Isolationszimmer B

Der Zugang in die festungsartige Verwahrungsanstalt sind nur Priestern und anderen Geistlichen gestattet, denn hier sind geistig Verwirrte untergebracht. Besucher verboten!
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Isolationszimmer B

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 1. November 2007, 00:10

@Vana
Schwärze, nichts als Schwärze umgab sie. Doch als ihre Sinne den Weg zurück ins Bewusstsein fanden drang eine weibliche Stimme in ihr Gehör. „Seht euch diese Bewaffnung an!“ „Allerdings, interessant.“

Wieder beugte sich jemand über sie. „Könnt ihr mich hören?“ Ihre Wangen wurden getätschelt. „Öffnet die Augen.“ Sage die Stimme ruhig. Sie konnte sich nicht rühren. Ihre Hände und ihre Beine waren mit einer dicken Lederbandage umschnallt. Sie lag auf einer Pritsche in einem kleinen Raum.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Donnerstag 1. November 2007, 22:43

„Es tut… mir leid… aber du hast wirklich… sehr überzeugende Freunde Kazel.“ Vana war sofort alarmiert, fuhr herum und wurde beinahe von Kazel umgerissen, der haltlos auf sie zu taumelte. Dadurch bekam Bronko genau die Zeit, die er brauchte, um aus der Tür zu verschwinden, diese zuzuknallen, zu verriegeln und das Schloss zu blockieren, dabei brüllte er laut nach irgendwelchen Wachen. Sofort hörte man von der anderen Seite des schmalen Ganges das Poltern von Stühlen und aufgeregte Stimmen. Die Tür flog auf und ein Trupp Bewaffneter stürmte in den Gang und legte Armbrüste auf die kleine Gruppe an.
In diesem Augenblick beging Vana einen folgenschweren Fehler. Im Grunde war es bereits ihr zweiter Fehler. Der erste bestand darin, dass sie Bronko, nur weil es Kazel getan hatte, ebenfalls vertraute. Dass Bronko Kazel schon einmal betrogen hatte, hätte sie aber normalerweise warnen müssen.
Und nun machte sie erneut einen Fehler, indem sie noch versuchte zusammen mit Kazel in Ninianes Nähe zu kommen, um alle in den Schutz ihres magischen Schirms zu bringen. Hätte sie sofort reagiert und ihn nur auf sich selbst angewendet, hätte sie wohl genügend Zeit gehabt, so aber waren die Wachen des Gebäudes schneller und feuerten ihre Armbrüste ab.
Vana fühlte nur noch, wie sie von mehreren Geschossen getroffen wurde, dann versank die Welt um sie herum in Dunkelheit.

Stimmen, nein, nur eine Stimme, eine Frau. „Seht euch diese Bewaffnung an!“ Mühsam krochen ihre Gedanken dahin. Was war geschehen? Da waren Kazel und Niniane, eine Tür und ... <b>BRONKO!</b> Der Gedanke bohrte sich schmerzhaft in ihren Kopf und sie musste mit aller Macht den Reflex, ihre Augen aufzureißen, unterdrücken. Sie spürte die Fesseln an ihren Armen und Beinen und im selben Augenblick gewann Morticias Kaltblütigkeit die Oberhand und sie verbannte ihre Wut auf den Latrinenputzer in den hintersten Winkel ihres Kopfes. Wenn es an der Zeit war, würde sie diese wieder hervor holen.
Oh ja, Bronko würde büßen, büßen und leiden für den Verrat, den er an ihnen begangen hatte.

<b>Alles zu seiner Zeit Vana, jetzt heißt es erst mal herausbekommen wo du bist und was man mit dir vor hat.</b> Zum Glück meldete sich ihre innere Stimme diesmal nicht. Sie wusste auch so, dass sie sich wie eine Närrin benommen hatte. Zwei Fehler an einem Tag waren genug und so stellte sie sich weiter schlafend, in der Hoffnung, dass sich die anwesenden Personen noch ein wenig weiter ungeniert unterhalten würden.

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fremde Frau
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von fremde Frau » Samstag 3. November 2007, 22:56

Wo Bronko nun wohl sein mochte? Nun zu seinem Glück war er im Moment nicht in Vanas Reichweite es hätte ihm sonst wohl einen grässlichen Tod beschert. Er tat sich wohl gut darin ihr zukünftig nicht mehr zu begegnen – auch wenn er sie so anziehend fand. Auch er musste schliesslich auf seine Gesundheit achten.

In der Isolationszelle hingegen wurden ganz andere Fragen gestellt. „Wo bleibt nur die Ärztin?“ „Sie kommt gleich.“ Alles Gesichtslose Stimmen. Eine männlich, die andere weiblich. Die männliche hörte sich deutlich älter an als die weibliche. Wieder wurden Vanas Wangen getätschelt. „Könnt ihr mich hören?“ Fragte die Frau erneut. „Das ist seltsam, sie sollte langsam aufwachen!“ „Ja, allerdings, so hoch war die Dosierung nicht.“ „Na das Übliche halt! Der im anderen Trakt ist auf jeden Fall schon Wach.“

Ein leises lächeln folgte. „Armer Kerl.“ „Nein. SIE ist Arm.“ „Was machen wir mit den Waffen?“ „Na die müssen weg.“ „Aber da sind Runen drauf!“ „JA ICH WEISS bin ich Blind?! NEIN! Bin ich ein Anfänger?! NEIN!“ Brummte die männliche Stimme. „Schon gut Erwin.“ Beschwichtigte die weibliche Stimme.

Die Tür ging auf. Vana konnte spüren wie sich die Stimmung in der Zelle änderte, sie wurde ehrfürchtig und angespannt. „Guten Morgen Werte Frau Dr. Legler, Hochgeschätzte Frau Dr. Sinal.“ Grüssten die beiden Stimmen beinahe gleichzeitig etwas leiser als vorhin.

Die beiden Frauen traten ein. Landria Sinal war einiges grösser als ihre Assistenzärztin Isabelle Legler. Sie beide trugen die gewohnte schwarze Heilerrobe. Isabelle hielt eine Akte in den Händen. Landria zog ihre Kapuze runter. Sie bat einen der Pfleger um ein Glas Wasser und trug ihm ebenfalls auf Verstärkung zu holen. Binnen weniger Minuten befanden sich acht Personen in dem Raum. Alle waren sie mit wuchtigen Holzknüppeln bewaffnet, zwei gar mit einer kleinen Armbrust. Sie trugen Lederhandschuhe und einige von ihnen gar einen Lederharnisch unter der Roben – deren Form sich durch den Stoff abzeichnete. Alles schaute auf Vana. „Ein ganz spezieller Fall.“ Begann Landria ruhig – eine für Vana bereits bekannte Stimme. „Allerdings.“ Nickte Isabelle und blätterte in der Akte.
„Stellt mir eure Patientin vor.“ Meinte Landria zu der Assistentin.


<img src="http://img149.imageshack.us/img149/1126/deadlyto8.jpg">

„Jawohl. Namenlose Frau, ebenfalls in den Katakomben aufgegriffen und Zwangssediert, der körperliche Untersuch zeigte mehrere alte Vernarbungen und verheilte Wunden. Runentätowierung am linken Unterarm oberhalb des Handgelenks. Daher wurde die Isoliertüre speziell gesichert. Leichte Herzrhythmusstörungen vermutlich aufgrund der Zwangsmedikation. Pupillenreflexe ohne Befund. Noch immer Somnolent obwohl die Wirkungsdauer der Betäubung eigentlich nachlassen müsste… ausserdem… es ist seltsam aber ich habe am Arm eine Einstichstelle gefunden die nicht zu den Betäubungspfeilen passt… ich kann mir nicht vorstellen wo die herkommt, sie scheint frisch zu sein.“ Landria hob ihre Hand und bedeutete ihrer Kollegin kurz inne zu halten. Sie musterte Vana eindringlich.

„Gut. Fahrt fort.“ Isabelle nickte. „Durch ihr gepflegtes Äusseres ist es unwahrscheinlich, dass sie sich öfters in solchen Katakomben herumtreibt.“ Landria musterte sie. „Wir sind Ärzte, keine Detektive. „Natürlich.“ Räumte die Assistentin ein. „Nun, wie gedenkt ihr weiterzufahren?“ „Nun, regelmässige Kontrolle des Bewusstseins, solange sie noch in diesem Zustand hier ist, ich werde nach der Visite mal ihre Schmerzreaktion testen, zur Therapie der Herzrhythmusstörung werde ich 4 mal Täglich 30 Tropfen Weissdornessenz verordnen. Ausserdem sollten wir dies noch etwas beobachten, weil in diesem Allgemeinzustand ist eine solche Störung doch verwunderlich, ansonsten ist sie nämlich körperlich völlig gesund.

Die Pfleger verharrten ruhig und musterten Vana aufmerksam. Sie schienen hochkonzentriert. „Die Anamnese werde ich erstellen wenn sie wach ist. Ruft mich wenn es soweit ist.“

„Hier ihr Wasser.“ „Danke.“ Landria lächelte, Vana konnte es hören. Etwas knisterte und dann platschte etwas ins Wasser. Löste sich auf. Isabelle wandte sich um. „Noch immer Kopfschmerzen?“ Landria schielte zu Vana. „Allerdings.“ Murmelte sie und verliess die Zelle.

