Krankenzimmer C14

Nicht zu verwechseln mit der Heil und Irrenanstalt, ist das große Reichshospital von Pelgar, welches hauptsächlich für die Streitkräfte bestimmt ist, jedoch in einem eigens angebauten Siechenhaus auch Zivilisten aufnimmt.
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Heiler
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Krankenzimmer C14

Beitrag von Heiler » Sonntag 6. Juli 2008, 16:13

[Kazel kommt von Burgstein – Isolationszimmer A]



„Verdammt noch mal bei Lysanthor stellt diesen Kerl doch endlich ruhig!!“ Meinte einer der Pfleger der Mühe hatte die Trage zu halten. Kazel tobte, schrie und zerrte an den Fesselungen krampfte und schrie wieder von neuen in einem scheinbar nicht enden wollenden Teufelskreis.

Bis einer der mitgekommenen Wächter mit seinem Schwertknauf zuschlug. „Verdammt scheisse spinnst du?!“ Ereiferte sich einer der Pfleger. So war das nicht gemeint gewesen, er war offensichtlich gegen die Anwendung brachialer Gewalt. „Beruhig dich Pfleger – jetzt hat er zumindest noch einen triftigen Grund um ins Hospital zu kommen.“ Meinte der Wächter ruhig und säuberte seinen Schwertknauf während er auf den erschlafften – nun bewusstlosen – Körper des Mischlings blickte. Er hegte nicht viele Sympathien für Bastarde. Denn er glaubte den Worten der Anhänger der Inquisition. Glaubte an die Verdorbenheit aller Dunkelelfen. Mischlinge und Morgeranischen Sprösslingen. Sie waren wie die Pest… und gehörten ausgerottet. Wie die Ratten welche die Seuche auf sich trugen.

Diese Hasspredigen…Sie waren in Burgstein allgegenwärtig geworden.

Es dauerte einige Minuten bis die Reise ins innere der Reichsklinik fortgesetzt werden konnte. Denn der zuständige Arzt kam auf die kleine Gruppe mit dem „ruhiggestellten“ zugelaufen. Er lächelte schief. Musterte seinen zukünftigen Patienten und winkte den Pflegern zu. Diese grössten. Der Doktor salutierte förmlich.

„Ist dies der Patient aus Burgstein?“ Fragte er. Die beiden Pfleger nickten. „Gut.“ Er sah sich Kazel genauer an und entdeckte die Beule. Er runzelte die Stirn. Der Wächter der für diese Verantwortlich war machte sich gross und bereitete sich gerade darauf vor sein Handeln zu verteidigen. Doch der Arzt fragte nichts dergleichen.

„Die Akte wird noch nachgesandt hoffe ich?“
„Jawohl.“
„Gut.“
„Sollen wir einen unserer Pfleger hier lassen für die seelische Betreuung?“ Fragte der Pfleger aus Burgstein. Der Doktor lächelte schief.

„Meine Herren. Wir verstehen unser Handwerk – in allen Bereichen.“ Meinte er provokant und erntete dabei ein paar missbilligende Blicke der Burgsteiner. Mediziner und Geisteswissenschaftler waren ewige Konkurrenten. Daran würde sich wohl nie etwas ändern.

„Dann übernehmt ihr die volle Verantwortung für den Patienten?“ „Natürlich! Wessen Patient war er bei euch?“ Wollte der Mann wissen. Er war gross gewachsen und breitschultrig – offensichtlich ein Soldat pelgars denn er trug dessen Wappen auf der Brust seiner Spitaluniform. Er hatte ein markantes Gesicht. Eine Schmale gerade Nase, eisblaue Augen, unglaublich weisse Zähne und einen dreitage Bart. Sein Haar war sorgfältig mit dem Messer rasiert. Er trug neben dem Reichsadler noch die Kennung seiner Einheit. Ein schlichtes weisses Kreuz auf schwarzen Grund. Es symbolisierte dass diese Männer die Pläne des Todes zu durchkreuzen vermochten. So erzählte man es sich zumindest.

Diese Spitalkrieger wurden in Pelgar auch Hospitaler oder Hospitaliter genannt. Man sah sie selten ausserhalb der Reichsklinik – nur in Kriegszeiten würden sie eine eigene Einheit bilden um die Versorgung verwundeter Söldner auf dem Schlachtfeld zu gewährleisten.

Der Hospitaler drückte Kazels Schulter auch wenn er wusste dass dieser wohl kaum etwas davon mitkriegte. „Ich bin Doktor Chrestos Kramm. Ich denke ich werde mich beizeiten nochmals bei euch vorstellen.“ Meinte er lächelnd und wandte sich zu den anderen Pflegern. „Wie heisst der Mann?“ „Kazel. Kazel Tenebrée.“ Chrestos nickte. „Bitte folgt mir. Ich weise euch den Weg.“ Meinte der Soldat und führte sie durch die Klinik.

Die Burgsteinschen Pfleger waren beeindruckt von der Grösse und der Ordnung die hier herrschte. Alles schien komplett durchstruckturiert zu sein. Die Ärzte erschienen pünktlich um acht Uhr zur Visite. Um 11:45 gab es Mittagessen. Jeder Patient hatte eine eigene Bettpfanne. Einfach wahrlich gut durchorganisiert.

Sie betraten den C Trakt. Es war mucksmäuschenstill auf der Abteilung. „Hier entlang.“ Meinte der Arzt und schritt voran. Sie betraten das Zimmer C14. Es war gross und geräumig. Für Intensivpatienten eingerichtet. Eines der best ausgestatteten Zimmer auf der Chirurgie. „Ich schätze dies hier ist der richtige Platz für ihn. Eigentlich gehört er ja nicht auf meine Abteilung.“ Meinte der Arzt. Man hievte Kazel auf ein grosses Bett – und fixierte ihn mit stabilen Ledergurten an Stirn, Handgelenken, Bauch, Oberschenkeln und Füssen.

„Wie oft hat er gekrampft?“ Wollte Dr. Kramm wissen. Die Pfleger zuckten mit den Schultern. „Beobachten konnten wir es zwei bis drei Mal.“ Der Arzt nickte. „Aber er leidet nicht unter der Fallsucht?“

„Es wäre uns zumindest nicht bekannt gewesen. Er befand sich unter grossem Stress als der erste Krampf kam .Er halluziniert vermutlich und hört Stimmen. Er schreit immer nach Landria – Dr. Sinal. Der Behandelnden Ärztin. Sie ist im Moment bei euch hospitalisiert.“

„Ach wirklich? Interessant.“ Dr. Kramm war nicht für Dr. Sinal oder Shantih zuständig. Daher sagten ihm diese Namen kaum etwas. Obwohl die beiden gerade zwei Zimmer daneben lagen.

„Ihr könnt jetzt gehen. Vielen Dank.“

Man verabschiedete sich. Der Arzt rief eine Schwester herbei welche Kazel an den Tropf hing. Er wurde zugedeckt. Seine Stirn abgetupft. Der Arzt begann ihn gegen Fallsucht zu behandeln. Injizierte dem Mann krampflösende Medikamente und hoffte das beste. „Bleibt bei ihm Schwester und ruft mich wenn er aufwacht.“

„Jawohl Herr Doktor.“

Die Krankenschwester sah ganz anders aus als jene in Burgstein. Sie trug ebenfalls eine Uniform. Allerdings in weiss. Sie hatte rotes, gelocktes Haar, feine Gesichtszüge und strahlend gründe Augen. Eine schlanke Figur – aber wohl proportioniert. Kurven wo welche sein sollten. Ihre Stimme war fein und freundlich. Sie setzte sich neben ihn und wachte über den Bewusstlosen.


[Kazel verliert durch die Krämpfe 14% seiner Lebensenergie.]

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Kazel Tenebrée
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Kazel Tenebrée » Dienstag 8. Juli 2008, 15:55

Kazel wollte sich nicht beruhigen, nein, er <i>konnte</i> nicht. Allein der Gedanke, dass man ihn in die Reichsklinik und somit in Landrias Nähe brächte, ließ ihn einen neuen Anfall heraufbeschwören. Wie von selbst begannen seine Glieder unkontrolliert zu zucken und in stetigem Wechsel spannten sich die Muskeln an. Er schrie, wimmerte und wand sich in seinen Lederriemen.
Dann sah er nur noch einen gerüsteten Mann, der sein Schwert hob. <b>Sie töten mich, damit Landria le---</b> Sein Denken wandelte sich in Schwärze. Bewusstlosigkeit stellte sich ein. Sein Körper erschlaffte, einige Glieder wie beispielsweise die Finger zuckten aber noch nach. Doch Kazel war vorerst ruhig gestellt. So würden sie ihn doch noch in die Klinik bekommen, ohne dass er sich dagegen wehren oder erneut krampfen konnte.

Kazel bekam den Gruß und die Vorstellung des Arztes Chrestos Kramm ebenso wenig mit wie seine kurze Diskussion mit den Pflegern aus der Anstalt. Burgstein und die Reichsklinik schienen sich kühl gegenüber zu stehen und hielten auch weiterhin Distanz, selbst wenn man der einen Abteilung die Patienten der anderen zuschob.
Lediglich Kazels Name wurde untereinander ausgetauscht, zusammen mit ihm selbst und der Gewissheit, dass seine "Irren-Akte" noch folgen würde. Kazel selbst musste sich darum keinerlei Sorgen machen. Nun, im Augenblick machte er ohnehin nichts. Nicht einmal Träume suchten ihn heim, vermutlich zu seinem Glück. Noch einmal den gepunkteten Rüsselfolterer, den Kommandanten und Shantih unter seinem verschwitzten Körper sehen zu müssen, hätte er wohl in seinem derzeitigen Zustand nicht verkraftet.

Man trug den Mischling den kürzesten Weg in den Gebäudekomplex und hinein in den C-Trakt. Es war so still, dass man die Mäuse atmen hören konnte, doch vermutlich zählte die Reichsklinik zu einem der hygienischsten Orte Pelgars. Vermutlich trugen sogar die Mäuse hier Doktorenkittel, ganz kleine und weiße, oder die schwarzen Roben der Heiler. Vielleicht besaßen sie ihre eigenen kleinen Behandlungszimmer für kranke Mäuse ... das kreative Denken eines Wahnsinnigen, aber Kazel war ja ruhig gestellt.
Man brachte ihn in eines der Krankenzimmer. Auf einer Plakette an der Tür prankte die Aufschrift "C14", mit der nur die Arbeitenden der Klinik wirklich etwas anfangen konnten. Der Raum hinter der Tür erwies sich als groß, wie Kazel bald feststellen sollte.
Er erwachte wenig später, als Dr. Kramm bereits gegangen war ...

Weich und flauschiger als das Gras der Stillen Ebene war der Untergrund, auf dem Kazel lag. Er wollte sich strecken, ehe er die Augen öffnete. Seine Glieder schmerzten, Nachwirkungen der Krampfanfälle. Doch er konnte sich kaum rühren, runzelte leicht die Stirn. Noch wagte er aber nicht die Augenlider zu heben. Viel zu schwer waren sie noch, er fühlte sich rigendwie leicht benommen.
Seine Finger streckten sie aber aus, tasteten den Untergrund ab. Jemand oder etwas hielt ihn an Hand- und Fußgelenken fest. Der Griff war stark, wie der Mischling durch leichtes Rucken schnell feststellte. Außerdem konnte er seinen Leib nicht anheben. Wie viele Pfleger hatten ihn eigentlich hier festgenagelt? <b>Und wo ist hier?</b> Das Denken fiel ihm im ersten Moment noch sehr schwer, sein Verstand war zähflüssig wie Gummi.
Endlich hob Kazel die Lider. Er sah einen ihm fremden Raum – oder Teile davon, denn Kazel konnte nur geradeaus schauen. Sogar sein Kopf wurde an einer Bewegung gehindert. Leise stöhnte er auf. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, dass man ihn so hielt. Mürrisch und müde betrachtete er seine Umgebung.

Seine Aufmerksamkeit galt der einzigen Person in seinem Sichtfeld und mit einem Mal fühlte sich Kazel unwohl. Diese Frau kannte er nicht. Woher kam sie, was machte sie hier? Rote Locken fielen über ihre Schultern, sie trug eine weiße Uniform, die ihre Proportionen weder komplett verbarg, noch übertrieben hervor hob. Grüne Augen erwiderten Kazels Blick.
"Wer seid Ihr?", murmelte er matt. Eigentlich mochte er nicht reden, denn Reden war mit Denken verbunden und dazu fühlte er sich derzeit nicht wirklich in Stimmung. Dann aber kehrte die Erinnerung langsam zurück. "Bin ich ... in der Reichsklinik? Habt Ihr ... mein Licht ... in Sicherheit gebracht? Ich darf ihr nicht begegnen, sonst werde ich sie nur noch mehr verletzen ... töten ... ich ermorde sie." Die Medikamente regten Kazels Verstand an, all seine Pläne und Ängste durcheinander zu werfen. Ja, Landria hatte er laut Vanas Aussage verletzt und daher sorgte er sich um sie mehr als um sein eigenes Wohlsein. Zugleich aber auch war da noch diese dringliche Aufgabe, die ihn wie ein Messer in die Seite stach und an seine Mordpläne erinnerte. Er musste sich bald auf den Weg machen ... Shantih töten. Vielleicht könnte er Landria so zeigen, dass er ihr nie hatte wehtun wollen.
Ein Lächeln huschte über seine Lippen. <b>Ja, dann verzeiht sie mir.</b>
"Licht ...", nuschelte Kazel vor sich hin.

<i>Die 14% Lebensenergie sind abgezogen. Kazel besitzt nun noch 43% Lebensenergie</i>
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Erzähler » Montag 14. Juli 2008, 00:00

Die Schwester lächelte ihrem anvertrauten Patienten entgegen als dieser sich endlich rührte. Sie legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Ganz ruhig… es ist alles gut.“ Hauchte sie leise. „Ich bin Schwester Annina.“ Stellte sie sich vor. „Ich passe auf euch auf. Verratet ihr mir im Gegenzug euren Namen?“ Fragte sie sanft. Schwester Annina war eine ruhige und sanfte Natur, dies sah man in ihren Bewegungen und hörte man in ihrer Stimme. Ihre Grünen Augen leuchteten aufmerksam aber auch wohlwollend.

