Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Sämtliche Straßen Andunies sind gepflastert und von schönen kleinen Häusern gesäumt. Meist Fachwerkhäuser, aber auch mal eine prächtige kleine Villa. Nur die ärmeren Bezirke der Bettler und Halunken sollte man meiden.
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Thomas Mercer
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Thomas Mercer » Montag 3. Dezember 2018, 10:51

„Kinder sind etwas Erstaunliches... „...sie haben noch keine Angst vor dem Leben. Sie leben es einfach.“ Thomas schloss seine Augen und nickte nur. Sein Herz verkrampfte sich. Louisa hatte es schön gehabt damals bei ihnen. Sie waren eine glückliche Familie gewesen, oder? Damals, als die Welt noch nicht aus den Fugen geraten war. Sie alle drei hatten den Krieg überlebt, doch seine kleine Tochter hatte den höchsten Preis bezahlen müssen. Hatte sie das? Er wusste ja im Grunde nur über sein eigenes Schicksal wirklich bescheid. Weder konnte er erahnen, was seiner Tochter alles widerfahren war, noch wusste er es von seiner Frau. Nun waren sie sich so nah und doch würden sie sich nicht wiedersehen. Es war schwierig für ihn, diesen Gedanken zu akzeptieren. Er warf einen letzten Blick zurück auf das Anwesen von Amandins Schwester, ehe er die Villa seiner Herrin betrat und wie von selbst in sein Atelier wandelte.

Er trat vor sein Werkstück, streichelte sanft den Stein und lehnte für einige Minuten seine Stirn daran und tat einfach nichts. Er lauschte dem Schweigen des Steins, bis sein Herz ebenfalls schwieg und wieder dumpf im Takt zu schlagen begann, ohne sich zu verkrampfen.
Der Steinmetz betrachtete die neuen Werkzeuge, studierte jede Kante, jede Eigenschaft mit seinen Händen, ehe er sie gegen seinen Stein richtete und mit der Arbeit weitermachte. Die Bewegungen, die einzelnen Schläge, der Winkel in dem er die Werkzeuge führen musste, all das lag ihm schon lange im Blut, war schon lange in seine DNA aufgegangen und so konnte er für einige Zeit einfach bei sich und dem Stein sein, ohne einen konkreten Gedanken fassen zu müssen.

Diese Ruhe, diese Leere war das Einzige, was ihm im Moment etwas Trost verschaffte. Die Zeit verrann, der Tag musste allmählich der Nacht weichen. Thomas wäre wohl noch lange nicht aus seiner Trance aufgewacht, wenn Amandin nicht an ihn herangetreten und ihn beobachtet hätte. Er registrierte ihre Präsenz, noch ehe sie ihre Hände um ihren Körper geschlungen hatte. Er hielt inne, und obwohl sie nicht beieinander standen, glaubte er ihren Herzschlag dicht an seiner Brust zu spüren. Oder hallten da nur seine Hammerschläge nach, die seine angestrengte Muskulatur leicht zum Vibrieren brachte?

Thomas wurde sich seiner Körperlichkeit plötzlich schlagartig bewusst. Er spürte seine Erschöpfung, spürte seinen Kummer und seine Verzweiflung. Der Hammer drohte ihm aus der Hand zu entgleiten, doch Amandin war schneller als er. Sie trat an ihn heran und nahm ihn fest in die Arme, so dass er nicht nachgeben konnte und aufrecht stehen blieb. Er stiess einen tiefen Seufzer auf, als ihr Körper gegen seinen prallte und er erwiderte ihre Umarmung mit seinen mächtigen Pranken. Er atmete schwer gegen ihre Schulter, unfähig etwas zu sagen, unfähig Tränen zu vergiessen. Er war einfach nur da.

Er liess sich ohne Worte in sein Gemach führen und umsorgen und trotz ihren Zärtlichkeiten hatte er mühe loszulassen und sich seiner Erschöpfung hinzugeben. Erst nach einer ganzen Weile übermannte ihn der Schlaf dennoch und er kam etwas zur Ruhe. Mitten in der Nacht wachte er auf. War es ein zu heftiger Herzschlag gewesen? Ein Geräusch? Ein Gedanke? Er wusste es nicht. Verwirrt musste er sich erst seiner Situation bewusst werden. Er befand sich in seinem Zimmer, alleine. Neben ihm im Kissen, konnte er noch leicht den Abdruck von Amandins Körper erkennen und sofort vermisste er ihn und ihre Präsenz. Er erhob sich und trat an den Splitter von Rumpel heran. Vorsichtig strich er mit seinem Finger darüber. Die Ruhe, welche dieser Stein ausstrahlte, beruhigte ihn. Er merkte dem Splitter an, dass Ruhe etwas Ungewohntes für ihn war und somit auch für seine Besitzerin. Endlich hatte sie diese erhalten, wo sie doch so dringend nötig war. Der Stein beruhigte ihn und ein leiser Hauch der Zuversicht streifte seine Seele. Louisa war bei ihrer Mutter. Serunda hatte Wort gehalten, da war er sich sicher. Splitter würde nicht lügen.

Doch eine andere Präsenz erregte seine Aufmerksamkeit und er folgte dem subtilen Ruf bis in sein Atelier. Schweigend stand er im Türeingang und betrachtete die eigentümliche Szene, die so mysteriös wie wunderschön war. Im Nachtlicht konnte er nur schwach Amandins Silhouette erkennen. Es war, als wäre sie selbst zur Statue geworden. Ihre Haut schimmerte seidig und silbern im Licht der Sterne. Der Anblick reizte ihn, wie ihre Anwesenheit ihn ohnehin stets reizte.

Er konnte sie nicht verstehen und er wusste nicht genau, ob es sich um einen beschwörenden Gesang oder gar um ein Gebet handelte. Das einzige was er zweifelsfrei vernahm, war die Magie in ihren Worten, die in ihrem Körper wiederhalte und auf den Altarstein ausstrahlte.
Er trat etwas näher, ohne sie jedoch zu stören. Sie hatte ihn gerufen, davon war er überzeugt. Sie würde sich seiner Präsenz ebenso bewusst sein, wie er ihrer. Sie waren miteinander verbunden und er war ihrem Ruf gefolgt. Amandin konnte sich seiner Loyalität nach wie vor sicher sein. Es war ein Ruf gewesen, der an Amant gerichtet war und hier stand er. Bereit seiner Herrin, seiner Geliebten zu dienen und zu folgen, wohin immer sie ihn befahl.

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Dienstag 4. Dezember 2018, 17:37

Im Nachtlicht konnte er nur schwach Amandins Silhouette erkennen. Es war, als wäre sie selbst zur Statue geworden. Ihre Haut schimmerte seidig und silbern im Licht der Sterne. Der Anblick reizte ihn, wie ihre Anwesenheit ihn ohnehin stets reizte. Er konnte die leise gesungenen Worte nicht verstehen. Das einzige was er zweifelsfrei vernahm, war die Magie in ihren Worten, die in ihrem Körper widerhallte und auf den Altarstein ausstrahlte. Thomas trat etwas näher, ohne sie jedoch zu stören. Sie hatte ihn gerufen, davon war er überzeugt. Sie würde sich seiner Präsenz ebenso bewusst sein, wie er ihrer. Sie waren miteinander verbunden und er war ihrem Ruf gefolgt. Amandin konnte sich seiner Loyalität nach wie vor sicher sein. Es war ein Ruf gewesen, der an Amant gerichtet war und hier stand er. Bereit seiner Herrin, seiner Geliebten zu dienen und zu folgen, wohin immer sie ihn befahl. Der Singsang klang weich und schön, fremdartig und doch vertraut auch in ihm wieder, als müsste er verstehen, was der Sinn dahinter war. Thomas sah wie ein Arm seiner Herrin sich langsam in seine Richtung streckte und ihn zu sich rief. Er folgte und ergriff ohne Zögern ihre Hand.
Ein heftiges Summen raste in seinen Körper und er ging instinktiv neben ihr auf die Knie. Wie zum Gebet kniete er neben dem Altarstein, auf dem sie lag und sang. Er hielt ihre Hand und verstärkte die Wirkung noch mit der zweiten. Noch stärker würde er die Verbundenheit nur spüren, wenn er ihre Hand auf sein Gesicht legen würde.
Die Energie die von ihr zu ihm, von ihm zu ihr floss, summte in jeder Ader, in jeder Zelle, in jedem Gedanken und befreite von allem was nicht dazu gehörte. Es war, als würde Amandin sich mit ihm verschmelzen und vielleicht flammte kurz sein Selbsterhaltungstrieb auf . Was wenn er sich in ihr auflösen würde? Aber für solche Gedanken war hier kein Raum. Sie teilten ihre Energie. Amandin steuerte zwar das Ganze, aber Amants Mächte, seine tiefe Verbundenheit zum Element der Erde, seine angeborene Begabung, ja sogar jene versteckten Ressourcen, von denen er noch nichts ahnte, alles floss aus ihm heraus und durch seine Herrin zu ihm zurück. Er verlor nichts, er war in einem Prozess des Wandels, den Amandin steuerte. Dabei war von ihrer Emotionalität jedoch absolut nichts zu fühlen. Es war als ob er an einem Damm vorbei glitt, der ihn vor der Last und Gewalt der dahinter liegenden Massen schützte. Der Fluss riss ihn einfach mit... veränderte ihn... Oder war es der Stein der sich verwandelte? Nicht er? Es war nicht leicht zu denken und Veränderung fiel Steinen schwer, also gab Amandin, also gab auch er, dass was sich in ihm im Fluss befand und der Quell stetiger Veränderung mit sich brachte =
Blut.

((ooc: 4. Zauber: "Die Verwandlung des Steins" – Von Stein zu Stein verwandelt sich das Element in sich, denn nichts anderes will Stein sein, einzig Stein! Von Alabaster zu Sandstein, von Standstein zu Schiefer, von Schiefer zu Marmor, von Marmor zu Granit, von Granit zu Obsidian... und viele Stufen dazwischen. Je nach Erfahrenheit des Magiers kann er auch Stufen überspringen, doch nur ein Meister würde je versuchen Alabaster in Obsidian zu verwandeln. Auch die Menge des zu veränderten Steins spielt eine große Rolle und verlangt ein Opfer vom Zauberer. Steine mögen keine Veränderung und so muss man ihnen etwas geben, dass sich im Fluss befindet und Veränderung mit sich bringt. = Blutzauber, der in beide Richtungen gleich funktioniert. Auch Obsidian, kann z.B. mit genug Energie in Alabaster verwandelt werden, wenngleich dafür mehrere Zauberer und wahre Massen an Energie aufgebracht werden müssten.))

Das Summen breitete sich in seinem ganzen Sein aus. So schnell wie das Gefühl in ihn gefahren war, so schnell brach es aber auch wieder ab, als Amandin den Kontakt unterbrach. Warm und feucht lief etwas seine Wange hinab, wo er eben noch ihre Hand gespürt hatte. Erst jetzt wurde er sich bewusst, das es so gewesen war. Etwas schwindlig hielt er sich mit beiden Händen am Altarstein fest, der nun im Sternenlicht tief schwarz schimmerte. ...Obsidian.
Der große Klumpen, den Amandin ihm gebracht hatte, genauso wie der Stein für ihre Statur, sie waren aus Sandstein, gewonnen aus der Gegend, doch nun...
Amandin atmete etwas unregelmäßig und Thomas zog sich an der Kante hoch um ihr ins Gesicht sehen zu können. Dunkle Rinnsale zierten ihre Schläfen. Sie hatte aus den Augen geblutet und der Menge nach zu urteilen, nicht gerade wenig. Die Pfütze auf dem Altar unter ihrem Kopf maß mehr als die große Fischplatte, die seine Frau früher an Feiertagen benutzt hatte um Gäste zu bewirten. Das Blut war die vorgefertigten Vertiefungen entlang gelaufen und tropfte an einem Auslass auf den Boden. Noch bevor Thomas seine Sprache wieder fand, sagte Amandin:
„Mir geht es gut. Bitte …“
Sie setzte sich leise stöhnend auf.
„...trag mich rüber. Ich bin nur etwas schwach.“
Natürlich tat er wie geheißen. So verletzlich wie in diesem Augenblick hatte er seine Herrin noch nie erlebt. Selbst mit all ihrer Macht... jetzt gerade, würde selbst ein Kind sie umbringen können. Thomas legte Amandin auf sein Bett und holte seine Schlüssel und den Wasserkrug um ihr beim Säubern ihres Gesichts zu helfen. Eine Weile schwiegen sie noch beide, dann hob sie seine Hand an ihr Gesicht und lächelte.
„Danke.“
Wofür? Er hatte seine Energie mit ihr geteilt und fühlte sich nicht sonderlich müde. Der Schwindel hatte schnell nachgelassen. Sie hatte doch einen mächtigen Zauber in ihm erweckt, den er im Kleinen sicher auch wirken könnte, da war er sich sicher. Splitter war aus Sandstein. Ihn könnte er in Alabaster oder Schiefer verwandeln. Letztendlich war es Amandins Energie, die verbraucht worden war. Schutzlos, hilflos, lag sie da. Ihre Lider hielt sie meist geschlossen. Wenn sie sie öffnete, dann nur blinzelnd und dann sah man ein paar dunkle geplatzte Äderchen. Ihre Hände fühlten sich kühl an und sie brauchte ihn, dass fühlte er in jeder Faser.
„Amant?“
Er rückte näher.
„Halt mich bitte diese Nacht. Ich ertrage jetzt nur dich bei mir. ich hab die Anderen fort geschickt.“
Waren sie wirklich allein im Haus? Wo waren die Anderen jetzt? Drüben bei Serunda vielleicht? Wo auch immer, es war wirklich still, wenn er lauschte. Sonst hörte man immer irgendwo ein Kichern oder andere Laute. Erschöpft sank sie in seine Arme. Sie wirkte so müde, aber Amant wusste, dass es nicht Schlaf war, dass sie brauchte. Was für eine Situation... Er, der Sklave...nein Leibdiener... Er war mit seiner Herrin allein im Haus... Alle waren weg und sie geschwächt. Sie konnte sich nicht wehren, selbst wenn sie wollte. Sie war jedem ausgeliefert, auch ...ihm. Er könnte fliehen...
Als hätte Amandin etwas geahnt, hörte er ihr leises abgehacktes Flüstern;
„Wenn du jetzt gehen würdest... dann müsstest du dich hinter den Ställen ...zur östlichen Tür des Anwesens wenden und den inneren Mauerschatten nutzen... Dort sind die Wächter am unaufmerksamsten, denn sie führt hinter ihren Quartieren entlang. ...Du würdest zum Haus meiner Schwester laufen... Die Kohlenklappe zum Keller hat nur ein kleines Schloss, wäre für dein Werkzeug kein Hindernis... Deine Frau und dein Kind wären jetzt bestimmt schon dort und du könntest mit ihnen versuchen aus der Stadt zu fliehen... Du trägst mein Mahl, sie kennen dein Gesicht. Du bist schlau... Du könntest weit kommen...“
Fantasierte sie? Oder passierte das hier gerade wirklich? Gab sie ihm wirklich „theoretische“ Hinweise, wie er am besten seine Familie befreien konnte? Sich selbst befreien konnte???
„Ich bin so leer...“
Amandin zog seine Decke über sich und atmete lang aus. Was ging in ihrem Kopf vor? War das wahr?

… Aber …

Wollte er gehen?

Das ganze könnte auch auch ein Test sein. Wer wusste schon, was Dunkelelfen so planten?! Oder sie war einfach zu schwach und nicht Herr ihrer Sinne...oder sie war es und liebte ihn tatsächlich so sehr, dass sie ihn glücklich wissen wollte?
Irgendwie fühlte sich dieser Augenblick schicksalshaft an.
Als hätten die Götter, oder wer auch immer den Teppich mit den Fäden, die die Geschicke der Wesen Celcias lenkten, einen Webfehler und es ergab sich hier die Möglichkeit für Thomas seinen vorherbestimmten Weg zu ändern. Ein Scheideweg im Muster des Schicksals.

Natürlich gab es viel zu bedenken! Wie würde das Schicksal seiner Leute auf der Baustelle sich verändern, wenn er ausschied? Was würde mit Amandin geschehen, wenn ihre Macht schwand und ihr sogar Diener davon rannten?
Dem gegenüber stand das Schicksals seiner Tochter und seiner Frau. Ob sie wirklich entkommen konnten? Ob sie wieder eine richtige Familie sein könnten?

Wie ging es jetzt weiter?
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Thomas Mercer » Freitag 8. Februar 2019, 20:05

Der kühle Boden empfing seine Knie und es fühlte sich an, als wäre diese Position schon immer für ihn vorgesehen gewesen. Die Präsenz des Altars strahlte etwas ruhiges aus, als würde er die Ordnung der Welt wiederherstellen, wenn er nur hier an seinem angestammten Platz in die Knie ging... Logisch betrachtet konnte es sich dabei aber eigentlich nur um eine Illusion handeln, denn der Altar befand sich noch in am richtigen Ort. Er war schilesslich für den neuen Dunklen Tempel vorgesehen... und doch fühlte es sich für Amant richtig an, hier neben seiner Herrin zu knien.
Magie strömte durch seine Adern, als er ihre Hand berührte. Es breitete sich in ihm aus wie ein reinigendes Feuer und es fühlte sich so an, als würde der Energie seiner Herrin nichts verborgen bleiben. Jeder Zweifel, diese Wanken, jede Unsicherheit würde eine diffuse Störung im Strömungsverhalten der Energie bewirken.
Doch die Magie trat auch in direkten Austausch mit seinem Körper, seiner Seele. Sie zehrte an ihm und nährte ihn gleichermassen. Sie veränderte ihn und konservierte ihn und sie forderten einen Tribut von ihm: Blut.

Plötzlich unterbrach Amandin die Verbindung und der Energiefluss brach von einem Moment auf den anderen ab. Unwillkürlich schnappte Thomas nach Luft, als hätte sie seinen Lebensnerv gekappt. Vorsichtig zog er sich am Altarstein hoch, der das Mondlicht zu absorbieren schien. Dunkel schimmerte nur ganz leicht die glatte Oberfläche des schwarzen Obsidians. Obsidian! Ungläubig fuhr Thomas mit seinen Händen über die Kanten des Steines. So einen Stein hatte er noch nie angefasst. Er fühlte sich an wie Obsidian, doch im Mark des Steines, in seiner Seele glaubte er noch immer die Spuren von Alabaster wahrzunehmen. Dieser Stein, war etwas neues, unmögliches und bisher nie dagewesenes geworden.

Doch das Opfer, welches Amandin dafür hatte erbringen müssen war nicht unerheblich. Thomas hatte die Rinnen nach ihren Anweisungen genau angefertigt, doch nun, wo sie mit ihrem Blut gefüllt waren und ihrem Bestimmungszweck dienten, jagten sie ihm Angst ein. Er musste unweigerlich an die bevorstehenden Rituale denken, bei denen er ihr assistieren würde. Blutmagie! Blutopfer!

Sie so schutzlos und schwach zu sehen weckte die Beschützerinstinkte in ihm. Sofort tat er wie geheissen und hob sie vorsichtig an. Ihr Körper fühlte sich ungewohnt schwer an. Vorsichtig legte er sie auf seinem Bett an und eilte dann sofort los, um eine Schüssel mit Wasser und ein frisches Tuch zu holen. Er halt ihr beim Reinigen und sah sie besorgt an. Sie bedankte sich bei ihm und griff vorsichtig nach seinem Gesicht. Er neigte seinen Kopf etwas und legte sein Gewicht in ihre Hand. Er liebte es, von ihr berührt zu werden.

Amant? Sein Name, von ihr gehaucht bereitete ihm eine Gänsehaut. „Halt mich bitte diese Nacht. Ich ertrage jetzt nur dich bei mir. ich hab die Anderen fort geschickt.“ Er legte sich zu ihr aufs Bett und schmiegte sich an ihren Rücken. Sie war ganz ausgekühlt. Er schlang seine mächtige Arme um sie und hoffte, dass seine Körperwärme bald auf sie abstrahlen und sie aufheizen würde. Sie hatte verdammt viel Blut verloren! Erst als sie ihm offenbarte, dass sie diese Nacht ganz alleine wahren, wurde er sich der Stille im Haus gewahr. Sonst hörte man oft irgendwo ein leises Gekicher, mal ein Stöhnen oder Schritte. Sein Herzschlag beruhigte sich etwas in der Stille und doch überzog ein leises frösteln seinen Nacken und seine Gedanken schweiften ab. Was wäre wenn...

Als hätte Amandin seine Gedanken gelesen, sprach sie ihn darauf an: „Wenn du jetzt gehen würdest... dann müsstest du dich hinter den Ställen ...zur östlichen Tür des Anwesens wenden und den inneren Mauerschatten nutzen... Dort sind die Wächter am unaufmerksamsten, denn sie führt hinter ihren Quartieren entlang.» Er schnaubte. Trotz machte sich in ihm breit. Amant mochte es nicht, wenn seine Loyalität so offen in Frage gestellt wurde. Thomas hatte den Gedanken doch kaum entwickelt gehabt, ihn nicht einmal selbst ganz in ein plausibles Szenario gefasst!

»Du würdest zum Haus meiner Schwester laufen... Die Kohlenklappe zum Keller hat nur ein kleines Schloss, wäre für dein Werkzeug kein Hindernis... Deine Frau und dein Kind wären jetzt bestimmt schon dort und du könntest mit ihnen versuchen aus der Stadt zu fliehen... Du trägst mein Mahl, sie kennen dein Gesicht. Du bist schlau... Du könntest weit kommen...“ Ja, sie würden weit kommen. Aber niemals weit genug. Die ganze Welt gehörte dem Dunklen Herrscher. Es würde kein Ort für ihn und seine Familie geben, wo sie sich verstecken konnten... und wenn doch, dann würde ihnen ein hartes Leben im Untergrund bevorstehen... und die Rache der Dunklen Herrscher würde furchtbar sein, wenn sie abermals in Gefangenschaft geraten würde. Ausserdem konnte er es nicht Leugnen. Amandin hatte sich ihm gegenüber unentbehrlich gemacht. Er begehrte sie, er wollte sie, er wollte stets in ihrer Nähe sein, ihre Aufmerksam und ihre Gunst geniessen. Sie war wie eine heimtückische Droge, ohne die er nicht mehr sein konnte. Seit sie in sein Leben getreten war, dachte er weniger an seine Familie und Freunde. Obwohl er wusste, dass dort vor einiger Tage offenbar ein Unfall geschehen war, hatte er nicht darauf insistiert zu Erfahren was passiert ist. Er war nicht dort gewesen. Amandin hatte ihn ganz für sich eingenommen... und er wollte es nicht anders haben.

Was für ein Vater würde er seine Tochter sein, und was für ein Mann seiner Frau. Wenn er doch zergehen würde aus Sehnsucht nach seiner Herrin? Nicht umsonst hatte Amandin ihn neu getauft, ihn mit einem neuen Namen versehen. Er hatte sich verändert. Sie hatte ihn verändert... doch gleichzeitig fürchtete er sich ab seiner eigenen Naivität. Er hatte sich nie gefragt, ob hinter all diesen Vorgängen nicht auch einfach eine Strategie steckte. Er hatte seine Empfindungen als Liebe interpretiert, doch was war, wenn es sich um Manipulation handelte? Wenn sie ihn tatsächlich ganz subtil vergiftete und letztlich ins Verderben stürtzte, um ihn all seiner Energie zu berauben? Vielleicht sollte er wirklich die Hände in die Füsse nehmen und von hier verschwinden, so weit ihn seine Beine tragen mochten!

Ach was! Wie wichtig er sich nahm! Sie war doch jetzt schon viel mächtiger als er war! Undankbar, das war er! Nicht in der Lage, sein eigenes Glück richtig zu fassen und zu begreifen! Beth hatte hier eine neue Familie gefunden...mit einem neuen Mann an ihrer Seite und ihrer Tochter. Sie alle waren sicher und standen unter Amandins Schutz. Nicht einmal in der magischen Stadt Zyranus, mit den mächtigen Mauern würde er sich selbst so sicher fühlen wie hier. Mehr Glück vom Schicksal herauszufordern wäre dreist und unangebracht. Angesichts des vorherrschenden Leides auf dieser Welt war es ihm und seiner Familie gut ergangen! Wahrlich gut! Lysanthor sei Dank! Oder Faldor?

Amandin sei Dank!
Amandin sei Dank!

Und wie würde er es ihr Danken? Durch eine Flucht? Indem er sich einfach aus dem Staub machte und alle ihre Bemühungen vernichtete? Nicht nur das, vielleicht würde er sie selbst sogar in Schwierigkeiten bringen. Eine Faldorpriesterin, die nicht einmal ihren Leibsklaven halten konnte... sowas konnte in der Dunkelelfischen Gesellschaft für den Verlust des Gesichtes sorgen... und ein solcher Verlust war tödlich, wenn man bedachte, welch mächtige Feinde Amandin um sich scharte. Nein...er würde nicht von ihrer Seite weichen! Er konnte nicht. Er wollte nicht. Es sollte nicht so sein. Er hatte seine Familie erst durch seine Passivität und Untätigkeit in die Gefangenschaft gebracht, nun wollte er nicht riskieren, dass sie nun aufgrund eines falschen Aktionismus ihr Leben lassen mussten.

«Und dann würden wir alle sterben.» Brummte er leise. Er hielt eine ganze Weile inne. Ich bin so leer. Entgegnete ihm seine Herrin. Ihre Kraftlosigkeit beängstigte ihn. Auch die Tatsache, dass sie ihn praktisch proaktiv zur Flucht aufgefordert hatte, jetzt in diesem Moment der Schwäche, beunruhigte ihn. Hatte sie Angst? Wusste sie um eine Wahrheit, die ihm bisher verborgen geblieben war? Wollte sie den Lauf vorbestimmten Lauf ihres Schicksals verhindern? Wollte sie ihn retten? Ihn laufen lassen? War dies ein letzter Versuch, das Rad umzuschwenken? Er spürte instinktiv, dass diese Nacht wichtig war. Doch er vermochte die Zeichen nicht recht zu deuten. Er verharrte im Dunklen, lauschte ihrem Atem und dachte über ihre Worte nach, die so untypisch für sie gewesen waren. Es war nicht die selbst- und pflichtbewusste Amandin, die da zu ihm gesprochen hatte. Sondern die schwache, verletzte Amandin.

Allmählich breitete sich in ihm eine unheimliche Gewissheit aus. Was, wenn Amandin sich tatsächlich gerade gegen ihr Schicksal sträubte? Er horchte in sich hinein. Er spürte die Abwesenheit ihrer Energie in seiner Seele und Körper...und doch hatte der Strom furchen hinterlassen. Furchen die Schmerzten, die wieder gefüllt sein wollten mit ihrer Präsenz. Er brauchte sie. Er wollte sie. Sie war das Ambrosia, das ihn nährte und unendlich werden liess. Deshalb begehrte er sie. Es war nicht nur Lust, es war Hunger, reiner Überlebensinstinkt.

Wussten sie beide nicht tief in ihrem innersten, dass sie sich gegenseitig mit ihrer Magie verzehren würden? Dass ihre einzigartige Symbiose letztlich nur in eine finale Richtung führte? Wenn sie in ihrer Treue ihr Schicksal besiegeln würden? Sie hatte Alabaster in Obsidian verwandelt, einen schwarzen Stein, mit einer weissen Seele geschaffen. Doch der Preis dafür war Blut gewesen. Ihr Blut.

«Wenn ich bei Dir bleibe, werden wir sterben, nicht wahr?» Brach es plötzlich leise aus ihm hinaus. Vorsichtig drehte er sie zu sich um und sah sie an. Wusste sie etwas, was er nicht wusste? Hatte sie doch eine versteckte Agenda, die sein Schicksal betraf? Was hielt die Zukunft für sie beide bereit? Konnte Amant der Moment ihrer Schwäche dazu nutzen, um Dinge zu erfahren, die sie sonst kontrolliert vor ihm verbergen konnte? Oder deutete er die Zeichen falsch? War es vielleicht ein fataler Irrtum zu glauben, dass das Schicksal eines Sklaven tatsächlich mit jenem einer Faldorpriesterin verknüpft sein konnte?

Eins war er sich sicher. Er baute einen Tempel mit einem Opferaltar in seinem Zentrum...doch er wusste noch nicht wer geopfert werden sollte und zu welchem Zweck...

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 21. Februar 2019, 17:31

"Und dann würden wir alle sterben."
Brummte Thomas leise. Er hielt eine ganze Weile inne.
"Ich bin so leer."
, entgegnete ihm seine Herrin. Ihre Kraftlosigkeit beängstigte ihn. Auch die Tatsache, dass sie ihn praktisch proaktiv zur Flucht aufgefordert hatte, jetzt in diesem Moment der Schwäche, beunruhigte ihn. Hatte sie Angst? Wusste sie um eine Wahrheit, die ihm bisher verborgen geblieben war? Wollte sie den Lauf vorbestimmten Lauf ihres Schicksals verhindern? Wollte sie ihn retten? Ihn laufen lassen? War dies ein letzter Versuch, das Rad umzuschwenken? Er spürte instinktiv, dass diese Nacht wichtig war. Doch er vermochte die Zeichen nicht recht zu deuten. Er verharrte im Dunklen, lauschte ihrem Atem und dachte über ihre Worte nach, die so untypisch für sie gewesen waren. Es war nicht die selbst- und pflichtbewusste Amandin, die da zu ihm gesprochen hatte. Sondern die schwache, verletzte Amandin.
Allmählich breitete sich in ihm eine unheimliche Gewissheit aus. Was, wenn Amandin sich tatsächlich gerade gegen ihr Schicksal sträubte? Er horchte in sich hinein. Er spürte die Abwesenheit ihrer Energie in seiner Seele und Körper...und doch hatte der Strom Furchen hinterlassen. Furchen die schmerzten, die wieder gefüllt sein wollten mit ihrer Präsenz. Er brauchte sie. Er wollte sie. Sie war das Ambrosia, das ihn nährte und unendlich werden ließ. Deshalb begehrte er sie. Es war nicht nur Lust, es war Hunger, reiner Überlebensinstinkt.
Wussten sie beide nicht tief in ihrem innersten, dass sie sich gegenseitig mit ihrer Magie verzehren würden? Dass ihre einzigartige Symbiose letztlich nur in eine finale Richtung führte? Wenn sie in ihrer Treue ihr Schicksal besiegeln würden? Sie hatte Alabaster in Obsidian verwandelt, einen schwarzen Stein, mit einer weißen Seele geschaffen. Doch der Preis dafür war Blut gewesen. Ihr Blut.
"Wenn ich bei Dir bleibe, werden wir sterben, nicht wahr?"
, brach es plötzlich leise aus ihm hinaus. Vorsichtig drehte er sie zu sich um und sah sie an.
Das Dunkel in ihren Augen war matt und ihre innere Glut brannte nicht so hell wie sonst. Aber es lag eine stille Gewissheit in ihrem Blick, die er unmöglich falsch verstehen konnte. Sie sah ihn einfach nur an. Ihre Lippen bebten, bevor sie leise Worte hauchten:
"Ich tue alles...damit dieser Gedanke ...nicht zur Wahrheit wird."
Ja, sie wusste um etwas, dass ihr beider Schicksal miteinander verwob. Selbst wenn es ein fataler Irrtum war zu glauben, dass das Schicksal eines Sklaven tatsächlich mit jenem einer Faldorpriesterin verknüpft sein konnte, so glaubte SIE daran!
Und mit einem war Thomas sich sicher. Er baute einen Tempel mit einem Opferaltar in seinem Zentrum, doch er wusste noch nicht wer geopfert werden sollte und zu welchem Zweck und wenn er dieses Geheimnis lüften wollte, so war sein Weg klar vorgezeichnet. Dann würde er an Amandins Seite verweilen und jeden Schritt mit ihr gemeinsam gehen, zu jedwedem Ende.


Die Stille im Haus war umfassend und hüllte sie ein. Amants starken Arme hielten den geschwächten Leib seiner Herrin, seiner Sonne die ihm Energie gab, um die er kreiste. Amandin schlief ein und ihre Finger ruhten auf seinem Herzen. Langsam kehrte das Leben in ihren Körper zurück, als sie an seiner Seite schlief und er über sie wachte.
Die Zeit rann dahin und Amant verließ seine Herrin nur um die notwendigsten Bedürfnisse zu befriedigen. Er sorgte für sie, wenn sie kurz die Augen aufschlug und gab ihr Wasser. Sie sprachen nicht mehr und Amandin schien dankbar zu sein. Die Nacht wurde zum Tag und als das Anwesen langsam wieder zum Leben erwachte, da tat es auch Amandin. Noch lag sie still in seinen Armen, aber ihre Wärme war wieder zurück gekehrt und ihre Finger spielten mit Thomas Bart, als es an der Tür klopfte.
Das jemand klopfte und nicht einfach eintrat, ließ darauf schließen, dass es sich um etwas wichtiges handeln musste.
Obsidian steckte nach Amants Antwort den Kopf herein und das erste Mal in Thomas Leben, sah er eine Falte auf der makellosen Stirn des Dunkelelfen.
„Verzeiht die Störung, Herrin. Es ist wichtig.“
Amandin setzte sich an Thomas Seite auf und ließ sich sogar von ihm den Rücken stützen. Ihr langjähriger Freund trat auf ihr Handzeichen näher an das Bett und kniete sich vor sie.
„Es ist ein Brief aus der Heimat angekommen. Da ich das Siegel kenne... seht selbst.“
Obsidian überreichte Amandin ein gerolltes Dokument mit einem Siegel darauf. Amants Geliebte zog die Brauen leicht zusammen und öffnete es sofort an Ort und Stelle. Die Schrift war ordentlich und zeigte wenig Schnörkel. Nachdenklich fuhr sie mit den Fingerspitzen über das Papier, als lese sie aus den Lettern mehr als nur den Sinn der bloßen Worte. Sie las den Brief einmal still, dann ein zweites Mal, erst dann las sie tatsächlich die ersten Zeilen in Lerium und stockte dann...
**Geschätzte Herrin Amadin Belyal Sinth,
ich ersuche Euch mit einer Bitte unter dem Deckmantel des freundschaftlichen Bündnisses des Hauses Rasverath und Euch...**

Sie sah zu Amant und dann zu Obsidian.
„Ich glaube hier schreibt ein guter alter Freund unter falscher Flagge. Es muss wichtig sein, wenn er es wagt seinen Herrn so zu unterwandern.“
Obsidian nickte und schien tatsächlich aufgeregt zu sein, denn seine Fäuste arbeiteten auf der weichen Matratze.
„Ich werde für Thomas übersetzen, denn ich werde seine Hilfe brauchen.“
Obsidian nickte zustimmend und Amandin sah in Thomas vielleicht ein wenig verdutztes Gesicht. Dann las sie in Celcianischer Sprache vor:
**Geschätzte Herrin Amadin Belyal Sinth,
ich ersuche Euch mit einer Bitte unter dem Deckmantel des freundschaftlichen Bündnisses des Hauses Rasverath und Euch. Ein uns beiden nur allzu bekanntes Haus, dessen Namen ich an dieser Stelle unmöglich ausschreiben kann wagt es, sich mit einem Geschenk am großen Debut-Abend meiner selbst einzuschmeicheln.
Wir erkennen natürlich, dass es sich um einen Versuch handelt, das geschätzte Haus Rasverath und vor allem mich in meiner Person als gefeierter Offizier zu beleidigen. Wie meine Spione herausfinden konnten, soll dem Nachfolger unseres Hauses - meine Wenigkeit - eine Statue meiner selbst aus reinem Obsidian präsentiert werden. Natürlich dient dieses Geschenk blankem Hohn! Größer als ich soll mein schwarzes Ebenbild sein und mich in einer lächerlich peinlichen Pose darstellen.
Ich weiß um Eure Fähigkeiten, mit jeglichem Gestein umzugehen und bitte Euch um einen Gefallen. Ich bitte Euch um eine Möglichkeit, das Obsidian - wenn auch nur für kurze Dauer - in ein leicht zu formendes Material wandeln zu können. Meine Spione werden somit die Statue vor ihrer Präsentation in eine andere Pose setzen, um den Hohn auf unser beider verfeindetes Haus zurückzuwerfen.
Erwartet eine außerordentliche Gegenleistung nach Überbringung. Und eilt Euch mit der Fertigstellung oder einer schriftlichen Absage, die Zeit drängt.
In verbindlichem Dank und mit dem dunklen Herrscher zur Ehr',
Rhiven Rasverath, dritter Sohn und aktueller Erbe des Hauses Rasverath, Morgeria**

Einen Moment schwiegen die beiden Dunkelelfen und sahen einander nur vielsagend an. Dann nickte Obsidian ein paar mal schnell und sprach mit unwillkürlich gesenkter Stimme weiter, als würde die Wahrheit hinter seinen Worten sonst gefährliche Züge annehmen können:
„Er ist es. Rhiven selbst hätte ganz andere Worte verwand. Ich bin mir nicht sicher, wozu er diese Bitte vorträgt, aber es muss von enormer Wichtigkeit sein! Sieh hier...“
Er wies auf einzelne Worte und Textpassagen und erkannte dort wohl vertraute Worte, Formulierungen und Schriftformen, die sonst wohl niemand bemerkt hätte.
„Unser ...alter Freund...“
Dabei lächelte er verschmitzt.
„...Er bittet um Hilfe. Der erwähnte Zauber ist wohl der eigentliche Kern. Das ganze drum herum, kann wahr sein, oder auch nicht. ...Könnt ihr ihm helfen?“
Obsidian sah seine Herrin fast flehentlich an und sie legte ihm beruhigend die Hand in vertrauter Geste an die Wange. Es war vielleicht ein bisschen seltsam, die beiden zu beobachten, aber Amant fühlte keine Eifersucht. Ganz im Gegenteil...
„Sorge dich nicht, mein schwarzer Obsidian... Ich habe schon härtere Steine zum erweichen gebracht und außerdem...“
Amandin lächelte zu Amants Gesicht hinauf und schmiegte sich an seine Schulter. Auch Obsidian sah kurz zu Amant hoch, als erwarteten nun beide von ihm irgendetwas. Thomas war vielleicht noch etwas verwirrt, also sprach sie nahtlos weiter:
„... außerdem haben wir jetzt Hilfe.“
Damit war dann wohl er gemeint.
„Obsidian, bitte bereite mein Labor vor. Ich brauche auch etwas zu essen... etwas süßes vielleicht. Amant wird mir helfen, aber ich bin gerade etwas schwach...“
„Natürlich! ...“
Obsidian küsste kurz und schnell die Knöchel der Hand seiner Herrin und stand dann auf.
„...und ...Danke!“
Amandin lächelte, als ihr Sicherheitschef hinaus ging, lehnte sich wieder an Amants breite Brust und murmelte:
„Ich mach ihn so gerne glücklich...“
Dann setzte sie sich etwas munterer auf und hielt Thomas Hände.
„Mein Liebster, das alles muss verwirrend für dich sein. Warte... also, wo fang ich an... der Schreiber des Briefs, Basalt war hier sein Name, ist ein ehemaliger Diener aus meinem Haus... so wie du oder eher so wie Obsidian. Die beiden waren viele Jahre eng befreundet, bevor er uns verließ um seinen Dienst in einem anderen Haus aufzunehmen. Das Haus Rasverath ist dadurch zu einem wichtigen Verbündeten für mich geworden und jetzt da sie um Hilfe bitten, werden wir das natürlich tun. Der Zauber den er wünscht, der ist nicht ganz einfach herzustellen, aber mit dir...“
Sie strich ihm über die nackte Brust.
„..mit dir, sollte es gehen und wenn du Basalt hilfst, dann hast du in Obsidian einen Freund fürs Leben.“
Amandin schmunzelte und zwinkerte.
„...die beiden waren lange ein Paar, musst du wissen. Und zusammen waren sie einfach...“
Sie biss sich auf die Unterlippe und verdrehte genüsslich die Augen, was Amant nun doch vielleicht einen kleinen grünen Stich versetzte. Aber hier ging es um die Vergangenheit und nicht die Gegenwart. Im Hier und Jetzt war er der härteste aller Steine auf Amandins Spielbrett. Sie nun wieder so fröhlich und voller Tatendrang zu sehen, dass ließ ihn aufatmen. Sie rutschte nah an ihn heran, als hätte sie das kurze Aufwallen gefühlt und ließ ihre Hand zwischen seine Beine gleiten. Sofort war sich Amant sicher, dass er wirklich der Härteste war.
„Der Zauber, den ich dir beibringen werde, der ist sehr praktisch... wenn man ...zum Beispiel irgendwo einbrechen will und keine Spuren hinterlassen möchte.“
Dann wirkte sie etwas nachdenklich.
„...Das Basalt als Ausgangsmaterial Obsidian erwähnt,...das macht die Sache schwierig, aber nicht unlösbar.“
Ihre Finger an der Innenseite seine Schenkel, lenkte sein Blut und seine Aufmerksamkeit langsam aber sicher in vollständig andere Bereiche.
„Ich möchte, dass du diesen Zauber anfertigst... und ich werde dich leiten...aber dafür brauch ich ein bisschen Energie von dir...“
Wie sie gedachte an eben jene zu gelangen, war Amant bestimmt klar. Langsam krabbelte sie auf seinen Schoß, bis sie rittlings auf ihm saß und langsam ihre Hüften wiegte.
„...mein Liebster Diamant....“
, hauchte sie und rieb ihre Stirn an seiner. So nah konnte er auch wieder die glühende Lava in ihrem Innern erkennen, wie sie langsam aber zielstrebig an die Oberfläche drängte. Sie flüsterte kaum hörbar:
„Liebe mich...“
Dann versank die Welt um sie herum in flirrender Hitze, vernebelnden Rauch und dem Stöhnen der Erde, wenn Leidenschaft aus ihr heraus bricht.


