Das neue Heim

Die Gebäude hier zeigen deutlich den Stand eines Bürgers in Morgeria. Niedere leben in heruntergekommen Barracken, Krieger & Söldner in bunkerartigen Unterkünften oder Zelten. Mächtige Familien leben in finsteren Anwesen, die kleinen Schlössern gleichen.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 9. Juni 2021, 15:18

Kaum hatte Kuralla gesprochen, ruckte Janays Kopf zu ihr und ihr Blick wurde regelrecht böse:
"Ich kann sehr wohl auf mich aufpassen und dabei auch noch allemal besser riechen als du!"
, fauchte sie angriffslustig und mehr einem schmollenden Kind gleich, als ihr vermutlich lieb war. Die alte lachte und meinte grinsend in Lerium:
„Auch das ist Geschmackssache.“
Janay ignorierte sie die Augenpaare. Erst das Gemurmel der anderen Dunkelelfen ließ ihre Ohren zucken und mit einiger Willensanstrengung konnte sie ihren Kopf drehen, um zu ihnen hinüber sehen.
"Kommt jetzt ja nicht auf die Idee, mich wie ein rohes Ei zu behandeln!"
, zischte sie sofort, als ahne sie, was in ihren Köpfen bald vor sich gehen würde, und sah auch zu Kazel hin, um ihn stumm in diese Mahnung mit einzubeziehen. Es war Kuralla, die wieder ihren Mund nicht halten konnte:
„Hmmm...lecker! Rohe Eier...ein Loch oben ein Loch unten rein bohren und kräftig dran saugen und sie bleiben sogar ganz dabei!“
Sie grinste und sah Janay an, als ob sie sich gerade vor vorstellte, ob das auch bei ihr funktionieren würde. Die passenden Löcher hatte sie ja. Aber diese hatte gerade wieder anderes im Kopf und vor allem vor sich. Die Schildkröte hob mit äußerster Vorsicht und Anstand ihre Hand und wurde auch nicht von ihr zurück gehalten. Janay sagte nur:
"Da ist noch nichts zu fühlen."
Ein Hauch von Neugier hatte Janay durchaus erfasst. Solange, bis die Vettel wieder das Wort ergriff und von drohenden oder auch nicht drohenden Flatulenzen sprach. Das brachte ihre Aufmerksamkeit sofort wieder zu ihr:
"Manthala, beschütze uns!"
Kuralla lenkte sie anscheinend so sehr ab, dass sie kaum mitbekam, wie Nessaja sie sanft berührte und zu lächeln begann. Dabei hielt sie aber ihre Augen geschlossen, so dass selbst wenn Kazel oder Janay darin etwas hätten sehen können, es ihr Geheimnis blieb. Hopps süßliche Mädchenstimme mischte sich auch wieder ein und die junge Frau sah zu ihr hinunter, die noch immer ihre Hand hielt und streichelte. Ihr Schwärmen war niedlich. Indes ging das Gespräch auf einer anderen Ebene weiter. Plötzlich ruckte der Kopf der jungen Frau wieder herum und sie nickte eifrig.
"Und steckt die da..."
Sie deutete ungalant mit dem Daumen auf die alte Vettel. Kuralla sah zu ihr und hob die Brauen.
"... in einen Zuber und schrubbt sie so lange, bis das Wasser nicht mehr vor Schreck zu giftigem Dampf wird!"
, bestimmte sie nun ihrerseits über den Kopf der Betroffenen hinweg. Sofort sahen alle Umstehenden Kuralla an - dann Janay - und schüttelte synchron den Kopf! Die Goblinoma lachte:
„HAHAhaha...also...du siehst, wir leben hier jetzt in einer Art Demokratie. Wir alle sind frei unsere Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet halt wohl auch...hihiihi...das wenn du möchtest, dass ich schön dufte, du mich wohl selber waschen musst. Hihihhahah...aber so sehr mich das sicher amüsieren würde... Nein danke! Ich mag mich so, wie ich bin.“
Leider fand sich wohl niemand, der dieses Abenteuer begehen wollte, denn alle schauten betreten bis sogar ängstlich beiseite.

"Vranyk? Würdest du Nessaja die Möglichkeit geben, sich zu waschen oder zu baden? Nicht in einem Springbrunnen. Bring sie dorthin, wo ich mich auch habe reinigen können."
Kazel meinte es gut. Nessaja hob jedoch minimal die Hand, als wolle sie etwas einwenden, aber Vranyk nickte bereits und nahm sie dann kurzer Hand wie eine Braut auf seine Arme. Wie eine winzige schrumplige Kugel zog sie sich dabei zusammen und blinzelte aus ihren dunklen Augen zu ihm auf. Es wirkte wirklich, als ob ihre Arme und Beine dabei noch kürzer geworden waren und unter den dicken Hornplatten verschwanden.
"Und kann irgendjemand einen Vogelhybriden ausfindig machen? Blaugrün mit einem radförmigen Federkamm am ... Rücken? Hintern? Es sah paradiesisch aus."
Sein Blick suchte noch einmal den von Nessaja. Sie nickte ganz leicht und meinte leise:
„...deshalb ja der Springbrunnen...“
und streckte ihren Hals wieder etwas aus ihrem Panzer. Dann zwinkerte sie lächelnd mit beiden Augen gleichermaßen, da es wohl bei ihr nicht ging, nur mit einem zu zwinkern. Dann legte sie ihren kleinen Hände um Vranyks Hals um sich besser festzuhalten, während er sie trug. Es sah schon eine bisschen niedlich aus, wie er die Hybridin da so fürsorglich im Arm hielt. Aber Vranyk hatte sich immer gut um die Hybriden gekümmert. Folter ging immer von Dry'ol aus und das endlose Leid von Sademos. Er selbst hatte teilweise ein 'zu' gutes Verhältnis zu den Hybriden gehabt, wie Kazel wusste.
"Oh und nimm Kuralla mit und jeden, der hungrig ist. Vranyk, du musst mir jetzt eine größere Hilfe sein als du es für Sademos je warst. Du kennst dich besser in seinem Alltag aus als ich. Versorge ... unsere Gefährten."
Nicht Gefangene. Nicht Gäste. Er stellte sie auf eine Ebene und er bezog Vranyk mit ein. Tatsächlich lächelte dieser, nickte und eine tiefe Dankbarkeit lag kurz in dem Blick, den er Kazel zu warf. Dieser warf einen Blick zum Kristall, der so viel 'Sand' in sich konzentriert hatte, dass es unmöglich war sie in ihrer Gänze zu erfassen. Vranyk verließ schnellen Schrittes den Salon und man hörte ihn den Flur hinunter eilen. Jetzt da sie alle „gleichgestellt“ waren, war es für Vranyk ungewohnt, von anderen vielleicht auch 'Vorschläge' anzunehmen, anstatt Befehle. Es lag in seinem Ermessen und auch im Wusch von Nessaja, wo er sie letztendlich hin brachte. Sie alle waren frei in ihren Entscheidungen, was ...Probleme mit sich brachte. Kazel sah zu Janay herüber. Wenn nur einer Regie führte, war es leicht. Bei vielen Bäckern... nun ja... Manches musste entschieden werden und nicht immer konnte man es allen Recht machen.
"Janay... was unternehmen wir wegen meiner T... wegen Starle?"
Ihm krampfte sich im Inneren alles zusammen, weil er die Antwort auf seine folgende Frage fürchtete:
"Willst du morgen zu ihr zurück ins Anwesen, um von dort zu agieren oder versuchen wir, dass du hierbleiben kannst?"

Dieses Mal reagierte sie nicht mit Ablehnung oder Rebellion. Nein, er fragte sie tatsächlich nach ihrer Meinung und das ließ sie leise seufzen. Sie deutete hinter sich in den Raum, in den er sie zuvor mehr oder weniger alle geschickt hatte, und meinte ein wenig besänftigt:
"Lass uns das unter vier Augen bereden."
Das wollte sie wirklich lieber in Ruhe und nur mit ihm allein besprechen, ohne lästige Zwischenrufe oder zu neugierige Ohren. Außerdem befand sich in dem anderen Raum zwar kein Bett, aber dafür ein ausladendes und bequemes Sofa, das recht einladend wirkte, und das offene Fenster ließ beständig frische Luft herein, dass den Gestank schon fast vollständig vertrieben hatte. Vielleicht flüchteten sogar die Duftmoleküle, sofern es so etwas gab, vor Kuralla. Diese nickte und meinte:
„Geht ruhig. Wir kommen zurecht. Ihr braucht jetzt ein bisschen Zeit für euch. Ich befrage derweil die Anderen, was sie sich jetzt so für ihr Leben vorstellen. Vielleicht kann ich ja hier und da helfen...“
Damit wandte sie sich ab und stellte sich direkt unter den Kristall. Ob ihre aufsteigenden Dämpfe die darin befindliche Zeit verderben könnten? Oder brach der Kristall einfach irgendwann von selbst, wenn sie lange genug dort stand? Erst einmal passierte rein gar nichts und sie wedelte nur den beiden nach, damit sie sich zurück zogen. Hopp hatte etwas zögerlich Janays Hand losgelassen und gesellte sich zu Kodiak, der stets versuchte den größtmöglichen Abstand zur Oma unter dem Kristall zu halten. Er war riesig, enorm stark und reichte, wenn er sich streckte sicher an ihn heran, falls Kazel sich das fragte. Schlange war an die drei veränderten Hybriden heran getreten, ohne auch nur eine Reaktion damit zu bewirken und stand vor dem Fuchsmädchen. Sein Blick war traurig, dann schüttelte er den Kopf und wandte sich ab. Kazel hatte Hoffnung gesät, dass sie vielleicht zu retten waren... aber nicht immer war Hoffnung etwas gutes.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Sonntag 13. Juni 2021, 13:36

Kazel blieb stumm, wahrte den Schein des Sammlers, welchen sich dieser über wer wusste schon wie lange aufgebaut und erhalten hatte. Vielleicht ging ein Teil von Sademos auch schon auf den Mischling über. Im Grunde wollte er sich jetzt allerdings nur heraushalten. Was immer er nun wohl sagte, würde seinen Fuß in ein großes Fettnäpfchen verfrachten. Janay und er kannten sich gewiss noch nicht so intensiv wie andere Paare. Eigentlich wussten sie nur sehr wenig voneinander, aber mittlerweile erkannte er ihre aufbrausenden Momente und dieses Feuer wollte er nun nicht noch mehr schüren. Zumal Kuralla damit umgehen konnte. Sie ließ sich durch kein noch so garstiges Wort über ihren Geruch oder ihre Optik aus der Ruhe bringen. Ein bisschen neidisch war Kazel da ja schon auf die Alte. Oh, bei Manthala, er wollte keineswegs jemals so aussehen oder riechen wie sie! Er wollte nicht einmal wissen, was Quelle solcher Ausdünstungen wäre. Aber dass sie über all dem stand, beeindruckte ihn. Sie mochte als Goblin auch kein gutes Schicksal in einer Stadt wie Morgeria besitzen, aber sie schien kaum darunter zu leiden. Im Gegenteil! Kuralla besaß offenbar in viele Richtungen Verbindungen. Kazel hingegen hatte mit Vorurteilen zu kämpfen gehabt, die er angesichts seiner Familie und dunkelelfischen Herkunft gar nicht habe dürfte. Ja, insgeheim beneidete er die stinkende Großmutter von Firlefitz wirklich ein wenig.
Während Kuralla und Janay noch ihren Disput ausfochten, packte Kazel die Gelegenheit beim Schopf, um endlich mit Vranyk zu sprechen. Dass er so auch über Dry'ol entschied, nahm er grundsätzlich an. Der größere Bruder war nicht für das Verhandeln geschaffen. Man würde ihm erst zeigen müssen, dass er kein Leben als Foltermeister würde leben müssen, wenn er es nicht wollte. Und wenn doch ... Kazel mochte nicht darüber nachdenken. Ihm wäre es lieber, Dry'ol passte auf Janay auf als dass er irgendeinen Hybriden zu Tode folterte. Seine Gewaltphantasien konnte er bei jenen ausleben, die drohten, seiner Liebsten ein Haar zu krümmen. Ohja, Janay war seine größte Schwäche, konnte aber auch zum Auslöser für Rachetaten werden, die denen des Sammlers möglicherweise in nichts nachstanden. Ein drittes Mal würde Kazel sie nicht sterben lassen!
Überhaupt wollte er nicht nur ihr, sondern allen hier so viel Wohlbefinden zukommen lassen wie es ging. Solange er die Möglichkeiten hatte, sollte er sie nutzen. Es fühlte sich beinahe wie eine Pflicht an, den geschundenen Hybriden nun etwas Seelenfrieden zu schenken. Und dass sie es benötigten, stellte er bei Nessajas Hinweis fest. Sie wollte offenbar nicht wirklich baden, sondern hatte nur eine Ausrede gesucht, Kontakt mit dem Pfauenhybriden aufnehmen zu können. Kazel verzog Sademos Lippen, dass er missbilligend dreinsah. Diese Mimik war nicht beabsichtigt.
"Du musst dir keinen Vorwand einfallen lassen, Nessaja. Nicht mehr. Bewegt euch frei, sprecht frei, hier auf dem Anwesen. Wenn ich mit diesem Hybriden sprechen möchte und du ihn kennst, dann bitte ihn, zu mir zu kommen. Niemand soll dir dabei im Weg stehen." Ob die Wachen früher oder später Verdacht schöpften? Wenn ja, konnte es Kazel gleich sein. Er würde sie entlassen oder ebenfalls zu Verbündeten machen. Der Mischling besaß ein zu naives Gemüt in dieser Hinsicht. Geprägt durch das eigene Leid seiner Kindheit und Jugend ging er davon aus, dass kaum jemand in einer niedrigen Position wirklich glücklich mit Gräueltaten war, die er durchführen müsste. Die meisten Morgerianer fochten einen Überlebenskampf aus. Und nicht zuletzt ging Kazel davon aus, dass es für die meisten Wachen ohnehin zu spät wäre. Leere Hüllen wie Fuchs, Otter und der Dachsjunge im Hintergrund stellten keine Fragen. Sie existierten, gelenkt durch boshafte Magie .. und einen Kristall. Kazel warf einen Blick zu dem brockenhaften Juwel an der Decke.
Kodiak könnte mir helfen, nun da Schabe von uns gegangen ist... Möglicherweise besaß der Sammler noch mehr kräftige Hybriden. Kazel würde es herausfinden müssen. Im Moment war die Gelegenheit dazu aber verstrichen. Er hatte seine neuen und alten Verbündeten fortgeschickt, Erholung bei einem Bad oder etwas zu Essen und Schlaf zu finden. Es war für sie alle ein schwerer Tag.
Sein Blick lag noch auf Vranyk, der eine Weile zu lang bei dem Fuchsmädchen stand. Das Bild prägte sich ein.
Nebhasmhorachd ... sind die Hüllen überhaupt noch zu retten? Weißt du das? Weißt du, wie? Im Grunde ging er nicht davon aus, dass der Wurmdämon ihm aushelfen würde. Er hatte das Fressen des Lebenssandes im Sinn und nicht, dass dieser zurück in die Gefäße kehrten. Aber vielleicht zeigte er sich nun hilfsbereiter, nachdem Kazel ihn vorhin etwas eingeschüchtert hatte. Wenn nicht, blieb noch das Buch. Das Buch! Und Janay ... die mit ihm unter vier Augen sprechen wollte. Kazel nickte und folgte ihr - nach wie vor barfuß - in den Salon.
Das ausladende Sofa lud zum Verweilen ein. Darauf könnte man sicherlich auch die eine oder andere Stunde Erholung finden, wenn man denn einschlief. Kazel ging so viel durch den Kopf, dass er glaubte, kein Auge zu tun zu können. Er trat nicht direkt an das Fenster, aber nah genug, um den lauen Zug abzubekommen, der von dort ausging. Die Frischluft vertrieb die aromatische Erinnerung an Kuralla und er gestattete sich, einmal durchzuatmen. Dann schaute er zu Janay herüber. Liebedn gern hätte er sie jetzt die Arme geschlossen - in seine Arme. Er mochte Sadmeos' Körper bewohnen, aber aus irgendeinem Grund wollte er Janay damit nicht anfassen. Nicht mit diesen Händen, die so viel Leid über so viele Seelen gebracht hatten. Es fühlte sich nicht richtig an. So blieb er zumindest von sich aus auf Abstand, zeigte nach außen das Bild des unnahbaren Dunkelelfen mit dem mysteriösen und zugleich Unbehagen einflößenden Charme, hochgewachsen und schlank. Erhabenheit strahlte von der Hülle, nicht aber von dessen Träger.
"Ich bin so froh, dass du noch lebst ... wieder", begann er das Gespräch. Seine Augen ließen nicht von Janay ab. Er vermisste sie, selbst auf diese kurze Distanz. Aber er wagte es nicht, Sademos' Körper auf sie loszulassen. "Geht es dir denn gut? Du meinst, du kannst auf dich aufpassen ... also ist dir unter Starle Tenebrée nichts geschehen?" Er presste die Lippen aufeinander. "Ja. Sie ist meine Tante. Ich hätte dir früher und mehr erzählen sollen. Aber ich habe nicht damit gerechnet, je wieder in die Fänge meiner Familie zu geraten. Und nun kann ich das nicht einmal, da ich in diesem Körper feststecke. Hast du eine Idee, was wir tun sollen? Ich kann ihr Kazel nicht übergeben. Mein Körper ist - vorerst - nicht vorhanden. Außerdem möchte ich dich nicht zurück zu ihr schicken."
Es sei denn, du willst es, weil ... Er schluckte kaum mekrlich, konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen. Denn darin keimte die Furcht, sich in Janay geirrt zu haben. Dass sie gar nicht wirklich so viel Liebe für ihn empfand wie umgekehrt. Er zweifelte, seit sie in Erwägung gezogen hatte, über seine Familie und Arbeit bei den Tenebrées ein Leben zu schaffen und nun, da sie sich so gesträubt hatte, seine Hilfe anzunehmen. Es schien ihr unter Starle nicht schlecht zu gehen. Man akzeptierte sie offenbar. Sie sollte das neue Oberhaupt werden...
"Strebst du nach Macht und Einfluss durch den Namen Tenebrée?" Er musste es einfach wissen, um alle Ängste und Zweifel auszulöschen. Und weil er sie liebte, würde er ihr bei einer bejahenden Antwort jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen, dass sie ihr Ziel erreichte. Denn auch asl Oberhaupt oder gerade dann könnten sie zusammen sein. Die Frage blieb, ob auch Janay den Preis würde zahlen wollen, das Leben in der Gesellschaft Morgerias forzuführen. Das hieße, hierzubleiben. Unter Heuchlern, Skrupellosen, Kaltherzigen, Attentätern, Giftmischern, Sklavenhaltern und all jenen, die sie nur dann akzeptieren würden, solange sie sich anpassten. Es schauderte Kazel innerlich, aber Sademos hatte seinen Körper unter Kontrolle. Der Sammler hatte sich vermutlich über viele, viele Jahrzehnte mehr als angepasst.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Montag 14. Juni 2021, 13:48

Janay fühlte sich nicht ernstgenommen, weder von ihrem Liebsten in Gestalt eines für sie angsteinflößenden Fremden, noch von der alten Vettel, die hier einfach Behauptungen über sie aufstellte, die nicht im Mindesten der Wahrheit entsprachen! Natürlich ging sie zum Angriff über, dies war schließlich die beste Verteidigung.
Das Problem war nur... dieser übelriechende Zwerg ließ das an sich abperlen und erreichte damit sicherlich genau das, was sie auch wollte, denn die Schwangere wurde dadurch noch wütender. Lediglich das Objekt ihres Zorns änderte sich, da sie sich den dunkelelfischen Männern im Raum zuwandte, wozu sie auch Kazel zählte.
Zu ihrem größten Leidwesen allerdings konnte die Vettel ihre Klappe nicht halten und erschuf bei ihr dadurch ein Bild, dass sich ihr Magen zusammenkrampfte vor Ekel. Hätte sie noch etwas darin gehabt, wäre dies wohl jetzt nicht mehr so gewesen.
Wie gut, dass die andere Alte sie abzulenken verstand, sodass sie ihr aufgewühltes Inneres ein wenig beruhigen konnte. Trotzdem wollte sie dieser, ihr bislang freundlich-neutral begegnenden Person keine falschen Vorstellungen machen, weswegen sie ihre Erklärung ungefragt aussprach. Natürlich hätte sie durchaus Interesse gehabt zu erfahren, warum die andere sie berühren wollte und was sie sich davon versprach.
Das Problem auf zwei wabbeligen, stinkenden Beinen jedoch war viel zu dominant in diesem Raum und konnte es einfach nicht lassen! Schlagartig wurde ihr wieder übel und sie wünschte sich nur noch weit weg von dieser Weibsperson!
Aber sie wollte zumindest etwas gegen diesen Gestank unternommen wissen. Doch dabei machte sie zu ihrem großen Leidwesen Bekanntschaft mit Leuten, die nicht wirklich gewillt waren, einen oder mehrere ihrer Sinne für ihren Wunsch zu opfern, so sehr sie vermutlich ebenfalls dadurch malträtiert wurden.
Ihre Zähne knirschten leise, denn die Vettel drehte das natürlich sofort wieder zu ihren Gunsten. Es hätte nicht viel gefehlt und die junge Frau hätte wie ein kleines, beleidigtes Kind mit dem Fuß aufgestampft und wär danach vor Trotz rausmarschiert. Oder hätte zu brüllen begonnen, bis sie ihren Willen bekommen hätte oder sonst was ähnliches ausgeführt.
Sie selbst würde natürlich auch lieber zehnmal mit dem echten Sademos zu tun bekommen, als auch nur in die Nähe der Vettel zu gelangen, geschweige denn, sie selbst zu baden. Nein, da musste sie sich scheinbar etwas anderes einfallen lassen, um in Zukunft ihren Mageninhalt behalten zu können!
Während sie noch darüber nachsann, löste sich die Gruppe allmählich auf und der Mischling in Gestalt eines reinen Dunkelelfen wandte sich ihr zu. Mit einem heiklen Thema, das sie nicht vor anderen, schon gar nicht vor der stinkenden Alten, ausgebreitet wissen wollte!
Drum schlug sie ihm vor, dass sie das allein besprechen sollten und atmete innerlich auf, als er nichts dagegen hatte. Doch es wäre fast schon zu einfach gewesen, wenn ihr Vorschlag unkommentiert geblieben wäre. Janay schloss die Augen und versuchte, ruhig zu bleiben, um keine scharfe Bemerkung loszulassen.
Wenige Sekunden später trat sie mit erhobenem Haupt durch jene Tür, durch die sie erst vor wenigen Minuten gekommen war. Zielstrebig trat sie an das Fenster heran, legte ihre Hände auf dessen Brett im Inneren und atmete tief durch, in dem hilflosen Versuch, die Erinnerung an den Gestank endgültig dabei loswerden zu können. Dabei hielt sie erneut die Augen geschlossen, auch, um ruhiger zu werden und sich hoffentlich besser konzentrieren zu können.
Es war wichtig, dass sie sich einigten, zusammen, und nicht der eine über den Kopf des anderen hinweg entschied, wie es nun weitergehen würde. So schwieg sie und suchte sich zu sammeln, bis seine Stimme in ihrem Rücken erklang.
Langsam blinzelnd öffnete sie ihre Augen, während ihr ein unguter Schauer über den Rücken rieselte, und drehte sich schließlich um, um ihn ansehen zu können. Nein, sie wollte nicht nachfragen, was das nun wieder zu bedeuten hatte. Sie wusste, dass sie das Gerippe gesehen und einen Auftrag erhalten hatte, aber nicht genau, warum das geschehen war. Und es machte ihr irgendwie auch zu viel Angst, als dass sie dem jetzt schon auf den Grund gehen wollte.
Dann allerdings fuhr Kazel fort und sie zuckte etwas hilflos mit den Schultern. Erinnerungsfetzen stiegen vor ihrem geistigen Auge auf und mit einem Mal fühlte sie sich ein wenig verlegen, sodass sie den Blick abwandte. Zugleich hätte sie durchaus eine Umarmung von ihm begrüßt, doch da er Abstand zu ihr halten zu wollen schien, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich selbst mit ihren Armen Wärme zu spenden.
"Wem geht es schon an..." Ein weiteres Mal zuckte sie mit den Schultern und machte eine kleine Geste, die andeuten sollte, dass sie ihre gesamte Umgebung oder sogar ganz Morgeria meinte. "... an solch einem Ort?"
Danach hörte sie ihm zu und rang mit sich, was und wie viel sie von ihrem Erlebten erzählen sollte. Nach einem kurzen Zögern hatte sie sich entschieden und zwang sich, ihn dabei anzusehen. Gerade öffnete sie ihren Mund, als er eine konkrete Frage stellte, die sie irritiert blinzeln ließ.
"Was...?", entfuhr es ihr mit einem ungläubigen Keuchen, das jegliche zuvor beschlossene Erwiderung und Erklärung unwichtig erscheinen ließ. Bis sich im nächsten Moment ihre Mimik verschloss und in einer Mischung aus Enttäuschung und Wut die Tränen in ihre Augen schossen. Entgegen ihres vorherigen Vorhabens drehte sie ihren Kopf wieder von ihm weg.
"Natürlich, so ist es ja ganz einfach zu sehen, nicht wahr?", flüsterte sie mit mehr Bitterkeit in der Stimme, als sie selbst geahnt hatte. Ihre Selbstumarmung wurde fester und ihre Finger gruben sich leicht in ihre Oberarme, weil sie dagegen ankämpfte, los zu weinen.
"Das Mädchen aus einem gewöhnlichen Haushalt, das lieber den eigenen Körper verkauft, als sich von den Eltern verkaufen zu lassen, angelt sich den Erben einer der reichsten Familien der Stadt, lässt sich schwängern und kann sich ins gemachte Nest setzen. Aus einem anderen Grund kann so jemand wie ich ja einen wie dich nicht mögen wollen.", fuhr sie fort und musste die Augen schließen, weil Erinnerungen an die vergangenen Jahre in ihr aufzusteigen drohten. An Schmach, an Hoffnungen, an Schmerz und noch vieles anderes, das sie in Kauf genommen hatte für ihre Freiheit und womit sie gut hatte leben können, bis... bis sie Kazel getroffen hatte.
Entschlossen fuhr sie sich mit dem Handrücken über die Lider, hinter denen ihre Augen brannten, und sah ihn nun doch wieder an. "Falls du es vergessen hast, bis vor kurzem wusste ich nichts von deiner Familie und deiner Vergangenheit. Und trotzdem wollte ich an deiner Seite sein und einen Weg finden, wie wir als Familie auch überleben können!", gab sie daraufhin in all ihrer Verletzlichkeit von sich.
Im nächsten Moment übermannten sie die Gefühle, denn ihr war gerade alles zu viel und diese Anschuldigung war der letzte Tropfen gewesen, der das Fass nun zum Überlaufen brachte. Mit einem verzweifelten Aufschluchzen und mit nicht ganz klarem Blick überbrückte sie die Distanz zwischen ihnen beiden und schlang die Arme um ihn. "Du weißt gar nicht, wie schlimm das war, dich so zu sehen, so... so... so leblos...", schniefte sie undeutlich und vergrub ihr Gesicht in seiner Robe.
Dabei kniff sie die Augen fest zusammen, um trotz der Tränen ja nicht zu sehen, dass dies nicht der Körper war, den sie am liebsten umarmt hätte. Aber sein Geist steckte darin und das war im Moment das, was sie brauchte. Halt von dem Mischling, der wider ihres Willens ihr Herz erobert hatte.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Freitag 18. Juni 2021, 07:42

Wie oft hatte er für mehr als sich entscheiden müssen? Kazel war es ohnehin gewohnt, allein zu handeln - zwar zum Wohl möglichst aller, aber niemand nahm ihm Entscheidungen ab, unterstützte ihn oder gab zumindest seine Meinung kund. Auch Janay hatte sich inzwischen mehrmals auf sein Wort verlassen, ihn entscheiden lassen. Er war es gewohnt. Zudem passierte es immer wieder, dass er in Gruppen unfreiwillig die Anführerrolle übernahm. Niemals hatte er darum gebeten. Er strebte weder nach der Macht, die eine solche Position mit sich brachte, noch danach, so sehr im Mittelpunkt zu stehen. Dennoch fand er sich stets genau dort und als Anführer hatte man Entscheidungen zu treffen - aus Zeitgründen, weil andere nicht anwesend oder nicht in der Lage waren, es zu tun. Kazel wäre nicht einmal auf die Idee gekommen, dass es Janay so sehr in ihrer Ehre kränkte. Erst Recht nicht, weil für ihn die Tatsache zu logisch erschien. Wen würde er schon gern allein zu seiner Tante und in das Schreckenshaus seiner Familie schicken? Jedem hätte er einen Vertrauten oder Leibwächter an die Seite gestellt. Am liebsten würde er selbst mitkommen, doch ein Sademos passte nicht in diese Rolle. Nein, das stimmte nicht! Am liebsten würde er Janay gar nicht mehr den Tenebrées aussetzen wollen! Und dass sie gemeinsam ein solches Problem besprachen, stand für ihn ebenso außer Frage wie seine vorherigen Entscheidungen. Er rechnete zwar nicht damit, hilfreiche Vorschläge zu erhalten - aus reiner Gewohnheit und seinen Erfahrungen der letzten Monate - das hielt ihn aber nicht davon ab, zumindest nachzuhaken. Die Situation wuchs ihm ohnehin schon lange über den Kopf. Es gab so viele Dinge zu berücksichtigen, so viele Probleme zu bewältigen und vielleicht hatte Janay eine Idee.
Er sollte Recht behalten. Ein Blick, ein Schulterzucken, kryptisches Murmeln ... nein, da kam nichts. Wieder würde er eine Entscheidung treffen und sich etwas einfallen lassen müssen. Er hatte bereits Pläne und war bereit, sie morgen umzusetzen. Was blieb ihm auch schon anderes übrig. Einzig eine letzte Frage brannte ihm unter den Fingernägeln. Er hatte Janay in Anwesenheit seiner Tante gesehen. Da war sie trotz des anfänglich devoten Scheins mehr als vorlaut - nein, selbstbewusst! - aufgetreten. Dort hatte sie eine feste Meinung besessen und diesen Standpunkt so vehement vertreten, dass der echte Sademos sie wohl sofort dafür hätte hinrichten lassen. Sie hatte etwas Herrisches gezeigt wie Kazel es von den Frauen des Hauses Tenebrée nur zu gut kannte. Und sie trug dieses wunderschöne Kleid, den Familienschmuck seiner Mutter ... Sein Blick blieb seit langem wieder darauf hängen. Es jagte ihm einen eisigen Schauer über Sademos' Rücken. Der Körper reagierte kaum darauf, aber seine Seele verkrampfte sich. Hatte Janay sich von seiner Tante einlullen lassen oder strebte sie von sich aus nach der Macht? Gelegenheit machte Diebe, also konnte ein ebensolches Angebot sicher auch die Sehnsucht nach mehr Einfluss wecken. Vielleicht wurde sie trotz ihres offensichtlichen Mischblutes dennoch gut behandelt? Wieder schwangen Zweifel in seinen Gedanken mit. Er konnte es nicht glauben, dass man bei den Tenebrées auch Gutes erfuhr. Dennoch ... sicher war er sich nicht, was Janay wirklich wollte. Ihn oder eine machtvolle Position? Beides?
Da blieb nur eine Wahl: Er musste sie danach fragen. Denn entgegen ihrer verletzten Annahme, Kazel entschied stets über ihren Kopf hinweg, tat er dies nicht. Er fragte. Immer und immer wieder. Leider erhielt er viel zu selten Antwort. Auf die Frage nach ihren Ideen zur Flucht hin wie auch auf so vieles andere, nicht nur von Janay. Er gab bereits sein Bestes, irgend möglich aus einer Situation heraus zu gelangen, die auch für ihn fremd und neu war. Ihn für seine Versuche dann mit Füßen zu treten und ihm Vorwürfe zu machen half da nicht. Aber genau das schleuderte Janay ihm quasi vor die Füße, als sie auf seine Frage reagierte.
Sie unterstellte ihm, zu glauben, sie sei nur aus der Gier nach Macht an seiner Seite und gerade als Kazel erwidern wollte, dass sie das doch erst jetzt erfahren hatte, stieß auch Janay jene Worte aus. Da waren sie sich wenigstens einig. Dennoch...
"Das weiß ich, aber vielleicht hast du deine Meinung geändert. Dir scheint es unter meiner Tante ja gut zu gehen. Du sollst das nächste Oberhaupt werden. War nicht das irgendwie dein Ziel?" Er stellte seine Fragen mit der Ruhe, die Sademos' Körper so perfektioniert hatte. Innerlich zitterte er. Aber er trug den Leib eines Mannes, der solche Fragen vollkommen emotionslos und somit sogar vorurteilslos stellen konnte. Da schwang kein Vorwurf mit in seiner so befremdlichen Stimme, die selbst das Lerium auf seiner Zunge wie zur Perfektion gesponnen tanzen ließ. "Du hast mich bei Firlefitz und seinem Orkbruder zurückgelassen, ohne eine Erklärung. Du hast ... ich weiß nicht, was du in der Zeit getan hast, aber ich habe versucht, dich zu retten. Dich da raus zu holen. Und nun sehe ich dich so wunderschön und doch so ... optisch in den Fängen meiner verhassten Familie oder das, was sie glauben, für mich zu sein." Er wollte, dass sie endlich verstand. Er hatte sie doch bereits mehrmals vor Starle gewarnt. Er hatte auch schon mehrmals nachgefragt, wie es ihr ging. Er wollte herausfinden, ob er sich nicht doch irrte. Er fand keine Antworten und musste mit dem wenigen weitermachen, was er hatte. Und gerade, als Kazel ihr seine Furcht mitteilen wollte, sie an jene Personen zu verlieren, die seine gesamte Vergangenheit in ein traumatisches Horrorszenario verwandelt hatten, da spürte er ihr Gewicht an Sademos Körper. Er fühlte, wie sie ihre Arme um den Leib schlang, in dem er feststeckte. Er spürte ihre Wärme und das Schmuckstück um ihren Hals kalt an seiner Haut. Er fühlte, dass auch ihre Seele zitterte.
Kazel hob Sademos' Hände an, doch anders als vorhin, da er sie für tot - erneut tot! - geglaubt hatte, wusste er nun, dass sie lebte und die Stimme der Vernunft in seinem Hinterkopf erinnerte ihn daran, dass es nicht seine Hände waren. Flüchtig blickte er an Janays silbrigem Haarschopf vorbei auf die dunkelelfischen Finger. Filigran und doch kraftvoll, wenn Sademos es wollte. Sademos ... er wäre es, der sie berührte. Trotzdem ... Janay war ihm bereits so nah. Unter einem Zögern legte er Sademos' Hand an ihren Rücken, durfte feststellen, dass auch er die Form ihres Körpers fühlte. Die Wärme. Sein Griff drückte sie dichter an sich heran. Eine Umarmung wagte er allerdings nicht. So sehr konnte er noch nicht aus seiner Haut heraus. Ha! Wenn er nur könnte! Aus Sademos' Haut am liebsten heraus und zurück in seinen Körper schlüpfen, um Janay wirklich zu trösten. Ihre Worte und ihr Schluchzen stachen wie Messerspitzen in sein Herz.
"Mir geht es gut. Im Dienste des Gevatters sterbe ich nicht sofort. Er schickt mich zurück, wenn meine Aufgabe noch nicht erle... Moment!" Kazel stutzte. "Woher weißt du davon? Wann hast du mich leblos gesehen? Ich bin bei Omma Kuralla wie tot umgefallen wegen ihrer .. ihrer ..." Nach Pisse riechenden... "Medizinischen Behandlung." Er wollte sich nicht wirklich daran zurück erinnern. "Und beim zweiten Mal waren nur der Sammler und seine Schergen um mich herum. Vranyk kann dir unmöglich davon berichtet haben. Woher weißt du, dass ich tot war?"
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Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Sonntag 20. Juni 2021, 15:14

