Im Lazarett

Wird jemand während des Turniers verletzt oder hat ein Teilnehmer zu viel gezecht, findet er sich im großen Lazarett-Zelt wieder. Viele Heiler der Reichsklinik behandeln und pflegen hier ihre Patienten.
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Yann Adamm-Ra
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Samstag 9. Mai 2009, 18:47

Noch während Yann bei der Heilerin stand und sie hoffnungsvoll fragte, wo er denn seine Habseligkeiten verstauen könne, kam auch Tahmo schon wieder vom waschen seines Ponys zurück. Er kam direkt auf den jungen Schelm zugelaufen und hob zum Gruße die Hand. Yann tat es ihm gleich und hob ebenfalls seine nun wieder freien Hände und winkte ihm zu.
"Ich zieh mich auch eben um.", meinte er und schaute dabei zu den Umkleiden hinüber. Danach machte sich der Abenteurer auch schon wieder auf den Weg, verschwand jedoch nicht in der Ersten, sondern schlug die Tür kaum dass er sie geöffnet hatte auch schon wieder zu. Sein Kopf nahm eine hochrote Farbe an und er wirkte etwas peinlich berührt. Das empörte "He!" konnte der Schelm allerdings nicht hören. Er konnte nur beobachten wie sich Tahmo für eine andere Umkleide entschied und darin verschwand.

Nun war er wieder mit der Heilerin allein, wenn man mal von den vielen Badegästen absah, welche sich nun wieder normal miteinander unterhielten. Die ganze Aufregung bezüglich Yanns kurzen, aber doch recht peinlichen Auftritts, hatte sich gelegt und die Leute waren zu ihren ursprünglichen Gesprächen und Aktivitäten zurück gekehrt. Er wandte sich der netten Frau zu.
"Ich danke dir vielmals, dass du dich um meine Sachen kümmerst und ich glaube, du hast recht. Meine Kleider haben einen Reinigungsdurchgang dringend nötig, aber bitte pass gut auf meine zwei Ketten und das eine Halsband auf. Die sind mir sehr wichtig!!", meinte er dennoch glücklich und wartete neugierig auf seinen Freund.
Die Heilerin gab dem Jungen eine freundliche Antwort und versicherte ihm, dass seine Sachen nichts geschehen würde. Die besonderen Stücke würde sie sogar in einen gesonderten Bereich des Lazaretts bringen, damit alles sicher war. Yann nickte ihr dankend zu und lächelte sie an. Dann kam auch schon Tahmo zurück.

Diesem bot sie ebenfalls die Reinigung seiner Klamotten an und streckte ihm bereits ihren Arm entgegen, damit er sie darüber hängte.
"Gebt nur her, die Sachen. Ich lasse sie auch noch waschen. Hui, alles voll mit Schlamm. Ja, das muss dringend gereinigt werden.", sagte sie und fuhr fort. "Und nun viel Spaß euch beiden in den Zubern. Lasst euch einen Krug Bier oder Apfelsaft geben und sucht euch einen Platz."
Als Yann diese Worte hörte sprang er vor Freude in die Luft und jubelte laut. "JUHUUUU!!! Saft, das klingt doch sehr gut!!", rief er aus und landete wieder auf seinen Beinen. Zu seinem erneuten Pech löste sich allerdings dabei der Knoten seines Handtuchs und es rutschte ihm vom dürren Körper. Erneut stand er wieder völlig entblößt vor der Heilerin, wusste diesmal jedoch, dass es unschicklich war und bückte sich sofort hinab, um das Handtuch wieder aufzuheben. Er wickelte es sich wieder um seine Hüfte und knotete es zusammen, diesmal jedoch fester, damit es nicht noch einmal solch einen Ausflug auf den Boden machen würde.

Verlegen legte er seine Hand auf seinen Hinterkopf und lachte die Frau an. "Entschuldigung! Tut mir ehrlich leid.", meinte er und wandte sich dann dem Mann zu, welcher beladen mit einem Tablett, auf sie zukam. Dieser brachte den Apfelsaft und das Bier und bot den beiden Jungen beides an. Yann schielte neugierig auf das Tablett und erhob seine Stimme. "Ich nehme einen Becher Saft, bitte!", verkündete er seine Entscheidung und blickte nun seinen Freund an. "Der kommt bestimmt aus Andunie. Dort machen sie den besten Apfelwein und Apfelsaft, den man auf ganz Celcia bekommt, weißt du?!"
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Sonntag 10. Mai 2009, 19:22

Tahmo gab seine Sachen ebenfalls ab, damit diese aufbewahrt und gereinigt wurden. Vor allem letzteres hatten sie wohl bitter nötig, denn immerhin waren sie vor Schlamm schon ganz braun und hart. "Oh danke... das ist nett, echt!" Bedankte er sich lächelnd bei der Heilerin, welche seine Kleider nahm.
Die Frau in der grauen Robe legte Tahmos Kleiderstapel auf Yanns, welcher seine wohl schon abgegeben hatte und nun neben Tahmo stand.
"Gebt nur her, die Sachen. Ich lasse sie auch noch waschen. Hui, alles voll mit Schlamm. Ja, das muss dringend gereinigt werden.", sagte sie und fuhr fort. "Und nun viel Spaß euch beiden in den Zubern. Lasst euch einen Krug Bier oder Apfelsaft geben und sucht euch einen Platz." Tahmo nickte erneut dankbar, ehe sein Blick zu dem Mann mit dem beladenen Tablett wanderte.
Ui! Was zu trinken! Das ist gut, ich habe Durst... hm... was nehm ich denn? Dachte Tahmo leise, ehe er von einem neben ihm erklingenden Jubelschrei plötzlich aus den Gedanken gerissen wurde. Er merkte nur aus den Augenwinkeln herraus das Yann einen kurzen Sprung machte, ehe dieser sein Handtuch verlohr.

Ziemlich verdutzt guckte Tahmo, welcher ja gerade noch richtig in gewesen war, zu dem plötzlich entblößten Schelm. Hastig blickte er sekunden später wieder weg, mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht.... ehe er nun doch hastig seinerseits den Knoten an seinem Handtuch vorsorglich fester zog!
Der Knoten befand sich auf der linken Seite seiner Taillie, weshalb er zusätzlich noch seine linke Hand dort hinlegte und das Tuch ein wenig festhielt.
Er kannte seine Tollpatschigkeit und hatte wenig Lust das ihm dasselbe Kunststück gelang wie dem Schelm.

Angestrengt blickte er zu dem Tablett, während Yann neben ihm damit beschäftigt war sich das Handtuch wieder zu richten während die Heilerin ihn erneut etwas empört anguckte. "Entschuldigung! Tut mir ehrlich leid." hörte er den Schelm sagen, allerdings grübelte Tahmo schon längst darüber nach ob er einen Saft oder ein würziges Bier trinken sollte...

... Er wusste noch genau, damals im Fischerdorf. Das Gasthaus des Dorfes hatte seinen Lagerraum, genau über der Schenke, im Dachboden untergebracht.
Dort versteckte sich Tahmo meist, wenn er einen ruhigen Ort gesucht hatte. Aber auch, weil er durch die ritzen der Decke des Schankraumes den Geschichten der Reisenden hatte lauschen können, welche dort unten zusammen bei einem Bier saßen und sich ihre Abenteuer erzählten.
Irgendwann hatte Tahmo, aus reiner neugierde, ebenfalls einen im Lagerraum herumliegenden Bierschlauch geöffnet und probiert. Nach anfänglichem Ekel, hatte ihm das Gebräu dann auch geschmeckt... was aber wohl in erster Linie daran gelegen war das die echten Abenteurer dort unten ebenfalls ein Bier tranken...

War er nun soetwas wie ein Abenteurer? Eigentlich ja!"Der kommt bestimmt aus Andunie. Dort machen sie den besten Apfelwein und Apfelsaft, den man auf ganz Celcia bekommt, weißt du?!" Riet ihm Yann, welcher sich für den Saft entschieden hatte. Hmmm...Saft... ne, von Apfelsaft wird mir meistens schlecht Tahmo mochte Obst sehr gerne, aber ausgerechnet Apfelsaft schien er nicht wirklich zu vertragen. Deshalb fiel ihm die weitere Entscheidung nun erst recht nicht mehr schwer.
"Ich nehme das Bier!" Sagte er dann direkt und frei herraus, er wollte sich wie einer der Abenteurer fühlen.

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Yann Adamm-Ra
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Montag 11. Mai 2009, 22:32

Yann konnte genau beobachten, wie Tahmo sich über das Tablett des Mann es beugte, welcher ihnen die Getränke gebracht hatte. Er selbst hatte sich ja schon für den Apfelsaft entschieden und er war sich sicher, dass das Fruchtgetränk aus der Stadt kam, wo seine freundliche und alte Gastgeberin lebte und wo er seinen zwergischen Freund Pecew kennen gelernt hatte - Andunie! Noch versuchte der junge Schelm seinen neuen Freund von seiner Wahl zu überzeugen, doch schien sich dieser bereits für ein Bier entschieden zu haben. Dieses bekundete er zumindest mit den Worten "Ich nehme das Bier!".

In der Zwischenzeit hatte Yann es auch wieder geschafft sein Handtuch fest um seine Taille zu knoten, sodass er seine erneute Blöße verdeckte und nachdem sie ihr jeweiliges Getränk von dem Mann erhalten hatten, wandte sich der Junge auch schon zu den Zubern um.
Viele waren bereits voll besetzt und das Geschnatter und Geplapper der Badegäste drang noch immer an seine Ohren. Während der warme Wasserdampf gen Himmel stieg, konnte er ein paar Wortfetzen und Bruchstücke von Sätzen verstehen. Jedoch interessierte es ihn nicht sonderlich. Erneut machte sich der Gedanke und die Vorfreude auf das gemütliche und entspannende Gefühl, welches ihn erwartete, in ihm breit. Er seufzte vernehmlich und trank einen ersten Schluck aus seinem Becher.

"Mhhh...", machte er voller Genuss. "Das ist so gut! In Ordnung, welchen Zuber nehmen wir?"

Die letzte Frage, war deutlich an Tahmo gerichtet, jedoch blickte der Schelm ihn nicht direkt an. Sein Blick wanderte noch immer über die Bottiche und suchte einen, der nicht ganz so überfüllt zu sein Schien. Es gab nur noch wenige und in machen davon spielten begeistert wirkende Kinder. Sie planschten und ließen das Wasser über den Rand schwappen, sodass im näheren Umkreis bereits tiefe Fützen erschienen waren. Doch dann blieb seine Aufmerksamkeit auf einem Zuber haften, wo sich nur zwei Personen drin aufhielten. Diese machten allerdings nicht unbedingt den Eindruck, als wären sie äußerst wohlwollend - doch wie pflegte seine alte Freundin und Gastgeberin aus Andunie zu sagen: Mann solle niemals vom Äußeren auf den Charakter eines Menschen schließen.
Diese Weisheit hatte sich Yann gut eingeprägt und er war ihr schon des Öfteren dankbar dafür gewesen, ihm dies beigebracht zu haben.

Wie es ihr wohl gehen mag? Ob der fremde Kerl ihr damals wirklich etwas angetan hat? Bei den Kobolden, ich hoffe nicht!!!, huschte der Gedanke durch seinen Kopf. Doch sogleich schüttelte er ihn wieder beiseite. Ach was!! Ihr geht es gut! Der Kerl hat mich ja dann verfolgt. Sie ist sicherlich wohl auf! Immer das Positive sehen.

Dann wandte Yann sich wieder Tahmo zu und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf jenen Zuber mit den zwei Gestalten. "Was meinst du? Nehmen wir diesen?"
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Dienstag 12. Mai 2009, 11:18

Tahmo nahm sich einen der hölzernen Krüge und lies sich ihn sich von dem Mann bis zum Rand mit Gewürzbier vollgießen. Er bedankte sich artig ehe er den Bierkrug, eine Hand am Henkel und die Andere darunter gestützt, vom Tablett nahm.
Zu gerne hätte er schon probiert, neugierig beobachtete er den weissen Bierschaum und lauschte dem leisen Knistern der platzenden Schaumbläschen. Er schnupperte an dem Getränk und sog den würzig, kräftigen Geruch des Bieres ein. Es roch kräftiger wie das Dünnbier aus der Dorftaverne.

"Mhhh...", machte Yann voller Genuss, als er seinen Saft probiert hatte. "Das ist so gut! In Ordnung, welchen Zuber nehmen wir?"
Tahmo blinzelte kurz und hob seinen Kopf. Die Nase des jungen Abenteurers wäre gerade schon fast im Bierschaum versunken, ehe er den Kopf zu Yann drehte.
Seine Augen folgten dem Blick des Schelms. Er musterte die Zuber, welche Randvoll mit Leuten und planschenden Kindern waren. Sein Blick fiel auch auf einen Zuber mit zwei grimmig guckenden Männern, Oh, die sehen ja fies aus... zum Glück ist daneben noch ein leerer Zuber. dachte er leise.
Kurz nachdem er den Gedanken zuende geführt hatte, wandte sich Yann ihm zu. "Was meinst du? Nehmen wir diesen?" Zeigte er direkt auf den Zuber mit den beiden grimmigen Gestallten drinn.
Tahmo blinzelte kurz, Yann klang ziemlich begeistert... was wohl im genauen Gegensatz zu Tahmos momentanem Blick stand.
"Öh, wie wäre es mit dem leeren Zuber daneben?" Erwiederte er rasch. "Immerhin... wird das dann ja schon ziemlich eng, hm?"
Er nickte inrichtung des leeren Badezubers, welcher fast genau neben dem der beiden Fremden stand. Kenne ich die? Zuckte es ihm kurz durch den Kopf, er war sich nicht so ganz sicher.
"Wenn wir uns beeilen, ist er noch leer ehe wir ankommen." Sprach er und ging dann zielgerichtet auf den noch freien Badezuber zu.