Eine ganze Weile später liefen sie Hand in Hand den Gang hinunter und trafen auf Obsidian der vor dem Labor auf sie wartete. Süßlicher Duft drang ihnen aus der Tür entgegen und nach der körperlich und auch geistigen Aktivität der letzten Stunden, brannte ein Hunger in ihnen beiden, der seinesgleichen suchte. Im Labor war allerlei Gebäck, Wein, eine süße Creme aus Sahne und Honig mit einer gebrannten Kruste, Obst und feinste Pralinen aufgebaut, die als erstes verspeist werden mussten. Bald darauf aber führte Amandin ihren Steinmetz zu einem Tisch auf dem eine Auswahl an Steinen lag. Es waren alles Obsidan-Stücke.
„Such dir einen aus, der sich gut anfühlt. Er muss sich für dich so gut anfühlen, so vertraut und freundschaftlich verbunden, dass du auch spontan ihm vertrauen würdest. Es muss ein Verbündeter in deinem Geist sein. Stell dir vor, du triffst einen alten Freund wieder, der ohne Fragen zu stellen, dir sofort zur Seite stehen würde, mit dir in den Krieg zieht, dich umarmt und dir sein Haus schenkt, dich mit seiner Tochter verlobt....so etwas in der Art. Es kommt nur auf das Gefühl an, die Essenz davon. Wenn du ein Beispiel aus deiner Vergangenheit davon im Kopf hast, kann das hilfreich sein, aber du kannst es dir auch einfach nur vorstellen.“
Ganz so leicht war die Aufgabe dann vielleicht doch nicht, denn selbst wenn Thomas mit so einem durch und durch gutem Gefühl nach einem Stein suchte, so erwiderte nicht jeder Stein gleich dieses Gefühl. Einer der Steine, die er am Anfang wählte, wäre er ein Mensch gewesen, er hätte Thomas sogar eine ziemlich unflätige Geste gezeigt, die am ehesten auf den Hinterhof, unter einen Abort, in der dunkelsten Hafengegend gehört hätte. Es dauerte also eine Weile, während Amandin genüsslich zu ende speiste und Thomas dann letztendlich einen Stein fand, der ihm im Geiste gut gesonnen war.
„Gut... ja, den hätte ich auch gewählt.“
Amandin war zufrieden und streichelte den kleinen Stein. Inzwischen waren sie und Thomas wieder allein und das Essen war von Perlita abgeräumt worden. Amandin saß nackt und wunderschön auf der Bank zwischen ihren Arbeitstischen und klopfte neben sich auf den gepolsterten Sitzt, auf dem Amant ihr schon so viel Freude bereitet hatte. Als er sich neben sie setzte, ergriff sie seine Hand und legte sie auf ihr Herz. Das leichte rhythmische Klopfen ihres Pulses schlug beruhigend gegen seine Hand.
„Was jetzt kommt ist nicht ganz einfach. Du musst vergessen, was ein Stein kann und was er nicht kann. Du darfst nur seine Seele betrachten und musst ihm ganz und gar vertrauen.“
Irgendwie klangen ein paar unausgesprochene Worte in ihm nach:
…, sonst wird es dich töten...
Aber um vollständig vertrauen zu können, war es sicher nicht gut über die Folgen nachzudenken, wenn etwas schief ging. Also konzentrierte sich Amant ganz und gar auf den Herzschlag unter seiner Handfläche und vertraute Amandin, dass sie ihn durch diesen Zauber leiten würde. Das hatte sie schon getan und darin bestand ihre besondere Verbundenheit.
„Wenn du diesen Zauber in ferner Zukunft vielleicht einmal gemeistert hast, dann wirst du nie wieder einen Meißel oder ein anderes Werkzeug benötigen um den Fels zu formen. Er wird sein wie du. Weich und hart, formbar und stark und um so besser du wirst, um so länger wird er seine Form behalten können. ...Jetzt versuchen wir es erst ein mal für ein paar Herzschläge lang... „
Amandin legte den ausgewählten Stein in Amants freie Hand und ihre eigene darüber. Sofort fühlte Thomas das wohl bekannte kribbeln und den Drang seiner Herrin zu folgen. Sie saßen sich mit gespreizten Beinen auf der Bank gegenüber und Amandin schloss ihre Augen. Thomas tat es ihr gleich und ließ sich von dem Gefühl leiten, dass sie in ihn sandte.
„Spüre ihn...fühle ihn...ertaste seine Oberfläche...seine Haut...seine Seele... sein Herzschlag...“
Tatsächlich schien der Stein in Thomas Hand einen kleinen Herzschlag zu haben... sehr undeutlich noch, aber doch....vielleicht nur ein Echo seines eigenen Pulses, aber Amandin hatte gesagt, er müsse vergessen, was sein Stein konnte und was nicht. Also, dieser Stein hatte einen Herzschlag.
„Fühle seine Haut, seine Weichheit, die Stärke seiner Muskeln, die Steifheit seiner Knochen, das weiche Fett und die Wärme... fühle deine Wärme in ihm, fühle dein Leben in ihm...lass nichts zurück. Vertraue ihm. Er vertraut dir!“
Vorsichtig drückten Amandins Finger Thomas Fingerspitzen in den Stein... und dieser gab nach, wie das Fleisch eines Armes und langsam formte sich in seinem Bewusstsein ein fünfter Zauber:

((ooc: 5. Zauber: "Ganz und gar dein!" – Der Zauberer schenkt dem Stein seiner Wahl sein volles Vertrauen und sogar ein kleinen Teil seines Lebens. Dieser geht im Gegenzug eine Art zeitweilig begrenzte, vom Grad des Magiers abhängige Verschmelzung mit dem Zaubernden ein. Unter der Berührung wird selbst der härteste Fels so weich wie der Zauberer selbst. Dies befähigt ihn z.B. sich durch massiven Fels zu bewegen, oder den Stein nach seinem Willen zu formen, jedoch kehrt der Stein nach Ende des Zaubers in seine Ursprungsform zurück. Meister dieses Zaubers können die Veränderung permanent machen, oder gut geübte Magier können so z.B. durch Wände gehen, ohne Spuren zu hinterlassen. Einen Nachteil hat der Zauber jedoch. Solange die Verschmelzung anhält, bleibt Atmung und Herzschlag des Zauberers stehen, weswegen es wichtig ist einen wohl gesonnenen Stein zu finden, der einen auch wieder frei gibt, wenn der Magier den Zauber beendet. Einen einmal so bezauberten Stein kann man auch weiter verarbeiten.))

Deutlich fühlte Thomas die Verbundenheit. Er war der Stein und der Stein war er. Sie teilten sich eine Lebensenergie, wobei die des Steins schwer auf seinem Herzen und seiner Lunge zu lasten begann. Der Drang zu atmen war im Menschen übermächtig, aber einem Stein egal. Doch sein Stein mochte ihn genügend um ihn frei zu geben, als der Drang zu groß wurde. Verdutzt sah Thomas auf den Stein in seiner Hand. Seine Finger waren in das harte Material eingesunken und waren nun darin gefangen. Amandin strich über seine Wange.
„Gleich noch mal.“
Thomas fühlte sein Herz noch etwas holperig schlagen und rang ein paar mal tief nach Luft, aber jetzt, da er wusste wohin die Reise ging, da war sein Wissensdurst geweckt. Amandin legte ihre Hand wieder auf seine, die im Stein gefangen war und sie schlossen wieder die Augen.

Der nächste Versuch war von Erfolg gekrönt. Als Thomas dieses Mal die Augen öffnete, war aus dem unförmigen Stein eine nahezu perfekte Kugel geworden, die noch gut 20 Herzschläge lang ihre Form hielt und dann sich wieder zurück verwandelte in ihre Ausgangsform. Thomas Kreislauf litt etwas bei den Versuchen, aber er war ein starker großer Mann, der auf ein paar Atemzüge gern verzichten konnte zugunsten seiner Magie. Später nahm Amandin ihm seinen Stein ab und Thomas fühlte fast körperlich den Verlust. Dafür zeigte sie ihm etwas neues:
„Hier... sieh zu.“
Sie legte den Stein unter eine Presse und zerdrückte ihn zu kleinen Kieseln. Diese kamen dann in einen Mörser und wurden zu einem Pulver zerrieben.
„Wenn man jetzt noch etwas Blut opfert, kann sogar ein Fremder die Magie in ihm nutzen.“
Sie lächelte, schnitt sich in den Unterarm und ließ etwas Blut in den Staub tropfen. Nachdem sie das ganze zu einer cremigen Masse zerrieben hatte, trug sie eine winzige Menge auf ihre Hand auf. Dann ging sie zu dem Tisch mit den Obsidian-Stücken und tauchte ihren Zeigefinger in einen der größeren Felsbrocken.
„Mit Blutmagie kann man einige Zauber, die sonst nur auf dich selbst wirken auch auf andere übertragen. Und das brauchen wir um unseren fernen Freund zu helfen. Bist du bereit noch einen Stein zu erwählen und etwas Zauberstaub herzustellen?“
Thomas fühlte sich durchaus noch kräftig genug.
„Willst du das für einen Fremden tun? Bzw. für Obsidian...oder mich? Du musst nicht. Ich würde es auch selbst tun, aber ich bin noch etwas geschwächt und ich habe das Gefühl, die Zeit drängt bei unserem Freund.“

So oder so, an diesem Abend wurde ein kleines Päckchen mit einem undefinierbaren schwarzen Pulver auf die Reise geschickt. Das Begleitschreiben enthielt nur den Hinweis:
**Purpurne Flüsse bringen 20 Schläge Veränderung.**
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Re: Gestrandet in Andunie

Beitrag von Thomas Mercer » Samstag 12. Oktober 2019, 17:43

"Ich tue alles...damit dieser Gedanke ...nicht zur Wahrheit wird." Ihre wispernden Worte hallten in seinem Geist nach. Er glaubte ihr. Er vertraute ihr – und gleichzeitig schämte er sich für sein Vertrauen, denn damit legte er ihr eine ungeheuerliche Bürde auf. Er seufzte und schloss sie fester in seine Arme, versuchte ihr Halt zu geben und sie zu stärken. Sie ruhte in seinen Armen und es schien, als ob ihr Körper bei jedem Atemzug noch etwas näher an den seinen rückte, als wollte Amandin gänzlich mit ihm verschmelzen.... genau so wie sie es mit den Gesteinen getan hatte, genau so wie sie es tat, wenn sie sich liebten und sie sich von seinen Energien nährte – nur diesmal auf einer ganz substanziellen Ebene.
Thomas wich ihr nicht von der Seite. Er wachte über seine Herrin und doch kümmerte er sich auch um seine eigenen grundlegenden Bedürfnisse. Er musste dies tun. Er musste stark sein, bereit sein für alle Herausforderungen, die da auch sie zukommen würden. Er konnte seine Herrin nicht belasten, indem er selbst Schwäche zeigte. Himmel, was hatte er ihr mit seiner Familie nur zugemutet! Er hatte sie so viel Kraft gekostet!
Still horchte er in die Nacht hinein. Lauschte dem Schweigen der Steine. Auch sie nahmen sich zurück, gönnten ihrer Herrin Ruhe und Erholung. Frieden kehrte ein und Thomas fühlte sich plötzlich wieder ruhig und mit jeder Stunde die verging, spürte er wie die Energie in seine Herrin zurückkehrte. Irgendwann wurde er jäh durch ein Klopfen an der Tür aus seinem Trancezustand geweckt.

«Herein» Murmelte Amant etwas heiser. Vorsichtig drückte er seine Herrin, die ebenfalls erwachte und Obsidian entgegenblickte, der soeben seinen Kopf in die Tür gestreckt hatte. Sie beide setzten sich im Bett auf, als ihr treuer Diener hereintrat und sich vor seiner Herrin niederkniete.
Amant stützte seine Herrin und legte einen Arm um sie, als wollte er sie weiterhin wärmen. Bisher war es noch nicht oft vorgekommen, dass er ihr auch bei solch wichtigen geschäftlichen Angelegenheiten beiseite stand.

„Es ist ein Brief aus der Heimat angekommen. Da ich das Siegel kenne... seht selbst.“ Amant musterte die Briefrolle argwöhnisch. Sofort registrierte er, wie sich die Muskulatur seiner Herrin anspannte. Die Anwesenheit dieses Dokument schien Amandin zu überraschen und zwar definitiv nicht im positiven Sinne. Das war beunruhigend. Sie las den Brief konzentriert durch, mehrmals, bis sie einige Stelle davon in ihrer Muttersprache rezitierte. Amant verstand kein einziges Wort und Leirum klang für einen Aussenstehenden per se beunruhigend und bedrohlich.
„Ich glaube hier schreibt ein guter alter Freund unter falscher Flagge. Es muss wichtig sein, wenn er es wagt seinen Herrn so zu unterwandern.“ Thomas konnte nicht ganz folgen. Bisher war er nie ganz direkt ins politische Intrigenspiel seiner Herrin integriert gewesen. Er tauschte einen kurzen, unruhigen Blick mit Obsidian aus, ehe seine Herrin sich wieder direkt an ihn wandte und den Brief für ihn übersetzte. Amant sog ihre Worte in sich aus, versuchte sich die politische Dimension und die möglichen Konsequenzen einer Einmischung auszumalen, doch er scheiterte schon bei der Vorstellung. Er wusste zu wenig über die dunkelelfischen Sitten und er konnte auch nicht einschätzen, wer dieser Erbe des Hauses Rasverath sein sollte, der nun als Vorschub diente für einen geheimnisvollen Freund. Wer war dieser Freund und von wem wurde er offenbar bedroht? Fragen über Fragen. Zumindest Obsidian und Amandin schienen Bescheid zu wissen und das war das Entscheidende.
Thomas war sich nicht ganz sicher, welche Rolle er bei der ganzen Sache spielen sollte. Er konnte nur vermuten, dass für den geforderten Zauber sehr viel magische Energie vonnöten sein würde. War er selbst mächtig genug für solch einen Zauber oder brauchte Amandin ihn als Energiespender?
„...Er bittet um Hilfe. Der erwähnte Zauber ist wohl der eigentliche Kern. Das ganze drum herum, kann wahr sein, oder auch nicht. ...Könnt ihr ihm helfen?“ Also stimmte die Geschichte möglicherweise gar nicht? Ging es nicht um ein Geschenk? Ging es nicht um eine Demütigung? Amant konnte nicht folgen was genau die Absicht des geheimnisvollen Freundes war und wofür er den Zauber genau nutzen wollte.
„Sorge dich nicht, mein schwarzer Obsidian... Ich habe schon härtere Steine zum erweichen gebracht und außerdem...“ Bezog sich dieser geforderte Zauber wirklich auf einen Zauber, wie sich Amant dies gerade vorstellte oder benutzte der Schreiber eine Metapher? Ging es wirklich um eine wahrhaftige Statue, oder war mit Zauber vielleicht auch die Fähigkeit von Amandin gemeint, Leute für sich einzunehmen und um den Finger zu wickeln? Aber welche Rolle sollte Thomas denn in einem solchen Zusammenhang spielen? Mit jeder Andeutung, taten sich neue Fragen bei ihm auf. Ausserdem registrierte er die emotionale Beteiligung von Obsidian. Der Freund schien ihm viel zu bedeuten.
Plötzlich ruhten sowohl die Blicke des Kriegers wie auch jene seiner Herrin auf ihn und Amant fühlte sich seltsam ertappt. Er hatte das Gefühl, etwas ganz Grundsätzliches nicht mitgeschnitten zu haben. Eine gewisse Nervosität lag in seinen Augen – dabei hatte er sich doch vor wenigen Stunden gerade noch vorgenommen ab jetzt besonders stark zu sein!

„... außerdem haben wir jetzt Hilfe.“ Amant schluckte leer und nickte. Er war sicherlich bereits zu helfen...er wusste nur nicht, auf was genau er sich da gerade einlassen würde.
„Obsidian, bitte bereite mein Labor vor. Ich brauche auch etwas zu essen... etwas süßes vielleicht. Amant wird mir helfen, aber ich bin gerade etwas schwach...“ Plötzlich kam neue Energie ins Zimmer. Die Stimmung hellte sich auf. Aufbruch lag in der Luft – als würde es ihr Spass machen, was immer ihnen bevorstand. Das machte Amant nur noch konfuser. Osbidian schien überglücklich zu sein, küsste die Knöchel seiner Herrin und machte sich sofort an seine Aufgaben.

„ „Ich mach ihn so gerne glücklich...“ Amant nickte nur und sah sie weiterhin fragend an. Seine Herrin erbarmte sich ihm und klärte ihn endlich auf. Seine Nackenhaare stellten sich auf, als sie ihm über die Brust strich und er erinnerte sich nur zu gerne an seinen letzten Aufenthalt im Labor... der ja für ihn ziemlich prickelnd gewesen war. Er war jeder Zeit bereit wieder...ganzen Körpereinsatz zu leisten... Er schmunzelte verschmitzt und nickte.
„..mit dir, sollte es gehen und wenn du Basalt hilfst, dann hast du in Obsidian einen Freund fürs Leben.“ «Wenn es in meiner Macht steht, will ich helfen, Herrin!»
„...die beiden waren lange ein Paar, musst du wissen. Und zusammen waren sie einfach...“ Amant bis sich auf die Zähne. Er mochte Amandin ihre Freude gönnen doch der Stachel der Eifersucht traf ihn dennoch. Ihm gefiel besonders die Betonung auf «waren». Damit konnte er sich mit dieser Aussage versöhnen. Amant gönnte seine Herrin wohlige Erinnerungen von Herzen. Ohnehin beflügelte es ihn, sie so voller Tatendrang zu sehen. Das ganze Leben war wieder in ihren Körper zurückgekehrt und sie war hier, bei ihm. Bei ihrem härtesten Stein auf dem Spielbrett.
Sie überrumpelte ihn völlig, als sie sich näher an ihn heran schmiegte und ihre Hand zielgerichtet zwischen seine Beine führte. Er zuckte zusammen, als sie seinen Körper berührte. Noch immer hatte er sich nicht auf diesen einfachen und unmittelbaren Zugriff auf die intimsten Stellen gewöhnt. Umso empfänglicher reagierte aber sein Körper.

„Der Zauber, den ich dir beibringen werde, der ist sehr praktisch... wenn man ...zum Beispiel irgendwo einbrechen will und keine Spuren hinterlassen möchte...Das Basalt als Ausgangsmaterial Obsidian erwähnt,...das macht die Sache schwierig, aber nicht unlösbar. Das alles klang für ihn noch immer etwas kryptisch und Amandins Hand trug nicht gerade dazu bei, dass Amant rationaler denken konnte. Seine Atmung wurde tiefer und er legte seinen Kopf leicht in den Nacken und schloss kurz die Augen, ehe er sie wieder ansah. Er wusste, dass sie es liebte seine Reaktionen auf ihre Berührungen zu beobachten. War mit Obsidian wirklich das Gestein gemeint...oder der Sicherheitschef?
Er kam nicht dazu, seinen Gedanken weiterzuspinnen, denn Amandin drückte ihn sanft ins Bett zurück und setzte sich auf ihn.
„Ich möchte, dass du diesen Zauber anfertigst... und ich werde dich leiten...aber dafür brauch ich ein bisschen Energie von dir...“ Es war das letzte, was sein Verstand noch wahrnahm. Danach regierte die Lust und seine ganze Existenz reduzierte sich auf die Empfindungen seines Körpers, von dem Amandin ein bisschen Energie forderte.

Einige Zeit später begaben sich die Zwei zum Labor. Ein süsser Geruch lag in der Luft und nach der Stillung der Fleischeslust kam nun auch der Hunger. Amant stand zwar eher der Sinn nach Schweinshaxen und sonstigen deftigen Speisen – Amandin forderte nämlich jeweils doch ziemlich viel Energie von ihm, in allen Beziehungen – aber Süssspeisen würden ebenfalls ihren Zweck erfüllen. Schliesslich wurde er an einen Tisch mit Obsidianen geführt – es ging also offenbar wirklich um Steine im wortwörtlichen Sinne – und er sollte ein Wahl treffen und «seinen» Stein küren.
Stell dir vor, du triffst einen alten Freund wieder, der ohne Fragen zu stellen, dir sofort zur Seite stehen würde, mit dir in den Krieg zieht, dich umarmt und dir sein Haus schenkt, dich mit seiner Tochter verlobt....so etwas in der Art. Thomas wähnte sich für einen kurzen Moment zurück auf dem Bauplatz. Seine Freunde! Wie wenig hatte er an sie gedacht! Wie es ihnen wohl ging? Geison... er wäre ein solcher Freund! Verdammt er vermisste sogar Rasmussen, obwohl der manchmal ein echtes Arsch sein konnte. Er blickte auf die Steine nieder und da lagen sie, seine Bautruppe. Zuerst wählte er den Meisterstein – Rasmussen, doch dieser dachte gar nicht daran sich auf ihn einzulassen und sich gegebenenfalls sogar unterzuordnen. Typisch Steinmetzmeister! Die waren für jeden Hahnenkampf zu haben. Aber Rasmussen war durchaus auch ein verdammt fähiger Steinmetz, sie sprachen dieselbe Sprache, deshalb hatte er ihn gewählt. Aber vielleicht ging er die Sache falsch an. Er brauchte keinen Stein der ihm ebenbürtig war, sondern einer der ihn ergänzte.

Seine Wahl fiel auf den Architektenstein: Geison. Irgendwie beruhigte es ihn, dass seine Herrin diese Wahl auch getroffen hatte. Bei ihrem ersten Zusammentreffen hatte sie sich noch argwöhnisch gegenüber Geison gezeigt. Aber vielleicht erkannte sie inzwischen seinen Wert. Zumindest tätschelte sie gerade zufrieden den Geisonstein – was schon einmal ein Anfang war. Er setzte sich neben sie und lauschte ihren Worten. Dem Stein vertrauen. Blindlings. Nichts geringeres erwartete sie von ihm. Das klang banal, doch in ihren Worten schwang auch etwas Bedrohliches mit.
…, sonst wird es dich töten... Was wenn er nicht am Vertrauen, sondern an seinen festgefahrenen Vorstellungen von Steinen scheiterte? Er wusste ganz genau was sie konnten und was nicht, wie sie sich formen liessen und wie nicht. Er hatte Steine sein Leben lang studiert – all das musste er nun aufgeben? Sie legte den Stein in seine Hand. Ihr Herzschlag leitete ihn an. Amant schloss seine Augen. Nie mehr einen Meissel benutzen? Unmöglich! Nein...Möglich! Ihn alleine durch seine Macht formen? Un... MÖGLICH!

„Spüre ihn...fühle ihn...ertaste seine Oberfläche...seine Haut...seine Seele... sein Herzschlag...“ Wie sollte dies nur gehen wo doch ein Stein keine.... doch dann fühlte er es. Er fühlte das Pulsieren und er merkte auf welchen Weg er sich begeben musste, um den Zauber wirken zu können. Sein Verstand musste weichen und er musste sich ganz auf seine Sinne verlassen – auf seinen Körper. Ds war ja nichts neues, schliesslich hatte er immer seinen Händen vertraut. Sie hatten den Stein geformt, nicht sein Verstand...und plötzlich gab der Stein unter seinen Fingern nach. So wie seine Finger in den Stein eindrangen, drang der Stein in seinen Körper ein. Drückte auf sein Herz, lähmte seine Lungen...bis sie anfingen zu brennen und seine Überlebensinstinkte überhandnahmen. «Verzeih mir». Keuchte Thomas stumm und es war eine bitte an seinen Freund Geison.... und der Stein vergab ihm und gab seine Lungen frei. Keuchend schnappte er nach Luft und für einen Moment wurde er von den Erstickungsängsten geflutet. Es dauerte ein paar Sekunden bis er sich beruhigte und sein Herzschlag sich wieder normalisierte. Erst jetzt registrierte er, dass es wirklich passiert war. Seine Finger waren wirklich in den Obsidian eingedrungen!

Es war möglich! Er hatte es soeben getan! „Gleich noch mal.“ Er sah seine Herrin an und dann wieder auf den Stein. Was für ein Potenzial weckte sie da gerade in ihm? Sein Ehrgeiz wurde geweckt und seine Leidenschaft. Er liebte es Steine zu Formen und hier tat er es auf eine solche substanzielle Art, wie er es noch nie zu vor in seinem Leben getan hatte! Mit dieser Magie...war er auf dem Weg zur wahren Perfektion! Perfektion! Diese generierte er in Form einer Kugel. Doch die Perfektion war nicht von Dauer, nach einigen Herzschlägen nahm der Stein wieder seine ursprüngliche Form an. Thomas liebte ihn. Er wollte diesen Stein nicht mehr missen, doch Amandin griff ein und nahm ihn weg. Abermals erlebte der Steinmetz den Verlust seines Freundes, der so nah war und doch unerreichbar für ihn. Das machte ihn sichtlich betroffen.

Er beobachtete seine Herrin dabei, wie sie seinen Stein nahm und diesen zerdrückte und daraus ein Pulver herstellte. Er verzog sein Gesicht, als sie sich in den Unterarm schnitt. Er mochte es nicht, wenn sie sich verletzte und er litt unter dem Verlust seines Steines. Er beobachtete, wie sie ihre Finger in den Felsen tauchte. Nun sollte er selbst das Pulver für diesen Freund herstellen. Es war eine grosse Verantwortung, die sie ihm da übertrug und gleichzeitig auch eine grosse Geste ihres Vertrauens. Er nickte. Er tat es für sie und für Obsidian. Beide waren ihm sehr ans Herz gewachsen.
Nur welchen Stein sollte er diesmal wählen? Louisa? Beth? Nein... zu belastet die Beziehung, zu gross die Angst, dass sie ihn nicht loslassen würden. Baptiste? Sein Schützling. Sein Schüler. Baptiste sollte es sein. Es gehörte zur natürlichen Beziehung zwischen Meisterund Schüler, dass letzterer dereinst in die Welt entlassen werden würde, um in die Dienste anderer gestellt zu werden. Er würde dem geheimnisvollen Freund sein Baptistestein schicken. Sein grösstes Talent.

Er nickte Amandin zu und liess sich das genau Vorgehen nochmals erklären. Er fühlte sich kräftig genug den Zauber nochmals zu wirken. Zumal er ja Stärke zeigen wollte. Also war dies sicherlich nicht der Moment um zu kneifen. Er wollte helfen, wollte sie beide glücklich machen. Vorsichtig wählte er einen neuen Stein. Strich über seine Oberfläche. Küsste ihn väterlich. «Ich schicke dich auf eine Reise...mein Schüler... ich lass dich gehen.» Hauchte er und vollzog das Ritual. Er verband sich mit dem Stein... und spürte alsbald sein Gewicht auf seinem Herzen und seinen Lungen. Ich geb dich frei, mein Schüler. Geh in die Welt und mach deinen Meister stolz. Trau dich, spann deine Flügel auf und geh!

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Dienstag 15. Oktober 2019, 09:28

Nun sollte er also selbst das Pulver für diesen fernen Freund herstellen. Es war eine große Verantwortung, die sie ihm da übertrugen wurde und gleichzeitig auch eine große Geste ihres Vertrauens. Er nickte. Er tat es für sie und für Obsidian. Beide waren ihm sehr ans Herz gewachsen.
Nur welchen Stein sollte er diesmal wählen? Louisa? Beth? Nein... zu belastet die Beziehung, zu groß die Angst, dass sie ihn nicht loslassen würden. Baptiste?
Sein Schützling.
Sein Schüler.
Baptiste sollte es sein! Es gehörte zur natürlichen Beziehung zwischen Meister und Schüler, dass letzterer dereinst in die Welt entlassen werden würde, um in die Dienste anderer gestellt zu werden. Er würde dem geheimnisvollen Freund sein Baptistestein schicken. Sein größtes Talent.
Er nickte Amandin zu und ließ sich das genau Vorgehen nochmals erklären. Er fühlte sich kräftig genug den Zauber nochmals zu wirken. Zumal er ja Stärke zeigen wollte. Also war dies sicherlich nicht der Moment um zu kneifen. Er wollte helfen, wollte sie beide glücklich machen. Sie und auch Obsidian. Vorsichtig wählte er einen neuen Stein. Strich über seine Oberfläche. Küsste ihn väterlich.
„Ich schicke dich auf eine Reise...mein Schüler... ich lass dich gehen.“
, hauchte er und vollzog das Ritual. Er verband sich mit dem Stein... und spürte alsbald sein Gewicht auf seinem Herzen und seinen Lungen. Er hielt es so lange aus, wie er konnte, doch dann musste er sich lösen um keinen bleibenden Schaden seiner Gesundheit zu riskieren. Amandin leitete ihn durch diesen Zauber und rief seine Seele wieder zu sich zurück. Thomas löste sich von seinem „Baptistestein“ mit dem Gedanken:
Ich geb dich frei, mein Schüler. Geh in die Welt und mach deinen Meister stolz. Trau dich, spann deine Flügel auf und geh!
Der Nachhall eines Gefühls echote in seinem Kopf, als er den Zauber wirkte. Es war das Gefühl, dass der Stein seinen Meister stolz machen wollte, nur mit dem Flügelvergleich war etwas Verwirrung in den Zauber geraten. Aber Thomas würde wissen, wenn der Zauber erfolgreich ausgelöst wurde, dieses Versprechen gab ihn sein Baptistestein.
Amant vollendete die Prozedur in dem er den Stein zerrieb und dann den Staub in einen winzig kleinen Beutel füllte, der fest verschlossen wurde. Mit ein paar Tropfen Blut des Anwenders würde der Zauber aktiv werden und die Macht darin konnte sich übertragen. Ein Zauber, der sogar Obsidian weich wie Pudding werden ließ um dann nach wenigen Atemzügen in seine starre Form zurück zu kehren. Während der weichen Phase, da könnte man jedoch selbst diesem harten Gestein eine neue Form geben. Thomas verstand auch jetzt, was Amandin gemeint hatte, als sie davon sprach, dass dieser Zauber auch eine gute Möglichkeit war um z.B. unbemerkt irgendwo einzudringen. Selbst eine Schatulle aus Obsidian würde dieser Magie nicht stand halten, die auf so grundlegender Ebene das Material für einen gewissen Zeitraum veränderte.
Thomas hatte einen neuen Zauber kennen gelernt. Er konnte ihn zwar noch nicht ganz alleine wirken, da er noch ein bisschen über seinen Fähigkeiten lag, aber mit Amandin zusammen gelang es und er fühlte, wie man einen Stein erweichte. Damit öffneten sich ganz neue Wege. Wenn er weiter fleißig mit ihr trainierte, dann würde er durch sie schnell zu einem starken Magier der Erdmagie werden.

((ooc: 5ter Zauber: "Ganz und gar dein!" – Der Zauberer schenkt dem Stein seiner Wahl sein volles Vertrauen und sogar ein kleinen Teil seines Lebens (Energiereicher Zauber). Dieser geht im Gegenzug eine Art zeitweilig begrenzte, vom Grad des Magiers abhängige Verschmelzung mit dem Zaubernden ein. Unter der Berührung wird selbst der härteste Fels so weich wie Pudding. Dies befähigt den Magier z.B. sich durch massiven Fels zu bewegen, oder den Stein nach seinem Willen zu formen, jedoch kehrt der Stein nach Ende des Zaubers in seine Ursprungs-härte zurück. Meister dieses Zaubers können die Veränderung permanent machen, oder gut geübte Magier können so z.B. durch Wände gehen, ohne Spuren zu hinterlassen. Einen Nachteil hat der Zauber jedoch. Solange die Verschmelzung anhält, bleibt Atmung und Herzschlag des Zauberers stehen, weswegen es wichtig ist, sich so schnell wie möglich hindurch zu bewegen und einen wohl gesonnenen Stein zu finden, der einen auch wieder frei gibt, wenn der Zauber endet. - Einen einmal so bezauberten Stein kann man auch weiter verarbeiten und z.B. zu einem Pulver zerreiben, dann mit dem Blut einer dritten Person mischen und so kann die Magie auf einen anderen Stein übertragen werden. Maximale Zauberdauer: 2 min, sonst verbleiben körperlich irreversible Schäden.))

Als Thomas mit allem fertig war, sah er müde auf zu Amandin, die hinter ihm stand und seine Schultern streichelte.
„Ich bin stolz auf dich. - Und ich danke dir. Unser Freund Basalt wird sicher etwas großes damit bewirkten.“
Auch Obsidian, der etwas abseits stand und mitgefiebert hatte, nickte Amant zu und unausgesprochenes lag zwischen den beiden Männern. Thomas wusste, er hatte bei dem Dunkelelfen jetzt etwas gut UND er war in seinem Ansehen gestiegen. Obsidian reichte ihm wie einem gleichgestellten Krieger die Hand und Thomas bekam seinen Unterarm zu fassen.
„Das bedeutet mir viel!“
, sagte er kurz angebunden und entschuldigte sich dann eilig, um den kleinen Zauberbeutel mit dem Pulver, zusammen mit ein paar Zeilen von Amandin an das Haus Resverath zu schicken.

Thomas/Amant und seine Herrin waren wieder allein und kaum, da die Anspannung von ihnen abfiel, da fühlten sie wohl beide eine steinerne Müdigkeit über sie herein brechen. Gut, dass Obsidian vorgesorgt hatte und gleich hier im Labor eine gemütliche Ecke mit Decken und Kissen ausgestattet hatte. Amandin wankte nur noch müde auf die Kissen zu, ließ sich fallen, steckte die Arme suchend nach ihrem Amant aus, zog ihn hinter sich und sie schliefen aneinander gekuschelt ein. Ein großer und ein kleiner Löffel.



