An den Toren Andunies

Die Wachen empfangen dich hier meist freundlich und höflich. Das Tor ist aus schwerer Eiche und kann nur von innen geöffnet werden. Dazu rufen die Wächter vor dem Tor ihrem Kameraden auf der Brüstung die Befehle zu.
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Re: An den Toren Andunies

Beitrag von Erzähler » Sonntag 4. September 2022, 12:53

Von der Pestilenz umarmt starrte die Elfe etwas verklärt, oder vielleicht auch ein bisschen benebelt von den Ausdünstungen ihres 'Halters' in das tödlich schöne Gesicht der Dunkelheit.
„Ich will ihr ein bisschen Respekt vor uns einbrennen. Überlass sie mir, TEEGOR!“
Nell hustete und begann mit einem Mal zu prusten. Die Amethysten im schwarzen Samt funkelten auf. Sie lachte? Erst verhalten, dann lauter, bis sie sich in dem Griff zu winden begann. Die Härchen auf dem Finger des Trolls erreichten sie an einer äußerst fiesen Stelle, sodass Nell gar nicht anders konnte als herzhaft drauf loszulachen. Während sie das allerdings tat, tänzelten kleine bunte Lichter zunehmend mehr um sie herum. Staunende Ausrufe untermalten die absurde Szenerie. Nells Magie machte sich selbständig und schien die Laute des Erstaunens wohl als Ansporn zu nehmen, noch weiter, noch wilder, noch phantastischer sich zu gebaren. Aus Lichtern wurden kleine bunte Bälle, die aus ihrer Kleidung heraus sprudelten, als würde sie diese aus ihren Ärmeln schütteln, aus dem Kragen, ja sogar aus dem Hosenbund kamen sie, flogen zu Boden, prallten dort einmal auf, bis sie beim Hochspringen sich in Seifenblasen verwandelten und wieder platzten. Während Nell lauthals lachte, hörte das bunte Bällebad gar nicht auf. Einem Springbrunnen an Farben gleich sprudelte die Magie aus ihr heraus, ergoss sich über den staunenden Troll, tauchte ihn in einen Regenbogen und die nicht minder beeindruckten Umstehenden in stilles Staunen. Ein lautes:
„OOOOOHHHHHHHH SOOO SCHÖÖÖÖHHHHN!“
Durchbrach mit seinem Zehennägel-aufkräuselnden-Hauch den Moment der Bewunderung. Der widerliche Geruch verätzte ihre Nasenhaare. Sie spürte sofort ihren Magen aufbegehren und auch die wilde Magie verflüchtigte sich. Naella hörte auf zu kichern und konzentrierte sich wieder auf Teegor. Sie öffnete den Mund, um ihm zu antworten, als sie plötzlich ein
„Ich bring es dir bei, Teegor! Ich bring dir schwimmen bei!“
, vernahm, dass sich anhörte, als käme es aus ihrem Munde. Für einen Moment war Naella ehrlich verdutzt darüber, dass sie sich nicht erinnern konnte, das tatsächlich gesagt zu haben.
„MIKK!“
, schnauzte sie den Ottsel an als die Erkenntnis auch ihr Hirn erreichte. Bis er plötzlich einfach von ihrer Schulter rutschte und sie gerade noch nach ihm greifen wollte, aber durch Teegor abgehalten wurde. Nell blickte das Riesenbaby an.
„Feiner Zug von dir, mein großer… Stinker!“
, bedankte sie sich bei dem Troll und hatte gleichzeitig das Gefühl, dass sie wirklich hätte lernen sollen, in gewissen Momenten die Klappe zu halten. Mit jedem Wort drang mehr des infernalischen Gestanks in ihre Öffnungen für Sinneseindrücke und Naella hatte Mühe, nicht davon benebelt zu werden.
„ICH WILL SIE BEHALTEN!“
Nee, was warte mal! Wie behalten? Wofür denn, Dicker? Neeee, nicht mit mir, ich hab keine Zeit!
Doch noch ehe sie ihre Gedanken aussprechen konnte, senkte sie sich wieder gen Trollbein wo sie abgesetzt wurde. Der Geruch war hier unten nicht gaaanz so stark, doch auch hier brauchte Nell einen Moment, um das Gefühl zu habe, wieder halbwegs durchatmen zu können. Naella’s Blick fiel auf die Orks, die plötzlich in fremder Sprache etwas, dem Klang nach zu urteilen, fieses zu sagen hatten.
