007, 23:00

@Elena

Jason hörte gar nicht darauf ob sie ihm etwas tun würde oder nicht. Er traute ihr nicht. Oh nein er konnte niemandem mehr trauen! Er musste hier raus, koste es was es wolle! Seine Schulter schmerzte zusätzlich und störte ihn so in seiner Konzentration. Er war eigentlich nur ein armer Kerl der in seiner Todesangst völlig die Nerven verlor. Nicht gerade ein stolzes Bild eines Söldners, doch vermutlich ein sehr echtes. Helden gab es selten. Als Heilerin konnte Elena vermutlich die Not in welcher sich der Mann befand und der Teufelskreis in den ihn seine Symptome trieben einigermassen nachvollziehen. Dennoch konnte sie dies jetzt… in diesem Moment einfach nicht gebrauchen. Er war gefährlich, dies wusste sie.

Er manipulierte noch immer an dem Tor herum. Sein Kollege kümmerte sich um Lola. Es ging ihr schlecht, aber sie lebte.

Jason zuckte erschrocken zusammen als Elena ihr Schwert fallen liess und es scheppernd zu Boden krachte. Er wollte gerade herumwirbeln, da wurde er auch schon von ihr, in vollem Lauf daherrasend – gerammt und gegen das Tor geschmettert. Er brüllte gequält auf als die Tür nachgab und er auf seine ohnehin schon verletzte Schulter knallte. Sein Schrei war grässlich. Weit grässlicher als Darak hatte schreien können. Er wälzte sich am Boden und heulte und brüllte. Sein Kollege starrte erschrocken auf. „Was tut ihr da?!“ Keuchte er als er seinen verwundeten Kameraden sah.

Doch das Tor stand offen. Führte in die Kanalisation. In die Sicherheit. Der Söldner starrte das Tor an. „Ihr habt es geschafft!“ Er atmete erleichtert auf, tätschelte Lola die Wange. „Habt ihr gehört, wir sind frei! Wir werden es überleben!“ Lola lächelte Matt. Dies bemerkte nun auch der Söldner und versuchte Lola aufzurichten. Auch sie wimmerte schmerzerfüllt vor sich her. „Ihr müsst sie stützen… ich nehme Jason“ Er sah seinen Kameraden besorgt an. Dieser wälzte sich noch immer am Boden und rollte herum. Stiess gegen das Waltranfass. Lehnte sich daran an. „VERRÄTER!“ Brüllte er Elena heulend an. „ICH WERDE STERBEN! DIESE ELENDIGE HURE LÄSST MICH STERBEN!“ Brüllte er in seiner Panik. „JASON! So beruhige dich doch Kamerad!“ „NEIN! NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN! IHR WOLLT MICH LOSWERDEN! ALLE BEIDE!“ Plötzlich bröckelte bei der Tür ein Stein ab und rollte in den Keller. Es folgten zebrochene Bretter und weitere Steine. Flammen züngelten in den Keller. Die Zeit drängte.

Der Söldner begann bitterlich zu weinen. „Ihr lasst mich hier einfach verrecken!“ Er hatte höllische Schmerzen, dies sah man ihm an. Er schlug mit dem Kopf nach hinten gegen das Fass. Es schien ihn irgendwie zu beruhigen. Lola und sein Kamerad eher zu besorgen. „Hör auf damit! Das ist das Waltran Fass!“ Mahnte der Soldat. „NA UND! WENN iCH HIER DRAUFGEHE…. DANN NEHME ICH EUCH MIT!“ Gerade zum trotz schlug er heftiger gegen das Fass, der Zapfen löste sich. Und der Waltran ergoss sich über ihn und strömte auf den Boden. Verteilte sich allmählich. „DU IDIOT!“ Ereiferte sich der Söldner und nahm Lola in seine Arme. Eilte voraus. „RAUS HIER!“ Brüllte er. Ihm war ebenfalls nicht mehr wirklich wohl.

Jason konnte sich nicht aufrichten, da er seine Schultern kaum noch bewegen konnte und ohnehin viel zu verwirrt war. Er weinte bitterlich. Hatte unendlich viel angst.

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 12. Dezember 2007, 23:21

Jason starrte ins Leere. Unglaublich, dass ein Wächter auf diese Weise reagierte. So vollkommen in Panik und Wahn verfallen, nicht mehr Herr der Lage. Aber er war nur ein einfacher Wachmann, ein junger Rekrut noch und – auch nur ein Mensch.
Zudem raubte der immer stärker werdende Schmerz ihm fast den Verstand. "Wir verrecken hier, verbrennen, bis sich Lysanthor uns erbarmt und uns den Schmerz endlich nimmt." Diese Worte wiederholte er immer wieder, wippte schließlich vor und zurück. Dem Kerl war nicht mehr zu helfen, er würde sich auch nicht mehr helfen lassen. Nicht von Elena oder seinem Kameraden.

