Flucht

Sie ist wieder da, die einst mächtige Stadt. Keine Ruinen mehr, alles bis auf das Kloster scheint wieder aufgebaut wie durch Zauberei. Aber wo sind die Bewohner und spuken die Geister noch immer?
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Kosral befindet sich derzeit im Besitz des dunklen Volkes. Dunkelelfen, Orks und auch einige Goblins bewohnen die Stadt.
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Flucht

Beitrag von Gestalt » Sonntag 24. April 2011, 13:09

Allrick und Danika kommen von: In der Festung


Die nächtliche Zeit war von großen Vorteil für die beiden Fliehenden. Zwar waren alle Straßen und Gänge von Fackeln erhellt und die Menge wogte in diesen Wegen hin und her, lieferten sich eine äußerst ungleiche Schlacht, ohne sich um ihre Umgebung sonderlich zu kümmern.
So konnte Danika die Schatten an den Häuserwänden geschickt ausnützen und Allrick den richtigen Pfad zeigen, um halbwegs sicher und unbeschadet zu ihrem Ziel gelangen zu können. Trotzdem blieb die junge Elfe vorsichtig, weil sie nicht so knapp am Ende ihres Vorhabens noch scheitern wollte.
Kurz blieb sie zum wiederholten Male stehen, hielt den Atem an und warf einen Blick über die Schulter, damit er zu ihr aufschließen konnte. "Gleich haben wirs!", hauchte sie atemlos und in ihren Augen leuchtete die Hoffnung. "Wenige Ecken noch... hoffentlich achten sie nicht aufs Tor!" Damit wollte sie wieder los huschen durch die Schatten.
Vermutlich wäre der einzige Durchgang durch die Stadtmauer geschlossen, allerdings kannte sie eine kleine Seitentür darin, auf die meistens nicht geachtet wurde, weil ihr größter Schutz diese Unscheinbarkeit war. Fast niemand kannte sie, Danika hingegen hatte sie schon ein paar Mal, unter Aufsicht natürlich, benutzt und konnte sich an die Lage erinnern. Und der Weg war nicht mehr weit!
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Re: Flucht

Beitrag von Allrick » Donnerstag 28. April 2011, 13:35

Danicka huschte flink an Allrick vorbei, welcher ihr nun kurz nachsah und dann hinter ihr hereilte so gut er konnte. Sie liefen geduckt durch die spärlichen Schatten, die ihnen das Fackellicht in dieser Nacht noch übrig ließ. Um die beiden herum herrschte das Scharmützel zwischen Sklaven und Dunkelelfen nach wie vor mit ungewissem Ausgang. Innerlich hoffte der Pelgarer, dass sich dieses Gemetzel noch hinziehen würde. Wer am Ende unterläge war ihm relativ gleichgültig. Denn wenn man nach der Vernunft eines Flüchtlings ging war ein baldiges Ende das Schlimmste, was geschehen konnte.
Denn sollten die Elfen siegen, würden sie, selbst wenn Allrick und Danicka es schaffen sollten in den Wald zu entkommen, bald neue Jäger aussenden um Flüchtlinge wieder einzufangen aber auch um neue Sklaven heranzuschaffen. Schließlich würden sie so oder so viele Arbeitskräfte verlieren. Wenn hingegen die Sklaven siegten, würden bald Elfentruppen von außen kommen, um die Festung wieder einzunehmen.
Auch in dioesem Fall wäre die Umgebung also voller Dunkelelfen, die ihren sadistischen Neigungen freien lauf lassen würden. Daher war Allricks einzige Hoffnung um seiner und Danickas Willen, dass dieser Kampf noch lange dauern würde, allerwenigstens bios zum Morgengrauen, oder noch länger. So schlich der Pelgarer der jungen Elfe nach, sie drückten sich an Wänden entlang, hechteten von Deckung zu Deckung, dabei führte er nach wie vor den Stab und die Decken mit sich. Danicka mochte es vielleicht unsinnig vorkommen, doch Allrick war sich sicher, dass sie ihnen noch nützen würden.
Der Stab als Waffe und die Decken für die Kälte, es war kaum abzuschätzen wie bald sie rasten und ein Feuer machen konnten, oder ob das hier im Wald überhaupt möglich war, schließlich fehlte ihm jedwedes Werkzeug dafür. Der Kampfeslärm um sie herum war wie ein Sturm, der durch die Gänge und über die Wälle der Festung hereinbrach, auch wenn er von innen kam. Plötzlich strauchelte der Pelgarer, er hatte für einen Moment nicht ganz aufgepasst und war über einen niedergestreckten Sklaven gestolpert, schnell raffte er sich jedoch wieder auf und eilte weiter Danicka hinterher, die bereits auf ihn wartete.
"Gut, dann machen wir besser, dass wir hier wegkommen. Langsam wird es hier ungemütlich." Er warf noch einen mistrauischen Blick in die Umgebung, dort bauten sich einige Schützen der Elfen auf den Mauern auf und zielten in Phalanxhaltung auf den Innenhof. "Warte!" Grade als Danicka weiterschleichen wollte, hielt Allrick sie am Oberarm fest und zog sie in eine Nische in ihrer Nähe, die Dunkelheit verbarg sie. Von dort aus konnten sie sehen, wie die Pfeile auf eine Ansammlung von Sklaven und Wachen einprasselten. Das war verflucht knapp! Ein sicheres Zeichen, dass sie nun die Daumenschrauben anzogen.
Es musste schlecht um die Bewacher stehen, wenn sie schon bereit waren auf ihre eigenen Leute zu schießen. "Entschuldige, ich hatte befürchtet, dass sie uns ebenso über den Haufen schießen würden." Väterlich besorgt warf Allrick die Stirn in Falten, er wollte Danicka nicht so grob anfassen. Jedoch hatte er sich wegen der drohenden Schützen so erschrocken, dass seine Instinkte sie zurückgezerrt hatten. Sonst hätte der Pfeilhagel sie mit Sicherheit beide erwischt. Vorsichtig spähte er aus der Nische, scheinbar hatte sich die Formation wieder aufgelößt, um an andere Stelle erneut zu feuern. "Ich glaube, dass wir jetzt weiterkönnen. Schnell, ich bleibe an deiner Seite."