Isabelle starrte wieder auf Vana. „Verriegelt die Tür.“ Die Pfleger taten wie geheissen. „Haltet euch bereit. Ich werde nun schauen ob sie wenigstens auf Schmerzreize reagiert.“ Die Frau beugte sich über sie und kniff ihr ziemlich gewaltig in die Nasenzwischenwand direkt über ihren Lippen. Dies tat höllisch weh.
Zuletzt geändert von fremde Frau am Samstag 3. November 2007, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Sonntag 4. November 2007, 01:13

Viel erfuhr sie leider nicht, da sich die Anwesenden nur über ihre Waffen unterhielten. Wenigstens waren sie so vorsichtig, diese nicht fort zu bringen, womit sie vorerst in ihrer Reichweite blieben.
<b>Gut, das ist wenigstens etwas. Wenn ich an meinen Kampfstab komme, würde die Lage nicht mehr ganz so trostlos aussehen.</b> Vorerst war dies jedoch illusorisch.
Zudem wusste sie noch immer nicht, wo sie sich befand und was man mit ihnen vorhatte.
Erneut wurde ihr die Wange getätschelt und die weibliche Stimme versuchte sie zu wecken.
<b>Wenn ihr wüsstet, dass ich schon längst wach bin.</b>, amüsierte sich Vana innerlich, wurde aber sofort wieder konzentriert, als die männliche Stimme erwähnte, dass der im anderen Trakt schon wach sei.

Endlich eine verwertbare Information. Mit dem Anderen war wohl Kazel gemeint und die Bezeichnung Trakt deutete auf einen Kerker oder auf eine Anstalt hin.
<b>Hm, im Kerker sind wir mit Sicherheit nicht, dort würde man sich nicht in dieser Weise um uns kümmern. Bleiben also nur noch zwei Orte, in denen es Trakte gibt, die Reichsklinik und die Irrenanstalt Burgstein.</b>
Vana tendierte mehr zur Feste Burgstein, denn in der Reichsklinik würden bereits einige Wachen in ihrem Zimmer postiert sein. Zudem hatte sie schon früher so einiges über die Irrenanstalt gehört. Wenn sie wirklich dort waren, so bestand noch etwas Hoffnung.

Doch noch war es nicht so weit. Noch lag sie gefesselt auf der Liege und analysierte die Lage, die sich in diesem Moment änderte, da weitere Personen den Raum betraten.
Die Stimmung knisterte plötzlich vor lauter Ehrfurcht und Vana war schon versucht, wenigstens ein Auge zu riskieren, behielt dann aber doch ihre Haltung bei.
Die beiden Neuankömmlinge wurden als Dr. Legler und Dr. Sinal angesprochen, was Vana in ihrer Vermutung, dass sie sich in der feste Burgstein befanden, bestärkte.
Gedanklich atmete sie ein wenig auf und wäre beinahe im selben Moment, als eine der beiden neu hinzugekommenen Frauen nach einem Glas Wasser und Verstärkung schickte, mit einem Schrei der Überraschung aufgefahren. Nur mit Mühe und aufgrund ihrer jahrelangen geistigen Übung, konnte sie sich wieder zur Ruhe zwingen und weiter wie leblos liegen bleiben.

<b>Diese Stimme! Das kann nicht sein oder etwa doch?</b> Ihre Gedanken rasten. Natürlich, es war eigentlich nahe liegend. In der Anstalt waren sie auf Geisteswissenschaften spezialisiert und wenn sie es war, die Kazel manipuliert hatte, woran Vana keine Sekunde zweifelte, dann war Burgstein genau der Platz, an dem sie tätig sein musste. Ohne es zu wissen, hatte Bronko sie zu der Frau gebracht, die ein wichtiger Teil des Rätsels war, dass Vana lösen wollte. <b>Nun Bronko, das rettet dir deinen Hals, aber deine Schuld ist damit noch lange nicht bezahlt.</b>
Inzwischen hatte sich eine recht stattliche Anzahl an Personen, wohl die angeforderte Verstärkung, im Raum verteilt und Vana folgte dem Rapport der anderen Ärztin.
Dieser beinhaltete jedoch so viel Fachjargon, dass sie bereits nach den ersten Sätzen abschaltete und wegdöste. Lediglich bei den Herzrhythmusstörungen musste sie innerlich lachen, da diese als Einziges Symptom davon zeugten, dass sie wach war.
Ansonsten hatte sie, immer wenn diese Landria Sinal etwas sagte, das eigenartige Gefühl, dass sie von ihr dabei intensiv gemustert wurde. Sie hoffte nur, dass sie von ihr nicht auch erkannt wurde. Sie musste aufpassen, dass sie ihre Stimme verstellte, gut, dass sie jetzt gewarnt war.

Irgendwann war das Geseier über ihren körperlichen Zustand beendet und Landria wandte sich zum Gehen, nachdem sie ihr Wasser getrunken hatte.
Die Andere, diese Dr. Legler, blieb jedoch im Raum. Vana überlegte noch, was wohl jetzt geschehen würde, als diese ihr kräftig in die Nase kniff. Der Schmerz kam so unvorbereitet, dass Vana aufzuckte und schmerzhaft aufstöhnte. Weiter die Bewusstlose zu spielen hatte nun keinen Zweck mehr und so öffnete sie vorsichtig, so als würde sie gerade erwachen, ihre Augen, blinzelte stöhnend, als das Licht ihre Augen traf und versuchte sich zu erheben, was, wie sie ja wusste, wegen der Fesseln nicht ging.
Verständnislos blickte sie die Heilerin an und stotterte: <span style="color:01019A;">„Was ... Was ist ge ... *hust* ... geschehen? Und ... und wo bin ... *hust* ... bin ich?“</span>
Sie sprach absichtlich Garmisch, da sie hoffte, dass sie dadurch weniger mit Morticia, die ja als Dunkelelfe galt, in Verbindung gebracht werden würde. Dass sie mit Kazel zusammen gewesen war, würde schon schwerwiegend genug sein.
Zudem gab sie vor in sehr geschwächtem Zustand zu sein, was ja auch zutraf, wenn auch nicht so sehr, wie sie den Anschein erweckte. Auch damit verfolgte sie einen bestimmten Zweck. Sie wollte das Personal glauben machen, dass von ihr so gut wie keine Gefahr ausging.
<b>Die Leute erst einmal in Sicherheit wiegen, damit ich so viel Freiheit wie möglich habe.
FREIHEIT! Ha, Schau dich doch an, du Närrin.</b>, meldete sich endlich auch ihre innere Stimme zu Wort. <b>Wenn du nicht so gefühlsduselig gewesen wärst, dann würdest du in Freiheit sein. Das hier kann man ja wohl kaum so bezeichnen.</b>, giftete diese weiter. Vana ignorierte sie geflissentlich. Was sollte sie auch darauf sagen? Schließlich hatte sie Recht.
So blickte sie weiter Verwirrung vorschützend die Heilerin an und stammelte: <span style="color:01019A;">„W-W-Wer seid i-i-ihr? Und w-w-wa .. warum hat man m-m-mi ... mich gef –f- f –fesselt?“</span>

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fremde Frau
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 4. November 2007, 19:11

Die Reaktion der Mischlingselfe kam promt. Sie war kräftig und stark, zeugte davon, dass sie nicht erst aus der Bewusstlosigkeit hat geweckt werden müssen. Isabelle runzelte die Stirn. Sie war eine sehr aufmerksame Beobachterin und achtete auf die kleinste verdächtige Regung. In einem Punkt war sie nämlich selbst mit der geschätzten Fr. Dr. Sinal uneins. Sie hielt sich für eine Ärztin und nicht für eine Detektivin, Isabelle war davon überzeugt, dass man so viel wie möglich über die Umstände einer Situation und auch über die Menschen selbst in erfahrung bringen sollte. Die Fragen welche sie momentan beschäftigten waren. Wer diese Frau überhaupt war, eine Runenwissende – dies wusste sie bereits. Dies hatte ihr Körper verraten. Ausserdem gehörte sie auch nicht zu jenen Frauen die sich öfters in Katakomben aufhielten – dafür war sie viel zu gepflegt… und dann noch die Katana… jene Waffe von der man sich auch bei der Sagenumwogenden „Morticia“ fürchtete. Ausserdem war sie mit diesem Verurteilten unterwegs gewesen. Ziemlich belastende Indizien. Zudem hatte Isabelle mit bekommen, dass Dr. Sinal eigens dafür gesorgt hatte, dass Pelgars Tore wieder geöffnet wurden. Sie zumindest schien sich sicher zu sein, die Mörderin unter ihren Fittichen zu haben.

Dennoch überraschte sie die Verdachtsdiagnose welche Dr. Sinal bereits in die Akte eingetragen hatte. „Beginnende fremdaggressive Psychopathie mit einhergehenden Persönlichkeits- und Identitätsstörungen.“

Nun die Diagnose selbst war nicht die Überraschung diese hatte sie schon bei vielen Patienten gelesen… nein es war eher der Umstand, dass Dr. Sinal ihres Wissens noch gar nie mit der Patientin gesprochen hatte… wie kam sie daher auf eine solche schwerwiegende Diagnose, die eine massive psychopharmakologische Therapie erforderte. Dafür brauchte es eine eingehende psychoanalytische Sitzung. Isabelle lehrte bei Dr. Sinal die Kunst der Geistesbeeinflussung mittels Hypnose zur Behandlung von Traumatas und wusste daher um Dr. Sinals Fähigkeiten, doch selbst dies konnte sie doch beim Bewusstlosen Patienten nicht anwenden.

Sie blickte zu Morticia. In der Akte war sie unter dem Namen: Alice Narond eingetragen. Sie stutzte. Vielleicht hatte sie doch schon mit der Patientin gesprochen – oder aber kannte sie. Isabelle zuckte mit den Schultern und guckte Alice schmunzelnd an. <b>Du spielst also Spielchen mit mir</b> Dachte sie als Alice vor sich hinstammelte.

Sie schaute Alice besorgt an. „Ihr hustet… habt ihr euch erkältet?“ Sie hatte keine Rasselgeräusche gehört als sie die Lungen abgehört hatte…

<b>Du willst dich mit Medizinern anlegen? Warum… wovor hast du Angst… vor dem Galgen… Morticia?</b> Doch noch war sie sich nicht sicher. Ziemlich sicher aber nicht ganz, zumal in der von Dr. Sinal vorbereiteten Akte stand, dass die Frau schon mehrmals aufgefallen ei weil sie sich für Morticia hielt. Dabei kam es laut dem Schreiben vor drei Jahren zu einer ersten Hospitalisation in Burgstein.
Sie ahnte ja nicht, dass dieses Akte von vorne bis hinten manipuliert war.
Als Nebendiagnosen standen zudem: „Notorisches Lügen, Konfabulation und hohe Fremd und Selbstgefährdung.