Thomas wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, aber sein Schädel brummte, als hätte sich ein ganzes Gebirge darin manifestiert. Er hörte eine leise weibliche Stimme zwischen dem dumpfen Brummen, das seine Ohren von sich gaben:
„Du musst trinken! Viel Wasser, damit dein Blut wieder fließen kann!“
Ah – Rubin kümmerte sich um ihn.
„Los komm schon, du großer Kerl! Setzt dich auf, damit ich dir das hier einflößen kann...“
Ihre kleine Hand zerrte an seiner Schulter und mühsam half Thomas mit in eine halbwegs aufrechte Position zu gelangen. Rubin drückte ihren Arm in seinen Rücken und eine Tasse an seine Lippen. Das Gebräu, dass er da trinken musste, war mal wieder ekelhaft, … aber es half!
Nach zwei gewürgten Schlucken wurde es besser und der Druck in seinem Schädel ließ nach. Auch die Schwere in seinen Beinen und Armen linderte der Trank und bald kam er wieder allein auf die Beine. Um den grässlichen Geschmack im Mund wieder los zu werden gab es ein deftiges Frühstück mit Rührei, knusprigem Speck und dunklem Brot. Dazu gab es noch ein schwarzes Getränk, dass Thomas nicht kannte. Es war ein wenig bitter, aber weckte die Lebensgeister. Rubin leistete ihm derweil Gesellschaft und kontrollierte noch ein paar Mal seine Gesichtsfarbe, ließ ihn die Zunge raus strecken und fühlte seinen Herzschlag.
„Gut... Du erholst dich schnell. Bist ja auch ein großer Kerl.“
Sie lachte und sprach grinsend weiter, als freute sie sich über etwas, das jetzt kommen sollte.
„Amandin lässt dir etwas ausrichten. Sie musste weg und hat dir heute – also genauer gesagt und beiden – FREI gegeben!!!“
Rubin grinste über das ganze Gesicht. Sie war eine hübsche Frau und auch wenn sie schon etwas älter war, so hatte das fröhliche Funkeln in ihren Augen seinen Reiz. Mit Mitte 40 hatte sie noch erstaunlich straffe Haut und durchaus volle weibliche Kurven. Eine Frau wie sie konnte sicher auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück greifen und wusste wie man das Blut eines Mannes in Wallung brachte. Aber Rubin hielt sich bei Amant immer zurück. Sie waren mehr Freunde, wenn gleich er bei der Orgie auch sie beglückt hatte, ...erinnerte er sich dunkel. Trotzdem war sie in ihrer Rolle hier im Haus, doch eher eine Mutter. Sie kümmerte sich um alle und sorgte für jeden. Ihre Zuneigung hatte etwas warmes, nicht die heiße Glut die von Amandin ausging. Das hier war anders, weicher, langsamer und gemütlicher.
„Wir dürfen heute machen was wir wollen. Es gibt nur eine Regel! Wir müssen es gemeinsam tun. Hihihi.“
Amandin war wirklich schlau. Rubin würde natürlich auf Amant aufpassen, dass er nicht in Schwierigkeiten geriet. Sie war eine der erfahrensten Personen in ihrem Haushalt.
„Sie hat mir auch gesagt, dass du vielleicht gern dir die Baustelle ansehen würdest... DAZU hätte ich auch Lust. Du kannst aber auch andere Vorschläge machen. Wenn wir uns einig sind, dann können wir alles machen.“
Sie lächelte breit.
„Also – Was würdest du gerne machen?“
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Thomas Mercer » Freitag 10. Januar 2020, 23:24

Thomas fühlte sich mehr als nur geehrt, als Obsidian ihm die Hand zum Gruss eines loyalen Kriegers eilte. Er hatte offensichtlich was gut bei ihm, obwohl sich Thomas dabei fast schon etwas lächerlich vorkam. Niemals hätte er schliesslich seiner Herrin einen Wunsch abgeschlagen und dies musste Obsidian auch wissen. Dennoch respektierte und schätzte er die Geste. Es tat ihm gut das Gefühl zu haben gebraucht zu werden, etwas bewirken zu können. Nach der ganzen Zeit der Ohnmacht schöpfte er daraus wieder neues Selbstvertrauen.

Aber der Zauber hatte ihn abermals viel Energie gekostet. Körperlich war er eigentlich wesentlich belasteter also noch auf der Baustelle. Die Magie zehrte an ihm und er musst immer achtsam sein, dass er den Steinen nicht zu viel Raum gewährte. Denn im Vergleich zu einem Stein, war das Leben eines Menschen nicht mehr als ein filigraner Flügelschlag, so flüchtig, als dass der Stein darauf Rücksicht nehmen konnte und so musste der Magier, der entsprechende Zauber wirkte stets vorsichtig mit seinem Element umgehen. Er wankte Amandin hinterher, die ihn sanft in eine bequeme Sitzecke lotste und schon bald sanken die d Körper darnieder. Thomas legte seine wuchtigen Arme um ihren grazilen Körper und schlief sofort tief und fest ein. Er versank in einen traumlosen Schlaf, der allerdings geprägt war von einem Überwältigendem Gefühl. Das Gefühl eines Lehrers, der seinen Schützling alleine in die Grosse Welt hat ziehen lassen müssen.

Irgendwann begann es in seine Trommelfell zu vibrieren. Ein Vibrieren, dass sich über seinen ganzen Körper ausbreitete, als würde ihn jemand Schütteln. Seine Augenlider fühlten sich bleischwer an, als er allmählich Rubins Ruf vernahm. „Du musst trinken! Viel Wasser, damit dein Blut wieder fließen kann!“ Er wusste nicht, wie viele Anläufe seine Fürsorgerin nehmen musste, ehe er es schaffte auf ihren Ruf zu reagieren. Schwerfällig setzte er sich auf. Er fühlte sich, als wäre er unter eine Horde Elefanten geraten. Rubin nutzte seine Trägheit gekonnt aus und kippte ihm das eklige Gebräu förmlich in den Rachen. Nachdem er ein zwei Schlücke runtergewürgt hatte, wich das versteinerte Gefühl allmählich aus seinen Gliedmassen.

Erst jetzt bemerkte er, dass Amandin ihn bereits wieder verlassen hatte. Er spürte ihre Abwesenheit, ihre schmerzhafte Absenz und bereits jetzt sehnte er sich wieder nach ihrer Nähe. Das deftige Frühstück konnte ihn allerdings aufmuntern und schon bald waren seine Lebensgeister gänzlich zurückgekehrt. Forschend beäugte er das schwarze Gebräu in seiner Tasse, zuckte dann mit den Schultern und leerte es in seinen Rachen und fühlte sich danach um einiges Wacher. Wie ein braves Pferd liess er sich von Rubin immer und wieder die Gesichtsfarbe kontrollieren, die Zunge inspizieren und den Herzschlag messen. «Habe ich etwa Anlass zur Sorge gegeben?» Meinte er fragend. An Amandins Seite hatte er inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren. Er wusste weder welcher Tag heute war, noch wie lange er jetzt eigentlich schon in ihrem Anwesen zugebracht hatte. Zeit spielte für ihn keine Rolle mehr, denn seine Herrin bestimmte nun seinen Kalender.

„Amandin lässt dir etwas ausrichten. Sie musste weg und hat dir heute – also genauer gesagt und beiden – FREI gegeben!!!“ Thomas teilte die Begeisterung von Rubin erst nicht. «Weg?» Fragte er besorgt. «Wohin ist sie gegangen? Ist etwas nicht in Ordnung?» Ohne ihn? Hatte sie wenigstens Obsidian bei sich? Die Botschaft versetzte Amant einen kleinen aber überaus empfindlichen Nadelstich in seinem eifersüchtigen Herzen. Aber Rubin drang auf ihre ganz eigene Art durch seine Mauer durch und schliesslich steckte sie ihn doch noch mit ihrer Vorfreude an.
„Wir dürfen heute machen was wir wollen. Es gibt nur eine Regel! Wir müssen es gemeinsam tun. Hihihi.“ Er musste lächeln. So aufgekratzt hatte er Rubin ja noch nie gesehen. Wer weiss, wie lange sie nicht mehr ausserhalb des Anwesens gewesen war! Thomas war sich sicher, dass Amandin sie als seine Gouvernante zur Seite gestellt hatte, aber er war sich nicht sicher, ob dieses rothaarige quirlige Bündel Mensch wirklich noch eine Vorstellung davon hatte, was es momentan draussen in der Welt bedeutete -Mensch zu sein. Schliesslich lebten sie unter der Schirmherrschaft von Amandin förmlich unter einer Glasglocke – abgeschirmt vom Elend der Welt, das nur ab und an durchzudringen drohte.

Die Tatsache, dass Amandin momentan nicht hier war, deutete Thomas als Zeichen für zünftigen Ärger. Vielleicht hatte es ja auch mit der grossen Zeremonie zu tun, die bald für ihn bevorstand. So viel Narzissmus hatte sich der gute Amant schon angeeignet – er ging schon fast immer davon aus, dass alles was Amandin beschäftigte auch irgendwas mit ihm zu tun hatte. Wenn er sich da mal nicht täuschte...

„Sie hat mir auch gesagt, dass du vielleicht gern dir die Baustelle ansehen würdest... DAZU hätte ich auch Lust. Du kannst aber auch andere Vorschläge machen. Wenn wir uns einig sind, dann können wir alles machen.“ «Die Baustelle...ja...die sollte ich mir wirklich ansehen...» Meinte Thomas und kratzte sich unsicher am Hinterkopf. Er musste zugeben, dass er ein schlechtes Gewissen bekam, wenn er an seine Kameraden auf dem Bauplatz dachte. Wussten sie überhaupt, dass Thomas noch lebte und es ihm gut ging? Was war wirklich an dem Tag des Unfalls geschehen, von dem Thomas vor einigen Tagen – oder waren es jetzt schon Wochen – zufällig erfahren hatte? Wie waren die Arbeitsbedingungen auf der Baustelle und wie weit war der Bau inzwischen fortgeschritten? Wie würden seine Kameraden auf ihn reagieren? Würden sie ihn noch als einen der ihren Betrachten, oder als Verräter? «Ich..ja... wir sollten zur Baustelle gehen... aber ich muss was...anziehen...» Thomas stapfte in sein Zimmer und suchte sich eine relativ gewöhnliche Tunika mit groben Stoff und einen schweren Ledergürtel und dazu passende Stiefel aus. Er wollte nichts edles, nichts seidiges Tragen. Das wäre ihm nicht recht gewesen gegenüber seinen Freunden. Er betrachtete Rubin, die ihm gefolgt ist und ergriff vorsichtig ihre Hände. «Ich weiss gar nicht, wie es meinen Freunden dort ergangen ist. Ich weiss nicht einmal mehr, wie lange ich von ihnen getrennt gewesen bin, noch ob sie je von meinem Schicksal erfahren haben... meinst du sie werden mich für einen selbstgefälligen Egoisten halten?»

Ein Teil in ihm - Amant - wollte die Antwort darauf gar nicht erfahren. Er wollte die Baustelle ruhen lassen und mit seinem alten Leben abschliessen, doch das brachte Thomas nicht über sein Herz. Er musste sich seinen Freunden stellen, auch wenn ihm der Gedanke an eine mögliche negative Reaktion durchaus Angst bereitete.

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Samstag 11. Januar 2020, 16:30

„Die Baustelle...ja...die sollte ich mir wirklich ansehen..“
, meinte Thomas und kratzte sich unsicher am Hinterkopf. Er musste zugeben, dass er ein schlechtes Gewissen bekam, wenn er an seine Kameraden auf dem Bauplatz dachte. Wussten sie überhaupt, dass Thomas noch lebte und es ihm gut ging? Was war wirklich an dem Tag des Unfalls geschehen, von dem Thomas vor einigen Tagen – oder waren es jetzt schon Wochen – zufällig erfahren hatte? Wie waren die Arbeitsbedingungen auf der Baustelle und wie weit war der Bau inzwischen fortgeschritten? Wie würden seine Kameraden auf ihn reagieren? Würden sie ihn noch als einen der ihren Betrachten, oder als Verräter?
„Ich..ja... wir sollten zur Baustelle gehen... aber ich muss was...anziehen...“
Thomas stapfte in sein Zimmer und suchte sich eine relativ gewöhnliche Tunika mit groben Stoff und einen schweren Ledergürtel und dazu passende Stiefel aus. Er wollte nichts edles, nichts seidiges Tragen, aber selbst das was er fand war deutlich besser als alles was er bisher gekannt hatte. Die Wolle war weich und die Tunika schlicht, aber auch elegant. Seine alten Sachen waren mit seiner Gefolgschaft zu Amandin auf nimmer Wiedersehen verschwunden. Er war ebenfalls ein anderer geworden, wenn er sich im Spiegel betrachtete. Seine Haut war straffer und hing nicht mehr von Entbehrungen gezeichnet von seinen Knochen. Sein Körper hatte sich unter der regelmäßigen „Benutzung“ und Beanspruchung seiner Herrin verändert. Er war gut genährt und sportlich fit. Auch sein Geist war trainierter und weiter als zuvor, so entging ihm auch Rubins Blick auf seinen Allerwertesten nicht. Als er sie dabei im Spiegelbild erwischte, grinste sie und zuckte neckisch mit den Schultern.
„Ich schäme mich nicht dafür gern zu gucken. Du bist ein ansehnlicher Mann!“
Ja, genau da lag das Problem. Sein Bart war gestutzt und er war sauber. Er roch sogar gut, was seine Kameraden sicher auch bemerken würden. Er führte jetzt ein anderes Leben und die Aussicht mit seiner Vergangenheit konfrontiert zu werden bereitete vor ihm erstaunlich viele Stolpersteine aus. War es nur das schlechte Gewissen, was da in seinem Magen rumpelte? Natürlich würden seine Kollegen die Veränderung sehen. Es war zu offensichtlich. Schämte er sich für seine Geschichte, für sein Glück? Schämte er sich, dass er sich Amandin hingegeben hatte?
Da war diese Unsicherheit.
Er betrachtete Rubin, die ihm gefolgt war und ergriff vorsichtig ihre Hände.
„Ich weiß gar nicht, wie es meinen Freunden dort ergangen ist. Ich weiß nicht einmal mehr, wie lange ich von ihnen getrennt gewesen bin, noch ob sie je von meinem Schicksal erfahren haben... meinst du sie werden mich für einen selbstgefälligen Egoisten halten?“
Rubin zog verwundert die Brauen hoch.
„Wann warst du denn ein Egoist? … vielleicht als du deine Tochter gerettet hast? Hätte Amandin ohne dein Zutun nach ihr gesucht?“
Sie schüttelte etwas missmutig den Kopf.
„Wir sind nicht immer Herr unseres Schicksals und ich finde, du solltest stolz sein, statt hier herum zu jammern, und ängstlich drein zu schauen.“
Autsch. Rubin sprach immer ihre Gedanken deutlich aus. Sie musterte ihn plötzlich mit einem gewissen Argwohn.
„... bist du nicht glücklich hier? Schämst du dich zu uns zu gehören, Amant?“
Ein Teil in ihm - Amant - wollte sich vielleicht weder mit dieser wartenden Antwort beschäftigen noch erfahren, wie seine alten Freunde reagieren würden. Er wollte die Baustelle ruhen lassen und mit seinem alten Leben abschließen, doch das brachte Thomas nicht über sein Herz. Er musste sich seinen Freunden stellen, auch wenn ihm der Gedanke an eine mögliche negative Reaktion durchaus Angst bereitete. Egal was Rubin in seinem Gesichtsausdruck gelesen hatte, sie ließ gnädig die Frage offen im Raum stehen und wandte sich ab. Ihre langen roten Haare fielen bei der Bewegung weich über ihre Schultern nach hinten und die Mittvierzigerin lachte plötzlich.
„Hahahahiihihii... Ach wie bin ich doch wieder erst. Dabei sollten wir unseren freien Tag doch mit Freude verbringen, meinst du nicht auch?“
Sie drehte sich wieder um, doch man sah noch etwas von dem Zweifel, den Thomas Gedanken bei ihr ausgelöst hatten in ihren Augen schimmern. Sie schlag sich ihren weiten dunkelgrünen Schal um den Oberkörper, der sie einhüllte wie eine Toga. Er harmonierte farblich perfekt zu ihren dunkelroten Haaren und ihr Schmuck setzte feine elegante Akzente. Sie war eine edle Dame und da sie nun mal an seiner Seite bleiben würde, war seine Position, egal wie einfach er sich kleidete, ebenfalls klar. Sie stemmte die Hände in die Hüften und lächelte zu dem deutlich größerem Mann hinauf.
„Also gut... du willst also deinen freien Tag mit alten Freunden verbringen, aber vergiss nicht. Die Hälfte des Tage gehört auch mir. Und ich will was erleben!“
Na wenn das mal gut ging...

(Thomas mit NPC Rubin weiter bei: Der geschändete Tempel)
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Dienstag 6. Dezember 2022, 18:24

(Nell kommt von: Ein muskalischer Fleck im tristen Schweigen des Krieges)

Der Weg zum Anwesen der herrschenden Familie Belyal Sinth gestaltete sich ähnlich komplikationslos wie wohl jeder Weg, den man an Rubins Seite ging. Bald fiel Nell auch auf, dass dieser Ork, der sie begleitete, ebenfalls eines dieser Symbole auf den Oberarm tätowiert hatte. Das geschwungene 'A' bereitete ihnen den Weg und öffnete jede Tür – auch das riesige Portal, dass auf ein weitläufiges Anwesen führte. Es war kaum zu übersehen und das größte in der Stadt. Mehrere Bauten vereinten sich hinter einer hohen 'Garten'-Mauer, dessen Steine sich vom Erdreich aus schwarz verfärbt hatten, zu einer eigenen kleinen Welt. Aber was für eine Welt das war! Das Phänomen dieser dunkeln Ranken-artigen Magie war auch überall an den anderen Gebäuden zu sehen, beschränkte sich aber ausschließlich auf dieses Anwesen. Bramo trat neben ihr durch das Gusseiserne Tor und sein Kiefer war leicht geöffnet. Er ging nahe bei ihr, so dass sich kurz ihre kleinen Finger streiften. Das Staunen in seinem Blick war gerade auf den schneeweißen Warg gerichtet, der von einem Tuff...nein...der lief doch hinter ihnen?!...ja! Ach die sahen alle gleich aus! Der Ork vor ihnen brachte gerade den monströs großen Wolf-Hyänen-Mix in einen zu ihrer Linken liegenden Stall, der früher wohl Pferden als Heim gedient hatte und hob dabei grüßend die Hand.
„Gabbro warte!“
, erklang es hinter Nell und Tuff eilte an ihnen vorbei, flauschte dem weißen Monster den Kopf, der sich wie eine Katze in seine große Pranke schmiegte und so niederfrequente Töne von sich gab, die ein flaues, aber nicht unangenehmes Gefühl in der Magengrube erzeugten.
„Hat Axatos das neue Weibchen angenommen?“
„Nein... Also ja, aber sie ziert sich noch und gibt unterschiedliche Signale. Ich weis nicht, was ich noch machen soll... vielleicht Liebeslieder vorspielen?“
„Ach, er wird sich schon irgendwann für sie begeistern.“
„Wenn du meinst... Ich finde, sie ist eine ganz schöne Zicke! Ist läufig, aber beißt ihn weg, dann winselt sie wieder lockend und fressen tut sie auch nicht richtig.“
„Wie heißt den unsere Prinzessin?“
„Nebula. Sie kommt...
Das Gespräch der beiden fast identisch aussehenden Orks nahm seinen Lauf, während Rubin mit Bramo und Nell weiter auf das Haupthaus zu schlenderte. Der Park bot einiges zu sehen und hinter den Häusern schien es noch weiter zu gehen. Fast konnte man den Eindruck gewinnen, das Geländer wäre hier drinnen größer als von draußen betrachtet möglich wäre. In einem der hinteren Gärten konnte man ein paar Leute arbeiten sehen und eine hoch schwangere Menschenfrau ging mit einem Dunkelelfen am Arm spazieren und sie betraten das Nebengebäude zu ihrer Rechten, was wohl einst den Bediensteten ein Obdach geboten hatte. Es war schlichter gehalten als das Anwesen, auf das sie nun zusteuerten. Alles wirkte regelrecht 'normal'.
Eine junge Frau, halb nackt, kam ihnen die Treppe hinunter entgegen gelaufen und winkte Rubin zu. Diese mahnte:
„Aber bleib nicht zu lange weg, Perlita! Und warum hast du keinen Mantel an? Und lass nicht immer die Türen offen!“
Das besondere an ihr war gar nicht so sehr ihre Schönheit, die sich auch in ihrem Namen wieder spiegelte. Die Menschenfrau hatte fast weiße Augen was ihrem Gesicht etwas magisches gab, volle Lippen, fast weiße Haut und weißblondes Haar. Das Besondere war ihr klares helles Lachen, dass ein wenig an Nell's Stimmlage erinnerte und von Sorglosigkeit sprach. Bramos Augen hatten sich sogar ein wenig geweitet und für den Bruchteil einer Sekunde, sah er ihr hinterher, was durchaus verständlich sein könnte, wenn man diese Reize zu schätzen wusste. Das ihr zu große Männerhemd, dass das Mädchen trug, war über eine Schulter gerutscht, bedeckte kaum ihren Hintern und ließ bei jedem barfüßigen hüpfenden Schritt zwei knackige Bäckchen aufblitzen. Aber Rubin hatte recht. Bei dem doch recht kühlen Wetter, sollte man mehr anziehen, wenn man nach draußen ging... Dann ging es aber auch schon die Stufen hinauf und die beiden Schausteller kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Perlita hatte die Eingangpforte offen gelassen und so traten sie nun in die Empfangshalle ein. Sofort wurde klar, warum die junge Frau kaum etwas an gehabt hatte. Die Wärme hier drinnen war so enorm, dass man spontan Lust bekam sich die Kleider von Leib zu reißen. Aber erst einmal mussten sich die Augen an die schummrige Umgebung gewöhnen die nur durch Glutbecken erhellt wurde. Der Boden war komplett aus schwarzem Gestein und auch hier rankte sich die Dunkelheit die Wände empor, nur war es hier schon weiter voran geschritten als in den umliegenden Bereichen. Wie von Adern durchsetzt schien das Haus langsam aber sicher sich zu verwandeln. Schaute man die geschwungene Treppe hinauf, so hatte die Veränderung bereits auch Teile des ersten Stocks erreicht. Eben jene Stufen kam nun ein hoch gewachsener schlanker Dunkelelf hinab geschwebt... ja er lief so elegant, dass man meinen könnte seine Füße wurden kaum den Boden berühren. Ja, er war noch heißer, als der Kerl von der Stadtwache! Sehr viel heißer! Rubin blieb stehen und stellte Nell und Bramo leise vor:
„Das ist Amethyst, Haushofmeister von Amandin Belyal Sinth und am längsten in ihren Diensten.“
Dann war der Mann nah genug, dass Rubin einen kleinen Knicks machte und breit lächelte, als wäre er ein Freund. Auch er machte seinem Namen alle Ehre, denn nicht nur seine Augen waren mit diesem Juwelen farblich verwand, sondern er trug auch eine Art ärmellosen Talar in dieser Farbe, was ihm hervorragend stand. Die Muskeln seiner Arme waren ein Gedicht und sein Schöpfer musste sich in seine Arbeit verliebt haben. Seine sonst vollkommen schwarze Erscheinung bildete schon fast künstlerische Akzente und vollendeten das Bild harmonisch. Besonders das lange bis zur Taille reichende mit hell violetten Strähnen gespickte Haar war ein echter Hingucker. Er war einfach ein schöner Mann! Und sein winziges Lächeln, mit dem er die Besucher bedachte, wirkte trotzdem offen und einladend.
„Darf ich vorstellen? Das sind Nell und Bramo, zwei Musiker und Schausteller. Sie sind für ein Vorspielen hier. Ist die Herrin zugegen?“
Amethyst neigte leicht den Kopf und begutachtete die beiden Gäste, während Rubin weiter plauderte:
„Ich habe sie bei meinem Besuch auf der Baustelle ...entdeckt“
-Wobei?-
Die winzige Pause ließ eine formidable Braue des Mannes leicht in die Höhe wandern und Rubin fragend ansehen. Im Profil war er sogar noch schöner und durch die leichte Drehung seines Körpers entdeckte Nell eine weitere Raffinesse aus ihrer Perspektive. Der Überwurf war wohl das einzige, was er trug, denn die Seiten waren hoch geschlitzt und auch er war barfüßig unterwegs.
„Sie haben wirklich Talent und ich dachte, ich bring sie mit. Wir waren auch in diesem Laden, der Musikinstrumente führt. Das war der Wahnsinn! Du musst die beiden spielen hören...“
Rubin war ganz Feuer und Flamme. Da war Amethyst etwas zurückhaltender als er tonlich neutral erwiderte:
„Das werde ich mir bestimmt nicht entgehen lassen. Die Herrin sitzt noch Modell. Haben die beiden heute schon etwas gespeist?“
Nun sah Rubin auch zu Nell und Bramo die dazu synchron den Kopf schüttelten konnten. Nell für ihren Teil konnte sogar von Glück reden, nicht VER-speißt worden zu sein.
„Bring sie doch in die Küche. Ich hole sie dann später ab.“
Er nickte leicht und schwebte nach links weg, wo er eine kleinere Tür unter der Treppe öffnete und dahinter verschwand. Hinein sehen hatte man aus ihrem Winkel nicht können, aber kurz machte es den Eindruck, dass ein wenig Dampf daraus hervor getreten war. Rubin führte sie in einen Gang, hängte ihren Mantel an eine Garderobe, wo weitere dieser sehr offenen Talare hingen und zog ihre Schuhe aus. Eine kleine Bank stand dafür bereit auf die sie sich dabei nieder ließ.
„Könnt ihr bitte auch eure Schuhe ausziehen? Wir laufen hier alle barfuß und der Dreck... ihr versteht doch.“
Bramo war es dieses Mal, der mit den Schultern zuckte und sich neben sie setze um sich seiner Stiefel zu entledigen. Früher hatte Nell ihn gern damit aufgezogen, dass er 'Stinkefüße' hatte und so dauerte es auch nicht lange, da zuckte Rubins Nase...
„Oh.. äh... hm.. bevor ihr vorspielt, sollten wir euch vielleicht die Möglichkeit gehen euch zu ...baden?“
Rubin stand auf und brachte zwei Schritt Abstand zwischen sich und Bramo. So schlimm konnte es aber nicht sein... oder? Nell hatte ihn zwar aufgezogen, aber gewisse Dinge waren im Laufe der Zeit normal zwischen ihnen geworden. Wenn sie ehrlich mit sich wäre und an sich selbst mal schnuppern würde... grundsätzlich klang ein Bad doch verlockend. Als auch Nell die Schuhe ausgezogen hatte, da konnte sie feststellen, dass der Boden ganz warm war. Wie ging das denn? Aber erst einmal sollte es etwas zu essen geben.
Sie fanden bald die im Souterrain liegende Küche, die sie durch eine halbe Treppe nach unten erreichten. Auch dort wurden sie von neugierigen Gesichtern empfangen, die auf ebenso spärlich bekleideten Leibern saßen, wie auch schon Perlita gezeigt hatte. Rubin stellte vor:
„Benehmt euch! Das sind Nell und Bramo. Sie sind Musiker und nur zum Vorspielen hier. Das da drüben...“
Sie wies auf eine zwischen zwei Männern eingekeilte Frau, die im Hintergrund zur Linken, nahe des glühenden Herdes auf einer Bank saßen und sich miteinander halb offensichtlich vergnügten.
„Das sind Schiefer, Marmora und Dolomit. Beachtet sie am besten gar nicht.“
...was nicht ganz einfach war, denn Schiefer, massierte Marmoras nur von einem dünnen halb durchsichtigen Stoff bedeckten Brüste und Dolomit knabberte von hinten an ihrem Hals. Der dunkelgrau häutige Elfen-Krieger, war wohl Schiefer und ganz offensichtlich Marmoras Liebhaber, genauso wie Dolomit. Dieser war menschlich groß!- und seine Haut war hellbraun und sein Haar hatte sogar einen leichten Goldton in den sonst weißen im Kriegerzopf geflochtenen Längen. Er trug nur eine Art Lendenschurz, wo sein elfischer Mitstreiter eine lange Seidenhose an hatte.
Die Frau in der Mitte, Marmora selbst, war eine Halbelfe mit grau -perlmutt farbenen Haut, weiß -silber marmoriertem langem Haar, dass ihr bis über die Hüften fiel.
Rubin räusperte sich und wies dann auf den langen Tisch, an dem noch ein paar Leute gerade aßen.
„Das sind Obsidian, unserer Sicherheitschef und Therendur. Er gehört zwar nicht zum Haushalt, aber ist Almandins Schreiberling und futtert sich bei uns so durch.“
Letzterer sah etwas pikiert von seiner Suppe auf. Er trug sogar eine runde Bernsteinbrille, die ihm irgendwie stand.
„Noch! Ich bin NOCH kein Mitglied dieser illustren Runde!“
Der 'Sicherheitschef' Obsidian war …. schwarz.. von oben bis unten. Augen, Haare, Haut und er trug als einziger etwas mehr Kleidung, da er auch Waffen zu verstauen hatte. Er war auch gerade mit essen fertig und nickte nur im Vorbeigehen, als er aufstand und verschwand. Dabei machte er wirklich kein einziges Geräusch und wenn Nell vielleicht aus lauter Neugierde ihm hinterher auf den Knackarsch schauen wollte, so war er verschwunden. Einfach weg. Schon beeindruckend... bestimmt magisch unterstützt. Der Schreiberling sah den beiden lächelnd entgegen und deutete mit seinem Löffel auf die freien Plätze vor sich. Bramo setzte sich auch gleich, während Rubin sich Nell schnappte und sie zum Suppentopf führte. Sie drückte ihr zwei Schüsseln in die Hand und füllte sie dann mit dampfender dunkelbrauner Suppe. Es roch köstlich. Sehr leise flüsterte sie ganz nebenbei:
„Wenn dir dein Schoß heilig ist, dann halte dich von Marmora fern.“
Rubin zwinkerte Nell zwar zu, aber in ihrer Stimme hatte eine Spur Ernst mitgeklungen. Dann trug sie auch schon einen kleinen Korb mit Brot zum Tisch, wo Bramo mit hungrigen Blick wartete. Er hatte Nell anscheinend nicht aus den Augen gelassen. Rubin setzte sich links von ihm auf die Bank und schon den Brotkorb in die Mitte der Tischplatte. Das 'Stinkefuß'-Aroma war soweit abgeklungen, dass man es nicht mehr oberhalb des Tisches wahr nahm, also konnte man sich auch gefahrlos neben ihn setzen. Bramo blickte auf den Platz rechts von sich und begann schon mal zu löffeln. Er war noch nie jemand gewesen, der das Reden bei Tisch übernahm...
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Naella Federfall » Mittwoch 7. Dezember 2022, 21:09

Naella spielte ebenso, wie sie sich gab. Vollkommen freischnauze, losgelöst von Weltenschmerz und in Abwesenheit einer gewissen und definitiv angebrachten Zurückhaltung, die ihr gewiss mal den Hintern retten würde. In diesem Fall hatte sie Glück, denn keiner der Anwesenden fühlte sich von ihrer Art völlig aus dem Konzept gebracht. Während sie außer Atem Bogen und Geige in die Höhe riss, um das Ende ihrer Spielkünste zu betonen, applaudierte Tuff. Nell grinste den Ork breit an und deutete auf ihn, als wäre er ihr größter Fan. Sie verkannte die Situation, doch das machte in diesem Fall nichts. Naella war leidenschaftlich und das durfte jeder sehen. Und dennoch ruderte sie einen Gang zurück, damit sie auch eine etwas andere Seite zeigen konnte. So machte man das eben als Schaustellerin. Dieses Mal war Rubin offenbar ihr größter Fan, denn die hübsche Heilerin nickte bestätigend nach den ersten Noten des neuen Liedes. Bis Naella Bramo entdeckte und plötzlich wie gefangen war als hätte sie ihn bisher nie gesehen. Die quirlige Elfe spielte zwar weiter, doch hatte sie nur Augen für ihren besten Freund. Eigentlich für ihren einzigen Freund. Und dass sie ihr Geigenspiel veränderte, merkte sie nicht mal. Was auch für ihr flatterhaftes Hirn sprechen könnte. Doch der Blick, den Bramo ihr schenkte, pikste irgendwie unangenehm. Nell mochte das nicht und so runzelte sie leicht die Stirn, während Bramo die Augen abwandte und sie selbst stolperte. Der Zauber war vorbei. Naella blinzelte fragend und wirkte einen Moment desorientiert. Sie sah in die Gesichter der Umstehenden, die sie anstarrten doch so recht wusste die Rothaarige nicht, was eigentlich los war? Unangenehm, dass man sie anstarrte, war ihr das gewiss nicht, denn Nell war für die Bühne geboren und ihre Kindheit lang darauf vorbereitet worden. Dennoch wirkte die Situation irgendwie konfus. Ihr Blick glitt zu Bramo zurück. Er starrte aber nur auf den Boden. Was ist denn los?! Hab ich was falsch gemacht?... Quatsch. Ich bin super., dachte Naella und biss sich auf die Lippen. Sie fühlte sich eigenartig. Und mochte das überhaupt nicht. Es verschaffte ihr Übelkeit, wenn sie genauer darüber nachdachte. Also verstaute sie ihre Geige wieder und beschloss, das seltsame Gefühl zu ignorieren! Das machte man schließlich mit Problemen. „Das letzte Stück war... war auch schön, aber ich denke das davor passt besser zu den Wünschen der Herrin. Vielleicht finden wir noch eine etwas andere Melodie, aber ihr beide könnt wirklich etwas! Das ist gut. Könnt ihr auch tanzen?“, bevor Nell den Mund aufmachen konnte, erhob sich Bramo und nickte stumm. Sie runzelte die Stirn. „Seit wann kannst du tanzen?“, wollte sie wissen, doch ihr Freund folgte bereits der Heilerin. Erneut gab es da den Stich in ihrem Innern. Irgendwas war doch komisch mit ihm… Was hatte er denn? Und seit wann konnte er ihr nicht mehr sagen, was er hatte? Immerhin waren sie doch… Freunde?

Naella folgte Rubin, Tuff und Bramo als Schlusslicht. Irgendwie war ihr die Laune verhangen und wenn sie sich nicht irrte, dann hätte sie sehr gut jetzt eine einzelne Regenwolke über ihrem Kopf haben können – es hätte bildhaft dargestellt, wie sie sich fühlte. Einen Kotzeimer dazu, dann wäre das Bild perfekt. Aber Nell hatte nun mal auch eine Schwäche: Als Buntschelmin waren ihr negative Gefühle äußerst zuwider. Allein der Gedanke bescherte ihr bereits Bauchschmerzen. Würde sich wahrlich ein Zwist anbahnen… und das ausgerechnet mit ihrem besten Freund – wie würde sich das auf ihre Gesundheit auswirken?! Naella wollte es nicht ausprobieren, sondern ignorierte diese Empfindungen einfach. Woran sie nicht glaubte, existierte auch nicht. Man musste stets an die Illusion glauben, damit sie wahr würden… Und so wurde das Problem weggeschoben und Nell fand ihren Frohmut wieder. Ohne Regenwolke. Die konnte sich mal getrost woanders ausregnen! Nicht mit ihr. Der Weg verlief wieder ereignislos und schaffte ein Wenig Zeit, damit sich Nell umsehen konnte. Andunie war grundsätzlich schön. …Bis auf die kaputten Häuser. Und Brandflecken… und die entwurzelten Bäume… und die langen Gesichter der Bewohner… aber sonst echt nett!, dachte sie und pfiff eine kleine Melodie. Bis sie das Anwesen erreichten und ihr der letzte Ton des fröhlichen Stückes im Hals steckenblieb. „Heilige Hirschkuh! DAS ist mal ein Klotz!“, stieß sie aus und schnalzte mit der Zunge. Nun pfiff sie, während sie eintraten. „He! Wie ist den Tuff…“, setzte sie überrascht an und wollte gerade den ‚coolen Move‘ bewundern, als sie entdeckte, dass der tumbe Ork noch bei ihnen war und das ein anderer, der dort ein…. Ein was ist das denn?? an der Leine führte? Das Gespräch der beiden Grünen, belauschte Nell neugierig. Sie blieb sogar stehen und nickte abwechselnd als verstünde sie etwas von der Zucht. Ihr Blick fiel auf Bramo und Rubin, die bereits weitergegangen waren. „Ich muss dann mal, Leute!“, verabschiedete sie sich von den Orks, als hätte sie an deren Gespräch teilgenommen.
Nell eilte hüpfend den anderen hinterher, wurde aber langsamer, als das leichtbekleidete Mädchen herauskam und auch noch Bramo’s Aufmerksamkeit erreichte! Nell zog eine Schnute. „Goldrute hilft gegen Blasenentzündung!“, rief sie dem Mädchen hinterher als sie das knappe Hemd bemerkte und feixte dann, ob ihres Witzes. Naella fand sich großartig, sah dann zu Bramo und versuchte ein anerkennendes Lachen von ihm zu erhalten. Doch irgendwie wirkte er…. lahm. Was auch immer dem über die Leber gelaufen ist… es nervt!, dachte sie missmutig und fischte in ihrer Tasche nach Mikk. Wie immer, wenn Nell das Gefühl bekam, irgendetwas stimmte nicht, suchte sie Ablenkung bei etwas anderem. Dieses Mal dem Ottsel. „Sieh dir das an, Mikk!“, flüsterte sie leise, damit keiner sie hörte. Sie zeigte ihm das Anwesen, welches sie gerade betraten. Es war… warm!. Nell blickte sich mit großen, gelben Augen um und drehte sich einige Male um sich selbst, als würde ihr das helfen, alles zu erfassen. „Wahnsinn!“, rief sie etwas zu laut, denn ihr Echo hallte wider und sie duckte sich zwischen ihren Schultern. „Tschuldigung..“, murmelte sie und deutete aber mit ihren schlanken Zeigefingern einmal um sich herum, ehe sie mit Zeigefinger und Daumen einen Kreis formte und die anderen Finger abspreizte, zum Zeichen, wie toll es hier aussah.