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Re: Flucht

Beitrag von Gestalt » Dienstag 3. Mai 2011, 15:57

Die junge Elfe versuchte, einerseits Rücksicht auf ihren Mitflüchtenden zu nehmen und andererseits die Umgebung nicht aus den Augen zu verlieren. Ständig huschten ihre Blicke von einem Schatten zum nächsten wie auch ihre Körper. Ihr Herz hämmerte aufgeregt, pumpte das Blut und die aufputschenden Hormone durch ihre Adern, die ihr das Gefühl gaben, alles schaffen und schnell genug sein zu können.
Ob die Aufregung auch Allrick gepackt hatte? Bestimmt, es musste ihm schließlich genauso wichtig sein zu entkommen wie ihr. Aber ob er gerne den anderen Sklaven geholfen hätte?
Danika hätte es liebend gern getan, wenn sie in der Lage dazu gewesen wäre. Jedoch war sie nicht dumm oder überschätzte sich, sodass ihr klar war, dass sie es nicht konnte. Sie musste ihre eigene Haut retten, bevor ihr unwiederbringliche Dinge genommen werden konnten. Hätte sie noch mehr Leute zusammen getrommelt, wäre das aufgefallen, denn mit einem Aufstand genau zur rechten Zeit hatte sie niemals rechnen können. Hier war generell jeder auf sich allein gestellt, so tief waren sie alle schon gesunken.
Eigentlich ein trauriges Zeichen, wäre es derzeit nicht so unwichtig gewesen, um länger darüber nachzudenken oder sich überhaupt darauf zu besinnen. Das einzige von Bedeutung zur Zeit war ihre Flucht, die sie immer näher ihrem Ziel brachte, dem alleinigen Tor raus aus Kosral.
Sorge, wie sie im Wald würden überleben können, machte sie sich hingegen keine. Zwar hatte sie außerhalb der Mauern nichts planen und vorbereiten können, allerdings war sie eine Waldelfe, das hier war mehr oder weniger ihre Heimat und sie hatte gelernt, sich an solchen Orten zurecht finden zu können. In dieser Nacht würde sie zwar kein Feuer wagen und darauf bauen, dass sie sich gegenseitig mit ihren Körper würden wärmen können, sollten sie in ein paar Stunden rasten. Doch in der nächsten wären sie hoffentlich schon weit genug weg, um einen kleinen Flammenkreis zu machen, mit zwei Ästen konnte sie das. Sofern Allricks Körper keinen Schwächeanfall bekam, denn das wäre mehr als gefährlich.
Verstecke gäbe es zwischen den Bäumen ebenfalls genug, da würde sich die junge Elfe auf ihr Gefühl verlassen und ihnen den rechten Weg weisen. Sobald sie dann an eine Stelle kämen, die sie kannte oder wo sie sich wegen anderer Gründe zurecht finden könnte, würden sie überlegen können, wohin sie sich wenden sollten... oder ob sie überhaupt zusammen bleiben würden. Weiter als bis zu ihrem Fluchtziel hatte sie nicht wirklich geplant, sodass es sich erst würde ergeben müssen.
Dass Allrick hinter ihr mit dem Gleichgewicht kämpfen musste, bekam sie gar nicht mit. Zwar bemühte sie sich, ihre Augen überall zu haben, aber es gelang ihr bei weitem nicht. Obendrein verließ sie sich ein wenig auf ihn, dass er ihren Rücken quasi von sich aus decken würde, während sie für die restlichen beiden Seiten zuständig wäre, denn zu ihrer Linken waren stets die Mauer.
Trotzdem wartete sie öfters auf ihn und bei seinen Worten huschte ein Lächeln über ihre Lippen. "Langsam ist gut.", murmelte sie, mehr zu sich selbst, und wollte dann rasch weiter.
Hätte er sie nicht aufgehalten. Sie wollte ihn schon anzischen, dass er das lassen sollte, als sie selbst den Grund bemerkte. Ihr Gesicht wurde blass und ihr Magen verkrampfte sich, als sie erkennen musste, dass sie nur knapp einem Pfeilhagel entkommen war. Auch begann sie leicht zu zittern und schmiegte sich instinktiv Schutz suchend enger an ihn. In der Nische war ohnehin kaum Platz für Abstand.
"Danke...", wisperte sie leise wie ein Hauch und sah sich genauer um, sofern ihr das hier möglich war.
Seine Entschuldigung winkte sie ab, er hatte ihr nicht weh getan und sie nahm ihm seine Berührung keinesfalls übel. Solange er ihr nicht absichtlich Schmerzen bereitete, konnte sie es hinnehmen. Noch dazu, wo sie ihm wohl gerade ihr Leben verdankte.
Langsam, zögerlich werdend nickte sie auf seine Beobachtung und löste sich als erstes wie ein Schatten aus der Nische.
Sie wagte zwei Schritte, bevor sie sich duckte wie unter einem Hieb, und den Kopf hin und her warf. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus, als sie erkennen musste, dass die Bogenschützen sich wieder zeigten. Allerdings galt ihre Aufmerksamkeit nun einer anderen Gruppe, in einer anderen Richtung, und dennoch nahe genug für die Bedrohung.
"Schnell! Wenn sie uns bemerken, ehe sie mit denen fertig sind, sind wir dran!", zischte sie und wäre am liebsten zurück gelaufen. Aber das ging nicht mehr. So gab sie sich einen inneren Ruck und rannte geduckt los.
Wenn ihr diese letzten Meter nur nicht so ewig lang erschienen wären und sie drohten zu entmutigen!
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Re: Flucht

Beitrag von Allrick » Samstag 7. Mai 2011, 11:18

Er hatte sie im Arm gehalten, fast instinktiv und ohne es eigentlich zu beabsichtigen. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Pelgarer, denn es war sonst nicht seine Art sich so zu verhalten. Es war ein merkwürdiges Gefühl, das Richtige zu tun, dennoch in Ordnung. Das sollte keine Überhand nehmen, wer weiß wo das hinführt. Dreh ich langsam durch? Viel Zeit zum Nachdenken blieb den beiden allerdings nicht. Irgendetwas musste er übersehen haben, etwas, dass Danicka noch nervöser machte, als sie es eh schon war. Plötzlich lief sie geduckt los, verließ die Nische unsd trieb Allrick zuvor noch an sich zu beeilen. Etwas war im Busch. Nocheinmal spähte Allrick aus der Nische hervor, eine weitere Gruppe Elfenschützen baute sich auf dem Wall auf, war allerdings mit einer anderen Gruppe beschäftigt, welche grade den Antreiber der Waldarbeiter auseinandernahm. Obleich der stark angezogenen Brutalität erfüllte es Allrick mit einer gewissen Befriedigung das zu sehen. Das hat er nicht anders verdient. Hoffentlich bringen sie ihn noch um bevor... Plötzlich zuckte der Pelgarer zusammen, fast hatte er die Schützen vergessen! Schnell sah er nocheinmal zu ihnen hinauf, sie machten sich bereit und waren voll konzentriert, eine bessere Gelegenheit würde sich nie wieder bieten. Er fixierte die Richtung, in die Danicka gelaufen war, denn sie war nicht mehr zu sehen und spurtete los. Dabei bewegte er sich von Deckung zu Deckung, das Durcheinander um sie herum steigerte sich in ein regelrechtes Gemetzel, immernoch war unklar wer dabei wen niederschlachtete. Die rasenden Sklaven oder die disziplinierten Wächter. Hin und wieder waren auch einige Orks dazwischen, ironischerweise schienen sie sich jedoch zurückzuhalten oder sich zumindest nicht allzu motiviert zu sein sich über die Rebellen her zu machen. Sehr verwunderlich, ich dachte Orks lieben es, wehrlose Leute niederzuschlachten. Stattdessen machten sich sogar einige Orks an den Elfen zu schaffen, unerklärlicherweise. Vermutlich wittern sie die Beute, die es zu holen gibt oder soetwas. Von wegen eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Doch das sollte ihm egal sein, er hechtete weiter von Schutzmöglichkeit zu Schutzmöglichkeit. Vor, neben und hinter ihm vielen sterbende Körper in den Dreck, fast sollte man meinen, dass irgendwann alle tot seien. Schließlich konnte er mit Danicka aufschließen, ein Glück, dass er am Rücken und nicht in den Beinen schmerzen hatte, sonst hätte er das nicht geschaft und wäre vermutlich schon tot.