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Erzähler
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 13. Mai 2009, 13:35

Der Apfelsaft stammte nicht aus Andunie, wurde am mit andunischen Äpfel hergestellt, allerdings nach Pelgarer Art. Wäre es andunischer Apfelsaft gewesen, hätte das Lazarett ihn nicht einfach so anbieten können. Dann hätte man mindestens sechs Fuchsmünzen für einen Becher und zwölf für eine ganze Flasche verlangen müssen. Andunie rühmte sich schließlich mit dem kostbaren Trunk.
Dabei fiel dem Mann, der das Tablett hielt, wieder ein, dass die letzte Lieferung frischer Äpfel aus Andunie nicht angekommen war. Sie waren bereits drei Tage in Verzug und eigentlich hatte der Mann seinen Laufburschen schon in die Hafenstadt geschickt, um nach dem rechten zu sehen. Faul wie der Bengel war, hatte er bis dahin wohl erst nur das Fischerdorf erreicht und es sich dort in der Taverne bequem gemacht. Der Mann schüttelte den Kopf und schenkte Tahmos Krug voll. Das Bier stammte ebenfalls aus Pelgar, schmeckte würziger als üblich, womit sich wiederum pelgarische Schenken rühmten. Dieses Bier stammte aus den Restbeständen der Schenke Zum Pony, die noch immer ein Haufen Schutt und Asche war. Hoffentlich baut die bald irgendjemand wieder auf. Dort gab es das beste Gesöff. Der Mann hing nun seinen Gedanken nach und Yann und Tahmo wandten sich mit ihren Getränken ausgerüstet den Badezubern zu.

Der Schelm liebte Gesellschaft und so bemerkte er wohl gar nicht den leeren Zuber. Vielmehr richtete er seine Aufmerksamkeit auf den großen Bottich daneben. Das Holz war dunkler als das des Nachbarzubers, demnach hatte es sich schon ordentlich mit Wasser vollgesogen. Trotzdem drang noch Dampf aus dem Innern, so dass die beiden Gestalten, die darin hockten, anfangs vom Wasserdampf halb verborgen blieben.
Man erkannte lediglich, dass sie einen groben Eindruck machten, trotzdem fand sich leichte Entspannung auf den kantigen Mienen. Als der Wasserdampf sich etwas verflüchtigte und Tahmo genauer hinsah, konnte er die Narbe erkennen, welche sich quer über des einen Mannes Auge zog. Das Auge selbst zeigte ein milchiges Weiß. Er war zur Hälfte blind ... und da mochte Tahmo möglicherweise die Erinnerung kommen. Er hatte den Mann schon ein paar Mal im Fischerdorf gesehen. Nicht oft, weil sich der Kerl viel lieber in Andunie herumtrieb, aber kurz bevor der Junge seine Heimat verlassen hatte, war der Kerl in der Nähe der Taverne herum gestreunt. Der Name, wie hieß der Mann noch gleich? Die Fischer nannten ihn nur Einauge Jock, aber sicherlich hieß er ganz anders. Den zweiten Halunken kannte Tahmo definitiv nicht. Er stammte keineswegs aus dem Fischerdorf, ein solches Gesicht hätte sich jeder sofort eingrpägt. Der Kerl war schlichtweg einfach nur hässlich. Seine Visage erinnerte an einen haarigen Tierhintern mit ziemlich vielen Falten, einer platten Nase und durchdringenden schwarzen Käferaugen. Der Kopf steckte wie ein aufgespießter Kohl zwischen seinen Schultern und neben dem breiten Stiernacken hingen von Muskeln geradezu wulstig geformte, lange Arme aus dem Zuber.
Und zu denen wollte Yann hineinsteigen?!

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Freitag 15. Mai 2009, 18:45

Yann stand noch immer neben Tahmo und wartete dessen Reaktion bezüglich seines Badezuber-Vorschlags ab. Aber das hinderte ihn ja nicht daran seiner Vorfreude freien Lauf zu lassen und so begann er von neuem von seinem einen Bein auf das andere zu springen. Auch zeigte sich auf seinem Gesicht wahre Fröhlichkeit, welche sich in einem all zu breiten Grinsen bemerkbar machte.
Während er so auf und ab hopste entspannte sich sein ganzer Körper und Muskeln ließen in ihrer Anspannung deutlich nach. Es war geschafft, der Schelm hatte in den letzten Tagen einiges erlegt und selbst wenn man es ihm nicht auf den ersten Blick ansah, so war er doch ziemlich erschöpft, von all der Aufregung. Um dem ganzen dann noch die Krone aufzusetzen, hatte er an diesem Morgen Alkohol zu sich genommen und auch wenn dessen offensichtliche Auswirkungen kaum noch vorhanden waren, so begann er nun allmählich die Langzeitfolgen davon zu spüren - Schlappheit, Müdigkeit und gewaltigen Hunger.

"Öh, wie wäre es mit dem leeren Zuber daneben?", meinte sein neuer Freund plötzlich genau im richtigen Moment, um das laute knurren seines Magens zu überspielen. "Immerhin... wird das dann ja schon ziemlich eng, hm?"

Yann blickte auf, schaute genau in das Gesicht des Abenteurer und wandte seinen Blick dann zu dem leeren, aber dampfenden Zuber, welcher wohl offensichtlich mit warmem Wasser gefüllt war.
Mhhh... scheint lieber unter sich zu sein, der Gute. Naja, auch wenn ich lieber etwas mehr Gesellschaft hätte, einem Freund kann ich einfach nichts absprechen., dachte sich der Schelm und nickte dann eifirg.

"Nagut, warum nicht. Aber dann lass uns gleich los gehen, damit wir ihn auch ganz für uns haben.", meinte er und machte sich bereits mit seinen nackten Füßen auf den Weg zu ihrem Badeplatz.

Dort angekommen, steig er auf ein kleines Podest, welches wohl für das Betreten der Zuber zurecht gestellt worden war und tauchte einen seiner beiden Quadratlatschen in das dampfende Wohltat. Er seufzte kurz auf und schloss genießerisch die Augen. Dann öffnete er sie wieder, als er seinen Fuß heraus nahm und fand mit seinem Blick seinen Freund Tahmo. Diesen winkte er aufgeregt herbei und machte sich bereits bereit, sich in das Wasser gleiten zu lassen.
Dazu löste er den Knoten seines Handtuches, hielt es aber weiterhin fest, sodass es ihm nicht noch einmal hinunter rutschte und zog den unteren Saum bis zu der Stelle empor, dass seine Genitalien weiterhin bedeckt waren. Dann tauchte er mit seinen Füßen erneut in den Zuber und entfernte nun vollends das Handtuch. Aber sogleich ging er in die Hocke und schon wurde sein ganzer, nackter - mit Ausnahme des Kopfes - vom wohltuenden und warmen Nass umgeben. Er fühlte sich regelrecht geboren, wie es ein Baby im Mutterleib wohl empfinden musste und erneut schloss er seine Augen und seufzte leicht.
Hoffentlich kommt Lyrien bald. Langsam sterbe ich vor Hunger!
Als er seine Augen wieder öffnete konnte er gerade noch sehen, wie Tahmo auf das Podest des Badezubers stieg.
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Samstag 16. Mai 2009, 12:14

Tahmo war auf halber Strecke zum Bottich stehen geblieben, die beiden Männer im benachbarten Badezuber schienen seine Aufmerksamkeit erweckt zu haben.
Neugierig musterte er sie, während er scharf nachdachte. Er bemerkte nicht einmal das Yann in der Zwischenzeit schon vorraus gegangen war und im warmen Wasser des Badezubers entspannte.
Woher kenne ich den nur? Hmmm Grübelte er leise und kratzte sich dabei nachdenklich mit seiner Hand den Hinterkopf. Mit verengten Augen stierte er gespannt zu den beiden hart aussehenden Männern herüber. Der warme Dampf des aufsteigenden Badewassers erschwerte dummerweise die Sicht ein wenig, sodass es eine Zeit lang brauchte bis Tahmo die Gesichter der Fremden zuordnen konnte. Aber dann durchfuhr es ihn wie ein Blitz!
Der eine hatte eine zackige Narbe welche quer über dessen gegerbtes Gesicht lief. Die Narbe stammte angebliche von einem Kampf mit irgendeinem Ork. Große und starke Bestien, wie Tahmo wusste. Die Narbe zog sich auch durch eines der Beiden Augen des Mannes, welches nun milchig weis und blind war...
Das ist er! Tahmos Augen erweiterten sich und er hielt kurz die Luft an. "Einauge Jock" murmelte er nur leise und leichte ehrfurcht lag in seiner Stimme.
Er kannte die Geschichten nur zu gut, welche sich um diesen Mann ranken.

Hastig sah er wieder weg, ehe die beiden Männer bemerkten das er sie anstarrte. Er suchte Yann und fand ihn schließlich in dem noch freien Badezuber, in welchem der Schelm schon entspannt vor sich hin dümpelte.
Der junge Abenteurer überquerte die kurze Strecke welche noch zwischen ihm und dem Badezuber lagen. Einauge Jock. Der ist schon viel herum gekommen. Zum Glück war hier noch ein freier Zuber, mit dem hätte ich nicht gerne gebadet.

Tahmo bestieg das kleine Podest und schwang seine Beine in das warme Wasser. Es war genau richtig, nicht so heiß das man sich verbrannte aber auch nicht so kühl das man fror. Langsam ging er in die Hocke und stellte dabei den Bierkrug mit dem Würzbier auf einer kleinen, hölzernen Ablage ab, welche an die Außenwand des Zubers angebracht war.
Dann tauchte auch er in das wohltuend warme Wasser des Zubers ein, bis zum Kinn. Er schloß die Augen und seufzte, während sich seine Muskeln entspannten.
Den Rücken lehnte er an die Wand des Zubers und die Beine streckte er, soweit es ging, aus. Im Gegensatz zu Yann, hatte er das Handtuch anbehalten, welches sich nun mit Wasser vollsog.
"hmm, das is entspannend." Murmelte er leise und zufrieden. Es war ein schönes Gefühl von der Wärme umschlossen zu werden, im Wasser des Badezubers ein wenig zu treiben und einfach einmal die Seele baummeln zu lassen. Leise und in Gedanken lies er die letzten Tage vorrüberziehen. Seine Flucht aus dem Fischerdorf, die Nacht im freien und die erneute Flucht vor den Männern aus dem Dorf. Dann die Ankunft in Pelgar, die Sache mit der Dunkelelfe und dem Eselskopf und das Turnier. Er konnte es kaum glauben, das er so schnell und einfach zwei neue Leute kennengelernt hat. Einmal Yann und dann noch Lyrien.
Beide schienen nett zu sein.
Tahmo öffnete wieder seine Augen und blinzelte den Schelm nun neugierig an. Den Einäugigen Jock hatte er wohl momentan durch die entspannende Wärme des Wassers, wieder ein wenig vergessen.
"Sag einmal... wo kommst du eigentlich her?" Fragte er Yann neugierig. "Und die, die dich da Begleitet? Ist das deine.... Freundin?"

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Sonntag 17. Mai 2009, 23:00

Noch während Tahmo in den Zuber stieg, hatte Yann leicht seine Augen geschlossen und so konnte er nur schemenhaft erkennen, dass sich jemand zu ihm gesellte. Er ging einfach davon aus, dass es sein Freund war und so machte er seine Sehorgane vollends zu und schnaufte vernehmlich aus. Es war einfach wundervoll hier, vom warmen Wasser umgeben zu sein und einfach mal seine Seele baumeln lassen zu können. Er dachte kurz an die letzten Ereignisse zurück. Es war noch gar nicht so lange her, dass er zusammen mit den anderen Kristallträgern die Welt vor dem Untergang bewahrt hatte. Danach ging es auch gleich zurück nach Pelgar, wo er vor den Hohen Rat getreten war. Anschließen wollte er sich in der Taverne Zum Pony entspannen, erfuhr jedoch vom Turnier. Dann war da noch der Brand selbiger Schankstube und er selbst, sowie ein paar wenige konnten sich zusammen aus dem ersten Stock retten. Danach ging es auch schon mit dem Wettstreit der Gaukler im Turnier los und jetzt war er hier, zusammen mit einem neuen Freund und entspannte sich beim Baden.

"hmm, das is entspannend.", drang an die Ohren des Schelms, während Tahmo sich ebenfalls sprichwörtlich fallen lies.

Yann öffnete seine Augen und schaute den Abenteurer an. Auch er hatte inzwischen die beiden grimmigen Gestallten, im Zuber neben an, wieder aus seinem Gedächtnis gestrichen und wandte seine Aufmerksamkeit seinem Gegenüber zu.
"Sag einmal... wo kommst du eigentlich her? Und die, die dich da Begleitet? Ist das deine.... Freundin?", meinte dieser dann schließlich, als auch er wieder seine Augen öffnete.
Yann blickte ihn an und schien für einen Moment überfragt zu sein, aber schließlich kehrte seine Heiterkeit wieder zurück und so erhob er nun seine Stimme, um Tahmo eine beziehungsweise die passenden Antworten zu geben.

"Das weiß ich leider auch nicht.", begann er zu sprechen. "Ich kenne meine eigentlich Heimat nicht, aber ich sehe den Wald Neldoreth als mein Zuhause an. Ich kann mich nur daran erinnern, dort gewesen und aufgewachsen zu sein. Die Kobolde des Waldes haben sich um mich gekümmert und so wuchs ich heran und wurde schließlich hinaus in die Welt geschickt. Keine Ahnung, warum sie mich damals regelrecht davon gejagt haben, aber seither bin ich ständig unterwegs und an keinem Ort besonders lange. Aber das macht nichts, ich bin gern unterwegs und sehe viel von der Welt. Aber an einem Ort war ich besonders gern und das war in Andunie bei Augusta. Sie ist wirklich eine super Gastgeberin und hat mich sogar vor einem fremden und sehr gemeinen Mann beschützt. Was wohl aus ihr geworden ist... und ob ihr Mann Opa Karlos wohl noch in Pelgar ist? Ich sollte nach dem Turnier nach ihm suchen."

Danach hielt Yann kurz inne und schnaufte erneut. Das Wasser war herrlich und langsam begann seine Haut bereits sich zu verschrumpeln. Sein Fingerspitzen und Zehen an den Füßen waren die ersten, welche dieses erstaunliche Phänomen zeigten. Er lehnte sich zurück und dachte noch einmal kurz an Augusta und Karlos. Ja, er sollte ihn wirklich suchen gehen, denn schließlich hatte Augusta ihn ja zu ihm geschickt und inzwischen war doch schon etwas an Zeit vergangen. Vielleicht würde er ja Glück haben und ihn noch hier antreffen. Vielleicht war er ja sogar als Zuschauer beim Turnier gewesen. Dann wandte er sich wieder seinem Freund zu.

