Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Sie ist wieder da, die einst mächtige Stadt. Keine Ruinen mehr, alles bis auf das Kloster scheint wieder aufgebaut wie durch Zauberei. Aber wo sind die Bewohner und spuken die Geister noch immer?
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Hinweis zu Kosral
Kosral befindet sich derzeit im Besitz des dunklen Volkes. Dunkelelfen, Orks und auch einige Goblins bewohnen die Stadt.
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Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Erzähler » Freitag 28. März 2008, 16:49

<i>Ionandar und Merdarion kommen von "Auf der Spur der Schattenbrut"</i>


Durza hatte nicht gelogen. Kosral ... stand. Es war wieder erbaut worden? Aber das konnte doch nicht möglich sein!
Merdarion, Aaron, Ionandar und Andokai schlichen durchs Dickicht, bis auf die große Lichtung zu, auf der sich eigentlich ein ganzes Ruinenfeld befinden müsste. Stattdessen zeigte sich dort eine strahlende Stadt, umgeben von einer dicken und mehrere Meter hohen Steinmauer. So musste Kosral zu Zeiten des ersten Kristallkriegs ausgesehen haben. Oder hatten die Dunkelelfen, von denen Scharen in schwarzen Rüstungen auf den Wehrgängen patrouillierten, die Stadt tatsächlich neu erbaut und dies auch noch unbemerkt?
Nein, zumindest die sarischen Elfen hätten doch etwas davon mitbekommen müssen! Das Elfendorf Neryan befand sich ja nicht allzu weit von Kosral entfernt. Wenn hier gearbeitet und geschuftet worden wäre, so hätte man den Lärm sicher sogar bis hinauf in den südlichen Arus vernommen. Doch nichts dergleichen war geschehen, trotzdem stand es dort, als wäre es nie dem Krieg zum Opfer gefallen. Da befand sich Kosral. Stolz, erhaben, majestätisch. Und fast so uneinnehmbar schier wie Pelgar.

Aber wenn es wieder stand, einfach so, wo waren die Bewohner? Waren sie ebenso aus dem scheinbaren Vergangenen zurückgekehrt? Lediglich das große Kloster, welches sogar über die Wipfel der Bäume hinausragte, zeigte sich noch immer verfallen. Hier stimmte doch etwas nicht!
Am schlimmsten aber waren wohl die Scharen an Dunkelelfen. Überall konnte man sie sehen, dennoch verhielten sie sich relativ leise. Hin und wieder stampfte auch ein Ork über den Wehrgang. Das große Stadtportal war im besten Zustand und wirkte massiver denn je. Vor dem Tor standen keine Wachen, die man hätte angreifen können. Sie alle befanden sich auf den Wehrgängen, von denen es sogar leicht dampfte. Hatten die Völker dort kleine Wachfeuer entzündet, die in Kohlebecken vor sich hin brannten und des nachts Licht spenden sollten?

Das Tor öffnete sich, denn davor wartete der wohl letzte Teil des Trupps, den Merdarion und Ionandar verfolgt hatten. Dunkelelfen, zwei Orks und ein halbes Dutzend Goblins, das vor einen der Waffenkarren gespannt war wie Vieh, warteten auf Einlass. Jemand winkte ihnen vom Wehrgang aus zu, dann öffnete sich das Stadttor und der übrige Trupp marschierte ein. Wieder wurden bunte Fahnen als Signalgeber verwendet. Schon schloss sich das gigantische Portal unter einem Brummen, welches Donner gleich kam.
Die Dunkelelfenwachen gingen ihrer Pflicht nach. Was im Innern der wiedererstandenen Stadt vor sich ging, konnten Ionandar und Merdarion nur erahnen.

Andokai hingegen stand mit weit aufgerissenen Augen da und starrte diese festungsartige Stadt an. "Unglaublich ..." Mehr brachte er nicht heraus. <b>Meine Brüder und Schwestern können unmöglich diese gewaltige Stadt neu erbaut haben. Waren es die Menschen oder Elfen diesseits des Drachengebirges? Vielleicht.</b> Er schmunzelte. <b>Mein Volk hat sie überfallen und unterjocht. Sicher sitzen sie in Kerkern oder dienen den Orks als Mahlzeit. Ihr habt es geschafft. Ein Teil Celcias außerhalb der Toten Ebene ist unser!</b> Andokai wirkte mehr als zufrieden.

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Merdarion
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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Merdarion » Freitag 28. März 2008, 17:58

Merdarion blieb der Mund offen stehen als er das vermeintliche Trümmerfeld in einiger Entfernung entdeckte.
"DAS soll Kosral sein??? Das sieht für mich nach einer prunkvollen Herrscherstadt und nicht nach einer vom Krieg zerfressenen Ortschaft aus!"
Er verstand nicht, was hier voriging.
Niemand baute so eine Stadt in einer solchen Geschwindigkeit nur aus Spaß auf, noch dazu völlig leise und unbemerkt.
Ganz klar, irgendetwas stank hier gewaltig und es war nicht der der Orks, deren Ausdünstungen von dem uneinnehmbaren Wehrgang zu den Gefährten hinüberwehte.
Diese hatten den Hybriden und seine Freunde nicht bemerkt, ihre armseligen Schnauzen mochten als gut verschrien sein, doch gegen die eines Wolfes waren sie noch schlechter als ihre Besitzer dämlich.
Merdarions Blick galt dem Eingangstor, durch das soeben diejenigen schritten, die sie vom Arus aus verfolgt hatten.
Ab hier ging es nicht mehr weiter, freiwillig würden die neuen Herren der Stadt sie nicht hineinlassen.

