Ein Tisch im Schankraum

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Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Erzähler » Samstag 20. Dezember 2008, 20:29

Dicker, graublauer Qualm waberte in dichten Wolken durch den Schankraum aus unzähligen Pfeifen und sammelte sich unter der hölzernen Wirtshausdecke.
Die populärste Kneipe Andunies war einmal wieder bis zum letzten Mann gefüllt und einmal mehr
zeigte sie sich als Sammelbecken der Mittel und Unterschicht dieser schönen Hafenstadt.
An den dicken und vom vielen Rauch schon dunkelgefärbten Holzbalken, welche welche hier und dort als Stützsäulen für die Decke im Raum dienten, lehnte allerlei Halunkenpack welche mit einem Becher Met in der Hand und sicherlich einem Dolch unter dem Hemd ihre Blicke durch den Schankraum schweifen liesen.

An den Tischen hockten die, welche sogar schon zum größtenteil selbst mit der Hilfe eines Stützbalkens nichtmehr sicher stehen bleiben konnten. Warmes Gebräu und scharfer Alkohol wurde in lachende und gröhlende Kehlen gekippt um in durstigen Mägen zu landen und den Männern vor trunkenheit rote Nasen zu verleihen.
Von all dem Lärm, den gröhlenden Mäulern und dem kecken gelächter hörte man die flotte Melodien einer Zigeunergruppe, welche in einer Ecke des Raumes Stellung bezogen hatten und
die sowiso schon lustige Stimmung dieser Taverne noch weiter anzuheitzen.
Ein Zigeunermädchen mit schwarzen lockigen Haaren tanzte kess mit Schwunghaften Bewegungen im Takt der Musik und ihrer Handtrommel durch die Reihen der Gäste.

Dicke Wirtsfrauen hantierten mit großen Tablets voll von Bierkrügen zwischen den Tischen hindurch um den Leuten nachschub zu bringen.
Eine dieser dicklichen Schankdamen, eine Frau um die 40 welche eher wie eine zu große Zwergin aussah und rosige Wangen besaß, steuerte auf einen Tisch zu welcher etwas abseits in einer Ecke des Raumes stand.
Ein Mann, in den Kleidern eines Abenteurers und Weltenbummels lungerte dort gemütlich auf einem Stuhl.
Neben ihm brannte ein großes Feuer in dem mächtigen Steinkamin der Taverne, auf dessen Ablage einige Schankkrüge sowie Tiertrophäen als Dekorierung standen.
Das orange flackernde Licht des prasselnden Feuers warf einen lebendigen Schein auf die Axt des Mannes und lies die Zwergischen Runen auf der Waffe tanzen.

"Na wie sieht's aus. Willste noch was zu trink'n oder zu ess'n?"
Raunte ihn die Kellnerrin mit geselliger Stimme an, welche ebenfalls eher an die Stimme
einer Zwergenfrau erinnerte. Hätte man die Augen geschlossen gehabt, so könnte man
fast schwören das diese Frau sogar einen leichten Bart tragen würde.
"Wir hab'n Wildragout auf unsre'r Karte. Oder wills'te lieber 'n Schwein?"

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Rashik » Sonntag 21. Dezember 2008, 17:57

Er hatte schon sehr lange dort gesessen. Das bunte Treiben innerhalb der Schenke kümmerte ihn kaum und er beließ es dabei, dass er beim Betreten einen flüchtigen Blick umher schweifen ließ. Selbst an die, durch humanoide Ausdünstungen, Tabak und Alkohol geschwängerte Luft hatte Rashik sich recht schnell gewöhnt.
Eigentlich war er auf der Suche nach Arbeit gewesen und hatte sich auf dem Weg zum schwarzen Brett in diese Schenke verirrt. Naja, immerhin konnte man hier neben einem deftigen Eintopf und einem großen Humpen Met auch an Münzen kommen. Zwar meist durch sehr fragwürdige Dinge, aber Drachmen blieben schließlich Drachmen.