"Du meinst Lyrien?", fragte er auf die zweite Frage hin. "Sie ist wirklich nett und freundlich und ich habe sie ausgesprochen gern. Sie ist meine Freundin, ja da hast du ganz recht getippt, aber du bist ja auch mein Freund. Also nichts ungewöhnliches. Ich habe gerne viele Freunde und sie gehört zu meinen liebsten, genau wie Earane mit ihrem Wolf und Miriel. Mit ihnen hab ich zusammen so schon einiges erlebt und das war teilweise sogar ziemlich gefährlich, aber wir haben es allesamt überstanden. Naja bis auf den Brand der Taverne, aber Miriel wurde nach Zyrsanas oder so gebracht. Es hieß, dort könnten die Heiler sich besser um sie kümmern. So mit Magie und so."

Damit ende Yann mit seinen Antworten, aber nun lag ihm eine Frage auf der Seele, welche er unbedingt aussprechen musste. So erhob er noch einmal seine Stimme und macht sich Luft.

"Aber sag mal, warum bist du eigentlich allein mit deinem Pferd unterwegs und warum bist du hier in Pelgar? Hat das einen bestimmten Grund oder willst du einfach mal das Stadtleben erkunden?"
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Montag 18. Mai 2009, 23:20

Das Wasser war so wahnsinnig entspannend. Tahmo hatte seine Arme hinten auf den Bottichrand gelegt während er die Augen friedlich geschlossen hielt. Seine Füße schwebten frei im Wasser und er bewegte leicht seine Zehen. Mit einem sanften Kribbeln entspannten sich seine Muskeln. Der Dreck löste sich langsam, aufgeweicht vom Wasser, von seiner Haut und verfärbte das warme Wasser im Zuber leicht in einen schmutzigeren Farbton. Tahmo selbst störrte das nicht, immerhin wollte er auch sauber werden. Seine Ohren lauschten Yanns Stimme, welcher ihm die Antwort auf seine Fragen gab.
Tahmo gähnte leicht und streckte sich ein wenig, hier und dort knackten ein paar seiner doch eigentlich noch recht jungen Knochen.
Jetzt noch Essen und ein warmes Bett und dann geht es mir wieder gut , das Bild von einem flauschig warmen Bett kam ihm in den Sinn und diese schläfrigen Gedanken zusammen mit der Wärme welche ihn umgab sorgten fast dafür das er langsam in das Reich der Träume hinüber glitt...

"Aber sag mal, warum bist du eigentlich allein mit deinem Pferd unterwegs und warum bist du hier in Pelgar? Hat das einen bestimmten Grund oder willst du einfach mal das Stadtleben erkunden?" Ertönte plötzlich neben ihm die Frage. Tahmo zuckte ein wenig innerlich zusammen, er hatte Yann vollkommen vergessen! Fast wäre er sogar eingenickt. Hastig schlug er blinzelnd die Augen auf um ziemlich müde zu Yann zu gucken.
"Ich... will ein wenig von der Welt sehen. Pony... also, eigentlich ist sein Name ja Faro... Also, er und ich wollen zusammn ein wenig von der Welt sehen.
Einfach... herumreisen, weist du? So wie es die ganzen großen Abenteurer in ihren Geschichten machen!"
Man konnte in Tahmos Stimme deutlich den faszinierten Unterton herraushören, als er davon sprach das er genau wie ein mutiger Abenteurer die Welt erkunden wollte. Die Stelle das die Dorfleute ihn vertrieben hatten, lies er natürlich fürs erste aus. Solange kannte er Yann nun auch noch nicht und so schnell Vertrauen wie der Schelm konnte Tahmo wohl auch nicht fassen. Weshalb er ihm nur die Hälfte erzählte.
Er machte wieder seine Augen zu und legte den Kopf in den Nacken, sodass er mit seinem Hinterkopf auf dem hölzernen Bottichrand auflag.
Bei den Kobolden aufgewachsen das klingt ja spannend. Aber er scheint genauso herumzuwandern wie ich, hmmm...
"Sagmal... wie sind Kobolde eigentlich so? Ich mein, du bist echt bei denen aufgewachsen?" Hob er leicht den Kopf und sah wieder in Yanns Richtung. Diese Sache interessierte ihn nun doch ein wenig. Denn immerhin traff man sicherlich nicht alle Tage jemanden der bei Kobolden, Gestallten die Tahmo nur aus bunten Büchern herraus kannte, aufgewachsen war.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Freitag 22. Mai 2009, 23:29

Nachdem Yann seine Fragen gestellt hatte, hatte er seine Stimme wieder verklingen lassen. Er schloss seinen Mund, hielt aber seine Augen weiterhin neugierig geöffnet und blickte direkt zu seinem neuen Freund hinüber.
Dieser lag genüsslich zurückgelehnt an der hölzernen Wand des Zubers und schien zu dösen. Das Wasser umschloss beide und Tahmo wirkte ruhig, geradeso als würde er bereits schlafen. Doch dann schlug er seine Augen auf und schien etwas verwirrt zu sein. Schnell jedoch musste er sich wieder fassen, denn er richtete seine Aufmerksamkeit auf den jungen Schelm und gab nun seinerseits passende Antworten zu den gestellten Fragen.

"Ich... will ein wenig von der Welt sehen. Pony... also, eigentlich ist sein Name ja Faro... Also, er und ich wollen zusammn ein wenig von der Welt sehen.
Einfach... herumreisen, weist du? So wie es die ganzen großen Abenteurer in ihren Geschichten machen!"
, meinte er und gähnte ein paar mal herzhaft dabei.

Yann lauschte den Worten und hob hin und wieder seine Augenbrauen an. Ob dies nun der Ausdruck von Überraschung oder eine andere Emotion war konnte man jedoch nicht sagen und der Junge selbst war der Einzige, welche dies erklären konnte. Jedoch würde er dies nicht müssen, denn niemand fragte danach, was auch nicht wirklich ungewöhnlich war.
Interessant. Ein Abenteurer will er sein. Hihihi, dann hätte er schon früher zu uns treffen sollen. Was wir alles schon erlebt haben..., dachte er sich und merkte gar nicht, dass Tahmo ihm nur die halbe Wahrheit berichtete.
Er vertraute seinem Freund mittlerweile schon unangefochten, auch wenn sie sich erst sehr kurze Zeit kannten, und daher kam ihm auch überhaupt nicht die Idee, dass sein Gegenüber ihm etwas verschweigen könnte. Yann lächelte ihn an und wollte gerade etwas sagen, als Tahmo ihm zuvor kam.

"Sagmal... wie sind Kobolde eigentlich so? Ich mein, du bist echt bei denen aufgewachsen?"

Der Schelm schaute ihn interessiert an und grinste dann wieder übers ganze Gesicht.
"Ja, das stimmt wirklich! Ich bin bei den Kobolden aufgewachsen, im Neldoreth.", begann er erneut zu berichten. "Es war wundervoll. Die kleinen Kerle sind stets gut gelaunt und haben fast immer einen Scherz auf den Lippen. Sie haben mich immer zum Lachen gebracht. Sie spielen Fremden auch gern mal Streiche, aber hauptsächlich versuchen sie diese zum Lachen zu animieren und deren gute Laune hervor zu kitzeln. Das kann aber auch schon mal auf Kosten anderer passieren und die sind dann meist nicht so gut drauf und ärgern sich und schimpfen und fluchen. Aber das ist den Kobolden recht egal. Sie freuen sich über ihre Taten und lachen und so weiter. Es war eine tolle Zeit."

Mit diesen Worten schloss der Junge seine Erzählung ab und schwelgte in Erinnerungen, welche er noch an die damalige Zeit hatte. Er wirkte träumerisch und gedankenverloren. Doch dann kam er wieder in das hier und jetzt zurück, kicherte schelmisch und erhob noch einmal seine Stimme.

"Jetzt weißt du wo ich herkomme, aber wie sieht es denn mit dir aus? Du willst wie ein Abenteurer zusammen mit Faro umherreisen, aber du musst doch auch ein Zuhause haben, oder? Wo kommst du denn eigentlich her?"
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Sonntag 24. Mai 2009, 17:43

Ein breites Schmunzeln zog sich über Tahmos Lippen, wodurch seine Sommersproßen ein wenig verschoben wurden. Er musste an eine Horde kleiner, lachender Kobolde denken welche mit bunten Klamotten durch die Gegend sprangen. Kurz musste er sogar leise kichern, ehe er sich mit einem entspannten seufzen ein weniger tiefer ins Wasser gleiten lies, sodass nun auch seine Schlüßelbeine sowie fast seine Kinnspitze mit dem warmen Wasser bedeckt waren.
Seine Muskeln waren entspannt und er fühlte sich pudelwohl. Die Finger seiner Hand wanderten gerade zu dem Henkel des Kruges mit Würzbier dort am Bottichrand, als Yann ihm eine weitere Frage stellte...

"Jetzt weißt du wo ich herkomme, aber wie sieht es denn mit dir aus? Du willst wie ein Abenteurer zusammen mit Faro umherreisen, aber du musst doch auch ein Zuhause haben, oder? Wo kommst du denn eigentlich her?"

Urgs Seine Gesichtszüge entglitten ihm kurz, leichte wehmut schlich sich hinein und vertrieb das entspannte Lächeln. Sein Arm und seine Hand welche gerade den Henkel des Bierkruges umschlossen hatten, verkrampften sich kurz wodurch der Krug mit dem Bier beinahe in das Wasser geflogen wäre.
Ja, sein Zuhause...
Der Junge senkte ein wenig den blonden Kopf und blickte still auf die Wasseroberfläche, während man im Hintergrund noch das vergnügte Planschen und Lachen der anderen Badegäste hörte. Ein wenig Sehnsucht lag in seinem Blick, Sehnsucht nach etwas das er nicht beschreiben konnte. Leise hallte Yanns Frage in seinem Kopf, in seinen Gedanken wieder und es war Tahmo wohl anzusehen das ihn die Frage nach seiner Herkunft wohl ein wenig arg traurig stimmte. "Ich..." fing er leise an, "Also, ich..komme aus einem Dorf... in..der stillen Ebene." Nur zähflüssig verliesen die Worte seinen Mund. Die Bilder seiner Flucht und auch die Bilder der vergangenen Tage schwebten langsam vor seinen Augen vorbei. Hauptsächlich Bilder von Momenten an die er sich lieber nicht mehr erinnern wollte. Seine vergangene Jugend war keine wirklich schöne Zeit gewesen.
Er blinzelte kurz und schluckte, um sogleich Luft zu holen. Dem Jungen war es wohl ein wenig peinlich das er vor dem wohl jüngeren Yann derartige Gefühle zeigte.

Reiß dich zusammen Tahmo. Das ist vorbei... vergangen... du bist da weg. Hastig und kräftig schüttelte er seinen Kopf, sodass seine blonden Zottelhaare hin und her flogen. Dann lies er den Henkel des Bierkruges los und rieb sich mit den nassen Handflächen über sein Gesicht. Blinzelnd blickte er zu Yann und sah ihn mehr oder weniger direkt an. Er zwang sich zu einem Lächeln, welches leicht Hoffnung wiederspiegelte.
"Nun... ich komme aus...einem Fischerdorf...und bin von dort... naja, weggelaufen. Mit Faro..." Ein Zögern huschte über seine Mimik, sollte er wirklich mehr erzählen? Bei Yann hatte er ein wenig das Gefühl das er in dem Schelm einen zukünftigen Freund gefunden hatte, den er sicherlich nicht mehr so schnell los wurde. Also sollte er es ruhig wissen.
"..Uns ging's da nicht so gut. Ich habe also...im Grunde...kein Zuhause..oder so." Er lächelte erneut und versuchte entspannt zu wirken. So als würde ihm das gar nichts ausmachen.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Montag 25. Mai 2009, 09:16

Endlich bekamen Tahmo und Yann einmal Gelegenheit, sich zu entspannen. Das warme Badewasser löste Knoten und andere Muskelverspannungen, machte leicht schläfrig und betörte zudem mit einem beruhigenden Duft. Irgendetwas hatte man da doch ins Badewasser gegeben. Ein Öl vielleicht. Jedenfalls roch es wunderbar und stimulierte die Sinne auf eine sehr angenehme Art und Weise.
Die Getränke auf dem speziell dafür angefertigten breiten Rand des Bottichs gestellt und bis zum Kinn im heißen Wasser vor sich hin träumend konnten sich die beiden näher kennen lernen. Sie plauderten allerlei und Yann erzählte von seinem Leben bei den Kobolden. Das waren noch Zeiten gewesen. Bei ihnen hatte er stets viel Spaß gehabt. Nun aber war er auf eigenen Füßen unterwegs, lernte die Welt kennen und hatte schon so manches erlebt. Tahmo konnte davon vermutlich nur träumen. Ob ihn seine Flucht aus der Heimat nun automatisch in Abenteuer führte? Hoffentlich und dann hoffentlich bessere als sein Jüngstes, bei dem er als halber Esel durch Pelgar hatte laufen müssen.

Doch bevor Tahmo oder auch nur Yann daran denken konnten, sich in ein neues Abenteuer zu stürzen - sie hatten ja nicht einmal etwas gegessen oder sich bei einem Nickerchen erholt - wollte der Schelm von seinem neuen Freund wissen, wo denn dessen Heimat lag. Tahmos Gesichtsausdruck änderte sich, er wirkte ein wenig niedergeschlagen, erzählte Yann aber, woher er kam und vor allem wie er von dort fortgegangen war.
Das war ein Fehler. Tahmo hatte offenbar die beiden anderen Badegäste vergessen. Die beiden, von denen einer der im Fischerdorf als Held bekannte Mann "Einauge Jock" war. Er und sein Kamerad mit dem Namen Borbel Grint hatten den Zuber schon vor einer ganzen Weile verlassen. Während die Heilershelfer ihnen Handtücher reichen und die beiden Männer sich trocken rubbelten, hörten sie durch den Dunst und heißen Dampf Tahmos Stimme. Und als der Junge den Namen Faro erwähnte, wurde Jock sehr hellhörig.