Merdarion brummte missgelaunt und lehnte sich an einen Baum, dessen Stamm trotzdem gut von den Büschen geschützt und vor den Blicken der Wachen abschirmte, Aaron saß neben ihm und ließ das Eingangstor ebenfalls nicht aus den Augen.
<span style="color:FFFFFF;"> "Wenn wir rausfinden wollen, was die Dunkelelfen in dieser Stadt wollen, müssen wir glaube ich, dadurch." </span>
Aaron knurrte leise und gähnte laut, zeigte seine Reißzähne und streckte sich gelangweilt, sodass die Muskelstränge unter seinem Pelz in Bewegung gerieten.
Merdarion verschränkte die Arme vor der breiten Brust, nahm einen langen Grashalm in den Mund kaute langsam daran.
Es half ihm, seine Gedanken zu ordnen.
Sein Blick wanderte über die besetzte Mauer, die Wachen bevölkerten sie in gleichmäßigen Abständen, die keine nützliche Lücke aufwiesen, das Tor war so gut befestigt und ein heimliches Eindringen war somit unmöglich.
Zumindest ein Heimliches.
"Als Nicht-Dunkelelfen kommen wir da sicher nicht hinein, ich traue es den Elflein zu, nur ihresgleichen Eintritt zu gewähren und denen, die ihnen tief genug in den Arsch gekrochen sind oder ihnen die Stiefel abgeleckt haben."
Er sah zu Andokai hinüber, der offensichtlich überwältigt von der Leistung seiner Rasse war und ihm wohl trotzdem zuhörte.
"Aber was wäre, wenn wir ihnen einen Dunkelelfen bieten, der sagt, wir gehörten in ihre Reihen, seien ihnen treu ergeben... Ich glaube, dann kämen wir auch noch überall in die Stadt hinein und könnten uns umsehen. Was meinst du, Andokai?"

Aaron schüttelte sich und kratzte sich mit der Hinterpfote am Hals.
Er ließ die Zunge heraushängen, machte einen zufriedenen Eindruck und sah sich kurz um, es schien an der Zeit für eine unkomplizierte Einnahme des ganzen Kosralbezirkes.
<span style="color:FFFFFF;"> "Lass es, Aaron. Dominanz hast du schon genug bewie...zu spät..." </span>
Der Hybrid schüttelte nur noch den Kopf, als sein getigerter Freund das Bein an einem Busch hob und es wie bei einem kleinen Platzregen plätscherte.
<span style="color:FFFFFF;"> "Peinlich.....naja, unsere Natur, ich jedenfalls kann mich beherrschen..." </span>
Grinsend wandte er sich an Ionandar.
"Also, mein Freund. Und Andokai... Was haltet ihr davon? Wir gehen hin, stellen unseren Dunkelelfen hier an die Spitze, der sichert uns den Weg in die Stadt und wir finden raus, was die Schattenbrut hier verloren hat. Wenn sie uns angreifen, dann kann uns eh alles egal sein und wir treiben ihnen eben die Flausen aus dem Schädel und dreschen ihnen unsere Klingen um die spitzen Ohren!"
<span style="color:FFFFFF;"> "Du bist natürlich für die zweite Variante, nicht wahr?" </span>
<span style="color:FFFFFF;"> "Geh einen Busch anpinkeln, großer Wolf, ich werde dich nicht aufhalten. Nein, Aaron, ich sehe die zweite Möglichkeit nur als.... abwechslungsreiche Handlung!" </span>
Gespannt wartete Merdarion, was seine zweibeinigen Freunde zu sagen hatten.

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fremder Mann
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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von fremder Mann » Samstag 29. März 2008, 18:33

Andokai wandte den Blick nicht von Kosral ab. Die Ruinen hatte er schon immer einmal aufsuchen wollen, allein schon aus Neugierde, ob es dort tatsächlich von gefallenen Vorfahren spukte. Doch jetzt, da man ein Kosral sah, das keineswegs den Eindruck machte, jemals angegriffen und dem Erdboden gleichgemacht worden zu sein – mal abgesehen vom Kloster – erweckte dies noch mehr Wissensdurst im Dunkelelfen. Seine Kameraden mussten es irgendwie geschafft haben, die Stadt zu errichten. Oder die Menschen und Elfen hatten ... aber warum war von ihnen sonst nichts zu sehen. Waren sie etwa dumm genug gewesen, Kerker zu errichten, die Platz für all die Bewohner einer Stadt boten? Mit nichten!

Andokai wollte herausfinden, was vor sich ging, so nickte er überraschenderweise auf Merdarions Vorschlag hin. "Ihr wollt mich also als Kanonenfutter vorschicken." Die Idee an sich war nicht schlecht, jedoch noch nicht weit genug ausgereift.
"Meine Brüder und Schwestern sind nicht dumm", meinte er daher. "Sie könnten misstrauisch werden, komme ich – wohlgemerkt in der Unterzahl – daher und behaupte, ihr wollt euch in die Reihen meines Volkes aufnehmen lassen. Sie könnten glauben, ihr hättet mich zu einer solchen Aussage gezwungen. Dunkelelfen lassen selbst mutmßaliche Verbündete nicht einfach hinter sich hermarschieren und vertrauen darauf, dass sie ihnen nicht in den Rücken fallen."