Die Reflektion der Flammen in seinem verbliebenen Auge wich einem runden Frauengesicht, welches auf einem kleinen, breiten Körper aufgesetzt war, der an eine Zwergin erinnerte.
"Na wie sieht's aus. Willste noch was zu trink'n oder zu ess'n?" Raunte sie und warf einen Blick auf seinen geleerten Humpen. "Wir hab'n Wildragout auf unsre'r Karte. Oder wills'te lieber 'n Schwein?" Ergänzte sie ihre Frage, um ihm bei der Wahl behilflich zu sein.

Rashik griff an seinen Gürtel und verzog den Mund beim Anblick der leeren Tasche. Nicht einmal eine lausige Fuchsmünze war ihm mehr geblieben. Wenigstens wusste er jetzt was ursprünglich sein Ziel gewesen war, nämlich das schwarze Brett. Also lehnte er dankend ab und sah der Schankdame nach, als sie mit dem leeren Humpen in der Hand den nächsten Tisch lachender Männer ansteuerte.
Ein kurzer Blick auf die Runen auf seiner Axt, bevor er sie am Gürtel befestigte und sich zum gehen erhob...
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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Erzähler » Sonntag 21. Dezember 2008, 18:23

Mittellosigkeit war ein Problem vieler Leute die sich als Abenteurer oder Söldner verdienten. Es war nicht immer leicht einen lohnenden Auftrag zu finden, welchen man zudem gleichzeitig auch überlebte. Und oftmals hatte man es dann auchnoch mit anderen Söldnern oder sogar Kopfgeldjägern zu tun, welche oftmals hinter derselben Beute her waren.
Ein leerer Münzbeutel in welchem man einzig und allein ein wenig Luft fandt, war dann meist das Einzige worüber man verfügte. Aber dennoch brauchte man Geld um an Essen oder einem warmen Dach über seinem Kopf zu kommen.
Deshalb zog es nun auch Rashik inrichtung des schwarzen Brettes, ein Ort welchen es im Grunde in jeder größeren Stadt gab.
Die Bewohner, egal ob Händler oder Bauer, suchten oftmals Hilfe bei gewissen Tätigkeiten und somit hängten sie ausschriften neben die Zettel gesuchter Verbrecher, oder Kundgebungen von Hochzeiten und dergleichen an das schwarze Brett der Stadt.
In der Hoffnung einen waghalsigen Abenteurer zu finden, welcher ohne mit der Wimper zu zucken ihren Halsbrecherrischen Auftrag annahm. Selbst wenn es sich dabei nur um das Pflücken von Rüben handelte, so war es am Ende dennoch gut verdientes Geld.

Rashik erhob sich also von seinem warmen Tischplatz am Kamin des Wirtshauses und fing an seine Sachen zusammenzupacken, um die gute Stube zu verlassen.
Seinen Met hatte er inzwischen ausgetrunken und der Humpen stand nun leer auf dem Tisch.
Das Lärmen in der Wirtstube war immernoch nicht abgeflaut und es würde mit fortschreitendem Abend sicherlich noch lauter werden.
Aber dennoch, trotz der bunten Hektikeit und Fröhlichkeit musste wohl eine der Bardamen bemerkt haben das der Mann gehen wollte.
Und es war diesselbe untersetzte Frau wie schon vorher, welche nun erneut auf ihn zusteuerte.

"Na, Jungchen! Willste gehn' oder was?"
Stellte sie mit breitgetretener Stimmlage fest, ehe sie ihr Tablett etwas unsanft auf dem Tisch platzierte.
"Also lass mal sehn'. Das macht dann, Einen Lysanthener. Jau."
Die dicke Bardame kramte die Ledergeldbörse aus ihrem Dekoltè und hielte diese dem Mann geöffnet entgegen.

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Rashik » Sonntag 21. Dezember 2008, 18:52

Ohne Eile erhob er sich von seinem Stuhl und trat hinter dem Tisch hervor. Er streckte sich genüßlich und wollte gerade gehen, bis er im Augenwinkel die dicke Schankdame bemerkte, die kurz zuvor schon an seinem Tisch war.