„Ihr solltet euch noch etwas ausruhen. Ihr hattet schwere Krämpfe.“ Meinte sie als sie sah wie sehr das Sprechen den Mann anstrengte. <i> "Bin ich ... in der Reichsklinik?</i> Annina nickte. „Ja… auf der chirurgischen Abteilung. Aber keine Angst auch hier werdet ihr Allgemeinmedizinisch betreut.“ Meinte sie lächelnd . <i>“Habt Ihr ... mein Licht ... in Sicherheit gebracht?“</i> Die Schwester runzelte die Stirn. „Euer Licht?“ Sie wusste nicht was der Patient da meinte. Ohnehin schien er noch benommen und verwirrt zu sein. „Shhhth… ihr solltet doch noch nicht sprechen. Ruht euch aus.“ Meinte sie wieder. Drückte gegen seine Schulter. Was meinte er nur mit Licht? Was für ein Licht? Sie grübelte darüber nach kam aber auf keinen sinnvollen Schluss. <i>“Ich darf ihr nicht begegnen, sonst werde ich sie nur noch mehr verletzen ... töten ... ich ermorde sie."</i> Die Schwester wich zurück. Sie hatte sich an den Worten des Mannes erschrocken. Sie wusste ja dass er verrückt war… aber diese Worte… waren beunruhigend. „Wen… wen würdet ihr Ermorden?“ Hauchte sie leise.

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Kazel Tenebrée » Montag 14. Juli 2008, 11:24

<i>"Ganz ruhig ... es ist alles gut"</i>, antwortete die Frau, deren Augen stark in Kontrast zu ihren roten Locken standen. Sie legte Kazel ihre Hand auf die Schulter, eine Berührung, die er kaum spürte. Diese Frau besaß sanfte Hände, doch sicherlich konnte sie auch zupacken. Kazel zuckte unter ihrer Berührung zusammen. Er mochte es gar nicht, angefasst zu werden, wie auch immer. Doch im Moment konnte er kaum weglaufen oder sich anderweitig dagegen wehren.
<i>"Ich bin Schwester Annina. Ich passe auf Euch auf. Verratet Ihr mir im Gegenzug Euren Namen?"</i> Kazel biss sich auf die Unterlippe. Wie weit konnte er dieser Person vertrauen? Er lag hier gefesselt, auch wenn die Frau allein durch ihre Erscheinung an eine Heilerin erinnerte. Außerdem trug sie den Titel einer Schwester. Noch schwieg der Mischling, antwortete gar nicht.
Sie überging seine ausstehende Reaktion und erklärte, dass er Ruhe bräuchte, weil er unter schweren Krämpfen gelitten habe.

Er befand sich tatsächlich in der Reichsklinik. Diese Bastarde von Pfleger hatten ihn wirklich hierher gebracht. Und seine ... Freunde wollte er nicht sagen, er hatte keine Freunde ... oder doch? <b>Babs? Eh Eh Mann ... </b> Müde versuchte er, den Blick schweifen zu lassen. Doch mit ihm wanderten auch seine Gedanken. Er war in der Reichsklinik! Hastig und kaum zu Atem kommend fragte er nach Landria, genauer: nach seinem Licht. Er sorgte sich, teilte diese Sorgen Schwester Annina mit, doch die wich nur erschreckt vom Bett zurück.
"Nicht! Ihr müsst hierbleiben! Lasst nicht zu, dass ich sie töte!" Kazels Atem ging heftiger, von wegen ausruhen. An Ruhe war für ihn nun nicht mehr zu denken. Mit ebenfalls vor Schreck aufgerissenen Augen starrte er die Schwester an und wand sich in seinen Fesseln.

<i>"Shhhth ... Ihr solltet doch noch nicht sprechen. Ruht euch aus. Wen ... wen würdet Ihr ermorden?"</i>

"Ich hätte niemals ... nie ... nach Pelgar ..." Kazel fantasierte. All seine Sorgen und Gedanken brachen über ihn herein, doch die Medikamente verhinderten einen neuen Krampfanfall. Wenigstens davor blieb er verschont. Sein Gewissen konnte man mit medizinischen Mitteln allerdings nicht ruhigstellen.
Doch er zeigte auch, dass er nicht vollkommen wahnsinnig geworden war. Er hatte zugehört, erinnerte sich an den Namen der Frau. "Annina ... ich muss hier weg. Sie is hier, ich darf ihr nicht begegnen ... ich will sie wiedersehen ... aber es darf nicht sein. Ich würde sie umbringen, ihr wehtun ... nochmal. Sie hat Blut geweint, mein Licht. Ich weiß es!" Jetzt knurrte er ungehalten, riss wieder an den Fesseln. Doch seine Kraft erlahmte und matt sank er ein Stück in die Kissen zurück. Sein Atem beruhigte sich. <b>Bewahre einen klaren Kopf. Du musst herausfinden, wo Landria ist und diesen Ort dann meiden.</b>
"Kazel", antwortete er plötzlich und überraschend. Sein Blick, der bislang starrend auf die Schwester gerichtet gewesen war, lag nun ruhiger auf ihr. Er atmete mehrfach tief durch. "Ich heiße Kazel. Lasst Landria nicht in meine Nähe. Sie will mir helfen, aber ich verletze sie. Ich darf sie erst wiedersehen, wenn ich ... Shantih ... Ihr kennt Shantih nicht, oder?" <b>Diese falsche Schlange, diese Kommandanten-Hure! Sie ist es, die ich umbringen müsste ... aber wo könnte sie sein? Ich werde Landria niemals wiedersehen können, wenn ich Shantih nicht finde.</b>
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von fremde Frau » Samstag 19. Juli 2008, 01:14

Geduldig wartete die Schwester mit neu gefasstem Mut darauf bis der Patient sich wieder beruhigte. Was hätte er denn schon gegen sie verrichten können? Sie mit Worten töten? Obwohl… sie kannte einen Fall den es in der Klinik gegeben hatte wo wirklich jemand mit Worten umgebracht worden war. Ein junger Geschäftsmann war durch die erniedrigungen seines Lehrmeisters in den Tod getrieben worden. Er hatte sich eines Tages am Dachbalken seines Hauses erhängt. Auf seinem Abschiedspergament stand geschrieben dass er kein weiteres Versagen in den Augen seines Meisters mehr ertragen würde und es darum vorsah sich lieber früher aus dem „Dienst“ zu stellen.

Eine wahrlich tragische Geschichte welche Schwester Annina noch oft zum Nachdenken gebracht hatte. Was verleitete einen Menschen dazu so herablassend mit anderen Menschen umzugehen und was verleitete diesen Patienten dazu sich vor sich selbst zu fürchten? Warum sprach er Worte des Mordes und der Gewalt aus wo er doch sein Licht so sehr liebte? Was steckte hinter dieser gewaltigen Unlogik?

Dr. Sinal welche direkt im Zimmer neben an lag hätte diese Frage vielleicht beantworten können… vielleicht… war sie überhaupt noch in der Lage die Metaebene dieses riesigen Konstrukts einzunehmen und über all die Pläne und Verwicklungen des Inquisitors zu sehen? Wusste sie wirklich was die wahre Mission war? Wusste sie zu welchem Zweck sie Diente und ihre Position als angesehene Ärztin missbrauchte?

Sie wusste durchaus dass etwas grosses im Gange war und Burgstein quasi das Epi-Zentrum dieses neuen Denkens und Handelns darstellte. Unter dem unschuldigen Decknamen der Irrenanstalt wurden nämlich noch ganz andere düstere Machenschaften ausgeführt. Ex Kommandant Protos Wehrm hatte auch seine Finger im Spiel und damit auch bedeutende Organe der pelgarischen Reichsarmee… wie auch der zugehörigen Klinik… die nicht ganz unbeteiligt war. Doch selbst Landria Sinal hatte kein Einblick in dieses Geschehen. Es war ein wichtiges Element der Organisation der Inquisition dass jedes ausführende Glied nur so viel von der Organisation wusste wie unbedingt und zur Erfüllung ihres Auftrages notwendig war.

Damit schützte man sich vor Verrätern in den eigenen Linie. Der Inquisitor selbst war bekannt für sein strategisches Geschick und sein Geheimbund der eine solch fanatische Linie verfolgte… war Ausdruck dieses krankhaften Genies.

Ein relativ unbedeutender Punkt in diesem riesigen Getriebe aus düsteren Machenschaften, Mord, Diplomatie, Lug und Trug sowie falschem Spiel war Kazel Tenebrée. Doch wie das eine Zahnrädchen von der Funktionstüchtigkeit des anderen angewiesen war, funktionierte es auch in diesem riesigen Plan. Der kleine Punkt… musste zur Zufriedenheit der Inquisition funktionieren. Nur dann konnte ihre Mission gelingen.

Ja… die ganze Angelegenheit war mehr als nur kompliziert geworden.

Für Schwester Annina hingegen war Kazel einfach nur ihr Patient um den sie sich kümmern musste. Nicht mehr und nicht weniger. Trotz ihrer Liebe zu ihrem Beruf und zu den Menschen hatte sie in all den Jahren gelernt sich Abzugrenzen und sich nicht all zu sehr für die Menschen in den Krankenbettern zu interessieren. Denn sonst wäre jeder Todesfall – und die gab es leider zuhauf… ein sehr schweres Ereignis für sie so was wollte sie ihrer Seele nicht antun und konnte sie in ihrem Beruf auch nicht ertragen.

<i> Annina ... ich muss hier weg. Sie is hier, ich darf ihr nicht begegnen ... ich will sie wiedersehen ... aber es darf nicht sein. Ich würde sie umbringen, ihr wehtun ... nochmal. Sie hat Blut geweint, mein Licht. Ich weiß es!"</i> „BERUHIGT EUCH BITTE!“ Flehte Annina ihn regelrecht an. Sie wollte nicht dass er sich aufregte. Das gab hohen Blutdruck. Hohen Blutdruck war die Ursache für Hirnschläge und Hirnschläge waren nicht zu therapieren! „Bitte ihr müsst euch erst beruhigen! Ihr wird nichts geschehen! Wie auch… hier könnt ihr nicht weg… hier seid ihr sicher!“

Endlich schien ihr Patient verstanden zu haben. Langsam wurde sein Atem wieder tief und regelmässig. <i> "Kazel",</i> Brummte er plötzlich. Annina runzelte die Stirn. Ach ja der Name! Fiel ihr plötzlich ein. Sie lächelte und nickte. „Seltener Name.“ Meinte sie dazu.

<i> "Ich heiße Kazel. Lasst Landria nicht in meine Nähe. Sie will mir helfen, aber ich verletze sie. Ich darf sie erst wiedersehen, wenn ich ... Shantih ... Ihr kennt Shantih nicht, oder?"</i> Die Schwester riss ihre Augen auf. „Ihr meint Doktor Landria Sinal? Die Geisteswissenschaftlerin?“ Fragte sie überrascht wohl wissend wer das Zimmer neben Kazels Belegte. Als auch noch Shantihs Name fiel… musste sie sich am Tisch festhalten. „Was ist mit Shantih? Habt ihr auch angst ihr weh zu tun? Warum überhaupt?“ Wollte sie wissen.

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Kazel Tenebrée » Sonntag 20. Juli 2008, 10:16

Wie gut, dass sie Kazel fixiert hatten. So konnte er nicht viel mehr als Herumjammern und die Schwester vielleicht auch noch anspucken. Letzteres tat er nicht, kam ja nicht einmal auf die Idee. Warum auch? Annina machte bisher einen freundlichen Eindruck auf ihn, selbst dann, als sie leicht erschreckt zurückwich. Hatte auch sie Angst um Landria?
<b>Ja, lauf, lauf weg und rette sie!</b> Kazel fasste kaum noch einen klaren Gedanken. War er denn inzwischen wahrlich zum Verrückten mutiert? Irgendwie vermisste er die ganze Truppe, sogar Erdilin. Naja, nicht wirklich Erdilin, aber Babs und Kapitän Jack, Heinrich und den Eh Eh Mann. In der Gruppe war es leichter gewesen, den Wahnsinn zu ertragen und man stach weniger als Individuum hervor. Dort, in Burgstein, hatte er sich sicher gefühlt – weil Landria weit weg war.

Aber hier ... Kazel schaute Annina eindringlich an. Oh, das konnte er, war es doch so ziemlich das einzige, was er in seiner Lage noch tun konnte. Die tintenblauen Augen hefteten sich praktisch an ihre Gestalt aus roten Locken und holder Weiblichkeit, ohne dabei jedoch den kleinsten Anschein von Lust zu erwecken.
<i>"BERUHIGT EUCH BITTE!"</i> Sie geriet ja vollkommen aus der Fassung! Oh, so sehr ängstigte er sie, machte ihr Probleme. Erst als Annina ihm versicherte, dass Kazel sein Licht nicht erreichen könne und hier sicher sei, da lauschte er ihren Worten und beruhigte sich tatsächlich. Erleichtert atmete er aus, nannte seinen Namen.

<i>"Seltener Name."</i> "Hm", gab er zur Antwort. Es kam nur darauf an, in welchem Teil Celcias man aufwuchs. In Morgeria war es möglicherweise ein gebräuchlicherer Name, obwohl Kazel sich nicht erinnern konnte einen Namensvetter zu haben. Er wollte sich auch gar nicht unbedingt an Morgeria erinnern. Zu viel Schlechtes war ihm da widerfahren und wenn er an diese Ereignisse dachte, wurde ihm die Kehle trocken. Denn inzwischen verknüpfte er sie über den Teil "Schlecht" mit den jüngsten Erinnerungen und seinen Träumen. Shantih hatte ihn betrogen, eiskalt abserviert und es machte ihr sogar Spaß, sein verkümmertes Herz zu quälen. Und dann auch noch seine Landria, die einzige, die ihn verstand. Aber gerade ihr durfte er nicht nahe sein! Nicht ihr!

