Vor der Schenke

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Luziver
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Vor der Schenke

Beitrag von Luziver » Mittwoch 21. November 2007, 22:55

<i>[Hier gehts weiter... Komme mit Roxas, Shantih, Ninane und so komische Gestalten (NPCs) vom Marktplatz "In den Katakomben"]</i>

Das Mädchen zitterte.. Sie zitterte am ganzen Leib. Nicht, weil sie frohr, nicht weil sie ANgst vor diesen Männern hatte, sie hatte Angst vor ihrer Vergangenheit, Angst vor den unbekannten Erinnerungen udn Bildern, die sich mit ihr bekannten Erinnerungen udn Bildern vermischten.

Sie bekam mit, wie Ninane sich zu ihr hinkniete, auf sie einredete, versuchte sie zu beruhigen, sie beteuerte, dass Luziver kein böses Mädchen wäre.
Diese Worte kamen ihr bekannt vor, drangen in ihr Bewusstsein ein, holten sie aus dieser Angst heraus. Ließen sie aufschauen.
Doch in dem Moment, wo sie aufschaute, sah sie wie eienr der zwölf Männern einen Warnschuss abfeuerte. Erst dachte das Mädchen, der pfeil würde Roxas treffen.
Doch sie erschreckte sich. Schrie kurz auf, dennoch nicht sehr laut, eher leise, sie klammerte sich unbewusst an einer der Männern, zitterte wieder, wimmerte.
Sie hatte ihre Augen zugekniffen, Hörte nicht, dass einer dieser Getsalten jeden einzelnen aufforderte, nein, schon regelrecht befahl in die Schenke zu gehen.

Luziver sah auf, mit Erschrecken stelle sie fest, dass sie sich an einer dieser Männer geklammert hatte, sie stieß sich weg, robbte wieder zu den anderen etwas nach hinten.
Sah die Männer an.
"Ihr seid böse..." Flüsterte sie in die Stille der Nacht hinein, nur die Stimmen der Leute in der Schenke unterbrachen die Stille, aber, es war shcon sozusagen alltäglich... Man gewöhnte sich dran, diese Stimmen, das gegröle, war shcon ein Teil dieser Stille.
Trotz dass die Leute im Schankraum wirklich nicht leise waren, war es dennoch toten still. Der Lärm fiel trotz des Kraches nicht auf...

Das Mädchen sah diese Männer an. Die den Namen eines Gottes mit Blut beschmierten, diesen Namen regelrecht in den Dreck zogen. Nur weil deren Befehlshaber blind geworden ist, noch schlimmer sogar, als der alte Kommandant!

"Ihr seid nicht rein... Wenn ihr es währt, würdet ihr das nicht machen..." Sagte das Mädchen ruhig... Wie in Trance.
"Nein, Ninane hat recht... Luziver ist kein böses Mädchen. Menschen im alten Heimatdorf hatten unrecht! Sie hatten Angst vor Luziver... Angst vor etwas unbekanntem. Großmutter hat in Luziver ein gutes Wesen gesehen, genauso wie Luzivers Freunde... Jah... Nicht nur die Tire sind damit gemeint, denn auch andere Wesen sind Freunde." Sie war zwar geistlich anwesend, aber, wiederum auch nicht. Es war schlecht zu beschreiben, aber das Mädchen sprach wahre Worte.
Nein, sie war nicht verrückt! Nur war sie von ihrer vergangenheit schon fat traumatisiert, bekam ab und zu Nervenzusammbrüche, wenn man sie dadran erinnerte.
Sie sah die Männer klar an. Selbstbewusst, <i>normal</i>, ernst... Aber... Dennoch anders?
"Ihr dürft das nicht tun... Das ist nicht gut... Hört auf euer Herz..." Wisperte Luziver leise. Hauchte es in den Wind hinein, der diese Worte zu den Männern trug.
Wusste das Mädchen etwas davon, was sie vor hatten?
Ihr Blick schien in ihre Seelen zu sehen, dennoch wusste sie nichts von diesem Plan... Sie nahm nichtmal richtig wahr, was sie überhaupt sagte, dennoch sah man es ihr nicht an, nein, man sah es ihr nicht an, dass sie trotz ihrer Anwesenheit, dennoch irgendwie abwesend war.

Keine einzigen Gedanken waren in ihrem Kopf. Die Worte Lucys drangen nicht bis zu ihr hin.
Luziver saß auf dem Boden, die Hände nach vorne auf den Boden liegend, ihre Beine wärmten ihre handgelenke, sowie hände, da sie sie an diese gedrückt hält, lag mit ihren Knien auf ihren Händen.
Sie legte ihren Kopf schief, sah jeden einzelnen an.
Das Medallion leuchtete weiter auf, wollte nicht aufhören.

"Eure Worte stoßen auf Taube Ohren, sowie es auch <i>meine</i> Worte tuen!" Hatte sie eben wirklich <i>meine</i> statt <i>Luzivers</i> gesagt? Es kam schon vor, dass sie mal nicht in der dritten Person sprach, nur... Wurde es hier sehr deutlich...
Wieder trug der Wind die gehauchten Worte des Mädchen zu den Männern.

Sie hatte keine Angst, das Medallion konnte so auf leuchten wie es wollte, ganz besonders Lucy hatte keine Angst, denn die armee Faldors, auf der Stillen Ebene, war um einiges schlimmer gewesen!

So hockte sie nun da, der Schnee rieselte noch immer sanft auf die Erde, rings um die kleine Gruppe herum, sowie auch um diese Männer herrschte Stille, zwischen ihnen. Luziver ließ ihre Worte auf sie wirken.
Sicherlich würden sie wahrshceinlich handgreiflich werden, die kleine Gruppe gar töten? Vielleicht jemanden aus Warnung töten, oder schwer verletzen?

Luziver war so abgeshcaltet, dass sie sich die Konsequenzen nicht bewusst war, sie war sich der gefahr bewusst, nahm diese nicht wahr, wollte es nicht.
Diese Typen sollten endlich mal ihr Verstand einschalten!
Das Mädhen wurde ja shcon etwas durch ihre vergangenheit 'manipuliert' aber diese Typen, sie übertrafen sogar Kazel in seinem jetzigen Wahn!

Eher unauffällig schüttelte Luziver leicht den Kopf, ihre Augen sagte deutlich, dass sie es nicht dürfen!

Aber, was sagt deren verstand? Wenn sie noch eines besaßen, was sagte ihr Herz? Wenn es nicht schon längst eingefroren ist.
So wie diese Mänenr hier auftraten.. Ihre Worte... Ihr Handeln... Man könnte fast meinen, dass weder Verstand noch Herz exestierten.
Aber würden sie noch exestieren, dann müsste ihnen doch klar sein, dass ihr Handeln falsch ist! Dass sie für die falsche Sache dienen.
"Ihr werdet es erst merken, wenn es schon zu spät ist..." Es war kein Hauch mehr, fast so, wie ihr Gedanke, der ihren Kopf durch den Mund verließ...

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Erzähler » Montag 26. November 2007, 18:01

[weiter in Flammen für Lysanthor]

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 28. November 2007, 21:26

@ Luziver und alle vor der Schenke

Flammen stiegen auf, die Fanatiker senkten ihre Waffen behielten jedoch Schenke und Luziver im Auge. Ausserdem schauten sie sich immer wieder um und lauschten nach dem klang der Alarmglocken oder dem Aufwachen der Nachbarschaft – doch noch schlief alles friedlich. Doch die Rauchschwaden begangen in den Nachthimmel emporzusteigen und sie wussten, dass sie bald diesen Ort der Schande verlassen mussten. Zeugen würde es wohl kaum welche geben… ausser dieses Mädchen. Diese Gewissheit, lag den einen etwas schwerer, den anderen weniger auf dem Magen.

Die Männer standen Stumm da und senkten ihre Häupter betroffen, als die ersten Schreie im Haus ertönten. Sie schlossen ihre Augen und gedachten jenen Seelen, die für das neue Reich sterben mussten. Es würde noch viel Blut vergossen werden, doch wenn genug Tribut gezahlt war, dann konnte das neue Reich auferstehen und Licht würde die Schatten vertreiben die nun in dieser Welt herrschten. Die Völker würden vereint sein und in Frieden leben. Die Familien, die Kinder ein unbeschwertes Leben geniessen, das Licht würde nicht nur die Welt sondern auch die Herzen aller Lebewesen erreichen. Lysanthors Weisheiten – würden zum Lebensalltag werden. Ein Celcia ohne Krieg, ohne Waffen, ohne Mauern, ohne Morgeria, den Dunkelelfen und den Orks und ohne Bedrohung der höllischen Eiferer. Der Gott Faldor, besiegt. Die Göttin Manthala in die Nacht verbannt.

Das ewige Reich. Lysanthors Reich. Es würde zur Wirklichkeit werden.

Sie beteten. Jeder still für sich. Baten um Vergebung für ihre Tat und um Verständnis. Sie wussten, dass sie ebenfalls in dieser Nacht ihre Seelen geopfert hatten, denn sie waren zu Mördern geworden, zu Sündern. Faldor würde sie vermutlich Zeichnen, doch dann… würden auch sie als Märtyrer ihren Weg in Lysanthors Reich finden. Dies spendete ihnen Trost und Hoffnung. Waren sie alles Ehemänner, Väter, Brüder oder Söhne, welche ihre geliebten Angehörigen durch einen der Horden, gewaltsam verloren hatten. Ihr Schmerz war drückend und ihr Verlangen danach, dass so etwas nie wieder geschehen würde – radikal hoch.


Einer der Zwölf betete nicht.

Denn just in jenem Moment als Luziver ausriss und zur Tür hetzte, eilte jener der sie bereits um Vergebung gebeten hatte ihr hinterher. „Nicht! Du verbrennst nur auch!“ Keuchte er ihr hinterher.

Seine Augen weiteten sich als Luziver Feuer fing und er schreckte instinktiv zurück – erwartete er doch, dass das Mädchen nun wohl in einer einzelnen Stichflamme entzünde würde. Doch sie hatte Glück. Unmenschliches Glück! Sie sank zu Boden und erkannte, warum sie mit Öl übergossen worden war. Man hatte ihr Leben verschont – aus welchem Grund auch immer – vielleicht weil sie ein Kind war doch wer wusste es so genau? Aber sie würde mit ansehen müssen, wie ihre Freunde starben.

Er blieb stehen als sie zu Boden sank und kurz darauf auf ihn zustürmte.
Er stand da und spürte das leichte aber dafür umso verzweifeltere Poltern von Luzivers Fäusten. Die immer wieder wie ein zusätzlicher, bleischwerer Herzschlag auf ihn wirkte. Er war blass und weinte. Er glaubte sein Kopf würde unter den grellen Schreien der Opfer in der Schenke zerbersten.

<i> "Bitte... Rettet die Menschen dort drin! Rettet alle! Das darf es nicht wert sein!"</i> „Wir retten sie bereits. Ihre Seelen werden bald frei sein.“ Grummelte der älteste und erfahrenste der Kuttenträger. „Kommt Brüder, bringen wir sie zu unserem Mentor, er wird ihr helfen… uns zu verstehen.“

Weit entfernt an den Toren schob Wachmann Lupus, wie jeden Abend seine Wache. Wieder Nachtdienst, dies war nun schon der siebte infolge. Wieder einer dieser langweiligen Nächte – natürlich seid das Turnier begonnen hatte, war einiges mehr los in den Städten. Doch auch die Fremden Teilnehmer schliefen grösstenteils in der Nacht oder feierten friedlich in den Schenken. Auf jeden Fall trieben sie sich heute nicht an den Toren herum. Er stellte sich an die Mauer und trank Wasser als er in die Stadt blickte… und das Feuer sah.

Wenige Sekunden später ertönten die pelgarischen Alarmglocken. „Feuer! Feuer! Es brennt in der Stadt!“ Brüllte es durch die Nacht.

Die Diensthabenden Wachen griffen zu Zuber und Wasserkanistern. Die Pferde der Pumpenkutsche wurden eingespannt. Man eitle zur Hilfe.

Eiserne, eilende Schritte hallten durch die Strassen. Schatten näherten sich der Schenke. Die Kuttenmänner blickten auf. Dann rannten sie alle. Verstreuten sich wie die Vögel im Wind. Jeder in eine andere Richtung. Sie mussten unweigerlich von ihrem Vorhaben Luzi mitzunehmen wegkommen, wenn sie fliehen wollten.

Der Mann an dessen Bein sich Luzi geklammert hatte, rannte ebenfalls davon. Liess sie einfach stehen. Kurz darauf waren sie alle verschwunden, so flink waren sie und die Nacht bot ihnen den nötigen Schutz.

Dafür tauchten nun die pelgarischen Nachtwächter auf. Starrten entsetzt auf die Schenke und fackelten nicht lange bis sie begannen Wasser zur Löschung zu schöpfen. Kurz darauf wurde auch das Loch in der Wand entdeckt und sie versuchten es mit ihren Waffen zu vergrössern.