"Na, Jungchen! Willste gehn' oder was?"
Stellte sie mit breitgetretener Stimmlage fest, ehe sie ihr Tablett etwas unsanft auf dem Tisch platzierte.
"Also lass mal sehn'. Das macht dann, Einen Lysanthener. Jau."
Die dicke Bardame kramte die Ledergeldbörse aus ihrem Dekoltè und hielte diese dem Mann geöffnet entgegen.

Etwas verduzt starrte er die Frau an. "Wie jetz'? Ich hab' bereits an der Theke gezahlt." Er räusperte sich und warf einen Blick in die Runde um zu sehen ob jemand die Unterhaltung verfolgte. <b>Ich sollte mir wirklich angewöhnen mir den Mist auf'n Deckel schreiben zu lassen,</b> dachte er sich und musterte die ihm entgegen gehaltene, offene Börse. Er hoffte, das der Wirt ihn wieder erkennen würde, falls die Frau ihm keinen glauben schenkte.

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Erzähler » Dienstag 23. Dezember 2008, 17:15

"Ach, has' du Kleiner? Na dann komm ma' mit, mit mir!"
Mit diesen Worten verschloss die dralle Dame wieder ihre Geldbörse und
winkte den Mann hinter sich her.
Sie schoben sich durch das Gedränge der Leute.
Vorbei an stinkenden, schwitzenden Leibern. Vorbei an nach Alkohol riechenden
Gesichtern und vorbei an gröhlenden Kehlen. Die Bardame manövrierte sich geschickte
durch das Menschenmeer hindurch, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht.
Sie kämpften sich vorran, bis an die Theke vor, wo sich die Frau drüber bäugte und ein kurzes Gespräch mit einem kahlköpfigen und Einäugigen Schankkellner führte.
Der Mann blickte zu Rashik herüber und zeigte sein lückenloses Lächeln, ehe er den Abenteurer ebenfalls näher an die hölzerne Theke heranwinkte.

Mit den Ellbogen auf das zerfuchte und abgewetzte Holz der Theke gestützt, beugte er sich vor und sprach ein paar geschriehene Worte:
"Du hast also schon gezahlt, sagst du?" Sein Blickt musterte Rashik abschätzend.
"Das muss wohl bei meinem Kollegen gewesen sein, der hat aber nun Feierabend.
Vielleicht ist er ja noch hinten, wenn du mir also folgen würdest?".
Die dralle Bardame klappte daraufhin ein Holzbrett der Theke hoch, um einen Durchgang nach hinten freizumachen, nachderm der Glatzkopf mit seinen Worten am Ende war.
"Na komm. Fragen wir ihn einmal." Sagte der Einäugige und öffnete eine Tür, welche in einen dahinterliegenden und nur von schwachem Zwielicht der Wandfackeln beläuchteten Raum führte.

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Rashik » Mittwoch 24. Dezember 2008, 16:34

Die Alte schloß ihre lederne Börse und winkte ihn hinter sich her. Das hatte ihm wirklich gerade noch gefehlt! Jetzt würde er sich wohl damit vergnügen dürfen Geschirr zu spülen oder gar Probleme mit der Wache bekommen. Nachdenklich trottete er der Alten hinterher und malte dabei jeglichen, möglichen Fluchtplan in seinem Kopf aus. Er hätte sich einfach absetzen können, sich umdrehen und gehen während die Frau ihn hinter sich gedachte. Irgendwie war es auch reine Neugier, was nun passieren würde, die ihn dazu veranlasste weiterzugehen.

Der Wirt nickte der Schankdame nach einer kurzen Unterhaltung zu und wandte sich dann Rashik zu. Mit den Ellbogen auf das zerfuchte und abgewetzte Holz der Theke gestützt, beugte er sich vor und sprach ein paar geschriehene Worte:
"Du hast also schon gezahlt, sagst du?" Sein Blickt musterte Rashik abschätzend.
"Das muss wohl bei meinem Kollegen gewesen sein, der hat aber nun Feierabend.
Vielleicht ist er ja noch hinten, wenn du mir also folgen würdest?".
Die dralle Bardame klappte daraufhin ein Holzbrett der Theke hoch, um einen Durchgang nach hinten freizumachen, nachderm der Glatzkopf mit seinen Worten am Ende war.
"Na komm. Fragen wir ihn einmal." Sagte der Einäugige und öffnete eine Tür, welche in einen dahinterliegenden und nur von schwachem Zwielicht der Wandfackeln beläuchteten Raum führte.