<i>"Ihr meint Doktor Landria Sinal? Die Geisteswissenschaftlerin?"</i> Kazel nickte, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Oh wie selten er doch die Mundwinkel gehoben hatte, bevor er Opfer der Elfenmanipulation geworden war! "Ja. Mein Licht", hauchte er Annina freundlich entgegen. Sein Blick jedoch verlor sich unter einer gerunzelten Stirn. Warum hielt sich die Schwester haltsuchend am Tisch fest? Er erkannte, dass ihre Knöchel weiß hervortraten und irgendwie wirkte sie entsetzt ... oder überrascht. Kazel verwirrte es ... bis sie ihm weitere Fragen stellte.

<i>"Was ist mit Shantih? Habt Ihr auch Angst, ihr weh zu tun? Warum überhaupt?"</i> Kazels Mund öffnete sich ungläubig. Er starrte. Er starrte Schwester Annina an, als hätte er nie zuvor eine Menschenfrau gesehen. Dann schluckte er. "Sie ist ... hier?!", brachte er keuchend hervor. <b>Jetzt vermassele es bloß nicht! Du musst diese Aufgabe meistern, diese eine kleine Aufgabe nur. Dann wird Landria nicht mehr Blut weinen müssen, dann kannst du sie wiedersehen. Sie verzeiht dir, bestimmt! ... Wenn du Shantih erst einmal den letzten Lebenshauch entzogen hast!</b>
Ein Strahlen legte sich in Kazels Züge. Allein der Gedanke an diesen Mord, der noch vor ihm lag, ließ sein Herz höher schlagen. Tintenblau funkelte er Annina an und lächelte selig, ehe er sich ins Kissen zurückfallen ließ. Shantih war hier, sie befand sich wie er in der Klinik. Es musste eine Fügung des Schicksals, der Wille der Götter, sein.
<b>Faldor ... </b> Es war nicht Manthala, deren Namen er im Stillen anrief. Manthala, die Göttin, der er sich durch Erziehung und später durch Überzeugung verschrieben hatte. Nein, ihr blutdurstiger Bruder, Gott der Mörder, Gott des Blutes, ihn rief er an. Von ihm erhoffte er sich Kraft für seine letzte Aufgabe ...

Kazel war mit einem Mal ganz ruhig. Fast schon zu ruhig. Seine Glieder zitterten nicht mehr und seine Züge hatten sich etwas entspannt. "Sie ist hier", wiederholte er seine Frage, die sich nun in eine Feststellung gewandelt hatte. Und dann: "Ich liebe sie ... ich muss sie sehen. Bitte, Annina."
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Erzähler » Montag 21. Juli 2008, 17:59

Schwester Annina nahm wieder Haltung an. Trat einen weiteren Schritt vor. Es erschien sie so als sprachen sie nicht von den gleichen Personen… Kazel reagierte so heftig auf den Namen der Geisteswissenschaftlerin… ausserdem nannte er sie „sein Licht.“ Es schien so als wäre Landria für ihn beinahe in einem gottähnlichen Status. Sehr verwirrend… obwohl sich Annina auch eine einigermassen plausible Erklärung bilden konnte. Kazel war vermutlich in Burgstein komplett von Landria abhängig gewesen, kein Wunder war sie sein Licht. Seine Hoffnung. Die Pflegerin konnte ja nicht ahnen welche gewaltige Manipulation hinter dem Denken des Patienten steckte und dass dieser eigentlich gar nicht „wirklich“ verrückt war… sondern dies gemacht worden ist.

Sie registrierte dass der Patient umgänglicher und in der Stimmung aufgehellter wurde wenn das Thema auf die Geisteswissenschaftlerin fiel. Es war schon seltsam eigentlich hatten diese Personen ja eher einen zweifelhaften ruf, besonders die Ärzte der Reichsklinik belächelten die Geisteslehre als Randgebiet der Medizin und ordneten es schon beinahe bei der reinen Quaksalberei ein. Dennoch waren sie immer wieder froh darum wenn sie manch unleidigen und schwierigen Patienten an Burgstein losgeworden sind. Es war eine Hassliebe welche die beiden Disziplinen aneinander band.

Schwester Annina war überrascht dass Kazel von Shantih sprach. Man hatte bisher keine Angehörigen oder Freunde der Frau gefunden was ein Austritt aus der Klinik erschwerte, schliesslich konnte sie ohne Hilfe und leichte Pflege nicht allein in der Öffentlichkeit überleben. Sie lächelte. Doch die Freude hielt nur kurz, denn schon kamen Bedenken. Dieser Kerl würde doch unmöglich für sie Sorgen können.

Oh wenn sie doch geahnt hätte…

Doch sie wurde geblendet von Kazels angeblicher Freude über das wieder finden seiner Geliebten. Sie hatte keinen Grund an der Echtheit seines Verhaltens zu zweifeln. Sie lächelte ebenfalls und freute sich ihm eine so gute Botschaft übermittelt zu haben. <i> Ich liebe sie ... ich muss sie sehen. Bitte, Annina.“</i> Sie lächelte und nickte. „Natürlich. Ich werde sie gleich fragen gehen ja? Und ihr beruhigt euch soweit… dann könnt ihr bald zu ihr… und zu Dr. Sinal.“ Meinte sie munter. „Oder soll ich Shantih herholen?“

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Kazel Tenebrée » Dienstag 22. Juli 2008, 12:15

Kazels Augen wurden größer und er grinste breit, als die Schwester sein Bitten mit einem lächelnden Nicken quittierte. So einfach war es? Er hätte nur nach ihr fragen brauchen und den Wunsch äußern, sie zu sehen. Irgendetwas daran musste doch faul sein. <b>Bewacht der Kommandandt sie nicht? Ha, aber nein! Der ist viel zu unterbelichtet und glaubt, mich sicher in Burgsteins Zelle zu wissen. Tja, so kann es gehen, man muss nur verrückt genug sein, sich in die nächste Klinik einliefern zu lassen.</b> Nicht, dass es von Kazel geplant gewesen wäre. Eigentlich hätte er für diesen schicksalshaften Wandel sogar Vana ein weiteres Mal danken müssen. Doch dazu würde es nie kommen. Für ihn war Vanas Stimme Einbildung gewesen, ein Anzeichen seines gewachsenen Wahnsinns. Ja, Kazel selbst hielt sich inzwischen schon für einen Patienten Burgsteins. Er war verrückt geworden, aber es kümmerte ihn nicht. Ihm fehlte der Drang, aus den Hallen der Anstalt ausbrechen zu wollen – mal abgesehen, dass er sich nicht länger dort befand. Er würde Shantih töten und zurückkehren, damit man sich um ihn kümmerte und ihn verwahrte. Damit er nicht versehentlich zu Landria gelangen konnte. Sie würde es entscheiden und wenn sie wusste, dass er ihr nichts mehr anhaben konnte, würde sie zu ihm zurückkehren. Kazel ersehnte diesen Moment herbei. Er konnte es kaum erwarten, sich wieder im Licht zu baden. Erinnerungen an die Elfe waren verschwommen. Nein, er konnte keine einzige ihrer gemeinsamen Sitzungen rekonstruieren, aber da war dieser kleine Funke Wissen, dass es gut gewesen war. Bei Landria war Kazel ruhig gewesen, friedlich. Bei ihr fand er jenen Frieden, den Shantih ihm genommen hatte und nie wieder würde zurückgeben können.

"Shantih", murmelte er ihren Namen. Er konnte es kaum erwarten, diesem Miststück von Frau zu begegnen. <i>"Natürlich. Ich werde sie gleich fragen gehen, ja? Und Ihr beruhigt Euch soweit ... dann könnt Ihr bald zu ihr ..."</i>
"Ich bin ganz ruhig, keine Angst", bestätigte er und lag tatsächlich sehr friedlich in seinem Bett. Die Atmung ging regelmäßig, der Puls raste ebensowenig wie das Herz. Man hätte Kazel kaum angesehen, dass er vor kurzem noch solche Probleme verursacht hatte. Doch sie sollten zurückkehren und zwar mit jenen folgenden Worten Anninas: <i>"... und zu Dr. Sinal. Oder soll ich Shantih herholen?"</i>

Den letzten Satz bekam Kazel nicht mehr mit. Mit einem Schlag wich alle Ruhe aus ihm und er starrte die Schwester entgeistert und entsetzt zugleich an. "NEIN! Doch nicht zu Landria, nein! Noch nicht ... nein, ich verletze sie ... nicht zu ihr. NICHT ZU IHR!!!" Er brüllte quer durch den Raum und fühlte sich auf einmal furchtbar hintergangen. Warum wollten sie ihn unbedingt ständig in Landrias Nähe wissen? Diese Menschen ... waren sie denn so herzlos, ihr das anzutun?! Liebten sie es, Landrias zierlichen Körper zu quälen, indem sie ihn ... einem so gefährlichen Idioten wie Kazel aussetzten.
Vorbei war es mit der Ruhe. Der Mischling japste nach Luft, seine Glieder spannten sich an. Die Hände krümmten sich zu Klauen des Schmerzes. Er schrie. "AAAAAAAARRRRRRRRGGGGGHHHHHH!!!" Er versuchte, sich zu winden, doch die Fixierungen, vor allem jene um Kopf und Hüfte, machten es ihm fast unmöglich. So zitterte er in seinen Fesseln, bis der Schweiß ihm von der Stirn lief. Er konnte kaum atmen, verdrehte die Augen und krampfte alle beweglichen Glieder zusammen. Dies war wohl bisher sein stärkster Anfall.
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Erzähler » Montag 28. Juli 2008, 12:19

Die Schwester lächelte und war ganz froh über Kazels wacher und aufmerksamer Blick. Es schien ihm tatsächlich besser zu gehen und ihre Worte hatten die beruhigende Wirkung erzielt welche sie sich erhofft hatte, doch dann wollte Annina offenbar zuviel des Guten, denn als sie wieder von Landria sprach veränderte sich das Verhalten ihres zugegebenermassen sehr eigenartigen Patienten schlagartig. Wo er gerade noch versichert hatte das er ruhig war zeigte er nun ein ganz anderes Bild. Er starrte ihr mit grossen glasigen vom Irrsinn förmlich angefressenen Augen an und brüllte ihr entgegen dass er nicht zu Landria wollte. Annina trat instinktiv zwei Schritte zurück ihr Herz pochte bis zum Hals. Sie hatte mit sicherheit nicht die Absicht gehabt den Kerl so aufzuregen. „Schon gut! Schon Gut! DU musst nicht zu ihr hörst du?!“ Krächzte sie doch dann war es schon zu spät der Mann begann erneut zu krampfen.

Aufgeschreckt durch das Geschrei und den Lärm kam sofort Verstärkung ins Zimmer angerannt. Ein junger Assistenzarzt war darunter der grüner hinter den Ohren aussah als er im Grunde war. Schnell wurden dem Patienten über den Tropf erneut krampflösende Medikamente verabreicht welche fürchterliche Kopfschmerzen und Magen Darm beschwerden als Nebenwirkung zur Folge haben würde. Tatsächlich umschlang Kazel als die Muskeln dem Mittel nachgaben mit der Entspannung auch gleichzeitig ein flaues Gefühl im Magen. „NEHMT DIE FESSELN AB UND DREHT IHN!“ Herrschte der Arzt die beiden Schwestern an die zusätzlich in den Raum gelaufen waren, denn Annina war im Moment völlig handelsunfähig. Stand nur geschockt neben dem Bett und starrte das Szenario an als wäre es nur ein böser Traum. Man löste die Fixierungen hastig und drehte Kazel zur Seite gerade noch rechtzeitig bevor er sich übergeben musste, wirklich mehr als etwas Galle kam da nicht doch dies machte den eigentlichen Akt des Erbrechens deutlich schmerzhafter. Sie behielten ihn auf der Seite gelagert. Kazel bekam ein grosses Kissen in den Rücken gedrückt so dass er sich nicht wieder herumrollen konnte und dann fixierten sie ihn aufs Neue.

Der Arzt gab die neuen Verordnungen durch und die Schwestern – nun wieder alle drei denn Annina erwachte endlich aus ihrer Starre. Räumten das Zimmer auf und machten alles wieder zurecht. „Dieser Mann braucht absolute Ruhe er soll sich NICHT aufregen verstanden?!“ Herrschte der Arzt die junge und deutlich blässer gewordene Schwester an. Die nickte nur. Die anderen rauschten ab. Sie war wieder allein mit ihm.

Annina schwieg. Blickte Kazel einfach nur erschrocken an. Er sah noch geschwächter aus als bei der Einlieferung. Sie erhob sich ging zu einem kleinen Wassertrog der sich in jedem Zimmer befand und befeuchtete einen Lappen mit kaltem Wasser welchen sie Kazel auf die Stirn legte. Dann verschwand sie kurz und kam mit einem kleinen Fläschchen in der Hand wieder. Sie entkorkte es. Der Duft von Pfefferminze erfüllte den Raum. Sie liess ein zwei Tropfen auf ihre Finger fallen und rieb damit Kazels Schläfen und eine bestimmte Stelle hinter seinem Kopf ein. „Das ist gegen das Kopfweh welches ihr kriegen werdet.“ Meinte sie ruhig.