„He! Keiner lacht! Keiner versteht euch!“
, rief sie ihnen zu und streckte ihnen die Zunge raus, sobald sie zu ihr sahen. Einer der beiden verschluckte sich prompt und starrte sie fassungslos an, während der andere verhalten los prustete. Auf jeden Fall sorge Nell hier für Stimmung... was für eine Stimmung war noch nicht abzusehen, aber 'Stimmung' war es in jedem Fall! Dies hatte Nell jedoch vor der Entdeckung getan, dass sowohl Orks als auch Amethyst-Auge stehen geblieben waren. Jetzt sickerte diese Erkenntnis langsam in ihr Bewusstsein. Die Nähe zum Troll bot also einiges an Sicherheit.
Während sie auf 'Schwabbelbein' saß, traute sich keiner an sie heran. Wie praktisch! Sie straffte die Schultern und reckte leicht grinsend das Kinn. Die Finger auf ihrem Oberschenkel hatten ordentlich Druck und sie würde sicher nicht einfach so hinunterrutschen können. Zudem war da ja noch ihr Problem mit Mikk – dass er dem Troll zusagte, sie würde ihm Schwimmen beibringen war einfach nur…
...Mist! Ich kann nicht schwimmen, ich werde nicht schwimmen und ich werde sicher nicht mit `nem Riesenbaby Hand-in-Hand durch Andunie spazieren!
„Teegor?! Ich.. ehm… ich kann auch nicht schwimmen!“
, offenbarte sie ihm dann doch. Der Troll legte nachdenklich den Kopf schräg und es knirschte. Ob es sein Hals war oder die wenigen Zahnräder in seinem Oberstübchen, die sich gerade mühsam in Bewegung setzen, war nicht zu erkennen. Nell versuchte in diesen Prozess hinein das Thema zu wechseln:
„Abeeeer…. Magst du vielleicht – öhm… - Musik?“
, hakte sie nach und zog gleichzeitig ihre Mundharmonika hervor. Jedenfalls hatte Nell das so gedacht. Aber sie fand ihre Mundharmonika nicht so schnell. Deshalb hob sie einen Finger, gebot dem Troll -hoffentlich- zu warten, ehe sie in den Untiefen ihrer Tasche ihre rechte Hand versenkte. Grabschend suchte sie nach dem kleinen Metallding.
"Sekundeee... ahhh hier haben wirs!"
, machte sie siegesgewiss. Zu ihrem Glück war Teegor noch mit Nachdenken beschäftigt, was ihr die nötige Zeit gab ihr Musikinstrument zu finden. Wer allerdings schneller dachte, war der anbseits stehende dunkel Anführer dieser Wachtruppe. Seine Augen hatten sich zu wunderschönen schmalen Schlitzen verengt, als hätte der Schliff dieser Juwelen sich verändert und funkelten nun noch faszinierender. Halb laut murmelte er:
„...eine Buntschelmin also...“
und sein Gesicht bekam etwas gefährlich freundliches. Lächelte er unter dem Tuch sogar? Wenn ja, dann war das gewiss Nells Todesurteil. Kurz war ihr Auftritt in Andunie!

Und endlich hatte sie ihr Musikinstrument gefunden. Sie blies hinein, erzeugte einen Schwung Töne und hob die Augenbrauen.
„Hm? Was meinst du, Großer?“
, fragte sie und blies erneut hinein. Sie stimmte eine äußerst heitere, völlig unangebrachte Melodie an. Als wäre keine Besatzungsmacht vor Ort, als säße sie nicht auf dem dicken Gehopse eines Trolls und als wäre Andunie und die Herzlichkeit der Menschen darin, nie untergegangen. In ihrem Spiel fiel ihr Blick auf den schönen Dunkelelfen. Er war leider immer noch total lecker! Kurz stellte sich Naella vor, wie der Mann wohl in einer anderen Farbe aussehen mochte. Wenn das Schwarz vielleicht zu… grün würde, oder zu gelb… mit roten Punkten vielleicht oder noch besser… Blumenmuster! Rüschenkleid! Narrenkappe! Steppschuhe und enge Strumpfhosen! Strumpfhosen? Oh, wie Sexy! Ihre Fantasie verselbstständigte sich und fataler Weise... stand dem Kerl ALLES was sie sich für ihn vorstellte!!! Die Welt war einfach ungerecht! Manche konnten tragen was sie wollten und waren immernoch sexy! Ob nun das schwarze Seidentuch vor seinem Mund plötzlich eine Blume, ein Frosch oder Fellknäuel wäre, an denen er schnuppern konnte, all das machte ihn nur noch unwiderstehlicher. Diesen Mann konnte einfach nichts entstellen und manchmal, wie an jenen Tagen, wenn Naella sich solche Dinge bildhaft vorstellte, schien ihre Magie dies als Aufforderung zu sehen mitzumachen. Doch ihr übersprudelndes Bällebad hatte schon den ersten Schluckauf ihrer Magie vollbracht und so blieb es bei einem kleinen Hikser. Ein Hikser, der dem Dunklen einen lila-grün getupften Frosch auf die Rückseite seines langen Mantels zauberte, als dieser sich abwandte um mit seinen Untergebenen zu sprechen. Der Frosch hatte super süße große Augen, einen breiten grinsenden Mund mit super langen spitzen und sehr gruseligen Zähnen, von denen jeder eine andere Farbe hatte und er hielt ein Schild in der Hand auf dem in bunten Lettern stand:
**KÜSS MICH, ICH BIN EIN PRINZ!**
...
