Im Lazarett

Wird jemand während des Turniers verletzt oder hat ein Teilnehmer zu viel gezecht, findet er sich im großen Lazarett-Zelt wieder. Viele Heiler der Reichsklinik behandeln und pflegen hier ihre Patienten.
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fremde Frau
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Re: Im Lazarett

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 2. November 2008, 18:51

Druan hatte seinen Kampf gewonnen und war nun eine Runde weiter. Doch zur Zeit schien ihn das nicht wirklich zu interessieren, denn sein Arm schmerzte mit pochenden Stößen. Jener Blitz von Timatihan hatte ihn wirklich hart getroffen und selbst seine sonst so nützlichen Schuppen konnten ihn davor nicht bewahren.
So entschloss sich der große Troll, es dem menschlichen Kämpfer gleich zu tun und das Zelt der Heiler – das so genannte Lazarett – aufzusuchen.
Seinen Schüler am Arenaeingang abholend, marschierte der große Turnierteilnehmer nun über den Zeltplatz und fand schon bald sein Ziel, denn zu übersehen war es kaum.

Das große Zelt, welches aus weißen Leinen bestand und auf dessen Vorderseite die Fahne der Heilkunst – ein Schlangenstab – thronte, war eines der ersten Zelte, welches den Zeltplatz schmückte.
So betrat der große Troll das Zelt und Godara befand sich immer in seinem Schlepptau.
Bisher hatte sich der junge Goblin nicht getraut etwas zu seinem Meister zu sagen, weder Glückwünsche zur gewonnenen Runde noch erstaune Ausrufe über die Verletzung seines Lehrers. Doch während des Kampfes war der Junge kaum zu halten gewesen. Er hatte gejubelt, geschrieen, fieberhaft mit seinem Meister die Dauer der Disziplin überstanden und Druan angefeuert was das Zeug hielt. Natürlich hatte er auch den mächtigen Blitz gesehen, welcher solche Verwüstung angerichtet hatte, aber vielmehr war er von den tollen Tricks des Trolls beeindruckt. Dies und noch vieles mehr konnte man also mit Hilfe der Erdmagie ausrichten und nun war Godara noch mehr erpicht darauf, diese Kunst zu erlernen.

Plötzlich ertönte ein lauter <i>Rumps</i> im Lazarett und der Goblin konnte Druan gerade noch ausweichen, bevor sich dieser auf seinen breiten Hintern hinfallen lies.
<i>“Könnte bitte einer eurer Heiler zu einem Turnierkämpfer kommen?“</i>, meinte der Troll und konnte man da etwas Erschöpfung in seiner Stimme hören? <i>“Auch ein Troll braucht manchmal Heilung!“</i>
Es dauerte einen Augenblick, bis das Personal sich wieder beruhigt hatte, denn die meisten dachten es handle sich bei dem plötzlichen Beben des Bodens um ein Erdbeben, aber schließlich gingen sie ihren gewöhnlichen Beschäftigungen nach.

Offenbar hatten sie einiges zu tun. Es befanden sich Patienten hier, die meisten lagen in einem Feldbett. Handelte es sich dabei bei allen um Turnierkämpfer? Das konnte nicht sein, denn so viele Disziplinen hatten nicht statt gefunden und bei manchen, wie zum Beispiel dem Gauklerwettstreit, würde es kaum solche Verletzungen geben.
Hier und da hörten Druan und Godara eine Wort- oder Satzfetzen der Heiler.
„Ich brauche etwas kaltes Wasser und Tücher!“
„Bald wird es Euch wieder besser gehen.“
„Der Schwächeanfall ist bald vorüber.“
„So, jetzt wird es etwas weh tun…“

Es waren noch viele weitere Sätze und auch Schreie erklangen. Diese jedoch weniger von den Ärzten, als vielmehr von den Patienten, welche wegen der Schmerzen solche Laute von sich gaben.
Dann endlich kam eine junge Frau auf den großen Troll und den kleinen Goblin zu. Sie hatte ein verschmitztes Gesicht und lächelte den neuen Patienten freundlich an.

„Seid mir gegrüßt werter… ähm… Turnierteilnehmer.“, meinte sie etwas verlegen und blickte den Troll aus aufgeregten Augen heraus an. „Bitte verzeiht… ähm… die kurze Wartezeit, aber wie ihr unschwer erkennen könnt, haben wir momentan einiges zu tun.“

<b>Ein Troll! Und er artikuliert sich ganz normal! Was man nicht alles in diesem Beruf erlebt…</b>

Vielleicht waren ihre Gedanken in ihrem eigentlich reizenden Gesicht zu erkennen, denn sie zuckte kurz zusammen und wandte dann wieder ihre ganze Aufmerksamkeit Druan zu.
„Bei den Götten, verzeiht mir. Ich bin Marie Weber. Ich war kurz in Gedanken. Wie kann ich Euch helfen? Ohh…“, sie verstummte, als sie seinen Arm sah. „Na, das sieht aber böse aus. Lasst mich mal sehen.“

<center><img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... "></center>

Sie griff nach dem Arm des Trolls und schaute sich die durch den Blitz entstandenen Wunden an. Sie begutachtete es genau, dann erhob sie sich wieder und winkte einen Helfer herbei.
„Ich brauche dringend kühles aber nicht kaltes Wasser. Beeilt Euch!“, meinte sie zu dem Jüngling und wandte sich dann wieder an Druan.
„Ihr habt deutliche Verbrennungen an Eurem Arm. Diese müssen wir unbedingt kühlen und danach werde ich Euch eine Salbe zur Minderung der Schmerzen und zur Förderung des Heilungsprozesses geben. Aber gewiss werdet Ihr diesen Arm eine Weile schonen müssen.“

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Druan
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Druan » Donnerstag 6. November 2008, 09:16

Druan saß immer noch auf dem Boden des Lazarettzeltes. Leise Schrei ertönten in seinem Ohr und hin und wieder konnte man ein paar Wortfetzen der Medici und der Schwestern hören.
Schwer Atmend wartete er darauf, dass man ihn endlich beachtet. Das kam nicht oft vor, dass ein Troll nicht sofort auffällt, doch die Mitarbeiter hatten wohl alle Hände voll zutun.

Endlich kam eine junge Frau zu ihm, die ihn erst mal musterte. Auch sie schien erstens verwirrt sein, einen Troll hier zu sehen und zweitens diesen richtig sprechen zu hören. Aber de Kampfmagier hatte sich schon daran gewöhnt von den Menschen erst mal beäugt zu werden. Er konnte es ihnen auch nicht verübeln.

Wenige Minuten später erwachte die Frau aus ihrer starre, entschuldigte sich dafür und schaute sich dann die Verletzungen des Trolls an. Der Blitz des Magiers hatte ihn ordentlich die Haut verbrannt. Die Berührungen der Menschin schmerzten, doch der Anhänger des Urgeists hatte schon schlimmeres erlebt. Der Kampf gegen den Augenteufel, hatte ihn ähnlich stark verletzt und der Kampf gegen die Armee Morgerias in den Gängen des Drachengebirges hatte ihn fast an die Grenzen gebracht. Diese Verbrennung war ein Witz dagegen. Aber sie tat trotzdem weh.

Kurz darauf rief sie einen Jüngling herbei und trug ihm auf Wasser zu holen. Dann erklärte sie dem Troll was sie vorhabe.

<span style="color:01019A;"> Tut das was ihr mir vorgeschlagen habt, aber macht es bitte schnell. Diese Verbrennungen jucken höllisch! Fühlt sich fasst wie eine Schar Flöhe an!
Aber sagt, könnt ihr mir sagen, wie lange diese Verletzung braucht bis sie verheilt? Morgen steht mein nächster Kampf bevor und ich muss bei meiner vollen Kraft sein!“</span>

<b> Sollte mir diese Salbe zulange dauern muss ich wohl oder übel einer meiner Tränke benutzen. Ich muss für die Kämpfe bei voller Kraft sein, sonst könnte es selbst für einen Troll gefährlich werden!</b>

Der Troll schaute die Frau mit erwartungsvollen Augen an und wartete auf die Antwort!

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Heiler
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Heiler » Sonntag 9. November 2008, 21:35

Kaum hatte die Heilerin dem jungen Helfer seine Aufgaben aufgetragen, verschwand dieser auch schon im hinteren Teil des Zeltes. Jedoch war er schon nach wenigen Schritten nicht mehr zu erkennen, denn die ständig umherlaufenden Ärzte und Medici versperrten dem Troll die Sicht auf ihn.
Marie Weber unterdessen schaute sich noch einmal die Verbrennungen an, welche sich auf Durans Arm ausbreiteten. Sie schien über etwas nachzudenken.

„Mhhhh…“, gab sie von sich.

<b>Das ist aber keine Verbrennungen von Feuer. Jene sehen anders aus. Ich muss schnell etwas unternehmen, sonst könnten üble Narben zurück bleiben oder er könnte gar den ganzen Arm verlieren.</b>

Sie hatte sich über den Arm des großen Trolls gebeugt und berührte fast mit ihrer Nasenspitze die verwundete Haut, sowie die Schuppen, welche kaum einen Schutz gegen den Angriff von Timathian Vengul gezeigt hatten. Dann jedoch riss Druan sie aus ihren Überlegungen heraus, indem er sie auf perfektem Garmisch ansprach. Sie zucke hoch und blickte dem gewaltigen Patienten direkt in die Augen.

<span style="color:01019A;">“Oh…“</span>, brachte sie hervor und fuhr dann fort: <span style="color:01019A;">“Ihr sprecht Garmisch? Welch ein Zufall, ich auch. Nun gut, ich werde dafür sorgen, dass die Wunden so schnell wie möglich heilen. Aber Ihr müsst der Salbe und der Behandlung schon etwas Zeit einräumen. Solche Verbrennungen dauern für gewöhnlich locker ein bis zwei Wochen bis sie vollständig verheilt sind. Wir haben hier zwar die besten Medikamente, welche aufzutreiben waren und damit wird der Heilprozess auch wesentlich schneller voran schreiben als es normal ist, aber doch müssen wir mindestens ein paar Tage einrechnen. Es tut mir leid, dies so offen sagen zu müssen.“</span>

Mit diesen Worten verstummte die Heilerin und schaute aus betrübten Augen heraus ihren Patienten an. Sicher wusste sie wie dringend es für Duran war, schnell wieder auf dem Damm zu sein, aber doch schien es nichts anderes zu geben, was sie unternehmen konnte. Sie war schließlich eine einfache Medici und keine Lichtmagierin. Bei letzteren würde der Heilungsprozess wahrscheinlich sogar noch schneller von statten gehen, wenn sie ihre gesamte Macht für diese Kurierung einsetzen würden. Aber solche Magier waren nur schwer zu finden, vor allem in Zeiten wie diesen.

Dann kam auch schon der junge Helfer zurück. Er hatte eine große, hölzerne Schüssel mit frischem, kaltem Wasser und den Händen und trug einige weiße Tücher über seine Arme gelegt. Sein Brustkorb hob und senkte sich, was zeigte, dass er sich beeilt hatte, die nötigen Utensilien herbei zu schaffen.
„Ah, sehr schöne.“, meinte Marie Weber, als er bei ihnen eingetroffen war. „Dann fangen wir gleich mit der Behandlung an. Lege ihm triefend nasse Tücher über die Wunden und achte darauf, dass keine Stelle unbedeckt bleibt.“
Die Anweisungen waren deutlich und augenblicklich fing der Helfer auch schon damit an. Er setzte die Schüssel auf den Boden und tränkte die Leinen darin ein.
Marie wandte sich noch einmal an Druan.

„Gut, Ihr werdet nun versorgt. Ich werde mich sofort an die Arbeit machen und Euch die heilende Salbe zu zuberteiten. Sicherlich wird es nicht zu lange dauern. Solltet Ihr etwas benötigen, dann teilt dies ihm hier mit.“

Sie deutete auf den Pfleger und verschwand anschließend weiter hinten im Lazarett.
Godara stand die ganze Zeit neben seinen Meister und schaute der Behandlung eben jenem zu. Da er kaum ein Wort verstand von dem was die Leute hier sprachen, wirkte sein Gesicht besorgt. Er wusste, dass es Druan nicht gut ging, aber auch dass ihm hier geholfen wurde, doch wusste er nicht, was genau hier vor sich ging. Er wollte dass sein Lehrer in der Erdmagie weiter am Turnier teilnehmen konnte, hatte aber nicht den geringsten Schimmer was er dazu beitragen konnte und so schwieg er bedächtig und wartete einfach ab.
Schließlich jedoch kam ihm ein Gedanke und zupfte Druan am gesunden Arm.

<span style="color:D2FF78;">“Duran?“</span>, fragte er und die Besorgnis klang deutlich in seiner Stimme mit. <span style="color:D2FF78;">“Ich weiß, es ist wohl der ungünstigste Moment, aber ich möchte dir etwas schenken. Ich habe das im Kraftwettbewerb gewonnen, als ich meinen Gegner geschlagen habe.“</span>

Voller Stolz reichte er ein kleines Messer seinem Meister und fügte noch kurz an:
<span style="color:D2FF78;">“Der Schiedsrichter meinte es handle sich um einen treffsicheren Dolch.“</span>

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Druan
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Druan » Sonntag 9. November 2008, 22:12

Druan war ein wenig missgelaunt. Nicht nur das sein Arm schmerzte, sondern auch diese unschöne Antwort der Heilerin.

<b> Eine bis Zwei Wochen? Solange kann ich nicht warten. Ich muss wohl oder übel einer meiner Tränke verbrauchen, so schade wie ich es finde</b>

Im selben Moment kam der Junge wieder und brachte das Wasser. Schnell und mit geübten Fingern verteilte die junge Frau die nassen Leinen auf den geschundenen Arm. Die Kühlung kam ihm im Moment recht.
Der Kampfmagier war wild entschlossen seinen Trank jetzt zu trinken und wollte gerade anfangen die Heilerin auf das kommende Schauspiel vorzubereiten, als sein junger Schüler ihn aus seinen Gedanken riss.