Beide traten nun durch das geöffnete Tor in die rettende Kanalisation. Die Flammen hinter ihnen züngelten bereits die Treppe runter, doch dann ...

Elena und der Wächter, welche die Verletzte auf Händen trug, bekamen es nicht mehr mit. Die Schenke würde nicht explodieren und hätte Elena den Grund dafür gekannt, sie wäre diesem Grund wohl dankend um den Hals gefallen. Denn niemand anderes als Elwin Fock, die Wassermagierin, hatte mit einem ihrer Zauber die restlichen Brandherde gelöscht. Dafür zahlte sie einen hohen Erschöpfungspreis, doch Rettung war in der Nähe. Sanitäter brachten Elwin fort, mussten sie auf den Turnierplatz transportieren, da in der Reichsklinik bereits genug Opfer mit verrauchten Lungen eingetroffen waren.

Doch Elena wusste davon nichts. Sie folgte dem Wächter durch die Kanäle. "Ich kenne mich hier unten auch nicht aus", gestand er. "Aber ich glaube, in der Nähe der Schenke, in einer Seitenstraße, gab es einen Abwasserdeckel. Vielleicht können wir dort nach oben und Hilfe suchen. Diese Frau hier braucht dringend einen Lichtmagus. Normale Medizin versagt wohl bei ihren Verbrennungen." Er schaute auf die Beine der Verletzten, wo das Leder der Hose mit der Haut verschmolzen war. Es stank entsetzlich, auch nach verbranntem Fleisch.

Der Wächter und Elena bogen um eine Ecke und das Glück war ihnen hold. Dort ragten Eisensprossen aus dem Mauergestein und fahles Licht – vermutlich von der brennenden Schenke oder nur von einer Fackel, die als Nachtlicht diente – drang bis zu ihnen in den Kanal hinab.
Eine Ratte huschte über Elenas Fuß, verschwand quiekend in den Tunneln.
"Bevor wir tiefer in diese Katakomben steigen, sollten wir diese Leiter als unsere letzte Chance nutzen", schlug der Wächter vor, legte die verletzte Frau ab und lehnte sie an einer einigermaßen trockenen Stelle an die Wand. Dann erklomm er Sprosse für Sprosse die Leiter und schob mit aller Kraft den eisernen Kanaldeckel hoch.

Luft, frische, kalte Luft erwartete ihn. Schnell kletterte er nach oben und noch ehe Elena ihren Fuß auf die unterste Stufe gesetzt hatte, konnte sie Stimmen hören. Der Wächter sprach zu jemandem.
"... ja, wir waren im Weinkeller. Mein Kamerad Jason ... er ist jetzt vermutlich noch dort und dem Feuer erlegen. Doch schnell, ich habe eine Verletzte dort unten!"
Dann herrschte einen Moment Stille. Schließlich ...
"Gelöscht?! Ihr meint, wir sind gerettet?! Junge Frau! Schnell, kommt hoch! Eine Magierin hat die Schenke gelöscht!"

Elena würde wohl staunen, sobald sie aus dem Kanal gekrochen kam. Denn der andere Mann, der die frohe Botschaft verkündet hatte, war niemand anderes als Andunies Hauptmann Zitter.

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Stadtwache » Freitag 14. Dezember 2007, 16:20

Zitter stand bei dem Wächter, der den Kanal schon verlassen hatte und soeben Elena nach oben rief. Als ihr feuerroter Haarschopf sichtbar wurde, riss der andunische Hauptmann die Augen auf und wandte sich ihr sofort zu; half ihr aus dem Kanal.

<i>Ihr? Was tut Ihr hier? Ich dachte, Ihr seid in Andunie und wer hat die Flammen gelöscht?"</i>
Hauptmann Zitter lachte keuchend auf, schüttelte den Kopf, lächelte Elena an und nahm dann seinen vollkommen verrußten Helm ab. Er griff nach ihrer Hand und schüttelte diese in freudiger Erregung. "Elena, welch Überraschung Euch zu sehen und welch Glück, Ihr lebt noch! Das ist unglaublich! Ich habe nicht erwartet, Euch hier anzutreffen." Noch immer lächelte Zitter breit, seine Augen strahlten. Während er und Elena sich einen Moment lang nur anstarrten, kletterte der andere Wächter bereits wieder herunter, um die Verletzte zu bergen und ihr Hilfe zukommen zu lassen.