Sein Kollege? Hatte er es nicht sogar bei ihm bestellt? Er verfluchte sich selbst dafür, das er sich seine Gegenüber meist nur flüchtig ansah, sofern sie keine spitzen Ohren hatten. Er trat hinter die Theke und verharrte einen Moment im Türrahmen, des angewiesenen Raumes. Ein Wirt der nach Feierabend in einem finsteren Hinterzimmer hockte wollte irgendwie nicht in seine Vorstellung passen. Misstrauisch machte er einige Schritte nach vorn und wurde sogleich vom matten Fackelschein begrüßt.

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Erzähler » Samstag 27. Dezember 2008, 13:58

Schwer fiel die dunkle und mit Eisen beschlagene Holztür hinter Rashik zu und sollte sich der Abenteurer umdrehen, so konnte er zwei Muskelbepackte und Glatzköpfige Männer erkennen welche rechts und links von der Tür standen.
Die Gesichter dieser Schlegertypen hatten zwar den Ausdruck als wären sie so dumm wie zwei Meter Feldweg, ihr Muskelberge jedoch sollten überzeugend genug sein sich nun nichtmehr durch die nun geschlossene Tür nach draussen retten zu wollen.

Der Raum selbst war dunkel, der Boden die Wände und sogar die Decke, waren mit finsterem, dunkelroten Kirschholz beschlagen an welchen sich das orange flackernde Licht der einzigen beiden Fackeln spiegelte und den Raum in ein schumriges Licht tauchte.
In der Mitte des Raumes, stand ein massiver Tisch aus Holz, reich verziert und mit zerkratzter Oberfläche.
Hinter diesem Tisch sah man die Umrisse eines mittelgroßen Mannes, welcher von den Schatten des Raumes recht gut verborgen blieb.
Der Einäugige war draussen auf dem Gang geblieben, in was für einer Sache ware Rashik da nur hineingeraten?

"Setzt euch." Befahl der Mann, welcher halb im Schatten saß, mit rauchiger Stimme seinem Gast. Fast zeitlgleich hörte man ein schrammeln aus einer Ecke neben der Tür.
Gefolgt von einem dumpfen Aufprall eines Stuhles, welcher von einer der beiden Muskelberge vor den Schreibtisch gestellt wurde.
Wahrscheinlich handelte diese Türwache stehts mit derselben Zärtlichkeit wie sie auch Stühle hinstellte.
Der Mann hinter dem Schreibtisch wartete bis sich Rashik setzen würde, ehe er fortfuhr.
"Ihr seht mir nach einem Abenteurer, einem Krieger aus. Jemand der zu kämpfen weis.
Jemand, welcher bei mir in der Kreide steht."
Ein grauenhaft schmieriges grinsen zeigte sich auf dem Mund des Mannes und man sah ein paar dreckig, goldene Zähne im Fackelschein aufblitzen.
"Jemand, der eine Aufgabe für mich erledigen kann."

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Rashik » Samstag 27. Dezember 2008, 23:16

Als hätte er es gewusst, musterte er eher ernüchtert die beiden muskelbepackten Fleischberge an der Türe. Er betrachtete die Glatzköpfe einen Augenblick um zu überlegen wie er an ihnen vorbei kommen könnte. Jedoch verwarf er diesen Gedanken und fuhr herum, als sich plötzlich eine Stimme aus dem halbdunkel erhob: "Setzt euch." Mit einem fast gebieterischem Ton, herrschte er Rashik an auf einem eben hingestellten Holzstuhl Platz zu nehmen.