Abgesehen von dem echt unheimlichen Schwarz-Ranken-Gedöns! Nell musterte gerade halb interessiert, halb fasziniert die Glutbecken, als ihre Aufmerksamkeit auf den Dunkelelf gelenkt wurde. Ihr klappte der Mund auf. Er sah ja …zum Anbeißen aus!, dachte sie noch, ehe sie auf einmal grunzte, weil sie durch ein leises Lachen geschüttelt wurde. Was ist denn mit seinen Haaren?! Sein Ernst? Und was zu Feylins Dickbauch ist ein Haushofmeister?!, feixte sie in Gedanken, ehe sie versuchte, Bramo’s Aufmerksamkeit zu erhaschen, um ihn auf die Haare aufmerksam zu machen. Ob er reagierte oder nicht, Nell beobachtete den Elfen weiterhin. Er war schon eine Augenweide, wenn man so etwas mochte. Wobei Nell eigentlich alles mochte. „Tagchen!“, meinte sie salopp, als sie vorgestellt wurde. „Wobei?! Nun also eigentlich war es folgendermaßen, da war am Anfang Bramo der,…“, wollte sie schon losplappern, als eines der Glutbecken zischte und ihre Aufmerksamkeit erregte. Ist da gerade ´ne Fliege reingeflogen? ...Arme Fliege... „Das werde ich mir bestimmt nicht entgehen lassen. Die Herrin sitzt noch Modell. Haben die beiden heute schon etwas gespeist?“ Hatte Rubin die Atempause von Nell genutzt und Amethyst aufgegriffen, sodass Nell einfach dort wieder einstieg: „Essen klingt suuuper!“, meinte sie bekräftigend nickend und konnte es kaum erwarten, dass sie etwas zu beißen bekam. Nell sah dem Dunklen betont nach, denn auf einmal fiel ihr auf, dass er offenbar nichts anderes trug, als seinen Talar. Sie blinzelte und zog die Nase kraus, ehe sie auf den entschwindenden Mann mit dem Daumen deutete und Bramo fragend ansah. Danach folgten sie Rubin weiter und Nell konnte immer wieder irgendwelche Kommentare abgeben. „Das nenn ich mal eine famose Hütte!“, oder „Ist das modern, sich Glutbecken einbauen zu lassen?“, „Kommt daher die irre Wärme? Man, ich könnte auch nackt rumlaufen und würde schwitzen!“, waren nur einige Kommentare, die sie verlauten ließ, bis sie aufgefordert wurden, ihre Schuhe auszuziehen.
Bei Rubin’s Kommentar, lachte Nell kurz auf. „Keine Sorge, man gewöhnt sich daran! Ich hab schon mit ihm in Zelten geschlafen!“, scherzte sie, stockte dann kurz und murmelte "also.. nicht mit ihm, ihr wisst schon..." und zwinkerte Bramo zu. Schon immer hatte sie ihn damit aufgezogen, doch um ehrlich zu sein, war es ihr stets egal gewesen. Sie nahm Bramo wie er war. Tat er mit ihr ja auch – irgendwie. Der Hinweis allerdings, dass sie baden sollten, brachte Nell zum Stutzen. Sie neigte ihre Nase unter ihren Arm und verzog zuckend das Gesicht. „Ihhh… ich fürchte ja – das wäre wohl mal nötig. Wann war das letzte Mal, Bramo?“, fragte sie ihren Freund und sinnierte stumm, mit einem Finger an ihren Lippen. „Ach!“, schnippte sie mit den Fingern und nickte triumphierend, „vor 4 Wochen haben wir diesen kleinen Teich da entdeckt. Weißt du noch? Naja, ist schon eine Weile her, fürchte ich…“, grinste sie und schämte sich keineswegs. War halt so! Doch Baden war dennoch nötig… irgendwann reichten die Minzblätter und Verbenepasten nicht mehr. Als Nell auf die Beine kam, patschte sie ein wenig auf dem Boden. „Ist der warm… abgefahren!“, meinte sie und freute sich wie ein kleines Kind, bis sie in der Küche angekommen waren. „Zur brunftigen Hirschkuh!“, stieß sie dann aber aus, als sie die anderen ‚Gäste‘ sah und vor allem, was sie trieben! „Das sind Schiefer, Marmora und Dolomit. Beachtet sie am besten gar nicht.“ Von wegen! Die tun alles, damit sie beachtet werden!!. Nell starrte noch einen Moment auf die eindeutigen Dinge, ehe sie hustete und betont lässig wegsah. Sie musterte den am Tisch Sitzenden. „Das sind Obsidian, unserer Sicherheitschef und Therendur. Er gehört zwar nicht zum Haushalt, aber ist Almandins Schreiberling und futtert sich bei uns so durch.“
„Noch! Ich bin NOCH kein Mitglied dieser illustren Runde!“
„Ist das denn so erstrebenswert?“, haute Naella einfach mal raus und erstarrte daraufhin.

„Hab‘ ich das laut gesagt?! Ich meine.. ich wollte sagen, was ist denn daran so erstrebenswert?“, verbesserte sie sich und hustete leicht. Doch noch ehe sie eine Antwort erhalten konnte, wurde sie von Rubin mitgezogen und folgte ihr einfach mal. Nell war ja spontan. Also hielt sie die Schüsseln, während die Suppe eingefüllt wurde. Nell sog den Duft tief ein und pfiff leise „Riecht das gut!“, murmelte sie, ehe Rubin ihr eine Warnung zuraunte. Naella blickte über die Schulter zu Marmora. „Ehm…“, machte sie, ehe sie zurückkehrte mit ihrer Aufmerksamkeit und Rubin fragend ansah. „Offenbar geht’s ihrem Schoß ganz gut…“, grinste sie frech, ehe sie der Heilerin zum Tisch zurückfolgte. Dabei fing sie Bramo’s Blick auf und lächelte ihrem Freund zu. Nell setzte sich selbstverständlich neben ihn und griff sich sofort eine der Schüsseln, während sie Bramo eine rüberschob. Auch nach dem Brot langte sie ungeniert und tunkte dieses in die heiße Suppe. Den Saft auslutschend und das weiche Brot essend, ergriff sie natürlich die Gelegenheit, das Wort an die anderen zu richten: „Also. Was ist das hier für ein Ort, wieso heißen alle nach Steinen und warum trägt hier kaum einer irgendetwas?! Man kommt sich ja deutlich überambitioniert vor, wenn man Hose UND Hemd trägt! Hat das einen Grund? Außer, dass es echt warm ist hier. Und …“ sie löffelte die Suppe „oh…ist die gut!“, schwärmte sie, ehe sie den Mann musterte, der gerne mit von der Partie wurde. „Was schreibst du denn so? Und wieso bist du hier nicht Mitglied im … Club der Steine?“, fragte sie grinsend, ehe sie mit den Augenbrauen wackelte und weiter aß. Naella schmeckte es. Und wenn es schmeckte, dann plapperte sie gern. „Übrigens, Rubin – baden klingt wirklich gut. Können wir das machen?“, fragte sie. Irgendwie war das hier doch ganz nett. Nell verstand nicht, wieso man in Andunie so einen Wirbel machte. Offenbar ging es den Menschen nicht so schlecht und zumindest hier, schienen sie ja so einige Privilegien zu haben – wenn man mal die drei Hungrigen da beobachtete. Nell wandte ihren Kopf zurück zum Tisch und neigte sich etwas vor. „Was ist denn los mit denen?!“, flüsterte sie verschwörerisch, ehe sie noch ein Brot mopste und stippte. „Zu warm?“, fragte sie beiläufig, ehe sie sich erheben wollte, um sich eine zweite Schüssel Suppe zu genehmigen. Nell war schon mal zu Hause.

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Samstag 10. Dezember 2022, 19:34

Gabbro, der Zwilling von Tuff, nickte ihr ebenfalls zu und grinste ihr kurz hinterher. Er fand sie wohl lustig, was ja irgendwie gut war. Bramo wirkte hingegen irgendwie….
… lahm. Was auch immer dem über die Leber gelaufen ist… es nervt!
, dachte sie missmutig. Bramo war und blieb aber auch ein Miesepeter...den SIE aufmuntern musste, aber wenn er nicht wollte gab es auch noch andere... und schon fischte sie in ihrer Tasche nach Mikk und wollte seinen langen Leib aus den Tiefen heraus ziehen, doch bekam ihn nicht so recht zu fassen. Er wirkte flutschig und wand sich immer wieder aus ihren Fingern.
„Sieh dir das an, Mikk!“
, flüsterte sie leise, doch Mikk blieb ruhig. Ein bisschen zu ruhig könnte man meinen, aber sie bemerkte es nicht und wurde vom Anblick schlicht überwältigt. Und dann war es auch noch ...
...warm!
„Wahnsinn!“
, rief sie etwas zu laut, denn ihr Echo hallte wider und sie duckte sich zwischen ihren Schultern, vor ihrer eigenen Stimme etwas erschrocken – was für eine Akustik!
„Tschuldigung..“
, murmelte sie und deutete aber mit ihren schlanken Zeigefingern einmal um sich herum, ehe sie mit Zeigefinger und Daumen einen Kreis formte und die anderen Finger abspreizte, zum Zeichen, wie toll es hier aussah.
Abgesehen von dem echt unheimlichen Schwarz-Ranken-Gedöns!
, aber die machten ja nix. Sie konnte sie anfassen und sie lief ja auch drauf und nix schlimmes passierte. Nell musterte gerade halb interessiert, halb fasziniert die Glutbecken, als ihre Aufmerksamkeit auf den Dunkelelf gelenkt wurde. Ihr klappte der Mund auf. Er sah ja...
…zum Anbeißen aus!... Was ist denn mit seinen Haaren?! Sein Ernst? Und was zu Feylins Dickbauch ist ein Haushofmeister?!
, feixte sie in Gedanken, ehe sie versuchte, Bramo’s Aufmerksamkeit zu erhaschen, um ihn auf die Haare aufmerksam zu machen. Nell beobachtete den Elfen weiterhin. Er war schon eine Augenweide, wenn man so etwas mochte. Wobei Nell eigentlich alles mochte.
„Tagchen!“
, meinte sie salopp, als sie vorgestellt wurde. Dann ging es auch schon bald darauf in die Küche.
...
„Zur brunftigen Hirschkuh!“
, stieß sie dann aber aus, als sie die anderen ‚Gäste‘ sah und vor allem, was sie trieben!
„Das sind Schiefer, Marmora und Dolomit. Beachtet sie am besten gar nicht.“
Von wegen! Die tun alles, damit sie beachtet werden!!
..oder es war ihnen einfach egal, wo sie waren. Nell starrte noch einen Moment auf die eindeutigen Dinge, ehe sie hustete und betont lässig wegsah. Sie musterte die am Tisch Sitzenden.
„Das sind Obsidian, unserer Sicherheitschef und Therendur. Er gehört zwar nicht zum Haushalt, aber ist Almandins Schreiberling und futtert sich bei uns so durch.“
„Noch! Ich bin NOCH kein Mitglied dieser illustren Runde!“
„Ist das denn so erstrebenswert?“

, haute Naella einfach mal raus und erstarrte daraufhin. Therendur grinste und Obsidians Gesicht zeigte NULL Regung.
„Hab‘ ich das laut gesagt?! Ich meine.. ich wollte sagen, was ist denn daran so erstrebenswert?“
, verbesserte sie sich, aber irgendwie auch nicht. Rubin löste die Situation auf in dem sie sie zur Küchentheke holte. Nell sog den Duft der dicken Suppe tief ein und pfiff leise.
„Riecht das gut!“
, murmelte sie, ehe Rubin ihr eine Warnung zuraunte. Naella blickte über die Schulter zu Marmora.
„Ehm… Offenbar geht’s ihrem Schoß ganz gut…“
, grinste sie frech und schielte noch mal zu den Dreien hinüber. Von hier aus konnte sie auch viel besser zusehen, denn der Blickwinkel war besser und kein Mobiliar im Weg. Marmoras Schoß ging es gewiss ganz gut - 'bestens' konnte man meinen, denn wie Nell vor allem aus 'eigener' Erfahrung gewiss wusste, war es manchmal ganz schön sich da unten zu berühren. Nur das dies eben bei Marmora ein Herr für sie übernahm und der andere sich um ihren Oberkörper kümmerte. Musste wirklich schön sein, was die da machten. Und... gesund! Massagen waren gesund und entspannend. Sollte man Bramo mal vorschlagen, denn der wirkte deutlich verspannt, seid dem sie die Küche betreten hatten!
Rubin hatte nur leicht die Brauen gehoben bei ihrer Antwort und zuckte nun mit den Schultern, als hätte sie nun ihre Schuldigkeit der Warnungen genug getan. Sie gingen zurück zum Tisch. Nell setzte sich selbstverständlich neben Bramo und griff sich sofort eine der Schüsseln, während sie ihm seine hinüber schob. Kurz berührten sich dabei ihre Finger und Nell stellte fest, dass er ganz kalte Finger hatte. Aber das war grad nicht so wichtig! Es gab was zu ESSEN und das in richtig lecker! Sie hangelte ungeniert nach dem Brot, musste sich dabei halb über Bramo legen um heran zu langen und tunkte dieses in die heiße Suppe. Den Saft auslutschend und das weiche Brot essend, ergriff sie natürlich die Gelegenheit, das Wort an die anderen zu richten:
„Also. Was ist das hier für ein Ort, wieso heißen alle nach Steinen und warum trägt hier kaum einer irgendetwas?! Man kommt sich ja deutlich überambitioniert vor, wenn man Hose UND Hemd trägt! Hat das einen Grund? Außer, dass es echt warm ist hier. Und …“
Sie löffelte die Suppe, während irgendjemand was sagte, was sie nicht mitbekam. Sie selbst konnte nicht kochen, aber sie war großartig darin zu genießen!!! Diese Suppe schmeckte vollmundig, würzig und deftig. Sie enthielt viel ganz zartes Fleisch, so zart, dass er bereits zerfallen war und sich unter das Gemüse gemischt hatte. Nell schmeckte die feinen Aromen von Knoblauch, Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Majoran und Lorbeerblätter mit einem Hauch von gebutterten Karotten ...und ein paar kleine Kartoffeln hatten dem ganzen noch ein bisschen Sämigkeit gegeben und ein bisschen Petersilie schwamm oben auf. Konnte man einen Orgasmus im Mund bekommen?
„Oh…ist die gut!“
, schwärmte sie, ehe sie den Mann musterte, der gerne mit von der Partie wurde. Nach den ersten Löffeln war ihr Verstand auch wieder bereit am Gespräch teil zu nehmen. Irgendetwas fehlte zwar,, aber nichts konnte an das genussvolle Erlebnis dieser Schale voller Kostbarkeit heran reichen. Ihr Bauch wärmte sich und ihr Gaumen feierte eine Party. Natürlich gehörte zu einem solchen Fest auch gepflegte Konversation, also fragte sie den Mann vor sich:
„Was schreibst du denn so? Und wieso bist du hier nicht Mitglied im … Club der Steine?“
, fragte sie grinsend, ehe sie mit den Augenbrauen wackelte und weiter aß. Therendur gefiel ihre Aufmerksamkeit wohl, denn er antwortete:
„Ich führe die Bücher... Ich weis, das klingt immer langweilig. Also hauptsächlich mache ich Einkaufslisten, erstelle Dienstpläne für die Wachen, behalten die Finanzen des Haushalts im Auge...“
Vielleicht war es gut, dass Obsidian gegangen war, denn sonst hätte der Schreiberling vielleicht nicht so offen gesprochen. Nell hatte einfach so eine Art an sich, die seine Zunge zu lösen schien. Das passierte ihr häufiger. Wann immer es ihr richtig gut ging, erzählten ihr die Leute ihre halbe Lebensgeschichte – vielleicht sogar die ganze, wenn ihr nicht vorher langweilig wurde, was schnell geschah.
„...blabla...Rabarber...Bahnhof... ja so ist das. Ach und ich würde halt gern nur noch für Amandin zuständig sein. Sie ist... halt etwas besonders. Ich wäre ihr gern unterstellt.“
, meinte Therendur sehnsüchtig lächelnd. Er schwärmte wohl ein klein wenig für sie. Auf die Frage zu den Gesteins-Namen antwortete Rubin:
„Ich glaube wir können unseren Gästen auch ruhig verraten was es mit den Namen auf sich hat.“
Sie lächelte Therendur zu, dem gerade klar wurde, dass er vielleicht zu viel gesagt hatte und nun sein Heil in der Suppe suchte.
„Es ist kein Geheimnis. Amandin umgibt sich immer nur mit handverlesenen 'Leibdienern'. Manche von uns waren Sklaven, andere Heiler oder Steinmetzmeister... aber wen sie erwählt, der erhält von ihr einen neuen Namen und sagen wir... sie hat eine besondere Vorliebe für die Geologie – deshalb der 'Club der Steine'.“
, griff sie lächelnd Nells Formulierung auf. Der letzte Löffel der dicken sämigen Suppe landete in Nells Mund. Ihr schmeckte es. Und wenn es schmeckte, dann plapperte sie gern:
„Übrigens, Rubin – baden klingt wirklich gut. Können wir das machen?“
, fragte sie. Rubin nickte.
„Ich begleite euch, wenn ihr fertig seid und zeige euch alles.“
Irgendwie war das hier doch ganz nett. Nell verstand nicht, wieso man um Andunie so einen Wirbel machte. Offenbar ging es den Menschen nicht so schlecht und zumindest hier. Der Club der Steine hatte ja so einige Privilegien. Nell wandte ihren Kopf zurück zum Tisch und neigte sich etwas vor.
„Was ist denn los mit denen?!“
, flüsterte sie verschwörerisch, ehe sie noch ein Brot mopste und die Reste aus ihrer und dann auch Bramos Schüssel stippte. Er schien nicht so recht Hunger zu gehabt zu haben, denn es schwamm noch ein leckerer Rest auf seinem Teller.
„Zu warm?“
, fragte sie beiläufig, ehe sie sich erheben wollte, um sich eine zweite Schüssel Suppe zu genehmigen. Nell war schon mal zu Hause. Rubin schien das zu spüren und war insgesamt wohl so was wie die Seele des Hauses, wenn es so etwas gab. Sie schmunzelte schon wieder, als Nell sich über Bramos Reste her machte, die er brav unter die Nase der Elfe schob. Sie teilten sich schon lange immer alles. Da war dieses Verhalten selbstverständlich. Bramo redete nicht viel und meist nur auf Anfrage, aber er war der beste und treuste Freund, den sie hatte... auch der einzigste... sah man von Mikk ab. Mikk... Nell schaute kurz unter den Tisch und da lag er. Er war aus der Tasche heraus gerollt und lag auf dem Rücken. Sein Bauch war so dick, als hätte er eine Schlange verschluckt...oder er war die Schlange die die fette Ratte verschluckt hatte? - auf jeden Fall hatte er sich wohl an den eingelegten Apfelstückchen überfressen und schnarchte sogar leise. Dann sah Nell wieder auf und in Rubins fragendes Gesicht.
„Meinst du die da?“
Rubin wies auf Marmora und ihre Liebhaber, denn andere Personen konnte Nell grade nicht meinen, oder? Rubin schmunzelte.
„Ach, die üben nur für die große Vorstellung.“
Waren die drei etwa auch Schausteller? Spielten sie gerade eine Liebes-Szene?
„Aber lasst uns gehen. Nicht das die Herrin am Ende auf euch warten muss. Das würde keinen guten Eindruck hinterlassen. Amethyst freut sich sicher, wenn ich ihm das abnehme...“
Damit stand sie auf und lockte mit einem Finger den beiden ihr zu folgen. Bramo erhob sich etwas... sperrig. Seine Hose schien vorne herum aber wirklich eng geworden zu sein. Er brauchte bald eine Neue, so viel stand fest. ...und eine Massage, denn kaum waren sie auf dem Flur und liefen Rubin hinterher, da dehnte er seinen Nacken und ließ den Kopf kreisen. Er schüttelte die Arme aus und ballte ein paar Mal die Hände zu Fäusten, als wäre durch die Anspannung kaum Blut in seine Finger gelangt. Vielleicht waren sie deshalb so kühl gewesen? Sollte Nell mal seine Hand greifen?
Hatte sie Mikk wieder in ihren Rucksack geräumt? Oder hatte sie ihn in der Küche vergessen? Dort würde er sicher nicht verloren gehen...
Rubin führte die beiden Schausteller zurück zur Empfangshalle und von dort aus zu der kleineren Tür, in der zuvor Amethyst verschwunden war. Dahinter lag eine Treppe die in die Tiefe führte und schnell von Holz in massives Gestein über ging. Öllampen brannten in regelmäßigen Abständen und warfen flackernde Schatten an die Wände. Die Luft war schwülwarm und sofort klebte einem jeder Fitzel Stoff am Leib. Noch ein Grund mehr, so wenig wie möglich hier zu tragen! Die Luft war so dunstig, dass sie kleine Auren um die Lichtquellen bildeten. Um so tiefer sie kamen, um so feuchter wurde es.
„Lauft schön vorsichtig. Ab hier ist es manchmal etwas rutschig.“
, warnte Rubin und hielt selbst eine Hand immer über dem Handlauf, der weiter in die Tiefe führte. Dann war es auch bald ganz deutlich zu hören. Hier unten musste irgendwo Wasser fließen. Es rauschte an Nells Ohren schon eine Weile, aber jetzt war es so deutlich, dass sie das frische mineralhaltige Wasser schon schmecken konnte. Aber zuerst kamen sie in eine Art Vorraum, wo sie auf Amethyst trafen... einen sehr nackten Amethyst der sich auch keine Mühe gab sich irgendwie zu bedecken. Als sie herein kamen sah er auf und drehte sich zu ihnen um. Er hatte anscheinend gerade sein Bad beendet und seine dunkle Haut glitzerte als hätten Milliarden kleine Funken darauf ihren Platz gefunden. Nells Blick aber wanderte automatisch nach unten und... wurde unterbrochen... von Bramos Körper der sich vor sie stellte. Sie konnte einfach einen kleinen Schritt nach links machen und trotzdem an ihm vorbei schmulen. Neugierde war ja da und auch nichts verwerfliches, da der Dunkelelf sich ja ganz offensichtlich auch für nicht schämen musste. Aber vielleicht war es auch besser, wenn sie ihrem Freund in dieser Sache verstaute? ...Quatsch... Gucken musste doch erlaubt sein, also hopste sie hinter ihm hervor... doch da hatte sich Amethyst leider schon seine frische Robe schon übergeworfen.
„Schön, dass ihr schon da seid.“
Er lächelte Rubin zu und die beiden gaben sich anscheinend zum 'Dank' einen kleinen Kuss...auf die Lippen.
„Wenn sie fertig sind, bring sie bitte in eines der feien Zimmer. Ich weis nicht, wie lange die Herrin heute noch beschäftigt sein wird. Sie können sich sicher noch ein paar Stunden ausruhen. Du weist wie 'fordernd' Amant in seiner Kunst sein kann und meistens will sie sich danach noch... revanchieren.“
Rubin nickte und antwortete:
„Gut. Mach ich. Ich sag dir dann bescheid, wo ich sie unter gebracht habe.“
Damit nickte der Dunkle wieder Bramo und Nell zu und stieg die Treppe empor. Kurz war seine stimme noch zu hören:
„Ach... und lass sie nicht in den Absperrbereich. Sie ist heute wieder... etwas wild.“
„Oh.. danke.“
Sie nickte noch zusätzlich, auch wenn er es nicht mehr sehen konnte und presste die Lippen aufeinander. Etwas entging hier den beiden. Bramo sah Nell fragend an, aber die wusste ja auch nichts. Rubin hatte sich wieder im Griff und wies auf vier kleine Nischen in denen man sich ausziehen konnte und die Sachen deponieren konnte. Vorhänge gab es nicht und auch keine Trennung von Männlein und Weibchen, so wie es in Badehäusern üblich war.
„Legt alle eure Sachen dahinein. Keine Kleidung im Becken! Ich bring euch was frisches für euer Vorspiel, was leichtes, damit ihr hier nicht noch überhitzt. Ihr bekommt eure Sachen natürlich alle wieder, falls ihr heute noch gehen müsst... ach das wäre schade... Ihr spielt so unglaublich gut! Ich hoffe ihr bleibt!“
Rubin lächelte ganz verzückt. Bramo schlich sich schon mal in eine der Nischen und war nur noch ein klein wenig zu sehen und das auch nur, WEIL er größer geworden war. Früher ...als Junge wäre er darin verschwunden.
„Na dann mal ausziehen.“
Sie grinste und zwinkerte Nell zu, machte eine wischende Handbewegung und ging zu einem Bogen hinter der die Quelle des Rauschens zu hören war. Dieser war tatsächlich mit einem Vorhang aus Leder abgehangen. Sie streifte ihn ein Stück beiseite und sah hinein. So konnte Nell schon beim ausziehen einen kleinen Blick auf die spiegelnde Wasseroberfläche werfen, die von vielen kleinen Wellen bewegt wurde. Ein unterirdischer Fluss? Zumindest musste es hier eine Quelle geben. DAS passte ja zu Andunie. Eine Akademie der Wassermagie gab er hier ja auch, also warum sollten die Reichen und Schönen nicht auch allerlei Feuchtgebiete unten herum haben. Bramo hatte früher begonnen und so trat er auch als erster aus der Kabine zu Rubin. Sein nackter Rücken konnte entzücken, sein dreckiger Hals weniger und dass er oben rum häufiger mal in der Sonne gelegen hatte, sah man auch noch, denn sein Hintern war echt kalkweiß...zumindest im Gegensatz zu seinen Unterschenkeln und den schon fast schwarzen Füßen. Ob Sie auch so dreckig aussah??? Na klaaar! Sie hatten wirklich eine gründliche Reinigung nötig! Nell trat von hinten an ihren besten Freund heran, hinter dessen breitem Kreuz sie sich mühelos verstecken konnte. Seine Hüften waren dahingehend eher schmal und so bildete sein Oberkörper ein perfektes 'V', dass man ihn MIT Klamotten gar nicht zugetraut hätte. Sicher lag es an seiner meist gebückten Haltung und dem schlaksigen Gang... Nells Blick wanderte wieder tiefer. Der Hintern war irgendwie einladend... ihre Hand juckte unwillkürlich und ihre Magie spielte schon wieder verrückt! Mist da war ein Zielkreuz auf seiner Pobacke und in der Mitte, da wo eigentlich das Schwarze sein solle, winkte eines dieser bescheuerten Herzen mit seinen kurzen Ärmchen. Eigentlich hatte es gar keine Ärmchen, es hatte nur Hände die irgendwie dazu gehörten... Magie war... TOTAL UNREALISTISCH!
Rubin Blick musterte Bramo von vorne und ihr schien zu gefallen was sie sah. Bramo wand sich etwas unter ihrem Blick und hielt weiter die Hände vor seinen Lenden.
„Na dann kommt mal. Und bitte genau zuhören...“
Rubin schob erst Bramo, dann Nell durch den Vorhang. Der Raum öffnete sich dahinter zu einer unterirdischen Grotte. An den Wänden hingen auch hier Laternen und tauchten alles in ein schon fast 'romantisch' zu nennendes Licht. Die Wellen ließen wenig von der Tiefe des Beckens erkennen, dass sich gut 30 Schritt nach links öffnete. Hier im vorderen Bereich gab es flache Bereiche, sogar Liegeflächen auf denen man sich umspülen lassen konnte, vielleicht sogar schlafen, ohne Angst haben zu müssen, abzudriften. Weiter links begann dann nach 10 Schritt ein Bereich, der von einer schwimmenden Kette an der ein Netz hing abgeteilt wurde. Das Wasser konnte hindurch, aber nichts was größer war als drei Finger. Aber es gab auch dort Sitzmulden und lustig sprudelnde Bereiche, wo das Wasser wild aufgewirbelt wurde. Diese Blasen wechselten hin und wieder den Ort und schienen ein Eigenleben zu haben. So etwas hatte weder Nell noch Bramo jemals gesehen. Und schaute man noch weiter nach hinten war da ein stabiles Metallgitter, dass den unterirdischen Fluss vom Badebereich trennte, so dass man nicht verloren gehen konnte.
„Ich hole euch jetzt was zum Anziehen. Aber bitte bleibt hier vorne. Nicht in den Bereich hinter den Bojen.“
Ein Verbot... Ui, das war spannend... Bramo nickte brav, war ja klar. Er war auch schnell im Wasser und stieß nur kurz einen erstaunten Laut aus.
„Haha, Ja...ist wärmer als man denkt. Da hinten an der rechten Wand stehen Seifen und Öle, wenn ihr was braucht.“
, lachte Rubin.
„Bis später.“
Bramo saß im vorderen Becken und war jetzt sichtlich lockerer, als eben noch. Rubin war weg, sie waren allein und im Halbdunkel der Grotte und dem bewegten Wasser konnte man nun nur noch seine starken Schultern auf dem Rand liegen sehen und sein Profil verriet, dass er die Augen gerade geschlossen hatte. Nells Ohren machten einen langen Atemzug aus und dann noch einen. Bramo schien sich wieder seiner Natur auch endlich etwas zu entspannen.
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Naella Federfall
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Garmisch - gebrochen
Beruf: Bardin / Gauklerin
Fähigkeiten: Schelmenmagie (bunt)- gut
singen (gut)
tanzen (durchschnittlich)
Akrobatik (durchschnittlich)
Jonglage (gut)
Mundharmonika spielen (gut)
Geige spielen (durchschnittlich)
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L, 65F
Ausrüstung: [*]Umhängetasche
[*]Mundharmonika (silber)
[*]Geige (vermacht von ihrer Mutter)
[*]Pergament, Federkiel, Tinte
[*]Jonglierbälle, 3 Stück, aus gefärbtem Leder in bunt
[*]Kartenspiel aus Papier
[*]Nüsse, Pökelfleisch, Trockenobst, Schokolade
[*]Kürbisfeldflasche mit Wasser
Tierische Begleiter: Ottsel Mikk
Zum Vorzeigen: [br][/br]

Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Naella Federfall » Montag 12. Dezember 2022, 10:49

Während die warme Suppe ihre Kehle hinunter lief und warm ihren Bauch füllte, entspannte sich Naella regelrecht. Sie seufzte und schloss derweil die Augen, weil es so – verdammt – gut schmeckte! Alles wurde noch eine Spur leichter für sie, die Atmosphäre wurde zunehmend gelöster und während Bramo immer stiller wurde, blühte Nell erst richtig auf. Die Elfe löffelte, schmatzte und knusperte das Brot, während sie ihre Fragen stellte. Die mehr als bereitwillig beantwortet wurden. Tja, was so ein wenig Suppe alles auslösen konnte? Wenn die Mägen gefüllt waren, dann war die Welt doch schon wieder halb in Ordnung! In Nell’s Fall ganz, denn sie hatte ihre kleinen ‚Eskapaden‘ mit Bramo schon wieder fast vergessen. Deshalb fiel ihr auch seine muffelige Art nicht auf oder dass seine Finger recht kühl gewirkt hatten. Sie selbst schaufelte sich die sämige Glückseligkeit in den Schlund, während sie Therendur zuhörte. Gähn! Der Mann schien wirklich Leidenschaft dafür zu empfinden, was er da tat, aber das Zuhören, wie er darüber sprach, war nun nicht die Erfüllung. Deshalb nickte Nell auch nur halbanwesend mal hier oder dort und machte ein „aha, hmh, interessant“, ohne wirklich noch zuzuhören. Dabei war es nicht mal böse gemeint – etwas gedankenlos vielleicht, denn sie hatte ja gefragt, aber nicht böse oder gehässig. Während Bramo kaum etwas anrührte, war Nell drauf und dran schon die nächste Portion zu holen. Vorher aber musste sie noch mal nachfragen, was es denn mit den ‚drei Steinchen‘ auf der Bank schräg hinter ihnen auf sich hatte. Während sie auf eine Antwort wartete, schob sie ihren schmalen Laib beinahe der Länge nach über den Tisch und angelte nach einem der letzten Brote, ehe sie ihre Schüssel so sauber wischte, dass man sie getrost wieder in den Schrank hätte stellen können, ehe sie Bramo die Schüssel wegzog. „Isst du das noch?“, fragte sie beiläufig, hörte aber Rubin weiter zu, die ihr erklärte, was es mit den Namen auf sich hatte. Nell schob gerade das Brot über Bramo’s Schüssel, als sie nickte: „Aha, okay – komische Angewohnheit. Das wäre ja nichts für mich. Ich meine – ich mag meinen Namen…“, sie blickte zu ihrem Freund und musterte sein Profil. „Oder findest du, ich sollte ihn ändern?“, fragte sie auf den Kopf zu, ehe sie grinsend noch mal kaute. Mit vollem Mund meinte sie: „Und Bramo sollte man jetzt auch nicht ändern. Ich fänd’s echt seltsam, wenn du plötzlich anders heißen würdest.“, da fiel ihr doch etwas ein:
„Ehm – Rubin – wenn wir hier vorspielen und so – heißt das aber nicht, dass wir in den Club eintreten oder? Das macht mal schön allein…“, ließ sie vermelden und ihr gelber Blick wanderte zu Bramo. Hatte er etwa vor ebenfalls Teil dieses Clubs zu werden?!

Nell hörte ja grundsätzlich nicht zu, aber ihr Verstand war eben auch darauf geschult, ihr durchs Leben zu helfen – beziehungsweise helfen zu müssen – sodass er eben doch auch Dinge aufnahm, die sie sonst eher nicht vordergründig hörte. Und Bramo hatte angedeutet, dass er ein Arbeiter mit Privilegien sein wollte… Nell glotzte ein Bisschen ihren Freund an. Ihr kam eine klamme Erkenntnis, doch die war mit der Entscheidung niedergerollt, sich noch eine Portion zu holen. Bevor sie aufstand, stieß ihr Fuß gegen etwas Felliges, sodass Nell kurz unter den Tisch blickte. Mikk… Er schien sich wirklich überfressen zu haben. Sie stieß noch mal ganz vorsichtig mit der Fußspitze gegen das Ottsel, um sich zu vergewissern, ob es ihm gut ging. Er schnarchte leise auf und Nell entspannte sich kurz. Unerwartete Einschnitte waren nicht so ihr Ding! Besser, wenn alles in Ordnung wäre! Allerdings spürte Nell, dass sie dann doch schon reichlich satt war. Sie setzte sich wieder neben Bramo und schob langsam einen Finger auf seine Brust, sodass er hinsehen musste. Als er den Kopf senkte, stippte sie ihn frech grinsend gegen die Nase. „Reingefallen…“, formte sie mit den Lippen und blitzte ihn aus freudigen Augen an, während Rubin bereits wieder zum Aufbruch blies. Nell lachte leise und wandte sich noch mal an Therendur. „Tschüss dann, man sieht sich sicher noch mal – irgendwie. Ach und… alles Gute, beim Versuch hier ein Kiesel im Getriebe zu werden.“, feixte sie, meinte es aber durchaus nett. Nell folgte Rubin dann und wandte sich noch mal zu Mikk. Nein… das ging nicht! Naella eilte noch mal schleunigst zurück, stopfte die fette Ratte in ihre Tasche und eilte dann wieder den anderen hinterher. Im Flur stieß sie beinahe mit Bramo zusammen, der scheinbar verspannt war. Sie rempelte ihn an, weil sie über den Boden geschlittert war und blieb kurz an etwas…. Großem hängen, das ihr für einen Moment die Unschuld rauben wollte, ohne dass sie etwas dafür hätte tun müssen! Nell sog die Luft ein wenig überrascht ein und erinnerte sich an ihren kleinen Unfall vor dem Zelt. „Hoppla.“, meinte sie mehrdeutig und stieß sich an der Brust ihres Freundes ab, ehe sie dann schief grinste und sich auf den Weg machte.
„Rubin? Was meintest du denn damit, dass sie sich auf die ‚große Vorstellung‘ vorbereiten? Was wollen sie denn vorführen – die Orgie im Haus des Horrors?“, grunzte Nell, sichtlich amüsiert über ihren Scherz. Ohne sich darum Gedanken zu machen, dass es auch etwas unhöflich sein könnte, wenn man so etwas sagte. Allerdings machte ihre – natürlich – bezaubernde Art das wieder wett! Man konnte ihr kaum böse sein, denn tatsächlich lag Nell es wahrlich fern, irgendwem zu schaden oder Leid anzutun! Und das spürte man. Der Weg ging flugs zurück zum Eingang, ehe sie durch die Tür traten, die der Violette erst kürzlich genommen hatte. Nell folgte der Heilerin weiter und staunte nicht schlecht, was es hier alles zu sehen gab! „Das ist ja das reinste Labyrinth hier.“, murmelte sie und rutschte kurz weg. Wenn Bramo sie nicht fing, würde sie fallen, denn natürlich hatte Nell nicht zugehört, während Rubin die Warnung aussprach. Unten angekommen – ob mit blauem Fleck oder ohne – trafen sie dann den wunderschönen Elf!