"Nun ... ich komme aus ... einem Fischerdorf ... und bin von dort ... naja, weggelaufen. Mit Faro ..." "Allerdings bist du das!" Jocks finsteres Gesicht tauchte aus dem Dampf und am Zuberrand von Yanns und Tahmos Bottich auf wie das Gesicht eine Spukgespenstes. Er wirbelte den Dunst mit einer Hand fort, kippte dabei Yanns Apfelsaft um und musterte Tahmo. Dann nickte er. Sein Blick war finster. Hinter ihm hörte man Borbel mit Fistelstimme fragen: "Isft er dasf, Meisfter Jock?"
"Ja, Borbel, er ist es. Der kleine Ponydieb. Haha!" Einauge Jock holte aus, um Tahmo zu packen. "Wusstest du, Bursche, dass man dich im Fischerdorf sehr vermisst? Vor allem, um dir eine Lektion zu erteilen, weil du ein Pony gestohlen hast? Die werden sich irre freuen, wenn ich, Einauge Jock, den kleinen Dieb bei meiner Rückreise mitbringe! Haha!" Um Yann kümmerte sich der breitschultrige Kerl kein bisschen. Aber Tahmo wollte er nun, so wie er war, schnappen und mitnehmen. Obwohl die Fischer keineswegs reich waren, ließen sie nach Tahmo suchen. Vor allem aber, weil Faro als gutes Arbeitstier bekannt war und vermisst wurde. Die meisten Fischer wollten das Pony zurückhaben. Auf Tahmo allerdings konnten sie wirklich verzichten. Ihm wollte man lediglich eine gerechte Strafe zuführen.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Montag 25. Mai 2009, 14:46

Tahmo blickte noch eine Weile zu Yann, während er leise über seine Flucht nachdachte. Er hatte Faro damals mitgenommen weil ihm das Pony leid tat, weil es genauso schlecht behandelt worden war wie er selbst. Zudem, hatte er sich mit dem Pony schon immer sehr gut verstanden. Es schien als wäre das Tier tief im Inneren genau wie Tahmo. Der aufsteigende, warme Wasserdampf welcher an der kühleren Luft einen dicken, weissen Nebel bildete umwaberte die Beiden und hüllte sie sanft ein. Es war ziemlich schön und gemütlich. Tahmo wollte gerade erneut nach dem Bierkrug greifen als plötzlich....

"Allerdings bist du das!" Hart fuhr der Junge zusammen und erschrack wohl ziemlich. Seine Augen zuckten reflexartig zu dem Punkt im Wasserdampfnebel von wo die Stimme gekommen war. Erst konnte er nur grobe Umrisse erkennen, dann jedoch schälte sich ein finsteres Gesicht aus dem Dampf, welcher die kantige Mimik des Mannes umwaberte. Ein milchiges Auge mit einer gräßlichen Narbe starrte ihn an. Mit einem Blick wie bei einem Jäger welcher nun endlich seine Beute hatte. Tahmo atmete scharf ein, während sich jeder einzelne Muskel an ihm anspannte und er ein leises "Der Einäugige Jock" keuchte. Dann drängte er sich eng an die zu Jock gegenüberliegende Bottichwand und drückte seinen Rücken an das glitschige Holz. Der Blondschopf war nicht dumm, er wusste ziemlich schnell weshalb der Einäugige hier war. Dazu musste er nur sein gesagtes, die Worte von Jock und die Erlebnisse seiner Flucht zusammenzählen. Und das Ergebniss war klar, er wollte Tahmo zurück zum Fischerdorf bringen wo ihm sicherlich eine schlimme Strafe blühte.

Jock nickte grinsend, während das gesunde Auge weiterhin auf dem bleich werdenden Tahmo gerichtet blieb. Eine weitere Stimme erklang, deutlich höher und fiepsiger "Isft er dasf, Meisfter Jock?"
"Ja, Borbel, er ist es. Der kleine Ponydieb. Haha!". Verdammt ich muss hier weg! Beweg dich Tahmo! Wie zur Salzäusle erstarrt kauerte Tahmo noch einige Augenblicke mit bleichem Gesicht an der Innenwand des Bottichs. Zu groß war noch der Schreck des so plötzlich auftauchenden Jocks und hätte er ein Hemd angehabt so hätte er sich vor Angst sicherlich hinein gemacht. Es brauchte einige Sekunden bis endlich Bewegung in Tahmo kam und der Wille zu Flüchten die starre Panik besiegte. Der Blondschopf richtete sich schnell wie der Wind in dem Bottich auf und wollte schon, nur mit dem Handtuch um die Hüften, über den Rand aus dem Bottich hinaus springen um sein Heil in der Flucht zu finden. Er hatte sich schon mit dem schmalen Rücken zu Jock gedreht und seine Zehen ruhten auch schon auf dem Wannenrand... aber da packte ihn eine große und raue Hand genau hinten am Genick.
Wie ein Schraubstock hielt sie Tahmos Nacken umklammert und zerrte den Jungen zurück. Jock hatte sich, mit den reflexen eines geübten Kämpfers, nach vorne gebeugt und den Flüchtenden gepackt. Nun zerrte er Tahmo zurück in den Bottich und in seine Richtung. "Wusstest du, Bursche, dass man dich im Fischerdorf sehr vermisst? Vor allem, um dir eine Lektion zu erteilen, weil du ein Pony gestohlen hast? Die werden sich irre freuen, wenn ich, Einauge Jock, den kleinen Dieb bei meiner Rückreise mitbringe! Haha!" erklang seine triumphierende Stimme.

Tahmo bäumte sich auf und wand sich platschend wie ein Fisch im Wasser, während das warme Badewasser zu allen Seiten wegspritzte. Seine Hände griffen nach hinten und packten den muskulösen Arm des Söldners, während er keuchend und mit Leibeskräften versuchte sich irgendwie dem kräftigen Griff zu entziehen.
Panik stieg wieder in ihm auf, während sein rasendes Herz das Adrenalin durch seine Adern pumpte. Er wollte nicht zurück, er hatte Angst davor. Er war nun frei! Er wollte seine Ruhe. Immer heftiger wehrte sich der Blondschopf gegen den harten Griff in seinem Nacken, "Lass mich los! Lass mich gehn! Bitte lass mich in Ruh!" rief er laut. Die Anderen Badegäste mussten inzwischen den Radau bei dem Bottich bemerkt haben und sicherlich starrten einige zu dem Schaußpiel herüber. Immerhin sah man nicht alle Tage einen kräftigen Söldner der einen sich lautstark wehrenden Jungen festhielt und versuchte diesen aus einem Bottich zu zerren.
Er keuchte inzwischen, je länger ihn Jock festhielt und je stärker er sich wehrte desto mehr und schneller verliesen ihn seine sowiso unausgeruhten, körperlichen Kräfte. Verzweifelt versuchte er Jocks Arm nach hinten und seinen Kopf nach vorne zu drücken, sein Nacken schmerzte inzwischen und er fühlte die Verzweiflung in sich. Wenn er sich doch nur irgendwie Verteidigen könnte! Seinen Stab hatte er bei seinen Kleidern gelassen... wie dumm von ihm.
Hilfesuchend fiel sein Blick auf Yann und man sah wohl das es für Tahmo in dieser Situation fast um Leben und Tod ging. Oder vielmehr, um Freiheit und eingesperrt sein.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Dienstag 26. Mai 2009, 07:32

Neugierig beobachtete der Schelm seinen Gegenüber, während er seine Frage gestellt hatte. Es interessierte Yann wirklich wo Tahmo her kam und vielleicht würde er diesen Ort sogar kennen?!? Das konnte er natürlich noch nicht sagen, aber deshalb lauschte er auch den Worten seines neuen Freundes.
Dieser allerdings schien nicht besonders erpicht auf dieses Thema zu sein, denn der Junge konnte deutlich erkennen, wie die Gesichtszüge des Abenteurers ihm entglitten und das entspannte Lächeln vertrieben.

"Ich...", begann er leise zu murmeln. "Also, ich..komme aus einem Dorf... in..der stillen Ebene."

Die Augen Schelm weiteten sich leicht. Es mochte zwar einige Dörfer in der Stillen Ebene geben, doch vielleicht... nur vielleicht... Jedoch kam er gar nicht wirklich weiter dazu darüber nachzudenken, denn nach einer kleiner Weile schien sich Tahmo dazu entschlossen zu haben ihm doch weiteres zu erzählen. Mit viel weniger hätte sich Yann auch nicht zufrieden gegeben und immer weiter gebohrt. Allerdings mochte es dem Blondschopf nicht sonderlich leicht fallen, etwas über seine Vergangenheit zu erzählen.
Der Schelm schaute ihm direkt in die Augen, wandte seinen Blick nicht ab und konnte deutlich das Zögern seines Gegenübers erkennen. Gerade wollte er schon "Ja und? Und weiter?" von sich geben, als Tahmos Stimme erneut erklang.

"Nun... ich komme aus...einem Fischerdorf...und bin von dort... naja, weggelaufen. Mit Faro..." , meinte dieser und zögerte erneut.

In Yanns Gedanken ging es nun drunter und trüber. Das Fischerdorf! Dort war er doch auch schon einmal gewesen, hatte dort einen seiner größten Schätze gefunden und dies war noch gar nicht so lange her.
Nun strahlte er wieder übers ganze Gesicht und sein Mund zog sich von einem Ohr zum anderen. Er wirkte überglücklich und wollte seine Freude gerade Luft machen, als sein Freund weiter erzählte:
"..Uns ging's da nicht so gut. Ich habe also...im Grunde...kein Zuhause..oder so."

Als der Schelm diese Worte vernahm, konnte er kaum glauben, was er da hörte. Als er damals mit seinen Freunden im Fischerdorf war, waren die Leute zwar etwas angespannt gewesen, hatten sie aber trotzdem freundlich empfangen und behandelt.
Das Grinsen wurde schmaler, sodass es nur noch leicht hochgezogene Mundwinkel waren und Mitleid machte sich auf seinem Gesicht breit. Er rückte etwas näher an Tahmo heran und das Wasser des Zubers schwappte dabei hin und her. Dann legte er seine Hand auf Tahmos Schulter.

"Das tut mir unglaublich leid! Aber als ich damals im Fischerdorf in der Stillen Ebene war, waren die Leute eigentlich ganz nett zu uns. Weißt du, wir sind damals nur dahin gegangen, weil ein bunt schimmernder Drache darüber geflogen war und damals hab ich auch den...", hatte Yann begonnen seinen Freund aufzuheitern. Doch weiter kam er nicht mehr.

Durch den Dunst des warmen Badewassers hindurch konnte er eine neue Stimme hören und diese klang wahrlich nicht besonders einladend. Während dem ganzen Gespräch mit Tahmo hatte der Schelm die Leute im Nachbarzuber völlig vergessen und so hatte er auch nicht mitbekommen, dass diese ihr Bad bereits beendet hatten. Nun jedoch sollte er sie noch einmal sehen.
Vollends erschrocken schreckte Yann zurück und konnte zunächst nur beobachten was geschah. Der Mann mit der Narbe an seinem Augen erschien plötzlich packte seinen Freund und schien überglücklich zu sein - allerdings nicht auf jene Art, wie Yann es liebte.
"Wusstest du, Bursche, dass man dich im Fischerdorf sehr vermisst? Vor allem, um dir eine Lektion zu erteilen, weil du ein Pony gestohlen hast? Die werden sich irre freuen, wenn ich, Einauge Jock, den kleinen Dieb bei meiner Rückreise mitbringe! Haha!"
Verzweifelt wehrte sich Tahmo, hatte aber nicht die geringste Chance gegen diese riesige und muskulöse Gestalt. Er konnte sich noch so winden und strampeln, Einauge Jock hatte ihn fest in seinem Griff. Yann stockte der Atem. Er musste seinem Freund doch helfen, war völlig gelähmt. Es war der Schreck, welcher den Schelm getroffen hatte. Dieser hielt ebenfalls fest in seinem Griff und erlaubte es ihm nicht, irgendetwas zu unternehmen.
Doch dann trafen sich die Blicke von Tahmo und dem Schelm und augenblicklich viel der Schock von ihm ab. Es war jetzt keine Zeit verschreckt in der Ecke zu hocken und nur zu beobachten. Er hatte bereits einen seiner Freunde verloren und damals hatte er nichts tun können. Auch bei Miriel war es so gewesen, dass er ihr nicht helfen konnte und so sollte es diesmal nicht sein! Er wollte nicht schon wieder einen Freund verlieren und diesmal konnte er sogar etwas dagegen unternehmen.

Mit einem gewaltigen Ruck stemmte er sich auf, stand auf, packte mit seiner Hand sein Handtuch, welches um den Zuberrand gehängt war, band es sich um die Hüfte und blickte Einauge Jock mit bösem Blick an. Er wusste, dass er mit solchen Gefühlen im Bauch nicht auf seine Magie zurück greifen konnte, dennoch versuchte er es. Oh bitte Kobolde! Bitte lasst es klappen! Ich muss Tahmo doch helfen! Bitte helft mir, damit ich ihm helfen kann und lasst es funktionieren...
Er schaute dem großen Mann tief in die Augen beziehungsweise das Auge und hob währenddessen seine rechte Hand an seine Stirn, wie als ob ihm schwindelig geworden wäre. Er schwankte etwas und hoffte, dass sein Mage greifen würde, dass Einauge Jock in einen wohligen Rauschzustand gleiten würde, in welchem ihm so ziemlich alles egal sein würde.
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Dienstag 26. Mai 2009, 20:20

Tahmo rückte auf die andere Seite des Badezubers hinüber, um möglichst viel Platz zwischen sich und Einauge Jock zu bekommen. Er wusste genau, warum der Mann ihn so finster und eindringlich ansah. Sein kühlerer Atem kondensierte im heißen Dunst, der aus dem Zuber stieg. Tahmo spürte das harte und feuchte Holz im Rücken. Es schien zu schwitzen oder war er das? Kleine Tröpfchen kullerten zwischen ihm und dem Holz nach unten ins Wasser, lautlos und vor allen anderen verborgen. Vielleicht tropfte es auch nur aus Tahmos blonder Mähne. Die Situation für den träumerischen jungen Mann war mehr als brenzlig, denn es bestätigte sich, was er vermutet hatte: Einauge Jock und dieser Kerl namens Borbel waren hier, um ihn ins Fischerdorf zurück zu bringen. Vermutlich wollten sie in erster Linie Faro finden. Das Pony stellte für seinen eigentlichen Besitzer sicherlich einen großen Verlust dar. Tiere waren in einem Dorf wie jenem in der Stillen Ebene keine billige Angelegenheit, mal abgesehen von Hühnern und Gänsen. Auch Schweine konnte man notfalls züchten, aber ein Pony war etwas ganz Anderes.