Er wandte endlich den Blick von der Stadt ab und drehte sich seiner kleinen Gruppe zu. "Wenn ihr euch von mir fesseln lasst, werden sie eure gutgemeinten und loyalen Absichten womöglich nicht mit Skepsis aufnehmen. Sie werden glauben, ihr schließt euch uns entweder an, um euer Leben zu schützen oder wollt durch eine freiwillige und widerstandslose Gefangennahme eure Glaubhaftigkeit unter Beweis stellen. Auf jeden Fall würde ein solches Verhalten die Dunkelelfen beeindrucken."

"Uns fesseln lassen?" Durza schaute zu Ionandar. "Meister, ich lass mich nicht einschnüren. Mach den Rucksack auf und ich verstecke mich darin. Wenn es Probleme gibt, weiß niemand von mir und ich kann deine Fesseln lösen."

Andokai schaute zum Dämon und schmunzelte. <span style="color:1A365E;">"So dumm ist das Vieh ja garnicht."</span> "Klingt nicht schlecht", sprach er auf celcianisch weiter. "Durza wird eure Absicherung sein. Wollen wir es also wagen?"

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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Merdarion » Samstag 29. März 2008, 20:27

Unter Merdarions Kapuze blitzten kurz Reißzähne auf, die durch ein boshaftes Grinsen entblößt wurden.
"Ich soll mich fesseln lassen? Mein Leben in deine Hände legen? Ich müsste dir jetzt eigentlich deine geistige Stärke anzweifeln, mir so etwas vorzuschlagen.... Andererseits sehe ich wirklich keine andere Möglichkeit, in die Stadt hineinzukommen."
Sein Blick wanderte wieder zu dem Tor, eine Augenbraue zog sich in die Höhe.
"Nein, ein Angriff wäre hoffnungslos, auf offenem Feld würden sie uns erschießen wie die Karnickel... Im Innern könnten wir sie packen, die Gassen und Straßen sind bestimmt passend für eine solche Aktion...."
Aaron knurrte leise und kratzte sich wieder, es war dem Wolf anzusehen, dass ihm die Einstellung seines besten Freundes nicht passte.
<span style="color:FFFFFF;"> "Hast du eine bessere Idee, Aaron? Dann will ich sie hören!" </span>
Dieser brummte entspannt und streckte sich abermals, seine Rute wedelte ein wenig und seine Ohren zuckten immer wieder in die Richtung Kosrals.
<span style="color:FFFFFF;"> "Wir warten bis heute Nacht, schleichen uns hinein und erledigen sämtliche Wachen, kämpfen uns durch die aufgewachte Stadt und töten jeden einzelnen Ork und Dunkelelf!" </span>
<span style="color:FFFFFF;"> "Unglaublich witzig, mein Freund mit der schwachen Blase." </span>
Aaron nieste eingeschnappt und legte sich ins Gras, ihm war im Moment nur ein kleines Schläfchen wichtig, doch bei Merdarion konnte er das eh vergessen, also betrachtete er mit einem offenen Auge die Stadt, die durch die Lücken des Gebüschs zu sehen war.
"Nun gut, ich UND Aaron machen mit! Wenn du nur unsere Handgelenke verschnürst und wir sie jederzeit freibekommen können! Meinen Zweihänder halte ich am Rücken, da lasse ich nicht mit mir...!"
<span style="color:FFFFFF;"> "Komm schon, Merd, nimm das Ding ab und gib es Andokai, er wird es dir schon nicht kaputtmachen!" </span>
Aaron grunzte, eine Spur Hohn war zu hören, doch der Wolfshybrid würde nicht auf den kleinen Streit eingehen und den Kürzeren ziehen.
"Bei Iaszar, dann nimm meine Waffe und schnall du sie dir um.... Aber auch nur ein Hauch von Gefahr, die deine Verwandten ausstrahlen, dann nehm ich sie mir und dresche ihnen ihre spitzen Ohren kurz und...!"

Der Wolf musste nur entnervt schnauben und Merdarion knurrte zornig, ließ es aber darauf beruhen und schnallte sich seine Klinge um, drückte sie anschließend Andokai in die Hände.
"Nimm sie und lass sie so um, dass ich sie mir jederzeit zurückholen kann, verstanden?"
Mehr sagte er nicht, lehnte sich wieder mit verschränkten Armen an den Baumstamm und fragte sich zugleich, warum ausgerechnet er der Einzige in dieser Gruppe war, der wirklich bewaffnet war.

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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Kazel Tenebrée » Mittwoch 2. April 2008, 17:24

Hier folgt demnächst ein Erzählerpost
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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 2. April 2008, 20:56

Merdarions Plan, erweitert um Andokais Idee stieß auf fruchtbaren Boden. Man zeigte sich zugeneigt, da keiner der drei – respektive vier oder fünf, auch wenn sich Aaron und Durza nicht wirklich vollauf an der Diskussion beteiligten, vor allem der Dämon nicht – eine andere Idee hatte, in die wie aus dem Nichts auferstandene Stadt zu gelangen. Aber dass sie mit Andokai einen Dunkelelfen auch auf ihrer Seite hatten, war schon einmal nicht schlecht. Er würde Ionandar und Merdarion die Hände binden, auch wenn letzterer sich zunächst sträubte, zusätzlich noch seine Waffe abzugeben. Schließlich aber reichte er sie doch an Andokai, der sie sich quer über den Rücken legte.