Nell starrte erneut auf die makellose Brust, leicht gestählt aber nicht so massig wie Bramo… Was?! Wieso Bramo?! Häh?, dachte sie noch und neigte sich zur Seite, denn eben jener Bramo hatte ihr soeben den Blick auf das wirklich Beste verdorben! Manno. Nell versuchte noch ihrer Neugierde Futter zu geben, doch da war der Elf bereits verhüllt. Sie zog eine Schnute und verschränkte die Arme. Typisch…. Dann blinzelte die Elfe aber doch, während sich Rubin und Amethyst kurz küssten. „Eh – wir müssen aber nicht jetzt ….- oder?!“, wollte sie kurz unpassend erfragen, sah dem Dunklen dann aber nach. Hach… auch unter der Robe ließen sich DINGE erahnen… Es war aber auch eine seltsame Stimmung, seit sie Andunie betreten hatte. Lag hier irgendetwas in der Luft? Seltsam… „Wenn sie fertig sind, bring sie bitte in eines der feien Zimmer. Ich weis nicht, wie lange die Herrin heute noch beschäftigt sein wird. Sie können sich sicher noch ein paar Stunden ausruhen. Du weist wie 'fordernd' Amant in seiner Kunst sein kann und meistens will sie sich danach noch... revanchieren.“ Nell’s Augenbraue wanderte nach oben. Sie neigte sich etwas in Richtung Bramo und flüsterte: „Scheint, als wäre hier alles ein wenig… ‚fordernd‘“, sie grinste breit und sah zu ihrem Freund auf. Er war wirklich schweigsam und noch in sich gekehrter, als sie es gewohnt war. „Ach... und lass sie nicht in den Absperrbereich. Sie ist heute wieder... etwas wild.“
„Oh.. danke.“
, hörte Nell noch und sah wieder zu Rubin. „Wer ist wild? Wieso ist es wild, hab ich wieder was verpasst?!“, fragte sie einfach mal – kostete ja nichts. Sie fing Bramo’s fragenden Blick auf und zuckte nur die Schultern. „Legt alle eure Sachen dahinein. Keine Kleidung im Becken! Ich bring euch was frisches für euer Vorspiel, was leichtes, damit ihr hier nicht noch überhitzt. Ihr bekommt eure Sachen natürlich alle wieder, falls ihr heute noch gehen müsst... ach das wäre schade... Ihr spielt so unglaublich gut! Ich hoffe ihr bleibt!“ Nell hatte die Nischen bereits im Blick und sah Bramo hineinschleichen, während ihr bewusst wurde, dass sie sich hier gleich nackig machten. Vorspiel?!, dachte sie noch doppeldeutig und schüttelte kurz das rote Haar. Huch… „Na dann mal ausziehen.“ Nell machte große Augen. „Ehm…“, kam es zögerlich, ehe sie zurück zu Bramo sah…und seinem nackten Hintern, der ein wenig hinausblitzte. Naella schoss die Röte in die Wangen, ehe sie ihren Rucksack fest an sich drückte und ebenfalls eine der Nischen aufsuchte. Das kam jetzt unerwartet. Aber auch nur, wenn man Nell hieß. Wenn man sich im Vorwege von gewissen Dingen einfach keine Gedanken machte und dann zu gewissen Schlüssen kommen könnte… Selbst schuld.

Also begann auch sie damit, sich die Kleidung auszuziehen und verstaute alles, auch ihren Rucksack mit Mikk darin auf einer kleinen Ablagefläche. Mit tapsenden Füßen kehrte sie zurück und blieb vor einer Wand aus Muskeln stehen. Naella klappte der Mund auf, während sich vor ihren gelben Augen ein Bild von einem Rücken auftat. Sie schluckte, während ihre Augen ganz von selbst tieferrutschten. oh man… Ihr Herz schlug plötzlich recht… wild. War das ein Anblick…. Sie leckte sich über die Lippen und streckte langsam die Hand aus. Sie wollte mal anfassen, ehrlich gesagt. Und schwupps, war da eines der nervtötenden Herzchen und deutete auf die schwarze runde Fläche, die einer Zielscheibe glich. Nell stockte und starrte. Doch bevor sie wirklich zupacken konnte, bewegte sich Bramo etwas und wand sich offenbar unter dem Blick der Heilerin. Nell zog eine Schnute. Die hat nicht so zu gucken!!, dachte sie noch und spürte kurz ein kleines Gewitter aufziehen, ehe das wieder verrauchte, als sie um Gehör gebeten wurde. Allerdings blitzte es immer noch etwas in Nell’s Hirn, denn es passte ihr irgendwie nicht, dass Rubin Bramo so ansah. Etwas fußlahm, wurden beide Freunde von ihr durch den Vorhang geschoben. „Wahnsinn!“, stieß Nell wieder aus und vergaß ihr Gewitter und den Knackhintern von Bramo. Und, dass sie Wasser hasste. Sie trat – ebenfalls nackt und sicher hier und dort etwas Seife-nötig an ihm vorbei und starrte auf das irgendwie sehr einladende Becken. „Ich glaubs nicht! Ist das abgefahren.“, klatschte sie freudig in die Hände und hüpfte mit all ihren Florencia-gegebenen Attributen einmal auf und ab. Während sie aber noch staunte, hatte sich Rubin bereits verabschiedet und Bramo lag derweil im Wasser. Naella begutachtete noch alles und fand den abgetrennten Bereich mit den Bojen. „Oh- spannend! Das muss ich mir ansehen!“, meinte sie und hatte – mal wieder – nicht zugehört. Die Rothaarige aber wandte sich erstmal nach ihrem Freund um. „Kommst du…“- wollte sie fragen, allerdings betrachtete sie das Profil ihres Freundes und blinzelte. „Bramo? Schläfst du etwa?“, wollte sie wissen und ließ sich kurzerhand etwas von den Bojen ablenken. Sie kam näher und tippte kurz einen Fuß ins Wasser. „oh… wirklich warm…“, murmelte sie, ehe sie dann plötzlich ein großes Grinsen bekam, das selten etwas wirklich Schlaues nach sich zog.
Nell suchte das Becken kurz ab, ließ den flachen Bereich ein wenig aus und nahm Anlauf. Dann sprang sie mit dem Hintern voran in die Grotte und jubelte ausgelassen, bevor sie gurgelnd unterging. Japsend tauchte sie auf und geriet augenblicklicjöh in Panik. Da war ja was... … „Ich hab vergessen,…. dass ich… nicht schwimmen… kann!“, stieß sie immer wieder aus, während sie zwischendrin gurgelnd unterging und patschte reichlich unkoordiniert auf dem Wasser, ehe sie noch mal unfreiwillig abtauchte. Nell hasste Wasser. Das fiel ihr plötzlich wieder ein. Sie hustete und gurgelte, als sie wieder nach Luft ringend auftauchte. „Bramo?! Hilf...e hilf…“, tauchte sie wieder ab und schaffte es einfach nicht oberhalb der Wasserkante zu bleiben. Naella sank ein wenig zurück und blickte hoch, um sich irgendwie an die Oberfläche zu kämpfen. Sie strampelte völlig wirr und durchstieß abermals die Oberfläche. Panik! Luft! Sie brauchte Luft. Die Elfe schaffte es irgendwie mit reichlich dilettantischen Bewegungen einen etwas flacheren Bereich zu erreichen und fand mit der Großzehe einen Stand. Reichlich bedröppelt sah sie aus, während ihr das Wasser an den roten Haaren hinablief und sich einige Strähnen aus ihren Zöpfen gelöst hatten. „Es sah so… einladend aus…“, nuschelte sie und hustete abermals, ehe sie schniefte. Irgendwann wäre Nell noch mal ihr eigener Tod…

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. Dezember 2022, 16:58

„Tschüss dann, man sieht sich sicher noch mal – irgendwie. Ach und… alles Gute, beim Versuch hier ein Kiesel im Getriebe zu werden.“
, feixte sie, meinte es aber durchaus nett. Therendur grinste sogar. Dafür das Dunkelelfen so verschrien waren, alle samt Monster zu sein, waren diese hier ausgesprochen... nett! Oder lag das alles nur an der übertrieben warmen Umgebung?
Nell folgte Rubin nachdem sie die fette Ratte (Mikk) in ihre Tasche gestopft hatte und eilte dann den anderen hinterher. Im Flur stieß sie beinahe mit Bramo zusammen, der scheinbar verspannt war. Sie rempelte ihn an, weil sie über den Boden geschlittert war und blieb kurz an etwas…. Großem hängen, das ihr für einen Moment die Unschuld rauben wollte... oder auch für länger und dauerhaft, wenn sie sich weiter dagegen drücken würde. Nell sog die Luft ein und erinnerte sich an ihren kleinen Unfall vor dem Zelt.
„Hoppla.“
, meinte sie mehrdeutig und stieß sich an der Brust ihres Freundes ab, ehe sie dann schief grinste und sich auf den Weg machte. Bramos etwas leidenden Gesichtsausdruck bekam sie nicht mit.
„Rubin? Was meintest du denn damit, dass sie sich auf die ‚große Vorstellung‘ vorbereiten? Was wollen sie denn vorführen – die Orgie im Haus des Horrors?“
, grunzte Nell, sichtlich amüsiert über ihren Scherz. Rubins Brauen zuckten in die Höhe, aber sie kicherte, fast wie ein junges Mädchen. Nein, diese Frau war ihr wegen der Scherze nicht böse. Nell es wahrlich fern, irgendwem zu schaden oder Leid anzutun... außer Bramo vielleicht! Der Weg ging flugs zurück zum Eingang, ehe sie durch die Tür traten, die der Violette erst kürzlich genommen hatte. Nell folgte der Heilerin weiter und staunte nicht schlecht, was es hier alles zu sehen gab!
„Das ist ja das reinste Labyrinth hier.“
, murmelte sie und rutschte kurz weg. Bramo fing sie auf, denn natürlich hatte Nell nicht zugehört, während Rubin die Warnung ausgesprochen hatte. Unten angekommen trafen sie dann den wunderschönen Elfen! Nell starrte erneut auf die makellose Brust, leicht gestählt aber nicht so massig wie ...
Bramo… Was?! Wieso Bramo?! Häh?
, dachte sie noch und neigte sich zur Seite, denn eben jener Bramo hatte ihr soeben den Blick auf das wirklich Beste verdorben!
Manno.
Nell versuchte noch ihrer Neugierde Futter zu geben, doch da war der Elf bereits verhüllt. Sie zog eine Schnute und verschränkte die Arme.
Typisch…
Dann blinzelte die Elfe aber doch, während sich Rubin und Amethyst kurz küssten.
„Eh – wir müssen aber nicht jetzt ….- oder?!“
, wollte sie kurz unpassend erfragen, sah dem Dunklen dann aber nach. Amethyst war schon fast an ihr vorbei, als sie mit ihren spitzen Ohren noch etwas geflüstertes von ihm wahr nahm:
„Würdest du denn?“
, aber er wartete keine Antwort ab. Anscheinend war es eher eine Art Denkanstoß, den er ihr da in den Kopf setzte. Die beiden Menschen im Raum hörten nichts davon. Aber der seitliche Schlitz in seiner Robe versprach schon 'sehr viel', als er damit die Treppe hinauf entschwand. Da ließen sich DINGE erahnen… Es war aber auch eine seltsame Stimmung, seit sie Andunie betreten hatte. Lag hier irgendetwas in der Luft? Seltsam… Ach ja, da war ja was...
„Wer ist wild? Wieso ist es wild, hab ich wieder was verpasst?!“
Sie fing Bramo’s fragenden Blick auf. Der wusste aber auch nichts. Dann ging es ans umkleiden. Nell hatte die Nischen bereits im Blick und sah Bramo hineinschleichen, während ihr bewusst wurde, dass sie sich hier gleich nackig machten.
Vorspiel?!
, dachte sie noch doppeldeutig und schüttelte kurz das rote Haar. Huch…
„Na dann mal ausziehen.“
Nell machte große Augen.
„Ehm…“
, kam es zögerlich, ehe sie zurück zu Bramo sah…und seinem nackten Hintern, der ein wenig hinaus blitzte. Naella schoss die Röte in die Wangen, ehe sie ihren Rucksack fest an sich drückte und ebenfalls eine der Nischen aufsuchte. Das kam jetzt unerwartet. Aber auch nur, wenn man Nell hieß, denn sie machte sich einfach keine Gedanken oder zog Schlüsse.

Mit tapsenden Füßen kehrte sie zurück und blieb vor einer Wand aus Muskeln stehen. Naella klappte der Mund auf, während sich vor ihren gelben Augen ein Bild von einem Rücken auftat. Sie schluckte, während ihre Augen ganz von selbst tiefer rutschten. Ihr Herz schlug plötzlich recht wild. Sie leckte sich über die Lippen und streckte langsam die Hand aus. Sie wollte mal anfassen, ehrlich gesagt. Und schwupps, war da eines der nervtötenden Herzchen und deutete auf die schwarze runde Fläche, die einer Zielscheibe glich. Nell stockte und starrte. Doch bevor sie wirklich zupacken konnte, bewegte sich Bramo etwas und wand sich offenbar unter dem Blick der Heilerin. Nell zog eine Schnute.
Die hat nicht so zu gucken!!
Meldeten sich da etwa Besitzansprüche? Es passte ihr irgendwie nicht, dass Rubin Bramo so ansah. Etwas fußlahm, wurden beide Freunde von ihr durch den Vorhang geschoben.
„Wahnsinn!“
, stieß Nell wieder aus und vergaß ihr Gewitter und den Knackhintern von Bramo. Und, dass sie Wasser hasste. Sie trat – ebenfalls nackt und sicher hier und dort etwas Seife-nötig an ihm vorbei und starrte auf das irgendwie sehr einladende Becken.
„Ich glaubs nicht! Ist das abgefahren.“
, klatschte sie freudig in die Hände und hüpfte mit all ihren Florencia-gegebenen Attributen einmal auf und ab. Oh ja, sie sorgte bei ihrem Freund für Leid und Schmerz!!! Während sie aber noch staunte, hatte sich Rubin bereits verabschiedet und Bramo lag derweil im Wasser. Naella begutachtete noch alles und fand den abgetrennten Bereich mit den Bojen.
„Oh- spannend! Das muss ich mir ansehen!“
, meinte sie und hatte – mal wieder – nicht zugehört. Die Rothaarige aber wandte sich erstmal nach ihrem Freund um.
„Kommst du… Bramo? Schläfst du etwa?“
, wollte sie wissen. Bramo hatte nur kurz geblinzelt und ganz schnell die Augen wieder geschlossen. Das war gesünder für ihn, denn sie kam näher und tippte kurz einen Fuß ins Wasser.
„Oh… wirklich warm…“
, murmelte sie, ehe sie dann plötzlich ein großes Grinsen bekam, das selten etwas wirklich Schlaues nach sich zog. Das hier war nicht wie Schwimmen in einem kalten Bergsee, was sie hasste. Es war auch nicht wie das Meer so salzig mit den doofen Wellen, wo man ständig das Gleichgewicht verlor. Das hier war BADEN! Nicht schwimmen! BADEN! Aber in GROSSARTIG! Wie eine riesige warme Badewanne...
Nell suchte das Becken kurz ab, ließ den flachen Bereich aus, der vor allem den vorderen Bereich einnahm und nahm Anlauf. Die dunklen Stellen waren alle samt vor den Gittern, die den Badebereich vom unterirdischen Fluss trennten, also dort wo das Wasser so lustig sprudelte. Es gab kein Halten mehr! Nell sprang mit dem Hintern voran in die Grotte und jubelte ausgelassen, ...bevor sie gurgelnd unterging.
Japsend tauchte sie auf und geriet augenblicklich in Panik. Da war ja was...
„Ich hab vergessen,…“
So viele Blubberblasen!
„... dass ich…“
Unter Wasser sah die Welt ganz anders aus.
„... nicht schwimmen…“
Blau und Violett wo sie das Licht der Lampen von unten durch die Wasseroberfläche sehen konnte. Eigentlich schön, wenn man nicht atmen müsste.
„... kann!“
, stieß sie aus, während sie zwischendrin gurgelnd unterging und patschte reichlich unkoordiniert auf dem Wasser, ehe sie noch mal unfreiwillig abtauchte. Sie hustete und gurgelte, als sie wieder nach Luft ringend auftauchte.
„Bramo?! Hilf...e hilf…“
, tauchte sie wieder ab und schaffte es einfach nicht oberhalb der Wasserkante zu bleiben. Naella sank ein wenig zurück und blickte hoch, um sich irgendwie an die Oberfläche zu kämpfen. Sie strampelte völlig wirr und irgendwie verlor sie die Orientierung. Sie wusste nicht mehr wo oben und unten war. Nicht mal die Blasen schwammen in die richtige Richtung, sondern tanzten einfach um sie herum. Luft! Sie brauchte Luft, denn sie begann schon zu halluzinieren!

(Lapislazuli Eigenentwurf Aquadin)

Da war ein Gesicht im Wasser, aber zwischen den Blasen war es nicht gänzlich zu erkennen und außerdem war es so... schnell!!! Binnen eines Herzschlages zuckten so viele Informationen durch Nells Geist, dass sie sie nicht recht fassen konnte. Nell fühlte sich gepackt und wie von einer Garnele abgetastet. Unglaublich schnelle Finger berührten sie einfach überall und sortierten ihre panischen Gliedmaßen und drehte sie um ihre eigene Achse, während das Wesen gleichzeitig so schnell um sie herum schwamm, wie ein Delphin. Dabei umfingen sie gefühlt Acht Arme und die weichen vollen Lippen des Gesichts drückten sich mal hier mal da gegen ihren Körper und kosteten den 'Fang' den sie gemacht hatte. Wie eine Schmerle saugte sich in wahnsinnig schnellen Wechsel dieser Mund an ihrem Körper entlang. Nells Gesicht durchbrach die Wasseroberfläche, als gerade eben jene Lippen zwischen ihren Beinen kosteten, was sie an Geschmäckern aus der Außenwelt mit hier her gebracht hatte. Dieses Wesen... dieses Mädchen war unglaublich hungrig auf alles Neue und unsagbar neugierig... und irgendwie... wild?
Dann spürte Nell plötzlich etwas hartes unter ihren Füßen und diesen glatten Körper an ihrem, der sie in die Senkrechte drückte, damit sie Luft bekam. Trotzdem saugte es zwischen ihren Beinen... das war...
„Nell!!! Nimm meine Hand!“
Bramos Gesicht tauchte über Nells auf und er steckte ihr seine Arme entgegen um sie aus dem Becken zu ziehen. Das Saugen folgte ihr bis zum Rand, einen Moment tauchte sogar der Kopf kurz aus dem Wasser und mit einem Schmatzenden Geräusch löste sich das Wesen um zurück ins Wasser zu gleiten. Dann war es auch schon wieder in den tieferen dunklen Wassern verschwunden. Nell hing auf der Kante in Bramos Armen und in ihrer Panik hielt sie nicht still. Sie schlang instinktiv ihre Arme um seinen Hals... und...
**Platsch!**
Er hatte das Gleichgewicht verloren. Egal! Sie musste aus dem Wasser, also strampelte Nell und krabbelte so quasi an seinem Körper nach oben und robbte in eine der flachen Schalen die überall am Rand in den Fels eingelassen waren. Geschafft! In Sicherheit!

Und wo war Bramo?

Als sie sich suchend umsah, erblickte sie hinter sich im angrenzenden Bereich zu ihrer sicheren Schale seinen Kopf. Er hielt sich auf dem Rand im flachen Wasser liegenden Rand fest und hatte das Gesicht dicht über dem Wasser, während sein Rücken zuckte. Schwer schnaufend rang er nach Atem, stöhnte und keuchte. Irgendwie klang das... merkwürdig? Seine Schultern zitterten vor Anspannung und die Adern an seinem Hals traten leicht hervor. Hatte er Schmerzen, war er verletzt? Griff dieses Mädchen ihn an, weil er ihre Beute gestohlen hatte? Oder war es etwas anderes?
Nun war Bramo es, der Hilfe suchend eine Hand nach vorne streckte. Sein Blick hob sich nur langsam und er keuchte stoßweise. Der Blick seiner Augen war... unbeschreiblich! So voller Sehnsucht und Hunger, Leidenschaft und Ernst. Am größten war der Widerstreit mit seiner Selbstbeherrschung. Sie kannte Teile dieser Regungen von ihm, zum Beispiel wenn er spielte, so wie in dem Laden - einzeln, aber niemals alles zusammen und so ...ungefiltert! Da war dieses Glühen, wahrscheinlich nur der Widerschein der flackernden Lampen, aber seine Pupillen waren riesig, was seine Augen wie endlos tiefe Teiche erscheinen ließ, wie um für immer darin zu ertrinken. Er brannte sich ein und schrie nach etwas in ihr, das antworten wollte. Ein Echo, das in ihr nach hallte und nach mehr verlangte. Trotzdem war da auch Leid und Widerstand und ein Flehen um Hilfe...
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Naella Federfall » Samstag 17. Dezember 2022, 05:38

Nell hasste Wasser. Daran hatte sich auch in all den Jahren nichts geändert. Doch zeitweise waren ihre Neugierde und ihre Spontanität einfach stärker als ihre Abneigung. Und außerdem war das hier doch baden… wie in einer Badewanne. Noch im Sprung machte sich Nell so gar keine Gedanken darum, dass sie überhaupt nicht schwimmen konnte. Es sah aber auch wirklich alles viel zu einladend aus als dass sie sich hätte darüber Gedanken machen können. Dieses Becken in der unterirdischen Höhle, das Rauschen, die Lichter… Nell war wie verzaubert und dabei war sie es dich meistens, die verzauberte. Jetzt aber tauchte sie in das gar nicht so kalte Nass ein und versank mit Haut und Haar. Schwerelosigkeit… Nell öffnete die Augen unter Wasser und blickte auf die purpurnen Lichter. Und öffnete entsetzt den Mund, um zu schreien. Wasser! Sie war im Wasser! Panik zeichnete sich auf dem sonst so sorglosem Gesicht ab und sie begann zu strampeln. Hustend tauchte sie auf, schnappte gierig nach der Luft, während ihre nicht vorhandenen Schwimmkünste sie erneut untergehen ließen. Nell hatte tatsächlich Todesangst! Strampelnd wollte sie oben bleiben, versuchte den Kopf über dem Wasser zu halten, doch es war vergebens. Bramo!! Sie erinnerte sich an ihren Freund und rief nach ihm, doch ging sie schon wieder unter. Naella schaute nach oben, wo die Lift auf sie wartete, allerdings war sie auch wie verzaubert von den Lichtern. Alles sah so… huiii, dachte sie plötzlich, als etwas sie ordentlich durchwirbelte. was war das denn??, schoss es ihr durch den Kopf und verdrängte erneut die Angst, dass sie ertrinken könnte. Wieder wirbelte etwas um sie herum und schon spürte Nell überall… Arme?!. Völlig perplex und gleichzeitig gebannt spürte sie den unzähligen und super schnellen Bewegungen nach, die sich über ihren Körper zogen. Nell rührte sich nicht, wie auch, das Ding war so schnell, dass sie keine Zeit hatte, sich zu überlegen, wohin ihr Arm oder ihr Bein gehörte! War das ihre Magie?! Plötzlich meldete sich ihr Hirn, das mit kleinen Nells vor ihrem geistigen Auge vorbeischwamm, und Spruchbanner hochhielt, die sie daran erinnerten, dass sie Luft brauchte! Die Panik gewann wieder die Vorherrschaft und Nell versuchte der grabbelnden Garnele zu entkommen! Allerdings verlor sie die Orientierung, da alles um sie herum aufgewühlt wurde und nur noch Blasen zu existieren schienen. Doch gerade, als Nell sich in ihrem zauberhaften Hirn vorstellte, wie sie sich selbst zu Grabe trug, spürte sie einen Druck und wurde offenbar in die Senkrechte befördert. Sie erwartete schon japsend die Luft als sich ihr Gesicht endlich aus dem Wasser schälte und sie keuchend nach dem Odem des Lebens gierte. „Ohhhhh!“, keuchte sie und das war nicht allein der Luft zu verdanken, die in ihre Lungen strömte. Da war was… zwischen ihren ohhhh!, sie keuchte erneut, denn SOWAS hatte sie gewiss noch nicht gespürt.
Naella schloss die Augen und zog ihre Unterlippe ein, dann riss sie schlagartig die Augen auf, während ihre Angst wieder allem anderen zuvor kam. „Nell!!! Nimm meine Hand!“, holte die Stimme von Bramo sie zurück. „Bramo!!! Da ist etwas..!“, keuchte sie halb in Panik, halb irritiert und ein ganz kleines Bisschen erregt, ehe sie nach der Hand ihres Freundes griff. Die Verbindung schaffte es, dass Naella nichts weiter wollte, als aus dieser Badewanne des Grauens zu kommen! Sie ließ sich von ihrem Freund ein wenig ziehen, während das andere Ding… sie keuchte abermals, und wimmerte leise. Es war so falsch und es war so gut… Nell aber wollte nicht mehr.

Bramo musste als Ausstieg aus dem Wasser herhalten und sie krabbelte an ihm aus dem Becken. Keuchend kam sie zum Liegen und atmete ein paar Züge gierig und durcheinander die Luft ein. Dann aber riss sie schlagartig die Augen auf. „Was zum Ochsen war das denn für ein…- Bramo?!“, rief sie als ihr Freund nicht anwesend war. Doch dann entdeckte sie ihn im Wasser und starrte auf ihn hinunter. Naella hatte sich auf allen Vieren hingekniet und starrte ihren Freund an. Er zitterte, er schien Schmerzen zu haben. „Halte durch!!“, rief sie ihm zu, streckte ihre Hand aus, just in dem Moment, da er den Blick hob. Au Backe.., durchfuhr es sie wie ein eiskalter Schauer. Oder eher… wie ein heißes Feuer. Nell starrte Bramo ins Gesicht, die Hand nach ihm ausgestreckt, um ihm zu helfen. Doch dieses Leuchten, diese Pupillen, das Stöhnen und Zittern seiner Muskeln… Naella war wie gelähmt. So wie er sie gerade ansah, konnte sie sich nicht rühren. Ihr Herz klopfte wie wild und um sie herum brach Feuerwerk aus. Nein… nicht um sie herum, IN ihr. Da begann es zu Pochen, zu Kribbeln und sich mit ungestillter Sehnsucht zusammenzuziehen. Ihre Haut kribbelte und sein Gesicht sorgte bei ihr für Röte im Selbigen. „Bramo…“, krächzte sie heiser vor nie dagewesener Erregung und dem Literweise geschlucktem Wasser. Diese Augen…dieser Blick… was…?, dann fiel ihr eigener Blick auf unter die Wasseroberfläche und sie riss die Augen auf, als sie sich bewusstwurde, was da vor sich ging. „Oh…“, kam es mal reichlich wortkarg von ihr und ihr Blick blieb einen Moment fasziniert an dem Mädchen unter Wasser und Bramo hängen.

Sie spürte es zwischen ihren Schenkeln, dass es irgendwas mit ihr machte. Aber sie spürte auch in ihrem Herzen etwas, was sie nicht mochte. Sie sah zurück zu ihrem Freund. Diese Selbstbeherrschung… dieses Feuer darin.. Nell war hin und weg. Trotzdem packte sie seine Hand und die Berührung selbst, ließ die Elfe aufkeuchen. Während ihre Finger nach einem besseren Halt bei seinen suchten, behielt sie den Blick in seinen Augen. Was passierte hier nur?! Mit ihm, mit ihr … mit ihnen?! Hier musste doch irgendetwas in der Luft sein, denn Naella sah ihren Freund aus gar nicht mehr so sorglosen, naiven Augen an. Auch bei ihr wandelte sich etwas, ohne, dass sie das genauer hätte benennen können. Denn das hatte sie noch nicht gespürt! So versuchte Nell aber dennoch ihren Freund aus den… Fängen… dieses Unterwasserwesens zu befreien und zog und zerrte an ihm. Sie strengte sich richtig an, ungeachtet dessen, dass sie selbst splitterfasernackt war. Sie zog und zerrte so lange, bis sie endlich das Gefühl hatte, auf der ‚anderen Seite‘ wurde nachgegeben. Allerdings hatte dieses Nachgeben zur Folge, dass sie ihren Halt verlor, gegen den sie sich gestemmt hatte, und schon fiel Naella rücklings auf den Boden, während sie erschrocken die Hand ihres Freundes ein Stück mitriss und sich plötzlich wieder unter ihm befand. Allerdings waren sie dieses Mal nackt…. Wir sind nackt… oh Feylin du Meister des Schabernacks… sie starrte Bramo entgegen und plötzlich tauchte eines der Herzchen auf und deutete auf eine Zielscheibe… doch dieses Mal war das Schwarze direkt auf seinen „Lippen…“ flüsterte sie und machte große Augen. „Bramo…“, flüsterte sie erneut und wurde von dem Wasser vermutlich übertönt. „Geht… geht es dir…“, sie schluckte und spürte einen Schauer durch ihren Körper fahren, „gut?“. Dann aber starrte sie wieder auf die Zielscheibenlippen. „Was war… ich meine ich… was war das…? Und wieso hat… hat es….“, Naella war ehrlich durcheinander, doch das lag gewiss nicht daran, dass ihr irgendein Unterwasserwesen etwas gezeigt hatte, was sie so noch nicht erlebte. Naja nicht nur… aber es hatte den „Hunger“ in ihr geweckt, wie er sie angesehen hatte. Wie er nun über ihr hing und nass… keuchend… oh heilige Götter, was passiert da mit mir?!, dachte sie, während sie zögerlich ihre Hände hob, während sich ihre Beine leicht öffneten und sie Bramo an den Schultern berührte. Er fühlte sich so gut an! Seit wann war das so?! Wieso war ihr das nie vorher aufgefallen?! Dann aber hob Nell ihren Kopf etwas und war drauf und dran dieses vermaledeite, nervtötende Herz mit Zielscheibe mit ihren Lippen einfach zu zerquetschen…

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Freitag 23. Dezember 2022, 11:57

„Ohhhhh!“
, keuchte Nell und das war nicht allein der Luft zu verdanken, die in ihre Lungen strömte. Das saugende Gefühl zwischen ihren Beinen raubte ihr fast die Sinne. Naella schloss die Augen und zog ihre Unterlippe ein, dann riss sie schlagartig die Augen auf. Vor ihr sah sie das Gesicht ihres besorgten Freundes.
„Nell!!! Nimm meine Hand!“
„Bramo!!! Da ist etwas..!“

, keuchte sie halb in Panik, halb irritiert und ein ganz kleines Bisschen erregt, ehe sie nach der Hand ihres Freundes griff. Sein Gesicht und das Gefühl ihres Schoßes passten irgendwie nicht zusammen, aber gleichzeitig doch so verdammt gut! Was passierte hier nur? Da spannten sich Bramos Muskeln und er zog sie zu sich, während das andere Ding… sie keuchte abermals, und wimmerte leise, weil sich in ihrer unteren Lippen summend das Blut staute. Es war so falsch und es war so gut! Dann löste es sich endlich schmatzend auf. Schafft! Bramo musste schnell als Ausstieg aus dem Wasser herhalten und sie krabbelte an ihm aus dem Becken. Dass sie ihn dabei mehr als unsittlich berührte fiel in ihrer Panik gar nicht auf. Keuchend kam sie hinter ihm zum Liegen und atmete ein paar Züge gierig und durcheinander die Luft ein. Dann aber riss sie schlagartig die Augen auf.
„Was zum Ochsen war das denn für ein…- Bramo?!“
, rief sie als ihr Freund nicht anwesend war. Doch dann entdeckte sie ihn im Wasser und starrte auf ihn hinunter. Naella hatte sich auf allen Vieren hingekniet und starrte ihren Freund an. Er zitterte, er schien Schmerzen zu haben.
„Halte durch!!“
, rief sie ihm zu, streckte ihre Hand aus, just in dem Moment, da er den Blick hob. Nell starrte Bramo ins Gesicht. Sie hatten die Hände nacheinander ausgestreckt, doch dieses Leuchten, diese Pupillen, das Stöhnen und Zittern seiner Muskeln… Naella war wie gelähmt und so vergingen einige wertvolle Sekunden, in denen sie ihn leiden ließ. Doch so wie er sie gerade ansah, konnte sie sich nicht rühren. Ihr Herz klopfte wie wild und in ihr begann es zu Pochen, zu Kribbeln und sich mit ungestillter Sehnsucht zusammenzuziehen und das auch noch an der Stelle, wo es eben noch an ihr gesaugt hatte. Ihre Haut kribbelte und sein Gesicht sorgte bei ihr für Röte im Selbigen.
„Bramo…“
, krächzte sie heiser vor nie dagewesener Erregung und dem Literweise geschlucktem Wasser. Ihr Freund, der Junge...nein, der Mann der er klamm heimlich über Nacht geworden war, ohne ihr bescheid zu sagen, hing vor ihr auf dem flachen Beckenrand. Dort wo seine Brust zu sehen war, dort zuckten die Muskeln und er schwitzte. Winzige Diamanten gesellten sich zu den Wasserperlen auf seiner Haut. Er keuchte so... erregt... und dieser Laut fuhr Nell unter die Haut. Das hörte sich so gut, so richtig an, wie etwas das sie... HALT! SIE! NELL sollte diesen Laut bei ihm erzeugen, nicht etwas oder jemand der in dieser erotisierenden Wanne lebte. Nell war so gefangen von Bramos Anblick, dass sie fast ihre mentalen Herzchen mit den Schildern und selbst gebastelten Pfeilen übersehen hätte, die unentwegt ihre Aufmerksamkeit auf Bramos Unterleib ziehen wollten. Die Wasseroberfläche sprudelte vor Intensität und etwas ging da unten vor sich! Es... jemand.. Sie... sie hatte an Nell gesaugt und saugte nun an Bramo! Ob sich das bei ihm wohl genauso toll anfühlen würde wie bei ihr? Aber Moment... Nell riss die Augen auf, als sie sich bewusstwurde, was da vor sich ging. Sie beugte sich ein wenig vor und spähte an ihm hinunter.
„Oh…“
, kam es mal reichlich wortkarg von ihr und ihr Blick blieb einen Moment fasziniert an dem Mädchen unter Wasser und Bramo hängen. Viel konnte man nicht sehen, aber das was sie sah, ließ ihre Schenkel zittern. Der Kopf, den sie kurz unter Wasser gesehen hatte, kurz bevor dieses Wesen sie nach oben gedrückt hatte, damit sie wieder Luft bekam, der widmete sich Bramos Lenden. Die stoßenden Bewegungen waren unter Wasser wie kleine schnelle Wellen und die flinken Hände, die Nell abgetastet hatten hielten seinen Hintern fest. Das was dieses Mädchen da machte, brachte Bramo um den Verstand und doch flehte er Nell an, sah SIE an, hielt sich an IHREM Blick fest. Diese Lust, die dieser Anblick weckte, ließ ihren Schoß brennen und gleichermaßen überfließen.
Sie spürte es heiß und kalt zwischen ihren Schenkeln, dass es irgendwas mit ihr machte. Aber sie spürte auch in ihrem Herzen etwas, was sie nicht mochte. Es war das fremde Mädchen, dass diesen Blick erzeugte. Sie sah zurück zu ihrem Freund. Diese Selbstbeherrschung… dieses Feuer darin.. Nell war hin und weg. Trotzdem packte sie seine Hand und die Berührung selbst, ließ die Elfe auf keuchen. Es war wie ein Stromstoß, ein Blitz, eine Entladung, wie wenn ein Gewitter die Luft aufgeladen hatte und einem die Haare zu Berge standen. Die körperliche Verbindung rückte ihren inneren Pol zurecht. Sie sah es in Bramos Augen. Dieser kleine Moment setzte seinen Kompass neu aus. Norden war nicht länger Norden --- sondern Nell! Während ihre Finger nach einem besseren Halt bei seinen suchten, behielt sie den Blick in seinen Augen. Was passierte hier nur?! Mit ihm, mit ihr … mit ihnen?!
Auch bei ihr wandelte sich etwas, ohne, dass sie das genauer hätte benennen können. Denn das hatte sie noch nicht gespürt! So versuchte Nell aber dennoch ihren Freund aus den… Fängen… dieses Unterwasserwesens zu befreien und zog und zerrte an ihm. Sie strengte sich richtig an, ungeachtet dessen, dass sie selbst splitterfasernackt war. Sie zog und zerrte so lange, bis sie endlich das Gefühl hatte, auf der ‚anderen Seite‘ wurde nachgegeben. Allerdings hatte dieses Nachgeben zur Folge, dass sie ihren Halt verlor, gegen den sie sich gestemmt hatte, und schon fiel Naella rücklings auf den Boden, während sie Bramo mit sich riss und sich plötzlich wieder unter ihm befand.
Haut!
HAUT!
Da war überall Haut auf Haut!
Feuchte Hitze und seidiges Reiben, dass auf sie geglitten war, weiter rutschte und seine Schwere, die ihr nicht nur den Atem, sonder auch den Verstand zu rauben drohte. Binnen eines Herzschlages lag Bramo auf ihr und stöhnte an ihrer Brust. Er war einfach überall. Das vibrierende Geräusch, seiner Leidenschaft schien sich direkt in ihr Herz zu übertragen. Sie starrte Bramo entgegen, dessen Stirn zwischen ihren Brüsten lag. Er hob den Kopf langsam und plötzlich tauchte eines der Herzchen auf und deutete auf eine Zielscheibe… doch dieses Mal war das Schwarze direkt auf seinen...
„Lippen…“
flüsterte sie und machte große Augen. Bramos waren riesig! Er war riesig! Es war riesig! Etwas drückte gegen ihren Unterleib und ihre ...Lippen... teilten sich wie von selbst in stiller zum Himmel schreiender Einladung. Sein Brustkorb teilte ihre Beine und seine schmale Taille lag zwischen ihren Schenkeln. Die Position war... RIESIG!
„Bramo…“
, flüsterte sie erneut und ihre Stimme wurde vom Sprudeln des Wassers übertönt.
„Geht… geht es dir…“
, sie schluckte und spürte einen Schauer durch ihren Körper fahren.
„gut?“
Dann aber starrte sie wieder auf die Zielscheibenlippen, doch Bramo schien ihr gar nicht richtig zuzuhören. Hatte er noch Schmerzen? War alles in Ordnung oder war er verletzt. Sein angespannter Körper zuckte immernoch in kleinen Wellen... nur dieses Mal eben auf ihr. Er hielt die Augen fest geschlossen und stöhnte gegen ihren Herzschlag an.
„Was war… ich meine ich… was war das…? Und wieso hat… hat es….“
, Naella war ehrlich durcheinander, doch das lag gewiss nicht daran, dass ihr irgendein Unterwasserwesen etwas gezeigt hatte, was sie so noch nicht erlebte. Naja nicht nur… aber es hatte den „Hunger“ in ihr geweckt, wie er sie angesehen hatte. Bramo stöhnte noch einmal, drückte sich nun mit den Armen hoch und bewegte seine Beine. Gleichzeitig klatsche etwas hartes der Länge nach gegen die Innenseite ihrer Schenkel und die Seite ihrer 'Lippen'. Er bäumte sich über ihr auf. Bramo hob seine Hüfte und entzog...durchzog...durchstreifte keuchend ihr Tal wie ein Eroberer, der mal schnell oberflächlich vorbei schaute und war auch schon wieder weg. Es ging alles ganz schnell. Er erhob sich auf alle Viere. Wie er nun über ihr hing und nass… keuchend… zögerlich hob sie ihre Hände, während sich ihre Beine durch den Druck seiner Schenkel weiter öffneten und sie Bramo an den Schultern berührte. Er fühlte sich so gut an! Seit wann war das so?! Wieso war ihr das nie vorher aufgefallen?! Dann aber hob Nell ihren Kopf etwas und war drauf und dran dieses vermaledeite, nervtötende Herz mit Zielscheibe mit ihren Lippen einfach zu zerquetschen…
Just in diesem Augenblick öffnete Bramo seine Lider und starrte auf sie herab.
„En... Entschuldige...“
Klang seine Stimme schon immer so rau?
„Ich kann nicht...“
Er drehte den Kopf zur Seite, als wolle er nicht, dass sie ihn ansah.
„Ich muss...“
Dann ging alles ganz schnell.
Er drückte sich hoch und kniete zwischen ihren Beinen. Einen Moment lang hatte sie die perfekte Aussicht auf sein bestes Teil und dass es das Beste war, fühlte sie in jeder Faser ihres Körpers. So aus der Nähe hatte sie noch nie so ein Teil bewundern können und der Anblick machte etwas mit ihr, dass sie nicht benennen konnte. Es waren gerade mal zwei Herzschläge, aber sie reichten aus, dass eines der Herzchen sich mit einer Staffelei auf ihren Unterbauch hin setzte und in der stehen gebliebenen Zeit ein Ölportrait anfertigte, es trocknete und rahmen ließ. Den Rahmen bildeten dabei links und rechts ihre Knie. Unten war es ihr eigener Schaumhügel und nach oben die Aussicht auf Bramos sechs...nein acht Wellenförmigen Muskeln, die sich zuckend zusammen gezogen hatten. Im Zentrum von allem lag da ein schattiges Fell - gleich dunklem Gebüsch um einen Baum, wo man sich instinktiv fragen wollte, wie es sich wohl anfühlen würde. Daraus hervor sprang einem förmlich der lange geschwollene Pfahl ins Gesicht. Dunkler als der Rest seiner Haut und mit purpurner Spitze zeigte er kerzengerade auf sein Ziel. Das porträtierende Herzchen fing sogar die kleinsten Details ein. Voller Leidenschaft erging es sich in den Schattierungen, die die Adern warfen und das zuckende Licht der Fackeln tauchte das Abbild sinnlicher Lust in feuchten Glanz. Dann jedoch lief die Zeit wieder weiter und Bramos Hand verschloss das Gemälde vor Nells Blick. Seine Faust ballte sich fest um den Pfahl und schien ihn erwürgen zu wollen. Das Purpurne Köpfchen schwoll und der kleine Mund öffnete sich, wie um Hilfe zu rufen. Doch was machte Bramo? Er packte auch mit der anderen Hand zu, verdeckte nun vollends das Bild um sich gleich darauf auf die Beine zu quälen. Er entstieg eilig dem flachen Randbecken und schwankte in Richtung Ausgang. Ein paar Mal hielt er sich sogar mit einer Hand an der Wand fest. Dabei zuckte seine gegenüber liegende Schulter. Fast hätte er es vielleicht hinaus geschafft, aber er machte einen Fehler. Er sah kurz zurück, ob Nell ihm womöglich folgte, stöhnte auf und sprang eilig in das vordere durch Bojen und Netze abgeteilte Badebecken. Dort hatte er auch zuvor gelegen und wäre fast eingeschlafen, doch jetzt drehte er sich zur Seite, wandte Nell den Rücken zu und sein Arm zuckte mit schneller werdenden Bewegungen vor seinem Körper.
Die Herzchen auf Nells Körper berieten aufgeregt, was er da wohl machte. 50% erklärten sich per Votum auf ihren selbst gemalten Schildern dazu bereit hin zu gehen um nachzusehen, die andern 50% wollten lieber aufpassen, dass das saugende 'Ungeheuer-Mädchen' ihnen nicht doch noch hinterher kam. Das konnte Nell nämlich auch sehen und sie schwamm unglaublich schnell an der Bojen-grenze auf und ab. Was auch immer Bramo da tat, es lockte sie hervor und ab und an tauchte sogar ihr Kopf über der Oberfläche auf um singende, klingende, flehende Laute von sich zu geben, die an Walgesänge erinnerten.
„Komm zurück! Komm zurück!“
Auch Nell wurde bettelnd mit diesen riesigen großen Augen angesehen, aber freiwillig würde sie sich sicher nicht mehr in ihre Nähe begeben ...oder?
Außerdem brauchte ihr Freund sie ja... oder?
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Naella Federfall » Dienstag 27. Dezember 2022, 10:17