Tahmo fackelte nicht länger, sondern versuchte es mit einer halsbrecherischen Flucht. Sie misslang, als Jock unbeeindruckt vor griff und den Nacken des Gesuchten packte. Seine Hand war gewaltig und der Griff zog sich um Tahmos Hals wie ein Schraubstock. Unbrechbar. Wie viel Kraft besaß dieser Mann nur?!
Eben begann er Tahmo einfach wie eine reife Frucht vom Bottich zu pflücken und zu sich zu ziehen.
"Dasf wird Ärger zfu Hausfe geben, krah hha hha haa!"
"Halt die Klappe, Borbel!", stauchte Jock seinen vorlauten Kumpan zusammen. Für dumme Sprüche hatte er keine Zeit. Tahmo wehrte sich, aber es kam dem verzweifelten Versuch eines Schmetterlings gleich, der sich gegen einen Drachen auflehnen wollte. Tahmo verbrauchte nur unnötige Kraftreserven.

"Lass mich los! Lass mich gehn! Bitte lass mich in Ruh!" "SCHNAUZE!" Jock schüttelte den Jungen durch. "Du wirst nur reden, wenn ich dich was frage. Und dann antwortest du wahrheitsgemäß, ist das klar?!" Er riss den schlaksigen Körper Tahmos durch die Luft wie einen Lumpen im Wind und gleichermaßen schien er auch zu flattern, denn langsam verzog sich der Dunst, so dass Tahmo, Yann und die anderen für die übrigen Gäste nun sichtbar waren. Einige schauten verwirrt zu ihnen hinüber, andere näherten sich bereits.
"Bleibt zurück!", rief Einauge Jock mit einer tiefen Befehlsstimme, die sofort ein kleines Kind zum Weinen brachte. "Ihr wollt doch diesem Verbrecher und Dieb hier nicht zu nahe kommen." Sofort ging ein Raunen und Tuscheln durch die Menge. Einige zeigten auf Tahmo, andere wisperten aufgeregt miteinander und es ging das Gerücht um, der Turniersieger des Gauklerwettstreites tue sich mit Halunken zusammen, um zu gewinnen. Nun betraf die ganze Situation auch Yann, der eigentlich nur hatte baden und sich mit seinem neuen Freund unterhalten wollen. Der junge Schelm hockte schweigend und scheinbar wie erstarrt im Wasser, als würde die Szenerie ihn vollkommen überfordern. Jock und auch Borbel ignorierten ihn.
Der mutmaßliche Held des Fischerdorfes wandte sich wieder an Tahmo. Er knurrte: "Du wirst mir jetzt sagen, wo das Pony ist, oder ich ..."

Einauge Jock verstummte. Als Yann sich schlagartig erhoben und mit der Hand in gespieltem Schwindel gegen die Stirn gegriffen hatte, verklang der unbeendete Satz des Mannes. Er schaute irritiert den rothaarigen Jungen an und bemerkte erst jetzt, dass Tahmo nicht allein gewesen war. Doch dann wurde es ihm mit einem mal ... vollkommen egal. Was ist los? Eben wollte ich doch noch ... ach, Leberwurst. Was immer ich wollte, was soll's!
Der Schelmenzauber entfaltete sich. Einauge Jock löste seine Schraubstockpranke von Tahmos Hals. Er setzte den erwischten Flüchtling im Wasser ab und sank dann selbst am Zuberrand in sich zusammen. Mit einem Ausdruck tiefer Gleichgültigkeit im Gesicht summte Jock ein altes Volksliedchen über eine Jungfrau namens Isolde und deren eigene Problemchen. Er selbst schien keine mehr zu haben und reagierte mit einem dümmlichen Lächeln auf seine Umwelt, das an einen Betrunkenen erinnerte. Borbel kniete sich zu ihm und tätschelte dem großen Mann die Wange. "Meisfter Jock? Allesf in Ordnung? Wasf habt Ihr denn?"
Der Einäugige kicherte nur in sich hinein und streckte die Glieder aus. Die Menge Schaulustiger schüttelte teilweise verwirrt die Köpfe. Was sollte das denn jetzt und war dieser Blondschopf im Zuber wirklich ein Dieb?

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Dienstag 26. Mai 2009, 21:23

"SCHNAUZE!" Jock hatte Tahmo weiterhin in seinem schmalen Genick gepackt und schüttelt den Blondschopf nun grob durch ehe er den durch das Schütteln leicht benommenen Jungen aus dem Bottich heben wollte. Und das mit einer Leichtigkeit mit welcher ein Zwerg normalerweise seine Axt schwingt. Tahmo strampelte und trat so gut er es noch vermochte nach dem Söldner, ehe er mit seinen Händen nach dem Bottich rand griff. Seine Finger klammerten sich zittrig an das vom Wasser glitschige und dunkle Holz, welches mit Eisenringen zusammengehalten wurde. Schnaufend beobachtete der junge Abenteurer seine Finger wie sie von einem Moment auf den Anderen abglitten und er sich kurz darauf im festen Griff vom einäugigen Jock wiederfand. Er konnte seinen üblen Atem riechen, während seine Füße in der Luft baumelten. Zum Glück war ihm wenigstens nicht das Handtuch von den Lenden gerutscht, so blieb ihm wenigstens diese Peinlichkeit erspart, aber das war ja nun auch egal. Durch das ganze Gestrampel und den Aufruhr waren die weissen Wolken aus Wasserdampf die um den Bottich herum schwebten nun langsam verschwunden. Und als ob es der Mittelpunkt der Welt wäre, starrten nun wirklich alle stumm zu ihnen herüber.

Tahmo keuchte in Jocks Griff, Wassertropfen fielen von seinen zerzausten Haaren auf seine Nasenspitze oder rannen seinen Nacken hinab. Er hatte Angst, war aber zu verausgabt sich noch irgendwie zur Wehr zur setzen. Zudem war Jocks Griff viel zu fest. Verdammt... das kann doch nicht... Fluchte er leise in Gedanken, denn mehr konnte er momentan nicht mehr tun.
"Bleibt zurück!", hörte er Jocks bellende Stimme an seinem Ohr, er kniff die Augen zusammen... während irgendwo ein kleines Kind anfing zu heulen. "Ihr wollt doch diesem Verbrecher und Dieb hier nicht zu nahe kommen."
Jock stand immernoch am Rand des Bottichs, Tahmo fest in seinem Griff während die Leute ringsherum nun leise das Tuscheln anfingen.
"Ich bin kein Dieb!" Gab Tahmo ein wenig kleinlaut von sich. Viel zu leise als das es die Menge oder überhaupt irgendwer hätte hören können.
Was soll ich nur tun? Verdammt... was soll ich nur tun? Ich will nicht zurück... ich will hier weg! Kreisten ihm seine Gedanken durch den Kopf, Jocks Klammergriff presste ihm fast die gesamte Luft aus den Lungen.
Plötzlich hörte er Jocks Stimme dicht an seinem Ohr, knurrend wie ein Hund schlug sie ihm warm und übelriechend gegen die Wange. Eine üble Gänsehaut rann ihm den Nacken hinab, als der Einäugige sprach: "Du wirst mir jetzt sagen, wo das Pony ist, oder ich ..."

Weiter kam er auch nicht, Tahmo hörte ein platschen zu seiner Linken. Zögernd öffnete er ein Auge und sah Yann wie dieser aufrecht im Bottich stand.
Was bei allen.... Er spührte nurnoch wie der Griff um seinen Oberkörper plötzlich schwächer wurde und dann ganz nachlies. Dann fiel er zurück in den Bottich, das restliche warme Badewasser spritzte erneut über alle Ränder des Holzgefäßes hinaus und ergoß sich auf den sowiso schon schlammig, nassen Boden.
Etwas unsanft landete der Blondschopf wieder in dem Bottich, er fing sich gerade noch so und aus reinem Reflex herraus mit seinen Händen ab.
Dann rappelte er sich hastig hoch und wirbelte herum um sich neben Yann zu stellen und... ein verwundertes Gesicht zu machen.
Der bullige, große und brutale einäugige Jock lag dort, mit dem seeligen Grinsen eines Babys auf dem nassen Boden und sang mit der Stimme einer Hafendirne Kneipenlieder vor sich her. Während Borbel neben seinem Meister kniete und mit versuchte ihn mit leichten Ohrfeigen wieder zur Vernunft zu bringen.
Für die Umstehenden musste dies nur noch verwundernswerter sein als für Tahmo. Dieser blickte mit halboffenem Mund zu Jock und dann zu Yann, während er sich den von Jocks Griff rötlichen Nacken rieb. "Man... warst das du Yann?"
Ein kurzes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, ehe der Ernst der Lage wieder zu ihm zurück kehrte wie einen der Kater nach einer Tavernennacht einholte. Er sah sich hektisch um, erblickte die Leute wie sie ihn anstarrten. Er mochte das garnicht, der Mittelpunkt alles Aufmerksamkeit zu sein. Vor allem wenn ihn die Leute wegen einer Sache wie der hier anstarrten. Er kam sich jedesmal furchtbar Nackt und Blosgestellt dabei vor. Tahmo blinzelte kurz, er tastete hastig nach seinem Handtuch und stellte erleichtert fest das es noch da war. Den Knoten zog er ein wenig fester, dann wand er sich wieder an den Schelm.
"Komm... lass uns unsere Sachn holen und dann blos weg von hier."

Eilig drehte er sich herum um halb springend über den Bottichrand zu klettern. Leicht federnd kam er auf beiden Beinen auf dem matschigen Grasboden neben dem Bottich auf. Sich hinstellend ging er ein paar Schritte, ehe er sich halb herumdrehte und Yann zuwinkte. Er befand sich nun genau auf der gegenüberliegenden Seite des Badezubers wo der leise kichernde Jock lag. Kalte drückte sich der Matsch zwischen seine Zehen.
"Ich hau ab von hier. Hol noch meine Sachen und dann Faro und dann bin ich weg. Du kannst mit wenn du willst." Rief er Yann zu.
Tahmo war inzwischen klar, das er es dem Schelm zu verdanken hatte das Jock ihn loslies. Es musste sich dabei wieder um irgendeinen Zauber handeln, nach welchem er sich später sicherlich bei Yann erkundigen würde. Allgemein musste er mehr darüber herrausfinden, allein schon seine unstillbare Neugierde lies es nicht anders zu! Aber nun musste er ersteinmal den etwas feigeren Weg der Konfliktbewältigung wählen. Der Flucht!
Zum Glück konnte Tahmo recht schnell rennen, fast so schnell wie der Wind! Wenn es nach ihm ging...
Früher war er immer mit den vom Wind aufgewirbelten, bunten Blättern um die Wette gerannt. Neben dem kindlichen Spaß den er dabei gehabt hatte, wurden seine Beine automatisch darauf trainiert schnell und flink zu rennen. Was sehr praktisch war, denn Tahmo stolperte oft in Schwierigkeiten und aus den Meisten konnte er nur durch eine Flucht entkommen. Zudem wollte er auch nicht warten bis Einauge Jock wieder aufstand oder der Andere auf die Idee kam von seinem Meiste abzulassen und ihn aufzuhalten. Gespannt und unruhig blickte er zu Yann, er würde als erstes seine Klamotten und seinen Stab holen. Dann musste er um das Lazarett herum und nach hinten zum Stall.
Er fühlte wieder die Aufregung, das Adrenalin welches wie ein Sturm durch seine Adern fegte.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Sonntag 31. Mai 2009, 23:22

Es war unglaublich, aber die Magie des Schelm hatte tatsächlich gewirkt. Zunächst schaute Yann einfach noch etwas verunsichert und überrascht drein, während er beobachten konnte, wie der große und starke Einauge Jock in einen wohligen Rauschzustand hinüber glitt. Sein Griff um Tahmos Nacken lies los und er sank mit einem dümmlichen Grinsen auf den Lippen zu Boden, wobei er sich mit seinem Rücken an der hölzernen Außenwand des Zubers anlehnte. Der Junge konnte hören, wie sein Opfer nun begann brabbelnd irgendwelche Schenkenhauer von sich zu geben, doch auf den Inhalt achtete er schon gar nicht mehr, denn sein neuer Freund hatte sich, nach dem Sturz zurück in den Bottich, wieder aufgerafft und direkt neben ihn gestellt.

"Man... warst das du Yann?" , fragte Tahmo und war da vielleicht auch ein beeindruckter Unterton in seiner Stimme vorhanden?

Yann wandte seine Aufmerksamkeit nun von Einauge Jock ab und schaute den jungen Mann neben sich an. Er hörte die Worte seines Freundes und bei jedem davon wurde sein Grinsen immer breiter.
Jawohl, ja! Danke meine Freunde, danke Kobolde!, huschte ihm der Gedanke durch seinen rothaarigen Schopf, während er mit vor Stolz geschwellter Brust seinen Kameraden anlächelte.
Vollkommen vergessen waren nun die ganzen Leute, welche noch immer zu ihnen herüber starrten. Yann war es egal, denn er war es gewohnt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und so viel es ihm auch nicht besonders schwer, diese gaffenden Menschen um sich herum einfach auszublenden. Er war einfach überglücklich, dass seine Idee funktioniert hatte und dass er damit seinen Freund aus den Fängen des für ihn Fremden befreit hatte.
Gerade wollte er Tahmo bestätigen, dass es sich hierbei um sein Werk handelte, als dieser jedoch zuerst wieder das Wort ergriff.

"Komm... lass uns unsere Sachn holen und dann blos weg von hier." , meinte er und Yanns Grinsen begann zu verschwinden. Abhauen? Aber warum? Warum sollten sie gerade jetzt hier verschwinden? Der Gegner war doch außer Gefecht! "Ich hau ab von hier. Hol noch meine Sachen und dann Faro und dann bin ich weg. Du kannst mit wenn du willst.", rief er dem Schelm zu und machte sich bereits auf den Weg. Den Bottich hatte sein Freund bereits verlassen und als er diese Worte an den Rotschopf richtete, befand er sich schon ein paar Schritte entfernt.