"Ein schweres Stück Metall", meinte er und man sah ihm an, dass er nicht mit einem Zweihänder umgehen konnte. Andokai war eher der Schattenmagier und wenn er sich schon dem klassischen Kampf widmete, dann doch bevorzugt mit einem einfachen Schwert – oder einer Reihe vergifteter Dolche, doch derzeit trug er keine bei sich. Vielleicht ließen sich in Kosral einige beschaffen.

Andokai ließ sich Seile reichen und fesselte zuerst Merdarions Handgelenke und dann die Ionandars. Beide Knoten erwiesen sich als ziemlich fest. Von alleine wären sie nur schwer zu zerreißen. "Es muss echt aussehen. Wir Dunkelelfen sind skeptisch und mehr als misstrauisch. Sie werden eure Fesseln genau untersuchen."
Andokai warf einen Blick auf Aaron und schaute dann fragend zu Merdarion herüber. "Kannst du ihm sagen, er solle meinen Befehlen gehorchen? Dann könnte ich deinen Wolf als mein Tier ausgeben und müsste ihm nicht die Schnauze binden. Wir wären nur im Vorteil, wenn sich das Tier frei bewegen kann." Dass Andokai der Gruppe so entgegen kam, war fast schon unheimlich, aber scheinbar fand auch er gefallen an der Herausforderung, seine eigenen Brüder und Schwestern hinters Licht zu führen.
Tatsächlich aber sah er in Ionandar und dem inzwischen zum Wolf gewordenen Merdarion durchaus potenzielle Verbündete, die er seinen Mitdunkelelfen wahrlich schmackhaft machen sollte. So durfte er es sich jedoch mit keiner der beiden Parteien verscherzen.

Nachdem Ionandar und Merdarion gefesselt waren – Andokai nahm auch Ionandars Stab an sich, natürlich mit dem hochheiligen Versprechen, ihn nicht zu zerstören – schaute er ein letztes Mal auf die vor ihnen liegende Stadt. "Gut, es geht los. Am besten ist es, ihr beiden schreitet voran, Aaron sollte als "mein" Wolf an meiner Seite gehen."
Gesagt, getan. So näherte sich Dunkelelf Andokai mit seinen mutmaßlichen Gefangenen dem Stadttor Kosrals.

<i>weiter am Stadttor - Thema wird gleich eröffnet</i>

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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Erzähler » Dienstag 12. Oktober 2010, 10:51

Eáránë kommt von Das Dorf Neryan -> Im Dorf

Die Mauer erhob sich vor ihnen. Dickes Gestein türmte sich übereinander. In den Ritzen lungerten Insekten, blättrige Ranken suchten sich ihren Weg bis zu den Zinnen. An dieser Stelle, die Akái mit Bedacht gewählt hatte, gab es einen toten Winkel für die Beobachter auf einem der unbedachten Mauertürme. Sie sahen von oben lediglich Sträucher und Gebüsch. Ein heimlicher Schleicher konnte sich unter den Dornen und Blättern verbergen und bis an den Rand der Mauer gelangen. Leider und wie bereits erwähnt, gab es Dornen. Sie verhakten sich in Akáis Kleidung, zerrten daran und rissen kleine Löcher hinein.
"Bei Manthala!", fluchte der Nachtelf, als ihm sein Hut vom Kopf gezogen wurde und zwischen mehreren Zweigen Dornengestrüpps hängen blieb. "Lass ihn dort, es kostet nur Zeit, ihn zu entwirren", wisperte er Eáránë zu und schlich weiter. Ein Ast knackte. Ein Vogel flatterte auf. Akái warf einen achtsamen Blick nach oben. Die wachhabenden Dunkelelfen störten sich nicht an dem kleinen Waldbewohner, hielten ihn für die Quelle des Geräuschs und unterhielten sich nun in ihrer eigenen Sprache.
"Weiter", flüsterte der Nachtelf, winkte seine Begleiterin heran und drückte sich anschließend dicht an die Stadtmauer. Er schon sich unter dicht wachsendem Efeu bis in einer Mauernische. Dort pausierte Akái, verschnaufte. Er sammelte neue Kraft für den weiteren Weg. Sie mussten fast die halbe Stadt umkreisen, bis sie die andere Seite erreichten. Hoffentlich entdeckte sie niemand.

Ihre Hoffnung zerbrach schlagartig, als Wolf leise zu knurren begann und Schritte auf getrockneten Blättern zu hören waren. Jemand patrouillierte um die Stadt herum. Den schweren Schritten nach zu urteilen handelte es sich entweder um einen gut gerüsteten Dunkelelfen oder um einen Ork.
Das Knurren aus seiner Richtung deutete auf den Grund hin, warum Wolf die Ohren anlegte und sich sein Nackenhaar sträubte. Er witterte ein anderes Tier. Vermutlich war es ebenfalls ein Wolf. Er würde sie riechen, wenn der Wind unglücklich lag. Akái winkte Eáránë eindringlicher zu sich. "Schnell! In die Mauernische. Hoffen wir, unentdeckt zu bleiben!"
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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Mittwoch 20. Oktober 2010, 21:23