Im Gegensatz zu dem Mischling hatte sie bislang kaum für mehr als sich selbst Entscheidungen treffen müssen. Einmal gemeinsam mit ihrer Schwester, da hatten sie beschlossen fortzulaufen und trotzdem hatte es sich kurz darauf wieder geändert, denn am Ende war sie alleine losgezogen. Und auch danach war sie lieber für sich geblieben, um sich weder unterordnen, noch die Verantwortung für andere übernehmen zu müssen.
Was sich seit ihrem Treffen mit Kazel geändert hatte. Noch war sie sich nicht sicher, ob das eine wirklich gute Wendung ihres Lebens gewesen war, denn all das Neue seitdem überforderte sie und überschüttete sie in einem Ausmaß, dass sie sich nicht einmal recht an einen Umstand gewöhnen konnte, ehe der nächste Aspekt auf sie einprasselte. Ja, nicht einmal richtig schlafen und essen konnte sie seitdem, weil irgendetwas immer ablenkte oder störte.
Ob es sich nun ändern und etwas ruhiger werden würde? Irgendwie bezweifelte sie das, sehr zu ihrem Leidwesen. Denn sie brauchte endlich ein wenig Zeit, um sich mit all dem Erlebten auseinander setzen und es verarbeiten zu können.
Dass hingegen ihr Liebster davon ausging, dass er alles alleine entscheiden musste, obwohl auch er sich überfordert fühlte, konnte sie ihrerseits nicht wissen. Dazu kannten sie sich noch zu wenig und er sagte es ihr ja auch nicht.
Wobei die Frage wäre, ob sie ihm dann ihre Gedanken hätte anvertrauen können. Sie besaß einiges an Misstrauen in sich und, sobald es um ihre eigenen Gefühle oder ihre Meinung ging, gelernt, vieles für sich zu behalten. Das war oft gesünder für Leib und Leben. Sollte dann allerdings mal jemand Interesse an den Hintergründen, an ihr selbst haben, war es für sie schwer, über diese eigens aufgebaute Barriere zu steigen und sich zu öffnen. Weil es sie angreifbar und verletzlich machte.
Wie es seine Anschuldigung tat, denn sie traf die junge Frau ernsthaft und kränkte sie. Sie hatte sie schon öfters zu hören bekommen, doch meistens nur von Personen, deren Ansichten über sie ihr herzlich gleichgültig gewesen waren. Von ihm aber... Ja, das saß.
So sehr, dass sie zum Angriff überging. Ihre Worte waren direkt und wenig wohl überlegt, sondern kamen so über ihre Lippen, wie sie ihr gerade in den Sinn kamen. Seine Reaktion ließ sie leicht zusammen zucken. "Was...?", entfuhr es ihr keuchend und ihre Augen weiteten sich leicht.
"Mein Ziel? Mein Ziel ist es zu überleben!", warf sie ihm entgegen und schüttelte vehement den Kopf. Als ob sie wirklich Macht haben wollen würde! Schon gar nicht in einer Stadt wie Morgeria, in der sie umso mehr mit einem Messer im Rücken zu rechnen hatte, je mehr sie etwas zu sagen hätte... oder schlichtweg jemanden traf, dem ihr Blick nicht passte. Nein, hier wollte sie nicht bleiben und schon gar nicht ihr Kind gebären!
Nur das Geld... das wäre nicht schlecht, denn es würde ihr helfen, etwas sorgenfreier erst einmal leben zu können. Am besten solange, bis sie etwas gelernt hätte oder ihr Körper wieder eine ansprechende Figur hätte, je nachdem. Mit einem Dach über dem Kopf und halbwegs ausreichendem Essen wäre für sie schon viel gewonnen.
Indes fuhr der Mischling fort und brachte damit das Fass ihrer Gefühle zum Überlaufen. Ehe sie es verhindern konnte, schossen ihr die Tränen in die Augen und sie hielt nichts mehr auf Distanz. Schluchzend stürzte sie zu ihm hin und verdrängte dabei die Tatsache des fremden Körpers, an dessen Brust sie Trost suchte. Die Person darin war ihr wichtig und von dieser wollte sie gehalten werden, während es aus ihr heraus brach, was ihr am meisten in den letzten Stunden zugesetzt hatte, jene Traumbilder, in denen er so erschreckend leblos gewirkt hatte.
Sie klammerte sich an die Robe, deren Stoff sich recht angenehm zu tragen anfühlte, und eröffnete ihm weinend, was sie niemals wieder erleben wollte. In ihrer Gefühlsaufwallung bemerkte sie anfangs nicht, dass er steif stehen blieb, und als es ihr allmählich dämmerte, spürte sie erleichtert die Hand in ihrem Rücken. Keine wirkliche Umarmung und dennoch eine Erwiderung, die dafür sorgte, dass sie blieb, wo sie war, seine Nähe und Wärme suchte, auch wenn es nicht sein Körper war. Es war ihr im Moment, die Augen fest zugekniffen, auch gleichgültig, weil sie sich daran festhielt, dass es trotz allem Kazel war.
Während ihr Schluchzen allmählich nachließ, hörte sie seine Worte und konnte sie dennoch nicht recht begreifen. Allein, dass sie nicht mit dem zusammen passten, was sie gemeint hatte, das war ihr klar.
Leicht schüttelte sie den Kopf, ohne sich ansonsten in seinem Griff zu rühren, um den Kontakt zu ihm nicht zu verlieren. "Nein, nicht tot, nur leblos. Dein... dein Körper war aktiv, er... er hat..." Ihr schnürte sich bei der Erinnerung einen Moment lang die Kehle zu und sie musste dieses Bild mit aller Willensanstrengung verdrängen, um sich zu beherrschen.
Auch wenn sie ihren Körper verkaufte und im Anwesen der Herrin auch Lust empfunden hatte, zu sehen, wie der Mischling mit einer anderen intim wurde... Nein, das war zu viel für ihre durcheinander geratenen Empfindungen.
"Er hat sich bewegt, eindeutig, nur dein Blick, der war... war... so leer..." Die letzten beiden Worte waren kaum mehr als ein Hauch und es schauderte sie merklich bei dem Gedanken daran.
"Es war furchtbar, als ich das gesehen..." Sie stockte und ihr Widerwillen gegen die Behauptung, sie hätte eine Gabe in diese Richtung, keimte wieder auf. Leicht deutete sie ein Kopfschütteln an. "... ich meine, geträumt habe. Ich habe auch geschrien, glaube ich, zumindest hat die Stange..."
Sie räusperte sich leicht und musste unwillkürlich einen flüchtigen Atemzug lang schmunzeln. Dann färbten ihre Wangen sich etwas rot und sie riss sich wieder zusammen. Ein Hochziehen ihrer laufenden Nase half ihr dabei, während ihre Tränen allmählich versiegten.
"... also, die Haushofmeisterin oder was die neue Freundin deines Dieners genau ist, sie hat mich gehört und geweckt. Dann sind wir zur Herrin, haben sie geweckt und ich habe es ihr erzählt. Sie..." Janay wagte es kaum, es auszusprechen, aber nun war sie endlich soweit, einen Teil des Erlebten zu erzählen, sodass sie auch nicht einfach so aufhören konnte.
"Sie hat sich Sorgen gemacht, ich glaube sogar, ehrliche. Na ja, und dann..." Sie zuckte mit den Schultern und lehnte sich mit ihrer Wange mehr gegen seinen Oberkörper, während ihr Griff sich leicht löste, um den kostbaren Stoff nicht noch mehr zu malträtieren. "... dann haben wir herausgefunden, dass du hier bist und... na ja... wollten dich retten. Und ich hatte keine andere Idee, als..." Die junge Frau schluckte schwer und zuckte ein weiteres Mal mit ihren Schultern. "... als mich im Tausch anzubieten. Deswegen bin ich so herausgeputzt. Ich sollte den Sammler um den Finger wickeln und dafür sorgen, dass du gehen kannst. Du siehst ja, wie erfolgreich ich war...", murmelte sie, am Schluss mit einem leicht bitteren Unterton in der Stimme, und wand sich leicht in seinem Griff.
Würde er sie jetzt von sich stoßen? Oder würde er sie verlachen? Unsicherheit machte sich in ihr breit, weswegen sie nun umso schneller sprach, um alles Wichtige noch sagen zu können, ehe er beschließen konnte, ihr nicht mehr zuhören zu wollen. "Genauso wie in dem Hof. Ich bin mit der Wache mitgegangen, um... um... um ihn dazu zu bringen, sich auszuziehen und Essen zu holen. Dann wollte ich ihn ablenken und in einem günstigen Moment seine Kleidung und Essen mitnehmen, damit du was zum Anziehen hast. Aber... na ja, er hatte offenbar schon über mich was rumerzählt und dann waren so viele Leute um mich herum und ich... konnte nicht mehr raus."
Damit verstummte sie und atmete tief durch. Dabei ließ sie den Kopf hängen und löste ihren Griff ganz, damit er einfach von ihr wegtreten könnte und sie nicht wegzustoßen bräuchte, da er sicherlich nun nicht mehr mit ihr zu tun haben wollen würde.
"Und jetzt wirst du mich hassen und verachten...", wisperte sie tonlos und machte somit ihrerseits ihre größten Ängste deutlich.
Dass er ihr hingegen gestanden hatte, in den letzten Stunden zweimal gestorben zu sein, drang erst jetzt allmählich in ihr Bewusstsein, sodass sie blinzelnd an seiner Seite vorbei sah. "Tot... du warst tot... das hat diese Schreckensgestalt also gemeint, dass ich dir sagen soll, dass du nicht wieder sterben darfst... unheimlich...", nuschelte sie und wappnete sich innerlich für die Vorwürfe oder was da alles kommen mochte.
Blieb ihr nur zu hoffen, dass er sie nicht vollkommen vernichten würde, damit sie wenigstens noch das Kind würde austragen können...
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Sonntag 27. Juni 2021, 13:34

Janay wünschte sich Zeit herbei, um das Erlebte verarbeiten zu können und jene Dinge zu vergessen, die sie nicht begriff. Ihr Gegenpart hatte beides. Zeit im Überfluss oder zumindest in der Theorie Zugriff darauf. Das hieß, sobald er seinen Wurmdämon loswürde. Denn solange jener mit ihm verbunden war, stellte er höchstes Gefahrengut für seinen Herrn und Lehrmeister dar. Nebhasmhorachd durfte Gevatter Tods Reich niemals betreten. Kazel stellte sich die Frage gar nicht, ob der Wurm denn mit ihm zum schwarzen Sandstrand übergleiten würde. Denn sollte der Mischling sterben, kehrte doch nur seine Seele dorthin zurück. Den Körper ließ er auf Celcia und der Wurm steckte in diesem fest. Allerdings war das kurze Gespräch mit dem Tod eindeutig gewesen. Er durfte nicht sterben, solange er besessen wäre. Daraus schloss Kazel ganz von selbst, dass der Wurm ihn auch ins Reich der Toten begleitete, sollte es zu einem Ableben kommen. Dieser Weg blieb ihm vorerst versperrt, aber er hatte ohnehin nicht vor, wieder abzutreten. Nicht jetzt, da er mit Janay erneut vereint war. Falls sie das noch immer wolle. Er fürchtete trotz ihrer Bemerkung im Beisein seiner Tante, dass ihr der Platz als tenebrée'sches Oberhaupt vielleicht doch gefallen könnte oder wenigstens die Möglichkeiten, die eine solche Position böte. Kazel befand sich bereits in einer solchen Stellung. Ungewollt und er hatte nicht vor, sie auszunutzen. Jedenfalls nicht für sich. Asl Sademos könnte er wesentlich mehr tun als der verhasste und verstoßene Tenebrée-Bastard, der er war. Er könnte mit Macht und Einfluss spielen. Er bräuchte seinen alten Körper nicht, um sich nun ein neues Leben aufzubauen. Die Sache hatte nur mehr als einen Haken. Der größte von ihnen lag wie die Stadt selbst vor ihm: Morgeria. Wenn er sich als Sademos, der Hybridensammler, einen Platz in der Gesellschaft zurücknahm, dann wäre es einer in Morgeria. Er müsste in der dunklen Stadt leben, denn nur dort hätte er den Einfluss, den er für sein Überleben bräuchte. Wobei man zusätzlich berücksichtigen musste, dass selbst damit das Überleben nicht gesichert wäre. Attentäter gab es überall, nur in Morgeria fanden sie regelmäßig Aufträge, so dass selbst sie sich eine goldene Nase verdienen konnten. Nein, das war nicht, was Kazel anstrebte. Er hatte sich zu einem genügsamen Elfen entwickelt. Er wollte doch nur seinen Frieden, irgendwo ... mit der Frau, in die er sich verliebt hatte. Mit seiner kleinen Familie, die er gründete. Er wollte weder Mittelpunkt noch Teil der morgerianischen Gesellschaft sein, kein politischer Machtposten oder ein Werkzeug von Personen in dieser Position. Es genügte, dass das Schicksal ihn dazu auserkoren hatte, bei einem Wesen in der Lehre zu stehen, das für ihn niemals personifiziert worden war. Trotzdem nannte er sich nun Lehrling des Todes. Mit diesem Titel sollte er nicht hausieren gehen. Wenn er ihn jedoch behalten wollte, müsste er sich bald um seinen Dämon kümmern! Bald ... jetzt nicht ... noch nicht. Noch hing Janay an ihm, in seinen - in Sademos! - Armen, aber es fühlte sich schön an. Sie war weich, warm und roch immer noch so sehr nach der Vertrautheit, die Kazel sich wünschte. Er ertappte sich dabei, zwar nicht die Arme eng um sie zu schlingen, aber an ihrem Haar zu schnuppern und die seidigen Strähnen an der dunklen Haut zu genießen. Sie kitzelten leicht. Zu schade, dass es so schnell vorbei war, aber er hatte es mit seiner Frage herbei geführt. Kazel bereute dennoch nicht, sie gestellt zu haben. Er musste sich Gewissheit verschaffen, sich nicht auch in ihr zu irren. Wie oft hatte er Vertrauen und Hoffnung in anderen gesucht und war dann bitter enttäuscht worden, weil er zu schnell vertraut hatte! Dieses Mal versuchte er, es vorab zu klären. Einfach, weil er Janay schon viel zu sehr vertraute und hoffte, mit ihr diese Dinge besprechen zu können, ohne sie dadurch zu verlieren. Doch ihr Band dröselte auf. Erste Fasern lösten sich, bevor er danach greifen konnte. Seine Frage war zu scharf formuliert gewesen, wie ein unsauber gepflegte Messer. Die Scharten rissen die Sehnen ihres Liebesbundes ein, schnitten unliebsam daran.
"Mein Ziel ist es, zu überleben!", schleuderte sie ihm entgegen. Welch Ironier, wo sie doch schon wieder gestorben war und er sie nicht hatte beschützen können. Er zweifelte nicht daran, dass Janay überlebensfähig wäre. Mindestens so gut oder so schlecht wie er selbst! Es war Kazel einfach ein Bedürfnis sich vor sie zu stellen, wenn er konnte. Er wollte ihr Schild sein, vielleicht sogar ein bisschen ihr Held. Er gierte danach, nicht nur Liebe von ihr zu erhalten, sondern auch alles andere. Respekt, Anerkennung, ein bisschen Bewunderung. All das, was er in seinem Leben stets hatte vermissen müssen und wenn er ehrlich mit sich selbst war, konnte er vom Tod nicht erwarten, dass dieser ob seiner Taten oder Entscheidungen auch nur einmal verzückt in die Knochen klatschte. Das würde nicht geschehen. Bisher hatte Kazel sich auch nicht mit Ruhm bekleckert, um es herauszufinden. Aber bei Janay ...
Auch hier gelang es ihm nicht. Ihr Blick schwamm in Tränen, ihr Schluchzen bohrte sich in Sademos Körper und das darin verborgene, schwarze Herz, das nur wegen Kazel eine Spur von Emotionen erhalten hatte. Und Schmerz. Es schmerzte voll Reue, weil er sie zum Weinen gebracht hatte. Doch so hatte er wenigstens Gewissheit. Ihre Reaktion war eindeutig. Sie sehnte sich nicht nach der Macht, die Starle Tenebrée ihr präsentiert hatte. Seine Tante würde Janay nicht manipulieren und in das giftige Netz seiner Familie werfen können. Sie mochte sie mit schönen Kleidern und sogar dem Schmuck seiner eigenen Mutter einwickeln, aber das könnte Janay nicht festhalten. Sie war keine dümmliche Fliege, kein zerbrechlicher Schmetterling, gefangen in diesen vor Heuchelei, Machtgier und Skrupellosigkeit getränkten Spinnenfäden. Es tat gut zu wissen, dass sie nicht zur Beute werden wollte ... und auch nicht zur Spinne. Sie wollte überleben, genauso wie er und das nicht hier in Morgeria. Sie beide kämpften darum. Aktuell schienen ihnen nur die Reserven auszugehen. Sie hatten mit Sorgen und Ängsten zu kämpfen. Sie benötigten Ruhe.
Janay schien zusätzlich Albträume gehabt zu haben, die sie Kazel nun nach und nach mitteilte. Er spielte eine Rolle darin und sein Traumschicksal hatte sie offenbar zutiefst erschüttert. Damit brach sie für ihn eine Hürde. Kazel tätschelte ihren Rücken sanft mit Sademos' Hand. "Es ist nichts passiert. Ich bin immer noch hier und ich lebe. Vielleicht hat dich das Bild meines leeren Körpers im Traum erreicht." Traum und Tod lagen nicht weit auseinander. Die Göttin der Träume war Schwester eines blutrünstigen Gottes, der nach Tod strebte. Warum sollten sich Faldors und Manthalas Wege dann nicht auch mal kreuzen? "Wenn du meinen richtigen Körper im Moment sehen könntest, würde er dir leblos erscheinen. Er ist nur noch eine Hülle wie viele Hybriden hier. Deshalb ... muss ich noch eine Weile den Sammler spielen. Ich muss sie retten. Das verstehst du, oder?" Er musste nicht, er wollte es. Tief in seinem Innern konnte Kazel es nicht mit sich vereinbaren, sein Leben forzuführen und die Hybriden sich selbst zu überlassen. Trotzdem vermischte er hier nach wie vor die eigenen Wünsche mit dem Glauben, es sei seine Pflicht als Todeslehrling. Worum er sich wirklich noch als Auftrag kümmern sollte, wusste er gar nicht. Für ihn war Sademos bereits nicht mehr. Die Hülle, die er trug, war ein Deckmantel, den Kazel sich übergeworfen hatte.
"Bewegt hat sich mein Körper jedoch nicht mehr ... und ... auch nicht so. Das ... ich würde nicht ..." Er war treu, im Gegensatz zu Janay, die sich in seiner Abwesenheit erst einmal ein bisschen vergnügt hatte. Würde Kazel es ihr übel nehmen? Er wusste nichts davon und ahnte nicht einmal, welchem Erwerb seine Tante nun im Hause Tenebrée nachging. Dass das Anwesen zu einem, wenngleich erfolgreichem Bordell in der Stadt geworden war. Wahrscheinlich hätte diese Vorstellung aber einen akzeptablen Platz in Kazels Denken gefunden. Hingegen die Information, Starle hätte sich aufrichtig um ihn gesorgt, fand keinen fruchtbaren Boden.
Er schnaubte auf. "Tante Starle sorgt sich um niemanden, außer um sich selbst! Nein, das kann ich nicht glauben. Sie ist nicht besser als es meine Mutter war. Beide Frauen können dir vorgaukeln, dich zu lieben ... und dann verändert sich deine Hautfarbe und anschließend wirst du als Wurm angesehen, gefoltert und eingesperrt." Die schmerzlichen Erfahrungen saßen tief. Wer konnte es ihm verübeln, dass er Zweifel hatte? Man hatte ihn geprägt. Jede Spur an etwas Gutes in seiner Familie mit einem harten Peitschenhieb aus seinem Rücken gerissen. Da reichten nicht einmal Worte von der Frau seines Herzens aus, um ihn zu überzeugen, falls sie das überhaupt versuchen wollte. Kazels Griff um ihren Rücken festigte sich unwillkürlich. Er bemerkte es aber und Sademos' perfektionierte Körperbeherrschung ließ ihn sich lockern, ehe es für Janay grob würde.
Dafür brachen nun bei Janay alle Dämme. Sie erzählte Kazel alles bis hin zu diesem Moment. Sie erklärte ihm ihr Auftreten als neues Oberhaupt der Familie und welcher Plan dahinter steckte. Das war für den Mischling bereits Beweis genug, dass man Starle nicht trauen durfte. Sie war bereit gewesen, Janay an den Sammler zu verkaufen, um ihren Neffen zu erhalten. Warum auch immer sie Interesse an ihm hatte. Was könnte Kazel für sie schon sein außer erneut ein Zielobjekt für ihre Verachtung seines Mischblutes?
"Ich sollte den Sammler um den Finger wickeln und dafür sorgen, dass du gehen kannst. Du siehst ja, wie erfolgreich ich war..."
"Aber vielleicht warst du das ja wirklich, Janay", entgegnet er. "Tante Starle weiß nicht, dass ich im Körper des Sammlers stecke und nach wie vor möchte ich dich nicht zurück in ihre Obhut lassen. Doch das wird morgen geschehen, wenn wir es nicht verhindern können. Wenn du aber Erfolg hattest - vielleicht nur zum Teil - dann lässt der Sammler dich möglicherweise um ihn werben. Er wünscht dich in seiner Nähe, in seinem Haus. Damit du dich längerfristig beweist, ihm eine gute Frau zu sein. Damit er sich entscheiden kann, ob es sich lohnt, das Haus Tenebrée mit seinem zu verbinden. Denn wir du weißt, können wir Starle Kazels Körper nicht überlassen ... und die Wahrheit sollten wir ihr unter keinen Umständen verraten. Wenn sie aber glaubt, dich als Spionin hier zu haben, während du weiter den Sammler um den Finger wickeln musst, dann..." Es war ein Plan. Wenigstens einer, denn mehr fiel Kazel nicht ein. Falls Janay eine bessere Idee hatte, die ihr eigenes Schicksal nicht in Gefahr brachte, würde er seinen sofort in den Wind schießen. Doch unter keinen Umständen wollte er sie zurück ins Haus seiner Familie schicken. Naja, unter fast keinen. Vielleicht ließ es sich auch nicht verhindern. Dann aber wünschte er sich jemanden an Janays Seite, der sie unterstützen könnte. Hopp vielleicht, als mentale Freundin. Und Dry'ol, weil sich niemand mit ihm anlegen würde. Außerdem wäre seine Loyalität gesichert, wenn Vranyk bei Kazel blieb und man ihm die Aussicht auf die tenebrée'sche Haushofmeisterin schmackhaft machte.
Hinter Sademos' Stirn ratterten die Zahnräder, dass es qualmte. Darüber hinaus bemerkte er nicht, was derweil in Janay vorging. Zweifel suchten sie heim, zusammen mit der Angst, Kazel würde sie für all das verurteilen.
Irgendwo tat er es ja auch. Er hatte ihre Idee, sich allein in die Ställe zu schleichen von Anfang an für keine gute gehalten. Er missbilligte ihre Worte ihm gegenüber, dass sie es schon schaffen würde und es hatte ihn tief verletzt, dass sie sein Wissen um seine Familie und deren Gefahr einfach ausgeschlagen hatte, weil sie glaubte, es besser zu können. Verachtung empfand er dabei jedoch nicht. Auch kam ihm nicht die Idee, sie nun nach klassisch morgerianischer Dunkelelfenmanier für diese Fehler mit Verachtung und Verstoßung zu bestrafen. Er liebte sie. Und es waren nur Fehler, die glücklicherweise bisher ohne Konsequenzen blieben, mit denen er nicht hätte umgehen können.
Als Janay sich langsam von ihm löste, schlich sich die Erkenntnis auch durch Sademos' Hirnwindungen bis zu Kazels Verstand. Sie hatte ihm ihr Herz ausgeschüttet und alles offengelegt. Wäre er Sademos, hätte er sie erst geistig und dann körperlich gequält, um sie anschließend einfach wegzuwerfen. Wäre er jeder andere Dunkelelf in Morgeria, hätte er das getan. Aber Kazel war noch nie ganz Dunkelelf gewesen. Außerdem...
"Ich hasse dich doch nicht. Im Gegenteil. Ich hatte solche Angst um dich, allein unter meiner grausamen Familie. Und ich so weit weg, der nichts tun konnte. Dir weder helfen, noch dich beschützen. Oder mit dir zusammen das Leid durchstehen." All das bereute er so sehr, vor allem, weil Janay ohne Tods Hilfe dann erneut ein Ende gefunden hätte. Der Gedanke ließ ihn schaudern. "Janay, wie kommst du nur darauf, ich könnte dich hassen? Wofür denn? Selbst, wenn du dich von mir abwendest, würde ich nicht... Ich ... ich babe vorhin doch schon ..." Er brach ab. So konnte er ihr nicht deutlich machen, was er so sehr für sie empfand. Nicht einmal seine Anmerkung vorhin im Saal, als er sie allen vorgestellt hatte, schien bei ihr angekommen zu sein. Es musste offensichtlicher geschehen. So sehr wie er hatte wissen müssen, ob sie nicht dem falschen Denken seiner Tante erlegen war, so musste sie nun wissen, was er dachte. Was er empfand.
Sademos trat zurück. Eine Kluft entstand zwischen ihnen. Nur ein Schritt und doch war diese Grenze geschaffen worden. Dann sank der Dunkelelf vor dieser unsichtbaren Schlucht auf ein Knie knieder. Kazel spürte den kalten Stein an der Haut. Er fühlte, dass sein anderer Fuß nicht mehr von der Robe mit Stoff und Wärme bedeckt wurde. Die nackte Fußsohle lugte unter dem Stoff hervor. Er spürte, wie befremdlich dem Körper diese Haltung vorkam. Wahrscheinlich hatte Sademos niemals in seinem Leben das Knie oder Haupt vor einem anderen gebeugt. Jetzt tat er es, mit Kazels Willen.
Jener schaute durch die violetten Augen zu Janay auf.
"Es mag nicht der beste Zeitpunkt sein. Erst recht nicht, weil ich in diesem ... Mann stecke. Aber ich will es dir sagen, dich fragen, solange ich Gelegenheit dazu habe. Ich hab Angst, sie sonst nicht mehr zu bekommen. Janay." Kazel streckte seine Finger nach ihren aus. Seine, nicht Sademos'. Für den Moment blendete er die dunkelelfische Hülle tatsächlich aus. Er allein war es, der sie ansah und nun handelte. Er war es, der sprach.
"Ich konnte es am Fluss nicht erwidern. Aber nur weil es verspätet kommt, ist es dadurch nicht weniger wahr. Ich liebe dich, Janay. Und ich möchte für dich da sein - so lang ich kann. Ich möchte ... dich fragen..." Er atmete nochmal durch. Irgendwie kam er sich seltsam dumm vor, ausgerechnet hier und jetzt und in dieser Hülle die Frage zu stellen. Vielleicht überrumpelte er sie damit auch. Er hoffte, sie würde nicht gleich schreiend vor ihm davon laufen. Wie sollte er es nur formulieren?
"Ich würde dich gern heiraten, damit du weißt, an wessen Seite ich immer stehen will. Falls .. du das auch willst. Irgendwann." Würden sie jetzt eine Hochzeit planen und umsetzen, hätten sie gewiss die Mittel dazu. Aber es wäre eine morgerianische Hochzeit, blutig und schwarz ... und in einem fremden Körper, während einige Hybriden weiter zu leiden hätten, bis sie ihren Eheritus abgeschlossen hätten. Nein, dafür war keine Zeit. Aber für sein Geständnis und sein Versprechen, dafür nahm er sie sich. Kazel sah es nicht als verschwendete Zeit an.
Offenbar war Janay doch erfolgreich gewesen, den Sammler um den Finger zu wickeln...
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Montag 28. Juni 2021, 14:09