„Bei Lysanthor! Was ist hier geschehen!“ Krächzte der Hauptmann der Nachtwächter durch die Menge. Doch niemand mochte ihn wohl hören, waren sie doch alle selbst gelähmt durch den Schrecken der ihnen hier geboten wurde. Die Schreie… sie fuhren auch ihnen durch Mark und Bein. Einer der Wächter erblickte Luziver die verloren vor der Schenke stand. Sichtlich unter Schock und völlig aufgelöst. Er warf schnell eine Decke über sie und packte sie, trug sie von dem Flammeninferno weg, legte sie in sicherer Entfernung auf den Boden. Tätschelte irhe Wangen. Schaute sie besorgt an. Er war ein junger Söldner, vermutlich 22. Kaum älter. Er streifte sich seinen Helm ab. Blondes Haar kam zum Vorschein und leuchtend blaue Augen besass er. Die sie aufmerksam aber auch entsetzt musterten. „Bist du verletzt?“ Fragte er.


Erste Schenkenbesucher kamen aus dem Loch gekrochen und wurden von den Söldner sofort in empfang genommen. Sie wurden allesammt in Luzivers nähe evakuiert. Kurze Zeit später traf auch der Sanitätstrupp der Nachtwache ein. Der sofort mit der Behandlung der Brandopfer begann. Dabei wurden die Opfer in schweregrade unterteilt und es wurde geschaut, wer am dringensten Hilfe und Behandlung benötigte.

Luziver wurde eine stinkende Brühe in die Hand gedrückt. Von einem Medicus der kurze Zeit später schon wieder bei anderen Patienten verschwunden war. Er hatte sich lediglich Luzivers Atem angehört und ihre Augen angeschaut. Ausserdem musterte er kurz die Brandspuren. "Trinkt das, dies ist für eure Atmung, damit der Russ ausgehustet werden kann, sollte euch schlecht werden dann meldet euch bei einem der Ärzte!" Hatte er nur gesagt, mehr nicht. Dann war er auch schon wieder verschwunden.

Der Wächter jedoch blieb bei ihr. Hielt sie fest in seinen Armen, versuchte ihr sicherheit zu geben. Dabei drückte er sie gegen den kühlen Panzer seiner Eisenrüstung.

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Elwin Fock
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Elwin Fock » Mittwoch 28. November 2007, 22:16

[komme aus <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=103070510298" target="_blank">Das Stadttor Pelgars --> Wiedersehen mit alten Bekannten</a>]

Nachdem sich Hauptmann Zitter mit einem Winken von den Wachen am Stadttor verabschiedet hatte, wandte er sich wieder an Elwin, die noch immer in der aufreizenden Pose da stand, und bot ihr seinen Arm an. Ihr Blick huschte über die Statur des Mannes, verweilte für kurze Zeit auf dem Angebot desselbigen und nahm es dann an. Sie hackte sich bei ihm ein und so begannen sie zusammen sich in einem gemächlichen Tempo auf den Weg zur Taverne zu machen. Elwin erzählte ihre Geschichte und ohne die junge Frau zu unterbrechen lauschte der Wachmann ihren Worten.

Für einen kurzen Augenblick wirkte er in Gedanken versunken, als die Wassermagierin endlich geendet hatte, erhob aber dann seinerseits die Stimme. <i>“Das ist nicht nötig.“</i>, brummelte Hauptmann Zitter, als Elwin erneut anreizende Gestiken machte. Scheinbar war es ihm nicht geheuer, oder aber er wollte nicht so bezirzt werden. Sie hörte damit auf und beließ es dabei. Deutlich hatte sie verstanden, dass sie ihren Willen auch ohne anzügliche Bewegungen bekommen würde. <b>Ein eigenartiger Mann.</b>, dachte sie die junge Frau. </b>Er schlägt tatsächlich meine Reize aus, ob sie ihm nun gefallen oder nicht. Erstaunlich… Das habe ich bisher bei nur sehr wenigen Männern erlebt, aber selbst diese wurden irgendwann schwach. Ein wahrhaft ehrenvoller Kerl.</b>

<i>“Ich denke, dass Ihr ruhig am Turnier teilnehmen solltet, wenn es Euer Interesse geweckt hat.“</i>, fuhr der Hauptmann schließlich fort und holte Elwin so wieder aus ihren Gedankengängen zurück. Seine Stimme klang verständnisvoll und er ermutigte sie, sich an dem Turnier anzumelden. Sie wollte schon zu einer Antwort ansetzen, denn eigentlich war sie ja auf der Suche nach Darak, aber schon erzählte ihr Zitter, was er über den Aufenthaltsort und dem Befinden des Gesuchten wusste. Er berichtete, dass Darak sich in dem Elfendorf Eldar befand und dass es ihm den Umständen entsprechend gehen musste. Sein Bein hätte Schwierigkeiten gemacht, aber nun kümmere sich ja eine Heilerin um ihn.

<b>Alma! Ja genau, dass ist sie. Bei ihrem Haus war ich.</b> Ein Schaudern überfiel Elwin, als sie sich an die kitschigen kleinen Katzenfiguren auf dem Fenstersims des Hauses von Alma erinnerte. „Ihr habt Recht. Ich war bei dem Haus dieser Alma. Fürchterlichen Geschmack hat diese Frau, aber nun gut, dies ist ja, bei den Göttern, jedem selbst überlassen. Ich hoffe nur, dass etwas von ihrem Handwerk versteht! Ansonsten würde sie sich wahrlich Ärger mit mir einhandeln und ich denke das wäre, wie Ihr Euch sicherlich denken könnt, nicht gerade das Beste für diese Frau.“

Elwin spielte die Situation damals in Pelgar an. Sie hatte mitbekommen, wie Hauptmann Zitter Darak und Elena zur Flucht verholfen hatte, wie sie sich darüber aufgeregt hatte und dass sie beinnahe das Leben des guten Hauptmannes beim Bürgermeister zerstört hätte. Dann allerdings sprach der Mann das Wesen von Darak an. Er hätte sich wahrlich verändert und sogleich musste Elwin an den Augenblick denken, wo Darak so hilflos und verbrannt auf dem Boden in dem kleinen Wäldchen gelegen hatte. Schon damals hatte sie eine Veränderung an ihm wahrgenommen, wollte es aber scheinbar nicht wahrhaben. Nun bekam sie die Bestätigung durch Zitter und auf dessen Worte nickte sie nur und meinte:

„Ihr werdet es nicht für möglich halten, aber das glaub ich Euch sogar. Als wir noch zusammen reisten, oder besser gesagt, als ich ihn damals nach meinem Aufbruch aus Andunie endlich gefunden hatte, bemerkte ich bereits etwas an ihm. Aber ich tat es einfach ab, schob es auf seinen schweren Verletzungen. Nun denke ich, dass er sich womöglich in der Tat geändert hat, zumindest Menschen gegenüber, denen er vertraut.“

Danach verstummte Elwin und sie schlenderten weiterhin gemütlich über die Straßen von Pelgar. Wing hatte sich schon vor einiger Zeit in die Lüfte erhoben und flog über ihnen hinweg. Warum er sie nicht auf die Rauchschwaden aufmerksam gemacht hatte, welche sich bei der Schenke <i>zum Pony</i> in den Himmel hoben, konnte man später nicht mehr sagen – vielleicht wollte er sie einfach in ihrem Gespräch nicht unterbrechen.
Plötzlich tauchte allerdings ein Junge vor ihnen auf und verkündete lauthals und sehr erschrocken, dass die Schenke in Flammen stand, dass sie brannte wie ein trockener Haufen Holz der entfacht worden war. Hauptmann Zitter löste sich von ihr und kam sofort seiner Pflicht als Wächter und Hauptmann nach, auch wenn er nicht zu den Soldaten der Hauptstadt gehörte. Schnell wurden ein paar Leute zusammengetrommelt und Zitter gab bereits Befehle.

<b>Die Schenke brennte? Verdammt!! Elena, Thomas und die anderen warteten doch dort! Verflucht! Was wenn sie noch immer darin sind und nicht mehr raus kommen…</b>

„Bei Ventha!“, fluchte Elwin lautstark und folgte Hauptmann Zitter, der sich bereits schneller auf den Weg machte, um den Brandherd zu erreichen.

Endlich erreichten sie ihr Ziel. Es hatte gar nicht mehr lange gedauert und schon offenbarte sich der ganze Schrecken, der sich ihnen hier bot. Es war einiges los auf der Straße vor der Schenke. Ärzte, Sanitäter, Wachmänner, Zivilisten und Opfer wuselten hin und her. Ein lauter Geräuschpegel herrschte vor und man konnte nur wenig, wenn gar überhaupt etwas davon verstehen. Flammen züngelten in allen Richtungen am und im Haus empor, sowohl innen, als auch Außen hatten sie bereits Nahrung gefunden. Elwin blieb wie erstarrt stehen. Sie bemerkte die kleine Luziver, welche bei einem Wachmann stand und sich gerade ein Sanitäter von ihr abwandte.

„Bei allem was mir heilig ist!!“, murmelte sie mit weit aufgerissenen Augen. Zitter schien sofort weitere Anweisungen zu geben, sein Rang war trotz der andunischen Rüstung zu erkennen. Er schaffte es die Wassermagierin aus ihrem Schock zu ziehen und sie ebenfalls zur Handlung und zur Hilfe zu bewegen. Schnell schritt die Magierin an die vielen Menschen, den Soldaten, den Opfer und den übrigen vorbei, direkt auf das brennende Gebäude zu. Einer der pelgarischen Wachen wollte sie schon aufhalten, sie davon abhalten dem Feuer zu nahe zu kommen.

Mit einem schnellen Ruck wandte sie sich dem Mann in Rüstung zu und blickte ihn herausfordernd und wütend an. „Ich bin eine Wassermagierin aus Andunie. Nehmt Eure dreckigen Hände von mir und lasst mich sehen was ich tun kann!“ Ihre Stimme war ein einziges Fauchen. Jetzt konnte sie keine Ablenkung gebrauchen, auch wenn es gut, gar beschützend, gemeint war.

Elwin Fock, die talentierte Wassermagierin, die bereits im Kampf auf der Stillen Ebene ihre Künste vorgezeigt hatte, stellte sich vor das brennende Gebäude, schloss die Augen und begann sich zu konzentrieren.
Zuletzt geändert von Elwin Fock am Mittwoch 28. November 2007, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Luziver
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Luziver » Mittwoch 28. November 2007, 22:23

Luziver vertsand diese Männer nicht. Sie begannen eine schreckliche Tat, wussten dies, aber glaubten dennoch, dass es gleichzeitig was gutes sei.
Das Mädchen weinte, veruschte die Schrie zu überhören... Wollte jeden gedanken verdrängen, was mit ihren Freunden dort drin geschehen würde.

Völlig aufgelöst kniete sie wieder im Schnee... Weinte... Weinte bitterlich, konnte und woltle diese Typen nicht verstehen.
Sie hörte kaum zu, was der älteste sagte, sie bekam nur mit, dass dieser irgendetwas davon sagte, dass sie sie mitnehmen sollten, damit ihr Mentor denen helfen könnte, dass sie dies verstehen würde.
Da stand sie auf. Nein, sie woltle nicht mit! Wer weiß, vielleicht würden sie das Mädchen ja auch so manipulieren, dass sie genauso werden würde wie die!
Nein, das wollte sie nicht.

Doch dann ertönten die Alarmglocken. Luziver erschrak, da sie sowas nicht kannte.
Sie sah sich kurz um und bekam nur knapp mit, wie die Kuttenträger plötzlich verschwanden - ohne sie- zum Glück!

Doch wieder glitt ihr Blick zur Schenke, wieder nahm sie die Schreie wahr. Sie hörte sogar, wie etwas dort drin zusammenkrachte.
Sie hoffte sehr, dass keiner ihrer Freunde verletzt war, oder überhaupt einer der Gäste dort drin.
Wenn sie nur wüßte...

Völlig shcockiert stand sie da, bekam nicht mit, wie die Soldaten an der Schenke ankamen, manche zum Loch hingingen, was man von der Position wo Luziver war nicht sah, sie wurde rst aus ihren gedacken gerissen, als jemand sie mit eienr Decke umhüllte, sie von der Schenke weg, in Sicherheit brachte.
Ein Soldat. Er nahm seinen Helm ab, musterte das shcockierte Mädchen. Dann kam ein Medicus auf sie zu, drückte ihr irgendwas stinkendes in die Hand, aber den Getsank nahm sie nicht wahr.
Der Medicus verschwand wieder, sagte noch was zu Luziver, was sie eh nicht hörte, da die Worte an sie abprallten.
Der Soldat nahm sie in die Arme.

"Sie wussten, dass es nicht gut war." Begann sie in die kühle Nacht zu hauchen. Starrte ins Leere hinein.
"Sie wussten es. Dennoch dachten sie gleichzeitig, dass es etwas gutes sei. Sie vershconten Luziver. Übergossen Luziver mit Brandöl, stießen die anderen in die Schenke hinein. Entzündeten das Feuer..." Sprach sie leise, irgendwie, war es schon unheimlich wie sie sprach.
Ihr Blick war schokoert, ihre Stimme ruhig, leise... Unheimlich...
Es war kaum ein Flüstern, ein Hauch... Kaum noch dies.