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Re: Flucht

Beitrag von Gestalt » Freitag 20. Mai 2011, 20:54

In diesen Momenten störte es Danika nicht, dass er sie vor einem zu schnellen Schritt bewahrte, im Gegenteil sie war ihm durchaus dankbar dafür. Ihre Flucht hätte vermutlich ein zu rasches Ende gefunden, hätte er es nicht getan. Deswegen kam sie nicht einmal auf die Idee, ihm daraufhin ein böses Wort zu sagen.
Davon, dass er es als ungewöhnlich betrachtete, wie er sich ihr gegenüber verhielt, ahnte sie natürlich nichts. Sie hatte niemals eine Befähigung zur Telepathie gehabt, obwohl es in einem magiebegabten Volk nicht überraschend oder zu weit hergeholt gewesen wäre. Trotzdem hatte sie eine relativ gute Beobachtungsgabe entwickelt, auch wenn sie ihr derzeit nicht ganz so zugute kam, wie es sonst meistens der Fall gewesen war. Sie musste sich völlig auf ihre Umgebung konzentrieren und konnte sich jetzt nicht seiner Mimik widmen, um darin oder zumindest in seinem Blick etwas zu lesen, das sie seine Gedanken hätte erahnen lassen.
Noch dazu, wo ihr die Bogenschützen ins Auge gestochen waren. Bisher waren sie beide unentdeckt geblieben und das mussten sie einfach ausnützen. Blieb ihr nur zu hoffen, dass dies sich nicht änderte, bevor sie nicht im toten Winkel des Tors wären, wo sie es fast schon geschafft hatten.
Nur eine Gelegenheit für die Bogenschützen gäbe es dann noch, wenn sie auf der anderen Seite heraus kämen und versuchen würden, im Wald unterzutauchen. Vor dem Tor waren einige Bäume gerodet worden, um einen besseren Blick für die Verteidiger der Mauern zu bieten und gleichzeitig den Weg zu dem einzigen Eingang nach Kosral zu weisen. Somit sollten sie besser wirklich unentdeckt bleiben oder müssten nachher im toten Winkel viel zu gefährlich lange warten, bis die Luft wieder rein wäre.
Die Elfe schickte ein stummes Stoßgebet zu Florencia, damit sie ihnen beiden hoffentlich gewogen wäre auf dieser schwierigen, bedrohlichen Strecke. Rasch ließ sie Allrick noch eine Warnung zukommen, bevor sie sich duckte und hastig diesen kurzen Weg zurück zu legen versuchte. Es schien zu einer Ewigkeit zu verkommen, so lange dauerte es für ihr Empfinden!
Ihr Herz raste, ihre Knie fühlten sich viel zu weich an und das Mädchen wunderte sich unwillkürlich schon darüber, dass sie sich noch auf den Beinen halten konnte. Sie schlug sogar absichtlich Haken, wie ein kleiner, aufgeschreckter Hase, um so wenig ein Ziel zu bieten wie nur möglich.
Und dann war es geschafft! Keuchend und zitternd drückte sie sich in dem Tor neben den kleinen, hoffentlich unverschlossenen Durchgang in den toten Winkel, das Holz fest im Rücken. Ihr Blick wanderte flackernd über die geschaffte Strecke, die ihr nun lächerlich kurz vorkam, jetzt, wo sie diese hinter sich gebracht hatte.
Fast ohne Luft in den leidenden Lungen rief sie leise nach ihrem Begleiter, um ihn anzutreiben.
Dann war er endlich bei ihr und sie waren anscheinend von den Bogenschützen nicht entdeckt worden. Dennoch wurde ihr erst jetzt bewusst, welches Opfer der Aufstand kostete, während ihr die Flucht zu gelingen schien.
Tränen stiegen ihr ob dieses Gedankens in die Augen, die rasch, fast schon ärgerlich wegwischte.
Sie riss sich zusammen und nickte Allrick dann kurz zu, bevor sie sich der Tür zuwandte. Behutsam, um keinen Laut zu machen, der womöglich hätte gehört werden können, drückte sie die Klinke hinunter, lehnte sich dagegen... und erreichte nichts!
Danika erstarrte, bevor sie es noch mal, etwas vehementer, versuchte. Mit dem selben Ergebnis. Panik flackerte in ihr auf. Eigentlich hatte die Tür gewöhnlich nicht geklemmt... aber wer wusste das schon zu sagen, wie sie sich in dieser Kälte verzog?
Trotzdem drohte ihre Besonnenheit zu verfliegen und das sah man auch in ihrem Blick, als sie Allrick verzweifelt ansah.
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Re: Flucht

Beitrag von Allrick » Mittwoch 25. Mai 2011, 23:03

Er hatte es geschaft, tatsächlich hatte Allrick Danicka noch einholen können ehe sie irgendwo verschwand. Mit stapfenden Schritten näherte er sich der jungen Elfe eilig und ging hinter ein paar Kisten in Deckung, behielt dabei die Umgebung im Auge während Danicka sich an der Tür zuschaffen machte. Beeil dich Mädchen, so langsam lichtet sich hier der Platz! Der Pelgarer wurde zusehens nervös ob ihrer Situation. Denn ihnen lief die Zeit davon. Sicher waren sie grade erst einige Augenblicke bei der Tür, dennoch kamen sie ihm wie eine Unendlichkeit vor. So nahe am Ziel zog sich vor lauter Ungeduld alles auf grausamste Art in die Länge. Vor ihren Augen nahmen sich die Insassen und Wächter weiterhin eifrig auseinander, doch es war abzusehen, wer sie gen würde. Zum Leidwesen aller waren die Dunkelelfen nun doch überlegen, zumindest für den Moment und scheuchten die Gefangenen durcheinander um sie niederzumähen wie trockenes Gras. Wieder sah er zu Danicka, sie widerum sah den Pelgarer verzweifelt an. Seine Finger krallten sich vor Anspannung in seine Deckung. Zweifelnd starrte er die junge Elfe an, was hatte das zu bedeuten? Würden sie auf den letzten Metern stranden?!
Danicka schafte es nicht, die Tür zu öffnen. Vermutlich hatte sie sich verklemmt oder war schier abgeschlossen. So oder so brachte sie Allrick und Danicka grade der Rückkehr in die Qualenwelt der Sklaverei ein gewaltiges Stück näher.
Doch das konnte sich der Pelgarer nicht bieten lassen. Erst sah er sich noch nach etwas um, dass er zum Zertrümmern der Tür hätte nutzen können. Dummerweise waren sämtliche Werkzeuge von den Aufständfischen ergriffen worden und waren nun außer Reichweite. Verflucht, verflucht, VERFLUCHT! Der Lärm der Ereignisse umgab die beiden, zum langen Nachdenken war keine Zeit, eilig verließ Allrick seine Deckung und wandte sich selbst der Tür zu. Sein Blick ruhte kurz auf dem Schloss, glitt über das verzogene Holz. Dieses Wetter war pures Gift für unbehandelte Oberflächen.
Es gibt also doch was, an dem die Dunkelelfen pfuschen. Er rüttelte und zerrte an der Tür, drückte sich ächzend mit der Schulter gegen das trockene Holz. Kurz setzte er ab, die Schmerzen strahlten durch seinen Rücken. "Die elende Tür hat sich im Rahmen verzogen und den Riegel gleich mit... Mist." Allrick hielt sich kurz die Schulter und biss die Zähne zusammen, plötzlich weiteten sich seine Pupillen. Wir haben keine Zeit, alter Mann. Los, so ein bisschen Holz hält dich doch nicht auf! Durch den Druck und Stress aufgeputscht, machte Allrick einige Schritte zurück und stürzte sich mit ganzer Kraft gegen die Tür. Seine Schulter rammte sich krachend in das spröde Holz der Tür und ließ sie aus dem Schloss springen. Der Spalt zwischen Rahmen und Tür weitete sich rapide, sie öffnete sich und Danickas begleiter stürzte mit hindurch.
Allrick jedoch machte selbst keine Anstallten liegenzubleiben, obwohl er erst noch einen leisen Keucher von sich gab. Vielmehr rappelte er sich eilig wieder auf und sah sich sofort nach Danicka um. "Schnell, bevor sie merken was passiert ist! Wir können sie wieder zudrücken, aber irgendwann fällt auf, dass sie kaputt ist." Was auch stimmte, denn der Riegel der Tür war aus seiner Verankerung herausgebrochen und lag nun neben Allrick auf der Erde. Wie sehr einen die Angst um die eigene Freiheit doch motivieren kann.