Was hätte sie wohl gedacht und gewollt, wenn sie gewusst hätte, dass ihr Liebster mit der Zeit hantieren konnte? Sobald sie es soweit verarbeitet hätte, um etwas anderes als Verwirrung zu empfinden, verstand sich. Doch selbst der Vorfall in der Höhle bei ihrer Flucht war von ihr nicht als Hinweis auf seine Gabe wahrgenommen worden, sofern das überhaupt möglich gewesen wäre.
Somit war sie auch in dieser Hinsicht ahnungslos, wie in so vielen Dingen, die auf sie einprasselten wie ein nicht enden wollender Regenguss, obwohl sie längst durchweicht war. Denn ihr schwirrte beständig der Kopf ob all des neuen Wissens und dem Erlebten, noch ohne, dass sie ihre beginnende Schwangerschaft mit einbezog. Deren Gefühlsverirrungen würden noch eine gewisse Zeit brauchen, bis sie die werdende Mutter erreichten und überrollten.
Ob sie beide es bis dahin geschafft hätten, etwas zusammen aufzubauen, um gegen diesen Sturm ankämpfen zu können? Jetzt erst einmal schien sich eine Mauer zwischen ihnen aufzubauen, denn seine Entscheidung über ihren Kopf hinweg und sein Verdacht verletzten sie immens.
So sehr sogar, dass in ihrem Inneren eine Barriere zusammen brach und mit hervorquellenden Tränen wusste sie sich nicht mehr anders zu helfen, als sich in seine Arme zu flüchten. Ausgerechnet in seine, der nicht in seinem eigenen Körper hauste und sie zugleich erst soweit getrieben hatte, sich derart zu offenbaren. Aber sie war machtlos dagegen und brauchte diesen Halt, um endlich einmal wieder durchatmen und neue Kraft sammeln zu können.
Dabei hätte sie seine Zweifel durchaus verstehen können, vielleicht sogar bewusst zerstreuen wollen, wenn sie darum gewusst hätte. Da sie sich jedoch bis auf die kurze gemeinsame Zeit nicht wirklich kannten... Wann hatten sie je miteinander über sich, ihre Vergangenheit und ihre Zukunftsträume gesprochen? Noch nie! Dazu hatte ihnen schlichtweg die Gelegenheit und das Vertrauen zueinander gefehlt.
Stattdessen hatte sie sein Verdacht lediglich verletzt, tief getroffen, denn sie war niemand, der nach Macht strebte. Ihr war es wichtig, frei zu sein und über sich selbst bestimmen zu können, ihren Frieden dabei zu haben und nicht darüber nachdenken zu müssen, welche Strafe ihr Freiheitsdrang als nächstes nach sich ziehen würde. Natürlich wäre das mit Geld, Einfluss, einem gewichtigen Namen viel einfacher und würde ihr viel mehr Möglichkeiten bieten.
Allerdings hatte sie in den letzten vier Jahren für ihr Empfinden gut gelebt und das auch recht genügsam, weil sie ihren Lohn selbst verdient hatte und ihn dadurch umso mehr zu schätzen wusste. Lediglich die Anfeindungen bezüglich ihres Berufs, darauf konnte sie getrost verzichten. Ansonsten würde sie dennoch nur minimal etwas an ihrem Lebensstil ändern, und dazu gehörte es definitiv auch nicht, sich in die oberste Schicht von Morgeria einzuschleichen!
Dass Kazel hingegen in diese Gesellschaft hinein geboren worden war... Das schürte höchstens ihre Unsicherheit über seine Gefühle, doch änderte nicht ihre eigenen Werte.
Daraus entsprangen auch ihre ehrlichen Worte, denn es war ihr einziges Ziel geworden, zu überleben. Glück dabei zu finden... na ja, dieses Geschick war äußerst wechselhaft und führte viel zu schnell zu sinnlosen Träumen, auch wenn sie es zu genießen versuchte, wann immer sie auch dies erreichen konnte. Aber definitiv wollte sie keinen Reichtum oder eine Position unter ihresgleichen, die sie nur noch mehr einengen oder gefährden würde. Nein, sie wollte so rasch wie möglich wieder raus aus dieser unheilvollen Stadt! Am besten unversehrt und mit dem Würmchen, das in ihrem Bauch heranwachsen und leben sollte.
Wenn sie dabei mit etwas mehr Geld als zuvor versorgt wäre, würde sie gewiss nicht ablehnen, jedoch abhängig davon würde sie ihre Abreise nicht machen. Sie hatte schon mehrmals von null angefangen und würde das wieder schaffen, davon war sie überzeugt.
Und dann brach aus ihr hervor, was ihr den letzten Rest von Sicherheit geraubt hatte, ihre Traumbilder, die sie selbst im Schlaf hatten schreien und panisch werden lassen. Sein Tätscheln wirkte irgendwie... unbeholfen und tat dennoch gut, sodass sie ziemlich geräuschvoll und alles andere als damenhaft schniefen musste.
Leicht schüttelte sie den Kopf bei seinen Worten und zuckte im nächsten Moment hilflos mit den Schultern. "I... ich... ich weiß es nicht mehr... nicht mehr so genau, denke ich... Es... Ich weiß auch nicht...", stammelte sie und seufzte leise.
Er musste helfen und diese Farce aufrechterhalten, was sie verstehen sollte. Konnte sie das denn? Janay war sich nicht sicher darüber, allerdings merkte sie, dass es ihm wichtig war. Deswegen sprach sie sich auch nicht dagegen aus, vorläufig, oder drängte darauf, gleich mit ihm wegzulaufen.
Dennoch drängte sich ihr eine andere Frage auf. "Wie lange...?", wisperte sie erstickt und war sich nicht sicher, ob sie das nicht schon einmal von ihm hatte wissen wollen. Und selbst wenn... dann hatte sie die Antwort in all ihrer Überforderung vergessen. "Wann wirst du wieder du sein?", fügte sie nach einem kurzen Zögern hinzu, um deutlicher zu machen, was sie meinte.
Mehrmals musste sie daraufhin schlucken und ein Anflug von schlechtem Gewissen stieg in ihr hoch, während er ihr versicherte, sie nicht betrügen zu wollen. Und sie...? Ja, sie hatte die Spiele im Haus der Herrin genossen, hatte ja fast keine andere Wahl gehabt! Sogar ein Beisammensein mit dem Grünauge oder dem Stiefelträger hätte sie in Kauf genommen und das Beste daraus gemacht. Aber das war für sie viel zu sehr ihr Beruf geworden seit ihrer Flucht, dass sie es mit anderen Augen sah. Und trotzdem...
Ihr wurde die Kehle etwas enger und während ihre Tränen allmählich zu versiegen begannen, musste sie mehrmals schlucken. Ihr Griff hingegen blieb bestehen, sie suchte noch immer Halt an ihm. "Ich... weiß es nicht mehr so genau...", murmelte sie etwas verunsichert und kniff die Augen derart fest zusammen, dass sie Sterne zu sehen begann. "Ich weiß nur, es war furchtbar und ich... ich hatte Angst..."
Um ihn? Darum, dass er sie betrügen könnte? Womöglich beides? Die junge Frau wusste es nicht zu sagen, weswegen sie es lieber so stehen ließ.
Doch nicht, ohne noch einen Punkt zu erwähnen, der ihr ebenfalls großes Unbehagen bereitete. "Die... Die Herrin...", flüsterte sie leise wie ein Hauch und musste sich über die spröde gewordenen Lippen lecken. "Sie... sie hielt es für... für mehr als einen... einen einfachen... Traum..." Mit jedem Wort wurde ihre Stimme noch leiser und alles in ihr sträubte sich dagegen, diese Möglichkeit auch nur im Entferntesten in Betracht zu ziehen.
Sie wollte das nicht! Sie wollte keine Visionen oder ähnliches haben und garantiert hatte ihre Mutter all ihre Wahrsagereien lediglich aus geschickten Schwindeleien produziert! Nie und nimmer könnte sie akzeptieren, mit dieser Frau etwas gemeinsam zu haben, das womöglich kein simpler Betrug gewesen war!
Indes fuhr er fort und sein Schnauben ließ sie aufhorchen, schaffte es, sie soweit von sich selbst abzulenken, dass sie sich wieder auf ihn konzentrieren konnte. Dennoch war es gar nicht so leicht, denn gerade der Schluss seiner Erwiderung war hart in seiner Botschaft.
Leise seufzte sie unwillkürlich und löste ihren Griff aus der kostbaren Robe, um die Arme um ihn zu schlingen. Dass ihre Hände dabei auf seinem Rücken zum Liegen kamen, war mehr aus dem Bedürfnis heraus, ihm noch näher zu sein, selbst in diesem fremden Körper, als dass sie an seine Narben denken könnte. Sofern sie sich derer überhaupt bewusst wäre, da sie einander nackt eigentlich nur von vorne gesehen hatten. Zweimal und das auch nicht sonderlich ausgiebig oder allein darauf fokussiert.
"Ja, sie denkt an sich... und an ihre Position. Doch sie hat keinen Erben... drum setzt sie ihre Hoffnung auf dich und..." Sie schluckte leicht und schniefte notgedrungen noch einmal, wenngleich dieses Mal weitaus dezenter. "... auf deinen Nachwuchs.", vervollständigte sie den Satz und seufzte ein weiteres Mal leise.
"Ich glaube, ihre Sorge um dich war echt... aber vielleicht eben wegen ihres Vermächtnisses." Sie zuckte etwas ratlos mit den Schultern und wollte ihm lieber nicht zu viel darüber erzählen, was vor der Bekanntwerdung ihrer Schwangerschaft geschehen war.
Es schien auch so schon zu reichen, da sein Griff in ihrem Rücken fester wurde. Noch war er weit davon entfernt, schmerzhaft zu werden, allerdings konnte sie es dennoch fühlen und hielt unwillkürlich den Atem an. Sie wollte jetzt keinen Zorn oder sonstiges heraufbeschwören, dazu war sie gerade viel zu verletzlich. Bevor sie jedoch etwas dazu verlauten lassen musste, entspannte er sich schon wieder und schien sich zu beruhigen. Das war gut, schließlich lag ihr noch so viel auf der Zunge und einmal begonnen, fiel es ihr schwer, sich mehr als nötig zu bremsen.
Seine Antwort indes ließ sie zuerst erstarren, bis auf ihr ungläubiges Blinzeln. Erst dann, unendlich langsam, hatte sie das Gefühl, hob sie allmählich ihren Kopf und zeigte ihm ihr verweintes Gesicht, während sie zu ihm hochsah. Es war nicht sonderlich lange und in ihrem Blick spiegelten sich unendlich viele Gefühle wider, die zeitgleich in ihrem Inneren herum zu sausen schienen.
Dann sah sie wieder runter und schluckte leer. "Sie könnte darauf bestehen, noch einmal mit mir reden zu wollen, ehe sie mich ganz in deine Obhut gibt.", murmelte sie, während es in ihrem Kopf arbeitete.
Auf der einen Seite würde sie gerne bei ihm bleiben, Zeit mit ihm, auch in diesem dunklen Körper, verbringen und ihn endlich etwas besser kennenlernen. Auf der anderen bereitete gerade letzteres ihr gewisse Sorgen. Noch immer war sie sich unsicher darüber, was er von ihrem Beruf hielt, wie sehr er sie dafür verachtete, sobald er sich dessen wirklich vollkommen bewusst wäre. Umso schlimmer wäre es dann für sie, wenn er sich von ihr abwenden würde... Doch noch andere Gedanken schossen ihr durch den Kopf, auch das leidige Thema Geld zählte dazu. Und schließlich kam ihr eine Idee, die sich damit verbinden ließe... sofern er das wollte.
"Sie wollte mir einen Lehrmeister suchen...", wisperte sie und diese Erinnerung sorgte für eben jenen Einfall, der daraufhin aus ihr hervor sprudelte. Ein wenig löste sie ihren Griff von seinem Rücken, ohne sich allerdings dabei von ihm entfernen zu wollen. Sie gewann lediglich allmählich ihre Kraft zurück und war nicht mehr drauf und dran zusammen zu brechen.
"Und was, wenn ich doch zurückgehe?", murmelte sie nachdenklich. "Quasi, weil der Sammler wünscht, dass ich ausgebildet zu ihm zurückkehre, um ihn weiter zu umwerben? Ich meine..." Erneut musste sie etwas ratlos mit den Schultern zucken. "Ich tauge nichts für die feine Gesellschaft, das hast du selbst miterlebt. Ich bin nicht gut im Ränkeschmieden, Intrigieren und all dem. Aber... wenn mich jemand begleitet, der unauffällig genug wäre, um zu spionieren... Warum sollte sie es nur in deine Richtung versuchen?"
Langsam und ein wenig unsicher sah sie zu ihm hoch. "Ich glaube, sie weiß sehr viel, auch über den Sammler, und hat auf jeden Fall ihre Kontakte. Vielleicht ist auch etwas dabei, das dir helfen kann? Und zugleich kannst du auch etwas über sie herausfinden... wenn es da etwas gibt." Tief atmete sie durch und hoffte, dass ihr eigener Vorschlag nicht zum nächsten Streit zwischen ihnen führen würde.
Schließlich lehnte sie seine Idee ja nicht ab. Um das noch zu betonen, fuhr sie fort:"Was, wenn wir das Ganze also zusammentun? Dass du darauf bestehst, mich zu sehen, wann immer du willst, um meine Fortschritte zu überprüfen. Dann kann sie nicht riskieren, dass mir etwas zustößt, und ich kann versuchen, mit Hilfe, für dich auch Dinge herauszufinden." Verlegenheit und Unsicherheit kehrten zurück und sie senkte ihren Blick wieder. "Soweit ich es kann und es nicht verderbe...", nuschelte sie gegen seine Robe und begann, sich von ihm körperlich endgültig zu lösen.
Der Moment der Schwäche war vorbei und sie beschlichen Zweifel, dass er ihre Nähe wirklich noch länger haben wollen könnte. Nicht nach all dem, was sie gesagt hatte...
Ohne ihn anzusehen, hörte sie ihm zu und musste ein weiteres Mal gegen ihre Tränen ankämpfen. "Wofür nicht...?", hauchte sie tonlos und schlang die Arme um sich selbst. "Wer bin ich schon? Allein, dass ich meinen Körper verkaufe, muss dich doch vertreiben..." So, nun war es ein weiteres Mal heraußen, denn sie hatte das Gefühl, dass er daran nicht mehr dachte.
Nur... sollte sie wirklich weiterhin bei ihm bleiben, dann musste er einfach sich dessen bewusst sein! Nicht, dass sie es ohne echter Not weiter machen wollte, nicht jetzt, da er sich in ihr Herz geschlichen hatte und sich zwischen ihnen etwas aufzubauen begann. Aber es gehörte dennoch auch zu ihr und sie würde immer wieder daran denken, ihren Körper einzusetzen, sollte sie keine andere Möglichkeit zum Fortkommen haben.
Tatsächlich trat er einen Schritt von ihr weg und ohne es verhindern zu können, entkam ihr ein gequältes, verzweifeltes Wimmern. Die Tränen schossen ihr sofort wieder in die Augen. Doch gerade, als sie sich in ihrem Schmerz abwenden wollte, lenkte er ihren Blick auf sich, indem er vor ihr zu Boden sank.
Leise schniefend wischte sie sich hastig die erneut nassen Wangen und wollte schon fragen, was das jetzt wieder sollte, als er von sich aus zu sprechen begann. Womit er dafür sorgte, dass sie scharf die Luft einsog und mit jeder Faser ihres Körpers sich anspannte, wie ein Bogen direkt vor dem Abschuss. In ihrem Kopf herrschte einen Moment lang vollkommene Leere, was ihm die Möglichkeit zum Sprechen gab.
Bei seinem Geständnis ob seiner Gefühle für sie schluchzte sie auf und hielt sich hastig die Hand vor den Mund. Freude, Schmerz, Hoffnung und Angst durchfluteten sie, während sie erst recht nicht mehr klar denken konnte. Damit nicht genug, fuhr er fort und sprach aus, was sich jedes Mädchen von ihrem Liebsten zu hören wünschte. Da waren auch kleine Dunkelelfinnen nicht gefeit davor! Und trotzdem...
Mit einem erneuten Schluchzen sank sie zu ihm auf den Boden, weil es ihr nicht richtig vorkam, ihn zu überragen, und sie zugleich bezweifelte, dass sie ihn auf die Beine ziehen könnte. Aber sie wagte es auch nicht, ihn zu berühren. "Das bin ich doch gar nicht wert für jemanden wie dich.", wisperte sie, während sich in ihren Blick auch ein stummes Flehen danach mischte, er möge ihr diese Bedenken austreiben.
Einmal in ihrem Leben hatte sie sich vor ihm verliebt gehabt und diese Gefühle waren mit unglaublicher emotionaler Brutalität zerstört worden. Auch dieser Mann damals war von höherem Stand gewesen, wenngleich sie nicht zu sagen wusste, ob er und der Mischling sich darin ebenbürtig gewesen wären. Jetzt jedenfalls sprach jemand zu ihr, der zu der obersten Schicht der Dunkelelfen gehörte, ganz gleich, ob verstoßen oder nicht.
Wie konnte so ein Mann sie auch nur in Erwägung ziehen? Fürs Bett, ja, natürlich, aber für mehr? Niemals hätte sie so etwas auch nur in ihren kühnsten Träumen zu hoffen gewagt! Zugleich jedoch waren ihr die Macht und der Reichtum seiner Familie noch immer vollkommen egal, wichtig war ihr vielmehr, dass er diese Frage nicht viel zu rasch bereuen würde. Weil sie ihn enttäuschen würde...
"Du kennst mich doch eigentlich gar nicht richtig... Wer sagt dir, dass ich dir nicht schon bald einfach nur noch auf die Nerven gehe oder du mir den Hals umdrehen willst?", flüsterte sie und versuchte, ihren Worten mit einem geisterhaften Lächeln die Schärfe zu nehmen. Die Angst in ihrem Blick allerdings machte umso deutlicher, wie ernst sie diese Befürchtungen zu quälen begannen.
Denn eine Heirat wäre nochmals um ein Vielfaches aufwendiger, bindender, als wenn sie einfach nur zusammen leben und das Kind großziehen würden. Ganz zu schweigen davon, dass auch sie keine dunkelelfische Hochzeit haben wollen würde...
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Donnerstag 1. Juli 2021, 09:36

Es wirkte unbeholfen, als Kazel Janays Rücken tätschelte. Dies entsprang aber keiner Unerfahrenheit mit Emotionen, sondern der Tatsache, dass es nicht seine Hand war, die seine Liebste da berührte. Er konnte nicht ganz über seinen Schatten springen, obwohl er es schon einmal längst getan hatte. Nämlich, als er glaubte, Janay läge erneut im Sterben. Jetzt, mit mehr Vernunft in seinen Gedankengängen, sah er sich nicht mehr dazu in der Lage, diese Grenze zu überschreiten. Selbst dann nicht, nachdem Janay sich von sich aus in seine Arme geworfen hatte! Kazel musste dringend lernen, diese Hürde zu überwinden. Die Frau seines Herzens brauchte ihn doch, seine Nähe und unterstützende Wärme. Er versuchte stattdessen, ihr all dies über Worte zukommen zu lassen.
"Es war nur ein Traum. Darin kann alles passieren. Doch selbst wenn nicht, wissen wissen wir nie, was Manthala damit bezwecken mag. Vielleicht will sie dir den Weg weisen, aber ... Janay, ich würde mit keiner anderen ..." Er versuchte, ihre Zweifel aus dem Weg zu räumen. So ganz wollte es ihm nicht gelingen, aber wenigstens konnte er sie dann doch von ihren Albtraumbildern in eine andere Richtung lenken. Zum Glück hatte sie seinen in einem Körnchen Zeit gefangenen, verlassenen Körper nicht gesehen. Das hätte ihr vermutlich wahre Albträume beschert, wenn sie wirklich so sehr an ihm hing wie umgekehrt. Es bereitete ja Kazel schon Gänsehaut, sich selbst einfach als verfestigte Erinnerung in der Schwebe gesehen zu haben. Und was würde aus ihm, wenn dieser letzte Rest verschwand? Löste sich auch die Erinnerung an ihn bei allen auf, die er kannte? Müsste er dann letztendlich doch zu Sademos werden, weil es keine andere Existenz mehr für ihn gäbe? Er wollte es nicht herausfinden. Er musste zurück in seinen Leib und das schnell. Auch Janay drängte indirekt darauf.
"Wie lange...?", fragte sie, was Kazel innerlich aufseufzen ließ. Sademos' Körper versteifte sich nicht einmal dabei. Es war Zeit, mit offenen Karten zu spielen. Vor allem Janay gegenüber. Insbesondere ihre gegenüber, denn ihr vertraute er! "Ich weiß es selbst nicht, Janay", antwortete der Mischling wahrheitsgemäß. "Vielleicht gibt es eine Möglichkeit in einem Buch aus Sademos' Sammlung. Hast du den dicken Band gesehen, den Hopp - das Hasenmädchen - mit sich herum trug? In diesem sollte sich zumindest die Lösung für mein erstes Problem finden. Eines, das ich bewältigen muss, noch ehe ich daran denken kann, wieder in meinen Körper zurückzukehren. Ich ... möchte ihn nämlich nicht dorthin mitnehmen."
Er lauschte in sich hinein, ob der Dämonenwurm sich regte. Kazel rechnete bereits mit wütendem Widerstand von dessen Seite, wappnete sich dagegen, sprach aber weiter: "Ich bin nicht allein in diesem Körper. Keine Sorge, der Sammler ist nicht mehr. Aber in seinem Beisein habe ich einen Blick in das Buch geworfen, das Hopp mit sich führt. Ein Blick genügte, dass ich ... infiziert wurde. Besessen? Ja, ich schätze, das ist das richtige Wort. In mir steckt dieser Wurm. Er frisst Lebenszeit. Meine, die von anderen ... wenn ich nun sterbe, könnte das schreckliche Ausmaße für die Zeit aller annehmen. Deshalb ist es wichtig, dass ich mich von ihm befreie."
Und wieder horchte er in sein Inneres. Was sagte Nebhasmhorachd dazu?
Kazel griff nach Janays Händen. Er griff mit Sademos' Fingern nach ihr! Es musste ihm wichtig sein. "Es gibt so viel zu tun im Moment, dass ich mich nicht wirklich darum kümmern kann und eigentlich möchte ich niemanden mit dieser gefährlichen Aufgabe betrauen, aber dir vertraue ich. Es ist eine Bürde, die ich dir auferlege, solltest du zustimmen, mir in dieser Richtung zu helfen. Du musst es nicht tun und ein Teil von mir wünscht sich das sogar. Ich möchte nicht, dass dir etwas Ähnliches passiert. Deshalb wäre es am besten, einen Experten zu Rate zu ziehen ... aber in Morgeria ... oder allgemein. Ich kenne keine Zauberer, erst Recht keine, die sich auf Dämonen oder seltsame Rituale spezialisiert haben. Ob sich überhaupt jemand finden würde ... ach!"" Kazel seufzte auf, schüttelte den Kopf und ließ ihre Hände wieder los, um Sademos' Gesicht damit zu bedecken. Das Thema nagte an ihm, wenn er intensiver darüber nachdachte. Er wusste nicht weiter. Er wusste nicht, wen er um Hilfe ersuchen sollte. Nicht einmal der Gevatter hatte ihm einen Ratschlag erteilt, sondern ihn nur gemahnt, bloß nicht zu sterben.
Sademos' Beherrschung drohte unter der Last zu brechen, mit der die Seele in seinem Leib kaum umgehen konnte. Kazel berief sich darauf zurück, was Kuralla gesagt hatte. Er hatte hier Freunde. Es gab Personen, die ihm helfen wollten und um ihn besorgt waren. Eine davon stand vor ihm. Er beruhigte sich jedoch nur langsam, denn wenn sie ihm helfen würden, brächte er sie nur in Gefahr. Es war schwer, das zu akzeptieren, aber im Alleingang käme er nicht heil aus der Lage heraus. Es war so schwer.
"Lass uns später darüber sprechen ... das heißt, falls du mir helfen willst. Ich erwarte nicht von dir, dich damit zu belasten. Ich brauche nur etwas Zeit, dann finde ich vielleicht auch allein eine Lösung." Zeit, welch Ironie! Und dann diese Lüge im Anschluss. Kazels Seele krampfte bei dem Gedanken, sich dem Wurm allein stellen zu müssen. Bisher hatte er immer allein sein Leben bestritten, war irgendwie durchgekommen, doch die aktuelle Situation mit all ihren vielen Problemen überforderte ihn immens. Was sollte er schon ausrichten können? Er war klein und unbedeutend, in den Augen von seinesgleichen nicht einmal vollwertig erwachsen. Unwichtig...
Dass er sich damit nur etwas vormachte, teilte Janay ihm mit. Zwar nicht auf die Art und Weise, wie er es direkt hätte hören müssen - wie sollte sie das auch wissen - aber durch ihre Erwähnung seiner Tante und deren Sorge um ihren Neffen zeigte sie auf, dass er doch von Bedeutung war. Selbst für eine Frau wie Starle Tenebrée.
Leider wollte Kazel die Aufrichtigkeit hinter ihrer Sorge nicht glauben. Für sie war er nur Mittel zum Zweck. Janay bestätigte es ihm, als sie plötzlich Sademos' Körper eng umschlang, nachdem er von seiner Folter gesprochen hatte. Narben würde sie keine an ihm spüren, jedenfalls nicht das Blitzgewitter, mit dem Kazel gestraft worden war. Es war nicht auf Sademos übertragen worden. Die Narben blieben an seinem eigenen Körper. Auf skurrile Weise vermisste Kazel sie, selbst wenn sie unter starker, körperlicher Belastung schmerzten. Selbst wenn sie ihn immer wieder an seine dunkle Vergangenheit erinnerten. Letztendlich waren sie ein Teil von ihm. Er vermisste alle Teile seiner Selbst und fürchtete ein wenig, sie nie wieder zurückbekommen zu können.
Vielleicht war das der Grund, weshalb er Sademos' Leib in die Knie zwang und Janay nur Momente später einen Antrag machte. Vielleicht wollte er sein eigenes bitteres Ende nicht allein bestreiten oder ihr vorher wenigstens verdeutlichen, wie sehr er für sie fühlte. Sie, die er doch kaum kannte! Dennoch ... da war irgendetwas von Anfang an und es hatte nichts mit Janays Verführungsspiel zu tun, das ihr die ganze Liebschaft mit Kazel erst eingebrockt hatte - inklusive der Schwängerung als Konsequenz. Es war etwas Anderes, eine unsichtbare Anziehungskraft zwischen beiden. Möglicherweise geboren aus ähnlichen Schicksalen, die sie sich doch niemals anvertraut hatten. Dennoch waren diese beiden Mischlinge davon geprägt worden und vielleicht hatte genau das sie miteinander verbunden, noch ehe sie sich dessen bewusst waren. Kazels Zuneigung für Janay war echt. So echt wie er es sich vorstellen konnte. Er hatte erst einmal geliebt und obwohl er seine erste Liebe Shantih sogar besser kannte, würde sogar Kazel im Nachhinein sagen, dass es mehr einer pubertären Schwärmerei entsprungen war. Das und Hormone, viele davon! Janay kannte er deutlich schlechter, doch das Gefühl war intensiver. Er konnte es nicht beschreiben, aber wem gelang das schon? Deshalb existierte der Begriff LIebe. Er umfasste alles, was man nicht ausdrücken konnte und machte es vollkommen, ohne weitere Worte. Ohne Gesten. Kazel liebte und das wollte er Janay nun zeigen, indem er sich an sie und sie an ihm binden wollte. Sie musste nur Ja sagen. Ein einfaches Wort, von dem für ihn doch so viel abhing. Ein Wort, das er nicht zu hören bekam.
"Das bin ich doch gar nicht wert für jemanden wie dich."
Das war kein Ja. Sademos' Körper fühlte sich kalt und leer an. Vielleicht verlor der Dunkelelf sogar an Farbe. Das sah er nicht, denn sein Fokus war auf Janay gerichtet, die nun ihm gegenüber kniete. "Du kennst mich doch eigentlich gar nicht richtig... Wer sagt dir, dass ich dir nicht schon bald einfach nur noch auf die Nerven gehe oder du mir den Hals umdrehen willst?"
Er stutzte. Sei hatte ja Recht! Die ganze Welt würde ihn daran erinnern. Sie kannten einander nicht! Kazel holte Luft, dass man sein Einatmen deutlich vernahm. Als die Lungen sich füllten, straffte sich auch seine Haltung. Er legte die Hände auf den Knien ab, stützte sich, um nicht nach vorn zu krampfen und bitterlich zu weinen. So hatte es den Anschein. Tatsächlich aber dachte er nach. Er verarbeitete Janays Reaktion, die kein Ja gewesen war. Dann hob er langsam den Kopf an. Das fremde Gesicht richtete sich erneut auf seine Liebste aus. Violette Augen betrachteten sie und aus ihrem Inneren heraus suchte Kazel nach ihrem Blick.
"Und wenn es genau das ist, was ich will?", fragte er. "Es stimmt. Wir wissen sehr wenig voneinander und die letzten Erkenntnisse waren beiderseits sicherlich ... ernüchternd." Sie hatte erfahren, dass er der Sohn eines dunkelelfischen Adelshauses war, aktuell in einem fremden Körper steckte, von einem Dämon besessen und im Auftrag eines Skeletts in schwarzer Kutte Morde begehen sollte. Er wusste nun, dass Janay ihren Körper verkaufte... "Ich weiß kaum etwas von dir, aber das trifft auf so vieles zu. Ich weiß zum Beispiel auch nicht, wie es ist, dass mir jemand auf die Nerven geht. Und plötzlich bist du Teil meines Lebens, gibst mir dir Möglichkeit, all das und mehr kennen zu lernen. Du hast mich nie mit Verachtung gestraft, weil ich bin, wer ich bin." Auch wenn er sich an ihren furchtsamen Blick erinnerte, als sie erfahren hatte, dass er gewissermaßen zum Mörder ausgebildet wurde. "Mir sind andere Dinge wichtiger als Wissen über deine Vergangenheit oder was du tust, um dich durch das Leben zu schlagen. Was wir alle tun..." Er schmunzelte schief auf, zwang Sademos' Muskeln dazu, neue Wege einzuschlagen und so zu lächeln, wie Kazel es nach vielen furchtbaren Jahren erst selbst hatte lernen müssen. "Ich liebe dich und das reicht vollkommen aus."
Er ließ die Aussage eine Weile im Raum stehen, damit Janay sie verarbeiten konnte. Er versuchte, ihr Zeit zu geben, wo sie keine hatten. Es fühlte sich gut an, wenn sie zwischen sich diese Illusion absoluter Zeitlosigkeit aufbauen konnten. In diesem kleinen Moment, in dem sie einfach einandner ansahen, schien der Rest Celcias mit all seinen Problemen still zu stehen. Und das, ohne dass Kazel es mit seinem Stundenglas bewirkte. Es war gut, aber jeder Moment endete. Das mussten sie, sonst wären sie Ewigkeit.
"Du willst also wirklich zurück ins Haus meiner Tante", griff Kazel den losen Faden ihrer Probleme wieder auf. Er nickte langsam. "Das lässt sich wohl nicht vermeiden. Vor allem, wenn der Sammler Starle nicht ihren Neffen präsentieren kann. Dann darf er nicht erwarten, sein neuestes Sammlerstück Janay zu erhalten, die ihn verführt und sein schwarzes Herz wieder zum Schlagen gebracht hat. Dein Plan könnte funktionieren ... trotzdem möchte ich dich nicht allein zurück in das Anwesen schicken. Und Sademos auch nicht. Er würde eine Leibwache erwarten oder jemanden, der dir unablässig auf die Finger schaut. Gäbe es einen unter den Hybriden, den ich dir mitschicken kann? Dry'ol wäre eigentlich meine erste Wahl, weil sich vermutlich niemand mit ihm anlegen würde, aber wenn er dir unheimlich ist." Kazel ging im Geiste die Hybridengruppe durch. Es war nicht gesagt, dass auch nur einer von ihnen freiwillig mit Janay gehen würde. Das verlangte er auch nicht. Sie waren keine Sklaven mehr und hatten ihren eigenen Willen. Aber fragen würde er sie dennoch. "Was ist mit dem Bären? Kodiak? Er sieht auch stark und einschüchternd aus. Oder Hopp begleitet dich. Sie kann dich nicht beschützen, aber mit ihren Ohren wüsste sie sofort, wenn sich dir Gefahr nähert. Und sie hat das Buch." Jeder der Hybriden wäre ein guter Kandidat. Kazel entschied sich, Janay die Wahl zu lassen. Notfalls würde er sogar Vranyk aus der Hand geben, auch wenn der Elf ihm hier wohl dienlicher wäre.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Freitag 2. Juli 2021, 13:14

Auch für die junge Frau war dieser fremde, mitunter furchteinflößende Körper, in dem ihr Liebster feststeckte, noch gewöhnungsbedürftig und unter anderen Umständen hatte sie ebensolche Berührungsängste wie er. Im Moment jedoch war sie viel zu aufgewühlt und konnte diesen Haken an der ganzen Sache ignorieren, während sie sich an ihn klammerte und ihre Tränen nicht länger zurück halten konnte. Auch die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus und obwohl sie manches gerne ungesagt gelassen hätte, um es mit sich allein auszumachen, kam es ihr schneller über die Lippen, als sie sich beherrschen konnte.
Leicht schüttelte sie bei seinen beruhigenden Worten den Kopf. Zu hören, dass er ihr treu sein wollte... ja, das war schön, doch so wirklich glauben konnte sie es auf Dauer wohl nicht. Dazu hatte sie viel zu viele Männer in ihrem Leben bedient, die das eigentlich auch ihren Frauen geschworen hatten. Allerdings wollte sie darüber jetzt nicht streiten oder sich gar damit befassen, um das Thema nicht zu sehr auf ihre eigene, körperliche Untreue zu lenken.
Ohnedies hatte diese Leblosigkeit in seinem Blick ihren Schrecken dominiert und jagte ihr noch jetzt einen kalten Schauer über den Rücken, vor allem die Möglichkeit, dass es kein reiner Alptraum gewesen war. Sie hoffte inständig, dass sie ihn niemals in der Realität in diesem Zustand zu sehen bekäme!
Danach wanderte das Gespräch zu seiner derzeitigen Gestalt, die nicht minder kompliziert war. Seine ehrliche Erwiderung ließ sie leise und gequält seufzen. Wenn er es schon nicht wusste, was konnte sie dann tun? Doch er fuhr fort und ließ sie gedanklich innehalten, sodass sie ihm konzentriert zuhören konnte.
Bis sie blinzelte und fragend zu ihm hoch sah. "Ihn...?", wisperte sie und spürte, wie sich ein ungutes Gefühl in ihrem Magen breit zu machen drohte. Irgendetwas an dieser Aussage war ihr nicht geheuer und bereitete ihr Unbehagen.
Dann sprach er auch schon weiter und erklärte ihr etwas, das so absurd war, dass sie Probleme damit hatte, es zu glauben. Auf der anderen Seite klang er nicht danach, dass er sie anlog, um der Wahrheit auszuweichen. "Besessen...", murmelte sie in sich hinein und versuchte, ihm geistig folgen zu können.
Bis er plötzlich ihre Hände ergriff und damit wieder ihre volle Aufmerksamkeit besaß. Mit etwas größeren Augen und ratlosem Blick sah sie zu ihm hoch, während sie spürte, wie ihre Wangen etwas Farbe annahmen, als er ihr sein Vertrauen aussprach. Ja, was sonst nicht so leicht passierte, geschah bei dieser schlichten Aussage, sie wurde tatsächlich rot! "Natürlich helf ich dir!", platzte es im nächsten Moment aus ihr heraus, noch bevor sie wirklich sich darüber bewusst sein konnte. Es war eine ehrliche Reaktion, die von ihren Gefühlen geleitet wurde.
Daraufhin jedoch schloss sie ihre Lider und versuchte, tief durchzuatmen, um zu begreifen, was er ihr noch alles zu sagen hatte. Als sie diese wieder anhob, nickte sie langsam, um ihm zu zeigen, dass sie damit begonnen hatte zu verstehen. Ob dem wirklich so war, daran hatte sie ein wenig Zweifel, aber sie wollte und würde sich darum bemühen für ihn, für den Krümel,... für sich.
Leise seufzte sie und sah betreten zu Boden. "Ich kenne auch niemanden...", murmelte sie. Was auch stimmte, denn bislang hatte sie mit magischen Personen nichts zu tun gehabt. Selbst ihre Familie, die sie nicht zu kontaktieren gedachte, solange es nicht lebensnotwendig wäre, hatte mit derartigen Gestalten keine Beziehungen gepflegt. Das schien sich nun zu rächen und das war ihr unangenehm, nachdem er sie gerade erst um Hilfe gebeten hatte.
Wie konnte sie das denn nur tun, wenn sie kein diesbezügliches Wissen aufweisen konnte? Wie sollte sie ihn unterstützen, wenn sie sich mindestens genauso hilf- und ratlos fühlte, wie er zu sein schien?
Im nächsten Moment machte er noch dazu einen Rückzieher und gab ihr das Gefühl, ihn enttäuscht zu haben. Unbehaglich schlang sie die Arme um sich selbst und hob ihre Schultern leicht an. "Ich will ja, nur..." Sie brach ab, weil ihr schon wieder die Tränen zu kommen drohten. Seufzend ließ sie den Atem aus ihren Lungen entweichen und blickte zu Boden. "Du siehst ja, dass ich kein wirklicher Nutzen bin.", nuschelte sie geknickt und fragte sich allmählich, was er überhaupt in ihr sehen konnte.
Wieso kam sie sich gerade nur so dumm und unnütz vor? Lag es daran, dass sie keine richtige Ausbildung hatte, keinen Beruf, außer jenen, in dem sie ihren Körper verkaufen konnte? Was hatte sie denn in ihrem Leben bislang erreicht, außer, sich Ärger einzuhandeln, auf so vielfältige Art und Weise? Selbstzweifel nagten an ihr und drohten damit, immer mehr Raum in ihrem Denken einzunehmen.
Wie gut, dass sich zwischen ihnen kein Schweigen ausbreitete, sodass sie etwas anderes hatte, woran sie sich gedanklich klammern konnte. Auch wenn es nicht unbedingt Positives war, versuchte sie, zumindest das Bisschen daran zu finden und ihm zu sagen, ehrlich, damit auch er vielleicht einmal wusste, woran er war.
Seine Schilderung, warum ihm der Glauben daran fehlte, waren alles andere als schön und sie umarmte ihn instinktiv, als wolle sie ihn dadurch stützen, aber sie lenkten ab und das brauchte sie gerade. Auch dann noch, als sie sich wieder voneinander lösten und er in die Knie ging. Was folgte, verdutzte und verunsicherte sie, nährte auch erneut die Selbstzweifel, die sich so schnell nicht vertreiben lassen wollten. Denn trotz ihrer Gefühle für ihn, hatte sie auch ordentlich Angst davor, sie wirklich zu zulassen.
Die Enttäuschung damals in Pelgar schwelte noch immer in ihr und im Prinzip wusste sie so wenig von Kazel... Hinzu kam nun auch der Klassenunterschied, der kaum größer für ihre Begriffe hätte ausfallen können. Das verunsicherte sie erst recht und es fiel ihr schwer zu glauben, dass sie auf Dauer mehr für ihn als ein bloßer Zeitvertreib sein könnte.
Sobald er sie näher kennenlernen würde, würde er sich früher oder später mit ihr wohl langweilen. Und dann wären sie in einer Ehe gefangen, die er bereuen würde, weil er sich im Überschwang der ersten Gefühle dazu hatte hinreißen lassen. So sehr es ihr auch schmeichelte, dass er diese Worte sprach, und sie gerne diesen Traum leben würde... sie schien im Moment die Stimme der Vernunft sein zu müssen, um sie beide vor einem Fehler zu bewahren.
Nur wollte sie das nicht von oben herab tun, weswegen sie sich ebenfalls hinkniete und dadurch wieder kleiner war als er, so, wie sie es ohnehin gewohnt war. Unsicher und auch etwas ängstlich sah sie ihn an, nachdem sie ihm ihre Antwort gegeben hatte, weil sie nicht wusste, wie er darauf reagieren würde.
Oh, wie gerne hätte sie einfach alle Bedenken über Bord geworfen und schlichtweg zugestimmt! Nicht an die Konsequenzen oder mögliche Probleme gedacht, sondern sich schlichtweg gefreut und ihr Herz heftig klopfen lassen! Doch sie wollte nicht, dass er sie irgendwann hassen würde deswegen... Darum versuchte sie, ihm ihre Bedenken mitzuteilen.
Sein Seufzen ließ sie schwer schlucken und ihre Hand zuckte nach vorne, aber sie wagte es nicht, nach der seinen zu greifen. Wahrscheinlich würde er diese Berührung ja gar nicht wollen! "Sei mir nicht böse...", hauchte sie tonlos in dem Versuch, die Wogen zwischen ihnen wieder zu glätten, von denen sie annahm, dass sie gerade hochgehen.
Trotzdem fühlte sie sich unbehaglich, als er sie nach wahren Ewigkeiten ein weiteres Mal mit diesen fremden Augen ansah. Seine Worte ließen sie leicht zusammen zucken, ehe sie deren Sinn zu begreifen begann. Verwirrt blinzelte sie und glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben. War das sein Ernst? Könnte das denn sein?!
Unwillkürlich zuckten ihre Lippen und bevor sie sich auf die Zunge beißen konnte, murmelte sie:"Ich bin eine Meisterin darin, einem auf die Nerven zu gehen, meinte meine Schwester oft..." Erinnerungen an vergangene, teilweise schöne Tage wollten sich in ihre Gedanken schleichen, aber sie drängte diese zurück. Es war wichtiger jetzt, ihm zu zuhören, dessen war sie sich bewusst.
Schließlich seufzte sie leise und wagte es nun doch, mit ihren Fingern seine Hand zu berühren. "Ach, Kazel...", wisperte sie gerührt und irgendwie auch verwirt. Die Tränen kehrten in ihre Augen zurück und überdeckten ihre Welt mit einem leichten Schleier. Sie hätte ihm gerne noch so viele Dinge gesagt und dennoch war ihr Kopf wie leer gefegt.
Das Einzige, zu dem sie gerade in der Lage war, war, gegen ihn zu sinken und die Distanz wieder zu überbrücken. Sie suchte seine Nähe, selbst in dem fremden Körper, weil es etwas war, das nicht lügen konnte. Worte hingegen mochten so schön klingen, Hoffnungen wecken und sie wieder zerstören. Da war es besser, einander zu fühlen, anstatt zu reden.
Der Moment der Nähe und Vertrautheit verging viel zu schnell, als er wieder zu sprechen begann, denn seine Worte waren nüchtern und beschäftigten sich mit anderen Dingen als noch kurz zuvor. Lautlos seufzte sie, wischte sich die Tränen von den Wangen und zwang sich, sich langsam von ihm zu lösen, sollte er sie nicht davon abhalten. "Wer in dieser Stadt ist nicht unheimlich?", murmelte sie und begann, ebenfalls darüber nachzudenken.
Bei seinen weiteren Vorschlägen hingegen deutete sie ein leichtes Kopfschütteln an. "Nein, lieber nicht. Ein Bär... nein. Wenn es einen Leibwächter geben muss, dann wäre der Dunkelelf besser." Ein freudloses Grinsen huschte über ihre Lippen. "Könnte man direkt als Strafversetzung auslegen, dass er nicht mehr in der Nähe des Sammlers sein darf.", fuhr sie fort.
"Das Mädchen lieber nicht. Die Herrin... na ja, sie könnte sonst auf die Idee kommen, sie für ihre geselligen Runden einsetzen zu wollen. Ein Mädchen wie sie... brächte sicher ordentlich Geld rein.", erklärte sie mit der Erfahrung einer Käuflichen, die ein wenig den Geschmack von Kunden einzuschätzen gelernt hatte. "Und komm gar nicht auf die Idee, mir diesen Gestank auf zwei Beinen mitgeben zu wollen!", wiegelte sie hastig ab, denn das würde sie niemals ertragen können!
Da kam ihr stattdessen ein anderer Einfall. "Weißt du, es... es gibt da noch jemanden... er war bisher nicht dabei, ich habe ihn nur zweimal im Garten gesehen, aber ich glaube... er könnte die ideale Wahl sein. Er hat so etwas... Vogelartiges an sich, aufgeplustert und irgendwie... Ich weiß auch nicht, aber er wirkt so, als wäre er dazu geeignet einer Frau bei ihrem Aussehen zu helfen, weißt du? Vielleicht... vielleicht könnten wir es so drehen, dass dem Sammler mein Kleidungsstil nicht so recht gefallen hat und mir jemanden an die Seite stellt, der meinen Geschmack... nun... verbessern soll? So jemand wäre bei allen Mädchen im Anwesen sicher schnell beliebt und so auffällig, dass niemand merken würde, dass er eigentlich ständig lauscht.", sprudelte es aus ihr hervor, bis sie ihren Eifer selbst merkte und innehielt.
Erneut färbten sich ihre Wangen ein wenig und sie senkte ihren Blick ein weiteres Mal. "Wahrscheinlich ist das auch nur eine Schnapsidee... Du kennst dich in deinen Kreisen ja viel besser aus...", murmelte sie. Da war sie wieder, ihre Unsicherheit und auch leichte Befangenheit ihm und seinem eigentlichen Stand gegenüber.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Freitag 2. Juli 2021, 14:47

