Das neue Heim

Die Gebäude hier zeigen deutlich den Stand eines Bürgers in Morgeria. Niedere leben in heruntergekommen Barracken, Krieger & Söldner in bunkerartigen Unterkünften oder Zelten. Mächtige Familien leben in finsteren Anwesen, die kleinen Schlössern gleichen.
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Kazel Tenebrée
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Mittwoch 12. April 2023, 09:58

Kazels Geist mochte sich nach der erschreckenden, erschütternden Begegnung mit dem Leben selbst nicht mehr an dieses klammern wollen, sein Körper allerdings schon. Und wie der Gevatter bereits erkannt hatte, stellte Janay einen gewaltigen Faktor im Leben des Mischlings dar. Genug, dass er nicht nur einen Schritt auf sie hatte zugehen können, sondern zu ihrem Gefährt hinüber gerannt war und dabei sogar noch Kodiak überholt hatte. Genug, dass er Janays Hand umfasste und so fest drückte, dass sich seine eigene darum verkrampfte. Genug, dass er zu ihr sprach, wenngleich er sich nicht mehr in der Lage sah, überhaupt am Leben teilzunehmen. Trotzdem reichte es für wenige Worte, für eine einzige Bitte. Leider reichte diese nicht. Janay brauchte mehr, damit auch sie am Leben festhalten würde und sie musste es tun. Sie hatte nichts Anderes.
Auf Kazel wartete hingegen eine unendliche Karriere als Mitarbeiter des Todes persönlich, bis er eines Tages einen ebenbürtigen Platz an dessen Seite einnehmen würde. Ob er ihn auf Celcia ersetzte? Schwand der Gevatter dann? Darüber hatte Kazel sich noch keinerlei Gedanken gemacht und nun war auch nicht die Zeit. Er wusste, dass er sich auf Janay konzentrieren musste und im Grunde auf so viele Dinge, sie am Leben zu halten. Doch seine Seele hatte viel mitgemacht. Das Leben selbst personifiziert vor sich zu sehen, hinterließ einen tieferen Eindruck als es die Götter könnten und wer konnte schon von sich behaupten, mit jenen einen Blickaustausch oder einen Wortwechsel geführt zu haben? Allein auf seinen Schultern aber wog die Bürde, Schüler eines höheren Wesens zu sein, mit einer Göttin einen Pakt geschlossen zu haben und überhaupt irgendwie in der Gunst sämtlicher Gottwesen Celcias zu stehen. Darüber hinaus aber hatte er das Leben gesehen, leider nicht in all ihrer Schönheit. Er hatte grausame Wahrheiten erblicken müssen. Zu viel für seine Seele und so klaubte sie die Scherben auf, die Angst hatten, überhaupt jemals wieder Lebendiges sehen zu wollen. Trotzdem klammete sie sich an ihnen fest. Er klammerte an Janay.
"Bleib am Leben..."
"..."
Hatte er ihr es gesagt? Sein Geist war vollkommen benebelt. Zugleich war sein Sichtfeld auf einen dunklen Tunnel beschränkt, in dem er nur noch Janay sah. Er hörte dumpf Geräusche um sich herum, aber konnte sie nicht einordnen. Das Leben ... zog an ihm vorbei. Kazel konnte es nicht halten und so quetschte er Janays Hand nur noch fester, bis seine Muskeln zitterten. Es war das einzige, zu dem er in der Lage schien. Hopp hatte die Bestätigung irgendeiner Gerätschaft neben ihm übernommen und er bekam es nicht einmal mit. Er sah am dunklen Rand des Tunnels immer wieder Oriel und Orima werkeln. Er sah Blut. Nichts davon erreichte sein Denken. Sein Verstand arbeitete sich durch alles, was er Janay sagen wollte. Sie musste schon reichlich genervt sein, weil er sie mit so vielen Worten überhäufte.
"..."
Er gestand ihr immer wieder seine Liebe und dass sie auch nicht abnahm, nur weil Janay sie nicht erwidern konnte. Er wollte nicht, dass sie sich deshalb unter Druck setzte, sondern nur, dass sie wusste, nicht allein zu sein. Er würde für sie da sein und für die Kinder, für ihre Schwester. Er wollte ihnen ein besseres Leben ermöglichen, weil sie das seine ebenfalls besser gemacht hatte. Er erinnerte sie daran, wie er nicht ein Gefühl hatte zulassen können und durch den Verlust seiner eigenen Seele und Raxtian Tausendtod samt seiner Taten nur noch schrecklicher geworden war. Das dunkelelfische Monstrum hatte ihn zum Werkzeug gemacht, hatte ihn verändert. Kazel trug doch heute noch ... Was? Raxtian hatte irgendetwas Schlimmes mit ihm angestellt und dafür hatte er dessen Gehilfin Juduka ermordet. An seinen Händen klebte so viel Blut, weil er nicht besser war als all die Dunkelelfen, die nun versuchten, aus Celcia einen Albtraum zu formen! Nur Janay hatte mehr in ihm gesehen. Genug, dass sie ihm schwanger nachgereist war, um ihn nicht in einen Krieg ziehen zu lassen, der nicht seiner war. Sie sah weder sein Blut, noch sein morgerianisches Erbe. Sie hatte immer nur ihn gesehen und ihn verzaubert, verführt mit ihrer eigenen Schönheit.
Kazel erzählte ihr von ihrer gemeinsamen Zeit. Sie musste ihn doch hören!
"..."
Er hörte etwas. Er hörte ein leises Flüstern und eine Geschichte. Janays siebter Geburtstag. Eine Geschichte über exotische Früchte in einem Kuchen, zusammen mit Nüssen. Warum erzählte er das, wenn er sich nicht erinnerte? Er kannte Janay noch nicht so lange und bestimmt nicht, als sie beide sieben waren. Da war er ein Kind gewesen, lange bevor sein Schicksal düstere Pfade eingeschlagen hatte. Wie konnte er ihr das erzählen? Er hatte es nie mit ihr erlebt! Aber die Geschichte klang wundervoll, tief aus dem Herzen und so war. Jetzt wünschte er sich, es wäre seine eigene, mit ihr geteilte Erinnerung.
"... leb ... du musst ... wach werden ... Damit ich dir einen Kuchen backen kann."
Jemand umfasste seine andere Hand. Die Berührung war kaum wahrnehmbar und doch flutete sie Kazel wie nichts Anderes in dem Raum. Hielt Janay seine andere Hand? Sie war warm und weich, mit filigranen Fingern.
Kazel erwiderte Arinas Blick nicht. Er wirkte teilnahmslos und abwesend wie ein Geist, der das Geschehen im Reich der Lebenden beobachtete. Wie der Gevatter, der am Rand der Zeit stand und darauf wartete, seine Pflicht zu tun. Er beobachtete das Leben, sehnte sich danach und fürchtete es zugleich. Er ... vermisste es in all ihrer Skrupellosigkeit und Grausamkeit ihrer selbst gegenüber. Er vermisste ihre Schönheit und was sie spendete, damit Dinge ... lebten.
Kazels Finger schlossen sich um die der Maclyn-Schwester. Sein Griff war nicht fest, aber er erwiderte ihn wenigstens. Darüber hinaus konnte ihr Liebster leider nur wenig dazu beitragen, Janay am Leben zu halten. Wo Arina wenigstens mit ihr sprach, brachte er mit Mühe und Not lediglich noch einmal seine Bitte an sie heraus: Leb. Sie sollte bitte leben. Was sich in seinem Geist abspielte, bekam nicht einmal er selbst noch wirklich mit. Dort wirbelten die Gedanken und Erinnerungen umher, aber es gelang ihm nicht, sie in Worte zu fassen und mit seinen Lippen und der Zunge zu formen. Beides fühlte sich schwer, taub und fremd an. Dass überhaupt Zeit verging, bemerkte er selbst nur daran, dass seine Kräfte schwanden und Erschöpfung zunahm. Irgendwann schnappte er einige Wortfetzen davon auf, in der Ferne Erholung zu suchen und auch, dass niemand in Morgeria leben wollte. Das war das erste Mal seit langem, dass Kazel zusammenzuckte und auf eine Umwelt einging: "Aber sie muss leben! Ich will sie nicht holen!", keuchte er und lenkte den Blick mit flackernder Wut auf Oriel. Dann huschten die Pupillen aber fahrig an dem Heilkundigen vorbei, als suchten sie in der Anwesenheit des Gevatters die düstere Gewissheit, dass Kazels nächste Pflichterfüllung seiner Liebsten gelten könnte.
Janay wurde gedreht, Kazel umher bewegt. Er taumelte, stolperte durch das Leben und blickte dann in die schwarzblaue Nacht, deren Sterne sich verborgen hielten. Wie oft hatte er sie im weichen Gras der Stillen Ebene beobachtet. Er fand Frieden darin. Arinas Finger angelten erneut zögernd nach seinen und dieses Mal griff er von sich aus zu. Sie musste ihre Hand nicht erst in seine legen. Er hielt sich nicht nur an Janay fest, sondern auch an ihrer Schwester.
Zeit setzte sich fort. Niemand kam. Der Gevatter hielt sich zurück. Kazel hielt sich auf den Beinen und er und Arina hofften, dass Janay sich am Leben festhielt. Der Mischling fühlte sich wie ein einziger Muskelkrampf an. Alles an ihm war angespannt, aber er wagte nicht, sich selbst ein wenig Ruhe zu gestatten. Er war unendlich müde, doch größer noch war seine Besorgnis. Janay hatte sich immer noch nicht gerührt. Er harrte aus. Er ließ ihre Hand nicht los. In Gedanken wiederholte er ständig das Erlebte mit ihr, das sich in seine Erinnerungen genistet hatte. Seine Worte jedoch waren seit einiger Zeit gänzlich verstummt. Dafür verfeinerte sich endlich wieder seien Wahrnehmung. Er hörte.
"Sie ist ... wieder ... ganz gesund. Ich ..." Kazel wandte den Kopf um. Er sah Orima, die die fromme Nachricht verkündete. Er sah sie von der Bare fort und in die Arme ihres Bruders taumeln. Jener führte sie zu einer Matratze, wo er sie ablegte. Liegen. Sie durfte sich ausruhen.
"... Danke...", wisperte er und wollte ihr am liebsten folgen. Dass Manthala ihn früher oder später holen würde, hatte er für den Moment vergessen. Hoffentlich dachte Hopp daran, denn jetzt begann die Zeit der Nachbehandlung und jemand müsste über Stunden hinweg für ihn einspringen. Wer könnte das sein? Während Kazel noch darüber nachdachte, begleitete er Janay in teilnahmslosem Zustand. Er nahm nicht wahr, dass Arina einen anderen Weg ging. Er konnte nicht verarbeiten, wohin man ihn und seine Liebste führte.
Irgendwann fand er sich sitzend wieder. Seine Finger hielten weiterhin an Janays Hand fest oder war es längst seine eigene geworden? Waren sie miteinander verschmolzen? Das müsste bald geschehen, sobald sie sich regte. Etwas klopfte in Kazels Hinterkopf. Er hob den Blick leicht an, um die Quelle auszumachen, denn das Geräusch drang von außen an seine Ohren und nicht von innen in seinen Geist. Holz knarrte, dann nahm er Schritte war, zusammen mit der Frage, ob Janay sich schon geregt hätte.
Kazels Schweigen war dem Fragenden wohl Antwort genug. Der Mischling hörte ers Schritte auf sich zukommen, dann erkannte er schlanke, fast schon galante und dennoch kräftige Füße, die die Gestalt auf dein Beinen hielten, wo er nur noch sitzen konnte. Aber er würde nicht loslassen. Er würde Janays Hand - seine Hand - weiter halten. Sie war sein Leben. Sie - er - musste doch leben...
Kazel kehrte zurück und das erste, was ihn in seiner Wahrnehmung begrüßte, waren die dunklen Konturen des Pfauenelfen. Zissus kniete vor ihm, zog ihn alsbald in seine Arme. Angenehme Wärme, aber nicht nur von einer Hand ausgehend. Sie verteilte sich auf seinen gesamten Leib und lockerte die Anspannung seiner Muskeln, dass alles in ihm brannte. Kazel keuchte unter dem Schmerz auf, den eine Rückkehr ins Leben verursachte. Zissus kühlte den Schmerz ab, als er Kazels Gesicht mit beiden Händen umfasste. Die meerblauen Augen des Mischlings fanden wieder einen Fokus. Er erwiderte Zissus' Blick. Dann schloss er die Lider auf den Kuss des anderen gegen seine Stirn hin, ganz so als wüsste er, dass im Anschluss die Augen folgten. Ehe der andere seinen Mund erreichte, gelang es ihm endlich seit langem, die Lippen bewusst zu formen. Ein Kuss folgte, flüchtig und sanft. Er leitete Kazel an, zeigte ihm wie man Worte bildete."Ich liebe dich..." Er öffnete seine Augen, betrachtete seinen Freund, aber er hielt weiterhin die Hand der Schlafenden. "Janay..."
Zissus nickte und löste sich. Kazels Blick weitete sich kurz und er verfolgte die Bewegungen des Dunkelelfen, aber jener ließ sich nur auf der anderen Seite des Bettes nieder. Das Bett, in dem seine Liebste noch immer schlief. Seine Liebste, deren Hand er hielt. "Janay ... lebst du noch?" Zissus legte seine Finger auf ihren Bauch. Kazel ahmte die Bewegung nach. So verflocht er erneut seine freie Hand mit der einer anderen, aber Janay ließ er nicht los. "Ich werde dich nie wieder loslassen. Du ... hast mich auf ewig an den Hacken." Seine Mundwinkel zuckten, für ein Schmunzeln reichte es aber nicht. Noch nicht. Doch es war ein großer Schritt. Ein Schritt zurück ins Leben. Kazel fühlte sich, als hätte er eine Barriere eingerissen, die mit Dornen und allerlei Angst einfloßenden Schrecken gespickt gewesen war. Er hatte den Schmerz gefühlt, der ihn hatte ausbluten und taub werden lassen, aber von jenseits der Mauer hatte Janay ihm stets eine Hand gereicht. Und dann war Zissus aufgetaucht, um seinen Körper über den Rand zu ziehen. Jetzt war diese Barriere eingestürzt. Kazel blieb davon nicht unverschont. Seine Seele hatte gelitten, er war verwundet worden, aber ... er lebte. Wieder. Immer noch.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Montag 17. April 2023, 13:09

War es die Ruhe vor dem Sturm oder schon die ewige Stille? Sie wusste es nicht zu sagen, aber sie fühlte sich gerade fast schon... wohl in diesem Zustand, in dem sie nichts denken und fühlen musste, nichts vermisste und irgendwie alles hatte. Solange sie keine Erinnerungen einholten zumindest... oder wieder jene grässlichen Visionen, die sie erst vor kurzem hatte durchleben müssen.
Irgendwann, es war nicht von Bedeutung, wann genau dies war, ließ etwas ihre Ohren zucken. Ein Geräusch, eine Klangfarbe, die ihr bekannt hätte vorkommen können, wenn... wenn sie länger angehalten hätte und lauter gewesen wäre. So allerdings reichte sie nicht aus, um sie aus ihrem Zustand der angenehmen Schwebe herauslocken zu können. Da bedurfte es schon einiges mehr!
Ehe sie jedoch wieder gänzlich in ihre stille Dunkelheit sinken konnte, ließ etwas anderes ihre Ohren ein weiteres Mal zucken, ebenfalls leise, aber weitaus länger andauernd. Ja, mehr noch, ihr war mit einem Mal, als erreiche sie ein Duft, etwas Altbekanntes, das ihre Nase zu kitzeln vermochte. Woher auch immer er kam, er war verlockend, zog sie wie magisch an und versetzte sie in einen Moment, in dem ihr das Wasser im Mund zusammen gelaufen war und sie gar nicht aufhören könnte, den dazugehörigen Geschmack zu genießen.
Langsam drehte sie sich und schaffte es irgendwie, dieser Duftspur zu folgen, die nicht enden zu wollen schien. Sie wurde gelockt und geködert, mit dieser bekannten Stimmmelodie als Hintergrundmusik. Je weiter sie aber aus ihrer Ruheblase heraus kam, desto unangenehmer wurde es zugleich für sie und ließ sie innehalten.
Etwas drückte, zog, brannte, bahnte sich einen mehr als lästigen Weg durch ihre Innereien und schien mit jedem weiteren Millimeter anwachsen zu wollen. Sie verzog gequält ihr Gesicht und wich zurück in ihre schützende Dunkelheit. Nein, das wollte sie nicht, das versprach, schmerzhaft zu werden! Lieber blieb sie hier, fühlte gar nichts und konnte die Stille um sich herum in vollen Zügen genießen, wunschlos glücklich sein.
Und dennoch... wenn da nicht dieser verführerische Duft gewesen wäre! Sie kannte ihn, irgendwann einmal hatte sie ihn schon in der Nase gehabt und die Quelle in ihrem Mund, von der sie nicht hatte genug bekommen können. Auch jetzt schaffte sie es nicht, dieser Verlockung auf Dauer zu widerstehen.
Obwohl es für sie unangenehm und immer schmerzhafter wurde, folgte sie der Spur, klammerte sich daran und versuchte instinktiv, nur an dieses Schöne zu denken. Anfangs war ihr das noch möglich, je weiter sie jedoch voran kam, desto schwieriger wurde es. Sie begann sich zu winden, zu krümmen und um sich selbst zu drehen, als könne sie durch diese Bewegung der Qual entkommen.
Allerdings hatte sie keine Chance, sodass sie nach gefühlten Ewigkeiten, die nicht länger als ein paar Sekunden gedauert haben mochten... oder war es umgekehrt gewesen? Jedenfalls war sie irgendwann an den Punkt gelangt, dass auch dieser verlockendste aller Düfte mit der ersehnten melodischen Begleitung sie nicht länger zu sich zu rufen imstande war. Sie wollte umkehren, dieser Versuchung den Rücken kehren und wieder zurück in ihre friedliche Stille und Dunkelheit!
Doch gerade, als sie diesen Entschluss fasste, wurde alles Dunkle um sie herum plötzlich vertrieben und immer heller werdendes, warmes, einhüllendes Licht umgab sie, blendete sie... und löschte letzten Endes vorerst noch einmal alles um sie herum, inklusive ihrer Wahrnehmung, aus.

Nach einer für sie unmessbaren Zeit kehrte ihr Geist allmählich zurück in eine Ebene, in der sie dies auch mitbekommen konnte. Noch lange nicht bewusst oder gar so, dass sie einen klaren Gedanken hätte fassen können. Aber sie merkte langsam und schleichend die Veränderung.
Allerdings war da auch eine Erinnerung, eine ganz ferne Erinnerung an einen Duft, den sie ein einziges Mal in ihrem Leben wahrgenommen und der sie damals unvorstellbar glücklich gemacht hatte. Warum und woher und überhaupt, das konnte sie nicht greifen. Es war einfach... da und sorgte für eine gewisse Entspannung ihrer Seele, ohne, dass sie sich um die Erinnerung bemühen wollte. Als wisse sie, dass diese von ganz allein kommen würde, wenn es soweit wäre.
Und je mehr ihr Geist zurück kehrte, desto stärker verdrängte er diesen Duft, denn er nahm anderes wahr oder zuerst eher dessen Nichtvorhandensein. Anfangs noch fühlte sie sich vollkommen taub, als würde sie erneut in jener friedlichen, dunklen Stille schweben wie vor der Verlockung. Es war herrlich und zugleich weckte es irgendwie auch Befürchtungen in ihr, die sie unruhig und somit wacher werden ließen.
Doch wünschte sie sich nach einiger Zeit, je mehr diese Taubheit von ihr zu weichen begann, diese Gefühllosigkeit nur allzubald zurück. Zuerst begann es in ihrem Gesicht, kribbelte, piekte und juckte auf eine zwar noch harmlos, aber schon jetzt eher unangenehme Weise, dass ihre Muskeln leicht zu zucken anfingen, als ob sie es dadurch vertreiben könnte. Konnte sie auch... allerdings zu einem Preis, auf den sie gerne verzichtet hätte!
Das Kribbeln und all seine lästigen Kumpane machten sich daran, ihren Körper herab zu wandern, von ihrem Gesicht, über ihren Hals zu ihrem Schultergürtel, wo sie sich das erste Mal trennten und so mehrfach ausbreiten konnten. Ein kleiner Teil nahm den Weg über ihre Schultern zu ihren Armen bis hin zu ihren Fingerspitzen, die minimal ebenfalls zu zucken begannen. Der Haupt- und somit eindeutig dominanter spürbarere Teil kribbelte ihren Oberkörper herab, ließ ihre Brüste mit den sich leicht aufrichtenden Spitzen nicht aus und gelangte immer tiefer.
Als dieses seltsame Gefühl ihren Nabel passiert hatte und sich in Höhe ihres Unterbauches auszubreiten begann, und zwar einmal rundherum, als wolle es keinen Millimeter ihres Körpers auslassen, wurde es allmählich dermaßen unangenehm, dass es schon an den Rand des Schmerzbaren gelangte. Ja, mehr noch, es sorgte dafür, dass sie nicht nur stockender Luft holte, sondern auch ihre Lippen leicht öffnete, da sich ein leises, kaum hörbares Wimmern seinen Weg hinaus bahnen wollte. Eines, das vermutlich nicht nur ihre Ohren zucken lassen würde, während das Kribbeln sich Stückchen für Stückchen tiefer wagte, in noch viel sensiblere Gefilde, die schon in Erwartung dieser Ankunft signalisierten, dass ihnen das überhaupt nicht gefallen würde.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 20. April 2023, 09:52

Zissus kniete vor Kazel und zog ihn in seine Arme. Wärme verteilte sich auf seinen gesamten Leib und lockerte die Anspannung seiner Muskeln, dass alles in ihm brannte. Kazel keuchte unter dem Schmerz auf, den eine Rückkehr ins Leben verursachte. Zissus Umarmung dämpfte den Schmerz Dann schloss Kazel die Lider als der Kuss des anderen seine Stirn berührte, ganz so als wüsste er, dass im Anschluss die Augen folgten. Ehe der andere seinen Mund erreichte, gelang es ihm endlich seit langem, die Lippen bewusst zu formen. Ein Kuss folgte, flüchtig und sanft. Er leitete Kazel an, zeigte ihm wie man Worte bildete.
"Ich liebe dich..."
Er öffnete seine Augen, betrachtete seinen Freund, aber er hielt weiterhin die Hand der Schlafenden.
"Janay..."
Zissus nickte und löste sich. Kazels Worte konnten ihm gegolten haben, genauso wie Janay. Es war nur eine Frage der Perspektive und Zissus streichelte kurz dankbar Kazels Schulter, als dieser sich wieder der schlafenden Schönheit zugewandt hatte.
"Janay ... lebst du noch?"
Auf Janays Bauch fanden sich ihre Finger wider und verflochten sich. Kazels freie Hand ließ Janays nicht los.
"Ich werde dich nie wieder loslassen. Du ... hast mich auf ewig an den Hacken."
Seine Mundwinkel zuckten, für ein Schmunzeln reichte es aber nicht - noch nicht. Aber dafür schmunzelte Zissus für ihn. Er war für ihn wie ein Spiegel, der Möglichkeiten zeigte. Der Pfau hatte Verlust ertragen und auch ins Leben zurück gefunden... durch ihn.
Kazel fühlte sich, als hätte er eine Barriere eingerissen. Er hatte den Schmerz gefühlt, der ihn hatte ausbluten und taub werden lassen, aber von jenseits der Mauer hatte Janay ihm stets eine Hand gereicht. Und dann war Zissus aufgetaucht, um seinen Körper über den Rand zu ziehen. Jetzt war diese Barriere eingestürzt. Kazel blieb davon nicht unverschont. Seine Seele hatte gelitten, er war verwundet worden, aber ... er lebte. Wieder. Immer noch. Und das Leben wollte ihm auch nicht eine Minute gönnen, sich von ihm abzuwenden...

Das Kribbeln und all seine lästigen Kumpane machten sich daran, ihren Körper zu erobern.
Als dieses seltsame Gefühl ihren Nabel passiert hatte und sich in Höhe ihres Unterbauches auszubreiten begann, wurde es allmählich dermaßen unangenehm, dass es schon an den Rand des ertragbaren gelangte. Ja, mehr noch, es sorgte dafür, dass sie nicht nur stockender Luft holte, sondern auch ihre Lippen leicht öffnete, da sich ein leises, kaum hörbares Wimmern seinen Weg hinaus bahnen wollte. Eines, das nicht nur ihre Ohren zucken lließ, während das Kribbeln sich Stückchen für Stückchen tiefer wagte, in noch viel sensiblere Gefilde, die schon in Erwartung dieser Ankunft signalisierten, dass ihnen das überhaupt nicht gefallen würde.
"Ich liebe dich... Janay... Janay ... lebst du noch? ...Ich werde dich nie wieder loslassen. Du ... hast mich auf ewig an den Hacken."
Zissus reagierte. Er löste seine Hände, streifte eilig seine Kutte ab, legte sich nackt zu ihr und begann gleichmäßig und langsam in weiten Zügen Janays Körper zu streicheln. Dabei achtete er sorgfältig auf ihre Reaktionen und wanderte dort hin wo sie sich entspannte.
„Ich glaube, sie wird wach und es... es hat begonnen. Sie windet sich – schau. Mach du den anderen Arm. Moment... ich glaube, sie spannt die Bauchmuskeln an... komm tiefer. Ich glaub es geht los. Wir müssen sie fest reiben. Am besten...“
Er legte sich der Länge nach an ihre Seite und rieb sich mit dem ganzen Körper an ihr. Ab hier brauchte es nicht mehr viel Worte für Erklärungen.
„Janay? Bist du wach?...“
Die Beine an ihrem, die Hüfte an ihrer, die Brust an ihrer und die Stirn an ihrer Schläfe. Zusätzlich wanderten seine Hände und er griff nach Kazels um auch seine anzuleiten. Er machte spiegelverkehrt vor, was Orima ihm gesagt hatte, was zu tun war. Erst waren die Bemühungen seitlich, aber bald merkten sie beide, dass das nicht reichte und so klemmten sie Janay zwischen sich fest ein. Der reibende Druck milderte das Kribbeln in ihrem Körper auf ein erträgliches Maß und ließ sie weicher werden. Bald konnte sie nicht mehr nur stöhnen, sondern auch aktiv werden. Ihre Sinne kehrten zurück, ihre Zunge wurde durch einen Kuss vom Gaumen gelöst. Ihre Lippen durften wieder Lust schmecken und überall um sie herum war nackte Haut. Sie brauchte den bewegten Druck und ihre Nerven antworteten mit Stille, wenn sie stark genug massiert wurden. Die Stille ihres Körpers war wichtig um wieder in sich zurück zu finden. Sie hielt noch nicht lange an, aber das würde besser werden. Jetzt gerade brauchte ihr Körper so viel wie möglich Reize von außen um selbst schweigen zu können. Sie brauchte die Last eines anderen Leib auf sich – um sich herum, damit das Kribbeln erträglich blieb und nicht schmerzhaft wurde. Als das Leben wieder in ihre Beine schoss, hinab floss und ihre Zehen kribbeln ließ, rieb auch dort sich Schwere an ihr.
Man hätte sie vielleicht auch einfach zwischen zwei schwere Matratzen stecken können und Kinder auf ihr herum toben lassen, sie von einem Ork herum rollen lassen, aber so war es zwar nicht so lustig, aber doch viel angenehmer... und auch erotischer. Die beiden liebsten Männer in ihrem Leben waren bei ihr, massierten kräftig ihren Körper, wo sie es brauchte.
Die ersten paar Minuten war es wie ein Wettlauf. Immer wieder flammten kribbelnde Herde an Stellen auf, die gerade geschwiegen hatten und verlangten nach Aufmerksamkeit, die sie sich auch zum Teil selbst geben musste. Besonders die Stellen, die von Natur aus empfindsam waren und zuvor gelähmt, die wollten noch nicht lange still halten. So war das, was anfangs wie eine angenehme Runde Kissensport geklungen hatte, eher erst mal ein paar Stunden Therapie anfühlte, in der sich ein Mann am besten um ihren Schoß kümmerte, während der andere... vor allem die Füße und auch die Beine ab und an massierte. Bei ihren intimen Stellen bemerkte Janay bald, dass ihr Hintereingang garnicht so groß erobert werden musste, sondern eher nur klein und eine intensive Massage von außen ausreichte. Eine Fingerkuppe reichte, aber dafür wollte eine andere Stelle fast überhaupt nicht schweigen. Ihre inneren Muskelwände beruhigten sich mäßig schnell auf ein ertragbares Maß, aber ihre kleine Perle... summte in einem Fort und wurde sie nicht massiert begann sie schnell wieder zu piksen. Dieser Zustand sollte für gut zwei Stunden anhalten. Zwei Stunden in denen ihr Schoß intensivstes Training erhielt. Zissus hielt sich auch nicht mit Hilfsmitteln zurück und solange Kazel nicht einschlief, band er ihn immer aktiv mit ein.
Erst nach den ersten zwei Stunden des Erwachens des Lebens in Janays Beinen, gab es die ersten 10 Minuten, die ihr Körper restlos schwieg und sie alle kurz durchatmen konnten.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 22. April 2023, 15:11

Wem die Liebesbekundung galt, war nicht ersichtlich. Vermutlich wusste Kazel es selbst nicht und vielleicht galten die Worte auch nur als endlich ausgesprochen von vorhin, als Arina ihn noch darum gebeten hatte, Janay alle Gründe zu nennen, warum er sie liebte. Nun, das hatte der Mischling immer noch nicht geschafft, dafür kehrte er langsam ins Leben zurück. Nun musste es nur noch seiner Liebsten gelingen.
Unabhängig davon, ob und wann sie wieder erwachte, musste Kazel sich endlich an die angekündigte Nachbehandlung machen. Er konnte von Glück reden, in Zissus einen so aufrichtigen Freund gefunden zu haben. Denn wo er selbst sich noch nicht in der Lage schien, auf die aktuelle Situation vollends zu reagieren, das folgte der Pfauenelf gewissenhaft der anstehenden Pflicht. In routinierten Gesten streifte er jegliche Kleidung vom Körper und legte sich neben Janay. Schon wanderten seine Finger mit flinkem Eifer über ihre Haut. Zissus massierte jeden Muskel, knetete und walkte. Er spürte instinktiv, dass Janay erwachte und tatsächlich zeigten sich Momente später erste Regungen. Kazel beobachtete den Vorgang, bis er dazu aufgefordert wurde, mitzuhelfen.
Endlich funktionierte es. Endlich gehorchte ihm sein Körper wieder und er konnte bewusst, Bewegungen nachahmen, anstelle nur durch das Geschehen zu taumeln und sich mitreißen zu lassen. Auch wenn er noch immer länger brauchte als sein Gefährte, so gelang es Kazel nach und nach, wieder am Leben teilzuhaben. Unter Schmerzen löste er seine Finger von Janays Hand. Er hatte sie wie ein Schraubstock umschlungen gehabt. Jedes einzelne Gliedmaß musste sich nun entkrampfen und das tat weh. Kazel ächzte auf, lockerte die Finger. Dann schälte er sich mehr schlecht als Recht aus der eigenen Kleidung. Wie gut, dass Zissus ihm vorlebte, was er zu tun hatte. Zunächst reichte es vollkommen aus, ihn zu imitieren, bis er sich wieder an Bewegungen gewöhnt hatte. Mit jeder Welle aus sanftem Druck, die er über Janays Muskeln gleiten ließ, fand er selbst mehr und mehr in aktives Leben zurück. Zusätzliche Motivation schenkten ihm dabei Janays erste Bewegungen. Sie spannte den Bauch an, rührte sich leicht. Kazel zog sofort ein einen Fuß hoch, bis er die Zehen gegen ihre Wade knautschte und dort mit Druck bis zu ihrem Knöchel entlang schabte. Er wiederholte den Vorgang und wusste bereits, dass allein diese Aktion mit reichlich Muskelkater belohnt würde. Trotzdem behielt er sie bei, während seine Hände sich um Janays Arme Hüfte und Oberschenkel kümmerten.
Irgendwann griff Zissus über ihren Körper hinweg nach Kazels Arm. Er hob den Blick, musterte den anderen gefühlt seit Ewigkeiten wieder richtig zum ersten Mal. "Zissus...", sprach er aus und musste lächeln, dabei hatte dessen Küsse vor kurzem doch schon so vieles bewegt! Der Mischling lächelte ihn an, aber Zissus blieb gewissenhaft. Er deutete auf Janay und wies an, dass sie beide nur Fortschritt machten, wenn sie es mit einer Ganzkörpermassage versuchten und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Janay musste sich wie eine Scheibe Käse zwischen Brötchenhälften anfühlen, als Kazel und Zissus sich jeweils von einer Seite gegen ihren Leib pressten. Gemeinsam rutschten, schoben und rieben sie an ihrer Haut entlang, kneteten Muskeln mit ihren eigenen und ächzten unter der Anstrengung. Allerdings erregte dieser Akt sie auch beide, so dass nicht nur die Hände hart gegen ihren Körper drückten. Aus einem Bedürfnis heraus begann Kazel, auch Janays Haut zu küssen und zu lecken. Er stöhnte ihr mit hochroten Wangen entgegen, denn noch genoss er es, ihre Nähe zu spüren. Das sollte sich bald ändern, denn seines und das Handeln des anderen Elfen hatte bald nichts mehr mit Erotik zu tun. Beide Männer leisteten Schwerstarbeit, möglichst jeden Zentimeter von Janay in Bewegung zu halten und den Blutfluss anzuregen.
Auch in an ihrem Schoß machten sie sich zu schaffen, wechselten sich ab, wenn die Finger des einen zu krampfen drohten und schenkten sich so gegenseitig immer wieder Pausen. Ein celcianisches Liebesspiel dauerte bei ausreichender Kondition aller Beteiligten in der Regel zwischen zwölf und zwanzig Minuten. Letzteres blieb dabei nur den erfahrenen Paaren vorbehalten. Frisch Verliebte mochten hingegen nicht einmal die zwei Minuten schaffen, was meist an der ungezügelten Vorfreude des Mannes lag.
Zissus und Kazel mussten jetzt aber nicht nur sämtliches Vorspiel auf den gesamten Körper ausweiten, sondern auch über Stunden hinweg durchhalten. Ihre animalischen Laute waren fern jeglicher Lust. Ihr Quell war Anstrengung und der Schweiß auf ihrer Haut zeugte von dem ungezügelten Wunsch, Janay jeglichen Schmerz zu nehmen. Beide wollten sie die Elfe zwischen sich wieder laufen sehen.
"Kannst du noch?", fragte Kazel hin und wieder und war dankbar dafür, wenn Zissus mehr als nur nickte. Gelegentlich schenkten sie einander auch einmal einen Blick, ein sanftes Streicheln und zumindest der Mischling wagte es ab und an, seine Lippen von Janays Haut über die dunklen Stellen von Zissus gleiten zu lassen. Es war wie ein Durchatmen zwischen den einzelnen Phasen eines lang anhaltenden Kraftaktes, wenn er ohne jeglichen Druck Zissus berühren konnte. Trotzdem hielt Erschöpfung bald Einzug.
Zissus und Kazel sahen ein, dass sie so nocht ewig würden durchhalten können. Der Dunkelelf beschaffte daher alsbald einige Hilfsmittel und so wechselten sie sich dabei ab, ein größeres Holzbrett mit aufgebrachten Massage-Halbkugeln über Janay zu rollen wie ein unförmiges Nudelholz. Das gab ihnen Gelegenheit, zwischendurch auch einmal etwas zu trinken oder die eigenen Gliedmaßen auszuschütteln oder sich zu strecken. Kazels Finger knackten bereits jedes Mal, wenn er sie lockerte, aber es musste weitergehen. "Zwei Tage ... heilige Manthala, schenk uns die nötige Ausdauer", ächzte er irgendwann auf, musste dabei aber schmunzerln. Doch als er den Namen der Göttin erwähnte, fiel ihm endlich auch wieder das Problem ein, das ihnen früher oder später bevorstehen würde.
"Zissus! Du ... du musst ... Ersatz herbringen lassen. Ich werde irgendwann einschlafen. Also richtig. Es ist ein Handel mit Manthala und ich kann ihn nicht brechen. Ich werde schlafen, nichts und niemand wird mich wecken können. Das kann Stunden anhalten! Ich weiß nicht, wie lange genau, aber jemand muss einspringen." Er biss sich auf die Unterlippe. Eigentlich wollte er keinen Dritten an Janay herumkneten sehen. Andererseits hatte er selbst inzwischen erkannt, dass es fernab jeglichen Liebesspiels und kein bisschen erotisch war - zumindest nicht für ihn. Das half ihm, dieses Stechen im Herzen zu unterdrücken, das er nicht wirklich benennen konnte. So bat er seinen Freund erneut: "Bring jemanden her, der dem gewachsen ist. Es ... mir macht es nichts aus. Ich werde es ohnehin nicht mitbekommen. Aber ... keine Küsse, in Ordnung? Niemand soll sie küssen außer mir ... und ..." Er zögerte, musterte den Elfen, aber dann war er sich sicher. "Niemand außer mir und dir. Das heißt, falls sie es überhaupt möchte." Sein Blick wanderte wieder zu Janay. Letztendlich würde er sie nicht daran hindern, irgendwen zu küssen und wenn es wirklich nötig wäre, könnte sich jeder von ihr Gewählte mit ihr vergnügen. Kazel würde dem nicht im Wege stehen, dafür war seine LIebe zu ihr zu stark und er bereit, sich selbst nach hinten anzustellen. Solange er es nicht mitansehen musste, glaubte er, damit zurechtzukommen. Trotzdem wäre es ihm lieber, er bekäme es überhaupt nicht mit.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Montag 8. Mai 2023, 12:44