Da sank Elena hustend zu Boden. Ja, sie lebte noch, aber ja, sie hatte auch einigen Rauch und Qualm eingeatmet, war erschöpft und kraftlos. Zitter kniete sich sofort zu ihr nieder, legte ihr eine Hand auf die Schulter.

<i>"Was ist mit den anderen?"</i>

"Ich beantworte Euch gern alle Fragen, doch zunächst solltet Ihr einen der Heiler oder Sanitäter aufsuchen. Kommt mit mir." Er hielt ihr stützend seinen Arm hin un führte Elena ein Stück weit weg vom Geschehen, bis beide schließlich auf einen Sanitäter trafen. Dieser untersuchte die Wolfshybridin sofort, legte den Kopf schief, als er der Ohren gewahr wurde, sagte aber nichts weiter dazu. Schnell brachte man Elena eine Decke zum Überwerfen und einen heißen Tee, der ihre Nerven beruhigen sollte. Zitter führte sie anschließend zu einer niedrigen Hausmauer, damit sie sich erneut setzen konnte.

Dann begann er zu erzähen: "Ich fange am besten von vorn an. Eigentlich wurde ich beauftragt, nach Euch und Darak Luthrokar zu suchen, doch wusste ich von Eurer Flucht – schließlich war ich nicht ganz unbeteiligt daran. Also ritt ich absichtlich nach Eldar, da ich euch beide dort nicht vermutete. Einige kleinere Angelegenheiten hielten mich eine Weile im Elfendorf und als ich auf dem Weg zurück nach Andunie war ... ratet, wen ich traf." Er schaute Elena tief in die Augen. "Es wunderte mich, dass Ihr nicht mehr mit ihm gereist seid, aber er sagte mir, dass Ihr ohne ihn besser dran wäret. Seelisch ging es Darak wohl nicht ganz so gut, vor allem, weil ihm der Verlust seines Beines drohte. Daher brachte die Heilerin Alma ihn nach Eldar. Die Elfen sollen sich um ihn kümmern. Darak Luthrokar ist wohl immer noch bei ihnen in Behandlung. Ich selbst musste mich wieder auf den Weg machen. Meine Stadt erwartet mich. Ich ritt allerdings erst hierher, um mir ein frisches Pferd zu beschaffen. Dann traf ich am Tor auf Elwin Fock und kurz darauf erfuhren wir von dem Brand. Elwin hat Großes geleistet und die Taverne mit ihrer Wassermagie gelöscht. Allerdings weiß ich jetzt nicht, wo sie steckt. Aber ach, Zufälle gibt es! Da dachte ich, ich sehe keinen von eurer Bande mehr wieder und dann begegnet Ihr, Elwin und Darak mir. Das ist mir immer noch fast unbegreiflich."

<i>"Was ist mit Thomas? Wisst Ihr, wo er ist, ob er ...?!"</i>

Zitter schaute staunend. "Meister Thomas ist auch hier? Oh, nein, ihn habe ich noch nicht gesehen. Auch nicht ... unter den Verletzten. Aber es geht ihm sicher gut, sorgt Euch nicht." Wieder legte der Hauptmann eine Hand auf Elenas Schulter. "Trinkt den Tee", meinte er aufmunternd und mitfühlend.

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Flammen für Lysanthor![Betrifft alle Schenkenbesucher]

Beitrag von Stadtwache » Samstag 15. Dezember 2007, 14:14

Als Zitter Elenas überraschten, ja gar ungläubigen Blick sah, schaute er fragend. Sie vermittelte den Eindruck als wüsste sie nicht, was Darak alles widerfahren war. Ja, als ahnte sie nicht einmal, dass er mehr oder weniger gesund und munter zu sein schien.
Als ihr dann aber auch noch Tränen in die Augen stiegen, wagte es Zitter nicht mehr, sie nach ihrer Sprachlosigkeit zu fragen. Die Arme musste einiges durchgemacht haben, stand womöglich noch unter Schock. Sie brauchte jetzt erst einmal etwas Ruhe, um sich zu erholen. Dann konnte man weiter reden. Zitter achtete darauf, dass Elena gelegentlich wenigstens am Tee nippte. Ihre Nerven mussten sich beruhigen.

Doch Elena entschied, dass es genug des Tees und Herumsitzens war. Sie erhob sich – musste feststellen, dass Schwindel sie taumeln ließ. Für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen, dann tanzten kleine Punkte in ihrem Blickfeld auf und ab, selbst wenn sie die Augen schloss.