Vielleicht war es eine Schicksalsfeder, die gerade hab segelte und sanft den Boden küsste, auf dem ein Hasenmädchen stand und wieder das ihr anvertraute Buch aufgenommen hatte. Als sich Hopp umdrehte sah sie in die schillernden Augen des Mannes hinter ihr und bekam weiche Knie.
„Ha... Hallo Zissus.“
Der Angesprochene machte eine ausladende Bewegung und verbeugte sich tief und graziös wie es nur ein wahrer Pfau konnte. Sein langer Federmantel fächerte dabei leicht auf und verriet etwas von dem farbenfrohen Gefieder darunter, dass seinen Schwanz ausmachte. Er richtete sich wieder zu seiner vollen grazilen Gestalt auf und fragte:
„Hallo mein süßes Knopfauge. Nessaja meinte, meine Dienste werden gebraucht? Hat der Herr nach mir verlangt?“
Er klang hoffnungsvoll und seine überaus melodische Stimme trug weit wie der Gesang eines Vogels auch ins Nachbarzimmer hinüber. Hinter ihm kam besagte Schildkröte auch wieder in den Raum hinein gelaufen, wobei sie wissend schmunzelte. Derzeit befanden sich nur diese drei im Arbeitszimmer und der Rest war hinab in die Küche verwunden.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 10. Juli 2021, 08:50

Kazel hatte die Zeit genutzt. Er hatte Janay alles gesagt, von dem er glaubte, dass sie es nun wissen musste. Einige Dinge waren offensichtlicher als andere. Beispielsweise hätte er nicht noch einmal erwähnen müssen, dass er nun in Sademos' Körper steckte und dieser nicht mehr war. Schließlich hockte er mit diesem großen Dunkelelfenleib direkt vor ihr, aber es war ihm wichtig, dass es sich in Janay einprägte. Den Sammler gab es nicht mehr. Jede Tat, die von diesem Körper ausging, wäre auf Kazel zurückzuführen. Oder auf seinen Wurm. Diese Information brauchte sie, weil sie eben nicht offensichtlich war und auch wenn Kazel es am liebsten gänzlich für sich behalten hätte, sprach er es aus. Dass sein Dämonenwurm dabei schwieg, erleichterte ihn sogar. Das bedeutete doch entweder, dass er sich dem Willen seines Wirts endlich fügte oder sich nicht daran störte, wenn andere von seiner Ecistenz wussten. Er hatte sich ja nicht einmal geregt, als die Worte auf das Buch fielen, welches noch in Hopps Besitz war. Hoffentlich fände sich darin eine Lösung für das Problem, die keine Opfer forderte. Auch hiervon berichtete Kazel, bot Janay als seine einzig wahre Vertraute an, sich der Problematik anzunehmen und fürchtete zugleich, sie würde es tun. Falls ein Nein fiel, müsste Kazel sich etwas Zeit frei räumen, um selbst eine Rettung für sich zu finden. Er schöbe sie hintenan. An erster Stelle kam Janay und die befand sich nun wieder in seiner Nähe. Danach wollte er den Hybriden helfen. Zuletzt sich selbst. Über all dem wartete aber noch der Auftrag des Gevatters. Kazel war sich nicht vollkommen sicher, was er noch zu tun hatte. Den Dämon loswerden und in seinen Körper zurückgelangen schien ihm die einzig plausible Erklärung, also würde er sich genau darauf konzentrieren. Ob er dazu denn in der Lage wäre? Janay beharrte nämlich darauf, zurück in das Tenebrée-Anwesen zu kehren. Zurück zu Tante Starle. Bei dem Gedanken lief es Kazel eiskalt den fremden Rücken herunter, vielleicht weil er genau wusste, dass es nicht zu verhindern wäre. Nicht, wenn der Sammler in Gegenwart von Starle Tenebrée nicht unglaubwürdig erscheinen wollte. Das Schauspiel, welches ihm noch bevorstand, würde ihn alle Selbstbeherrschung von Sademos kosten. Er ballte kurze die Hände zu Fäusten und fand Ruhe darin, dass Sademos' Leib ob all der Sorgen nicht schwitzte. Welche körperliche Perfektion! Kazel vermisste seine Makel...
Auch Janay schien ihn wirklich zu vermissen, denn sofort platzte es aus ihr heraus. Sie beteurte, dass sie ihm beistehen wollte und das berührte sein Herz. Mehr noch brachte sie es allerdings zum Schlagen, als sie eröffnete, wie wenig Nutzen sie für ihn hatte. Es folgte eine von Emotionen geleitete Reaktion. Etwas, womit der Sammler offenbar nichts anfangen konnte, sonst hätte sein Körper Kazel wohl nicht so leicht die Führung überlassen. Jener neigte sich nun nämlich vor, breitete die Arme aus und zog Janay hinein. Er hielt sie umschlungen, ungeachtet der Tatsache, dass ein fremder Dunkelelf sie an sich schmiegte. Er hielt sie, um ihr Halt zu geben und zu vermitteln, wozu er mit Worten nicht in der Lage war. Er konnte jetzt nicht sprechen, aber vielleicht genügte die Geste. Sie half ihm durch ihre bloße Anwesenheit gerade mehr als sie glaubte. Manchmal genügte es, einfach nur da zu sein. Nichts sagen, nichts tun, aber den anderen nicht mit sich allein lassen. Gemeinsam schweigen wurde so sehr unterschätzt!
Kazel atmete tief durch und löste sich nur langsam von ihr, dann aber etwas schneller, als sein Bewusstsein ihm verriet, wie unwohl sie sich in Sademos' Armen fühlen musste. "Entschuldige...", murmelte er, ging aber nicht mehr näher darauf ein. Es hatte unendlich gut getan, sie zu halten. Am liebsten würde er sich nun einen Schlafplatz suchen, wo er sich einfach neben sie legen und erholen könnte.
Dass Janay noch nicht soweit war, eröffnete sie, als sie seinen Antrag ... nein, nicht ablehnte, sondern unbeantwortet überging. Eigentlich war es doch eine Ablehnung. Sie wollte ihn nicht an sich binden. Jetzt nicht. Vielleicht in einem günstigeren Moment und wenn er wieder seinen Körper hätte? Außerhalb Morgerias, an einem sicheren Ort? Dort, wo sie zusammen leben und ihre Familie würden gründen können? Kazel klammerte sich gedanklich an diese Erklärungen. Anders hätte er es wohl auch nicht ertragen und wäre in ein Meer aus Selbstzweifeln gestürzt, ohne die Fähigkeit des Schwimmens zu beherrschen. Trotzdem hinterließ ihre Reaktion einen Stich in seiner Seele.
"Sei mir nicht böse..."
Er nickte daraufhin. Er konnte jetzt nichts sagen. Warum nicht? Weil Er befürchtete, wie ein hilfloses Emotionsbündel in Tränen auszubrechen? Nein, so schlimm war es nicht. Kazel verarbeitete den Kummer stets auf eine andere Weise. Er schloss ihn in sich ein, verwandelte ihn in düstere Gedanken, die ihn für den Rest seines Lebens begleiten würden. Vielleicht sollte er doch mal den Mund aufmachen, aber nicht jetzt. Er nickte nur. Er war ihr nicht böse. Vor allem nicht, als sie dennoch seine Nähe suchte. Es beruhigte, fegte jede Form von Zweifeln beiseite. Sicher, Kazel war traurig, dass sie seinem Antrag nicht zugestimmt hatte, aber es riss ihn nicht in ein tiefes Loch. Denn sie war immer noch da und sie umarmte ihn erneut, obgleich seines Äußeren. Sie würde bleiben und vielleicht Ja sagen, wenn die Zeit gekommen wäre. Bis dahin würde auch er an ihrer Seite bleiben.
Eine Weile genoss er den Moment noch, aber als Lehrling des Todes besaß Kazel eine ganz eigene Beziehung zum Thema Zeit. Er konnte sie nicht nur verlangsamen oder gar einfrieren, um seiner Pflicht als Todesbote nachzugehen. Er wusste auch darum, wie wertvoll sie war. So drängte sich die Erkenntnis in seinen Geist, dass er trotz aller Sehnsucht den Rest des Tages nicht damit verbringen konnte, mit Janay zu kuscheln. Der Morgen käme ohnehin viel zu schnell und dann würde sie ihm wieder entrissen werden. Das war nicht zu verhindern, also sollten sie beide sich lieber bestens auf das Ereignis vorbereiten.
Vielleicht etwas zu nüchtern wechselte er das Thema. Doch es war wichtig, nun einen klaren Kopf zu bewahren. So sprach er sich mit Janay ab, welcher Hybrid sie begleiten sollte. Er würde sie nicht allein gehen lassen, unter keinen Umständen. Er wollte ihr entweder eine Leibwache zum Schutz zur Seite stellen oder jemanden, dem sie sich anvertrauen könnte, sollte es brenzlig werden. Jemand, der ihr Halt geben könnte, wenn Kazel nicht da war. So ging er die ihm inzwischen bekannteren Hybriden durch. Janay lehnte alle ab. Es war schwierig, aber nicht unlösbar. Kazel ahnte ja nicht, dass sie im Grunde schon ihre Wahl getroffen hatte. Endlich rückte sie mit der Sprache heraus, erwähnte den Vogelhybriden aus den Gärten des Anwesens. Einen schönen blaugrünen Vogel. Kazel stutzte.
"Ich weiß, wen du meinst. Ich hab ihn gesehen." In Nessajas Schildkrötenaugen. Es war wie ein Zeichen. Ein gutes Omen, das Manthala ihm durch die zauberhaften Iriden der Hybridin gesandt hatte. Wenn Janay den Paradiesvogel wählte und er ihn zuvor gesehen hatte, war ihr beider Schicksal. Kazel würde sich nicht dagegen sträuben. Jetzt hieß es nur noch, diesen Hybriden herbringen zu lassen und auch zu überreden, sich dem Tenebrée-Anwesen zu stellen. Denn nur weil die beiden Mischlinge ihn ausgesucht hatten hieß das noch lange nicht, dass der fremde Hybrid auch mitspielte. Kazel würde niemanden zwingen. Die Bewohner dieses Anwesens hatten allesamt genug mitgemacht. Er bat um ihre Hilfe, forderte sie aber nicht ein. Das unterschied ihn eindeutig von Sademos, der alle anderen in diesem Haus wohl nur als Mittel zum Zweck angesehen hatte.
"Meine Kreise ... oh, Janay! Ich fühl mich darin so fehl am Platz und so unwissend wie kein anderer. Ich bin nicht Teil dieser ... Kreise. Nur jetzt muss ich es sein und so denken und handeln wie Sademos. Er könnte übervorsichtig sein", setzte Kazel an ihrer gemeinsamen Planung an. Warum musste es nur eine Begleitperson sein? "Dry'ol könnte mitkommen, um dich zu bewachen und dieses Vogel - wenn er denn möchte - begleitet dich als Vertrauensperson. So wie Tante Starle von der kämpferischen Hausdame begleitet wurde. Wenn er zusagt, schicke ich sie beide mit dir mit. Nur wo finden wir...?"
In diesem Moment wurden Stimmen aus den Nebenräumlichkeiten lauter. Kazel und Janay vernahmen sie wohl deshalb so gut, weil ihre Spitzohren dafür ausgelegt waren, gut zu hören. Nicht so perfekt wie Hopps im anderen Raum, deren Stimme Kazel aber sofort erkannte. "Zissus?", wiederholte er das Wort, welches er aufgeschnappt hatte. Was bedeutete es? Oder war es der Name einer neuen Gestalt? Kazel hörte immerhin noch eine Stimme. Er erhob sich langsam, half Janay ebenfalls auf und richtete seine Robe etwas. Er wusste nicht, wer oder was Zissus war, somit war es zunächst besser, die Rolle des Sammlers wieder einzunehmen. "Wer ist da? Er soll eintreten!", rief er laut genug, damit man ihn im Nebenraum hörte. Ein Blick glitt hinüber zu Janay. Dieses Mal machte er nicht den Fehler, sich schützend vor sie zu schieben. Sie hatte gezeigt, dass sie selbst auf sich achten würde.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Samstag 10. Juli 2021, 10:53

Nessaja war mit Vranyk, bzw. auf dessen Armen hinaus getragen worden, um ein Bad im Springbrunnen zu nehmen, wo sie den Pfau in ihrer Vision gesehen hatte. Es ging nie um das Bad, wohl aber um den Gärtner dieses Anwesens, der dort sich zu dieser Stunde gerade um die Pflanzen, Ranken und kostbaren Blüten kümmerte. Wie ein Kolibri um schwirrte er jede Blüte, küsste tatsächlich einen der farbenfrohen Kelche und liebkoste die seidigen Blätter sanft mit den langen Fingerspitzen. Er war wie das Gemälde eines Regenbogens und so exquisit gekleidet, doch nur auf den ersten Blick. Ein suchendes Auge würde so viel mehr an ihm entdecken! Allein sein Gehrock war so prachtvoll und doch nicht überladen, dass es einem den Atem verschlagen konnte. Der Mann hatte einfach Stil.
Eben jenen Mann suchte die kleine unscheinbare Schildkröte, der ein wichtiges Puzzlestück in dieser Geschichte werden sollte. „Zissus“ genannt, war er das Sinnbild eines überaus schönen Mannes, bei dessen Anblick sogar manch Männerherz heimlich höher schlug, selbst wenn er sein Lebtag lang nur für die holde Weiblichkeit zu haben gewesen war. Sie fand ihn, das Aufeinander treffen war herzlich, wie bei Freunden, die sich lange nicht gesehen hatten. Nessaja, Zissus und Hopp fanden ein wenig später im Nebenzimmer zueinander und gleich einem Funkenregen, ergoss sich des Pfaus Charme über das langohrige Mädchen. Dabei war er jedoch in keinster Weise aufdringlich für die Sinne, glich jede seiner Bewegung doch einem Tanz. Ein Gleiten nicht unähnlich in die Wahrnehmung hinein und es vermittelte dem Betrachter das Gefühl, selbst gesegnet worden zu sein, etwas so einzigartiges schauen zu dürfen. Dabei war er schon fast androgyn zu nennen, hoch gewachsen und überaus grazil und doch von einer geadelten Männlichkeit umwolkt, die einer duftenden Aura glich. In seiner Nähe atmete man Schönheit, Sanftmut und die Sinne ertranken in seinen schillernden Farben. Der Galan trat an das schüchterne Mädchen heran und sein Federn-gleicher Wimpernkranz senkte sich um Haaresbreite, so dass sein Blick ganz warm wurde. Worte wurden gewechselt wie Blicke und Seufzer getauscht. Der schlanke Mann zog lächelnd eine schwarze Rose aus seinem Haar und steckte sie dem Hasenmädchen über ihr linkes Ohr.

Die Stimmen aus den Nebenräumlichkeiten wurden lauter. Kazel und Janay vernahmen sie.
"Zissus?"
, wiederholte er das Wort, welches er aufgeschnappt hatte. Was bedeutete es? Oder war es der Name einer neuen Gestalt? Kazel hörte immerhin noch die wohlklingende Stimme. Vielleicht war es das Echo einer Erinnerung, die noch in Sademos Körper wohnte, aber etwas ...'angenehmes' klang in ihm nach, als er sich selbst mit seiner Stimme den Namen aussprechen hörte. Wenn jemals Sademos so etwas wie Zuneigung in sich gehabt hatte, dann hatte sie diesem Wesen gegolten. Zeitgleich mit dem Gefühl, murmelte der Wurm:
Könnte daran liegen, dass wir ihn mögen.
, aber schwieg dann wieder. Insgesamt verhielt er sich ausnehmend ruhig, was hoffentlich nicht die besagte 'Ruhe vor dem Sturm' war. Kazel erhob sich langsam, half Janay ebenfalls auf und richtete seine Robe etwas. Er wusste nicht, wer oder was Zissus war, somit war es zunächst besser, die Rolle des Sammlers wieder einzunehmen.
"Wer ist da? Er soll eintreten!"
, rief er laut genug, damit man ihn im Nebenraum hörte. Ein Blick glitt hinüber zu Janay. Dieses Mal machte er nicht den Fehler, sich schützend vor sie zu schieben. Sie hatte gezeigt, dass sie selbst auf sich achten würde.

Nebenan erstrahlte die Sonne in Zissus Pfauenaugen auf diese Worte, oder etwas ähnlich schönes, je nach dem was man bevorzugte. Er streichelte noch schnell die Wange des Hasenmädchens und wandte sich dann zur Tür. Kaum hatte er sich umgedreht griff sich Hopp an ihre Wange und grinste ihm stark verträumt hinterher.
„Mein Herr! Ich bin es, euer Zissus... Ich wollte nicht stören, verzeiht.“
Damit legte er seine Hand an die Klinke und öffnete die Tür zum blauen Salon. Er trat einen Schritt vor und sein Lächeln ergoss sich über seinen Herrn. Eine formvollendete Verbeugung folgte, in der sein gefiederter Gehrock den Türrahmen streifte. Dann sah er auf und sein Blick huschte lächelnd zu Janay. Er trug die kleine goldene Gießkanne an seinem Gürtel und dort steckte auch die goldene Schere. Er seufzte leis, als er sich seine weiße lange Haarpracht zurück über die Schulter warf, die bei der Verbeugung nach vorn gefallen war. Ein paar Federn schauten daraus hervor, wie bei einem Paradisvogel. Der Klang seiner Stimme war wie Vogelgesang in einem dichten Wald, voller heißer Düfte und süßer Luft. Gepaart mit seinem minimal akzentuierten Lerium war es eine Symphonie:
„Darf ich mich vorerst der Gunst des häuslichen Gastes der holden Principessa Tenebrée versichern? Das seid ihr doch? Mein Name ist Nar'Zissus de Quis, steht's zu euren Diensten. Und ich bitte untertänigst mein etwas forsches Gemüt zu entschuldigen, wenn ich Euch zu nahe treten sollte... aber... mit Verlaub...euer Kleid ist HINREISSEND!!!“
Dabei kreuzte er theatralisch die Hände vor dem heftig schlagenden Herzen. Lange schlanke Finger, geschmückt mit allerlei bunten Ringen glitzerten daran und auf seinen Fingern waren feine stilisierte Muster zu sehen – sicher eine Art Körperkunstmalerei in Farben die goldbraun schillerten, wie die seitlichen Federn eines Pfaus. Damit kam er mit langen Schritten näher, natürlich mit einem um Erlaubnis haschenden Blick zu seinem Herrn, öffnete die Arme weit als wolle er all die Herrlichkeit Janays umarmen. Brav blieb er jedoch auf Armeslänge stehen. So aus der Nähe betrachtet war er wohl noch ein bisschen schöner, da man hier das schillernde Farbenspiel seiner Iriden erkennen konnte. Er hatte wirklich und wahrhaftig Pfauenaugen!
Der dunkle hypnotische Kern wurde von einer blaugrünen schillernden großen Iris umrahmt. Weiße flaumige dichte lange Wimpern, dessen Spitzen tatsächlich blau waren gaben dem ganzen Kontrast und er hatte sich einen dazu passenden dunkel aber leicht metallisch schimmernden Lidstrich auf das Oberlied gemalt. Auf seiner schwarzen Haut wirkte das einfach magisch! Sogar seine Lippen wiesen eine Spur mehr Purpur auf, als dass es ganz natürlich sein könnte...oder? Der Mann war ein Kunstwerk!
Sein Blick wanderte anbetend über Janays Körper und ohne die Hintergrundinformationen seiner Neigungen könnte man vielleicht eifersüchtig werden? Der Blick allein riss Janay das Kleid vom Leibe. Aber war es das Interesse, den Körper dahinter zu huldigen, oder es vielleicht für sich selbst haben zu wollen?

Doch bei aller Bewunderung gab es ja auch noch die Stimme der Vernunft, die jegliche Phantasien in Bezug zu diesem Mann verstummen lassen sollte, sofern es denn solche gab. Etwas in Sademos wusste, dass diese Lippen zaubern konnten... in mehr als nur einem Sinne.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Montag 19. Juli 2021, 11:44

Schon wieder gab es viele Informationen für sie und zu wenig Zeit eigentlich, um das Ganze zu verarbeiten oder überhaupt in seiner gesamten Tragweite zu fassen zu bekommen. Aber sie bemühte sich dennoch darum, soweit es ihr möglich war. Sie versuchte, ruhig zu bleiben und zu zuhören, anstatt allein über ihre Bedürfnisse zu sprechen oder gar etwas von ihm zu fordern, außer, dass er sie hielt, wenn sie die Gefühle wieder übermannten. Es war alles andere als leicht für sie und obendrein ungewohnt.
Den meisten Kontakt zu Männern hatte sie bislang mit dem einzigen Ziel gehabt, in deren Betten ihr Geld zu verdienen und das möglichst körperlich unbeschadet. Bei Kazel hingegen... Konnte sie sich eigentlich vorstellen, mit ihm intim zu werden, solange er in diesem fremden Leib steckte? Wenn sie ehrlich war, wusste sie die Antwort nicht. Natürlich, rein beruflich wäre es ihr möglich, jedoch war da noch diese seltsame Sache mit ihren Gefühlen.
Noch nie hatte sie sich ausschließlich aus einem Empfinden der Lust und des Wollens hingegeben. Ja, sogar das eine Mal mit dem Mischling hatte eigentlich einen anderen Hintergrund gehabt, obwohl sich danach so viel mehr entwickelt hatte und ein Teil davon würde theoretisch noch länger in ihrem Bauch heranwachsen. Dadurch wusste sie nicht zu sagen, wie es wäre, wenn er auf die Idee käme, in seinem jetzigen Zustand auch diese Bedürfnisse befriedigen zu wollen.
Soweit waren sie allerdings noch lange nicht, schließlich hatte auch sie sich in den Stunden zuvor in dieser Beziehung ausreichend verausgabt, und das Gespräch kam auch nicht im Entferntesten in diese Richtung. Im Gegenteil, er eröffnete ihr, dass er ihr vertraute und dass er ihre Hilfe haben wollte. Etwas, das sie ihm gerne geben wollte. Doch das Problem in dieser Hinsicht waren ihre eigenen Selbstzweifel, die er damit wieder auslöste.
Viel wichtiger war für sie aber das Thema seiner Existenz, seines Körpers und dem alten Erscheinungsbild, das in ihr durchaus Begehrlichkeiten auszulösen verstand. Dabei wollte sie ihn unterstützen und merkte dennoch, wie unnütz sie eigentlich war und vor allem, wie unwissend. Sie verstand nichts von Magie, hatte bislang nie irgendeine Begabung gezeigt und dadurch hatte es in ihrer Erziehung auch keinen entsprechenden Anreiz gegeben, ihr Informationen zu geben. Und in den letzten vier Jahren hatte ihr Interesse ebenfalls bei anderen Dingen gelegen.
Das rächte sich in dieser Situation und sie schämte sich beinahe schon für ihre Unfähigkeit. Wie konnte sie ihn denn nicht bald langweilen bei all dem Nichtwissen, das in ihr vorherrschte? Sie besaß, außerhalb des Bettes, kaum Erfahrung, hatte im Prinzip nichts Brauchbares gelernt, ja, sie könnte ihm nicht einmal einen Haushalt führen, weil sie in ihrer Zeit alleine hauptsächlich in Schenken gelebt hatte! Sie konnte weder kochen, noch sauber machen, noch Wäsche waschen oder was sonst ein Mann von ihr an gewöhnlicher Arbeit erwarten würde. Von Kindererziehung ganz zu schweigen... Was sie konnte, war, körperliche Bedürfnisse recht rasch zu stillen, ohne vielen Kunstkniffen, und hübsch aussehen, um hergezeigt oder herum gereicht zu werden.
Diese Erkenntnis war hart und niederschmetternd, ließ ihr die Kehle eng werden und drohte einen erneuten Tränenausbruch hervor zu rufen. In diesem Moment zog er sie unvermittelt in die Arme. Im ersten Atemzug erstarrte sie und riss auch ihre Augen auf, ehe sie diese schloss und ihr Gesicht wieder an der fremden Robe verbarg. Ihren Körper durchlief ein leichtes Zittern, das jedoch alsbald nachließ, ebenso wie die Enge in ihrem Hals.
Die Zeit verstrich und fühlte sich zugleich endlos an, sodass sie leise seufzte vor Bedauern, als er sie wieder los ließ. Hatte es noch so gut getan, wie er reagiert hatte, ließ sie seine gemurmelte Entschuldigung leicht zusammen zucken und ihn hilflos ansehen. Warum? Was hatte er damit nun gemeint? Sie hatte die Schwäche gezeigt, es wäre an ihr zu sagen, dass es ihr leid täte. Oder entschuldigte er sich dafür, welche Gefühle er für sie hegte...?
Erneut drohte ihre Gefühlswelt die Stimmung zum Kippen zu bringen, als er ihr... sie konnte es kaum glauben, als er ihr tatsächlich einen Antrag machte! Etwas, womit sie niemals in ihrem Leben gerechnet hätte, dass sie irgendwann einmal jemandem genug dafür bedeuten könnte! Und erst recht nicht jetzt und hier... und von jemandem, bei dem sie nur zu gerne sofort laut jubelnd zugestimmt hätte.
Aber die Angst vor der Enttäuschung auf beiden Seiten, vor emotionalen Verletzungen, zwang sie dazu, die Stimme der Vernunft zu bedienen. Sie lehnte nicht ab, soweit reichte sogar ihr klares Denken nicht, dazu bedeutete er ihr zu viel, doch sie versuchte ihm begreiflich zu machen, dass sie unmöglich die richtige Wahl für ihn sein konnte. Sie, die eine Käufliche war, ungebildet, durch ihre helle Haut irgendwann einmal in den Kontakt von Mischlingsblut gelangt, und vor allem von ihrem sozialen Stand her absolut ungeeignet für jemanden wie ihn.
Die junge Frau hoffte darauf, die richtigen Worte gefunden zu haben, allerdings hatte sie das Gefühl, als könne ihr das in einer Situation wie dieser gar nicht gelingen. Auf ihre beinahe schon verzweifelte Bitte hin nickte er lediglich. Flehend wurde ihr Blick und sie wollte ihn zu einer verbalen Antwort drängen, tat es letzten Endes dann aber doch nicht. Stattdessen ging sie lieber zurück zu jenem Mittel und Bedürfnis, das nach ihrem Empfinden weniger lügen und zugleich vielmehr ausdrücken konnte, sie suchte den Körperkontakt. Auch wenn es nicht der seine war, hoffte sie trotzdem, dass er sie ebenso spüren würde wie sie ihn.
Viel zu schnell mussten sie indes diese Nähe wieder unterbrechen, um sich besprechen zu können, wie es nun weiter ging. So verlockend der Gedanke auch wäre, die Zeit anhalten zu können, es war nicht möglich und somit nur klug, über die nahe Zukunft zu reden. Es war gar nicht so einfach und ein wenig befürchtete sie, mit ihrem Vorschlag seinen Unwillen zu wecken, allerdings konnte sie ihren Mund auch nicht ewig halten.
Langsam nickte sie und lächelte ein wenig verlegen, sogar mit leicht geröteten Wangen. "Dann verstehst du sicher, warum er zu auffällig ist, um Aufsehen zu erregen, wenn er die Mädchen dort ausfragt.", murmelte sie und atmete innerlich auf, dass Kazel nicht mit Eifersucht reagierte.
Denn ausnahmsweise hätte er bei diesem Mann keinen Grund dazu, da sie nicht vorhatte, sich auf einen Hybriden einzulassen. Das Ork-Mädchen bei der Versteigerung war schon grenzwertig genug für sie gewesen, auch wenn es sich gut angefühlt und ihnen beiden Erfolg eingebracht hatte.
Daraufhin erfuhr sie etwas aus seinem Mund, das sie überrascht dreinsehen ließ. "Nicht Teil...? Aber... aber du bist doch... ich meine, deine Familie und... ich verstehe nicht...", stammelte sie und hatte gerade tatsächlich das Gefühl, als befände sich ein fester Knoten oder unüberwindlicher Geröllhaufen in ihrem Gehirn, der ihr Begreifen erfolgreich behinderte.
Wie konnte das sein, dass ihr Geliebter das annahm? Sie hatte immer gedacht, alle Mitglieder der Oberschicht bekämen schon von Geburt auf eingebläut, wie sie sich zu benehmen hätten unter ihresgleichen und wie umgehen mit allen darunter!
Die folgenden Worte ließen sie eher automatisch, denn bewusst nicken. Im Prinzip hatte sie ja nichts gegen einen Leibwächter und glaubte auch nicht, dass dieser Dunkelelf ihr etwas antun würde. Hoffte es zumindest inständig... Vorhin hatte ihr lediglich die Art und Weise, wie er ihr aufgebrummt werden sollte, missfallen.
Geräusche aus dem Nebenraum ließen auch sie aufhorchen und der Name, dieses einzelne Wort, ließ etwas in ihrer Erinnerung klingeln. Doch es war generell alles viel zu viel, als dass sie es mit der Information von dem Mädchen in Verbindung bringen konnte.
Schon half ihr der Mischling auf die Beine und sie griff nach seinem Unterarm, um daran Halt zu finden. Es war ihrem Körper etwas zu schnell gegangen und ein leichter Schwindeln erfasste sie, gegen den sie ankämpfte, während er laut nach Aufklärung forderte.
Eine wohlklingende Stimme erklang von der anderen Seite der Tür und hätte sie nicht darum gewusst, dass die Person auch etwas Tierisches in sich trug, hätte sich ihr frauliches Interesse sicherlich mit Begeisterung sofort auf den Neuankömmling gestürzt. So hingegen brauchte sich Kazel vorerst wirklich keine Gedanken in dieser Hinsicht machen.
Auch hatten sich ihre Sinne wieder soweit beruhigt, dass sie allein hätte stehen können und einen flüchtigen Moment lang überlegte sie, sich von ihm zu lösen. Aber dann zögerte sie es bewusst heraus, sodass der Eintretende noch die körperliche Nähe zu sehen bekam, ehe sie allmählich den dunklen Unterarm los ließ.
Tatsächlich erschien jener Mann, den sie im Garten gesehen hatte, und unwillkürlich stahl sich ein feines Schmunzeln in ihren Mundwinkel. Dass sie nicht die Erste war, die er beachtete, lag in der Natur der Sache, sodass sie sich nicht zurück gesetzt fühlte. Vor allem, als er sich doch noch ihr zuwandte und sie dabei mit seinen Worten beinahe einlullte.
In ihren Augen blitzte es amüsiert auf und als er auch noch ihr Kleid mit einer theatralischen Geste, passend zu seinem Tonfall, bewunderte, musste sie sogar leise lachen. "Solange Ihr mir Komplimente macht, mag ich Eure Forschheit!", erwiderte sie mit einem Kichern in der Stimme und warf einen kurzen, absichernden Blick zu Kazel.
Nicht, um ihn darauf hinzuweisen, dass er ihr ruhig auch hätte sagen können, ob und wie sie ihm gefiel, obwohl sie es durchaus versucht wäre in diesem Moment. Aber nein, sie wollte sich nur vergewissern, dass er nicht beunruhigt war, sodass sie ein wenig vortrat, ihm entgegen damit kam, und sich in einem unbeholfenen Knicks versuchte, wie sie annahm, dass es zu einer Begrüßung gehörte.
"Ich bin Janay.", stellte sie sich schlicht vor und konnte nur hoffen, sich damit nicht völlig unmöglich zu machen. Ihr Lächeln wurde unsicherer und sie schickte ein stilles Stoßgebet zu Manthala, dass ihr dieser Vogel weiterhin gewogen blieb, auch wenn er erkannte, dass er als Diener in diesem hohen Haus weit über ihr stehen würde.
Aus der Nähe konnte sie nun auch endlich einmal seine Augen klar und deutlich erkennen und ihr war, als würde sie sich darin verlieren. Ihr stockte der Atem und für eine gefühlte Ewigkeit sah sie ein vollkommen anderes Bild vor sich als jenes der Wirklichkeit.