<i>Kazel verliert 10% Lebensenergie wegen den Krämpfen</i>

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Kazel Tenebrée » Dienstag 29. Juli 2008, 00:29

<i>"Schon gut! Schon gut! DU musst nicht zu ihr, hörst du?!"</i>

Kazel hörte nicht. Er verdrehte die Augen, vor denen schwarze Punkte tanzten und ihm die Sicht nahmen. Aber er wollte auch gar nichts sehen, nichts hören und vor allem wollte er nichts spüren. Der Schmerz, welcher zusammen mit den Krämpfen Einzug hielt, hätte ihn noch um den Verstand gebracht, wenn er jenen nicht bereits – zumindest nach Eigeneinschätzung – in der Anstalt Burgstein gelassen hatte.
Noch einmal schrie er seine Pein hinaus, während der ganze elfische Körper unter einer neuen Krampfwelle erbebte. Es rüttelte ihn durch und eigenständig konnte er sich dieses Mal nicht wieder beruhigen – nun, wann hatte es vorher auch schon geklappt? <span style="color:1A365E;">"VANAAAAA!"</span>, röchelte er lauthals und mit letzter Kraft vor sich hin. Ihre Stimme hatte ihm diese schreckliche Nachricht über Landrias Zustand mitgeteilt. Nun musste sie ihm helfen, von den Folgen loszukommen. Unterbewusst sehnte er sich nach jemandem, der ihm den Schmerz nahm und der Name der Priesterin beziehungsweise Mörderin sprang ihm als erstes von den Lippen. Nicht Luziver, nicht Shantih ... jenen konnte er nicht trauen, sie musste er töten. Nicht Landria, jene konnte er nicht bitten, sie würde er verletzen.
<span style="color:1A365E;">"AAAAAAAARRRRRRRRRR!!!"</span>, brüllte er, während seine Stimme bereits heiser wurde.

Schwester Annina kam gegen seine Schreie nicht an. Fraglich war auch, ob sie überhaupt verstand, was er da schrie, denn Kazel hatte einfach auf Lerium gewechselt. Dies war unbewusst geschehen, hatte aber durchaus seinen Grund. Damals, in den Verliesen seiner Mutter in Morgeria, hatte er auf die schmerzenden Peitschenhiebe ausschließlich in der Dunkelelfensprache reagiert.

Wenigstens lockte sein Gebrüll weitere Mitarbeiter der Klinik an. Man konnte der Schwester auch nicht wirklich zumuten, sich um diesen Wahnsinnigen zu kümmern. Der würde ihr noch im Krampf in die Hand beißen oder sonst etwas. Hier mussten erfahrene Männer und Frauen her. Ärzte ... mit ruhigstellenden Medikamenten. Und eben jenem hereingeplatzten Assistenzarzt war es ziemlich egal, dass seine Mittel Kopfschmerzen und Magenbeschwerden als Nebeneffekt auf den Plan riefen. Hauptsache, der Patient wurde von den Krämpfen erlöst.

Langsam wirkte das Medikament, welches über ein eigentlich primitives, aber für Verhältnisse dieser Zeit äußerst modernes Gerät – den Tropf – in Kazels Blutbahn befördert wurde. Seine Muskeln entspannten sich, die Krämpfe ließen nach. Er rührte sich kaum mehr, war viel zu erschöpft. So stellte es für die Herbeigeeilten kein Problem dar, ihn abzuschnallen und auf die Seite zu lagern. Natürlich erfolgte eine erneute anschließende Fixierung, der Verrückte sollte ja nicht Reißaus nehmen.

Kazel ließ dies alles wortlos über sich ergehen. Zwischendurch schloss er für mehrere Sekunden die Augen, keuchte und ächzte. Außerdem hatte er das Gefühl, dass sich ihm der Magen umdrehte. Und genau dies geschah. Glücklicherweise hatte man ihn bereits zur Seite gedreht, so dass sich der Mischling leicht über den Bettrand und in einen bereitgestellten Eimer übergeben konnte.
Er hustete, bekam kaum Luft, alles war plötzlich furchtbar anstrengend. Ihm schmerzten die Glieder nachhaltig und in seinem Hinterkopf kündigte ein unregelmäßiges Hämmern und Pochen die Kopfschmerzen an.

Von den Anordnungen, die der Arzt Schwester Annina und den anderen gab, bekam er nichts mit. Kazels Empfinden drehte sich derzeit um seinen rumorenden Magen, die einsetzenden Kopfschmerzen und den bitteren Geschmack von Galle in seinem Mund. Er schluckte trocken, konnte den Geschmack aber nicht bannen.
Müde hob Kazel die Augen und bemerkte, dass Annina ihn wieder ansah. Sein Blick verriet neben Erschöpfung die Sorge, sie könne an ihrem Plan festhalten, ihn zu Landria bringen zu wollen.
Aber die Stationsschwester brachte ihm nur einen kalten Lappen, den sie auf seine Stirn legte. Das tat gut. Kazel atmete hörbar erleichtert aus. Und dann roch er Pfefferminz. Dies erinnerte ihn an die Weiten der Stillen Ebene. In der Zeit des Erwachens und der Abendsonne wuchs dort hin und wieder Pfefferminz zwischen den Gräsern. Wie gern er sich dann ein paar Blätter abgerissen und darauf herumgekaut hatte! Er seufzte, hatte gewissermaßen Heimweh.

Sanft berührten die Fingerspitzen Anninas seine Schläfen. Sie roch nach der Pflanze. <i>"Das ist gegen das Kopfweh, welches Ihr kriegen werdet."</i> Er hatte es bereits, aber ihre schnelle Methode, dagegen vorzugehen, zeigte schon Linderung.
"W...as...se...r", krächzte Kazel heiser. Er wollte statt der Kopfschmerzen viel liebe den Gallegeschmack aus seinem Mund spülen.
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von fremde Frau » Samstag 16. August 2008, 14:40

Lysanthor sei dank, die Krämpfe des Mannes lösten sich endlich. Schwester Annina atmete erleichtert auf was nicht hiess dass ihr besorgter Blick schwand. Noch so ein Anfall durfte sich der Patient nicht leisten. Sie machte sich selbst grosse Vorwürfe deswegen, jetzt wo ihr die ganze Situation nochmals wie ein Film vor den Augen ablief. Sie hatte von Landria gesprochen und er hatte mehrmals ängstlich, ja gar panisch darauf reagiert, warum war sie noch länger darauf herumgeritten? Wie unaufmerksam sie doch gewesen war! Scholt sie sich selbst. Langsam kriegten sie die Situation wieder unter Kontrolle, nicht dass jemals eine der anwesenden Fachkräfte jemals zugeben würde dass dies nicht ständig der Fall gewesen war.

„Shhh ganz ruhig, ihr habt es überstanden Kazel.“ Hauchte sie leise und massierte weiter seine Schläfen. Eigentlich müsste sie so viel Gleichzeitig machen aber ihr war es wichtig jetzt bei ihrem Patienten zu sein der begann nach Wasser zu fragen. „Natürlich.“ Ihre sanft massierenden Fingerspitzen lösten sich vorsichtig von ihm. Die Schwester schritt zur Wasserkaraffe und schenkte einen Becher voll ein. Sie lockerte die Fixierung damit sich der Patient mit ihrer Unterstützung im Bett aufhocken konnte um zu trinken. Sie hielt ihm den Becher an die Lippen da seine Hände schliesslich noch immer gefesselt waren. Dann stellte sie den Becher kurz ab und hielt ihm einen Spucknapf unter den Mund damit er diesen ausspülen konnte, anschliessend gab sie ihm wieder zu trinken. Sanft drückte sie ihn zurück in die Kissen. Legte ihm wieder den kühlen Lappen auf und lächelte ihm zu. „Geht es besser?“ Fragte sie leise. Allein schon die Anwesenheit ihrer Stimme mochte wohl dafür sorgen dass viele Beschwerden gelindert wurden, es tat den meisten Patienten unheimlich gut in solchen Situationen nicht allein mit den Schmerzen und Ängsten sein zu müssen die es auslöste, wenn man die Kontrolle über den eigenen Körper verlor.

„Nun ruht euch aus. Schlaft einwenig und wenn ihr aufwacht werde ich Shantih holen.“ Meinte sie schliesslich. „Braucht ihr noch etwas?“

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Kazel Tenebrée
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 16. August 2008, 17:19

Wie ein Schluck Wasser in der Kurve hing Kazel halb über dem Bett. Im Eimer befand sich kaum etwas, nur dunkler Speichel und ein wenig Gallenflüssigkeit, deren Geschmack sich immer noch in Kazels Mund befand. Er fühlte sich schwach und unendlich müde. Wie Kräftezehrend doch etwas sein konnte, dass man liegend zu überstehen hatte. Aber Schwester Annina bestätigte es ihm: er hatte es überstanden.
Gern hätte Kazel gefragt, woher diese Krämpfe kamen und warum sie ihn immer wieder heimsuchten? Würden sie wiederkehren oder war es für immer vorbei. Der letzte Krampfanfall hatte seine Reserven auf den Plan gerufen und den Mischling ziemlich ausgelaugt. Allein bei Bewusstsein bleiben fiel ihm schwer, doch wollte er nicht in Schlaf verfallen. Die Schwester hatte versprochen, Landria zu holen, dieser Gedanke ging ihm nicht aus dem Kopf. Er musste es verhindern, konnte aber nicht einmal mehr richtig sprechen. Ihm fehlte die Kraft. Lediglich nach Wasser verlangen, das kam ihm noch heiser über die Lippen, aber Annina besaß gute Ohren und erfüllte ihm seine Bitte.

Ihre Finger hoben sich von seinen Schläfen und kaum darauf folgte ein leichtes Pochen hinter seiner Stirn. Die angekündigten Kopfschmerzen kamen. Kazel keuchte. Dann wurde ein Teil seiner Fesseln gelöst und die Frau richtete ihn auf. Sie musste ihn halten und wohl auch den Becher, welcher seine Lippen berührte, denn Kazels Arme blieben weiterhin fixiert. Aber vermutlich hätte er eine so einfache Aufgabe wie das Halten eines mit Wasser gefüllten Bechers nicht mehr hinbekommen. Er spürte, wie seine Finger, ja sein ganzer Körper, noch nachzitterte von dem starken Anfall. Alles schmerzte, er wollte wieder liegen, gleichzeitig aber trinken. Gierig schluckte er das Wasser, spülte sich damit den Mund aus und trank dann erneut einen Schluck. Als ihm im Sitzen schon beinahe die Augen zufielen, wurde er wieder in die Kissen gebettet – und natürlich aufs Neue fixiert. Hätten sie ihn damals mal gleich hier in die Klinik gebracht. Das Bett kam ihm wie ein Gefängnis vor, er konnte sich keinen Zentimeter rühren. Derzeit bestand dazu aber auch nicht das Bedürfnis. Kazel wollte nur noch schlafen.

<i>"Geht es besser?"</i> Schweigen. Es strengte ihn an, den Mund zu öffnen, aber er wollte antworten. Er musste antworten. "N...ht ... L ... nd...ia ..." Es war so mühselig. Unter anderen Umständen hätte sich Kazel geärgert oder stillschweigend für seine Schwäche geschämt, doch unter anderen Umständen läge er wohl auch nicht hier. Seine Lider fielen zu. Anninas Stimme beruhigte und löste Schläfrigkeit in ihm aus. Gewissermaßen auch Sicherheit. Obwohl der Mischling niemandem vertraute, so sah er derzeit keinen Grund, Annina Misstrauen zu schenken. Zum einen hatte er keine Wahl und zum anderen war er viel zu erschöpft, um misstrauisch zu sein.

<i>„Nun ruht euch aus. Schlaft einwenig und wenn ihr aufwacht werde ich Shantih holen. Braucht ihr noch etwas?“</i> Wieder dauerte es, bis Kazel antwortete, dabei wiederholte er nur den Namen: "Shan...tih ..." Erschöpft sank er in Schlaf.
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von fremde Frau » Donnerstag 21. August 2008, 13:06

[Shantih kommt von Krankenzimmer C12]

Leise öffnete sich die Tür. Es knarrte kaum merklich, Kazel dürfte dieses Geräusch wohl kaum aus seinem tiefen Schlaf der Erschöpfung reissen. Es klapperte als die Schwester den Rollstuhl ins Zimmer hinein schob. „Er schläft gerade.“ Flüsterte sie ihr zu und schob sie neben Kazels Bett. Dessen fahl wirkendes Gesicht zeugte von Erschöpfung und einem hohen Mass an durchlittenes Leid. Was war wohl mit ihm geschehen? So vieles seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten… so vieles. Es würde vielleicht gar alles verändern.

„Ich lasse euch mit ihm allein. Aber bitte, löst zu eurer und seiner Sicherheit nicht die Fesseln.“ Ja die Fessseln… massive Ledergurte die um seine Glieder und seinen Körper geschlungen waren, sie sahen nicht gerade bequem aus und Kazel eher wie ein Verbrecher auf der Richtbank als ein Patient. An seiner linken Hand steckte die Infusion dessen Schlauch in den Tropf hoch führte wo noch immer das Krampfhemmende Mittel einlief. Die Schwester reichte Shantih ein Glöckchen. „Wenn etwas ist, könnt ihr klingeln… keine Sorge… es geht ihm soweit gut… er ist nur müde.“ Hauchte sie und verliess schliesslich das Zimmer. Shantih war mit dem Schlafenden allein.

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Luziver » Samstag 13. September 2008, 23:39

<i>[Komme mit Shankar und Kommandant Camara (NPC) von 'Ankunft in der Reichsklinik']</i>

Der Heiler war mit Luziver etwas überfordert, denn sie sprach zu schnell und war viel zu aufgeregt, doch zum Glück waren auch schon Camara und >Shankar da und der Kommandant sagte nochmals, wen sie genau suchten.
Zudem bekamen sie die Information, wo sich Shantih befand.

Luzi war sehr aufgeregt, doch durfte sie jetzt nicht einfach so irgendwo hinrennen, denn sie konnte die Schilder nicht lesen, da sie kein Garmisch lesen konnte... Also folgte sie dem Kommandant.
Das Herz des Mädchens pochte heftig gegen die Brust, so aufgeregt war sie, sie atmete auch recht schnell. Ihre roten Augen wurden immer größer und funkelten und glänzten. Sie würde ihre Freunde gleich wieder sehen, ihre Familie.
Für sie war es eine sehr lange Zeit gewesen, als sie von ihnen getrennt war.