Vorerst bereute sie es, diesen Weg zurück ins Erwachen gegangen zu sein, rausgekommen zu sein aus ihrer schützenden, seligen, friedlichen Dunkelheit und Stille. Denn es war kein schöner Moment, als sich ihr Bewusstsein an die Oberfläche zurückkämpfte und ihr Körper immer mehr und immer deutlicher jenes angekündigte, unaufhaltsame Kribbeln wahrnahm, das sich rasch ins Unangenehme zu steigern wusste. Noch waren es keine direkten Schmerzen, allerdings fiel es ihr nicht schwer, sich vorzustellen, dass diese bald folgen würden.
Schon jetzt entrang sich ihrer Kehle ein leises, wohl lediglich für feine Elfenohren wahrnehmbares Wimmern, noch ehe ihre Lider zu flattern begannen und noch weit bevor sie in der Lage wäre, die Augen zu öffnen. Stimmen drangen zu ihr durch und trotzdem entging ihr vorläufig noch der Sinn dessen, was sie ihr mitteilen wollten, sofern die Silben überhaupt ihr gegolten hatten. Viel zu übermächtig war das Gefühl, das in ihren Körper zurückgekehrt war und dafür sorgte, dass ihre Muskeln reflexartig zu zucken begannen.
Doch ehe das Kribbeln tatsächlich in peinigende Schmerzen übergehen konnte, obwohl sie schon jetzt glaubte, es wäre lediglich eine Frage von Sekunden, wurde plötzlich Druck an ihrem Körper ausgeübt. Oh, wie gut das tat! So gut, dass sich ihre Lippen ein weiteres Mal öffneten und einen neuerlichen Laut darüber hauchen ließen. Wenngleich es dieses Mal kein Wimmern war, sondern eine Mischung aus einem kleinen Ächzen und einem erleichterten Seufzen.
Hinter ihren noch immer geschlossenen Lidern indes bewegten sich ihre Augen, versuchte, etwas zu sehen und zu erkennen, was in dieser Haltung naturgemäß nicht möglich war. Aber noch fehlte ihr die Kraft, etwas daran zu ändern. Somit war sie trotz allem mit Blindheit geschlagen und das wiederum öffnete ihre anderen Sinne ebenso wie ihre Vorstellungskraft, während die geschulten, langgliedrigen Finger ihrem Körper Gutes taten. Dazu kamen noch andere Stellen, an denen sie plötzlich berührt und gerieben und gepresst wurde, dass ihr war, als bekäme auch ihre Lunge weniger Raum, um sich zu entfalten und ihre Atmung wurde etwas flacher wie schneller.
Als dann jedoch auch jemand sich an ihrer anderen Seite zu schaffen machte, entwickelte sich in ihrer Kehle ein leises Stöhnen, das beinahe schon in Richtung lustvoll zu gehen imstande war. Sie war nicht erregt, zumindest nicht so, dass sie es bereits jetzt hätte wahrnehmen können. Allerdings tat ihr dieser Druck gut und milderte das Kribbeln insoweit, dass es eben nicht in Schmerzen überging und das war definitiv eine Wohltat.
Und allmählich, ganz langsam, konnte sie zwischen den Berührungen auch Unterschiede feststellen, konnte erfühlen, ob es sich dabei um eine Hand, ein Bein oder... eine inzwischen vorhandene Erregung handelte. Gerade letzteres half ihr dabei, Bilder von Erinnerungen vor ihrem geistigen Auge aufblitzen zu lassen und dadurch selbst ein wenig mehr... in Schwung zu kommen. Ihre Finger zuckten immer häufiger und irgendwann schaffte sie es, sich ein wenig zu strecken und nach einem dieser Pfähle zu haschen, um mit einer leichten Massage zumindest ein bisschen zurück zu geben, was ihr gerade geschenkt wurde.
Schließlich gesellten sich zu all den Körperteilen und Lippen und Zungen hinzu, die im Vergleich zu all dem anderen Druck wie der Hauch eines Schmetterlingsflügels wirkte und sie keuchend erschauern ließ. Mehr noch, jetzt wurden auch ihre eigenen Säfte geweckt und unter all dem Kribbeln fing auch ein leises, fordernder werdendes Pochen an, das sie seit dem Angriff nicht mehr hatte fühlen dürfen. Während sich ein weiteres Stöhnen über ihre Lippen schleichen wollte, wurden diese mit einem Mal versiegelt, sodass ihre Zunge sofort instinktiv nach dem Eindringling suchte, um sich mit ihm zu duellieren.
Währenddessen öffneten sich ihre Beine ein wenig, soweit der Druck von beiden Seiten es denn zuließ, und sprachen so ihre Einladung zu noch mehr intensiven Bemühungen aus. Besser gesagt, die Aufforderung, sich ihr auch dort zu widmen, nachdem andere Stellen anfingen, etwas ruhiger zu werden. Dafür vermischte sich nun das Kribbeln mit dem Pochen und da die beiden Männer nicht schnell genug an genau dem richtigen Punkten reagierten, musste ihre eigene, noch freie Hand mithelfen.
Noch immer blind tastete sie sich vor und begann alsbald, ihre empfindliche Perle zu massieren, die gerade am lautesten danach zu schreien schien. Eigentlich hätte sie sich darüber freuen müssen und auch wollen, dass sie dort etwas spürte und das auch äußerst intensiv, aber der erste Höhepunkt überrollte sie dermaßen schnell, dass sie es nicht einmal begreifen wollte. Während ihr restlicher Körper sich aufbäumte und ihr Griff um die Lanze fester wurde, zuckte es so heftig wie nur selten in ihrem Schoß und wollte sie scheinbar gar nicht mehr zur Ruhe kommen lassen.
Denn kaum ebbten die Wellen ab, war das Kribbeln wieder da, sodass sie weitere Massage dort brauchte. Sie spürte fremde Finger, die ihr zur Hilfe kommen wollten, und leitete diese ein wenig an, sodass sie ihre eigene Hand frei bekam und mit dieser einen muskulösen Oberschenkel hinauf bis zu einer Pobacke wandern konnte, um diese ihrerseits etwas zu kneten. Schon wollte sich der nächste Höhepunkt ankündigen, aber dieses Mal konnte sie spüren, dass ihr das nicht genug sein würde.
Sie bäumte sich auf, wollte ihren Kopf hin und her rollen, sofern kein Kuss sie daran hinderte, und fing an zu wimmern. "Mehr... gebt mir mehr...", keuchte sie und stellte ihre teilweise noch vor lauter Kribbeln gefühllosen Beine auf, um ihr Becken auffordernd anzuheben. Das Zeichen sollte eindeutig sein und sie würde in diesem Moment nehmen, was sie bekommen könnte.
Oh, und was sie alles bekam! Zuerst waren es die Männer selbst, die mit diversen Körperteilen sich an ihr zu schaffen machten, dass es sich gut und richtig und tatsächlich erregend anfühlte, während sie wieder und wieder kam. Doch allmählich zehrte diese Behandlung auch an ihrer Konstitution, bildete sich Schweiß auf ihren Körper und merkte sie, dass es nicht nur angenehm war, wenn sich ständig jemand an und in ihr rieb, ganz gleich, wie gut die Form an ihre Öffnung angepasst war und problemlos gleiten konnte. Aber noch wurde es umso schlimmer, wenn sie aufhörten, sodass ihr gar keine andere Wahl blieb, als Welle für Welle über sich schwappen zu lassen.
Noch nie in ihrem Leben hatte sie dermaßen viele Höhepunkte durchgestanden! Ja, sie hatte gar nicht gewusst, dass das überhaupt möglich wäre! Allmählich jedoch wurden die Abstände länger und dann, irgendwann einmal, war plötzlich... Ruhe. Es geschah für sie gefühlt so abrupt, dass sie im ersten Moment vor Schreck die Luft anhielt und es kaum zu glauben wagte.
Dann verschwand auch noch der Druck und mit einem Mal wurde ihr kalt, sodass sie wieder atmete und zugleich nach einer Decke tastete. Dabei hörte sie auch Kazels Ächzen und endlich war sie in der Lage zu verstehen, was in ihrer Umgebung gesprochen wurde. Langsam blinzelnd hob sie ihre Lider an und drehte ihren Kopf, um ihn ansehen zu können. Dabei fiel ihr auch auf, warum sie bislang es nicht geschafft hatte, sich zu zudecken.
"Vielleicht helfen dir die zwei Tage, leichter zu werden, weil du dich ausreichend bewegst.", raunte sie ein wenig heiser und neckend, während sie erneut und bezeichnend an der Decke zog, auf der er lag, anstatt dass sie sich darunter befände.
Doch sie ließ es bleiben, als er fortfuhr und über ihren Kopf hinweg mit Zissus sprach. Ihre Augenbraue hob sich leicht an, aber diesmal kränkte es sie nicht, weil sie bislang auch nicht wirklich in der Lage gewesen wäre, sich tatsächlich mit ihnen zu unterhalten. Auch jetzt verstand sie lediglich die Hälfte, da ihr Körper vollgepumpt mit Hormonen und ersten Erschöpfungsanzeichen war, sodass sie stattdessen das Gesicht an Kazels Schulter verbarg und... gähnte.
Ja, sie war jetzt schon fix und fertig! Wie sollte sie dann zwei Tage lang durchhalten, sie, die sich nicht mit jemand anderes abwechseln konnte?
Schon wurden ihr die Lider schwer und drohten, ihr wieder zu zufallen, als sie einen Blick auf sich ruhen spürte und instinktiv aufsah, direkt ins Antlitz ihres Liebsten. Ein feines Lächeln ließ ihre Mundwinkel zucken und wie von selbst hob sich ihre Hand, um sich auf seine Wange zu legen. Dabei musste sie erneut gähnen und schnaubte leise im Anschluss daran.
"Du jammerst hier, dass du Ausdauer brauchst. Was soll ich dann...?", begann sie und spürte ein heftiges Stechen zwischen ihren Beinen, das sie zusammen zucken ließ.
"Nicht schon wieder!", entkam es ihr gequält, während sie aufhörte, sich die Decke umwickeln zu wollen, und ihr Bein stattdessen um Kazels Hüfte schlang, um sich an ihm und seiner Männlichkeit zu reiben. Sie brauchte das jetzt und hoffte, dass er manns genug wäre, sie auszufüllen... oder Zissus ihre neuerliche Notlage erkennen und hilfreich eingreifen würde!
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Dienstag 9. Mai 2023, 07:34

Janay war noch nicht richtig wach, aber dafür die beiden Männer um sie herum um so mehr.
"Kannst du noch?"
, fragte Kazel hin und wieder und war dankbar dafür, wenn der Pfau mehr als nur nickte.
„Ja alles gut. Mir ist heiß, aber ich halte durch.“
, schnaufte er zurück. Zissus war gerade dran und stieß mit langsamen Bewegungen in Janay. Dabei machte er immer wieder kleine Pausen im Rhythmus um seine Erektion so lange wie möglich halten zu können. Es war eine Technik, die er über Jahrzehnte sich antrainiert hatte und jetzt dafür seine Lorbeeren erhielt. Zissus war über alle Maßen ausdauernd! Und es war schon 'anregend' ihm dabei zuzusehen wie sein schwarzer Pfahl sich in Janays helles Fleisch versenkte. Gelegentlich schenkten sie einander einen Blick, ein sanftes Streicheln ober auch mehr. Zissus und Kazel wechselten sich ab und der Pfau kannte ein paar gute Tricks, wie er ihre aller drei Libido am lodern halten konnte. Seine knetende Hand an Kazels unter der Anstrengung zuckenden Hintern war eine echte Wohltat.
So gab es kraftvolle Phasen, die aber bald mit Hilfsmitteln verstärkt werden mussten, aber die sanften, langsamen Momente, die bald mehr wurden, konnten sie auch alle sehr genießen.
Trotzdem hielt die Erschöpfung bald Einzug. Janay gab bisher kaum mehr als wohlig wimmernde Laute von sich.
"Zwei Tage ... heilige Manthala, schenk uns die nötige Ausdauer"
, ächzte Kazel irgendwann auf, musste dabei aber schmunzeln. Erst einmal ging es ja nur um die ersten zwei Stunden. Danach würden die Pausen und Ruhephasen länger werden, in denen Janays Körper mal nicht kribbelte. Doch als er den Namen der Göttin erwähnte, fiel Kazel wieder das Problem ein, das ihnen früher oder später bevorstehen würde.
"Zissus! Du ... du musst ... Ersatz herbringen lassen. Ich werde irgendwann einschlafen. Also richtig. Es ist ein Handel mit Manthala und ich kann ihn nicht brechen. Ich werde schlafen, nichts und niemand wird mich wecken können. Das kann Stunden anhalten! Ich weiß nicht, wie lange genau, aber jemand muss einspringen."
Er biss sich auf die Unterlippe und Zissus nickte, schaute aber etwas besorgt. Ob das so stimmte, was Kazel da sagte, hatte noch niemand ausprobiert. Gab es wirklich nichts, was ihn wecken konnte und was geschah, wenn er dann doch den Pakt brach? Aber das war einerseits jetzt nicht wichtig und andererseits hatte Kazel es auch nicht vor. Er organisierte seine 'Pausen':
"Bring jemanden her, der dem gewachsen ist. Es ... mir macht es nichts aus. Ich werde es ohnehin nicht mitbekommen. Aber ... keine Küsse, in Ordnung? Niemand soll sie küssen außer mir ... und ...Niemand außer mir und dir. Das heißt, falls sie es überhaupt möchte."
Sein Blick wanderte wieder zu Janay.
„Ich darf Janay küssen, wenn sie das auch will?“
, versicherte sich Zissus noch einmal bei Kazel und grinste dabei schelmisch, denn bisher war es ihm ja verboten gewesen. Ehrliche Freude glänzte vor Rührung in seinen Augen, da Kazel ihm nun auch seine Liebste anvertraute. Es war nur ein kleiner Moment, aber Kazel schenkte hier echtes Glück. Dann nickte er aber langsam und beugte sich kurz zu seinem Freund hinüber um IHN erst einmal langsam und zärtlich zu küssen. Warme Lippen kuschelten sich an seine und besiegelten den Augenblick.
„Ich kümmer mich darum, mach dir keine Sorgen. Ich hab für genug Spielzeug gesorgt, dass unser wilder Engel sich sogar selbst massieren kann, wenn sie es braucht. Ich denke, ...Hopp wäre auch gut geeignet. Sie mag sie und kennt sich gut mit heilenden Massagetechniken aus. Ich übernehme einfach die intimsten Bereiche und überlass das andere Anderen. Mach dir keine Sorgen. Wir werden auch das überstehen. ...So... Jetzt bist du aber wieder dran!“
Es hatte sich heraus gestellt, dass sie ihren Körper am effektivsten behandeln konnten, wenn sie Janay über die Matratze 'rubbelten'. Sie unten und ein Mann oben, der sie komplett bedeckte, sie wärmte und mit seinem Gewicht ihr weiches Fleisch in Bewegung hielt. Manchmal brauchte es dann noch zusätzlich etwas Hilfe bei den Unterschenkeln oder Füßen, aber das erste Etappenziel neigte sich dem Ende zu und danach würde aus dem 'Sport' und der medizinischen Behandlung wieder mehr Vergnügen werden.

((ooc: beide Charaktere sind:

, bis auf ein paar kleine Druckstellen / blaue Flecke an Janays Hand, wo Kazel sie gehalten hat.))

Irgendwann murmelte Janay dann erste Worte:
"Vielleicht helfen dir die zwei Tage, leichter zu werden, weil du dich ausreichend bewegst."
Sie klang noch ein wenig heiser, aber schon wieder neckend, wie es ihre Art VOR alle dem Grauen und Verletzungen gewesen war. Es war pure Erleichterung, sie so zu hören. Es spornte sie alle drei zu Höchstleistungen an, an deren Ende sie alle müde, kaputt und erschöpft nebeneinander lagen. Ein süßer Moment der Stille kehrte ein.
Janay gähnte und schnaubte leise im Anschluss.
"Du jammerst hier, dass du Ausdauer brauchst. Was soll ich dann...?"
, begann sie und spürte ein heftiges Stechen zwischen ihren Beinen, das sie zusammen zucken ließ.
"Nicht schon wieder!"
, entkam es ihr gequält und ihr Bein stattdessen um Kazels Hüfte schlang, um sich an ihm und seiner Männlichkeit zu reiben. Sie brauchte das jetzt und hoffte, dass er Manns genug wäre, sie auszufüllen... oder Zissus ihre neuerliche Notlage erkennen und hilfreich eingreifen würde! Nach zwei Stunden Dauermassage waren beide Männer redlich erschöpft und so richtig wollte sich gerade nichts regen, so sehr sich Janay auch bemühte und es brauchte. Zissus hatte vorgesorgt und während Janay sich auf Kazel hinauf rollte, da half er ihrer beide Beine zu spreizen, kniete sich dazwischen und führte die 'Nr. 8' in Janay ein. Tatsächlich war er sogar etwas breiter im Umfang als die beiden stattlichen Speere, mit denen sie sonst spielte, aber eben halt nicht so voller Leben. Mit gleichmäßigen Handbewegungen reizte er ihre saftigen Innenwände und streichelte ihren kribbelnden Hintereingang. Mehr war garnicht nötig um sie gefühlt zum hundertsten Mal über die Klippe zu schicken. Janays Körper flehte nach Erlösung und wenn sie kam, dann war dies nur der Auftakt zu neuem Kribbeln. Aber die Pausen zwischen den Extremen wurden länger und so nickte sie das erste Mal kurz weg, als sie gekommen war, aber nur Sekunden. Auch Kazel fühlte diese Schwere in sich deutlicher werden. Manthala flüsterte bereits leise seinen Namen, aber noch konnte er aushalten und auf Janay reagieren. Bald... sehr bald würde er trotz aller Bemühungen in ihr Reich abtauchen und die Umarmung seiner Liebsten gegen eine andere tauschen. Aber vielleicht war noch Zeit, noch genug Willenskraft da für eine letzte Runde bevor er einschlief?
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Donnerstag 11. Mai 2023, 09:10

Sowohl Zissus als auch Kazel gaben sich gleich mehr Mühe bei ihrem Vorgehen, als Janay erste Reaktionen zeigte. Beide Elfen hörten das Wimmern mit ihren feinen Sinnen sehr schnell und beide spornte es an. So wurde massiert, gerieben, geknetet und gestoßen, damit sie den Schmerzpegel wieder durchbluteter Muskeln auf einem geringen Maß halten konnten.
Dass Janay irgendwann nach Kazels aufgerichteter Lustquelle suchte, um sie sanft zu umgreifen und ein wenig zu streicheln, ließ diesen lächeln. Nichts fühlte sich besser an als wenn sie von sich aus an ihm aktiv wurde. Er genoss es zwar durchaus, sie zu nehmen - jedenfalls in den anfänglichen ersten Stunden - aber als seine Liebste noch wie ein toter Fisch unter ihm gelegen hatte, war es ihm schwer gefallen, Konzentration und Manneskraft halten zu können. Ohne Zissus und gelegentliche Zärtlichkeiten mit ihm wäre es wohl nicht gelungen. Umso mehr wollte er den Pfau - seinen Freund - dafür belohnen. So gestand er ihm zu, Janay ebenfalls küssen zu dürfen.
„Ich darf Janay küssen, wenn sie das auch will?“
Kazel nickte. "Wir küssen uns", erwiderte er. "Es wäre ... nicht gerecht." Außerdem vertraute er Nar'Zissus de Quis wie keinem anderen und wenn nicht er, wer dann? Natürlich hätte Janay hier aber das letzte Wort. Doch dafür müsste sie erst einmal wieder erwachen. Kazels Blick fiel auf seine Liebste. Sie rührte sich bereits, wimmerte lauter und lustvoller, stöhnte sogar und dann öffnete sie plötzliche ihre Beine, zwischen denen der andere Elf gerade zugange war. Sie winkelte sie ein wenig an und stellte die Füße so auf dem verschwitzten Laken ab. Kazel hielt den Atem an. "J-Janay...", brachte er hervor und schon rannen bei ihm die Tränen. Glückseligkeit und Erleichterung spülten für diesen Moment alles hinfort, was sein Herz so bekümmert hatte. Wie sein Lehrmeister bereits offenbart hatte, war Janay sein Leben. Ihr musste es gut gehen, damit er Lebensmut besaß und dass die Inkarnation dieses Zustands sie offenbar nicht allzu sehr leiden ließ, nahm ihm nun eine große Last von den Schultern. Er hatte gesehen, wie Leben geradezu spielerisch in Hopps Leib gegriffen hatte, um das Stundenglas mit den Hasenbommeln herauszufischen. Sie war bereit gewesen, es ihr zu nehmen und ihr nur Schmerz zu hinterlassen. Wie unendlich erschüttert hatte Kazel sich in diesem Augenblick gefühlt. Nicht entsetzt darüber, dass sie ihr Geschenk nehmen wollte, bevor sie es gab - das erschreckte durchaus ebenfalls, aber eine natürliche Auslese gehörte auch zum Leben hinzu, ob es Kazel gefiel oder nicht - aber wie sie sich noch darüber hatte ergötzen können, Hopp derlei Qualen zu bereiten! Erst körperlich und dann seelisch, hätte sie das Stundenglas an sich gerissen. Aber das kleine Ding in ihrem Körper würde leben. Janays und seine Kinder würden leben. Janay lebte!
"Mehr... gebt mir mehr..."
Kazel beugte sich zu ihr herunter, küsste ihr sein eigenes, erleichtertes Glück auf die Lippen und raunte ihr zu: "Du bekommst alles, was du willst. Ich liebe dich, Janay." Ständig sagte er es ihr und jedes Mal klang es aufrichtiger. Dieses Mal aber zeigte auch sein Körper ihr, wie sehr er sie liebte. Seiner und jener von Zissus. Beide Männer umschwärmten Janay wie junge Drohnen ihre Bienenkönigin. Sie wechselten sich ab, spendierten ihr eine Welle der Freude nach der anderen und wann immer sich ein fleischiger Pfahl in sie versenkte, sorgten die Hände eines anderen dafür, dass das Kribbeln aus ihren Beinen schwand. Oberschenkel, Waden und sogar Füße wurden massiert. Dann wieder die Arme, die Brüste, der Bauch. Als Pausen zwischendurch gab es Streicheleinheiten oder Küsse. Janay musste sich wie ein einziger, lebendig gewordener Nerv fühlen, den man mit einem Übermaß an Fürsorge hegte.
Ewig konnten die Elfen es jedoch nicht durchhalten und Kazel zeigte erste Ermüdungserscheinungen. Nicht nur das, er machte auch endlich auf einen Umstand aufmerksam, der ihnen noch gefährlich werden könnte. Doch da er ihn rechtzeitig ansprach, wären sie vorbereitet. Selbst Janay war erschöpft. Sie gähnte und beklagte sich, dass sie im Gegensatz zu ihm überhaupt keine Ruhephase erhalten sollte. Als Paradebeispiel zuckte sie zusammen, denn in der kleinen Pause, die sie sich nun alle gönnten, hatte ihr Schoß Anderes vor. Also ging es erneut weiter. Janay versuchte sogar dieses Mal, selbst aktiver zu werden. Kazel musste eine neue Welle an Emotionen herunterschlucken, ehe sie ihm als Tränen über das Gesicht hätten laufen können, kaum dass er den sanften Druck ihres Beines um seine Hüfte spürte. Ihr Bein. Sie bewegte es so natürlich wieder. Sie schien noch gar nicht richtig begriffen zu haben, wozu sie längst wieder imstande war. Ihn aber berührte dieses Gefühl umso mehr. Er ächzte vor Ergriffenheit auf, aber das war auch das einzige, was sich in oder an ihm noch erhob. Selbst als Janay ihren Körper an dem seinen rieb, schaffte sie es nicht, erneute Härte zu provozieren. Ohne die künstlichen Hilfsmittel hätte es nun massiv Probleme gegeben, aber Zissus hatte für alles gesorgt. Er schaffte es auch, Kazel die Angst mit seinen Worten zu nehmen, so dass dieser sich erneut entspannen konnte. Wo seine Manneskraft versagte, führte er das Nötige mit Händen und Zunge fort. Irgendwann aber würde Manthala sich seiner annehmen. Irgendwann würde er einfach von jetzt auf gleich umkippen oder in Tiefsclaf verfallen, wo er bereits lag. Vielleicht bemerkten Janay und Zissus es im ersten Moment nicht einmal, aber der Pakt ließ sich nicht aufhalten. Irgendwann stieg Kazel ein Stück weit aus dem Leben aus udn gab seine Seele an jene Göttin ab, die mit ihrem Reich des Ruhens und der Träume irgendwie ähnlich zwischen den Welten aus Leben und Tod stand wie der Lehrling des Gevatters selbst.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Sonntag 4. Juni 2023, 13:05

Obwohl ihr Liebster damals schon vor eingen Tagen, als sie von dieser notwendigen Behandlungsmethode erfahren hatten, sich Gedanken und Sorgen über die Umsetzbarkeit gemacht hatte, hatten sie und Zissus vielmehr darüber gescherzt und sich ausgemalt, wie sinnlich und anregend diese Zeit für sie alle drei werden würde. Die Realität hingegen gab Kazel Recht mit seinen Vermutungen und auch wenn die junge Frau durchaus ausdauernd zu sein glaubte... allmählich kam sie jetzt schon an ihre Grenzen!
Es war schließlich das eine, einen Mann länger als ein paar Minuten zu verwöhnen, selbst, wenn es nur zwischen ihren Schenkeln stattfand, aber etwas komplett anderes, wenn sie dabei ständig über die Klippe geschickt wurde. Zwar empfand sie durchaus noch Lust bei diesen Wellen, die ihren gesamten Leib zu erfassen wussten, aber allmählich konnten sie immer schwieriger gegen die damit einhergehende Erschöpfung ankämpfen. Es ging dennoch weiter und dank der Erfahrung des Pfauenelfen gelang es ihnen vorerst auch, dass sie sich nirgends derart wund fühlen musste, dass der Schmerz die Überhand hätte gewinnen können.
Auf diese Weise kehrte sie langsam, aber sicher ins Leben zurück und auch ihr Körper fand immer mehr von seinen alten Möglichkeiten wieder. Diese Gefühle waren überwältigend und fordernd zugleich, sodass sie um sich herum bei weitem nicht alles mitbekam, schon gar nicht, weil sie die Augen meistens geschlossen hielt, um instinktiv noch intensiver alles spüren zu können.
Erst, als durch Worte, deren Sinn bei ihr nicht völlig ankam, auch eine kleine Bewegungspause entstand, hob sie ihre Lider einen Spalt breit an, um zu ergründen, woran das lag. In diesem Moment beugte Zissus sich zu dem Mischling rüber und... und sie musste zusehen, wie sich die dunklen, sinnlichen Lippen auf die des anderen legten. Ein Stich der Eifersucht durchzuckte ihr Herz und es war gut, dass die beiden Männer abgelenkt waren, während sie ihren Mund einen winzigen Atemzug lang fest zusammen kniff.
Dann zwang sie diese Empfindung jedoch zurück und beschloss, auf andere Weise für eine Unterbrechung zu sorgen und die Aufmerksamkeit zurück auf sich zu ziehen. "Hey, und was ist mit mir?!", beschwerte sie sich zwar leise, allerdings mit Absicht etwas zu beleidigt und schob sogar schmollend ihre Unterlippe vor.
Um zu hören, was Zissus vorschlug, sollten die Männer aufgeben und zeigen, dass Frauen eben doch ausdauernder waren als sie. Leise schnaubte sie. "Natürlich, ich soll die Arbeit mal wieder ganz alleine machen!", maulte sie, konnte dabei aber ein kleines, freches Grinsen nicht aus ihrem Mundwinkel fernhalten. Und wollte es auch gar nicht, denn die Herausforderung sollten die Beiden schließlich annehmen und sich nicht entgehen lassen wollen.
Schon folgte Kazel und ließ ihr den Genuss zuteil werden, wie es sich anfühlte, wenn der Körper unterhalb des Bauchnabels auch tatsächlich etwas empfinden konnte! Sie schloss die Augen wieder und wand sich hie und da leicht unter ihm, wollte ihm aber definitiv nicht entkommen, selbst dann nicht, wenn er sie gelassen hätte. Im Gegenteil, er sollte ihr nicht mehr entfleuchen. Erst recht nicht nach seinem Geständnis, das sie wohlig aufseufzen und die Arme um ihn schlingen ließ, während ihre Lippen die seinen suchten.
Nein, sie konnte es ihm immer noch nicht sagen, jene drei wichtigen Worte, so gerne sie es auch getan hätte. Stattdessen jedoch wollte sie ihn spüren lassen, wie wichtig er ihr war und was sie ihm alles schon zu geben bereit war.
So ging es noch eine Zeit lang weiter, abwechselnd mit den Männern und auch dem ein oder anderen Spielzeug, bis sie tatsächlich eine kurze Pause erleben durften. Eine, in der sie schon genügend Kraft gesammelt hatte, um Kazel ein weiteres Mal zu necken zu versuchen. Bedauerlicherweise war ihr Körper anderer Meinung und noch ehe sie fertig war oder er Zeit gehabt hätte, darauf zu reagieren, brauchte sie ihn erneut.
Sie drehte sich ihm zu wie selbstverständlich und konnte sogar ein Bein um seine Hüfte schlingen, um sich mit ihrer Mitte an ihm zu reiben in dem Versuch, ihn dadurch in sich hinein gleiten lassen zu können. Das Problem war nur... ihr Liebster war ausgelaugt und das im wahrsten Sinne des Wortes! Sie rieb und wimmerte und bemühte sich redlich, doch da regte sich einfach... nichts.
Schon war sie voller Verzweiflung ob des stärker und allmählich unangenehmer werdenden Kribbelns und wollte die Hand zwischen sie beide schieben, um auf diese Weise vielleicht noch nachhelfen zu können, da spürte sie Finger an ihren Schenkeln, die sie in eine passendere Position brachten. So unerwartet mehr oder weniger auf den Mischling geschoben, quiekte sie leise auf und brauchte einen Moment, um ihr Gesicht von seinem Oberkörper nehmen und ungehindert wieder atmen zu können.
Wobei... die Luft wurde ihr sofort erneut genommen, als ein neuer, eindeutig gut gebauter Speer sie ausfüllte, sodass sie sich mit einem Stöhnlaut an Kazel klammern musste und im ersten Augenblick zu nichts anderem als dem Nachfühlen fähig war. Dann jedoch entspannte sie sich und ihr Körper wurde wieder weicher, während sie von hinten von Zissus bearbeitet wurde, der seine Sache eindeutig mit viel Erfahrung ausführte. Indes konnte sie damit beginnen, die Stellen, an die sie sich gerade mit ihren kurzen Fingernägeln gekrallt hatte, nun sanft im Ausgleich dafür zu streicheln und auch den ein oder anderen Kuss darauf zu hauchen.
Solange, bis es soweit war und sie den nächsten Höhepunkt erlebte. Dieser nahm sie dermaßen mit, dass sie die letzten abebbenden Wellen irgendwie... verpasste, während ihr Körper ein paar Sekunden lang schwerer als sonst auf Kazel lag.
Dann war sie wieder geistig anwesend und blinzelte irritiert. "Was... was war denn jetzt los...?", murmelte sie und bewegte ihre Hüfte ein wenig, als wolle sie testen, ob die Füllung in ihrem Inneren bereits nachgelassen hätte oder noch vorhanden war.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 8. Juni 2023, 10:30

Kazels Freude in seinem Herzen, das Glück über die kleinen selbstverständlichen Reaktionen seiner wieder richtig zum Leben erwachenden Liebsten war ein wahrer Seegen für sein geschundenes Herz. Es war einfach eine Erleichterung für seine Seele zu sehen, wie Janay ihr Bein um ihn schlang, als hätte es nie eine Zeit gegeben, da sie es nicht konnte – eine Zeit in der sie alle die Furcht in sich tragen mussten, dass sie vielleicht nie wieder hätte laufen können.
Aber jetzt waren diese Sorgen wie fort gewischt. Janay erblühte unter insgesamt vier kundigen Händen, die sie verwöhnten und dafür sorgten, dass alles unangenehme sich in etwas sehr angenehmes verwandelte. Beißende Ameisen wandelten sich in wohlige Schauer und wo kleine Nadeln stachen, da küssten bald wieder weiche Lippen. Eine Heilung ging vor sich, die nicht nur den Körper betraf. Sie fanden wieder zueinander.
Und Zissus durfte ein Teil davon sein. Wo es Kazel an Erfahrung fehlte, da half der Pfau aus und wo es dem Pfau an Herzlichkeit fehlte, da gab ihm Kazel das größte Geschenk = sein Vertrauen. Das Einverständnis des Mischlings war ein Geschenk und Zissus wusste es zu schätzen, auch wenn er nicht gleich und sofort über Janay her fiel, kaum da er dürfte. Er wartete geduldig auf den rechten Zeitpunkt und vielleicht wollte sie ja auch garnicht diese Grenze überschreiten? Ihre spitzen Worte ließen ihn lächeln und er genoss es ebenso, dass das Leben in all ihr Glieder wieder zurück kehrte. Janay lernte schnell wieder ihre Talente einzusetzen und so war es leicht ihr jeden Wunsch zu erfüllen.
Für Zissus war ihre Wiedervereinigung besonders intensiv, denn das letzte Mal, da hatte Kazel noch einen anderen Körper getragen. Sademos Körper war dem Pfau ein Heiligtum, dass er angebetet hatte, doch Kazels Leib musste noch erforscht werden. Um so gründlicher kümmerten sich Zissus Hände auch bei ihm um jedes Detail, während Janay mehr und mehr wieder zu sich selbst fand.
"Hey, und was ist mit mir?!"
, beschwerte sie sich zwar leise, allerdings mit Absicht etwas zu beleidigt und schob sogar schmollend ihre Unterlippe vor, als Kazel den zweiten Mann in der großen Spielwiese geküsst hatte. Dieser 'Einladung' konnte der Pfau kaum widerstehen! Wie auch! Seit ihre ersten Begegnung stellte er sich vor sanft an dieser zarten Rundung zu knabbern. Diesen süßen Schmollmund zu glätten war ihm ein Bedürfnis, dass einige andere überstieg. Zissus unterbrach sogar die Massage und war mit einer schnellen Bewegung an Janay heran gerutscht. Sein Gesicht war so nah, dass sein Honigsüßer Atem ihren Hals hinab rann. Einen Herzschlag lang wartete er auf eine Abwehrreaktion, aber dann übernahm der Spieltrieb. Neckend schnappte er nach der vorgeschobenen Unterlippe. Es war 'fast' kein Kuss, eher ein kurzes Spiel mit dem Feuer, aber es war heiß. Seine frechen Lippen kosteten die ihren und er knurrte tief. Der kurze Kontakt weckte seine Libido trotz aller Erschöpfung, denn solch einen süßen Mund zu kosten war pures Glück. Eben jenes Glück, dass die Lenden des Pfaus neu erstehen ließ und kurz darauf auch Janay neue Freuden schenkte, als Kazels Körper ihm den Dienst verweigerte. Dieses Mal eroberte er sie von hinten, während sie auf Kazel lag, was überaus erregend war, denn über ihre Schulter hinweg konnte er das Glück in Kazels Augen sehen, das Glück, dass Janay wieder richtig lebte! Diese Freude spornte Zissus zu neuen Höchstleistungen an und so trieb er sie schnell zu einem Punkt, der ihn im Zenit ihrer Lust dazu verlockte Janays Kinn zu sanft zu überstrecken, ihren Körper zu ihm aufzurichten und erst ihren Hals, dann ihre Wange und zum Schluss ihren Mundwinkel mit seinen Lippen zu liebkosen. Dabei trieb er sie höher und höher und präsentierte gleichzeitig Kazel ein wundervolles Bild ihres wogenden lebendigen Körpers, der sich lustvoll um ihn verkrampfte, als Janay ihre Erlösung fand.
Janay nahm es dermaßen mit, dass sie die letzten abebbenden Wellen irgendwie... verpasste, während ihr Körper ein paar Sekunden lang schwerer als sonst auf Kazel lag, da Zissus sie wieder in seine Arme hatte gleiten lassen. Dann war sie wieder geistig anwesend und blinzelte irritiert.
"Was... was war denn jetzt los...?"
, murmelte sie und bewegte ihre Hüfte ein wenig, als wolle sie testen, ob die Füllung in ihrem Inneren bereits nachgelassen hätte oder noch vorhanden war. Sie war noch da und fühlte sich unglaublich gut an. Das penetrante Kribbeln hatte sich vollständig zurück gezogen und zurück blieb nur ein wohliges Ziehen der Dehnung. Doch Kazel...
war eingeschlafen.