Daher hatte Dr. Sinal sofort die Fesseln verordnet und es stand dick darin, dass dis nicht geändert werden sollte.

Sie stöberte in ihren Akten. Blickte Alice ruhig an. „Ihr seid hier in der Anstalt für Geisteskrankheiten Burgstein.“ Erklärte sie knapp und trocken. „Ich bin Fr. Dr. Legler. Geisteswissenschaftlerin und Medizinerin. Ich werde euch gemeinsam mit meiner Kollegin Fr. Dr. Sinal betreuen. Ihr wurdet von unseren Wertern in den Katakomben in Beisein eines in pelgar gesuchten Flüchtigen entdeckt und mit einem Betäubungspfeil niedergeschossen. Ich habe euch körperlich untersucht. Mehr ist noch nicht geschehen… da habe ich auch gleich eine Frage an sie… leidet ihr unter einer Herzkrankheit?“

Sie hielt inne. Starrte auf die Lederbandage. „Die Fesselung sind zu eurer und unserer Sicherheit.“ Sie schielte auf das Schwert. „So wie ihr bewaffnet ward scheint mir dies auch nicht unbegründet… oder?“

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Sonntag 4. November 2007, 22:13

Hinter der Maske der Verwirrtheit beobachtete Vana aufmerksam jede noch so kleine Regung der Ärztin. Jedes Detail, und schien es im ersten Moment noch so unwichtig, konnte ihr Überleben sichern.
So fiel ihr sofort auf, dass sie von dieser Dr. Legler intensiv gemustert wurde. Viel zu intensiv für eine Ärztin, die sich nur um einen Patienten kümmerte. Eine Ärztin hätte sich nicht für Vanas Kleidung interessiert, sondern lediglich für ihren Gesundheitszustand.
Dr. Legler hingegen runzelte ihre Stirn, nachdem sie einen Blick auf Vanas Sachen geworfen hatte. Sie machte sich ohne Zweifel Gedanken darüber, was eine so gut gekleidete Frau in den Katakomben zu suchen hatte. Als sie dann auch noch einen vielsagenden Blick auf Vanas Katana warf, ahnte sie, dass diese Ärztin ihrem Geheimnis auf der Spur war.
Sie musste weiterhin sehr vorsichtig sein mit dem was sie sagte, diese Frau würde mit Sicherheit versuchen sie in Widersprüche zu verwickeln oder sie aus der Reserve zu locken.

Der erste Vorstoß kam auch prompt. Scheinbar sehr besorgt erkundigte sie sich danach, ob sich Vana wohl erkältet hätte.
<b>Und das fragst du mich? Wer ist denn hier die Ärztin? Als wenn du das nicht schon längst wüsstest.</b> Die Kleine war nicht schlecht, natürlich wusste sie längst, dass Vanas Husten keinesfalls von einer Erkältung herrührte. <b>Du bist gar nicht so dumm, doch das Spiel beherrsche ich auch. Nicht von ungefähr habe ich mich Manthala, der Meisterin der Täuschung, verschrieben.</b>
<span style="color:01019A;">”Wie? Erkältet?“</span>, tat Vana verwundert. <span style="color:01019A;">”Ach so, das meint ihr. Nein, ich bin nicht erkältet. Wahrscheinlich nur eine Nachwirkung der Bewusstlosigkeit.“</span>, meinte sie, wobei sie ihrer Stimme einen leicht kratzigen Klang gab. <span style="color:01019A;">”Mein Mund fühlt sich nur sehr trocken an. Etwas Wasser würde sicher helfen.“</span>

Dr. Legler hatte bei Vanas Worten nicht einmal aufgesehen, sondern die ganze Zeit nur in ihre Akten geschaut. Vana war jedoch nicht entgangen, dass sie mit ihren Gedanken vollkommen woanders weilte, denn ihre Augen hatten sich nicht einmal bewegt, wie es für jemanden, der zu lesen vorgab, normal gewesen wäre. So war es auch nicht verwunderlich, dass sie auf Vanas Bitte nicht reagierte, wahrscheinlich hatte sie diese gar nicht mitbekommen. Stattdessen erklärte sie knapp wo sie sich befand und bestätigte damit Vanas Vermutung hinsichtlich der Anstalt Burgstein.

Ganz unvermittelt kam der nächste Vorstoß, als sie im Zusammenhang mit der Fesselung auf Vanas Waffen anspielte. Vanas Achtung vor dieser Ärztin wurde ein wenig größer. Sie stellte es wirklich geschickt an.
<span style="color:01019A;">”Eine Herzkrankheit? Nicht dass ich wüsste. Mir ging es bis heute immer bestens und auch jetzt fühle ich mich recht gut. Von den Nachwirkungen eurer Betäubungspfeile mal abgesehen.“</span> Flüchtig lächelte sie Dr. Legler an, wurde aber sofort ernster, als diese sie auf ihre Waffen ansprach.
<span style="color:01019A;">”Oh ja, mein Schwert und der Stab. Sie dienen nur zu meinem Schutz und der Verteidigung. Ihr müsst wissen, dass ich eine wandernde Priesterin bin und in dieser Tätigkeit von Stadt zu Stadt ziehe. Sicher versteht ihr, dass man als Frau, wenn man allein unterwegs ist, mannigfaltigen Gefahren ausgesetzt ist. Wie ich schon sagte, die Waffen dienen nur meiner Sicherheit. Doch ihr seid Ärztin, es ist wohl eure Pflicht, in jedem Patienten eine Bedrohung zu sehen.“</span>

Vana ahnte, dass dies nicht unbedingt die Antworten waren, welche die Ärztin erwartete. Vor allem die Aussage, dass sie eine Priesterin sei, würde ihr mit Sicherheit ein wenig Kopfzerbrechen bereiten. Gespannt wartete sie deshalb auf ihre weitere Reaktion.
<span style="color:01019A;">”Wenn es euch keine Umstände bereitet, wäre ich euch dankbar, wenn ihr mir nun vielleicht etwas Wasser reichen könntet. Mein Hals wird vom vielen reden nicht gerade geschmeidiger.“</span>

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fremde Frau
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von fremde Frau » Montag 5. November 2007, 23:56

Fr. Dr. Legler legte bei den Worten ihrer Patientein aufmerksam den Kopf schief. Es gehörte zu den Fähigkeiten einer guten Geisteswissenschaftlerin herauszukriegen, was der Patient sagte und was er eben nicht sagte, was er sagen wollte und nicht, was er meinte und was nicht und wo seine schwächen waren. Nun ganz richtig war dies nicht, eigentlich waren dies die Fähigkeiten die eine Geisteswissenschaftlerin aufgrund ihres Studiums sich angeeignet hatte, es aber nicht beim Patienten anwenden sollte – nicht auf solch manipulierende Art und Weise. Das geheime Ziel einer Gesprächstherapie war, dass der Patient seine Probleme selbst löste, der Heiler würde ihn nur ab und an auf den richtigen Gedanken oder Weg schubsen.

Sie musterte Vana. Es überraschte sie nicht, dass Vana nichts über Veränderungen ihres Herzens wusste – die meisten Menschen in Pelgar waren noch nie bei einem Medicus gewesen. Doch es wunderte sie, dass sich die Frau offensichtlich überaus keine Sorgen deswegen machte, dafür… war der Herzschlag deutlich unregelmässig. Sie müsste es eigentlich spüren… vielleicht würden sich aber die Symptome wie: Schwindel, Kopfschmerzen, Schweissausbrüche, Halsvenenstauung und Brustenge erst unter grösserem Stress bemerkbar machen.

Dr. Leger griff zum Glas und hielt es Vana an den Mund. Gab ihr drei kleine Schlücke. Gelassen stellte sie das Glas wieder ab. „Ich würde euch gerne von diesen Fesseln befreien. Aber noch bin ich nicht von eurer Friedfertigkeit Überzeugt“ Gestand sie offen.

Dann jedoch folgten einige interessante Äusserungen. Alice gab sich als Priesterin aus.
Sie legte den Kopf schief. Eine Priesterin? Dachte sie bei sich. Was zur Hölle hatte die denn in den Katakomben verloren? Dann auch noch in Begleitung eines Flüchtigen Sträflings.

„Es ist meine Pflicht, meinen Patienten zu helfen und für Sicherheit der anderen zu Sorgen.“ Stellte Dr. Legler klar. „Ihr versteht, dass ich kein Risiko eingehen möchte, schliesslich trage ich die Verantwortung für euch. Ich weiss eure Lage ist mehr als unangenehm und ich werde mich auch mit Fr. Dr. Sinal absprechen ob wir die Zwangsfixierung nicht bald lockern können. Ihr scheint ja adäquat und vernünftig zu denken.