Darüber vergaß sie sogar das Spielen und ließ die Mundharmonika sinken, die ihr der Troll sogleich abnahm, missgelaunt das:
„QUITESCHDING!“
, zwischen seinen Fingern zerrieb und die winzigen Bruchstücke zu Boden rieseln ließ. Der Dunkelelf sprach gerade leise mit den Orks und diese nickten. Da zog aber Teegor wieder Nells Aufmerksamkeit auf sich. Offenbar hatte er zu Ende gedacht:
„MERKWÜRDIG. DU GESAGT, BRINGST MIR SCHWIMMEN BEI! DU KANNST NICHT SCHWIMMEN, ABER DU GESAGT, ALSO WIR - GEHEN - JETZT - SCHWIMMEN!“
Damit schien das Thema erledigt. Nell würde also heute sterben... schwimmend! Der Troll hob sie hoch und setzte sie sich auf die Schultern. Hier oben war die Luft gar nicht mal so schlecht. Dann erhob er sich und nach heftigem Geschaukel, stand er dann von der Buntschelmin gekrönt aufrecht da. Nell konnte über die Stadtmauer hinweg sehen. Die Aussicht war großartig! Unverhofft wurde ihr ein grauenvolles aber auch grandioses Bild zu teil und eine außergewöhnliche Perspektive, die sonst niemand hatte.

Apropo Aussicht! Was war das denn? Unweit hinter der steinernen Umrandung ergoss sich die Stadt den natürlichen Linien des Landes folgend dem Meer entgegen. Viele Bereiche des eins blühenden Handelstiegels waren zerstört und schwarz verrußt von den Feuern des Krieges, aber da gab es auch Bereiche die wie unberührt geblieben waren. Gerade zu lag wohl das einstige Viertel der wohlhabenden Familien in Andunie. Viele der prachtvollen Anwesen wirkten vollkommen intakt, andere hingegen, jene die eher zu den Rändern der Stadt hin verliefen, waren bis auf die Grundmauern nieder gebrannt worden. Eines aber stach schon von weitem einem ins Auge, denn es grenzte an einen grünen Park mit einem kleinen See und weit auslaufenden Anbauten. Die Haupt und Nebengebäude nahmen sich in ihrer Schönheit kaum etwas und unterschieden sich dabei nur etwas in der Größe. Prunk war hier GROSSGESCHRIEBEN worden, was man aus den Türmen und verspielten Dächern schon aus der Ferne schließen konnte. Etwas merkwürdig war auch der Eindruck der Wände, die von unten her sich schwarz zu färben schienen. Wie das wohl aus der Nähe aussah? Vielleicht ging auch von dort diese dunkle Aura aus, die überall in den Straßen zu spüren war? Aber was man sofort erkennen konnte war, das dort nun die dunkle Armee residierte, bzw. der hiesige Anführer eben jener. An einem weithin sichtbaren Fahnenmast zappelte die schwarze Flagge Morgerias im Wind. Aus der Entfernung konnte man darunter in den Gärten sogar Leute spazieren gehen sehen... oder sie arbeiteten dort an den Beeten? So sicher war das nicht zu erkennen. Wandte Nell den Blick nach links, kam ein weiteres … 'ehemaliges' Gebäude bald in ihr Sichtfeld, dass nun einer Baustelle glich. Es lag nahe der Stadtmauer und war anscheinend im Wüten des Krieges dem Erdboden gleich gemacht worden. Ein hoher Zaun umfing dieses Gebiet und hielt anscheinend die Arbeiter dahinter gefangen. Baukrähe und Gerüste aus Holz, Wagen mit Ladung, ein Ruinenfeld und Bereiche, die sich bereits wieder im Aufbau befanden waren zu sehen, sowie Zelte wo die Arbeiter vermutlich unter gebracht waren. Nells Blick schwenkte nach rechts und erkannte in der Ferne einen hohen Turm von dem Wasser fiel. Davor lag ein Marktplatz und ein halb zerstörtes Regierungsgebäude, der Wut nach zu urteilen, mit der man hier zugeschlagen hatte. So weit weg war es nicht und die Straße zu ihrer rechten führte direkt daran vorbei. Baumelten da Köpfe... Vielleicht war es besser da nicht so genau hinzusehen. Also blickte sie wieder hinaus auf das Meer und zum Hafen hinter den schönen Parkanlagen der Reichen. Die schwarzen Schiffe schaukelten sanft in den Wellen und tatsächlich schien Andunie eine gewisse Ruhe auszustrahlen. Nach dem Fall der Stadt hatte anscheinend der Aufbau wieder begonnen, doch dieses Mal unter