Die Erschöpfung, die Stunden der körperlichen Verausgabung forderten ihren Tribut und Manthala den ihren. Sobald Kazel über die Klippe der Traumwelt fiel, fing sie ihn auf. Kein Albtraum quälte ihn und sein Körper begann sofort mit der Regeneration. Auch sein Geist hatte hier die Stille und Ruhe, die er brauchte um zu heilen. Keine neuen Gespräche mit der Göttin, keine Eindrücke die ihn beschäftigen könnten – nur wunderbare Stille umhüllten ihn. Die Bilder des Grauen hatten diese Welt verlassen und ...tauchten nun ab und an in seiner wachen Welt auf, aber das war zu ertragen. Die Geister der gequälten Frauen ließen jetzt ab von ihm und so konnte er ganz in Ruhe seine Gedanken Raum geben, sie ordnen und verarbeiten. Vielleicht träumte Kazel auch seinen kleinen eigenen Traum? Sogar Tod ließ ihn diese Nacht in Ruhe und schummelte sich zwischen zwei Herzschläge um seinen Gesellen zu seinen Aufgaben zu entführen. Nein, diese Nacht galt ganz und gar der Heilung, dem Leben und der Liebe. Vielleicht spürte Kazels Unterbewusstsein etwas von der Nähe seiner Liebsten und dem Mann, der ihm auch sehr viel bedeutete. Das letzte Bild von ihnen beiden begleitete ihn vielleicht in seinen Gedanken, aber erwachen tat er nicht. Janay hatte nie lebendiger ausgesehen und Zissus Blick war so voller Dankbarkeit gewesen. Kazel musste sich keine Sorgen um Janay machen. Sie war in guten Händen.

Zissus Hände ergriffen Janays erschlafften Körper, umfingen sie und er rollte sich mit ihr schwungvoll auf die Seite und den Rücken, so dass sie rücklings auf ihm lag und er noch in ihr war. Seine Finger massierten sanft die weichen Halbkugeln und zupften ganz leicht an den Spitzen. Eine Hand wanderte tiefer und zwischen ihre Beine wo er ihre Verbindung streichelte und ihre Perle liebkoste. Gleichmäßig und langsam drückte er mit seinen Beinen die ihren weit auseinander. Die Spreizung förderte die Durchblutung ungemein und ein weiterer unangenehmer Bereich verwandelte sich in wohliges Summen. Zissus blieb einfach in ihr und ihre Körper passten sich einander an. Es brauchte gerade nicht viel Reibung, es war mehr Zärtlichkeit und seine Lippen massierten die Kante ihres Ohrs. Mit rauer und etwas heiserer Stimme erkundigte er sich:
„Fühlst du dich gut? Reiche ich oder soll ich Hopp dazu holen?“
Früher oder später musste er das, damit jemand ihre kribbelnden Füße massierte. Kazel schlief ja tief und fest. Er erwachte auch nicht, als das Hybridenmädchen mit einem Tablett voller Süßigkeiten und Getränken erschien, nachdem Zissus an einem Band gezogen hatte. Janay saß immernoch erfüllt und breitbeinig auf seinem Schoß, als er sich mit ihr soweit aufsetzte, dass sie etwas essen konnten. Hopp bekam ganz rote Ohren und der Pfau neckte sie sogar, in dem er sich ein bisschen in Janay bewegte. Aber das Mädchen sah in Janay keine Konkurrenz, auch wenn diese wusste, dass Hopp ein bisschen verknallt in den Pfau war. Während Janay die Gelegenheit bekam sich etwas zu stärken, massierte ihr Hopp die Füße und Zissus, dehnte köstlich ihr Innerstes. ...verrückt?...vielleicht. Aber schön.
Bald stellten sie fest, dass solange Janay etwas, oder jemanden in sich hatte, sie nicht unbedingt viel bewegen musste. Diese Phasen waren vorbei und so wurde alles ein wenig 'gemütlicher'. Das starke Stechen kehrte nicht mehr zurück, solange sie sich dehnte und dabei half Zissus sehr gern. Ein paar sehr sinnliche Momente folgten und später sogar noch der ein oder andere kleinere Höhepunkt, doch irgendwann konnte auch ein Pfau nicht mehr. Aber dann ging er über seine Zunge oder seine Finger einzusetzen, wenn Janay es brauchte. Hopp war die ganze Zeit dabei und wann immer es mehr brauchte als Zissus Bemühungen, da war sie eine große Hilfe. Unaufdringlich hielt sie sich am Rand und suchte auch selten Blickkontakt und wenn dann nur mit einem kurzen Fragen, dass mit ebenso kurzen Nicken bestätigt werden konnte. Ohne Initiative von Janay geschah mit ihr nichts weiter.
So vergingen einige Stunden.
Janay war inzwischen erschöpfter als beide Männer zusammen und nickte immer mal wieder fast komatös weg. In diesen Phasen schlief auch Zissus so lange es eben ging. Hopp kümmerte dann sich um ihr beider Wohl und ließ sie schlafen und erfüllte Wünsche wenn sie wach waren. Die Heilerin hatte von zwei Tagen Nachbehandlung geredet, aber dies bedeutete nicht, dass sich der Körper zwangsläufig auch Ruhephasen suchte. Natürlich weckte Janay anfangs immer wieder ein Kribbeln, dass das schnell behandelt wurde, aber es wurde weniger und war auch nicht mehr überall gleichmäßig vorhanden. Ihr Schoß, den sie am Anfang noch sehr stark frequentiert hatten, da er einfach viele Nerven besaß, der schwieg dann zu beginn des zweiten Tages endlich mal für mehr als drei Stunden und auch Janay erwachte ausgeruht und mehr als nur befriedigt! Sie fühlte sich zwar nicht wund, aber durchaus etwas überbeansprucht. Ein formschöner Phallus lag bereit, falls sie ihn wollte und Tiegel mit duftenden Salben und Ölen standen immer bereit. Doch jetzt war ein Moment der Stille eingetreten und als sie die Augen öffnete, da öffnete auch Kazel sie gerade. Zwischen ihnen lag ein vollkommen erschöpfter Zissus und schlief tief und fest. Seine Haut glänzte vom Öl wie geschliffener Obsidian und sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig. Hopp saß zusammengesunken unter einer Decke auf einem Sessel und war auch eingenickt.
Wenn sie leise sprachen, hatten sie diesen Moment ganz für sich.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 10. Juni 2023, 15:06

Bisweilen erwies sich der eingegangene Pakt mit Manthala als Gnade. Denn auch wenn sich Kazel fortan im Wachzustand gelegentlich damit konfrontiert sehen würde, die seltsamen Schauergestalten der misshandelten Frauen sehen zu müssen - nun sogar teils um metallene Protesen ausgeglichen -, so würde er im Gegenzug überhaupt nichts mehr sehen, wenn er schlief. Nichts sehen, nichts hören, nichts fühlen. Die Göttin der Träume entriss diese Seele ihrer Welt und sperrte sie dennoch in ihrem Zentrum ein, umgeben von ihrer nackten Umarmung und geschützt vor allem, das auch nur einen Hauch an Regung in diesem Paktkind hätte hervorrufen können. Kazel schlief, ohne Träume, ohne Ängste, aber auch ohne Hoffnung. Doch wo brauchte man sie, wenn nichts war? Die Göttin Manthala hatte ihm eine Vorstufe dessen gegeben, was jedem unter seinem Lehrmeister widerfuhr: Kazel trieb im Totenschlaf, ohne sein Leben aufgeben zu müssen. Glücklicherweise musste er diesen Zustand nicht für die Ewigkeit behalten oder bis die letzten Anteile seiner Seelenessenz sich auflösten, um zu Körnchen am schwarzen Strand von Kata Mayan zu werden, damit sie sich aus unzähligen ihrer Art zu einem neuen Leben sammeln und formen könnten. Er katzte durch seinen Pakt nur an der Oberfläche, durfte den ewigen Schlaf zeitweise erleben und erfahren, was Seelenfrieden bedeutete. Nicht einmal Stille existierte in diesem Zeitraum, denn sobald Stille vorgeherrscht hätte, wäre sie greifbar gewesen. In Kazels Paktschlaf war aber gerade dieser Zustand nicht vorhanden. Nichts war greifbar, denn alles war nichts, umhüllt vom Schutz der nebulösen Mutter des Mondes.
Das Resultat war pure Erholung, sobald er wieder erwachte. Wie lange er dieses Mal geschlafen hatte und was in der Zeit geschehen war, wusste Kazel nicht. Morgeria hätte über seinem Kopf in sich zusammenstürzen können und er hätte erst nach dem Erwachen die Trümmer entdecken können. Dass Zissus und Janay sich über seinen Schlaf hinweg vergnügt und sogar Hopp mit einbezogen hatten, war ihm verborgen geblieben, solange niemand ihm davon erzählte. Und doch empfand er dabei kein Misstrauen. Er hatte sich um alles gekümmert. Er hatte vorgesorgt, dass Janay in guten Händen wäre. Und er hatte seinem Freund eine neue Prise Vertrauen geschenkt, indem er ihm gestattete, von den Lippen seiner Liebsten kosten zu dürfen. Jetzt war es Zissus, der schlief und Kazels Blick galt als erstes ihm. Das hatte allerdings lediglich den Grund, dass der Pfauenelf zwischen beiden Mischlingen ruhte, um seinerseits endlich Erholung zu finden. Kazels träger Blick umfasste langsam die Konturen des Dunkelelfen, wanderte an seinen entspannten Muskeln entlang und über einzelne Strähnen seiner Haare. Teilweise lagen sie vor Kazels Gesicht ausgebreitet, kitzeln seine Haut und regten ihn zum Niesen an. Er kräuselte die Nase, konnte es so unterdrücken, aber zeigte dadurch endlich, dass er wieder erwacht war. Langsam kehrte Leben in seinen Leib zurück. Jede Menge Leben und er nahm es endlich wieder an, unabhängig davon, was er von Leben als Personifizierung halten mochte. Sie hatte Hopps und Janays Kinder gesichert. Sie hatte die Mütter verschont. Alle würden leben. Diese Gedanken erfüllten ihn zuerst, zusammen mit Zissus' Anblick und Kazel seufzte glücklich. Endlich schien sein Bemühen einmal nicht wie so üblich den Bach herunter zu gehen. Er konnte nur beten, dass es so blieb.
Danke, Manthala.
Allzu religiös war er in seinem Leben bisher nicht gewesen und inzwischen schauten doch alle Götter aufmerksam auf ihn herab, konnte er seiner Sanduhr und Tods Worten glauben. Doch es zog den Mischling nun automatisch näher an die dunkle Göttin heran. Ihr Paktgeschenk weckte ihn mit Zuversicht und neuer Energie. Trotzdem schwang er sich nicht sofort von seinem Lager wie beim letzten Mal, selbst wenn seine Muskeln kribbelten vor Erwartung. Beides erinnerte ihn nämlich an jemanden.
"Janay...?"
Sie hatte sich beschwert, dass er einfach aufgestanden war und ihr dadurch ihr Ruhekissen genommen hatte, aber wo steckte sie nun? Wie ging es ihr? Hatte man sich um ihre kribbelnden Nerven gekümmert? Behutsam drückte Kazel sich mit den Armen empor, um einen Blick über Zissus' verboten perfekt geschwungenen Rücken zu hinweg zu werfen. Da entdeckte er sie. Seine Liebste ruhte auf der anderen Seite des Elfen. Es gab kein Anzeichen von Leid oder Elend. Sofort brannte Kazels Herz und er streckte die Hand nach den Fingern der Mischlingselfe aus, während er sich selbst hinsetzte. Seine Fingerspitzen berührten die ihren. Dann schob er auch seine Hand näher, umschloss ihre schützend und strich mit dem Daumen über Janays Handrücken.
"Bitte, heirate ich. Ich möchte nie wieder ohne dich sein." Nach wie vor hielt Kazel an diesem Gedanken fest, denn von nichts war er mehr überzeugt. Obgleich er Janay nicht einmal genau sagen konnte, warum er sie so innig liebte, dass er für diesen Schritt bereit war. Er konnte es nicht, denn aus ihm sprach die Naivität. Er war sich dessen nur einfach nicht bewusst. Er sah die Situation mit den verblendeten, aber tief verliebten Augen einer jugendlichen Seele. Denn letzten Endes galt Kazel in seinen Kreisen noch nicht einmal als wirklich reif. Er war ein Kind, viel zu jung, um zu begreifen. Und doch empfand er aufrichtige Liebe für Janay. Naive, junge, aber echte Liebe. Etwas, das er von seiner Familie nie erhalten und bei Freunden nicht hatte erleben dürfen, weil sie noch rarer gewesen waren als ein freundliches Wort aus dem Mund der eigenen Mutter. Natürlich griff er nach jedem Strohhalm, wenn man ihm diesen nur entgegenhielt und Janay schien ihm ein ganzes Bündel darzubieten. Gewiss spielte auch eine Spur Furcht eine tragende Rolle in seinen Emotionen. Er wollte nicht mehr ohne dieses Gefühl sein. Wie der Gevatter schon festgestellt hatte: Janay war sein Leben. Sie gab ihm An- und auch Auftrieb. Er lebte durch sie und mit ihr. Vor allem aber lebte er endlich, auch wenn es noch viel brauchen würde, dass er dieses Gefühl auch nach außen trug. Herzliches, ungezwungenes Lachen brach noch nicht so häufig aus ihm hervor und Vertrauen gab er nur zögerlich, aber er war für beides bereit. Ebenso wie er bereit war, sich an Janay binden zu wollen. Er wollte sie nicht binden! Er wollte nur nicht verlieren, was sie ihm gab. Es bestand bisher aber auch keine Gefahr, dass es enden könnte, außer sie würde niemals die Gefühle für ihn entwickeln wie umgekehrt. Und um ihr sofort den Druck zu nehmen, setzte er nach: "Irgendwann ... wenn du bereit bist."
Kazel atmete durch. Nun war es erneut ausgesprochen und er fühlte sich damit irgendwie gut. So unsagbar gut wie nach einem traumlosen Schlaf voller Frieden. Einen, den er gerade hinter sich gebracht und dadurch einiges verpasst hatte. Sein Blick erhaschte am Rand des Sichtfeldes die schlummernde Hopp. Trotzdem fanden seine Augen sofort wieder zu Janay zurück. Schlief sie noch? Dann stellte er ihr die Fragen eben noch einmal, sobald sie wach wäre. Er fühlte sich im Moment einfach nur so lebendig und wo sein Körper ihr zuliebe nicht aufstehen sollte, musste die Energie irgendwo heraus. Also plapperte er vor sich her, blieb dabei aber wenigstens leise genug, damit er Zissus und Hopp nicht weckte - hoffte er.
"Wie geht es dir? Kribbelt es noch? Soll ich dich direkt wieder massieren?" Das bezog sämtliche Formen der Massage ein und auch jegliche Hilfsmittel, nicht nur die Hände. "Wie lange habe ich geschlafen? Deine Schwester muss dich auch Sorgen machen. Wir könnten sie holen, falls es dir gut genug geht oder sie zu dir bringen. Oder ..." Er wagte kaum, es auszusprechen. Es klang noch so unfassbar, so surreal und doch berührte ihn kaum etwas mehr. "Oder du könntest ... von allein ... zu ihr gehen."
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Donnerstag 22. Juni 2023, 14:10

Im Gegensatz zu dem Mischling war sie sich ob ihrer kleinen und dennoch so bedeutenden Bewegung gar nicht bewusst. Wie hätte sie es auch sein sollen? Es gab so viele Gefühle, die allesamt viel mehr Aufmerksamkeit einforderten, massiv einforderten, als dass sie darauf hätte achten können. Nein, sie brauchte Hilfe, damit das Kribbeln sich nicht zu einer wirklich schmerzhaften Empfindung entwickeln konnte, und diese bekam sie auch, selbst dann noch, als es im Prinzip immer mehr zur Anstrengung wurde und das Vergnügen daran in den Hintergrund zu rücken drohte.
Für ihre Eifersucht galt das bedauerlicherweise nicht, denn der Anblick der beiden Männer, wie diese sich küssten, versetzte ihr einen kleinen Stich. Wenngleich dieser nicht groß genug war, um ihr Denken und vor allem ihre Erfahrung zu übertünchen, sodass sie es zu überspielen und zugleich die Aufmerksamkeit zurück auf sich zu lenken wusste.
Denn ihre Worte waren kaum über ihre Lippen gedrungen, da wandte sich der Pfauenelf schon ihr zu und war ihr mit einem Mal so nah, dass sie unwillkürlich den Atem anhielt. Sie zuckte nicht zurück oder gab sonst ein Zeichen von sich, dass ihr das nicht passte, aber sie konnte ein verräterisches, leicht nervöses Schlucken nicht vermeiden. Und dann war es soweit, er haschte nach ihr und weckte damit auch ihren Spieltrieb, ganz egal, wie unerfahren sie in puncto Küsse auch sein mochte.
Hinzu kam sein Knurren, das ihr Herz schneller und ihren Schoß heftiger Pochen ließ, wobei letzterer keine zwei Atemzüge später erneut ausgiebig erobert wurde. Sie war Wachs in seinen dunklen Händen und als er sie über die Klippe schickte, konnte er mit dem Rest ihres Körpers machen, was er wollte und das nutzte er auch aus. Wie im Nebel fühlte sie sich, während ihr Leib heftig um ihn herum zuckte, als er sich im Kontrast dazu ungewöhnlich sanft mit seinen Lippen an ihrem Gesicht und ihrem Hals voran tastete.
Und am Ende... fehlten ihr ein paar winzige Momente, in denen die Erschöpfung wahrlich ihren Tribut gefordert hatte. Sie spürte es und zugleich verstand sie es nicht, während unter ihr der Mann tiefer zu atmen begonnen hatte. Blinzelnd sah sie auf ihn herab, auf seine geschlossenen Lider und seinen leicht geöffneten Mund, und wartete darauf, dass er sie gleich wieder ansehen würde. Dass es dazu nicht kam, hatte zweierlei Gründ, wobei sie ersteren erst später begreifen würde, nämlich, dass er schlichtweg tief und fest eingeschlafen war.
Der andere hingegen war weitaus präsenter, nämlich indem Zissus sie einfach mit sich herum rollte, bis sie rücklings auf ihm lag und ihm so neue Spielflächen darbot. Bei seinen kundigen Fingern blieb es nicht aus, dass sie hin und wieder schärfer die Luft einsog und sonstige wohlige Laute von sich gab. Bis er einmal eine besonders empfindliche Stelle erwischte und sie ein leises Kichern nicht unterdrücken konnte.
"Gibt es eigentlich irgendeine Technik, die du nicht kennst und gegen mich verwendest?", neckte sie ihn spöttelnd mit rauchiger Stimme und hob einen Arm an, um mit ihren Fingern nach seinem Nacken zu tasten und ihn dort ein wenig zu kraulen.
Nicht viel später hörte sie sein Timbre dicht an ihrem Ohr und sein warmer Atem ließ sie wohlig schauern, obwohl seine Worte ihr ein weiteres Kichern entlockten. "Welche Antwort verkraftet dein Ego wohl besser, hm?", konterte sie und war sich dessen bewusst, dass sie ihn damit erst recht zu Höchstleistungen antreiben würde.
Und dennoch... er war zwar ein äußerst ausdauernder Mann, aber letzten Endes eben auch nur ein Mann und irgendwann war auch bei ihm Schluss. Somit holten sie sich Verstärkung, wobei die junge Frau die Unterbrechung nutzte, um sich im Nebenraum, vollkommen selbstständig, erleichtern zu können. Nach all der Zeit und den Höhepunkten war das auch dringend notwendig, ganz gleich, ob sie schwanger war oder nicht!
Trotzdem ließ sie es sich nicht nehmen, sich im Anschluss daran erneut auf dem dunklen Schoß zu platzieren, weil es sich einfach zu gut anfühlte, wie er ihre Sinne auszureizen wusste. Doch sie vergaß auch nicht ihren Liebsten, der selig schlummernd daneben lag und nichts, absolut gar nichts rührte, als sie sich zu ihm beugte und ihm einen Kuss auf die Nasenspitze hauchte.
Als die Tür geöffnet wurde, strich sie gerade mit spitzen Fingern sein Ohr entlang, bis der Pfauenmann sich unter ihr regte und ihr in eine Position half, in der sie ihn weiterhin in sich halten und zugleich auch essen konnte. Dabei bemerkte sie die roten Wangen ihrer neuen Helferin, schenkte ihr allerdings ein kleines, freundliches Lächeln, anstatt neckende oder gar stichelnde Worte, denn die Beiden hatten in den letzten Tagen schließlich auch einiges an Zeit miteinander verbracht und sie wusste die Hilfe des Hasenmädchens zu schätzen.
Auch in den nächsten Stunden, in denen sie essen und trinken konnte, natürlich nicht, ohne Zissus dabei den ein oder anderen assoziierbaren Anblick zu schenken, jedoch auch massiert wurde, wie ihr Körper es verlangte. Wenngleich es sein Gutes hatte, dass es nicht mehr so wild wie anfangs zugehen musste und dadurch auch ihre eigenen Kräfte etwas geschont wurden, sodass sie nicht sofort einschlief. Es reichte hier einer im Traumland, der nichts mehr mitbekam!
Irgendwann aber war es für sie wirklich vorbei, ihr eigenes Bewusstsein verabschiedete sich immer öfter und allmählich wurden auch die Abstände länger, ehe sie wieder wach wurde. Ein Zeitgefühl besaß sie schon längst nicht mehr und hatte somit keine Ahnung davon, dass der Morgen bereits graute, als sie dieses Mal die Lider langsam öffnete und nicht sofort ein Kribbeln gedämpft bekommen musste. Doch noch jemand öffnete in diesem Moment die Augen und da sie an Zissus gekuschelt lag, den Kopf auf seinem Brustkorb, blickte sie genau in die Richtung dieser Person. Ein kleines, feines Lächeln umspielte ihren Mundwinkel als erste Reaktion darauf, dass auch Kazel wieder unter den Lebenden zu sein schien.
Der Blick ihres Liebsten hingegen wirkte noch etwas verklärt, als wäre er noch nicht völlig zurück in der Gegenwart, sodass sie diesen Moment nutzte, um sich rasch nach ihrer fleißigen, stillen Helferin umzusehen, die ebenfalls wirkte, als würde sie schlafen. Sein Seufzen indes holte sie zurück und sie legte rasch einen Finger an ihre Lippen, um ihm zu zeigen, dass sie leise sein sollten. Dabei schlich sich ein zufriedenes Grinsen auf ihre Lippen und sie wisperte kaum hörbar:"Ich glaube, er ist komplett fertig!" Sie schickte diesen Worten ein noch leiseres Kichern hinterher, das sie fast wie ein Kind wirken ließ, dem ein schwieriger Streich gelungen war.
Beinahe war sie versucht, an dem dunklen Körper hinab zu sehen und gegen das überbeanspruchte Körperteil zu stupsen, aber tatsächlich wollte sie ihn nicht aufwecken. Außerdem lenkte Kazel sie ab, als er ihren Namen aussprach. Ihr Blick, der trotz ihres Vorhabens der Selbstdisziplin schon angefangen hatte hinab zu wandern, kehrte zu ihm zurück und sie sah ihn fragend an.
Doch er fuhr nicht sogleich fort, sondern bewegte seine Hand zu ihr und sie kam ihm entgegen. Schließlich fanden ihre Finger sich und sie ließ sich nur zu gern von seinen umschlingen. Während er sich aufsetzte, blieb sie allerdings liegen. Denn, auch wenn sie sich recht ausgeruht fühlte, wollte sie keine schlafenden Geister wecken, indem sie sich zu viel bewegte.
So sah sie abwartend zu ihm hoch und musste ihrerseits leise seufzen, als er seine Frage von vor gefühlten Ewigkeiten wiederholte. "Kazel...", begann sie leise in einer Mischung aus Bitten und Mahnen, als er auch schon nachsetzte und damit versuchte, seine Worte zu relativieren. Nicht in ihrer Bedeutung, aber in ihrer Dringlichkeit. Zumindest kam es ihr so vor, sodass sie sich nun doch langsam zu regen begann und sich bemühte, so kontaktlos wie möglich über Zissus zu krabbeln und ihn nicht dabei zu wecken. Immerhin schaffte sie es, ihm weder spitze Ellenbogen, noch Knie irgendwo rein zu rammen, mehr war jedoch nicht möglich. Blieb ihr nur zu hoffen, dass er erschöpft genug wäre, um es nicht allzu deutlich zu merken.
Als dies geschafft war, schmiegte sie sich voller Gefühl und Weichheit an ihren Liebsten und küsste, in Ermangelung anderer Möglichkeiten in dieser Position, sein Kinn. "Bitte... gib mir Zeit, ja?", hauchte sie und rieb sich mit ihrer Stirn sanft an seiner Schulter. "Lass mich zuerst die Worte finden für das, was du mir bedeutest.", fuhr sie fort und hoffte inständig, dass sie ihn damit nicht erneut kränkte. Denn das wollte sie nicht und meinte sie so auch nicht.
Er war ihr wichtig und sie wollte ebenfalls nicht ohne ihn sein! Allerdings wollte sie zuerst herausfinden, wie stark ihre Empfindungen für ihn waren und vor allem... ob seine eigenen stark genug wären, um es wirklich mit ihr längere Zeit über aushalten zu können.
Als er kurz darauf mit seinen Fragen kam, brachte er sie damit zu einem lautlosen Lachen, das er durch die Nähe, sofern er ihre Umarmung nicht unterbrochen hatte, gewiss spüren würde. Ebenso wie den sanften, eher liebevoll gemeinten kleinen Stoß gegen seine Brust, den sie ihm verpasste, während es in ihren Augen blitzte, als sie wieder zu ihm hoch schaute. "Natürlich, du schläfst dich aus, während wir uns hier verausgaben und dann bist du voller Enerrgie und Elan und willst direkt wieder an mich ran, wie?", neckte sie ihn und streckte sich, um ihm dennoch einen Kuss auf die Wange zu hauchen, als Zeichen, dass sie ihm nicht ernsthaft seinen Zustand übel nahm.
Danach zog sie sich etwas zurück und lächelte zu ihm hoch, deutete ein Kopfschütteln an. "Im Moment ist alles ruhig.", wisperte sie als Erklärung und hätte nichts dagegen gehabt, in seinen Armen noch ein wenig diesen Umstand zu genießen.
Wenn er nicht mit seinem nächsten Gedanken gekommen wäre. Janay zuckte leicht zusammen und starrte einen Atemzug lang gegen seinen Oberkörper, ehe sie schluckte und fast lautlos seufzte. "I... ich... ich weiß nicht...", murmelte sie und schmiegte ihr Gesicht an ihn, als könne sie sich so vor dieser unangenehmen Situation verstecken.
Da dies nicht gelang, drehte sie ihren Kopf wieder soweit, dass sie zumindest problemlos Luft bekam. "Was... was, wenn es nicht so bleibt? Wenn sie mich nicht sehen will? Oder wenn... wenn... es plötzlich wieder los geht? Weiß sie denn überhaupt, was los ist? Warum wir so viel... ich meine... na ja..." Sie wand sich und warf ihm ein verlegenes, schiefes Grinsen zu. "Irgendwie ist mir das Thema bei ihr peinlich... Wer weiß, was sie dann denkt...", gestand sie letzten Endes und spürte, wie tatsächlich ihre Wangen zu brennen begannen.
Um die Situation für sie nicht noch schlimmer werden zu lassen, fügte sie rasch hinzu:"Außerdem... wir sind nackt und wer weiß, wo Zissus unsere Kleidung hin verschlampt hat... so, im Eifer des Gefechts!" Das glaubte sie natürlich nicht im Geringsten, aber es war ihr Versuch, das Thema ein wenig von sich und Arina abzulenken. Vielleicht würde es ja helfen...
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 24. Juni 2023, 13:30

Kazel erwachte mit der Bestätigung, dass er sich auf Zissus hatte verlassen können. Sein Freund hatte gut für Janay gesorgt und nicht nur er, wie er feststellen musste. Hopps Anwesenheit und ihr tiefer Schlummer zeugten davon, dass auch sie mit allem Elan bereit gewesen war zu helfen. Es zauberte Kazel zwar etwas Röte in die Ohrspitzen, trotzdem war er beiden mehr als dankbar. Janay hatte offensichtlich während seines Paktschlafes die nötige Zuwendung erhalten. Sie machte einen entspannten Eindruck auf ihn, wie sie da halb auf dem Pfauenelf lag, den Kopf auf seiner Brust gebettet. Kazel und sie tauschten liebevolle Blicke miteinander aus. Beide waren im Anschluss bemüht, Zissus die nötige Ruhe zu gönnen. So fand ihr Gespräch nur geflüstert statt. Da es ansonsten aber ebenfalls ruhig im Zimmer war, musste sich keiner von ihnen anstrengen, den jeweils anderen zu verstehen. Sogar Janays Seufzen über den wiederholten Antrag drang bis in die hinterste Ecke des stillen Schlafzimmers. Noch ehe sie Kazel aber mit mehr als seinem Namen ermahnen konnte, führte er auch schon aus, dass der Zeitpunkt nicht hier und jetzt sein musste. Darauf kroch Janay über Zissus hinweg und in Kazels Arme. Jener schlang sie sofort um ihren Leib, nach wie vor ergriffen, dass ihre Beine die Kletterpartie problemlos mitzumachen schienen.
"Bitte ... gib mir Zeit, ja? Lass mich zuerst die Worte finden für das, was du mir bedeutet."
Der Mischling nickte in ihren Kuss an sein Kinn hinein. "Tatsächlich wäre es nicht schlmm, falls du alle Ewigkeit brauchst", erwiderte er. "Oder ablehnst. Ja, wirklich! Es würde mich ..." vernichten... "... traurig machen, aber letzten Endes geht es mir nicht darum, dich an mich zu binden. Ich möchte einfach nur, dass du etwas hast. Einen Ort, eine Person - mich - falls du nicht weiß, wohin du dich wenden sollst." Kazel zog Janay enger an sich heran und neigte sich herab, nun fähig, dass ihre Lippen einander treffen könnten. Er küsste sie jedoch nicht. Stattdessen schaute er ihr tief in die Augen, bis er sein eigenes Abbild darin erkannte. "Selbst wenn du mich aus welchem Grund auch immer hassen solltest, Janay. Selbst dann möchte ich, dass du weißt, dass du trotzdem zu mir kommen kannst. Ich werde dir keine Hilfe verwehren - niemals! Dir nicht, deiner Schwester nicht." Er lächelte auf und fügte an: "Unseren Kindern nicht. Ich möchte für euch alle da sein, was auch immer geschieht."
Manche würden nun behaupten, Kazel ließe einmal mehr den Romantiker heraushängen. Es war ihm jedoch ernst. Vor allem war es ihm wichtig, dass Janay es wusste. Er konnte es selbst nicht ganz sagen, aber hatte im Gefühl, dass sie genau einen solchen Zufluchtsort brauchte. Außerdem liebte er sie über alle Maßen. Wer, wenn nicht er, sollte ihr dann dieses Sanktum sein? Somit besaßen diese überschwänglich romantischen Worte vielleicht noch mehr Bedeutung als sein Liebesgeständnis oder der Wunsch, sie zu heiraten. Und um den Bogen dorthin zurückzuschlagen, kehrte er genau zu diesem Thema wieder zurück. "Eine Heirat wäre aus meiner Sicht einfach nur eine Festigung meines Schwurs, aber ich verstehe, dass du dich vielleicht gar nicht so binden magst ... vor allem noch nicht. Vielleicht nie. Ich gebe dir alle Zeit." Alle, die du hast, denn ich werde uns überdauern. Die Ewigkeit wird schwer werden eines Tages. Kurz drifteten seine Gedanken zum Gevatter ab und Kazel fragte sich, wie lange jener wohl schon auf die Lebenden herab blickte und ob auch er hatte geliebte Seelen gehen lassen müssen. Er musste sehr, sehr lange allein sein. Deshalb hatte er sich einen Schüler gesucht. Nicht nur, um Hilfe bei seiner Profession zu haben, sondern auch der Gesellschaft wegen. Es fühlte sich seltsam an, dass ein Wesen wie er sich ausgerechnet für Kazel entschied, aber es tat auch gut. Er mochte den Gevatter zunehmend mehr.
Janay riss ihn aus diesen Gedankengänden, als sie ihm einen sanften Stoß gegen die Brust verpasste. Ihre Augen blitzten auf. Ihr liebevoller Tadel für seinen Paktschlaf brachte ihn jedoch zum Lächeln.
".. und dann bist du voller Energie und Elan und willst direkt wieder an mich ran, wie?"
Seine Augen huschten an ihrem Körper entlang. Er schluckte leer und erneut trat ein rosiger Hauch in seine Ohrspitzen. "Ich ... ja ...", stammelte er verlegen. Sie hatte ihn voll erwischt. Kazel war eben auch nur ein Mann und Janay ihm gerade angenehm nahe. Sein Körper hatte sich erholen können. Er war bereit, ihr das Kribbeln auszutreiben. Und dennoch...
"Bitte, glaube nicht, ich reduziere dich nur darauf." Das tat er nicht. Sie bedeutete ihm mehr, sehr viel mehr. Allerdings fiel ihm in diesem Bezug auch sofort etwas ein. Eine Tatsache, die er sofort mit Janays eigener Unsicherheit verknüpfen konnte, ihre Schwester zu sehen. Sie fühlte sich offenbar noch nicht ganz gefestigt in der Annahme, Arina würde sie mit offenen Armen empfangen. Um ihr diese Sorge zu nehmen, strich Kazel an ihrem Arm entlang und begann zu erzählen.
"Sie hat dich nicht vergessen und du bist ihr wichtig. Du hast es vielleicht nicht mitbekommen, ich aber schon. Sie hat um Hilfe geschrien, Hilfe für dich. Sie hat mich aufgefordert, dich zu halten, zu unterstützen und irgendwie hat sie direkt gewusst, dass ich dich liebe. Sie verlangte mit einer Intensität, dass ich dir all die Gründe für meine Zuneigung nenne, dass es mich zunächst richtig perplex machte. Bis ich merkte ..." Er atmete durch. Das war nun nicht leicht für ihn. Es Janay zu gestehen, traf ihn beinahe so schwer wie die Erkenntnis, die unmittelbar nach dem Schreck all der Ereignisse über ihn niedergegangen war. "Janay, ich ... hab gar nichts gesagt. Arina hat so sehr auf dich eingesprochen, schöne Momente eurer Vergangenheit erzählt. Sie sprach von irgendeinem vermasselten Rezept, glaube ich. Und ich? Ich konnte überhaupt nichts sagen. Selbst jetzt ... ich ... ich liebe dich. Du bist mein Leben. Ich brauche dich so sehr! Aber ich kann nicht genau sagen, was es ist, das ich an dir brauche. Du bist einfach du und das liebe ich. Du bist da, du nimmst mich wie ich bin. Du bist so schön..." Für mehrere Sekunden verlor er sich in ihrem Anblick. Dann senkte er den Kopf. "Ich weiß, dass ich dich liebe. Ich habe keinen Zweifel daran. Ich weiß nur nicht, was genau es ist, dass mir dieses Gefühl gibt. Verzeih mir, bitte."
Kazel löste die Umarmung auf, nur um nach Janays Hand zu greifen. Er wollte ihr keine Zuversicht dadurch spenden. Er hielt sich fest, hielt an ihr fest. "Vielleicht kann ich es ausdrücken, wenn wir uns noch besser kennen. Eigenheiten und Vorlieben ... eben alles über ,,, das ,,, äh ... Körperliche hinaus. Vielleicht auch, wenn ich deine Schwester noch besser kennen lernen kann. Euch beide, zusammen."
Janay wünschte sich das gewiss ebenfalls, aber nicht unbedingt jetzt und nicht unbedingt nackt. Es lockerte die Stimmung. Kazel gluckste auf und sah sich seinerseits nach der Kleidung um. Er konnte sie nirgends ausmachen und sich nicht einmal erinnern, wann er sich ihrer entledigt hatte. Zissus, der Gauner, schaffte es, sie zu entblößen, ohne dass sie es merkten. Vielleicht lag der Elf auch gerade friedlich auf ihren Sachen und durchsetzte sie mit seinem Duft.
"Wir gehen zur ihr, sobald du dich bereit fühlst, Janay. Trotzdem möchte ich sie auch nicht zu lange warten lassen. Sie hat dich gesehen, endlich und nun sitzt sie irgendwo und kann nicht zu dir. Kannst du denn gehen?", wiederholte er. Er wollte Janay damit nicht triezen, sondern nur sehen, dass sie es schaffte. Er wollte ihre Freude sehen, dass es funktionierte. Er glaubte daran, dass es klappen würde, so wie er an seiner Liebe zu ihr glaubte. Es war Glaube, unbegründet, aber vollkommen rein.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Samstag 1. Juli 2023, 19:47