Sie befand sich in einem großen, teuer eingerichteten Raum und versuchte gerade zu ergründen, ob das, was sie anhatte, wahrhaftig zu dem Ergebnis führen würde, weswegen sie es anhatte. Es war ein Traum von einem Nichts aus einem seidig glänzendem Dunkelgrün mit schwarzer Spitze an den Säumen, durch deren Muster ihre helle Haut in starkem Kontrast schimmerte. Obwohl es bei jeder Bewegung ihren Körper vorteilhaft nachzeichnete, zumindest an jenen Stellen, an denen es locker herab fiel und sich nicht durch seinen Schnitt bereits ihren Formen anpasste, und sich das Material einfach unwiderstehlich auf ihrer Haut anfühlte, war sie sich unsicher, ob sie ihm so wirklich unter die Augen treten konnte. Ob es ihm überhaupt etwas bedeuten würde, dass sie diesen Aufwand betrieb, um ihm zu gefallen und seine Phantasie in eine bestimmte Richtung hin zu animieren.
So suchte sie mit ihrem Blick immer und immer wieder fragend nach der Person mit dem hellen Haar und der anmutigen Gestalt, die ihr zu dieser Kleiderwahl geraten hatte. Schon bei der Entstehung war er ihr beratend zur Seite gestanden und nun sorgte er dafür, dass es absolut perfekt saß. "Und du meinst nicht, das ist übertrieben, Zissus...?", fragte sie schon zum gefühlt tausendsten Mal...


In diesem Moment blinzelte sie instinktiv und die Szene verschwand. Mit einem leisen Keuchen ließ sie die angehaltene Luft aus ihren Lungen entweichen und griff sich an die Stirn, weil ihr irgendwie schwindelig war. Nicht so wie vorhin erst, als sie aufgestanden war, sondern irgendwie anders, nicht zu beschreiben. Was war das denn gerade gewesen?!
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 24. Juli 2021, 20:31

Kazel war unsagbar erleichtert, dass Janay noch immer lebte. Mehr noch, es ging ihr gut. Sie war unverletzt und auch dem wachsenden Leben in ihrem Bauch schien nichts geschehen zu sein. Das war alles, was zählte. Er dachte nicht einen Moment daran, wie es sein könnte, sich mit ihr unter den aktuellen Umständen zu vereinen. Es gab zum einen viel zu viel zu tun und zum anderen lagen so viele, schwer wiegendere Hindernisse vor ihm. Da besaß Kazel überhaupt keine Zeit, an die eigenen körperlichen Bedürfnisse zu denken. Schlagartig aber sollte ihm ein weiterer Grund einfallen, warum er zumindest rein körperlich bisher nicht auf Janay ansprang. Denn im Grunde hätte er das tun müssen, selbst im Leib des Sammlers, oder nicht? Schließlich war es sehr lange her, dass sie sich vereint hatten. Ach, es war ohnehin nur einmal geschehen, aber nichts könnte eine geplagte Seele wie jene von Kazel nun mehr brauchen als etwas Ablenkung. Genug, um den Verstand zu verlieren und Sex half da bekanntlich sehr gut aus, wenn er den Beglückten auch ansprach. Was sich hier nun abspielte, blieb seltsam. Kazel hatte Sehnsucht verspürt, da bestand kein Zweifel. Doch war es vielmehr seine Seele, die sich nach der vertrauten Nähe und vor allem bedingungslosen Akzeptanz seitens Janay verzehrt hatte. Körperliche Bedürfnisse waren für ihn irgendwie zweitrangig. Sademos' Leib jedoch hatte bisher kein einziges Hormon ausgeschüttet, das Kazel dazu hätte veranlassen können, über die Mischlingselfe herzufallen und sie und sich selbst zu verwöhnen. Das lag tatsächlich nicht nur an den Hemmungen, die Kazel empfand, würde er sich mit der Thematik auseinandersetzen. Er, im Körper eines anderen, brächte es vermutlich nicht über sich. Sie auch mit körperlichen Merkmalen eines anderen zu befriedigen ... am Ende gefiel ihr Sademos besser als das, was bei dem Mischling in der Schwebe eines einzigen Zeitenkörnchens steckte! Kazel wollte es gar nicht erst herausfinden, doch wie bereits erwähnt: Er stellte sich diese Fragen bisher nicht. Etwas Anderes hinderte ihn daran, eine derartige Verbundenheit mit Janay jetzt zu suchen. Die Erkenntnis traf ihn allerdings so schlagartig, dass er zusammenzuckte und sogar einen halben Schritt zurück gemacht hätte, hätte seine Liebste nicht am Arm des Sammlers gehangen. Der Grund war...
"Ich bin es, euer Zissus..."

Zissus...
Kazel hatte das Gefühl, zu blinzeln, ohne es zu tun. Sein Geist blinzelte, als die Erinnerung eines Fremden ihn kitzelte. Er sah bruchstückhafte Bilder. Da war Sademos in einer Art Bibliothek? Er studierte Bücher und plötzlich sah Kazel durch seine Augen hindurch. Er fühlte sich gestört, weil noch jemand da war. Blau und grün schillerte in seinem Blickfeld auf. Ein wunderschöner Fächer aus Augen, der in einem Frack mündete, getragen von diesem ... Das Bild wechselte schlagartig. Kazels Geist zuckte zusammen. Nein! Es war seine Hand - Sademos' Hand -, welche aufzuckte. Sie war berührt worden. Er hob den Blick vom kleinen Finger, der den seinen gerade so gestreift hatte. Sein Blick glitt über die abgelegten Bücher auf dem Tisch, einen dunkelblauen Mantel empor, dessen weißer Federkragen in perfekter Harmonie zum Haarschopf des anderen Mannes stand. Er sah in die Strähnen geflochtene Pfaudenfedern, doch ihre Augen faszinierten ihn nicht einmal ansatzweise so sehr wie die von...
"Zissus!", hörte er sich selbst sprechen mit Sademos' Stimme. Er spürte einen Anflug von Euphorie, als er erneut den Pfauenelfen erblickte. Stolz und geckenhaft bewegte er sich bereits durch sein Heim, denn er hatte das Privileg, was er anderen unter seinem Dach nicht gönnte. Die Szene wechselte zur Nacht. Ein Feuer brannte in einem Kamin, länger als ein Pferd und auch mindestens so hoch. In den Stein waren gemeißelte filigrane Bilder, aber Kazel konnte das Detail nicht fassen. Er wollte es gar nicht. Er hatte nur Augen für den Pfauenmann, für den schönen Zissus. Ein Tropfen des Weines, den sie beide tranken, perlte so frech auf seinen Lippen, als hätte er ihn dort ganz bewusst platziert. Das Bild eines feinen Schnupftuchs flatter ungestüm durch seinen Kopf und verschwand auch sogleich wieder. Er brauchte keinen Stoff. Davon würde er den Geschmack nicht kosten können. Jene Nuance, die er nicht kannte. Nicht den Wein, sondern...
"Zissus!" Das Aufkeuchen des Namens aus dem Mund, den er selbst nun nutzte, sorgte dafür, dass sich fernab seines Tagtraumes alle Härchen am Körper aufrichteten. Ein Schauer durchfuhr ihn, ehe er in den Leib des Pfauen fuhr. Dabei stieß er nicht nur ihn voller Wonne, sondern auch einige Schachfiguren, von dem Brett auf dem breiten Tisch, auf dem er sich nun nahm, was er mehr begehrte als seine Forschungen. Zissus antwortete ihm mit brünftigem Stöhnen und wurde damit belohnt, dass er ihn an den Haaren zog, bis sein Kopf sich weit nach hinten reckte. Erneut spürte er die Enge seines Körpers, die Wärme und das Prickeln, das ihm seine Nähe bescherte. Kazel sah den Schweiß, der auf der Stirn des anderen perlte. Er sah, wie ein Tropfen spielerisch an seiner vogelartigen Nase vorbei glitt und dann am überstreckten Hals und dem Adamsapfel vorbei, tiefer ... tiefer... Sademos drang tief vor, noch einmal, zwei Mal, dann spannte sich alles an und wurde weich. Die Partie Schach war verloren, trotzdem fühlte es sich nach dem größten Triumphzug an, den er mit Zissus je erlebt hatte. Und die Vorfreude durchflutete ihn bereits erneut, wenn er den Pfau wieder zu sich riefen ließ und ihn fragen würde...


Kazel blinzelte. Dieses Mal klang das Raunen so viel lauter, so viel echter. Das musste daran liegen, dass er es wirklich ausgesprochen hatte. Seine Sicht wurde klarer und er fand sich in Sademos' Räumlichkeiten wieder. Oh, da war er die ganze Zeit gewesen, aber die Erinnerungen mischten sich mit seiner Wahrnehmung. Wieviel davon war echt gewesen und wieviel Traum? Hatte er Schacht gespielt oder sich von dem Pfau nehmen lassen? Hatte er selbst genommen und wenn ja, wen? Janay? Zissus? Beide zusammen? Seine Selbstbeherrschung musste für kurze Zeit ausgesetzt haben, denn er spürte die verlorene Kontrolle als Ziehen in seinen Lenden und als sanftes Streicheln von Sademos' Männlichkeit gegen den Stoff seiner Robe. Kazel brauchte nicht an sich herab zu sehen, um zu wissen, dass seine Erregung deutlich erkennbar wäre. Er sah ohnehin nur mit verklärtem Blick in den Raum hinein. Was war geschehen? Was hatte er verpasst?
Am Rande seiner Wahrnehmung war eine Erinnerung daran, von Janay angesprochen worden zu sein, aber niemals hätte Kazel ihre Worte abrufen können. Es war auch nicht wichtig, was sie gesagt hatte. Oder? Er sah seine Liebste zusammen mit Zissus - seinem Liebsten - vor sich. Sie unterhielten sich über Belanglosigkeiten. Sie beide zu sehen, weckte erneut das Ziehen in seinem Unterleib. Kazel konnte nicht sagen, wessen Anblick Quell für die Reaktion seines Wirtsleibes war, aber er spürte eine tiefe Sehnsucht nach ...
"Zissus ... Lust auf eine Partie Schach?"
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Sonntag 25. Juli 2021, 10:28

Eines blieb wohl unumstößlich...
Nar'Zissus de Quis hatte einen grandiosen ersten Auftritt in diesem Kapitel von Janays und Kazels Geschichte. Er verstand es so freundlich zu kokettieren, dass Janay sich sofort wohl fühlte und sowohl sie als auch Sademos bei seinem Anblick jeder aus seinen Gründen mal kurz den Atem anhielten. Seinen langen tanzenden Bewegungen folgend, sprach sein Antlitz zu ihnen, mehr als sein Mund es hätte können und so stellte er sich der Dame vor und Kazel versank kurz in Gedanken...

In Janays Augen blitzte es derweil amüsiert auf und als der Pfau auch noch ihr Kleid mit einer theatralischen Geste, passend zu seinem Tonfall, bewunderte, musste sie sogar leise lachen.
"Solange Ihr mir Komplimente macht, mag ich Eure Forschheit!"
, erwiderte sie mit einem Kichern in der Stimme und warf einen kurzen, absichernden Blick zu Kazel, der Zissus ebenfalls etwas starr betrachtete. Sie tat dies nicht, um ihn darauf hinzuweisen, dass er ihr ruhig auch hätte sagen können, ob und wie sie ihm gefiel, obwohl sie es durchaus versucht wäre in diesem Moment. Aber nein, sie wollte sich nur vergewissern, dass er nicht beunruhigt war. Kazel war wohl gerade etwas in Gedanken und reagierte nicht, sodass sie ein wenig vortrat, Zissus entgegen kam, und sich in einem unbeholfenen Knicks versuchte, wie sie annahm, dass es zu einer Begrüßung gehörte. Sofort kreuzte dieser vor Begeisterung die Hände vor seinem Herzen, da es wohl sonst heraus gesprungen wäre.
"Ich bin Janay."
, stellte sie sich schlicht vor und konnte nur hoffen, sich damit nicht völlig unmöglich zu machen. Doch das ganze Gegenteil war der Fall!
„Oh, dann werd ich forsch sein! Liebste, was seid ihr für ein Rohdiamant! Und mein Herr... was seid ihr doch für ein begnadeter Sammler von Schätzen!...“
Zissus wandte den Blick nicht von Janay, aber seine Körpersprache lechzte förmlich danach, die Hand seines Herrn zu ergreifen, um wie ein Kind im Sturm seiner Begeisterung das neue Spielzeug berühren zu dürfen. Seine Finger suchten kurz wedelnd nach denen Sademos' aber kehrten sofort zu seinen leicht geröteten Lippen zurück. Gestenreich um malte er Janays Gestalt.
„...Solch ein warmes Lächeln in so einem hellen Gesicht! Oh, mein Herz zerspringt! Und ich darf euch Janay nennen, Principessa? Ihr seid mein Stern, den ich fortan des Nachts heimlich anbeten werde, wenn mein Herr es erlaubt! Welch natürliche Grazie...“
Er senkte die Stimme, wie wenn er ein Geheimnis ausplaudern würde, das keines war:
„..nicht wie die überzogenen Damen des Hochadels. Ach...IHR seid eine Schönheit, Principessa Janay!“
Ihr Lächeln wurde derweil ein wenig unsicherer und sie schickte ein stilles Stoßgebet zu Manthala, dass ihr dieser Vogel weiterhin gewogen blieb, auch wenn er erkannte, dass er als Diener in diesem hohen Haus weit über ihr stehen würde. Aber warum nannte er sie dann Prinzessin? Das erklärte sich in seinem nächsten Anfall von überschäumender Begeisterung:
„Man hat mir zugetragen, dass ihr die Erwählte meines Herrn seid. Damit seid ihr auch mein Augenstern, meine Sonne und mein Mond um die ich fortan kreisen mag! Ach, wie zauberhaft! Stets zu euren Diensten, meine Herrin!“
Und schwuppdiwupp... war sie die Herrin des Hauses. Er war so groß und grazil als er näher kam, dass er sich ein ganzes Stück zu ihr hinab beugen musste und sogar ein wenig in die Knie ging um ihre Hand sanft wie einen Flügel zu ergreifen und ihr einen Kuss auf den Handrücken aufzuhauchen, der dem Kuss eines Schmetterlings in nichts nach stand. Aus der Nähe konnte sie nun auch endlich einmal seine Augen klar und deutlich erkennen und ihr war, als würde sie sich darin verlieren. Die Berührung seiner Hände und seiner Lippen löste aber noch etwas anders aus, dass ihren Magen kribbeln ließ, als würden Schmetterlinge dort in heller Aufregung durcheinander tanzen. Ihr stockte der Atem und für eine gefühlte Ewigkeit sah sie ein vollkommen anderes Bild vor sich als jenes der Wirklichkeit, auch wenn es nur einen Wimpernschlag andauerte, dass sie verharrte:

Sie befand sich in einem großen, teuer eingerichteten Raum und versuchte gerade zu ergründen, ob das, was sie anhatte, wahrhaftig zu dem Ergebnis führen würde, weswegen sie es anhatte. Es war ein Traum von einem Nichts aus einem seidig glänzendem Dunkelgrün mit schwarzer Spitze an den Säumen, durch deren Muster ihre helle Haut in starkem Kontrast schimmerte. Obwohl es bei jeder Bewegung ihren Körper vorteilhaft nachzeichnete, zumindest an jenen Stellen, an denen es locker herab fiel und sich nicht durch seinen Schnitt bereits ihren Formen anpasste, und sich das Material einfach unwiderstehlich auf ihrer Haut anfühlte, war sie sich unsicher, ob sie ihm so wirklich unter die Augen treten konnte. Ob es ihm überhaupt etwas bedeuten würde, dass sie diesen Aufwand betrieb, um ihm zu gefallen und seine Phantasie in eine bestimmte Richtung hin zu animieren.
So suchte sie mit ihrem Blick immer und immer wieder fragend nach der Person mit dem hellen Haar und der anmutigen Gestalt, die ihr zu dieser Kleiderwahl geraten hatte. Schon bei der Entstehung war er ihr beratend zur Seite gestanden und nun sorgte er dafür, dass es absolut perfekt saß. "Und du meinst nicht, das ist übertrieben, Zissus...?"
, fragte sie schon zum gefühlt tausendsten Mal...
„Oh nein, Principessa! Er wird es dir vom Leib reißen!“
Sein Lächeln erschien hinter ihr im Spiegel und er hielt noch ein weiteres Negligee in der einen Hand, das dem ersten glich, bis auf die Spitze die nicht schwarz, sondern dunkelblau und leicht metallisch schimmerte... wie seine Federn. Seine andere Hand wanderte von ihrer Schulter hinab zu ihrer Brust und rückte sie im Körbchen etwas nach oben, damit ihr Dekolletee noch einladender anmutete. Es war eine kleine Geste und sie wirkte vertraut und in keinster Weise über griffig, als sei es selbstverständlich. Dann nickte er zufrieden.
„Zum Verschlingen schön! ...Magst du das hier mal anprobieren? Nur eine kleine Variable...“


In diesem Moment blinzelte sie instinktiv, die Szene verschwand und gab wieder den Blick auf seine schillernden blaugrünen Augen frei. Mit einem leisen Keuchen ließ sie die angehaltene Luft aus ihren Lungen entweichen und griff sich an die Stirn, weil ihr irgendwie schwindelig war. Sofort waren seine stützenden Hände bei ihr und führten sie zur Couch.
„Principessa, wie ist euch? Braucht ihr etwas? Ein Glas Wasser? Ein Stück Schokolade? Etwas härteres?...Hm.“

„...etwas härteres?...Hm.“
Kazel blinzelte. Dieses Mal klang das Raunen so viel lauter, so viel echter. Es vermischte sich mit dem nachdenklichen Laut, den Zissus von sich gab, einem beiderseitigen Stöhnen nicht unähnlich. Das musste daran liegen, dass er es wirklich ausgesprochen hatte. Seine Sicht wurde klarer und Kazel fand sich in Sademos' Räumlichkeiten wieder. Oh, da war er die ganze Zeit gewesen, aber die Erinnerungen mischten sich mit seiner Wahrnehmung. Wie viel davon war echt gewesen und wie viel Traum? Hatte er wirklich Schach gespielt oder sich von dem Pfau nehmen lassen? Hatte er selbst genommen und wenn ja, wen? Janay? Zissus? Beide zusammen? Seine Selbstbeherrschung musste für kurze Zeit ausgesetzt haben, denn er spürte die verlorene Kontrolle als Ziehen in seinen Lenden und als sanftes Streicheln von Sademos' Männlichkeit gegen den Stoff seiner Robe. Kazel brauchte nicht an sich herab zu sehen, um zu wissen, dass seine Erregung deutlich erkennbar wäre. Die beiden Gestalten, die diese Reaktion erzeugt hatten, waren aber gerade miteinander beschäftigt, was so seinen ganz eigenen Reiz hatte. Zissus kniete sich gerade vor Janay und hielt ihre Hände tätschelnd in seinen großen langen Fingern, die so fest zupacken konnten, wie er wusste. Janay wirkte etwas verwirrt und blinzelte anscheinend eine Schwäche weg. Was war geschehen? Was hatte er verpasst? Er sah seine Liebste zusammen mit Zissus - seinem Liebsten - vor sich. Sademos Körper reagierte. Vielleicht war es die Mischung aus den unterschiedlichen Zuneigungen, die dieser Anblick in seinen Hormonen befeuerte. Sein Geist liebte Janay und sein Körper Zissus. Das war... abgefahren! Sie unterhielten sich dabei nur über Belanglosigkeiten. Sie beide zusammen zu sehen, weckte erneut das Ziehen in seinem Unterleib und die Erregung schwoll weiter an. Kazel konnte nicht genau sagen, wessen Anblick Quell für die Reaktion seines Wirtsleibes war, aber er spürte eine tiefe Sehnsucht nach ...
"Zissus ... Lust auf eine Partie Schach?"

Der Angesprochene errötete, sofern das auf seiner dunklen Haut zu erkennen war. Was ihn jedoch sofort verriet, war das Zittern, dass ihn erfasste. Er hielt noch Janays Hand und wandte seinen schillernden Blick zu seinem Herrn. Er schluckte merklich, als sein Blick auf die Wölbung von Sademos Robe fiel.
„Sehr gern, mein Herr...gleich hier?...gern.“
Er atmete schwerer und seine Pupillen hatten sich geweitet, vor Erregung vermutlich. Was hatte die Aussicht auf eine Partie Schach doch für fatale Auswirkungen auf diesen Mann.
„... Darf ich... heute schwarz spielen? Ihr wünscht gewiss eine Partie Synchronschach, mit der Dame eures Herzens?“
, formulierte er unverblümt seine tief samtenen Gedanken. Was 'schwarz' und 'weiß spielen' wohl in diesem Zusammenhang bedeuten mochten? Er sah wieder zu Janay, leckte sich die Lippen und drückte fast sinnlich lächelnd ihre Hand. Dann erhob er sich und begann den Kragen seines langen Gehrocks zu öffnen. Der Stoff teilte sich und legte die Sicht auf eine perfekte glatte Brust frei, die von fein definierten Muskeln überzogen war. Zissus war nicht sonderlich bepackt, aber die Stränge hatten etwas elegantes und passten perfekt zum Gesamtbild. Als er den untersten Knopf erreichte und der Mantel aufschwang, trug er 'fast' nichts darunter. Ein Mieder schnürte seine Taille ein. Ähnlich wie sein Herr, bevorzugte er wohl pragmatische Kleidung, der man sich schnell entledigen konnte. Er hatte gleichzeitig seine Schuhe abgestreift und ließ den Mantel von den Schultern gleiten. Achtlos fiel der Stoff zu Boden und er machte einen Schritt nach vorne...wieder näher zu Janay, behielt aber seinen Herrn im Auge. Unter dem Mantel war nun zur Gänze diese Art Mieder zum Vorschein gekommen, dass er dann sogleich an seinen kleinen Hacken zu lösen begann. An der Rückseite des festen Tailienstücks waren die langen Schwanzfedern befestigt und plötzlich wurde es klar:
Der Mann war gar kein Hybrid! Er wollte nur so aussehen!!!
Die Illusion war perfekt inszeniert gewesen. Jede Bewegung seiner Hüfte war mit den langen Schwanzfedern verbunden gewesen und es gab sogar eine Mechanik, mit der er eben jene zu einem Rad aufstellen hätte können, gleich einem prächtigen Fächer. Aber... Er war 'nur' ein Mann! Seine ohnehin 'adlergleiche' Nase perfektionierte den Eindruck. Er war ein sehr sehr ansehnlicher Mann mit einem außerordentlich prächtigem Geschlechtsorgan, dass sich nun gut sichtbar und bereits halb erigiert in Janays Augenhöhe präsentierte. Binnen weniger Augenblicke und einiger hektischer Atemzüge war er bis auf seine lang im Nacken herunter fallenden Haare mit den bunten Federn ...nackt. Ein eleganter Adonis, der sich durchaus seiner Wirkung bewusst war und keck eine Hand in die Hüfte stemmte. Und so wollte er Schach spielen??? Oder unterlag hier jemand einem Missverständnis? Wenn ja, dann sollte man es aufklären...oder?
Sanft, sogar ein wenig unterwürfig lächelnd, streckte er Sademos die lockende Hand entgegen und seine Stimme 'sang“ fast, als er leise sagte:
„Mein Herr... kommt her... Ich...hatte schon befürchtet, euch verloren zu haben. Wie sehr es mich freut zu wissen, dass ihr euch an mich erinnert, auch wenn euer Geist ein anderer sein mag. Lasst uns diesen Umstand edeln, indem wir unser Zusammensein feiern.“
Funkelten da Tränen der Freude in seinen Augenwinkeln? Nar'Zissus war glücklich, denn sein ewiger Geliebter war nicht ganz verloren. Ein paar Erinnerungen ...die wenigen guten, die Sademos ausgemacht hatten, lebten wohl in Kazels Geist weiter.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Sonntag 25. Juli 2021, 18:53

Die junge Frau hatte bislang keinerlei körperliche Reaktion auf ihre Nähe wahrnehmen können, sich darüber allerdings ihrerseits wenig Gedanken gemacht. Schließlich hatte sie Kazel, im Gegensatz zu dem Großteil ihrer Kunden, bislang nicht so erlebt, dass er ständig nur dieses Bedürfnis im Sinn hatte. Ja, nicht einmal nach ihrem kurzen Beisammensein hatte er eine der seltenen Gelegenheiten körperlicher Nähe dazu genutzt, eine Wiederholung anzustreben.
Wobei das bei ihr bisher auch keine Zweifel hervorgerufen hatte, denn trotz allem war stets irgendetwas anderes gewesen, das ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Selbst jetzt, als er sie zu trösten versucht hatte, hatte er das nicht ausgenutzt, und nach ihren eigenen Erfahrungen war ihr das auch ganz recht gewesen. Es tat gut, einmal einen Mann kennen zu lernen, dem scheinbar mehr an ihr lag als nur an ihren Qualitäten im Bett.
Wobei sie ihm davon nur minimal eine Kostprobe hatte geben können, so schnell, wie es wieder vorbei gewesen war. Beim nächsten Mal hätten sie hoffentlich mehr Zeit, um miteinander ungestört zu sein. Und auch im jeweils eigenen Körper... Denn auch sie verspürte einen Hauch von Hemmschwelle gegenüber diesem fremden Leib, solange es um ihre reine Freiwilligkeit ginge. Zumindest derzeit!
Dass bei diesem jedoch speziellere Gelüste vorhanden waren... auf diese Idee war sie noch nicht gekommen. Stattdessen bedauerte sie es in ihrem Inneren schon ein wenig, als im Nebenraum jene Person eintrat, von denen sie beide schon gesprochen hatten. Zur selben Zeit war sie auch neugierig auf diesen Mann, der sie allein schon mit seinem Anblick zu erheitern verstand, ohne, dass sie sich dadurch über ihn lustig zu machen gedachte.
Dann trat er auch schon ein und verstand es nur mit seiner Anwesenheit, sie beide etwas durcheinander zu bringen. Wenngleich sie auch jetzt noch nicht ahnte, in welcher Richtung dies bei dem Mischling im falschen Körper war. Sogar seine feinen Reaktionen auf die Bilder, die durch seinen Geist zuckten, entgingen ihr, die sich bereits von ihm gelöst hatte und auf den Neuankömmling zugetreten war. Auch ihr flüchtiger Blick zu ihm zurück, lieferte ihr derweil noch keinen Hinweis, sodass sie sich ausschließlich mit dem Pfau beschäftigen konnte, der sie mit seinem Gebaren erheiterte und ihre leichte Unsicherheit kaum an die Oberfläche treten ließ.
So stellte sie sich vor und musste lächeln bei der theatralischen Reaktion mit den gekreuzten Händen vor dem Herzen. Nur seine Worte... die ließen sie etwas zwiegespalten zurück. Rohdiamant... auf diese Weise hatte sie auch schon die Herrin gesehen und sie war sich bislang nicht sicher, ob sie das gut heißen sollte. Bedeutete es schließlich auf der einen Seite zwar, dass sie noch viel mehr wert sein könnte als bisher, auf der anderen hingegen, dass sie als verformbar angesehen wurde.
Die Frage war vor allem, ob sie wirklich anderen überlassen wollte, in welche Richtung sie sich entwickeln würde, denn das war ja einer der Gründe für ihr Fortlaufen gewesen. Sie wollte selbstbestimmt leben und tun, was sie für richtig hielt, anstatt das, was andere für sie vorsahen.
Aber er machte es auf eine derart charmante Art und Weise, dass sie ihm nicht gram sein konnte. Stattdessen schlug sie die Augen nieder, um unter ihren Wimpern hindurch wieder zu ihm aufblicken zu können. "Solange ich in diesem Schatz nicht ein Juwel unter vielen bin.", konterte sie leise und biss sich auf die Unterlippe, weil es ihr herausgerutscht war, ehe sie über die Vieldeutigkeit dessen nachdenken konnte.
Sie wollte seine Bedeutung nicht schmälern, welche auch immer er unter der Herrschaft des wahren Sammlers innegehabt hatte. Doch sie wollte keine ernsthafte Konkurrenz neben sich in Kazels Augen dulden. Zuvor hatte er ihr schließlich versichert, dass nur sie für ihn zählte. Jetzt ging es darum, ihr Revier ein wenig zu verteidigen, ohne sich damit zugleich einen Feind zu schaffen. Denn das wiederum wollte sie auch nicht, dazu war ihr dieser Zissus irgendwie einfach zu... sympathisch? So oder so ähnlich würde sie es im Moment beschreiben.
Schon fuhr er fort und das in einem Überschwang, dass sie erneut kichern musste, wenngleich sie es hinter vorgehaltener Hand tat. "Ich glaube, in Eurer Gegenwart kann niemand ernst oder traurig bleiben!", schmeichelte sie und spürte, wie sie leicht errötete bei all seinen Komplimenten. Selbstverständlich wäre es schön gewesen, wenn sie diese wirklich hätte ernst nehmen können, jedoch war sie sich ihrer eigenen Unzulänglichkeiten bewusst, sodass sie sich lediglich über diesen Eifer amüsierte.
Schon fuhr er fort und brachte sie damit erneut ein wenig in Verlegenheit. "Die Erwählte... na ja...", murmelte sie und drehte ihren Kopf in die Richtung ihres Liebsten. Jedoch kam sie nicht mehr dazu, ihn anzusehen, weil die Bewegung vor ihr sie ablenkte. Nein, nicht allein ablenkte, sondern ihr regelrecht den Atem zu rauben drohte, obwohl er nicht einmal wirklich etwas Aufregendes tat.
Leise keuchte sie auf, als er vor ihr in die Knie ging und ihre Hand ergriff, um sie mit seinen Lippen zu streifen, dass ihr ein feiner Schauer über den Rücken lief. In diesem Moment war ihr, als wäre sie an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit... und in einer völlig anderen Situation.

Sie fühlte sich unsicher, ob ihm ihre Erscheinung derart gefallen würde, wie sie es beabsichtigte. Er war so vollkommen anders als die Männer, die sie bislang becirct hatte und bedeutete ihr so ungleich viel mehr, dass sie nur zu gerne diesen Aufwand betrieb. Aber mindestens um ein Vielfaches über die Wirkung unsicherer war als sonst. Das war auch die Begründung für ihre ständig gestellte Frage an ihren Berater, wenngleich sie diesem durchaus vertraute. Er hatte schließlich stets Geschmack bewiesen und noch nie daneben gelegen, seit sie ihn kannte.
Seine Stimme erklang in ihrem Rücken, kurz bevor sie ihn im Spiegel sehen konnte. Scheu erwiderte sie sein Lächeln und musste ein Keuchen bei seiner Berührung unterdrücken. Sie war so selbstverständlich und zugleich vertraut, aber zugleich auch dazu angetan, ihre eigenen Sinne in Wallung zu bringen. Wie als eine Art Vorbereitung... Was er bestimmt mit Absicht tat!
Trotzdem kam sie weder auf den Gedanken, ihn dafür zu rügen, noch, ihren Empfindungen sofort nachzugeben und einen Vorgeschmack auf das haben zu wollen, was sie mit einem anderen vorhatte. Doch gegen den Schauer und die leicht aufgerichteten, verborgenen Spitzen konnte sie nichts tun, sodass sie sich flüchtig auf die Unterlippe biss.
Das leise Seufzen kam ihr verbotenerweise über die Lippen und ihre Wangen röteten sich leicht. Wie gut, dass er das Thema nicht vertiefte... Stattdessen hielt er ihr ein beinahe gleichartiges Kleidchen in ihr Blickfeld.
Sie sah hin und berührte es leicht mit ihren Fingerspitzen. "Und das wird ihm noch besser gefallen?", wisperte sie und warf einen Blick zu ihrem Berater hin, der eine Mischung aus Unsicherheit und verhaltenem Begehren darstellte. Sie konnte nicht anders, er verstand es so vortrefflich, immer das Verführerischste aus ihr herauszuholen!