<i>Sicher versteht ihr, dass man als Frau, wenn man allein unterwegs ist, mannigfaltigen Gefahren ausgesetzt ist.</i>

Sie lächelte. „Zum Beispiel jenen in den Katakomben? Ein sehr ungesunder Ort für eine Frau. Das Wasser ist schmutzig und die Ratten da unten sind mit unzähligen Krankheiten verpestet, ihr habt Glück euch dort nichts eingefangen zu haben. Wen ihr auch glaubt dort unten mit eurer Seelsorge erreichen zu können?“ Dr. Legler schmunzelte leicht, doch dies nahm nicht den Ernst ihrer Frage. Schliesslich treiben sich da unten… vermutlich nur sehr zwielichtige Gestalt umher. Die Dinge tun, von welchen die Allgemeinheit nicht unbedingt wissen sollte… nicht wahr… Morticia?“

Sie hatte sie benannt. Vana als Morticia bezeichnet. Wusste sie wirklich, dass sie damit recht hatte? Dass sich hinter der unschuldigen Priestermaske eine Serienkillerin verbarg?
Nun zumindest ahnte sie es, aber sie hatte dies nicht gesagt um Vana zu entlarven, sondern sie wollte sie unter Stress setzen. Vana war ihre Patientin und damit musste sie sie auch behandeln und versuchen dieser Herzstörung auf die schliche zu kommen. Die bewusste Reizung sollte einen Anfall provozieren. „Ihr gehört an den Galgen… nicht wahr? Habt ihr euch unten in den Katakomben vor der Stadtwache versteckt?“

Sie beobachtete Alice genau und hielt sich bereit bei einem möglichen Herzanfall zu reagieren. Sie musste einfach wissen was mit jenem Organ ihrer Patientin nicht in Ordnung war. Ob es nun ein Mörderherz war oder nicht, hier in Burgstein gab es schliesslich viele Mörderinnen und Mörder, doch auch sie waren Menschen. Keine Objekte. Denn Isabelle war dennoch immer das geblieben was sie studiert hatte: Ärztin.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Dienstag 6. November 2007, 22:07

Erneut wurde Vana intensiv gemustert, doch diesmal reagierte Frau Doktor und ließ sie etwas Wasser aus einem Glas trinken. Dabei meinte sie bedauernd, für Vana klang es eher wie falsches Bedauern, dass sie ihr ja gerne die Fesseln lösen würde, es jedoch aus zweierlei Gründen nicht tat. Zum Einen wäre sie noch nicht vollständig von Vanas Friedfertigkeit überzeugt und zum Anderen wäre es ihre Pflicht, für die Sicherheit der anderen Patienten zu sorgen.
<b>Ach, was du nicht sagst, als wenn ich bisher den Eindruck von unterdrückter Aggressivität vermittelt hätte. Du falsche Schlange weißt ganz genau, warum du mich nicht losbinden willst.</b> Die Sache entwickelte sich immer mehr zu einem Katz-und-Maus Spiel, wobei noch nicht feststand, wer dabei die Katze und wer die Maus war.
Was den erwähnten Herzfehler anging, so machte sich Vana keine Gedanken darüber. Bisher hatte sie gut und ohne Beschwerden damit leben können und so würde es auch weiterhin bleiben, egal was diese Frau Doktor ihr erzählte. Ihr bisheriges Leben war von Aufregungen gespickt gewesen und ihr Herz hatte alles immer gut verkraftet.

Wesentlich mehr Gedanken machte sie sich da schon um diese Dr. Legler und noch mehr um Landria Sinal. Diese Legler schien einiges zu vermuten, jedoch keine Beweise zu haben, weshalb sie nun dazu überging Vana zu provozieren. Bei Landria war sich Vana nicht mehr so sicher. Immer mehr verstärkte sich bei ihr der Eindruck, als ob Landria genau wüsste, wen sie da in Gewahrsam hatte. Doch im Moment musste sich Vana voll und Ganz auf Dr. Legler konzentrieren, die damit begann, Vana klipp und klar ihre Vermutungen darzulegen.

Zuerst ging sie, noch harmlos und eher wie nebensächlich, darauf ein, dass es sie wunderte, was eine Priesterin in den Katakomben zu suchen hätte.
Vana wollte ihr gerade darauf antworten, doch da setzte Dr. Legler auf einmal lauernd nach:
<i>“Schliesslich treiben sich da unten… vermutlich nur sehr zwielichtige Gestalten umher. Die Dinge tun, von welchen die Allgemeinheit nicht unbedingt wissen sollte… nicht wahr… Morticia?“</i>
Dr. Legler legte eine kurze Pause ein, um Vana die Möglichkeit zu geben, das Gesagte zu verdauen. Gleichzeitig wollte sie aber auch ihre Reaktion beobachten, um so gegebenenfalls Rückschlüsse ziehen zu können.
Was immer sie auch erwartet haben mochte, es war wohl alles andere, als Vanas fragender Blick, mit dem sie Dr. Legler bedachte. Kein Zucken, kein Ausbruch, nichts, nur dieser verständnislose, fragende Blick, so dass Dr. Legler noch einen Schritt weiter ging:

<i>„Ihr gehört an den Galgen… nicht wahr? Habt ihr euch unten in den Katakomben vor der Stadtwache versteckt?“</i>
Auf diese Provokation musste sie doch reagieren und Vana reagierte, aber sicherlich wiederum vollkommen anders, als Dr. Legler angenommen hatte. Sie begann einfach zu lachen, lautstark und aus vollem Halse. Dann, als sie sich endlich wieder etwas gefasst hatte, meinte sie noch immer belustigt:
<span style="color:01019A;">“Haltet ihr mich tatsächlich für diese Mörderin? Sagt habt ihr keine Augen im Kopf oder macht ihr gerne Witze? Sehe ich vielleicht wie eine Dunkelelfe aus? Und nach allem was ich weiß, soll diese Morticia, oh ja, auch ich habe von ihr gehört, eine Dunkelelfe sein. Und was mein Schwert angeht, glaubt ihr allen Ernstes, dass Morticia die Einzige ist, die ein Katana führt? Wahrscheinlich gibt es in ganz Celcia mehr als genug Männer und Frauen, die mit einer solchen Waffe besitzen und damit umzugehen wissen.“</span>
Erneut kicherte Vana belustigt, so als hätte Dr. Legler einen guten Witz gemacht, doch dann wurde sie augenblicklich ernst:

<span style="color:01019A;">“Ihr wollt also wissen, ob ich mich in den Katakomben vor den Wachen versteckt habe? Ja selbstverständlich oder was hättet ihr gemacht, wenn ihr wisst, dass ihr einem Flüchtigen helft. Und um eurer Frage gleich zuvor zu kommen, ich habe ihm geholfen, weil ich es als meine priesterliche Pflicht angesehen habe.
Der Mann war schwer verletzt, als meine Begleiterin und ich ihn in der Schenke, in der wir zu Gast waren, antrafen. Erst wussten wir nicht, dass er gesucht wurde, dass er ein zum Tode verurteilter war, der von eben dieser Morticia befreit worden war. Sie musste ihn wohl in die Schenke gebracht haben. Wie gesagt, ich bin Priesterin und als solche ist es meine Pflicht, denen, die unserer Hilfe bedürfen, ohne Ansehen der Person diese Hilfe zu gewähren. Ob reicher Kaufmann oder armer Krüppel, ob angesehener Würdenträger oder flüchtiger Verbrecher, vor den Göttern sind alle Menschen, gleich welcher Rasse oder welchen Standes gleich.
Natürlich hätten es die Wachen völlig anders gesehen und uns als Helfershelfer betrachtet, deswegen und nur deswegen flohen wir in die Katakomben.
Was ist überhaupt mit Niniane und Kazel? Geht es ihnen gut? Wo sind sie? Ich wurde sie gerne sehen, mich selbst davon überzeugen, dass ihnen nichts geschehen ist.“</span>

Während der ganzen Zeit war Vana vollkommen ruhig geblieben, hatte nicht einmal mit einer Wimper gezuckt. Ganz so, als würde sie derartige Anschuldigungen nicht zum ersten mal hören. Lediglich zum Schluss, als sie sich nach Kazel und Niniane erkundigte, legte sie etwas Besorgnis in ihre Stimme, zeigte damit an, dass ihr das Schicksal der Beiden nicht egal war. Die Frage war nun, wie Dr. Legler auf Vanas Gelassenheit reagieren würde. Das Spiel schickte sich an, in eine weitere Runde zu gehen.
Zuletzt geändert von Vana Erendis Morgaine am Dienstag 6. November 2007, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von fremde Frau » Freitag 9. November 2007, 10:56

Dr. Legler runzelte ab der Reaktion der Frau die Stirn. Sie reagierte aussergewöhnlich gelassen darauf. Selbst ein Dickbäuchiger Wirt, hätte sich wohl in eine gewissen Verteidigungshaltung geflohen – dies war eine gewohnte und automatisierte Reaktion eines Menschen. Alice hingegen schien geübt darin zu sein, auf solche Signale bewusst reagieren zu können. Ob man als Priesterin eine solche Fähigkeit wirklich brauchte bezweifelte die junge Ärztin.

<i> “Haltet ihr mich tatsächlich für diese Mörderin?</i> Dr. Legler hielt ihrem Blick stand. Sah sie durchdringend an. Es war aus ihrem Gesicht nicht ganz klar abzulesen ob sie wahrlich davon überzeugt war eine Mörderin vor sich liegen zu haben, dennoch schien sie an der völligen Falschheit dieser Vermutung genau so zu zweifeln. Sie war sich eben nicht sicher.

<i> “ Sagt habt ihr keine Augen im Kopf oder macht ihr gerne Witze? Sehe ich vielleicht wie eine Dunkelelfe aus? Und nach allem was ich weiß, soll diese Morticia, oh ja, auch ich habe von ihr gehört, eine Dunkelelfe sein.</i> Diesmal lächelte die Frau. Sie verschränkte ihre Arme und verlagerte ihr gewicht auf das linke Bein. „In euch fliesst zumindest elfisches Blut, vermutlich seid ihr eine Mischform. Bei der körperlichen Untersuchung eures… nun ja nackten… Körpers sind mir eure Ohren durchaus aufgefallen. Einrassig seid ihr auf jeden Fall nicht. Vielleicht eine Mischung zwischen Mensch und Waldelfen… oder Waldelfe und Nachtelfe… oder aber Waldelfe und Dunkelelfe? Das ist bei diesen Rassen nicht immer leicht festzustellen, aber es schliesst nur aus, dass ihr weder Ork, Tha Roon, Zwerg oder sonst was seid – bei den dunkelelfischen Anteilen besteht zumindest eine Möglichkeit.