Das Trio entschied sich, an Korsal vorbei zu schleichen. Akái ging vor, Eáránë folgte ihm vorsichtig und Wolf konnte ohne sich großartig verstecken zu müssen einfach durch den Wald “spazieren“. Sie kamen an der Stadtmauer an und schlichen an dieser unter den Sträuchern entlang. Leider waren es dornige Sträucher und die Nachtelfe piekste oder kratzte sich an den Dornen, obwohl sie schon versuchte so vorsichtig wie möglich zu sein. Akáis Kleidung verhakte sich und sein Hut verfing sich in den Dornen. Eáránë wollte den Hut erst entwirren, aber ihr Begleiter sagte, dass dies zu viel Zeit kosten würde und sie ihn einfach dort lassen sollte. Daraufhin nickte sie nur leicht und ging weiter. Dann knackte ein Ast. Die Diebin hielt die Luft an und wagte es nicht sich zu bewegen. Ein Vogel erschreckte sich wohl und flog davon. Aber die Wachen störten sich nicht an dem Geräusch und unterhielten sich weiter. Erst nachdem der Nachtelf ein Zeichen gab, schlich sie dann weiter. Leise wie möglich atmete sie weiter und achtete so gut sie konnte auf weitere Äste. Eáránë machte es ihrem Begleiter nach und drückte sich ebenfalls dich an die Stadtmauer und machte ebenfalls eine kurze Verschnaufpause. Doch plötzlich fing Wolf an leise zu knurren. Schritte waren zu hören die in ihre Richtung kamen. "Schnell! In die Mauernische. Hoffen wir, unentdeckt zu bleiben!" Akái winkte sie zu sich. „Dein Hut…“ Flüsterte sie leise. Wenn ein anderes Tier die Wache begleitete, dann hoffte sie, dass der Hut unentdeckt bleiben würde. Oder vielleicht würde diesem keine Beachtung geschenkt? Doch letztendlich konnten sie nur hoffen unentdeckt zu bleiben. Die Nachtelfe war schon am überlegen, sich vorsichtshalber mit ihrem Bogen zu bewaffnen. Sie hatte schon eine Hand auf diesen liegen um ihn eventuell vom Rücken zu nehmen. Eáránë war sich nicht sicher und sah fragend zu Akái, sollte sie sich bewaffnen? Aber was würde es ihnen bringen? Vielleicht könnten sie sich somit genug Zeit verschaffen um möglicherweise schnell in den Wald fliehen zu können, dann müssten sie wohl oder übel den langen Weg nehmen. Oder aber Wolf könnte den Wachposten von ihnen ablenken, falls er auf ihnen auf die Schliche kommen sollte.

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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Erzähler » Montag 25. Oktober 2010, 01:00

Akái bereute, den Hut doch zurückgelassen zu haben, in jenem Moment, da Eáránë ihn darauf aufmerksam machte. Als erfahrener Spion wusste er ja, dass man möglichst keine Spuren zurücklassen sollte. Doch er glaubte kaum, dass sich einer der Dunkelelfen freiwillig in den Dornenbusch wagen würde. Wolfs Knurren war es, das ihm ein ungutes Gefühl bescherte.
"Verhalten wir uns ruhig und hoffen ..." Doch es war schon zu spät. Ein weiteres Knurren erfüllte die Luft. Es kam nicht von Wolf. Es stammte von dem Wesen in ihrer Nähe. Ein Ork stapfte um die Stadtmauer herum. Er selbst wäre möglicherweise nicht einmal auf den Hut aufmerksam geworden, sein Warg allerdings schon. Dieses von Orks im Allgemeinen gezüchtete Ungetüm kam einem Wolf gleich, jedoch wirkte es deutlich brutaler. Größer und muskulöser hinterließ es prankengroße Pfotenabdrücke. Der Schweif sowie das Rückenfell waren furchtbar verfilzt, die Reißzähne dolchgroße Waffen im Maul der Bestie. Geifernd schnüffelte der Warg am Boden. Seine Nackenhaare hatten sich aufgerichtet, heißer Atem trat in kleinen Wolken aus der Schnauze auf.
"Witterst du Feinde? Spür sie auf und bring sie her! LOS!" Akái stieß einen kaum hörbaren Fluch aus. Er sah, dass der Ork die lederne Leine vom Kettenhalsband des Wargs löste. Das Monstrum stürmte sofort auf die Dornbüsche zu. Ihm würden die spitzen, kleinen Dornen kaum etwas ausmachen. Schon bahnte sich der Warg einen Weg durch das Gestrüpp. Er näherte sich dem Hut, aber wahrscheinlicher war, dass er der Fährte bis zu Eáránë, Akái und Wolf folgen würde. Die drei saßen in der Falle. Hinter ihnen patrouillierten Wachen auf Kosrals Mauern, die jederzeit mit Fernwaffen auf sie herab schießen konnten. Es sei denn, sie verbargen sich weiterhin in der Nische, die vor einem Beschuss sicher war. Doch dann käme der Warg, um sie einzuzingeln.
"Beherrschst du nicht Schattenmagie, Eáránë? Hast du eine Idee? Andernfalls müssen wir wohl kämpfen und das wird gegen einen Warg mitsamt orkischem Hüter mehr als aussichtslos."
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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Mittwoch 27. Oktober 2010, 23:05