Zwar hätte sie gerne auch mit einem wachen Kazel die letzten Stunden verbracht, aber sowohl der reinrassige Dunkelelf, als auch das Hasenmädchen hatten sich sehr um sie bemüht und ihr dabei geholfen, ihren Körper soweit zu stimulieren, dass sie danach etwas Schlaf hatte finden können. Und obendrein nun erwacht war, vorläufig ohne dem lästigen, schmerzvollen Kribbeln in irgendeinem Körperteil. Das gab ihr die nötige Ruhe und Muße, um sich darüber im Stillen zu freuen, dass nun auch ihr Liebster wieder wach war.
Zuerst noch reichte der Blickkontakt, aber schließlich war das Bedürfnis, diesen einen anderen Leib direkt zu spüren, zu groß, als dass sie einfach so hätte liegen bleiben können. Außerdem wollte sie Zissus tatsächlich erst einmal nicht wecken, er hatte am Ende ziemlich erschöpft gewirkt. Was ihrem Ego gut getan hätte, hätte sie sich nicht mindestens ebenso gefühlt gehabt. Jetzt hingegen wollte sie nicht an den anderen denken, sondern an Kazel, an den sie sich schmiegte, sobald sie bei ihm war.
Trotzdem mochte sie das Thema seines Antrags nicht sonderlich, im Gegenteil, es war ihr ehrlich unangenehm, weil sie spürte, dass sie ihn mit ihrer Vorsicht enttäuschte. Oder zumindest glaubte sie das und das wollte sie eigentlich nicht. Doch sie war auch lange genug in ihrem Metier gewesen, um einfach behutsamer und zurückhaltender zu bleiben. Und auch wenn er immer wieder betonte, dass er sich um den Standesunterschied von ihnen beiden nicht wirklich kümmerte... sie beschäftigte und verunsicherte das weiterhin. Sie wollte nicht, dass sie beide in seinem Überschwang einen Fehler begingen, den er irgendwann einmal bereuen und ihr die Schuld dafür geben würde.
Nein, da war dieses Bisschen an Freiheit zu bewahren erst einmal besser und dann, mit der Zeit, würde sich hoffentlich schon zeigen, welcher der richtige Weg für sie wäre. Für sie und das Kind, das dank ihm in ihr heranwuchs.
Er jedoch sprach weiter und beugte sich zu ihr soweit herab, dass sie ihm direkt in die Augen sehen konnte, in jenes Sturmgrau, das ihr Herz schon ohne irgendetwas anderem höher schlagen ließ. So auch jetzt, sodass sie sich tatsächlich bewusster darauf konzentrieren musste, was er ihr noch zu sagen hatte.
Ihre Augenbraue hob sich leicht an und sie neigte den Kopf in ihrer liegenden Position, soweit ihr das möglich war. "Warum sollte ich dich hassen?", warf sie dazwischen und klang nicht nur ehrlich fragend, sondern meinte es tatsächlich so.
Dann allerdings schnaufte sie leise und grinste schief, während sie ihn am Kinn mit der Nase anstupste. "Langsam, langsam, ja? Lass mich erst einmal dieses eine Kind austragen und dann, wenn ich die Geburt vergessen habe, reden wir über ein vielleicht zweites. So... irgendwann... in ein paar hundert Jahren!", wehrte sie ab und war immer noch der Meinung, dass er sich damit weiteren Nachwuchs meinte. Schließlich dachten Adelige stets daran, ihre Blutlinie so fleißig wie möglich zu vererben, nicht wahr? Da schien er eben keine Ausnahme zu bilden!
Danach wollte sie das Thema wechseln und er bot ihr eine wunderbare Vorlage dafür. Seine Reaktion war ihr nicht nur Bestätigung ihrer Gedanken, sondern schmeichelte ihr auch, sodass es in ihren Augen herausfordernd funkelte. Bei seinen ablehnenden Worten hob sich ihre Braue erneut an und das Schmunzeln auf ihren Lippen zeigte, dass sie ihm nicht ganz glauben konnte.
Wie denn auch? Er war ein Mann und sie hatte in den letzten Jahren viel darüber gelernt, wie sie es schaffte, dass mann eben wirklich nur noch mit der Hüftregion denken konnte. Entsprechend gerne wäre sie auch bei diesem Thema geblieben.
Ihr Liebster dachte hingegen weiter und erwischte sie damit bei ihrem heiklen Punkt, der bei ihr mehr als nur Verlegenheit und Unsicherheit auslösen konnte. Während er sanft auf sie einredete, löste sein Streicheln auf ihrem Arm einen wohligen Schauer aus, von dem sie selbst nicht gedacht hätte, dass dies dermaßen angenehm und eine Vorstufe zu viel mehr sein könnte.
Dennoch schlug sie die Augen nieder und seufzte lautlos. "Ach, Kazel...", wisperte sie und wusste nicht recht, was sie dazu noch sagen sollte. Es klang so... so... so schön, dass sie die Angst beschlich, dies könnte lediglich ein Traum sein, ein wunderschöner, aber bald endender Traum, aus dem sie eigentlich nicht aufwachen wollte.
Kurz sah sie auf und merkte, wie ihre Augen verräterisch zu brennen begannen, sodass sie ihre Lider hastig wieder senkte. "A... aber... ich... ich kann... ich kann doch nichts... bin nichts... habe keinen großen Namen oder viel Geld oder... oder sonst was. Und in einiger Zeit werde ich kugelrund und hässlich und... und..." Ihr gingen die Worte ihrer schlimmsten Befürchtungen aus, weswegen sie abbrach und lieber dazu gar nichts mehr sagte.
Um kurz darauf doch wieder zu ihm hochzusehen und energisch den Kopf zu schütteln. Eine Hand hob sie an und legte sie ihm auf die Wange. "Es ist schön, was du sagst, und ich will dir glauben. Da brauchst du dich nicht zu entschuldigen.", hauchte sie und spürte, wie er nach ihrer Hand griff, die sie nur zu gerne in seine schmiegte und schließlich ihre Finger mit den seinen verschlang, wie sie es in letzter Zeit so häufig getan hatten.
Indes fuhr er fort und schaffte es damit, sie wieder auf andere, durchaus frivolere Gedanken zu bringen, die sie leicht grinsen ließen. "Oh, eine deiner Vorlieben kenne ich schon.", gurrte sie und zog kurzerhand an seiner Hand, um einen Finger flüchtig mit ihrem Mund so zu umgarnen, wie sie es vor kurzem noch einige Etagen tiefer bei ihm getan hatte.
Weswegen sie erst recht darauf hinwies, dass sie nackt diesen Raum nicht zu verlassen gedachte. Zwar schämte sie sich ihres Äußeren gewiss nicht, vor allem jetzt noch nicht, da sich ihr Körper noch kaum verändert hatte, jedoch bedeutete das nicht, dass sie wollte, dass jeder sie entblößt sehen sollte. Außerdem wollte sie nicht, dass jeder hier Kazel in all seiner Pracht zu Gesicht käme. Da wäre sie wieder, die leise, ständig lauernde Eifersucht.
Er lachte in der Zwischenzeit über ihren Einwand und auch er konnte nichts finden, mit dem sie sich bedecken könnten. Trotzdem war sie erleichtert, dass er nicht sofort auf ein Treffen bestand, weil sie sich stattdessen in Decken wickelten oder ähnliches. Also nickte sie und wiederholte das bei seiner Frage sogar.
"Ja, es hat funktioniert. Nicht wie früher, aber... ja... ja, doch, es geht... im wahrsten Sinne des Wortes." Sie grinste leicht und schief dabei, denn als sie sich erleichtern gegangen war, hatte sie sich wackelig und schwach auf den Beinen gefühlt und sich zur Sicherheit ständig angehalten. Dennoch hatte sie es letzten Endes hin und zurück geschafft und das war ein Anfang gewesen.
"Aber ich werde dir jetzt keinen Schaulauf bieten, ich...", wollte sie vorsorglich abwehren, als sich ihr Magen ziemlich deutlich hörbar meldete, sodass sich ihr Grinsen noch verbreiterte. "Ich würde sagen, zuerst brauche ich mal etwas Nahrhaftes."
Ihr Blick glitt an seinem Oberkörper entlang bis hin zu seinem Bauch, verweilte allerdings nicht tiefer, sondern kehrte zu seinem Gesicht zurück. "Und du auch, glaub ich, hm?", neckte sie ihn und piekste ihm mit einem spitzen Finger in die Seite.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Montag 3. Juli 2023, 09:52

So wie Janay sich auf Kazel konzentrierte, so war es auch umgekehrt. Beide blendeten ihre Umgebung aus, gaben auf diese Weise sowohl Zissus als auch Hopp eine ordentliche Portion Erholung. Beide hatten es nötig. Kazel war beiden dankbar, würde es ihnen sicher noch vergelten, sobald sie wieder wach wären. Jetzt aber zählte erst einmal die harmonische Zweisamkeit zwischen ihm und seiner Liebsten.
Janay schmiegte sich eng an seinen Körper. Sie war so warm, so weich, so ... beweglich! Endlich wieder! Er verstand erst jetzt, wieviel sie ihm wirklich bedeutete und dass er tatsächlich durch sie lebte. Er brauchte sie, denn ihre Wohlergehen stand für ihn im Vordergrund. Sein eigenes war er jederzeit bereit, aufzugeben. Es besaß nicht die nötige Wichtigkeit für ihn. Er würde nach seinem Tod weiter existieren. Er würde an der Seite des Gevatters sein, seine Arbeit machen und hätte dabei die Ewigkeit an Zeit, es jeden Tag auf's Neue zu versuchen. Er würde fortbestehen, aber nicht mehr leben. Sein Lehrmeister hatte ihm geraten, dies jetzt zu tun. Er sollte leben - für und mich Janay. Er brauchte sie, um das zu erkennen und er brauchte sie, um es umzusetzen. Kazel war nicht in der Lage, allein wirklich zu leben. Er beherrschte das Überleben, aber dabei hatte er nie all die Wellen emotionalen Chaos' empfunden wie jetzt und er liebte sie, selbst die unangenehmen. Er liebte vor allem aber Janay.
Mit Berücksichtigung seiner Gefühle war es also kein Wunder, dass er diese auch ausdrücken wollte. Er wollte Janay so sehr zeigen, wie tief seine Zuneigung ging, dass er sie damit auf's Neue in eine Ecke drängte, die ihr nicht gefiel. Irgendwann könnte sie zu viel davon haben und ihre wieder funktionsfähigen Beine nutzen, um endgültig vor ihm wegzulaufen. Wie viele Anträge hielt sie noch aus? Dass sie hingegen gern all das erwidern wollen würde, was er ihr offen legte, ahnte er nur am Rand. Sie hatte ihm schließlich bereits mitgeteilt, dass sie noch nicht von Liebe sprechen konnte. Sie brauchte Zeit und Kazel wollte sie ihr geben. Gleichzeitig wollte er sie wissen lassen, dass er warten konnte und seine Gefühle dadurch nicht gemindert würden. Janay sollte immer einen Zufluchtsort in ihm sehen können, ganz gleich, was sie für ihn empfand. Selbst wenn sie hasste, sollte sie es wissen.
"Warum sollte ich dich hassen?"
Der Mischlingself hob die Schultern an. "Ich weiß es nicht. Vielleicht nie." Er schmunzelte. "Ich versuche auf jeden Fall, dir keinen Grund dafür zu geben, dass wir beide es herausfinden." Darafhin stupste sie sein Kinn mit der Nase an und Kazel ließ es sich nicht nehmen, nach ihren Lippen zu haschen. Spielerisch schnappte er danach, raunte, als er sie zu "fassen" bekam und nach einem zarten Biss mit seinen Lippen liebkoste, um Janay gnädig zu stimmen. Bei all den körperlichen Aktivitäten, die sie, er und Zissus die letzten Stunden wie einen Kraftsport verfolgt hatten, bemerkte er erst jetzt, wie sehr er die sanften Zärtlichkeiten dazwischen vermisste. Es musste nicht immer zum Äußersten kommen, obgleich seine Lenden bereits wieder einsatzfähig wären, um Janay erneut das Kribbeln fort zu stoßen. zum Glück war sie bereits schwanger, sonst hätte Kazel sicherlich in nächster Zeit dafür gesorgt. Dass unter ihrem Herzen allerdings mehr als ein Leben heranwuchs, dass wusste sie immer noch nicht.
Kazel zog sich plötzlich etwas von ihr zurück. Es war Zeit, ihr das zu sagen. Er wollte nicht, dass sie sich nicht mental darauf vorbereiten könnte. Er wollte ihr die glückliche Nachricht überbringen - eine etwas seltsame Situation, da es doch meist die werdende Mutter war, die fröhliche Botschaften ihrem Liebsten verkündete.
Kazel drückte Janays Finger. "Zwei. Es sind zwei." Er ließ die Information sacken. "Und sie werden beide leben. Sie werden zur Welt kommen, leben und auch du wirst leben, Janay. Ich habe darum gekämpft, keinen von euch zu verlieren und wir werden mit zweifachem Leben belohnt." Dass er ganz nebenbei auch noch um Hopps Kindlein gekämpft hatte, erwähnte er zunächst nicht. Er wusste nicht, ob es der Hasenhybridin überhaupt Recht wäre, dass irgendjemand von ihrem Segen wusste. Sein Blick huschte über Zissus hinweg. Nein, er würde nichts sagen. Das war eine Sache zwischen den beiden. Er würde sich heimlich und still für sie freuen und dafür sorgen, dass auch ihr gemeinsames Kind sicher zur Welt käme. Er würde nichts und niemanden im Stich lassen, für den sein Herz schlug!
Dass er Janay mit seinem Bemühen eher verunsicherte und Sorgen in ihr schürte, war ihm nicht bewusst. Wenigstens sprach sie es an, machte sich dadurch allerdings klein und unbedeutend. Außerdem fürchtete sie, durch ihre Schwangerschaft für ihn unattraktiv zu werden. Hässlich und rund nannte sie sich selbst. Kazel stutzte. Dann zog er den bisher noch schlanken Körper enger an sich heran, so dass Janay nah genug war, damit er die nächsten Worte in ihr Ohr raunen konnte.
"Es gibt keine einzige Möglichkeit im celcianischen Gefüge, in der ich dich jemals hässlich finden werde. Keine", wiederholte er entschlossen. "Und dass du irgendwann ganz rund sein wirst, darauf hoffen wir doch! Das muss so sein, oder nicht?" Er löste seine Finger aus ihrem Griff, um sie auf ihren noch flachen Bauch zu legen. Dann streichelte er sie dort in kreisenden Bewegungen - sie und das verborgene Leben. "Solange noch genug Platz im Bett bleibt, damit ich mich an diesen Bauch werde schmiegen können, darf er ruhig rund und groß werden. Unsere Kinder sollen genug Platz haben. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich dich zu deinem Ziel rollen kann." Er lachte gegen ihr Ohr, ehe seine Lippen die Muschel entlang wanderten bis herunter zu ihrem Hals, wo Kazel neue Küsse auf die Haut setzte. "Ich liebe dich" Da war er sich sicher wie bei nichts Anderem, auch wenn er die Gründe dafür nicht ganz benennen konnte. Es beschäftigte ihn, seit Arina ihn aufgefordert hatte, aber je länger er nachdachte, desto merh verlor er den Blick auf das Gesamtbild. Bevor er sich selbst verlor, gestand er Janay, was ihn bekümmerte und erntete ihr Verständnis. Sie wusste schließlich auch nicht viel über ihn, allerdings hatten beide schon in die Vergangenheit des jeweils Anderen schnuppern können.
Kazel war trotz seines unliebsamen Mischblutes eine Erbe aus adligem Hause. Selbst wenn er es verlassen hatte, selsbt wenn es den Namen Tenebrée bald nicht mehr geben würde, blieb er für Janay auf diesem Stand. Janay, die nichts besaß und nichts war. Nur eine Maclyn, ohne Bildung oder Fähigkeiten jenseits der Horizontalen. Warum Kazel nicht von ihr abließ, wollte ihr nicht in den Kopf. Es lag gewiss nicht daran, dass sie beide gemischtes Blut besaßen. Sie hatten gemeinsam viel erlebt. Das schweißte zusammen. Und nicht zuletzt war es Janay gewesen, die ihn damals umgarnt hatte, bis es in den heiligen Wassern des Sternensees zum Äußersten gekommen war. Es mochte nicht der Hauptgrund für seine Liebe zu ihr sein, aber sicherlich ein wichtiger Faktor, dass er überhaupt Gefühle für sie hatte entwickeln können.
Mit der Zeit würden sie schon mehr voneinander preisgeben und gemeinsam kennen lernen, was sie am jeweils anderen so schätzten. Spielerisch ging Janay auf ihre bisherigen Kenntnisse ein und Kazel konnte nicht umhin als über die Anmerkung erneut zu erröten. Ohja, sie wusste sehr gut, was ihm gefiel. "D-das ... beherrschst du auch wie ... keine Zweite", druckste er herum. Hätte Janay gewusst, dass er gerade auf jener Ebene überhaupt keine Vergleiche besaß, hätte sie ihm das verlegene Kompliment sicher um die Ohren gefeuert. So hingegen verlagerte sich das Gespräch zu ihrer beider Nacktheit und dass sie ohne Kleidung unmöglich durch das Anwesen laufen konnten. Kazel mochte im Hintergrund der neue Hausherr sein, nach außen hin gab er sich aber als Sademos' Verwalter. In einer solchen Position konnte er nicht einfach blank ziehend die Wachen passieren. Gleiches galt für Janay. Sie mochte wieder gehen können, aber sie konnte deshalb auch nicht gleich überall hin ... nackt.
Auf einmal stutzte Kazel. "Oh, hoffentlich wird niemand misstrauisch, dass du plötzlich wieder laufen kannst. Vielleicht ist es ganz gut, wenn du dabei noch etwas wacklig auf den Beinen bist. Und ich stütze dich, wohin auch immer du möchtest. Das heißt, sobald wir Kleidung ha... hm..." Er ließ seinen Blick wandern, hinüber zu dem Sessel, in dem Hopp schlief. "Sie ist angezogen...", stellte er in den Raum. Als Hasenhybridin besaß sie Fell, so dass es nicht einmal peinlich für sie würde, wenn sie ihre Kleidung auszog. Vielleicht konnte man sie kurz wecken und fragen, ob Janay sich die Sachen ausleihen dürfte. Wenigstens für einen raschen Spaziergang zu etwas Essbarem. Nicht nur ihr Magen zog sich zusammen. Dann aber grinste Kazel erleichert auf. Er erhob sich und sein Weg führte ihn mit wenigen Schritten wirklich zu Hopp hin. Aber anstatt die Hybridin nun ihrer Kleidung zu entledigen, tappte er barfuß an ihr vorbei.
"Sie ist wirklich ein Goldstück. Eine ganze Drachme!" Kazel streifte eines ihrer Ohren freundschaftlich, als der am Sessel vorbei zog zu einem Rollwagen. Er war bislang nicht aufgefallen, denn ein großes Tuch deckte alles ab. Hopp hatte im Vorfeld gefragt, was sie für ihre Zeit der Nachbehandlung alles brauchen können. Kazel war nicht viel eingefallen, die Häsin aber wusste zumindest, was grundsätzlich nötig war. Er zog das Tuch zurück und darunter kamen viele Schüsseln, abgedeckte Teller und Schalen zu Tage. Kazel schob den Rollwagen an ein Sofa heran und setzte sich dort hin. Er begann bereits damit, Reste der letzten Mahlzeit auf zwei Teller zu verfrachten. Es war kein Frühstück, sondern eher ein Abendessen, aber die Alternative bestünde darin, nackt bis zur Küche zu huschen. Und auch wenn die Speisen schon kalt geworden waren, so konnte man einen Klacks Buttergemüse und ein Stück Fleisch auch so genießen. Kazel unterbrach sich selbst beim Brotschneiden und winkte Janay auffordernd zu. "Du kannst wieder gehen. Na los, zeig mir deinen wunderschönen Hüftschwung. Komm her zu mir!"
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Mittwoch 12. Juli 2023, 13:52

Auch wenn die letzten Wochen für sie nervlich anstrengend gewesen waren aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen, so waren sie in Hinblick auf ihre Beziehung zu Kazel durchaus eine Wohltat gewesen. Zwischen ihnen hatte sich das Band enger knüpfen können und Gefühle waren gewachsen, ohne, dass sie einander viel von der jeweiligen Vergangenheit erzählt hatten, die sie beide zu den Personen hatte werden lassen, die sie nun waren. Dadurch war es auch kaum verwunderlich, dass selbst Janay, die vier Jahre im käuflichen Gewerbe gearbeitet hatte, sich nicht dagegen sträuben konnte... und wollte, dass sich ihr Fokus auf ihren Liebsten richtete und sie ihre Umgebung mehr oder weniger vergaß.
Auch sie genoss ihre scheinbar ungestörte Zweisamkeit, ungeachtet der Gesprächsthemen, die sie miteinander fanden. Sie wollte einfach nur in seinen Armen liegen, seine Wärme spüren und seinen ihm eigenen Geruch einatmen, mit dem Gefühl, dass nichts und niemand sie trennen könnte. Nun ja, so realitätsfremd war sie dann zwar im Endeffekt nicht, aber ein kleiner Hauch Romantik... den wollte sie dennoch für sich beanspruchen.
Wenngleich er es ihr schwer machte, indem er wieder von seinen Heiratsabsichten anfing, die ihr ein ungutes Gefühl bescherten, einfach, weil die Angst davor, ihn irgendwann mit sich selbst zu enttäuschen, oder schlimmer noch, zu langweilen, nun einmal größer war als der Wunsch, seinem Drängen schlicht und ohne groß zu überlegen nachzugeben. Außerdem hatte sie genug Kunden gehabt, deren Frauen daheim auf sie gewartet hatten, während diese sich in ihren Armen das Vergnügen holten, das sie offensichtlich im Ehebett nicht erleben konnten, dass sie in der Hinsicht vermutlich noch viel skeptischer war. Wer sagte ihr denn, dass sein Interesse an ihr nicht nach der Hochzeit erlahmen würde? Oder nach der Geburt? Dass er nicht auch irgendwann anderen Gelüsten folgen würde, bei anderen Frauen oder... oder Zissus... oder generell Männern...? Nein, darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken, sondern sich lieber auf einen anderen Punkt seiner Aussage konzentrieren.
Als ob sie sich vorstellen könnte, ihn jemals zu hassen! Er war viel zu lieb und nett zu ihr und... nun ja, er hatte sie eben auf seine Weise auch um den Finger gewickelt. Bei seinen Worten nickte sie. "Gut so!", schnurrte sie und stupste ihn an, was er als Auftakt für ein kleines Spielchen nahm, bei dem sie gerne mitmachte.
Und trotzdem... der Gedanke von vorhin ließ sie nicht völlig los, sodass sie zwischendurch nuschelte:"Also wirst du nicht mit Zissus klammheimlich durchbrennen..." Als ihre eigenen Worte ihre Ohren zucken ließen, spürte sie, wie sich ihre Wangen zu röten begannen.
Hastig, in der Hoffnung, ihre Aussage wie auch den Hintergrund, nämlich ihre beständig schwelende Eifersucht, damit überspielen zu können, reckte sie sich und knabberte nun ihrerseits an seiner Unterlippe, während sie wie zufällig ihr Knie anhob und damit flüchtig an seiner Männlichkeit rieb. Es war ihr peinlich, dass sie sich so hatte gehen lassen und sie setzte einiges daran, um ihn gar nicht erst genauer darüber nachdenken zu lassen, was sie da gesagt hatte.
Umso mehr schien ihr Herz vor Schreck stehen bleiben zu wollen, um daraufhin umso heftiger weiter zu klopfen, als er sich plötzlich ein wenig von ihr zurück zog. Fragend und mit durchaus erkennbarer aufsteigender Unsicherheit sah sie ihn an, hatte Angst davor, was nun kommen mochte. Dass es etwas vollkommen anderes sein sollte, damit konnte sie ja nicht rechnen, während er ihre Finger drückte.
Blinzelnd hörte sie den Beginn seiner Aussage und war gedanklich noch bei ihrer Eifersucht, sodass sie den Bogen nicht richtig spannen konnte. "Zwei...?", hauchte sie und sah unwillkürlich zu Zissus hinüber, der selig neben ihnen schlummerte. "Wie zwei? Er... er... er hat keinen Doppelgänger... oder?", murmelte sie und blickte zu dem Mischling zurück, der nun endlich fortfuhr.
Und des Rätsels Lösung präsentierte, die dennoch ihre Zeit brauchte, um in ihr Gehirn durchsickern zu können. Allmählich gelang der Information dies auch, wie an ihren größer werdenden Augen erkennbar wurde. "Du... du... du meinst... ich... zwei... in mir... drin...?", stammelte sie und konnte den Impuls nicht unterdrücken, ihm einen leichten Schlag zu verpassen, wobei sie nicht darauf achtete, ob und wo sie ihn traf.
"Willst du mir damit sagen, dein Samen macht sich doppelt in mir breit?!", entkam es ihr etwas lauter, wodurch sie selbst zusammen zuckte und sich die Hand vor den Mund hielt. Wenngleich nicht für sonderlich lang, denn sie stöhnte und sank auf Kazels Körper herab. "Oh Götter, ich werde fetter werden als der dickste Warg in ganz Morgeria!", jammerte sie und hatte das Gefühl, als würde ihr schwindelig werden bei diesem neuen Wissen.
Deswegen also hatte er in letzter Zeit dauernd in der Mehrzahl gesprochen, wenn es um ihren Nachwuchs ging. Nicht, weil er sich des öfteren in ihr einpflanzen wollte, so viel Spaß sie beide dabei auch hatten, sondern weil... weil ihm gleich ein doppelter Treffer gelungen war!
Nachdem sich der erste Schreck ein wenig gelegt hatte, sah sie wieder zu ihm hoch, denn ihr kam noch ein Gedanke. "Aber eins sag ich dir, wenn kein Junge dabei ist, komm ja nicht auf die Idee, gleich nachlegen zu wollen!", warnte sie ihn, obwohl ihre Augen dabei herausfordernd funkelten. Schließlich war den Männern ein strammer Stammhalter immer das allerwichtigste und sollte sie trotz des doppelten Lebens in ihrem Bauch nur zwei Mädchen gebären, sollte er nicht glauben, sie stünde ihm sofort wieder als Bruthenne zur Verfügung. Wehe ihm!
Doch ganz so ohne war dieses neue Wissen nicht. Schon zuvor hatte sie sich Sorgen darüber gemacht, wie sehr ihr Körper sich während der Schwangerschaft und der Geburt verändern könnte. Sie hatte schließlich einige Frauen danach gesehen, ihre schlafferen Brüste, ihre hängenden, von weißen Linien überzogenen Bäuche. Ihre Geschichten darüber gehört, was zwischen den Beinen alles kaputt gehen und nicht mehr richtig verheilen könnte, sodass es sich danach nie mehr so anfühlen würde wie früher... Es machte ihr zu schaffen und sie fürchtete sich davor, dass sie auch in seinen Augen weniger attraktiv sein könnte.
Seine Reaktion war... wohltuend, so unendlich wohltuend, dass sie sich innerlich dagegen sträubte, ihm wirklich zu glauben, aus Angst, dass es in der Zukunft sich nicht bewahrheiten könnte, was er ihr da ins Ohr raunte. Sie schmiegte sich an ihn, verbarg ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, und als er auch noch ihren Bauch streichelte, knapp unterhalb ihres Nabels, da konnte sie einen wohligen Schauer nicht unterdrücken.
"Ach, solange sie noch da drin sind, sollte der Platz reichen. Aber ich habe gehört, dass sich Kinder dann gerne im Bett ausbreiten, ohne Rücksicht auf Verluste.", versuchte sie, das Thema ein wenig von ihrem körperlichen Zustand abzulenken, und musste auch etwas dabei grinsen.
Denn Arina hatte sich immer darüber beschwert, wenn sie mal wieder nicht richtig hatte schlafen können, weil die kleine Schwester im Schlaf mehr Platz beansprucht hatte, als nötig gewesen wäre. Und wenn Václav bei ihnen gelegen hatte, was anfangs ja häufiger vorgekommen war... Ein kleines Kichern kroch ihr die Kehle hoch und schnürte sie zugleich zu, weil auch Traurigkeit sich darunter mischte. Damals, als sie drei wirklich noch Kinder gewesen waren, war alles irgendwie einfacher erschienen... leichter... nun ja, ihr zumindest. Warum nur hatten sie sich so voneinander entfernen müssen, anstatt für immer zusammen zu halten...?
Wie gut, dass Kazel sie abzulenken verstand, obwohl ihr ausnahmsweise nicht der Sinn nach körperlichem Vergnügen stand, egal, wie ausgeruht er sein mochte. Jedoch konnte er ihr angenehme Gefühle bescheren mit seinen Lippen und sie wusste, dass sie ihn in dieser Hinsicht nur zu gerne noch öfter und ausgiebiger an ihr würde üben lassen wollen, um sie dabei auch über die Klippe zu schicken. Warum sollte schließlich er allein an seiner Ausdauer und seinen Stellungen arbeiten und nicht auch daran, wie er sie um den Verstand bringen könnte? Er war kein Kunde für sie, also wollte sie auch auf ihre Kosten kommen können, wenn sie schon zum Rollmops für ihn werden würde!
Bei ihrem kleinen Themenwechsel und ihrer Anspielung mutierte er wieder zu dem niedlichen, verlegenen Jungen, der sie wie kein zweiter zu erheitern und zu rühren in einem verstand, weswegen das Kichern tatsächlich über ihre Lippen drang. Mit einem feinen, frechen Grinsen legte sie den Kopf leicht schief bei seinem Herumgedruckse. "Ach, wirklich? Hm... und ich hatte gedacht, ich müsste noch üben... Aber gut, dann kann ich mich ja auf meinem Können ausruhen.", neckte sie ihn weiter, bis sie auf anderes zu sprechen kamen.
Sie konnte sich nämlich partout nicht daran erinnern, wohin ihre Kleidung verschwunden war, da sie diese in den letzten Stunden definitiv nicht gebraucht hatte. Und auch seine sonstigen Gedanken waren nicht ganz abwegig, wobei sie es nicht sein lassen konnte, leise zu schnauben und die Unterlippe schmollend vorzuschieben. "Nur noch stützen? Was ist aus dem ich trage dich auf Händen geworden?", maulte sie spielerisch, während er zu dem Hasenmädchen sah.
Bei seiner Bemerkung hob sie eine Augenbraue an. "Natürlich.", meinte sie nur und wusste nicht so recht, worauf er hinaus wollte.
Was auch immer es gewesen sein mochte, es schien nicht von großer Bedeutung zu sein, denn plötzlich grinste er und entwand sich ihrem Griff, sodass sie auf die Matratze plumpste. "Hey!", stieß sie laut aus und war trotzdem kaum hörbar, weil das Kissen vor ihren Lippen alles erfolgreich dämpfte.
Erst danach drehte sie ihren Kopf und sah ihm nach, bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war, was sie dazu nötigte, ihre Position zu verändern. Allerdings kam sie nicht auf den einfachen Gedanken, sich kurzerhand auf den Rücken zu drehen. Stattdessen drückte sie sich hoch in den Vierfüßerstand und konnte auch so alles wieder einsehen, während sie ihm unbewusst eine große Einladung bot.
Doch Kazel hatte offensichtlich gerade andere Gedanken, als er ihre schlafende Gesellschaft lobte. Ihre Augenbraue hob sich an, als er auch schon einen Rollwagen hervor holte und mit diesem in Richtung des Sofas fuhr. Sie hingegen ließ sich auf ihre Fersen sinken und zeigte ihm ihren nackten Rücken, bis er sein Ziel erreicht hatte und sie soweit war, sich in ihrer hockenden Position ihm zu zudrehen.
Da hörte sie auch schon seine Worte und schnaubte leise, während sie die Augen verdrehte. "Natürlich, das hätte ich mir denken können. Beim Essen hört sich jede Romantik auf. Männer!", beschwerte sie sich mit einem kleinen Grinsen, weil sie eigentlich gedacht hätte, er käme zu ihr zum Bett und würde sie spielerisch füttern, bis sie endgültig übereinander herfallen würden. Aber da hatte sie anscheinend das Loch in seinem Magen unterschätzt.
Und auch der ihrige grummelte wieder, wodurch sie sich langsam daran machte, aufzustehen. Noch wackelig auf den Beinen und froh über das Bettgestell, an dem sie sich anhalten konnte, machte sie die ersten Schritte. Am Ende dessen angekommen, hielt sie inne, um Kraft zu schöpfen, und sah dabei in seine Richtung.
Ein Fehler, wie sich gleich herausstellen sollte, denn als er seine Brotscheibe mit kaltem Fleisch belegt hatte und dieses nun mit Gemüse garnierte... da sorgte der Anblick dafür, dass sich ihr der leere Magen plötzlich umzudrehen drohte. Hastig drehte sie den Kopf weg und hielt sich die Hand vor den Mund, aber sie spürte, dass dies nicht genügen würde.
Taumelnd und sich so gut wie möglich an jeder sich bietenden Gelegenheit absützend, eilte sie in Richtung Badezimmer. Dabei blieb es jedoch nicht aus, dass sie den ein oder anderen Zierrat umstieß oder gar hinunter warf, sodass sie Scherben hinterließ. Darauf konnte sie jetzt keine Rücksicht nehmen, denn gerade noch rechtzeitig kam sie bei der Waschschüssel an, als ihr auch schon der saure Magensaft über die Lippen drang und sie ihn mit Müh' und Not in das teure Porzellan hinein spucken konnte.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 12. Juli 2023, 17:30

Ein Albtraum endete – Ein Traum war wahr geworden.
Janay konnte wieder laufen und hatte noch nicht eine Sekunde wirklich darüber nachgedacht. Alles war wieder so selbstverständlich wie das Atmen und das war auch gut so. Blickte man zurück, so hätte sie ihre Entscheidung sich zwischen den Dolch und ihren Liebsten zu werfen, vielleicht überdacht, aber in solchen Momenten, da dachte man selten – man handelte.
Aber jetzt waren diese Ausflüge in die Vergangenheit vergessen. Jetzt galt nur noch die Gegenwart, der Leib neben ihnen und der... Hunger. Zumindest hatte Kazel Hunger.
Zissus und Hopp hatten mitgedacht und für alles vorgesorgt. Es stand immer etwas bereit. Kazel fand nicht nur kalte Platten und Bratenscheiben, sondern auch Obst, Getränke und Schokolade auf dem abgedeckten Beistellwagen. Das war sicher Hopps Werk. Was gewiss mehr Zissus zuzuschreiben war, war der Badezuber im Nebenraum, die dabei liegende Kleidung, die mehr lockte als verbarg und das ganze Spielzeug ums Bett herum, welches sie auch fleißig benutzt hatten. Nachdem erst einmal den Porzellangott angebetet und sich ihr Magen beruhigt hatte, da kam der Hunger auch bei ihr mit Macht durch. Vielleicht in etwas merkwürdig anmutenden Blüten, aber ihr Körper verlangte nach Nahrung. Ob saure eingelegte Gurken wirklich mit Pflaumenmus bestrichen gut schmeckten? Konnte nicht schaden es auszuprobieren. Janays Hormone fanden es ohne ihren Willen ganz vorzüglich!
Nachdem sie sich dann beide ausgiebig gestärkt und auch das Bad frequentiert hatten, da fühlten sich ihre Körper 'fast' wieder normal an. Bei Janay hieß das, dass ab und an ein sanftes Kribbeln noch behandelt werden musste, aber die Abstände zwischen den Intervallen wurden länger und länger. Gen Ende des zweiten Tages wären sie dann ganz erloschen, wie die Heilerin prophezeit hatte. Bei Kazel war es mehr seine Seele die heilte. Er löste sich vom Leiden und dem was ihn gequält hatte und wandte sich wieder dem Leben zu – Janay. An seinem eigenen hing er nicht besonders, was für seine Zukunft sicher auch gut so war, aber er sah auch wieder die Schönheit all dessen in Janays Augen glänzen, wenn er sie neckte und sie ihm Paroli gab. DAS fühlte sich nach Leben an. Sie war ein guter ...der beste Grund für sein Dasein. Und nun wusste auch Janay, dass sie nie wieder allein sein würde. Selbst wenn sie eines Tages sich trennen, oder einer von ihnen sterben würde, so würde doch ein Teil in den beiden kleinen Seelen weiter bestehen, die unter ihrem Herzen wuchsen:
Zwillinge.
Janay war vom Leben gleich doppelt gesegnet worden. Eine ganze Familie mit einem Schlag. Woher Kazel das so genau wusste, war vielleicht garnicht so wichtig. Wichtig war nur, dass ihre Liebe immer einen Hafen haben würde – in ihren Kindern. Sie würden sie lieben und Liebe zu geben war immer wichtiger, als sie zu empfangen. Wer sie erwartete wurde enttäuscht, aber wer sie mit offenen Armen verschenkte, der erhielt sie doppelt zurück. Janay und Kazel waren wahrlich gesegnet worden.