<b>Irgendwie ist heute wirklich nicht mein Tag,</b> dachte Rashik während er sich zögernd dem Schreibtisch näherte und versuchte das Gesicht des geheimnisvollen Fremden zu erkennen. Jedoch vergebens, das Halbdunkel verbarg sein Gesicht wie eine natürliche Maske.

Mit Neugier und Misstrauen setzte er sich. "Ihr seht mir nach einem Abenteurer, einem Krieger aus. Jemand der zu kämpfen weis. Jemand, welcher bei mir in der Kreide steht." waren die Worte, die er Rashik ruhig und mit einem widerlich schmierigem Unterton entgegenbrachte. Nach einer kurzen Pause formte sich der Mund des Fremden zu einem Grinsen, was dem Söldner einen Blick auf die aufblitzenden Goldzähne frei gab. Dann fuhr er fort: "Jemand, der eine Aufgabe für mich erledigen kann." Rashik hob eine Braue. <b>Interessante Art einen Zechpreller zu belangen.</b>

Danach lehnte er sich vor. "Kommt drauf an. Also, kommt drauf an worum es geht und wie viel es euch Wert ist." Er hatte das Gefühl, dass das was nun auf ihn zukäme, jenseits der Legalität liegen würde.
Zuletzt geändert von Rashik am Samstag 27. Dezember 2008, 23:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von fremder Mann » Sonntag 28. Dezember 2008, 22:06

"Wieviel es mir Wert ist?"
Der dicke Mann dessen Gesicht nur im Halbdunkeln lag brach in ein tiefes und polterndes Gelächter aus, in welches die beiden Muskelwächter miteinstimmten.
"Hört euch den an!"
Gröhlte er lachend und hielt sich den Bauch, während er Rashiks Stimme nachahmte.
"Wieviel es euch wert ist! Wahnsinn!"
Ein Lacher jagde den nächsten und man konnte schon fast meinen der
Fettwanst beruhigte sich garnichtmehr, als er jedoch plötzlich verstummte
und seine mit Wurstfingern gesegneten Hände auf die zerfurchte Tischplatte knallte.
Der Mann reckte sein Gesicht vor, sodass es nun im Fackelschein sichtbar wurde.
Eine aufgequollene Mimik mit drei Tage Bart und einer langen Narbe welche sich von seiner rechten Augenbraue bis hin zu seinen Lippen zog, blickte nun Rashik entgegen.
Das linke Auge des Mannes hatte eine grünliche Farbe, während die Pupille seines rechten Auges dunkelschwarz war und den Anschein machte, als wäre es aus Glas.
"Ich weis nicht wieviel euch euer Kopf wert ist, Zechpreller!"
Knurrte der Fettwanst Rashik entgegen.
"Ihr solltet lieber ja sagen, wenn ihr weiterhin euer hübsches Gesicht behalten wollt!"

Mit einem triumphalen grinsen welches von einem leichten knurren begleitet wurde, lehnte sich der Mann wieder nach hinten, sodass er aus dem Schein der Fackel verschwand und man wieder nur seine Umrisse warnehmen konnte.

"Was ihr genau tun... müsst... werdet ihr schon zu gegebener Zeit erfahren."

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Rashik » Sonntag 28. Dezember 2008, 23:38

Das Lachen beeindruckte ihn nicht wirklich, eigentlich hatte er fast mit solch einer Reaktion gerechnet. "Tja, an mir ist wirklich ein Mime verloren gegangen", murmelte Rashik vor sich hin, während er den Fetten hinter dem Tisch beäugte. Er wünschte ihm einen Erstickungstod und ärgerte sich innerlich darüber, dass es nicht geschah als sein Gegenüber die Hände auf den Tisch knallte.

"Ich weiß nicht wieviel euch euer Kopf wert ist, Zechpreller!" Knurrte er Rashik entgegen und als ob er keine Antwort erwartete fuhr er fort: "Ihr solltet lieber ja sagen, wenn ihr weiterhin euer hübsches Gesicht behalten wollt!" Hüstelnd stützte sich Rashik auf seine Knie und grinste dem seltsamen Fremden entgegen, konnte seinen Kommentar doch gerade rechtzeitig wieder runterschlucken.