anderer Leitung. Zu mehr Betrachtung konnte Nell sich jedoch leider nicht hin reißen lassen, da ihr Reit-Troll gerade beschloss durch das halb reparierte Tor zu gehen, sie dabei in seinem Nacken fest hielt und sich gerade nach vorne bückte. Wie einem Sturz im freien Fall folgend sauste ihr Blickfeld auf den gepflasterten Boden zu, dann riss sie etwas ein Stück zur Seite, als der Troll sich durch die Öffnung schob und dabei den Kopf drehte. Dann wurde sie wieder rückwärts nach hinten geworfen. Hielt sie Mikk fest? Bei diesem Geschaukel konnte man ja seekrank werden. Wenigstens vertrieb die Bewegung die Dunstwolke um sie herum. Als Teegor sich dann im Innern der Stadt wieder aufgerichtet hatte, Nell ihre Gedanken und Knochen neu sortiert hatte, fiel ihr Blick kurz noch einmal auf das sündhaft schöne Gesicht des Wächters. Endlich hatte er das Tuch vor seinem Mund sinken lassen, da genug Abstand zwischen ihm und dem Troll lag und was sollte man sagen? Er war sogar NOCH SCHÖNER! Die gerade Nase war gerade so perfekt, dass es nicht weh tat, wenn man sie betrachtete und seine Lippen spotteten jeglicher Beschreibung!
Dieser Mund war wie dazu gemacht die sündhaftestsen Träume in einer Frau zu wecken! Diese Lippen zu spüren wäre es alle mal wert dafür zu sterben! Der Kerl war ja sowas von ein LECKERBISSEN! Und dann sprach er auch noch mit ihr:
„HE, Teegor! Wenn ihr fertig seid mit... schwimmen. Dann bring sie zum Hautquartier.“
Sein Lächeln konnte Reihenweise Mädchen ohnmächtig werden lassen und es galt gerade ihr:
NELL!
Wow!

Irgendwie wurde Nell aber dann doch gegen ihren Willen von diesem Anblick los gerissen, denn Teegor war immernoch der Meinung nun von ihr Schwimmen lernen zu wollen. Also machten sie sich auf den Weg durch die Stadt. Da sie ausgebreitet wie ein Fächer vor ihr lag, war das Meer in jeder Richtung gleich weit weg. Vielleicht konnte Nell ihren Reit-Troll ja irgendwie in die ein oder andere Richtung lenken? Und auch wenn er wenig Worte benutzte, so erschien er nicht ganz so tumb, wie viele es diesen Wesen nachsagten. Vielleicht konnte sie sich sogar ein bisschen mit ihm auf ihrem Weg zum Meer und zu ihrem nassen Tod unterhalten? Eine ganze Stadt lag noch zwischen ihnen. Gewiss fiel ihr da noch das ein oder andere ein, was sie ausprobieren konnte um diesem Schicksal zu entgehen. Und wenn nicht...
… dann lernte sie heute schwimmen.
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Re: An den Toren Andunies

Beitrag von Naella Federfall » Mittwoch 7. September 2022, 22:08

So unberechenbar Naella sein konnte in ihren Handlungen, so war es auch ihre Magie. Dass sie ein ganzes, buntes Bällebad auskicherte, war da schon fast lustiger Alltag. Sie hatte schon so einige dieser ‚magischen Schluckaufs‘ hinter sich und nie wusste sie, was ihrem Potenzial noch so einfallen konnte. In diesem Fall war es etwas, was bei dem Volk für Ablenkung und Bewunderung sorgte. Etwas Schönes, woran sie sich gerne labten in ihrem tristen Alltag. Naella spürte das meist nicht so deutlich. Sie war inzwischen geübt mit ihrer Magie und solche ‚Ausrutscher‘ kosteten sie kaum Kraft, auch wenn sie natürlich dennoch die leichte Abnahme ihrer Kräfte spüren konnte. Kein Wunder also, dass sich bei ihrem zweiten Ausrutscher kaum etwas tat. Außer in ihrer Fantasie, die ihr nur noch mehr Nährboden bot. Denn der dunkle Prinz am Rande der Manege konnte wahrlich alles tragen. Egal was ihre Fantasie ihm andichtete, alles sah gut aus. Und dass sie eine blühende Vorstellungskraft besaß, war nun mal Fakt. Nell blinzelte bei ihren Gedanken und starrte schlussendlich auf den Rücken des Mannes. Der Frosch war so was von süß! Die Rothaarige vergaß zu spielen und hielt sich die Mundharmonika verträumt vor die Lippen. Bis ihr die Zähne des Frosches auffielen, die allesamt doch eher in Richtung ‚Gruselkabinett‘ schlugen. Das zusammen mit der Einladung, den Frosch zu küssen, ließ sie dann doch etwas blinzeln. Ein wenig verzog sie die Mundwinkel, ehe ein ordentlicher Zug an ihren Händen, sie aus ihrer Trance hervorholten. „he! Was?!