Ein Blinzeln ließ die Szene vor ihrem inneren Auge verblassen, nicht jedoch ihren etwas schneller gewordenen Herzschlag sich sofort wieder beruhigen. Sie spürte, wie ihr etwas schwindelig wurde und sofort war da sein stützender Griff, der sie sanft zu einer Sitzgelegenheit dirigierte. Er fühlte sich kräftig an und vertrauenerweckend, ohne die Nähe unschicklich auszunutzen.
Ein Schauer durchrieselte sie und ihr gaben die Knie regelrecht nach, sodass sie eher unelegant, mal wieder, auf ihren Po plumpste. "Ge... geht schon...", nuschelte sie und blinzelte ein paar Mal, während das Gefühl des Schwindels nachließ.
Um im nächsten Atemzug etwas verdattert dreinzusehen bei seinen Vorschlägen. Ohne es bewusst zu tun, fiel ihr Blick auf seine Hüftregion und sie musste sichtbar schlucken. "Etwas... Härteres...?", entkam es ihr keuchend, da ihr Geist scheinbar noch eine Spur weit in dieser gesehenen Szenerie verhaftet war.
Erst eine andere, männliche Stimme durchbrach diesen Zauber, indem er eine Frage stellte, die sie überhaupt nicht begreifen konnte. Schach? Was war das denn? Doch der Pfau schien sofort zu verstehen, wie sie seiner Reaktion entnahm. Mit einem Mal war sie vergessen, obwohl er noch bei ihr verblieb. Nur sein Blick ging zu dem Herrn des Hauses hin und auch sie folgte diesem, um... zu schlucken und zugleich ihre Augenbraue anzuheben.
Moment mal! Die ganze Zeit über war sie ihm nahe gewesen und hatte keine körperliche Reaktion eines Mannes bei ihm erwecken können, vermutlich, weil sie schlichtweg über vollkommen andere Dinge gesprochen hatten. Ja, nicht einmal bei der langen Umarmung war etwas gewesen. Und jetzt...?
Hatte er auch eine andere Szene gesehen? Wenn ja, welche? Womöglich ebenfalls sie in dem Hauch von Nichts? Oder etwas völlig anderes...? Was war es gewesen, das ihn... erregt hatte? Wollte sie das wirklich wissen...? So, wie Zissus darauf reagierte, war sie sich nicht ganz sicher darüber. Ein Stich von Eifersucht drohte in ihr aufzusteigen, den sie nicht benennen konnte, weil bislang alles noch recht harmlos war. Nun ja, abgesehen von der Beule unter der Robe...
Doch der Pfau vergaß sie wenigstens nicht vollständig, denn er bezog sie in dieses... Spiel mit ein. Janay blinzelte leicht und sah von dem einen zum anderen, wieder zurück und noch einmal zu Zissus. "Syn... Synchron... schach? Schwarz? Weiß? Ich... ich verstehe nicht...", murmelte sie und wand sich unter ihrem eigenen Geständnis, weil sie sich irgendwie... unerfahren vorkam. Ein Umstand, den sie schon äußerst lange nicht mehr erlebt hatte.
Sein Blick fand den ihren und als er sich über die Lippen leckte... verfärbten sich tatsächlich ihre Wangen. Kurz noch verharrte er indes in seiner Position, drückte ihre Hand leicht und richtete sich dann auf. Beinahe wie ein Kind, das nach Erklärungen lechzte, sah sie zu ihm hoch, als er damit begann, seine Kleidung zu öffnen. "Was...?", entfuhr es ihr mit einem Keuchen und mit minimal geöffneten Lippen beobachtete sie, wie er eine makellose, äußerst wohlgefällige Figur offenbarte.
Nicht nur das, alles an ihm wirkte wie eine unausgesprochene Einladung, ihn zu berühren, mit den Fingern seine Linien nachzuzeichnen und schlussendlich auch mit den Lippen zu kosten. Wenngleich sie wusste, dass sich auch Kazel im Raum befand und sie im Prinzip ihm außerhalb ihres Berufs treu sein wollte, konnte sie nicht anders, als diesen Mann bewundernd zu mustern. Er entblößte sich vor ihnen so selbstverständlich, dass...
Ein Gedanke durchzuckte ihren Geist, ließ sich allerdings nicht greifen, weil die Vorführung direkt vor ihren Augen viel zu ablenkend war. Ein wenig irritierte sie zwar der Anblick des Mieders um seine ohnehin schon schlanke Taille, aber irgendwie... passte es zugleich so perfekt zu ihm, dass es den Zauber der Darbietung nicht verderben konnte.
Erst, als er ihnen beiden offenbarte, dass er, im Gegensatz zu fast allen anderen Anwesenden, kein Hybrid war, entkam ihr ein Laut zwischen Erstaunen und Erleichterung. Sie war wahrlich überrascht über diesen Umstand und zugleich auch froh darüber, denn seine Erscheinung weckte ein Begehren in ihr, das sie nicht mit solchen Mischwesen in Verbindung bringen wollte. So sehr sie sich auch darum bemühte, keine Vorurteile anderen Rassen gegenüber zu heben... Gänzlich frei davon war sie noch lange nicht!
Ihre Gedanken wurden wieder auf ihn gelenkt, als er sich ihr näherte und ihr Blick unwillkürlich einige Etagen tiefer wanderte. Er war untenrum entblößt und...
Ein schweres, hörbares Schlucken folgte und ihre Hand hob sich wie von selbst, als wolle sie ihn dort berühren. Denn auch hier war er absolut ansehnlich und versprach äußerstes Vergnügen! Nur...
Die junge Frau kniff kurz die Augen zusammen und zwang sich danach dazu, zu Kazel zu sehen, mit der halb erhobenen Hand, wie um sein Einverständnis und sein Verzeihen in einem mit ihrem Blick zu erbetteln. Sie wollte Zissus berühren, wollte, dass auch er das bei ihr tat, während ihr Liebster zusah und später mitmachte... und dennoch scheute sie davor zurück, weil sie nicht sagen konnte, ob ihm das Recht wäre. Er bedeutete ihr sehr viel, sie wollte ihn nicht verletzen. Allerdings war es dieses Mal anders als mit diesem schattenhaften Elf in seinem Zelt, sie würde es nicht heimlich tun und ihn damit wirklich hintergehen.
Seine Stimme holte sie aus ihren Erinnerungen, so flüchtig sie auch gewesen waren, zurück und sie sah wieder zu Zissus hoch. "Verloren...?", wisperte sie ein wenig dümmlich, als besäße sie nicht die Fähigkeit einer guten Auffassungsgabe. Aber der Zauber seiner Anwesenheit und die Verlockung seines Anblicks hatten dafür gesorgt, dass auch ihr Blut sich in völlig anderen Regionen sammelte.
Dann jedoch ging ihr ein Licht auf. Ihre Augen weiteten sich zuerst, ehe sie ihre halberhobene Hand zu ihrem Mund führte und das aufsteigende Kichern zu unterdrücken versuchte. Erfolglos! Es war irgendwie komisch und so bar ihrer Vorstellungskraft der Mitglieder der Hochadels, die schließlich stets für eigenen Nachwuchs zu sorgen hatten, dass sie einfach kichern musste.
"Der... der Sammler... er... Ist das der Grund, warum er überhaupt frei ist, nach einer Braut zu suchen? Dass er sie gar nicht... beglücken könnte?", gurrte sie und erhob sich langsam sowie endlich wieder geschmeidig von ihrer Position. Nicht, dass sie dadurch viel an Größe gegenüber Zissus gewinnen konnte, aber ihre Bewegung war lasziv und durch ihrer beider Nähe sollte sie die Spannung herstellen, ob sie sich dabei zufällig berühren würden oder nicht.
Auch ihr Blick wanderte zu Kazel hin und sie tat es dem Pfau gleich, streckte ihre Hand nach ihm aus und warf ihm einen Augenaufschlag zu, der für gewöhnlich keinen Mann kalt gelassen hatte. "Ja, komm zu uns und zeig mir, was Schach bedeutet.", schnurrte sie ihm entgegen und glaubte nicht daran, dass er ihr zu wenig Beachtung zollen würde.
Nein, so sehr Zissus auch zu verzaubern wusste, war sie sich gerade jetzt der Liebe des Mischlings sicher. Und etwas in ihrem Inneren wollte schlichtweg herausfinden, wie dieses Erlebnis weitergehen würde, wenn sie sich darauf einließ. Es würde kein gebrochenes Herz geben, darauf baute sie nach dem, was ihr Liebster ihr zuvor alles unter vier Augen gestanden hatte. Hoffentlich würde sie sich nicht täuschen...
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Mittwoch 4. August 2021, 11:02

Langsam wurde Kazel klar, warum Sademos seine Aufmerksamkeit Nar'Zissus in volen Zügen widmete. Oder sprach da erneut allein die Erinnerung aus ihm, die irgendwie in jeder Faser des Körpers steckte? Er spürte eine tiefe Sehnsucht, dem Pfauengeck nahe sein und sich in seiner extravaganten Art sonnen zu wollen. Die Haut sehnte sich nach Streicheleinheiten, anfangs ganz flüchtig und später dann sehr intim. Die Augen sehnten sich nach dem Anblick von Befriedigung in den pfauenartig schillernden Iriden des anderen Dunkelelfen. Seine Lenden sehnten sich nach der Enge des schlanken und doch kräftigen Körpers. Sademos' Leib drohte, seine Selbstbeherrschung beiseite zu schieben für diesen Mann und Kazel spürte es. Er fühlte, wie die Erinnerungen an Zissus, zusammen mit der Sehnsucht nach ihm, seine eigenen Gedanken erst umwirbelten und sich dann mit ihnen vereinten. Ein Bund, den sich der Körper auch wünschte und entsprechend willig reagierte er.
Als der Nebelschleier aus Begehren sich für einen Bruchteil lichtete, starrte Kazel heraus wie aus einem Traum. Er blinzelte und glotzte zu dem Paar vor sich. Zissus, der schöne und erregende Pfauenmann. Janay, seine große Liebe und auf ihre Weise nicht minder erregend, doch es war nur sein Geist, der sich darauf einließ. Der Körper reagierte wenig auf Janay, denn er gehörte noch immer Sademos. Es waren seine Erinnerungen und Vorzüge, die durch ihn strömten und sie richteten sich mit voller Bereitschaft gen des falschen Pfauen aus.
Beinahe hätte er auch nach dessen wedelnden Fingern gegriffen. Diese schlanken, filigran wirkenden Instrumente der Liebe, von denen zumindest Sademos' Körper sehr gut wusste, dass sie auch zupacken konnten. Der Reflex war da, sie zu ergreifen. Kazel spürte das Emporzucken von Sademos' Hand, doch ehe er dem vollständig nachgeben konnte, hatte Zissus seine Finger schon wieder bei Janay. Er lobpreiste sie, umschmeichelte sie und der Mischling im Leib des Fremden musste ihm in allen Punkten zustimmen. Er lächelte. Hingegen versetzte ihm im Geiste irgendetwas einen Stich. Er wollte es sein, an den die Worte gerichtet waren. Er wollte der einzige Dreh- und Angelpunkt in Zissus' Welt sein. Ihn sollte er umwerben!
Erneut blinzelte Kazel. Das sind nicht meine Gedanken!
Für einen Moment horchte er in sich hinein, ob sie von seinem Dämonenwurm stammten, doch dem schien nicht so. Sie drängten aus jedem Zentimeter seines Körpers zu ihm durch. Es war Sademos' tief bewahrte Erinnerung, die sich zu einem Teil von ihm gemacht zu haben schien wie die ihm eigene Struktur, die er als Erbe an Nachkommen weitergäbe. Es verursachte dem Mischling eine Gänsehaut, dass er diese Gefühle so intensiv spürte. Das körperliche Begehren des einstigen Trägers rang mit der aufrichtigen Liebe, die er für Janay empfand. Beide wollten die Oberhand und beide wollten sich nun dem liebsten Geschöpf widmen. Da kam es doch gelegen, dass sich einer von ihnen bereits seiner Kleidung entledigte.
Janay hingegen zeigte sich irritiert. Was hatte Schach spielen mit Nacktheit zu tun und warum erwiderte Zissus die körperliche Bereitschaft seines Herrn und heimlichen Liebsten? Oh, Janay kannte das Spiel nicht einmal! Kazel war es nicht fremd. Er brauchte keinen Zugriff auf Sademos' Erinnerungen, um zu wissen, wie ein Schachbrett aussah. Er kannte die Position und Bedeutung der Figuren. Er hatte sich gelegentlich als noch jüngerer Elf die Zeit damit vertrieben, wenn man ihn in dem riesigen Anwesen vergessen hatte - einfach weil Kinder den Tenebrées nach ihrem Training vollkommen unwichtig erschienen. Zumindest hatte Kazel es so empfunden, vor allem, weil er bei den Kampf-Übungen nicht herausragte. Außerdem hatte sich bei ihm nie Magie gezeigt. Um Nachwuchs zu zeugen war er vor seiner Hautfarbenänderung zu jung gewesen. Was blieb da noch? Man hatte ihn geduldet oder vielmehr ignoriert. Er hatte sich oft die Zeit allein vertrieben, gelegentlich davon geschlichen. Meistens war er aber irgendwo auf dem Anwesen herum gestreunt wie ein einzelgängerischer Kater, der nur zum Fressen nach Hause kam.
Er hatte damals auch Schach gespielt, jedoch nicht oft und mit wenig Begeisterung. Es machte keinen Spaß, allein und immer nur gegen sich selbst antreten zu müssen. Kleine Partien mit seinem Lehrmeister nach einer erfolgreichen Schulstunde blieben Ausnahmen, wenngleich der junge Kazel gerade diese Momente sehr genossen hatte. Das fiel ihm jetzt erst auf, als Sademos' Leib ihn mit knappen Bildern an das Schachspiel zwischen ihm und Zissus erinnerte. Dort wurden aber nur zwei Figuren gerückt. Zwar geschah dies ebenfalls auf dem Schachbrett, aber hierbei gab es weder Schwarz noch Weiß, keine Feindschaft und das wilde Hin- und Herrücken hatte wenig mit Schach zu tun. Obwohl die eine Figur die andere stets "gedeckt" hatte...
"Meine Königin...", murmelte Kazel, ertappte sich dabei und stutzte. Auch die Frage nach der Schachpartie war ihm eher reflexartig über die Lippen gekommen. Dass er sich damit sofort in ein Liebesspiel einlud, dem nur sein Körper sofort zusagte, hatte er kaum ahnen können. Dass Zissus sich allerdings sofort darauf einlassen wollte, das war selbst dem Mischling eine Spur zu viel. Er starrte den inzwischen nackt gewordenen Dunkelelfen an.
Sademos Körper reagierte mit einem fast schon schmerzhaften Ziehen in der Lendengegend. Hitzewellen strömten über ihn hinweg, weckten das Begehren und den Wunsch, diesen eitlen Pfau an den Federn zu packen und jene bei einer richtig harten Runde ... Schach ... zu zerzausen. Er schluckte.
Was ... hab ich angerichtet? Aber er ist so schön! Sein Blick wanderte herüber zu Janay. Es war Kazel, der sie anschaute und selbst durch die Farben von Sademos' Iriden hindurch sollte sie sehen, dass zumindest er noch ein Gewissen besaß. Sein Körper mochte sich dem Pfau zuwenden wollen, aber sein Geist war auf ihrer Seite. Er hatte nicht vor, sie mit einem Mann zu betrügen. Aber wie stand es, wenn man sie einbezog? War das in Ordnung? Zissus schlug es als mögliche Lösung vor, bei der er nicht einmal selbst mit Janay aktiv würde: „... Darf ich... heute schwarz spielen? Ihr wünscht gewiss eine Partie Synchronschach, mit der Dame eures Herzens?“
Synchronschach?! Heißt das, er will ... mich ... während ich ... ouhhhh! Kazels Blick sprang zwischen den beiden Personen vor sich hin und her. Er machte einen Schritt auf Zissus zu. Sein Leib zeigte mit Wonne und kräftigem Zucken der zentralen Beule, was er von dem Vorschlag hielt. Der Mischling hingegen blieb die Stimme der Vernunft. Er erhielt einen kleinen Zweig und sollte damit nun gegen die Bestie in seinem Inneren ankämpfen, die Sademos' Erinnerung an lustvolle Zweisamkeit darstellte und die nun forderte, es zu wiederholen. Vor allem, da er die Chance dazu hatte, deenn Nar'Zissus streckte endlich die filigrane Hand nach ihm aus. Kazel brauchte nur zuzugreifen, um sich in ein Spiel aus harter Leidenschaft zu werfen, das ihm so vertraut war wie Kuralla ein heißes Bad. Man hatte davon gehört, es aber niemals selbst probiert. War die Zeit für Experimente angebrochen und würde die alte Goblin-Oma dann wirklich mal in eine Wanne heißen Wassers und viel, sehr viel Schaum geworfen werden müssen, um ihr zu zeigen, dass das auch gut sein konnte?
Würde es gut sein? Sademos' Leib wusste es. Kazel nicht. "I...ich...", stammelte er, aber die Füße brachten ihn näher an die beiden heran. Vor allem dann, als auch Janay die Hand unter einem einladenden Lächeln ausstreckte, wusste er nicht mehr, wie ihm geschah. Der Körper führte ihn schneller an die beiden heran als Kazel den Mund öffnen konnte. Er griff nach Zissus' Fingern. Er verflocht seine andere Hand mit der von Janay. Er rieb seinen Unterleib an Zissus Schenkel, drückte seinen horizontalen Scheitelpunkt unter einem Aufstöhnen gegen ihn. Und dann starrte er beide an. Seine Hände ließen sie nicht los, doch es geriet ein kurzer Zug in sie, als wolle er sich ihnen entreißen.
Die Stimme der Vernunft und der Jungfrau, was Liebesspiele mit Männern an ging, sprach: "Z-Zissus, ich ... es ... du hast ihn verloren ... das ... ich bin nicht er. Mein Körper ... nein! Sein Körper! Er will dich nach wie vor, aber ... aber..." Kazel richtete den Blick auf Janay aus und er musste sich wahrlich zwingen. Derweil drängte sein Becken sich weiter gegen den Pfauen-Elfen. Es musste urkomisch aussehen, vielleicht sogar etwas verstörend, aber hier rang alte, tief verwurzelte und durch offenbar guten Sex verankerte Erinnerung mit dem kleinen Teil, der sich im Körper des Fremden eingenistet hatte.
"Janay, ich hab doch gesagt, dass ich nur dich liebe. Das ... selbst wenn wir allein wären ... jetzt geht es doch gar nicht. Du bist schwanger! Da kann ich doch nicht..." Was zugleich die Aussichten für Zissus steigern musste. Weil er die Hausherren nicht besteigen könnte, müsste Sademos' Körper die Hormone ja anders freigeben oder besser gesagt: bei einem anderen. Aber Janay schien überhaupt nichts dagegen zu haben, ein dreifaches Spiel daraus zu machen. Sie hielt es mit der Treue eindeutig anders als Kazel.
Und was keiner von ihnen bislang berücksichtigt hatte: War es in Ordnung, sich fleischlichen Gelüsten hinzugeben, während ein Umschwung im Hause des Sammlers stattfand? Während die Hybriden sich frei bewegen konnten, Kuralla vermutlich schon die Privateigentümer des Sademos durchwühlte und arme Seelen leer und emotionslos draußen in der Halle darauf warteten, dass man sie weiterhin benutzte wie ein Werkzeug?
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 5. August 2021, 16:59

Janay wollte selbstbestimmt leben und tun, was sie für richtig hielt, anstatt das, was andere für sie vorsahen. Deshalb verstand sie die wohl gemeinte Bezeichnung eines Rohdiamanten nicht so, wie sie geäußert worden war. Aber Zissus machte es auf eine derart charmante Art und Weise, dass sie ihm nicht gram sein konnte. Diesem Mann konnte man einfach nicht böse sein, selbst wenn er in den Fettnäpfchen schwimmen gehen sollte. WENN er das tat, dann mit Stil und zum Zweck, dass sich seine Umwelt an ihm erfreute. Also schlug sie stattdessen die Augen nieder, um unter ihren Wimpern hindurch wieder zu ihm aufblicken zu können.
"Solange ich in diesem Schatz nicht ein Juwel unter vielen bin."
, konterte sie leise und biss sich auf die Unterlippe, weil es ihr herausgerutscht war, ehe sie über die Vieldeutigkeit dessen nachdenken konnte. Zissus Lächeln bekam etwas strahlendes, denn er nahm ihren charmanten Witz und kleidete sich in ihn, wie in einen kuscheligen Mantel. Er lächelte so warm, dass die Zuneigung unmöglich gespielt sein konnte.
"Ich glaube, in Eurer Gegenwart kann niemand ernst oder traurig bleiben!"
, schmeichelte sie und spürte, wie sie leicht errötete bei all seinen Komplimenten. Dann durchdrang sie der Tagtraum, die Vision, das fiktive Bild einer möglichen Zukunft...
Um im nächsten Atemzug etwas verdattert drein zu sehen bei seinen Vorschlägen. Ohne es bewusst zu tun, fiel ihr Blick auf seine Hüftregion und sie musste sichtbar schlucken.
"Etwas... Härteres...?"
, entkam es ihr keuchend, da ihr Geist scheinbar noch eine Spur weit in dieser gesehenen Szenerie verhaftet war. Erst eine andere, männliche Stimme durchbrach diesen Zauber, indem er eine Frage stellte, die sie überhaupt nicht begreifen konnte.
Schach? Das Spiel der Könige?
Der Pfau vergaß sie nicht vollständig, denn er bezog sie in dieses Spiel mit ein. Janay blinzelte leicht und sah von dem einen zum anderen, wieder zurück und noch einmal zu Zissus.
"Syn... Synchron... schach? Schwarz? Weiß? Ich... ich verstehe nicht..."
Er drückte ihre Hand leicht und richtete sich dann auf. Beinahe wie ein Kind, das nach Erklärungen lechzte, sah sie zu ihm hoch, als er damit begann, seine Kleidung zu öffnen.
"Was...?"
, entfuhr es ihr mit einem Keuchen und mit minimal geöffneten Lippen beobachtete sie, wie er eine makellose, äußerst wohlgefällige Figur offenbarte. Er war auch untenrum entblößt und...
Ein schweres, hörbares Schlucken folgte und ihre Hand hob sich wie von selbst, als wolle sie ihn dort berühren. Er nahm ihre ausgestreckten Finger und streichelte zärtlich mit dem Daumen den Handrücken. Seine Stimme holte sie aus ihren Erinnerungen zurück und sie sah wieder zu Zissus hoch.
"Verloren...?"
, wisperte sie.

Das sind nicht meine Gedanken!
Für einen Moment horchte Kazel in sich hinein, ob sie von seinem Dämonenwurm stammten, doch dem schien nicht so. Nebhasmhorachd schwieg sich ausgiebig aus. Ob das gut war oder nicht war noch nicht zu bestimmen. Die körperlichen Eindrücke drängten aus jedem Zentimeter seines Leibes zu ihm durch. Es war Sademos' tief bewahrte Erinnerungen. Es verursachte dem Mischling eine Gänsehaut, dass er diese Gefühle so intensiv spürte. Das körperliche Begehren des einstigen Trägers rang mit der aufrichtigen Liebe, die er für Janay empfand. Beide wollten die Oberhand und beide wollten sich nun dem liebsten Geschöpf widmen. Da kam es doch gelegen, dass sich einer von ihnen bereits seiner Kleidung entledigte.
Janay zeigte sich erst irritiert, dann aber aufgeschlossen.
"Meine Königin..."
, murmelte Kazel, ertappte sich dabei und stutzte. Auch die Frage nach der Schachpartie war ihm eher reflexartig über die Lippen gekommen. Dass er sich damit sofort in ein Liebesspiel einlud, dem nur sein Körper sofort zusagte, hatte er kaum ahnen können. Dass Zissus sich allerdings sofort darauf einlassen wollte, das war selbst dem Mischling eine Spur zu viel. Er starrte den inzwischen nackt gewordenen Dunkelelfen an.
Sademos Körper reagierte mit einem fast schon schmerzhaften Ziehen in der Lendengegend. Hitzewellen strömten über ihn hinweg, weckten das Begehren und den Wunsch, diesen eitlen Pfau an den Federn zu packen und jene bei einer richtig harten Runde ... Schach ... zu zerzausen. Er schluckte.
Was ... hab ich angerichtet? Aber er ist so schön!
Sein Blick wanderte herüber zu Janay.

Janay erhob sich langsam sowie endlich wieder geschmeidig von ihrer Position. Nicht, dass sie dadurch viel an Größe gegenüber Zissus gewinnen konnte, aber ihre Bewegung war lasziv und durch ihrer beider Nähe sollte sie die Spannung herstellen, ob sie sich dabei zufällig berühren würden oder nicht.
Auch ihr Blick wanderte zu Kazel hin und sie tat es dem Pfau gleich, streckte ihre Hand nach ihm aus und warf ihm einen Augenaufschlag zu, der für gewöhnlich keinen Mann kalt gelassen hatte.
"Ja, komm zu uns und zeig mir, was Schach bedeutet."
, schnurrte sie ihm entgegen und glaubte nicht daran, dass er ihr zu wenig Beachtung zollen würde.
Nein, so sehr Zissus auch zu verzaubern wusste, war sie sich gerade jetzt der Liebe des Mischlings sicher. Und etwas in ihrem Inneren wollte schlichtweg herausfinden, wie dieses Erlebnis weitergehen würde, wenn sie sich darauf einließ. Es würde kein gebrochenes Herz geben, darauf baute sie nach dem, was ihr Liebster ihr zuvor alles unter vier Augen gestanden hatte.

Es war Kazel, der sie anschaute und selbst durch die Farben von Sademos' Iriden hindurch sollte sie sehen, dass zumindest er noch ein Gewissen besaß. Sein Körper mochte sich dem Pfau zuwenden wollen, aber sein Geist war auf ihrer Seite. Er hatte nicht vor, sie mit einem Mann zu betrügen. Aber wie stand es, wenn man sie einbezog? War das in Ordnung? Zissus schlug es als mögliche Lösung vor, bei der er nicht einmal selbst mit Janay aktiv würde:
„... Darf ich... heute schwarz spielen? Ihr wünscht gewiss eine Partie Synchronschach, mit der Dame eures Herzens?“
Synchronschach?! Heißt das, er will ... mich ... während ich ... ouhhhh!
Kazels Blick sprang zwischen den beiden Personen vor sich hin und her. Er machte einen Schritt auf Zissus zu. Sein Leib zeigte mit Wonne und kräftigem Zucken der zentralen Beule, was er von dem Vorschlag hielt.
"I...ich..."
, stammelte er, aber die Füße brachten ihn näher an die beiden heran. Vor allem dann, als auch Janay die Hand unter einem einladenden Lächeln ausstreckte, wusste er nicht mehr, wie ihm geschah. Der Körper führte ihn schneller an die beiden heran als Kazel den Mund öffnen konnte. Er griff nach Zissus' Fingern. Er verflocht seine andere Hand mit der von Janay. Er rieb seinen Unterleib an Zissus Schenkel, drückte seinen horizontalen Scheitelpunkt unter einem Aufstöhnen gegen ihn. Und dann starrte er beide an. Seine Hände ließen sie nicht los, doch es geriet ein kurzer Zug in sie, als wolle er sich ihnen entreißen.
Die Stimme der Vernunft und der Jungfrau, was Liebesspiele mit Männern an ging, sprach:
"Z-Zissus, ich ... es ... du hast ihn verloren ... das ... ich bin nicht er. Mein Körper ... nein! Sein Körper! Er will dich nach wie vor, aber ... aber..."
Kazel richtete den Blick auf Janay aus.
"Janay, ich hab doch gesagt, dass ich nur dich liebe. Das ... selbst wenn wir allein wären ... jetzt geht es doch gar nicht. Du bist schwanger! Da kann ich doch nicht..."
Zissus leises Glucksen unterbrach Kazels Rede.
„Oh, das geht sehr wohl. Schwangeren sagt man eine ganz besondere Neigung zur Begierde nach. Du kannst deine Erwählte sehr glücklich machen.“
Janay schien überhaupt nichts dagegen zu haben, ein dreifaches Spiel daraus zu machen. Aber war es in Ordnung, sich fleischlichen Gelüsten hinzugeben, während ein Umschwung im Hause des Sammlers stattfand? Während die Hybriden sich frei bewegen konnten, Kuralla vermutlich schon die Privateigentümer des Sademos durchwühlte und arme Seelen leer und emotionslos draußen in der Halle darauf warteten, dass man sie weiterhin benutzte wie ein Werkzeug? Tja, wenn nicht jetzt wann denn dann? Wenn Kazel seinen eigenen Körper zurück hätte würde das Spiel um den Sammler enden, soviel war sicher. Noch hatte er die Macht in diesem Haus zu regeln was vor sich ging. Dann richtete eine Bewegung und der Druck einer Hand Kazels Aufmerksamkeit wieder auf das Hier und Jetzt. Sein einst geliebter Pfauen-Elf sah etwas melancholisch aus.

„Das....“
Zissus zögerte und man sah, dass Kazels Antwort ihm doch zugesetzt hatte. Er rang mit sich, seine intimsten Gedanken preis zu geben, aber dann lächelte er so sanft wie ein verliebtes junges Schulmädchen:
„Das ist für mich in Ordnung.“
Trotz dem fast verklärt zu nennenden Blick lag eine erstaunliche Ernsthaftigkeit in seiner klaren Stimme. Langsam drehte er sich zu seinem Herrn und Liebhaber, ließ aber Janays Hand dabei nicht los und ging vor ihm elegant auf die Knie. Der Blick, den er Sademos von unten zuwarf, den man nur als Anbetung deuten konnte, war schlichtweg HEISS! Seine langen Wimpern hoben sich langsam, während dieser betörende Mund nicht aufhörte zu sprechen und die mit Kazel verbundene Hand betont langsam an den Seiten des Hausherrn hinab glitten um dann genüsslich zwischen die Falten des Stoffs zu fahren und die Robe seines Geliebten zu öffnen. Es war vielleicht ein merkwürdiges Gefühl so geführt zu werden, aber gleichzeitig auch sehr erregend, Sademos Leib, seine Reaktionen, die Schauer und das Pochen seines mit wandernden Blutes zu spüren.
„Ich war mir stets bewusst, dass ...Sademos...“
Und damit machte Zissus klar, dass er verstanden hatte, dass nunmehr ein anderer diesen Körper bewohnte. Es war Kazel, den er in Sademos Leib sah und akzeptierte. Und er erklärte es auch sehr einfach, was in ihm vor ging:
„... dass Sado mich nicht so sehr liebt wie ...ich ihn. Aber er hat es auf andere Weise versucht mir zu zeigen...“
Eine gewisse Schwere machte seine Stimme noch sinnlicher und fast fühlte man sich automatisch versucht ihn trösten zu wollen.
„... Aber das ist in Ordnung. Du hast dich mit ihm verbunden, wie ich es nie vermochte, ...was mich ein bisschen neidisch macht...“
Ein Mundwinkel hob sich leicht verspielt bei diesen Worten und er senkte seinen Blick auf den Schoß seines Herrn.
„... aber so lebt sein Vermächtnis weiter. Ich kann... jetzt dich lieben.“
Unglaublich langsam entblößte Zissus das Ziel seiner Lust, den vor Erregung zuckenden Quell seiner Begierde und nahm in vollkommen selbstverständlich in die Hand, als hätte er das schon tausend mal gemacht... was vielleicht auch stimmte. Warme Haut strich über warme Haut. Er sah ihn mit einem sinnlichen Blick voller Ehrfurcht an, hob kurz flehend den Blick zu Sademos Augen, seufzte und öffnete seinen Mund. Dann schlossen sich warme weiche Lippen um den schwarzen Pfahl und die gerundete Kuppe, während Zissus Lider sich schwer über seine funkelnden Iriden legten. Seine langen Wimpern fächerten sich auf den schimmernden Wangen auf und malten filigrane Muster auf die begehrenswert glatte Haut. Ein Sturm der Gefühle brach aus. Sollte Kazel den Kopf ergreifen? Was tat Janay derweil um ihren verwirrten Liebsten zu beruhigen, bzw. zu verführen? Das alles war nur ein Vorspiel von Möglichkeiten, die hinter einem dunklen Vorhang gewebt aus Leidenschaft warteten darauf entdeckt zu werden. Verflochtene Finger streichelten erhitzte Haut, Lippen wollten liebkost werden und Lust geweckt. Das erste wollüstige Stöhnen entrang sich der gefüllten Kehle, des nackten Mannes, der vor Sademos kniete und dem flatterten aufwärts gerichteten Blick, der abwartete, wie die Figuren nun vorrücken würden. Nach ein paar sehr sehr intensiven Bewegungen löste sich Zissus dann mit einem leisen Ploppen und leckte sich die geröteten Lippen um eine Variante des Schachs vorzuschlagen:
„Der schwarze Turm ist bereit und hat nun mehr als willig erklärt den Rücken seines Königs zu decken, während dieser die weiße Schach bietende Dame hofieren könnte. Zieht jedoch der König ab und würde ausweichen wollen, so könnte die Dame den Turm erreichen, der sich gern für seinen Herrn aufopfert, wird dann durch den König aber ihrerseits in einer kurzen Rochade geschlagen. Ein Patt wäre aber auch durchaus erstrebenswert in dieser Partie, wie ich meine.“
Er lächelte zu Kazel hinauf, der durch seine Schachbrett-Erfahrungen wohl eher verstand, was sein Geliebter vortrug. Eigentlich waren es sogar gleich zwei Varianten, damit alle gleichermaßen auf ihre Kosten kommen konnten. Zissus mit Janay verbundene Hand war willig auf Erkundung zu gehen, sofern sie frei gelassen wurde dies zu tun. Er leitete sie sanft zu seinem Herrn und auch auf Kazels Seite war eine Hand auf Wanderschaft um dem Gesagten rückwärtig Nachdruck zu verleihen. Es bedurfte nur einer winzigen Drehung der Figuren im Spiel, damit der Pfau über die Schulter des Sammlers hinweg in Janays glühenden Blicken das finden durfte, was er suchte und sie ihrerseits dem König das Tor zu ihrem Himmelreich öffnen konnte.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Montag 16. August 2021, 19:10