Ob Kazel inzwischen schon wieder normal war? Hoffentlich...
Bestimmt waren auch diese Leute in Burgstein an den Krämpfen schuld! Sie manipulierten den armen Kazel und machten ihn nicht nur seelisch sondern auch körperlich krank!
Luziver mochte diese Leute dort nicht, man könnte meinen sie würde die hassen. Doch Luziver wusste nicht wirklich was Hass war. Eigentlich kann sie keinen wirklich hassen, so was hatte sie bisher auch noch nicht empfunden. Richtiger Hass.

Aber sie kamen dem Zimmer immer näher und je näher sie dem Zimmer kamen, desto aufgeregter wurde das Mädchen.
Luzi drängte sich vor, um die erste zu sein die den Raum betrat.
Sie musste sich wirklich zurück halten um nicht mit der Tür ins Zimmer zu fallen.

Vorsichtig öffnete das Mädchen die Türe. Noch ahnte sie nicht, dass Kazel nicht alleine war und die Person die sich bei kazel befand ahnte womöglich nicht, dass die kleine Luzi auch anwesend war.
Langsam trat sie in den Raum. Sie hielt für kurze Zeit die Luft an, aber für sie kam es wie eine halbe Ewigkeit vor.

Shantih war ebenfalls bei Kazel! Sie waren wieder zusammen! Alle drei!
Luziver wollte schon lauthals den Namen der Menschenfrau rufen und sie stürmisch umarmen als die kleine merkte, dass Kazel schlief.
Sie schlich sich hinter Shantih und sah ihr über die Schulter. "Hallo Shantih!" Flüsterte das Mädchen leise und trat dann vor ihre Freundin und umarmte sie dann vorsichtig. "es ist so toll euch beide wieder zu sehen! Luziver hat sich so viele Sorgen gemacht!" Dann drehte sie sich zu kazel. "Be-besonders um Kazel1" Schluchzte sie und fing dann an zu weinen.
2Hoffentlich ist Kazel nicht mehr manipuliert und ist wieder normal! Hoffentlich sind die Menschen hier nicht so böse wie die in Burgstein!" Schluchzte und weinte das Mädchen bitterlich.
Sie freute sich beide wieder zu sehen und dass es ihnen anscheinend gut ging - zumindest schien es Shantih soweit gut zu gehen.

Nun würde Shankar die ‘Familie’ von Luziver kennen lernen. Nun sah er, wer dieser Kazel Tenebrée war, den das Mädchen so vergeblichste gesucht hatte.
Nnachdem sie sich etwas beruhigt hatte, wandte sie sich an den Minotaur und Camara. “Das sind Shantih und Kazel. Sie sind Luzivers Familie!” dann wandte sie sich noch mal an Shantih. 2Das sind Shankar und der neue Kommandant Camara! Der neue Kommandant ist viel lieber als der alte! Jaaahhh! Er hat Luziver geholfen kazel wieder zu sehen und ihn zu finden! Doch leider -” Sie brach mitten im Satz ab, sah kurz zu den alten Mann und wagte es nicht ihren Satz zu beenden. “na ja. Dir scheint es besser zu gehen Shantih! Tut dein Fuß noch sehr weh? Weißt du… Es ist sooooo viel passiert!” wieder wurde das Mädchen etwas aufgeregter und wurde ein bisschen lauter, merkte dies und war dann auch sofort wieder leise. Sie wollte den Mischling ja nicht wecken.

Ja, es war sehr viel passiert. Luziver wurde hier in der Reichsklinik angegriffen, wurde sozusagen hier raus geschmuggelt, Roxas hatte sie nicht mehr gesehen, war beim Lazarett und es wurde sich dort eine Weile um sie gekümmert, sollte dann die Angaben für das Turnier bestätigen und nun dort antreten. Dann wurde sie umgezogen und war beim Turnierplatz, dort lernte sie den Troll Druan mit seinem Lehrling kennen, so wie Shankar den Minotaur und Senturo den Hybriden.
Die Krankenschwester Philia und Ninane hatte sie aus den Augen verloren, Senturo starb vor dem Turnier beginn, Druan hatte sie auch nicht mehr gesehen und war nun mit Shankar und Camara unterwegs.
Dann begann die Suche nach Kazel…
Und am Ende landeten sie hier, in der Reichsklinik und sie traf zudem auch noch wieder auf Shantih.
Aber was war mit Ascar? Befand er sich noch in Pelgar? Wo er wohl war…

<i>[Occ: hab mal als erstes gepostet, wenn es so in Ordnung ist^^]</i>

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Shankar » Sonntag 14. September 2008, 23:32

Shankar machte sich nicht viele Gedanken darüber, dass er jetzt diesen Kazel treffen würde. Luziver hatte mehr davon und während sie und er den Kommandanten folgten, merkte man deutlich wie aufgeregt sie wurde. Schließlich kamen sie in einem Raum, bei dem die Türe nur angelehnt war. War es der richtige Raum? Es war so still, als wäre eben niemand da. Luziver stürmte förmlich hinein und Shankar hatte nun erwartet, dass
sie in ihrer normalen lauten Stimme sprach. Doch es geschah nichts, als Luziver drin war.
Shankar ging nach ihr hinein mit einem Neugierigen Blick. Da waren sie nun alle drei: Luziver die neben einer Frau im Rollstuhl saß und so ein Kerl der in einem Bett vor den beiden schlief. Der Kerl war wohl Kazel und er schien wohl nicht gerade im besten Zustand zu sein. Denn er wirkte recht mickerig in den Augen von Shankar. Doch dann sah der Stiermann die Ohren von Kazel. Stimmt er meinte sich nun zu erinnern, dass Luziver sagte er sei ein Elf. Die sollen alle so halbe Hemden sein.

<i>“Das sind Shantih und Kazel. Sie sind Luzivers Familie!” dann wandte sie sich noch mal an Shantih. 2Das sind Shankar und der neue Kommandant Camara! Der neue Kommandant ist viel lieber als der alte! Jaaahhh! Er hat Luziver geholfen kazel wieder zu sehen und ihn zu finden! Doch leider -” Sie brach mitten im Satz ab, sah kurz zu den alten Mann und wagte es nicht ihren Satz zu beenden. “na ja. Dir scheint es besser zu gehen Shantih! Tut dein Fuß noch sehr weh? Weißt du… Es ist sooooo viel passiert!”</i>
Erzählte das Mädchen.
<b>Ach! DAS ist also diese Shanith! Stimmt ja, Luziver hatte sie auch ein paar mal erwähnt.</b>
Das kleine Mädchen erzählte munter weiter was sie alles erlebt hatte und erwähnte sogar Senturo.
<b>Ja Senturo......</b>
Shankar musste bei den Gedanken an seinem früheren Begleiter grinsen.
Der Tod des Hybriden war schon ein Verlust, obwohl Shankar und er irgendwann eh eigene Wege gegangen wären. Shankar wusste schon warum, weil Senturo im das ein oder andere Mal auf der Nase getanzt ist und bis auf die paar Früchte die er wachsen ließ nicht sehr viel konnte. Trotzdem hätte Shankar ihm nicht so einen Tod gewünscht. Doch wahrscheinlich hätte er wahrscheinlich den Hybriden irgendwann den Hals umgedreht.

Shankar ging nun etwas näher zu Luziver und dieser Shanith und stellte sich nun persönlich vor:
"Ich bin Shankar."
sagte er nur und musste grinsen als ihm auffiel, dass sein Name und Shaniths Name die ersten vier Buchstaben gleich waren. Nun kam Shankar der Einfall, dass wenn er ein Mädchen geworden wäre sein Name vielleicht auch Shanith gewesen wäre. Als weibliche Version zum Namen Shankar.
Der Minotaur sah zu Kazel der gerade schlief. Wären er und Shankar bessere bekannte, dann würde er ihn sogar wecken und dann anständig begrüssen. Doch das wollte er jetzt nicht machen, weil Luziver nicht aufregen wollte.
Wenn er daran dachte, als sie mit ihm im Zelt des Kommandanten waren und was sie damals so erzählte.....da hätte er schon erwartet, dass die Suche nach Kazel etwas länger gedauert hätte. Nun er hatte sich wohl geirrt, doch das spielte nun keine Rolle.
"Wann er wohl aufwacht?"
fragte Shankar ganz leise sich selber.

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Shantih
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Shantih » Freitag 19. September 2008, 14:19

Shantih hatte mindestens eine Stunde reglos vor Kazels Bett gesessen. Nunja, zumindest gefühlt. Sie hatte ihn angesehen, hatte ihre Augen nicht von seinem Gesicht lösen können. Es war sein Mund, der zu Anfang, als sie sich kennengelernt hatten, so oft zu einem schmalen Strich verzogen war - ein Ausdruck seines Misstrauens. Und irgendwann hatte er für sie gelächelt, gelacht. Irgendwann waren seine Lippen zu ihren geworden und umgekehrt. Unter den geschlossenen Lidern warteten die Augen, die jedesmal zu einem Sturm wurden, wenn er Gefahr gewittert hatte oder an seine Vergangenheit dachte. Bald würde er sie aufschlagen und dann wäre alles gut, hoffte sie.

Erst nach ewigen Sekunden registrierte sie, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte. Fixierungen wie Ketten um seinen Körper geschlungen, der Tropf der seinen Körper mit Medikamenten versorgte.. Wie hatten sie ihn so festhalten können? Der Kazel, den sie kannte, hätte sich nicht an ein enges Krankenbett ketten lassen ohne dabei sein Leben zu geben. Und er roch anders. Sicher, ihn umgab noch sein ursprünglicher Geruch, aber irgendwas hatte sich verändert.. Keine Wiesen, kein Wald mehr, keine Freiheit mehr um ihn. Er war blass und dünn geworden und sein Schlaf war so tief, dass er nicht natürlich sein konnte.

Umso länger Shantih in dem Rollstuhl saß, den die Schwester vor Kazels Bett geschoben hatte, desto heftiger drängte sich das Gefühl der Ohnmacht in ihr Bewusstsein. Irgendwas war falsch und sie musste warten, um es zu finden.

Urplötzlich wurde sie aus dem Loch gerissen, in dem sie Minute um Minute tiefer zu versinken schien. Sie hatte Luziver nicht bemerkt, bevor sie die vertraute Stimme des Mädchens an ihrem Ohr hörte. Nachdem sie einmal stark zusammengezuckt war, riss es sie auf die Beine (Schmerz wurde weitestgehend ignoriert), so dass sie das Mädchen fest umarmen konnte. Sie hätte weinen können, so glücklich war sie ihre ehemalige Weggefährtin wiederzusehen.

"Du kämpfst dich wohl überall durch!", flüsterte Shantih leise lachend - die Freude hatte ihre Sorgen um Kazel kurz verdrängt - und strich Luziver über die Wange, lächelte sie an.
Sie wusste nicht, was sie zu Luzivers Gedanken über Kazels Zustand ssagen sollte.. "Normal" sah irgendwie anders aus. Doch was sollte sie ihr schon erklären, wo sie doch selbst nicht wusste, was Kazel fehlte?

Shantih strahlte dennoch über das ganze Gesicht, als Luziver sie bei den anderen beiden (die hatte sie bis dato noch nicht wirklich bemerkt) als "ihre Familie" vorstellte.
Etwas unbeholfen dank des riesigen Gipsfußes humpelte sie einen Schritt auf Shankar und Camara zu, um ihnen nacheinander die Hand zu geben. Sie musterte sie genau - bei Luziver und besonders bei Lucy konnte man aber eigentlich sicher sein, dass sie sich nicht mit ihnen abgeben würden, wenn die beiden Fremden dem Mädchen böses gewollt hätten.
"Shantih.", erwiderte sie Shankars Vorstellung freundlich. Es tat so gut, wieder unter Leuten zu sein, die keinen Kittel trugen.

Die dunkelhaarige, junge Frau fühlte sich ziemlich unwohl den beiden Männern in nichts als einem Krankenhausnachthemd gegenüber zu stehen und lächelte verlegen, während sie unaufällig das Stück Stoff zurechtzog und sich dann wieder Luziver zuwandte. Shantih konnte nicht anders und legte einen Arm um das Mädchen.

"Ich bin echt froh, dich wieder zu haben, Kleine.", grinste sie, während langsam das drohende Gefühl zurückkam, was mit Kazel verbunden war.
"Du musst mir später alles erzählen!", forderte Shantih lächelnd und zuckte kurz zusammen, als sie versuchte ihr Gewicht zu verlagern.
"Mist.", seufzte sie leise und ließ sich nach einigen Anstrenungen wieder in den Rollstuhl fallen.

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 20. September 2008, 00:44

<i>Kleiner Hinweis: Da Asmodeus und ich die Gruppe derzeit ein wenig über Kreuz modden und ich dabei den Kommandanten zusätzlich spiele, werden seine Reaktionen größtenteils in meinen Postings mit eingebracht.</i>

Die Erschöpfung hatte Kazel in einen sehr tiefen Schlaf fallen lassen. Allzu erholsam war jener nicht, würde er frühzeitig unterbrochen, aber die Schwester, die Shantih in den Raum gebracht hatte, wusste dies wohl. Andernfalls hätte sie ihr nicht mitgeteilt, dass er schlief.
Shantih verbrachte geraume Zeit neben Kazel und dieser bemerkte nicht einmal, wer da im Rollstuhl saß. Sie, die er die ganze Zeit über hatte finden wollen. Sie, die ihn doch mit dem Kommandanten Protos Wehrm betrogen hatte. Sie, die davon in Wahrheit gar nichts wusste, weil all die Einbildungen in Kazels Kopf entstanden waren. Sie ... die er töten musste.
Doch wohl zu ihrem beidseitigem Glück schlief der Mischlings-Elf. Er wirkte gar friedlich, wenn auch blasser als üblich und bei weitem nicht mehr so kräftig wie Shantih ihn kannte. In diesem Zustand wäre er sicherlich niemals so gefährlich für die Frau, wie er selbst es sich gern gewünscht hätte. Aber sie hatte ja noch das Glöckchen, falls es Probleme geben würde. Bis allerdings Luziver auftauchte, blieb Kazel in seinem Zustand des Tiefschlafs und rührte sich nicht. Nur die stetig sich hebende und senkende Brust zeugte davon, dass er nicht schon längst tot war.