<i> Und was mein Schwert angeht, glaubt ihr allen Ernstes, dass Morticia die Einzige ist, die ein Katana führt?</i> Dr. Legler lachte auf. „Wisst ihr werte Priesterin ich wundere mich nur ab der Ansammlung so vieler Zufälle die gewisse parallelen zu der Mörderin ziehen. Zufälligerweise besitzt ihr genau so ein Schwert wie sie, zufälligerweise habt ihr mit den gleichen Flüchtigen zu tun wie sie, den sie zufälligerweise in jene Schenke gebracht hat in welcher ihr zufälligerweise gerade Gastiert habt und natürlich auch zufälligerweise auf ihn getroffen seid. Ausserdem ähnelt ihr Morticia in Statur und Grösse und auch die Rassenzugehörigkeit könnte zumindest die gleiche sein. So viele Zufälle nicht wahr? Versetzt euch mal in meine Position, würdet ihr dann nicht auch an euren Aussagen zweifeln?“

Sie betrachtete Vanas freigelegten Arm. Sie dachte nach. Letztendlich konnte es ihr ja egal sein ob sie hier Morticia, Alice oder die Priesterin des heiligen Pfannkuchens vor sich hatte. Sie war nur ihre Patientin. Mehr nicht. Natürlich das Wissen darum, dass die Frau eine Killerin sein könnte wäre für eine Therapie massgebend. Ausserdem war sie tatsächlich um das Wohl ihrer anderen Insassen besorgt.

Vana fragte nach ihren Begleitern. Dr. Legler blickte auf. „Dem Mädchen geht es gut, sie kann heute Abend entlassen werden. Was euer… Schäfchen… betrifft, der wird von uns versorgt, besonders seine Füsse und… seine Seele.
Nun gut gegen ein Zusammentreffen spricht nichts, aber ich denke es wäre an der Zeit dass ihr mir dafür als Gegenleistung auch einen Beweis eurer Kooperationsbereitschaft erbringt. Waffen sind in diesen Gemäuern nicht erlaubt. Bei den Patienten, versteht sich.“ Sie deutete auf eine grosse Kiste. „Ich weiss nicht was ihr mit euren Waffen gemacht habt… aber ich möchte dass sich diese dort in jener Kiste wieder finden wo wir sie sichern und ins Lager bringen können. Ihr werdet sie bei eurer Entlassung wiederbekommen.“

Dr. Legler sah Vana direkt in die Augen. Wartete.

Vana verspürte indessen einen leichten, unangenehmen Druck auf dem Herzen.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Freitag 9. November 2007, 22:37

„Zweifeln?“, meinte Vana fragend, nun endlich auch die allgemeine Umgangssprache benutzend. „Nein, vielleicht, ich weiß es nicht. Doch gilt nicht die Regel – „Im Zweifel für den Angeklagten?“ – Es mag vielleicht Indizien geben, doch echte Beweise habt ihr nicht. Eure Haltung zeigt nur die typischen Verhaltensweisen von euch Menschen. Nur weil ich nicht wie Euresgleichen bin, zieht ihr voreilige Schlüsse und stempelt mich ab. Ihr wisst weder wer ich bin, noch was ich bin, noch kennt ihr mein Schicksal und doch seht ihr in mir zuallererst die mögliche Mörderin, denn die barmherzige Priesterin.
Ihr Menschen seid ja so borniert.“

Langsam hatte sich Vana in Rage geredet. Äußerlich wirkte sie noch immer ruhig und gefasst, doch innerlich begann sie langsam zu kochen und auf einmal, während Dr. Legler ihr gerade vorschlug, dass sie Kazel sehen könnte, wenn sie im Gegenzug ihre Waffen dafür in einer Kiste abgeben würde, spürte sie zum ersten Mal einen leichten Druck in der Herzgegend.

Kurz zuckte sie zusammen, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt.
<b>Was bei allen Dämonen Faldors ist das?</b>, stellte sie sich die besorgte Frage. Hatte diese Legler nicht etwas von einem Herzfehler gesagt. Sie war sich jedoch vollkommen sicher, dass ihrem Herzen bis zu dem Zeitpunkt, als sie betäubt worden war, nichts gefehlt hat. Eine Nachwirkung der Betäubung schloss sie ebenso aus. Sie hatte genug Zeit bei der Heilerin im Neldoreth zugebracht, um zu wissen, dass natürliche Herzfehler nicht über Nacht kamen, sondern sich über einen längeren Zeitraum bemerkbar machten.
Blieb also nur die Möglichkeit, dass man ihr während ihrer Bewusstlosigkeit etwas verabreicht hatte, was entsprechende Auswirkungen auf das Herz hatte.

Mit ihren Gedanken so weit gekommen, sah sie nun genauer auf ihre frei liegenden Körperstellen und entdeckte die Einstichstelle am Arm.
<b>Halt! Da war doch etwas gewesen. Hatte diese Doktorin nicht in einem Nebensatz diese Stelle erwähnt und dass sie nicht zu den Betäubungspfeilen passen würde. Wenn sie nicht von den Pfeilen herrührt, dann ...</b> Man hatte ihr also wirklich etwas verabreicht, während sie bewusstlos war. Doktor Legler schied aus, sie war darüber zu verwundert gewesen und von den Pflegern hatte keiner einen Grund etwas derartiges zu tun. Blieb also nur noch ... <b>LANDRIA! LANDRIA SINAL!</b>, schrie sie in Gedanken. Nur sie konnte es gewesen sein, nur sie hatte ein Motiv. <b>Sie weiß es. Sie weiß wer ich bin und will so verhindern, dass ich ihr gefährlich werde. Sie will mir jegliche Möglichkeit zur Flucht nehmen.</b>

Nachdem sie endlich wusste, wie es um sie stand, wurde sie wieder ruhiger, um nicht zu sagen, sie ergab sich für den Moment in ihr Schicksal.
Mit gleichgültiger Miene entgegnete sie nun Dr. Legler: „Wenn ihr es wünscht, so werde ich dem nachkommen. Es gibt da nur ein Problem, ich müsste die Waffen selbst in die Kiste legen, da nur ich sie aufnehmen kann. Eine kleine Besonderheit, um zu verhindern, dass sie mir gestohlen werden. Um dies zu tun, müsstet ihr mich allerdings von den Fesseln befreien, was euch bei euren Zweifeln schwer fallen dürfte. Ich sehe da nur zwei Möglichkeiten, entweder ihr vertraut mir und bindet mich los oder ihr misstraut mir weiter und die Waffen bleiben wo sie sind.
Eure Entscheidung werte Frau Doktorin.“

Bis vor wenigen Augenblicken hätte Vana die sich bietende Möglichkeit mit Sicherheit für einen Fluchtversuch genutzt, doch die Lage hatte sich geändert. Nun musste sie erst herausfinden, was man mit ihr gemacht hatte und wie sie ihren alten Zustand wieder herstellen konnte. Dies alles konnte sie aber nur von Landria erfahren, weswegen eine Flucht im Moment ausschied. Zuerst musste sie es irgendwie erreichen, dass sie mit Landria reden konnte and das am besten allein.

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fremde Frau
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von fremde Frau » Montag 12. November 2007, 02:59

Dr. Legler starrte Vana an. In gewisser Hinsicht hatte die Frau ja recht, sie hatte wahrlich gewisse Vorurteile gezogen obwohl sie sich selbst eigentlich immer einschärfte unvoreingenommen auf einen Patienten zuzugehen – dies predigte ihr Dr. Sinal ständig.

<i>Wenn du schon deine Schlüsse gezogen hast bevor du dem Patienten überhaupt vor Augen trittst nimmst du dir selbst die gelegenheit ihn wirklich kennen zu lernen und ergründen zu können, denn deine eigenen Vorurteile lassen dich bereits erblinden und deine Sinne vor der Wirklichkeit trüben, indem du all sein gesagtes in dein vordefiniertes Bild zwängst.</i> Pflegte die hoch geachtete Mentorin stets zu sagen.

<b> Wenn ich sie nur als Mörderin betrachten, hat sie keine Chance etwas anderes als eben dieses für mich zu sein.</b> Schärfte sie sich selbst ein. Sie hatte einen Fehler begannen – gestand sie sich heimlich ein.

<i>“ Eure Haltung zeigt nur die typischen Verhaltensweisen von euch Menschen. Nur weil ich nicht wie Euresgleichen bin, zieht ihr voreilige Schlüsse und stempelt mich ab.“</i>

Dr. Legler senkte ihren Blick. „Ich muss euch in diesem Punkt recht geben. Vermutlich tue ich euch in jener Hinsicht mehr als unrecht.“ Räumte sie ein. Es nütze nicht, ihr zu verheimlichen dass sie einen Fehler begangen hatte, es war wohl leichter ein Vertrauensverhältnis zu ihrer Patientin aufzubauen wenn sie ihre Fehlbarkeit auch offen zugab.

Doch dies hiess noch lange nicht, dass sie ihr auch blindlings glauben schenken musste. Sie machte sich bewusst, dass es deutliche Indizien für die Doppelidentität dieser Frau gab, jedoch keine handfesten Beweise – damit musste sie im Moment auskommen.

Dr. Legler war eine sehr aufmerksame Ärztin und ihr entging nicht, wie Vana plötzlich zusammenzuckte und verwirrt innehielt. Irgendetwas hatte sie verspürt was ihr selbst fremd war. Sie fragte sich was. Auch bemerkte sie das Bemühen der Fremden sich sofort wieder unter Kontrolle zu bringen – ein Zeichen dafür, dass sie ihr wohl mehr als misstraute – nun sie hatte vermutlich ziemliche Gründe dafür wurde sie schliesslich ständig als Mörderin beschuldigt. Dennoch verriet dieses Verhalten auch, dass die Frau durchaus in der Lage war sich geschickt zu verstellen – dies machte das Gespräch sicherlich nicht einfacher. Dr. Legler musste acht geben um sich nicht irreführen zu lassen und dennoch offen genug bleiben um nicht zu urteilen. Eine wahre Herausforderung.