“, maulte sie auf, als Teegor ihr die Mundharmonika wegnahm. „Neee!!! Lass – was – orrr…. Tu das ni..-!“ Sie kam nicht mehr dazu, zu protestieren. Naella sah noch die feingeriebenen Reste ihres Musikinstrumentes zu Boden rieseln. Abgelenkt von der Zerstörung, zog Nell eine Schnute und schob die Unterlippe nach vorne, als sie gerade dem Troll eine Standpauke halten wollte. Dieser donnerte ihr allerdings dazwischen, dass ihr die Ohren schlackerten: „MERKWÜRDIG. DU GESAGT, BRINGST MIR SCHWIMMEN BEI! DU KANNST NICHT SCHWIMMEN, ABER DU GESAGT, ALSO WIR - GEHEN - JETZT - SCHWIMMEN!“, protestierte er und Naella schüttelte ganz entschieden den Kopf. „Ja – nein, ich… das hab ich so nicht gesagt! Teegor! Teegor! Hör mir doch mal… Ach, meine Güte!“, moserte sie, als sich der Troll bereits in Bewegung setzte. Plötzlich begann sie wieder die Aufwärtsfahrt gebucht zu haben und sie hielt sich erschrocken am Finger des Grünen fest. „Heeee!! Vorsichtig, mein Dicker!“, mahnte sie ihn und schaute über den Rand wieder nach unten. Ihr Froschkönig hatte sich noch eben mit den Orks unterhalten, doch jetzt schienen auch sie dem Spektakel zu zusehen. Nell verlor den Fokus auf die kleiner Werdenden und ihr Blick wanderte auf die Stadt. Sie wurde auf Teegor’s Schultern gesetzt und krallte sich in den widerlichen Speckfalten des Ungetüms fest. Nichtsdestotrotz, dass sie auf den Schultern eines Trolls saß, fesselte die Aussicht ihre Aufmerksamkeit. Sie öffnete verblüfft den Mund (und hustete, durch den Gestank) und konnte tatsächlich Andunie erfassen.

Es muss wahrlich wunderschön gewesen sein, bevor die Armee es für sich eroberte. Einige Teile waren tatsächlich unberührt, so schien es zumindest. Andere waren bis auf die Grundmauern zerstört. Noch immer stiegen Rauchschwaden auf und Nell musste doch in aller Heiterkeit einen Moment durchatmen. Der Krieg hat hier ordentlich eingeschlagen… Die meisten Häuser sind nur noch Briketts., dachte sie und ließ den gelben Blick weiterwandern. Eines der Gebäude war allerdings in all der Schwärze und Zerstörung mehr als auffällig. Na aber guten Morgen! Da geht’s wohl jemandem richtig gut! Nicht einen Kratzer. Das Leben spielt nicht fair, was?, sinnierte sie weiter und kniff wie eine alte Oma die Augen zusammen. Was ist denn das?! Sieht aus wie… Ranken? Sind das Pflanzen, die sich da hochranken? Ist ja … die sollten die schleunigst wegmachen, sonst kriegt man das nie wieder sauber…, dachte sie weiter, während Teegor schwerfällig auf das Tor zu schlurfte. Naella blieb noch einen Moment bei dem Anwesen und erkannte dort tatsächlich Betriebsamkeit. Ob da nun flaniert oder geackert wurde, konnte sie indes nicht erkennen. Allerdings wurde ihr Blick von einer Fliege abgelenkt, die ihr vor der Nase schwirrte. Die Nase rümpfend, wedelte sie mit der Hand nach dem Vieh, ehe ihr Blick auf die Baustelle fiel. Seltsam. DAS scheint ja wichtig zu sein, wenn sie sich so ins Zeug legen, wieder aufzubauen. Tja… hätten sie mal lieber aufgepasst, bei ihrer grandiosen Idee, ganze Städte platt zu machen! Nur noch Verrückte unterwegs… Was das wohl mal war?, erneut surrte die Fliege vor ihrem Gesicht, sodass sie ungehalten nach ihr schlug. „Wirst du wohl zum Harax gehen?!“, schnauzte sie das Insekt an, ehe sie den Turm erkannte. „Na toll.. noch mehr Wasser.“, murmelte sie und fand das Meer so wenig anziehend, wie es in romantischen Geschichten oftmals verklärt wurde. Nein, Naella brauchte kein Meer, keine Untiefen und gruselige Wasservölker. Sie war an Land ganz passabel zu Fuß, fiel nur gelegentlich mal ungeschickt auf die Nase, ansonsten gings aber eigentlich. Plötzlich drückte sich etwas ihr Magen zusammen, als dieser vermeintlich hüpfte. Teegor senkte sich mit einem Mal dem zerstörten Tor entgegen, um darunter hinweg zu tauchen. „Wahhh!