Und dann tauchten Luziver, Shankar und der neue Kommandant – Artalant Carmara – auf. Das Mädchen fürchtete ja, dass sich Kazel noch immer in der Manipulation von wem auch immer befand, aber kurzzeitig war dies vergessen, als sie Shantih entdeckte. Beide begrüßten sich herzlich, umarmten sich und feierten eine große Wiedersehensfreude. In all der Hektik plauderte Luziver fröhlich drauf los und stellte Shantih sofort ihren anderen Freunden Shankar und Carmara vor.
Der Kommandant nickte zum Gruß, hielt sich bisweilen noch zurück. Er hatte Luziver nur zu Kazel bringen wollen und das war ihm gelungen. Allerdings wollte er sich jetzt nicht einfach so aus dem Staub machen – wäre ja auch unhöflich gewesen. Zudem wollte ihm Luziver ja noch zeigen, dass dieser im Bett liegende und wie ein Verbrecher fixierte Elf harmlos war.

Luziver weinte inzwischen hemmungslos. Scheinbar weil sie fürchtete, die Klinikangestellten könnten ebenso seltsam gemein sein wie der rohaarige Pförtner am Tor von Burgstein oder jene, die angeblich ihren Freund manipulierten oder aber sie weinte aus Freude, endlich wieder mit ihrer kleinen Familie vereint zu sein. Shantih entgegnete ihre Gefühle jedenfalls glücklich. Sie war wirklich froh, Luziver wieder um sich zu haben, sah ihr eingegipster Fuß schließlich nicht weniger schlimm aus als der bettlägerige Patient.

Eben in jenem Moment, da sich nun auch Shankar persönlich bei Shantih vorstellte – und an seinem Grinsen erkannte man deutlich seine Freude über die anfängliche Namensgleichheit – da, zog sich Kazels Stirn langsam zusammen. Auch wenn sie allesamt bisher leise oder in normalem Ton miteinander gesprochen hatten, so machten vier Menschen – respektive drei Menschen und ein Hybrid – doch mehr Lärm als zuvor nur eine Person, die schweigend im Rollstuhl gesessen hatte.
Kazel zog es aus seinem Schlaf zurück in die Realität. Müde gab er ein paar unverständliche und sehr leise gemurmelte Worte von sich. "Mh?", konnte man immer noch am besten verstehen.
"Er wacht auf", gab der Kommandant bekannt und da hoben sich auch schon Kazels Lider. Er schaute sich um, so weit es sein Blickfeld mit fixierter Stirn zuließ. Er sah eigentlich alle Personen, wobei Shankar und der Kommandant nur seinen halben Sichtbereich ausmachten. Es genügte aber, um sie zu erkennen. Trotzdem war Kazels Fokus auf die beiden Frauen gerichtet.

Er erkannte sie wieder. "Sh...nt...L...z..ver?" Die Medikmante, die man ihm zur Krampfhemmung über den Tropf verabreichte, benebelten Kazel doch noch ein wenig. Benommen schaute er in die Gegend und konnte seine Gedanken nicht so recht zusammenfügen. Er wusste, dass er Shantih und Luziver töten musste. Der Gedanke war präsent, aber es fiel ihm schwer, ihm derzeit Bedeutung zuzumessen. Stattdessen erkannte er nur, dass sie beide anwesend waren.
Ein Lächeln huschte über seine Züge. <b>Ziel ... erreicht ...</b> "Shantih ... Luziver ...", hauchte der Mischling matt. Seine Stimme war nicht einmal ein Flüstern. Die Augen, in so ruhigem Zustand üblicherweise meerblau, nun aber eher tintenfarben, wanderten weiter. Sie hafteten sich nach langer Musterung an ein Wesen im Raum, das Kazel nie zuvor gesehen hatte.

Wer war dieses ... was war es? Ein Mann oder eine Frau? Es besaß Hörner und erinnerte an einen aufrecht gehenden Stier. Nein, es war sogar einer. Stiermenschen! Kazel kannte diese Hybridform nicht und überlegte, ob es eine besondere orkische Unterart war. Ihm fiel keine ein. "Wer ...?", brachte er hervor, ehe sich kurz seine Augen verdrehten und er drohte, erneut das Bewusstsein zu verlieren. Kurz schien er auch weggetreten, doch dann richtete er wieder den Blick auf Shankar. "Wer seid Ihr?", fragte er müde. Die Augen wanderten weiter zu Shantih und zurück zu Luziver. Erneut spannten sich die Gesichtsmuskeln zu einem schwachen Lächeln. Da war etwas mit den Frauen ... <b>ja, töten. Verräterinnen, beide ... hm ... nachher. Erst schlafen.</b>
Die Medikamente hielten ihn still und erschwerten sein Denken.
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Shantih » Samstag 20. September 2008, 15:03

Gerade als die enthusiastische Begrüßungsorgie vorbei war, Shantih mit ihrem Gips- und Schraubenbein wieder im Rollstuhl saß und eine Hand der immer noch schluchzenden Luziver in ihre genommen hatte, sah die junge Frau eine Regung in dem elfenhaften Gesicht, welches zuvor vollkommen reglos gewesen war.
Der Kommandant, der sich ihr bereits vorgestellt hatte, bestätigte ihre Wahrnehmung.

<i>"Mh?"</i>, drang leise durch Kazels geschlossenen Lippen, der die Stirn in Falten gelegt hatte und scheinbar mühsam die Augen öffnete. Dass sie das Gefühl hatte, die Schrauben, die man irgendwie in ihren Fuß gebohrt hatten, würden sich in ihr verselbstständigen und ihren Fuß von dem Rest ihres Körpers abtrennen wollen, scherte Shantih herzlich wenig, als sie abermals aufsprang und auf das nahe Krankenbett zustürzen wollte. Sie besann sich eines Besseren. Kazel war krank und schwach. Vorsichtig, als könnte die zaghafte Berührung ihm weh tun, griff sie nach einer Hand des Mischlings. Explodierte ihr Herz? Wie lange hatte sie darauf gewartet. Seine Hand war kalt und reglos und Shantih konnte nicht anders als zu lächeln, als er undeutlich ihren Namen und Luzivers murmelte.

In den Rehaugen spiegelte sich Kazels mattes Lächeln. Shantih war nahezu sprachlos, während sich in ihr die Tränen sammelten.
"Wir sind hier.", flüsterte sie schwach, strich sanft mit den Fingerspitzen über seine Wange.
"Wir haben dich gefunden."

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Luziver » Sonntag 21. September 2008, 15:48

Endlich war Luziver wieder bei ihrer kleinen Familie und hatte Kazel gefunden.
Der Kommandant hielt sich eher zurück, so wie Shankar.
Shantih umarmte das Mädchen und ignorierte ihren Schmerz, bis sie ihr Gewicht verlagern wollte und sich dann doch wieder in den Rollstuhl fallen ließ.

Luzi hatte so was noch nie gesehen und bestaunte diesen Stuhl mit den Rädern. "Was ist das denn? Seit wann haben denn Stühle Räder?" Fragte sie und ging in die Hocke.
Sie hörte Camaras Stimme und dann Kazels. Das Mädchen richtete sich auf und sah erwartungsvoll zum Mischling, nein... Das war noch immer nicht Kazel. Kazel lächelte nicht. Nein. Er hatte nur für Shantih gelächelt.

Die arme Menschenfrau, wusste nichts von dem was geschehen ist. Sie hielt seine Hand und Tränen sammelten sich schon in ihren rehbraunen Augen.
Sanft hatte sie ihm über die Wange gestrichen.
Luziver musste es sich verkneifen loszuweinen. Das war nicht Kazel!
"Shantih... Das... Das ist nicht unser Kazel..." Wisperte die kleine leise was eher unheimlich wirkte, da sie leicht abwesend schien.

Ihr Medallion... Der schwarz blaue Stein schimmerte nur ganz leicht rot. Aber es war kaum wahrnehmbar.
Sie ging zu ihrer Freundin und nahm ihre Hand von der des Mischlings. "Das ist nicht unser Kazel. Dieser Kazel will dir und Luziver wehtun! Er will dir wehtun Shantih! Er wurde manipuliert... Von denen in der Anstalt. Die haben ihn so zugerichtet! Die sind an allem Schuld! Luziver wird herausfinden, warum die das gemacht haben. Luziver wird deinen Kazel wieder zurückholen." Die Kleine hielt noch immer die zarte Hand der Menschenfrau und sah zu Kazel. Auch sie war den Tränen nahe und schluchzte schon leise. "Kazel, Luziver wird dich retten! Luziver wird herausfinden wer dir das angetan hat! Wer genau es war! Luziver wird dich retten Kazel! Für unsere Familie. Für Shantih." Sie drückte die Zarte hand etwas fester, aber so dass es nicht wirklich wehtat.
Einige Tränen liefen ihr die Wangen hinunter und das Schluchzten wurde etwas lauter. "Luziver... Luziver lässt nicht zu, dass man uns trennt! Luziver lässt nicht zu, dass man euch trennt! luziver lässt nicht zu... Dass … Man Luzivers Familie kaputtmacht!" Dann drehte sie sich mit ihrem verheulten Gesicht zu Camara. "Hörst du? Luziver beschützt Luzivers Familie. Luziver beschützt Shantih und Kazel. Luziver finden heraus, wer es genau war! Auch wenn Luziver es alleine mit Lucy herausfinden muss. Niemand tut Kazel oder Shantih weh! Si haben Luziver nie wehgetan, also wird Luziver alles tun, dass auch ihnen niemand wehtut!" Weinte sie aber dennoch für sie ungewöhnlich selbstsicher und mit einem sehr ernsten Blick.
"Luziver wird alles für Shantih und Kazel tun! Niemand hat das Recht, ihnen so etwas anzutun! Und Lucy wird Kazel bestimmt rächen..." Ihre letzten Worte waren eher wieder abwesender und nachdenklicher.
Dann wandte sie sich wieder an die junge Frau. "Luziver wird Kazel für dich retten!" Und noch immer hielt sie ihre Hand ganz feste. "Damit er wieder für dich lächeln kann!"
Zuletzt geändert von Luziver am Sonntag 21. September 2008, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Kazel Tenebrée » Montag 22. September 2008, 09:45

Ihre Fingerspitzen fühlten sich weich auf seiner Wange an, so unendlich weich. Kazel schloss die Augen und genoss die sanfte Berührung. Er genoss ihre Nähe und lauschte ihren Worten, die sie unter in den Augenwinkeln brennenden Tränen hervor brachte.
Ja, sie waren wieder hier und hatten ihn gefunden, sie beide. Shantih und Luziver. Hatten sie ihn denn gesucht? <b>Ja, schau doch nur. Luziver hat einen neuen Kommandanten mitgebracht und dieses Stierwesen. Vermutlich steigen beide nächtlich über Shantih herüber und ihr macht es wohl noch Spaß. Danach kriechen sie Luziver in den Arsch, weil sie einen auf unschuldig macht! Sie haben dich gesucht und gefunden, um dir vor Augen zu führen, wie viel du ihnen beiden wert bist. Für Shantih bist du doch nur Dreck! Und Luziver wird dich ausnutzen, ohne dass du es merkst!</b>
Warum waren diese Gedanken in seinem Kopf? Warum dachte er so von seinen Freundinnen? Sie machten nicht den Eindruck, als wollten sie ihm schaden. Kazel war über seine eigenen Gedankengänge verwirrt. <b>Natürlich machen sie nicht den Eindruck. Sie wollen dich in Sicherheit wiegen, nur um dich dann erneut fallen zu lassen! Anschließend landest du wieder in Kerkern, bei Peitschen oder in diesem Irrenhaus.</b> Kurz flackerte das Bild von Babs, Heinrich, Kapitän Jack und dem Eh-Eh-Mann auf. Selbst Erdilin erkannte er flüchtig im Hintergrund. Wären diese Verrückten doch jetzt um ihn herum versammelt. Kazel vermisste sie mehr als jene, die bei ihm standen und sich ernsthaft um ihn sorgten – etwas, woran er nicht glauben konnte. Er fiel auf die Worte seines eigenen Denkens herein. Sie waren so präsent, sie konnten nur der Wahrheit entsprechen. Erinnerungen kamen in ihm hoch, er sah Shantih unter dem nackten Körper des vorherigen Kommandanten und er sah Luziver, die ihn spöttisch angrinste.
Nun bildeten sich auch feuchte Tränenperlen in seinen Augen, als er sie öffnete.

Und dann hörte er seltsame Worte von Luziver. Er sollte nicht er selbst sein? Verwirrt runzelte der Mischling die Stirn und kaum dass das Mädchen davon sprach, dass er ihnen wehtun wollte, schwand das Lächeln von seinem Gesicht. <b>Ich bin manipuliert worden?</b> Er lauschte Luzivers Ausschweifungen schweigend. Als sie schließlich geendet hatte, ruhte sein Blick auf ihr und wanderte dann zu Shantih.
"Ich glaube, sie hat Recht. Manipulation ..." Dann jedoch lächelte er sanft. "Aber das ist vorbei. Man hat mir geholfen. Jemand ganz Besonderes hat mir geholfen, es war –" Er brach ab. Er hatte Landria sagen wollen, doch kam ihm der Name nicht über die Lippen. Warum nicht? Warum konnte er ihnen nicht von seinem Licht erzählen?
Kazel ahnte ja nicht, dass genau Landria dafür gesorgt hatte, dass er in Gegenwart jener, die er töten sollte, ihren Namen nicht erwähnte. Ein Schutz der Geisteswissenschaftlerin. Er würde sie nicht verraten oder versehentlich ihren Namen ausplaudern können, solange Shantih und Luziver dabei waren. Kein Schatten sollte auf ihre Arbeit fallen.

Erneut erhob Kazel wieder die Stimme: "Ich ... man hat mir geholfen. Mir geht es so viel besser – naja, ich bin müde. Aber ihr seid da. Das ist gut zu wissen, ich brauche euch doch." Erschöpft schloss Kazel erneut die Augen. Sein Denken wurde klarer, aber seine Energie ließ nach. "Geht nicht weg", hauchte er ihnen zu und döste bereits wieder davon.