Sie folgte dem Blick der Elfe auf den Arm. Dort wo der rätselhafte Einstich war. Sie selbst hatte dafür noch keine Erklärung gefunden. In der Akte der Wärter stand nichts von einer zusätzlichen Injektion und sonst hatte sie niemand ausser sie selbst beurteilt. Schliesslich war sie es gewesen, die den körperlichen Untersuch unternommen hatte. Da war der Einstich jedoch bereits vorhanden gewesen. Er musste also entweder vorher gemacht worden sein oder aber in der Zeitspanne als die Patientin in der Isolation war und sie selbst noch nicht bei ihr vorbeigeschaut hatte. Aber was hatte man Injiziert?

Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen als sich die Elfe überraschenderweise kooperativ zeigte – obwohl auch sie darauf bedacht war einen kleinen Vorteil für sich herauszuschlagen. Dies waren genau diese Feinheiten, wo sie Acht geben musste.

<i> „Wenn ihr es wünscht, so werde ich dem nachkommen. Es gibt da nur ein Problem, ich müsste die Waffen selbst in die Kiste legen, da nur ich sie aufnehmen kann. Eine kleine Besonderheit, um zu verhindern, dass sie mir gestohlen werden. Um dies zu tun, müsstet ihr mich allerdings von den Fesseln befreien, was euch bei euren Zweifeln schwer fallen dürfte. Ich sehe da nur zwei Möglichkeiten, entweder ihr vertraut mir und bindet mich los oder ihr misstraut mir weiter und die Waffen bleiben wo sie sind.
Eure Entscheidung werte Frau Doktorin.“</i>

Dr. Legler musterte Vana eingehend. Sie konnte die Waffen nicht in diesem Raum tolerieren. Doch sie der Frau gerade zu überlassen war töricht. Sie legte den Kopf schief.

„Ich werde euch in ein anderes Zimmer verlegen lassen.“ Meinte sie knapp. Dann würde sie die Waffen halt ohne Kisten – dafür in der Zelle einschliessen. Ziemlich umständlich – schien ihr aber die sicherste Methode zu sein. „Tut mir leid, aber ich habe nicht die Befugnis euch von der Fixierung zu nehmen, da muss ich mich erst mit Dr. Sinal beraten.“

Vana spürte ein unangenehmes Pochen in ihrer Brust.

Sie wandte sich ab und klopfte an die Tür. Sie wurde aufgesperrt ein Wärter guckte rein. „Holt die Trage, wir verlegen sie in Zimmer D“ Informierte sie ihn. Der Wärter nickte und verschwand wieder von der Tür – nicht ohne sie erst wieder zu verriegeln. Dies war vermutlich ein interessantes Detail- die Türen wurden von Aussen verriegelt. Vermutlich konnte Dr. Legler selbst nicht mal raus.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Dienstag 13. November 2007, 21:01

Dr. Legler verblüffte Vana in zweierlei Hinsicht. Zum Einen, weil sie auf ihre Vorwürfe hin unumwunden zugab, dass sie Vana damit möglicherweise Unrecht tat. Andererseits überging sie ihre Aussage bezüglich der Waffen äußerst gekonnt und zog sich geschickt aus der Affäre, ohne erneut den Anschein von Vorverurteilung zu erwecken. Nun gut, ihre Waffen blieben also an Ort und Stelle, was ihr letztendlich auch recht war. Sie musste sich nur den Raum, in dem sie zu finden waren, merken oder noch besser lange genug in dem Raum bleiben, bis sie an wieder an sie heran kam.
Vana fand, dass es an der Zeit war, langsam etwas einzulenken und Dr. Legler mit etwas Vertrauen entgegenzukommen. Natürlich war da auch ein guter Teil Eigennutz im Spiel, denn sie hatte bemerkt, wie Dr. Legler ihrem Blick zu der Einstichstelle gefolgt und daraufhin kurz in Gedanken versunken war. Der Einstich war also ungewöhnlich und außerdem wurden ihre Herzschmerzen plötzlich schlimmer.

„Wartet!“, rief sie schnell Dr. Legler zu, nachdem der Wärter die Tür erneut verriegelt hatte.
„Euch ist also auch der Einstich an meinem Unterarm aufgefallen. Ich habe euren Blick und euer nachdenkliches Gesicht bemerkt. Ihr könnt ihn euch ebenso wenig erklären wie ich. Sagt mir bitte ehrlich, wäre es möglich, dass man mir, während ich bewusstlos war, ein stärkendes Herzmittel gespritzt hat? Dies würde meine momentanen Herzschmerzen erklären, denn ihr hattet Recht, irgendetwas ist mit meinem Herz nicht in Ordnung.
Wie ich euch aber schon sagte, hatte ich noch nie Probleme mit dem Herzen und ganz urplötzlich, während ich bewusstlos war, treten Herzschmerzen auf. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu, findet ihr nicht auch?
Wie gesagt, ich vermute, dass mir ein Herzmittel verabreicht wurde. Bei Herzkranken würde es helfen, doch bei Menschen mit gesundem Herzen kann dies gerade zu Herzproblemen führen. Es würde also so einiges erklären.“

Prüfend schaute Vana zu Dr. Legler, versuchte in ihrem Gesicht zu lesen. Dann gab sie sich einen Ruck und meinte bittend:
„Könntet ihr mich bitte kurz untersuchen und schaun, ob sich mein Verdacht bestätigt? Sollte es tatsächlich so sein, dann würde ich gerne wissen, wer in dieser Anstalt meinen Tod wünscht.“
Vana war natürlich längst klar, wer für diese Schurkerei verantwortlich war, sie wollte lediglich Dr. Legler auf diesen Umstand aufmerksam machen und ihr ein wenig zum Nachdenken geben.

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Erzähler
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Erzähler » Freitag 16. November 2007, 00:01

<i> „Wartet!“,</i> Dr. Legler wandte sich zu ihrer Patientin um. Hob eine Augenbraue. Kam wieder näher an sie heran als Vana sich über den Einstich äusserte. Sie griff nochmals zu ihrem Arm und betrachtete sich den Einstich genau. Runzelte die Stirn. Beobachtete Farbe und Stichkanal. <i> Sagt mir bitte ehrlich, wäre es möglich, dass man mir, während ich bewusstlos war, ein stärkendes Herzmittel gespritzt hat?</i> Eine Unangenehme Frage für die junge Ärztin – zumal sie es sich auch nur so erklären konnte, was nicht gerade für diese Klinik sprach. Zudem war da etwas im Busch… und Isabelle hasste es, wenn etwas bei ihren Patienten im Busch war. Sie hielt inne. Wählte ihre Worte mit bedacht. Doch sie war auch zur Wahrheit verpflichtet. Sie holte tief Luft. Schaute Vana in die Augen. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr während der Bewusstlosigkeit oder kurz davor eine Injektion hattet, die nicht von den Betäubungspfeilen stammt.“ Sie dachte nach. Natürlich konnten falsch Verabreichte Medikamente zu Herzproblemen führen. Aber niemand ausser ihr war bei der Patientin gewesen. In den Akten stand nichts über Injektionen. Andererseits war der Stich an einem viel zu auffälligen Ort als dass jemand dies Absichtlich und aus böswilligen Gründen getan hätte. Dafür wählte man unauffälligere Orte. Die Füsse meist. „Lasst mich eure Füsse ansehen.“ Vana hatte ohnehin keine andere Wahl, lag sie schliesslich gefesselt im Bett. Dr. Legler hob die Gewandung der Patientin an und überprüfte die Venen an den Füssen. Kein Einstich nichts. Ein Versehen vielleicht? „Ich werde dem nachgehen. Ich kann euch nur sagen, dass euch vermutlich etwas injiziert worden ist – obwohl ich gestehen muss ich keine Ahnung habe wer dies war und warum geschweige denn , was gespritzt worden ist. Ich werde nachfragen bei den Diensthabenden.“

Sie hasste es im eigenen Team Nachforschungen betreiben zu müssen. Wenn Fehler geschahen erwartete sie, dass die Betroffenen dazu standen und es gleich meldeten. Damit interveniert werden konnte.

<i>“irgendetwas ist mit meinem Herz nicht in Ordnung.“</i> Dies liess Dr. Legler aufhorchen. Denn nun zeigten sich Symptome. Sie musterte Vana nachdenklich. Sie würde sie gründlich untersuchen müssen. Doch mit den Fesseln war dies nicht einfach. Die Waffen waren noch im Zimmer… aber wenn die Patientin Pech hatte, lief sie Gefahr ernsthaft geschädigt zu werden durch eine Substanz die nicht da sein dürfte.

„Ich werde euch oben die Fesseln abnehmen damit ihr euch aufsetzen könnt, die Hände bleiben gebunden. Erst muss ich aber noch meine Tasche holen.“ Sie stand auf und klopfte an die Tür. Der Wärter der davor stand liess sie raus. „Wir warten noch mit der Verlegung.“ Meinte sie knapp.

Nach einer Weile kam sie wieder zurück. Diesmal mit einer grossen Arzttasche in der Hand. Sie legte sie auf einen kleinen Abstelltisch. Öffnete sie und legte ein paar wunderliche Geräte bereit.