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Re: Flucht

Beitrag von Gestalt » Freitag 10. Juni 2011, 10:16

Obwohl es sicherlich berechtigt von ihm wäre, zu vermuten, sie könnte einfach verschwinden, wenn er gar zu langsam wäre, hätte sie es wohl jetzt nicht mehr tun können. Sie waren gemeinsam schon so weit gekommen, sie brauchte ihn obendrein für ihre eigene innere Ruhe, und solange kein Bogenschütze wegen ihm auf sie beide aufmerksam wurde, hatte sie auch keinen Grund, rascher zu laufen.
Ganz davon abgesehen, dass sie gerade in einer Sackgasse gelandet waren, die sie beinahe in Panik zu versetzen drohte. Die Tür ließ sich nicht öffnen! Der einzige, rettende Ausgang war versperrt!
Danikas Augen huschten gehetzt durch die Runde, über den Weg, den sie zurück gelegt hatten, und ihre Gedanken ratterten merklich. Auf der einen Seite versuchte sie eben deswegen ruhig zu bleiben, damit sie grübeln konnte, wie es jetzt weiter gehen sollte. Aber auf der anderen hingegen war ihr nur zu deutlich bewusst, wie knapp am Ziel sie gescheitert waren.
Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen und zu Boden gesunken, um ihrer Verzweiflung endlich Luft verschaffen zu können, was sie bisher stets hatte unterdrücken können. Jetzt jedoch drohte es, Überhand zu nehmen und ihre Vernunft zu übertünchen.
Entsprechend hilflos und um Rat suchend war der Ausdruck ihrer Augen, den Allrick darin sehen konnte.
Die junge Elfe hatte Angst, dass ihre Stimme brechen oder sie zu schrill klingen könnte, was auch über den Lärm zu hören wäre, sodass sie es nicht wagte, ihm etwas zu sagen. Obendrein hätte das bedeutet, ihrem Versagen Gehör zu verschaffen, es realer zu machen, wenn sie es formuliert hätte. So kam kein Ton über ihre zitternden Lippen, während ihr Blick sich allmählich durch aufsteigende Tränen verschleierte.
Auch hatte sie nicht ausgesprochen, dass er es versuchen sollte, sondern es lediglich derart gehofft, als wolle sie ihm seine Gedanken übertragen. Was vermutlich nicht funktioniert hatte, allerdings hatte er ebenfalls einen gewissen Selbsterhaltungstrieb, darauf hatte sie gebaut. So drückte sie sich gegen die Mauer, so gut sie konnte, um ihm Platz zu machen, es selbst zu versuchen.
Zwar befürchtete sie, dass die Tür verschlossen wäre, doch vielleicht irrte sie ja und es benötigte lediglich mehr Kraft. Und auch wenn er sehr stark verletzt war, hatte er davon bestimmt noch immer mehr als sie zartes Persönchen. Da machte sie sich auch keine Illusionen.
Sie beobachtete ihn mit rasendem Puls und als sie seine Worte vernahm, entrang sich ihrer Kehle ein Schluchzen, das sie hastig mit ihrer Hand zu unterdrücken versuchte. Sie durfte ihm den Mut nicht nehmen und auch niemanden auf sich aufmerksam machen. Aber diesmal war ihre Angst unbegründet, denn der Laut war viel zu leise gewesen, als dass es den Lärm hätte übertönen können.
Die Bogenschützen waren noch beschäftigt, jedoch allmählich schien der Aufstand zu erlahmen. Immer mehr dunkelelfische Soldaten zu Fuß konnte sie entdecken, die sich nach weiteren rebellischen Sklaven umsahen. Nicht mehr lange und sie würden zweifellos ausgemacht werden und davor hatte sie große Angst.
So drängte sie auch mit zitternder Stimme, der man die Panik schon anhören konnte:"Bitte, beeil dich! Allrick, beeil dich bei allen Göttern!"
Sie hatte große Angst, denn sollte sie erwischt werden, würde es keinen Grund mehr geben, warum Rücksicht auf ihre Jugend genommen werden sollte. Dann würde sie all das erleben müssen, was auch die anderen Frauen durchgemacht hatte. Nichts jagte ihr heftigere Alpträume ein!
Danika wollte schon zu schreien beginnen, als er sich plötzlich von der Tür direkt abwandte und einige Schritte zurück machte. Allein das Kommende und der Krach des Holzes ließen sie stumm bleiben, sorgten sogar dafür, dass sich ihre Augen weiteten und sie sich die Hände wieder vor den Mund schlug. Mit einem Mal allerdings war die Tür offen!
Es hätte seines Drängens nicht bedurft, denn kaum war er durch die entstandene Öffnung hindurch, folgte sie ihm schon.
Trotzdem, einen letzten Blick zurück konnte sie sich nicht verkneifen. Ein weiteres Schluchzen wurde in ihrer Kehle geboren und verließ ihre Lippen, als sie sich innerlich von all jenen Elfen, die hier als Sklaven dienen mussten, egal, ob sie noch lebendig oder schon tot waren, verabschiedete.
Während diesen paar Sekunden bemühte sich ihr Begleiter bereits darum, die Tür wieder zurück zu drücken. Als sie sich innerlich aufrappeln und zusammen reißen konnte, half sie ihm, so gut sie konnte.
Dann schnappte sie seine Hand und sah ihn mit nun Tränen der Freude und Erleichterung in den Augen an. "Komm, wir müssen weiter!", drängte nun sie. "Lass mich am besten nicht los, sonst verlieren wir uns vielleicht.", fügte sie noch hinzu, denn sie kannte das dichte Unterholz und wollte nicht noch einmal Panik bekommen müssen, eventuell knapp vor dem Ziel zu scheitern.
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Re: Flucht