“, machte Nell und verkrampfte sich, ehe sie von panisch guckend, zu lächelnd wechselte. „huiiii“, änderte sie ihre Meinung und hatte auf einmal Spaß. Er erhob sich wieder, sie gulpte kurz, ehe er sich noch mal umdrehte. Auch Nell blickte sich um, bis ihre Augen auf den Elfen trafen. Sie lehnte sich etwas vor, um ihn besser zu sehen und schmolz regelrecht dahin. Er hatte das Tuch von seinem Mund genommen und die Elfe lächelte verklärt. Durfte er eigentlich so aussehen?! Er gehörte immerhin zu den Bösen, nicht wahr? Aber konnte so etwas Schönes, wirklich böse sein? Sie seufzte verknallt. „HE, Teegor! Wenn ihr fertig seid mit... schwimmen. Dann bring sie zum Hautquartier.“, drang seine Stimme zu ihnen empor und ihr Herz hüpfte aufgeregt. „Ja, Teegor… bitte! Bring mich zum Hauptquartier!“, schnurrte Nell geistesabwesend und klimperte mit ihren Fingern, dem Dunklen entgegen. So einer gehörte verboten, das stand mal fest. Wie auch immer, Nell war auf jeden Fall verknallt! Wie ein flippiges, sprunghaftes Mädchen eben verknallt war, doch das spielte überhaupt keine Rolle. Sie freute sich schon auf das Hauptquartier. Vielleicht zeigte er ihr noch mal sein Lächeln….und seinen - den! - Frosch. So ganz privat, natürlich!
Jetzt aber wurde sie erstmal zwangsweise von ihm abgelenkt, als das Riesenbaby sich weiter in Bewegung setzte. Für einen Moment hing Nell noch ihren Gedanken bezüglich Amethyst-Auge nach. …wir könnten einander ja auch erstmal kennenlernen. Oder… ach wozu, vielleicht zeigt er mir gleich mal seinen Prinzen... Ich meine natürlich… Also... was für ein ach egal, es war schon so gemeint, wie gedacht. Wem mache ich was vor. Wir werden sicher viele süße Babys haben… Schwarze Haut… Rote Haare… violette Sommersprossen... gelbe und lilafarbene Augen… Hm, ob er eher zu Hause bleiben würde und ich bringe das Geld heim? Oder… weiß nicht. Vielleicht will er ja auch den Beruf wechseln. Würde ihm vielleicht den Stress abnehmen… und die Rüstung – hehe. Nell seufzte verliebt und brauchte tatsächlich einige Schritte des Trolls, bis sie überhaupt wieder aus der Versenkung auftauchte. Dann, als wäre ein gewisser Bann nicht länger vorhanden, blinzelte sie etwas. „Eh… Ach du Schande!“, fiel es ihr ein, dass sie nicht schwimmen konnte. „Hm, Teegor? Sag mal, mein Großer... Was ist eigentlich deine Aufgabe so den lieben langen Tag?“, versuchte sie eine harmlose Plauderei. Ihr Blick glitt zu der Baustelle. „Was war denn da mal? Weißt du das?“, versuchte sie ihr Glück, die Information zu ergattern. Sie sah verstohlen zum Meer. Das ging gar nicht! Sie brauchte auf jeden Fall Plan B. „Behandeln dich die anderen gut? Erzähl mal was, aus deinem Leben! Was treibt dich so an? Hast du Ambitionen? Willst du irgendwohin? Abgesehen vom Meer, meine ich natürlich…“, grinste sie schief und drehte den Kopf, um ihm … auf die dicke Wange gucken zu können. Nicht hilfreich. Also wandte sie den Blick wieder über die Stadt. „Weißt du mein Dicker – Schwimmen wird auch überbewertet. Kann man hier irgendwo nett was essen? Oder trinken? Wir könnten ja auch plaudern, was meinst du? Jetzt, wo wir uns mal so langsam anfreunden!“, laberte und laberte sie weiter. Ob die Worte sein Hirn überlasten würden oder nicht – wenn Nell erstmal anfing… hörte sie meist nicht so schnell wieder auf zu reden.

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Re: An den Toren Andunies

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 8. September 2022, 11:11

Hatte ihr der Mantel-Frosch gerade keck zu gezinkert? Das musste an den Dämpfen liegen, die sie die ganze Zeit einatmete. Der Zug an ihren Händen war es, der sie aus ihrer Trance hervorholte.