Schon bei ihrer Entdeckung des Pfauenmannes bei ihrem Eintreffen hatte er sie fasziniert. Bislang hatte er allerdings ihr Begehren nicht wecken können, weil sie ihn für einen Hybriden gehalten hatte. Diesen Irrtum ihrerseits klärte er unbewusst auf, als er sich entkleidete und dabei bewies, wie attraktiv er war. Sie konnte ihren Blick kaum von dieser Pracht wenden, die sie nur zu gern berührt und noch anderweitig eingesetzt gewusst hätte. Doch dieses Begehren war rein körperlich, ihr Herz wurde davon nicht ernsthaft erreicht, sodass in dieser Hinsicht keine Gefahr für Kazel bestand.
Auf der anderen Seite gab es trotz allem einen feinen Stich der Eifersucht, als deutlich wurde, dass eben auch ihr Liebster in seiner derzeitigen Gestalt Zissus äußerst ansehnlich fand. Während bei ihr indes ihre Taten und Reaktionen von ihren Empfindungen zeugten, war es bei ihm die Beule, die sich nun deutlich unter der Robe abzeichnete. Hätte sie die Stimmung, die immer elektrisierender wurde zwischen ihnen dreien, damit nicht beeinträchtigt, hätte sie beinahe schmollend die Unterlippe vorgeschoben.
Irgendwie fand sie es zugleich auch erheiternd und in all diesen Wirrwarr kam noch eine Anspielung auf irgendeine Unternehmung namens Schach, die endgültig dafür sorgte, dass sie nicht mehr wirklich vernünftig denken konnte und wollte. Nein, sie konnte mit ihren geschulten Sinnen erahnen, dass es für sie nur von Vorteil wäre mitzuspielen, vor allem wollte sie nicht riskieren, von derartigen Spielen ausgeschlossen zu werden und erst recht Grund zur Eifersucht und zu Neid zu haben. Also beschloss sie für sich, sich darauf einzulassen und zu sehen, wohin das Ganze noch führen würde. Sie würde schon noch auf ihre Kosten kommen, um gleichberechtigt in diesem Spiel mitzumischen.
Auch der Neuankömmling schien damit einverstanden zu sein, zumindest hatte sie das Gefühl, aus den Andeutungen das herauszuhören. Obwohl sie sich noch nicht recht vorstellen konnte, wie das vonstatten gehen sollte. Bislang hatte sie sich in ihrem Beruf davor gehütet, mehr als einen Mann zeitgleich in ihr Bett zu holen, schlichtweg, um die Kontrolle nicht zu verlieren. Jetzt hingegen...
Würde sie sich denn wirklich fallen lassen können? Es wäre sicherlich auch eine Herausforderung, sofern... ja, sofern es nicht so enden würde, dass sie und Zissus sich zeitgleich um Kazel kümmerten. Sie war hier nicht der alleinige Mittelpunkt des Begehrens, sondern ihr Liebster, den es zu verwöhnen gelten würde.
Unwillkürlich musste sie schmunzeln, als sie daran dachte, wie rasch ihr bislang einziges, intimes Beisammensein geendet hatte. Ob es auch in diesem Körper so rasch passieren würde? Irgendetwas in ihrem Gefühl sagte ihr, dass dem nicht so wäre, dass dieser Leib weit mehr Selbstbeherrschung und Ausdauer kennen würde. Wie er sich wohl anfühlen würde? Was davon würde Kazel selbst wirklich spüren?
Sie biss sich auf die Unterlippe, um jegliche Frage danach erst einmal nicht nach draußen dringen zu lassen, um die Stimmung nicht zu stören. Später... ja, später könnte sie noch darauf zurück greifen oder schlichtweg beobachten, wie er sich benehmen und reagieren würde.
Noch zögerte er merklich und sein unruhiger Blick zeugte davon, dass er nicht so recht wusste, was er tun sollte. Aber dann kam er langsam näher, nur... nicht direkt zu ihr, sondern zu Zissus. Nun konnte sie einen kleinen Schmollmund nicht mehr unterdrücken.
Da griff er auch nach ihrer Hand, sodass sie wieder ein wenig versöhnter war und seine Aufmerksamkeit auch auf ihre Vorzüge ziehen wollte. Denn natürlich bemerkte sie seine Bewegung an dem männlichen Oberschenkel, die sonst für gewöhnlich ihr galt. Also ließ sie sich von dem feinen Zug, den er plötzlich ausübte, als wolle er sich ihren Fingern wieder entwinden, näher zu ihm hin ziehen, senkte ihre eigene Hand und konnte auf diese Weise ihre Brüste warm und weich gegen seinen Oberarm drücken.
Da sprach er wieder zu ihnen und sie hörte ihm aufmerksam zu, während sie zugleich damit begann, sich leicht mit ihrem Dekolleté an ihm zu reiben und auf diese Weise dafür zu sorgen, dass sich ihre Spitzen immer deutlicher unter dem leichten Stoff ihres Kleides abzeichneten. Zugleich fand sie es beinahe schon niedlich, wie schüchtern Kazel sich verhielt, während sein Unterkörper mehr als eine klare Sprache sprach.
Dann jedoch musste sie sich auf die Zunge beißen, um nicht zu lachen bei seiner plötzlichen Sorge. Wie gut, dass auch ihr dritter Mitspieler etwas mehr Erfahrung besaß und ihr die erste Antwort direkt abnahm. Wenngleich diese recht deutlich ausfiel und dafür sorgte, dass sich ihre Augenbraue ebenso anhob wie ihr Mundwinkel. "Sagt man das?", gurrte sie und presste ihre Brüste regelrecht gegen den starken Oberarm, als wolle sie genau diese Behauptung unterstreichen, ehe sie wieder zu Kazel hinsah. Herausforderung und ehrliches Begehren lag dabei in ihrem Blick, womit sie ihm zeigen wollte, dass ihr Spiel bislang für sie auch in Ordnung war.
"Außerdem wüssten wir es noch gar nicht, wenn es nicht eine sehr feine Nase bemerkt hätte. Ich glaube nicht, dass du dir da Sorgen machen musst.", versuchte sie ihn zu beruhigen und seine Gedanken mehr in die erfreulichere Richtung zu lenken. Und ein wenig auch ihre, denn mit seiner Bemerkung hatte er ihre eigenen Befürchtungen geweckt, die sich leise in ihren Hinterkopf zu schleichen drohten.
Schon einmal hatte sie diese Qual des Verlusts durchleiden müssen, auf eine Wiederholung konnte sie getrost verzichten. Doch es stimmte, eigentlich würde sie es noch gar nicht wissen können. Aber ob das ausreichte, diese geweckte Furcht zu besänftigen und sich wieder vollständig auf das Spiel zwischen ihnen dreien einzulassen?
Eine warme, männliche Stimme holte sie aus ihren Gedanken, ehe sie darin zu tief eintauchen konnte, obwohl auch Zissus immer wieder stockte. Mit unwillkürlich angehaltenem Atem beobachtete sie ihn, wie er sich langsam auf die Knie begab und damit begann, die interessante Hüftregion zu entblößen. Janays Lippen kräuselten sich zu einem feinen Schmunzeln und sie zog leicht an dem Arm ihres Liebsten, um dessen Blick auf sich zu lenken.
Sobald er auch nur in ihre Richtung mit dem Gesicht zucken würde, würde sie sich strecken, soweit sie käme, und mit ihren Lippen die seinen suchen. Es war nicht sein Körper und dennoch verspürte sie das Verlangen, sich mit einem leidenschaftlichen Kuss, soweit sie selbst das zustande brachte mit ihrer in dieser Hinsicht mangelnden Übung, in dieses Spiel mit einzubringen. Sie versuchte, seine Zunge mit der ihren zu umgarnen, sich zwischendurch zurück zu ziehen und an seiner Unterlippe zu knabbern, um daraufhin ein erneutes Duell einzufordern.
Solange, bis zu ihren Füßen Zissus fertig war und seine Stimme erneut erklingen ließ. Seine Anspielungen verstand sie nur mäßig, denn die Welt des Schachs und die Bezeichnung der Figuren war und blieb ihr fremd. Aber etwas an seinem Timbre ließ sie wohlig erschauern und sorgte dafür, dass sie sich nun ihrerseits an Kazel schmiegte und ihn ihren Leib spüren ließ, nicht unähnlich wie er es zuvor bei Zissus getan hatte.
"Und wenn wir mehrere Möglichkeiten ausprobieren? Entscheiden fällt mir manchmal so schwer!", säuselte sie mit rauchiger Stimme und spürte, wie sich Finger aus ihrer Hand zu lösen begannen. Sie ließ es zu, denn dadurch konnte sie diese dazu verwenden, selbst einmal nach jenem Zepter zu greifen, das bereits so erfahren liebkost worden war.
Dabei drehte sie sich ein wenig und wandte Zissus ihren Rücken zu. Nicht, um ihn auszuschließen, sondern um ihm die Möglichkeit zu bieten, den Verschluss ihres Kleides zu sehen. Auch wenn sie Kazel begehrte und es genießen würde, wenn er sie entkleiden würde, so traute sie ihm nicht wirklich zu, diesen heiklen Stoff kundig behandeln zu können. Schon gar nicht so, dass sie es danach wieder würde anziehen können.
Bei ihrem neuen Gespielen hingegen hatte sie wenig Sorge, sodass sie ihm diese Aufgabe zugedachte, während sie langsam, Stück für Stück zurück trat, um sich endgültig zwischen den Zweien platzieren und sich allmählich nach vorne beugen zu können. Noch hatte sie nicht vor, es Zissus nach zu machen und ihre weichen Lippen um den dunklen Schaft zu schließen. Doch sie deutete an, dass sie es ebenfalls tun könnte, wenn keine anderen Pläne verfolgt würden. Obendrein hoffte sie, dass der Pfauenmann nicht vollkommen seinen Geschmack den Männern zuwandte, sondern auch den Anblick einer weiblichen Kehrseite zu schätzen wüsste.
Nun war sie es, die von unten mit einem glühenden Blick zu ihrem Liebsten hochsehen konnte, während ihre noch von weichem Stoff verborgenen Brustspitzen nur noch Millimeter davon entfernt waren, seinen Speer anzustupsen. "Was also tun wir...?", schnurrte sie zu ihm hoch und senkte sich leicht, um diese Andeutung wahr werden zu lassen.
Es wurde lediglich eine flüchtige Berührung und dennoch erschauerte selbst sie merklich dadurch und musste sich beherrschen, um geduldig auf seine Antwort zu warten. Wie auch immer diese aussehen würde...
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Sonntag 22. August 2021, 09:57

Kazel war noch nie ein Elf gewesen, der sich von seiner Lust hatte treiben lassen. Das hieß nicht, dass er überhaupt nichts empfand, nur sprang er nicht sofort mit auf den Karren illustrer Fortpflanzung, wenn man von Ferne schon dessen Räder klappern hörte. Vielmehr warf er lieber erst einmal einen Blick auf die übrigen Gäste des Karrens und wenn ihm dort jemand gefiel, dann ... vielleicht. Oh, mit Kazel war es wirklich schlimm in dieser Hinsicht! Trotzdem hatte Janay es geschafft, ihn schon zu verführen und sich von ihm sogar schwängern zu lassen, noch ehe sie einander besser kannten. Selbst jetzt erblühte das Wissen um den jeweils anderen erst zwischen ihnen und auch dort müsste man noch einiges tun, um sich in ein Blütenmeer stürzen zu können.
Doch zurück zum eigentlichen Kern der Sache. Kazel liebte Janay, hatte es ihr nicht nur offen gestanden, sondern ihr sogar einen - wenngleich missglückten - Antrag gemacht. Auf ihre Schönheit hatte er allerdings nicht einmal im Ansatz so reagiert wie er es nun bei Zissus tat. Dessen nackter Körper mochte zwar eine Augenweide sein, aber dass sich sofort so ... massiv etwas bei Kazel regte, war ihm in Gegenwart von Janay bisher nicht passiert. Man musste ihm allerdings zugestehen, dass sie sich ihm gegenüber bisher auch noch nicht so rasch und bereitwillig ausgezogen hatte. Zissus war übereifrig, außerdem frei von jeglicher Scham. Er hatte auch keinen Grund dazu, denn er sah umwerfend aus!
Ob Sademos diesen Mann wirklich geliebt hatte, wussten nur er und Zissus selbst. Doch dass er ihn bis auf's Blut begehrt hatte, stand außer Frage. Seine körperliche Bereitschaft beim Anblick des Schönlings war der beste Beweis. Dass man hier zwischen Sademos' Leib und Kazels Geist unterscheiden musste, durfte nicht vergessen werden. Erinnerungen des Sammlers steckten natürlich noch in seinen Muskeln, in seinem Blut und das Begehren schien inzwischen sogar Teil seiner Genetik geworden zu sein. Aber das war Sademos, nicht Kazel. Er spürte zwar, dass der Körper, in dem er steckte, ein ungemeines Verlangen auf Zissus Nähe besaß, konnte sich dort allerdings nicht vollends einfinden.
Es war schwer zu beschreiben, doch er empfand und verstand den Körper. Das Begehren weckte in seinem Verstand eine Spur experimentierfreudiger Neugier, die nur von zwei Dingen zurückgehalten wurde: Zum einen der Tatsache, dass er und Zissus beides Männer waren und Kazel absolut keine Erfahrung damit hatte. Ja, er hatte diesen Umstand bisweilen nicht einmal in Erwägung gezogen und im Bezug auf das Geschlecht niemals über seine eigene Sexualität und seine Vorlieben nachgedacht. Umso befremdlicher kam es ihm nun vor, in einem Körper zu stecken, der ausschließlich Lust für das gleiche Geschlecht empfand. Auf der anderen Seite war da immer noch Janay. Seine Liebe, die nicht durch irgendeinen Elfen plötzlich aus seinem Herzen vertrieben werden konnte. Er wollte diese Liebe bewahren und möglichst keine Risse in das feine Glas brechen, aus dem sie bestand. Wie könnte er sich also den Trieben hingeben, die von Sademos' Leib ausgingen, wenn Herz und Kopf doch bei ihr waren? Bei der Frau, die er nicht anrühren wollte, weil sie schwanger war.
Hier aber half Zissus aus. Endlich war da jemand mit Erfahrung, der Kazels Befürchtungen beiseite wischen und seine zurückgehaltenen Gefühle sogar verstärken konnte. Schwangere besaßen ihre ganz eigenen Begierden? Er würde sie nur umso glücklicher machen, wenn er sie unter den aktuellen Umständen liebte? Kazel schluckte. Sademos' bestes Stück zuckte irritiert auf. Vereinigung: ja. Mit einer Frau: vielleicht? Auch für den leib ohne ursprünglichen Besitzer musste es verwirrend sein, aber er hatte es leichter. Er besaß keinen eigenen Verstand mehr, keinen Willen. Er war wie die zu Hüllen gewordenen Hybriden mit dem Unterschied, dass Kazel ihn trug wie einen Mantel und ihm somit einen Willen aufzwang: seinen eigenen. Dieser begehrte allerdings Janay mehr als Zissus. Der Konflikt verstärkte sich, die Grenze aber begannen zu verschwimmen.
Spätestens als Zissus sich ein wenig öffnete und seine Beziehung zu Sademos zwischen den fast schon traurigen Worten hindurch schimmerte, erreichte er damit auch Kazels Herz. Janay musste sich nach wie vor keine Sorgen machen, denn der Platz, den er dort frei machte, war nicht mit der Liebe zu ihr zu vergleichen. Vielmehr waren es Mitleid und Verständnis, die Sympathie für den Pfauen-Elfen hegten. Er lauschte den Worten so gebannt, dass er kaum mitbekam, was Zissus derweil mit dem Saum seiner Robe anstellte. Zwischen den Falten nämlich legte er Sademos Mannhaftigkeit frei, die sich offenkundig auch kein bisschen verstecken musste. Und da der Körper ohnehin in Zissus Händen weich wie Butter und zugleich hart wie Stahl wurde, war es längst zu spät, bis auf der fremde Geist begriff. Da hatten Zissus' Worte nämlich geendet. Sprechen konnte er auch gar nicht mehr, denn er nahm den Mund nun deutlich zu voll.
Kazel krümmte sich leicht nach vorn. Er stöhnte auf, griff instinktiv in das seidige Haar von Sademos' Liebhaber und hielt sich dort fest. "Wa...aaahhhrr...sss?", brachte er hervor und wechselte noch in diesem Laut die Sprachen. Sie vermischten sich nun in einem wilden Wirbel, ebenso wie die Gefühle von Körper und Geist. Zissus hatte die Grenzen zum Einsturz gebracht. Kazel musste zugeben, dass nicht nur Sademos' Leib gefiel, was die Lippen des anderen Elfen mit ihm anstellten. Ein Ziehen aus reinster Lust erfüllte seinen Unterleib und in ihm erwachte das Bedürfnis, die Erinnerungen alter Zeiten zu durchwühlen, um die längste und härteste Partie Schach auszutragen, die jemals auf dem weichen Polster von Sademos' Sofa geführt worden war. Dabei wäre ihm gleich, ob er nun die schwarze oder die weiße Seite einnähme. Wichtig wäre, dass die Schlacht beider Könige legendär und lang anhalten würde ... und! Sein Blick, inzwischen von Lust verklärt, huschte hinüber zu Janay. Wichtig war auch, dass er jeden verdammten Bauern auf dem Feld zu seiner Dame machte.
Janay würde sich gewiss über ein solches Spiel freuen. Vergleiche mit mächtigen Türmen und stolzen Hengsten würden ihr sicher schon durch den Kopf gehen, auch ohne die Regeln zu kennen. Sie musste jetzt nur zum Läufer all dessen werden und sich schräg zwischen die beiden Könige schieben, um sie voreinander zu schützen ... und um auch endlich die Dame selbst ins Spiel zu bringen. Das tat sie, indem sie sich vorschob und Kazels Stöhnen mit ihren Lippen versiegelte. Er schmeckte anders, nicht wie er selbst. Es waren Sademos' Lippen, selbst in der Bewegung des Kusses, wenngleich sich Kazels Art mit hinein verirrte. Langsam verstärkte sich die vertraute Bewegung aus der Erinnerung, als sie beide sich geküsst hatten, denn langsam erwachte der Mischling im fremden Leib aus seiner Schockstarre. Aber auch Zissus' Lippen blieben nicht ungenutzt.
Als er sie jedoch nach einer Weile von Sademos Zepter löste und Kazel ein geflehtes "Weitermachen!" über die schwarzen Lippen seines Leibes schickte, löste Janay den neu entdeckten Liebhaber ab. Das führte jedoch zunächst nur zu einem erneuten Winseln, denn Kazel hatte das weiche, warme Gefühl ihrer Brüste an Sademos' Körper und den süßen Geschmack ihrer Küsse durchaus genossen. Doch er war mehr als bereit, beides für das zu opfern, was ihm nun wohl bevorstand. Wie schon Zissus zuvor, sank nun auch Janay vor ihm auf die Knie herab. Spätestens jetzt musste er sich wahrlich wie ein König vorkommen!
Nur für den Bruchteil von Sekunden, als Kazel an sich herab schaute und zuerst die vorstehende Erregung entdeckte, klärte sich sein Geist. Ein Stich des Neides traf ihn. Sademos war deutlich prachtvoller gebaut als er selbst. Größer, mächtiger und kraftvoller wirkte er allein schon ob der obsidianfarbenen Haut, durch die sich Adern wir trainierte Muskelstränge zogen. Oh, Janay und auch Zissus würden ihre Freude daran haben! Mehr als mit deinem alten, kaputten Körper..., schlich sich ein Gedanke ein. Kazel schüttelte den Kopf, schüttelte ihn ab und kam doch nicht ganz davon los. Janay wollte ihn verwöhnen, würde sich aber auch Sademos hingeben auf eine bizarre Art un Weise.
Er brauchte nicht nachzufragen. Janay hatte sich längst dazu bereit erklärt. Ihr schien der Umstand nichts auszumachen, dass sie Kazel mit einem anderen Körper haben würde. Natürlich nicht, bei den gesegneten Organen! Lust und Neid umschlangen sich, aber die eine fraß das andere auf. Das lag vor allem daran, dass die Lust doppel so stark war, denn in ihr steckte auch ein großer Teil von Sademos. Dagegen hatte der Funken Neid in Kazels Verstand keine Chance. Er nickte langsam, was Janay als Startzeichen ansehen konnte. Denn sie blickte gerade zu ihm empor, als wollte sie sich eine Erlaubnis einholen. Und wie sie ihn ansah! Es verschlug ihm fast die Sprache. Er stolperte über seine Worte, brachte sie aber wenigstens hervor: "Bist ... du so .... du .... schön ... so schön!" Das war kein richtiger Satz. Hoffentlich kam die Botschaft dennoch an. Nun, eine erreichte Janay wenigstens: Kazel wäre derzeit nicht in der Lage, ihr Kleid von ihrem Körper zu streifen. Wahrscheinlich würde er es in der ungeduldigen Grobmotorik eines Mannes mit zu wenig Blut im Kopf einfach auseinanderreißen. Zissus musste aushelfen und Kazel verharren, bis die Arbeit getan wäre. Janays Lippen würden ihn schon ablenken. Er legte den Kopf in den Nacken, um sich nun ganz dem hinzugeben, was seine Liebste und sein neuer Liebhaber mit ihm anstellen wollten.
"Was also tun wir...?", drang Janays Stimme nur deshalb zu ihm durch, weil Elfen mit einem besseren Gehör gesegnet worden waren als beispielsweise Menschen. Sie erhielt zunächst nur ein Aufstöhnen als Antwort und auch Zissus würde einsehen müssen, dass sein neuer Herr vielleicht die Regeln des Schachs kannte, aber nicht die perfektionierte Selbstbeherrschung von Sademos besaß, um die Metaphern auch direkt in das Liebesspiel einzubauen. Mit ein wenig Übung würde man ihn aber sicherlich konditionieren können. Und Kazel versuchte es sogar: "Der König ... schlägt die Dame ... vom Feld ... hat den Schwarzen aber nicht ... gesehen." Das bedeutete wohl soviel, als dass Kazel sich mit Janay in die Horizontale des Sofas begeben wollte, sobald sie sich genug an seinen Vorzügen verköstigt hätte ... und dass Zissus im Rücken des "Königs" die freie Wahl für jede Strategie hätte.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Sonntag 22. August 2021, 15:58

Wohl gemerkt, der Pfau ist der schillerndste unter den Paradiesischen Vögeln ...und paradiesisch zu vögeln. Man könnte auch behaupten er war perfekt zu Vöglein zu gebrauchen?
Auf jeden Fall war der Mann eine Augenweide und sich jedem Zentimeter seiner Schönheit voll bewusst. Sein Handeln blieb ebenfalls nicht folgenlos. So war es Nar'Zissus de Quis zugefallen, der Dame seines Königs nicht nur zu gefallen, sondern durch einen für ihn äußerst glücklichen Umstand, lag es nun an ihm, ihre Gestalt entkleiden zu dürfen und seinem König in entsprechend ansprechender Art zu kredenzen, etwas das ihn zu Höchstleistungen anspornte und wahrhaftig glücklich machte! Kaum etwas lag ihm mehr am Herzen, als seinen Herrn glücklich zu sehen, oder seine Umwelt zu einem schönen Ort zu machen.
Als Janay seinen Platz einnahm, seufzte er sanft, wich ihr gekonnt aus, ohne den Kontakt zu unterbrechen und glitt warm und gestählt in ihren Rücken. Von dort aus sah er seinem Herrn tief in die Augen und senkte langsam während der gesprochen Worte einmal seine Lippen auf die Schulter der weißen Dame. Heißer Atem strich über ihre Haut und seine Hand strich eine verirrte Haarsträhne zurück, damit der Blick seines Herrn durch nichts getrübt beste Aussicht auf ihr formvollendetes Dekolletee fand. Zissus Hände blieben aber nicht untätig dabei und als Kazel in diesem Leib die Schönheit seiner Liebsten lobte, da ließ der Pfau seine Hände zu magischen Büstenhaltern werden, die unter Janays Armen hindurch glitten, ihre Rundungen leicht anhoben und die harten Knospen liebkosten. Alles geschah unter dem Blick und immer unter der stillen Erlaubnis seines Herrn und zu seinem Wohlgefallen. Und gefallen tat es ihm sicher. Zissus wusste welche Reize sein Herr genießen konnte und in den Jahrzehnten ihrer Wollust hatten sie so manches Experiment gewagt. Sademos sah auch gerne zu wie der Pfau die ein oder andere „Henne“ erlegte. Doch dies hier war intensiver, denn er sah auch die Liebe Kazels in den indigofarbenen Augen tanzen. Doch Neid brachte das beim Pfau nicht hervor, ganz im Gegenteil... es erweckte reinstes Glück! Zissus hätte nicht glücklicher sein können und gab sein Bestes, was nicht gerade wenig war, wie Janay an ihrem Rücken spürte, um seinen Herrn zufrieden zu stellen.
Nar'Zissus küsste sanft ihren Hals und löste dabei lächelnd, Sademos zuzwinkernd, eine Halterung. Sofort rutschte ein Teil des Kleides tiefer und er fing es mit den Zähnen. Das Weiß seiner Zähne blitzte frohlockend auf und löste erst den sanften Biss um den Stoff, als er die Bestätigung dafür in Kazels Augen las. Dieser hatte gerade kurz den Kopf in den Nacken gelegt gehabt und fand jetzt zum Geschehen vor sich zurück. Janays Weiblichkeit verdoppelte nur den Reiz und die Verführung, die Zissus nun langsam über seine Hände in Form von seidigem Stoff nach unten gleiten ließ. Er machte die Entkleidung der Dame zu einem Schauspiel, einem magischen Trick und sein Magierstab drückte sich immer fester gegen ihre Backen. Auch er war noch auf den Knien und hielt die Dame gedeckt, wärmte ihr den Rücken und entblößte dabei ihre Schönheit Stück für Stück.
"Was also tun wir...?"
, erklang Janays Stimme. Sie erhielt zunächst nur ein Aufstöhnen als Antwort und auch Zissus brummte leise in ihrem Rücken. Seine Hände an ihren Brüsten hoben diese an und führte sie damit zum Gemächt seines Herrn. Sanft rieb er ihre Spitzen gegen seine mehr als bereiten Lenden. Mit Wohlgefallen sah Zissus, dass Sademos das erste Mal in seinem Leben auch auf weibliche Reize reagierte. Ein Strahlen trat in seine Augen und der Pfau stöhnte glückvoll an Janays Schulter. Dann sprach sein Herr seinen Wunsch aus:
"Der König ... schlägt die Dame ... vom Feld ... hat den Schwarzen aber nicht ... gesehen."
Sein Liebhaber verstand den Zug sofort und erhob sich. Streichend wanderten seine Hände über Janays Körper, entfernten dabei den letzten Rest Stoff und legten ihn sorgsam außer Reichweite. Da standen sie einen Moment, Herr und Liebhaber, vor der knienden Dame und mit aufgerichteten Türmen. Welch ein Anblick!
Auch Sademos musste noch entkleidet werden und wer dafür besser geeignet als sein treuster Diener, zumal er alle Gewänder in und auswendig kannte und binnen eines Herzschlages stand auch Sademos vollkommen nackt da. Zissus hatte mit einem kleinen 'Wisch' seine vorne bereits geteilte Robe von seinen Schultern genommen, im Vorbeigehen einen Kuss auf eben jene gehaucht und den Stoff ebenfalls beiseite gelegt. Dann ging er zu Janay und reichte ihr die Hand wie ein Gentleman...ein nackter, höchst erregter Gentleman, aber durch und durch Verführung in Persona. Mit sanften Berührungen, kleinen Küssen und hilfreichen Gesten, die er sogar teils mit seinem großen Phallus sie anzustupsend hinbekam, brachte er Janay zur Couch, damit sie sich dort setzen konnte. Sich kurz vor sie kniend spreizte er ihre Beine und starrte voller Verzückung auf ihre erblühte Rose. Seine Pupillen wurden zu riesigen dunklen Teichen, als sie den Tau auf den blanken Blättern erfassten. Kein Härchen schmälerte den Anblick, da Janay ja zuvor gründlich rasiert worden war. Auch Zissus schien kein Freund von vermehrtem Bewuchs um seinen Turm herum zu sein und präsentierte sich so nackt, blank und freudig zuckend bei diesem Ausblick.
„Herr, ihr seid ein Glückspilz!“
Ehrliche Bewunderung schwang in diesen einfachen Worten mit. Das er dabei die lange Linie seines Rückens und deren feste Rundung am Ende vortrefflich präsentierte, lockte hoffentlich auch seinen Herrn näher. Als Kazel sich dem Bild der Verführung näherte, streckte Zissus seine Hand ihm entgegen und führte seinen Herrn zur Quelle seiner Liebe. Je nach dem was er zu greifen bekam, war es sogar das königliche Schwert, dass er zur damenhaften Scheide führte. Janays Schoß war Ziel des Schachzuges und Lockruf für diesen Vogel gleichermaßen. Zissus leckte sich lüstern die Lippen, rückte aber dabei beiseite und nahm eine neue Position ein, bei der er bei Bedarf Janays köstliche Knospen vielleicht ein Weilchen kosten dürfte, während der König zustieß, oder die Lippen seines Herrn bedienen konnte. Nar'Zissus hatte linksseitig von Kazel Platz genommen und liebkoste mit linker Hand die Dame und streichelte mit rechter Hand langsam den Rücken seines Herrn hinunter, sanft den Rhythmus und Schwung unterstützend, den sein Herr vor gab. Ach welch köstlicher Schachzug den sein Meister da vorgeschlagen hatte. Zissus schwebte im siebten Himmel, wenn man so wollte. Er war nicht verstoßen worden und krönte eine Liebe, die er niemals in dieser Intensität erlebt hatte oder hatte kennen lernen dürfen. Hingebungsvoll widmete er sich beiden Spielern und genoss selbst jedes Vorrücken der Figuren. Doch erst wenn Sademos und Kazel in Janay ihr Glück fanden, gesellte er sich vorsichtig dazu. Erst wenn sein Herr bereit und entspannt den Moment genießen konnte, näherte er sich rücklings mit Küssen, süß wie Regenbögen. Seine Hände glitten um den begehrenswerten Körper herum und fanden ein Weilchen Raum in der Verbindung zwischen den Liebenden. Glückliche Lust strahlte Janay über Sademos Schulter entgegen. Janays Perle zu massieren und den Schaft seines Herrn dabei zu halten, war dem Pfau ein inniges Bedürfnis. Erst mit dem Nektar dieser Lust an seinen Händen wanderte er zurück und ließ sie dann in die Tiefen seines Herrn gleiten. Erst einer, dann zwei... dann folgte, was Sademos Körper kannte und liebte, doch Kazel als vollkommen neu empfand. Und nun sollte jeder königlicher Stoß verdoppelt werden, trieb Sademos Leib fester in seine Dame, hin zur Vervollkommnung.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Freitag 27. August 2021, 11:49

Im Gegensatz zu dem Mischling hatte sie sich durchaus gern in den Laken gewälzt und damit sogar freiwillig ihr Geld verdient. Das war ihr immerhin noch besser vorgekommen damals als Jugendliche, als auf eine arrangierte Ehe mit einem Dunkelelfen zu warten, der ihr was auch immer hätte antun können. Und den sie sich nicht selbst ausgesucht hätte.
Bei ihrem Beruf hingegen hatte sie zumindest ein bisschen die Wahl gehabt und einige Tricks kennengelernt, damit das Beisammensein auch für sie mehr oder weniger ein Gewinn wäre. Wirkliche Erfüllung hingegen hatte sie nur äußerst selten gefunden, doch das war nicht sonderlich schlimm gewesen. Denn sie hatte ihre Gefühle dabei fast nie mit eingeschlossen, sodass sich auch die Enttäuschung in Grenzen gehalten hatte.
Bei Kazel hingegen... da hatte sich so viel geändert! Zuerst hatte sie ihn an sich heran gelassen, um zu verhindern, dass er ihre Herkunft verriet, obwohl er es in seiner naiven Ehrlichkeit dann doch getan hatte. Aber wenig später hatte sie feststellen müssen, dass er ihr Herz berührt hatte, sodass sie viel unternommen hatte, um in seiner Nähe zu bleiben.
Mit dem Ergebnis, dass er sich jetzt in einem fremden Körper befand und sie drauf und dran war eine auch für sie absolut neue Erfahrung zu machen. Nicht, dass sie es wirklich darauf anlegte, sich auch diesem dunklen Leib unter allen Umständen hingeben zu wollen, das war ihr ausnahmsweise nicht so wichtig. Jedoch hatten sie, dank dem Mischling, diese Richtung eingeschlagen und sie war viel zu neugierig, als dass sie da nicht hätte mitmachen wollen.
Erst recht, weil sie auch den Stich der Eifersucht in sich spürte, als sich bei dem Sammler so rasch etwas auf den Anblick eines anderen hin regte, während sie einander vorhin in den Armen gehalten hatten und nichts passiert war. Nein, sie wollte sich nicht selbst ausschließen und ihren Vorstellungen freien Lauf lassen müssen, um sich in Empfindungen zu verrennen, die nichts als neues Leid bringen würden. Stattdessen wollte sie bleiben und mitmachen, um ebenfalls etwas von dem Kuchen namens Spaß abzubekommen.
Außerdem... jetzt, wo sie wusste, dass Zissus kein Hybrid war, konnte sie auch ohne einem schlechten Gewissen diesen prächtigen Körper bewundern. Ob er ebenfalls exklusiv für das eigene Geschlecht empfand, so wie es bei Sademos der Fall gewesen zu sein schien? Oder wäre es ihm auch möglich, mit einer Frau...? Nicht, dass sie Kazel betrügen wollte, schließlich würde sie nicht auf die Idee kommen, sich allein mit dem Pfauenmann vergnügen zu wollen. Allerdings würde es die Möglichkeiten zu Abwechslung erheblich steigern, sollten sie nicht beide ausschließlich mit dem Mischling zusammen sein wollen, sondern auch untereinander ihre Freuden finden. Sie würde es schon noch herausfinden.
Jetzt galt es erst einmal, Kazel davon zu überzeugen, dass sie trotz Schwangerschaft kein rohes Ei war und sich durchaus noch vergnügen durfte. Vor allem in Hinblick darauf, dass alles ohnehin noch derart frisch war, dass sie unter normalen Umständen noch gar nicht davon wissen würden. Also gab es von ihrer Seite absolut kein Hindernis mehr, das sie für ihren gemeinsamen Spaß erst beiseite wischen müssten.
Auch Zissus schien das so zu sehen, denn er ging nicht nur in die Knie, sondern startete einen regelrechten Angriff. Da wollte Janay natürlich nicht außen vor gelassen werden und beschloss für sich, dass sie auf ihre Weise das Ganze noch verschönern wollte. Sie musste sich strecken, um seine Lippen zu erreichen, aber er kam ihr auch entgegen und so trafen sie sich zu einem Kuss, bei dem auch sie noch so einiges lernen konnte.
Denn diese Art der Zuneigung hatte sie, im Gegensatz zu ihrem Leib, kaum geschult und konnte sich allein auf ihren Instinkt dabei verlassen. Trotzdem empfand sie es als schön und dazu angetan, weicher zu werden, sodass sie das Wissen um den fremden, männlichen Körper etwas beiseite schieben konnte. Ihr war, als könne sie Kazel dahinter spüren und erinnerte sich an das Bild, das sie im Angesicht des Todes auf ihn hatte erhaschen können. Das ließ sie mehr entspannen und sich noch besser darauf einlassen, was sie gerade begonnen hatten.
Einen Vergleich zu dem ursprünglichen Leib stellte sie indes nicht an und selbst wenn... Der Mischling gefiel ihr alles in allem viel besser als diese dunkle Säule an elfischer Arroganz, in der er jetzt steckte. Sogar die Männlichkeit konnte noch so beeindruckend sein, mit der richtigen Technik würde er ihr dennoch viele Freuden bereiten können. In der Hinsicht brauchte er sich genauso wenig Sorgen machen, wie sie wiederum in Bezug auf seine Gefühle für sie. Allerdings sprach sie nicht darüber, setzte nicht einmal dazu an, ihn zu beruhigen, weil sie schlichtweg nicht auf die Idee kam, dass dies in seinem Geist aufkommen konnte.
Stattdessen nahm sie lieber Zissus' Platz ein und wollte nun ebenfalls für eine wohlige Folter sorgen. Den Laut, den er dabei von sich gab, ließ sie fein und überlegen grinsen. Ja, sie sah sogar zu ihm hoch in ihrer Position und ihr Blick war dabei nicht weniger erotisch als derjenige des Mannes zuvor.
Er erwiderte es und zeigte deutlich seine Art, die ihn so niedlich in ihren Augen gemacht hatte, anstatt jene des Sammlers. Ein warmes, weiches Lächeln umspielte ihre Lippen dabei und als er auch noch herumstotterte, musste sie leise kichern. Kurz, ehe sie ihrem eigentlichen Vorhaben nachgehen konnte, richtete sie sich noch einmal auf, streckte sich und haschte mit ihren Lippen nach den seinen. "Du bist so süß!", gurrte sie und ließ ihre Finger über seine Männlichkeit streichen, um ihn noch mehr in Verlegenheit zu bringen. Oder dazu, dass sie das Gespräch lieber auf später verlagerten und endlich richtig zur Sache kamen.
Auch ihre Frage zielte darauf ab, denn sie wusste nichts von diesem Schach und wollte sich bereitwillig von den erfahreneren Männern führen lassen. Wieder beugte sie sich herab und bekam nun auch von der hinteren Seite etwas zu spüren. Warmer Atem strich über ihre Haut und ließ sie wohlig erschauern, sodass sie sich auf die Unterlippe biss. Ihre Finger fanden dabei Halt an Kazels Hüfte.
Damit nicht genug waren da auch noch kundige Hände, die ihre Brüste umfassten und zu ihrem eigenen Vorteil so bewegten, dass sie alle drei ihre Freude damit haben konnten. Ein leiser, wohliger Laut kam ihr über die Lippen und ihre Finger gruben sich etwas fester, während sie ihren Kopf senkte und mit der Zungen gegen die Spitze des Sammlers stippte, die sich ihm zuckend entgegen reckte. Sie kostete ihn auf diese Weise und wollte auch zugleich dafür sorgen, dass er lustvolle Qual erlebte. Das wiederholte sie ein paar Mal, bis sie ihren Mund öffnete und ihn ganz hineingleiten ließ.
In der Zwischenzeit konnte sie in ihrem Rücken die Wärme des anderen spüren und wie dieser sie Stück für Stück zu entkleiden begann. Schärfer atmete sie durch ihre Nase und ihre Hüfte wurde allmählich unruhig, sodass sie sich, kaum, dass der Stoff sie freigab, sich an Zissus leicht reiben konnte. Es begann zwischen ihren Beinen leise, aber immer fordernder zu pochen trotz all der Höhepunkte, die sie erst vor wenigen Stunden hatte durchstehen müssen. Doch das war anders gewesen, hier würde sie viel mehr Erfüllung finden können, davon war sie überzeugt, schlichtweg, weil nicht allein ihr Leib daran beteiligt wäre, sondern auch ihr Herz.
Erneut spürte sie, wie kundige Hände ihre Brüste bewegten und einzusetzen verstanden, wie es auch ihr weitere wohlige Schauer bereitete. Heiß keuchte sie ihren Atem gegen den Schaft, den sie erst bei Kazels Stimme aus ihrem Mund entließ. Mit etwas schnellerer Atmung sah sie zuerst zu ihm auf und dann zu dem Pfauenmann, der sie endgültig entblößte und sich daraufhin ebenfalls aufrichtete. Ihr Herz schlug rascher und obwohl sie nicht verstand, wie dieser Zug vonstatten gehen sollte, blieb sie nicht untätig.
Ihre Hände lösten sich von der einen Hüfte und sie griff stattdessen nach beiden Türmen zugleich, bevor diese aus ihrer Reichweite verschwinden konnten. Doch sie kam nicht zu einer intensiveren Doppelmassage, da sich ihr zumindest Zissus entzog, um ihr Kleid behutsam wie einen Schatz beiseite zu legen.
Kurz sah sie ihm nach, war aber voller Überzeugung, dass er sie beide nicht zu lange allein lassen würde, sodass sie sich wieder Kazel widmete. Während sie ihm noch einmal den Genuss ihres Mundes und ihrer Zunge gewährte, konnte sie beobachten, wie auch er endlich vollständig entblößt wurde. Ja, Sademos besaß einen wohlgestalteten Körper und wäre dazu in der Lage, viele Frauen und Männer in Entzücken zu versetzen. Und trotzdem... der Mischling in seiner eigenen Gestalt wäre ihr weitaus lieber gewesen. Trotzdem war das im Moment nicht möglich und sie wollte somit das Beste daraus machen.
Sonderlich lange konnte sie allerdings ihre Verwöhnungskunst nicht mehr an diesem Schaft ausüben, denn der Dritte im Bunde kehrte zu ihr zurück und sorgte dafür, dass sie sich löste. Schon wollte sie abwechseln und ihn kosten, als sie die Hand sah, die die ihre ergriff, um ihr auf die Beine zu helfen. Ein wenig fragend wurde ihr Blick zwar, aber geschmeidig kam sie mit seiner Hilfe in eine aufrechte Position. Wenngleich nicht, ohne auch ihn ihre Brüste an seiner Männlichkeit kurz spüren zu lassen.
Im Gegensatz zu den beiden Männern war sie jedoch noch mit ihren Stiefeln bekleidet, die sie auch etwas größer machten dank den Absätzen, und sie dachte nicht daran, diese auszuziehen. Sie störten schließlich nicht, im Gegenteil, sie empfand diese als hilfreich bei ihrer optischen Erscheinung. Sanft und erregend wurde sie zu dem Sofa geführt und spürte, wie ihr die Knie immer weicher wurden. Ganz gleich, was auf sie zukommen würde, sie brachte ihnen beiden viel Vertrauen entgegen und freute sich mit jedem Atemzug mehr darauf, was sie erwarten würde.
Als sie lag, wurden ihre Beine geöffnet und sie sog etwas schärfer die Luft ein, weil sie sich nun vollständig offenherzig präsentieren musste. Doch sie sträubte sich nicht dagegen, sondern sah zu Kazel hin, um hoffentlich erkennen zu können, dass sie ihm gefiel. Daran, dass sie das erste Mal rasiert worden war, dachte sie nicht mehr. Oder gar daran, ob dies einem Mann besser oder schlechter gefiel.
Deswegen kicherte sie leise bei den Worten von Zissus und räkelte sich ein wenig, um sich in einem noch besseren Licht darstellen zu können. "Gefalle ich dir auch?", schnurrte sie und genoss die Bewunderung in dem schillernden Blick.
Wenig später kam auch endlich Kazel dazu, ihm wurde Platz gemacht und Janay reckte sich ihrem Liebsten entgegen, streckte die Hände in seine Richtung und wollte ihn zu sich ziehen, um ihn ein weiteres Mal küssen zu können. Dabei bekam sie mehr als sonst in ihrem Schoß zu spüren und konnte sich ein leises, wohliges Stöhnen nicht verkneifen. Oh ja, sie war bereit zur Aufnahme und genoss sichtlich, was die beiden Könige mit ihr anstellten.
Wie von selbst hoben sich ihre Beine, um sich um den Mann zu schlingen, der ihr gerade mit seinem Zepter Freuden bescherte, die sie im Anwesen seiner Familie auf diese Weise nicht hatte erleben können. Doch sie verkrampfte sich dabei nicht, sondern war offen für jede Bewegung, die andere Hände damit vorhaben könnten, um noch andere Haltungen einzunehmen.
Jetzt genoss sie erst einmal ihre Position, in der sie nicht viel mehr zu tun brauchte, als sich zu öffnen und die Lust anzunehmen, die ihr geschenkt wurde, und das war etwas, das sie mit Vernügen annahm, wie man ihr ansehen und anhören konnte.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Donnerstag 9. September 2021, 22:17