Beitrag von Allrick » Freitag 17. Juni 2011, 14:54

Fest drückten sich Allrick und Danicka gegen die Tür um sie wieder einrassten zu lassen, so gut das eben möglich war. Tatsächlich hatten sie es geschafft, die Tür hielt sich selbst wieder im Rahmen, auch wenn sie kaputt war. Das lag letztendlich am verzogenen Rahmen, denn in ihm verkeilte sich die doch noch recht stabiele Tür.
Zufrieden nickte der Pelgarer der jungen Elfe zu, sie hatten es geschafft, sie hatten die Festung verlassen. Jetzt hieß es, schnell zu verschwinden, denn man konnte sie immernoch von den Zinnen aus erspähen, sobald sie den Schatten des Walles verließen. Deshalb mussten sie sich beeilen, die Gebüsche und Hölzer des Waldes schnell zu erreichen und in ihnen zu verschwinden. So griff Danicka nach Alricks Hand, für ihn etwas überraschend, da sie es plötzlich tat, kaum hatten sie ihre Spuren verwischt. Aug ihr Drängen hin nickte Allrick knapp und meinte zu ihrem Kommentar nur, "Gut, dann los..." Bevor Danicka jedoch loslaufen konnte, spähte Allrick nocheinmal aus dem Schatten der Mauern hinaus hoch zu den Zinnen. Dort rangen zwei Gestalten miteinander, es war schwer zu unterscheiden, wer wer war, lediglich als einer den andern hörbar erdrosselte und den leblosen Körper von der Mauer hinabstürzen ließ, könnte er erkennen um wen es sich handeln musste.
Die Person, die unterlegen war, fiel im Sturz auf einen der Steine, die vor den Mauern lagen, vermutlich um schweres Gerät abzuhalten. Eine kluge Entscheidung wie Allrick fand, denn in diesem Gelände war es doch ziemlich witzlos, Gräben zur Verteidigung anzulegen. Umso härter wirkte nun die zweite Funktion des Brockens, als der Sklave darauf aufschlug, es war förmlich zu hören, wie der Brustkorb auf dem harten Gestein zerschellte. Selbst wenn er das Erdrosseln durch den Elfen überlebt hätte, nun war sein Untergang besiegelt gewesen.

Argwöhnisch sah Allrick wieder hinauf zu den Zinnen, irgendwoher kam ihm dieser Elf bekannt vor. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen, als er und Danicka sich wieder dicht an die Wand pressen mussten, um hinter einer Kante in Deckung zu gehen. Denn der Elf hatte kurz in ihre Richtung gesehen, es handelte sich um den Aufseher aus dem Wald. Es war ohnehin fraglich, wo der Arbeitstrupp abgeblieben war, waren sie noch in der Festung als der Aufstand begann, oder würde bald noch eine Horde Dunkelelfen in die Festung einfallen? Es war ihm lieber, das nicht herauiszufinden. Du elender... Am liebsten hätte Allrick den Aufseher von der Mauer stürzen sehen, oder noch besser Gelegenheit gehabt, selbst Vergeltung an ihm zu üben, sein Pelgarerstolz schrieh gradezu danach. Doch um seiner und Danickas Willen blieb Allrick noch mit ihr versteckt. "Warum verschwindet er nicht einfach?! Fehlt ja noch, dass hier gleich jemand vorbeikommt um die Leiche einzusammeln..." Er raunte es leise in sich hinein, für Danicka kaum zu hören. Schließlich wandte er sich aber nochmal an sie. "Sobald er sich wieder abwendet, müssen wir sehr schnell sein, wer weiß wieviel Zeit uns bleibt..."
Innerlich regte sich Allrick sehr darüber auf, dass ihre Flucht immer wieder ins Stocken geriet. Aus der sicheren Deckung heraus stierte er hinauf zu den Zinnen, wie der Dukelelf immernoch abgewandt von den Geschehnissen im Inneren völlig ruhig bleiben konnte, es machte ihn fast wahnsinnig vor Wut. Plötzlich bot sich die Gelegenheit, der Aufseher wurde scheinbar von etwas abgelenkt, vielleicht hatte ihn ein Stein oder etwas änliches getroffen, es reichte jedenfalls um ihn wieder nach Innen zu treiben.
Auch wenn Danicka erst gedrängt hatte, so gab Allrick nun wieder das Zeichen, er war auch derjenige, der das Geschehene auf den Zinnen hatte mitverfolgen können.
"Er sieht weg, los!" Sein Griff um Danickas Hand, erneuerte sich und binnen weniger Sekunden wetzten sie los, der Schatten der Mauern lichtete sich, sie passierten den Leichnahm, vorbei an einigen der großen Abwehrsteine und verschwanden im Unterholz.
Mehr oder minder unbemerkt stolperten sie erst durchs Geäst und zunehmend wurden speziell Danickas Schritte sicherer, während Allrick nicht mit der Grazie ihre Bewegungen mithalten konnte. Während er sich durch die ersten Büsche kämpfen musste und ihm wieder und wieder dünne Zweige entgegenschossen, schien sich die Elfe mühelos durch die Vegetation zu bewegen. Nun war sie diejenige, die sie führte und er war froh, Danickas Fluchtversuch begleitet zu haben. Hoffentlich würen sie nicht doch noch scheitern, das war für ihn jedoch nicht von Belang, die Erleichterung war grade zu groß ihn ihm geworden...