„He! Was?!“
, maulte sie auf, als Teegor ihr die Mundharmonika wegnahm. Leider war das Problem bei diesem Troll und auch sicher bei vielen anderen, wenn sie einmal etwas in den Fingern hatten, dann gaben sie es nicht mehr her.
„Neee!!! Lass – was – orrr…. Tu das ni..-!“
Naella sah noch die feingeriebenen Reste ihres Musikinstrumentes zu Boden rieseln und zog eine Schnute. Teegor verkündete noch einmal lautstark seine Meinung zum Schwimmen, dass ihre Ohren klingelten. Vielleicht sollte sie ihm statt schwimmen besser flüstern bei bringen. Auf jeden Fall rechtfertigte sie sich:
„Ja – nein, ich… das hab ich so nicht gesagt! Teegor! Teegor! Hör mir doch mal… Ach, meine Güte!... Heeee!! Vorsichtig, mein Dicker!“
, mahnte sie ihn. Doch dann wurde sie schon mit einer Aussicht belohnt, die ihresgleichen suchte. Andunie musste wahrlich wunderschön gewesen sein, bevor die Armee es für sich eroberte.
Der Krieg hat hier ordentlich eingeschlagen… Die meisten Häuser sind nur noch Briketts.
, dachte sie und ließ den gelben Blick weiterwandern. Eines der Gebäude war allerdings in all der Schwärze und Zerstörung mehr als auffällig.
Na aber guten Morgen! Da geht’s wohl jemandem richtig gut! Nicht einen Kratzer. Das Leben spielt nicht fair, was? ...Was ist denn das?! Sieht aus wie… Ranken? Sind das Pflanzen, die sich da hochranken? Ist ja … die sollten die schleunigst wegmachen, sonst kriegt man das nie wieder sauber…
, dachte sie weiter, während Teegor schwerfällig auf das Tor zu schlurfte und ihr Blick wanderte.
Seltsam. DAS scheint ja wichtig zu sein, wenn sie sich so ins Zeug legen, wieder aufzubauen. Tja… hätten sie mal lieber aufgepasst, bei ihrer grandiosen Idee, ganze Städte platt zu machen! Nur noch Verrückte unterwegs… Was das wohl mal war?
Die vervige Fliege vor ihrem Gesicht ließ Nell um sich schlagen.
**PATSCH**
Platt war sie und klebte auf Teegors Stirn mittig zwischen seinen Augen. Sehr dekorativ.
„Wirst du wohl zum Harax gehen?!“
, schnauzte sie das Insekt an, ehe sie den Turm erkannte.
„HÄH?... ZU WEIT! “
„Na toll.. noch mehr Wasser.“
, murmelte sie abgelenkt und fand das Meer so wenig anziehend, wie es in romantischen Geschichten oftmals verklärt wurde. Plötzlich drückte sich etwas ihr Magen zusammen, als dieser vermeintlich hüpfte. Teegor senkte sich mit einem Mal dem zerstörten Tor entgegen, um darunter hinweg zu tauchen.
„Wahhh!“
, machte Nell und verkrampfte sich, ehe sie von panisch guckend, zu lächelnd wechselte.
„Huiiii“
, änderte sie ihre Meinung und hatte auf einmal Spaß. Troll-reiten könnte ihr neues Hobby werden. Nell blickte sich um, bis ihre Augen auf den Elfen trafen. Sie lehnte sich etwas vor, um ihn besser zu sehen und schmolz regelrecht dahin.
„HE, Teegor! Wenn ihr fertig seid mit... schwimmen. Dann bring sie zum Hautquartier.“
, drang seine Stimme zu ihnen empor und ihr Herz hüpfte aufgeregt.
„Ja, Teegor… bitte! Bring mich zum Hauptquartier!“
, schnurrte Nell geistesabwesend und klimperte mit ihren Fingern, dem Dunklen entgegen, der tatsächlich kurz zuckte und verwirrt hinter sich schaute. Nell war verknallt... oder hatte einen Knall. Eins von beiden traf sicherlich zu. Ihre Phantasien zu recht bunten Kindern von ihm tendierten eher in Richtung Knall. Jetzt aber wurde sie erstmal zwangsweise von ihm abgelenkt, als das Riesenbaby sich weiter in Bewegung setzte. Nell seufzte verliebt und brauchte tatsächlich einige Schritte des Trolls, bis sie überhaupt wieder aus der Versenkung auftauchte. Dann, als wäre ein gewisser Bann nicht länger vorhanden, blinzelte sie etwas.
„Eh… Ach du Schande!“
, fiel es ihr ein, dass sie nicht schwimmen konnte.