"Sie waren nicht böse. Jemand hat es ihnen so eingeredet... Sie hatten vor irgendjemandem Angst... Oder vor etwas...
Luziver wollte helfen.. Wollte rein gehen. Konnte aber nicht..." Sie hielt den Trank des Medicus nochimmer mit beiden Händen fest.
"Straft sie nicht... Straft denjenigen, der sie dazu gebracht hat. Sie wollten Luziver... Zu ihren... Mentor bringen... Damit er Luziver davon überzeugen könne, dass es gut sei... Aber dann sind sie verschwunden, ohne Luziver."
Dann sah sie zu dem Soldaten hoch, ihr Blick war nicht mehr shcockiert, eher, fragend. "Was ist denn ein Mentor?" Fragte sie nun normal sprechend. "Ist es was böses? Wenn der Mentor sie dazu gebracht hat?" Dann wurde sie wieder so wie eben.
"Sie sind in verschiedene Richtungen gegagen. Luziver kann nicht genau sagen wohin... Sie verschwanden einfach... Luziver kann nur ungefähr sagen wo sie hin sind..."
Dann sah sie Richtung Schenke. "Sind die anderen okay? Sind Luzivers Freunde verletzt?"
Dann spürte sie wieder einen stechenden Schmerz an ihrem linken Bein. Zog die Decke leicht hoch. "Das tut weh... Es brennt... Es sticht... Wo ist Shantih? Shantih ist eine gute Heilerin..." Dann erinnerte sich das Mädchen wieder. "Sie haben auch Shantih in die Schenke reingestoßen... Luziver hat gehört, wie da drin irgendwas runtergekracht ist. Schreie... Qualvolle Schreie.. Nicht nur Schreie aus der Schenke... SOndern... Sondern auch aus Luzivers Vergangenheit! Schreie, an die sich Luziver nicht erinnern darf!" Dann begann sie wieder zu weinen an.

Sie hielt noch immer den Trank in ihren Händen, hatte diesen eigentlich noch nicht richtig beachtet. Erst, als sie sich langsam wieder beruhigte, musterte sie diesen.
"Was ist das? Das stinkt so..." Bemerkte sie an und verzog das Gesicht. "Nichtmal die Tränke von Großmutter stanken so..." Meinte sie murmelnd und roch etwas an dem Trank.
Sie shcluckte noch einmal, bevor sie begann den Trank mit eins bis zwei Schlucken leer zu trinken. "Wääähhhh...." Sie schüttelte sich.
Stellte den Becher in den Schnee.

Sie sah in die Panzerrüstung, auch in dieser Spiegelte sich das Mädchen.
"Müsst ihr das tragen? Ist das schwer?" Fragte sie ein bisschen neugierig, aber sie sah dann in die blauen Augen des Soldaten. "Wer ist denn Lysanthor?" Fragte sie leicht verwundert und legte ihren Kopf schief. Den Namen des Gottes hatte sie aufgenommen, als der Hauptmann dies laut sagte, als er and er Schenke angekommen war.
Luziver kuschelte sich in die Decke ein und sah den Mann erwartungsvoll an.
"Wer ist denn Lysanthor?" Der Soldat schien so von dieser Frage überrascht, dass er diese nicht gleich beantwortet hatte.
Sie sprach diesmal nicht so schnell, überhäufte den Soldaten nicht gleich aufeinmal mit Fragen, der Schock saß noch tief in ihr.
Sie sprach etwas leiser als sonst, dennoch so neugierig wie immer.
Zuletzt geändert von Luziver am Mittwoch 28. November 2007, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Erzähler » Samstag 1. Dezember 2007, 15:41

@ Elwin und Roxas

Der Söldner starrte Elwin verdutzt an.

Er hiess Landor, war 26 Jahre alt und schon seid 5 Jahren bei der Stadtwache. Ein grosser Kerl, mit schwarzem vom schweiss bereits zerzaustem Haar. Er war ein kräftiger Kerl, doch nicht zu muskulös.

Er starrte Elwin an. Wollte sie schliesslich nur davon bewahren in die Flammen zu geraten. Doch als sie ihn anfauchte und sagte, sie wäre Wassermagierin nickte er nur. Sie alle standen unter gewaltigem Schock und Stress, so konnte er es durchaus nachvollziehen, dass sie so harsch reagierte. ER nickte und liess sie dann in Ruhe. Eilig stapfte er davon hatte sie wohl aber bereits in den nächsten Sekunden vergessen wurde er schliesslich schon wieder mit neuen Schreckensbilder konfrontiert. Gerade sah er wie seine Kollegen es schafften ein neues Loch zu reissen. Woraus sie kurze Zeit später zwei Opfer evakuierten. Einen Mann und eine offensichtlich schwer Verletzte junge Frau die sich kaum auf den Beinen halten konnte. Er wandte sich ab und eilte den anderen zur Hilfe, doch dann sah er wie der eine Mann unsicher herumschwankte. Er schien selbst auch schlechter dran zu sein als er aussah. Eilig näherte er sich ihm. „Alles in Ordnung Herr?“ Fragte er besorgt und sah nur noch wie der blass und bläulich gewordene Mann nur noch die Augen verdrehte und vor ihm zusammenbrach. Hart auf dem Boden aufschlug. Landor kniete sich zu ihm, warf seinen Kopf zurück. „Schnell eine Trage!“ Brüllte er in die Massen und hoffte erhört zu werden. Er begann Roxas zu tätscheln. „He wacht auf! Kommt schon!“ Er zog Roxas an die Wand eines benachbarten Hauses und richtete ihn so halbwegs auf. „Atmet!“ Keuchte der Söldner. Er war Soldat kein Sanitäter. „Meister Medicus! Schnell!“ Brüllte er krampfhaft bis sich endlich einer der Sanitäter ihm näherte. Er starrte Roxas an. „Dies ist eine schwere Rauchvergiftung, dieser Mann muss sofort ins Hospital!“ Eine Trage wurde hergeschafft und Roxas – der langsam wieder zu Bewusstsein kam konnte die verschiedenen fremden Gesichter über sich erkennen. „Ganz ruhig, Freund… wir helfen euch! Habt ihr Schmerzen?!“ Fragte der Söldner ehe sie ihn vorsichtig auf die Trage hievten. Kurz darauf wurde sie Angehoben und man eilte mit ihm zu einer Kutsche wo bereits mehrere andere Verwundete hingebracht wurden.

Roxas konnte nur noch kurz einen Blick auf Luziver werfen, welche in den Armen eines anderen Söldners lag.

Wieder wurde ihm spei Übel und er drohte zu erbrechen.

<i>@ Roxas Kannst hier noch Antworten - dann weiter in der Reichsklinik</i>


Elwin stand vor dem Haus ein Teil davon war bereits donnernd eingestürzt, hinten waren durch eine heftige Explosion die Fenster zerborsten. Das Feuer war riesig und würde ihr wohl einiges an Kraft abverlangen, ob dafür ihre Energie ausreichte?


@Luziver
<i> "Sie wussten, dass es nicht gut war."</i> Der Söldner schwieg, wiegte sie ruhig in den Armen und versuchte sie zu wärmen – war es schliesslich hier draussen mittlerweile ziemlich Kalt geworden.

<i> "Sie wussten es. Dennoch dachten sie gleichzeitig, dass es etwas gutes sei. Sie vershconten Luziver. Übergossen Luziver mit Brandöl, stießen die anderen in die Schenke hinein. Entzündeten das Feuer..."</i> Fragend schaute er das Mädchen an. Fragte sich wer diese Luziver war. Schliesslich war es ja nicht gerade an der Tagesnorm, dass man in der dritten Person von sich sprach. Doch das Brandöl war deutlich zu riechen, ihr Haar roch danach, ihre Kleider, so dass er ziemlich schnell darauf kam, dass sie wohl diese besagte Luziver sein musste. Die Erzählungen über die Fremden waren höchst interessant und würden wohl bald Bestandteil der Ermittlungen werden. Sie war eine wichtige Zeugin, wenn sie gesehen hatte wer das Feuer gelegt hatte. Denn eine andere Ursache als Brandstiftung kam wohl kaum in Frage. Doch jetzt sollte sie zur ruhe kommen, sich beruhigen. Für sich selbst schauen.

<i> "Sie waren nicht böse. Jemand hat es ihnen so eingeredet... Sie hatten vor irgendjemandem Angst... Oder vor etwas...
Luziver wollte helfen.. Wollte rein gehen. Konnte aber nicht..."</i> <b>Nicht böse?</b> Seine Miene verdunkelte sich. Wer einen solchen Wahnsinn entfachen konnte musste böse sein! „Shhht… natürlich wolltest du helfen.“ Hauchte er tröstend und strich ihr über das mit Brandöl besudelte Haar.

<i> "Straft sie nicht... Straft denjenigen, der sie dazu gebracht hat. Sie wollten Luziver... Zu ihren... Mentor bringen... Damit er Luziver davon überzeugen könne, dass es gut sei... Aber dann sind sie verschwunden, ohne Luziver."</i>

Wie konnte dieses Màdchen nur um Vergebung für diese Wahnsinnigen bitten?! Dies verstand der Söldner nicht. Auch wenn sie einen Führer hatten einen Herr, der dahinter steckte hätten sie so was nicht tun dürfen! Das war WAHNSINN!

„Sie werden alle ihre gerechte Strafe bekommen. So etwas, darf nie wieder geschehen!“ Antwortete er entschlossen. „Ich bin nicht Richter, aber ich werde dafür sorgen, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden können! Wir kriegen die Kerle schon… weisst du wie sie aussehen?

<i> "Was ist denn ein Mentor ist es was böses? Wenn der Mentor sie dazu gebracht hat?"</i>

„In diesem Fall scheint es etwas sehr böses zu sein. Vermutlich gar Faldor selbst!“ Knurrte der Söldner. „Ein Mentor ist ein Lehrmeister, ein Vorbild… für gewisse auch Führer oder Befehlshaber, dies ist unterschiedlich. Doch er ist meist eine sehr wichtige Person für eine Gruppe oder einen Einzelnen.“

<i> "Sie sind in verschiedene Richtungen gegagen. Luziver kann nicht genau sagen wohin... Sie verschwanden einfach... Luziver kann nur ungefähr sagen wo sie hin sind..."</i> Er nickte. „Zeig mir die Richtung, wie sahen sie aus? Haben sie etwas gesagt? Einen Ort vielleicht? Trugen sie spezielle Kleidung?“

Er musste diese Dinge wissen, weil er genau wusste wie wichtig es war dass man diese Bastarde kriegte. „Weisst du warum sie das Feuer gelegt haben?“ Es behagte ihm nicht sie dies jetzt schon zu fragen, aber es drängte sich ihm einfach auf.

<i> Sind Luzivers Freunde verletzt?"</i> Der Söldner seufzte. „Es gibt viele Verletzte… und auch Tote…“ Es nützte nichts sie in diesem Punkt anzuleugnen. „Doch erst musst du für dich schauen Luziver!“

<i> "Das tut weh... Es brennt... Es sticht... Wo ist Shantih? Shantih ist eine gute Heilerin..."</i> Er spürte wie sie zusammenzuckte und blickte auf ihr Bein. „Ich brauche einen Sanitäter!“ Rief er in die Masse. Doch wusste, dass es wohl eine Weile ging bis jemand kommen würde. Schliesslich hatte man sie schon angeschaut und sie als weniger dringend eingestuft. Andere Benötigten die Hilfe mehr als sie.

<i> "Sie haben auch Shantih in die Schenke reingestoßen... Luziver hat gehört, wie da drin irgendwas runtergekracht ist. Schreie... Qualvolle Schreie.. Nicht nur Schreie aus der Schenke... SOndern... Sondern auch aus Luzivers Vergangenheit! Schreie, an die sich Luziver nicht erinnern darf!"</i>

Das Mädchen wirkte auf ihn ziemlich traumatisiert er fragte sich wie er ihr wohl am besten Helfen konnte und beschloss ihr einfach weiterhin beizustehen, mehr konnte er nicht tun.

„Schreie an die du dich nicht erinnern darfst?“ Wiederholte er fragend. „Trink die Medizin.“ Hauchte er ihr ruhig zu und beobachtete sie dabei wie sie folgte und sich schüttelte. Er lächelte matt. Auch er war müde und erschöpft und auch sein Herz pochte vor angst wild gegen seine Brust.

<i>"Müsst ihr das tragen? Ist das schwer“</i>

Er sah sie verwirrt an. War für einen kurzen Moment nicht ganz anwesend gewesen sondern in seinen eigenen Gedanken versunken. „Mhm? Was?“ Er blickte an sich runter. „Oh die Rüstung… ja die dient zum Schutz, die muss ich tragen. Ja sie ist nicht leicht, aber man gewöhnt sich daran.“

<i>"Wer ist denn Lysanthor?"</i> Überrascht schaute er das Mädchen an. „Du weisst nicht wer Lysanthor ist? Er ist unser herrlichste und liebste Gott… er herrscht über das Licht und über die Gerechtigkeit… die Tugenden. Wir glauben an ihn. Er ist unser Schutzpatron. Er hilft uns… macht uns stark. Verstehst du denn was Glaube ist?“

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Luziver
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Luziver » Samstag 1. Dezember 2007, 19:40

<i>„Sie werden alle ihre gerechte Strafe bekommen. So etwas, darf nie wieder geschehen! Ich bin nicht Richter, aber ich werde dafür sorgen, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden können! Wir kriegen die Kerle schon… weißt du wie sie aussehen?</i>

Luziver sagte erstmal nichts, auf die Frage antwortete sie nicht, da sie sich momentan noch nicht so richtig erinnern konnte, ihre Gedanken mussten sich erst noch sammeln, um dass sie auf solche Details antworten konnte.
"Was ist denn ein Richter?" Fragte sie den Soldaten leise.