Carmara betrachtete die kleine Luziver schweigend. Seltsam, dass sie so reagierte, jetzt da sie ihren Freund wiedergefunden hatte. War er wirklich manipuliert worden? Ja, er hatte es selbst zugegeben, aber wer steckte dahinter?
"Ich glaube, man hat deinem Freund Kazel wirklich bereits geholfen. Es gibt gute Ärzte hier in Pelgar und in Burgstein kümmert man sich um seine Patienten – auch wenn die Höflichkeit der Pförtner mehr als zu wünschen übrig lässt." Carmara rang sich ein verschmitztes Lächeln ab, das er Luziver schenkte.
"Lass deinen Freund ausruhen und dann werdet wieder eine Familie. Ihr habt euch gefunden und niemand sollte das trennen. Bleib am besten bei ihnen, Luziver. Ich weiß, dass du auf sie achten kannst." Er wollte dem Mädchen ihre Sorgen nehmen, die seiner Meinung nach unbegründet waren. Er wollte sie aufmuntern und ihr Mut machen, da sie nun endlich wieder unter ihren Lieben war.
Doch eine Frage stellte er noch an Kazel: "Wer war es, der Euch manipuliert hat?"
Kazel, der Mühe hatte, wach zu bleiben, runzelte wieder die Stirn und dachte nach. Wer steckte dahinter? Ihm fielen nur zwei Namen ein und wenn sie den einen davon nannte, würde Shantih es ihm übel nehmen. Er wusste nicht, ob sie immer noch die Hure des alten Kommandanten war. So sagte er nur: "Morticia, die Dunkelelfe." Erneut überkam ihn Bewusstlosigkeit.
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Shankar » Montag 22. September 2008, 17:10

Shanith erwiderte die Vorstellung von Shankar, in dem sie ihren Namen als Antwort gab.
<b>Stellt euch nicht vor! Ich habe euren Namen nun oft genug gehört.</b>
wollte Shankar ihr am liebsten sagen, doch die freudige Stimmung sollte nun nicht durch irgendwelche dummen Scherze verdorben werden. Die Menschenfrau wandte sich nun Luziver und legte einen Arm um sie. Nun schien die Runde noch jemand anderes dazu bekommen. Es war derjenige, wegen dem eine Menge Hektik gemacht wurde.
<i>"Er wacht auf"</i>
man konnte sehen, wie der schwer angeschlagene Halbelf versuchte seine Augen zu öffnen. Es kamen sogar einige Silben aus seinem Mund, die Shankar gar nicht. Doch selbst der Minotaur, dem es eigentlich nichts ausmachte die Leute etwas schroffer zu behandeln selbst wenn sie krank waren, merkte, dass Kazels Zustand keiner war in dem irgendwer stecken wollte. Shanith hatte mit ihren Bein ja noch Glück gehabt.

Endlich schaffte Kazel es die Namen der beiden jungen Frauen zu nennen. Allerdings musste man wirklich genau hinhören damit man merkte, dass er irgendetwas sagte.
Nun schien es auch, als würden sich Kazel und Shankar persönlich kennen lernen. Es war allerdings mehr als fraglich zu sagen, dass Kazel persönlich da war. Der Halbelf war mehr als einfach nur benommen. Es schien eher so als würde er schlafwandeln oder so etwas.
Jedenfalls kam es dem Stiermenschen so vor.
<i>"Wer seid Ihr?"</i>
fragte Kazel nun endlich und diese frage war für Shankar doch etwas überraschend. Schließlich hatte der Stier gedacht, dass Kazel durch den Anblick von Luiver und Shanith so etwas wie eine Wunderheilung durch machen würde.
Doch gut, Shankar hatte keine Probleme sich vorzustellen. Doch gerade als er den Mund aufmachte, wandte sich der Halbelf wieder den beiden Frauen. Zwar fand Shankar es nicht gerade nett, doch das konnte er ja später mit Kazel klären. Später wenn er gesund war.
Shanith war mehr als erfreut, über den "erwachten" Kazel. Sie vergaß sogar ihren Fuß und stand auf, extra für ihn. Hielt mit ihrer Hand sogar seine fest, nur um ihn nicht zu verlieren. Nur um bei ihm zu sein, soweit es in seinem Zustand ging. Allerdings schien für Luziver etwas nicht ganz zu stimmen. Sie nahm Shaniths Hand, damit sie sich nicht so an Kazel klammerte und flüsterte ihr etwa zu. Dann sagte sie noch vieles mehr und doch war wirklich alles darüber wichtig.
Man konnte wahrscheinlich einiges über Luziver denken, doch eines sah der Minotaur gerne bei dem Mädchen. Sie hatte einen verbissenen Kampfgeist, der dem eines Minotauren gleich kommen konnte. Doch konnte sie mit Kampfgeist alleine ihre Ziele erreichen? Natürlich nicht, doch Shankar wollte ihr zur Seite stehen. Wieso er dies tuen wollte und was seine Gründe waren? Steckte in diesen Wesen, halb Stier und halb Mensch, eine so grundgütige und selbst aufopfernde Seele? Oder war es das Verlangen auf eine Beute, die er dabei bekommen könnte? Man hätte sich einiges mehr dabei fragen können. Doch seine Gründe waren nicht eindeutig. Doch musste er zugeben, es entwickelte sich zu etwas. Da er sowieso auszog um etwas zu erleben und sich einen Namen zu machen, war es unsinnig nicht bei der besten Gelegenheit dabei zu bleiben. In der war er schon mitten drin. In der besten Gelegenheit.

Wieder meldete sich Kazel:
<i>"Ich glaube, sie hat Recht. Manipulation ...Aber das ist vorbei. Man hat mir geholfen. Jemand ganz Besonderes hat mir geholfen, es war –"</i>
Man merkte, dass dem Elfen nicht der Name einfiel. Shankar verschränkte die Arme:
"hhhmmm....sieht wohl aus, als könne sich jemand wohl nicht jeden Namen merken."
gab Shankar nebenbei als Kommentar hinzu.
<i>"Ich glaube, man hat deinem Freund Kazel wirklich bereits geholfen. Es gibt gute Ärzte hier in Pelgar und in Burgstein kümmert man sich um seine Patienten – auch wenn die Höflichkeit der Pförtner mehr als zu wünschen übrig lässt."</i>
Bei den Satz mit dem Pförtner schnaubte Shankar und grinste ganz hämisch.
"Also ich fand die Pförtner nicht soooo schlecht.....bei den muss man kein schlechtes Gewissen haben, wenn man die aufmischt!"
Man merkte an der Tonart von Shankar, dass er daran wirklich seinen Spaß hatte. Um ein Haar wäre ihm herausgerutscht, dass sie noch einmal nach Burgstein gehen könnten. Doch für diesen Spaß musste man noch einige Zeit verstreichen lassen. Der Pförtner solle ruhig glauben, er würde Shankar nie wieder sehen.
Was der Kommandant zu Luziver gesagt hatte, überhörte Shankar. Er war viel zu sehr mit seinem gemeinen Gedanken beschäftigt.
<i>"Wer war es, der Euch manipuliert hat?" </i>
bevor Kazel wieder die Ohnmacht verlor antwortete er:
<i>"Morticia, die Dunkelelfe."</i>
"Morticia?"
sagte Shankar und überlegte. Er hatte inzwischen irgendwo schon einmal den Namen gehört. Doch woher?
"Der Name sagt mir etwas......ich habe aber tatsächlich vergessen woher!"

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 24. September 2008, 22:14

„Erst das Wohl des Ratsreiches Pelgar, dann das Wohl des Söldners und schliesslich das Wohl des Patienten – so dient die Schwester glorreich und selbst aufopfernd dem Reich und gilt somit als stumme Heldin, die bescheiden wie sie im Grundkern zu sein hat den Dank für ihre Arbeit in der Genesung ihrer Patienten sieht.“

Dies war der Leitsatz der Klinik der jede neue Schwesternlehrtochter zu beginn ihrer heilkundigen Karriere in Pelgar ans Herz gelegt wurde. Rein sollte sie sein sowie gewissenhaft, zuverlässig, ordentlich, folgsam, fleissig, mütterlich, bescheiden, gutherzig und Pflichtbewusst. Dies alles war Schwester Annina, doch sie hatte einen Fehler und dieser wog so schwer dass sie alles versuchte um ihn vor Oberschwester Waltraut zu verbergen. Ihr Fehler besass zwei Beine, zwei Arme, einen Kopf und im Gegensatz zu ihr einen Lümmel. Ihr Freund Etos. Ein junger ehrgeiziger Wächter der Spitalgarde. Sie liebten sich heimlich aber intensiv und nutzten immer wieder Gelegenheiten sich zu sehen. Heute war ein solcher Tag wo sich Annina sehr stark nach seiner Nähe sehnte. Sie hatte sich mit ihm verabredet, in bald einer Stunde würden sie beide zusammen sein. Zu ihrem geheimen Schmuseplätzchen gehen und den Abend geniessen. Eine passende Ausrede für das zu frühe Fortgehen hatte sich die Jungschwester natürlich auch zugelegt. Sie hätte Überstunden gemacht ausserdem sei sie etwas von dem Fall in Zimmer C14 überrumpelt worden und möchte sich nun in der Stadtbibliothek Fachliteratur zum Thema nicht Fallsuchtbedingte Krampfanfälle besorgen um sich privat weiterzubilden. Schwester Waltraut begrüsste diesen jugendhaften Lerneifer ihrer Schwester und bot ihr gar an die Patienten für sie zu übernehmen. Dies alles wäre nicht wichtig zu beschreiben gewesen würde sich dadurch nicht viel in Kazels unmittelbarem Umfeld verändern. Denn nun war er nicht mehr in der Obhut der fürsorglichen liebevollen Schwester, sondern befand sich in den Klauen des Hausdrachen, der von Struktur und Ordnung sowie Regelgebundenheit nur so spross.

Dies wurde in jenem Moment gleich offensichtlich als sie das Zimmer betrat. „Es erscheint mir doch sehr ungewohnt liebe Schwester Annina dass ihr sie mit dem Rollstuhl zu ihm gelassen habt aber ich will dem noch einmal…“ Mit diesen Worten betraten die beiden Schwestern nach kurzem Klopfen das Zimmer. Waltraut erstarrte. Schwester Annina wurde blass und sah sichtlich überraschend drein. Sie hatte jemanden rein gelassen und nicht gleich diese ganze Rasselbande die nun Kazels Bett belagerte. „Was in Lysanthors Namen ist denn hier los!“ Ereiferte sich Oberschwester Waltraut. Shantih mochte ihre Stimme sofort erkennen, schliesslich musste sie beinahe unliebsam in ihrer Erinnerung sein nach ihrer letzten Begegnung. „Schwester Annina ihr habt von EINEM Angehörigen berichtet! Ich hoffe doch auf eine plausible erklärung ehe ich sie zum Augenarzt schicke! Dies ist ja ungeheuerlich!“ Ereiferte sie sich weiter und trat bestimmend in den Raum. „Es tut mir leid die Damen und Herr… oh … Herr Kommandant!“ Waltraut nahm noch strikter Haltung an und grüsste Pflichtbewusst ehe sie sich wieder an die anderen wendete. „Wie gesagt es tut mir leid aber euer… Freund oder Verwandter oder was auch immer ihr für eine Gemeinschaft pflegt hat einen schweren Krampfanfall hinter sich und braucht dringend ruhe! Ich bitte sie daher nachdrücklich den Raum zu verlassen, wenn unbedingt jemand bei ihm sein möchte dann bitte nur die engste Vertraute…. Alle anderen möchten mir bitte folgen.“

Oberschwester Waltraut schien es sich gewohnt zu sein das Ruder zu übernehmen und liess überhaupt keine Zweifel offen dass man ihr besser gehorchen sollte. „Und was macht IHR hier?! Ihr seid aufgestanden nicht wahr?! Denkt ja nicht ich würde dies nicht merken so falsch wie ihr euren Fuss gelagert habt!“ Scholt sie Shantih zugleich trat entschlossen auf sie zu und richtete ihren verschraubten Schuh in die aus ihrer Sicht richtige Position. „Schwester Annina seid so gut und schaut noch ein letztes Mal nach dem Patienten ehe ihr geht während ich seine Besucher hinausbegleite.“ Befahl sie. „Nach ihnen meine Damen und Herren.“ Dies war hier wohl ein glatter Rausschmiss. Dabei war der Schwester die Stimmung im dem Raum offenbar entweder entgangen oder herzlich egal. Missmutig musterte sie Shankar. <b>Hoffentlich ist dieser Stier sauber und bringt mir nicht ungeziefer ins Haus!</b> Dachte sie sich und musterte ihn streng. Sie war sichtlich darum bemüht ihre "freundliche" Haltung zu bewahren.

Schwester Annina sah entschuldigend zu Shantih da sie rasch bemerkt hatte das Kazel wieder schlief. „Tut mir leid.“ Hauchte sie. „Möchtet ihr auch zu den anderen oder lieber hier bleiben?“ Fragte sie während sie Kazel sanft die Hand auf die Stirn hielt um seine Temperatur zu fühlen. Dann hielt sie sein Handgelenk und mass seinen Puls. Sie schien soweit zufrieden zu sein obwohl der Kreislauf etwas in Aufregung zu sein schien – was aber kein Wunder war bei der Masse an Besuchern welche er gerade hatte. „Dr. Kramm wird noch vorbeischauen heute Abend und nach ihm sehen… und bei ihnen hat der werte Herr Professor Dr. Med. Chir. Ehrbrandt noch seine Visite angekündigt für den Verbandswechsel… und Doktor Vogt hat eine Urinprobe verordnet, wenn ihr also das nächste Mal wasserlassen müsst dann…“ Sie kramte in ihrem Kittel und holte eine kleine Dose hervor. „… bitte hier rein ja?“


[Alle die welche das Zimmer verlassen - entweder weiter im Flur oder einen neuen Thread eröffnen der passt :)]

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Luziver » Samstag 27. September 2008, 00:49

Luziver verstand die Welt nicht mehr. Was sagte Kazel da nur? Warum log er? Was war hier los?
Camara fragte, wer ihn manipuliert hatte, erst begann der Mischling seinen Satz brach aber sofort ab und etwas später, kurz bevor er wieder bewusstlos wurde, sagte er einen Namen: Morticia.