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Re: Flucht

Beitrag von Gestalt » Sonntag 26. Juni 2011, 15:15

Es war alles andere als leicht für die junge Elfe. Sie bemühte sich, körperlich viel mehr zu geben, um ihn mit seinen Verletzungen ein wenig zumindest entlasten zu können. Die verschiedensten Gefühle rasten durch ihre Adern, als sie wusste, sie war aus der besetzten Stadt draußen.
Doch jetzt drohte auch, die Erleichterung mitsamt einer gewissen Müdigkeit die Überhand zu gewinnen. Sie musste sich noch zusammen reißen, sie waren bei weitem noch nicht in Sicherheit! Trotzdem fiel es ihr nicht gerade leicht, sich aufzuraffen und nicht allein gegen die beschädigte Tür zu lehnen.
Ihr Herz hämmerte noch immer und ihre Knie fühlten sich viel zu weich an, als sie es sollten, sodass sie sich sogar ein wenig wunderte, dass sie sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte.
Die junge Elfe straffte sich, raffte ihren gesamten verbliebenen Mut zusammen und griff nach seiner Hand, weil sie ihn jetzt umso mehr auf ihrem Weg verlieren könnte. Und wenn das geschah, würden sie unweigerlich getrennt werden, denn sie konnte nicht zurück kehren, um nach ihm zu suchen.
Der Wald wäre viel zu dicht und sobald der Aufstand niedergeschlagen wäre, würden die Dunkelelfen ausschwärmen und die nähere Umgebung durchkämmen. Da durfte sie erst recht nicht mehr in der Reichweite sein. Denn sollten die Soldaten sie erwischen, wäre der Tod noch die mildeste Strafe, die sie sich bestimmt noch wünschen würde.
Ihre Finger schlossen sich fest um seine Hand und sie warf noch einen Blick in die Runde, ohne wirklich etwas erkennen zu können. Sie wollte lediglich den Weg ausmachen, wo sie ihn hinziehen würde, um untertauchen zu können.
Allerdings ließ er sie keinen Schritt weit kommen, als er sie schon wieder zurück hielt. "Was...?", stieß sie erstickt aus und spürte erneut Panik in sich hochsteigen.
Sie mussten von dieser Stelle weg, das Ziel war schon so nahe! Weswegen wollte er es hinaus zögern?
Durch ihr hektisches Keuchen hörte sie nicht, was oben auf der Mauer vor sich ging. Aus großen, vor Schreck geweiteten Augen blickte sie stattdessen zu Allrick.
Bis etwas in ihrem Blickwinkel herab sauste und mit einem eigenen Geräusch auf dem Steinbrocken aufkam. Danika sah hin, stieß einen entsetzten, hohen Laut aus, den sie nur mäßig mit der rasch erhobenen Hand dämpfen konnte. Gleichzeitig prallte sie zurück, als hätte jemand einen Stoß gegen sie ausgeführt, und versteckte sich halb hinter ihrem Begleiter.
Sie war sehr stark mit sich beschäftigt, sodass sie nicht weiter fragte, was geschehen war. Dadurch ahnte sie nichts von seiner Entdeckung und hätte ihm nicht einmal seine Frage beantworten können nach dem Arbeitstrupp. Denn dieser war zu dieser Zeit bereits innerhalb der Stadtmauern verfrachtet worden, schließlich war die Sonne bereits am Horizont. Lange würden sie kein Licht mehr haben und spätestens dann ihren sicheren Winkel verlassen können. Sofern sie bis dahin nicht entdeckt worden wären.
Ihre Augen waren noch immer viel zu stark geweitet, als sie ihn ansah, voller kindlichem Vertrauen, dass er das Richtige tun würde. Seine erste Bemerkung verstand sie nicht, sondern klammerte sich nur noch stärker an seine Hand, als könne er sie beschützen und als wäre er für die Flucht verantwortlich, nicht sie.
Als er dann direkt zu ihr sprach, entschlüpfte ihr ein gehauchtes "Wer...?". Jedoch so wirklich wissen wollte sie es lieber nicht. Stattdessen verließ sie sich einfach darauf, dass er schon wusste, wie es jetzt weiter gehen würde.
Abrupt gab er das Signal und zog sie mit sich. Ihre Beine bewegten sich von allein. Der Weg war nicht sonderlich weit und trotzdem zog er sich wieder sehr in die Länge. Und kurz vor dem Ziel geschah es.
Im selben Moment, als von der Mauer ein fluchender Schrei kam, tauchten sie ins Unterholz und waren in der Umwelt, in der die junge Elfe aufgewachsen war. Sie konnte sich besser bewegen, wich instinktiv Ästen aus und störte sich auch nicht daran, dass das Licht immer schlechter wurde.
Mit ihrer Intuition konnte sie sich orientieren und ihn führen. "Los... los... schneller!", keuchte sie, denn sie hatte Panik, weil sie entdeckt worden waren. Dabei zerrte sie an ihm, als wolle sie ihm den Arm ausreißen, damit er rascher wurde.
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Re: Flucht

Beitrag von Allrick » Samstag 2. Juli 2011, 16:43

Dem verwundeten Pelgarer fiel es schwer, mit der grazilen Danicka mitzuhalten. Die erdrückende Enge der Festung, sowie deren Aufbau waren seine Stärke gewesen. Der Militärdienst an pelgarischen Wehren war ihm noch vertraut genug gewesen, um sich sicher in solchen Anlagen bewegen zu können. Jedoch war er es nie gewohnt gewesen, durch einen Wald zu stürmen, denn während er bei seiner Geliebten Rabanna gelebt hatte, hatte er keinen Grund gehabt, durch Unterholz zu rasen. Just in diesem Augenblick fiel ihm wieder ein, was er an ihr gehabt hatte, was man ihm entrissen hatte. Nun war er an Danickas Seite, der jungen Elfe, die seiner Hilfe bedarf und ihm die Freiheit schenkte. Ein Traum hatte ihm Verheißen, dass das alles geschehen würde. War es blanker Wahnsinn? War es Einbildung? Hatte Rabanna wirklich zu ihm gesprochen, war sie ein Gespenst?

Allrick war sich nie sicher gewesen, ob seine Frau gestorben war oder noch lebte, irgendwo festsaß und vielleicht seine Hilfe brauchte, oder gebraucht hatte. Nur eines war sicher, sie hatte ihn auf diesen Weg geführt, hatte versprochen, dass es sich für ihn lohnen würde. Das hatte es bereits, nun hieß es durchhalten. Denn bald würde das Gemetzel in Kosral ein Ende finden und die Wächter die Zeit haben, nach eventuellen Flüchtlingen zu suchen. Solchen Flüchtlingen, wie er und Danicka welche waren. Wehrlose Flüchtlinge. Der Waldboden wurde mit jedem Schritt moosiger und weicher, dünne Äste zerbrachen unter Allricks Schritten, während Danicka fast zu gleiten schien. Ihre Beweglichkeit war sowohl erleichternd als auch beängstigend. Denn man durfte nicht vergessen, dass die üblen Bewohner ihres ehemaligen Gefängnisses ebenso Elfen und was noch wichtiger war bei besserer Gesundheit waren als Danicka.
Der stehenden Luft der tiefen, finsteren Wälder zum Trotz ließ ihr Tempo Fahrtwind entstehen, er war gepaart mit dünnen Ästen und Bäumlingen, welche sich bei Kontakt mit Allricks Körper wanden und zurückschlugen. Diejenigen unter ihnen, die besonders Biegsam waren, streiften mit ihren Spitzen hin und wieder Allrick immernoch empfindlichen Rücken, klöeine, stichelnde Schmerzmomente folgten.
Doch dafür war keine Zeit, Sensibilität würde sie nur aufhalten.