Wolfs knurren machte Eáránë ziemlich nervös. Denn selbst wenn sie ihn ermahnte, würde er es nicht lassen. Es bereitete ihr schon große Sorgen, was da gerade auf die drei zukam, dass es eine Wache war ahnte sie schon, nur was begleitete die Wache? Das andere Wesen knurrte ebenfalls und irgendwie ging es der Nachtelfe durch Mark und Knochen. Am liebsten wäre sie in der Wand verschwunden! “Was ist das?” Wisperte sie leise und mit zitternder Stimme. Ihre Hand glitt wieder vom Bogen und tastete die Wand hinter sich ab. Die Diebin drückte sich mit ihrem Rücken, beziehungsweise mit ihrem Rucksack gegen die Wand und hoffte, dass dieses Vieh sie fand. Doch leider hörte sie auch schon, wie etwas losrannte. Sie traute sich nicht aus der Nische zu gucken, Eáránë fürchtete sich viel zu sehr.
"Beherrschst du nicht Schattenmagie, Eáránë? Hast du eine Idee? Andernfalls müssen wir wohl kämpfen und das wird gegen einen Warg mitsamt orkischem Hüter mehr als aussichtslos." Mit ihrem ängstlichen Blick sah sie Akái an und nickte, als er fragte ob sie die Schattenmagie beherrsche. Aber ob sie eine Idee hätte… Die Kristallträgerin hatte keine Idee! Aber ihr musste schnell etwas einfallen, der Warg war ihnen schon auf den Fersen. Nachdenklich sah sie Wolf an und tippte nervös mit ihren Fingern leicht gegen die Wand hinter sich. Nach einer kurzen Weile sah sie dann Ruckartig zu Akái. „Also… I-ich könnte versuchen uns im Schatten zu verbergen… A-also… So eine Art Schattenwand vor uns erschaffen und Wolf könnte die Aufmerksamkeit auf sich lenken und im Wald verschwinden, schnell und flink ist er. Du musst aber wissen, dass ich keine Meisterin in der Schattenmagie bin….“ Flüsterte sie leise und bei ihrem kleinen Geständnis bezüglich ihrer Magie, sah sie leicht beschämt zur Seite. „Wir sollten dann vielleicht in die Hocke gehen und uns eher klein machen.“ Schlug sie in einem eher fragenden Ton vor. Wie soll ich uns denn in Schatten hüllen? Ich bin viel zu nervös… Eáránë atmete tief durch und versuchte sich weitestgehend zu beruhigen. Konzentrieren… Ich muss mich konzentrieren… Sie schloss ihre Augen, legte eine Hand auf den Schattenkristall und versuchte sich jetzt nur auf die Magie zu konzentrieren und dazu musste sie sich beruhigen. Es dauerte nicht lange und es gelang ihr wieder ruhiger zu werden. Nun wollte sie Kontakt zum Kristallwächter aufnehmen, an dessen Namen sich die Nachtelfe noch immer nicht wirklich erinnern konnte. Z… Za… Zaur… Zen… Zer… au…? Zer… Zer… Zern... Zernaus? Zernaus! Endlich erinnerte sie sich wieder. Hey! Verzeih wenn ich etwas zu unhöflich bin, aber ich habe keine Zeit! Wenn du mich hörst, dann bitte ich dich um Hilfe! Denn irgendein Vieh folgt gerade unserer Fährte und wir sitzen in der Falle. Meinst du es wäre möglich Akái und mich im Schatten zu verbergen? Fragte sie den Wächter etwas verunsichert. Ihr musste schnell etwas einfallen und as war gerade ihre einzige Idee, etwas anderes fiel ihr nicht ein. Wolf würde es mit Sicherheit locker schaffen in den Wald zu rennen und dort seine Verfolger (wenn sie ihn verfolgen würden) abzuschütteln. Doch gegen die kämpfen… Da hatte Akái wohl leider recht, das würden sie niemals schaffen. Und Wolf hätte im Kampf gegen den Warg höchst wahrscheinlich auch keine Chance. Eáránë hoffte, dass der Wächter ihr helfen konnte und dass sie selbst es auf die Reihe kriegte, dass sie sich und ihren Begleiter mit Hilfe ihrer Magie retten konnte. Und das obwohl sie die Schattenmagie nicht sonderlich gut beherrschte.

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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Erzähler » Sonntag 31. Oktober 2010, 16:28

Eáránës erste Idee erwirkte bei Akái ein Nicken. Wenn sie von den Schatten verschlungen würden, könnte das ausreichen, um erst einmal unentdeckt zu bleiben. "Versuch es", hauchte der Nachtelf seiner Begleiterin zu. Dass Wolf noch immer knurrte, machte ihm Sorgen. Das Tier würde den suchenden Warg vielleicht anfallen und dann würden sie eingreifen müssen. Sie konnten Wolf ja nicht seinem Schicksal überlassen. Aber hätten sie selbst zu dritt eine Chance gegen den Warg? Sein Schnauben kam immer näher. Das Dornengestrüpp raschelte und die spitzen Zweige wackelten wild.