Haut… überall war Haut und Nell wusste für einige Sekunden nicht mal, was ihrs war und was seins. Da waren so viele Empfindungen, so viel Reibung und Gefühl, dass sich ihr Verstand beinahe zu überschlagen drohte. Noch immer hob und senkte sich ihr Brustkorb durch den beschleunigten Atem, weil das, was Bramo mit ihr gemacht hatte, sie wahrlich aus der Bahn warf. Dieser hungrige Blick, der sie eiskalt erwischt hatte, dieses Glühen in seinen Augen und die feinen, glitzernden Schweißperlen hatte die quirlige Elfe in sich aufgenommen und an vorderster Front abgespeichert. Auch wenn die Situation bereits eine andere war und sie noch gar nicht registriert hatte, starrte ihr Freund sie noch immer aus den hellen Augen an. Und dann… dann als sie glaubte, endlich aus der Trance aufgewacht zu sein, folgte die Berührung ihrer beider Hände. Es war, als wäre ein Blitz zwischen ihnen entstanden, der sich von Bramo’s Hand über ihre schob, um ihren Arm hinauf zu laufen und direkt in ihrem Herzen zu landen. Und plötzlich wusste Naella ganz genau was sie da fühlte. Sie fühlte warme Zuneigung zu ihrem langjährigen Freund, zu seiner brummeligen Art und seinem Talent, mit Musik zu verzaubern. Sie liebte es, wenn sie ihn aus der Reserve lockte und sie fand Spaß darin, wenn er sich ungewohnt öffnete. Allerdings wurde ihr in diesem besonderen Moment bewusst, dass sie aufeinander lagen… er lag auf ihr und sie? Sie riss die Augen auf, während sein warmer Atem über ihre Haut strich. Oh wie das kribbelte! Naella schluckte viel zu trocken, befeuchtete ihre Lippen und spürte augenblicklich, dass das lediglich auf den Mund zutraf. Denn weiter unten gäbe es wahrlich nichts mehr, was verhindern könnte, dass sich Zutritt verschaffte, was bisher nie in ihrem Fokus gelegen hatte. Nell spürte die Wärme ihres Freundes und ein Schauer schwappte über sie hinweg, während sein Gewicht sie auf den kühlen Steinboden der Höhle drückte. Überall Haut und es fühlte sich so weich und richtig an, dass sie ganz automatisch Platz machte, damit er noch mehr Nähe mit ihr eingehen konnte. Die kleinen Schauer, die die Nähe zu Bramo und dessen Atem auf ihrer dünnen Haut zwischen den Brüsten hinterließen, richteten in strammer Erwartung ihre Spitzen auf. Dann stöhnte ihr Freund noch einmal, als müsse er sich wappnen.

Bramo stemmte sich neben ihrem schmalen Körper auf den Boden und hievte seine Muskeln empor. Naella starrte. Heiliger… Feylin… das sind mal… oh diese Musk… Huch….?! Das Schauspiel seiner sich spannenden Muskeln über ihr war fesselnd. Die kleinen Wassertropfen, die sicherlich auch mit Schweiß vermischt waren, regneten auf ihren Körper und hinterließen kleine Stromschläge. Naella keuchte erregt von dem Schauspiel. Und riss die Augen auf als sich etwas an der Innenseite ihres Schenkels entlang schob und ihre Mitte flüchtig berührte. Sie wimmerte, zog die Unterlippe mit ihren Zähnen ein und blinzelte. Bramo schaffte es tatsächlich, dass sie endlich mal die Klappe hielt! Der Mann brachte Nell um den Verstand und das – ganz, ganz plötzlich! Vorher war er der doofe, kleine Bramo gewesen. Jetzt war er auf einmal so… so… groß und wirkte anziehend auf ihre Sinne. Und ihren kleinen Herzfreunde machten es ihr auch nicht leichter. Da… das da, das musste sie einfach nur mit ihren Lippen zerquetschen. Nell berührte Bramo an den Schultern, fühlte die Linien seiner Muskeln nach und befühlte die nasse Haut. Jede Berührung war elektrisierend und entfachte nur noch mehr das Wollen in ihr. Ihr Herz klopfte aufgeregt, denn noch nie hatte Naella Federfall sich überhaupt für jemanden auf diese Weise begeistern können.
Sie musste verzaubert worden sein, so war es halt. Nell aber wollte nicht mehr warten, denn grundsätzlich war sie auch jemand, der spontan agierte im Leben. Und die Situation war nun so – warum nicht ein Stück genießen? Also hob sie den Kopf und wollte ihn Küssen, doch der Dummkopf drehte sich weg… Nell erstarrte. „Oh“, entkam es ihr abermals und würde wohl ihr neues Lieblingswort werden müssen, so oft, wie sie es wiederholte. Ihre Hände rutschten von ihm und sie hob sie seitlich von sich, sodass er zwar einen hervorragenden Blick auf ihre Nacktheit hätte aber eher eine abwehrende Geste darstellte. Nell fühlte sich seltsam. War das Enttäuschung?! Sie war nie enttäuscht! SIE nicht! Bramo zog sich zurück und ihre gelben Augen folgten ihm. Sie hatte den Atem etwas angehalten, denn auch wenn Nell lieber flippig und ausgelassen daherkam, hatte sein Rückzug sie gekränkt. Allerdings hatte das Gefühl kaum Platz sich zu entfalten, denn sie wurde gerade erheblich von der Aussicht abgelenkt. Das Herzchen auf ihrem Bauch begann das was sie sehen konnte einzufangen und Nell verglich das Bild mit dem Original bis ins letzte Detail. Sie nickte anerkennend, für die Kunst des Herzchens, fragte sich zeitweise, wie so dünne Ärmchen das überhaupt bewerkstelligen konnten, ehe sie aber wieder an der gut bestückten Mitte ihres Freundes hängen blieb. Wie könnte man auch nicht?! Man konnte ja kaum daran vorbeigucken! Riesig…. Oh man… Nell seufzte und lehnte den Kopf zurück, den sie noch gehalten hatte, weil sie eigentlich etwas anderes vorgehabt hatte. Dann erhob sich Bramo und taumelte einige Schritte weg. Nell aber drehte sich ihm zu, stützte sich auf ihren Arm und den Kopf in ihre Handfläche, während ihre Beine sich elegant schlossen und sie ein äußerst leckeres Bild abgab, wie sie so auf der Seite lag und ihm nachschaute. Ihre Brüste wurden ein wenig zusammengedrückt, während ihre Linke auf ihrer Hüfte ruhte.

Wieso läuft er weg?! Will… er denn nicht?, brütete sie in naiver Unschuld und sah seinen Blick zurück, ehe er keuchte und sich seine Hand in einer rhythmischen Bewegung vor seinem Unterleib hin und herschob. Naella hob eine Augenbraue. Was treibt er denn da?! Wieso… Nell schnaufte ein wenig beleidigt. Irgendwie fühlte sie sich abgewiesen und da war auch das Gefühl von Enttäuschung, das ihr nicht schmeckte. Sie war nie enttäuscht. Enttäuscht sein war langweilig – es war zermürbend und kein schönes Gefühl! Sie wollte das nicht… Wieso aber fühlte sie es jetzt? Ihr Schoß pochte, wie zur Erinnerung an all die Sinnlichkeit, die sie in den letzten Minuten erfahren hatte. Das waren schöne Gefühle… auf jeden Fall. Nell konnte sehen, wie sich das Wasser am Rande der Absperrung bewegte und immer mal wieder der Kopf des Mädchens auftauchte. Sie sah zu Bramo herüber und schien sich SEHR dafür zu interessieren, was er da machte. Auch der gelbe Blick kletterte zu ihm zurück und seine Bewegungen, machten Nell neugierig. Auf ihrem nackten Körper saßen unzählige Herzchen die Spruchbänder emporhielten und ihr bedeuteten, zu ihm zu gehen. Naella’s Augen blitzten auf. Die Entscheidung war definitiv gefallen. Nell erhob sich geschmeidig und die Herzchen rutschten in wildem Spaß ihre Beine hinunter, um in den Pfützen auf dem Höhlenboden zu landen und zu applaudieren. Doch Nell nahm es kaum wahr, sondern blickte auf das Mädchen im Wasser.
Ihre Augen verengten sich ein wenig, bei den Klängen, die sie machte. „Du hast Pause!“, entschied Nell, machte eine Handbewegung und erschuf einen bunten Ball, mit Luft aufgepustet, an dem sich das Wasser-Mädchen gütlich tun konnte. „Auszeit für dich, du ungezogenes Ding!“, grinste Nell ihr zu und warf ihr den Ball auf ihre Seite des Wassers, damit sie spielen konnte. Dann aber wandte sich Nell Bramo zu. Mit schwingenden Hüften umrundete sie das Becken und tauchte die Füße Schritt um Schritt hinein. Sie watet langsam durch das warme Wasser und kam in seinem Rücken zum Stehen. „Bramo…?“, sprach sie ihn mit warmer Stimme an und allein seine Bewegungen brachten ihr Herz zum schnelleren Takt und ihre Mitte zum Pochen. Nell trat noch einen Schritt dichter an ihren Freund. „Was tust du da?“, murmelte sie, doch hörbar, durch die Nähe zu ihm. Sie kam noch näher und stand nun so dicht in seinem Rücken, dass er durch seine eigenen Bewegungen immer wieder gegen sie stieß. Nell ließ ihre Finger aus dem Wasser aufsteigen und berührte den starken Rücken vor ihr mit sanften Berührungen. Sie fuhr mit ihren Fingerspitzen über seinen Rücken, ehe ihre Hände in seinem Lendenwirbelbereich eintauchten und dort ganz langsam über seine Seiten strichen, bis sie ihn umarmte und für einen Moment ausharrte, ob er es zuließ oder nicht. Ihre Brüste pressten sich gegen seine Haut und ihre Spitzen schrien vor angespanntem Verlangen, berührt zu werden. „Lass mich dir helfen...“, flüsterte Nell und platzierte tatsächlich einige kleinere Küsse auf seine Haut.
Es fühlte sich so gut an, das zu tun… Die Rothaarige ging noch einen Schritt weiter und hielt seine Hand mit ihrer auf, die ihm Erleichterung verschaffen wollte. Sanft war sie und gar nicht übereilt. Nell war immer für jeden Spaß zu haben. Das hier würde gewiss auch Spaß werden, aber sie wusste – als Expertin für Spaß – wann ein wenig Ruhe angebracht war. Und instinktiv und weil sie jemand war, der die Dinge annehmen konnte, wie sie waren, wusste sie auch, was sie jetzt wollte. Und sie glaubte, dass Bramo das auch wollen könnte. Warum also nicht? Sie waren schon so lange befreundet… Nell tauchte langsam an seiner Seite auf und schob sich vor ihn. Sie stand, reichlich kleiner und bis zum Bauchnabel im Wasser, vor ihrem Freund und hob den Blick quälend langsam in seine Augen. Stumm versicherte sie sich, dass er einverstanden mit ihrem Tun wäre, ehe ihre Hand nach dem suchte, wonach sich ihr Schoß so sehr sehnte.

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 4. Januar 2023, 18:33

Bramo hatte sich erhoben und war von ihr weg getaumelt. Nell aber drehte sich ihm zu, stützte sich auf ihren Arm und den Kopf in ihre Handfläche, während ihre Beine sich elegant schlossen und sie ein äußerst leckeres Bild abgab, wie sie so auf der Seite lag und ihm nachschaute. Ihre Brüste wurden ein wenig zusammengedrückt, während ihre Linke auf ihrer Hüfte ruhte. Ob sie ahnte, in was für Abgründe sie ihren Freund mit ihrem Anblick stürzte?
Bramo trat die Flucht an und stürzte sich fast ins Wasser der vorderen flachen Ausbuchtungen. Und Nell? Sie beobachtete ihn naiver Unschuld, ehe er keuchte und sich seine Hand in einer rhythmischen Bewegung vor seinem Unterleib hin und herschob, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Naella hob eine Augenbraue. Er verbarg etwas vor ihr. Vor IHR, seiner besten Freundin! Das ging doch nicht!
Nell schnaufte ein wenig beleidigt. Irgendwie fühlte sie sich abgewiesen und da war auch das Gefühl von Enttäuschung, das ihr nicht schmeckte. Sie war nie enttäuscht. Ihr Schoß pochte, wie zur Erinnerung an all die Sinnlichkeit, die sie in den letzten Minuten erfahren hatte. Das waren schöne Gefühle. Aber Bramo ließ sie nicht teilhaben, also ließ sie ihren Blick wandern.
Nell konnte sehen, wie sich das Wasser am Rande der Absperrung bewegte und immer mal wieder der Kopf des Mädchens auftauchte. Sie sah zu Bramo herüber und schien sich SEHR dafür zu interessieren, was er da machte. Auch der gelbe Blick kletterte zu ihm zurück. Naella’s Augen blitzten auf. Die Entscheidung war definitiv gefallen. Nell erhob sich geschmeidig und blickte auf das Mädchen im Wasser. Ihre Augen verengten sich ein wenig, bei den flehenden Klängen, die sie machte. Gerade in diesem Augenblick sah sie kleine leuchtende Fische von ihr weg schwimmen, geformt aus schillerndem Staub, der aus Muscheln zu stammen schien. Sie schwammen auf Bramo zu.
„Du hast Pause!“
, entschied Nell, machte eine Handbewegung und erschuf einen bunten Ball.
„Auszeit für dich, du ungezogenes Ding!“
Sie warf dem Mädchen den Ball auf ihre Seite des Wassers zu und die Fische auf Raubzug zu Bramo lösten sich in der Strömung auf. Da hatte sie wohl einen Zauber unterbrochen. Der Ball war erst einmal interessanter und Nell auch. Dieses Wesen spielte mit dem Ball und ließ ihn auf Wasserfontänen tanzen. Sie war erst einmal abgelenkt.
Nell wandte sich aber Bramo zu. Mit schwingenden Hüften umrundete sie das Becken und tauchte die Füße ein. Sie watet langsam durch das warme Wasser und kam in seinem Rücken zum Stehen.
„Bramo…?“
, sprach sie ihn mit warmer Stimme an und allein seine Bewegungen brachten ihr Herz zum schnelleren Takt und ihre Mitte zum Pochen. Er schien sie nicht gehört zu haben, oder war gerade zu abgelenkt von seinem merkwürdigen Handeln. Nell trat noch einen Schritt dichter an ihren Freund.
„Was tust du da?“
, murmelte sie, doch hörbar, durch die Nähe zu ihm. Jetzt schien er ihrer gewahr zu werden, erbebte und schien im ersten Moment sich nervös zu ihr umdrehen zu wollen. Doch dann stöhnte er und seine Bewegungen wurden abgehakter. Sie kam noch näher und stand nun so dicht in seinem Rücken, dass er durch seine eigenen Bewegungen immer wieder gegen sie stieß.
„N..nnell, nichhh...t“
, seit wann stotterte Bramo eigentlich so niedlich? Stottern war eigentlich nicht niedlich... aber bei ihm klang es gerade, als hopste er über die Buchstaben und stach in die Atempausen. Nell ließ ihre Finger aus dem Wasser aufsteigen und berührte den starken Rücken vor ihr mit sanften Berührungen. Er stöhnte wollüstig. Sie fuhr mit ihren Fingerspitzen über seinen Rücken, ehe ihre Hände in seinem Lendenwirbelbereich eintauchten und dort ganz langsam über seine Seiten strichen, bis sie ihn umarmte und für einen Moment ausharrte, ob er es zuließ oder nicht. Bramo keuchte und hielt kurz den Atem an, was wohl aber nicht hilfreich war, denn seine Erregung war schon zu weit fort geschritten, als das er jetzt noch aufhören konnte. Ihre Brüste pressten sich gegen seine Haut und ihre Spitzen schrien vor angespanntem Verlangen, berührt zu werden.
„Lass mich dir helfen...“
, flüsterte Nell und platzierte tatsächlich einige kleinere Küsse auf seine Haut.
„Hel...???“
Die Rothaarige ging noch einen Schritt weiter und hielt seine Hand mit ihrer auf, die ihm Erleichterung verschaffen wollte. Sanft war sie und gar nicht übereilt und sie glaubte, dass Bramo das auch wollen könnte. Warum also nicht? Sie waren schon so lange befreundet…
„Nnn...nell...nicht.“
Bramos Stimme war nur noch ein dunkles Hauchen, kaum ernst zu nehmen. Nell tauchte langsam an seiner Seite auf und schob sich vor ihn. Sodann kniete sie, reichlich kleiner und bis zum Bauchnabel im Wasser, vor ihrem Freund und hob den Blick quälend langsam in seine Augen. Stumm versicherte sie sich, dass er einverstanden mit ihrem Tun wäre, ehe ihre Hand nach dem suchte, wonach sich ihr Schoß so sehr sehnte. Bramo war wie erstarrt und alles an ihm bebte. Die halb geschlossene Faust unter ihren Fingern zitterte. Sein Blick war verhangen vor Lust und verwirrt von seinen Gefühlen.
„Dd..das ist nicht rr..nicht richtig. Wir sind... sind dd..doch Freunde.“
Warum das ein Argument 'dagegen' sein sollte, verstand Nell schlichtweg nicht.
„Du willst...ww...willst mir h..helfen???“
Fassungslos starrte er sie an und seine Augen verrieten, dass er den Blick viel lieber sinken lassen würde. Nervös raunte er weiter:
„D..das ist... ein M..Männerproblem. Da...ss...da solltest du mir nicht h...helfen! Du bist doch keine Ddd ...Dirne.“
Bramo hatte das böse 'D' Wort ausgesprochen. Nell kannte ihn lang genug, dass er dieser Berufsgruppe nicht gut gesonnen war. Irgendwann hatten die Männer ihn zum Spaß mal in ein Bordell geschleift und an dem Abend war er kalk- weis zurück gekommen. Irgendetwas war da schief gegangen, aber Nell hatte es bisher nicht interessant gefunden. Bramo war halt ein unerfahrener Junge und das war auch gut so gewesen. Aber jetzt sprach er von 'Männerproblemen'? Wenigstens sprach er mit ihr. Mit den Männern hatte er Monate lang kein Wort gewechselt. Noch immer hielt er seine Lanze fest umspannt und war erstarrt, wie eines dieser weißen Kaninchen, die sie manchmal aus den Hüten des Publikums zauberte. Würde er wie diese illusorischen Tiere einfach davon hoppeln, wenn sie etwas falsch machte? Bramo sah sehr verstört aus. Das Problem war nur, dass sie im Augenwinkel einen Ball treiben sah und kurz darauf einige der kleinen schimmernden Fische aus Magie und Wasserströmung. Dann traf es sie unvermittelt selbst!
Wasser war weich, bis zu einem gewissen Grad, aber konnte auch hart sein. Die Strömung zwischen ihren Beinen schien von einem der Fische zu kommen, der sich da zwischen ihre Lippen wedelte. Wasser war mächtig und gelangte in die kleinste Ritze, in das kleinste Loch... und Nell hielt noch immer Bramos Speer über seiner Hand. Ihr Gesichtsausdruck musste etwas verraten haben, denn eine kleine Sorgenfalte bildete sich zwischen Bramos Brauen. Diesen grummeligen besorgten Blick kannte sie so gut von ihm. Egal in welchen Schwierigkeiten sie steckten, Nells Sorgen gingen immer vor seinen. Sein Blick wurde fragend und seine Hand weicher...
...während die Strömung zwischen ihren Beinen stärker wurde, so dass bereits Wellen an ihrem Bauch aufstiegen. Das Wasser war vielleicht noch wärmer geworden, oder Nell verglühte gerade. Sollte sie das Becken verlassen, dann würde - na klar - das kam schon so ein neugieriger Fisch. Er war etwas größer als die anderen und sein Mund wurde groß und rund. Auch Bramo schien das schimmern um sie herum nun langsam zu entdecken und schaute verwirrt. Irgendwo im Rauschen der Umgebung war ein rhythmisches Klopfen zu vernehmen...
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Naella Federfall » Sonntag 8. Januar 2023, 15:48

Eines war absolut klar: Wenn jemand Nell von etwas abhalten wollte, dann würde sie unter allen Umständen genau das tun, wovon sie die Finger lassen sollte. So war es kaum verwunderlich, dass die Elfe das Flehen ihres Freundes mit Absicht missinterpretierte und sich noch mehr näherte, obwohl er offensichtlich allein sein wollte. Allerdings war alleine sein etwas, was Nell nicht gut beherrschte. Schon immer wuchs sie zwischen allerhand buntem Gemüse auf, kannte diverse Rassen und Ethnien und hatte nie mit irgendwem erhebliche Probleme gehabt. Nell war ein sozialer Dreh- und Angelpunkt, der sich nichts aus Vorurteilen oder allgemeinen Meinungen machte. Sie nahm die Dinge wie sie wollte und scherte sich nicht um Gepflogenheiten und Etikette. Was sie wiederum zu einem besonders liebenswerten Wesen machte, auch wenn sie mit ihrer vorlauten Klappe gehörig in die Scheiße reiten konnte. Jetzt aber ging es ihr nicht darum. Jetzt fühlte sie sich ganz privat und irgendwie auch kribbelig, während sie an den Rücken ihres Freundes trat und die nackte Haus mit ihren Fingern erkundete. Bramo war – für sie vollkommen überraschend – lecker geworden. Ein echter Hingucker, mit seinen spielenden Muskeln und den großen Händen. Sein markantes Gesicht mit brummeligen Augen. Nell hatte ihn bisher nie so gesehen, doch sie gab zu, dass er sie auf eine neue Art reizte. Dass sie einander etwas bedeuteten, hatten die letzten Jahre ihrer gemeinsamen Reiserei gezeigt. Dass dieses Etwas allerdings auch weiterführen konnte, musste sich erst noch zeigen. Nell aber konnte ihrer Neugierde nicht widerstehen, sodass sie Bramo auch nicht einfach vom Haken ließ. Sein Flehen glitt durch ihre spitzen Ohren als wären die Worte nie gesagt worden und sie wechselte die Position, da er sie nicht ansehen wollte.

So schlüpfte sie langsam an seiner Seite vorbei und fand sich vor ihm wieder. Ihre Augen ruhten einen Moment auf seinem Gesicht, dann glitten sie seine Brust hinab und erkannten, was er da mit rhythmischen Bewegungen anstellte. Ihr Schoß pochte bei dem Anblick und ihr Herz klopfte zweimal bedeutend schneller. Naella leckte sich unbewusst die Lippen. Sie streckte die Hand nach seiner aus und berührte sie, während seine erzitterte. Sein dunkles Timbre versetzte sie zusätzlich in Schwingungen, doch er wehrte sich auch ein wenig gegen ihren Vorschlag. Nell hob die beiden Augenbrauen und neigte leicht den Kopf. Dann allerdings erwähnte er etwas, was sie überhaupt nicht verstand: „D..das ist... ein M..Männerproblem. Da...ss...da solltest du mir nicht h...helfen! Du bist doch keine Ddd ...Dirne.“ Nell konnte nicht verhindern, dass sich ein Schatten kurz über ihren Augenglanz legte. Sie wusste, wie er dazu stand. Warum verglich er sie damit?! Spinnt der?! Er hat sie doch nicht alle., brummte sie in Gedanken und es hätte das Ende von einem Anfang sein können. Nell zog sogar ihre Hand zurück. Schon wieder lehnte er ab. Dabei wollte sie ihn ja nicht fressen, sie wollte ihn…. küssen. Nell schluckte. „Hör mal zu, wie kommst du denn darauf, dass das was ich… naja also das was ich mit dir vorhabe nur eine… also weißt du, wieso musst du das hier jetzt kaputt machen?!“, schnauzte sie echauffiert und holte abermals Luft. Sie konnte ihre Augen nicht von seiner Hand und dem vielversprechendem ‚Fisch‘ darin lassen. „Ich dachte… ach ich weiß auch nicht. Ich hab gedacht dass du… und ich.. naja dass wir…“, sie kam ins Stocken und zeigte damit, dass sie durchaus auch unerfahren war mit dem was hier geschah oder zumindest geschehen sollte. Nell schnaufte und zuckte dann beleidigt die Schultern. „Na dann eben nicht. Dann kannst du all-“, weiter kam sie nicht. Nell riss die Augen auf, als sich zwischen ihren Schenkeln plötzlich etwas tat. Sie blinzelte überrascht, dann senkte sie den Blick und betrachtete die bunten Magie-Fische, die sie umschwirrten. Der Strom, den das erzeugte, suchte sich einen gewissen Weg in ihre Mitte. Nell keuchte. Dann zog sie die Unterlippe ein, biss sich mit der oberen Zahnreihe darauf und sah mit glühenden Wangen zu Bramo. „Oh…“, entfuhr es ihr und sie schloss die Augen. Nell zog ihre Hand aus dem Wasser und von seinem Speer und legte sie an Bramo’s festen Brustmuskel. Sie keuchte abermals und ihr Atem beschleunigte sich. Aus verklärten Augen sah sie ihren Freund an. „Das… das ist unerwartet…“, keuchte sie erregt und legte den Kopf in den Nacken. Sie präsentierte Bramo ihren schlanken Hals, der eine feine Linie zog, bis er zwischen ihren Brüsten endete, die halb im Wasser, halb außerhalb umspült wurden. „Ich bin… keine Dirne..“, keuchte sie erneut und krallte sich leicht in seine Haut. Sie brauchte den Halt, damit sich nicht vor Lust verging.
Das, was der Wasserstrom da tat, war einfach nur… hui…. Mit einem Mal jedoch legte sie den Kopf zurück und glühte Bramo aus hellen, gelben Augen an. Jetzt bekam ihr Gesicht nichts Naives oder Neugieriges. Es war Hunger, den sie ausstrahlte. Dann löste sie ihre Hand von seiner Haut, kappte die Verbindung, doch nur um sich selbst zu berühren. Naella strich sich selbst über die Brüste, lockte seine Augen zu ihren Bewegungen und schob sich dann, angeheizt von dem seltsamen Strom, eine Hand zwischen ihre Schenkel. „Was passiert nur…?“, gurrte sie und sah ihn nun ihrerseits flehend an. Den großen Fisch sah sie derweil gar nicht kommen. Auch hörte sie nicht das rhythmische Klopfen, sie hatte nur Augen für den Mann vor sich. „oh… das… das ist so…“ sie stöhnte auf und trat so dicht an ihren Freund heran, dass sie seine Nähe auf ihrer Haut spüren konnte. Dann griff sie, bei einem besonders fordernden Stoß in ihren unteren Gefilden, direkt an seinen Speer und hielt ihren Blick fest in seinen Augen, während sich ihre Hand unbewusst zum Rhythmus des Klopfens bewegte. Doch Nell reichte das nicht. Sie wollte mehr, sie wollte ihn, denn sie war selbst so erregt, dass sie kaum an sich halten konnte, nicht laut loszustöhnen. „Willst du… mich?“, hauchte sie ihm entgegen, während sie ihn gleichzeitig massierte. „Ich bin.. hier.“, glühte sie ihm erneut entgegen und wäre bereit, dass er alles mit ihr hätte anstellen dürfen…

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Montag 9. Januar 2023, 10:59