Viel wichtiger war es in Bewegung zu bleiben und zumindest so lange zu laufen, bis das Licht der Sonne nicht mehr in der Lage war, das Blätterdach zu durchdringen. Nur die Dunkelheit der Nacht konnte ihnen wirklichen Schutz bieten, düsteres Zwielicht im Unterholz wenigstens die Illusion von Sicherheit. Gib jetzt nicht auf alter Mann, ihr habt es fast geschafft! Aufpeitschende Gedanken durchzuckten Allricks Verstand, während er schnaufend neben Danicka herhetzte. Schützend hatte Allrick einen Arm vor sein Gesicht genommen, stürmte wie ein rasender Widder immer weiter, weiter, weiter gradeaus. Danicka schlug Haken und wich jeder größeren Pflanze aus, anders war es nicht zu erwarten. Dementgegen brach der weniger gelenke Allrick einfach durch leichtere Hindernisse hindurch. Die Energien, die sie auf ihre Bewegungen verwandten waren im Vergleich dennoch die selben.
Plötzlich jedoch lößten sie sich voneinander, ein großer, toter Baum lag vor ihnen, Danicka brauchte mehr Freiheit um sich zu bewegen, während Allrick beide Hände brauchte um sich über den mossbewucherten Stamm werfen zu können.
Unglücklicherweise war er dabei etwas langsamer gewesen als sie, so trennten sie sich unmerklich voneinander. Schnell war Danicka im Grün der Gebüsche verschwunden, erschrocken und keuchend suchte Allrick seine Umgebung nach ihr ab.
Oh nein... Halt zu machen konnte er sich nun noch weniger leißten als zuvor, denn hier kannte er sich nicht aus und würde sich zwar verstecken können, jedoch wesentlich länger brauchen um einen Weg aus diesem Wirrwar aus Holz zu finden.
So rannte er einfach weiter gradeaus. So lange seine Beine ihn noch tragen konnten, wollte er nicht anhalten, denn Angst und Euphorie trieben ihn inzwischen gleichermaßen an.

Plötzlich fiel ihm etwas auf, in einem kurzen Moment konnte er entdecken, wie sich einige Pflanzen scheinbar nachschwingend, unweit von ihm bewegten. Das muss es sein! Schnell hatte er einen Weg gefunden, die Fährte zu verfolgen. Wie ein Raubtier wühlte sich der Pelgarer nun angeschlagen, aber wildentschlossen durch das Unterholz, seinem vermeintlichen Ziel hinterher. Bitte Danicka, sei du diejenige, der ich nachlaufe.

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Re: Flucht

Beitrag von Gestalt » Sonntag 10. Juli 2011, 15:28

Die junge Elfe bemerkte nicht, wie überlegen sie Allrick durch ihre Rasse im Wald war. Sie dachte in ihrer Panik, so knapp vor dem Ziel zu sein, auch nicht mehr an seine Verletzungen, die ihn gewiss behinderten. Sie wollte nur noch weg von hier, aus der Reichweite der Dunkelelfen und am besten nie wieder zurück.
So sehr ihr all ihre Bekannten und Freunde fehlen würden, die bisher noch überlebt hatten, sie war keine Kämpferin, die unbedingt zur Retterin ihrer Art werden würde. Oft genug würde es ihr in Zukunft ein schlechtes Gewissen bereiten, das war ihr klar, doch sie konnte nichts bewirken in der Hinsicht. Danika kannte sich mit dem Wald und seinen Pflanzen aus, ein bisschen mit Heilkunde, aber nicht mit der Erstürmung einer gut befestigten Stadt. Noch dazu, wo die Dunkle Armee alles andere als ein leichter Gegner wäre.
Nein, die junge Frau würde nichts mehr für die anderen tun können, außer beten und hoffen, dass ihnen der Tod bald gnädig die Freiheit schenken würde. Außerdem musste sie sich auf die Gegenwart konzentrieren, allein auf sich und Allrick.
Für sie war es absolut natürlich, tiefhängenden Ästen auszuweichen oder über eine Wurzel zu springen, ohne darüber nachdenken zu müssen oder gar in Gefahr eines Sturzes zu geraten. Selbst dann nicht, wenn sie, so wie jetzt, den einen Arm nach hinten gestreckt hatte, um mit der Hand die ihres Begleiters fest zu halten.
Auch die Elfe baute auf die Zeit. Ihr war klar, dass sie keine ernsthafte Chance zu zweit hatten, den Dunkelelfen zu entkommen, sobald sie den Wald durchkämmen würden. Sie selbst könnte es womöglich mit Müh und Not schaffen, wenn sie Glück hatte, jedoch mit Allrick bei sich, den sie hinter sich regelrecht trampeln hören konnte, würde ihr das niemals gelingen. Trotzdem hatte sie ihn mitnehmen wollen, als Unterstützung und Hilfe, sobald sie außer Reichweite der Gefahr waren. Allerdings hatte sie deswegen auch die Nacht eigentlich nützen wollen.
Durch den Aufstand hatte sich alles etwas nach vorne verschoben, doch die Sonne stand bereits tief, sodass es nicht mehr lange Licht geben würde. Dann könnten sie langsamer und bedachter vorwärts laufen und nach dieser Nacht hoffentlich in vorläufiger Sicherheit sein.
Mit einem Mal aber gab es ein großes Hindernis, ein umgefallener Baumstamm, der direkt im Weg lag. Ohne konkret sich Gedanken darum zu machen, löste sie ihre Finger instinktiv von ihm und sprang rüber. Eigentlich hätte sie auf der anderen Seite auf ihn warten wollen und auch sollen, jedoch war ihre Angst vor dem Eingefangen-Werden zu groß, als dass sie ruhig an einer Stelle hätte verharren können. So tauchte sie sofort ins Unterholz ein, wie ein Hase, und wollte weiter.
Er würde schon nachkommen, es könnte gar nicht anders sein. Sie lief ein paar Schritte, die Blätter raschelten und bewegten sich in dem düsteren Dämmerlicht.
Bis sie plötzlich keuchend inne hielt und den Kopf schüttelte, um ihn wieder klar zu bekommen.
Nein, wie sollte er denn den Weg finden? Er war kein Waldelf, sondern ein Mensch! Obendrein war er verletzt... Sie musste mehr Rücksicht auf ihn nehmen.
Langsam, zögerlich richtete sie sich auf und hielt die Luft an, um lauschen zu können. Aus der Ferne waren die ersten Rufe der Soldaten zu vernehmen, die sehr weit gefächert waren. Viel zu weit und wenn sie nicht aufpassen würden, würden sie mit Leichtigkeit eingekreist werden können.
Auf einmal allerdings brach direkt neben ihr ein dunkler Schatten aus dem Unterholz, mit dem sie zwar hätte rechnen können, es hingegen nicht getan hatte.
Ein leiser Schrei entrang sich ihrer Kehle, bevor einer der letzten Lichtstrahlen ihr enthüllte, dass es Allrick war.
Ihr Herz hämmerte und sie ließ die Hand, die sie auf den Mund gepresst hatte, um den Laut nicht zu deutlich hervor dringen zu lassen, wieder sinken. Keuchend stieß sie die Luft aus und atmete danach hastig weiter.
"Hast du mich erschreckt! Komm... wir müssen weiter. Schaffst du es noch? Ich fürchte..." Sie warf einen Blick in die Runde und lauschte noch einmal kurz. "... es könnte die ganze Nacht dauern, bis wir rasten können... länger, mein ich." Ihre Stimme hielt sie gesenkt, falls schon jemand der Feinde in der Nähe sein.
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Re: Flucht

Beitrag von Allrick » Freitag 15. Juli 2011, 19:13

Er hatte sie verloren, Danicka war aus Allricks Blickfeld verschwunden und nun war alles, was ihm blieb die Hoffnung, der richtigen Fährte gefolgt zu sein. Eilig wühlte er sich durch die Botanik, der Wald Arus war wirklich dicht, unmenschlich dicht. Wenn er bedachte, dass er lange Zeit am Rand dieses Waldes gelebt und gearbeitet hatte, war es erschreckend, wie verwildert und verwachsen das Unterholz dieser Gegend war.
Sicher war er weit entfernt von dort, zumindest schätzte Allrick die Lage so ein, dennoch war es auffällig, wie viel anders hier alles war. Doch das alles war jetzt nicht von Belang, denn immernoch stolperte er hoffend durch die Gebüsche, seinem Instinkt folgend.