Godara erzählte seinen Meister, dass er den Kraftwettbewerb gewonnen hatte und einen treffsicheren Dolch, als Preis für sein Können erhalten hatte und eben diesen wollte er jetzt Druan schenken!

<b> Ich hatte vor lauter Aufregung vor dem Turnier vergessen, dass Godara am Kraftwettbewerb teilgenommen hatte und ihn danach zu fragen! </b>

„ Du… du hast gesiegt, mein Schüler?!“, sprach der Troll verwundert auf celcianisch.
„ Du hast es tatsächlich geschafft? Oh mein Schüler, ich war selten so stolz auf jemanden, wie ich es heute, nein jetzt gerade, auf dich bin! Du hast dein Können unter Beweis gestellt. Heil dem Urgeist, denn er hat einen neuen würdigen Schüler bekommen!“

Der verletzte Kampftroll wollte aufspringen und seinen Schützling in den Arm nehmen, was nicht oft vor kam bei einem Troll, doch die Verletzung nagte tief in ihn. Sie hatte den Troll so dermaßen geschwächt, dass er es nicht mehr vermochte aufzustehen!
Ungläubig blickte er den kleinen Dolch an.

„ Warum willst du mir deinen Preis schenken? Du hast ihn dir verdient, du ganz allein hast es geschafft, also ist es auch dein Anrecht diesen zu besitzen. Dein Meister wird dir etwas schenken, denn du hast wahrlich Ehre über alle Anhänger des Urgeists gebracht! Ich bin so stolz auf dich! Warte einen Moment!“

Druan betrachtete den Dolch nochmals kurz, denn ihm viel ein, dass er selbst so ein Ding besaß! Für seine großen Trollpranken waren diese Dinge nicht sehr nützlich. Der Diener des Urgeists griff in seinen Beutel, kramte eine Weile darin herum und zog dann einen ziemlich ähnlich aussehenden Dolch heraus!

„ Hier nimm dies! Dies hier ist auch ein treffsicherer Dolch, diesen sollst du behalten und zusätzlich erhältst du eine neue Waffe!“
Der Troll zog das Schwert, das er eben von Timathian erbeutet hatte und reichte es seinen Schüler!
„ Diese Waffe hat dein Meister im Kampf erbeutet! Dies soll absofort deine neue Waffe sein! Bring ihr, dem Urgeist und mir neue Ehre, mein Schüler!“

Druan seufzte auf. Seine Lobeshymne an seinen Schüler hatte ihn nun noch mehr Kraft gekostet, doch was getan werden musste, musste getan werden.
Zuerst erklärte er seinen Schüler, dass er gleich einen seiner berüchtigten Kroartränke zu sich nehmen wird. Diese bewirken, dass alle innerlichen und äußerlichen Verletzungen in wenigen Augenblicken verheilen. Dafür erleidet der Trinker unheilige Schmerzen! Er würde danach sehr erschöpft sein, vielleicht sogar ohnmächtig, aber geheilt und spätestens am nächsten Tag wieder voll Kampfbereit!
Dann wand sich der Troll zu der Heilerin. Auch ihr erklärte er, was er vorhabe, wie der Trank wirkt und was passieren wird. Jedoch wies er sie an, etwas gegen Schlappheit zu besorgen, denn diese Wirkung, wird den Troll schlapp machen.

Nach diesen Erklärungen griff der Troll erneut in seinen Beutel und holte erst einmal ein paar Stückchen Fleisch heraus. Ihm war spontan eingefallen, dass er ziemlichen Hunger hatte und nach dem Kroartrank würde ein Fetzen Fleisch wirklich gut tun. Auch für Godara holte er etwas heraus und wies ihn an, dass versuchen zu zubereiten.
Danach griff der Troll wieder in seinen Beutel und holte eine Flasche mit der braunen Substanz heraus!

„ Nun denn! Auf dein Wohl Urgeist! Lass diesen Trank deinen Diener wieder im alten Glanz erstrahlen!“

Nach diesen Worten schüttet er den Inhalt der Flasche in seinen Rachen und schon mit einem Schluck war alles verschwunden.
Kurze Zeit geschah nichts, dann jedoch bemerkte der Troll wie sich diese Wärme in sich ausbreitete, diese schrecklich, altbekannte Wärme der Heilung!
Der Märtyrer Weg begann!

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Heiler
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Heiler » Dienstag 11. November 2008, 07:29

Freudig darüber, dass sein Schüler sich des Urgeistes würdig erwiesen hatte, lobte ihn sein Lehrmeister mit glücklichen Worten. Er bekündete immer wieder wie stolz er über den Sieg des kleinen Goblins beim Kraftwettbewerb war und wenn man es nicht besser wissen würde – was Godara allerdings tat – könnte man meinen der große und starke Troll würde gleich in Tränen ausbrechen, so sehr stieb der Stolz in ihm auf.
Auch wollte Duran seinen Schüler in die Arme schließen und dies kam bei einem erdmagischen Kampftroll bei weitem nicht oft vor, konnte es jedoch nicht weil die Verletzung seines Arms stechenden Schmerz in seinen Körper aussandte.

Godara stand einfach nur da, hörte sich die Worte seines Lehrers an und hielt noch immer seinen Preis als Geschenk in die Höhe.
<i>“Warum willst du mir deinen Preis schenken?“</i>, fragte der Troll weiterhin und erklärte dem kleinen Goblin, dass er es ganz allein geschafft hatte und die Siegesprämie nur ihm zustehen würde. Er wollte, dass sein Schüler den treffsicheren Dolch behielt und als Anerkennung würde Druan ihm sogar noch etwas anderes schenken.
Der Lehrling senkte seinen Dolch und blickte etwas verschüchtert zu Boden.

<span style="color:D2FF78;">“Aber… aber ohne dich hätte ich das niemals geschafft. Nur dir verdanke ich, was ich jetzt bin, Meister!“</span>, brachte er unter kleinen Absätzen hervor.

Druan schien ihn nicht gehört zu haben, denn schon zog er aus seinem Beutel jene Waffe, welche doch so ähnlich aussah wie jene, die der Goblin ihm gerade gereicht hatte, hervor und reichte sie seinem Schüler.
Dieser schaute wieder empor und konnte nicht recht glauben, dass er solch eine Belohnung von seinem Meister verdient hatte. Zwar hatte er bewiesen, dass er stärker und selbstsicherer geworden war, doch schien ihm diese Ehre zu hoch. Dennoch griff seine Hand, wie automatisch, nach dem zweiten treffsicheren Dolch und hielt ihn zwischen seinen Finger. Mit großen Augen schaute er darauf.

<i>“Diese Waffe hat dein Meister im Kampf erbeutet! Dies soll ab sofort deine neue Waffe sein! Bring ihr, dem Urgeist und mir neue Ehre, mein Schüler!“</i>, erklärte der Erdmagier weiter und hielt nun das aufwendig gearbeitete Schwert Timathians in Händen.

Erneut blickte Godara zu Duran auf und dies konnte er jetzt wirklich nicht glauben. Er sollte solch ein prächtiges Schwert von nun an sein eigenes nennen?
Zunächst schüttelte er seinen Kopf, wollte das Geschenk nicht annehmen, wedelte sogar kurz mit seinen beiden Händen, als wolle er damit ausdrücken, dass er es nicht verdient hatte, mit so vielen Geschenken überhäuft zu werden. Er hatte doch schließlich nur den Kraftwettbewerb gewonnen. Aber der Erdmagier steckte es nicht wieder fort und so übernahm der junge Goblin seine Belohnung.

<span style="color:D2FF78;">“Ich… ich weiß… gar nicht, was ich sagen soll, Meister! DANKE!“</span>, schluchzte er voller Stolz. <span style="color:D2FF78;">“ Ich werde dich nicht enttäuschen und dir, dem Urgeist und dem Schwert neue Ehre bereiten. Das verspreche ich dir!“</span>

Der Medicigehilfe hatte nun seine Arbeit beendet und trat ein paar Schritte zurück. Es war bei dem Gezappel des Trolls nicht besonders einfach gewesen die kühlenden Tücher auf seinen Wunden zu verbreiten, aber jetzt war der Arm vollständig, bis hoch zur Schulter, mit eben jenen Tüchern überseht. Hier und dort tropfte eines noch etwas kalte Flüssigkeit auf den Boden, aber schon konnte Druan deutlich spüren, wie ihm diese Temperaturwechsel gut tat. Die Schmerzen verflogen für einen Augenblick und ein angenehmes Gefühl breitete sich in ihm aus.

Schon kam auch die Heilerin Marie Weber zurück. Sie hatte eine kleine Schale unter ihren Arm geklemmt und ihr Gesichtsaudruck wirkte zufrieden.
Sie schritt durch die umhereilenden Kollegen und Gehilfen und erreichte schließlich ihren Patienten.
Dieser hatte gerade eines der noch drei vorhandenen Violen mit dem Kroartrank entkorkt und setzte es gerade zur Einnahme an seinen Mund.
„Halt!“, rief ihm die Heilerin zu. „Was bei allen Göttern, trinkt Ihr da? Wer weiß, wie es auf Euren angeschlagenen Körper reagiert. Wir sollten zunächst die Salbe auftragen und schauen, was Eure Wunden machen, bevor man einfach irgendwas zu sich nimmt!“

Man konnte deutlich merken, wie sehr die junge Frau empört darüber war, dass Druan einfach seine eigenen Methoden anwandte.
Dieser erklärte ihr kurz, wobei es sich bei dem Trank handelte und versicherte ihr, dass es ihm morgen mit dessen Einnahme bereits wieder besser gehen würde. Diese schluckte, überlegte kurz und wandte sich dann wieder an ihren Patienten.

„Nun gut, von mir aus schluckt Euren Trank, aber zur Sicherheit werde ich Euren Arm trotzdem mit der Salbe einreiben. Vermutlich wird es zu keinen Wechselwirkungen kommen, aber ich bestehe darauf, dass Ihr morgen, vor Eurem Kampf, noch einmal zur Nachuntersuchung zu mir kommt. Verstanden?!“

Sollte man den Blick der jungen Heilerin bemerken, so würde man feststellen, dass sie keine Widerrede auf ihre Aussage hin zulassen würde.

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Druan
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Druan » Donnerstag 13. November 2008, 14:58

Druan hatte diesen bitteren Geschmack auf der Zunge. Diesen widerlichen Geschmack von frischen Wespen, die Trolle gerne mal als kleine Leckerei zu sich nahmen. Dem Erdmagier hatten diese noch nie geschmeckt.
Der Troll hatte sich gerade eben einer seiner Phiolen mit Kroartrank einverleibt und er wusste genau was jetzt kommen würde.
Seine Zunge fühlte sich pelzig an und er spürte, wie die kalte Flüssigkeit durch seinen Hals mitten in den Magen ran.
Sogleich machte sich eine wohlige Wärme in ihm breit, die ihm nur kurz blieb, denn er merkte, wie die Flüssigkeit zu wirken begann und sich einen Weg durch seine Körperzellen bahnte, wie das magische Elixier in die Blutbahnen gelangten und diese Wärme sich immer mehr verteilte.
Immer weiter breitete sich der Trank aus Kroar in ihm aus, überall auf der Suche nach Dingen die sie heilen könnten. Er bemerkte wie das Zeug durch seinen verletzten Arm ran, immer weiter bis in die Fingerspitzen.
Dann tat sich nichts mehr. Ein plötzliches Stechen wies den Troll darauf hin, was jetzt kommen würde. Der Arm begann zu pochen immer und immer schlimmer. Er knurrte, um die Schmerzen besser ertragen zu können, den diese steigerten sich immer weiter. Es fühlte sich an, als würde sein Arm gleich explodieren, die Schmerzen schienen sich ins überdimensionale zu steigern, der Troll hatte das Gefühl, als würde ihn der bösartige Energiezauber des Magiers immer und immer wieder treffen, als würde dieser Moment nie aufhören. Sein Arm fühlte sich an als würde er schmelzen, der Troll brüllte auf, um dieser Belastung Luft zu machen, um es besser ertragen zu können.
Er spürte, wie die Brandblasen auf platzten und ihr Sekret verteilten, wie die zerrissene und verbrannte Haut abfiel und sich in Windeseile neue bildete. Sein Hand verkrampfte sich, die Tortur erreichte ihren Höhepunkt, der Troll bäumte sich auf....

Und dann verschwand der Schmerz so schnell, wie er gekommen war. Der Diener des Urgeists sackte in sich zusammen , schnaufte laute, atmete schnell und war froh, dass diese Tortur ein Ende hatte. Mit dem anderen Arm zog er eines der nassen Tücher ab, um nach seinen nun hoffentlich gesunden Arm zu sehen. Er erblickte frische, neue schuppig Haut. Zufrieden atmete er auf. Alles hatte geklappt.

„ Ich werde diese Nebenwirkung nie mögen,“ japste er, „ aber sie die Bedingung für den Rechten Zweck! Bringt mir bitte etwas Wasser und Godara ich habe einen Hunger, als könnte ich ganz Morgeria verspeisen! Bring mir bitte etwas Fleisch!“

[Druans Lebensenergie müsste wieder 100% betragen oder?]

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Heiler
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Heiler » Sonntag 16. November 2008, 22:18

Voller Furcht und Schrecken beobachtete der kleine Goblin was mit seinem Meister geschah, allerdings war er dabei nicht allein. Die Heilerin Marie Weber stand ebenfalls noch immer bei ihrem Patienten und blickte voller Neugier den großen Troll an, wie er den Trank aus Kroar schluckte und wie dessen Wirkungen eintraten.
Und tatsächlich, es dauerte gar nicht besonders lange, da begann es auch schon. Schneide Schmerzen durchzogen den ganzen Körper von Druan, der Trank suchte nach etwas dass er heilen konnte. Dann kam er zu dem schwer verletzten Arm und tat seine Aufgabe.
Es musste sich unglaublich anfühlen, vor allem musste es unerträgliche Schmerzen verursachen, aber der Kampfmagier hielt sich tapfer.