Aber auch die schönste Kuschelzeit musste einmal enden. In Janays und Kazels Fall tat sie das, in dem ein Klopfen an ihrer Tür erklang und kurz darauf die Heilerin Orima eintrat. Sie sah wieder deutlich erholter aus und untersuchte Janay noch einmal gründlich. Schnell nickte sie aber zufrieden und wirkte insgesamt etwas in Eile.
„Gut, gut. Wie es den Anschein macht, funktioniert ja alles wieder so wie es soll. Falls noch Probleme auftreten sollten, lasst mich rufen. Ich habe die Rechnung dem jungen Herrn Schlange übergeben. Ich bitte, sich bei Zeiten darum zu kümmern...“
Das war Zissus Aufgabe, aber der schlief immernoch tief und fest und die Heilerin begann sich bereits zu verabschieden:
„Ansonsten wünsche ich noch gute Genesung und werde nun mit meinem Bruder das Anwesen verlassen, wenn es genehm ist.“
Sofort sah sie in Janays Augen die Sorge um ihre Schwester. Arina war etwas genommen worden, was in Janays Leben immer sehr wichtig gewesen war. Dass ihre Schwester diese Freuden nicht empfinden konnte, weil ihr Gatte sie entstellt hatte, nagte an ihr.
„Sorgt euch nicht. Die körperlichen Verletzungen eurer Schwester sind stabil und nun braucht es nur etwas Zeit. Ich habe gestern lange mit ihr gesprochen... Was 'fort' ist, ist fort und im Moment wäre nicht der rechte Zeitpunkt um zu versuchen, es ihr wieder zu geben. Sie möchte es nicht.“
Orima sah einen Moment zu Boden. Der Widerstreit in der Heilerin war ihr anzusehen.
„Ihre Psyche ist … angeschlagen, aber nicht unheilbar. Gebt ihr Zeit und Raum sich wieder selbst und einen Platz in dieser Welt zu finden, dann wird der Rest irgendwann folgen. Wenn es soweit ist, bin ich gerne für sie da.“
Sie erhob sich von der Sesselkante auf der sie gesessen hatte und machte eine knappe Verbeugung. Das Gespräch war für sie jetzt beendet und mehr würde sie auch nicht über das Patientengeheimnis hinaus preis geben.
„Also dann. Ich wünsche einen schönen Tag.“
Damit ging sie.
...
Orima hatte sich sehr wage ausgedrückt und wo Janay genau wusste worum es ging, da war Kazel noch nicht informiert worden. Ob Janay dies nachholen wollte, lag in ihrem eigenen Ermessen. Im Moment wussten nur Arina, Janay, Orima und ihr Ehemann von diesen grausamen kleinen Detail. Zissus hatte bei seinem Kontakt zu ihr nur eine grobe Ahnung erhaschen können, dass vielleicht etwas nicht stimmte und Kodiak hatte etwas merkwürdiges an ihr gerochen, was weniger mit dem Fehlen jenen kleinen Körperteils zu tun hatte, sondern eher mit ihrer seelischen Verfassung ihrer Schwester. Der riesige Bärenhybrid mit seiner gewaltigen Nase und der sanften Seele, nahm anscheinend mehr wahr, als man ihm zutraute. Er ging 'wie auf Eiern' sobald Arina in der Nähe war, aber er kümmerte sich auch rührend um sie, wie Kazel und Janay bei ihrem ersten Ausflug außerhalb ihres 'Spiel/Behandlungszimmers' erfahren durften. Sie hatten sich im bereit stehenden Zuber gereinigt und vielleicht noch ein bisschen aneinander gerieben, dann angekleidet und leise den Raum mit den beiden erschöpften Helfern verlassen. Über einen Alkovengang konnten sie hinunter in die kleine Vorhalle des seitlichen Eingangs schauen, da erhaschten sie einen Blick auf Kodiak, der gerade einen Strauß Blumen... nein... einen Strauß Kräuter von Arina in die Pranke gedrückt bekam. Er machte irgendwie einen leicht überraschten Gesichtsausdruck und ließ sich von Janays großer Schwester herum kommandieren.
„Die gefallen Janay sicher! Der Duft ist belebend. Steck sie überall in die Blumen, dann duftet es hier angenehmer, sobald sie raus kommt.“
„Ich hoffe, es geht ihr bald besser.“
, brummelte Kodiak leise als Antwort und zupfte vorsichtig ein paar Kräuter aus dem Bündel um sie in einen größeren Strauß zu stecken, der mittig in der Halle auf einem runden Tisch thronte. Der Anblick ihrer Schwester, wie sie da resolut den riesigen Bären herum scheuchte, ließ hoffen. Er fragte:
„Was hältst du von Kürbiscremesuppe für heute Abend?“
Hatten sich die beiden vielleicht schon etwas angefreundet? Arina nickte und lächelte sogar ein wenig.
„Kann ich helfen?“
„Gerne.“
Ohne ihre beiden heimlichen Zuschauer zu bemerken gingen sie in Richtung Küche weg. Kazel und Janay könnten sich schnell anschließen, oder auch anders tun. Jetzt da Janay wieder mobil war, stand ihnen die Welt offen.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Donnerstag 13. Juli 2023, 23:10

Kazel tat gut daran, zu zweifeln, denn er hatte sich zu früh gefreut. Es war naiv zu glauben, dass es nichts gäbe, durch das Janay ihn nicht doch eines Tages hassen könnte. Er war ein gebranntes Kind und seine Mutter hatte das Feuer dargestellt. Wem, wenn nicht der eigenen Mutter vertraute man? Sie hatte ihn verraten, ihn eingesperrt und gequält, nur weil er nicht mehr in das Bild der Gesellschaft gepasst hatte. Wie gern hätte er damals geändert, aber er war verwirrt und wusste bis heute nicht, wie es hatte zustande kommen können. Seine Haut war in der Pubertät heller geworden und das war für seine eigene Mutter Grund genug geworden, ihn zu hassen. Und Janay? Nun, sie hasste ihn nicht für das, was er war. Aber sie könnte eines Tages soweit sein, denn auch sie war nicht frei von Zweifeln. Niemand auf Celcia war das.
Seine Ohren zuckten auf, als er ihr Genuschel mitbekam. "Also wirst du nicht mit Zissus klammheimlich durchbrennen..." Da war er: ein Grund, ihn doch eines Tages zu hassen. In Kazels Magen bildete sich ein Knoten. Er versuchte, den ersten Impuls einer Antwort herunterzuschlucken, um über eine bessere nachzudenken. Eine, die nicht minder ehrlich, aber weniger unbedacht war. Er wollte die Zweifel weder nähren noch Angst an ihre Seite holen. Von seiner Perspektive aus waren Janays Bedenken nämlich vollkommen unbegründet. Ja, er begann mehr als Sympathie für den Dunkelelfen zu hegen, der lieber ein Pfau gewesen wäre. Er mochte ihn. Vielleicht liebte er ihn sogar - als Freund. Zissus war sein einziger Freund. Er traute ihm zu, dass er für Kazel in die Bresche springen würde. Der Mischling täte es im Gegenzug ebenso, aber er fürchtete den Tod auch nicht so sehr wie andere Celcianer. Kazel hatte es da leichter.
Auch Janay schien dem Gevatter nicht mit Angst zu begegnen. In ihr keimten andere Sorgen. "Das werde ich nicht tun", versicherte er. "Warum auch? Und selbst wenn, dann würde ich dich mitnehmen. Janay ... ich will nicht mehr ohne dich sein." Ja, das waren gute Worte. Ehrliche Worte. Er schloss nicht aus, dass eine Situation entstehen könnte, bei der er plötzlich alles zurücklassen müsste. Aber dann würde er mitnehmen, was ihm wichtig war. Und wenn in Janays Kopf Zissus zuerst käme, musste er ihr versichern, dass er sie vorher an der Hand nahm. Sie, sein Grund zu leben.
Wahrscheinlich schürte er mit dieser Antwort noch mehr Zweifel. Kazel konnte ja nicht ahnen, dass das restliche Celcia es mit Janay niemals so gut gemeint hatte. Dass es niemanden gegeben hatte, der so nett zu ihr war. Sein Irrglaube fußte aber auch auf der Annahme, dass man Janay nicht mit einem bösen Hintergedanken begegnen wollte. Er - Kazel - wollte das nicht. Dafür liebte er sie inzwischen viel zu sehr und mit jeder weiteren, gemeinsamen Stunde festigte sich das Band.
Selbst in schweren Situationen stand er ihr bei. So war es für den letzten Erben aus dem verschwindenen Hause der Tenebrées nur natürlich, dass er aufsprang, um seiner Liebsten ins Badezimmer nachzueilen. Da hing sie schon über der teuren Keramikschüssel und spie säuerlich riechenden Magensaft hinein. Kazel rümpfte die Nase ob des Gestanks, wandte sich aber nicht ab. Im Gegenteil, er kniete sich zu ihr, legte eine Hand auf ihren Rücken und streichelte sie. Mit der anderen schob er ihre silbrigen Strähnen hinter das Ohr, damit sie diese nicht versehentlich bespuckte. Er blieb die ganze Zeit an ihrer Seite. Er wartete, bis nichts mehr kam und reichte ihr dann ein Handtuch. Er stand auf, nur um ihr etwas Wasser zu holen. Er half ihr zum Waschbecken und bot ihr anschließend an, ein gemeinsames Bad zu nehmen, damit ihr Körper etwas Entspannung fand. Er streichelte und liebkoste sie, dann wusch er sie und nachdem sie sich mit einer erfrischenden Spülung den Mund ausgewaschen hatte, küsste er sie auch wieder. Er hätte es sogar vorher getan, wollte sie jedoch nicht in Verlegenheit bringen. Er wusste selbst noch zu gut, wie unangenehm es ihr gewesen war, als sie seine Alkoholfahne hatte schmecken müssen.
Nach dem gemeinsamen Bad brachte er sie zurück zum Sofa und das nur, weil Zissus noch immer auf dem breiten Bett schlief. Dort massierte Kazel wiederholt das aufkommende Kribbeln weg und als das nicht reichte, liebte er Janay ein um's andere Mal, bis der Hunger sie beide erneut an ihr ursprüngliches Vorhaben erinnerte. Und während sie aßen, bestätigte er ihr noch einmal, wo ihr Gespräch geendet hatte.
"Zwei Kinder, ja. Ich habe sie gesehen, als kleine ... nun ... Seelenlichter? Ich konnte etwas sehen und es war mehr als eines. Ich stand vor einer Prüfung, eines unserer Kinder zu opfern, damit du überlebst. Du hättest es nie erfahren. Ich hätte es dir nie erzählt, aber ich hätte mit dem Wissen leben müssen ... mein ... eigenes ... ich ..." Er brach ab und in der Luft hing die unausgesprochene Schuld, zum Mörder des eigenen Kindes zu werden. Eine Schuld, mit der Kazel definitiv nicht hätte leben können. Er brauchte einen Moment, um sich zu fangen. Dann setzte er die Geschichte fort. "Ich erhielt sogar das Angebot, beide Kinder zu bewahren, wenn ich ein mir unbekanntes gebe. Eines unter diesem Dach. Du ... bist nicht allein schwanger, Janay. Aber ich werde dir nicht verraten, wer es ist. Nicht, solange der Vater es nicht weiß. Das wäre sonst nicht gerecht." Und ehe seine Liebste sich zu sehr erschrecken könnte, Kazel hätte diesen Weg gewählt, lenkte er ein. "Auch das wäre eine Entscheidung gewesen, die ich niemals hätte treffen können. Ich ... hab es irgendwie ... geschafft, ohne etwas zu opfern. Nein, das stimmt nicht. Irgendetwas ... etwas ... ich ..." Er blinzelte. "Was? Was habe ich gesagt? Oh! Oh ja ... die Kinder sind in Sicherheit. Alle. Ich habe endlich einmal etwas richtig gemacht. Und sie werden alle leben." Tränen standen ihm bei den Worten in den Augen. Vielleicht konnte Leben nun sehen, wie wichtig ihm zumindest war, womit sie so achtlos und grausam spielte. Er hätte es unter keinen Umständen über's Herz gebracht und Tod hätte ihn gewiss als Schüler verloren. Ein Gevatter musste vielleicht emotionslos sein, um seine Pflicht zu erfüllen, aber konnte er das tun, wenn er gebrochen wäre?
Darüber brauchte sich niemand mehr Gedanken zu machen. Es war gut ausgegangen und es war gut, dass Kazel es so verbuchte. Vielleicht wäre diese Entscheidung die einzige in seinem Leben, die wirklich von Bedeutung war. Und er glaubte, richtig entschieden zu haben. Es war Balsam für seine Seele, die wieder leben wollte. Sie wollte leben, um zu sehen, was aus seiner Entscheidung wurde. Sie wollte sehen, wie seine Kinder und auch das Seelchen von Hopp zur Welt kamen und jene entdecken. Und sie wollte, dass auch Janay Gefallen an der Vorstellung fand.
So beendete Kazel alsbald sein Mahl, sowie seine Erzählung. Er griff nach Janays Hand, zog sie auf seinen Schoß und drückte sie. "Ich werde dich immer lieben, ganz gleich wie du aussiehst. Würde ich dich darauf reduzieren, wäre ich nicht besser als meine Familie, die mich dafür gefoltert hat. Ich werde dich dünn lieben und ich werde dich prall und schwer lieben. Und ich werde dich unterstützen, zu deinem alten Aussehen zurückzufinden, falls dich die Vorstellung quält, rund und weich zu sein." Er lächelte. Diese Information war ihm doch die wichtigste. Janay würde nicht damit allein gelassen. Er würde sie nicht als fett und unattraktiv beschimpfen und gleichzeitig von ihr verlangen, allein wieder Gewicht zu verlieren. Nein, das käme ihm niemals in den Sinn. Lieber unterstützte er sie, indem er mit ihr zusammen zunahm. Zwei fette Elfen, speckig und kolossal, die gemeinsam zwei Kinder großzogen. Irgendwie gefiel ihm die Vorstellung, faul und rund mit Janay im Wintergarten des Anwesens auf einer bequemen Liegewiese zu ruhen, während sie Süßigkeiten naschten und sich gegenseitig in die Röllchen zwickten. Er musste schmunzeln. "Ich liebe dich so sehr."
Seine Turtelei wurde alsbald unterbrochen, als die Heilerin Orima noch einmal vorstellig wurde. Im Gegensatz zum mutmaßlichen Verwalter des Sammlers hielt sie sich nicht an blumigen Umschreibungen auf. Orima war direkt und dabei vielleicht ein wenig gnadenlos, aber das musste man in ihrem Beruf wohl sein. Wenigstens hatte sie keine schlechten Nachrichten für Janay. Sie wirkte mit ihrem Fortschritt sogar zufrieden und war vordergründig eher gekommen, um sich zu verabschieden ... und eine Rechnung zu stellen.
Kazel nickte. Er mochte keine Ahnung über die Regelungen haben, aber er wusste, dass er Orimas Arbeit mehr als annehmbar vergelten wollte. Sobald Zissus wach wäre, würde er ihn nicht nur bitten, sich mit Schlange abzusprechen, sondern auch einen ordentlichen Bonus für Orima und ihren Bruder zu vergeben. Notfalls sollte er auf die verbliebenen Reichtümer des Hauses Tenebrée zurückgreifen. Tante Starle hatte dahingehend nichts mehr zu melden und Kazel sah nicht ein, ein mögliches Vermögen ungenutzt zu lassen. Vor allem dann nicht, wenn er damit Personen auszahlen konnte, die Janay das Leben gerettet hatten. Der Bonus sollte in jedem Falls ausreichen, damit Orima sich Erholung gönnen konnte - sei es eine Reise oder mehrere Besuche im Bordell. Das überließ er dann doch ihr.
Sobald sie jedoch gegangen war, fiel sein Blick auf Janay. Orima hatte ihre Schwester erwähnt. Kazel schaute fragend, drängte seine Liebste aber nicht. Sie würde ihm etwas sagen, wenn sie es wollte. Und wenn nicht, sollte sie erneut etwas wissen. "Du und ich, wir brennen mit Zissus und Arina durch. Ich werde sie nach ihrer Rettung nicht zurücklassen. Schon gar nicht jetzt, da sie dich so sehr braucht." Da beide nun nicht nur gesättigt, sondern auch gebadet und angezogen waren, wäre es für Janay möglich, Arina jetzt aufzusuchen. Sollte ihr Körper erneut kribbeln, konnte man sich immer noch zurückziehen. Kazel wollte den Schwestern aber auf keinen Fall im Wege stehen. Arina hatte sich so sehr um Janay gesorgt. Sie liebte die Elfe ebenso sehr wie sein Herz für sie schlug.
Also verließen sie nach einer Weile das nach Erotik und muffiger Luft riechende Nachbehandlungsschlafzimmer. Zissus und Hopp blieben zurück. Kazel weckte keinen von beiden. Er deckte sie lediglich zu und strich dem Elfen zum Abschied über die Stirn. Er verdankte ihnen so viel. Auf dem Weg durch das Anwesen stützte er Janay noch, wenn sie der Hilfe bedurfte. "Es ist gut, dass du etwas herum läufst. Deine Muskeln dürfen nicht abbauen und..." Kazel verstummte, als er mit seiner Liebsten Zeuge eines Gesprächs zwischen Arina und Kodiak wurde. Der Bärenhybrid wirkte fast so unbeholfen wie Kazel und das machte ihn auf eine ganz besondere Weise sympathisch. Er mochte wie ein Ungeheuer aussehen und jedes Mal, wenn er sein Maul mit den scharfen Zähnen öffnete, wollte man fortlaufen, aber er war herzensgut. Und er konnte leckere Gerichte kochen!
Kazel unterbrach das Gespräch beider nicht. Er überließ es Janay, einzugreifen, falls sie wollte. Er würde lediglich nicht zulassen, dass sie sich abwandte. Arina machte sich jetzt noch Sorgen. Es wurde allmählich Zeit, diese zu zerstreuen und beide Schwester zueinander zu führen.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Dienstag 18. Juli 2023, 13:47

Hätte er sie direkt gefragt, dann hätte sie ihm, sofern sie sich das getraut hätte, gleich sagen können, dass ein Fortlaufen mit Zissus nicht dazu beitragen würde, dass sie ihn hassen würde. Zumindest konnte sie sich das partout nicht vorstellen im Moment. Aber so, wie er sich davor fürchtete, dass sie einst dieses negative Gefühl für ihn hegen würde, so hatte sie allergrößte Angst davor, ihn zu verlieren, wenn nicht an den Pfauenmann, dann an irgendjemand anderes.
Sie waren beide gebrannte Kinder, jedes auf seine Weise, und es lag an ihnen, dennoch das Beste daraus zu machen, um sich nicht gegenseitig zu vertreiben. Ob ihnen das hingegen möglich sein würde, stand auf einem gänzlich anderen Blatt.
Trotzdem war es ihr nicht gelungen, ihre Eifersucht zu bezähmen, sodass ihr diese wahrheitsgemäße Bemerkung entschlüpfte, ehe sie sich auf die Zunge beißen konnte. Sie versuchte zwar, ihre Worte zu vertuschen, aber sie beide besaßen das feine Gehör von Elfen, denn trotz ihres jeweiligen Mischblutes waren sie in dieser Hinsicht reinrassig.
Es gelang ihr nicht, wie seine Reaktion bewies, sodass sie einen Moment lang die Lippen fest aufeinander presste und gegen jenen Flecken seiner Haut starrte, den sie gerade direkt vor Augen hatte. "Irgendwann wirst du mich satt haben...", hauchte sie gegen diese Stelle und spürte, wie ihre Augen zu brennen beginnen wollten.
Mehrmals schluckte sie und kniff schließlich fest die Lider zusammen, ehe sie entschlossen den Kopf schüttelte und sich streckte, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Themenwechsel bitte, ja?", flüsterte sie ehrlich flehend, damit sie nicht endgültig ihrer Gefühlswallung nachgeben musste.
Wie gut, dass sie rasch auf anderes zu sprechen kamen und auch ihre Mägen darauf aufmerksam machten, dass sie gefüllt werden wollten. Nun ja, derjenige von Kazel zumindest, während ihr eigener es zuerst eilig hatte, sich vollkommen zu entleeren. Es war ein Kampf, rechtzeitig in den Raum nebenan gelangen zu können, und es war ein Krampf, als sie nichts weiter als bittere Galle spucken konnte, die säuerlich und absolut widerlich schmeckend in ihrem Mund haften bleiben zu wollen schien. Anfangs forderte sie dieses körperliche Problem dermaßen, dass sie die Unterstützung ihres Liebsten gar nicht wahrnahm.
Es dauerte, während die würgenden Wellen abebbten, bis sie bemerken konnte, dass er versuchte, ihr dabei zu helfen, indem er sie stützte und sie behutsam säuberte in den Pause, damit sie den Geruch nicht noch stärker in der Nase hatte als ohnehin schon. Als es besser wurde und sie allmählich wieder fähig zu etwas anderem war, murmelte sie:"Im nächsten Leben werde ich ein Kerl!" Denn dann würde ihr solch ein Leiden verwehrt bleiben und das wäre eine Wohltat in ihrer jetzigen Situation.
Nachdem sich ihr Magen endgültig beruhigt hatte, nahm sie das Angebot für ein gemeinsames Bad nur zu gerne an, denn sie hatte Gefallen daran gefunden, in warmes Wasser einzutauchen und sich zu entspannen. Dass dabei einige Streicheleinheiten für sie abfielen, vergalt sie Kazel mit gleicher Münze und konnte feststellen, dass die Lust ihre bisherige Befriedigung allmählich wieder abzulösen begann. Zwar gab das Kribbeln noch, solange sie in dem Raum weilten, Ruhe, aber das bedeutete schließlich nicht, dass sie auf diese intime Zweisamkeit verzichten müsste.
Und wie aufs Stichwort meldete sich ihr körperliches Leiden zurück, als sie es sich gerade auf dem Sofa gemütlich gemacht und einen Blick zu dem Essen daneben gewagt hatte. Es bedurfte nicht vieler Worte oder sonstiger Gesten, damit ihr Liebster verstand und ihr zeigte, dass sein Leib die Stunden des Schlafs ausgiebig ausgekostet hatte. Sie bemerkte allerdings auch, dass er nicht mehr ganz so stürmisch war, was durchaus seinen Vorteil barg, wenn man die Vereinigung länger als ein paar Sekunden genießen wollte. Und als er einmal doch eine Pause brauchte, da verkürzte sie ihnen beide die Wartezeit, indem sie sich vor seinen Augen selbst streichelte und ihm auf diese Weise ein wenig zeigte, was ihr gefiel. Die einzige wirkliche Herausforderung dabei war, dass sie leise genug blieb, um sonst niemanden zu wecken, obwohl sie im Hinterkopf der Gedanke beschlich, dass sie Zissus dermaßen an den Rand des Machbaren gebracht hatte, dass er vermutlich einige Stunden lang noch gar nichts hören würde.
Schließlich jedoch war ihr Körper zufrieden und sie konnten sich der Füllung ihrer Mägen widmen, wenngleich sie feststellte, dass sie erstaunlich ungewöhnliche Happen sich zubereitete. Nun ja, es schmeckte und machte satt, mehr wollte sie gerade nicht.
Während sie kaute, hörte sie ihm zu und sah ihn dabei nachdenklich an. Sie spürte mehr, als dass er es wirklich ausdrücken konnte, dass er eine nicht unerhebliche Last mit sich herum trug, die er derzeit noch nicht mit ihr teilen konnte, nicht vollständig zumindest, und vielleicht auch nie. Aber sie wollte, dass ihm bewusst war, dass sie ihn verstand und dass sie für ihn da war. Also legte sie ihm ihre freie, wenngleich mit ein bisschen Mus bekleckerte Hand auf seinen Unterarm, um ihn ihre Nähe spüren zu lassen. Dabei sah sie ihn an und wartete, bis er ihren Blick erwidern konnte, ohne mit den Gedanken ganz wo anders zu sein.
Sanft lächelte sie und streichelte zärtlich die Unterseite seines Arms, verteilte das Mus auf seiner Haut, dass sie vermutlich bald ebenso leicht klebrig wäre wie ihre eigene. "Du hast schon öfters etwas richtig gemacht.", erwiderte sie mit voller Überzeugung. "Sonst wären wir nicht alle hier." Trotzdem scheute sie sich davor, genauer darüber nachzudenken, was er ihr gerade erzählt hatte. Dazu war sie selbst, nach der Überraschung über seine Offenbarung wegen der Anzahl ihres Nachwuchses, noch nicht bereit.
Ohnehin lenkte er sie ab, indem er sie auf seinen Schoß zog, sodass sie sich schon wieder rittlings auf ihm befand. Nur eben noch ohne seinem Speer dort, wo er in ihren Augen am besten seinen Platz fand. Mit einer leicht erhobenen Augenbraue legte sie den Kopf schief, während ihre Arme wie von allein sich um seinen Hals schlangen. Es rührte sie, wie er sich darum bemühte, ihr Zuversicht zu geben für eine Zukunft, die ihr unendlich weit weg und kaum vorstellbar erschien, obwohl sie selbst dennoch große Angst davor hatte. Eben weil ihr niemand sagen konnte, wie es dann werden würde.
Dafür aber griff sie lieber etwas anderes auf, nachdem sie ihn auf seine neuerliche Liebesbekundung hin voller Gefühl geküsst hatte. "Weißt du... ich habe gehört, es gibt Männer, denen gefällt das, wenn eine Frau rund und weich ist. Die gerne so viel an ihr haben, dass es in keine Hand mehr passt.", schnurrte sie und nahm seine Hand, die sie auf ihre Brust legte, um deutlich zu machen, welches Körperteil sie dabei meinte.
Mit einem feinen Grinsen schnappte sie nach seiner Unterlippe und kaute flüchtig daran herum, während sie ihre Hüfte in Stellung brachte. "Aber wenn ich das dann einmal bin, dick und fett, wer weiß, wie beweglich ich dann noch bin...", gurrte sie weiter und ließ ihre andere Hand tiefer wandern, um ihn zu umfassen und ein wenig zu massieren. "Ob ich dann so etwas noch kann...", begleitete sie ihr Tun mit weiteren Worten und nahm ihn gekonnt ihn sich auf, sobald er bereit dazu war.
Kaum füllte er sie aus, griff sie mit beiden Händen nach seinen Wangen und schenkte ihm einen gierigen Kuss, der ihm zeigen sollte, dass er sich dieses Mal nicht zurück zu halten brauchte. Jetzt war nicht die Zeit für langsam und zärtlich, für ausdauernd, denn kein nerviges Kribbeln hatte sie dazu verleitet, sich dieses Mal vereinigen zu wollen.
Trotzdem hatten sie nicht die Gelegenheit, ihr Spiel zu beenden, da sich jemand anderes zu ihnen gesellte. Als es klopfte, hielt Janay keuchend inne, und als die Heilerin eintrat, unterdrückte sie ein Augenrollen bei diesem überaus ungünstigen Zeitpunkt. Trotzdem war sie abgebrüht genug, um nicht wie eine ertappte Sünderin hastig von Kazels Schoß hinunter zu klettern und damit irgendeine Form von Scham zu zeigen. Stattdessen ruckte sie lieber enger nach vorn und versuchte dadurch, sein bestes Stück mit ihrem eigenen Körper zu verbergen, sobald dieses sich nicht mehr in ihr befand. Alles brauchte die andere schließlich nicht zu sehen!
Das galt auch noch, als sie wider Willen von ihm herab steigen musste, denn sie sollte noch einmal untersucht werden. Dass dabei offensichtlich wäre, wie sehr es zwischen ihren Beinen glitzerte vor Feuchtigkeit, brachte sie nicht im Geringsten in Verlegenheit, dazu hatte sie zu lange in der Horizontalen gearbeitet. Dennoch ging sie persönlich nicht darauf ein, vor allem, da jegliches Wort darüber vermutlich ohnehin unnötig gewesen wäre.
Schließlich war die Untersuchung abgeschlossen und die Heilerin wirkte zufrieden mit ihr. Na, das wollte sie auch hoffen, schließlich hatte sie sich ordentlich helfen lassen bei diesem Prozess! Dafür aber kam ihr etwas... besser gesagt, jemand anderes in den Sinn, die noch Hilfe benötigen würde. Die andere wollte sich schon verabschieden, doch sie musste einfach ihre Schwester noch erwähnen, musste wissen, ob und was für sie in den letzten Stunden getan worden war.
Es blieb bei einer vagen Umschreibung dessen und trotzdem verstand es die junge Frau ausreichend, um nicken zu können. Auch sie war nicht glücklich darüber, allerdings schien es Hoffnung zu geben und daran wollte sie festhalten. Sie wollte, dass es Arina gut ging und wenn das bedeutete, dass diese dafür Zeit brauchen würde... dann musste sie ihr diese auch lassen. Ganz gleich, wie schwer ihr das fallen würde, wie sich auch daran zeigte, dass sie damit begann, an ihrer Unterlippe zu kauen. Gerne hätte sie der Heilerin noch etwas gesagt, ihr den Auftrag gegeben, noch einmal mit ihrer Schwester zu reden, sie zu überreden, jedoch schaffte sie es, sich zurück zu halten.
Und dann war sie auch schon weg und die Gelegenheit vertan. Als sich die Tür hinter der anderen schloss, atmete sie leise auf und lehnte sich zurück, um für ein paar Sekunden die Augen zu schließen und das Gespräch sacken zu lassen. Erst danach war sie wieder bereit, sich der Realität zu stellen.
Die bedeutete, dass sie den fragenden Blick ihres Liebsten auf sich ruhen fühlte und diesen, obwohl es ihr merklich schwer fiel, mit einem Kopfschütteln beantworten musste. "Ihr ist vieles angetan worden, aber es liegt an ihr, was andere davon wissen dürfen.", meinte sie und hoffte, dass er das verstehen und akzeptieren würde.
Bei seinen Worten musste sie lächeln und griff nach seiner Hand, um diese dankbar zu drücken. "Vielleicht fragen wir die Zwei nur vorher, ob sie das auch wollen.", fügte sie hinzu und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Daraufhin wusch sie sich noch einmal und zog sich endgültig an, um nun trotz aller Furcht nach ihrer Schwester zu sehen. Oder zumindest heraus zu finden, wo sich diese aufhielt.
Die ersten Schritte wagte sie allein, jedoch fühlte sie sich sicherer mit Kazel als Hilfe, sodass sie sich bereitwillig an ihn lehnte und ein wenig führen ließ. Auch wenn sie inzwischen einige Zeit lang sich in diesem Anwesen aufhielt, jetzt, auf eigenen Beinen, hatte sie dennoch die Sorge, sie könne sich nur allzu schnell verlaufen in den zahlreichen, gleich wirkenden Gängen.
Gerade, als der Mischling mit ihr zu reden begann, zuckten ihrer beider Ohren und sie wurden so still wie möglich. Neugierig und mit angehaltenem Atem lugte sie um die Ecke und lauschte dem Gespräch zwischen ihrer Schwester und dem Bären, vor dem diese überhaupt keine Scheu zu zeigen schien. Janay wusste, wie nett dieser Mann trotz seines Äußeren sein konnte, aber es fiel ihr schwer zu verstehen, wie Arina es geschafft hatte, so unbefangen ihm gegenüber zu sein in dieser kurzen Zeit. Was nicht hieß, dass sie sich nicht für die andere freute, im Gegenteil!
So konnte sie auch leicht lächeln, als die Ältere sich daran machte, die ohnehin schon aufwendige Dekoration in dem Anwesen noch mehr zu verschönern und dabei offensichtlich auch an sie dachte. Nur etwas anderes gefiel ihr gar nicht und sorgte dafür, dass sich ihre Miene leidend verzog. Jedoch hielt sie den Mund, um sich nicht sofort bei ihrem Liebsten zu beschweren, obwohl es ihr auf der Zunge lag, denn sie wollte nicht, dass die andere merkte, dass sie belauscht wurde.
Erst, als sie sicher sein konnte, dass sie nicht mehr gehört werden konnte, murmelte sie:"Kürbis? Warum ausgerechnet Kürbis?! Ich hab doch gar nichts angestellt!" Denn so war es früher gewesen, wenn sie etwas Verbotenes getan hatte, hatte ihr Arina gezeigt, dass sie darüber Bescheid wusste, indem sie etwas gekocht hatte, das die Jüngere so überhaupt nicht mochte. Allerdings essen musste, wollte sie nicht hungrig ins Bett gehen müssen.
Was mochte dieses Mal der Grund dafür sein? Sie hatte ja nichts getan, sie war artig gewesen... also... in Hinblick darauf, dass sie brav die Anweisungen der Heilerin befolgt hatte! Oder war es lediglich ein Zufall und dem Umstand geschuldet, dass mit ihr in der Küche an diesem zweiten Tag noch nicht zu rechnen wäre, sodass sie gar nicht erst dazu käme mitzuessen? Im Gegensatz zu ihr nämlich mochte ihre Schwester den Geruch und Geschmack von Kürbis, so viel wusste sie schon noch von damals. Ja, das musste es! Oder etwa nicht...?
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 20. Juli 2023, 13:15