Auf die Frage, was denn ein Mentor sei, erklärte der Soldat:
<i>„In diesem Fall scheint es etwas sehr böses zu sein. Vermutlich gar Faldor selbst! Ein Mentor ist ein Lehrmeister, ein Vorbild… für gewisse auch Führer oder Befehlshaber, dies ist unterschiedlich. Doch er ist meist eine sehr wichtige Person für eine Gruppe oder einen Einzelnen.“</i>

Als der Mann Faldor erwähnte, sah sie ihn fragend an, sagte aber erstmals nichts.
"Also, ist ein Mentor gut oder böse..." Stellte sie für sich fest und schwieg wieder.

<i>„Zeig mir die Richtung, wie sahen sie aus? Haben sie etwas gesagt? Einen Ort vielleicht? Trugen sie spezielle Kleidung?“ </i>
“Luziver muss noch mal genau überlegen… Sie… Sie hatten schwarze Kutten an… Was sie sagten… Na ja…”
Das Mädchen wurde von dem Soldaten schon etwas überrumpelt. Sie musste noch mal genau nachdenken, auch wenn alles eben erst geschehen war. Aber es schien in diesem Moment jetzt wie ein Alptraum, der zu Ende gegangen war… Eigentlich. Denn die Schenke brannte noch immer, nach und nach wurden Verletzte und sogar Tote rausgebracht.
Und die Erkenntnis, dass ihre Freunde nicht bei ihr waren, bestätigte ihr, dass das alles Realität gewesen ist.

Und auf die Frage draus hin, sagte der Soldat seufzend:
<i>„Es gibt viele Verletzte… und auch Tote…“ </i>
“Tote? Was sind Tote?” Ja… Luziver wusste nicht was Tote waren, auch wenn sie schon welche gesehen hatte… Sie wusste nicht was töten war, was der Tod war, dabei wurde sie schon mit dem allem konfrontiert.
Aber sicherlich würde der junge Mann wissen, dass es nicht gut wäre, Luziver dies zu erklären, sie würde in Panik geraten, hysterisch werden… Nein, das wäre nicht gut. Sie würde es verstehen, aber es wäre nicht gut für sie. Auch Shantih hatte versucht ihr dies zu erklären, nur, nicht konkret, so verstand das Mädchen auch nicht, wollte es nicht verstehen…

Als das Mädchen dann die kleine Brandwunde an ihrem Bein zeigte, rief der Soldat einen Sanitäter, aber es würde noch etwas dauern, andere waren schwerer verletzt und die Wunde war nicht so tragisch, tat nur etwas weh, brannte ein bisschen.
Luziver konnte den Schmerz gut ignorieren, indem sie sich von dem Soldat Dinge erklären ließ, die sie nicht wusste was sie waren.

Als Luziver die Schreie erwähnte, die, die sie nicht hören durfte, wiederholte er dies fragend.
Das Mädchen sah zu ihm hoch. “Ja. Schreie die Luziver nicht hören darf. Luziver sah auch schreckliche Bilder, die Luziver nicht sehen darf… Luziver weiß nicht mehr, was genau es für Bilder waren, aber das Feuer der Schenke erinnerten Luziver an was schreckliches, was Luziver nicht mitbekam. Irgendwas mit Luzivers altem Heimatdorf. Aber mehr weiß Luziver nicht mehr… Hab es wieder vergessen…” Erklärte sie ihm und trank das Zeug des Medicas, schüttelte sich, da es widerlich schmeckte.

<i>„Mhm? Was?“</i>
Er schien gerade in Gedanken versunken zu sein, merkte aber direkt, was das Mädchen eben meinte.
<i>„Oh die Rüstung… ja die dient zum Schutz, die muss ich tragen. Ja sie ist nicht leicht, aber man gewöhnt sich daran.“</i>
„Ah ja. Das muss aber wirklich anstrengend sein…“
Kurz ach sie wieder zu ihm hoch. Ihre Augen schienen zu Lächeln, nur blieb das Lächeln auf ihren Lippen aus.

Sie schaute erst wieder zu dem Mann hoch, als er ihr erzählte, wer Lysanthor war. Er schien erst völligste überrascht fast so, als ob er sich verhört hatte.
<i>„Du weißt nicht wer Lysanthor ist? Er ist unser herrlichste und liebste Gott… er herrscht über das Licht und über die Gerechtigkeit… die Tugenden. Wir glauben an ihn. Er ist unser Schutzpatron. Er hilft uns… macht uns stark. Verstehst du denn was Glaube ist?“ </i>
„Luziver kann erst was verstehen, wenn man Luziver etwas erklärt wenn Luziver es nicht weiß.“ Es war nicht frech, oder dem gleichen, auch hier fehlte das liebliche Lächeln des Mädchens…

„Was ist denn ein Gott? Und du hast vorhin was von einem Faldor gesagt. Ist er ein böser Mentor? Wenn nicht, was ist er denn dann? Ist er auch so was wie ein Gott oder so? Ist er böse?“ Fragte das Mädchen ruhig aber neugierig.

Noch bevor der Mann antworten konnte, erblickte Luziver wie Roxas auf einer Trage von anderen Männern weggetragen wurde. Ihre Augen weiteten sich. Sie sprang plötzlich auf, erschrak wahrscheinlich den Soldaten, verfing sich in der Decke und fiel zu Boden. Sah aber auf. “ROXAS!” Rief sie, doch dieser schien sie nicht gehört zu haben. “Wo ist Shantih? Wo ist das andere Mädchen? Roxas!” Rief sie ihm hinter her. Doch es war schon zu spät.
Tränen liefen ihr wieder die Wange hinunter. Fing wieder an zu weinen. Lag auf dem Boden und kauerte sich zusammen.
Ja, wo waren die anderen zwei? Wo war Shantih? Das Mädchen weinte nur. Sie hatte viel geweint seit sie in Celcia war, ganz besonders diese Nacht…

Der Soldat schien sich erstmal nicht helfen zu können, nahm sie wieder in die Arme und tröstete sie.
Schaffte es sogar, sie schluchzte nur noch.
“Diese Männer… Wenn sie wirklich so böse waren, dann hätten sie Luziver doch nicht draußen gelassen… Oder?
Aber, es wäre doch für Luziver besser gewesen da drin zu sein… Es ist schrecklich in Sicherheit zu sein, wenn die freunde in Gefahr sind…” sagte sie leise und kuschelte sich wieder in die Decke hinein. Schmiegte sich an die kalte Rüstung.

“Luziver versteht nicht, wo Vyramíl ist. Er war doch auch in der Schenke.. War aber plötzlich nicht mehr da. Ob er wieder zu Hause ist? Aber es dauert doch lange bis er im Neldoreth ist…” Begann sie zu erzählen. “Luziver hat einen guten Freund im Neldoreth. Er ist ein Goblin und heißt Gob. Er ist der liebste. Luzivers bester Freund. War bei den Elfen dabei als Luziver dort geheilt wurde… Luziver vermisst ihn… Luziver vermisst auch die anderen… “ Ihre Stimme klang sehr traurig.
Sie hatte Gob noch nicht vergessen und würde ihn sicherlich niemals vergessen.
Auch ihre anderen Freunde würde sie niemals vergessen.

“Eigentlich wollte Luziver einen anderen Freund suchen, mit Shantih und Roxas. Das andere Mädchen weiß wo er sich aufhält. Sie wollte es uns vor der Schenke sagen, also, Luziver und Shantih, Roxas war für eine Weile weg gewesen, kam aber dann dazu.
Es war schon dunkel… Dann kamen diese Männer… Bedrohten uns mit so komischen Waffen… Die hatten irgendwas in der hand wo Pfeile drin gespannt waren… Einer zielte auf Roxas, schoss aber gegen die Wand…” Fing sie dann langsam an zu erzählen.
“Luziver… Luziver klemmte sich an ein Bein von einen der Männer, der eigentlich ganz lieb war… Eigentlich… Aber Luziver ist dann schnell wieder nach hinten gekrochen… Der Mann, an dem sich Luziver kurz geklammert hatte, drückte Luziver an sich… Er sagte was zu Luziver… Ja…. Luziver sprach mit ihnen. Aber nur er redete. Er weinte… War traurig. Man sah, wie etwas sie belastete. Ein Schwur. “ Dann schwieg sie wieder.
Sagte nichts mehr. Natürlich hatte der Kuttenträger mehr zu ihr gesagt, was der Soldat sicherlich daran merkte, weil das Mädchen so plötzlich verstummte.

Dann hatte sie plötzlich ein merkwürdigen Gefühl im Bauch. Ihr wurde langsam übel. “Luziver wird schlecht…” Brachte sie hervor, löste sich von dem Soldat, dessen Name sie noch immer nicht wusste. Kniete sich in den kalten Schnee und stützte sich mit den Händen ab.
Sie hatte vorhin die Worte des Medicas nicht gehört, aber sicherlich der Soldat.
Ihr wurde so plötzlich spei übel, übergab sich aber noch nicht… Es hörte sich fast so an, als würde sie nach Luft ringen.
Ihr Herz fing an etwas schneller zu schlagen, atmete etwas schwerer, veruschte den Würgereiz zu unterdrücken.

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Shantih
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Shantih » Samstag 1. Dezember 2007, 21:35

[kommt auch durch das Loch]

Rauch. Überall Rauch und Flammen.Shantih kämpfte, um freizukommen. Sie wollte nicht sterben. Nicht jetzt, nicht hier. Nicht bevor sie Kazel gefunden hatte. Dann waren da zwei Hände, die die junge Frau erfassten und ihr die Richtung wiesen, sie stützten, sie aus der Lücke zogen, in die sie durch einen einstürzenden Dachbalken geraten war. Shantihs Augen schmerzten, der Ruß benetzte ihre Lunge und ließ sie nach Atem ringen. Die klare Luft schmerzte, als sie zusammen mit Roxas durch das Loch kletterte um gleich darauf von einem Soldaten leichtfertig auf die Arme genommen zu werden. Ihr Bein schmerzte höllisch.

"Danke." Das Wort galt Roxas, der Shantih aus der brennenden Schenke hinaufgeholfen hatte, doch es war mehr ein Krächzen als sonst etwas und wahrscheinlich hatte er es nicht gehört. Sie sah sich um, fühlte sich wie ein Kind in den kräftigen Armen des Mannes, der sie ein paar Schritte von dem brennenenden Gebäude wegtrug.

Die brennenden augen weit aufreißen sah sie sich nach einem ihrer Freunde um und entdeckte erleichtert den schwarzen Schopf von Luziver, sofort riss sie unsanft an der Schulter des Soldaten. "Bitte, bringt mich dort vorn hin." Ein Hustenanfall durchschüttelte den schlanken Körper, doch nach und nach setzte ihr der Rauch in ihrer Lunge weniger zu. Das Elend um sie war furchtbar.

"Ich bin Heilerin." Ihre Stimme klang rau und passte nicht zu ihrer Gestalt, doch es war wichtig, dass sie nachsah wo die anderen steckten. "Ich werde dort vorn gebraucht." Es kostete sie enorme Anstrengung ihre Stimme ruhig zu halten, eigentlich fülhte sich ihr Bein an als würde es die nächsten Sekunden abfallen wollen. Sie deutete auf die Stelle, wo sie Luzivers Hinterkopf entdeckt hatte. Und Roxas? "Ich muss hier helfen. Dort vorn."

Rasch wand sie sich um den riesigen Mann. Es fiel ihr schwer bei dem Anblick der Schenke nicht jeglichen Mut zu verlieren, so lichterloh züngelten die tödlichen Flammen. Gerade kletterten zwei Personen durch das selbe Loch, durch das auch sie und Roxas entflohen waren. Es waren unbekannte Gesichter.

"Luzi!", rief Shantih heiser und hoffte, dass ihre Freundin sie hören konnte.
Der Soldat lieferte Shantih neben der Freundin ab. Die junge Frau sank zusammen - der Schmerz war unerträglich.

"Gehts dir gut?", presste sie hervor.

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Elwin Fock
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Elwin Fock » Sonntag 2. Dezember 2007, 20:34

Nachdem sich der Soldat, welcher sie vor den Flammen schützen wollte, wieder von ihr abgelassen hatte, stand Elwin nun auf festem Grund und hatte die Augen geschlossen. Sie suchte ihre innere Ruhe, musste sich völlig von den hier Anwesenden, den Verletzten und deren Rufe und Schreie, dem Gewusel der Soldaten und Zivilisten, sowie den Heilern, abgrenzen. Sie versuchte sich einzig ihre magische Kraft zu fokussieren, alles andere rundherum von ihrem Geist auszuschließen. Es war beschwerlich, denn immer wieder drangen die verzweifelten Bitten und Hilferufe an ihre Ohren.

<b>Verdammt noch mal! Können die nicht alle ihre große Klappe halten!</b>, schoss es der Magierin durch den Kopf.

Schnell aber schob sie diesen Gedanken wieder beiseite. Jetzt zählte nur, dass sie die Wogen ihre magischen Kraft spüren konnte. Sie versuchte mit ihrem Geist zu erfühlen, wie sie, ähnlich dem Meer, Wellen schlug und damit bereit wäre, ihre Magie einzusetzen. Und dann endlich, als sie es geschafft hatte, den größten Teil der Umgebung aus ihrem Geist auszusperren, konnte sie das Notwendige ertasten, begann von ihr zu schöpfen und daran zu zehren. Sie formte ihr, gab ihr Luft sich selbst der Magierin gefügig zu machen und sie dann zu benutzen.