Allrick war sich im Klaren, dass er sich ohne Danicka verirren würde, was eine von zwei Folgen haben würde. Entweder würde er hier verhundern oder an seinen Wunden sterben, oder aber von den Elfen aufgegriffen und erneut versklavt werden. Beide Schicksale wären ihm sicher, denn Allrick hatte keine Möglichkeit, sich vorher selbst ein Ende zu setzen. Keine Klippen zum Hinabstürzen, kein Seil um sich zu erhängen. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als fieberhaft nach der jungen Elfe Danicka zu suchen.
So schnell er sich durch das Unterholz kämpfen konnte, stürmte Allrick so seinem Schicksal entgegen, wie auch immer dieses aussehen mochte.
Endlich hatte er es geschafft, das Dickicht schien für einen Moment loser zu werden und er befreite sich aus dem Gestrüpp. Neben ihm zuckte die Gestalt, die er verfolgt hatte, scheinbar erschrocken zusammen. Ein Glück, sie ist es.
Der Schreckmoment sollte allerdings nicht lange andauern, auch wenn Allrick eine kurze Verschnaufpause gut hätte brauchen können. Als Danicka in den Wald hineinzulauschen schien, versuchte der Pelgarer es ihr gleich zutun, doch außer seinem eigenem Puls und dem Rauschen der Blätter war für ihn nicht viel zu vernehmen. Es mochte an mangelnder Konzentration oder Übung liegen, oder einfach daran, dass er nur ein Mensch war, dass er offensichtlich nicht wahrnahm, was Danicka längst spührte.

Haben die so schnell einen Suchtrupp zusammenstellen können?! Krittisch sah Allrick erst versuchsweise zum Himmel, die Blätter verdeckten schon fast alles, um sie herum war düsterster, dichtester Wald. Für ihn war es gerade noch möglich auszumachen, wolang er gerannt sein musste. Doch sicher einen Kurs einschlagen zu können, lag weitestgehend außerhalb von Allricks Fähigkeiten.
"Dann sollten wir los... Keine Zeit verlieren, ich stehe das schon durch, keine Angst. Irgendwer muss ja auf dich aufpassen." Mit einem schiefen Grinsen versuchte er, wenigstens ein wenig schwarzen Humor zur Aufmunterung einzuflechten. Mit offensichtlich mittelmäßigem Erfolg. "Ich brauche nur eine Sekunde zum Luftholen..."
Allrick holte tief Luft, beruhigte seine Atmung, damit die Muskeln kurz zur Ruhe kommen konnten. Sie waren erwärmt und einigermaßen fähig, zu laufen. Es würde hart werden, doch irgendwie mussten und würden sie es schon schaffen. Zu weit waren sie jetzt schon gekommen um zu scheitern.
"Dann zeig mir den Weg, ich bleibe bei dir." Ehrliches Vertrauen lag in Allricks Augen, nichts anderes konnte er sich leisten. Nichts anderes verdiente die junge Elfe, die ihn gerettet hatte.

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Re: Flucht

Beitrag von Gestalt » Montag 1. August 2011, 22:38

Danika hingegen war in diesem Unterholz aufgewachsen und kannte es beinahe wie ihre Westentasche. Gut, nicht jeder Baum war ihr bis aufs Blatt genau bekannt, jedoch waren ihr viele kleine Zeichen auf mögliche Durchgänge bekannt, die Stadtleute niemals sehen würden, manchmal sogar dann nicht, wenn man es der Person zeigen würde. Das half ihr selbst in ihrer Panik, sich zurecht zu finden.
Das Problem war lediglich dann entstanden, als sie bemerkte, dass sie Allrick aus den Augen verloren hatte. Wo war er? Wann hatte sie ihn genau losgelassen? Wie sollte sie ihn möglichst rasch finden, ehe die Dunkelelfen sie entdeckten?!
Auch ihr war klar, dass er ohne ihre Hilfe zwangsläufig vor Ort untergehen würde. Er hatte wohl keine Ahnung vom Wald und bei seinem Pech würde er sicher wieder erwischt werden. Das sollte es gewesen sein? All ihre Bemühungen, die gemeinsame, gerade erst geglückte Flucht und schon sollte es zu Ende sein? Zumindest für sie gemeinsam?
Lautlos seufzte sie und war hin und her gerissen, was sie tun sollte. Warten, bis er nachkäme? Zurück laufen und ihn suchen? Weiter rennen und ihn zurück lassen?
Je länger sie hier bleiben würde, desto größer wäre auch für die Gefahr. Die Rufe der Soldaten drangen bereits an ihre Spitzohren.
Ihre Fragen hingegen erübrigten sich mit einem Schlag, als ausgerechnet er durch das Dickicht brach und ihr beinahe einen Herzinfarkt bescherte, so sehr erschrak sie über das plötzliche Auftauchen. Dicht gefolgt von der Erleichterung, Allrick zu sehen, die sie wieder aufatmen ließ. Ein Glück, dass er schon da war, dann könnten sie eindeutig weiter!
Dass ihre Ohren indes schärfer waren als die seinen, auf die Idee kam sie nicht, da sie bisher mit zu wenig Menschen zu tun gehabt hatte, um das zu wissen. Besser gesagt, war er der Erste dieser Art, dem sie überhaupt begegnet war. Aus diesem Grunde war absolut unerfahren darin, was diese konnten und was nicht.
Die Rufe wurden allmählich lauter und gleichzeitig entfernten sich einige wiederum. Dass sie so rasch einen Suchtrupp hatten aufstellen können, sprach für die Organisation der Dunklen Armee und dafür, dass der Aufstand dabei war, zusammen zu brechen. Sie hatten wieder Männer frei für das Durchkämmen des Waldes.
Deswegen drängte sie ihn auch, obwohl sie seinen schnaufenden Atem deutlich hören konnte, weiter zu laufen, solange selbst sie noch etwas erkennen konnte und sich nicht lediglich auf ihren Gehörsinn verlassen musste.
Bei seinen Worten huschte über ihre Lippen ebenfalls ein Grinsen und sie nickte knapp. "In Ordnung, ich zähle bis zehn, dann müssen wir weiter.", erwiderte sie und zählte danach leise sowie langsam von dieser Zahl herunter.
Schließlich schien auch er soweit zu sein, sodass sie erneut nickte und nach seiner Hand griff. "Diesmal nicht los lassen.", raunte sie ihm zu, bevor sie ihn wieder mit sich zog.


Danika und Allrick bahnen sich ihren Weg zu: Alleine im Wald?
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