Ein gellender Schrei durchdrang das Zelt der Medici. Er war so voller Qualen, dass sämtliche Ärzte und sogar andere Patienten mitten in der Arbeit aufhörten und zu dem gewaltigen Troll schauten.
Godara begann zu japsen und zu schluchzten. Er wusste nicht genau, was mit seinem Meister los war und dies fügte ihm große Angst ein. Er wollte so sehr, dass es Druan wieder gut gehen sollte, aber momentan sah es ganz und gar nicht danach aus.
<span style="color:D2FF78;">“M… Mei… Meister?“</span>, brachte er gerade so heraus, während eben jener noch immer unter Schmerzen litt.
<span style="color:01019A;">“Bei allen Göttern!“</span>, hauchte Marie Weber in der garmischen Sprache aus.
„Um Himmelswillen! Was…?“, drangen andere Stimmen heran, Stimmen von Medicis, welche voller Erstaunen und Entsetzen bei der Heilung zu sahen.

Und dann schien es vorbei zu sein. Die Brandblasen waren aufgeplatzt und hatten ihren Innhalt preisgegeben. Danach hatte der Trank sofort dafür gesorgt, dass die verbrannte Haut abgestoßen wurde und sich augenblicklich eine neue, völlig unverletzte bildete. Auch die Schuppen, welche Druan besonders ausmachten, hatten sich wieder regeneriert und waren wie neu auf seinem Arm.
Nach einigen Augenblicken der Erholung hob der Kampfmagier sachte die Tücher an, welche noch immer triefend nass auf seinem Arm lagen und darunter konnte er das Wunder erblicken.
Auch Godara näherte sich seinem Meister wieder und wischte sich die Tränen aus seinen Augen.

<span style="color:D2FF78;">“Meister… geht… geht es dir gut?“</span>, fragte er auf Terkin und schaute sich nun auch die neue Haut an.

Marie Weber kam ebenfalls ein paar Schritte näher, zaghaft aber beständig. Sie wirkte verwirrt und wusste nicht was sie von alledem halten sollte.
„Darf… darf ich danach sehen?“, fragte sie und zog bereits ohne auf eine Antwort zu warten an einem der letzten verbliebenen Tücher. Ihre Augen weiteten sich, als sie es nun auch sah.
„Erstaunlich…“, hauchte sie aus.
Sie wandte den Kopf zu Durans Gesicht und schaute direkt dort hinein. Ihre Fragen zeichneten sich deutlich in ihren Augen ab.


[Druans Lebensenergie steigt wieder um <b>25 %</b> auf <b>95 %</b> aufgrund des Trankes. Keine 100 % wegen den Schmerzen, die der Trank hervor gerufen hatte und der Anstrengung dies zu überstehen.]

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Druan
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Druan » Montag 1. Dezember 2008, 12:11

Druan schnaufte laut. Endlich waren diese Schmerzen vorbei. Eine elende Nachwirkung, aber ein Weg zum Erfolg.
Bedächtig tätschelte er den Kopf seines Schülers, der besorgt neben ihm Stand.
Natürlich war dies eine Situation gewesen, die man so im normalen Leben eines Goblins oder Menschen sieht, aber für einen Troll aus Kroar war dieser Anblick altbekannt, denn schließlich stammte dieser magische Trank aus genannter Stadt gebraut von den Schamanen. Ein kompliziertes Rezept, was Druan als Schamanenanwärter nur teilweise bekannt war, aber zum Glück hatten seine Vorfahren das Rezept in Stein geritzt, und in Kroar irgendwo in der Zitadelle vergraben. Nur ein ausgebildeter Schamane kann sie finden.

Nun sah der Troll auch die großen Augen der Heilerin, in denen die einzig logische Frage brannte, die bei so einer Situation auftreten kann.
„ Was war das?“

Druan schnaufte erneut laut, trank ein Schluck Wasser, dass er endlich erhielt und begann dann zu erklären.
„ Das was ihr gerade gesehen habt, ist die Wirkung eines Trankes den man Kroartrank nennt. Ein magischer Trank der Trolle, die ihn in Kroar herstellten. Er hat ein einfaches Prinzip. Gleiches mit Gleichen zu entwerten!“
Er stoppte kurz und sah noch immer diese fragenden Augen. Somit erklärte er nun genauer, was er meinte:

„ Dieser Trank vermag alle deine Verletzungen zu heilen, sogar Vergiftungen, dafür erleidest du die Energie, die der Trank brauch zum heilen, als Schmerz, der so unsagbar Grausam ist, dass so manche kleine Gestalt daran zu Grunde gegangen ist. Man muss einen starken Willen zum Leben haben, um ihm nicht zum Opfer zu fallen!“

Langsam konnte der Troll wieder normal atmen. Die Schmerzen waren vorbei und sein großer Trollkörper realisierte das nun auch. Noch einen Moment blieb er sitzen. Entspannte seinen Körper, seinen Geist. Dann sendete er ein Dankgebet an seinen Herren und Gott, den Urgeist. Er war ihm erneut zu Dank verpflichtet.

<b> „ Ich verspreche dir Urgeist, bald bin ich deiner würdig, dass ich dein treuer Schamane bin und deine Lehren weiterverbreiten kann! Meine Liebe zu dir und zu Erde wird mich leiten!“</b>

Er öffnete die Augen und blickte seinen jungen Schüler an.

„ Nun denn Godara ich habe Hunger! Lass uns zum Schmied Schneidwind gehen und zu Abend an einem Feuer essen! Ich freue mich nach diesen Kampf auf eine entspannende Geschichte, sei es das ich sie erzähle oder jemand anders, doch Geschichten sind immer lehrreich, mein Schüler!“

Leicht wackelig erhob sich der Troll. Ein lautes rumoren in seinem Bauch kündete seinen trollischen Hunger an.

„ Ich werde morgen wiederkommen, wie ihr es verlangt,“ sprach er zu Heilerin, dann verschwand der Kampfmagier mit seinem Schüler aus dem Lazarettzelt und machten sich auf dem Weg zu den Verkaufsständen!

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 4. Dezember 2008, 20:49

[Für Druan und Godara weiter in: Der Turnierplatz --> Einkaufsstände --> <a href="http://69169.rapidforum.com/topic=141070382177" target="_blank">Schmied Hegnis Schneidwind</a>]
Zuletzt geändert von Erzähler am Donnerstag 4. Dezember 2008, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Freitag 5. Dezember 2008, 13:21

<i>Elwin kommt von <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=14356 ... agierduell erste Runde (Seite 1)</a></i>


Die Schwärze schwand, Schmerz trat an ihre Stelle. Elwins Gesicht fühlte sich seltsam taub an, aber ihr Arm brannte und sie spürte, dass sich etwas um ihren Bauch gelegt hatte und Druck gegen jene Stelle ausübte, an der die Luftklinge ihre Haut zerschnitten hatte.
Stimmengewirr wurde lauter und sobald die Magierin die Augen öffnen würde, erkannte sie wohl die helle Zeltplane des Lazaretts, die wie ein Schutzschild weit über ihr hing und die Dunkelheit der Nacht aussperrte.

Heiler und Medici, Helfer und Schwestern eilten hektisch durch das Zeltinnere und dennoch wusste jeder genau, was er tat. Sie waren wie Ameisen. Jeder hatte eine Aufgabe, führte sie aus und kannte die nötigen Schritte, zu einem Ergebnis zu gelangen. Sie konnten untereinander herum wuseln, ohne sich gegenseitig zu behindern. Sie kommunizierten, indem sie einfach aneinander vorbei liefen. Und ein Außenstehender sah darin nur ein heilloses Chaos. Dabei herrschte rege Ordnung.

Jemand trat an Elwins Bett heran, tauschte einen Lappen, der auf ihrer Stirn lag gegen einen neuen aus und verschwand wieder. Jemand anderes betrachtete die Notizakte am Klemmbrett, welches an ihrem Bett hing. "Ahja, das Heilmittel wurde bereits verabreicht." Schon war die betreffende Person wieder verschwunden. Für ein kleines Schwätzchen blieb keine Zeit.

Oder etwa doch? "So sieht man sich wieder. Verzeiht, dass ich nicht zu Eurer Turnierrunde erscheinen konnte, Fräulein Elwin, doch man gemahnte mir, im Bett zu bleiben."
Neben ihr, etwa einen halben Meter entfernt, lag Timathian Vengul in einem Bett. Er wirkte ein wenig matt, aber sonst sah er gut aus. Seine Turnierrunde war offenbar auch nicht so gut verlaufen, wie er es sich erhofft hatte. Elwin wusste es ja nicht, war sie doch nicht bis zum Schluss geblieben. Der Magier lächelte. "Wie fühlt Ihr Euch?", fragte er aufrichtig um ihr Wohlsein besorgt.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Elwin Fock » Montag 15. Dezember 2008, 20:18

Tiefe Dunkelheit umfing die Wassermagierin, als sie ihren letzten, aber größten Zauber dieses Duells vollführte. Sie beschwor aus der Feuchtigkeit um sich herum eine wahre Flutwelle, welche den Windmagier umschloss und höchstwahrscheinlich von den Füßen riss.
Jedoch war dieser in der Zeit ihrer Beschwörung nicht untätig gewesen. Gideon Windhaller hatte seinerseits ebenfalls eine magische Attacke gestartet, indem er erneut seine Windklingen herbei rief und sie auf Elwin abfeuerte. Zu ihrem Unglück schaffte er es sogar sie zu treffen, aber offensichtlich bemerkte sie es nicht sofort, denn jene arkanen Kräfte, welche sie gerufen hatte und versuchte zu beherrschen, besetzten ihren Körper, schlossen ihren Geist tief im Unterbewusstsein ein und übernahmen jedwede Funktion ihrer Gestallt.

So war es auch nicht verwunderlich, dass sie das Bewusstsein verlor und in die tiefen Abgründe der Finsternis versank. Traumlos befand sie sich einfach nur in der schwarz umhüllenden Welt, welche sie einfach nicht freigeben wollte. Sie wehrte sich, versucht mit Händen und Füßen dagegen anzukämpfen, hatte jedoch nicht wirklich Erfolg damit und so lies sie nach einigen intensiven Minuten ihre Gliedmaßen wieder schlaff herunter hängen und ergab sich ihrem Schicksal.
<b>Bin ich jetzt tot?</b>, huschte ein bewusster Gedanken durch ihren Schädel, aber bevor sie ihn richtig greifen konnte, war er auch schon wieder verschwunden.
Es viel ihr unglaublich schwer in diesem Zustand überhaupt etwas zu denken, geschweige denn zu fühlen und doch glaubte sie einen kühlen Windhauch, welcher an ihrer Haut entlang strich, zu spüren.

„Wing?“, hauchte sie fast unhörbar durch ihre nur wenig geöffneten Lippen und dann, völlig unerwartet tat sich ein kleines Lichtfleck vor ihren Augen auf.

Er musste sich in unerreichbarer Entfernung befinden, aber doch bewirkte er bei längerer Betrachtung, dass sich eine wohlige Empfindung in ihr ausbreitete. Elwin streckte ihre Arme danach aus, wollte etwas rufen, doch ihre Kehle wurde von der Finsternis zusammengeschnürt, sodass sie keinen weiteren Laut von sich geben konnte.
Je länger sie in den kleinen Lichtfunken hinein schaute, fühlte sie sich stärker, begann schließlich mit ihren Beinen gehende Bewegungen zu vollführen und versuchte mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln auf den Tropfen Hoffnung zu zugehen.
Es fiel ihr nicht leicht, jeder Schritt war so beschwerlich, dass willenschwache Individuen sicherlich schon längst aufgegeben hätten. Nicht aber so die junge Frau. Sie hatte schon als Kind einen starken Willen besessen und dieser wurde durch die Ablehnung ihrer damaligen Spielgefährten noch verstärkt, denn oft musste sie allein klar kommen.

Dann plötzlich huschte ein Schatten an dem Funken vorüber und sie erkannte darin einen Vogel. Ob es nun Einbildung war oder nicht, sie glaube fest daran, was sie zu sehen vermutete und dies stärkte ihre momentan Willenskraft noch weiter, denn sie hatte noch eine weitere Aufgabe zu erfüllen – einmal vom Turnier abgesehen. Sie musste ihrem besten Freund und langjährigen Weggefährten behilflich sein, damit sein Fluch endlich aufgehoben wurde und dazu hatte sie ein Versprechen gegeben.
Und wahrhaftigen Freunden gegebene Schwüre würde sie niemals brechen, würde immer versuchen diese zu Erfüllen und dazu musste sie nun auf das Licht zugehen, welches allmählich immer größer wurde.

Endlich hatte sie es geschafft, hatte die Anstrengungen überstanden und den nun körpergroßen Lichtfleck in ihrer Bewusstlosigkeit erreicht. Mit ausgestreckten Fingern griff sie danach und musste feststellen, dass sie ohne Widerstand hindurch schreiten konnte. Also tat sie dies auch und endlich schwand die Finsternis.
Zunächst wurde sie von einem strahlenden Licht umgeben und dann schließlich öffnete sie langsam ihre tiefen und türkisfarbenen Augen in der wirklichen Welt.