Elwin öffnete wieder ihre Augen, bekam gerade noch mit, wie weitere Opfer aus dem brennenden Gebäude gerettet und zu den bereits Verletzten gebracht wurden. Mehr konnte sie nicht auffassen, da ihre Aufmerksamkeit jetzt auf ihre Magie und das brennende Gebäude gerichtet sein musste.
Um sie herum fielen noch immer kleine weiße Schneeflocken, auch wenn diese sich aufgrund der Hitze schnell zurück in kleine Wassertröpfchen verwandelten. <b>Ideale Bedingungen für den Wasserball.</b>, dachte sie. Die Kälte spürte die Wassermagierin schon nicht mehr, was wohl auch an der mittlerweile lichterloh brennenden Schenke liegen mochte. Kleine Schweißperlen bildeten sich bereits auf ihrer Haut, dennoch lies ihre Konzentration nicht nach.

Sie begann damit die Feuchtigkeit und Wasserteilchen aus ihrer unmittelbaren Umgebung zusammen zu sammeln. Allmählich formte sich in ihren erhobenen Händen eine Kugel aus Wasser, die, je länger Elwin weiter ihre Kraft opferte, immer größer und größer wurde. Elwin murmelte ein paar unverständliche Worte, während sie immer noch weiter sammelte, bis die Kugel schließlich zweimal so groß war wie ihr eigener Kopf. Ihr Atem ging schwer und immer schneller stieß sie kleine Atemwolken aus. Den Wasserball in ihren Händen, senkte sie ihn nun vor ihren Oberkörper und brachte noch einmal alle Kraft auf die sie hatte.

„Er wird hoffentlich etwas nutzen. Solch einen großen Ball habe ich noch nie beschworen und hoffentlich wird durch das Spritzwasser das Feuer etwas im Zaum gehalten, bis weitere Opfer gerettet sind.“, flüsterte Elwin zu sich selbst, bevor sie mit einem mächtigen Satz den magischen Ball aus Flüssigkeit zu der Schenke warf. Beim Auftreffen löste sich die Spannung des Zaubers und viel, mehr als die junge Frau dachte, spitzte das viele Wasser auf die Wände, durch geschlagene Löcher in den Innenraum und vor allem auf die züngelnden Flammen. Würde es ausreichen, um etwas Zeit zu schaffen?

Entkräftet von diesem eigentlich für sie einfachen Zauber, stützte sich die Magierin auf ihren Stab und musste erst einmal ein paar mal tief Luft holen, bevor sie sich erneut für einen weiteren Zauber bereit machen konnte.

[Ich sag jetzt einfach mal, Elwin verliert aufgrund des doch schon recht mächtigen Zaubers <b>10 %</b> ihrer Lebensenergie. Wenn es mehr sein soll bitte bescheid geben <img src="http://img249.imageshack.us/img249/4458/winkrm9.gif"> ]

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Erzähler
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. Dezember 2007, 22:48

<b>@Luziver</b>

<i> "Also, ist ein Mentor gut oder böse..."</i> Der Söldner schaute Luzi an. Schüttelte dann den Kopf. „Ich glaube Menschen ganz allgemein, können gute Dinge und böse Dinge tun. Wir können beides sein. Doch eigentlich sollte einjeder wissen, was gut und was schlecht ist. Dies nennt man dann Moral… oder auch Gewissen. Ich weiss nicht wie diese Menschen davon überzeugt sein können gutes zu tun. Bei Lysanthor ich weiss es wirklich nicht!“

<i> “Luziver muss noch mal genau überlegen… Sie… Sie hatten schwarze Kutten an… Was sie sagten… Na ja…”</i>

<b>Schwarze Kutten? Wie die eines Geistlichen? Seltsam…</b> dachte er sich dabei lauschte jedoch weiter ihren Worten.

<i> “Tote? Was sind Tote?”</i> Der Mann schaute Luziver an. Sie wusste nicht was Tote waren? Bei Lysanthor! Was sollte er nun tun. Er seufzte nur und schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt, jetzt musst du zu dir schauen. Wir finden deine Freunde. Sie werden wiederkommen, ganz bestimmt.“ Versuchte er sie aufzumuntern.

<i> “Ja. Schreie die Luziver nicht hören darf. Luziver sah auch schreckliche Bilder, die Luziver nicht sehen darf… Luziver weiß nicht mehr, was genau es für Bilder waren, aber das Feuer der Schenke erinnerten Luziver an was schreckliches, was Luziver nicht mitbekam. Irgendwas mit Luzivers altem Heimatdorf. Aber mehr weiß Luziver nicht mehr… Hab es wieder vergessen…”</i> Er schaute sie an. Sie war stärker traumatisiert als er gedacht hatte, sie würde Hilfe benötigen. Professionelle Hilfe. Er seufzte erneut.

Sie unterhielten sich über die Rüstung. Das Mädchen machte ziemliche Gedankensprünge und eigentlich war er selbst sehr müde und gar nicht mehr so konzentriert um ihr wirklich folgen zu können, doch das kurze Gespräch über seine Kleidung schaffte es, ihr ein lächeln auf die Lippen zu zaubern. Er strich ihr über die Wange. „Dein Lächeln darfst du nie verlieren Kleines… hörst du? Nie. Dies ist eine Art von… Tot… wen man nicht mehr lächeln kann.“ Meinte er schliesslich und wiegte sie erneut in seinen Armen. Schaute auf ihr Bein. „Geht es oder tut es arg weh?“ Er wollte nicht, dass sie schmerzen hatte doch auch er sah ein, dass es bei den anderen um Leben oder Tod ging.

<i> „Was ist denn ein Gott? Und du hast vorhin was von einem Faldor gesagt. Ist er ein böser Mentor? Wenn nicht, was ist er denn dann? Ist er auch so was wie ein Gott oder so? Ist er böse?“</i> Er rieb sich die Augen. Schloss sie kurz. Atmete tief durch versuchte sich zu konzentrieren. Noch immer hörte er die Schreie der Menschen in seinen Ohren und nun fragte ihn dieses Mädchen was Gott und was ein Glaube war… vermutlich gerade dieses was hier nicht zugegen war. Keine Hoffnung, kein Friede, nur Feuer, Zerstörung und Tod.

„Götter sind unsere Schöpfer, sie Herrschen über die Welt, haben sie Erschaffen. Sie sind wie du und ich nur mächtiger… viel Mächtiger. Sie stehen über uns… Lsynthor ist ein gütiger Gott, der uns Beschützt… Faldor… ist ein böser Gott, ein böser Mentor. Er will das Böse über die Welt bringen… warum weiss keiner.“

Doch Luziver hörte ihm schon gar nicht mehr zu ihr Blick streifte Roxas. Sie rief lauthals nach ihm.

<i>“ Wo ist Shantih? Wo ist das andere Mädchen? Roxas!”</i> Er folgte mit seinem Blick ihrem und erblickte den Mann der gerade auf eine Trage gehievt wurde. Ihm schien es nicht gut zu gehen. Wieder nahm er sie in die Arme als sie sich von ihm losgerissen hatte und auf dem Boden zusammengekrümmt und dort bitterlich weinte. „shhht. Ganz ruhig. Man hilft ihm.“ Versuchte er sie zu beruhigen.

<i> “Diese Männer… Wenn sie wirklich so böse waren, dann hätten sie Luziver doch nicht draußen gelassen… Oder?
Aber, es wäre doch für Luziver besser gewesen da drin zu sein… Es ist schrecklich in Sicherheit zu sein, wenn die freunde in Gefahr sind…”</i> Er verstand es auch nicht, war aber insgeheim froh, dass man sie nicht den Flammen übergeben hatte. Doch wie konnten sie einem so jungen Mädchen nur so was antun?! Nein er verstand es nicht, doch es machte ihn ungemein zornig. „Wir kriegen diese Bastarde und dann werden sie es uns sagen müssen, warum sie dies alles hier taten!“ Meinte er schliesslich.

<i> “Luziver versteht nicht, wo Vyramíl ist. Er war doch auch in der Schenke.. War aber plötzlich nicht mehr da. Ob er wieder zu Hause ist? Aber es dauert doch lange bis er im Neldoreth ist…”</i> Der Söldner hatte keine Ahnung von wem sie Sprach. „Ihm geht es bestimmt gut.“ Meinte er nur.

Sie erzählte von einem Goblin. Der Söldner hörte mehr oder weniger Aufmerksam zu. <i> “Eigentlich wollte Luziver einen anderen Freund suchen, mit Shantih und Roxas. Das andere Mädchen weiß wo er sich aufhält. Sie wollte es uns vor der Schenke sagen, also, Luziver und Shantih, Roxas war für eine Weile weg gewesen, kam aber dann dazu.</i> Da wurde es durchaus wieder interessant. Er bezweifelte dass alle ihre Freunde das Glück gehabt hatten das Feuer zu überlegen. Diese Gewissheit die sich da anbahnte lag ihm schwer auf dem Magen aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

<i> Es war schon dunkel… Dann kamen diese Männer… Bedrohten uns mit so komischen Waffen… Die hatten irgendwas in der hand wo Pfeile drin gespannt waren… Einer zielte auf Roxas, schoss aber gegen die Wand…”</i> Er schaute sie an. Runzelte die Stirn. <b>Kuttenmänner mit Armbrüsten? Wahrlich seltsam!</b> Diese Beschreiung wollte einfach nicht zusammenpassen.

<i> “Luziver… Luziver klemmte sich an ein Bein von einen der Männer, der eigentlich ganz lieb war… Eigentlich… Aber Luziver ist dann schnell wieder nach hinten gekrochen… Der Mann, an dem sich Luziver kurz geklammert hatte, drückte Luziver an sich… Er sagte was zu Luziver… Ja…. Luziver sprach mit ihnen. Aber nur er redete. Er weinte… War traurig. Man sah, wie etwas sie belastete. Ein Schwur. “</i> „Er hat geweint? Wegen dir? Oder wegen dem Feuer?“ Er verstand nicht wirklich. „Ein Schwur? Hat er mehr darüber gesagt?“ Wollte er wissen, dies alles konnte wichtig sein.

<i> “Luziver wird schlecht…”</i> Der Söldner riss seine Augen auf. Dies war kein gutes Zeichen. „Ich brauche einen Sanitäter hier! Schnell!“ Brüllte er in die Menge. Kniete sich neben Luziver in den Schnee und strich ihr über den Rücken.

Schnell eilte einer der Sanitäter heran und blickte auf das Mädchen hinab. „Sie hat eine Rauchvergiftung… schnell wir müssen sie ins Hospital transportieren! Offensichtlich hat der Trank nicht geholfen!“ Meinte er hastig.

Gerade als der Sanitäter sich von ihr Abwandte um eine Trage zu organisieren gesellte sich Niniane zu ihnen. Ihre Blicke kreuzten sich für einen kurzen Moment.

Da erschien ebenfalls ein kräftiger Söldner mit einer bekannten jungen Frau in den Armen. Shantih. Das Wiedersehen war nur kurz… aber dennoch vermutlich über alle Masse beruhigend. Sie hatten überlebt. Alle drei hatten sie überlebt…

<b>@Niniane</b>

Das junge Mädchen fiel in dem ganzen Tummult der vor der Schenke herrschte kaum auf. Jeder der irgendwie laufen konnte wurde nur wenig beachtet, zu sehr war man damit beschäftigt die Bewusstlosen zu evakuieren und die Feuer zu löschen. Einige aufgeschreckte Bürger waren zu Hilfe geeilt und hatten eine Löschkette gebildet wo nun immer wieder volle Eimer von Hand zu Hand gereicht wurden um das Feuer zu löschen. Auch eine Pumpkutsche hatte den Brandherd erreicht und man begann dadurch mit dem Löschen des Feuers. Drei Söldner mussten das komplizierte Gerät bedienen. Doch es war weit effektiver als die kleinen Eimer.

Sie kämpfte sich durch die Menge wurde dabei mehrfach von irgend einem heraneilenden Söldner angerempelt, ja einmal gar fast umgeworfen. Doch da erblickte sie Luziver, die bei einem Söldner sass und sich gerade von ihm löste und sich auf den Boden kniete. Sie sah nicht gut aus. Leichenblass. Ein Sanitäter eilte gerade von ihr weg und kurze Zeit später kam er mit einer Trage wieder, kniete sich genau zwischen Luziver und Niniane so dass sich die beiden nur kurz hatten sehen können. Der Mann schien überhaupt nicht mehr auf die Umgebung zu achten.

Gerade als die Sicht auf Luziver versperrt wurde tat sich neben ihr eine Neue auf. Ein kräftiger Söldner trug gerade Shantih herbei. Sie schien ebenfalls schwer verletzt – jedoch noch am Leben zu sein. Ihr Schuh war sichtbar eingedrückt und blut rann übers Leder und tropfte in den frischen Schnee. Es sah ganz und gar nicht gut aus. Der Söldner legte die Frau ab und so konnten sich die Beiden anschauen. Der Soldat versprach Shantih Hilfe zu organisieren. Dann blickte er Niniane an. „Seid ihr verletzt?“ Fragte er schliesslich als er sah wie das Mädchen hustete…

<b>@Shantih</b>
Unsäglicher Schmerz durchzuckte sie als der Schrank auf ihren Fuss knallte und ihn darunter begrub. Das Gewicht war zu gross für Shantihs Knochen und sie konnte spüren wie er beim Aufprall zerbarst. Es wurde schummrig um ihre Augen und sie bekam alles nur noch schemenhaft mit. Der Schmerz betäubte allmählich ihre Sinne und sie bekam nur noch Bruchstückhaft mit wie Roxas sie befreite und rausschleifte. Draussen angekommen wehte ihr der kühle Nachtwind entgegen und von der Hitze ging es gleich in bittere Kälte. Sie spürte die Feuchtigkeit in ihrem Stiefel. Der Fuss musste bluten. Als Heilerin konnte sie sich denken, dass sie einen offenen Bruch haben musste. Den Schuh würde man nicht einfach so entfernen können. Roxas wurde gepackt und auch sie selbst wurde von einem kräftigen Söldner angehoben der sie eiligst vom Haus wegtrug. „Haltet durch!“ Meinte er angestrengt und trug sie durch den Schnee. Eine rote Blutspur nachziehend ausgehend von ihrem Schuh.