Der zweite Tag von Janays 'Aufbautraining' verlief nicht nur körperlich sehr gut. Es kamen auch endlich ein paar Dinge zur Sprache, die lange aufgeschoben worden waren... eigentlich garnicht so lange, aber wenn so viel passierte, da konnten Tage einem wie Monate oder Jahre vorkommen. Janay und Kazel aber schwebten auf Wolke Sieben und nachdem sie Stufe für Stufe davon gemeinsam ins Leben hinab gestiegen waren, da bekamen sie auch die Möglichkeit über ihre Ängste und Zweifel in Ruhe zu reden. Diese waren bei beiden nicht gerade klein oder wenig, aber es gab auch gutes zu berichten:
"Zwei Kinder, ja. Ich habe sie gesehen, als kleine ... nun ... Seelenlichter? Ich konnte etwas sehen und es war mehr als eines. Ich stand vor einer Prüfung, eines unserer Kinder zu opfern, damit du überlebst. Du hättest es nie erfahren. Ich hätte es dir nie erzählt, aber ich hätte mit dem Wissen leben müssen ... mein ... eigenes ... ich ...Ich erhielt sogar das Angebot, beide Kinder zu bewahren, wenn ich ein mir unbekanntes gebe. Eines unter diesem Dach. Du ... bist nicht allein schwanger, Janay. Aber ich werde dir nicht verraten, wer es ist. Nicht, solange der Vater es nicht weiß.“
Wusste es überhaupt schon die Mutter? War es an Kazel es ihnen zu sagen? Sein Unterbewusstsein wollte seine Augen zu Hopp und Zissus wandern lassen, aber er verbot es sich. Ein paar Fragen und Entscheidungen standen wohl noch aus. Aber dieses andere Kind lag nicht in seiner Zuständigkeit – oder? Hatte er das Recht oder die Pflicht hier etwas zu sagen oder sich in ihrer Schicksal einzumischen? Fühlte er sich auch hier verantwortlich? Kazel hatte aber alles getan, dass es nun an den beiden lag... vor allem an Hopp. Ihr Kind war auch gerettet und er konnte durchatmen.
„Das wäre sonst nicht gerecht... Auch das wäre eine Entscheidung gewesen, die ich niemals hätte treffen können. Ich ... hab es irgendwie ... geschafft, ohne etwas zu opfern. Nein, das stimmt nicht. Irgendetwas ... etwas ... ich … Was? Was habe ich gesagt? Oh! Oh ja ... die Kinder sind in Sicherheit. Alle. Ich habe endlich einmal etwas richtig gemacht. Und sie werden alle leben."
Es stimmte.
Die einzige wirkliche Herausforderung dabei war, dass sie leise genug blieben, um sonst niemanden zu wecken. Das Problem dabei war, dass weder Janay noch Kazel die nötige Aufmerksamkeit in ihre Umgebung richteten um ernsthaft zu erkennen, ob jemand noch schlief oder doch nur so tat und zuhörte. Beide Personen im Raum blieben still und atmeten gleichmäßig. Zissus stöhnte mal leise, als auch Janay heftig stöhnte und rollte sich auf die andere Seite, aber mehr Reaktion kam nicht. Vermutlich träumte er jede Menge erotischen Wirrwar zusammen, denn FALLS mal ein Blick zu ihm geworfen wurde, so konnte man eine sanfte Wölbung unter dem Laken erkennen das ihn bedeckte. Der Pfau lag einfach in all seiner Pracht unter der Decke und holte nach, was Kazel bereits widerfahren war:
SCHLAF.
Dass er offensichtlich dabei träumte – nun, das war der Unterschied zu Kazel. Dieser träumte mehr am Tage. Janay legte Kazel gerade ihre freie, wenngleich mit ein bisschen Mus bekleckerte Hand auf seinen Unterarm, da schlich ein Schatten hinter ihr entlang.
"Du hast schon öfters etwas richtig gemacht."
, erwiderte sie mit voller Überzeugung.
"Sonst wären wir nicht alle hier."
Kazel hatte alles richtig gemacht und sogar Janay bestätigte dies in ihren eigenen Worten. Dann liebten sie sich noch ein paar mal und noch einmal... während eine der albtraumhaften Frauen am Fenster stand und hinaus sah. Kazel konnte nur ihre Kehrseite sehen. Sie wirkte verstört und hielt ihre Hand aus dem Fenster, als würde sie Regentropfen einfangen wollen, doch über Morgeria schien die Sonne. Kazel tat gut daran, sich von seiner Liebsten ablenken zu lassen und Janay war eine Meisterin darin.
"Weißt du... ich habe gehört, es gibt Männer, denen gefällt das, wenn eine Frau rund und weich ist. Die gerne so viel an ihr haben, dass es in keine Hand mehr passt."
, schnurrte sie und nahm seine Hand, die sie auf ihre Brust legte, um deutlich zu machen, welches Körperteil sie dabei meinte. Mit einem feinen Grinsen schnappte sie nach seiner Unterlippe und kaute flüchtig daran herum, während sie ihre Hüfte in Stellung brachte.
"Aber wenn ich das dann einmal bin, dick und fett, wer weiß, wie beweglich ich dann noch bin..."
, gurrte sie weiter und ließ ihre andere Hand tiefer wandern, um ihn zu umfassen und ein wenig zu massieren.
"Ob ich dann so etwas noch kann..."
, begleitete sie ihr Tun mit weiteren Worten und nahm ihn gekonnt ihn sich auf, sobald er bereit dazu war. Die Ablenkung war perfekt....bis es klopfte und die Heilerin ihr Aufwartung machte. Die Untersuchung war schnell abgeschlossen und die Heilerin wirkte zufrieden. Auch der Zustand Arinas wurde kurz angeschnitten, aber nicht ausführt und Janay beließ es auch später als sie wieder alleine waren dabei:
"Ihr ist vieles angetan worden, aber es liegt an ihr, was andere davon wissen dürfen."
Manches Leid wurde ausgesprochen nicht besser, sondern vergiftete nur die Beziehung. Mitleid konnte durchaus Respekt zerstören und auch Kazel, genauso wie Janay hatten für ihre Narben, ob nun seelisch oder körperlicher Natur, niemals Mitleid haben wollen. Arina musste selbst entscheiden, wie ihr Leben weiter verlaufen würde, auch wenn die beiden Anwesenden da ihre eigenen Ideen hatten:
"Du und ich, wir brennen mit Zissus und Arina durch. Ich werde sie nach ihrer Rettung nicht zurücklassen. Schon gar nicht jetzt, da sie dich so sehr braucht."
Bei seinen Worten musste sie lächeln und griff nach seiner Hand, um diese dankbar zu drücken.
"Vielleicht fragen wir die Zwei nur vorher, ob sie das auch wollen."
Da hatte Janay vermutlich einen guten Einwand. Dachte man vielleicht noch etwas weiter, konnte man sich vielleicht auch andere Fragen zu dem Thema stellen. Z.B. ob Zissus Hopp verlassen würde um mit ihnen zu gehen, wenn er wüsste, dass er der Vater war? Manche Wahrheiten gehörten vielleicht nicht in diese Welt und Gevatter Tod hatte seinem Gesellen dieses Wissen im Vertrauen geschenkt. Blieb natürlich die Frage, ob Kazel es weiter geben wollte. Kazel erwarb viel Wissen durch seine neue Berufung, aber wie und ob er es einsetzte, das war eine andere Frage. Dass er seiner Liebsten offenbart hatte, dass sie gleich zweifach gesegnet worden war, war eine Sache. Hopps kleines Geheimnis stand auf einem ganz anderen Blatt der Geschichte und war bisher nie verlautbart worden. Es war nicht einmal ganz klar, ob sie es selbst wusste... zumindest nicht für Kazel. Sie flanierten inzwischen Arm in Arm über die Gänge des ersten Stocks und sahen durch die Alkoven hinab in die Empfangshalle, wo sie ein kleines Gespräch zwischen dem Bären und der Schwester belauschen konnten.
Niemand erwartete sie im Moment, denn eigentlich war alles für zwei Tage Ausfall geplant worden.
"Kürbis? Warum ausgerechnet Kürbis?! Ich hab doch gar nichts angestellt!"
, flüsterte Janay bestürzt. Wenn sie etwas Verbotenes getan hatte, hatte ihr Arina gezeigt, dass sie darüber Bescheid wusste, indem sie etwas gekocht hatte, das die Jüngere so überhaupt nicht mochte. Allerdings essen musste, wollte sie nicht hungrig ins Bett gehen müssen. Sofort regte sich ihr schlechtes Gewissen. Aber sie hatte ja nichts getan, sie war artig gewesen... also... in Hinblick darauf, dass sie brav die Anweisungen der Heilerin befolgt hatte! Oder war es lediglich ein Zufall und dem Umstand geschuldet, dass mit ihr in der Küche an diesem zweiten Tag noch nicht zu rechnen wäre, sodass sie gar nicht erst dazu käme mitzuessen? Im Gegensatz zu ihr nämlich mochte ihre Schwester den Geruch und Geschmack von Kürbis, so viel wusste sie schon noch von damals. Ja, das musste es! Oder etwa nicht...?
Kazel verstand den Anflug von Gemüse-Panik in Janays Augen sicher nicht, aber...
Wie sagte man?
Über Geschmack ließ sich streiten.
Arina und Kodiak verschwanden in jedem Fall unter ihnen in Richtung Küche. Sie waren wieder allein und jetzt da Janay wieder mobil war, stand ihnen die Welt offen. Der Tag versprach schön zu werden. Die Sonne schien und niemand erwartete sie irgendwo. Morgen würden sie beide wieder sicher an die ein oder andere Entscheidung heran gezogen werden, doch noch hatten sie 'frei'. Aber unbemerkt durch das Haus zu schleichen, sich mal schnell in irgendwelche Nischen oder Wandschränke, Zimmer oder auch mitten im Ballsaal zu lieben, wenn es bei Janay wieder kam kribbelte, ...nun wäre sicher auch nett. Es hatte etwas von Versteckspiel und einen gewissen Reiz sich so durch das Anwesen zu schleichen. Wer sollte es ihnen auch verdenken, geschweige denn verwehren. Nach all dem Stress hatten sie sich diese Pause verdient!

Aber...

Freie Zeit war ebenso endlich wie alles andere im Leben.
Auch dieser Tag ging irgendwann seinem Ende zu. Nachdem sie in den 'Kuschelsaal' zurück gefunden hatten, Hopp und Zissus inzwischen erwacht und Hopp verschwunden war, da konnte Kazel auch kurz mit dem Pfau über die Zahlungsmodalitäten für die Heiler reden.
„Keine Sorge, darum kümmer ich mich. Dafür brauchst du nicht an das Vermögen deiner Familie und außerdem hattest du das doch den Zwillingen zur freien Verfügung gestellt, wenn ich mich nicht irre.“
Zissus zwinkerte, denn die beiden Frauen konnten sehr resolut sein und … durchaus furchteinflößend einem Mann gegenüber. Um Kazels Bedenken zu zerstreuen fügte er gleich an:
„Um Finanzen muss sich hier niemand Gedanken machen. Sademos war... wir können sorgenfrei leben. Bis zu unser Lebensende und noch weit darüber hinaus! ALLE!“
Sademos war nicht umsonst einer der gefürchtetsten Männer Morgerias. Er hatte seine Kontakte überall im Land und war so enorm reich, dass es schon vulgär war. Manche nannten ihn auch hinter vorgehaltener Hand den 'Königsmacher'. Aber niemand konnte ihm nachweisen, sich auch nur für Politik zu interessieren. Sademos war der Sammler. Er sammelte nicht nur Hybriden.
- Er hatte MACHT gesammelt. -
Wie diese Macht genau aussah, das konnte Zissus jeden Tag auf seinem Schreibtisch lesen. Jeden Tag gingen Gesuche und Einladungen zu Festen ein. Alles wollten sich mit dem Sammler gut stellen und anders herum war es eine Ehre von ihm eingeladen zu werden. Es gab sogar Anfragen vom Palast.
Da der dunkle Herrscher derzeit nicht in Morgeria weilte, 'tanzten' die Mäuse wohl ein wenig über die damastenen Tischdecken, wie es schien. Sogar der Neffe des Herrschers, 'Mandavar der Blaue', der ja mit Starle paktierte, hatte eine Einladung zu einem Ball geschickt, die Zissus natürlich sofort dankend ausgeschlagen hatte. Dringende Projekte verhinderten überall ein Erscheinen und niemand wagte es, das in Frage zu stellen. Ein paar Boten mussten hin und wieder am Eingang abgewimmelt werden, aber vom Hochadel war niemand so dreist oder so dumm um tiefer zu graben. Das Gleichgewicht des Bösen musste gewahrt werden, sonst bräche in kürzester Zeit in Morgeria ein Bürgerkrieg aus, erklärte Zissus zu Mittag des nächsten Tages, als sie ihn in Sademos altem Büro gefunden hatten, wo er täglich seine Arbeit verrichtete. Die Flügel der Fenster standen weit offen und Zissus saß mit einigen Büchern um sich herum in einem Sessel in der Sonne. Der Wind bewegte die seidene Robe, die er trug und sein langes Haar floss glatt über seine Brust. Er war ein schöner Mann und ein guter Freund geworden... für sie beide. Er hatte sich mehrfach bewährt.
Ein Gespräch über die Zukunft stand an und sie mussten entscheiden, ob sie es gemeinsam angingen oder erst einmal unter vier Augen. Janay musste entweder über ihren eifersüchtigen Schatten springen und Kazel vertrauen, oder sie gingen Hand in Hand ihren Weg. Das Ziel wäre so oder so vermutlich das gleiche. Auf Janay wartete auch noch eine seelisch schwer verletzte Schwester, die ihrer Aufmerksamkeit bedurfte. Auch hier musste noch geklärt werden, ob und wie sich jeder die Zukunft vorstellte. Aber wenigstens musste Janay keine Kürbiscremesuppe essen, denn diese war nicht für sie bestimmt gewesen. Heute gab es zum Mittag Brathuhn mit gerösteten Kartoffelstiften und zum Nachtisch Apfelmus.

((ooc: Bitte bei euren nächsten Post noch offene Fragen einbauen, damit ich dann bald eine Überleitung ins nächste Kapitel finden kann. ))
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Freitag 21. Juli 2023, 08:42

Vor Janay wollte Kazel keine Geheimnisse haben - nun, keine im Rahmen dessen, was er als gerecht ansah. So erfuhr sie zwar davon, dass sie nicht die einzige Schwangere im Haushalt des Sammlers war, aber wen es betraf, da hielt ihr Liebster sich zurück. Wenn nicht einmal der Vater es wusste, wollte Kazel es nicht zum Tratsch-Thema Nummer eins machen. Er selbst ging davon aus, dass zumindest Hopp es wusste, unabhängig ob es stimmte. Aber so winzig wie das kleine Stundenglas mit den Hasenbommeln daran gewesen war, schien es doch eher unwahrscheinlich zu sein. Hätte Kazel sich an den Moment erinnert, in dem die Leoniden Janay offenbarten, dass unter ihrem Herzen Leben heranwuchs, hätte er seinen eigenen Irrtum erkannt. Denn auch Janay ahnte damals nichts. So wie sie nun nicht geahnt hatte, dass sie gleich zweifach Mutter würde.
Nach dieser Verkündung beließ Kazel es bei dem Thema. Er war ein wenig besorgt, dass Janay eher die Veränderung ihres Körpers bekümmerte. Was bedeutete das schon, wenn sie dick und rund würde? Sie wurden Eltern! Er würde seinen Kindern mehr mit auf den Weg geben als er es durch seine eigenen Erzeuger erfahren hatte. Vor allem wollte er ihnen Liebe zukommen lassen. Sie sollten umsorgt aufwachsen, mit Freude in den Augen und einem Lächeln auf den Zügen. Sein Herz flatterte wild bei dem Gedanken. Es schlug aber ebenso wild bei der Vorstellung, dass sein Freund Zissus dieses Gefühl zusammen mit Hopp würde erleben dürfen. Es war richtig gewesen, um das Leben aller Kinder zu kämpfen.
Dieses eine Mal hatte er es richtig angestellt!
"Du hast schon öfters etwas richtig gemacht. Sonst wären wir nicht alle hier."
Er schwieg dazu, konnte sich dessen nicht mit der gleichen Zuversicht stellen wie Janay. Hatte sie denn vergessen, was bereits alles schiefgelaufen war? Gut, sie wusste nichts von seiner Zeit in Pelgar, als man ihn in die Irrenanstalt gestopft hatte und er dort auf Xenia und Ezekiel getroffen war - Mitglieder der lysanthorischen Bruderschaft des Lichts. Sie hatten ihn zu einem der ihren machen wollen, damit er half, Pelgar zu retten. Damals war es zum Angriff durch seinesgleichen gekommen. Das einzige, was er geschafft hatte, war, aus der Anstalt zu entkommen - allein, ohne seine verrückten Freunde. Er hatte sich auch nicht der Bruderschaft des Lichts angeschlossen, die vermutlich noch immer einen Weg suchte, die celcianische Hauptstadt zurückzuerobern. Tatsächlich war dies der kleinste Wermutstropfen für Kazel. Als er nach über zwei Jahren wieder Kontakt zu anderen Lebewesen gesucht hatte, war sein Ziel Pelgar gewesen mit dem Ergebnis, dass man ihn für einen Diebstahl in Haft steckte, den er nicht begangen hatte. Die Stadt hatte ihm übel mitgespielt. Er weinte ihr im Grunde keine Träne nach. Nur dass er so viele Zurückgelassene enttäuschte und sich von ihnen getrennt hatte wie ein Feigling, der vor der Verantwortung floh ... was sollte daran richtig gewesen sein?
Und Rhudos, die Leoniden? Da war er bereits zusammen mit Janay unterwegs. Da hatte er ihr schon Leben eingepflanzt und sich für die Hilfe durch die Katzenartigen erkenntlich zeigen wollen, indem er sich verpflichtete, ihrem Krieg beizutreten. Er hatte Ausrüstung erhalten und war mit den Leonidenkämpfern losgezogen. Man hatte ihm Verantwortung über Rhudos übertragen, den Prinzen der Raubtiere. Den Prinzen! Und was hatte er getan? Kaum, dass Janay ihn eingeholt und ihm eine Standpauke für seine Entscheidung gehalten hatte - diese konnte also schwerlich als richtig gesehen werden - war er erneut geflohen. Sie hatten die Leoniden im Stich gelassen.
Auch hatte er in seinem damals seelenlosen Zustand Leben genommen. Er hatte Landria Sinal getötet, die aus Kazels Sicht nur sein bestes wollte. Dass die Heilerin für Geist und Seele ihre eigenen Pläne schmiedete und Kazel im Grunde nur manipulativ in ihre gewünschten Bahnen lenkte, wusste er bis heute nicht. Er bereute es, Raxtian Tausendtod zum Opfer gefallen zu sein und Landria umgebracht zu haben, indem er... Was? Wie ... hab ich das angestellt? Seine Erinnerung verschwamm zu einem nicht greifbaren Klecks wilder Farben. Er konnte nicht einmal mehr sagen, was Raxtian ihm angetan hatte. Es war etwas Schreckliches. Die Emotionen besaß er noch, aber darüber hinaus? Ich ... weiß es nicht. Je mehr ich mich darauf konzentriere, desto weniger ... was? Was habe ich gerade gedacht?
Ein Gutes hatte es, dass Leben ihm all diese Erinnerungen an seine körperlichen Veränderungen genommen hatte, inklusive der Veränderungen selbst: Es lenkte Kazel von dem Gedankeberg ab, der ihn ansonsten wieder in Zweifel hätte stürzen können. Er mochte in seinem Leben viel falsch gemacht haben, aber stets aus guten Intentionen heraus. Er gab sein Möglichstes, das Richtige zumindest tun zu wollen und das war auch wichtig. Dieses Mal war es geglückt und darauf sollte er sich konzentrieren. Janay sah das ebenfalls so.
Aber jeder hatte so sein Päckchen zu tragen. Wo Kazel wusste, dass er sich auf seine guten Resultate fokussieren sollte, da wusste seine Liebste, dass sie sich endlich ihrer Schwester stellen müsste. Auf dem Weg zu ihr und damit verbundenen, diversen Möglichkeiten, sich heimlich hinter einem Wandteppich oder in einer schattigen Nische nochmal näher zu kommen, trafen die beiden Mischlingselfen endlich auf Arina. Nun, sie hätten sie getroffen, wäre sie nicht im Gespröch mit Kodiak, dem Bärenhybriden, vertieft gewesen. Das schien Janay erneut den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn statt zu ihrer Schwester zu gehen, suchte sie allein schon in der Unliebsamkeit über die nächste Mahlzeit eine Ausrede, es noch weiter aufzuschieben. Kazel machte ihr keinen Vorwurf. Er drängte sie auch nicht. Er blieb einfach an ihrer Seite. Sie hatte viel durchgemacht. Es musste nicht wieder alles auf einmal auf sie einprasseln, auch wenn er es eigentlich wichtig fand, dass sie endlich mit Arina sprach. Er hatte ihr doch schon mitgeteilt, wie sehr die verlorene Schwester noch an ihr hing. Sie brauchte sich nicht vor einem Aufeinandertreffen zu fürchten. Warum es sie dennoch so sehr blockierte, konnte Kazel sich nicht erklären. Doch er überließ Janay die Entscheidung.
Sie wollte ihrerseits, dass man Hopp und Zissus die Entscheidung überließ, ob sie mit den beiden durchbrennen und Morgeria verlassen wollten.
"Vielleicht fragen wir die Zwei nur vorher, ob sie das auch wollen."
Daraufhin senkte Kazel den Blick. "Zissus wird hier zurückbleiben. Er will das so. Außerdem muss der Schein gewahrt bleiben, Sademos sei noch am Leben. Das kann nur er tun." Es trübte seine Stimmung. Er würde seinen Freund zurücklassen und wenn es so kam wie bisher in seinem Leben, da er glaubte, ein Band gefunden zu haben, das er mit seinem verknüpfen könnte, erschien eine große Schere und schnitt beide unwiderbringlich voneinander los. Kazel arrangierte sich gedanklich bereits damit, dass er mit dem Verlassen von Morgeria auch Zissus hinter sich zurücklassen würde - für immer. Zissus, Hopp, Schlange, Kodiak ... Vranyk, den er noch immer nicht hatte sprechen können und der allein um den Verlust seines Bruder trauerte.
Mental suchte Kazel schon Abstand zu der Gruppe, die unter diesem Dach nun lebte und alles daran setzte, es zu einem Hauptquartier für Gerechtigkeitskämpfer zu machen. Nur sein Herz blutete bei dem Gedanken an sie alle. Aber er musste zugeben, dass gerade Narzissus de'Quis ihm besonders fehlen würde.
Und so schwieg der Mischling für einige Zeit, bis er sich von dieser bevorstehenden Tatsache lossagen konnte. Verdrängung war ein natürlicher Prozess, um auch die eigene Seele zu schützen. Schließlich wollte man sein Leben nicht in Traurigkeit fristen, nicht für immer. Vor allem für Kazel wäre das problematisch, so als Geselle des Gevatters. Die Ewigkeit wartete auf ihn. Vielleicht hatte sein Meister deshalb Emotionen abgelegt. Er würde ihn fragen müssen, ob es daran lag, nicht für immer und noch länger darüber hinaus in Kummer versinken zu müssen. Und er würde abwägen, was er wollte. Frei von Gefühlen war er bereits gewesen und das wollte er nie wieder sein. Was war schon Kummer für den Rest seines Le... für den Rest der Zeit?
Diese Zeit aber begann nach dem Tod und Kazel war noch am Leben. So wie er sich auf gute Taten konzentrieren sollte, hieß es auch, das Leben mehr zu genießen. Das hatte ihm sogar der Tod geraten. Also versuchte er es. Janay half ihm dabei am meisten. Wenn er Zeit mit ihr verbrachte, war alles etwas leichter und der Grund waren nicht nur ihre ständigen Stelldicheins. Langsam sammelte er Erfahrungen in vielerlei Hinsicht. Er hielt länger durch, er lernte, was Janay bevorzugte und er stellte fest, dass er ihren Mund liebte. Ob sie ihn küsste oder anderweitig verwöhnte, ihre zarten Lippen zogen ihn immer wieder an.
Doch jede Liebelei musste einmal enden, wenn auch nur für kurz. Es gab noch Dinge zu besprechen. Zissus würde die Heilerin Orima und ihren Bruder so auszahlen, dass Kazel damit zufrieden wäre. Dass sie dabei nicht an sein eigenes Erbe herangingen, stand für den Pfau fest. Er erinnerte seinen Freund auch daran, dass das Geld nun im Grunde den beiden Nachtelfenschwestern zustand. Darauf hatte man sich schließlich geeinigt. Da hielt Kazel schnell still. Er wollte gewiss mit keiner der beiden diskutieren. Sie versetzten ihm immer noch Unbehagen. Sollten sie all sein Geld nur haben! Er hatte es vorher nicht gebraucht und wie Zissus ihm nun offenbarte, würde er es auch nie wieder brauchen. Sademos' Vermögen konnte alle unter diesem Dach bis zu deren Lebensende versorgen.
"Kannst du Janay und mir einen Teil davon zur Verfügung stellen?", fragte er, als Zissus an einem der folgenden Tage gemütlich in einem Sessel saß und sich die Sonne auf den Leib und einen Stapel Bücher scheinen ließ. Kazel zog sich einen simplen Hocker heran und setzte sich neben seinen Freund. Außenstehende mochten den Eindruck gewinnen, der Verwalter des Hauses hätte sich selbst zum Diener degradiert, aber wer in diesem Haus lebte, wusste bereits, wie Sademos Verwalter es mit Ständen hielt. Er sprach nur respektvoll von seinem Herrn, dem Sammler selbst. Ansonsten schienen er, Zissus, Wachen und selbst der schmutzigste Stallbursche des Anwesens stets auf einer Augenhöhe. Jeder hatte das Recht zu sprechen, jeder wurde berücksichtigt. Es kam Kazel nicht auf den Status an, sondern auf den Inhalt der Worte. Letztenldich musste er sich dennoch mit seinem Kern zusammensetzen und Entscheidung trefffen. Sademos besaß keinen Tisch, der groß genug war, um alle zeitgleich an Entscheidungen zu beteiligen. Aber unter seinem Dach sollte man wissen, dass man mit jenen sprechen konnte, die an diesem Tisch saßen, um gemeinsam Probleme zu lösen. Immer. Kazel war sich sicher, dass Zissus es auch in seiner Abwesenheit so handhaben würde. Abwesenheit ... ja. Irgendwie fühlte es sich langsam danach an. Etwas in seinem Inneren riet zur Aufbruchstimmung. Er besaß auch bereits die Mittel dafür. Tod hatte ihn nach Andunie geführt. Kazel würde dorthin springen können und wenn Janay sich an ihm festhielt, wäre es ein Leichtes, sie mitzunehmen. So jedenfalls hatte er es verstanden. Wenn nicht, würde der Gevatter ihn sicher noch rechtzeitig aufklären. Immerhin konnte er die Gedanken seines Schülers wahrnehmen und Kazel dachte bereits intensiv darüber nach, wie die Zukunft aussehen sollte.
"Zissus? Janay und ich müssen bald losziehen. Sobald sie sich für eine Reise gesund genug fühlt und die Angelegenheiten mit ihrer Schwester geklärt hat, werden wir ..." Er brach ab, um durchzuatmen. Warum nur fühlte es sich wie der letzte Abschied an? Er betrachtete den Dunkelelfen im Sessel, angelte nach dessen Hand, schöpfte Kraft aus der Nähe und belud sein Herz zugleich mit Kummer. Er vermisste Zissus, der direkt neben ihm saß. "Andunie ist das Ziel. Das hast du nicht vergessen. Ich werde die ... Nester ausheben. Und danach? Ich ... weiß es nicht. Für Janay wäre es dort vielleicht sicherer. Die Stille Ebene war immer friedlich. Ein Landhaus mit Apfelbäumen, vielleicht irgendwelchen Tieren und der Möglichkeit, dass sie dort etwas lernen kann, würden ihr gut tun. Ich ..." Weinte er? Kazel löste seine Hand von Zissus und wischte sich verstohlen über die Augen. Dann lächelte er ihn an. "Wir müssen bald gehen, mein Freund." Es klang nach der Endgültigkeit eines Abschieds für immer. Zissus würde es wissen. "Pass auf alle auf, die unter diesem Dach wohnen. Und achte auf Hopp. Versprich mir das."
Mehr hatte er im Grunde nicht zu sagen. Gab es noch ungeklärte Dinge? Offene Fragen? Im Grunde nicht. Kazel hatte gelernt, sich auf Zissus verlassen zu können. Was immer noch Klärung bedurfte, er legte es vertrauensvoll in die Hand seines Freundes. Selbst das Schicksal seiner Tante würde nun durch den Pfau bestimmt. Ebenso würde er sich darum kümmern, dass niemand Sademos' Kellergewölbe betrat, nicht einmal er selbst. Das war Kazel wichtig. Daran hatten sich alle zu halten. Notfalls würde er vorab noch Schlange bitten, den Zugang dorthin durch einen gezielten Einsturz einzureißen, damit keiner die Gelegenheit bekäme. Diesen Harax sollte niemand betreten dürfen, niemals wieder.
Hingegen hoffte Kazel, dass die Arbeiten an einem Fluchttunnel aus der Stadt gut vorangingen und dass man die vielen Salons des Hauses passend umgestaltete für neue Hybriden, neue Flüchtende, neue Verbündete. Was aus dem Bordell Tenebrée würde, war ihm schlichtweg egal. Dass es den Namen seiner Familie trug, ebenfalls. Er war kein Tenebrée mehr, denn dieses dunkelelfische Haus existierte nicht länger. Er war nur noch Kazel, Geselle des Gevatters und mit etwas Glück wurde im Leben aus ihm vielleicht noch ein Maclyn. Irgendwann. Er würde warten, geduldig sein und Janay wieder fragen. Vielleicht in Andunie, denn das lag für ihn nun im Vordergrund. Das war das neue Ziel.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Janay » Samstag 22. Juli 2023, 13:36

Schon in den Tagen zuvor hatte sie sich hauptsächlich auf ihren Liebsten konzentriert, sobald er sich bei ihr im selben Raum befunden hatte. Das war weder absichtlich, noch bewusst geschehen, sondern rein instinktiv, weil er nun einmal ihr Herz erobert hatte und dadurch im Moment der Wichtigste von allen für sie war. So hatte sie überhaupt keinen Blick für ihre Umgebung und bekam nicht mit, dass sich im Bett etwas an jemandem regte. Vielleicht hätte sie ihn miteinbezogen, aber im Endeffekt wollte sie Kazel gerade nicht teilen.
Und zu bereden hatten sie ja auch noch ein paar Dinge, wenn sie gerade die Finger voneinander lassen konnten. Damit waren sie ohnehin noch längst nicht fertig, wenn sie nicht unterbrochen worden wären. Die Heilerin ließ sich blicken und nach einer kurzen Untersuchung mitsamt einigen Worten waren sie wieder allein.
Wenngleich Janay nun nicht länger der Sinn danach stand, sich mit dem Mischling zu vergnügen. Er hatte ihre Schwester vorhin schon erwähnt und da es im Prinzip keine Hindernisse mehr gab, obwohl sich über die Freizügigkeit der bereitgelegten Kleidung streiten lassen könnte, sollte sie diese Begegnung tatsächlich wagen. Mehrfach wollten sie auf dem Weg Zweifel überkommen und jede noch so kleine Nische wirkte viel einladender, um Kazel den Kopf zu verdrehen, als sich ihrer Schwester zu stellen.
Doch sie riss sich zusammen, bis sie an jene Ecke kamen und das Gespräch dahinter belauschen konnten. Es war schön, Arina zu sehen und besonders zu beobachten, dass es ihr besser zu gehen schien. Allerdings fühlte die junge Frau, dass ihr der Mut fehlte, tatsächlich den letzten Schritt zu wagen. Somit folgte sie ihr nicht oder gab sich zu erkennen, sondern trat den Rückzug wieder an. Ihr Liebster zwang sie nicht zu einer anderen Entscheidung und dafür war sie ihm im Stillen auch dankbar.
So sehr, dass er hinter einem geeigneten Wandteppich in den Genuss ihres Mundes kam, um zu beenden, was sie zuvor vor der Störung durch die Heilerin angefangen hatte. Danach machten sie gemeinsam noch ein wenig weiter das Anwesen unsicher, nur sie zwei und das so, wie sie beide es wollten.
Auch wenn sie irgendwann noch einmal auf Zissus zu sprechen kamen. Als Kazel ihr eröffnete, dass der Dunkelelf hier bleiben würde... da freute sich ein Teil ihres Herzens tatsächlich darüber, denn die Eifersucht ließ sich eben nicht so leicht abstellen. Vor allem, weil sie dieses Gefühl erst durch ihren Liebsten langsam kennen zu lernen begann und es am liebsten verdrängen würde, anstatt sich diesem zu stellen. Auf der anderen Seite hingegen fand sie es durchaus bedauerlich, da er trotz allem auch ihr ein Freund geworden war in der letzten Zeit.
"Aber das muss er doch nicht sein Leben lang machen.", erwiderte sie und drückte die Hand des Mischlings. Daraufhin hatten sie beide noch anderes im Sinn, bis sie sich irgendwann wieder in ihrem Spielzimmer befanden.
Das Hasenmädchen war nicht mehr da, dafür war der Pfauenmann erwacht und offenbar auch wieder fähig zu sprechen. Wobei Janay es nicht sein lassen konnte, ihm das ein oder andere schadenfrohe Grinsen zu zuwerfen, weil er so viel länger geschlafen hatte als sie selbst. Indes wollte Kazel das Thema Bezahlung der Heilerin klären, wobei sie zuhörte. Nun ja, fast, denn als auch Zissus zeigte, dass er sich nicht völlig wohl in Gegenwart der Zwillinge zu fühlen schien, da konnte sie sich ein Kichern nicht verkneifen.
"Ich glaub, ich sollte mehr Zeit mit ihnen verbringen.", murmelte sie in sich hinein und tat, als müsste sie sich intensiv mit der Aussicht aus dem Fenster beschäftigen, von dem sie den Vorhang etwas beiseite gezogen hatte. Trotzdem lauschte sie noch ein wenig, was in ihrem Rücken gesprochen wurde, und konnte es sich kaum vorstellen.
Finanziell sorgenfrei leben? Das war etwas, das sie seit vier Jahren nicht mehr erlebt hatte. Sie hatte nicht ernsthaft hungern müssen, aber für den ein oder anderen minimalen Luxus wie ein neues Kleidungsstück oder eine Nascherei hatte es mitunter einige Wochen gedauert, bis sie das Geld zusammen gehabt hatte. Und das sollte nun vorbei sein, angeblich sogar bis zu ihrem Lebensende, das bei Elfen theoretisch einige Jahrhunderte dauern könnte? Das war nicht wirklich greifbar für sie.
Auch nicht, wenn sie länger darüber nachdachte, sodass sie es früher oder später sein ließ... fürs Erste zumindest. Stattdessen kuschelte sie sich am Abend an Kazel und obwohl sie es schon erlebt hatte, dass er wie ein Stein neben ihr schlief, brauchte sie etwas länger, um sich für die Nacht soweit entspannen zu können, sodass sie ebenfalls schlafen konnte.