Auf Eáránës Vorschlag hing senkte sich Akái in die Hocke. Er machte sich so klein es ging, legte einen Arm um die Nachtelfe und drückte sie dicht an sich. "In Ordnung. Ich bin bereit. Fang an." Eáránë konzentrierte sich bereits. Der Schattenkristall hing friedlich an seiner Kette. Er fühlte sich kalt und glatt an, wie immer. Die dunkle Oberfläche schimmerte leicht, so dass sich Eáránës Finger darin spiegelten, als sie den Kristall berührte. Schon versuchte sie, Zernaus, den Wächter des Schattenkristalls, zu rufen.
Der Warg kam näher. Du solltest dich beeilen, Eáránë." Die Situation wurde brenzlig. Aber da geschah etwas mit dem Kristall. Er wurde wärmer. Der Wächter erwachte, Eáránë konnte es spüren. Unter ihren Fingerspitzen kribbelte der Kristall wie Hunderte winziger Nadeln, ohne jedoch Schmerz zuzufügen. Schon meldete sich Zernaus.
"Eáránë, Kristallträgerin, du hast mich lange nicht mehr gerufen. Ich kann dir die Schatten spenden, aber bist du auch imstande, sie zu halten? Konzentriere dich auf eure Körperformen, damit ich sie mit dem Hintergrund verschmelzen lassen kann. Verliere nicht deine Konzentration, sonst wirst du verloren sein."
Dunkelheit legte sich um Eáránë und Akái. Ihre Füße nahmen die Farbe des Bodens an. Die Schatten verwandelten ihre Erscheinung wie man es bei den exotischen Reptilien des Urwaldes beobachten konnte - sofern man ein Chamäleon kannte.

Leider befiel der Zauber nur Akái und Eáránë. Wolf hockte nicht dicht genug bei ihnen, außerdem hatte die Nachtelfe nicht darum gebeten auch ihn in Schatten zu hüllen. Er erhob sich jetzt knurrend, achtete kaum noch auf Eáránë. Er wusste nur, dass er sie schützen wollte.
Die Nachtelfen verschwommen mit der Umgebung. Wolf sprang vor, als der Warg das Ende des Dorngestrüpps erreichte. Knurrend und bellend wie ein Hund ging er dem Untier an die Kehle. Der Warg knurrte ebenfalls, holte mit der Pranke aus, aber Wolf war kleiner und wendiger. Hastig wich er aus, huschte unter die Dornen und griff das Hinterbein der Bestie an. Von der anderen Seite des Gestrüpps hörte man den Ork bereits wütend nach seinem tierischen Begleiter rufen.
Von den Wehrgängen warfen Armbrustschützen der Dunkelelfen einen Blick auf den Dornenstrauch.

Wolf kam frei. Er erkannte schnell, dass er den Warg allein nicht würde erlegen können. Also blieb ihm nur eine Möglichkeit: Flucht. Wenn das Monstrum ihn verfolgte, würde er die Spur von Eáránë und Akái lenken. Hastig wandte er sich um. Beim Ork schlüpfte Wolf aus dem Dickicht. Er streifte das grünliche Bein, ehe er sein Heil in der Flucht suchte. Der Warg folgte. Seine Größe und die Wucht seines Sprungs rissen den Ork von den Füßen. Wütend brüllte dieser auf.
"Du idiotisches Viech hast einem Wolf nachgejagt?! Elender Köter, dafür kriegst du den Knüppel zu spüren." Er rief seinen Warg zurück. Ein Glück für Wolf, er war entkommen. Der Ork schlug das Tier wie vorgewarnt und zerrte es an seinem Halsband von der Mauer fort. Minuten später waren beide verschwunden.
"Die Luft ist rein", atmete Akái erleichtert aus. "Schleichen wir noch ein Stück weiter und machen uns dann in den Wald auf, um Wolf zu finden."
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Eáránë Fëfalas
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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Freitag 7. Januar 2011, 01:11

Es dauerte nicht lange, da meldete sich der Wächter des Schattenkristalls. Dieser warnte die Trägerin, dass sie sich konzentrieren sollte, denn sonst sei sie verloren. Natürlich versuchte sie diesen Rat zu befolgen und konzentrierte sich auf die Körperformen und versuchte diese Konzentration auch beizubehalten, wie der Wächter sagte. Denn einen Fehltritt konnte sie sich keinesfalls erlauben. Würde etwas schief gehen und würden sie entdeckt werden, so wären sie verloren. Oben auf den Mauern standen Bogenschützen, der Warg war direkt vor ihnen mitsamt einem Ork und hinter ihnen eine Mauer. Sie waren in der Falle. Nun hing alles von der Nachtelfe ab. Die Diebin versuchte möglichst an nichts zu denken außer an die Körperformen, sodass diese mit dem Hintergrund verschmelzen konnten. Insbesondere verdrängte sie den Gedanken, dass sie keine gute Magierin war und sie sich eigentlich fragte, woher das alles wirklich kam. Ob dieser Kristall dafür verantwortlich war, dass sie die Schattenmagie auf einmal so gut beherrschen konnte? Jedenfalls funktionierte es. Langsam legte sich Dunkelheit um die beiden und diese tarnte sie. Man könnte sagen, dass sie eins mit der Umgebung wurden. Nur noch Wolf war 'sichtbar'. Das Tier fing an zu knurren, als das Ungetüm von einem Warg näher kam. Dann sprang der weiße Wolf vor und griff das andere Tier an. Doch schnell merkte er, dass er keine Chance gegen diesen Warg hatte und ergriff die Flucht, als es ihm möglich war. Dieses andere Tier wollte ihm natürlich folgen. Welch ein Glück, dass Wolf so schnell und wendig war, ansonsten wäre er wahrscheinlich als Mittagessen für das Ungetüm geworden. Und dank seiner Flinkheit konnte er ganz schnell in den Wald flüchten. Der Warg riss den Ork von dessen Füßen als er dem kleineren Tier folgen wollte. Doch weit kam er nicht. Denn der Ork hielt ihn fest, drohte seinem Tier es mit dem Knüppel zu schlagen und kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, setzte er diese in die tat um. Er zerrte den Warg am Halsband weg und nach einigen Minuten war die Luft rein. Innerlich freute sich Eáránë tierisch, dass sie es geschafft hatte und dass alle drei unversehrt blieben. Sie musste sich sehr zusammenreißen nicht vor Freude auf zu schreien. Dafür aber grinste sie breit übers ganze Gesicht. Und sie war erstaunt über sich selbst, dass sie es geschafft hatte sich und Akái zu tarnen. Danke Zernaus! Danke! Danke! Danke! Bedankte sie sich bei ihrem Wächter. Aber wie ihr Begleiter schon sagte, mussten sie nun in den Wald um Wolf zu finden. Wobei dies wahrscheinlich nicht allzu schwer sein dürfte. Jedenfalls folgte sie dem anderen Nachtelfen und versuchte stets so leise wie es nur möglich war zu sein und achtete etwas auch auf die Umgebung.