Nun begriff auch Yann, dass sein Freund so schnell wie nur irgend möglich Abstand zwischen sich und Einauge Jock bringen wollte, jedoch viel es ihm schwer zu verstehen warum. Der Gegner lag oder saß sabbernd auf dem Boden und konnte nichts machen außer weiter zu sabbern und irgendwelche komischen Lieder von sich zu geben. Dennoch machte sich nun auch der Schelm daran, den Zuber zu verlassen. Jedoch lies er sich etwas mehr Zeit dabei.
Er stieg also aus dem hölzernen Gefäß und gesellte sich in aller Ruhe zu seinem Freund, welcher schon äußerst hibbelig zu sein schien.
"Warum machst du so einen Stress? Einauge Jock kann doch nichts machen und das wird wohl die nächste Stunden noch so bleiben. Ich kann ja verstehen, dass du weg willst, aber weglaufen ist NICHT mein Ding! Nicht hier, wo uns momentan eh keine Gefahr mehr droht.", meinte der Junge zu dem Blonden und wirkte dabei völlig gelassen. "Aber gut, lass uns unsere Sachen holen und dann folge mir. Ich bring dich wohin, wo wir hoffentlich in Sicherheit sind!"

"Und außerdem will ich meine Siegerehrung nicht verpassen.", fügte Yann noch flüsternd, sodass es nur er und Tahmo hören konnte, hinzu, während sie zum Lazarettzelt gingen. Dort angekommen trat der Schelm ein und suchte die Heilerin, welche ihre Sachen verwahren wollte. Außerdem musste er eine Nachricht für Lyrien hinterlassen, damit sie ihn auch wieder fand, sollte sie endlich vom Marktplatz zurück kommen.
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Montag 1. Juni 2009, 10:55

Unruhig stand Tahmo vor dem Bottich und hibbelte von einem Bein auf das Andere, während sein Blick immer wieder an dem Badezuber vorbei, durch die vom warmen Wasserdampf neblige Luft und hin zu dem brabbelnden Jock glitt. Er beobachtete auch den anderen Mann welcher noch neben seinem Meister kniete und führsorglich dessen Wange tätschelte.
Dann sah er wieder zu Yann hin, der gerade in aller Seelenruhe über den Bottichrand kletterte um sich zu ihm zu gesellen.
"Yann komm schon. Ehe sich der Andere Entscheidet uns aufzuhalten!" flehte er seinen neuen Freund um ein wenig mehr Tempo an "Warum machst du so einen Stress? Einauge Jock kann doch nichts machen und das wird wohl die nächste Stunden noch so bleiben. Ich kann ja verstehen, dass du weg willst, aber weglaufen ist NICHT mein Ding! Nicht hier, wo uns momentan eh keine Gefahr mehr droht.", erwiederte der Rotschopf gelassen "Aber gut, lass uns unsere Sachen holen und dann folge mir. Ich bring dich wohin, wo wir hoffentlich in Sicherheit sind!"
Tahmo seufzte innerlich, wie konnte der da nur so ruhig bleiben? Nun gut, Yann kannte sicherlich nicht die Geschichten über den einäugigen Jock, welchen man auch den 'Jäger' nannte. Er war ein Grobschlächtiger Mann den nur drei Dinge interessierten. Erstens, Sein Geld. Zweitens, Ein gutes Bier und drittens, die Jagd nach einem Flüchtenden oder nach einem Weib. Eine Person die, so fand Tahmo, man besser meiden sollte so gut es ging und sie lieber aus guter Distanz still und heimlich für seine Abenteuer bewunderte.

"Und außerdem will ich meine Siegerehrung nicht verpassen."
Fügte Yann noch leise flüsternd hinzu. Inzwischen stand der Schelm neben Ihm und er schien nicht wirklich glücklich darüber das sie nun weiter mussten. Garnicht glücklich. "Lass uns erstmal zurück ins Zelt, bitte" Erwiederte Tahmo nur, ehe er erneut seinen Hals reckte um auf Zehen spitzen stehend zu Jock und dem Anderen hinzuschielen. Dann drehte sich der junge Blondschopf um und eilte los. Immer weiter zwischen den anderen Bottichen hindurch und an den vielen gaffenden Leuten vorbei. Noch schien es ihm ziemlich egal zu sein das er halbnackt und nur mit einem Handtuch bekleidet herumlief, auch das alle abwechselnd zu ihnen und dann wieder zu Jock blickten um leise zu tuscheln sowie Gerüchte und Vermutungen anzustellen, war ihm ziemlich egal. Tahmo lies sich schnell nur von einer einzigen Sache einnehmen welcher er dann jedoch auch seine vollkommene Aufmerksamkeit schenkte.

So tänzelte er vor dem langsam und wohl nur wiederwillig folgenden Yann vorraus, über das vom Badewasser und der feuchten Luft kühle Gras hinweg und immer weiter auf das weisse Zelt zu. Mal ging er schneller, drehte sich wieder um, blickte zurück, sah dann zu Yann... wartete unruhig bis dieser Näher gekommen war. Ging neben dem Schelm her, dann wieder vorraus, drehte sich um und blickte erneut zurück um zu überprüfen ob Jock ihnen folgte.
Wie ein Blatt welches von einer launischen Windböe immer wieder aufgewirbelt, fortgetragen und abgesetzt wurde, legte er den Weg bis zu dem Zelteingang zurück. Beide schoben schließlich den Leinenvorhang beiseite welcher als Abdeckung für den Zelteingang diente und traten ein.
Sofort erfasste sie der würzige Kräutergeruch in der Luft sowie die Atmosphäre welche von den eillig herumlaufenden Frauen und Männern in den grauen Roben ausging. Es war ein langes Zelt an dessen Seiten Krankenlager aufgebaut waren die man mit einem Vorhang vor neugierigen Blicken abschirmen konnte. Hier und dort lagen teils jammernde, teils stille Patienten auf den Holzpritschen und wurden entweder von besorgten Freunden und Verwandten besucht oder von Heilerrinnen und Heilern versorgt. Tahmo trat neben Yann in den Eingangsbereich des Zeltes, der warme Lichtschein unzähliger Kerzenlampen viel auf ihn während die Angst vor Jock sowie die Anspannung auf wundersame Art und Weise vor der Tür blieb. Er neigte wirklich dazu so wechselhaft wie der Wind zu sein.

Ein wenig scheu blickte er sich um, die ganzen Frauen welche hier herumwuselten... oh man und ich habe nur ein Handtuch an!
"Yann..wir sollten nach unseren Klamotten schaun... Yann?" Mit leicht rosigen Wangen blickte Tahmo nach links und stellte blinzelnd fest das Yann nicht mehr neben ihm stand.
Hastig sah er sich um, um den Rotschopf nur ein paar Meter weiter auszumachen. Es schien ihm ganz so als suche dieser schon nach der Heilerrin welche ihre Kleider hatte. Hastig und mit einer Hand am Saum des Handtuches eilte er zu dem Schelm herüber. Er kannte sein zweifelhaftes Glück und das ihm nun noch in der Eile das Handtuch abhaute fehlte ihm gerade noch.
"Ich hoffe unsere Sachen sind schon trocken... Ich würde sie sogar schmutzig anziehen, will nur weg von hier." Sein Blick schweifte suchend durch das Zelt.
"Dieser Einäugige, ich kenn den. Das ist ein ganz übler Kerl, Yann."

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Montag 1. Juni 2009, 19:37

So rasch sie konnten - wobei Yanns Definition deutlich anders aussah als Tahmos - machten sich die beiden auf den Weg zum Lazarettzelt. Bloß weg von den Badezubern und weg vom Einäugigen Jock, dachte sich Tahmo. Er kannte schließlich die Geschichten des Kerls. Zwar waren sie jederzeit abenteuerlich und aus der Sicht des Jägers überaus spannend, aber wenn man nun der Gejagte war, sah man solcherlei Abenteuer aus einer ganz anderen Perspektive. Da bibberte man um seine Haut und wollte die Distanz zwischen sich und dem mutmaßlichen Helden namens Jock so weit ausbauen wie es eben möglich war.
Yann schien den Ernst der Lage nicht ganz zu begreifen, begleitete seinen neuen Freund aber ins Innere des Heilerzeltes.

Dort angekommen, umhüllte sie erst einmal eine Wolke warmer Luft, fast wie im Zuber selbst. Das Zeltinnere war vom Ofen aufgeheizt und ringsum den heißen Kessel hingen Kleidungsstücke jeglicher Art zum Trocknen. Yanns buntes Schelmenkostüm war sofort zu erkennen und auch Tahmos Sachen befanden sich dort.
Der Junge aus dem Fischerdorf entdeckte sie, der Schelm aber übersah sie. Er war darauf fixiert, die Heilerin zu finden, der er seine Klamotten überlassen hatte. So stahl er sich einfach von Tahmos Seite davon und suchte das Zelt ab. Schnell fand er auch die Frau. "Eure Sachen hängen noch zum Trocknen. Geduldet euch vielleicht noch zehn Minuten. Wir haben sogar den Schlamm rausbekommen." Die Heilerin hob stolz das Kinn an, sie war froh, diese Meisterleistung geschafft zu haben.

Unterdessen fiel Tahmo jetzt erst auf, dass Yann nicht mehr in seiner Nähe war. Trotzdem stand da ein Junge neben ihm. Ein Bengel von knapp 12 Jahren, älter konnte er nicht sein. Er war pausbäckiger als Yann und auch nicht so groß. Das Gesicht war übersät mit Sommersprossen, außerdem schimmerte sein Haar nicht rot, sondern bildete eine Mischung aus Blond und Braun.
Der Junge blickte zu Tahmo hoch und folgte ihm, als dieser nach Yann rufend selbigen endlich wiederfand und zu ihm hinüber ging. Der Junge blieb erneut neben Tahmo stehen. "He du!", lenkte er seine Aufmerksamkeit auf sich. "Du suchst 'nen Yann? Nun, ich auch. Yann Adamm-Ra. Kennst du den? Ich hab 'ne Nachricht für ihn von einer Freundin. Lyri oder so." Der Bursche kratzte sich am Kopf, versuchte sich an den Namen seiner Auftraggeberin zu erinnern.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Donnerstag 4. Juni 2009, 21:40

Zusammen betraten Tahmo und Yann das große, weiße Zelt des Lazaretts und kaum, dass sie die beiden Planenenden auseinander gezogen hatten, stach ihnen der wohlbekannte, aber doch eigentümliche Geruch nach Kreutern und anderen Exkrementen in die Nase. Der Schelm rümpfte seine und atmete hörbar aus.
Innerhalb des Zeltes war, wie sollte es auch anders sein, geschäftiges Treiben. Heiler und deren Helfer huschten mit eiligen Schritten an ihnen vorbei und gingen ihren Tätigkeiten nach. Ob dies nun das Reinigen der von den Badegästen abgegebenen Kleidungsstücken oder aber das Behandeln von Patienten war, konnte man kaum unterscheiden - nun ja sah man einmal davon ab, dass einige von ihnen haufenweise Stoffbündel, welche wie Gewandungen aussehen mochten, auf den Armen hatten.

Yann war es völlig egal, dass er halb nackt und nur mit einem Handtuch bekleidet, hier herum stand und unter den vielen herum wuselnden Frauen, die einge ganz bestimmte suchte, welche ihre Sachen zur Aufbewahrung und Säuberung an sich genommen hatte. Seinem Freund schien es da schon ganz anders zu gehen, denn würde der Junge in dessen Gesicht schauen, so würde eine leichte Röte erkennen können, welche auf seinem Gesicht breit zu machen schien - oder handelte es sich dabei vielleicht nur um die Auswirkungen, welche der Marsch zum Zelt verursacht hatte?

"Yann..wir sollten nach unseren Klamotten schaun... Yann?", meinte Tahmo, aber das bekam der Schelm schon nicht mehr mit.
Er hatte sich, kaum nachdem sie das Innere betreten und er sich einmal umgeschaut hatte, sofort wieder auf die Socken gemacht. Da er die Heilerin nicht finden konnte, hatte er beschlossen, einfach etwas weiter in das Zelt hinein zu gehen und dort nach ihr Auschauh zu halten. Jedoch war dies noch nicht wirklich von Erfolg gekrönt.
Yann hatte gar nicht bemerkt, dass sein Kamerad ihm nicht gefolgt und erst als dieser wieder zu ihm aufschloss - wohlweislich sein Handtuch umklammert - wandte sich der Junge um und erkannte, dass sein Freund wieder neben ihm stand.

"Mhhh...?", meinte der Rothaarige mit abwesendem Blick, gerade so, als wüsste er, dass er etwas nicht ganz mitbekommen hätte.

"Ich hoffe unsere Sachen sind schon trocken... Ich würde sie sogar schmutzig anziehen, will nur weg von hier.", erwiderte Tahmo und fügte noch hinzu: "Dieser Einäugige, ich kenn den. Das ist ein ganz übler Kerl, Yann."

Bei diesen Worten beendete der Schelm seine Suche nach der Heilerin zunächst einmal und wandte seine Aufmerksamkeit, sowie seinen Blick zu seinem Gefährten. Tahmo kannte diesen Kerln von draußen? Woher sollte er ihn kennen? Aber das war eigentlich sogar egal, wenn er meinte dass es so war, dann war es auch so. Yann hatte keinerlei Zweifel daran, dass die Worte seines Freundes der Wahrheit entsprangen. Daher verwunderte es ihn noch mehr, dass der Blondschopf solch große Angst vor dem Fremden hatte. Gut und schön, mochte dieser doch einen gewissen Ruf haben und freundlich war er ja auch nicht gerade beim Zuber gewesen, aber für den Schelm war es ganz normal, zunächst einmal das Positive in einem Menschen zu sehen und nicht gleich zu glauben, dass jemand böse war.

Doch weiter sollte er nicht darüber grüblen, denn als sein Blick erneut durch das Zelt schweife, vergaß er sogar etwas auf das Gesagte seines Freundes zu erwidern. Der Grund - er hatte die Heilerin gefunden, welcher er seine Kleidung und die Habseligkeiten gegeben hatte. Sie kam direkt auf die Beiden zu und schon erhob sie ihre Stimme und erklärte ihnen wo sie ihre Sachen finden würden. "Eure Sachen hängen noch zum Trocknen. Geduldet euch vielleicht noch zehn Minuten. Wir haben sogar den Schlamm rausbekommen." Bei den letzten Worten konnte man fast den Stolz heraus hören, denn offensichtlich sah sie es als große Leistung an, dass sie geschafft hatte den Schmutz aus den Kleidern zu waschen.