Plötzlich riss sie unangenehm an seiner Schulter und bedeutete ihm sie zu ihren Freunden zu bringen. Er nickte nur und änderte seine Marschrichtung.

<i> "Ich bin Heilerin."</i> „Ihr seid schwer Verletzt!“ Gab der Söldner zur Antwort. Wie konnte die Frau jetzt nur an andere denken wo sie selbst doch nur knapp dem Tode entronnen war und sich sehr schwere Verletzungen zugezogen hatte?
<i> "Ich werde dort vorn gebraucht."</i> Der Söldner vermutete, dass die Heilerin unter Schock stand und so ihren Schmerz gar nicht richtig spürte. „Ihr braucht selbst Hilfe!“ Beharrte er schliesslich. Sie würde ja nicht mal gehen können!

<i>“ Ich muss hier helfen. Dort vorn“</i> Es war nicht leicht für den Wachmann die Frau zu tragen wenn sie sich immer wieder so in seinen Armen wand. „Bitte, haltet euch ruhig!“ Keuchte er angestrengt und lieferte sie schliesslich bei Luziver und Niniane ab. Legte sie in den Schnee. „Ich hole Hilfe! Ihr bleibt hier!“ Er war selbst ganz ausser Atem. Wenigstens brauchte er nicht lange zu suchen, denn ein Sanitäter kümmerte sich gerade um Luziver…

<b>@Luziver, Shantih und Niniane</b>

… da waren sie also wieder vereint. Sie alle lebten. Waren doch zum Teil schwer verletzt. Der Sanitäter hatte sich weitere Hilfe geholt und nun war es ein Medicus der sich an Shantih wandte, ihre Verletzung war zu komplex als dass sie der Sanitäter hätte behandeln können. Er schaute sich den Schuh an und drückte vorsichtig daran herum was Shantih unglaubliche Schmerzen bescherte. Der Arzt schüttelte den Kopf. „Ihr müsst sofort in die Reichsklinik, dass muss man Operieren!“ Meinte er schliesslich und bedeutete seinem Kameraden sie ebenfalls auf eine Bahre zu laden.

Erst aber kümmerte man sich noch um Luziver. Man gab ihr eine Nierenschale, falls sie sich wahrlich erbrechen musste und dann drückte man ihr einen Becher in die Hand und half ihr den Inhalt zu schlucken. Es war eine Mischung aus Salz, Öl und warmen Wasser. Ziemlich eklig doch es sollte auch nicht anderes tun als das Erbrechen zu provozieren. Der Russ musste raus. Egal wie. Man hielt ihr die Schale hin und wartete ab. Denn sie konnten es sich nicht leisten, dass sie sich auf der Trage erbrach, dies wäre viel zu gefährlich.

Der Medicus kramte inzwischen in seiner Tasche herum und gab Shantih eine Pastille. „Das ist ein Schmerzmittel. Nehmt es! Ihr braucht es!“ Meinte er schliesslich. „Ihr werdet Blut brauchen…“ Er schaute sich um. Erblickte Niniane. „Ihr müsst mitkommen zum Aderlassen!“ Er hatte keine Zeit lange nach einem freiwilligen Spender zu suchen und die Soldaten konnte er nicht entbehren, die mussten hier helfen.

„Kommt helft mir.“ Meinte der Medicus weiter, nur der Söldner welcher Luziver gehalten hatte blieb bei ihr und hielt die Schale. Der andere Half dem Medicus Shantih auf eine Trage zu heben. „Kommt mit!“ Rief der Arzt Niniane zu als sie Shantih mithilfe der Trage anhoben und zu der Rettungskutsche trugen, wo bereits Roxas mit etwa vier anderen Verletzten lag. Luziver würde wohl bald folgen.

<i>Ihr könnt hier noch einen Post setzen, dann weiter für euch in der Reichsklinik – entsprechender Post folgt noch. Shantih verliert aufgrund der Verletzung 25% ihrer Lebensenergie</i>

<b>@Elwin</b>

Die Wassermagierin konzentrierte sich – irgendwie gelang ihr dies auch trotz aller Schreie und dem unglaublichen Tumult in welchem sie sich befand. Dabei hatte sie doch eigentlich nur etwas trinken wollen. In letzter Zeit wurde sie ungewollt immer wieder in grössere und schreckliche Ereignisse verstrickt. Die meisten Menschen ignorierten sie waren zu sehr mit sich selbst oder den Verwundeten beschäftigt. Erst als sie es schaffte den Wasserball zu beschwören blieben einige stehen und schauten ihr zu. „Bei Lysanthor eine Wassermagierin! Ja, sie löscht uns das Feuer! Schnell Männer, helft den Verwundeten, wir kriegen sie hier raus! WIR SIND SCHLIESSLICH PELGARER!“ Keuchte einer der Söldner laut in die Menge. Elwin hätte es wohl kaum für möglich gehalten, doch allein ihre Anwesenheit… sorgte dafür, dass die erschöpften und teilweise resignierten Mannen neuen Mut schöpften.
„Jawohl!“ Brüllten die anderen Mannen und der unterschied war deutlich zu erkennen, sie rafften sich ein erneutes Mal auf und gingen zügiger an die Arbeit. Kämpften um jeden einzelnen Verwundeten und gaben nicht auf. Nicht mehr.

Elwin schleuderte den Wasserball auf die Schenke, es zischte und ein kleiner Teil der Flammen erloschen. Das bestehende Feuer vermochte es nicht, die nassen verbrannten Holzdielen erneut zu erzünden.

Doch es würden weitere Löschbemühungen vonnöten sein um dem Feuer gänzlich Herr zu werden. Die Söldner sahen wie sie sich an ihrem Stab festhalten musste und feuerten sie an. „Ihr schafft das Magierin!“ Auch die Löschkette begann schneller Wasser heranzubringen.

Not verband und machte aus Menschen die sich gegenseitig Fremd waren, eine Einheit und Elwin, war im Moment gerade ihr Hoffnungsträger.

<b>@Miriel</b>
Die Schreie in der Schenke verstummten allmählich. Weil viele hatten Evakuiert werden können… und andere… verstorben waren. Oder von den Trümmern begraben. Wie Miriel, deren Hand noch immer aus den Gesteinsbrocken ragte und sich nicht rührte. Noch war sie Warm… doch für wie lange noch?

Sie konnte die Menschen draussen rufen hören. Tief ihre schwärze hinein erreichten sie die Stimmen, klangen verzerrt, jedoch hoffnungsvoll und irgendwie beruhigend. Sie lockten sie aus der Bewusstlosigkeit hinaus… und mit dem ersten Augenschlag. Kam auch der Schmerz zurück. Ihre Wange schmerze, ihre Schulter, ihre Rippen, ihr Becken, ihr Oberschenke, beide Beine. Sie blutete. Konnte aber nicht sagen aus welcher dieser unzähligen Verletzungen es stammte. Sie konnte sich kaum rühren und atmete hauptsächlich Dreck und Staub, sowie Russ.

Und während draussen die Hoffnung stieg, schwand sie bei ihr mit jeder Minute die verstrich, und ihr Herz schwerer schlagen liess.

Nur ihre Hand, war in Freiheit. Lag auf dem Schnee und kühlte dadurch langsam aus. Wie auch ihr Lebenshauch. Doch noch trotzte sie. Noch lebte sie.

Noch kämpfte sie und etwa zehn Meter von ihr entfernt, stand Elwin und konzentrierte sich aufs Neue.
Zuletzt geändert von Erzähler am Sonntag 2. Dezember 2007, 22:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Miriel Lefay
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Miriel Lefay » Montag 3. Dezember 2007, 22:56

Noch einmal erwachte Miriel aus ihrer Bewusstlosigkeit. Die Stimmen außerhalb der eingestürzten Schenke drangen tief in ihr Bewusstsein und brachten es noch einmal an die Oberfläche zurück. Doch was sollte, was konnte sie noch tun? Draußen, keine 15 Schritte von dem Trümmerhaufen entfernt, sah sie undeutlich ein paar Füße, die zu einem der Helfer gehören mussten. 15 Schritte bis zu ihrer Rettung und doch für Miriel unendlich weit entfernt.

Gepeinigt von Schmerzen stöhnte sie auf, überlegte fieberhaft, wie sie sich bemerkbar machen könnte, griff in einer letzten verzweifelten Geste fest um ihren Kristall und hörte auf einmal die Stimme ihres Kristallwächters wispern. Sie verstand nicht was er ihr zuwisperte, spürte dafür die Kraft, die von dem Kristall ausging, wie die Magie in sie strömte und ihr ein letztes Mal Energie für einen Zauber lieferte.
Mit aller Kraft die ihr der Kristall spendete erschuf sie einen kleinen Sandwirbel unmittelbar neben den Füßen, die sie sehen konnte (<b>(Elwin)</b> und ließ ihn langsam auf ihren sichtbaren Arm hin rotieren. Direkt neben ihrer Hand brach der Erdwirbel zusammen und bildete einen kleinen Haufen aus Dreck und kleinen Steinen.

Doch nun verließen sie endgültig ihre Kräfte und sie versank erneut in tiefe Bewusstlosigkeit.
Und auf einmal sah sie Bilder. Ihr Leben zog an ihr vorüber, das Haus ihrer Familie im Eldoras, wo sie ihre Kindheit verbrachte, mit ihrer Großmutter Tränke gebraut hatte, mit ihrer Mutter ihre Magie schulte, ihre Lehrzeit in Pelgar, Andunie, wo sie lange Zeit als Töpferin gelebt hatte, Kri’il, der erste Mann in den sie sich verliebt hatte, das Fischerdorf und Faldors Schergen, der Sieg über Faldor, der Kerker, der Hohe Rat und dann auf einmal war es vorbei.
Keine Bilder, keine Schmerzen mehr, nur noch ein alles überstrahlendes helles Licht, aus dem eine Gestalt hervor trat.
Miriel ahnte wer da auf sie zu kam und doch hatte sie keine Angst vor ihm. Eine wohltuende Ruhe breitete sich in ihr aus, als er vor ihr Stand. Nun, da sie wusste, dass es bald vorbei sein würde, breitete sich ein zufriedenes Lächeln in ihrem Gesicht aus. Sie hatte ihr Leben gelebt, hatte Dinge gesehen, die nicht vielen vergönnt waren, nein, sie bereute nichts und wenn ihre Zeit nun vorüber sein sollte, so würde sie mit Anstand und Würde abtreten.
Zuletzt geändert von Miriel Lefay am Dienstag 4. Dezember 2007, 09:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Elwin Fock
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Elwin Fock » Donnerstag 6. Dezember 2007, 07:40

Nachdem Elwin ihren ersten Zauber gewirkt hatte, stützte sie sich auf ihren Magierstab und holte ein paar Mal tief Luft. Dabei blickte sie sich um und musste feststellen, dass die Männer und Soldaten, welche zuvor noch etwas entmutigt ausgesehen hatten, nun wieder mit neuer Kraft und neuem Elan an die Sache gingen. Lag dies an ihr? Hatten die Helfer durch ihre bloße Anwesenheit neuen Mut geschöpft? Es sah ganz danach aus. Plötzlich drangen aus dem neu aufschwellenden Lärmpegel ein paar Worte deutlich zu ihr herüber. <i>“Ihr schafft das Magierin!“</i>, riefen ihr die Söldner anfeuernd zu. Sie nickte ihnen zu und raffte sich wieder auf.

<b>Das ist unglaublich. Ich kenne diese Leute überhaupt nicht und sie mich nicht, aber dennoch rufen sie mir so etwas zu. Das ist wahrlich unglaublich, aber es spornt mich an.</b>

Sie stellte sich erneut mit festem Stand hin und schloss ihre Augen. Sie versuchte sich wieder zu konzentrieren, die Wellen der magischen Kraft zu spüren, wie sie, ähnlich dem Meer, auf und ab wallten. Elwin verbannte noch einmal sämtliche Gedanken aus ihrem Geist und versuchte auch die Geräusche, die ganze Hektik, die Rufe der Verletzten – einfach alles – aus ihrer Konzentration zu vertreiben. Und dann spürte sie es wieder, die Kraft, welche in ihr aufwallte, aus der sie zehren konnte, um einen weiteren Wasserball herauf zu beschwören. Sie breitete erneut ihre Hände in der Luft aus und zog die kleinen Wasserteilchen aus der Luft zu sich herbei, wollte sie sammeln und zusammenführen. Doch dann war da plötzlich etwas anderes.

<b>Was bei Ventha? Was ist das?</b>, schoss es der Wassermagierin durch den Kopf.