<i>Ich muss wissen, was mit Thomas ist! Ich muss einfach wissen, ob er lebt und ich will wissen, wie es Elwin geht."</i>
Als sie Zitter ansah und fragte, ob er sie begleitete, nickte der Soldat nur. Ach, eigentlich hatte er nach Andunie zurückgewollt. Kurz fragte er sich, was wohl der Bürgermeister dazu sagen würde. Dann jedoch schüttelte er den Kopf. Dieser Frau und den Opfern des Brandes beizustehen war jetzt wichtiger. So hakte er Elena bei sich ein, damit sie gestützt würde.

"Wir finden heraus, wie es den anderen geht. Suchen wir einen der Medici oder Wächter. Vielleicht kann uns jemand etwas zu Thomas' und Elwins Befinden sagen."

<i>"Aber...als wir die Kristalle zusammen geführt haben, kurz danach kam der Kommandant und nahm einige von uns mit! Sie haben auch Darak mit genommen, aber dann wird er doch noch gesucht. Hauptmann, wisst ihr ob er noch gesucht wird? Er wurde nach Pelgar gebracht und soll dann einfach so nach Eldar gegangen sein? Das erscheint mir alles zu...friedlich! Ihr wisst auch was Darak getan hat und ihr sucht ihn eigentlich auch. Wenn ihn aber Pelgar nun auch sucht. Was ist wenn sie wissen wo er ist?"</i>
"Shhhh, beruhigt Euch, Elena. Wir finden Antworten auf unsere Fragen. Darak hat mir nichts erzählt, aber ich habe in Eldar mit Alma sprechen können. Sie ... nun, sie hat ihn einfach mitgenommen. Ich weiß nicht, ob auch Pelgar ihn jetzt sucht. Vielleicht nicht, wenn er noch als Patient dieser Heilerin gerechnet wird. Womöglich weiß man nicht einmal, dass er die Stadt verlassen hat und angesichts der jetzigen Lage ist ein einbeiniger Mann unter der Obhut einer Heilerin sicher weniger interessant. Alles konzentriert sich auf das Turnier, die noch immer gesuchte Dunkelelfe – Morticia? – und die Brandstiftung hier. Nach Eldar könnt Ihr immer noch aufbrechen. Lasst uns zunächst herausfinden, wie es Euren Freunden hier ergangen ist."

Der Hauptmann drückte Elena in freundschaftlicher Fürsorge an sich, denn sie zitterte. Der Schock saß noch tief in ihren Gliedern, sie durfte sich jetzt nicht unnötig aufregen.
Elenas Kopf war somit für einen Moment der zur Ruine abgebrannten Schenke abgewandt. Wachen trugen einen Leichnam hinaus und mit einem Schreck, der den Hauptmann zusammenfahren ließ, sah er zum Toten hinüber. Hätte man ihn ohne den Stab gesehen, um den sich die verbrannte Hand wie um einen Schatz klammerte, auf dass man ihn nicht lösen konte, hätte ihn wohl niemand erkannt. Zu entstellt war alles durch die kleine Explosion, in der sich Thomas in den letzten Augenblicken seines Lebens befunden hatte. Er war es, daran bestand kein Zweifel.

Zitter drückte Elena enger an sich, hielt ihren Kopf wie zum Trost und murmelte, dass alles gut sie. Sie solle einen klaren Kopf bewahren und ruhig handeln. Tatsächlich aber wollte er vermeiden, dass Elena diesen Leichnam sah. Er fürchtete, sie würde einen Zusammenbruch erleiden. Thomas' Tod musste ihr schonend und in meinem Moment beigebracht werden, in dem sich ihre Seele wieder stabilisiert hatte.

"Heda, Wächter! Wisst Ihr, was mit der Wassermagierin geschehen ist, die die Taverne gelöscht hat?", rief er einem der Wachen in der Nähe zu, um von dem Abtransport von Thomas' Leiche abzulenken. Der Wächter nickte. "Sie brach vor Erschöpfung zusammen und ruht sich jetzt im Lazarett auf dem Turnierplatz aus. In der Reichsklinik ist kein Platz mehr wegen der Rauchvergiftungsopfer. Ein Sanitäter sagte mir aber, dass die Magierin nur etwas Ruhe bräuchte und sich ausschlafen müsse."
Zitter nickte und wandte sich wieder an Elena. "Habt Ihr gehört? Elwin geht es gut."

Da fragte Elena nach einem Pferd. Dass sie so schnell Antwort bekommen sollte, hätte wohl keiner gedacht. Nahe der Schenke wieherten gleich mehrere Pferde und ihre Hufe donnerten auf dem halb verschneiten Pflaster. Jemand hatte sie aus dem Stall gelassen, damit auch sie den Flammen hatten entkommen können.

Antworten

Zurück zu „Story Archiv“