Dann trat sie zu Vana hin und löste die Lederriemen so, dass sie sich aufrichten konnte. „Ich muss euch oben Frei machen.“ Die junge Frau zog Vana das Gewand zur Seite. Zog es ihr etwas runter. Erst jetzt merkte die Priesterin, dass es ziemlich kühl war in der Zelle. „Versucht so gerade wie möglich zu sitzen.“ Isabelle griff zu einem Stethoskop. Die neuste Errungenschaft in Burgstein. Eine Erfindung der Nervenheilanstalt, bislang wurden die Herzen mit einem Trichter abgehört, das Problem bestand darin, dass der Arzt so quasi seinen Kopf gegen die Brust des Patienten drücken musste – dass war an einem Ort wie Burgstein viel zu gefährlich. So spannte man um den Trichter – den man Verschloss und mit einem kleinen Holraum versah mit Rohren die sich abzweigten und man ins Ohr stecken konnte.

Dr. Legler drückte ihr das kühle Instrument vorsichtig auf die Brust – dort – worunter das Herz schlug. Sie horchte. „Einatmen. Ausatmen.“ Sie verrückte das „ohr“ etwas. Horchte die Herzklappen ab, die Vorhöfe, die Kammern, lauschte ob sich die Venenklappen schlossen. Ob es Strömungsgeräusche gab die einen Rückfluss oder eine Versackung ins Herz verrieten. Nichts dergleichen war festzustellen. Doch das Herz schlug unregelmässig. Dies war deutlich zu hören. „Dumdumm….dumdumm…. dudududumm… dumdumm…dumdumm…dudududummm… dumdumm…dumdumm.

Stolperer, deutlich zu hören. Ihr Herz machte zusätzliche Schläge die nicht in den Rhythmus gehörten. Dr. Legler runzelte die Stirn. Hörte auch noch die Hauptschlagader der Frau ab und die Lungen. Ein leichtes Rasseln war zu hören. „Oh. Ihr werdet euch erkälten.“ Meinte sie und zog Vana die Kleider wieder an. Fühlte ihren Puls. Mass Fieber. Sie hatte keins. Dr. Legler setzte sich auf den Hocker, sie waren etwa auf gleicher Höhe.

„Nun. Euer Herz macht extrasystolen. Das heisst es macht zusätzliche Schläge und gerät so aus dem Rhythmus. Es gibt bei uns gewisse Medikamente die diese Symptome als Nebenwirkungen auslösen. Aber die solltet ihr eigentlich nicht gekriegt haben. Ich verschreibe euch Weissdornextrakt. Drei Mal täglich 20 Tropfen. Ihr fängt jetzt gleich damit an. Diese wird die Störung regulieren. Wichtig ist, sobald sich etwas Verändert, solltet ihr dies unverzüglich mir, der Pflege oder Dr. Sinal melden. Im Moment scheint es nur eine kleine Beeinträchtigung zu sein aber man sollte es weiter Beobachten.“

Eine sicherlich positive Eigenschaft von Dr. Legler war: Sie nahm ihre Patienten stets ernst. Es klopfte an der Tür. „Dr. Legler. Ihr werdet dringen auf der Station gebraucht.“ Meldete dieser. Sie nickte. Stand auf. „Ich sehe später wieder nach euch ja? Der Pfleger wird euch noch die Tropfen bringen.“ Damit verliess sie den Raum. Nachdenklich.

Der Pfleger musterte Vanas Körper. Grinste. Trat näher. Drückte sie auf die Pritsche zurück und zog die Riemen satt an. „Schön warten. Ich hole die Tröpfchen.“ Damit rauschte er wieder davon.

Es dauerte fast zehn Minuten bis er wieder kam. Mit einem kleinen Becherchen in der Hand. Er drückte Vana den Becher an den Mund. „Hier trinkt. Weissdorn. Für euer Herz.“ Brummte der Pflege und starrte ihr genüsslich in den Ausschnitt. Während er den Becher hielt. Er war ein Grossgewachsener stämmiger Kerl. Etwa 45 Jahre Alt. Mit schütterem leicht ergrauten Haar. Doch er schien Trainiert zu sein. In der Kutte sah er mehr aus wie ein Mönch als Wärter. Doch sein gemeines Grinsen gab viel mehr über seinen Charakter bescheid als ihm selbst wohl lieb war.

Er schien es nicht für nötig zu empfinden sich vorzustellen. Sondern tat einfach was er tun wollte. Oder musste. Oder was auch immer.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Freitag 16. November 2007, 22:30

Die Tür bereits halb offen, blieb Dr. Legler stehen, drehte sich leicht erstaunt herum und kam zu Vana zurück. Sie nahm ihren Arm, besah sich die Einstichstelle und meinte dann stirnrunzelnd, dass man ihr wohl wirklich etwas verabreicht hatte, während sie bewusstlos war. Anscheinend war sie jedoch noch nicht restlos überzeugt, denn sie betrachtete nun auch noch Vanas Füße. Schließlich entschied sie der Sache nachzugehen und teilte dies auch Vana mit.
Gleichzeitig betrachtete sie Vana erneut sehr nachdenklich, nachdem diese ihr gesagt hatte, dass mit ihrem Herzen wohl doch etwas nicht stimmen würde. Während Vana darüber grübelte, worüber Dr. Legler wohl gerade nachdachte, sagte diese plötzlich zu ihrer Verwunderung, dass sie sie ihrer Fesseln entledigen würde, damit sie sich zur Untersuchung aufrichten könne.

<b>Das ist die Möglichkeit du verdammte Närrin!</b>, meldete sich auch sofort ihre innere Stimme. <b>Schnapp dir den Stab und das Schwert und sie zu, dass du hier verschwindest.</b> Vana ließ die Aufforderung unkommentiert und ihre innere Stimme schwieg darauf hin beleidigt.
<b>Verdammt, was nützt es mir, wenn ich hier raus komme, aber nicht weiß, was man mit mir angestellt hat und außerdem, was wird dann mit Kazel?</b>, hielt sie schließlich gedanklich dagegen, worauf ihre innere Stimme empört auffuhr: <b>Was kümmert dich der Mischling? Und überhaupt, seit wann kümmert dich das Schicksal anderer? Sie zu dass du deine eigene Haut rettest. Wenn du erst draußen bist, such einen Arzt auf, der kann dir auch helfen.</b>

So ging es noch eine Weile hin und her, während Dr. Legler inzwischen ihre Instrumententasche holte. Ob sie von Vanas innerem Zwist etwas mitbekommen hatte, war nicht zu erkennen. Geschäftig holte sie ein paar Gerätschaften aus der Tasche und breitete sie vor sich aus, anschließend trat sie an die Liege heran und löste die Lederriemen. Nun würde sich zeigen, wie Vanas innerer Streit ausgegangen war. Sie richtete sich auf, machte jedoch keine Anstalten die sich bietende Chance zur Flucht zu nutzen.
Sie hatte entschieden, Dr. Leglers Vertrauen, mit Gleichem zu vergelten, außerdem wollte sie die Anstalt nicht ohne Kazel verlassen.
So ließ sie die folgende Untersuchung stoisch über sich ergehen. Von der anschließenden Diagnose verstand sie nur so viel, dass sie, bis auf die Möglichkeit einer leichten Erkältung, vollkommen gesund war. Im Weiteren bestätigte sie dann Vanas Verdacht, dass sie wohl ein Medikament bekommen hatte, dessen Nebenwirkungen ihre Symptome auslösen würde. Sie verschrieb ihr Weißdornextrakt, der die Störung wohl beheben sollte.
Vana dankte ihr im Stillen und vermerkte gedanklich, dass Dr. Legler damit etwas bei ihr gut hatte. So wie sie Bronko auf ihrer Negativliste stehen hatte, vermerkte sie Dr. Legler nun auf ihrer Positivliste. Sollte sie jemals wieder hier heraus kommen, so würde sie beide Listen gnadenlos abarbeiten.

Dr. Legler sagte zum Abschluss noch, dass sie, sollte sich etwas verändern, ihr, Landria Sinal oder einem der Pfleger sofort Bescheid geben sollte.
<b>Oh ja, vor allem Landria werde ich sagen was los ist. Die hat mir doch mit Sicherheit das faule Ei gelegt.</b> Dies denkend, wandte sich Vana freundlich an Dr. Legler:
„Ich danke euch, vielleicht kommt eines Tages die Zeit, in der ich es euch vergelten kann.“ Sie wollte eigentlich noch etwas mehr sagen, doch wurde Dr. Legler in diesem Moment zu einem anderen Patienten gerufen. Sie verabschiedete sich und kurz darauf kam ein äußerst widerlich grinsender, vierschrötiger Pfleger in den Raum, einen kleinen Becher in der Hand haltend. Diesen hielt er Vana an den Mund, wobei er brummte, dass dies der Weißdornextrakt wäre. Gleichzeitig richtete er lüsterne Blicke auf Vanas Ausschnitt. Dies und sein fieses Grinsen sagten Vana genug. <b>Oh Manthala, das kann ja heiter werden. Ich kann nur hoffen, dass der Kerl es bei Blicken bewenden lässt und nicht versucht, meine derzeitige Wehrlosigkeit auszunutzen.</b> Zögerlich trank sie den Becher leer, denn bei dem hinterhältigen Grinsen des Pflegers war sie sich nicht mehr so sicher, ob er ihr wirklich Weißdornextrakt zu trinken gab.
Doch was blieb ihr anderes übrig, als einfach darauf zu vertrauen, dass es das war, was es sein sollte. Mit steinerner Miene schluckte sie das Zeug runter, legte sich entspannt zurück und harrte der weiteren Dinge die da kommen sollten.
Schließlich, als sie von den Blicken des Pflegers genug hatte, fragte sie leicht sarkastisch: „Gehört es auch zu euren Aufgaben, wehrlosen Frauen in den Ausschnitt zu starren und sie in Gedanken zu entblößen?“ <b>Hoffentlich kommt bald jemand, bevor der Kerl noch auf die Idee kommt mir hier Gewalt anzutun.</b> So bösartig wie er grinste, war der Gedanke nicht abwegig und Vana setzte ihn gedanklich bereits auf ihre Negativliste. Sollte er es wirklich wagen, würde er es irgendwann büßen.