Ein Stöhnen entwich ihren Lippen, als Elwin ihren trockenen Hals fühlte und schluckte etwas Speichel hinab. Sie wusste nicht wo sie sich befand und das dämmrige Licht, welches das Lazarett erhellte, stach in ihren Pupillen. Kurz schloss sie ihre Lider, nur um sie danach wieder zu öffnen und langsam, ganz allmählich kehrten ihre Erinnerungen zurück.
Erneut ächzte sie auf und konnte nun die vielen Stimmen in einem Gewirr aus Sprache und Schmerzenslaute vernehmen.
<b>Wo… ohhhh… mein Kopf… dieses Zelt! Ja, es muss… ohhhh…</b>
Dann bekam die Wassermagierin mit, wie eine Gestallt, vermutlich ein Heilergehilfe, an ihr Bett kam, das feuchte, aber bereits warme Tuch auf ihrer Stirn entfernte und ein neues darauf legte. Und schon war die Person auch wieder verschwunden.
Es fühlte sich einfach nur gut an, diese Kühle und Feuchte des Wassers, welches in die Fasern des Stoffes gedrungen war, zu spüren.
Dann kam erneut jemand zu ihr herüber, hob etwas an, murmelte etwas von <i>“Ahja, das Heilmittel wurde bereits verabreicht.“</i> und verschwand dann auch aus ihrem derzeitigen Sichtfeld.

Es fiel ihr unglaublich schwer momentan einen festen Gedanken zu fassen. Sie erinnerte sich gerade einmal an die letzten Augenblicke der Beschwörung, welche sie ausgeführt hatte und dann waren die Ereignisse verschwommen, bis gänzlich ausgelöscht.
<i>“So sieht man sich wieder.“</i>, erklang plötzlich eine Stimme, ganz in ihrer Nähe und sie war irgendwie vertraut. Es dauerte einen Augenblick, dann wusste sie zu wem sie gehörte. <i>“Verzeiht, dass ich nicht zu Eurer Turnierrunde erscheinen konnte, Fräulein Elwin, doch man gemahnte mir, im Bett zu bleiben.“</i>
Nun war sich Elwin ganz sicher und hob ihren Kopf, schaffte es sich auf ihre Ellenbogen zu stützen und somit in eine annährend sitzende Position zu kommen. Sie schaute in die Richtung, aus welcher die Stimme gekommen war und tatsächlich, dort entdeckte sie Timathian Vengul.

<b>Aber… aber was macht er denn hier?</b>, dachte sie sich und hörte noch die nächsten Worte von ihm.

<i>“Wie fühlt Ihr Euch?“</i>

„Wenn ich ehrlich bin nicht besonders gut.“, begann die Wassermagierin mit schwacher Stimme zu sprechen. „Irgendwie… ich weiß nicht… schwach.“

Danach brach sie ab und schwieg eine kleine Weile ohne auf die weiteren gestellten Fragen ihren männlichen Kollegen einzugehen. Schließlich jedoch riss sie sich zusammen, denn Höflichkeit war ihres Standen nur angemessen.
„Macht… macht Euch keine… Gedanken darüber, dass… dass Ihr nicht dabei… wart. Ver… vermutlich habe… habe versagt.“

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 17. Dezember 2008, 17:06

Ihr Kopf fühlte sich irgendwie schwer an, die Gedanken waren eine große Wolke aus konfusen und schwer ergreifbaren Erinnerungsfetzen. Elwin stand wohl irgendwie neben sich, alles war anstrengend und jede noch so kleine Bewegung musste sich anfühlen, als wäre die Magierin in Watte gepackt. Ihr Bewusstsein ... getrübt. Leicht benommen wachte sie aus diesem rauschartigen Dämmerzustand auf, es ging alles nur sehr langsam vonstatten.
Dennoch reichte ihre Wahrnehmung aus, um einige Worte aufzufangen, die direkt an sie selbst gerichtet worden waren. Elwin erkannte ihren jüngsten Freund, den Energiemagier Timathian Vengul, wieder.

Sie beantwortete ihm sofort die Frage nach ihrem Befinden und teilte mit, dass es ihr eher schlecht erging. Und ja, sie fühlte sich tatsächlich noch etwas schwach. Timathan seufzte mitfühlend auf ihre Worte hin. "Ja, zu starke Magie schwächt jeden. Ruht Euch einfach noch etwas aus, das hat man mir auch geraten. Dann sind wir beide sicher bald wieder auf den Beinen." Er zwinkerte Elwin freundschaftlich zu.

Es herrschte eine Weile Ruhe, wobei man im Lazarett momentan nicht von Ruhe im eigentlichen Sinne sprechen konnte. Reges Treiben spielte sich im Zelt ab. Ständig kamen hier und da neue Patienten, die meisten litten hauptsächlich unter zu starkem Alkoholeinfluss oder an leichten Erfrierungen, denn sie hatten zu lange in der Arena gesessen und sich zu schlecht gekleidet. Nun waren viele unterkühlt. Jene wurden von den Lazarettheilern und -heilerinnen mit heißem Kakao empfangen und in ein speziell für diesen Zweck errichtetes Gemeinschaftszelt geschickt, wo sie sich aufwärmen konnten.
Hier und da hockten Kinder mit aufgeschlagenen Knien oder auch der eine oder andere Turnierteilnehmer, wie Elwin und Timathian, der sich von seiner Runde erholen musste.

Schließlich erhob Elwin wieder ihre Stimme. Sie beteuerte, dass sich Tima nicht grämen musste, weil er ihrer Runde nicht hatte beiwohnen können. <i>"Ver ... vermutlich habe ... habe versagt."</i>
Es würde für Elwin wohl verwirrend sein, dass der Energiemagier plötzlich heiter zu lachen begann und übers ganze Gesicht strahlte. "Hoho, nun meine Liebe, da irrt Ihr. Einer der Sanitäter berichtete mir, dass Euer Zauber dem alten Herrn Windhaller ordentlich den Rest gegeben hat. Er liegt übrigens dort hinten, hinter dem eigelben Vorhang. Der Herold und Schiedsrichter entschied sich, dass die Runde an Euch ging. Ich gratuliere, dann tretet Ihr wohl bald gegen diesen unheimlichen Stygmar an." Er nickte. "Ja, Ihr solltet Euch ausruhen ... wenn Ihr wollt in meinem Zelt. Sofern die Heiler das zulassen. Dort ist es bequemer."

In jenem Moment tauchte eine Heilerin auf, die Elwin bereits auch bekannt war: Marie Weber, die kräuterkundige Heilerin mit der weißen Haube.

<img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... sterin.jpg">

Wieder trug sie ansonsten schwarz und griff mit einem grüßenden Lächeln nach Elwins Krankenzettel. Sie schaute sich kurz den Befund an und ließ sich dann auf einem Stuhl neben dem Bett nieder.
"Laut Eurer Akte werdet Ihr Euch bald erholt haben, Fräulein Fock. Ich möchte Euch noch ein Pulver mitgeben, das Ihr bitte in heißes Wasser auflöst und vor dem Schlafengehen inhaliert. Das wird Euch stabilisieren. Wie fühlt Ihr Euch derzeit?"

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Elwin Fock » Samstag 27. Dezember 2008, 21:12

In ihrer annähernd sitzenden Position, schaute Elwin aus trüben Augen heraus ihren neusten Bekannten an. Er hatte sie nach ihrem Befinden gefragt und sie hatte darauf eine ehrliche Antwort gegeben. Auch hatte sie ihm mitgeteilt, dass er sich nicht grämen sollte, weil er ihre Runde verpasst hatte und dass sie diese wahrscheinlich verloren hatte.
Es mochte gar nicht zu der jungen Magierin passen, dass sie sich gleich mit den schlimmsten Gedanken anfreundete, aber doch sprachen zunächst sämtliche Fakten für ihre Niederlage. Das letzte woran sie sich erinnern konnte, und das auch nur recht verschwommen, war, wie ihr die Magie mächtig durch ihren Körper floss und sie völlig in Besitz nahm. Ihr leuchtender Blick hatte ihren Opponenten Gideon Windhaller fixiert und am Rande des Sichtfeldes hatte sie tobende Wassermassen wahrgenommen. Ob diese nun für ihren Sieg genügt hatte, wusste sie nicht, denn die Erschöpfung und jene Wunden, welche die Windklingen des Luftmagiers ihr zugefügt hatten, hatten die Oberhand gewonnen und ihr Bewusstsein völlig ins Dunkel sickern lassen.

Als sie schließlich wieder aufwachte, und das hier im Lazarett, war es für die junge Wassermagierin nur ein logischer Entschluss, dass sie diese Runde verloren hatte und sie wollte eigentlich gar nicht weiter über ihre Schmach sprechen, geschweige denn daran denken.
Nun jedoch erhob Timathian Vengul erneut seine Stimme und bestätigte ihr, dass zu mächtige Magie durchaus in der Lage war selbst den stärksten Magier ungeheuerlich zu schwächen. Sie schaute aus ihren glanzlosen Augen zu ihm hinüber und nur mit Mühe konnte sie den Worten ihres neusten Bekannten folgen – aber es gelang ihr.
Sie nickte ihm zur Bestätigung zu und seufzte leicht.

„Vielleicht… vielleicht habt... Ihr Recht. Ich sollte… sollte mich wohl wirklich noch… etwas ausruhen.“, stammelte sie auf den Vorschlag des Energiemagiers hin und wollte schon wieder zurück in ihre liegende Position gleiten, als sie plötzlich inne hielt.

Ein freundliches und Mut bringendes <i>“Hoho.“</i> drang an ihre Ohren und als sie ihren Blick suchend über die momentan in ihrer Reichweite befindlichen Personen schweifte, blieb sie erneut und fast wie zu erwarten bei Tima hängen.
Der Mann hatte aufmunterndes Lächeln auf dem Gesicht und hatte dieses Lachen von sich gegeben, wie Elwin nun erkannte.
<i>“Nun meine Liebe, da irrt Ihr.“</i>, begann er seine Stimme zu heben und erklärte ihr folglich, dass sie nicht – wie sie bereits angenommen und versucht hatte zu akzeptieren – die Runde verloren hatte, sondern, dass der Herold und zugleich Schiedsrichter zu ihren Gunsten entschieden hatte. Er hatte sie zur Siegerin erklärt, auch wenn sie das Bewusstsein verloren hatte und somit nicht mehr Kampffähig gewesen war.

Die Augen der jungen Frau weiteten sich vor Schrecken konnte man einen, aber es war eher vor Überraschung. Natürlich hatte sie immer gehofft diesen Windhaller zu besiegen, aber wie schon erwähnt, sprachen die Fakten eigentlich dagegen.
Sie hob ihren Kopf, reckte ihn nach vorn in Richtung Timathian und versuchte so gut es ihr körperlicher Zustand zu lies ihrem Bekannten näher zu kommen. Zunächst wollte sie gar nicht glauben was er da gesagt hatte und es dauerte eine ganze Weile, bis ihr Verstand es tatsächlich so verarbeitete, wie es Tima gesagt hatte.
Ihr Mund öffnete sich ein wenig, sodass ihre vollen Lippen sehr gut zur Geltung kamen und ein ehrliches, vor Freude strahlendes, Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, was ihre Wangen leicht erröten lies. Das Strahlen kehrte in ihre trüben Augen zurück und all dass machte sie noch bezaubernder für das männliche Geschlecht.

„Ich… ich… ich kann es gar nicht glauben.“, begann sie stotternd von sich zu geben, als sie die Bedeutung der gesprochenen Worte verarbeitet hatte. „Ich habe wirklich den weitaus erfahrenären Gideon Windhaller besiegt und meine Turnierrunde gewonnen? Das… das ist ja unglaublich. Ich freu mich ja so.“

Sie sie zu einem freudigen Lachen setzte, zuckte Elwin kurz zusammen und hielt sie ihre linke Seite, genau dort wo sie einen der Luftklingen abgekommen hatte. Das Lachen erstickte und ein Seufzen trat an dessen Stelle.
Dann erschien ein weiteres ihr wohlbekanntes Gesicht: die Heilerin Marie Weber.
Diese trug noch immer ausnahmslos schwarze Kleidung, nur das weise Häubchen auf ihrem Kopf und der Kragen um ihren Hals und den doch recht weiten Ausschnitt ihres Kleides stachen daraus hervor. Sie studierte die Akte von Elwin und fragte sie nun ebenfalls nach ihrem Befinden.

„Ich danke Euch, mir geht es plötzlich wieder viel besser, auch wenn die Schmerzen an meiner linken Seite noch vorhanden sind. Ich vermute fast, dass jenes Wissen, dass mir freundlicher Weise Euer Patient Timathian Vengul zugute kommen lies, einen großen Anteil an meiner momentan doch recht wohlwollenden Verfassung beiträgt.“, meinte Elwin und nickte Marie Weber freundlich zu.

<i>“Ich möchte Euch noch ein Pulver mitgeben, das Ihr bitte in heißes Wasser auflöst und vor dem Schlafengehen inhaliert. Das wird Euch stabilisieren.“</i>, sprach die Heilerin und reichte der Wassermagierin einen kleinen Beutel.

„Noch einmal danke ich Euch, werte Medica Weber. Ich werde mich gewiss an eure Anweisungen halten, dessen könnt Ihr beruhigt sein. Ich vertraue auf Eure Kenntnisse und Euer Wissen.“, sagte Elwin und man mochte es wieder kaum glauben, sie meinte es wirklich ernst. Schließlich erhob sie noch einmal ihre Stimme: „Darf ich nun mit meinem Begleiter Magister Vengul das Lazarett verlassen und mich bei seiner wohltuenden Gesellschaft erholen?“

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Dienstag 30. Dezember 2008, 11:33

Timathian Vengul konnte sich ein Lachen nicht länger verkneifen, als er Elwins überraschtes Gesicht sah. Aber es handelte sich keineswegs um ein spöttischen Lachen. Vielmehr war es herzlich und er freute sich mit ihr, dass das Strahlen des Sieges in die türkis schimmernden Augen der Wassermagierin einkehrte.
"Diesen Sieg hab Ihr Euch wahrlich verdient, teure Freundin", sagte er und richtete sich nun seinerseits im Bett auf. "Gideon Windhaller hat verloren, weil er Euch unterschätzt hat."
Das mochte gar stimmen. Der Luftmagier hatte sich in Sicherheit gewogen, befürchtete bis zum Zeitpunkt der Erkenntnis, dass diese Turnierrunde für ihn nun vorüber war, nicht, dass Elwin für ihn wahrlich ein Problem darstellen könnte. Und dann musste er feststellen, dass er sich geirrt hatte. Für ihn war es allerdings zu jenem Zeitpunkt zu spät. Elwin hatte gewonnen, verdient gewonnen. Doch wie würde die Finalrunde im Magierduell aussehen? Ihr Gegner, dieser Stygmar, hatte sicherlich den Kampf gegen Gideon beobachtet. Er würde die Abgängerin der Akademie zu Andunie auf keinen Fall unterschätzen. Leider schienen die wenigsten etwas über diesen Magier zu wissen. Wie gut war er? Konnte er erfahrener sein als Magus Windhaller? Konnte es möglich sein, dass Elwin gegen ihn noch mehr Stärke beweisen musste?
Aber darüber sollte sich die Wassermagierin jetzt erst einmal nicht den Kopf zerbrechen. Die nächste Runde war – zumindest für sie – noch ein ganzes Stück weit entfernt. Jetzt hieß es ausruhen und sich über das jüngste Erfolgserlebnis zu freuen. Denn auch jene Freudenmomente hatte sich Elwin verdient und sollte diese nun voll auskosten dürfen.