Bramo konnte kaum sprechen von lauter Erregung. Zu viel Blut war in Gefilde gepumpt worden, was jetzt an anderer Stelle fehlte.
„D..das ist... ein M..Männerproblem. Da...ss...da solltest du mir nicht h...helfen! Du bist doch keine Ddd ...Dirne.“
Nell konnte nicht verhindern, dass sie ihre Hand zurück zog. Dabei wollte sie ihn ja nicht fressen, sie wollte ihn küssen.
„Hör mal zu, wie kommst du denn darauf, dass das was ich… naja also das was ich mit dir vorhabe nur eine… also weißt du, wieso musst du das hier jetzt kaputt machen?!“
, schnauzte sie echauffiert und holte abermals Luft. Bramo zuckte zusammen. Sie hatte ihn schon öfter angeschrien, aber noch nie in solch einer Situation, was wohl daran lag, dass sie noch nie sich in einer SOLCHEN Situation befunden hatten. Das alles war neu und es passierten Fehler. Bramo schien etwas schützen zu wollen... sie?
„Ich will ddd.. doch nur nicht, daa daaaass dddduu...“
Sie konnte ihre Augen nicht von seiner Hand und dem vielversprechendem ‚Fisch‘ darin lassen.
„Ich dachte… ach ich weiß auch nicht. Ich hab gedacht dass du… und ich.. naja dass wir…“
, sie kam ins Stocken und zeigte damit, dass sie durchaus auch unerfahren war mit dem was hier geschah oder zumindest geschehen sollte. Nell schnaufte und zuckte dann beleidigt die Schultern. Und dieser Dummkopf von einem Mann schien sogar erleichtert! Er machte sogar Anstalten von ihr weg zu rücken, aber das war der Beckenrand im Weg und ihre Beine knieten noch immer zwischen seinen, so kamen sie sich ins Gehege und es dauerte einen Moment, was Nell den Raum gab sich auch verbal von ihm zu lösen:
„Na dann eben nicht. Dann kannst du all-“
, weiter kam sie nicht. Nell riss die Augen auf, als sich zwischen ihren Schenkeln plötzlich etwas tat. Sie blinzelte überrascht, dann senkte sie den Blick und betrachtete die bunten Magie-Fische, die sie umschwirrten. Der Strom, den das erzeugte, suchte sich einen gewissen Weg in ihre Mitte. Nell keuchte und Bramo vergaß sogar seinen großen 'Fisch' weiter im Zaum zu halten. Besorgt beugte er sich wieder etwas zu ihr nach vorne und zog fragend die Brauen hoch:
„Was...?“
Nell zog die Unterlippe ein, biss sich mit der oberen Zahnreihe darauf und sah mit glühenden Wangen zu Bramo, dessen Gesicht nun wieder näher war und sich ganz auf sie konzentrierte.
„Oh…“
, entfuhr es ihr und sie schloss die Augen. 'Oh' war wohl ihr neues Lieblingswort geworten. Nell zog eine Hand aus dem Wasser und legte sie an Bramo’s festen Brustmuskel. Sie keuchte abermals und ihr Atem beschleunigte sich. Aus verklärten Augen sah sie ihren Freund an.
„Das… das ist unerwartet…“
, keuchte sie erregt und legte den Kopf in den Nacken.
„Wa... is los? Tut d...“
Der junge Mann schien überfordert und schien nach Auslösern für ihr merkwürdiges Verhalten zu suchen. Auch er sah sich jetzt endlich um und entdeckte staunend einen der kleinen Fische neben ihnen. Seine Augen wurden groß und sicher fragte er sich genauso wie sie, was hier vor sich ging. Seine Hände hielten ihre Schultern und sein Blick behielt den 'einen' Fisch im Auge. Leider entging ihm dabei ihre vorzügliche Haltung, in der sie ihm ihren schlanken Hals, der eine feine Linie zog präsentierte. Im Takt ihres Atems hoben sich ihre Brüste halb aus dem Wasser von dem sie halb umspült wurden und jedes mal beim Eintauchen, ein kleiner Ansturm von hungrigen kleinen Mäulern sie erwartete.
„Ich bin… keine Dirne..“
, keuchte sie erneut und krallte sich leicht in seine Haut.
"natürlich ni..."
Das sie ihn berührte war er gewohnt, aber die Intensität war neu. So schaffte sie es, dass er sie wieder ansah. Bramo blinzelte zwei mal langsam. Mit einem Mal jedoch legte sie den Kopf zurück und glühte Bramo aus hellen, gelben Augen an. Jetzt bekam ihr Gesicht nichts naives oder neugieriges. Es war Hunger, den sie ausstrahlte. Ihm klappte der Mund leicht auf. Dann löste sie ihre Hand von seiner Haut, kappte die Verbindung, doch nur um sich selbst zu berühren. Natürlich folgte sein Blick der Bewegung. Naella strich sich selbst über die Brüste und schob sich dann, angeheizt von dem seltsamen Strom, eine Hand zwischen ihre Schenkel.
„W...was tust d...du ddaaah?“
„Was passiert nur…?“
, gurrte sie und sah ihn nun ihrerseits flehend an. Plötzlich riss Bramo die Augen sehr weit auf und starrte an sich herunter. Ein großer Fisch hatte einen sehr leckeren großen 'Wurm' gefunden und gepackt. Mit schnellen Schwimmbewegungen rüttelte er an seinem sich vor Lust krümmenden Opfer herum. Niemand hörte bewusst das rhythmische Klopfen, was langsam näherkam und auch Nell hatte nur Augen für den Mann vor sich.
„Oh… das… das ist so…“
Sie stöhnte auf und trat so dicht an ihren Freund heran, dass sie seine Nähe auf ihrer Haut spüren konnte. Dann griff sie, bei einem besonders fordernden Stoß in ihren unteren Gefilden, direkt an seinen Speer, ließ so die Magie zerplatzen und hielt ihren Blick fest in seinen Augen, während sich ihre Hand unbewusst zum Rhythmus des Klopfens bewegte. Und das fühlte sich richtig toll in ihrer Hand an! Das Fleisch so hart werden konnte, wusste sie nicht! Es war fast wie Stahl, der von warmer Seide überzogen war. Die Reibung ließ das Ding in ihrer Hand leicht vibrieren und der Ausdruck in Bramos Augen entlohnte sie für jedes falsche Wort, das gefallen war. Doch Nell reichte das nicht. Sie wollte mehr, sie wollte ihn, denn sie war selbst so erregt, dass sie kaum an sich halten konnte. Sie konnte es auch nicht mehr willentlich unterdrücken und stöhnte laut auf, bevor sie ihn dann zwischen zwei Atemzügen fragte:
„Willst du… mich?“
, hauchte sie ihm entgegen, während sie ihn und sich gleichzeitig massierte und im Innern massiert wurde. Dieses Kribbeln der vielen kleinen Kaulquappen in sich könnte nur er durch seinen großen 'Fisch' ersetzten und sie brauchte es! Sie brauchte ihn so dringend! Jetzt!
„Ich bin.. hier.“
, glühte sie ihm erneut entgegen und war bereit. Bramo hielt sie noch immer an den Schultern, hatte den Kopf leicht gesenkt, so dass seine Stirn an ihrer lehnte, aber eigentlich hatte er den Kampf gegen seinen Widerstand schon längst verloren. Er keuchte gegen den Rhythmus ihrer reibenden Hand an und knurrte dann:
„... ach was solls!“
Er bäumte sich auf, griff nach ihren Hüften und hob sie ein Stück aus dem Wasser, damit sie ihre Beine spreizen konnte und um sie dann gegen seine Brust zu drücken. Rittlings kniete sie über ihm. Sein Gesicht schmiegte sich zwischen ihre Brüste und sie fühlte seine Hände, seine Haut überall auf sich. Mit einer Hand griff er unter sie und positionierte seinen Speer, damit sie sich auf ihn setzten konnte. Der Druck der runden Spitze drängte sich bereits zwischen ihre Schenkel. Dann sah er flehend und gleichermaßen besorgt und auch irgendwie ein bisschen befehlend zu ihr auf. Das Stottern war weg:
„Wenn es weh tut - lass es!!!“
Das schien er bitter ernst zu meinen. Dann drängten aber seine Hände ihre Hüften auf seinem Körper abwärts und ein Schatten fiel über sie.
„Bramo? Nell? Ich hab euch eure Kostüme... Oh! Entsch.... Auwei! Lapislazuli!!! Lass das!“
Rubin stand hinter Bramo und der war wie erstarrt. Sein Kiefer bebte und er biss sich fest auf die eingezogenen Lippen. Nell konnte sehen, wie die Frau hinter ihm um sie herum das Wasser betrachtete. Überall waren da kleine bunt schillernde Fische, die auch jetzt noch fleißig an den beiden Körpern knabberten, lutschten, saugten...
„Verflixt, ich hab nicht dran gedacht. Entschuldigt bitte! Ich ...werd sie ablenken, dann könnt ihr euch in Ruhe waschen und müsst das nicht... ertragen.“
Rubin lächelte verschmitzt.
„Außer ihr wolltet das sowieso?“
Bei Bramo hatte die Unterbrechung im denkbar ungünstigsten Moment zur Folge, dass er die Augen geschlossen, sich selbst gebissen und Nell auf Armeslänge von sich geschoben hatte. Er sah aus, als hätte er echte Schmerzen. Rubin nahm es wie es war und ging ein paar Meter weg, legte die Sachen mit einem gleichbedeutenden Blick als Kommentar auf eine Bank in der Felsenwand, deutete noch mal darauf und ließ dann ihr Handtuch fallen. Dann nahm sie einen kleinen weißen glatt und oval geschliffenen Stein aus einer Nische und stieg ins Wasser. Sie war eine schöne Frau, doch keiner der beiden Gäste hatte derzeit Augen für ihre Vorzüge. Bramo murmelte ein leises:
„Es tut mir so leid...!“
und ließ dann Nell auch los um sich eilig zum Beckenrand zu drehen, von ihr weg.
„Das ist alles so falsch...!“
, brummelte er noch leiser, während Rubin nach dem Mädchen rief:
„Lazuli! Komm, lass die beiden in Ruhe! Kümmer dich um mich! Ich hab auch was für dich!“
Die Rothaarige rieb den weißen Stein zwischen den Händen und tauchte ihn ein. Sofort verschwanden die kleinen magischen Mäuler, Flossen und streichelnden Körper aus Nells und Bramos Umgebung und schwammen in einem schillernden Strom auf Rubin zu. Die hatte sich in eine der entfernteren Mulden gelegt und ihre gespreizten Knie lugten aus dem Wasser. Sie legte den Kopf nach hinten ab und schloss die Augen. Nell und Bramo waren wieder für sich, aber da war auch wieder Distanz zwischen ihnen. Etwas das sich plötzlich unangenehm anfühlte. Bramo quetschte sich bäuchlings an den Beckenrand und wagte Nell nicht mal anzusehen. Das da etwas zwischen ihnen war und dass da noch viel mehr hätte passieren können, das stand plötzlich zwischen ihnen. Das Blubbern und Plätschern bei Rubin verschaffte eine gewisse Distanz und Geräuschkulisse, so dass man sich ungestört unterhalten könnte. Doch Bramo war schon immer so gewesen, dass man ihm alles aus der Nase ziehen musste. War die Frage, wollte das Nell überhaupt? War sie dazu empathisch genug, oder war sie wütend? Enttäuscht? Oder würde sie es einfach noch mal versuchen, sich ihm zu nähern? Wie ausdauernd konnte sie ihre Zielscheibe verfolgen, die sich die ganze Zeit versteckt und jetzt zwar gezeigt, aber gleich wieder entwischen wollte. Eines der kleinen just wieder aufgetauchten Herzchen, hielt Pfeil und Bogen in den winzigen Händen und schoss ununterbrochen wütende Herz-Pfeile auf Bramo ab. Das kleine Ding wollte sich wohl richtig mit ihm streiten, aber Nell wusste, dass das bei ihm meistens nach hinten los ging. Bramo war ein echter Brummelkopf! Streit war ihm zuwider und meistens zog er sich dann in sich zurück, oder schlimmer noch, er verließ den emotionalen Kampfplatz. Ganz im Gegensatz zu Nell mochte er das 'große Drama' nicht besonders. Er war der Spezialist für die leisen sanften Töne in ihren Ensemble. Das Spiel seiner Laute lockte Träume hervor. Was sollte Nell nur mit diesem sanften - brummeligen Mann machen?!
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Naella Federfall » Dienstag 10. Januar 2023, 12:12

Das Leben war einfach für Nell. Für sie war die ganze Welt eine große Bühne, auf der jeder sein Stück vorführen durfte. Die, die am lautesten waren, wurden gehört, während diejenigen, die den Mund nicht aufbekamen, untergingen. Naella machte sich um solche Dinge niemals Sorgen. Nichts konnte die Buntschelmin wahrlich erschüttern und bisher hatte es auch noch niemand geschafft, sie zum Weinen zu bringen. Als bunte Schelmin, fiel es ihr ohnehin schwer, sich von schlechten Gefühlen leiten zu lassen. Sie widerstrebten ihr, obwohl sie zum Leben dazugehörten. Es war wohl eine echte Schwäche, dass Nell sich emotional schwer auf etwas Angebrachtes einlassen konnte. So hatte sie bereits häufiger für unangenehme Situationen gesorgt. Hatte Freunde vorgeführt, wenn es ihnen selbst peinlich gewesen war. Ihr war im Grunde nichts peinlich. Naja nicht viel. Natürlich besaß Nell auch ihre schamhaften Momente oder spürte, dass ihr etwas gegen den Strich ging. Doch meist entglitten ihr diese Dinge ganz schnell wieder, bevor sie zu greifbar wurden. Wer konnte schon sagen, wie eine Buntschelmin darauf reagierte, wenn sie wahrlich traurig wäre? Oder verletzt? Bisher hatte Nell nichts gehabt, was ihr dermaßen an die Substanz ging, dass sie es herausgefunden hätte. Bisher… denn Bramo hatte einen neuen Platz eingenommen, der ihr bis dahin gar nicht bewusst gewesen war. Bis ihr plötzlich auffiel, dass der kleine Junge von damals nicht mehr klein war, sondern wirklich, wirklich erwachsen geworden war. Und auf einmal wurde ihre lustige Magie zu einem Kompass, der sie in nur eine einzige Richtung führte: zu ihm.
Naella vertraute ihrer Magie und sie hatte in all den Jahren gelernt, dass sie ihr auch immer eines innere Leitstimme sein konnte, wenn sie selbst nicht in der Lage war zu erkennen. Deshalb war sie ihm auch gefolgt. Seit sie ihn gefunden hatte, hatte sich ihre Sicht auf ihn massiv geändert. Und das so weit, dass sie ihm zeigen wollte, wie sie ihn nun sah. Doch Bramo blockte ab. Immer wieder ließ er sie stehen und sie musste sich fragen, ob das alles noch richtig lief… Doch bevor sich Nell von ihm lossagen konnte, wurde sie in einer Weise gefordert, die sie innehalten ließ. Die kleinen, bunten, magischen Fische erzeugten einen Strom im Wasser, der sich ihrer bemächtigte. Es fühlte sich so unsagbar gut an und hielten Nell an Ort und Stelle. Sie keuchte, krallte sich bei Bramo fest der noch glaubte, ihr ginge es nicht gut. Doch weitgefehlt… Nell kehrte mit ihrer Aufmerksamkeit zu ihrem Freund zurück und wusste mit einem Mal, was sie wollte. Was sie begehrte, und so fragte sie ihn, ganz ihrer klaren Schnauze entsprechend, ob er das auch wollte. Seine Stirn berührte ihre, während sie die Augen schloss und mit bebenden Lippen Hoffnung hatte, er möge sie endlich erlösen. Wie erregt konnte man sein, bevor man in tausende Teile zersprang? Bevor man sich vor Wollust auflöste und zu ebensolchen bunten Fischen wurde? In Nell’s Kopf war das jedenfalls keine abwegige Möglichkeit.

“…ach was solls!“, knurrte er und sie öffnete die Augen. „Ja wirklich?!“, entkam es ihr erregt und sie ließ sich so mühelos von ihm hochheben, dass sie ihre Beine automatisch öffnete, damit sie endlich empfangen konnte, was sie so ersehnte. Kurz hielt er noch inne, sah sie aus seinen blauen Augen direkt an und wirkte mit einem Mal nicht mehr hilflos oder unsicher. Oh – das gefiel ihr! Nell lächelte ihn an. „Wenn es weh tut - lass es!!!“, befahl er und sie hob blinzelnd beide Augenbrauen. Wieso sollte das wehtun, ist ja nicht so, dass das die anderen nicht auch alle täten. Was hat er nur immer, kann er nicht einmal seinen Kopf aussch..ahha..lten…. uh… Nell sog die Luft scharf ein, als sich etwas vorwagen wollte, was sie bisher noch nie gehabt hatte. Wusste Bramo eigentlich, dass sie niemals…? Egal. Naella starrte Bramo an und spürte, wie er sich vorschob. Oh… mein… bei… bei den Göttern…, keuchte sie während ihre Gedanken ihr gehörten. Das war fantastisch. Das war „Bramo? Nell? Ich hab euch eure Kostüme... Oh! Entsch.... Auwei! Lapislazuli!!! Lass das!“ Naella riss die Augen auf und starrte zu Rubin hoch. Verdammte Götter!, schnauzte sie unrühmlich und spürte sogleich, wie Bramo sie von sich schob, ja regelrecht schubste. Nell schluckte und sah ihn irritiert an. Echt jetzt?! Sie schaffte es nicht, sich zu konzentrieren, denn ihre Empfindungen, Bramo’s Reaktion und Rubin’s Worte waren zu viel für ihren flatterhaften Geist. „Verflixt, ich hab nicht dran gedacht. Entschuldigt bitte! Ich ...werd sie ablenken, dann könnt ihr euch in Ruhe waschen und müsst das nicht... ertragen. Außer ihr wolltet das sowieso?“ Nell wurde rot. Dann sah sie zu dem Fischmädchen im Wasser und wie Rubin zu ihr stieg, um sich von ihr verwöhnen?! zu lassen. Nell blinzelte perplex, ehe sie sich wieder Bramo zuwandte. Irgendwie war die Stimmung dahin. Und als er sich abwandte von ihr und das alles scheinbar nur von Lapislazuli ausgegangen war, spürte Nell einen Stich in ihrer Brust. Als sie überrascht an sich hinuntersah, erkannte sie das kleine Herzchen, das wütende Pfeile auf Bramo abschoss und dabei einen versehentlich auf Nell selbst abfeuerte.
Die Schelmin schluckte. „Es tut mir so leid...!“, flüsterte er und Nell spürte, wie ihr ein Kloß in die Kehle rutschte, der nicht verschwinden wollte. „Das ist alles so falsch...!“, schoss er noch nach und ließ damit die kleinen Herzchen platzen, die Nell’s Unterbewusstsein erschaffen hatten. Irgendwo am Rande ihres Blickfelds, zerfetzten einige der Herzchen gerade das gemalte Bild seines – DINGS - , ehe auch sie sich auflösten. Naella aber stand reichlich verwirrt im Wasser und blickte auf ihren Freund, der sich vor ihr verkroch. Er hielt es für falsch. Er hielt sie für falsch, oder nicht? „Lazuli! Komm, lass die beiden in Ruhe! Kümmer dich um mich! Ich hab auch was für dich!“, riss erneut Rubin’s Stimme sie aus ihrer Starre, sodass endlich Bewegung in Nell kam. Sie warf Bramo einen missmutigen Blick zu, spritzte etwas Wasser auf ihn, ehe sie sich dann umwandte und aus dem Becken kletterte. Ohne ein weiteres Wort, tapste sie an seiner Nase vorbei, bis sie zu den Klamotten an der Nische kam. Sie griff sich das, was Rubin ihr herausgesucht hatte, presste es vor ihren Bauch und eilte zum Ausgang. Sie kam sich dumm vor. Und vorgeführt. Und irgendwie waren diese Gefühle nichts für sie. Sie mochte sie nicht, sie wollte das nicht empfinden, denn es löste etwas in ihr, was sie bisher nie gehabt hatte: Eine Träne rollte aus ihren Augen. Nell wischte darüber, denn sie glaubte noch, dass es ein Wassertropfen war. Doch erneut kullerte etwas heraus. War sie etwa auch noch kaputtgegangen?! Wie bescheuert das alles ist!, schnauzte sie erneut in ihren Gedanken. „Mikk?!“, rief sie und sah sich nach dem kleinen Kerl um.
Irgendwie hatte sie das Bedürfnis, sich jetzt nicht allein zu fühlen, denn das tat sie plötzlich. Bramo hatte sie abgelehnt mehrfach! und nun musste sie mit diesem seltsamen Gefühl zurechtkommen, was ihr überhaupt nicht schmeckte. „Mikk! Ich hab‘ Bauchschmerzen. Außerdem bin ich kaputt, ich laufe aus…“, maulte sie mit tränennassen Wangen und schlechtgelaunt und begann dann, nachdem sie sich abgetrocknet hatte, sich das neue Zeug anzuziehen. Tatsächlich fühlte sie sich ehrlich etwas kränklich. So als würden die negativen Gefühle sie schwächen. Vielleicht war das sogar so, dass eine Buntschelmin besonders schlecht mit Niederlagen, Trauer und Schmerz umzugehen verstand. Vielleicht lags aber auch nur an Nell persönlich, die bisher nie so etwas wie Kummer oder den Schmerz der Zurückgewiesenen erlebt hatte. Oder gar geweint hatte... Sie war die Frohnatur. Die, die nichts erschüttern konnte. Auch deshalb war sie es dieses Mal, die aus der Situation geflohen war. Es war so neu, das, was sie spürte. Sie war nicht einfach sauer, sodass sie Bramo ordentlich und lautstark die Meinung hätte geigen können. Sie war ernsthaft verletzt und fand sich in diesem Schlamassel nicht zurecht. Vielleicht konnte Mikk sie wieder zurechtstutzen.

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 11. Januar 2023, 17:43

...
Wie bringt man einen Buntschelm zum weinen:
Man nehme ein wenig Herzschmerz, verrühre ihn mit einer Prise Zurückweisung und gebe ausreichend Missverständnis dazu: fertig sind die schillerndsten bunten Tränen, die Celcia je gesehen hat!


Aber mal im Ernst!
Nell hatte bisher noch nie nie nie ...SO gefühlt! Weder Scham noch böse Worte vermochten es ihr die Laune zu verderben, aber Bramo schaffte es! Früher war er dazu nicht in der Lange gewesen. Früher war er einfach nur ein brummeliger Junge gewesen, den sie nie ernst genommen hatte, aber jetzt? Jetzt war er ein Mann und ihr innerer Pol musste wohl gehörig durcheinander geraten sein und auf einmal wurde ihre lustige Magie zu einem Kompass, der sie in nur eine einzige Richtung führte: zu ihm.
Und dann war es endlich so weit, dass sie ihm zeigen wollte, wie sie ihn nun sah. Doch Bramo blockte ab, der Idiot. Immer wieder ließ er sie stehen und sie musste sich fragen, ob das alles noch richtig lief…
Doch bevor sich Nell von ihm gänzlich lossagen konnte, wurde sie in einer Weise gefordert, die sie innehalten ließ. Die kleinen, bunten, magischen Fische erzeugten einen Strom im Wasser, der sich ihrer bemächtigte. Es fühlte sich so unsagbar gut an und hielten Nell an Ort und Stelle. Sie keuchte, krallte sich bei Bramo fest der noch glaubte, ihr ginge es nicht gut. Doch weit gefehlt… Nell kehrte mit ihrer Aufmerksamkeit zu ihrem Freund zurück und wusste mit einem Mal, was sie wollte. Was sie begehrte, und so fragte sie ihn, ganz ihrer klaren Schnauze entsprechend, ob er das auch wollte, denn wenn sie noch länger so auf ihm liegend sich diesem Strom ergab, würde sie auch ohne sein Zutun wahre Gipfel erklimmen, so viel war sicher! Doch ihre Nähe, ihr Verlangen, ließ bei Bramo auch einen Damm brechen. Seine Stirn berührte ihre, während sie die Augen schloss und mit bebenden Lippen Hoffnung hatte, er möge sie endlich erlösen. Wie erregt konnte man sein, bevor man in tausende Teile zersprang? Bevor man sich vor Wollust auflöste und zu ebensolchen bunten Fischen wurde? In Nell’s Kopf war das jedenfalls keine abwegige Möglichkeit.
“…ach was solls!“
, kamen dann endlich die erlösenden Worte! Bramo gab auf! Er kämpfte nicht mehr gegen was auch immer ihn zurück hielt, sondern wollte endlich eins mit ihr werden! Konnte es etwas schöneres geben?
„Ja wirklich?!“
, entkam es ihr erregt und sie ließ sich so mühelos von ihm hochheben, dass sie ihre Beine automatisch öffnete, damit sie endlich empfangen konnte, was sie so ersehnte. Das Wasser strömte bei dieser Bewegung in sie und fast war es, als wäre sie schon erfüllt. Sprudelnd suchten sich kleinste magische Teilchen ihren Weg um sie wahnsinnig zu machen. Und dieser Blödkopf Bramo? Er hielt noch inne, sah sie aus seinen blauen Augen direkt an und wirkte mit einem Mal nicht mehr hilflos oder unsicher. Oh – das gefiel ihr! Nell lächelte ihn an.
„Wenn es weh tut - lass es!!!“
, befahl er und sie hob blinzelnd beide Augenbrauen. Warum sollte auch etwas weh tun, was man so sehr wollte.
... ist ja nicht so, dass das die anderen nicht auch alle täten. Was hat er nur immer, kann er nicht einmal seinen Kopf aussch..ahha..lten…. uh…
Nell sog die Luft scharf ein, als sich etwas vorwagen wollte, was sie bisher noch nie gehabt hatte. Au-weia! Da wo Fischlis mühelos ein und aus schwammen, da passte Bramos großer Fisch nicht rein, oder was?! War da was im Weg? Wusste Bramo eigentlich, dass sie niemals…? Wenn nicht, dann wohl spätestens jetzt, aber ...Egal. Mit ihrem 'jungen' Freund hatte sie gewiss mal über so mancherlei Dinge im Spass gesprochen und sich darüber lustig gemacht, was die Männer so mit den Frauen heimlich taten, wenn das Licht aus ging. Aber selbstverständlich war das nix für sie gewesen! War ja albern!
Naella starrte Bramo an und spürte, wie er sich vorschob und das fühlte sich plötzlich gar nicht mehr so albern an. Das drückte...dehnte...und es irgendwie nicht vorwärts ging.
Oh… mein… bei… bei den Göttern…
, keuchte sie während ihre Gedanken ihr gehörten. Das war fantastisch. Das war …
„Bramo? Nell? Ich hab euch eure Kostüme... Oh! Entsch.... Auwei! Lapislazuli!!! Lass das!“
Naella riss die Augen auf und starrte zu Rubin hoch. Bramo tat es ihr gleich, was 'fast' der entscheidende Ruck hätte sein können, bevor...
Verdammte Götter!
Dann spürte sie, wie Bramo sie von sich schob, ja regelrecht schubste. Nell schluckte und sah ihn irritiert an. Er hatte einen hoch roten Kopf und drehte sich schnell von Rubins forschendem Blick weg.
Echt jetzt?!
Sie schaffte es nicht, sich zu konzentrieren, denn ihre Empfindungen, Bramo’s Reaktion und Rubin’s Worte waren zu viel für ihren flatterhaften Geist.
„Verflixt, ich hab nicht dran gedacht. Entschuldigt bitte! Ich ...werd sie ablenken, dann könnt ihr euch in Ruhe waschen und müsst das nicht... ertragen. Außer ihr wolltet das sowieso?“
Nell wurde nun auch rot. Dann sah sie zu dem Fischmädchen im Wasser und wie Rubin zu ihr stieg, um sich von ihr verwöhnen?! zu lassen. Nell blinzelte perplex, ehe sie sich wieder Bramo zuwandte. Irgendwie war die Stimmung dahin. Und als er sich abwandte von ihr und das alles scheinbar nur von Lapislazuli ausgegangen war, spürte Nell einen Stich in ihrer Brust. Als sie überrascht an sich hinuntersah, erkannte sie das kleine Herzchen, das wütende Pfeile auf Bramo abschoss und dabei einen versehentlich auf Nell selbst abfeuerte.
Die Schelmin schluckte.
„Es tut mir so leid...!“
, flüsterte er und Nell spürte, wie ihr ein Kloß in die Kehle rutschte, der nicht verschwinden wollte.
„Das ist alles so falsch...!“
, schoss er noch nach und ließ damit die kleinen Herzchen platzen, die Nell’s Unterbewusstsein erschaffen hatten. Irgendwo am Rande ihres Blickfelds, zerfetzten einige der Herzchen gerade das gemalte Bild seines – DINGS - , ehe auch sie sich auflösten. Naella aber stand reichlich verwirrt im Wasser und blickte auf ihren Freund, der sich vor ihr verkroch. Er hielt es für falsch. Er hielt sie für falsch, oder nicht?
„Lazuli! Komm, lass die beiden in Ruhe! Kümmer dich um mich! Ich hab auch was für dich!“
, riss erneut Rubin’s Stimme sie aus ihrer Starre, sodass endlich Bewegung in Nell kam. Sie warf Bramo einen missmutigen Blick zu, spritzte etwas Wasser auf ihn, ehe sie sich dann umwandte und aus dem Becken kletterte. Das Spritzwasser hatte zumindest bewirkt, dass er ihr hinterher sah. Ohne ein weiteres Wort, tapste sie an seiner Nase vorbei, bis sie zu den Klamotten an der Nische kam. Sie griff sich das, was Rubin ihr herausgesucht hatte, presste es vor ihren Bauch und eilte zum Ausgang. Sie kam sich dumm vor. Und vorgeführt. Und irgendwie waren diese Gefühle nichts für sie. Sie mochte sie nicht, sie wollte das nicht empfinden, denn es löste etwas in ihr, was sie bisher nie gehabt hatte: Eine Träne rollte aus ihren Augen. Nell wischte darüber, denn sie glaubte noch, dass es ein Wassertropfen war. Doch erneut kullerte etwas heraus. War sie etwa auch noch kaputtgegangen?!
Wie bescheuert das alles ist!
, schnauzte sie erneut in ihren Gedanken.
„Mikk?!“
, rief sie und sah sich nach dem kleinen Kerl um. Der hing mit kugelrundem Bauch auf dem Regalbrett, wo sie ihn zurück gelassen hatte und leckte sich seinen Schlafsabber von der Schnauze, als sie ihn so grob weckte.
„Mikk! Ich hab‘ Bauchschmerzen. Außerdem bin ich kaputt, ich laufe aus…“
, maulte sie mit tränennassen Wangen und schlechtgelaunt und begann dann, nachdem sie sich abgetrocknet hatte, sich das neue Zeug anzuziehen. Tatsächlich fühlte sie sich ehrlich etwas kränklich. So als würden die negativen Gefühle sie schwächen. Vielleicht war das sogar so, dass eine Buntschelmin besonders schlecht mit Niederlagen, Trauer und Schmerz umzugehen verstand. Vielleicht lags aber auch nur an Nell persönlich, die bisher nie so etwas wie Kummer oder den Schmerz der Zurückgewiesenen erlebt hatte. Oder gar geweint hatte... Sie war die Frohnatur. Die, die nichts erschüttern konnte. Auch deshalb war sie es dieses Mal, die aus der Situation geflohen war. Es war so neu, das, was sie spürte. Sie war nicht einfach sauer, sodass sie Bramo ordentlich und lautstark die Meinung hätte geigen können. Sie war ernsthaft verletzt und fand sich in diesem Schlamassel nicht zurecht. Vielleicht konnte Mikk sie wieder zurechtstutzen und diesen Job übernahm er doch gerne. Mit verschlafenem Gesichtchen kratzte er sich ausgiebeig am Ohr und betrachtete dann das Häufchen Elend vor sich auf Augenhöhe. So ein Regalbrett war schon klasse, wenn man sich mit einem Ottsel unterhalten wollte.
„Du siehst ja scheiße aus!“
Er kratzte das andere Ohr.
„Was hat dich den ausgespuckt. Bist du vor ne Kutsche geraten, oder hat nen Troll dich gelutscht? Man könnte meinen, dir läuft da Pipi aus den Augen, ist das eklig!!“
Angewidert verzog er das Gesicht.
„Du kackst aber nicht gleich aus der Nase, oder?“
Mikk hatte Nell halt auch noch nie weinen sehen. Aber seine anschaulichen Beschreibungen vermochten es vielleicht sie wieder etwas zu 'erden'.
„Kotzt du gleich? Wenn ja, lass mich wenigstens noch aus dem Dunstkreis verschwinden. Du weist ja, ich muss dann immer mit kotzen! Und das da...“
Er wies auf die Pusche in ihrem Gesicht und mochte gar nicht richtig hinsehen.
„Das ist fast genauso... bäääh... lass das! Ich...*sniff*... das ist doch eklig... *sniff*...“
Und schon heulte er mit!
„Wääähääähäääähhh.... *rotz*“
Er wischte sich mit den kleinen Pfoten unentwegt über die Augen.
„Das ist doch scheiiiiße....!!! Wäähhhäääää....“
Er zeigte auf Nell!
„Mach, dass das aufhhöööäääärrt! Wäääähhh.....“
Dabei wanderte seine ausgestreckte Pfote von Nell auf Bramo, der hinter ihr stand.
„Wääähhh... sie ist eklig! Mach das weg! Wäääh....“
Und Bramo war nun mal ein guter und vor allem ein treuer Freund. Wie ein nasser Hund, begossen und mit hängenden Schultern stand er da. Aber er griff Nell bei den Schultern, drehte sie um und strich ihr mit den Daumen über die Wangen. Seine warme dunkle Stimme half irgendwie und irgendwie machte es seine Nähe dann doch wieder besser... oder schlechter? Da war sich Nell bestimmt genauso unsicher, wie das Herzchen, dass auf Bramos Kopf saß und ihm abwechselnd mit einem weichen Herzhammer und einem weichem Blitz die Kopfhaut und die schönen glänzenden Haare so schick durcheinander wuschelte. Er sah einfach atemberaubend aus, so nass nur mit einem Handtuch um die schmalen Hüften. Wo andere sicher Stunde um Stunde versuchten genau diesen Look hin zu bekommen, da reichte bei ihm ein bisschen Wasser und er sah zum dahin schmelzen aus. Schon wieder rutschte eine weitere Strähne nach vorne in seine Stirn. Seine Augen ruhten besorgt auf dem Tun seiner Hände und damit auf ihren Wangen. Doch sie richtig anzusehen traute er sich wohl doch nicht.
„Es tut mir wirklich leid, Nell.“
Musste er das jetzt auch noch wiederholen?! Reichte nicht der eine Dolch, den er in ihr Herz gestoßen hatte? Musste er auch noch nachsetzten und dann die Klinge herum drehen? Das Herzchen auf seinem Kopf ging theatralisch in die Knie und wurde dann mit einem sehnsüchtigen Seufzen ohnmächtig. Bramo rang mit seinem Atem. Er blickte auf Nells Schulter, wo der Stoff ihres Kostüms sich raffte und sich eine Schleife befand. Brauchten seine Finger eine Beschäftigung, oder was war hier los?

(Inspiration zum Kostüm)

Er griff mit beiden Händen nach dem mintfarbenen Stoff, zog die Raffung fester und schnürte die Schleife neu. Dann ließ er die Bänder an Nells Arm herab durch seine Finger gleiten und streichelte sanft ihre Haut mit der Rückseite seiner Hand. Er war dumm! So DUMM! Monströs dumm, denn er konnte ihr nicht in die Augen sehen. Stattdessen sah er ihr in den Ausschnitt, der kurz unterhalb ihrer irgendwie 'spannenden' Brüste endete. Sie waren nicht nur spannend für ihn, sie spannten auch! Konnten ihre Brüste wachsen, wenn er sie lange genug anstarrte? Plötzlich schien er zu merken, wo er hin sah und drehte den Kopf leicht zur Seite. Seine Wangen und Ohren besaßen wieder einmal diese schicke rotbraune Färbung, die Nell eigentlich sehr gern bei ihm hervor lockte. Auch jetzt ließ ihn seine Scham ein wenig jünger aussehen. Konnte er vielleicht wieder der blöde brummelige Junge werden, den sie necken konnte und der sie nicht zum 'auslaufen' brachte? Bramo versuchte es wohl zu sein.
„Ich … ich wollte dich nicht schubsen. Entschuldige bitte. Das... das war nur alles etwas... viel. Ich weis doch, du machst sowas nicht. Is nich dein Ding. Du magst ja keine Männer.“
Wie war das? Leider sprach Bramo gleich weiter:
„Ich wollt dich auch nicht mit einer D... einer ...ich wollt dich nicht mit so einer vergleichen! Wirklich nicht! Wir sind doch Freunde!!!“
Letzterer Satz kam mit sehr viel Inbrunst.
„Ich würde dich nie verletzten wollen.“
Da wurde er wieder rot...bzw. noch mehr, als er ohnehin schon war.
„Also 'wollen' schon...ne halt! Nicht so! Also... als Freund macht man sowas natürlich nicht! Wir sind doch noch Freunde... oder???“
Jetzt traute er sich unter seinen dichten dunkelbraunen Wimpern doch mal sie fragend anzusehen. Was genau lief hier schief?
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Naella Federfall » Sonntag 15. Januar 2023, 17:22

Das Leben war bunt. IHR Leben war bunt. Es gab kein Grau, kein Schwarz. Traurig war es nie, traurig war sie nie und sie kannte keinen Kummer. Wenn ihr etwas gegen den Strich ging, dann lächelte sie es weg und sie war gewiss niemand, der sich unterkriegen ließ. Naella fehlte der Sinn für Ernsthaftes und gerade deshalb war sie eben auch recht liebenswert. Zwar brachte sie ihre Umgebung mitunter auch mal zur Verzweiflung, denn so ganz ohne Ernst und Vernunft ging es eben nicht, doch man konnte ihr nie lange böse sein. Und Nell? Ihre Aufmerksamkeitsspanne konnte es nicht mal abbilden, nachtragend zu sein. Sie grub nicht nach Jahren etwaige Streitigkeiten aus, um sie aufzuwärmen. Sie vergaß es. Ja, sie vergaß sogar Gemeinheiten, die sie selbst erfahren hatte. Das Leben ging weiter und hatte so viel zu bieten, dass sie sich nicht daran aufhalten musste, sich all das blöde Zeug zu merken. Leider war die Situation nun aber ein wenig anders. Ihr Herz hatte sich ungefragt eingemischt und machte ihr nun einen ordentlichen Strich durch die Rechnung. Dieses Mal konnte sie es nicht einfach weglächeln, die Schultern zucken und was anderes tun. Dieses Mal musste sie den Schmerz spüren, den sie so noch nie gespürt hatte, weil einfach nichts wichtig genug gewesen war. Doch Bramo war ihr wichtig. Bereits als Junge war er wichtig gewesen, denn sie hatten einander gut verstanden. Er hatte sie mit seiner brummeligen, wortkargen Art ja regelrecht aufgefordert, sich seiner anzunehmen und ihm zu zeigen, wie bunt das Leben sein konnte! Und sie? Warum er sie mochte, wusste sie gar nicht. Für sie war es einfach: Jeder mochte sie, weil sie einfach super war! Doch wie auch immer, es funktionierte bereits Bramo’s halbes Leben mit ihnen. Und jetzt? Jetzt waren da plötzlich noch ganz andere Gefühle, die Nell nicht mal einzuordnen wusste.
Erst ihre Magie zeigte eine gewisse Richtung und brachte sie überhaupt darauf, dass es da mehr geben könnte, als angenommen. Aber dieses ‚Mehr‘ an unerforschten Gefühlen verlief einfach nicht in richtigen Bahnen. Unerfahrenheit, Verkrampfung und Sorglosigkeit, ließen diese zarten Knospen ebenso schnell wieder vergehen, wie sie dagewesen waren. Jedenfalls fühlte es sich so an. Nell ertrug dieses leidende Etwas in ihrer Brust nicht. Es pikste, es piesackte und es nervte! Zudem lehnte Bramo sie ab und ließ sie mit sich allein. Dabei wusste er doch nur zu genau, dass sie unfähig war, sich mit so etwas auseinanderzusetzen. Deshalb verließ Naella auch den Schauplatz zerplatzter Zweisamkeit und suchte Trost bei jenem, dem sie trotz aller verbaler Ausgüsse, vertraute. Mikk war ein Freund für Nell, wie Bramo einer war. Auch wenn das Ottsel sich so oft danebenbenahm. Nell gefiel es, war sie doch nicht anders. Jetzt aber erhoffte sie sich, dass das kleine Tier ihr ein wenig die Gefühlswelt geraderückte. Und Mikk folgte brav.