Am nächsten Tag wollten sie die Zeit nutzen und zu Zissus gehen, um mit ihm einige Dinge zu bereden. Daraus wurde allerdings nichts, denn auf dem Weg zu ihm, stieg ihr ein Duft in die Nase, der ihr regelrecht das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Und der dafür sorgte, dass sich ihre Gedanken anfingen, nur noch darum zu drehen, dass sie diesem auf den Grund gehen wollte.
So betrat sie zwar mit ihrem Liebsten noch den Raum und grüßte den gemeinsamen Freund, hatte es jedoch ziemlich eilig, die beiden Männer wieder allein zu lassen. Gänzlich wohl war ihr nicht dabei und sorgte sich im Stillen durchaus darum, was sie miteinander für Geheimnisse teilen könnten, bei denen sie nicht involviert wären, aber... dieser Duft war einfach viel zu unwiderstehlich! Also trugen ihre Beine sie beinahe wie von selbst immer weiter in Richtung Küche, während ihr Magen fordernd grummelte.
Die Tür stand offen und so warf sie einen vorsichtigen Blick hinein, um sich hastig noch einmal zurück zu tiefen. Sie lehnte sich mit Rücken und sogar Hinterkopf gegen die Wand, schloss die Augen und atmete tief durch. Dann gab sie sich endlich einen Ruck und klopfte leise gegen den Türrahmen. "Kann ich näher kommen oder sollte ich dem Messer in deinen Fingern lieber ausweichen?", fragte sie mit einem schiefen Grinsen ihre Schwester, die gerade Kartoffel auf einem Brett schnitt, und wartete lieber auf eine Antwort, ehe sie sich näher heran wagen würde.
Nicht, dass sie glaubte, dass Arina ihr etwas antun würde, aber... sie hatten sich gerade erst wieder gefunden, da wollte sie die Stimmung lieber aus etwas Entfernung ausloten und entsprechend darauf reagieren.
"Das riecht übrigens gut hier. Wann ist das Essen fertig?", konnte sie sich nicht zurück halten, weil es in ihrem Bauch schon wieder ungeduldig zu grummeln begann.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Freitag 28. Juli 2023, 14:13

bei Janay:
Zwei Tage voller teils sehr erotischer Behandlung waren vergangen und eine gewisse Mattigkeit zog bei Kazel und Janay ein. Selbst die ehemalige Prostituierte fand irgendwann einen Punkt, da ihr Körper einfach keine Lust mehr verspüren konnte. Sie brauchten eine körperliche Pause um sich zu erholen. Sie brauchten Zeit für sich. Es gab Aufgaben zu erledigen. Aufgaben, die den Keim der Lust auch durchaus klein hielten, denn das Gespräch mit ihrer Schwester stand an und Janay hatte selbst Kürbiscremesuppe zum Anlass genommen, um ihr aus dem Weg zu gehen. Aber warum eigentlich genau? Endlich hatte sie ihre Schwester wieder gefunden, sie sogar aus den Fängen ihres folternden, sadistischen Ehemanns gerettet und nun ging sie ihr aus dem Weg? War es womöglich der starke Kontrast ihrer beider Lebensstiele? Arina hatte in ihrer Körperlichkeit nur Grausamkeit erlebt und Janay hatte so viel Spaß daran, dass sie es sogar zu ihrem Beruf gemacht hatte. Näherte das ihre Furcht sich mit der tief verletzten Schwester auseinander zu setzen? Wie sehr Arina sich seit ihrer Kindheit verändert hatte bemerkte Janay, als sie die Küche am nächsten Tag betrat und sie beim Kartoffelschneiden necken wollte:
"Kann ich näher kommen oder sollte ich dem Messer in deinen Fingern lieber ausweichen?"
, fragte sie mit einem schiefen Grinsen ihre Schwester, die gerade die Knollen in längliche Stifte schnitt und wartete lieber auf eine Antwort, ehe sie sich näher heran wagen würde. Nicht, dass sie glaubte, dass Arina ihr etwas antun würde, aber... ihre Schwester erstarrte und blickte nur auf die Klinge des Schälmessers. Ihre Stirn runzelte sich und sie schaute auf ihre verhüllten Arme wo die selbst zugefügten Narben lagen. Janay begann ihren Witz schon zu bereuen. Sie hatten sich gerade erst wieder gefunden, da hatte sie die Stimmung lieber aus etwas Entfernung ausloten und entsprechend darauf reagieren wollen, anstatt ihre Schwester herzlich zu begrüßen. Nun... da lief was falsch. Also schnell das Thema wechseln.
"Das riecht übrigens gut hier. Wann ist das Essen fertig?"
, konnte sie sich nicht zurück halten, weil es in ihrem Bauch schon wieder ungeduldig zu grummeln begann. Der Duft von knusprigem Brathähnchen hing würzig und der Luft und ließ das Wasser im Munde zusammen laufen. Kodiak drehte sich um und hielt einen breiten Spieß, einem Schwert nicht unähnlich in den Händen, wenn da nicht vier ganze Hühner drauf gesteckt hätten. Der Duft war zum nieder knien, aber seine Nase zuckte zu Arina und sein Blick wurde traurig. Er hängte den Spieß zurück in seine Halterung, dann winkte er Janay zu sich. Allerdings musste sie dafür recht nah an Arinas Platz vorbei, die dann leise vor sich hin summend nicht mal aufsah. Als Janay ihr am nächsten war, griff die ältere Schwester so schnell nach ihrem Handgelenk, dass es schon ein bisschen erschreckend sein konnte. Ihr Griff war fest und etwas klebrig von der Stärke der Kartoffeln.
„Du... hast du Angst vor mir? Bin ich so ein Scheusal?“
Dann sackte die Hand jedoch wieder kraftlos auf die Tischplatte und Kodiak zog Janay zu sich in die Wärme des Herdes. Dort beugte er sich zu ihr hinab und flüsterte mit seiner großen weichen Nase in der Nähe ihrer Wange:
„Sie versteht keine Witze und nimmt alles sehr persönlich....teils wörtlich. Du magst sie länger kennen als ich, aber ich hoffe du kannst meinen Rat annehmen... Ich 'erkenne' sie jetzt und will sie beschützen... auch vor sich selbst.“
Ein Blick zu Arina offenbarte, dass sie begonnen hatte die fein säuberlich geschnittenen Stifte zu zerhacken. Dabei murmelte sie leise immer wieder:
„Hat er recht? Hat er recht? Hat...“
Offenbar redete sie von ihrem Ex. Kodiak ließ Janay stehen und setzte sich mit langsamen Bewegungen neben Arina. Genauso langsam wanderte seine Hand zu ihrer mit dem Messer und nahm es ihr ab, bevor die Knollen nur noch als Puffer her halten könnten. Arina sah der langsamen Bewegung hinter her und traf dann auf Kodiak monströses Gesicht. ER sah wie ein Scheusal aus – wie das Monster aus Geschichten die man Kindern erzählte, damit sie nicht allein in den Wald gingen. Arina blinzelte ein paar mal und erkannte dann das Lächeln im Gesicht des Ungetüms. Sie hob eine Hand an seine Lefzen. Ein Happs von ihm und der halbe Arm wäre weg. Aber Kodiak brummte nur leise:
„Du bist wunderschön!“
Dieser Satz schien etwas in Janays Schwester auszulösen. Vielleicht hatte sie ihn niemals zuvor gehört. Vielleicht glaubte sie es nicht einmal selbst, aber aus dem Munde dieses Monsters war es einfach die Wahrheit, die sich nicht leugnen ließ. Trotz aller Gräueltaten, die sie hatte erdulden müssen, war Arina tatsächlich immernoch eine wunderschöne Elfe. Wie die Schöne und das Biest saßen sie nah beieinander und akzeptierten ihre gegenseitigen Wahrheiten. Arinas Hand rutschte von dem breiten Kiefer hinab auf Kodiaks Herz.
„Du auch.“
Im Innern war auch er wunderschön. Dann lächelte sie wieder und drehte sich dann zu Janay um.
„Komm her, Schwesterchen. Willst du schon etwas Apfelmus naschen?“
DA war sie wieder. Das war Arina, ihre große Schwester. Sie war teils verschüttet unter dem Leid ihrer Erfahrungen, aber sie kam für Janay auch wieder daraus hervor gekrochen und stellte sich mutig dem Leben. Nur ab und an... wenn die Erinnerungen sie berührten... dann war sie jemand anders. Jemand vor dem man durchaus Angst haben konnte. Nicht weil sie gefährlich war, wenn dann war sie das ausschließlich für sich selbst, wie Janay durch den Anblick der Narben an ihrem Körper wusste. Aber in solchen Momenten konnte man einfach ein merkwürdiges Gefühl nicht abschütteln, weil sie so 'anders' war. Man verstand sie einfach nicht. Ihr Verstand war in manchen Bereichen gebrochen und schwer verletzt. Vielleicht würde es Jahre dauern, bis sich dort Narben bildeten. Aber eines war sicher. Hier konnte sie heilen. Hier hatte sie eine Aufgabe. Sie konnte sich um die anderen kümmern... und auch um Janay, so wie früher.
Arina nahm sich eine Schöpfkelle und hob den Deckel eines Tongefäßes. Dann zog sie ein Schälchen heran und schöpfte etwas von dem grün goldenen Brei hinein. Der frische Duft nach leicht gesäuerten und süßen Äpfeln mischte sich mit der Würze des Geflügels und sie...
...sie lächelte Janay an.
„Komm und iss. Ich hab die Äpfel erst vor einer Stunde frisch gerieben. Möchtest du noch etwas Zimt?...so wie früher?“
Arinas Augen waren etwas glasig. Sie blinzelte. Warum standen da Tränen vor den Dämmen ihrer sanft von dunklen Fächern umrahmten Augen? Erinnerte sie sich auch gerade an die guten Zeiten, an die Liebe, die sie für einander empfanden hatten? Sie schob die Schale in Janays Richtung und wischte sich mit dem Unterarm schnell über die Augen. Kodiaks Nase zuckte und er stand wieder auf um sich um die nächste Ladung Brathähnchen zu kümmern. Die Bank neben Arina wurde frei. Als Janay sich dann zu ihr gesetzt hatte, griff ihre Schwester erneut nach ihrem Arm und verschränkte dieses Mal ihre Finger mit den ihren.
„Ich... ich bin ...kompliziert. Stimmt's? Ich glaube, ich versteh deinen ..das mit dem Messer jetzt langsam.“
Sie streichelte Janays Finger wie damals, wenn sie ihr etwas schwieriges erklären hatte müssen. Sie sprach auch die ganze Zeit anscheinend bewusst Celcianisch und ab und an wandte sich ihr Kopf in Richtung von Kodiak, als holte sie sie Kraft von dort.
„Ich bin ...ganz schön kaputt, aber!!...“
Sie hob den Zeigefinger.
„Ich werde klar kommen! Versprochen! Du musst dir keine Sorgen mehr um mich machen. Ich mach keine Dummheiten.“
Da war er der dunkle Knoten in dieser Geschichte. Wer solch schlimme Dinge erlebte, der wurde auch manchmal des Lebens müde. Aber diesen Punkt hatte Arina wohl schon überwunden und das ganz von allein.
„Ich heile. Kodiak meint, ich brauch nur was zu tun... ein Ziel... jemanden um den ich mich kümmern kann.“
Sie sah Janay an und ihr Blick wanderte abwärts zu ihrem Bauch.
„Wann ist es denn soweit?“
Eine nicht ganz leicht zu beantwortende Frage. Janays Bauch wölbte sich ja noch nicht mal groß. Seid ihrem Aufenthalt in Leonida waren tatsächlich nur ein wenige Wochen vergangen....vielleicht zwei Monate?
„Meinst du...hm... Meinst du ich werde eine gute Tante?“

bei Kazel:

Etwas in seinem Inneren riet zur Aufbruchstimmung. Er besaß auch bereits die Mittel dafür. Tod hatte ihn nach Andunie in diese Schenke am Hafen geführt, also kannte er den Ort. Kazel würde dorthin springen können und wenn Janay sich an ihm festhielt, wäre es auch gewiss möglich, sie mitzunehmen. Es war zwar ähnlich der Reise wie damals, als er bei den elf Hochelfen gewesen war, aber doch so GANZ anders. Hierfür musste niemand an der tätowierten Feder kratzen. Kazel reiste nun im Auftrag des Todes. Und ja, auch in Andunie starben jeden Tag Seelen, die dann hinüber begleitet werden mussten. Es gab wohl keinen Ort auf Celcia wo dem nicht so war.
Also konnte Kazel getrost an jeden 'ihm bekannten' Ort springen, sobald er die Kutte anzog. Das er dann auch die ein oder andere Seele an jenem Ort dann 'holen' musste, gehörte halt zur Jobbeschreibung dazu. Wenn er dann also mit Janay in Andunie wäre, mussten sie ja auch von etwas leben und vielleicht auch etwas Geld auf der Hinterhand haben um die dunklen Besatzer vielleicht zu bestechen? In Morgeria war dies Gang und Gebe, also lag es nahe, dass man auch in Andunie damit jetzt gut leben könnte. Ein Säckchen hier und da, konnte Türen öffnen und Sademos Vermögen wäre da sicher gut angelegt.
"Kannst du Janay und mir einen Teil davon zur Verfügung stellen?"
, fragte Kazel Zissus am folgenden Tag, als dieser gemütlich in einem Sessel saß und sich die Sonne auf den Leib und einen Stapel Geschäftsbücher scheinen ließ. Kazel zog sich einen simplen Fußhocker heran und setzte sich neben seinen Freund, der sich spontan vor beugte, seine Hand ergriff und leicht drückte. Dann ließ sich der farbenfrohe Pfau wieder nach hinten sinken und grinste. Seine glatten weißen Zähne glitzerten in der Sonne und er strich eine Strähne hinters Ohr. Blau und grün schimmernde lange Feder-Filamente glänzten in seinem Haar und er trug eine ärmellose lange Robe in einem ähnlich schimmernden Farbton. Perfektioniert wurde der Anblick nur durch seine blaugrünen Augen, die munter seinem Freund entgegen strahlten.
„Klar, wie viel brauchst du denn?“
Dann zuckte seine linke Braue leicht. Zissus dachte schnell und verstand noch schneller, als Kazel fort fuhr zu sprechen und damit auch auf den Punkt kam:
"Zissus? Janay und ich müssen bald losziehen. Sobald sie sich für eine Reise gesund genug fühlt und die Angelegenheiten mit ihrer Schwester geklärt hat, werden wir ..."
Er brach ab, um durchzuatmen und Zissus Finger schlossen sich wieder fester um seine. Kurz wirkte es, als wolle der Elf ihn nicht mehr los lassen. Warum nur fühlte es sich jetzt schon wie der letzte Abschied an? Kazel betrachtete seinen Freund, angelte fester nach dessen Hand, schöpfte Kraft aus der Nähe und belud sein Herz zugleich mit Kummer. Er vermisste Zissus, der direkt neben ihm saß.
"Andunie ist das Ziel.“
Zissus nickte leicht zum Zeichen, dass er aufmerksam zuhörte, wenngleich er gerade auf ihre miteinander verbundenen Hände blickte.
„Das hast du nicht vergessen.“
„Nie... das kann ich nie vergessen.“
Es stimmte. Dieses Wissen verband die Männer noch über ihre Freundschaft hinaus, noch über jegliche Bande, die sie inzwischen geknüpft hatten. Kazel sprach weiter:
„Ich werde die ... Nester ausheben.“
Abermals nickte Zissus mehrfach und ließ Kazels Hand nicht los. Er vertraute darauf, dass dieser das tat. Er lehnte sich nur näher, so dass sich schon fast ihre Köpfe an der Stirn berührten.
„...Und danach? Ich ... weiß es nicht. Für Janay wäre es dort vielleicht sicherer. Die Stille Ebene war immer friedlich. Ein Landhaus mit Apfelbäumen, vielleicht irgendwelchen Tieren und der Möglichkeit, dass sie dort etwas lernen kann, würden ihr gut tun. Ich ..."
Weinte er? Vielleicht. Oder es war das Spiegelbild, das ihn aus Zissus Augen an glänzte. Kazel löste seine Hand von Zissus und wischte sich verstohlen über die Augen und der Pfau tat es ihm gleich.
„Wir sind schon zwei...“
Kazel lächelte ihn wieder an.
"Wir müssen bald gehen, mein Freund."
Es klang nach Abschieds für immer, aber etwas in Zissus Gesichtsausdruck arbeitete angestrengt. Sein Kiefer war fest zusammen gepresst, aber noch sagte er nichts.
"Pass auf alle auf, die unter diesem Dach wohnen. Und achte auf Hopp. Versprich mir das."
Mehr gab es im Grunde auch nicht zu sagen. Kazel hatte gelernt, sich auf Zissus verlassen zu können. Zissus würde sich um alle hier kümmern. Selbst das Schicksal seiner Tante würde nun durch den Pfau bestimmt.
„Mach dir keine Sorgen.“
Nar'Zissus de Quis streichelte mit dem Daumen über Kazels Handrücken.
„Ich kümmer mich um alles. Es ist auch... garnicht mehr so viel. Die letzten zwei Tage waren die Anderen ebenfalls sehr... fleißig. Schlange macht gute Fortschritte mit den neuen Fluchttunneln. Er hat dafür einen ECHT merkwürdigen Hybriden anwerben können... Einen Wurm! So etwas hab ich noch nie gesehen! Riesig und frisst sich durchs Erdreich wie... na ja, egal... und der Bereich... also der Durchgang hinter den Laboren wurde zugemauert. Da kommt nie wieder jemand rein. ...Die Zwillinge... nun sie kümmern sich um dein 'Erbe', da gibt es für dich auch nichts mehr zu tun.“
Kazel war kein Tenebrée mehr, denn dieses dunkelelfische Haus existierte nicht länger, einzig noch auf den Papier. Kazel war der Geselle des Todes und mit etwas Glück wurde im Leben aus ihm vielleicht noch ein Maclyn. Irgendwann. Er würde warten, geduldig sein und Janay wieder fragen. Vielleicht in Andunie? Das war das neue Ziel. Aber vorher gab es noch eine Kleinigkeit zu erledigen:
„Eine Sache... Könntest du für mich mit Vranyk reden? Er hat sich ...sehr zurück gezogen und sitzt meist in den alten Stallungen der Hybriden. Jetzt da sie frei sind, weiß er nicht wirklich etwas mit sich anzufangen, glaube ich. Er … ich hab schon überlegt, ob er mir helfen könnte. Wenn der Vorschlag von dir komm, hätte er mehr Gewicht. Ihr tragt ein gemeinsames Leid. ...den Hass auf deine Tante.“
Zissus sah auf den Stapel Bücher neben sich.
„Sein Bruder ist durch sie tot. Aber das hier war auch für ihn immer seine Heimat. Wir drei... wir lebten jeder auf seine Art für Sademos. Dry'ol war sein Foltermeister, ich sein Liebhaber und Gärtner und Vrannyk hat sich um die Beschaffung der Hybriden gekümmert die man für die Experi... jetzt nicht mehr braucht. Aber vielleicht könnte er da weiterhin tun... nur zum Schein, damit wir sie dann aus der Stadt schaffen können? Was meinst du?“
Die Idee war gut und es gäbe dem Tierfänger eine neue bessere Aufgabe.
„Außerdem... Ich glaube, auf lange Sicht wäre er ein ...ein besserer Verwalter als du.“
Zissus zwinkerte und schmunzelte einseitig.
„Nicht falsch verstehen, aber du wirst bald nicht mehr hier sein und ich... nun ich bin nun mal als Liebchen des Sammlers und als Schöngeist bekannt. Man traut mir kleine Botengänge zu, aber nicht die längerfristige Verwaltung des Anwesens. Die Geschichte wäre stimmiger, wenn irgendwann Vranyk die Geschäfte übernehmen würde. Schlange würde ihm bestimmt helfen. Der Kerl ist schlauer als wir alle zusammen.“
, sprach er und blinzelte ein paar mal. Es machte fast den Eindruck, dass Zissus ein bisschen Angst vor dem Hybriden hatte... oder zumindest gehörig respektierte.
„Wir brauchen einen... 'richtigen' Dunkelelfen als Respektsperson an oberster Stelle.“
Da hatte Zissus wohl Recht. Er selbst wirkte einfach zu weich... Er war zu schön für diesen Job und Kazel war viel zu... hell um an höherer Position Akzeptanz zu finden. Käme es zu Gesprächen mit dem Palast, würde es auf Dauer schwierig für ihn werden.
„...Ich denke, Vranyk könnte das werden. Vielleicht fälschen wir sogar irgendwann eine Geburtsurkunde, die seine Verwandtschaft mit Sademos beweist.“
Gerissen! Zissus grinste. Eine kleine Pause entstand, in der sie sich einfach nur still an den Händen hielten. Etwas war noch unausgesprochen und lauerte unter Zissus Haut.
„Kann ich noch einen anderen Gedanken mit dir teilen?... Weil.. Du... du hast vorhin Hopp so explizit erwähnt und dass ich auf sie Acht geben soll. Ich weis nicht, ob ich das sagen soll... Es beschäftigt mich...“
Kurz setzte er sich aufrecht hin und rieb sich übers Gesicht. Dann faste er sich wieder.
„Bitte sprich sie nicht darauf an, wenn ich dir das jetzt erzähle, ja?“
Er rang mit sich und wartete, bis Kazel wenigstens genickt hatte. Dann platzte es schon förmlich aus ihm heraus.
„Das Leben hier war nicht leicht für Hopp. Sie war Teil …Teil jener Gruppe von Hybriden die zur Belustigung und ...Befriedigung der Gelüsten von Sademos Geschäftspartnern zuständig waren. Es ging hier manchmal ...ganz schön hoch her.“
Und das wohl nicht nur im positiven Sinne, Zissus Miene nach. Was hatte die kleine Hopp wohl alles erdulden müssen?! Aber da kam noch mehr:
„Ich... ich war auch ein paar mal in meiner Rolle als Pfau...involviert. Dabei ...sind wir uns glaub ich emotional etwas näher gekommen. Einfach weil geteiltes Leid verbindet, aber dann... Dann hat dieser Goblin Rasputin sie ein paar Mal zu sich in den Keller kommen lassen. Sie hat mir erzählt, dass er sie zwar nicht...“
Es musste nicht ausgesprochen werden.
„Aber er hat ihr ...ihre Worte: 'ein Glasröhrchen unten rein geschoben', als er glaubte, sie sei ausreichend betäubt. Sie hat es aber mitbekommen. Und jetzt... also... Sie kam vorhin zu mir und hat mich gebeten die Heilerin bald noch einmal kommen zu lassen, wenn möglich und gefragt ob sie Babys weg machen kann. Sie denkt seit ein paar Tagen, dass sie schwanger sein könnte und... und will es natürlich nicht behalten.“
Zissus starrte voller Hass den Fußboden an, der nur daran schuld war die Decke eines Kellers zu sein, wo so viel Unheil angerichtet worden war.
„So eine Scheiße!!! Warum...?! Diese Mist Experimente! Sie haben sie kaputt gemacht! Ich würde diesen Kerl gern noch mal töten, wenn er nicht schon tot wäre!“
Zissus standen abermals Tränen in den Augen, aber dieses Mal vor Wut. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt und die Knöchel glänzten grau. Dieser Goblin hatte nicht nur Sademos Hang zum Seelensammeln ausgenutzt, ihn mit düsteren Ideen befeuert, er hatte auch aktiv an den hiesigen Hybriden fleißig herum experimentiert. Wie es genau zur Befruchtung gekommen war, ob durch einen befohlenen Akt oder ein Glasröhrchen mit Zissus Samen konnte wohl keiner mehr wirklich nachvollziehen. Das Kernproblem war ein anderes. Hopp wollte dieses Kind nicht. Für sie musste es das Produkt aus Leid und Knechtschaft sein – eine ewige Erinnerung an das was ihr hier widerfahren war.
Und plötzlich veränderte sich Kazels Blickwinkel...
Eine dieser albtraumhaften Gestalten mit metallischen Gliedmaßen, blind und mit gewölbten Bauch torkelte zuckend hinter Zissus entlang. Sie lehnte sich auf den Schreibtisch, wo die Blaupausen für die weiteren Brutstationen verborgen lagen. Dort lagen auch die Briefe, die Kazel Andunie als sein nächstes Ziel gezeigt hatten. Die schwankende Gestalt sah zu Kazel und schüttelte heftig den Kopf. Es war klar, was sie sagen wollte. Nicht alles Leben war erwünscht. Dieses unnatürliche Treiben musste enden. Kazel hatte mehrere Blickwinkel kennen lernen müssen, denn Janay und er freuten sich auf ihre beiden kleinen Keimlinge, die unter Janays Herzen wuchsen. Aber was wollten all die Frauen die Frauen die dazu gezwungen worden waren? Was wollte Hopp? Oft geschah es einfach. Es gab immer wieder Totgeburten und oft starben Kinder in den ersten Wochen ohne jeden Grund. Doch hier an diesem Ort waren Keime entstanden, die niemals hätten entstehen dürfen... auch in Hopp. Aber jetzt war es ihre Entscheidung und nur sie konnte sie treffen. Sie hatte die Wahl. Das hatte Kazel ihr zum Geschenk gemacht. Jetzt war es IHR freier Wille. Und Kazel hatte mit seinem Vergessen gezahlt. Etwas fehlte ihm... nur was eigentlich? Egal. Es war ja weg.
So gesehen war aber durchaus etwas gutes in all diesem Horror entstanden: Hopp durfte einmal selbst in ihrem Leben entscheiden, was mit ihrem Körper passierte und das sollte ihr auch niemand mehr nehmen.
Kazels Wissen darüber, zu wem genau der Samen gehörte machte es vielleicht für ihn etwas schwieriger, aber am Ende war es nicht seine Entscheidung was jetzt weiter geschah. Trotzdem war es war gewiss schön für ihn zu sehen, dass der 'um nichts wissende Vater' sich so um Hopp sorgte und in jedem Fall, wie sie sich auch am Ende entschied, für sie da sein würde. So konnte doch vielleicht alles noch zu einem guten Ende kommen, selbst wenn Kazel und Janay schon lange nicht mehr hier wären.
Blieb nur noch abzuwarten, wie Janay sich mit ihrer Schwester arrangieren würde und vielleicht war Kazel ja auch ein wenig neugierig auf die neuste Bewohnerin der Villa und vielleicht zukünftigen Schwägerin. Bisher hatte er sie nur einmal gesehen und das war unter sehr hektischen Umständen gewesen. Jetzt war Ruhe eingekehrt und alle hatten Zeit zum Heilen gehabt. Kazel wusste, dass sich die Gemeinschaft inzwischen in der geräumigen Küche fest eingerichtet hatte. Man aß dort zusammen, kochte zusammen und plante zusammen. Dort fand sich tatsächlich der größte Gemeinschaftstisch im Haus und wann immer es etwas zu besprechen gab, fand man sich früher oder später dort ein. Auch Janay hatte sich heute dort mit Arina treffen wollen. Es wurde Zeit, dass er nachsah, wie das gelaufen war.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 29. Juli 2023, 14:49

Es fühlte sich langsam nach einem Abschied an. Warum? Weil die Dinge sich inzwischen von allein regelten, respektive ohne Kazels Zutun. Die letzten zwei Tage hatten Zissus, teilweise auch Hopp und natürlich er selbst damit verbracht, Janay von den Nachwirkungen der Operation zu befreien. So viel körperliche Aktivität mit erotischer Basis war ihm in seinem ganzen Leben noch nicht abverlangt worden. Viel mit Erotik hatte es jedoch auch nach zwei Tagen nicht mehr zu tun. Es war anstrengend für alle, sinnliche Vorspiele blieben auf der Strecke und nicht zuletzt mussten sie den Fokus darauf legen, möglichst viel Reibung zu erzeugen. Die Momente, in denen Kazel Janay immer wieder Liebesschwüre zukommen ließ, fanden eher außerhalb des übereinander Herfallens statt. Kazel erhielt zwar regelmäßig Zwangspausen aufgrund seines Paktes, das bedeutete aber auch, dass er nach dem Erwachen die meiste Energie von allen hatte und sie prompt in die nächsten Stunden steckte, Janays Körper zu besteigen, bis er in den letzten Zügen des Tages zu künstlichen Mitteln griff. Hopp hatte allen Beteiligten bereits eine Wundsalbe angeboten, von wo auch immer die Häsin diese hergezaubert hatte. Kazel griff darauf zurück. Sie kühlte angenehm und er zeigte sich dankbar, indem er Hopp immer wieder Pausen im Sessel einräumte. Natürlich dachte er dabei auch an ihren Zustand. Die Sanduhr mit den Hasenbommeln war in seinem Geist noch genauso präsent wie seine eigenen Kinder. Da es Janay aber sichtlich besser ging, musste er sich um seine eigene, kleine Familie nicht sorgen. Seine Liebste konnte bereits wieder gut genug gehen, dass sie auch ohne Unterstützung kleine Spaziergänge antrat und so zog sich ein jeder von ihnen nach den zwei Tagen zurück, um erstmals seit langem nicht ständig aufeinander zu sitzen. Kazel machte es im Grunde nichts aus. Er genoss die Zeit mit Janay, aber selbst er musste zugeben, dass es manchmal auch gut tat, allein zu sein. Er schlenderte durch die Hallen und Korridore des Anwesens, warf hier und dort einen Blick in die Räumlickeiten, grüßte Bewohner und erkundigte sich nach dem Voranschreiten all der Vorhaben, die unter dem Dach des Sammlers geschmiedet worden waren.
Die meisten Informationen erhielt er dabei aber von Zissus. So auch an diesem Tag, als er sich zu ihm ins Sonnenlicht begab und auf einem Hocker neben dem Pfau niederließ. Er musterte die gewählte Gewandung seines Freundes und musste lächeln. "Du bist wirklich ein Pfau", sagte er, ehe er um Geld aus Sademos' Vermögen bat. Sein eigenes war nicht länger zugänglich. Die Nachtelfenschwestern verwalteten es fortan, ebenso wie das Bordell, das den Namen Tenebrée irgendwann genauso vergessen lassen würde wie hoffentlich Morgeria. Kazel umschloss kurz sein Handgelenk, um die Tätowierung dort zu verdecken. Sie und er selbst wären das letzte Zeugnis dieser einst angesehenen, dunkelelfischen Blutlinie. Er war glücklich zu wissen, dass es ein Ende nahm.
Traurigkeit bescherte ihm hingegen, dass er seine Pläne, nach Andunie zu reisen, bald nicht mehr aufschieben konnte. Er wollte auch nicht. Dort waren Frauen in Gefahr und jene, für die es bereits zu spät sein könnte, mussten erlöst werden. Wie er das ohne die Hilfsmittel des Gevatters bewältigen sollte - schließlich hatte Tod ihm untersagt, seine Werkzeuge außerhalb seiner Rolle als Lehrling zu nutzen - musste er noch herausfinden. Doch er war felsenfest entschlossen, jedes Nest auszuheben. Und das bedeutete, jene hier zurückzulassen, die er liebte. Nur Janay würde mitkommen. Von ihr würde er sich niemals im Leben mehr trennen wollen. Aber Zissus hatte selbst entschieden. Es war wichtig, dass er blieb. Er musste das Haus verwalten und nur er konnte dies organisieren. Umso trauriger stimmte es Kazel jetzt. Irgendwie wusste er, dass er ihn nie wieder sehen würde, sobald er Morgeria den Rücken kehrte. Seine Erfahrung hatte ihn das gelehrt. Es tat weh, denn Zissus war ihm ein Freund wie keiner zuvor geworden.
Der Pfau schien den Kummer zu bemerken. Er verflocht seine und Kazels Finger, drückte sanft und mehr noch. Er klammerte sich an ihm fest. Kazel erwiderte die Geste. Er teilte ihm mit, was beide bereits wussten. Es wurde Zeit. Janay war wieder wohlauf und sobald sie alles mit ihrer Schwester geklärt hätte, würden sie und Kazel gen Andunie ziehen. Vielleicht wäre es eines Tages möglich, sich dort niederzulassen. Dann könnte man Arina und jeden, der wollte, zu sich holen und gemeinsam etwas aufbauen. Er betrachtete seinen Freund. Zissus wollte nicht. Er wollte in Morgeria bleiben, denn sein Pflichtgefühl war nicht geringer als das des Mischling. Möglicherweise bestand deshalb eine so tiefe Freundschaft zwischen ihnen, obwohl sie einander auch noch nicht sehr lange kannten.
Sie besprachen die Pläne gemeinsam. Sie hielten einander. Sie nickten zu den Worten des jeweils anderen im Wissen, dass es zum Abschied kam. Sie trauerten gemeinsam. Sie weinten zusammen. Nochmal wischte Kazel über seine Augen, dann entfernte er eine Träne, die in Zissus' Augenwinkel schimmerte und lehnte seine Stirn gegen die des anderen Elfen. "Dass mir einmal jemand, der nicht Janay ist, so viel bedeuten würde ... du bleibst in meinen Gedanken. Ich werde dich vermissen, aber ich bin auch froh, dass du es bist, der zurückbleibt, um die Dinge hier zu regeln. Morgeria hat eine Zuflucht. Keinem vertraue ich da so sehr wie dir, dass es funktionieren wird."
"Ich kümmere mich um alles. Es ist auch ... gar nicht mehr so viel."
Dann erzählte Zissus von den Fortschritten, die inzwischen gemacht worden waren. Jeder Eingeweihte schien eifrig dabei, einen Zufluchtsort innerhalb der Stadt schaffen zu wollen. Schlanges jüngster Verbündete - ein Hybridenwurm - brachte Kazel gar zum Stutzen. Dann lächelte er und nickte zustimmend. Dieser Hybrid kam wie gerufen und würde beim Bau eines Fluchttunnels alles enorm beschleunigen können. Der Pfau hatte fast nur gute Nachrichten für den kleinen Verwalter des Sammlers. Dann aber kam er auf Vranyk zu sprechen und in Kazels Bauch zog es sich zusammen. "Ich habe Vranyk seit dem Verlust seines Bruders nicht sprechen können. Das ... schulde ich ihm." Es war zeitlich unglücklich gelaufen, aber dass der Dunkelelf die ganze Zeit allein mit seiner Trauer hatte ausharren müssen, tat Kazel in der Seele weh. Vor allem, weil er vorgehabt hatte, mit Vranyk nicht nur zu sprechen, sondern ihm Hilfe zukommen zu lassen, um nicht in Verzweiflung zu versinken. Er mochte in Sademos' Dienst gestanden haben und an schrecklichen Dingen beteiligt gewesen sein, aber das galt auch für Zissus und viele andere hier. Viele waren benutzt worden. Jetzt fanden sie hier Frieden. Das sollte Vranyk ebenfalls einbeziehen.
"Ich werde mit Vranyk sprechen. Vorher reisen Janay und ich nicht ab. Darauf hast du mein Wort. Und ich werde ihm von deiner Idee erzählen. Du kannst ihn besser einschätzen als ich, aber ich vertraue auf dein Urteil. Wenn du sagst, er würde sich als neuer Verwalter gut machen, dann kann er sich bereits Dinge zeigen und erklären lassen. Es wird ihn in eine Verantwortung ziehen, die ihn ablenkt und ... hoffentlich glücklich macht. Ich bitte dich, nach meiner Abreise ein Auge auf ihn zu haben. Wenn es ihm widerstrebt oder zu herausfordernd ist, soll er nicht gezwungen werden. Es würde sich ein anderer finden." Kazel winkte ab. "Das ... sage ich ihm besser selbst." Er erhob sich, denn er wollte es sofort in die Tat umsetzen, ehe wieder etwas geschah, das ihn hinderte.
Etwas geschah...
„Kann ich noch einen anderen Gedanken mit dir teilen?... Weil.. Du... du hast vorhin Hopp so explizit erwähnt und dass ich auf sie Acht geben soll. Ich weis nicht, ob ich das sagen soll... Es beschäftigt mich...“
Kazel schob seinen Eifer beiseite. Wieder schob er Vranyk beiseite. Der Elf war zum Warten verdammt, aber Zissus' Sorgen waren ihm nun einmal wichtiger. Er ließ sich zurück auf den Hocker sinken und ahnte schon, worauf das Gespräch hinauslief. Er weiß es ... vielleicht sogar inzwischen, dass er der Vater ist. Kazels Annahme sollte zertrümmert werden wie ein Spiegel durch die Faust eines morgerianischen Orkkriegers. Er stutzte. Er blinzelte, als er die Geschichte von Hopps Schicksal und den an ihr vorgenommenen Experimenten hörte. Dann keuchte er und griff nach der Hand des Pfaus. Er war drauf und dran, den Mund zu öffnen. Er wollte ihm sagen, wessen Kind sie im Begriff war, zu entfernen. Das kleine Leben, für das er - Kazel - etwas geopfert hatte. Er konnte sich zwar nicht erinnern, was es war, aber es war ein Leben wert gewesen. Drei Leben! Und eines davon sollte nun verschwinden. Soviel zu alles richtig gemacht..., dachte er bitter und es schnürte ihm die Kehle zu. Was war richtig daran, mit aller Kraft für das Überleben einer Seele gekämpft zu haben, wenn sie doch ... weg sollte? Aber er konnte Hopp auch verstehen. Die Schrecken, die sie in den Kellern erlitten haben musste.
"Diese Bilder würden unweigerlich jedes Mal hervorbrechen, wenn sie das Kind auch nur ansähe", murmelte er. "Ganz gleich, von wem es stammt, nicht wahr?" Er schaute Zissus an, drückte dessen Hand und ließ den eindringlichen Blick nicht von ihm. Vielleicht konnte der Pfauenelf sich selbst etwas zusammenreimen. Vielleicht würde er sich entscheiden, mit Hopp darüber zu sprechen. Vielleicht würde es etwas ändern.
Aber Zissus schien noch nicht ganz begriffen zu haben. „So eine Scheiße!!! Warum...?! Diese Mist Experimente! Sie haben sie kaputt gemacht! Ich würde diesen Kerl gern noch mal töten, wenn er nicht schon tot wäre!“ Kazel ließ Zissus' Hand los. Es reichte nicht, ein paar Finger zu drücken. Er stürzte sich in die Arme des Pfaus. Er drückte seinen Freund an sich und hielt ihn eng umschlungen. Er wusste, er durfte sich nicht über Hopps Entscheidung stellen, aber er kam auch nicht ganz aus seiner Haut. Wie sollte er Zissus diese Information vorenthalten? Wie nur, wenn er doch selbst so viel Glück verspürte, seit er wusste, was unter Janays Herzen heranwuchs? Vielleicht änderte es etwas. Außerdem nahm Kazel doch jedes Fettnäpfchen mit, das ihm im Weg stand. Er machte nichts richtig. Selbst Dinge, die er richtig machte, waren falsch. Dann kam es jetzt auch nicht mehr darauf an.
"Ich sehe, du achtest bereits jetzt auf sie. Vielleicht ... ach, Zissus! Du bist nicht nur der beste Freund, den man sich wünschen kann. Du wärst auch ein besserer Vater für dein Kind als ich für meine." Deutlicher konnte er es nicht ausdrücken. Nun schenkte er nicht nur der Mutter die Wahl, sondern auch dem Vater. Vielleicht würde es so leichter werden, sich für ein neues Leben zu entscheiden. Doch Kazel war auch bewusst, dass am Ende zuerst einmal Hopps Seelenheil zählte. Wieviel war eine neues Leben wert, wenn ein anderes dadurch für immer litt? Er sah ein, dass er es nun dabei beruhen lassen musste. Es war nicht mehr an ihm. Er hatte alle Fehler gemacht. Nun mussten Zissus und Hopp weitere begehen. Irgendwie schien es im Leben keine richtigen Entscheidungen zu geben. Es gab nur schreckliche und weniger schreckliche. Deshalb würde Kazel auch Richtung Andunie ziehen. Es war weniger schrecklich zu versuchen, die Leben unzähliger Frauen zu retten oder in einem erlösenden Akt zu beenden als der Schrecken in seinem Herzen, Zissus für immer zu vermissen.
Er löste sich aus der stürmischen Umarmung, schaute erst Zissus an und dann an ihm vorbei. Er sah die geisterhafte Gestalt dieses halb metallischen Frauenkörpers. Er sah, wie sie über die Unterlagen blickte. Die Schicksale, die er nun in Andunie bewahren musste, hätten auch Hopps Schicksal sein können. "Ich muss gehen", sprach er, ohne den Blick von der Erscheinung zu werfen oder zu bemerken, dass er ins Celcianische gewechselt hatte. Wie in Trance löste er sich nun ganz von Zissus und erhob sich zum zweiten Mal. Dann fand er zu sich zurück und lächelte den Pfau mit Tränen in den Augen an. "Ich weiß jetzt, warum er dich geliebt hat. Es ist unmöglich, dir zu entkommen ... mein Freund. Wir sehen uns später. Ich bin für dich da." Aber nicht jetzt. Er würde Zissus ein wenig Zeit geben, all die Informationen zu verarbeiten. Er würde ihm Zeit geben zu entscheiden, ob er diese Informationen für sich behielt oder Hopps Entscheidung dadurch beeinflusste. Er würde für beide da sein, falls sie es wollten ... falls sie es zeitlich noch konnten. Denn bald würde er fort sein, mit Janay. Kazel verließ den Wintergarten.
Bevor der Mischling sich auf die Suche nach seiner Liebsten begab, die er zwar bei Arina vermutete, aber keinen Hinweis darauf hatte, wo die Schwester sich aktuell befand, wollte er Vranyk nicht länger warten und leiden lassen. Also erkundigte er sich zunächst, wo er den einstigen Hybridenbändiger finden konnte und betrat wenig später den genannten Ort.
"Vranyk?" Etwas verlegen war Kazel schon. Er fühlte sich schuldig, diesen Mann allein gelassen zu haben. "Ich wünschte wirklich, ich hätte es früher geschafft, dich aufzusuchen. Nimm es mir bitte nicht übel. Ich bin hier, um ... ach nein. Sag mir bitte erst, ob du überhaupt mit mir reden willst." Schließlich war es Kazels Entscheidung damals gewesen, Dry'ol als Schutz mitzunehmen, um sich seiner Tante zu stellen. Noch eine Sache, die er definitiv nicht richtig gemacht hatte. Es holte ihn einfach immer wieder ein.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 3. August 2023, 13:40