"Lügner!" Sagte das Mädchen im normalen aber sehr verbitternden Ton - was mehr als nur ungewöhnlich für sie war.
Luzi stand verkrampft neben Shantih, hatte ihre kleinen Hände zu Fäusten geballt, ihr Blick war leer und man konnte nicht sagen, was sie nun als nächstes tun oder sagen würde.
Die junge Menschenfrau kannte das Mädchen und würde bemerken, dass dies sehr untypisch für das Mädchen war.

"Alles Lügner! Ihr seid doch alles Lügner!" Fing sie an, aber unheimlicher weise wurde sie eher immer leiser statt lauter.
"Kazel lügt! Morticia wollte ihn retten! Ist das nicht etwas merkwürdig? Kazel bricht mitten im Satz ab und sagt irgendwann später 'Morticia'. Das haben diese Verbrecher von Burgstein ja toll hingekriegt! Die können so was bestimmt! Die waren es! Kazel würde Shantih und Luziver nie anlügen! Nie! Und jetzt lügt er!" Dann drehte sie sich zu Camara. "Alles Lügner! Du sagtest doch, die in Burgstein wären doch nicht böse! Aber siehst du das? Siehst du was die mit Kazel gemacht haben?! bestimmt nur weil er ein Mischling ist! Und bestimmt versuchst du und die anderen in Burgstein Luziver einzureden, dass Luziver sich irrt. Damit Luziver genauso wird! Luziver ist nicht dumm! Luziver weiß, was es die in Burgstein waren! Morticia wurde dort doch auch gefangen gehalten! Nur Ninane haben sie raus gelassen!" Dann ging sie ein paar Schritte auf ihn zu. "Und Luziver wird solange den Mund halten und nicht sagen was bei der Schenke passiert ist und beschreiben wer diese Typen waren, bis Kazel gerettet ist und bis ihr ihn alle endlich in Ruhe lasst! Erst dann wird Luziver zum Hohen Rat gehen wegen der Schenke! Kazel ist viel wichtiger, als ein Gebäude!"
Womöglich würde Shantih Luziver nicht mehr wieder erkennen. Jedenfalls jetzt nicht im Moment.
Das war alles so untypisch für das Mädchen aber Shankar und Camara kannten sie ja nicht lange genug, um dies einschätzen zu können.

Das kleine Mädchen senkte ihr Haupt. Man hörte sie leise schluchzten. "Luziver wird es euch allen zeigen! Luziver wird es euch allen beweisen! Wenn ihr alle dem manipulierten Kazel glaubt - bitte! Luziver wird beweisen, dass Luziver Recht hat und ihr alle Unrecht! Luziver ist nicht dumm und lässt sich das alles auch nicht von euch einreden! Ihr könnt Luziver nicht manipulieren oder Luziver irgendwas einreden! Weil Luzivers Herz weiß, dass Kazel lügt und dass man ihn in Burgstein nicht geholfen hat! Und wegen denen ist Kazel doch jetzt ist, was er ist!" Sie zeigte auf den bewusstlosen Elf. "DAS hätte er nie zugelassen! DAS ist nicht der kazel den Luziver kennt! Denn der Kazel hätte es nie zugelassen, dass er so endet..."
Sie sah dem Kommandant tief in die Augen. Ihr Gesicht war verheult und einige Haarsträhnen klebten in ihrem Gesicht.

Doch schon hörte man zwei Krankenschwestern reden, die ins Zimmer kamen.
Die eine hatte eine unangenehme Stimme und war dem Mädchen nicht gerade sympathisch.
Und als diese irgendwas sagte mit engsten Vertrauten sagte, kommentierte das Mädchen nur: "kazel weiß doc ins einem jetzigen Zustand nicht mehr, wer sein Vertrauter ist und wer nicht. Das alles nur wegen den Verbrechern in Burgstein!" Laut genug dass es jeder hören konnte aber auch nicht zu laut.
“Luziver sollte jetzt zum Turnier. Da irgendeiner Luziver da angemeldet hat und Luziver dahin sollte…” Luzi sah zu Boden und begab sich schon langsam zur Türe. “Danke Shankar, dass du versucht hast Luziver zu glauben, als einziger. Und danke dass du für Luziver da warst. Danke Camara, dass du versucht hast Luziver zu helfen… Luziver wird dir noch beweisen, dass Luziver Recht hat. Aber danke!” Sie machte eine kurze Pause. “ Shantih, danke… Dass du immer für Luziver da warst. Du warst zwar nicht da als Luziver im Elfen-Dorf geheilt wurde, aber du warst trotzdem immer da für Luziver. Du hast Luziver nie wehgetan, genauso wie unser Kazel. Damit meint Luziver nicht diesen Kazel hier… Dann DAS ist nicht Kazel Tenebrée.” Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von jedem hier anwesenden
Nicht nur von den Krankenschwestern und Shantih, sondern auch von Shankar und Camara. Ohne auf die beiden zu warten ging sie einfach aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Den Rest bekam das Mädchen nicht mit da sie einfach raus ging.
Sie wollte nicht mehr... Sie hielt es hier nicht mehr weiter aus.
Ihre Schritte wurden schneller und am Ende rannte sie. Luziver rannte durch die Gänge, in irgendeine Richtung. Wollte einfach nur noch weg! Aber warum wollte sie auf einmal nur noch weg?
Wieder liefen ihr die Tränen wie ein Wasserfall über die Wangen.
Sie hatte in letzter Zeit sehr oft geweint, doch dies ist ihr bisher noch nicht so wirklich aufgefallen…

<b> Warum lügt Kazel? Warum lügt er? Ist deren Manipulation viel größer als die Freundschaft? Kann nicht einmal Shantih etwas dagegen tun? Nein! Luziver wird Kazel retten! Luziver wird unsere Familie retten! Niemand wird uns auseinander reißen! NIEMAND!</b>
Das Mädchen stolperte plötzlich und fiel unsanft zu Boden. Sie keuchte leise auf und blieb noch eine kurze Weile auf dem kalten Boden liegen, bevor sie sich umsah.
Wo war sie denn jetzt hingerannt? “Nanu?” Mit verheultem Gesicht sah sie sich verwundert und fragend um.
<b> Warum hast du eben nichts gemacht Lucy?</b>
<i> Was hätte ich den tun sollen? Womöglich hätte ich sogar alles schlimmer gemacht! Aber jetzt sollten wir besser erst einmal hier raus finden und dann ab zum Turnier. Womöglich wäre der Kampf eine gute Ablenkung und danach können wir uns dann weitere Gedanken darüber machen, wie wir Kazel wieder zurückholen können. Und wie wir den anderen allen beweisen können das wir Recht haben!</i>
<b> Haben wir wirklich Recht? Luziver ist sich langsam nicht mehr sicher… aber… Es ist doch logisch, dass die in Burgstein dafür verantwortlich sind, dass Kazel jetzt so ist. Wobei man ihn nicht mehr Kazel nennen kann, denn das ist nicht mehr Kazel. Das ist jemand anderes…</b>

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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Kommandant Carmara » Samstag 27. September 2008, 14:11

Der Kommandant runzelte die Stirn. Langsam machte ihr das Mädchen doch ziemliche Sorgen. Er kannte ja das Personal von Burgstein, wusste auch, dass sie sich bislang manchmal etwas prüde gaben ... aber wenigstens leisteten sie gute Arbeit und unter diesen Umständen drückte sogar der Hohe Rat von Pelgar ein Auge zu – selbst wenn so ein pausbackiger, rothaarige Pförtner den Kommandanten anquäkte. Wichtig war, dass sie die Geistesgestörten in ihren Mauern verwahrten und erst nach erfolgreicher Heilung wieder entließen. Man konnte menschliche Gefahren nicht auf die Stadt lassen, ebenso wenig wollte der Rat die Verantwortung übernehmen, wenn jene Irren sich selbst in Gefahr brachten. In Burgstein waren sie gut aufgehoben.
Und bewies dieser im Bett liegende Elf namens Kazel es nicht? Ja, er machte einen schwachen, erschöpften Eindruck, aber das hatte allen Grund. Nicht umsonst war er wegen Krampfanfällen in die Klinik eingeliefert worden. Dass er nun auch noch einen in Pelgar inzwischen verbreiteten Namen nannte, ließ ihn keineswegs als geisteskrank oder Lügner dastehen wie Luziver es behauptete.

Ja, der Kommandant sorgte sich. Brauchte Luziver möglicherweise Hilfe? Einen Moment lang überlegte er, erinnerte sich an alles, was Luziver so gesagt und getan hatte, seit er ihr zum ersten Mal begegnet war. Ihr Verhalten gefiel ihr immer weniger.
Als sie dann auch noch wutschnaubend und unter Tränen das Krankenzimmer verließ, neigte der Kommandant kurz zum Abschied den Kopf in Richtung der Schwestern. "Wir lassen euch allein. Die ganze Situation ist wohl zu viel für uns alle."
Er warf Shankar einen bedeutenden Blick zu, der verhieß, dass auch er am besten gehen und ihm folgen sollte, dann verließ Carmara das Zimmer.
"Luziver scheint mir überfordert. Wir sollten sie finden und ... möglicherweise einen Heiler aufsuchen." <b>Einen Arzt in Burgstein vielleicht. Das Kind macht einen so wirren Eindruck.</b>

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Shantih
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Re: Krankenzimmer C14

Beitrag von Shantih » Samstag 27. September 2008, 15:34

Shantih hatte still dagesessen und Kazel angsehen, während er erzählte. Der Rollstuhl war unbequem und ihr Fuß schmerzte und sie konnte sich nicht gegen das Gefühl wehren, dass sie bereits hatte, als sie dieses Zimmer betretrat und an Kazels Bett gestanden hatte.
Als das Wort "Manipulation" fiel, glaubte Shantih beinahe, dass ihr schlecht wurde. Kazel war nur noch ein Schatten seiner selbst, kein Stolz mehr, keine Verwegenheit in den getrübten Augen, auch wenn sie seine Worte aufsog, nur um seine Stimme zu hören. Die Ungewissheit, was ihm fehlte, warum alles in ihr Schrie, wenn sie ihn ansah, machte die junge Frau reglos und schweigsam.

Erst als Luziver "Lügner!" sagte, fand Shantih zurück in die Realität. Sie suchte den Blick des jüngeren Mädchens, in dessen Augen sich Tränen gesammelt hatten, die das schöne Gesicht röteten. Shantih wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Was war, wenn Luziver wirklich Recht hatte? Das Mädchen, die Shantih ans Herz gewachsen war wie eine nie geborene Schwester, wirkte so hilflos und verzweifelt, dass Shantin versuchte sie zu beruhigen.

"Luziver, Shht..", flüsterte sie, verwirrt von der Tatsache, dass sie einfach nicht begreifen konnte, worum genau es hier ging. Der Name Mortica löste irgendwo in ihrem Kopf eine Reaktion aus, aber jeder klare Gedanke war zu einem unübersichtlichen Sumpf geworden - alles war laut, grell und furchteinflößend.

"Ich will dir nichts einreden.", sagte Shantih deutlicher, als sie selbst es von sich erwartet hatte und griff nach der kleinen, zur Faust geballten Hand.
"Und du hast Recht. Das hier ist nicht mehr unser Kazel.", meinte sie leise, bevor die imposante Oberschwester mit der jungen Freundlichen in das Krankenzimmer einfiel und ihre junge Kollegin mit Vorwürfen überhäufte. Und dann war es so weit.

Genau wie früher, wenn sie sich in Städten oder engen Räumen befand, schrillten die Klänge der Stimmen in ihren Ohren, dass sie glaubte, ihr Kopf würde bersten, wie zerschellendes Glas. Die Kontraste verschärften sich, alles sah unwirklich und übergroß aus. Shantih zuckte zusammen. Diese Angst hatte sie seit ihrer Zeit auf der Stillen Ebene mit Kazel und Luziver nicht mehr gehabt. Sie hasste dieses Krankenhaus. SIe hasste diesen Verband an ihrem Bein, der sie dazu zwang hier zu bleiben und sie hasste es, dass nichts mehr so war wie früher.

Nachdem sie alle Mühe damit hatte, dieser Panikattacke standzuhalten, lief Luziver, immer noch weinend aus dem Zimmer, gefolgt von dem Kommandanten, der irgendwas mit einem Heiler für Luziver murmelte..
Shantih wusste, dass SIE die engste Vertraute von Kazel war, doch sie hielt es keine Minute länger aus, an seinem Bett zu sitzen und darauf zu warten, dass er wie nach einem erholsamen Schlaf aufwachte und mit ihr fortging.

"Danke. Ich werde auch gehen. Fahren, meine ich.", murmelte Shantih also und rollte ihren fahrbaren Stuhl an Shankar und den beiden Schwestern die Tür hinaus. Unter Anstrenung ihrer Armmuskeln und mit dem beruhigenden Gefühl, dass wenigstens die Panik nachließ, überholte sie den Kommandanten, um vor ihm bei Luziver zu sein. Das Mädchen brauchte verdammt noch mal keinen Heiler, Luziver brauchte die Sicherheit, dass man ihr zuhörte, ihr Glauben schenkte und die Gewissheit, dass alles gut werden würde.

"Ich kümmere mich um sie, sie braucht keinen Heiler.", rief sie Kommandant Camara über die Schulter um ihn von der Idee abzubringen, jemanden zu holen der dem aufgelösten Mädchen Beruhigungsmittel einschleusen wollte. So fähig das Personal auch sein sollte, was Krankheiten anging - Oberschwester Waldtraut hatte von weinenden Luzivers so viel Ahnung, wie Shantih Sympathie für den Hausdrachen.

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