Wo Zissus das reinste Glück empfand, die Lust seines Herrn zu wecken, da erlebte Kazel sie in zweierlei Maß. Zum einen reagierte der Körper, den er wie einen Mantel trug und der nun doch so luftig leicht um seine Seele wehte, als würde er von einem heftigen Windstoß aufgebauscht. Dabei sehnte sich jede Faser Stoff dieses Mantelleibes doch danach, dass mehr als Wind ihm impulsive Stöße versetzte. Die Lust steigerte sich beinahe ins Unermessliche, so dass der imposante ... Kleiderständer des Sademos sich formvollendet in Richtung jeder Liebkosung streckte, darunter zuckte und frohlockte. Doch da gab es noch mehr, das ihn antrieb: Ein schöner, dunkler, warmer Kleiderschrank, in den er tauchen und die liebliche Weichheit der darin enthaltenen Stoffe fühlen konnte. Er wollte die Geheimnisse der kleinen Schrankkammer entdecken, winzige Schätze von Schmuck- und anderen Kästchen finden und mit einem Tuch aus milchig weißer Seide die noch so kleinste Ecke erreichen, um mit kräftigen Bewegungen alles rein zu wischen.
Oh, was baute sich nur in seinem Geist alles auf! Kazel sah Bilder und konnte sie doch nicht greifen. Sie schwirrten um seinen Verstand, kitzelten ihn, lockten ihn, aber entkamen jedem Versuch, sie zu fassen. So konnte er sie nur hinnehmen, ein wenig beiseite wedeln, um den Blick auf die beiden Personen frei zu haben, die für all das ekstatische Chaos sorgten, das ihn zurzeit ausmachte.
In seiner Erregung gelang es Kazel noch, seinen Wunsch mit Sademos' Formulierungen auszusprechen. Dann folgte er fast schon wie ein treudoofer Köter dem Herrchen, als Nar'Zissus - sein Pfauentraum von einem Dunkelelfen - die wunderschöne Janay - fleischgewordene Begierde - zu dem Sitzmöbel geleitete, nachdem er auch seinen Herrn vom letzten Stoff am Körper befreit hatte. Kazel atmete einmal tief durch, spürte dabei die Wallungen der Hitze durch seinen Körper strömen. Er spürte das Ziehen in seinen Lenden. Selbst wenn jetzt Kazels übliche Stimme der Vernunft laut geworden wäre und ihn im Geiste wieder einen Idioten geschimpft hätte, angesichts all der offenen Aufgaben nun seinen Trieben zu folgen, hätte das nichts genützt. Jetzt im Moment war er taub für diese Stimme. Er war blind und taub für alles, das sich jenseits seines Tunnelblicks auf die beiden nackten Körper vor ihm abspielte. Selbst sein dämonischer Wurm hätte ihn nun nicht erreichen können, denn Kazel kämpfte mit seinem eigenen - nein, mit Sademos' Wurm. Schlange. Bein- und flügelloser Drache, ewig lang und groß und zum Glück nicht geschuppt, aber schwarz wie Obsidian. Er konnte nicht länger warten. Wenn der Körper, den er trug und der Geist, den er sein eigen nannte, sich vereinten im Wunsch, sich vereinen zu wollen, blieb nicht viel von Kazel übrig, das Widerstand hätte leisten können. Er folgte und er wusste, dass es nun die einzige Option für ihn war. So ließ er zu, dass seine nackten Füße ihn auch bis zum Sofa hinüber führten. Über Zissus' Schulter hinweg erhaschte auch er einen Blick auf Janays präsentiertes, von Tau schillerndes Blütenzentrum. Er leckte sich die Lippen. Gern hätte er von ihrem Nektar gekostet, doch dazu würde es nicht kommen. So lange konnte er nicht mehr warten. Er musste sie haben. Jetzt. Jetzt, lang und innig.
„Herr, ihr seid ein Glückspilz!“
Ja, ich will meinen Pilz in dieses Glück tau... "Ich will dich." Es kam beinahe etwas forsch über seine Lippen, aber die Geduld hing nur noch an einem seidenen Faden und Kazels Lust war eine scharfe Klinge, die bereits Schwung holte. Hätte Zissus ihm nun nicht Platz gemacht, ja, ihn sogar zu Janay hingeführt, sein Herr hätte den armen Pfau beiseite gerissen. Dann aber wäre er vermutlich mit animalischem Begehren über seine Liebste hergefallen. So konnte er sich in das langsamer Spiel aufgebauter Spannung eingliedern, um sein Glied ebenfalls einzureihen. Ha! Es stand ganz vorn. Jetzt war er dran. Ein erster Tropfen seines eigenen Taus schillerte nun an seinem Blütenstempel, um auf Janays rosige Mitte zu tropfen. Es war Vorfreude, wie sie bei vielen Männern geschehen konnte, ohne dass es gleich vorbei wäre. Sademos hatte deutlich mehr Zeit, sich auf sexueller Ebene zu konditionieren. Mit Zissus allein hatte er ausreichend Übung hinter sich, um länger durchzuhalten als der weitgehend unerfahrene Träger seines Leibes. Kazels Geist mochte sich bereits in esktatischen Höhepunkten aalen, die seinen Blick ein wenig verklärten und so lüsterne Schatten über seine Iriden legten, doch der Körper nahm das nicht einmal zur Kenntnis. Wie auch, wenn Janays Allerheiligstes so viel Aufmerksamkeit auf sich zog?
Kazel kniete sich vor ihr nieder. Seine Finger strichen an ihren Innenschenkeln entlang. Er spreizte ihre Beine noch weiter, sog den Duft ihres Zentrums ein und atmete rasselnd vor Wonne wieder aus. Dann schaute er ihr tief in die Augen, dass sie in Sademos' Pupillen Kazels Seele aufschimmern sehen konnte. "Ich will dich so sehr, Janay." Das klang schon mehr nach ihm. Verführerisch und mit dieser errötenden Scheu, die sich endlich entschieden hatte. Er würde nicht über Janay herfallen, aber er war ihr so sehr verfallen, dass er sich nun nicht mehr zurückhalten konnte. Langsam beugte Kazel den fremden Dunkelelfenkörper über sie, positionierte sich und nahm überhaupt nicht mehr Notiz von seinem Zissus. Dieser Augenblick existierte trotz all der körperlichen, gleichgeschlechtlichen Erregung nur ihr und ihm.
Wie leicht es ging, als er in den Körper seiner Liebsten glitt! Trotz der Größe, die Sademos bot, stellte es kein Hindernis dar. Kazel spürte, dass Janay ihn empfing, umfing und Willkommen hieß. Er spürte ihre Hitze, die wohlige Enge und jeden ihrer Atemzüge als sanftes Zucken, das ihn umschmeichelte. Langsam bewegte er sich in ihr, weckte das Liebesspiel trotz aller Ekstase mit der beherrschten Perfektion, die Sademos zu eigen war. Ein Vorteil, denn so konnte er sowohl sich als auch Janay mit sanftem Zappeln auf die nächste Stufe der Lust schubsen. Er ließ sich Zeit, steigerte so die Spannung und auch die Ungeduld. Vielleicht hätte Kazel sogar eine Spur rascher vorgehen sollen, denn im Gegensatz zu Sademos konnte dessen Geliebter nicht so diszipliniert warten. Und jetzt geschah etwas, das der Körper kannte. Etwas, wonach er sich bereits sehnte, das aber Kazel vollkommen fremd war. So eigenartig erlebte er es nun auch, als sich eine fremde Vertrautheit einen Weg zur Hinterpforte erschlich, diese öffnete und in die Gefilde vordrang, von denen der Mischling im Dunkelelfenleib nicht einmal geahnt hätte, dass sie derartige Gefühle hervorrufen konnten. Fremde, unerwartete, aber intensive Gefühle. Kazel wusste nicht wie ihm geschah. Er war doch noch gefangen in all der Lust, die er mit Janay erlebte! Plötzlich war da mehr, viel mehr. Er fühlte Sademos' Leib nicht mehr. Er fühlte nur noch dieses pulsierende Stoßen in seinen Leib, das ihn selbst dazu anspornte, es an Janay weiterzugeben. Er fühlte Gänsehaut, wohlige Schauer - heiß und kalt. Er spürte ein elektrisiertes Zucken, das nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Seele ergriff. Er vergaß darüber hinaus sogar im ersten Moment zu atmen, so dass sein folgender Atemzug eine Mischung aus einem Japsen und Keuchen war.
Weitere Stöße folgten. Zissus gab hier eindeutig den Rhythmus vor und Kazel konnte sich zunächst einfach nur hingeben und darin treiben lassen, aber er genoss es mit jeder Faser seines - Sademos' - Körpers. Er spürte die Kraft hinter Zissus' Bewegungen, sah Janays Weichheit und spürte ihre Wärme, die sich zu einer Hitze steigerte, welche ihn verschlingen wollte. Er war bereit, sich vollends in dieses Feuer zu stürzen. Er wollte brennen, darin vergehen und dann von Zissus eingesammelt werden. Stäubchen für Stäubchen, bis er aus dem Aschehaufen neu geboren werden könnte. Kein Sturmadler, sondern ein Phönix, geschmiedet aus Lust und Verlangen, würde er für beide Geliebten brennen. Was immer nun passierte, Kazel wandelte sich zu einem folgsamen Sklaven seiner Triebe. Er nahm so viele Reize in sich auf, gab so viele davon selbst wieder ab und würde später nicht mehr sagen können, wo Janay aufhörte und Zissus begann. Irgendwo dazwischen hing er selbst und fühlte sich mit beiden doch so sehr eins, dass er es als die Erfahrung eines einzigen Wesens in Erinnerung behalten wollte. Dabei hatte der Spaß gerade erst begonnen. Er konnte es kaum noch erwarten, die Spitze des Gipfels aus reinstem Verlangen zu erreichen. Zugleich wollte er dieses Gefühl des Jetzt für immer bewahren. Keine Erlösung, lieber auf ewig in einem wilden Strom ihrer Körper mitgerissen werden, das war pures Glück. Er lechzte und keuchte, sandte Janay das wilde Stöhnen als heißen Atem entgegen, um es anschließend bis zu ihren Lippen zu jagen und sie zu küssen. Küsste er sie wirklich? Nahm er sie oder wurde er genommen? Was geschah hier nur?!
Was immer es war, es sollte nicht enden. Noch nicht.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Samstag 11. September 2021, 13:36

"Du bist so süß!"
, gurrte Janay und ließ ihre Finger über Sademos Männlichkeit streichen, um Kazel noch mehr in Verlegenheit zu bringen. 'So Süß' waren kleine Worte, die in Bezug auf Sademos ganz gewiss niemals in diesen Mauern oder auch sonst nirgendwo über ihn gefallen waren. Wer jetzt noch annahm, dass Sademos noch er selbst war, der wurde in diesem Moment eines besseren belehrt. So süß sein Verhalten, so süß das Raunen seiner Liebsten, so süß die köstlichen Momente auch waren, sie zerrannen sehr bald unter der sengend heißen Glut der Leidenschaft, verwandelten sich in pures Feuer und sehr bald in glühende Lust, denn sonderlich lange konnte Janay ihre Verwöhnungskunst des Vorspiels nicht mehr an diesem Schaft ausüben, denn der Dritte im Bunde kehrte zu ihr zurück und sorgte dafür, dass sie sich löste. Schon wollte sie abwechseln und ihn kosten, als sie die Hand sah, die die ihre ergriff, um ihr auf die Beine zu helfen. Ein wenig fragend wurde ihr Blick zwar, aber geschmeidig kam sie mit seiner Hilfe in eine aufrechte Position. Wenngleich nicht, ohne auch ihn ihre Brüste an seiner Männlichkeit kurz spüren zu lassen, was ihn leise seufzen ließ.
Noch mit ihren hohen Stiefeln bekleidet, wurde sie zu dem Sofa geführt und spürte, wie ihr die Knie immer weicher wurden. Als sie lag, wurden ihre Beine geöffnet und sie sog etwas schärfer die Luft ein, weil sie sich nun vollständig offenherzig präsentieren musste und einen Anblick für Götter bot. Daran, dass sie das erste Mal rasiert worden war, dachte sie nicht mehr. Oder gar daran, ob dies einem Mann besser oder schlechter gefiel. Der Pfauen-Elf war jedoch ganz hingerissen von dem Anblick und starrte sie einen Moment lang so hungrig an, dass man meinen könnte er würde sie im nächsten Augenblick verschlingen wollen. Deswegen kicherte sie leise und räkelte sich ein wenig, um sich in einem noch besseren Licht darstellen zu können.
"Gefalle ich dir auch?"
, schnurrte sie und genoss die Bewunderung in dem schillernden Blick, mit weit geöffneten Pupillen, die alles an ihr verschlangen. Zissus war kein Kostverächter und wenn man ihm eine so delikate Praline kredenzte, da konnte er kaum anders. Da er zwischen ihren Beinen kniete, konnte sie gut seine steil und und auf ihre Frage hin heftig zuckende Lanze bewundern, die sie wohl zu gern gleich hier und jetzt aufgespießt hätte. Doch nun kam auch endlich Kazel dazu...

Über Zissus' Schulter hinweg erhaschte auch Kazel einen Blick auf Janays präsentiertes, von Tau schillerndes Blütenzentrum. Er leckte sich die Lippen. Gern hätte er von ihrem Nektar gekostet, doch dazu würde es nicht kommen. So lange konnte er nicht mehr warten. Er musste sie haben. Jetzt. Jetzt, lang und innig.
„Herr, ihr seid ein Glückspilz!“
Ja, ich will meinen Pilz in dieses Glück tau...
"Ich will dich."

Es kam beinahe etwas forsch über seine Lippen, aber die Geduld hing nur noch an einem seidenen Faden und Kazels Lust war eine scharfe Klinge, die bereits Schwung holte. Hätte Zissus ihm nun nicht Platz gemacht, ja, ihn sogar zu Janay hingeführt, sein Herr hätte den armen Pfau beiseite gerissen. Kazel kniete sich vor ihr nieder. Seine Finger strichen an ihren Innenschenkeln entlang. Er spreizte ihre Beine noch weiter, sog den Duft ihres Zentrums ein und atmete rasselnd vor Wonne wieder aus. Dann schaute er ihr tief in die Augen, dass sie in Sademos' Pupillen Kazels Seele aufschimmern sehen konnte.
"Ich will dich so sehr, Janay."
Langsam beugte Kazel den fremden Dunkelelfenkörper über sie, positionierte sich und nahm überhaupt nicht mehr Notiz von seinem Zissus. Dieser Augenblick existierte trotz all der körperlichen, gleichgeschlechtlichen Erregung nur ihr und ihm. Wie leicht es ging, als er in den Körper seiner Liebsten glitt! Trotz der Größe, die Sademos bot, stellte es kein Hindernis dar. Kazel spürte, dass Janay ihn empfing, umfing und Willkommen hieß. Sie war vollkommen entspannt...willig. Er ließ sich Zeit, steigerte so die Spannung und auch die Ungeduld. Vielleicht hätte Kazel sogar eine Spur rascher vorgehen sollen, denn im Gegensatz zu Sademos konnte dessen Geliebter nicht so diszipliniert warten. Und dann geschah etwas, das der Körper kannte. Etwas, wonach er sich bereits sehnte, das aber Kazel vollkommen fremd war. Er fühlte nur noch dieses pulsierende Stoßen in seinen Leib, das ihn selbst dazu anspornte, es an Janay weiterzugeben. Weitere Stöße folgten, die den rückwärtigen Schwung weiter in den Schoß seiner Liebsten trugen. Zissus gab hier eindeutig den Rhythmus vor und Kazel konnte sich zunächst einfach nur hingeben und darin treiben lassen, aber er genoss es mit jeder Faser seines - Sademos' - Körpers. Er nahm so viele Reize in sich auf, gab so viele davon selbst wieder ab und würde später nicht mehr sagen können, wo Janay aufhörte und Zissus begann. Irgendwo dazwischen hing er selbst und fühlte sich mit beiden doch so sehr eins, dass er es als die Erfahrung eines einzigen Wesens in Erinnerung behalten wollte. Dabei hatte der Spaß gerade erst begonnen. Er konnte es kaum noch erwarten, die Spitze des Gipfels aus reinstem Verlangen zu erreichen. Zugleich wollte er dieses Gefühl des Jetzt für immer bewahren. Keine Erlösung, lieber auf ewig in einem wilden Strom ihrer Körper mitgerissen werden, das war pures Glück. Er lechzte und keuchte, sandte Janay das wilde Stöhnen als heißen Atem entgegen, um es anschließend bis zu ihren Lippen zu jagen und sie zu küssen. Küsste er sie wirklich? Nahm er sie oder wurde er genommen? Was geschah hier nur?!
Was immer es war, es sollte nicht enden. Noch nicht.

Dabei bekam Janay mehr als jemals sonst in ihrem Schoß zu spüren. Oh ja, sie war bereit zur Aufnahme und genoss sichtlich, was die beiden Könige mit ihr anstellten.
Wie von selbst hoben sich ihre Beine, um sich um den Mann zu schlingen, der ihr gerade mit seinem Zepter Freuden bescherte und gleichzeitig umschlang sie auch Zissus Hüften damit. Doch sie verkrampfte sich dabei nicht, sondern war offen für jede Bewegung. Jetzt brauchte sie nicht viel mehr zu tun, als sich zu öffnen und die Lust anzunehmen, die ihr geschenkt wurde, und das war etwas, das sie mit Vergnügen annahm, wie man ihr ansehen und anhören konnte.

Was Janay wohl, aber Kazel nicht sehen konnte war das lustvolle Glühen in den Augen des schönen Pfauenmanns. Zissus strahlte sie förmlich über Sademos Schulter hinweg an. Sein Glück schien durch ihn hindurch und er impfte es in seinen Liebsten, sowie durch zusätzlichen Schwung auch in sie. Bereitwillig hatte sie alles angenommen und damit machte sie ihm das schönste Geschenk. Er durfte lieben. Er durfte sie beide lieben. Seine Stöße griffen durch den Körper vor sich auch zu ihr hindurch und seine Hände streichelten nicht nur Sademos, sondern auch ihr Becken, hielten sie fest, während er kraftvoll immer weiter sie beide den Berg hinauf trieb. Seine schillernde Persönlichkeit und sein ausnehmend gutes Aussehen, der Schwung seiner keuchenden Lippen, der lustvoll, fast gequälte Blick, der höchste Verzückung und auch Konzentration verhieß, das alles schenkte er vollkommen frei und war bereit noch mehr zu geben.
Zissus küsste die Schulter seines Herrn, biss leicht in das Fleisch und leckte die spitz zulaufenden Kannten seines Ohrs. Er war so kurz davor die Beherrschung zu verlieren, dass sah Janay, als er dann plötzlich still hielt, sich mit Kazel nach vorne beugte und sich so halb auf sie legte, seinen Herrn und sie fest umschlang, damit sie einen Moment in tiefer Verbundenheit zu Ruhe fanden. Pulsierend fühlten sie in dieser Stille den jeweils wild pochenden Herzschlag des Anderen an ungewohnten Körperstellen. Zissus beugte sich so eng an Sademos Rücken, dass er über ihn an Janays Lippen heran reichen könnte, wenn Kazel es zu ließ. Die Kraft des Pfaus war nicht zu unterschätzen und der steigende Druck in der Umarmung reinste Folter. Rau und süß wie wilder Waldhonig kratzte seine Stimme an ihrer Ohren:
„Herr.... darf ich ...darf ich eure Liebste genauso beglücken wie ich es bei euch so gerne tue...sofern euer Herz Janay... das auch möchte?“
Sein stoßweise entlassener Atem streichelte Kazels Sinne.
„Oder darf ich mit euch teilen was euch glücklich macht?“
Zissus war nicht gleichgestellt in dieser Konstellation. Das zeigte sein unterwürfiges Verhalten, aber er offerierte dabei so köstliche Vorschläge, dass man ihm wohl kaum einen Wunsch abschlagen konnte. Er wollte glücklich machen und das nach allen Regeln der Kunst. Dabei war er sehr kreativ und einfallsreich.
„Darf die weiße Dame den schwarzen Springer reiten und kommt mein schwarzer König dazu um im selben Spielzug mit mir das Schwert zu kreuzen?“
Frei übersetzt schlug er vor, dass sich er und Kazel IN Janay trafen um ihrer Lust zu huldigen. Ob er bei ihr dabei eben den hinteren Weg wie bei Kazel, oder den selben vorderen Weg wie Sademos beschreiten durfte, dass mussten die beiden entscheiden. Wenn sein Herr wünschte, dass er blieb wo er war, dann würde er auch das tun und ihm bis zum ersehnten Höhepunkt dort huldigen. Die Stellung die sie inne hatten war für alle schön und würde sonst wohl auch schnell in ungeahnten Höhenflügen enden, aber ein Wechsel war sicher auch ...experimentierfreudig und freudig zuckte auch sein Schwert in seinem Herrn, den er so fest umschlungen hielt, dass jeder Atemzug, jeder Herzschlag einen wohligen Schauer verheißen konnte. Doch war es auch schön einen Moment inne zu halten, die Verbindung zu genießen, zu halten und zu Atem zu kommen. Zissus Finger hingegen waren neugierige Wanderer, die Janays Gipfel nur zu gern erkundeten und ihre süßen Knospen zwischen Daumen und Fingerkante rollten, während sein Herr sich über ihr abstützen musste um ihrer beider Gewicht zu halten. Auch still zu halten war nicht gerade einfach und kostete höchste Selbstbeherrschung.

Doch der Moment der Beherrschung offenbarte noch zwei andere kleine Dinge, die im Strudel der Lust sonst fast unter gegangen wären. Sademos und Zissus Schwung, mit dem sie Janay in die Kissen des Mobiliars gepresst hatten, hatte die Couch etwas derangiert und eines der Kissen war zur Seite gerutscht. Darunter verborgen lag nun für die Männer gut sichtbar eine Dolch-große Klinge mit goldenem Griff und jeweils drei Edelsteinen daran. Ein roter Rubin, ein grüner Turmalin und ein blauer Saphir zierten die Enden des Griffes, während seine Klinge gebogen und am spitzen Ende breit und zweigeteilt war. Es war eine filigrane Nachempfindung der typischen sarmaischen Krummsäbels. Die Scheide war noch zusätzlich mit feinem Seidentuch umwickelt und hatte ein Band, dass man sich zweckmäßig an die Hüfte oder an den Schenkel binden konnte. Wahrscheinlich hatte Sademos den Dolch für Notfälle dort verborgen, aber Kazel erinnerte sich nicht daran, wie er zu jener kostbaren Klinge gekommen war.
Auch Sademos entkleidetes Handgelenk, dass neben Janays ausgebreiteten Haar nah ihrer Stirn ruhte, zierte ein schmales Band, dass sonst kaum aufgefallen wäre. Dunkelgrau war es auf der dunklen Haut kaum zu erkennen und die winzigen Pailletten waren auch nur zu sehen, wenn man sich sehr nah kam ...so wie jetzt. Sademos Gedanken hierzu verrieten allerdings eine magische Funktion in Form einer Rune, die Licht spenden konnte.
Doch nahm das Kazels Bewusstsein ausgerechnet in diesem Moment überhaupt bewusst war? Vielleicht eher nicht, aber das Wissen um diese Gegenstände war nun in ihm verankert, so fest wie die Körper auf und unter ihm.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Mittwoch 22. September 2021, 17:54

Dass Zissus nicht nur vom Glück seines Geliebten begeistert war, sondern auch von dessen Verbindung mit der neuen Herrin, konnte Kazel nicht sehen. Er fühlte es vielleicht, je nachdem, wieviel dieser sichtbaren Liebe der geckenhafte Dunkelelf hinter ihm in sein Liebesspiel einfließen ließ, aber er verpasste das Glühen in dessen Augen. Sofern es sich also nicht in Janays verklärtem Blick widerspiegelte, ahnte er nichts von der glückseligen Freude, die Zissus für ihn und Janay empfand. Eine Freude, welche auch auf den Elfen selbst überging. Er gab schließlich den Rhythmus vor und tauchte alle Körper in eine wilde Leidenschaft aus weitergegebener Impulskraft ein. Einem Kugelpendel gleich stieß er gegen Sademos, der wiederum an Janay prallte. Diese gab den Impuls als Reaktion frei, sei es ein Aufstöhnen oder ein Entgegenstämmen, was bei Kazel nur die Illusion bewirkte, sich bis tief in ihren Leib zu bohren. Ihre Metapher kam einer lustvollen Schlacht näher als jeglichem Schachspiel.
Als sich der Kampf seinem Höhepunkt entgegenstreckte und nur noch die Königin samt der Dame auf dem Felde waren, ohne dass einer von ihnen die Oberhand gewinnen wollte, bremste Zissus das willige Paar etwas aus. Er beugte sich weit vor, presste Kazel so dicht an Janays Brüste und zu ihren Lippen hin. Er reckte den Hals nach ihr aus, haschte nach einem süßen Kuss und genoss sämtliche Ausfüllung - sowohl bei ihr als auch bei ihm durch seinen Hintermann. Das allein reichte beinahe schon, seinen Geist an den Gipfel zu treiben. Sademos' Körper hielt länger durch. Die Disziplin würde ihm Kondition für mehr Spielereien lassen, aber wie könnte er weitermachen, wenn der Verstand abgedriftet war? Oh, ganz leicht, wie jeder andere Mann im Akt wohl auch. Kazel konnte sich treiben lassen.
Er hätte es gekonnt, hätte Zissus nicht über seine Schulter hinweg ein Raunen in sein Ohr geschickt, das ihn nicht nur stutzen, sondern verharren ließ. Er blickte nicht zu ihm zurück, sondern starrte Janay nur an. Nachdenklich funkelte seine Seele in den Pupillen des Dunkelelfen. Hinter den violetten Augen dachte die Mischlingsseele nach, ging tief in sich. Wollte sie Janay teilen? Erstmal bedachte er, was sie ohnehin bereits von ihm verlangt hatte. Nein, nicht verlangt! Sie hatte ihn informiert, wer sie war und was sie tat ... was sie weiterhin tun würde, unabhängig davon, ob sie und er ein Paar wären. Er hatte es akzeptiert. Er wollte nur, dass sie glücklich war. Jetzt aber, da Zissus sich an Kazels Schulter vorbei neigte, um Janay zu küssen, fühlte es sich anders an. Eifersucht brannte in seiner Seele. So griff Kazel hoch. Mit der Hand zog er eine Grenze zwischen Zissus' und Janays Lippen, so dass beide höchstens seine Handfläche küssen konnten. Es war seltsam. Gegen die Tätigkeit einer leichten Dame hatte er kein so intensives Gefühl verspürt wie nun, wenn Kazel sich vorstellte, dass andere Janay küssen könnten. Das wollte er nicht. Nur das. Hier zeigte er sich besitzergreifend, denn ein Kuss war für ihn etwas sehr Intimes. Etwas, das er nur mit Janay teilen wollte und mit keinem anderen. So wie Sademos es wohl auch nicht gern sähe, würde jemand Zissus' Lippen versiegeln.
Endlich blickte Kazel zurück, die Hand blieb jedoch als Grenze zwischen seinen beiden Liebsten.
„Herr.... darf ich ...darf ich eure Liebste genauso beglücken wie ich es bei euch so gerne tue...sofern euer Herz Janay... das auch möchte? Oder darf ich mit euch teilen, was euch glücklich macht?“
Kazel schüttelte den Kopf, nickte dann und schüttelte ihn wieder. Er fasste einen Entschluss. So stöhnte er, zwischen beiden Körpern gefangen: "Frag ... sie ... was sie will ..." Dann schaute er wieder zu Janay nach vorn. Er senkte die Hand. Er war es jetzt, der wieder ihre Lippen suchte, küsste sich jedoch nicht. Er blieb knapp vor diesen, so dass er den Geschmack der zarten Haut fast schon wahrnehmen konnte. Sein Blick suchte den ihren. "Nur das hier ... möchte ich gern für mich allein ... wenn du mich lässt."
Er hatte aus der vorherigen Situation gelernt. Er würde nicht mehr über ihren Kopf hinweg entscheiden, wenn es auch oder vor allem um sie ging. Aber er gab nicht in allem nach, äußerte auch seine Bedürfnisse und Wünsche. Zeitgleich wusste Kazel, dass er sich zurückziehen würde, wenn Janays Lust sich auch nach einem Kuss von Zissus sehnte. Was andere Freuden anging, konnte er sich eindeutig arrangieren und gäbe sogar den erhitzten Schoß frei, um sich Janays rückwärtiger Seite zu widmen.
Er machte sogar schon ein wenig Platz, sollte Janay dem Wunsch den Pfauenelfen begegnen wollen. Dabei fiek Kazels Blick auf sein - respektive Sademos' - Handgelenk. Bisher hatte er das winzige Armband daran nicht bemerkt. Es war so filigran und fein gearbeitet, dass sein Material kaum ins Gewicht fiel. Jetzt aber blitzten die Pailletten darin kurz auf, denn sie waren durch die stoßweisen Bewegungen etwas durcheinander gerüttelt worden. So offenbarten sie nun aber die Magie, die im Band steckte. Kazel musste sie jedoch nicht erst entdecken. Irgendwie wusste er um den verwobenen Lichtzauber darin, der durch eine eingestickte Rune ausgelöst wurde. Griff er schon wieder auf Sademos' Erinnerungen zurück? Vielleicht, denn so rutschte sein Blick auch einmal an dem Handschmuck vorbei und zur Klinge eines bislang im Sofa verborgenen Dolches. Ein Sicherheitsmerkmal, dem Sademos sich wohl auch bedient hätte, wenn der Sturmadler damals nicht sich selbst die eigene Klinge in den Leib getrieben hätte, sondern stattdessen seinen Herrn hätte angreifen wollen. Nun gehörte der gewundene Dolch hier quasi Kazel - wie alles andere im Haus des Sammlers. Er war der Sammler, konnte sich an dessen Eigentum bedienen und sogar an dessen ... Geliebten. Seine Augen huschten erneut zu Zissus. Jener schien nach wie vor einfach nur glücklich mit der Situation zu sein. Würde sein Glück noch zu steigern sein? Vielleicht, wenn Janay ihm ebenfalls gewärte, sie zu nehmen. Eines stand fest: Solang der Pfau keinen Kuss von seiner LIebsten forderte, würde Kazel es zulassen und Janays Wünschen nachgeben.
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