Nun lachte sie auch, wenngleich nur kurz. Ein Stechen meldete sich aus dem Bereich ihrer linken Hüfte. Dort war sie schmerzlich von einer Luftklinge Gideons getroffen worden. Sie konnte den Verband durch ihre Kleidung hindurch fühlen. Diese Verletzung war noch nicht abgeheilt. Wahrscheinlich hatten die Lichtmagier hier im Lazarett so viel zu tun, dass man sich statt auf Heilmagie erst einmal auf Arzneien und Kräuter zurückberufen hatte.
Sonst stünde jetzt auch nicht die Kräuterkundige Marie Weber an ihrem Bett, sondern ein Lichtmagier. Die Heilerin begutachtete die Akte, während sie sich bei Elwin persönlich erkundigte, wie sich diese fühlte.

Dass Elwin mit wenigen Worten bestätigte, ihr ginge es plötzlich viel besser, ließ die Kräuterheilerin lächeln. Ja, so ein Sieg konnte einiges bewirken. Viele Schmerzen und Unwohlsein waren im Grunde Kopfsache. Wenn es der Seele gut ging, so stärkte dies die körperlich Abwehrkräfte und der Mensch hatte es leichter zu genesen.
Trotzdem sollte man sich nicht allein darauf verlassen, weshalb Marie Weber der jungen Magierin ein Pulver mit auf den Weg gab. Sie solle den Inhalt in heißes Wasser auflösen und inhalieren, ehe sie sich zur Nachtruhe legte.

"Und nun dürft Ihr das Lazarett verlassen, ja. Aber wirkt heute besser keine Magie mehr. Ihr müsst Euch etwas schonen. Morgen, zum großen Finale, solltet Ihr Dank des Pulvers wieder fast vollkommen auf den Beinen sein." Sie neigte das Haupt freundlich. "Ich drücke Euch beide Daumen."
Timathian grinste, stand auf und reichte Elwin den Arm. Mit langsamen Schritten, denn er wollte ihr anfangs nicht gleich einen Marsch zu seinem Zelt zumuten, führte der Energiemagier seine Begleiterin nach draußen. "Ihr habt einen Fan", lächelte er und schaute über die Schulter zu Marie Weber zurück.

Vom Himmel ertönte ein pfeifender Schrei. Ein Schatten hob sich ab. Wing, das zeichenlose, aufgeweichte Buch in den Krallen, kam auf Elwin zugeflogen. Er wirkte aufgeregt, flatterte wild um sie herum und ließ anschließend das Werk fallen, um auf ihrer Schulter zu landen.
"Auf der 54. Seite", raunte er leise in ihr Ohr, wusste ja nicht, ob man Timathian über seine Fähigkeit zu sprechen aufmerksam machen sollte.
Das Buch hingegen lag aufgeschlagen da. Seite 54 musste es sein ... denn nun konnte Elwin erkennen, weshalb sich Wing so erregt gezeigt hatte. Dort stand in verschwommenem Melongiar ein einziger Satz geschrieben: <i><span style="color:B24079;">"Nicht das Festland ist dein Ziel, Elwin Fock."</i></span>

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Elwin Fock » Sonntag 4. Januar 2009, 23:45

Mit Freuden vernahm die junge Magierin die Worte der Heilerin, welche ihr Bestätigte, dass sie das Zelt verlassen und sich zusammen mit Timathian Vengul in sein Zelt zurück ziehen durfte.
<i>“Und nun dürft Ihr das Lazarett verlassen, ja. Aber wirkt heute besser keine Magie mehr. Ihr müsst Euch etwas schonen.“</i>
Elwin nickte Marie Weber verständnisvoll zu denn, auch sie spürte noch immer die Nachwirkungen ihrer gewirkten Zauberkraft und natürlich war jene Wunde, welche Gidon Windhaller ihr mit seinen Luftklingen beigefügt hatte, nach solch kurzer Zeit nicht verheilt und lies den Körper der Frau mit Schüben kräftigen Schmerzen durchfahren.

<b>Au… verdammt! Warum musste mich auch nur solch ein Teil treffen… Aber schon beeindruckend, dass er mich in dieser Situation überhaupt noch erwischt hat.</b>

Ja, die Erinnerungen schienen langsam wieder Elwin schönen Kopf zurück zu kehren. Bruchstückhaft zogen Bilder an ihrem inneren Auge vorbei, so auch jenes wo sie völlig von der Magie besessen ihren Gegner angeschaut, den letzten Zauber gewebt hatte und wie sie von den Luftklingen getroffen wurde.
Kurz fasste sie sich an ihren Stirn, senkte dann aber wieder ihre Hand und hörte die letzten Worte der Heilerin: <i>“Morgen, zum großen Finale, solltet Ihr Dank des Pulvers wieder fast vollkommen auf den Beinen sein. Ich drücke Euch beide Daumen.“</i>

Mit einem glücklichen Lächeln quittierte die Magierin die Geste von Marie Weber und bedankte sich noch einmal. Danach verschwand die Medici wieder im Gewusel des Zelts und Timathian half ihr hoch, führte sie mit langsamen Schritten nach draußen. Dort gab er auch noch einen Kommentar ab.
Elwin schaute ihn aus verwunderten Augen an.
„So, einen Fan?“, meinte sie mit schwacher Stimme, zog aber ihre Mundwinkel nach oben. „Es erfreut mich, dass Medica Weber mit Glück wünscht und anscheinend hofft, dass ich dieses Turnier gewinne. Aber in einer Tatsache täuscht Ihr euch, werter Tima. Ich habe bereits einen Weiteren Fan, nämlich Euch. Zumindest hoffe ich das.“

Kaum, dass sie diese Worte ausgesprochen hatte, ertönte ein ihr vertrautes Geräusch vom Himmel und schon erschien der Dritte, welcher ihr wohl zwar nicht die Daumen, aber doch die Krallen drückte. Wing sauste heran und hatte noch immer jenes Buch, aus der Bibliothek, in seinen Krallen, welches Elwin ihm kurz vor der Runde übergeben hatte. Er lies es fallen und landete auf seinem angestammten Platz auf ihrer Schulter.
<i>“Auf der 54. Seite“</i>, fiepte er in das Ohr der junge Frau.
Elwin zwinkerte ihm unbemerkt zu und wandte den Blick nun auf dem auf dem Erdboden liegenden Schriftstück. Es war aufgeschlagen und ihr stockte der Atem.

<b>Ich dachte es sei… sei unlesbar… durch… durch das Wasser. Was… ist das?</b>

Die Augen der jungen Magierin weitete sich und echte Verwunderung machte sich darin breit. Sie konnte auf der aufgeschlagenen Seite Worte in der Magiersprache lesen, was eigentlich nicht sehr verwunderlich bei einem Buch über Zauberei war, aber jener geschriebener Satz bezog sich einwandfrei auf sie selbst.
<i><span style="color:B24079;">“Nicht das Festland ist dein Ziel, Elwin Fock.“</i></span>

„Aber wie???“, meinte sie nur wollte sich schon nach dem Buch bücken und es aufheben, da durchzuckte sie erneut der Stechende Schmerz ihrer Wunde.
<b>Verdammt!</b>
„Timathian, wärt ihr vielleicht so freundlich und würdet das Schriftstück für mich aufheben und danach lasst uns schnell zu Eurem Zelt gehen. Es muss uns hier nicht jeder sehen.“

Während sich der Mann nach dem Buch hinab beugte, flüsterte sie schnell zu ihrem gefiederten Freund: „Danke dir, aber… Tima wird es wohl ebenfalls längst bemerkt haben. Eventuell muss ich ihn zumindest damit einweihen.“

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Re: Im Lazarett

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 6. Januar 2009, 10:34

Timathian lachte, als Elwin meinte, dass neben Marie Weber zumindest noch ein weiterer Fan existierte und er bestätigte freundlich: "Ich konnte mich von Anfang an für Euch begeistern, werte Freundin!" Das mochte stimmen, selbst wenn hinter Timathians Interesse keines auf einer höheren denn der freundschaftlichen Ebene bestand. Aber das musste es ja auch nicht. Er und Elwin hatten sich schon zu Beginn des Turnieres prächtig amüsiert, damals beim großen Bankett, als es losging. Die Bekanntschaft war lediglich vom tödlichen Ereignis eines Teilnehmers überschattet worden, aber für sein Unglück konnte wirklich niemandem die Schuld zugewiesen werden.

Timathian und Elwin gingen ein Stück, das Lazarett hinter sich lassend. Zum Zelt des Energiemagiers war es kein sonderlich langer Weg, doch selbst dieser konnte untebrochen werden. Augescheinlich war es Wing, der seine Freundin wiedersehen und ihr das Buch bringen wollte, das sie ihm so vertrauensvoll in die Krallen gelegt hatte.
Wie erstaunt nicht nur Elwin über die Nachricht auf Seite 54 war, hörte sie wohl am Aufkeuchen des Mannes an ihrer Seite. "Das Buch ... spricht zu Euch", brachte er nur verwundert hervor, als sich Elwin danach bückte und den Versuch mit einem Ächzen abbrach.

Noch ehe Elwin ihre Bitte, Tima solle das Buch für sie aufheben, komplett aussprechen konnte, hatte sich selbiger schon nach vorn gebeugt und hob es hoch. Er reichte der Wassermagierin ihren Besitz und musterte sowohl sie als auch den kleinen Gegenstand. "Darin stand eine Nachricht, direkt für Euch und Eurer Reaktion nach zu urteilen hat kein Mensch diesen Hinweis für Euch hinterlassen."

"Meister Energiemagus, ich hatte das Buch die ganze Zeit über in meinen Krallen. Niemand hätte etwas hineinschreiben können", sagte plötzlich Wing, der inzwischen auf Elwins Schulter hockte. Ihren Worten nach hatte er entschlossen, sein Geheimnis nicht nur mit ihr, sondern auch dem Energiemagier zu teilen. "Ich blätterte durch die Seiten und stieß auf diesen Eintrag ... im Übrigen ... ich beherrsche Melongiar erst, seit ich ein Vogel bin. Dies ist seltsam."
Timathian starrte Wing mit großen Augen an. Er konnte wohl gar nicht verarbeiten, was der Vogel soeben gesagt hatte, sondern nur, dass er sprechen konnte. Sofort packte er Elwin am Arm und zog sie mit sich, achtete dabei weniger auf ihren körperlichen Zustand. Tima eilte sich, in sein Zelt zu kommen. Dort erst ließ er Elwin los und starrte erst sie, dann ihren tierischen Freund an.

"Er kann sprechen!", brachte Timathian hervor. "Ist er ein magischer Vogel und was hat es mit dem Buch auf sich? Bitte, erzählt mir alles! Es klingt jetzt schon so aufregend und ich weiß kaum etwas." Der Magier legte seinen Umhang ab und ging zum Ofen, um dort Tee aufzusetzen. Nichts ging über eine nette Plauderei mit überaus geheimnisvollem Inhalt und dazu einer Tasse Tee.

Wing schmiegte sich enger an Elwins Kopf. Sein Schnabel klackerte leise. "Glaubst du, das Buch ist nicht grundlos vom Wasser in deine Arme getrieben worden? Ich war schon immer ein enger Gläubiger Venthas. Sie will uns helfen, was meinst du?", hauchte der Vogel.


<i>weiter in Der Zeltplatz -> <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=14186 ... unten">Das Zelt des Timathian Venguls</a></i>

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Sonntag 3. Mai 2009, 21:36

[Yann, Tahmo und Faro kommen aus: Auf dem Weg]


Die beiden neuen Freunde gingen weiter, vorbei an den eng aneinander stehenden Zelten, und Yann ergriff das Wort. Er redete und redete und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass der Junge ein wahres Plappermaul war. Er erzählte Tahmo von seiner Magie, wie er sie nutzen konnte und dass er beim zaubern nicht unbedingt auf den Kristall, welcher um seinen Hals hing, angewiesen war. Auch berichtete er, dass er es liebte andere Menschen zum Lachen zu bringen und das genau dies die Erfüllung für ihn war. Schließlich jedoch fand auch der Schelm ein Ende mit seinem Redeschwall und nachdem er nur noch angefügt hatte, dass er Yann Adamm-Ra hieß, verfiel er in Schweigen. Die Stille, welche nun bei den Beiden herrschte gefiel ihm nicht und daher begann er leise und leicht zu summen.

Allerdings hielt dieses nicht besonders lange an, denn urplötzlich und bevor Tahmo noch irgendetwas von sich geben konnte, vernahm der junge Schelm ein "Woah...!". Schnell wandte er seinen Kopf um und konnte einen am Boden liegenden Freund erkennen. Zuerst schien Yann überrascht und etwas geschockt zu sein, doch schnell zeigte sich, dass er diese Situation wohl offensichtlich äußerst komisch finden musste. Er hielt sich seine Hand vor den Mund und kicherte, dann wuchs es bis zu einem herzlichen Lachen an.

"HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!", konnte man von dem Buntschelm hören, während er einfach nur da stand und nichts weiter unternahm.

Er lachte und gluckste und konnte sich fast gar nicht mehr einkriegen. In dieser Situation kam ihm gar nicht erst die Idee, dass sich sein neuer Freund vielleicht bei dem Stutz verletzt haben könnte und machte auch keinerlei Anstallten ihm wieder auf die Beine zu helfen.
Mittlerweile hatten sich bereits Tränen in den Augen von Yann gebildet und er musste ein paar mal tief Luft holen, bevor er sich wieder beruhigen konnte. Er schnaufte und hatte einen hochroten Kopf auf seinen Schultern. Schnell wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht, wobei er dazu seinen Ärmel nutzte, und beugte sich dann zu Tahmo hinunter.

"Hihihi... Entschul... entschuldige bitte. Aber das ganze sah einfach zu kreischen aus. Bitte verzeih mir.", meinte der Schelm noch immer kichernd.

Gerade wollte er ihm eine Hand reichen, um ihm nun doch endlich beim Wiederaufstehen zu helfen, doch schaffte das der Abenteurer von ganz allein. Zunächst befreite er seinen Fuß aus dem Strick eines Zeltes und rappelte sich dann auf. Etwas verlegen schaute dieser drein und klopfte sich provisorisch den neuen Dreck von seiner blauen Tunika. Der Schelm beobachtete den Jungen dabei und kicherte abermals, jedoch verlor der Tahmo kein weiteres Wort über dieses ungeschickte Verhalten.
Nachdem sie ein paar wütende Blicke der Zeltbewohner geerntet hatte, murmelte Yanns neuer Freund eine leise Entschuldigung und schon machten sie sich wieder auf den Weg. Der Schelm an sich, achtete gar nicht auf die Leute, welche nun ihre Unterkunft reparieren mussten, und schritt von neuem wieder neben seinem Begleiter her. Faro schien das alles auch eher auf die komische Art und Weise zu sehen, denn er schnaubte ein paar mal, das man fast als Lachen deuten konnte.

"erm..mh.. Ja das macht sicher Spaß, die Leute zum lachen zu bringen.", begann Tahmo etwas stotternd jene Unterhaltung wieder zum Laufen zu bringen, welche durch seinen Sturz so dermaßen unterbrochen worden war. Allerdings viel dessen Blick schließlich auf jenes große und weiße Zelt, welches das Lazarett war. Langsam kam es zwischen den anderen Zelten zum Vorschein und dies bedeutete, dass die beiden Jungen und das Pferd nicht mehr weit von ihrem Ziel entfernt waren.

"Ja, stimmt!", stimmte Yann den Worten seines neuen Freundes bei. "Da vorn ist es, wir haben es fast geschafft. Und weißt du was? Ich glaube ein schönes, warmes Bad würde mir bestimmt auch gut tun, nach all den Aufregungen."

Er grinste Tahmo an und freute sich schon das Zelt zu betreten. Er erinnerte sich kurz daran, wie wohltuend damals in der ehemaligen Schenke zum Pony ihm das Baden in dem Zuber mit warmen Wasser getan hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte er damals einen Herold laut rufend und das Turnier ankündigend durch die Straße unter seinem Zimmer laufen hören. Erneut grinste er bei diesen Erinnerungen und in der Tat, damals wäre er beinahe nackt in den Schankraum hinunter gerannt, nur um sich für das Turnier anzumelden, welches er nun gewonnen hatte. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, doch tatsächlich waren es nur wenige Tage, die seit dem vergangen waren.
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Erzähler » Montag 4. Mai 2009, 20:22

Tahmo, Faro und Yann näherten sich dem Lazarett. Ersterer sah nun nur noch schlammiger aus als schon zuvor. Der Sturz über die Zeltspannung von eben hatte ihn erneut in den Dreck befördert. Yann konnte darüber nur lachen, aber schnell unterhielten sich die beiden wieder über Weiteres. Sie verstanden sich doch recht gut und selbst Faro schien die Geselligkeit zu gefallen. Er schnaubte immer wieder seine von Schmutz verkrustete Mähne nach oben, damit er überhaupt den Weg sehen konnte und nicht auch noch wie sein zweibeiniger Freund stolperte.
Auch er hätte ein Bad ziemlich gut gebrauchen können. Doch stelle man sich das einmal vor: ein verfressenes, fettes Pony in einem Waschzuber! Nein, nein, bei Faro würde eine Bürste und ein Eimer voll Seifenlauge ausreichen müssen.

Neben Yann und Tahmo schienen noch mehr Besucher des Turnieres das Bedürfnis nach einem Bad bekommen zu haben. Schon von weitem konnten die beiden jungen Männer sehen, dass neben dem eigentlichen Zelt mehrere Badezuber aufgestellt worden waren. Über diese hatte man an langen Stangen Leinentücher gespannt, die einen möglichen weiteren Schauer abhalten sollten. Unter diesen Spanntüchern planschten und unterhielten sich eine ganze Schar Leute im heiß dampfenden Wasser der Zuber. Die Erwachsenen tranken Bier und plauderten munter über die einzelnen Turnierrunden. Aber auch Kinder teilten sich einen Zuber, in den auch einiges an Seifenlauge gekippt worden war. Dicke große Seifenblasen tanzten munter umher. Die Kinder hatten ihre Freude daran, sie zum platzen zu bringen.
Um die Zuber herum liefen eilig Turnierhelfer und Heiler. Sie heizten die Feuer an, welche unterhalb der Zuber dafür sorgten, dass das Wasser heiß und somit die Laune der Besucher gut blieb.

Eine Heilerin kam lächelnd direkt auf Tahmo und Yann zugelaufen. Sie zeigte einladend zu den Bademöglichkeiten. "Nur keine Scheu. Nach diesem Regenguss gewähren wir allen Turnierbesuchern ein heißes Bad. Es kostet euch nur zwei Fuchsmünzen pro Person und jeder bekommt einen Krug Bier oder einen Apfelsaft. Wollt ihr am Spaß teilhaben?" Sie zückte bereits je ein Stück Seife für Yann und Tahmo. Diese gab es zum Badeangebot umsonst hinzu.
Als die Heilerin Faro erblickte, lachte sie fröhlich. "Das Pony könnten wir hinter dem Zelt mit ein paar Eimern Wasser wieder rein waschen."

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Dienstag 5. Mai 2009, 20:58

Sie kamen dem Lazarett immer näher und je weiter sie vor drangen, desto mehr konnten sie erkennen, dass sich wohl noch andere Turnierbesucher für ein wohltuendes, warmes Bad entschieden hatten. Außerhalb des Zeltes standen einige Zuber, aus denen der Dampf heißen Wassers schwebte. Lautes Geschnatter und Gerede drang an Yanns Ohren, aber davon allein nicht genug. Auch die fröhlichen Stimmen spielender Kinder konnte er hören. Sofort legte sich ein zufriedener Ausdruck auf sein Gesicht. Für ihn war es herzerwärmend, dass solch eine ausgelassene und glückliche Stimmung vorherrschte. Niemand schien sich trübsinnigen Gedanken hinzugeben, nun ja, warum auch. Das Wetter hatte sich gebessert, die Sonne schickte ihre herrlichen Strahlen zur Erde und der Gauklerwettstreit hatte ein grandioses Ende genommen.

Der Schelm und sein neuer Freund Tahmo schritten weiter dahin und erreichten endlich ihr Ziel. Sie standen nun vor dem großen Zelt des Lazaretts und konnten einen Blick in das Innere werfen. Nun würde es wohl nicht mehr lange dauern, bis sie beide ihren Wunsch sich in einem Zuber warmen Wassers zu waschen, erfüllen konnten.
"Endlich...", hauchte der Junge vor sich hin und beobachtete die vielen Turnierhelfer und Heiler, welche eilig überall in der näheren Umgebung herum liefen. So konnte Yann sehen, dass sie zum Teil die Feuer unter den Zubern schürten, damit das Wasser im Inneren schön heiß und angenehm blieb. Andere wiederum schafften neues Holz herbei und wieder andere schienen Botengänge oder der Gleichen zu erledigen. Jedenfalls liefen sie einfach an ihnen vorbei, meist mit irgendwelchen Utensilien beladen. Und dann endlich kam eine Heilerin direkt auf die Beiden zu, blieb vor ihnen stehen und hieß sie herzlich willkommen.
"Nur keine Scheu. Nach diesem Regenguss gewähren wir allen Turnierbesuchern ein heißes Bad. Es kostet euch nur zwei Fuchsmünzen pro Person und jeder bekommt einen Krug Bier oder einen Apfelsaft. Wollt ihr am Spaß teilhaben?"

Yann nickte eifrig und konnte sich kaum noch beherrschen. Die Vorfreude, dass er gleich das Wasser an seiner Haut spüren würde, übermannt ihn fast. Dennoch stand er da, hüpfte allerdings bereits von einem Bein auf das Andere und wirkte wohl äußerst ungeduldig.
"Ja, ja. Wir wollen auch ein Bad nehmen.", trällerte er mit wahrhaftiger Begeisterung in seiner Stimme. "Ohhh... und sogar Seife gibt es dazu! Das ist ja mal ein Ding. Toll! Und das Ganze soll wirklich nur zwei Fuchsmünzen pro Person kosten? Das ist aber billig."
Mit diesen Worten wandte er sich zu Tahmo um und hoffte auf zustimmende Worte seines neuen Freundes. Dieser allerdings schien einfach nur da zu stehen und das Ganze auf sich einwirken zu lassen. Der Schelm schüttelte kurz den Kopf und beschloss kurzerhand, die Dinge einfach selber in die Hand zu nehmen.
"Also, nochmal. Ja, wir würden auch gerne baden.", meinte er nun wieder zu der Heilerin gewandt und kramte bereits in seinen vielen versteckten Taschen nach seinem Goldbeutel. "Ich glaube, dass sollte wohl reichen." Er holte den Beutel, welchen er im Turnierfinale gewonnen hatte, hervor und kramte fünf Fuchsmünzen heraus. Diese reichte er der Heilerin, welche offenkundig etwas verdutzt über das überzählige Geldstück dreinschaute. "Ja, ja schon gut. Die eine Münze mehr ist für dich. Dafür, dass du uns so nett empfangen. Sagst du uns bitte welchen Zuber wir nehmen können?"

Mit großen und erwartungsvollen Augen schaute der Junge die Frau vor sich an und war schon drauf und dran sich zu entkleiden. Ja, Schamgefühl kannte der Schelm nicht und ihn störte es nicht sonderlich sich vor so vielen Augen völlig zu entblößen.
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Dienstag 5. Mai 2009, 21:26

Die Luft war erfüllt von munterem Gelächter und ausgelassenen Gesprächen über die größeren und kleineren Dinge des Lebens. Dazu gesellte sich ein angenehmer Duft von Seife sowie verschiedenen Kräutern und Ölen. Tahmo atmete tief durch, endlich war er angekommen. Endlich konnte er ein entspannendes Bad nehmen um seine müden Muskeln und geschundenen Knochen zu entspannen.
Sein Blick fiel neugierig auf die Szenerie. Das große weisse Zelt des Lazarettes stand inmitten der Wiese, davor jedoch hatte man unzählige Holzbottiche für die Gäste aufgebaut welche wie er, ein warmes Bad suchten.
Es waren große Bottiche aus dunklem Eichenholz, sie wurden von dicken Eisenringen zusammengehalten und Tahmo war sich sicher das dort locker fünf Personen hinein passten.
Die Bottiche standen auf kleineren Erhebungen aus Stein und unter ihnen brannte ein kleines Feuer welches den Geruch von Rauch und brennendem Holz verbreitete. Ein würziger Duft welcher sich in der Luft mit den anderen Gerüchen vermengte. Geschäftigt rannten Leute von einem Bottich zum anderen und hielten das Feuer bei Laune, während die Besucher im warmen Badewasser der Bottiche saßen und sich wuschen, planschten, entspannten oder einfach nur unterhielten und ein Bier tranken.
Über jede Badestelle war noch eine helle Leinenplane aufgezogen, welche von jeweils vier Stangen gehalten wurde. Die Planen sollten die Besucher wohl vor Regen schützen, mutmaßte Tahmo leise.
Untereinander waren die Bottiche mit Holzstegen verbunden, damit niemand mit seinen frisch gewaschenen Füßen über den noch vom Regen aufgeweichten Boden laufen musste.

Er musste kurz schmunzeln, denn irgendwie erinnerten ihn die Konstruktionen an Kochtöpfe. Ein grinsen zierte sein Gesicht und er war so vertieft darin neugierig die Badezuber und das Treiben dort zu beobachten, dass er es garnicht richtig bemerkte das sich Yann inzwischen schon mit einer herangetretenen Heilerin unterhielt.
Mit verträumten Blick stellte er sich vor wie er entspannt im warmen und nach Seife duftenden Wasser vor sich her dümpeln konnte.... Mit geschlossenen Augen.... Während er von seinem nächsten Reiseziel träumte....
Männer und Frauen saßen, bekleidet mit Badetüchern, im warmen Wasser während deren Kinder drumherum planschten und ausgelassen lachten. Ein Anblick welcher Tahmos Herz mit wärmender Freude füllte, aber gleichzeitig zwickte ihn auch ein wenig die Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach etwas, was er wohl momentan noch nicht ganz genau beschreiben oder fassen konnte. Der junge Abenteurer zog grübelnd seine Augenbrauen zusammen.
Faro stupste ihn plötzlich mit dem Kopf genau zwischen seine beiden Schulterblätter, sodass er kurz erschrocken zusammenzuckte und seine Träumerrei wie eine Seifenblase in der Luft zerplatzte. Es schien als wollte Faro seinen träumenden Begleiter auf etwas aufmerksam machen, leise schnaubend drehte das Pony seinen Kopf zu Yann und der Heilerrin.