Mit triumphalen Grinsen im Schutze des Halbdunkels, sprach der Fette mit unüberhörbarer, gefühlter Überlegenheit: "Was ihr genau tun ... müsst... werdet ihr schon zu gegebener Zeit erfahren." <b>Unbezahlte gezwungene Arbeit?</b> Das war nie sein Fall gewesen, aber dennoch interessierte es ihn was der Kerl für jemanden wie ihn zu tun hatte. Falls es ihm nicht gefiel, so hatte er ja immernoch die Möglichkeit zu verschwinden. Er kannte das Land besser als die Meisten und hatte schon genug ominöse Karawanen sicher herumgeführt um zu wissen wie man sich effektiv absetzt.
"Scheint euch ja nicht wirklich eilig zu sein, wenns zu gegebener Zeit passiert. Möglich das ich da Besseres zu tun hab."

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von fremder Mann » Mittwoch 31. Dezember 2008, 15:37

Der fette Mann lies einen abwertend klingenden Laut los, welcher wie ein spöttischer seufzer klang. Er hob kurz und unscheinbar die Hand an und winkte ebenso kurz einem der beiden Wachmänner zu.
Der Muskelprotz stieß sich mit einem freudigen Grinsen von der Wand neben der Tür ab und stapfte auf Rashik zu.
Dem Gesichtsaudruck dieses Schlägertypens zu folge, konnte es den Eindruck machen das es für diesen Mann nichts schöneres gab als die Befehle seines Meisters zu befolgen und anderen Leuten Schmerzen zuzufügen.
Grob packte er Rashiks Haare von hinten und drückte ihn mit der Kraft eines Schraubstockes mit dem Gesicht auf die hölzerne Tischkannte.
Dabei gab er ein fröhliches und zufriedenes Grunzen von sich, welches ähnlichkeiten hatte mit dem Grunzen eines satten Ebers.

Der Fettwanst erhob sich langsam aus seinem Stuhl und wanderte gemächlich um den Tisch herum, bis er rechts neben Rashik stand.
Aus den Augenwinkel und mithilfe des Fackelscheins, konnte dieser nun erkennen das der Dicke die prunkvollen Kleider des Adels trug.
Er war in blauen und grünen Seidenstoff gehüllt und trug als Zeichen seines Reichtums und Einflusses an jedem Finger einen Ring.
Langsam griff der Fettwanst nach einem reich verzierten Dolch und zog diesen langsam aus seiner Scheide, nur um ihn in einem Akt aus aggression und Wut, direkt vor Rashiks Nasenspitze in das Holz des Tisches zu Rammen.
Immerhin war wohl nun klar, woher diese ganzen Kerben in der Tischplatte kamen und wohl auch... woher diese ganzen dunklen Flecken im Holz stammten.

"Ihr habt besseres zu tun?"
Wiederholte der Fettwanst mit schnaufender und vor Zorn bebender Stimme.
"Ihr befindet euch wahrlich nicht in der Position dies zu entscheiden!
Ihr werdet euren Arsch zum Hafen schwingen und dort zur dritten Lagerhalle.
Dort sucht ihr einen Händler namens Mashik! Er wird euch weiteres sagen."
Ruckartig zog der Mann den Dolch aus dem Tischholz wieder herraus.
"Und denkt nicht daran euch aus dem Staub zu machen!
Meine Männer beobachten dich Zechpreller!"

Er grunzte und quiekte lachend los, während der zweite Muskelprotz die Tür öffnete.
Der Mann, welcher Rashik immernoch an dessen Haaren festhielt und auf die Tischplatte drückte, riss den Abenteurer nun wieder hoch und schubste ihn mit ordentlich schwung nach drausen, durch die offene Tür hindurch und auf den Gang hinaus.
Mit langsamen Schritt tratt der Fettwanst, flankiert von seinen Wachen, in den Türrahmen.

"Tut lieber was ich sage... sonst..."
Lies der den Satz drohend offen.