„Hm, Teegor? Sag mal, mein Großer... Was ist eigentlich deine Aufgabe so den lieben langen Tag?“
, versuchte sie eine harmlose Plauderei. Es brauchte immer ein paar Momente, also ungefähr so lange wie Nell brauchte um etwas im Chaos ihrer Tasche zu finden, bis der Troll antwortete. Teegor hatte also gerade den Mund geöffnet, als Nell schon weiter sprach:.
„Was war denn da mal? Weißt du das?“
, versuchte sie ihr Glück, Information zu ergattern.
„Behandeln dich die anderen gut? Erzähl mal was, aus deinem Leben! Was treibt dich so an? Hast du Ambitionen? Willst du irgendwohin? Abgesehen vom Meer, meine ich natürlich…“
, grinste sie schief und drehte den Kopf, um ihm … auf die dicke Wange gucken zu können. Nicht hilfreich. Also wandte sie den Blick wieder über die Stadt.
„Weißt du mein Dicker – Schwimmen wird auch überbewertet. Kann man hier irgendwo nett was essen? Oder trinken? Wir könnten ja auch plaudern, was meinst du? Jetzt, wo wir uns mal so langsam anfreunden!“
, laberte und laberte sie weiter. Ob die Worte sein Hirn überlasten würden? Sein linkes Augenlid zucke schon mal unablässig. Dann blieb er stehen, was schon mal gut war. Anscheinend konnte er nicht reden und gleichzeitig laufen. So war das auch bei sehr alten Menschen. Die blieben auch immer von jeder Schaufensterscheibe stehen um ein Schwätzchen zu halten. Teegors krummer Rücken passte auch gut zum Bild eines Rentners, nur war er vielleicht für seine Rasse noch gar nicht so alt. Er streckte den Arm zur Seite um sich an einer Dachkante 'lässig' abzustützen. Dabei stieg ein scharfer Schweißgeruch aus seiner Achsel auf, der sicher auch den Lack von den Rümpfen der Schiffe im Hafen ätzen konnte. Ohne Lack würden sie alle Leck schlagen und unter gehen... dunkle Flotte erledigt... komische Gedanken... das machten die Dämpfe... Mikk wimmerte kurz in seiner Ohnmacht. Er hatte es gut. Aber es war auch Nells Glück, denn wenigstens konnte er grade keinen Unsinn labern und die Situation noch schlimmer machen. Solange sie Teegor ritt, war Mikk ausgeschaltet.
„ICH BIN HOCH ANGESEHEHNER TROLL IN ARMEE. TAGS ICH BIN TÜRSITZER! ...UND NACHTS SCHMAUSER! ICH BIN WICHTIG!“
Was um aller Welt war ein Schmauser? Aber Teegor war noch nicht fertig. Er hob den anderen Arm und wies in Richtung der Baustelle, was gleich noch mal die doppelte Ladung Giftgas frei setze und Nell die Tränen in die Augen trieb. Für einen kleinen Moment war sie fast blind, dann drehte der Wind und eine frische Meeresbrise, führte ihr wieder frische Luft zu.
„DAS DER TEMPEL VON PLANSCHKUH VENTHA, ABER DEN HABEN WIR KAPUTT GEMACHT. JETZT BALD DER TEMPEL VON FUTTERCHEF FALDOR.“
Man konnte durchaus heraus hören, dass Teegor eine gewisse Abneigung der Wassergöttin gegenüber hatte. Warum wollte er dann so unbedingt schwimmen lernen? Faldor hingegen schien für ihn eine Art 'Koch' zu sein? Zumindest jemand, der für sein Futter sorgte.
„HAST DU HUNGER? MAMA HAT IMMER GESAGT, TEEGOR UND TEEORG MÜSSEN VIEL ESSEN! WIR ZUM ESSEN GEHEN UND DANN SCHWIMMEN!“
Damit änderte sich tatsächlich spontan die Laufrichtung des Trolls. Er stemmte sich von der Dachkante ab, brach dabei einen Teil der Regenrinne ab und warf sie in eine nahe Gasse. Irgendwo kreischte eine Katze laut auf. Dann ging es weiter. Nells Reittroll schwenkte nach links und bewegte sich auf die Baustelle zu. Dahinter konnte sie das Armenviertel der Stadt sehen und ein oder zwei grüne 'Punkte' in den Meer aus kleinen Hütten. Aus der Ferne sah es aus wie kleine Parkanlagen... vielleicht Friedhöfe? Oft wurden in Städten die Toten nahe der Stadtmauer beerdigt und darum siedelten dann meist mehr ärmeres Volk, da die Nähe zum Tod den meisten eher unangenehm war oder als unschicklich galt. Um so näher sie kamen, um so mehr bestätigte sich dieser Eindruck, doch erst einmal lag das Areal der Baustelle zu ihrer Linken.

(Nell weiter bei: Der geschändete Tempel)
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