bei Kazel:
Es reichte nicht, ein paar Finger zu drücken. Kazel stürzte sich in die Arme des Pfaus, der ihm gerade die Geschichte von Hpps Leiden erzählt hatte. Er drückte seinen Freund an sich und hielt ihn eng umschlungen. Er wusste, er durfte sich nicht über Hopps Entscheidung stellen, aber er kam auch nicht ganz aus seiner Haut. Kazel musste doch jedes Fettnäpfchen mitnehmen, das ihm im Weg stand. Er machte nichts richtig. Selbst Dinge, die er richtig machte, waren falsch. Selbst das was sich richtig für ihn anfühlte, war in anderen Augen vielleicht falsch. Kazel war eine gute Seele, die in diesen Kategorien dachte, aber das hatte auch den Nachteil, dass er sich zu viel auf seine eigenen Schultern lud. Er fühlte sich stets für alle und alles verantwortlich. Er entschied sich Zissus versteckt zwischen Worten die Wahrheit zu sagen. Ob das etwas ändern würde? Eine kleine Information an der rechten Stelle konnte die Welt verändern. Vielleicht veränderten Kazels Worte auch hier den Ablauf der Geschichte – vielleicht war aber auch alles vorherbestimmt.
"Ich sehe, du achtest bereits jetzt auf sie. Vielleicht ... ach, Zissus! Du bist nicht nur der beste Freund, den man sich wünschen kann. Du wärst auch ein besserer Vater für dein Kind als ich für meine."
Es war immernoch sehr theoretisch formuliert, leicht als allgemeine Aussage zu verstehen, aber es war die Wahrheit. Deutlicher konnte er es nicht ausdrücken. Nun schenkte er nicht nur der Mutter die Wahl, sondern auch dem Vater. Kazel hatte nicht gesagt: 'Zissus, es ist dein Kind.', sondern es in eine Variable verpackt. Vielleicht würde es so für seinen Freund leichter werden, sich für ein neues Leben zu entscheiden. Wenn Zissus hier seine Aufgaben erledigt hatte, dann wäre er frei zu gehen wohin er wollte. Wenn Vranyk die Verwalter-aufgaben übernahm könnte der Pfauenmann frei wählen wo er leben wollte... vielleicht auch in Andunie? Wenn Zissus aber an Hopp und sein Kind gebunden wäre, würde er immer bei ihr bleiben – egal wo sie war. Das wusste Kazel sofort, denn ihm ging es mit Janay nicht anders. Sie war sein Anker – sie war sein Leben. Dieses Glück wünschte er sich auch für seinen Freund. Damit band er ihn aber auch an eine andere Seele, die dann mitentscheiden würde wie die Zukunft aussehen würde. Mit der Liebe und Kindern kamen auch Grenzen des Möglichen und ein so eng geknüpftes Band wie er zu Janay hatte, das wickelte sich um die Vielfalt und umarmte das Herz bis man sich geborgen fühlte, aber es verhinderte auch, dass man frei wählen konnte. Zissus war frei zu wählen. Auch Hopp war frei. Das Wissen um ihr gemeinsames Kind war ein Band. Die Reaktion auf die gefallenen Worte blieb ein kleines nachdenkliches Stirnrunzeln in dem perfekten Gesicht seines Freundes. Zissus ließ diese Möglichkeit sacken. Man sah ihm an, wie der Gedanken, den Kazel ihm in den Kopf gesetzt hatte arbeitete.
„Meinst du... Du meinst, ich könnte für Hopps Kind ein Vater sein...“
Das es wirklich SEIN Kind war, war anscheinend noch nicht zu ihm durchgedrungen, aber wohl der Gedanke, dass er für Hopp ein Partner in dieser beschwerlichen Zeit sein könnte, dass er sie damit nicht allein lassen sollte. Woher Kazel sein Wissen hatte, war auch schwerlich zu erklären und sein bester und einziger Freund hatte ihm bisher alles geglaubt. Doch das Kazel Stundengläser sah, die Zeit anhalten konnte und demnächst vor hatte durch den Raum an einen anderen Ort zu springen... Davon ahnte Zissus nur kleinste Teile. So saßen sie einfach still beieinander und jeder hing seinen Gedanken nach. Kazel war auch bewusst, dass am Ende zuerst einmal Hopps Seelenheil zählte.
Wie viel war eine neues Leben wert, wenn ein anderes dadurch für immer litt? Der Gevatter hätte ihm dazu vielleicht etwas sagen können, aber dieser hatte sich eine Weile nicht gezeigt und so musste Kazel sich mit seinen eigenen Gedanken herum schlagen.
Er sah ein, dass er es nun dabei beruhen lassen musste. Es war nicht mehr an ihm. Kazel war der Meinung, er hätte alle Fehler gemacht, die es zu begehen ging. Jedes Fettnäpfchen war seines, selbst wenn ein anderer Name darauf stand. Nun mussten Zissus und Hopp ihre eigenen begehen. Irgendwie schien es im Leben keine richtigen Entscheidungen zu geben. Es gab nur schreckliche und weniger schreckliche. Kazel sah alles als eine Reihe von 'seinen' Fehlentscheidungen und nicht das was er alles vollbracht hatte. Dass er mit seinen 'Fehlern' einen ganzen Ring aus Folter und Qualen beendet hatte, sah er nicht. Kazel schrieb sich selbst jeden Verlust auf die Tafel, ob nun Vranyks Bruder Dry'ol oder all die Frauen die er erlöst hatte. Er bewertete und suchte nach Schubladen für gut und schlecht, für falsch und richtig, aber die gab es nicht immer. Einer letzten Aufgabe musste er sich noch stellen und Vranyk in den alten Stallungen der Hybriden besuchen, wo er selbst einmal in einer der Zellen gesessen hatte.
"Ich muss gehen."
, sprach er, ohne den Blick von der Erscheinung zu werfen, die den Schreibtisch durchwühlte. Wie in Trance löste er sich nun ganz von Zissus.
"Ich weiß jetzt, warum er dich geliebt hat. Es ist unmöglich, dir zu entkommen ... mein Freund. Wir sehen uns später. Ich bin für dich da."
„Das beruht auf Gegenseitigkeit, mein Freund.“
Kazel verließ den Wintergarten, verfolgt von nachdenklichen Augen.
Wenig später fand er ihn in den ehemaligen Stallungen.
"Vranyk?"
Er fühlte sich schuldig, diesen Mann allein gelassen zu haben. Er fühlte sich schuldig, Dry'ol zu seinem und Janays Schutz mit zu seiner Tante genommen zu haben. Aber was wäre wohl geschehen, wenn der Foltermeister nicht dort gewesen wäre? Dry'ol hatte nicht umsonst sein Leben gelassen und Kazel hatte höchst selbst das Leben seiner Mörderin gerächt.
"Ich wünschte wirklich, ich hätte es früher geschafft, dich aufzusuchen. Nimm es mir bitte nicht übel. Ich bin hier, um ... ach nein. Sag mir bitte erst, ob du überhaupt mit mir reden willst."
Vranyk saß an einem kleinen Tisch auf dem ein Buch lag. Er blickte etwas verzögert auf und sah Kazel aus überschatteten Augen an.
„Es ist ...schön, dass du da bist. Ich ...hab eine Weile für mich gebraucht, aber ich bin glüc... Nein, ich bin nicht glücklich und im Moment fühlt es sich an, als könnte ich es nie wieder sein. Mein Bruder ist tot und ich...“
Er legte seine Hand auf eine Seite des Buches. Sie zitterte.
„...Ich habe so viele... so viele...“
Dieser Ort war voller Erinnerungen und Vranyk hatte viele Jahre hier verbracht. Er hatte für Sademos die Hybriden eingefangen. Auf seinen Schultern lastete die Schuld der Zeit in der er Seele um Seele dem Horror zugeführt hatte.
„Ich habe Schlange, Hopp, Kodiak... und sogar dich hier gefangen gehalten!“
Er sah mit glasigem Blick zu den Käfigtüren.
„Ich kann ihnen nicht in die Augen sehen.“
Vranyk hatte schnell geredet, als fürchtete er unterbrochen zu werden, oder sonst den Mut zu verlieren es auszusprechen. Das hier war für ihn bestimmt eine Art Beichte.
„Du hast ja keine Ahnung, wie viele es über all die Jahre gewesen sind...“
Seine zitternden Finger ballten sich zur Faust und zerknitterten so die offene Seite unter seiner Haut. Kazel war näher heran getreten und konnte eine Art Tabelle erkennen. Zeile um Zeile war gefüllt mit Daten, Namen und Notizen. In der ersten Spalte stand immer ein Datum, dann ein Name und in der letzten die Tierart, die dem Hybriden zugeordnet wurde.
**...siebter Mond zur Zeit der Abendsonne...
...neunter Mond zur Zeit der Abendsonne...
...vierzehnter Mond zur Zeit der Abendsonne....
… erster Mond zur Zeit der Abenddämmerung...
...dritter Mond zur Zeit der dunklen Tage...**
Seite um Seite waren damit gefüllt und das Buch reichte sicher einige Jahre zurück. Auf dem Tisch lagen weitere dieser kleinen Bücher und einen kleinen Schrank gab es ebenfalls. Kazel nahm dem Tierwärter die Seiten aus der Hand, denn das fühlte sich richtig an. Er musste es los lassen, nicht nur im wörtlichen Sinne. Sein Blick wanderte über die Schrift. In der nächsten Spalte standen die Namen, daneben die Tierarten:
**...
Tenglu, Frosch - T
Rollo, Echse - T
Piro, Vogel ähnlich - T
Maruka, Serval - E
Callis, Nagetier – T
...**
Er übersprang ein paar Monate.
**...
Aro, Kakadu - T
Sphinx, Leonid - V
Raflat, Ratte - V
Dorn, Stachelschwein - T
Luna, Wolf -T
...**
Blätterte er weiter fand er dann sogar seinen eigenen Namen.
**...
Manx, Luchs - T
Verkandriel, Otter - T
Kazel, Rabe - T
...**
Vranyk folgte Kazels Blick auf seinen eigenen Namen und seine Stimme war so leise, dass er kaum zu hören war:
„...diese Eintragung... ich hab sie kurz nach deinem Tod gemacht. Zumindest glaubte ich da noch, dass du tot wärst. Ich sollte wohl... ein 'E' draus machen für 'Entflohen... bzw. Entkommen passt wohl besser.“
Einen Moment noch starrte er auf das Buch in Kazels Händen.
„Aber es ist wohl gut, dass du der letzte Name bist... und sein wirst.“
Was das 'T' in den Listen bedeutete, war leicht zu erraten. Diese Hybriden hatten die Experimente nicht überlebt. Aber sollte Kazel wirklich der letzte 'Hybrid' gewesen sein? Zissus hatte ja eine Idee aufgeworfen, dass Vranyk seine Fähigkeiten jetzt zum Wohle der kleinen Gemeinschaft und zum Wohle derer, die aus Morgeria flüchten wollen würden, einsetzen sollte. Vielleicht war es wichtig diese Listen weiter zu führen und ihnen einen neuen Sinn zu geben. Einen Sinn voller Hoffnung! Vranyk brauchte Hoffnung. Er brauchte eine Aufgabe, so wie auch Arina sie brauchte. Ohne ein Ziel zerfaserten die Gedanken, verwirrten und man verhedderte sich und kam nicht weiter. Trat man auf der Stelle war es schon schlimm, aber tat man das auch noch im Leid, so verschlang einen der Sumpf zu seinen Füßen. Nun lag es also an Kazel dieser von Schuld geplagten Seele zu helfen. Er selbst empfand ebenfalls so viel davon, das hatten sie gemein.
Schuld war ein mächtiges und erdrückendes Gefühl. Es brauchte immer jemanden, der einem half einen Schritt zurück zu tun und das Ganze betrachtete. Erst dann konnte man erkennen, das es keine Schuld gab, keine Fehler – nur Entscheidungen auf einem Weg der mal nach links und mal nach rechts führte.
Und plötzlich war Kazel so, als läge eine kühle Hand auf seiner Schulter und er hörte eine bekannte und doch ferne Stimme in seinem Kopf.
„Hilf ihm.“
Vielleicht half er sich dadurch sogar ein bisschen sich selbst.
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Re: Das neue Heim

Beitrag von Kazel Tenebrée » Freitag 4. August 2023, 17:25

Kazel hatte nicht vor, das Schicksal zu verändern. Er wollte nicht die Verantwortung eines Gottes in Händen halten und mit den Seelen der celcianischen Lebewesen spielen. Das hätte er mit seinem Weltbild nicht ertragen. Wenn es etwas gab, das ihn in dieser Richtung denken ließ, dann war es der Wunsch, durch seine Entscheidungen nichts herbeizuführen, das schwere Konsequenzen für andere hatte. Ob dieses Denken ausschlaggebend dafür war, dass er Zissus zumindest zu vermitteln versuchte, wer Hopps Nachwuchs gezeugt hatte? Nein. Hier ging es darum, nichts vor dem einzigen Freund verschweigen zu wollen, den er auf Celcia vielleicht besaß. Janay zählte nicht, denn er liebte sie. Es ging weit über Freundschaft hinaus. Und auch der Gevatter zählte nicht, wenngleich Kazel ihn wohl von seiner Seite aus als Freund angesehen hätte. Aber der Zeitlose war ihm auch ein Mentor und wenn man es nüchtern betrachtete, handelte es sich bei ihm um einen Fleisch - nein, Knochen! - gewordenen Zustand. Konnte man mit dem Tod befreundet sein? Der Mischling durfte sich zumindest dessen Schüler schimpfen und hatte es sogar zum Gesellen geschafft. Viele andere in seinem Umkreis konnten sich einer Freundschaft erfreuen, aber im Vergleich zu dem, was er für Zissus empfand, war es oberflächlich. Das Wichtige hierbei schien ohnehin, dass Zissus dieses Gefühl erwiderte. Was war schließlich mit den anderen Hybriden im Haushalt? Natürlich mochte Kazel die süße Hopp, hatte Respekt für Schlanges Gerissenheit und war erstaunt darüber, wie sanftmütig der riesige Kodiak mit Janays Schwester umgehen konnte. Selbst Schabe hatte noch immer einen Platz in Kazels Herzen und Kuralla mit Enkel Firlefitz würde er ebenso darin verwahren. Sie alle waren Verbündete. Er ahnte, dass er sich auf sie verlassen konnte. Bei Zissus aber zweifelte er nicht mehr. Das schuf Vertrauen und das war das höchste Gut, das Kazel ihm anbieten konnte. Nur Janay genoss neben ihm noch dieses Privileg. Keiner anderen Seele auf Celcia traute er so sehr. Daher wollte er vor ihnen auch nichts geheim halten, was nicht zwingend nötig wäre.
Er versuchte, es Zissus schonend beizubringen, indem er zwischen den Zeilen die Wahrheit verbarg. Der Pfau erkannte sie nicht. Kazel pochte nicht weiter darauf. Was sein Freund entgegnete, genügte ihm. Hopps Spross musste nicht bewusst sein Kind sein, damit er sich wie ein Vater darum kümmern würde. Vielleicht erkannte er eines Tages Ähnlichkeiten - falls die Häsin das kleine Leben zur Welt brachte. Vielleicht würde Zissus noch einmal mit ihr sprechen und sie dazu bringen, sich umzuentscheiden. Nicht ihm zuliebe, sondern aus einem eigenen Wunsch heraus. Und wenn nicht, dann hatte zumindest Kazel alles dafür getan, dieses Leben zu retten.
Das geisterhafte Bild der mit Metall beschlagenen Frauengestalt erinnerte ihn daran, dass manches Leben zu schwer sein könnte, um es in Celcias Schoß zu entlassen. Er war nach wie vor der Meinung, dass es jede Seele verdient hätte, geboren zu werden. Aber wenn die Chancen auf ein gutes Leben, ohne Furcht und Qualen so schlecht standen, musste man keine Seelenfolter begehen, indem man es erzwang. Jedes Kind, geboren aus den kaum mehr humanoid nennenswerten Leibern der Frauen in ihren Kellergefängnissen würde ohne Eltern aufwachsen. Es würde ohne Liebe aufwachsen und Kazel wusste, was dies hieß. Wenigstens im Ansatz, denn auch er hatte für einige Zeit seiner Kindheit zumindest die Liebe erfahren, die man von Dunkelelfen dem Klischee nach erwarten durfte. Manchen Kindern wäre nicht einmal dies vergönnt. Er verstand, dass jedes Leben eine Chance erhalten sollte, aber nicht jedes davon diese auch wirklich bekam. Er schrieb es nicht dem Leben selbst zu, auch wenn ihr Verhalten ihn nachhaltig erschreckt hatte. Es waren die Umstände, geschaffen durch die Entwicklung von Menschen, Elfen, Zwergen und anderen Völkern. Das System, das eine jede Kultur schuf, konnte Wohlstand bringen, fesselte aber auch ... und es war ungerecht. Wahre Gerechtigkeit existierte nicht. Umso mehr wollte zumindest er versuchen, sie dort zu schaffen, wo es ihm möglich wäre. Das nächste Ziel hierfür hieß Andunie und so verabschiedete Kazel sich unter Tränen von seinem einzigen Freund.
Er ließ ihn zurück mit dem Wissen, dass es vielleicht ein Kind geben könnte, das seine Hilfe brauchte, zumindest aber eine Frau, die Unterstützung brauchte. Er wusste, dass er Zissus dadurch automatisch an Hopp band und dies die Chancen schmälerte, ihn irgendwann selbst aus diesem Pfuhl fortzubringen, der Morgeria geworden war. Zissus hatte seine Entscheidung ohnehin längst getroffen, vielleicht sogar gegen seinen Willen. Seine eigenen Tränen beim Abschied von Kazel ließen darauf schließen. Beide Freunde würden gern zusammenbleiben. Beide fühlten sich Celcia gegenüber aber zu sehr in der Pflicht, als dass sie ihre Bedürfnisse darüber stellen könnten. Beides waren gute Seelen.
Kazel verabschiedete sich ein letztes Mal wie in Trance. Er bemerkte kaum, dass seine Schritte ihn schon gen Ausgang führten. Er hörte sich nur gedämpft versprechen, immer für Zissus da sein zu wollen. Dessen Antwort aber prägte sich tief in sein Herz.
"Ich weiß es jetzt, warum er dich geliebt hat. Es ist unmöglich, dir zu entkommen ... mein Freund. Wir sehen uns später. Ich bin für dich da."
"Das beruht auf Gegenseitigkeit, mein Freund."

Kazel ging, aber nicht weit. Draußen im Gang lehnte er sich an die Wand und ließ den Tränen noch einmal freien Lauf. Es schmerzte ihn, denn er glaubte, in Zissus wirklich einmal jemanden gefunden zu haben, der es aufrichtig gut mit ihm meinte. Und er ließ ihn zurück. Niemals wieder würde Kazel einen solchen Freund finden, das fürchtete er. Alles, was ihm blieb, war Janays Liebe ... falls sie diese je so weit würde entwickeln können, wie er sie ihr gegenüber bereits empfand. Auch hier spielte die Angst ein wenig mit, sie irgendwann zu verlieren. Würde sie ihn jemals lieben können? Und wenn nicht, würde sie wenigstens bleiben? Mit Bitterkeit flocht sich ein Gedanke, dass er sie durch ihre Schwangerschaft an sich band. Kazel gelang es, dieses kleine Nest düsterner Gespinste aus seinem Kopf zu verbannen. Ihre gemeinsamen Kinder waren vielleicht durch Zufall gezeugt, aber sicher kein Druckmittel, um Janay an ihn zu binden. Er hoffte einfach nur, für diese Kinder der Vater sein zu können, den er selbst nie gehabt hatte. Und wenn das hieß, sie ziehen zu lassen, um ihnen irgendeinen anderen, einen Stiefvater an die Seite zu stellen, an den Janay ihr Herz verlor, würde er es tun.
Genug! Ich brauch Ablenkung!
Er löste sich von der Wand und suchte die Stallungen auf, in denen die Gefängnisse für Hybridenzukäufe untergebracht waren. Dort sollte Vranyk sein. Es schnürte Kazel die Kehle zu bei diesem neuen Gedanken. Ohne seinen Bruder hatte er die ganze Zeit dort ausgeharrt? Er erinnerte sich, Vranyk nie im Hauptquartier der Gesindeküche gesehen zu haben. Und auch durch die Gänge des Anwesens war der Dunkelelf nicht geschlichen. Kazel hatte ihn nach den jüngsten Ereignissen - nach Dry'ols Tod - überhaupt nicht mehr gesehen. So grüßte er ihn auch zunächst mit einer Bitte um Verzeihung, denn wenigstens das war er ihm schuldig. Schon mit den ersten Worten von Vranyk erhielt er Absolution.
"Es ist ... schön, dass du da bist. Ich ... hab eine Weile für mich gebraucht, aber ich bin glüc... Nein, ich bin nicht glücklich und im Moment fühlt es sich an, als könnte ich es nie wieder sein. Mein Bruder ist tot und ich..."
"Du erhältst von mir alle Zeit der Welt, um zu trauern, Vranyk. Es tut mir leid, was geschehen ist."
Doch den Elfen beschäftigte eindeutig mehr. Seine Hand zerriss fast die Buchseite, auf der sie lag, so sehr zitterte er. Er steigerte sich binnen Herzschlägen hinein. Kazel war sofort und mit flinken Schritten bei ihm. Er kannte Vranyk im Grunde nicht sehr gut. Eine Nähe wie zu Zissus konnte er bei ihm nicht aufbauen, aber Beistand ließ sich auch auf andere Weise leisten. Kazels Hand legte sich auf Vranyks Schulter. Er drückte leicht, um zu signalisieren, dass er hier war. Falls der Elf mehr davon bräuchte, würde Kazel es ihm gewähren. Selbst für eine Umarmung wäre er offen, auch wenn er nicht damit rechnete. Er selbst galt doch schon als eher untypisch emotional für einen Dunkelelfen. Es musste das Mischblut sein. Es machte ihn weich ... nein, empathisch. Es war nichts Schlechtes daran, Emotionen zu besitzen und sie zu zeigen. Kazel hatte sie so viele Jahre in sich verborgen gehalten, sie und sich selbst versteckt. Es tat gut, dass er wieder lächeln konnte, auch wenn es selten geschah. Es tat ebenso gut, zu trauern und so ließ er Vranyk die Möglichkeit. Derweil wanderte sein Blick über die Notizen im Buch.
Er kannte die Namen nicht, die dort gelistet waren. Er wusste nicht, was die Einträge dahinter bedeuteten, aber schnell erkannte er ein Muster. So konnte er sich einiges zusammenreimen, ehe Vranyk eine Erklärung dazu abgab. Spätestens, als er seinen eigenen Namen als letzten Eintrag im Buch sah, wusste er Bescheid.
"... Diese Eintragung ... ich hab sie kurz nach deinem Tod gemacht. Zumindest glaubte ich da noch, dass du tot wärst. Ich sollte wohl ... ein 'E' daraus machen für 'Entflohen' ... beziehungsweise 'Entkommen' passt wohl besser."
Kazels Hand glitt von der Schulter herunter, am Oberarm des anderen entlang und bis zu dessen Handgelenk. "Nein, lass es so. Kazel Tenebrée ist tot und es ist vielleicht gut so, wenn die Welt es so annimmt. Ich bin nur noch Kazel und als solcher brauche ich keine Verfolger. Lass ihn ruhen."
"Aber es ist wohl gut, dass du der letzte Name bist ... und sein wirst."
"Hilf ihm."
Tods Kühle erreichte Kazel noch bevor seine Stimme in den Tiefen seiner eigenen Gedankenwelt die Ellenbogen ausfuhr und sich nach vorn schob. Ich hoffe, du erwartet nun nicht, dass ich ihm helfe, indem ich seine Seele hole. Die Frage stellte er mit einem Schmunzeln. Schwarzer Galgenhumor, der vom Lehrmeister auf den Schüler überglitt. Kazel erwartete keine Antwort und wenn Tod es wirklich so meinte, hätte er sich sträuben müssen. Vranyk würde keinen Frieden im Tod finden, selbst wenn er dadurch vielleicht noch einmal mit Dry'ol vereint werden könnte. Das konnte auch noch früh genug geschehen. Er brauchte Hilfe im Reich des Lebens und stand Kazel nicht zwischen beiden Welten? Hatte die unheimliche Personifizierung allen Lebens ihn nicht genau dafür beneidet? Weil er sowohl sie als auch Tod jederzeit aufsuchen konnte, wo beide vielleicht miteinander sprechen und sich sehen konnten, aber doch niemals nah genug wären, wie es Kazel möglich wäre? Er hatte den Tod umarmt. Und nach reichlich Angst und Verzweiflung lernte er nun auch wieder, das Leben zu schätzen - das eigene. Solange es für ihn etwas oder jemanden gab, der sein Leben erfüllte.
Vranyk besaß das nicht.
Kazel legte das Buch mit der Hybridenliste darin zurück auf den Tisch. Er klappte es zu, dass der Windstoß etwas Staub aufwirbelte. "Es ist an der Zeit, dieses Kapitel abzuschließen. Das erlöst dich aber noch nicht aus deiner Pflicht. Du hast dem Sammler gedient, diese Listen für ihn geführt. Er ist nicht mehr. Nun ... dienst du mir." Es klang wie eine Drohung, auch wenn Kazel es nicht so meinte. Trotzdem sprach er es fest aus, dass man Strenge heraushören konnte, als duldete er nicht, dass Vranyk diesem Schicksal jemals entkommen sollte. Aber er wollte nur unterstreichen, dass er sich um ihn kümmern würde, wie der Sammler es versprochen, aber mit bitteren Methoden umgesetzt hatte. Er würde nicht so sein. Er wollte Vranyk eine Chance geben. Er wollte ihm helfen.
"Ich möchte, dass du ins Anwesen ziehst. Such dir ein Zimmer, das deinen Wünschen entspricht. Dieser Ort ist zu dunkel, selbst für Pferde. Lass ihn abreißen und meinetwegen neu aufbauen. Das überlasse ich dir. Du wirst diesen Flecken Boden verwalten." Es wäre ein erster Schritt, um Vranyk an künftige Verwaltungspflichten heranzuführen. Wenn ihm ein Neu-Aufbau der Stallungen unter Zissus' wachsamen Auge gelänge, könnte man ihm nach und nach auch mehr zumuten, bis er den Posten des Verwalters inne hätte. Der erste Schritt war getan, aber er half der Seele des Dunkelelfen noch nicht. Kazel schob ihm das Buch zu.
"Ich möchte, dass du ein neues Buch anlegst. Wie du die Listen darin organisierst, ist ebenfalls dir überlassen. Aber du wirst sie führen. Sademos' Heim bleibt ein Ort, an dem Hybriden untergebracht werden sollen. Da du schon Kenntnisse darin hast, wirst du sie beschaffen. Suche überall in Morgeria und sammle die potenzielen Kandidaten ein. Trage sie in die Listen ein, nachdem sie im Anwesen untergekommen sind." Er ließ diese Information in einer Pause sacken. Dann wurde Kazels Stimme endlich weicher und auch leiser, damit niemand außer Vranyk die Informationen nun hören sollte. "Dieses Haus ist nun eine Zuflucht für Hybriden. Du findest sie, du bringst sie unter und mit Hilfe der anderen unserer Gemeinschaft lässt sie aus Morgeria entkommen. Trage jeden von ihnen ein, damit du deine Fortschritte siehst und höre nicht auf, bis du nicht mindestens ebenso viele Tausend Namen gerettet hast wie Sademos dich zwang, sie zu töten. Du wirst ein Gleichgewicht für deine Taten schaffen und jeder Name darüber hinaus wird Vergebung sein."
Kazel ging in die Hocke, um Blickkontakt zu Vranyk aufzubauen. "Mach mich stolz. Mach deinen Bruder stolz. Vor allem aber verzeih dir. Dry'ol und du habt getan, was nötig war, damit ihr überlebt. Jetzt hilf anderen, zu überleben. Janay und ich müssen bald weiterziehen ... auch ich habe ein Gleichgewicht zu schaffen." Keines, das er mit eigenen Taten ausgelöst hatte, sondern eines zwischen Leben und Tod, ein Gleichgewicht für Celcia. Aber das musste Vranyk nicht wissen. Der Dunkelelf wusste ohnehin nicht viel von Kazel. Das war das Beste so. "Zissus wird dich beaufsichtigen und kann dir ein Ansprechpartner sein. Alle anderen Hybriden meines engsten Kreises unterstehen in Bezug auf deine Aufgabe deinen Entscheidungen. Du wirst es gut machen, weil du es dir zu Herzen nimmst. Jemanden wie dich brauchen die Hybriden hier. Ich verlass mich drauf, dass du es in meiner Abwesenheit händelst, Vranyk." Kazel griff ohne zu zögern nach der Hand des Elfen, drückte sie und schenkte ihm ein Mut machendes Lächeln. Selbst wenn Vranyk Fehler begehen würde, hoffte er nun, dass seine Worte ausreichten, damit er weitermachte und irgendwann eine längere Liste in einem neuen Buch schuf als jene, die nun hinter ihm lag. Er würde es wissen, wenn etwas schief ging. Denn der Gevatter würde ihn schicken.
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