"Hä? Wie? Wo? Was?" Sagte dieser hastig und blickte dann blinzelnd zu Yann und der Heilerrin, welche er erst jetzt bemerkte. Er brachte ein kurzes, überraschtes "Oh, Hallo." hervor, ehe Yann leicht belustigt den Kopf schüttelte und wieder mit der Heilerrin redete.
"Also, nochmal. Ja, wir würden auch gerne baden." Sprach der Schelm zu der Heilerrin, ehe er ihr den Beutel mit dem Siegergeld in die Hände drückte.
Ein erstaunter Blick zierte nun das Gesicht der Heilerin, sie schien unsicher ob sie soviel Geld überhaupt annehmen sollte. Aber Yann lies wohl keinerlei Wiederworte gelten. "Ja, ja schon gut. Die eine Münze mehr ist für dich. Dafür, dass du uns so nett empfangenhast. Sagst du uns bitte welchen Zuber wir nehmen können?"

Nun räusperte sich Tahmo leicht und verlagerte sein Gewicht von einem müden Bein aufs Andere. "Eine Frage noch... könntet ihr Faro vielleich auch irgnwie waschen? Der freut sich sicher, oder?" Er drehte den Kopf und blickte zu seinem ebenfalls schmutzigen Pferdefreund, welcher nur zustimmend wieherte während er seine Mähne schüttelte. Grinsend guckte Tahmo wieder zu der Heilerin. "Ja, er würde sich freuen!" Gab er das wiehern seines Freundes weiter. Ehe er zu Yann schielte, welcher das Baden wohl kaum mehr erwarten konnte. Tahmo war da ruhiger, er freute sich zwar auch sehr endlich den Dreck loszuwerden, schien das jedoch nicht ganz so ausgelassen zu zeigen wie der Buntschelm. "Kann man hier irgnwo seine Kleider hinlegen? und waschen?" Fragte er noch einmal die Heilerin, ehe diese sich aufmachen würde die Beiden zu einem Badezuber zu bringen. Ob es hier wohl einen Ort zum umziehen gibt? Grübelte er leise nach, wobei er sich nachdenklich am Hinterkopf rieb und seine Augen suchend über den Badeort streiften. Tahmos Blick blieb schließlich bei Yann hängen, welcher wohl schon drauf und drann war sich zu entkleiden.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Heiler » Mittwoch 6. Mai 2009, 23:13

Kinder lachten und planschten wie wilde Entchen im Wasser. Der Zuber, in dem sie hockten, musste stets von den Heilern nachgefüllt werden, weil ringsum alles Wasser heraus spritzte, aber alle hatten ihren Spaß. Die Erwachsenen plauderten beinahe ebenso wild durcheinander. Viele mussten sich das Finale des Gauklerwettstreits angesehen haben, denn viele unterhielten sich über "den Sieg des lustigen kleinen Kerlchens Yann", wie sie den Schelm nannten. Als einige ihn zusammen mit Tahmo und Faro kommen sahen, winkten sie ihm zu oder stießen freudige Pfiffe aus. Sie alle freuten sich, dass der Junge gewonnen hatte.

Als dann eine der Heilerinnen zu ihnen kam und ihnen das Angebot eines Bades, verbunden mit Bier oder Apfelsaft zu einem Spottpreis machte, zeigte sich Yann ganz begeistert. Er konnte garnicht glauben, dass es so gut wie nichts kostete. Aber die Heilerin nickte und bestätigte: "Zwei Fuchsmünzen, das ist richtig. Pelgar hat einen großen Gewinn durch das Turnier gemacht. Es sind viele Reisende hierher gekommen, um dem Spektakel zuzusehen." So war das also. Pelgar konnte auch großzügig sein. Kaum zu glauben, aber wahr.
Yann nahm das Angebot sogleich an und kramte einige Münzen hervor. Er überreichte der Heilerin ganze fünf Füchse und sie starrte den Jungen an.

"Jaja, schon gut. Die eine Münze mehr ist für dich. Dafür, dass du uns so nett empfangen hast. Sagst du uns bitte, welchen Zuber wir nehmen können?" Die Heilerin lächelte. Genau deshalb konnten sie so viele Badezuber zu einem so kleinen Preis anbieten. Denn die Turnierbesucher zeigten sich ebenso großzügig und spendierfreudig. Die Frau drehte sich halb ab und zeigte zu den vielen Holzwannen. "Sucht euch nur einen Platz aus, wo ihr wollt. In manchen Zubern dürfte es schon recht voll sein, aber es sind auch noch genug freie Zuber übrig. Die meisten Bader ziehen jedoch eine fröhliche Gesellschaft vor und baden zusammen."

Sie wandte sich erneut den beiden jungen Männern und Faro zu. Dann schreckte sie plötzlich zusammen, zuckte gar und starrte auf Yann, der sich hier einfach vor versammelter Menge auszog. "Ahhh, doch nicht hier!", rief sie dermaßen laut, dass sie damit erst die Aufmerksamkeit der Badegäste auf sich lenkte. Viele schauten nun zu Yann herüber und nicht wenige gaben ein erschrecktes Keuchen von sich. In einer Stadt wie Pelgar zog man sich nicht einfach öffentlich aus. Das grenzte an Sittenwidrigkeit und konnte bestraft werden und Yann war wirklich nicht mehr so jung, dass man es ihm hätte nachsehen können.
Auch Tahmo wirkte über den entblößten Schelm mehr als verwirrt. Tatsächlich jedoch hatte er nur geträumt und war von seinem Pony mit einem Schubs zurück in die Realität geholt worden. Unterdessen riss sich die Heilerin ihre Schürze vom Leib und hielt sie schützend vor Yanns Unterkörper. "Zieht Euch dort drüben um. Da gibt es auch Handtücher zum Umbinden." Sie nickte zu einigen kleinen Holzkabinen, die man speziell für diesen Zweck aufgestellt hatte. Erst dann fand die Frau Gelegenheit, auch Tahmo zu antworten.

"Natürlich kann das Pony auch gewaschen werden", meinte sie. Mit einer Hand zeigte sie hinter das Zelt, erinnerte sich aber rechtzeitig an den halbnackten Yann und packte wieder die bedeckende Schürze. Die Heilerin atmete tief durch. Wenigstens wurde sie nicht rot. Nun, sie war ausgebildet und hatte bereits genug nackte Körper jeglichen Alters gesehen, zweimal sogar schon die von richtigen Elfen! Sie setzte erneut zum sprechen an: "Also, hinter dem Zelt ist eine Pumpe. Dort stehen auch Eimer und Schwämme herum. Da könnt Ihr Euer Pony reinigen. Ich empfehle Euch, dies vor dem Bad zu tun, sonst braucht Ihr anschließend noch einmal einen Zuber."

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Donnerstag 7. Mai 2009, 12:35

""Ahhh, doch nicht hier!" Rief die Heilerin plötzlich dermaßen laut, dass ihnen die gesamte Aufmerksamkeit der badenden Gäste zuteil wurde.
Yann hatte sich ohne jegliche Scheu ausgezogen, während die Heilerin hastig ihre eigene Schürze opferte um den nackten Schelm wenigstens teilweise zu bedecken.
Tahmo guckte nur ziemlich verblüfft drein, ungefähr so wie ein Zwerg dem man Erzählte das sein Vater ein Elf war. Leises Gekicher wurde laut, welche aus Richtung der badenden Gäste kam. Mütter hielten die Augen ihrer Töchter zu und jüngere Mädchen tuschelten leise mit hochroten Köpfen.
Auch Tahmo wurde rot, aber nicht weil Yann nackt war. Immerhin hätte dieser nichts gehabt was er nicht auch hätte. Jedoch schämte er sich scheinbar für den Buntschelm mit. Soweit, dass er sogar anstandshalber woanders hinguckte. Man lernte immerhin nicht oft solch freizügige Leute kennen. "Oh man, zieht der sich hier einfach aus..." Murmelte Tahmo leise zu Faro, welcher das ganze jedoch wohl nicht wirklich schlimm fand und sich sicherlich wenn überhaupt höchstens um die plötzlich geweckte Neugierde und Empörung der Badenden Gäste ringsherum wunderte. Ein Pferd kannte immerhin so etwas wie Schamgefühl nicht, Faro trug ja auch keine Kleidung wie es Tahmo tat.

"Natürlich kann das Pony auch gewaschen werden", meinte die Heilerin zu Tahmo, welcher sich daraufhin wieder ihr zuwandte. Sie deutete hinter das Zelt, ehe sie sich hastig eines besseren besannte und schnell wieder Yanns Blöße mit der Heilerschürze bedeckte: "Also, hinter dem Zelt ist eine Pumpe. Dort stehen auch Eimer und Schwämme herum. Da könnt Ihr Euer Pony reinigen. Ich empfehle Euch, dies vor dem Bad zu tun, sonst braucht Ihr anschließend noch einmal einen Zuber."

Tahmo schielte knapp zu Yann und nickte dann schnell der Heilerin zu. "Hinter dem Zelt, mhm. Gut, danke!" Immermehr Leute starrten nun zu ihnen herüber und immer mehr Getuschel wurde laut. Tahmo gesellte sich neben sein Pony, "Komm, wir waschen erstmal dich." Flüsterte er seinem Freund zu, während seine Augen kurz nach rechts und links zu den badenden Leuten zuckten. Oh man, wie die alle gucken! Am besten ich wasche erst einmal den Faro bis sich das hier wieder etwas beruhigt hat. Mit seinem Vierbeinigen Freund im Schlepptau ging er an der Heilerin und Yann vorbei, ehe er das große Zelt umquerte.

"Hm, na das sieht doch gut aus." Grinste er kurze Zeit später über das gesamte Gesicht, während sein Blick neugierig den Waschplatz hinter dem Zelt musterte. Es war ein etwas größerer mit nassen, schweren Holzbrettern ausgelegter Bereich, welcher sich direkt hinter dem Lazarett Zelt befand. Man hatte eine Pumpe aufgestellt, sowie einen Bottich unter welchem ebenfalls ein knisterndes Feuer brannte. Eben genau so wie die Waschzuber vor dem Zelt, nur eben kleiner. Warmes Wasser und eine Pumpe um Faro nass zu machen, waren also schon mal vorhanden.
"Komm, stell dich genau da hin." Meinte er zu seinem Freund und schob das Pony auf die Bretter des Waschplatzes. Faro schnaubte kurz leicht wiederwillig, ehe er misstrauisch die Pumpe begutachtete. Tahmo durchsuchte indes eine kleinere Truhe aus altem Holz, aus welcher er eine grobe Wurzelbürste sowie ein eckiges Stück Speckseife zog.
"Na also, wer sagst denn." Die Bürste sowie die Seife schob er sich unter seinen Gürtel, ehe er nach der Pumpe griff. Grübelnd musterte er das Gerät. Es war komplett aus Holz, hatte eine zylinderartige Form sowie einen Hebel zum pumpen. Dann war da noch ein Schlauch befestigt, mit welchem man das Wasser in die gewünschte Richtung befördern konnte. Mit interessiertem Gesicht untersuchte er die Gerätschaft, man muss das Ding wohl in den Bottich stellen damit es Wasser zum pumpen bekommt. Tahmo stellte die Pumpe also in den Bottich mit Wasser, nahm den Schlauch in die eine und den Pumphebel in die andere Hand. "Jetzt nicht bewegen Faro... Wird gleich nass... hoffe ich" Warnte er schmunzelnd seinen Freund vor, ehe er Pumpte. Uff, geht das schwer! Die Pumpe schien wirklich älter zu sein, der Hebel lies sich nämlich nur schwer und begleitet von zähem geknarze bewegen. Tahmo wurde ziemlich schnell warm dabei, er kam sogar nach kurzer Zeit richtig ins Schwitzen. Nun wusste er wieso die Heilerin ihm geraten hatte Faro zu waschen, ehe er sich selber wusch. Aber vielleicht kam ihm die Pumperrei nur so schwer vor, wäre er ausgeruht gewesen dann wäre das sicherlich ein leichtes für ihn!

Ein beständiger Strahl aus warmen Wasser brauste kurze Zeit später auf das Pony herab.
Faro stand ruhig da, während ihm das angenehm warme Wasser an allen Seiten hinab lief. Es schien sogar so als würde das Pony diese ganze Wascherrei ziemlich entspannend finden! Ein zufriedenes schnauben entwich Faro, ehe die Dusche plötzlich abbrach. "Gut Faro, dann wollen wir dir mal den Dreck abbürsten." Das Pony fand das sein zweibeiniger Freund ein wenig arg müde klang. Schwitzend und nun selbst durch das Pumpen halb nass bürstete Tahmo seinem Pony den Dreck aus dem Fell. Solange, bis es regelrecht wieder glänzte. "Puh... das dürfte reichen!" Schnaufte er erschöpft und warf die Bürste und die Seife wieder in hohem Bogen zurück in die Kiste. "Weist du noch wo der Stall ist? Da kannst du schon mal hingehen und trocknen. Ich komm dann nach, muss eh noch meinen Rucksack holen." Faro nickte einverstanden, natürlich wusste er noch wo der Stall war! Er leckte seinem Freund mit der breiten Ponyzunge einmal quer über das Gesicht und schlenderte dann los, in Richtung Stall.

So, jetzt will ich endlich baden. Dachte Tahmo müde und fragte sich sogleich zum wievielten Male er dies nun schon dachte. Er ging zurück zum Waschplatz und hielt suchend nach Yann oder der Heilerin Ausschau., während er sich schon richtig freute endlich in einen Bottich mit warmen Wasser einzutauchen und sich den ganzen Dreck abzuwaschen. Ehe er noch die entspannende Wärme des Wassers genoss. Hoffentlich ist der Schelm wenigstens im Wasser ruhiger. Der scheint mir doch recht zappelig. Komischer Kerl eigentlich, aber irgendwie auch lustig. Dachte er versonnen nach, während ihm seine Schritte inrichtung der hölzernen Umkleidekabinen führten.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Yann Adamm-Ra » Donnerstag 7. Mai 2009, 21:28

Noch bevor die Heilerin oder Tahmo etwas sagen konnte, hatte Yann schon begonnen sich zu entkleiden. Er war einfach viel zu hibbelig, als dass er nun einfach still da stehen und auf irgendeine Reaktion warten konnte. Das Wasser der Badezuber war nicht mehr weit entfernt und wollte jetzt einfach dort hinein und es sich so richtig gut gehen lassen, selbst wenn das bedeutete, dass er seinen neuen Freund gleich in eine äußerst peinliche Lage bringen würde. Soweit jedoch dachte der junge Schelm gar nicht. Er hatte einzig den Gedanken in seinem Kopf, dass er baden wollte.