Naella starrte in das Fellgesicht und betrachtete die Sabber in seinem Mundwinkel. Sie verzog den Mund und dann plärrte Mikk auch schon los. „Du siehst ja scheiße aus!“ „Ich weiß! Das ist doch nicht… normal oder? Bin ich krank? Ich werde nicht krank!“, jammerte sie und schniefte, ehe sie sich die Tränen versuchte wegzuwischen. „Was hat dich denn ausgespuckt. Bist du vor ne Kutsche geraten, oder hat n Troll dich gelutscht? Man könnte meinen, dir läuft da Pipi aus den Augen, ist das eklig!! Du kackst aber nicht gleich aus der Nase, oder?“ Naella seufzte theatralisch… „Ich habe keine Ahnung, Mikk!“, maulte sie energisch und warf die Hände in die Luft. „Woher soll ich das wissen?! Hab ich je sowas gehabt?! Nee! Woher sollte ich also wissen, was passiert?!“, schniefte sie abermals und hielt damit dennoch nicht die Tränen auf. Im Gegenteil. Ihre Unsicherheit half dem salzigen Wasser auch noch auf die Sprünge. Zumal sich der Knoten in ihrem Herzen und der Kloß in ihrem Hals überhaupt nicht gut anfühlten. Doch noch ehe Nell endlich ein Gegenmittel gefunden hatte, erwies sich ihr Freund als überhaupt nicht hilfreich! was tut er da?! Er soll doch… oh… er… oh nein… oh… Mikk!, sie schniefte immer häufiger, dann schlug sie die Hände vors Gesicht und verbarg sich vor dem Ottsel, seinem Heulkrampf und ihrem eigenen. Bei den Göttern… war das unangenehm! Ihre Forderung, dass Mikk ihr helfen sollte, ging völlig nach hinten los… „Wääähhh... sie ist eklig! Mach das weg! Wäääh....“ „Was?!“, krächzte sie und hob den Blick. Überrascht zuckte sie unter der Berührung zusammen und ließ sich mühelos drehen. Sie hatte sich inzwischen das mintfarbene Kostüm angezogen.
Erst starrte sie auf die reichlich männliche Brust und schon wieder begann etwas ungefragt zu pochen! Dann aber hoben zwei warme Hände ihr Gesicht etwas an und mithilfe der Daumen, versuchte Bramo ihren Tränenfluss zu beenden. Nell zog die Nase hoch und blinzelte aus nassen Augen zu ihm hoch. Und zu dem Herzchen, das sich nicht entscheiden konnte, ob es platzen oder bleiben wollte, sodass es, wenn es mit dem Blitz zuschlug, platzte und mit dem Hammer wieder auftauchte. War das ein hin und her… Nell aber senkte den Blick und schaute in das bedröppelte Gesicht von Bramo. Er wirkte ein wenig angeschlagen, doch im Grunde war sie auch noch sauer auf ihn. „Es tut mir wirklich leid, Nell.“, ihre Mimik verriet Nell, als sie die Nase rümpfte. „Weiß ich..“, maulte sie und wandte den Blick wieder ab. Er sah sie ja auch nicht an, wieso sollte sie es dann? Offenbar war sie ja so ekelerregend, dass er sie nicht mal ansehen konnte. Nell schmollte. Und Nell schmolz. Er ließ seine Hände an ihren Armen entlanggleiten und sie runzelte abermals die Stirn. Was zum bockigen Goblin?! Was soll denn das?! Ich kann mich… allein anziehen! Der Zwirn sieht super an mir aus. Er soll die Pfoten von mir lassen., dachte sie maulig und selbstbewusst, ehe sie sich bewusstwurde, dass er ihre Brüste anstarrte. Nell hob die Augenbrauen, senkte ihren Blick seinem folgend und sah zweimal zwischen ihm und ihrem Dekolletee hin und her. He! Das… das ist meins…und… es … es hätte deins werden können aber…SO NICHT, dachte sie noch, bevor ihr Freund endlich seine Zunge wieder eingerollt und in Gang bekommen hatte. „Ich … ich wollte dich nicht schubsen. Entschuldige bitte. Das... das war nur alles etwas... viel. Ich weis doch, du machst sowas nicht. Is nich dein Ding. Du magst ja keine Männer.“ Nell glotzte ihn an. Wie bitte?!, ihr Hirn war aber zu träge in dem Moment, da ihr der Spruch doch ordentlich gegen den Strich ging und sie für einen Moment wahrlich sprachlos machte. Was war denn das eben gewesen?! Ringelpiez mit Anfassen oder wie? „Ich wollt dich auch nicht mit einer D... einer ...ich wollt dich nicht mit so einer vergleichen! Wirklich nicht! Wir sind doch Freunde!!! Ich würde dich nie verletzten wollen.“ Sie verstand gar nichts mehr. Er hatte es wirklich drauf, sie sprachlos zu machen. Musste sie bei Gelegenheit mal ändern.

“ Also 'wollen' schon...ne halt! Nicht so! Also... als Freund macht man sowas natürlich nicht! Wir sind doch noch Freunde... oder???“ Einen Moment herrschte Stille, in der Nell einfach nur das ohnmächtige Herzchen betrachtete. Sie wirkte fast so als wäre sie gar nicht anwesend. Ist der bescheuert. Was hab ich nur gedacht?! He – dann bin ich ja bescheuert. Er ist einfach nur… Bramo. Oh… ich bin so blöd. Ich hab ihn offenbar völlig falsch verstanden. Oder war das dieses Fischmädchen?! Lapis-wie-auch-immer… Vielleicht hab ich da zu viel hineingedeutet… Vielleicht bin ich auch einfach doch eine Dirne. Eine Dirne, die keine Männer mag. Blödmann... IHN mag ich jedenfalls nicht mehr. Nur ein Bisschen... 'n ganz kleines nur!! Dann kehrte aber der gelbe Blick zu Bramo’s zurück. Hochrot war sein Kopf, aber Nell wirkte ziemlich ruhig. Sie zuckte die Schultern, dann erhellte ein breites Grinsen ihre Züge. „Klar. Wir sind Freunde – daran ändert sich nichts. Ich weiß ja, dass du das nicht mit Absicht gemacht hast. Vergessen wir das einfach, nicht wahr? Wir haben eh anderes zu tun als … als…“, sie stockte in ihrem aufkommenden Redefluss und kurz war da wieder diese Unsicherheit zu erkennen, die ihr vor einigen Momenten noch die Tränen aus den Augen gepresst hatte. Naella fühlte sich anders. Aber sie konnte nicht sagen, woran das lag. Bramo wollte ihr Freund sein. Na… wer wäre sie, das auszuschlagen? Böse sein konnte sie ihm eh nicht lange. Und alles andere – war nur die Schuld dieser blöden Lapis-schnippendippen. „… Naja. Wie auch immer. Ich ehm, schätze ich hab einfach mal wieder was falsch verstanden, nicht wahr? Kennen wir ja schon“, grinste sie fröhlich und zuckte abermals die Schultern. So ganz richtig fühlte sich das zwar nicht an, aber das konnte auch an dem vermaledeiten Kostüm liegen, das schnürt ganz schön die Brüste ab. Sind die etwa größer?! Seltsam…. Naella klopfte Bramo mit der flachen Hand gegen die Brust. „Na dann, zieh dich an. Rubin ist sicher gleich… eh.. fertig. Dann müssen wir für dein Vorspielen bereit sein. Vielleicht darfst du ja hierbleiben. Was auch immer das bezwecken soll.“, zuckte sie die Schultern. Naella wirkte irgendwie nicht ganz so fröhlich wie eh und je. Etwas lag da in ihrem Blick, in ihren Worten, das hellhörig hätte machen können. Bramo hatte sie zum Weinen gebracht. Konnte das selbst eine Buntschelmin so einfach vergessen? Immerhin hatte ihr der Schritt auf Bramo zu viel abverlangt und so mutig Nell auch immer war… manche Dinge waren einfach nie leicht.

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Samstag 21. Januar 2023, 13:03

Der Sturm der Gedanken, der hinter Nells Stirn tobte, war nach außen nicht ersichtlich. Nell wirkte ziemlich ruhig, was an sich schon ungewöhnlich für sie war und so irritierte ihr Verhalten Bramo etwas. Doch dann zuckte sie die Schultern, dann erhellte ein breites Grinsen ihre Züge. Da war sie wieder: seine Nell.
„Klar. Wir sind Freunde – daran ändert sich nichts. Ich weiß ja, dass du das nicht mit Absicht gemacht hast. Vergessen wir das einfach, nicht wahr? Wir haben eh anderes zu tun als … als…“
, sie stockte in ihrem aufkommenden Redefluss und kurz war da wieder diese Unsicherheit zu erkennen, aber böse sein konnte sie ihm eh nicht lange. Und alles andere – war nur die Schuld dieser blöden Lapis-schnippendippen.
„… Naja. Wie auch immer. Ich ehm, schätze ich hab einfach mal wieder was falsch verstanden, nicht wahr? Kennen wir ja schon“
, grinste sie fröhlich und zuckte abermals die Schultern. Bramo wirkte etwas irritiert auf diese Aussagen hin, hörte wie immer aber erst einmal brav zu, was Nell zu sagen hatte. Naella klopfte Bramo mit der flachen Hand gegen die Brust. Scheiße, hatte der Muskeln bekommen! Genau an der Stelle hatte sie vor wenigen Momenten auch ihre Hand gehabt und wäre fast gekommen. Nein, bloß nicht drüber nachdenken!
„Na dann, zieh dich an. Rubin ist sicher gleich… eh.. fertig. Dann müssen wir für dein Vorspielen bereit sein. Vielleicht darfst du ja hierbleiben. Was auch immer das bezwecken soll.“
, zuckte sie die Schultern. Naella wirkte irgendwie nicht ganz so fröhlich wie eh und je und 'Kumpel' Bramo sah sie noch einen Moment lang irritiert an, drehte sich dann um und ließ das Handtuch fallen. Ok, …..... er war wieder ganz der alte. Nur der Hintern war irgendwie neu.
Mit dem Rücken zu ihr, so ganz nebenbei einen herrlichen Anblick bietend, murmelte er:
„Was heißt hier: 'darf ICH vielleicht bleiben'? Ohne dich mach ich das nicht! Is doch klar!“
Dann hatte er endlich die mintfarbene Hose hoch gezogen und drehte sich sie zu schnürend um. Seine Hände am Gemächt zogen halt wieder etwas Aufmerksamkeit dort hin, aber er war ja nur 'Kumpel Bramo'. Dann ließ er los und hielt ihr die offene Hand zum einschlagen hin. Das hatten sie oft gemacht, wenn es um Absprachen oder Schabernack ging.
„Zusammen für immer?“
Nells Antwort hatte geheißen:
„Für immer zusammen!“
Ob sie es gerade so über die Lippen bekam oder nicht, Bramo spürte ein Zögern und riss die Hand nach hinten um sie albern hinter seinem Rücken zu verbergen. Nicht abzuschlagen war ein Unding! Grinsend stand er breitschultrig vor ihr und drehte sich immer weg, wenn sie seine Hand erreichen wollte. Immer war seine breite Brust im weg. Bis das Spiel schon fast wieder zu viel Hautkontakt bot und er sich mit gekreuzten Händen über dem Hintern endlich bequemte ihr die offene Hand anzubieten. Über die Schulter linsend wackelte er mit den Fingern und als sie dann endlich abgeschlagen hatte, drehte er sich um und beugte sich ein bisschen niedriger. Den Rücken gerade, die Hände im Rücken, kam er ihrer Nase sehr nah:
„Nell, du bist mein Sonnenschein, mein funkelnder Stern in der Nacht. Komm schon...“
Das war irgend eine alte Textzeile einer seiner Lieder, aber warum war ER es auf einmal, der SIE aufmuntern musste??? Sonst war das doch stets anders herum. Dann lockerte er seine Haltung, schüttelte die Arme aus und meinte lässig da stehend:
„Wie du meintest..., vergessen wir es einfach.“
Sein Mund lächelte, aber seine Augen waren noch ein wenig überschattet. Das Geschehene beschäftigte ihn also auch noch. Er drehte sich zu seinen Sachen und wickelte seine Habseligkeiten alles zusammen in seinen Mantel um dann die Ärmel miteinander zu verknoten. Derweil murmelte er von ihr abgewandt:
„Is ja nicht so, als würdest du ernsthaft an mir... einem Menschen... einem Jungen... ach vergiss es.“
Er drehte sich schwungvoll um und straffte die Schultern.
„Is doch alles klar. Wir sind die besten Freunde und werden es sein, solange ich lebe! Das kann ich versprechen.“
DAS klang jetzt aber wirklich komisch. Was ging Bramo nur durch den Kopf?
„Vergessen wir alles andere! Freunde für immer!“
Er nickte sich noch mal selbst bestätigend zu und mache ein ernstes Gesicht... das ihm jedoch etwas entgleiste als nur wenige Meter von ihnen, nur durch einen Vorhang getrennt Rubin lautstark und einige male in Wellen laut auf stöhnte. Einigen Atemzüge später folgte ein leises dann hörbar entspanntes:
„Ich danke dir, Lazuli.“
Dann hörte man es platschen und nasse Schritte näherten sich dem Durchgang. Bramo stand Stock steif mit seinem Bündel vor den Lenden da und starrte auf den Boden. Rubin betrat die Umkleide und ging kaum von ihnen Notiz nehmend an den beiden vorbei. Sie trocknete sich ab und warf eine dieser weiten an den Seiten offenen Tuniken sich über. Auch ihre war diesmal farbig, aber eher in einem zarten Lachs-rosa, was wunderbar zu ihren roten lange Locken passte.
„Gut... dann schauen wir mal, ob die Herrin soweit ist euch anzuhören und wenn nicht, dann bring ich euch halt noch mal auf eins der freien Zimmer. Da könnt ihr dann warten, bis sie soweit ist.“
Mit einem Händewinken gebot sie Bramo und Nell ihr zu folgen.
Dann ging es wieder hinauf.
Rubin bog mit ihnen unterhalb der Treppe von der Eingangshalle in einen weiteren Gang ab, der wohl dem Westflügel gehörte. Hier und da standen auch Türen offen und man konnte in große hell vom Licht durchflutete Räume sehen. Nach hinten zeigte das Gebäude wohl auf eine geräumige Parkanlage, wo einige Leute flanierten, oder sich um die Pflanzen kümmerten. Aber viel Zeit sich das genauer anzusehen hatten sie nicht. Rubin winkte sie stetig weiter, bis sie am Ende des Ganges angelangten und sie vor einer großen doppelflügligen Tür standen. Es wurde geklopft, aber niemand reagierte. Rubin klopfte noch mal dann öffnete sich die Tür einen Spalt breit. Anscheinend war sie nur angelehnt gewesen. Dahinter war ein kleiner Ausschnitt eines Ateliers zu erkennen in dem wohl mit weißem Stein Skulpturen her gestellt wurden. Mehrere große Rohlinge standen im Sichtfeld. Nell war sicher neugierig genug gewesen um sich ein wenig zu recken und im Zentrum die steinerne Gestalt zu sehen, die da lässig auf ihrem edlen Thron saß. Die Haltung allein war ungewöhnlich für eine Statur, denn sie hatte ein Bein entspannt über die Armlehne gelegt und lehnte gegenüber liegend auf der andern Armlehne mit dem aufgestützten Ellenbogen. Langes Haar floss wie bewegt und doch für Jahrhunderte nun still eingefangen über die Schultern eines entspannt gen Himmel gerichteten Gesichts. Dieser Körper huldigte einem Gedicht, gesprochen von liebenden Lippen. Jedes Detail war so natürlich dargestellt, dass man meinen könnte, jederzeit würde die Person aufstehen können um ins Leben zu treten. Der Künstler musste ein wahrer Meister seines Fachs sein. Und eben jener trat nun in den Spalt und verdeckte den Blick auf sein Werk.
„Rubi... was ist?“
„Seid ihr bald fertig, Amant? Könntest du der Herrin sagen, dass ich zwei Musiker gefunden habe, die bei ihr vorspielen möchten?“
Der Mann war ein Mensch, charismatisch, muskulös mit Bart und voller Steinstaub auf dem Splitterfaser nacktem Körper. Er lächelte den beiden Gästen entgegen und man sah um seine Augenwinkel schon erste Lachfältchen. Er nickte ihnen grüßend zu und wandte sich dann wieder an die Heilerin.
„Hm.. das wird noch etwas dauern. Ich sag Bescheid, wenn wir fertig sind. Wo bringst du sie unter?“
„In Nephelins altem Zimmer.“
„Gut, ich komme dann dort hin.“
Noch ein Nicken und er schloss die Tür.
...
Dann ging es den Gang ein gutes Stück zurück. Rubin führte sie zu einer geschlossenen Tür und meinte:
„Was wäre gut, wenn ihr hier warten würdet, aber falls ihr aus irgend einem triftigen Grund heraus kommt, dann beachtet bitte: geschlossenen Türen bleiben geschlossen. Klopft an, aber geht nicht hinein.“
Damit öffnete sie die Tür zu einem Wohnbereich, der gleich aus mehreren Zimmern bestand. Rubin zeigte kurz was ihnen hier zur Verfügung stand. Als erstes kamen sie in ein Wohnzimmer, dass im Zentrum einen kleinen Springbrunnen hatte, in dem man auch Baden konnte. Rubin kommentierte:
„Der Vorbesitzer dieses Anwesens war ein Meister seines Fachs. ...Wassermagier.“
, setzte sie nach, aber etwas überschattete ihre Augen.
„Hat hier anscheinend gelebt wie ein König.“
Da klang eindeutig Groll in ihrer Stimme mit. Rubin war sonst sehr mitteilungsfreudig, aber gerade schien es, als bedrückte sie etwas. Vielleicht konnte Nell ihre Zunge lösen? Jetzt wies sie erst nach links auf eine Tür:
„Da geht es zum Schlafzimmer und rechts ist ein Musikzimmer. Ich habe mir gedacht, das könnte euch gefallen. Ein kleines Bad mit Abort und Wasserspülung gibt es noch hinter dem Schlafzimmer. Probiert einfach alles aus.“
Sie sah sich noch einmal um und wies auf eine Schärpe, die von der Decke hing.
„Wenn ihr Hilfe braucht, dann zieht da ein paar mal dran. Ruhig öfter, falls grad niemand in den Gesinde-räumen ist. Wir sind nicht so viele hier. Der gesamte Ostflügel des Haupthauses steht leer. Amandins Schwester bewohnt das andere Gebäude am anderen Ende des Anwesens und ihr Onkel ist zum Gl... so gut wie nie hier. Er lebt im alten Rathaus, glaube ich.“
Dann wandte sie sich um, als bemerke sie, dass sie schon wieder plapperte und sah die beiden noch einmal fragend an:
„Noch was? Fragen? Ansonsten geh ich jetzt...“
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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Naella Federfall » Freitag 27. Januar 2023, 10:32

Was sollte Nell lange darüber nachdenken, dass Bramo sie zum wiederholten Male weggestoßen und schlussendlich sogar von sich schubste als sie gerade dabei waren etwas zu tun, was absolutes Neuland war? Naella hatte sich zu weit vorgewagt und sich dabei das hübsche Näschen gestoßen. Sie hatte etwas falsch interpretiert, was bei den Göttern nicht das erste und gewiss nicht das letzte Mal war und sein würde. Auch wenn der schrillen Elfe ein wenig die Sorglosigkeit abhanden gekommen war, setzte sie eine breit grinsende Miene auf und zuckte reichlich gleichmütig die Schultern. Mehrfach. Eigentlich kam sie aus dem Zucken gar nicht mehr heraus. Ob das zum Tick werden konnte? Sie hielt Bramo dazu an, sich endlich anzuziehen und als ihre Hand so unbekümmert auf seiner Brust landete, wollte sie sich beinahe noch mal umziehen. Zumindest den Schlüppi wechseln. Oder noch mal abkühlen. Nell zog ihre Hand zurück und hielt diese mit der anderen fest als hätte sie sich verbrannt. Hab ich ja auch… irgendwie. , dachte sie und hob verblüfft die Augenbrauen, nachdem ihr Kumpel das Handtuch fallenließ, um sich anzuziehen. Optisch passt er voll zu mir… also… urks, nee nicht… boah! Die Kleidung… unsere Kleidung passt gut zueinander…, nervte sie sich in Gedanken reichlich selbst und wandte sich dennoch von Bramos leckeren Anblick ab. „Naja grundlegend ist das auf deinem Mist gewachsen..“, hielt sie dagegen, als er sie gleich mit verhaften wollte hierzubleiben.
Nell hatte die Arme verschränkt und drehte sich erst um als sie sicher sein konnte, dass er endlich eine Hose trug. Leider aber war er noch nicht gänzlich fertig damit und sie schnaufte, während die gelben Augen auf das fielen, was zwar gut verborgen und dennoch reichlich schwer eine Erinnerung in ihre Hand zauberte… Nell schluckte. Ich hab ihn… ich hatte ihn echt… ich… schweigen wir das jetzt tot? Uh! Das kann ich gut. Also dann… KUMPEL. Wenn du das so haben willst…, glücklich war sie damit nicht. Für Nell war es ein großer Schritt gewesen und er hatte sie tatsächlich verletzt. Warum sonst sollte sie auslaufen wie ein löchriger Eimer?! Aber Naella war ebenso gut darin, einfach weiterzumachen. Was Bramo nun zu spüren bekommen sollte. Er tuts ja auch.. “Zusammen für immer?!“ Sie hob die Augenbrauen und musterte Bramo. Dann lächelte sie und wollte einschlagen, doch der Andunier ließ es sich nicht nehmen, sich einen Spaß zu erlauben. Und plötzlich waren da gar keine Hemmungen mehr, sodass Nell sich ungeniert an ihn klammerte, um seine Hand beim Herumbalgen zu erreichen. „Na wirst du wohl! Bramo, gib… das ist nicht fair, na warte!!“, motzte sie und er zeigte endlich Erbarmen. der ist aber auch groß geworden!, schnaufte sie, ehe sie abschlug „Für immer… zusammen!“, rief und ihn anlachte. Es war wie früher.

Dann neigte er sich vor und Nell’s Augenbraue wanderte konsequent mit seiner Nähe in die Höhe. „Nell, du bist mein Sonnenschein, mein funkelnder Stern in der Nacht. Komm schon...“ Sie verzog das Gesicht und machte eine eindeutige Geste „Wäh! Diese olle Schnulze… lass die bloß wo sie war.“, mahnte sie, grinste dann aber doch breit. Das Lied hatten sie so oft gesungen, umgedichtet und wiedergekäut, dass es kaum ernsthaft als Aufmunterung gedacht sein konnte. Aber es wirkte, bis er sich aufrichtete: „Wie du meintest..., vergessen wir es einfach. Is ja nicht so, als würdest du ernsthaft an mir... einem Menschen... einem Jungen... ach vergiss es. Is doch alles klar. Wir sind die besten Freunde und werden es sein, solange ich lebe! Das kann ich versprechen.“ Nell beobachtete ihn und runzelte die Stirn. „Ehrlich Bramo, auch nach all den Jahren gibt es Momente, in denen ich nicht weiß, was du eigentlich sagen willst. Aber das mit dem Vergessen, das ist angekommen. Sagte ich ja schon.“, bediente sie sich schon wieder ihrem neuen Tick, dem Schulterzucken. Sie knuffte ihren Freund, grinste und hatte endlich das Gefühl, dass sie wusste, was er wollte. Vergessen, weitermachen Freunde sein… wieso betont er das denn immer wieder? Rubin riss sie stöhnend aus ihren Gedanken, ehe die Rothaarige sich etwas überwarf. Vielleicht will er… ohhh, okay ja ich habs! Er will DAS nicht mit MIR. Er will mit mir einfach nur befreundet sein und alles… andere mit anderen tun. Ahhh, jetzt wird da 'n Schuh draus. , folgte Nell dumpf brütend Bramo und Rubin durch das Anwesen.
Der Anblick wusste sie dann aber vollends abzulenken. Mit jedem Schritt höher und in die hellen Gänge hinein, war es als würde Nell diese seltsamen Gefühle und das Zwicken in ihrem Innern abstreifen und auf ihr Gesicht trat die altbekannte, vorwitzige Neugierde. Sie pfiff nonchalant durch die Zähne, während sie die Parkanlagen entdeckte. „Ha! Die kleinen Ameisen… die konnte ich beim wilden Ritt durch Andunie auf Tegor sehen!“, teilte sie unverblümt mit und folgte weiter, bis sie eine Flügeltür erreichten. Hier blieben sie stehen und Nell sah sich weiter um, anstatt höflich auf Einlass zu warten. Es dauerte und Nell begann auf ihren Füßen zu wippen, während ihre Hände auf ihrem Rücken verschränkt waren. Dann wurde plötzlich die Sicht frei und fing Nells Neugierde ein. Unverblümt reckte sie den Hals und schmulte an Bramo sowie Rubin vorbei.

Das was sie sah reizte ihre eigene, künstlerische Ader. „Wahnsinn….“, flüsterte sie ehrfürchtig als sie die Skulptur in der Mitte zu Gesicht bekam. Nell stützte sich bei Bramo ab, während sie den Hals weiterreckte und zuckte zurück als plötzlich das Steinstaub-Gesicht des Menschen an der Tür auftauchte. Sie blinzelte und ihr Blick rutschte an dem Mann hinunter. „Sind hier denn etwa alle nackt?!?!“, platzte sie aus sich heraus und rollte die Lippen ein, ehe ein entschuldigendes Grinsen auf ihre Lippen trat. So viel nackte Haut hatte sie noch nie an einem Tag gesehen! Naella lauschte den Worten und folgte Rubin wieder zurück. Langsam wurde Nell aber ungeduldig. „Wie lange wird denn das hier eigentlich alles dauern? Also… nichts für ungut und so, aber falls das hier nicht klappt, müssen Bramo und ich uns schließlich noch ‚ne Bleibe suchen und uns überhaupt mal überlegen, wie das hier so weitergeht..“, warf sie locker flockig ein und betrat dann ebenfalls das Zimmer dieser Nephelin. „Boah!“, entkam es den roten Lippen und sie trat ehrfürchtig ein. „Meine Fresse lebt ihr hier alle aber gewaltig gut. Was ist denn das bloß für ein Haus?! Ich meine, ihr habt hier ja nicht immer drin gewohnt, nicht wahr?“, plapperte Nell weiter, während sie in jede Ecke des Raumes ging, um alles zu inspizieren.
Dabei scheuten sich ihre flinken Finger nicht, etwaige Schubladen oder Kisten oder gar Schatullen zu öffnen, bis sie an den Brunnen trat. „Was ist denn mit Nephelin? Hat sie das Vorspielen nicht geschafft?“, gluckste sie sorglos und ließ einen Finger ins Wasser tauchen. Allerdings war ihr der Sinn nach Wasser gleich wieder abhandengekommen, nachdem alles so… seltsam wurde in der Bade-Grotte. So ließ sie den Brunnen im ihrem Rücken und suchte nach Rubin. Diese erzählte gerade, wem das Anwesen gehörte und wo sie was finden konnten. Nell nickte. „Wassermagier, hm? Der hatte jedenfalls Geschmack!“, grinste sie und tänzelte dann in Richtung Musikzimmer. Sie zog die Tür auf und pfiff abermals als sie das Ausmaß erkannte. „Uiiii“, ließ sie vermelden, ehe sie auch schon im Zimmer verschwand und nicht mehr darauf achtete, was Rubin oder Bramo taten. Sie war abgelenkt durch die Instrumente und legte ihren Beutel, den sie samt Mikk dabeihatte, auf einem kleinen Schemel ab. „Mikk! Guck mal. Ist das nicht klasse? Hier gibt es wirklich alles!“, murmelte sie, da sie ja bemüht waren, Mikk einfach nur als Wiesel darzustellen, denn als Ottsel. Nell hatte ihre Art wiedergefunden, was aber auch bedeutete, dass sie nicht mehr daran dachte, was beinahe in den Katakomben passiert wäre. Für sie hatte Bramo ohnehin deutlich gemacht, dass er nicht ausgerechnet sie, Nell, wollte, sodass die Schelmin nun damit auf ihre Art umging und es einfach… ignorierte. Irgendwann rief sie dennoch nach Bramo. „Sag mal… warum sind wir noch mal hier? Kannst du mir das noch mal erklären? Dieser ganze Haufen an Steinen, die alle irgendwie nackig durch die Weltgeschichte latschen und mit jedem und allem rum…reiben… - ich weiß nicht. Ist das was für uns?!“, wollte sie wissen, ließ es sich aber nicht nehmen, dabei einfach weiter durchs Musikzimmer zu laufen und jeden Klang, jede Taste oder Saite auszuprobieren.

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Re: Das Anwesen der Familie Belyal Sinth

Beitrag von Erzähler » Montag 30. Januar 2023, 09:30

“Zusammen für immer?!“
Es war wieder wie früher! Freunde! Freunde kabbelten miteinander. Freunde machten Späße und foppten sich, aber sie munterten einen auch wieder auf, wenn man traurig war. Nur... dieses Mal war es Bramo der Nell aufmunterte weil SIE traurig gewesen war! DAS war neu! Freundschaft war etwas gutes. Sie brauchte das jetzt, genauso wie er und über Jahre antrainierte Automatismen brachten sie dazu mit ihm zu rangeln. Plötzlich waren da gar keine Hemmungen mehr, sodass Nell sich ungeniert an ihn klammerte, um seine Hand beim Herumbalgen zu erreichen. Warum musste er auch so lange Arme haben! Und so einen breiten Brustkorb! Und so viele Muskeln, die sich wie warme Seide über harten Stahl spannten... Das war nicht...
„Na wirst du wohl! Bramo, gib… das ist nicht fair, na warte!!“
, motzte sie und er zeigte endlich Erbarmen. Etwas außer Atem schnaufte sie, ehe sie abschlug.
„Für immer… zusammen!“
, rief und ihn anlachte. Es war 'fast' wie früher. Bramos Augen leuchteten wieder und auch ihre funkelten fröhlich. Ja, er war wirklich ihr Freund. Dann ging das Herumblödeln – den blöd war wirklich ein gutes Wort für das, was Bramo so von sich gab – weiter und Rubin brauchte sie in einen anderen Teil des Anwesens, wo sie hofften die Herrin nun zu treffen. Nur wurde diese Hoffnung nicht erfüllt. Stattdessen gab es für Nells künstlerische Ader einen wahren Gaumenschmaus zum anstarren und damit war nicht Bramo, oder das Genie gemeint, der dieses Kunstwerk erschaffen hatte:
„Wahnsinn….“
, flüsterte sie ehrfürchtig als sie die Skulptur in der Mitte zu Gesicht bekam. Nell stützte sich bei Bramo ab, während sie den Hals weiter reckte und zuckte zurück als plötzlich das Steinstaub-Gesicht des Menschen an der Tür auftauchte. Sie blinzelte und ihr Blick rutschte an dem Mann hinunter. Bramo schaffte es abermals sich ihr irgendwie in den Weg zu stellen, dass sie sein Gemächt nicht sehen konnte.
„Sind hier denn etwa alle nackt?!?!“
, platzte sie trotzdem heraus und rollte die Lippen ein, ehe ein entschuldigendes Grinsen auf ihre Lippen trat. So viel nackte Haut hatte sie noch nie an einem Tag gesehen! Bramo schien es ähnlich zu gehen, denn auch er drehte den Kopf zur Seite... zu ihr und meinte flüsternd mit roten Wangen:
„Schon komisch, ja.“
Sie lauschten dem Gespräch zwischen den Bewohnern dieses eigenartigen Hauses und folgten Rubin dann wieder. Langsam wurde Nell aber ungeduldig.
„Wie lange wird denn das hier eigentlich alles dauern? Also… nichts für ungut und so, aber falls das hier nicht klappt, müssen Bramo und ich uns schließlich noch ‚ne Bleibe suchen und uns überhaupt mal überlegen, wie das hier so weitergeht..“
, warf sie locker flockig ein und betrat dann ebenfalls das Zimmer dieser Nephelin.
„Boah!“
, entkam es den roten Lippen ehrfürchtig.
„Meine Fresse lebt ihr hier alle aber gewaltig gut. Was ist denn das bloß für ein Haus?! Ich meine, ihr habt hier ja nicht immer drin gewohnt, nicht wahr?...Was ist denn mit Nephelin? Hat sie das Vorspielen nicht geschafft?“
Sie sollten schnell eine Antwort darauf erhalten:
„Nein nein. Solche Zimmer gibt es gewöhnlich nur für den inneren Kreis, aber ich dachte mir... es steht eh leer. Nephelin war eine weitere, von Amandins Leibdienern. Sie ist aber vor ein paar Wochen abgereist. Das hier ist ihr Zimmer, aber ja sie liebte Musik. Deshalb dachte ich, ihr würdet euch hier wohl fühlen und könntet noch etwas üben, wenn ihr wollt.“
Rubin schaute kurz etwas wehmütig, als würde sie sie vermissen, erzählte dann aber auch vom Vorbesitzer des Anwesens wirkte dabei aber eher missmutig. Nell nahm diese feine Töne aber gerade nicht mehr wirklich war, denn sie hatte etwas anderes entdeckt.
„Wassermagier, hm? Der hatte jedenfalls Geschmack!“
, grinste sie und tänzelte dann in Richtung Musikzimmer. Sie zog die Tür auf und pfiff abermals als sie das Ausmaß erkannte.
„Uiiii“
, ließ sie vermelden, ehe sie auch schon im Zimmer verschwand und nicht mehr darauf achtete, was Rubin oder Bramo taten. Sie unterhielten sich noch ein Weilchen, leise und gedämpft im Nebenraum. Nell war aber viel zu abgelenkt durch die Instrumente und legte ihren Beutel, den sie samt Mikk dabei hatte, auf einem kleinen Schemel ab.
„Mikk! Guck mal. Ist das nicht klasse? Hier gibt es wirklich alles!“
, murmelte sie leise, da sie ja bemüht waren, Mikk einfach nur als Wiesel darzustellen, denn als Ottsel. Ihre tierische Nervensäge streckte ihr demonstrativ den Arsch...äh..Fellpopo entgegen und verkroch sich tiefer in ihre Tasche. Aber Nell hatte ihre gewohnt ausgelassene Art wiedergefunden. Irgendwann rief sie nach Bramo:
„Sag mal… warum sind wir noch mal hier? Kannst du mir das noch mal erklären? Dieser ganze Haufen an Steinen, die alle irgendwie nackig durch die Weltgeschichte latschen und mit jedem und allem rum…reiben… - ich weiß nicht. Ist das was für uns?!“
, wollte sie wissen, ließ es sich aber nicht nehmen, dabei einfach weiter durchs Musikzimmer zu laufen und jeden Klang, jede Taste oder Saite auszuprobieren. Schwirrende Töne und klingende Seiten begleiteten sie auf ihrem Weg und untermalten die Vielzahl an Instrumenten. Als sie sich dann umdrehte, lehnte Bramo mit vor der Brust locker verschränken Armen im Türrahmen. Scheiße, sah das klasse aus! Die Haltung gab ihm etwas lässiges und der Bizeps seiner Oberarme musste sich quasi über 'Nacht' verdoppelt haben. Die Beine hatte er locker gekreuzt und er beobachtete sie intensiv. Jetzt neigte er den Kopf nachdenklich und meinte:
„Rubin ist raus. Sie meinte, wir können hier bleiben bis zum Vorspiel. Dann entscheidet sich eh, ob wir hier bleiben können oder nicht. Ich finde es schon schön hier...merkwürdig und jooaa auch etwas arg freizügig, aber WIR dürfen ja Kleidung tragen.“
Er sah kurz bestätigend an sich runter. Ja, Hose war noch da, grinste und fuhr fort:
„Ich glaube auch nicht, dass die 'Steine' hier wollen, dass wir... bei ihrem ...ähm 'Rumgereibe' mitmachen. Rubin hat uns nur zum Vorspielen eingeladen und nicht, dass wir hier einziehen. Dürfte sie auch bestimmt nicht, denke ich.“
Bramo streckte sich einmal ausgiebig. Puuhhh... unterhalb seiner Brustmuskeln konnte man dabei seine Rippen sehen. Fett war da keines, denn wirklich viel gegessen hatten sie in letzter Zeit wahrlich nicht. Aber als er sich so streckte, da dehnten sich seine Bauchmuskeln auf höchst köstliche Art. Unterhalb seines Bauchnabels begann ein dunkler Streifen, der sich dann im Bund der Wickelhose verlor. Er dehnte seine Schultern und sah sich ausgiebig um.
„...Wir sind ja auch nicht die Leibdiener der Herrin hier. Wir sind nur für die Musik zuständig, wenn es gut läuft. Wir sind hier 'Gäste' und da bin ich auch froh drüber! Auf die Stadt da draußen hab ich so gar keinen Bock mehr... Entweder man wird gefressen, oder...“
Ach ja, Bramo kam ja von hier und wollte eigentlich seine Eltern suchen. Er sah etwas missmutig zu Boden, stieß sich dann ruckartig vom Türrahmen ab und kam auf Nell zu. Eine Hand hob sich nach einem der Instrumente und er ließ die Fingerbeeren darüber gleiten. So zärtlich er mit der Geige war, so zärtlich sollte er doch eigentlich...
„Rubin hat mir erzählt was mit Lapislazuli auf sich hat.“
Seine Stimme war fast eine Oktave tiefer geworden und eine Zornesfalte stand steil auf seiner Stirn. Er kam weiter näher und setzte sich dann auf einen Schemel, mit dem Rücken zu dem Tasten, die nur darauf warteten von ihm gestreichelt zu werden.
„Sie ist eine Aquadin, die er wohl als Kind gefangen und dort unten zu seinem Ver... und Anderer... eingesperrt hat. Als Andunie gefallen ist, ist er in die Wasserakademie geflohen. Als die Dame Amandin dann das Anwesen hier übernommen hat, hat sie sie gefunden und... war etwas verwirrt über ihr antrainiertes Verhalten. Es stellte sich heraus, dass die Aquadin ganz verrückt nach Salz ist und unsere ...Körperflüssigkeiten... also...“
Rubin hatte es sicher nicht so stockend erzählt, aber sicher verstand Nell auch so, was der ehemalige Herr diesem Mädchen angetan hatte.
„Sie kennt wohl nichts anderes und ist im Süßwasser aufgewachsen. Sie hatten versucht sie ins Meer 'auszuwildern' aber sie hat die Versuche fast nicht überlebt. Rubin gibt ihr immer wieder kleine Salzklumpen um sie langsam abzugewöhnen, aber … Na ja. Wir haben es ja erlebt.“
Bramo sah kopfschüttelnd zu Boden.
„Wie konnte dieser Kerl nur... wie kann man nur...?!?“
Seine Fassungslosigkeit war fast so groß wie seine Scham über das Thema. Mit geballten Fäusten saß er einen Moment still da. Da schepperte plötzlich etwas!!!
Mikk hatte Schale mit Zimbeln gefunden und sie bei dem Versuch sich davon zu schleichen umgeworfen. Auf dem Hintern sitzend, die Vorderpfoten an sein Herz gepresst und mit riesigen Augen meinte er nicht etwa 'Entschuldigung' dafür, dass er sie beide fast zu Tode erschreckt hatte sondern:
„Scheiße! Erwischt.“
„Wo wolltest du denn gerade hin?“
„Pissen, wenns recht ist!“
„Aha. Und wohin?“
„Na die nette Tante meinte doch, hinterm Schlafkörbchen sei ein Ööörtchen. Wenn nicht nehme ich den Springbrunnen.“
Mikk verdrehte lustig die Augen und hüpfte dann vom Tisch und lief geräuschvoll durch die auf dem Boden verteilten Zimbeln. Bramo stand auf, bückte sich, ...was nen Hinterteil!... und hob begann das Chaos zu beseitigen.
„Ach ja, Rubin meinte noch, wir können so lange bleiben, bis die Herrin uns rufen lässt. Manchmal... gehört das da rein? ...kann das wohl dauern. Vielleicht sollten wir uns auch ein bisschen aaaa....“
Er gähnte.
“...ausruhen.“
Er erhob sich und hielt etwas in der Hand, aber stand mit dem Rücken zu Nell.
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