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Rashik » Mittwoch 31. Dezember 2008, 16:41

Eigentlich hätte er wirklich damit rechnen müssen, dass sein Kopf jeden Moment auf der Tischplatte landete, denn Respektlosigkeit war nunmal nichts was gern gesehen wurde. Als einer der Wänste letztlich seine Haare packte, war es weniger die Sorge das er einen Zahn verlieren könnte als jene, dass er einen seiner verfilzten Zöpfe ausreißen würde.
Der holzige Geruch des ramponierten Tisches war vermischt mit dem des alten eingetrockneten Blutes derer, die vor ihm hier in dieser Situation steckten und vielleicht nicht lebendig davon kamen. Endlich bemerkte er das sich der Fette erhoben hatte und vor ihn getreten war. Sein beleibter Wanst war mit prunkvollen Adelskleidern geschmückt, die garnicht zu dem speckigen, halbwegs entstellten Gesicht des Mannes standen.

Mit Wucht rammte er einen reich verzierten Dolch, den er zuvor gezogen haben musste, eine Fingerspitze von Rashiks Nase entfernt in den Tisch und wiederholte ihn zornig: "Ihr habt besseres zu tun?"
Rashik musterte den Dolch und vermutete das er aufgrund der reichen Verzierungen eher zur Schau, denn zum Kämpfen gemacht war. Aber dennoch noch Tödlichkeit besaß ihm das Leben auszuhauchen. Die Flecken auf dem Tisch waren schließlich nicht grundlos hierhingekommen. "Ihr befindet euch wahrlich nicht in der Position dies zu entscheiden! Ihr werdet euren Arsch zum Hafen schwingen und dort zur dritten Lagerhalle. Dort sucht ihr einen Händler Namens Mashik. Er wird euch weiteres sagen."

<b>Mashik,</b> dachte Rashik während der Adelige seinen Dolch wieder verstaute. <b>Interessanter Name.</b> "Und denkt nicht daran euch aus dem Staub zu machen! Meine Männer beobachten dich Zechpreller!" Mit Wucht wurde er hochgerissen und schwungvoll aus dem Raum rausgeschubst, glücklichweise mit allen Haaren. Die Drohung, die ihm nachhallte vernahm er schon nichtmehr. Er war schon umgedreht, vor die Theke getreten und drängelte sich in Richtung Tür.

<b>Wirklich interessant, was passiert wenn man seine Getränke nicht bezahlt. Der muss ja ein Wahnsinnsgeld machen, der andere Wirt, wenn er sich sogar Adelskleider leisten kann.</b> Der Gedanke brachte ihn zum Grinsen. Er hatte in den Jahren unter der Söldnergruppe wirklichen Gefallen an irnonischen und sarkastischen Kommentaren und Spötteleien gefunden.

Die Schenkentür fiel hinter Rashik ins Schloss. Er atmete die angenehm frische, salzige Luft in tiefen Zügen ein und ging die Unterhaltung noch einmal durch.
Es hatte ihn schon oft genug in Schwierigkeiten gebracht, dass er eine so große Klappe hatte aber trotzdem sorgte es immer wieder für einen wilkommenen Adrenalinschub. Jedenfalls solange, bis die Situation wirklich ernsthaft esaklierte.

<b>Mal schauen. Wenn es mich nicht täuscht, müssten die Lagerhallen ein paar Minuten in Richtung Norden sein.</b>
Gemächlich trottete er los und betrachtete das Treiben am Hafen; sah Matrosen beim be- und entladen der Schiffe, hörte irgendwelche gerufenen Anweisungen in allerlei Sprachen und das ganze untermalt von dem Kreischen der Möwen, welche ihre Kreise über ihren Köpfenl zogen.
Zuletzt geändert von Rashik am Mittwoch 31. Dezember 2008, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ein Tisch im Schankraum

Beitrag von Erzähler » Samstag 3. Januar 2009, 18:08

hier geht es weiter:
Die Stille Ebene --> Die Hafenstadt Andunie --> Der Hafen Andunies --> Eine gezwungene Aufgabe

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