Selbst als ein Aufschrei der Heilerin durch die Luft drang, störte er sich nicht daran und fuhr einfach damit weiter fort sich die Kleider vom Leib zu streifen. Zunächst war da sein Oberteil, welches er geschickt über den Kopf zu und so seinen nackten Oberkörper zum Vorschein brachte. Er war hager und ziemlich schmal. Man konnte fast schon die Rippen unter seiner Haut erkennen und dort, wo der Brustkorb endete und zur Bauchhöhle überging, machte der Körperbau einen leichten Schwung nach innen und zeigte einen extrem flachen Bauch.
Nachdem er sein Oberteil einfach hatte zu Boden fallen lassen, packte er mit seinen Händen den Saum seiner Hose und zog den Gummibund auf, damit er sie in einem Schwung hinab gleiten lassen konnte. Zum Vorschein kamen seine Beine, welche so schmal waren, dass sie schon fast den Stelzen eines Storchs Konkurenz gemacht hätten. Auch wurde der Blick auf seinen Lendenschurz frei, welcher mit zwei dünnen Striemen an beiden Seiten seiner Hüfte befestigt waren.
Kaum, dass auch seine Hose neben seinem Oberteil lag, war Yann auch schon dabei, sich seine letzte Bedeckung vom Körper zu streifen. Allerdings noch bevor er damit zu Ende war und man seine Männlichkeit bestaunen würde, hatte auch schon die Heilerin reagiert und ihre Schürze von der Taille gelöst und hielt sie vor ihn hin, sodass er nun doch wieder bedeckt war.

Der Bundschelm starrte etwas verwirrt drein, denn was war schon dabei sich zu entkleiden, wenn man baden wollte? Sollte er vielleicht mit seinen Kleidungsstücke in einen der Zuber steigen? Sicherlich nicht und außerdem waren die anderen Badegäste ebenfalls nackt, zumindest soweit man es bis zur Wasseroberfläche sehen konnte. Er wandte sich zu der Frau um und achtete nicht weiter auf die vielen Augen, welche auf die ganze Szenerie gerichtete waren.
"Na gut, wenn du meinst. Dann geh ich halt in diese Kabine und binde mir das Handtuch um.", meinte er etwas eingeschnappt, hatte sich jedoch seine gute Laune nicht nehmen lassen und lächelte fast schon so unschuldig wie ein kleines Kind.
Er bückte sich hinab und hob seine Kleider auf, hängte sie sich über seinen Arm, sodass sie seine Blöße verdeckten und machte sich auf zu der Holzkabine.
"Wir sehen uns dann gleich, ja Tahmo?", rief er seinem Freund noch zu, während dieser sich schon auf den Weg gemacht hatte, sein Pony zu waschen. Kurz darauf war Yann auch schon hinter der hölzernen Tür verschwunden.

Innerhalb der Kabine legte er seine Sachen zurecht, schaute sich kurz um und entdeckte schließlich jenes Handtuch, welches die Heilerin erwähnt hatte. Allerdings war es extrem eng in der kleinen Umkleide und so konnte der Schelm sich nicht ganz so wie gewohnt bewegen. Drehen konnte er sich nur, wenn er seine Arme an seinen Körper legte und als er nach dem Tuch griff, brauchte er nicht einmal seinen Arm völlig auszustrecken.
Schließlich jedoch hatte er es geschafft, auch wenn es eine kleine Weile gedauert hatte. Er schwang sich das Handtuch um seine Hüfte, steckte das eine Ende über den Rand des anderen und nahm erneut seine Sachen. Auch den Schelmenkristall und seine heißgeliebte Halskette hatte er abgenommen, genauso wie seinen provisorischen Preis des Gauklerwettstreits. Er öffnete die Tür von neuen und trat voll bepackt hinaus und suchte mit seinem Blick die Heilerin. Als er sie gefunden hatte, kam er zu ihr hinüber gelaufen und stellte sich vor sich.
"Wo kann ich denn meine Sachen verstauen, während ich bade?", fragte er sie genau in jenem Moment, als Tahmo wieder von waschen seines Ponys zurück kam.
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Re: Im Lazarett

Beitrag von Tahmo » Freitag 8. Mai 2009, 14:14

Tahmos blick fiel auf Yann, welcher sich wohl inzwischen ein Handtuch umgebunden hatte, er guckte auch zu der Heilerin welche schon fiel entspannter wirkte.
Der junge Abenteurer musste schmunzeln, Yann hatte den Badeplatz in ziemliche Aufregung versetzt gehabt, aber nun war wieder alles ruhig.
Er hob kurz die Hand als er an Yann vorbeischritt, welcher seine Klamotten sowie zwei Halsketten in seinen Armen hielt. Leicht neugierig musterte Tahmo den Schmuck. Eines davon muss dieser Stein sein, welcher um Yanns Hals geleuchtet hat....
Er blickte inrichtung der Umkleidekabinen, "Ich zieh mich auch eben um." Sprach er im Vorbeigehen und steuerte dann auf die Kabinen zu.
Tahmo schritt die nebeneinander aufgestellten Holzhäuschen grübelnd ab, ehe er wahllos eine Tür öffnete und... sie sofort wieder zuschlug um sich mit hochrotem Kopf dagegen zu lehnen. Ein empörtes Rufen wurde innerhalb von der Kabine laut "Hee...!" Schallte es durch das Türholz nach draussen.
Tahmo rief hastig ein "'tschuldigung!" zurück, ehe er schnell wie der Wind in eine der anderen Kabinen verschwand. Selber Schuld wenn er die nicht zusperrt
Dachte er verlegen. Mah.. ist das eng hier drinnen. Kann man sich ja kaum bewegen Es schien als habe Tahmo ungefähr dieselben schwierigkeiten mit der Kabinengröße wie Yann, nur war er wohl weniger gelenkig wie der Schelm.
Also gut... wo ist hier das Handtuch...mh..ah, da ist es ja! Er griff mit der einen Hand nach dem beigefarbenen Leinenhandtuch, welches über einer kleinen Holzstange hing. Vielleicht sollte ich mich vorher besser ausziehen. Dachte er grummelnd und hing das Handtuch zurück auf die Halterung.

Gut, als erstes die Schuhe Er drückte sich mit dem Rücken an eine der Holzwände, um vorne genug Platz zu haben damit er seine Füße leicht hochziehen konnte. Er wickelte das helblaue Leinentuch, welches er wohl als Ersatz für eine Schnürung verwendete damit die Schuhe ihm nicht von den Füßen fielen, von seinem unteren Schienbein. Dann schob er seine Finger unter das weiche und elastische Schuhleder und zog seinen Fuß aus den Stiefel. Es waren bequeme Stiefel, welche sehr elastisch und leicht waren. Allein die Sohle war mit Leder verstärkt worden. Tahmo wusste das man in diesen Schuhen Meilenweit gehen oder rennen konnte, ohne das sie unbequem wurden. Er lies sie zu Boden fallen und schob sie dann mit seinen Zehen über den ebenfalls hölzernen Boden hinweg, in eine Ecke der kleinen Kabine.
Gut, weiter gehts Er öffnete seinen Gürtel, welcher ebenfalls aus dickem Leder bestand sowie etwas zu lang war und warf ihn zu seinen Schuhen in die Ecke. Als nächstes zog er sich seine Armschienen aus, welche mit einer einfachen Schnalle auf seinen Unterarmen befestigt waren und ihm bis zu den Ellbogen reichten. Sie bestanden wohl aus demselben dicken Leder wie sein Gürtel. Ohne die Armschienen sah man nun das er wohl ein blütenweises Hemd trug, welches man sonst nur zwischen seinen Ellbogen und den Ärmeln seiner Tunika sah. Die Armschienen warf er zu dem Gürtel und seinen Schuhen, nun galt es die Tunika auszuziehen. Er stellte sich in die Mitte der Kabine und griff sich über seinen Kopf, um die Tunika über selbigen auszuziehen.
Argh.. mist...geh schon. Man, ich geh nie wieder Baden wenn die Kabinen so klein sind murrte er leise, bis er endlich die Tunika ausgezogen hatte und durch den Schwung fast mit dem Ellbogen gegen eine der Holzwände knallte.
Schnaufend warf er die knielange Tunika, welche ebenfalls einen dunkelblauen Farbton hatte sowie mit einer braunen Borte verziert war, auf den wachsenden Kleiderstapel. Sein weisses Hemd mit der Kreuzschnürung am Hals flog hinterher.
Er schnaufte kurz, nun fehlte nurnoch die Hose. Zum Glück!
Seine blaue Hose schien, im Gegensatz zur Tunika, aus Leinenstoff zu bestehen. Wenn Tahmo die Stiefel sowie seine Tunika anhatte welche ihm bis zu den Kniekehlen reichte, war die Hose nur an den Knien sichtbar. Er öffnete den Holzknopf, sowie die Verschnürung und zog sie erneut mit angezogenen Beinen aus.
Zusammen mit seinem naturfarbenen Ledenschurz, flog sie auf den Stapel mit Klamotten.
Nun griff Tahmo nach dem Handtuch und band es sich um seine Hüften, was bei seiner schmalen Statur Problemlos ging. Er machte seitlich einen festen Knoten in das Tuch, damit es ihm nicht runterrutschte. Dann ging er kurz in die Hocke und nahm den Haufen Kleider auf um die Tür mit der Schulter aufzudrücken und hinauszugehen.

Draussen, atmete er ersteinmal tief durch. "Geschafft!". Dann schritt er zu Yann rüber und gesellte sich neben ihm, ebenfalls mit dem Stapel dreckiger Klamotten in den Armen und der Frage im Gesicht wo man die Kleider denn unterbringen konnte.
Als er neben Yann stand, konnte man sehen das er gut zehn zentimeter größer war als der Schelm. Mit seiner schmalen Schulterpartie und Taillie, glich er ziemlich einem windigen Bohnengewächs. Aber dennoch war er nicht ganz so zierlich wie der Schelm. Der Umstand das er schon immer gern ausserhalb des Fischerdorfes in der Natur herumgetollt war, hatten ihm doch die ein oder anderen Muskeln verliehen. Seinen Beinen konnte man gut ansehen das sie langen Strecken nicht abgeneigt waren. Jedoch war er wohl bei weitem auch kein Muskelprotz, aber dennoch recht gesund gebaut. Rippen, stachen bei ihm seitlich jedenfalls auf den ersten Blick hin, keine durch. Sein Gesicht war durch die letzten Tage gewohnt schmuddelig und die Haare waren inzwischen ein wenig verfiltzt. Auch roch er ein wenig unangenehm nach Schweiß. Er hatte ein Bad wohl wirklich bitter nötig!
Er grub seine Zehen leicht in den Boden, so fast ohne Kleidung war es nun doch etwas arg kühl.

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Re: Im Lazarett

Beitrag von Heiler » Samstag 9. Mai 2009, 14:02

Immerhin hatte sie es geschafft, den Schelm zu überreden, sich umzuziehen - und zwar in der dafür vorgesehenen Kabine. Tahmo wandte sich unterdessen ab, um sein Pony zu waschen, das kurz darauf seinen alten Platz im Stall wieder fand. Gerade als Yann, das Handtuch um die Hüften geschwungen, wieder aus der Kabine trat und die Heilerin fragte, wo er denn seine Kleider unterbringen könnte, während er badete, kehrte Tahmo zurück. Er wollte sich ebenfalls ausziehen, zeigte aber die nötige Zivilisation und suchte sogleich die Umkleidekabinen auf.

Unterdessen nahm die Heilerin Yann einfach die Sachen aus der Hand. Sie betrachtete die Ketten und band sich diese kurzerhand um das rechte Handgelenk. "Den Schmuck lege ich in einen abgetrennten Bereich des Lazaretts, damit niemand ihn beschädigt oder verliert. Eure Kleidung wird gewaschen und am Feuer getrocknet, während Ihr badet. Das machen wir sehr gern, außerdem haben die Sachen ebenfalls eine Reinigung nötig." Die Frau hatte Recht. Yann war schon lange in seiner Schelmenkluft unterwegs. Sie stank und wies hier und da sogar Fäden auf. Nähte lösten sich langsam. Ein Schneider wäre vermutlich auch nicht schlecht, im Lazarett aber letztendlich wirklich zu viel verlangt.

Die Heilerin nickte Tahmo zu, als dieser sich wieder zu seinem Freund gesellte und streckte ihm die Hand entgegen, damit er seine Kleidung über ihren Arm hängen konnte. "Gebt nur her, die Sachen. Ich lasse sie auch noch waschen. Hui, alles voll mit Schlamm. Ja, das muss dringend gereinigt werden. Und nun viel Spaß euch beiden in den Zubern. Lasst euch einen Krug Bier oder Apfelsaft geben und sucht euch einen Platz." Sie zwinkerte freundlich, winkte dann einen Heiler mit Tablett her. Der Mann, nicht älter als 30 Jahresläufe, trug mehrere Holzbecher und -krüge zusammen mit einer Flasche Saft auf einem Tablett heran. Ihm folgte ein deutlich jüngerer Mann mit einem kleinen Fässchen.
"Was darf es denn sein?", fragte der Helfer mit dem Tablett. "Apfelsaft oder doch lieber ein deftig gewürztes Bier?"

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