Unmittelbar in ihrer Nähe war eine andere Magie entfacht worden. Sie drang in den Fluss der magischen Kraft von Elwin hinein, sodass sie es bemerkt hatte und sofort lies sie ihren Zauber fallen. Sie brach ihn ab, senkte die Arme und öffnete ihre Augen. Ein kleiner Staubwirbel direkt bei ihren Füßen wandte und drehte sich und glitt hinüber zu einem Schutthaufen. Irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas war anders als zuvor. Sie schaute sich um, folgte mit ihren Augen dem kleinen Tornado, ignorierte die Blicke der Anwesenden, achtete nicht auf die Rufe, welche zu ihr herüber drangen und sie fragten, warum sie den Zauber nicht zu Ende gebracht hatte.

Die Augen der Wassermagierin huschten hin und her, suchten alles vor ihr ab. Der kleine Wirbel war verschwunden. Die Flammen, welche immer weiter an dem Holz der Schenke züngelten, die bereits verbrannten Balken, ihre gelöschten Stellen und dann erblickte sie etwas. Eine Hand ragte aus einem Trümmerhaufen empor. Elwin lies ihren Magierstab fallen und schritt mit schnellen Schritten auf den verschütteten Menschen zu. Sie bückte sich, ging in die Hocke und strich mit ihrer Hand über jene, welche aus den Trümmern heraus ragte. Die Hand war kalt, dennoch konnte sie etwas Lebendes in ihr spüren. Sie wusste nicht woher, aber ihr Instinkt sagte der jungen Magierin, dass hier noch etwas getan werden konnte.

„Hallo?“, rief sie und packte nun die Hand. „Hört Ihr mich? Hört! Ich bin hier, es wird Euch Hilfe zu teil! Haltet durch! Hört Ihr? Nicht aufgeben, haltet durch!“

Dann drehte sich Elwin um, direkt zu den Männern, Soldaten und Söldnern, die noch immer beschäftigt mit den Löscharbeiten und der Erstversorgung der Verletzten waren. Die Hand lies die Wassermagierin nicht los und dann erhob sie ihre Stimme zu einer wahrlich lauten Ruf: „MÄNNER! Hier liegt noch jemand! Verschüttet! Kommt her und helft! Das Opfer könnte noch am Leben sein! SCHNELL!“

Es knackte bedrohlich in dem brennenden Gebäude und sicherlich würde bald jede Hilfe zu spät kommen. Es sah sicherlich nicht gut aus, aber es musste wenigstens ein Versuch gestartet werden, der verschütteten Person zu helfen.

„MACHT SCHON! GLOTZT NICHT UND KOMMT HER!“, rief Elwin erneut, diesmal gereizter, dann wandte sie sich wieder an die Gestallt unter den Trümmern.

„Gebt nicht auf!“, redete sie weiter auf den Menschen ein. „Versucht durchzuhalten und nicht in Faldors Reich einzutreten! Hört Ihr? Bleibt am Leben! Hilfe ist bereits unterwegs!“
Zuletzt geändert von Elwin Fock am Donnerstag 6. Dezember 2007, 07:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von fremde Frau » Freitag 7. Dezember 2007, 13:47

Schwer wogen die Gesteinsbrocken auf ihrem Körper und drückten ihren Rücken auf den kalten Boden. Weit über ihr zischte es und ein paar Wassertropfen rannen bis zu ihrer Wange nieder. Benetzten ihre Haut und schienen jene Tränen die sie nicht vergoss zu ersetzen.

Der Erdwirbel brach zusammen, es blieb ein kleiner Haufen Dreck mit kleinen Steinchen. Ob Dreck… gesehen wurde?

Miriel sank in eine tiefe Bewusstlosigkeit, ihr zerschlagener Körper forderte seinen Tribut. Der Schmerz – wäre sonst unerträglich geworden. Dunkelheit umhüllte sie und schloss sie ihn seine düstere Decke. Gab sie nicht mehr frei. Bilder erschienen vor ihrem Inneren Augen. Ihr Leben zog an ihr Vorbei und dann… plötzlich ein gleissendes Licht wie ein Tunnel der sich vor ihr auftat, erhellte ihre Sinne. So grell und doch so wunderschön – wie es nicht einmal die Sonne sein konnte.

Sie hörte das Schwenken eines Gefässes und leichte Schritte. Eine Gestalt erschien im Licht – selbst so weiss und rein nur eine feine – schlanke Silhouette war allmählich erkennbar. Die Gestalt kam näher. Das schwenkende Geräusch wurde lauter.

Blondes Haar, weisse Haut, weisse Kleider… eine Laterne in der Hand tragend – darin eingeschlossen ein flackerndes grelles Licht. Es war jenes Licht gewesen, welches den Raum – diese Unendlichkeit welche Miriel umgab erhellt hatte. Hinter der Lampe herrschte die Dunkelheit. Es war nicht die Gestalt eines Mannes welche ihr da begegnete, sondern jene einer wunderschönen Frau. Jung... Vital... Freundlich.

<img src="http://img389.imageshack.us/img389/983/lifeay7.jpg">

Sie lächelte als sie vor Miriel hintrat. „Steh auf Miriel.“ Hauchte ihre wunderschöne wohlklingende Stimme ihr zu… und Miriel stand auf - ihr Geist – ihre Seele. Sie konnte dem Wesen in die Augen schauen – die ebenfalls nur aus purer Reinheit bestanden. In ihnen floss Leben… sie <i>waren</i> Leben.

Die Frau lächelte. „Du hast wohl meinen Bruder erwartet Miriel.“ Die Gestalt seufzte. „Immer erwarten sie ihn in Zeiten wie diesen. Doch Bruder Tod kann warten Miriel… ich nicht. Ich kann es dir nur einmal schenken und möchte nicht, dass mein Geschenk an dich zu früh verwelkt. Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du hast noch wichtige Aufgaben vor dir, welche du zu erfüllen hast.“

Sie kam näher. Strich ihr über die Wange. Leben berührte sie. Sie küsste sie auf die Stirn. Leben segnete sie. „Die Welt braucht dich noch… und du… noch die Welt.“ Flüsterte Leben und schloss Miriel die Augen. Führte sie zurück zu Boden. Legte sie hin – in ihren Körper. „Du wirst lernen… und du wirst lehren. Dein Element… die Erde… braucht dich.“

Das Licht schwand. Die Schwärze kehrte erneut ein. Ihr Herz – es schlug weiter. Etwas stärker als zuvor.


<b>@Elwin</b>

Die junge Wassermagierin stützte sich schon leicht erschöpft auf ihren Stab, als Rufe laut wurden. Ringsum regten sich Soldaten und Helfer, die schon fast die Hoffnung aufgegeben hatten. Für sie war Elwin der Silberstreif am Horizont. Durch ihren Ehrgeiz und ihre Magie weckte sie neuen Tatendrang in den Herzen dieser Menschen. Auch Hauptmann Zitter, der ganz in ihrer Nähe stand, ließ sich von dem neu gewonnenen Willen mitreißen.

Doch wo die Soldaten und Sanitäter, die Heiler und freiwilligen Helfer den Flüchtenden aus der Schenke unterstützend unter die Arme griffen, da leistete Zitter einer Frau Beistand, die nun noch einmal alle ihre Reserven sammeln musste. Er legte Elwin Fock die Hand auf die Schulter, drückte diese und sprach ihr immer wieder aufmunternde wie mutmachende Worte zu. "Konzentriert Euch nur noch einmal. Ihr könnt das Feuer löschen. Ihr habt bereits bewiesen, wie gut Ihr seid. Noch einmal und die Schenke ist gerettet."

Elwins Konzentration erreichte einen neuen Höhepunkt. Sie schaltete ihre Umgebung aus, vielleicht hörte sie nicht einmal mehr den andunischen Hauptmann. All ihre Sinne legten sich in den Magiestrom, der auch ihren Körper einfasste. Dieser Fluss, der ganz Celcia einnahm. Manche vermochten, die Ströme im eigenen Körper zu lenken und die arkane Macht zu wirken. Diese nannte man Magier und je nach Element, je nach geistiger Kraft offenbarte sich die Magie anders. Bei Elwin war es das Wasser, welches sie leitete und lenkte.

Gerade sammelten sich Tröpfchen um ihre Hände, würden sich zu einem riesigen Wasserball zusammenfinden, um das noch immer lodernde Feuer der Schenke zu löschen. Sie hatte schon einiges erreicht, aber das <i>Pony</i> stand weiterhin in Flammen.
Doch dann brach ihr Zauber. Hauptmann Zitter schaute ungläubig. Die anderen Umstehenden bemerkten es nicht. Sie alle erwarteten zwar, dass bald ein gigantischer Wasserball von Seiten der Magierin zu Hilfe käme, doch wusste keiner, wann das der Zeitpunkt wäre. Nur Zitter hatte gesehen, wie die Tröpfchen um Elwins Finger auseinander geglitten waren und sich wieder in der Umgebung als dünner Nebel verteilt hatten. "Aber was zum –", brachte er noch hervor.

Elwin hörte ihn nicht, reagierte jedenfalls nicht auf den Hauptmann. Sie war auf die Erdmagie aufmerksam geworden, welche Miriel unter all dem Schutt noch hatte heraufbeschwören können. Diese machte derweil Bekanntschaft mit einer anderen Gestalt, welche für die meisten wohl ewig unsichtbar bleiben würde.
Auch für Elwin, doch hatte sie den kleinen Staubwirbel entdeckt, ebenso wie die Hand, welche aus dem großen Berg an Schutt und gebrochenen Balken heraus lugte.
Sofort berührte Elwin die Hand, fühlte das schwache aber stetige Pulsieren des Lebens darin und rief nach dem Eigentümer des Körperteils. Allein würde sie die Person niemals aus dem Schutt heraus holen können. Sie brauchte Hilfe.

Sofort wandte sie sich an die Umstehenden. Allen voran war Zitter, der ihr gefolgt war und bereits Löschmänner von ihrer Arbeit abhielt, um Elwin zu helfen.
Einige schauten irritiert, aber andere reagierten schnell. Eilig war man bei der Wassermagierin und schob Steine und eingestürzte Balken beiseite. Langsam legte man die Verschüttete frei, doch noch war nicht viel mehr als ihr Arm zu sehen.

Hauptmann Zitter wandte sich wieder an die Wassermagierin. "Man hilft diesem Verschütteten. Doch Ihr müsst auch helfen. Wir brauchen Eure Magie."
In jenem Moment rannte ein Mann zu ihnen herüber. Er kam von der Rückseite der Schenke, wo die Wirtin und einige Gäste sich soeben hatten retten können und nun um die Pferde im Stall kämpften. Doch der Bote kam mit schlechten Nachrichten. Er berichtete jedem Söldner davon, jedoch relativ leise. Die Verletzten durften nichts davon mitbekommen, sonst würde eine Panik ausbrechen. "Herr Soldat, im Keller. Die Wirtin meldete Wein und Waltran im Keller. Wenn das Feuer die Fässer erreicht, sollten sich ringsum keine Menschen mehr aufhalten. Wir müssen alle evakuieren."
Zitter schaute Elwin eindringlich an. "Rettet Euch oder löscht das Feuer. Wenn die Schenke explodiert, sind wir alle dem Untergang geweiht." Er selbst schnappte sich einen Eimer. Dieser Mann, dieser Diener für Gerechtigkeit, würde nicht weglaufen und wenn er hier sein Ende fände.
Zuletzt geändert von fremde Frau am Samstag 8. Dezember 2007, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Elwin Fock » Montag 10. Dezember 2007, 07:47

Noch während sich Elwin neben dem bereits freigelegten Arm in der Hocke befand und diesen festhielt, hoffte sie inständig, dass demjenigen noch rechtzeitig geholfen werden konnte. Der Hauptmann aus Andunie hatte bereits einige der Wasserträger von ihrer Arbeit abgezogen und auf die Rettung der verschütteten Person angesetzt. Ständig liefen diese Leute an Elwin vorüber, hatten teils viele kleine oder wenige große Steinbrocken in der Hand. Die Helfer arbeiteten in der Tat unermüdlich.

<i>“Man hilft diesem Verschütteten.“</i>, wandte sich nun Hauptmann Zitter an sie. <i>Doch Ihr müsst auch helfen. Wir brauchen Eure Magie.“</i>

Zunächst registrierte die junge Wassermagierin nicht, dass sie mit diesen Worten gemeint war. Doch dann stand sie auf und drehte sich zu dem Mann um. Ihre Augen waren voller Entschlossenheit. Sie wusste selbst nicht warum, eigentlich ging sie die ganze Sache ja nicht viel an. Früher hätte sie gedacht – soll doch die Schenke abfackeln, was kümmert mich das alles. Doch im Laufe der Zeit, seit sie aus ihrem Dorf auf Reisen gegangen war, hatte sie viel erlebt, hatte geholfen die ganze Welt zu retten und für ihre Verhältnisse viele verschiedene Menschen kennen gelernt – unter anderem auch den Hauptmann, der sie eben angesprochen hatte. Während sie so in die hoffnungsvollen Augen der Helfer, Söldner und Sanitäter schaute wurde ihr eines bewusst. Sie hatte diese Hoffnung ausgelöst, sie und ihre Fähigkeit das Wasser kontrollieren zu können. Sie hatte diesen Menschen neuen Mut gebracht und jetzt war es an der Zeit weiter zu machen.