Yann grinste sie an und nickte glücklich.
"Ich... Nein, wir danken dir.", begann er zu reden. "Sie sind noch nicht trocken? Ohhh, das ist aber schade. Aber das macht nichts, ich denke wir können solange warten. Wo hast du denn meine Ketten und meine anderen Sachen?"
Mit dieser letzten Frage, wartete er die Antwort der Heilerin ab und wandte sich dann wieder an Tahmo.
"Sag mal, du scheinst ja wirklich große Angst vor dem Kerl da draußen haben. Aber er kann dir doch gar nix mehr machen. Der hockt sabbernd am Zuberrand und wird wohl noch eine ganze Weile in dem Zustand bleiben! Und wenn nicht, naja wir sind dann ja Ruckzuck weg von hier. Stell dich nicht so an."

Abruppt endete die Standpauke des Schelms und ohne auf eine Antwort oder Reaktion zu warten, machte er sich wieder auf und schlenderte noch ein wenig im Zelt herum. Irgendwie musste er die Wartezeit ja noch überbrücken, bis seine Kleidung vollständig getrocknet war.
Er schaute einmal hier hin und dort hin, betrachtete die schönen Muster, welche die Trennweände der Betten besaßen und begann sogar leise vor sich hin zu summen. Zwar war es hier nicht so gemütlich, wie in einem schönen Tavernenzimmer, aber doch konnte man sich hier die Zeit gut vertreiben. Es spannend mit an zusehen, wie jemand einen Verband umgelegt bekam, oder eine Salbe auf eine Wunde augetragen wurde. Dass er dabei die Heiler und Helfer bei der Arbeit stören könnte, kam ihm natürlich nicht in den Sinn und dass die Patienten es wohl auch nicht unbedingt gern hatten, wenn man sie bei so etwas beobachtete, mochte zwar normalerweise offensichtlich und klar sein, aber Yann kümmerte sich nicht darum.

So bekam der Rothaarige auch nicht mit, wie sich ein weiterer Gast in diesem Zelt einfand und sich neben Tahmo platzierte. Er würde auch nicht mit anhören können, wie dieser zu seinem neuen Freund meinte, dass auch er einen Yann Adamm-Ra suchte und von einer Frau Namens Lyrien - oder wie er sie nannte Lyri - geschickt worden war.
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Dienstag 9. Juni 2009, 22:55

"Sag mal, du scheinst ja wirklich große Angst vor dem Kerl da draußen haben. Aber er kann dir doch gar nix mehr machen. Der hockt sabbernd am Zuberrand und wird wohl noch eine ganze Weile in dem Zustand bleiben! Und wenn nicht, naja wir sind dann ja Ruckzuck weg von hier. Stell dich nicht so an."
"Nein, ich hab keine A..." Weiter kam Tahmo auch schon nicht mehr, denn Yann hatte sich abgewand und fing nun an im Zelt herum zu schlendern.

Tahmo stand noch kurz da, die Worte in der Kehle ehe er den Mund wieder zu machte und grummelnd den Satz hinab schluckte. Hat der gesagt ich soll mich nicht so anstellen? Man! Der hat echt mal keine Ahnung! Das ist einer der brutalsten Männer die es gibt!
Dachte sich Tahmo leise grummelt während er Yanns Rücken mit seinen Blicken fixierte. Der junge Blondschopf war wohl tatsächlich ein wenig sauer. Kein Wunder, immerhin war enorm viel passiert, da konnte man wohl ruhig leicht und schnell reizbar werden.
Tief atmete Tahmo ein und aus, ehe er eine dünne Stimme neben sich hörte:"Du suchst 'nen Yann? Nun, ich auch. Yann Adamm-Ra. Kennst du den? Ich hab 'ne Nachricht für ihn von einer Freundin. Lyri oder so."
Er drehte sich herum und blickte zum einen überrascht zum anderen blinzelnd auf den Jungen vor sich. Ein kleiner Kerl mit Sommersproßen wie ein Streuselkuchen.
Selbst Tahmo hatte nicht so viele im Gesicht!Aber immerhin war er nicht so Blond wie der junge Abenteurer.
"Lyri?" Echote der Blondschopf kurz. Lyir, Lyri...Meint er etwa diese Lyrien? Hm. Sicher meint der die, sonst würde er kaum nach Yann suchen.
"Der Yann, das ist der da drüben mit den roten Haaren und dem Handtuch." Antwortete Tahmo dem Botenjungen, während er mit dem Zeigefinger der rechten Hand in die Richtung deutete aus welcher Yanns roter Haarschopf leuchtete. Dann blickte er dem Jüngeren hinterher wie er in die Richtung des Schelms davon flitzte und wandte sich wieder seinen eigenen Sachen zu.

Er stand nun allein im Zelt. Nunja, fast allein. Wenn man die 40 anderen Leute hier jedenfalls nicht dazuzählen würde und nur die zählen würde die neben ihm standen dann, stand Tahmo nun allein im Zelt.
Langsam drehte er sich um die eigene Achse, immer eine Hand an seiner Hüfte am Handtuchsaum während seine Augen mit glänzender Neugierde das Treiben beobachteten.
Heiler legten Verbände an und nähten Wunden. Heilerrinen wuschen Patienten oder gaben ihnen etwas zu trinken. Angehörige trauerten und manch einer lachte sogar fröhlich. Er beobachtete wie jemand alte Verbände wusch und ein anderer damit beschäftigt war Essen zu verteilen.
Sein Magen knurrte leise... Mit bedröpelter Mimik legte Tahmo seine Hand auf seinen Bauchnabel und seufzte kurz leise.
Schonwieder hunger... Ich sollte mal richtig etwas essen und dann richtig schlafen. Sauber bin ich ja nun. Hm... irgendwie hatte ich mir das Abenteurerleben etwas angenehmer vorgestellt.
Er musste an orangene Sonnenuntergänge auf weiten Ebenen denken, oder das Rauschen des Meeres an den Klippen. Aber auch an große und mystheriöse, alte Wälder. Einfach an alle Orte die er sich immer ausgemalt hatte als er noch im Dorf lebte. So hatte er sich das Abenteurerleben vorgestellt, aber was solls, immerhin war er nun frei und konnte tun was er wollte!
Und das Erste würde wohl sein, das er sich seine Klamotten wieder anzog, um dann zum Stall zu gehen. Vielleicht war auch die eine Heilerin wieder da?
Tahmo lächelte leicht versonnen während er sich in seinen Gedanken ausmalte was sie wohl sagen würde wenn sie sah wie er ohne diesen Eselskopf war.
Leichte Röte stieg ihm ins Gesicht und er beeilte sich um hastig an den Betten vorbei zum Ofen zu gelangen.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 10. Juni 2009, 09:34

Mit einem genuschelten Danke machte sich der Laufbursche auf den Weg und ließ Tahmo einfach stehen. Er hatte Yann entdeckt und wollte rasch seine Botschaft loswerden. Immerhin hatte diese Lyri ihm ja Geld gegeben, von dem er sich sofort etwas Naschwerk beschaffen wollte, sobald der Auftrag ausgeführt war. Zielstrebig marschierte der Junge also auf Yann los und tippte ihm unverhohlen auf die nackte Schulter.
"He du, bist du Yann Adamm-Ra?" Er wartete gar keine Antwort ab. Der andere junge Mann hatte ihm ja erklärt, dass es sich um Yann handelte. "Lyri schickt mich. Ich soll dir sagen, dass sie vorerst nicht hierher zurückkommen wird, weil sie erst noch einer Freundin helfen will, Informationen in der Bibliothek zu suchen. Die Freundin heißt Erané oder so ähnlich. Lyri will hierher zurückkehren, sobald sie fertig ist."
So, die Nachricht war angekommen. Der Junge blickte stolz drein und freute sich, gleich eine riesige Zuckerschnecke kaufen zu können. Yann musste ihn nur noch entlassen. Vielleicht gab er ihm auch eine Fuchsmünze als Dank für die Botschaft mit. Der Bengel musterte den Rotschopf kritisch. Vielleicht auch nicht, der hatte ja nicht einmal wirklich etwas an. Wo sollte er denn Münzen an seinem Körper verstecken?

Unterdessen stand Tahmo ein wenig verlassen im Lazarett und grübelte vor sich hin. Das Leben eines Abenteurers war entweder vollkommen anders als er es in der Taverne immer gehört hatte oder seines unterschied sich noch von diesen vielen Geschichten und Erzählungen von Ritten in den Sonnenuntergang, geretteten Jungfrauen und Barden, die Legenden über einen singen wollten.
Er stand hier schließlich in einem geschäftigen Lazarett, einen anderen Abenteurer auf den Fersen und nur mit einem Handtuch bekleidet. Da musste sich noch einiges ändern, bis es seinen Vorstellungen entsprach.
Tahmo näherte sich dem Ofen. Seine und Yanns Kleidung hingen auf einer Leine und sie machten inzwischen den Eindruck, fast trocken zu sein. Der Schlamm war wirklich herausgewaschen, die Kleidung wirkte nur ein wenig faltig. Aber das war eine Sache, mit der man leben konnte.

"Wo isft der kleine Basftard?!", drang plötzlich eine Stimme ins Innere des Zeltes und an Tahmos Ohren, wie vom Wind direkt zu ihm getragen. "Den find ich sfchon. Und sfobald Jock wieder auf den Beinen isft, reißt er ihm sfämtliche Gliedmaßen rausf, hehehehe." Das Lispeln war unverkennbar. Jocks Begleiter suchte bereits nach Tahmo! Noch war er nicht ins Lazarett selbst gekommen. Wie auch immer Tahmo seine Worte daher hatte hören können, blieb vorerst ein Rätsel, aber er sollte sich nicht mehr allzu viel Zeit lassen und einen Vorsprung gewinnen, ehe der Kerl ihn hier doch noch entdeckte.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Mittwoch 10. Juni 2009, 16:28

Tahmo wanderte also zielstrebig auf den eisernen Bollerofen zu, welcher ganz hinten im Zelt stand und von dort aus eine wohlige Wärme spendete.
Der Boden war wohl festgestampft und mit einer Mischung aus inzwischen platt getretenen Stroh sowie sehr einfachen Teppichen ausgelegt. Was auch sicherlich nicht wunderlich war, denn in einem Zelt mit kranken tropften oder flossen schon die ein oder Anderen Flüssigkeiten zu Boden welche man aus teuren Teppichen sicherlich nicht mehr hinaus bekam. Tahmo jedoch störte dies nicht wirklich, daheim hatten sie einen sehr rauen Boden aus morschigen Holzdielen die immer knarzten und quitschten wenn man darüber ging oder der Sturm einmal stärker blies. Letzteres hatte er gemocht, sehr sogar. Wenn er Abends im Bett lag und das alte Holzhaus leicht im Wind knarzend hin und her schwankte konnte er am besten schlafen.
Ein paar Strohhalme stachen ihm in seine doch recht weichen Fußsohlen. Er hatte meistens Schuhe an und lief nicht ständig Barfuß, weswegen ihm auch eine dicke Hornhaut dort fehlte. Aber dennoch lief er sehr gerne Barfuß, gerade über Wiesen! Gras kitzelte schön an den Fußsohlen. Stroh jedoch piekste eher.
Den Blick vor sich gehalten schritt er eilig an den Betten vorbei. Nur hin und wieder wichen seine Augen nach rechts und links zu den Patienten und Kranken hin nur um sofort wieder nach vorne zu sehen und den Ofen zu fixieren. Irgendwie war es bedrückend hier, die ganzen Menschen... alle Krank... das Elend.
Und der Ofen strahlte auch noch eine ordentliche Hitze aus, je näher er ihm kam. Sogar das Eisen gab leise und plingende Geräusche unter der Hitze des Feuers von sich.
Der junge Blondschopf hatte es schon immer viel lieber gehabt wenn ihm eine frische und kühle Brise um die Nasenspitze wehte... als wenn sich warme und abgestandene Luft auf sein Gesicht legte und das Atmen irgendwie schwer machte.

Am Ofen angekommen warfen die orange flackernden Flammen durch die eiserne Gittertür hindurch einen goldenen Schein auf Tahmos Statur, er blickte zu den Holzstangen hoch welche mit Eisenketten an einigen Querbalken des Zeltgerüstes befestigt waren und somit genau über dem Ofen hingen. Seine Kleider hatte man ordentlich über eine der Stangen drapiert wo sie leicht zerknittert vor sich hintrockneten. Tahmo lies den Kopf wieder sinken und sah sich kurz um.
Er blickte suchend nach links, dann nach rechts ehe sich seine Mimik freudig aufhellte. Sein Stab! Sein geliebter Wanderstab! Mit einem erleichterten Seufzen ging er zu einem Stuhl in Ofennähe an welchen man den Stab gelehnt hatte. Fröhlich umfasste er das Holz des Stabes, jetzt konnte er sich wenigstens ein wenig verteidigen! Mit dem Gedanken fühlte er sich sogleich sicherer. Liebevoll und sanft strichen seine Fingerspitzen kurz über die von ihm hineingeschnitzten Verzierungen im dunkelbraunen Eichenholz. Es waren geschwungene Linien mit sehr vielen Kreisen und Spiralen, wie Windböen! Er hatte wirklich lange gebraucht und sehr viel probieren müssen um das so schön hinzubekommen! Aber immerhin war er ziemlich geschickt mit den Fingern und hatte es letztendlich doch hinbekommen.
Zusätzlich zu den geschwungenen Verzierungen, hatte er ein inzwischen recht altes Lederband um die eine Spitze des Stabes gewickelt, um dort zwei Federn zu befestigen. Eine Dunkelblaue und eine Dunkelgrüne. Beide hatte er einmal per Zufall auf seinen kleinen Streifzügen ums Dorf am Flussufer gefunden. Das Wasser musste sie wohl angespühlt oder der Wind hergeweht haben. Wer wusste das schon? Ausgerüstet mit dem Stab blickte er wieder zu seinen Klamotten.
Dummerweise war er zu klein um dort hinauf zu kommen. Mit grübelnder Mimik kratzte sich Tahmo also an seinem blonden Hinterkopf, ehe er einen Einfall hatte. Er griff nach der Lehne des klapprigen Holzstuhles und zog das Möbelstück neben den Ofen. Kurz sah er sich um, die Heiler und Heilerrinen hatten bisher wohl keine weitere Notiz von ihm genommen. Was in diesem Falle doppelt gut war. Vorsichtig stellte Tahmo seinen Fuß auf die Sitzfläche und rüttelte dann prüfend an dem Stuhl. Es wäre sehr dumm wenn dieser zusammenbrechen würde. Nun gut, Tahmo war wirklich Federleicht, aber dennoch... er kannte sein 'Glück'.
Zögernd drückte er nun sein Bein durch und zog das andere Hinterher um sich nun ganz auf den Stuhl zu stellen. Nun musste er sich nur noch strecken...
Er fühlte die aufsteigende Wärme des Ofens an seinem Bauch. Sehr vorsichtig streckte er sich dann und stellte sich sogar leicht auf die Zehenspitzen um, mit beiden Händen fest den Stab umschlossen, nach den Klamotten in der Luft zu angeln. Konzentriert biss sich Tahmo auf die Unterlippe und hielt sogar fast die Luft an. Er streckte sich und streckte sich und... erwischte mit dem anderen Stabende seine Klamotten. Hastig fädelte er sie um die Stabspitze und stellte sich wieder gerade auf den Stuhl hin. "Puuuhh!" Atmete der junge Blondschopf erleichtert aus. Er hatte seine Klamotten wieder und das ohne das etwas passiert war.
Fröhlich sprang er vom Stuhl und... griff gerade noch nach dem Handtuch welches durch den Aufprall fast abgehauen wäre. Hastig legte sich Tahmo die Kleider über seine schmalen Schultern und klemmte den Stab unter seinen linken Arm, ehe er mit der Hand nach den Stiefeln griff die dort neben dem Ofen auf dem Boden standen. Dann schob er sich, mit einem absichernden Seitenblick sowie der anderen Hand am Handtuch, hinter den Vorhang eines leeren Patientenabteils. Er warf die Sachen auf das dortige Bett und zog dann eilig rings herum den geflickten, hellrosanen Vorhang um das Bett zu.
Nun konnte ihm wenigstens keiner mehr beim umziehen zugucken, auch wenn er immernoch die Geräusche in dem Zelt hörte sowie die Geschäftigkeit der Leute hier fühlte.