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Re: Kosral ... Stadt der Dunkelelfen?

Beitrag von Erzähler » Montag 10. Januar 2011, 19:22

Akái atmete erleichtert auf. Sein Griff um Eáránë lockerte sich etwas. Er war furchtbar angespannt gewesen, hatte bereits mit dem Schlimmsten gerechnet. Es hatte auch knapp ausgesehen für beide, aber schließlich war es der Nachtelfe gelungen, sie zu tarnen. Und Wolf war auch noch entkommen!
"So viel Glück haben wir nicht noch einmal. Komm, lass uns verschwinden!" Nacheinander und immer auf die dunkelelfischen Wachen auf dem Wehrgang achtend, verließen die beiden ihren Posten nahe der Mauer. Unbehelligt gelangten sie in den Wald. Es war geschafft! Kosral lag hinter ihnen und sie konnten ihren Weg zum Reich der Nachtelfen fortsetzen.
"Ich wusste nicht, dass du eine so gute Schattenmagierin bist. Kompliment! Diese Tarnung war perfekt." Eáránë konnte es sich ja selbst nicht begreiflich machen. Ja, sie besaß eine magische Veranlagung und die Schatten reagierten darauf, aber sie war niemals richtig darin ausgebildet worden. Sie war keine Akademieabgängerin einer Schattenakademie. Es konnte sich nur darauf belaufen, dass Zernaus das meiste für sie getan hatte.
"Das stimmt schon", meldete sich der Kristallgeist zu Wort. "Ich habe zwar die schattenmagische Macht, aber du bist mein Katalysator, durch den ich die Magie lenken muss, um sie wirken zu lassen. Als Geist allein in einem Kristall ist mir jegliches Magiewirken unmöglich. Ich brauche schon jemanden, der den Kristall trägt und mit den Schatten verbunden ist." Es schien dabei egal zu sein, wie gut dieser Träger die Magie beherrschte. Leider würde sich Eáránës arkane Kraft dadurch nicht wirklich schulen. Der Geist hatte Recht: sie war nur ein Katalysator. So etwas wie ein Rohr, durch das die Magie an den richtigen Ort floss. Nur, weil sie durch ihren Körper nach außen strömte, bedeutete das nicht, dass ihre eigenen Fähigkeiten sich dadurch steigerten.
"Solange du mich trägst, Eáránë, wird deine Macht groß sein", hauchte Zernaus. Der Kristall leuchtete in einem seltsam matten Licht. Offenbar wünschte sich der Geist nicht, abgenommen zu werden. Natürlich! So konnte er nur auf den nächsten Träger warten und das hatte er zuvor lange genug.
Im Reich der Nachtelfen würde es viele und weitaus bessere Schattenmagier geben als Eáránë eine war. Blieb ihr Zernaus dann weiterhin treu oder würde er sie drängen, den Schattenkristall einem anderen Nachtelfen zu überreichen?

"Eáránë, schau, dort ist Wolf!" Wolf tauchte zwischen einigen Bäumen auf. Er hechelte, war er doch weit in den Wald hinein gestürmt, um Warg und Ork zu entkommen. Winselnd tappte er an die Nachtelfe heran. Schon schmiegte sich sein großer Kopf an ihr Bein. Er war froh, dass es ihr gut ging.
Sie machten sich weiter auf den Weg. Dieser war noch lang und beschwerlich. Gut, hatten sie ihre Vorräte einigermaßen aufstocken können. Es zeigte sich nämlich, dass Akái sehr gewandt in seiner Stadt gewesen war, aber nicht als Wildniskundler geboren worden war. Es fehlte ihm der nötige Bezug zur Natur und so mussten sowohl er als auch Eáránë sich auf Wolfs Instinkte verlassen. Das Tier suchte geeignete Schlafplätze, Wasserquellen und ging für sie auf die Jagd. Hierbei konnte Eáránë ihn begleiten, ihren Bogen nutzen und auch ab und an ein Tier erlegen. Doch Akái ließ dies selten zu. Er selbst war kein geeigneter Jäger, wollte aber den Gefahren des Waldes nicht allein ausgesetzt sein, so dass Eáránë oft genug bei ihm am Lager zurück bleiben musste.
Nach mehreren Tagen und Nächten Marsches durch den unliebsamen Arus erreichten sie endlich den Zugang zum Reich der Nachtelfen, ein tiefes steinernes Loch inmitten des Waldes.


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