„Ihr habt völlig Recht, Hauptmann Zitter. Ich werde alles geben, was ich nur kann. Diese Menschen zählen auf mich.“, wandte sie sich nun an den andunieschen Mann und fügte noch etwas kleinlaut und eher flüsternd hinzu: „Und danke für Eure aufmunternden und mutmachenden Worte vorhin. Sie haben wahrlich geholfen. Danke.“

Der Hauptmann hatte allerdings keinerlei Gelegenheit darauf etwas zu erwidern, denn genau in diesem Augenblick erschien ein Fremder bei ihnen. Es war ein Bote, er sah sehr gehetzt aus und hatte einen ernsten Gesichtsausdruck. Etwas stimmte nicht und dieser Mann würde gleich erläutern, welche schlechten Neuigkeiten er brachte. Er kam, nachdem er den meisten Söldnern schon die Nachricht leise überbracht hatte, bei ihnen an und begann sogleich zu berichten: <i>“Herr Soldat, im Keller. Die Wirtin meldet Wein und Waltran im Keller. Wenn das Feuer die Fässer erreicht, sollten sich ringsum keine Menschen mehr aufhalten. Wir müssen alle evakuieren.“</i>

Dies war also die Hiobsbotschaft. Alkohol im Keller des brennenden Gebäudes. <b>Verdammt! Ausgerechnet auch noch so etwas! Was nun?</b>, schoss es der Magierin durch den Kopf, aber Zitter hatte sich bereits erneut an sie gewandt. Eindringlich schaute er sie an und gab ihr zwei Möglichkeiten zur Wahl. Sie solle fliehen oder aber das Feuer löschen. Sollte die Schenke explodieren, wären sie alle hier dem Untergang geweiht. Sie erwiderte seinen Blick, noch immer mit der Entschlossenheit in ihren Augen, auch wenn es durch etwas Furcht schwerer zu erkennen war. Elwin sah, wie sich Hauptmann Zitter einen Eimer schnappte und sich weiter versuchte die Flammen zu bekämpfen.

<b>Er bleibt also. Ich könnte fliehen, mich in Sicherheit bringen… Aber ich habe ihm mein Wort gegeben. Wie… wie sieht es denn aus, wenn ich jetzt kneife! Ich werde tun was ich kann!</b>

Fast augenblicklich wandte sich die Wassermagierin wieder dem brennenden Gebäude zu und versuchte sich erneut zu konzentrieren, den magischen Fluss mit ihrem Geiste zu erreichen, der sich durch ganz Celcia zog. Daraus zu schöpfen und etwas der magischen Kraft nehmen zu können um einen Zauber zu wirken. Sie schaffte es, gestärkt durch den Mut und die Taten des Hauptmannes, die Umgebung völlig auszublenden. Ja, selbst die verschüttete Person verschwand gänzlich aus ihren Gedanken. Einzig der Fluss der magischen Kraft zählte jetzt und sie konnte ihn spüren, konnte ihn mit ihrem Geiste erreichen und aus ihm schöpfen. Er kam zu ihr, füllte ihren Körper, lies sich von ihr lenken. Elwin sammelte erneut die Wasserteilchen aus der Umgebung, sammelte sie aus dem Schnee, der zu Boden rieselte, aus dem leichten Regen, in den sich der Schnee in der Nähe der Schenke verwandelte und aus dem Nebel, dem Rauch, eben aus allem, wo nur Wasser vorhanden war.

Die Kleinen Teilchen fügten sich bei ihren Händen zusammen, ergaben mit der Zeit kleine Tröpfchen und formten sich schließlich zu einem Wasserball, der immer weiter anwuchs, bis er schlussendlich eine Größe erreicht hatte, die Elwin noch niemals in ihrem Leben heraufbeschworen hatte. Sie hatte immer wieder mit ihrem Geiste neue magische Energie aus dem Strom gezogen, hatte darum gebeten für diesen guten Zweck soviel Magie in sich aufzunehmen, dass sie die Menschen hier retten konnte. Der Ball hatte mittlerweile die Größe ihres Körper erreicht und mit aller Kraft, welche die Wassermagierin noch aufbringen konnte schickte sie den gewaltigen Ball aus gesammeltem Wasser auf seine Reise zu dem brennenden Gebäude. Er traf sein Ziel, doch das Ergebnis bekam sie kaum noch mit. Sie war völlig entkräftet, spürte regelrecht, wie ihre eigene Lebenskraft bei diesem Zauber aufgesogen wurde, wie es ihren Körper verließ.

Elwin Fock sackte auf der Stelle, wo sie eben diesen wahrlich für ihren Stand beeindruckenden Zauber gewirkt hatte zu Boden. Kurz stützte sie sich noch auf ihren Stab, wage einen letzten Blick auf den Hauptmann, welcher ebenfalls aus Andunie kam und dann verschwamm alles vor ihren Augen, es wurde alles schwarz.

[Elwin verliert aufgrund des Zaubers <b>25%</b> ihrer Lebensenergie und besitzt noch <b>45%</b>]

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Miriel Lefay
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Miriel Lefay » Montag 10. Dezember 2007, 23:18

Die Gestalt trat langsam auf Miriel zu und ihr wurde nun doch mulmig zumute. Ein Schritt, ein weiterer ... und noch einer und ... das war nicht der, den sie zu sehen erwartete. Eine wunderschöne junge Frau stand vor ihr, wo sie einen alten knochigen Sensenmann erwartet hatte. Sie war rein wie das helle Sonnenlicht, kraftvoll wie das pulsierende Leben selbst. Sie forderte Miriel auf aufzustehen und sie leistete der Aufforderung Folge.
[k]„Du hast wohl meinen Bruder erwartet Miriel.“[/k] Oh ja, sie hatte ... Ihr Bruder? Wie konnte solch ein hässlicher, knochiger Kerl so eine schöne, liebreizende Frau zur Schwester...?
Und dann traf sie die Erkenntnis, ... die Schwester des Todes! Leben, Leben und Tod. Beides gehört zusammen. Die junge Frau kam näher, strich Miriel über die Wange und sofort spürte sie, wie sie das Leben durchpulste. Dabei meinte sie, dass ihre Zeit noch nicht gekommen wäre, dass sie noch wichtige Aufgaben zu erfüllen hätte. Dass die Welt sie und sie die Welt noch brauchen würde.
<b>Aufgaben? Was denn für Aufgaben? Kennt sie vielleicht die ... natürlich kennt sie die Zukunft. Sie ist das Leben, der Anfang und er das Ende.</b>

Miriel wollte sie fragen, was das für Aufgaben wären, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Erst als sie ihr die Augen wieder schloss, sie auf den Boden legte und langsam entschwand, rief sie ihr hinterher: „Wartet, was für Aufgaben meint ihr?“ Doch die Frau ging einfach so wie sie aufgetaucht war davon, wortlos, lautlos und Miriel versank erneut in Dunkelheit. Doch etwas war anders. Da wo vorher ihre Lebensenergie stetig schwand, fühlte sie neue Kraft. Und dann hörte sie die Stimmen, fühlte wie jemand ihre Hand berührte und neue Hoffnung keimte in ihr auf. Hoffnung, dass man sie doch noch retten würde und diese Hoffnung brachte sie wieder in das Leben zurück.

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Kazel Tenebrée » Dienstag 11. Dezember 2007, 14:00

<i>Für Elwin geht es hier weiter: <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=141670262205" target="_blank">Im Lazarett</a></i>
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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Erzähler » Dienstag 11. Dezember 2007, 23:02

@Miriel

Schwer lagen die Brocken auf diesem nun völlig entstellten Körper, wo Arm, Bein und gar Genick gebrochen, oder der Knochen aus dem Gelenk gesprungen war. Beständig sickerte das Blut welches von ihren zahlreichen Wunden und Verletzungen herstammte auf den Boden, eine kleine Lache hatte sich gebildet. Ausfliessendes Leben. Roter Saft. Zerronnen – verloren.

Dennoch, das Herz der Töpferin schlug unbeirrt weiter, vielleicht etwas schwächer als sonst… doch es schlug. Bummbumm….bummbumm….bummbumm… Wollte noch nicht vergessen werden, noch nicht ruhen, seine Arbeit nicht niederlegen, wollte am Lebenerhalten, wollte Leben spenden – diesem Körper, diesem Wesen, dem Geist den Körper erhalten. Treues Herz, loyaler Muskel – stark.

Die Begegnung mit Leben, ein Omen? Eine Prophezeiung für grosse, wichtige Taten? Eine… Mission oder gar Bestimmung? Oder doch nur, kosmischer Zufall oder göttlicher Scherz? Vielleicht hatte sich Bruder Tod nicht getraut ihr zu begegnen – reagierte doch Miriel gewohnheitsmässig eher schlecht auf Männer… nun bis auf diesen einen… Liebe konnte Katalysator sein, Trost spenden, Hoffnung geben, Mut erzeugen, Stärke wecken… konnte Liebe auch am Leben erhalten?

Ach… dies war lange her. Die Zeit verging, die Welt drehte sich weiter, neues wurde wichtig, altes wurde zur Erinnerung und die Erinnerung schliesslich höchstens noch zu unerfüllter Sehnsucht. Schaffte Platz für neue Träume… dabei waren Miriels doch so bescheiden. Ein Zuhause haben… arbeiten können… Leben.

War Leben, wahrlich ein bescheidener Wunsch? Was bedeutete Leben? Welche Qualität besass Leben? Miriels Herz schlug ja noch, auch wenn sie bewusstlos unter den Trümmern lag… war dies… auch… Leben?

Vielleicht…

Würde sie der Schwärze entrinnen können die sie umhüllte? Diese wohlige Ruhe, der Frieden… frei von Schmerz?

<i>weiter im Universitätshospital von Zyranus</i>

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Re: Vor der Schenke

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 12. Dezember 2007, 15:39

(Sorry für den Doppelpost, geht ausnahmsweise nicht anders)

<b>@ Hyzenthlee</b>

Voller Vorfreude darauf, welche modischen Glanzstücke die pelgarischen Schneider wieder einmal an ihrem makellosen Körper zur Schau stellen wollten, spazierte Hyzenthlee Richtung <i>Zum Pony</i>, ihrer favorisierten Schenke. Dort war das Essen gut, die Preise angemessen und der Wirt hielt stets das beste Zimmer für sie bereit, wenn er wusste, dass sie dort zu nächtigen wünschte.
Doch heute sollte alles anders kommen.

Es begann alles mit diesem brünetten Lockenschopf, der plötzlich vor ihr auftauchte. Es handelte sich um Lana, ein Mädchen aus der Gegend. Sie tauchte hin und wieder hier auf und – so glaubte wohl Hyzenthlee – besonders gern in ihrer Nähe. Anscheinend existierten manche Lebewesen nur, um andere – sie! – in den Wahnsinn zu treiben.
Doch dieses Mal unterschied sich von anderen Treffen mit dem Mädchen. Sie hatte schlechte Neuigkeiten. Die Schenke brannte?!
Deshalb der Aufruhr ringsum. Hyzenthlee mochte die vielen Wächter und Sanitäter vielleicht bis dahin ignoriert haben, doch wenige Augenblicke später ein voller Wasserpumpenwagen an ihr und Lana vorbei preschte, konnte selbst eine divenhafte Katze mit Stil wie sie dies nicht länger als übliches, städtisches Treiben abtun.

Und sogleich rannte Hyzenthlee los. Lana blickte ihr verwirrt nach und rief dann hinterher: "Wenn meine Mutter es erlaubt, kannst du bei mir übernachten!" Als hätte die Katze es nicht geahnt. Doch wenigstens folgte ihr Lana nicht, das Kind würde nicht noch einmal zur Schenke laufen. Dort war sie von Wachen und Medici, von Sanitätern und Verletzten herum geschubst und angerempelt worden – so wie Hyzenthlee es nun mit den Umstehenden Passanten tat.
Nein, Lana hatte keine Lust, sich nochmal in den Dreck stoßen zu lassen. So ging sie ihrer Wege, während die Geisterkatze die ihren schnellen Schrittes rannte.

Die Gassen wurden dunstiger. Rauch verteilte sich und der Lärm allgemeiner Hektik drang an ihre Ohren. Lana hatte nicht gelogen. Die Schenke qualmte und schwelte vor sich hin. Ein Großteil war bereits gelöscht worden und die Wachen kämpften um jeden Millimeter noch immer brennenden Holzes.
Sanitäter behandelten Verletzte oder Bürger, die den Rauch eingeatmet hatten, bis der nächste Transportwagen zur Reichsklinik bereit stand. Es war ein Bild des Schreckens.

Hyzenthlee blieb in sicherer Distanz stehen, trotzdem konnte sie alles gut überblicken. Die Pferde wurden aus dem Stall geholt, der glücklicherweise noch nicht zu brennen begonnen hatte.
In der Nähe entdeckte sie den Wirt, der mit einem Wächter sprach, nickte und sich dann abwandte. Als der bierbäuchige, sonst stets lächelnde Mann Hyzenthlee entdeckte, winkte er ihr zu. Das Lachen war aus seinem Gesicht gewichen, er wirkte bedrückt und verwirrt. Schon kam er auf die Schönheit zu. "ich grüße Euch. Es tut mir leid, ich kann Euch leider kein Zimmer für die Nacht anbieten. Jemand hat meine gute Schenke abgebrannt. Brandstiftung, die Wache kümmert sich darum. Aber, ach oh weh, jetzt liegt alles in Trümmern da und die Gefahr ist noch nicht gebannt. Wenn die Flammen den Weinkeller erreichen, fliegt hier alles in die Luft. Ihr solltet vielleicht noch ein Stückchen zurück gehen, Verehrteste."

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