Ein prüfender Blick im Kreis verriet ihm das der Vorhang keine Lücken besaß, dann beugte er sich leicht hinab und wollte gerade sein Handtuch abmachen ehe er in der Bewegung erstarrte.
"Wo isft der kleine Basftard?!" Drangen die Worte säuselnd an seine Ohren. Sie waren zu dicht und zu nah, als das sie von jemandem in dem Zelt stammen konnten. Eilig blickte er nach links und rechts... Nein, neben sich stand niemand. Aber was war das eben? Hatte er sich das nur eingebildet?
Mit verwundertem Blick stellte er sich wieder gerade hin. "Komisch.." Murmelte er leise und mit eigenartiger Vorahnung im Magen.
"Den find ich sfchon. Und sfobald Jock wieder auf den Beinen isft, reißt er ihm sfämtliche Gliedmaßen rausf, hehehehe."
Tahmo zuckte nun fast erschrocken zusammen und fühlte einen kurzen Hauch von frischem Wind an seinen Ohren. Prüfend drehte er sich einmal um die eigene Achse. Da war sie wieder die Stimme! Als ob jemand neben ihm stand und in sein Ohr flüsterte ohne, das wirklich jemand neben ihm war. Das war ihm nun nicht ganz geheuer. Zudem, kannte er die Stimme. Es war unverkennbar der Gefährte vom Jock welcher ihm wohl nun an den Kragen wollte.
Tahmo schluckte, dass war nicht gut. Gar nicht gut! Eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Schulterblättern sowie dem Punkt dazwischen und den Nacken hinauf. Was auch immer er da gerade gehört hatte, oder wie auch immer er sowas hören konnte. Ein ungutes Gefühl im Magen verriet ihm das er sich lieber anziehen sollte, um diesen Ort zu verlassen.

Der Blondschopf griff eillig und aufgescheucht nach seinen Kleidern. Er wickelte sich das Handtuch von seinen Hüften und warf es nur auf das Bett. Es wäre ihm sicherlich nun sogar egal wenn jemand den Vorhang zur Seite schieben würde. Schnell zog er sich seine Tunika, die Hose, die Schuhe, Die Armschienen, den Umhang und den Rest der Klamotten an und griff nach dem Stab.
Das Eichenholz fest zwischen den Fingern bewegte er sich nun auf den Vorhang zu. Schluckend schob er ihn ein wenig mit der Stabspitze zur Seite, sodass eine kleine Lücke enstand und er mit prüfendem Blick richtung Zelteingang hinaus spähen konnte...

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Geld: 2D, 1L, 82F
Ausrüstung: Goldbeutel
bunte Gauklerkleidung
1 Anhänger des Schelmenkristalls
1 goldene Kette mit goldener Narrenkappe als Anhänger
1 Ehrenbürgerabzeichen Peglars
1 magische Narrenkappe (Turniergewinn)
3 magische Kobold-Nüsse
1 silbern schimmernde Locke von Adamm-Ra
Tierische Begleiter: Keine
Zum Vorzeigen: [br][/br]Bild Bild
Kontaktdaten:

Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Montag 15. Juni 2009, 07:26

Yann befand sich noch immer direkt bei der Heilerin, welcher er seine Kleidung und anderen Habseligkeiten anvertraut hatte, als er plötzlich etwas spürte. Etwas oder Jemand tippte ihm gegen die nackte Schulter und dies war so überraschend, dass der Schelm zunächst heftig zusammen zuckte. Warum er dies tat, würde er nicht sagen können, denn wahrscheinlich handelte es sich dabei einfach um eine ganz normale Reaktion seines Körpers gegen diese unerwartete Reizung.
Er wandte sich um und entdeckte den kleinen Jungen, der einige Jahre jünger sein musste, als er selbst. Dieser schaute ihn fragend an und schon wollte er selbst etwas erwidern, als der Fremdling seine Stimme erhob.

"He du, bist du Yann Adamm-Ra?", fragte er, wartete jedoch keinerlei Antwort ab und fuhr gleich fort: "Lyri schickt mich. Ich soll dir sagen, dass sie vorerst nicht hierher zurückkommen wird, weil sie erst noch einer Freundin helfen will, Informationen in der Bibliothek zu suchen. Die Freundin heißt Erané oder so ähnlich. Lyri will hierher zurückkehren, sobald sie fertig ist."

Deutlich konnte Yann nun den Stolz erkennen, welcher sich auf dem Gesicht des Boten ausbreitete, nachdem er die Nachricht überbracht hatte. Yann schaute zunächst etwas verwirrt drein, schien über die Worte des Jungen nachzudenken und zu überlegen, ob sie ihm etwas sagte. Dann jedoch erhellte sich sein Gemüt und offenbar hatte er verstanden was der Bote ihm mit der Nachricht sagen wollte.
Lyri?!? Ach er meint Lyrien und scheint also noch nicht zurück zukommen, dabei hab ich doch so einen Hunger! Sie will einer Freundin - Erané - helfen? Ach Earane! Sie ist noch nicht aufgebrochen?, dachte er sich schnell, während sein Blick weiterhin auf den Jungen gerichtet war und erkannte, dass dieser noch auf etwas zu warten schien. Und dann dämmerte es ihm.

"Ach ja, dank dir!", erhob Yann endlich seine Stimme und grinste den Boten freundschaftlich und dankend an. "Danke, dass du mir die Nachricht überbracht hast. Ich weiß schon etwas damit anzufangen. Aber bevor du wieder verschwindest, wart mal kurz hier."

Mit diesen Worten wandte sich der Schelm wieder von dem Jungen ab und suchte eindringlich mit seinem Blick die Heilerin, welche sich offenbar wieder an die Arbeit gemacht hatte. Als er sie entdeckte, befand sie sich gar nicht weit von ihm bei einem Krankenlager eines Patienten. Mit schnellen Schritten marschierte er barfuß auf sie zu, hielt mit seiner Hand das Handtuch fest, damit es nicht den Abflug machte, und positionierte sich direkt neben sie. Dort verharrte er einen Moment und lies sie ihre Behandlung beenden, danach tippte er seinerseits auf ihre Schulter und bat sie ihm seine Habseligkeiten zu bringen. Sie musste wohl etwas genervt sein, denn sie seufzte schwer und zuckte mit den Schultern, nickte aber und holte das Gewünschte. Wahrscheinlich lag es daran, dass Yann sie erneut von ihrer Arbeit abgehalten hatte und die Arbeit wurde halt einfach nicht weniger. Dann kam sie wieder zu dem Rotschopf zurück und drückte ihm seine Ketten und diverse Beutel in die Hände. Yann bedankte sich aufrichtig und kam wieder zu dem Boten zurück, der offenbar wirklich an Ort und Stelle gewartet hatte.

"So, hier noch eine kleine Belohnung für dich.", meinte der Schelm, öffnete einen der Beutel und holte eine Silbermünze - genannt Lysanthemer - hervor. Dieser reichte er dem Jungen und grinste übers ganze Gesicht. "Nimm nur. Ich bin dir sehr dankbar und ich bin sicher, dass das deiner Anstrengung gerecht werden dürfte. Hier nimm!"

Yann drückte dem wahrlich überraschten Boten den Lysanthemer direkt in die Hand und wartete gar nicht erst darauf, dass dieser sie von selbst nahm.
Von Tahmos Unterfangen unterdessen, bemerkte der Schelm nicht sonderlich viel. Erst, als eine erboste und wütend klingende Stimme in das Zelt drang horchte er auf und schaute sich von neuem um. "Wo isft der kleine Basftard?! Den find ich sfchon. Und sfobald Jock wieder auf den Beinen isft, reißt er ihm sfämtliche Gliedmaßen rausf, hehehehe."
Wo kam den das plötzlich her? Betrifft das mich oder uns? Tahmo!! Oh mist, der andere Kerl scheint nicht mehr bei dem ersten Kerl zu hocken! Mist, mist, mist!! Jetzt wirds aber Zeit!, dachte sich Yann, wahrend auch er die Stimme erkannt hatte. Doch dann kam ihm noch ein Gedanke. Lyrien! Sie wollte hier her zurück kommen. Was mach ich jetzt? Wenn ich dann aber nicht mehr da bin... In Ordnung, dann eben so...
Schnell wandte er sich wieder dem Boten zu, der glücklicherweise noch nicht verschwunden war. "Du sag mal, kannst du mir einen Gefallen tun und meiner Freundin Lyrien, von der du geschickt wurdest, auch eine Nachricht von mir überbringen? Bitte sag ihr, dass ich nicht mehr im Lazarett bin und zur Arena gegangen bin. Sie soll sich bei Earane - unserer anderen Freundin - bitte beeilen und schnell dahin kommen. Es könnte sein, dass ich in Schwierigkeiten stecke. Und bitte, sag nur ihr das!!"
Als der Junge hoffentlich eine zustimmende Geste machte, grinste Yann von neuem an und dankte ihm für seine freundliche Arbeit. Danach wandte er sich auf der Suche nach Tahmo um, konnte ihn jedoch nicht entdecken. So ging er nun auch zu dem Bollerofen hinüber, wo die Kleider hingen und begann damit seine eigenen zu suchen.


[Hab mir 1 Lysanthemer abgezogen und hab somit nur noch 1L und 82F]
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Dienstag 16. Juni 2009, 09:05

Der Botenjunge wartete artig, bis Yann zu ihm zurückkehrte. Oh, wie riss er vor Ungläubigkeit die Augen auf, als der Schelm ihm einen Lysanthemer in die Hand drückte. Ehrfürchtig betrachtete der Bursche das silbrig glänzende Stück Metall und biss dann hinein. Es brach nicht, die Münze musste echt sein. "Ein Lysanthemer! So viel hab ich noch nie für etwas bekommen!" Er freute sich sichtlich, die Augen glänzten und die Wangen färbten sich rot vor Verlegenheit. Ein ganzer Lysanthemer für eine einfache Botschaft und er hatte nicht einmal die Namen richtig wiedergegeben, wie er nun feststellen musste, als Yann ihn erneut für einen Botenauftrag einspannen wollte. Aber da würde der Junge nicht nein sagen. Dieser Rotschopf hatte ihm eben einen ganzen Lysanthemer gegeben!
"Sicher, ich suche sie und sag es ihr!" Er salutierte wie es die pelgarischen Wächter manchmal taten. Das hatte er sich von ihnen abgeschaut und es sollte seinen Ehrgeiz und seine Bereitschaft zum Ausdruck bringen. Er würde Yann nicht enttäuschen und Lyrien die Nachricht übermitteln. Nach einem Moment nickte er schließlich und machte sich auf den Weg. Am Zelteingang des Lazaretts wäre er beinahe mit einem hässlichen, bulligen Mann zusammengestoßen, der seinen plumpen Kopf hineinsteckte. "Pafss doch auf, du Rotznafse!!", schimpfte der Kerl und betrat dann das Zelt.

Tahmo konnte ihn deutlich sehen. Das war Borbel, Jocks dämlicher Begleiter! Er hatte sich offenbar entschieden, seinen Herrn Kopfgeldjäger allein zu lassen und lieber nach dem verflixten Tahmo zu suchen, damit dieser nicht einfach entwischte. Prüfend ließ Borbel den Blick durch das Lazarett schweifen. Tahmo entdeckte er nicht, der verbarg sich gut hinter seinem Vorhang. Aber Yann erkannte er wieder. Da dieser nicht offensichtlich etwas mit Jocks seltsamen Rauschzustand zu tun hatte, konnte Borbel ihm gegenüber auch keien bösen Verdächtigungen ausstoßen. Aber er hatte eine andere Idee. Mit ausholenden Schritten stapfte er auf den Ofen zu, wo Yann soeben seine Kleidung von einem Turnierhelfer gereicht bekam.

"So, alles wieder sauber und fast trocken. Seid Ihr sicher, dass Ihr nicht noch einen Moment warten wollt?" Yann erhielt seine bunte Schelmenkleidung, da tippte ihm jemand erneut auf die Schulter. War es etwa schon wieder der Botenjunge? Der war aber schnell!
"He, du warfst vorhin doch auch im Badezuber. Hafst du den Jungen gefsehen, der mit dir gebadet hat? Diefser Blondfschopf? Er heiffßt Tahmo. Ich fsuche ihn." Borbel war offensichtlich fest entschlossen, Tahmo zu finden. Und dann würde er ihn zu Jock bringen, damit dieser ihm den Hals umdrehen konnte. Vorher wollten beide aber wissen, was der Bursche mit Faro angestellt hatte.

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