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Heiler
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Heiler » Sonntag 18. November 2007, 00:08

<i> „Ich danke euch, vielleicht kommt eines Tages die Zeit, in der ich es euch vergelten kann.“</i> Die Frau Doktorin winkte ab. Lächelte kurz musste sich dann aber sputen – hatte keine Zeit mehr etwas darauf zu erwidern. Offenbar war die Situation wahrlich ziemlich akut und bedurfte schneller Hilfe.

Oh welch Grinsen hätte es Vana vermutlich heimlich entlockt hätte sie gewusst, dass es sich beim vermeintlichen „Patient“ der auf Station dringend der ärztlichen Aufmerksamkeit bedurfte, um niemand geringeres als die „Faule Eier legende“ – Geisteswissenschaftlerin Dr. Sinal handelte, die vor Kazel Tenebrèes Zelle blutend kollabiert war.

Ja vermutlich hätte es ihr wahrlich ein Grinsen entlockt… doch sie wusste nichts davon, ahnte nichts davon und so war der Einzige der in jenem Raum seine Gesichtszüge auf eben diese Weise verzog – der Pfleger welcher sich noch immer an gewissen natürlichen Wölbungen von Vanas Oberkörper ergötzte und sich wohl so seine definitiv nackten Fantasien dazu machte. Er schmunzelte als Vana brav den Becher Leertrank. Es roch ekelhaft stark, aber Vana glaubte sich daran zu erinnern dass Weissdorn durchaus in etwa so schmecken konnte. Sicher war sie sich dabei nicht mehr aber zumindest konnte sie ahnen, dass das Medikament rechtens verabreicht worden war.

Der Pfleger nickte zufrieden. „Braves Mädchen.“ Hauchte er und warf den kleinen Becher in eine Ecke. Er musterte sie wieder. Kam näher mit seinem Gesicht zu ihrem. Unangenehm nah. Er genoss ihre Bewegungsunfähigkeit sichtlich.

<i> „Gehört es auch zu euren Aufgaben, wehrlosen Frauen in den Ausschnitt zu starren und sie in Gedanken zu entblößen?“</i>

Er lachte auf. Schüttelte den Kopf. „Nein… zu meinen Aufgaben gehört es zu eurer Genesung beizutragen. Ich kontrolliere nur euer Herz, diese hübschen Kugeln hier…“ Ja er war dreist genug ihr einfach an die Brust zu fassen und sie zu tätscheln. „Sind einfach im Weg.“

“Euer Herz schlägt also nicht im richtigen Takt?“ Raunte er ihr zu. Er kannte also ihre Akte. Vermutlich war er gar für sie Zuständig – kein angenehmer Gedanke und er wurde noch schlechter als der Mann plötzlich schmunzelte und mit seiner Hand über ihren gefesselten Oberarm strich. Über ihr Schlüsselbein, hoch zum Hals, fuhr der Hauptschlagader nach oben zu ihrem Kinn, drückte etwas hoch damit sie ihn anschauen musste. „Ich könnte es mit ein paar kräftigen Stössen und dem richtigen Takt bestimmt wieder in den korrekten Rhythmus bringen.“ Raunte er ihr zu.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Montag 19. November 2007, 22:42

Das Grinsen des Pflegers wurde bei Vanas ironischer Frage um eine weitere Nuance fieser, gleichzeitig beugte er sich nah zu ihr herunter und lachte hämisch. Dabei meinte er, dass es seine Aufgabe wäre, zu ihrer Genesung beizutragen, was das Abhören ihres Herzens einschließen würde.
<b>Als wenn du schmieriger Fiesling nicht genau wüsstest, dass dies bereits Dr. Legler gemacht hat.</b>, ging es Vana durch den Kopf, als sie seinen Atem so nah an ihrem Gesicht spürte. Was ihr jedoch die Röte vollends ins Gesicht trieb, war die Dreistigkeit, mit der es der Kerl wagte, ihr ungeniert an die Brüste zu fassen. Erneut lachte der Knilch, als er lüstern sagte, dass ihm ihre Kugeln dabei im Weg wären und er sie deswegen bei Seite räumen müsste. Anscheinend interpretierte er ihre Röte völlig falsch als Schamesröte, doch ganz im Gegenteil, war es Zornesröte, die sich auf Vanas Gesicht legte.

Scharf zog sie die Luft ein und ballte ihre Hände zu Fäusten, was der Lüstling allerdings nicht mitbekam, da er viel zu sehr mit ihren Brüsten beschäftigt war. Deswegen zog er erneut vollkommen falsche Schlüsse, als sie zischend einatmete, sah es wohl als aufsteigende Lust ihrerseits, denn als deutliches Warnzeichen, was ihn dazu verleitete, in seinem Treiben weiter zu machen.
Langsam strich er nun ihren Oberarm nach oben, über den Hals unter das Kinn und hob es gegen ihren Widerstand an, so dass sie ihm nun in seine lüstern blickenden Augen sehen musste.
Vana versteifte sich und funkelte ihn zornig an, als er nun meinte, dass er ihr Herz mit ein paar kräftigen Stößen wieder in den richtigen Takt bringen würde. Dabei machte er mit seinem Becken ganz eindeutige Bewegungen, die sie einfach nicht missverstehen konnte.
Es war für Vana klar, dass er, egal wie sie sich verhielt, nicht davor zurückschrecken würde, ihre Lage schamlos zu seiner Lustbefriedigung zu nutzen. Dieser Kerl gehörte zu dem Typ Mensch, der sich stark fühlte, wenn er sich an wehrlosen vergreifen konnte, sonst aber wahrscheinlich ein mieser kleiner Feigling war, der so seine Minderwertigkeitskomplexe kompensierte.

Deswegen zischte sie ihm mit vor eiseskälte klirrender Stimme ins Gesicht:
„Ich rate dir, treibe es nicht zu weit du stinkender Bastard oder bei Manthala, ich werde mit meinem Schwert ganz langsam und genüsslich von hinten in dich eindringen und dir so zeigen was es heißt zum Stoß zu kommen, aber vorher werde ich dich noch leiden lassen, wie du noch nie in deinem Leben gelitten hast.“
Wenn ihn nicht bereits ihre eiskalte Stimme gewarnt hatte, so sollte ihn zumindest ihr Blick, mit dem sie ihn wie die Schlange das Kaninchen fixierte, davon überzeugen, dass es ihr mit ihren Worten todernst war.

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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Heiler » Montag 19. November 2007, 23:57

Der Pfleger grinste und leckte sich einen Finger ab, griff unter ihr Kleid und spürte ihre nackte Haut. Strich ihrer Brust entlang und walkte sie genüsslich jedoch grob. Er beobachtete die Priesterin dabei wie sie scharf die Luft einzog. Oh ja dem kleinen Luderchen gefiel es wohl, sicher lebte sie ihr ganzes Leben lang in strenger Züchtigkeit und wurde nun eines besseren belehrt. Nun denn, ihn störte es nicht wenn auch sie ihren gefallen daran haben würde – so könnte er es in Zukunft häufiger und intensiver mit ihr treiben. Er lachte bei dem Gedanken auf. Oh ja sie würde noch lange Patientin in dieser Klinik bleiben – dafür würde er schon sorgen.

Sie wurde rot. Peinlich berührt – an ihrer Brust. Dies war wohl die Ursache, dachte er sich schmunzelnd. Oh ja er amüsierte sich prächtig. Er hatte schon lange keine so attraktive Insassin mehr gehabt bei dem er wahrlich die Lust verspürt hatte sich seinen Wachdienst etwas… angenehmer zu gestalten. In trauter dreisamkeit – sie, er und die Riemen die seine Macht und Überlegenheit gewährleisteten.

Er genoss es wie sie sich anspannte. Oh ja, wie jede Frau ekelte sie sich und hatte angst, um ihren Körper, ihre Seele, ihr Innerstes. Er grinste breit und verspürte schon das gierige ziehen in seinen Lenden je mehr er ihre zarte Haut berührte.

<i> „Ich rate dir, treibe es nicht zu weit du stinkender Bastard oder bei Manthala, ich werde mit meinem Schwert ganz langsam und genüsslich von hinten in dich eindringen und dir so zeigen was es heißt zum Stoß zu kommen, aber vorher werde ich dich noch leiden lassen, wie du noch nie in deinem Leben gelitten hast.“</i>

Der Kerl fühlte sich sicher. Er runzelte die Stirn, hob seine Augenbrauen. „Ohoho du kleines versautes Gör du was hast du auch für bizarre Gedanken!“ Grinste er. „Und so was ist eine Priesterin? Eure Göttin muss ja eine ziemliche Hure sein was?!“

Er lachte auf und strich ihr wieder über das Kleid, zerriss es und entblösste so ihren Oberkörper. Senkte sein Haupt auf sie und begann über ihre Haut zu lecken. Zog seine ekligen feuchten Bahnen und küsste und biss zu wie es ihm gerade gefiel.

Er dachte über ihre Worte nach. „Soo… du magst es also von Hinten häh?! Nun DAS kannst du haben!“ Grunzte er und richtete sich auf. Es war Zeit sich endlich zu befriedigen. Von der ganzen küsserei kam er nicht an seinen gewünschten Punkt. Er musterte sie, wie sie da lag. Nun so gefesselt auf dem Bett kam er nicht dorthin wo er inzwischen wollte.

Er musterte Vana. Sie war so zierlich, besass zwar einen ziemlich frechen Mund – den er ihr bestimmt auch noch stopfen würde. Doch ansonsten schien sie nicht wirklich gefährlich zu sein… obwohl in den Akten stand, dass sie es sogar ziemlich war… aber es würde doch schon nichts geschehen, wenn er sie kurz losmachte um ihr ein Kissen unter das Kreuz zu schieben und ihre Beine anzuwinkeln… nein es würde nichts geschehen…

Er trat auf sie zu strich ihr mit seinen nassen Finger über die Wange und schlug ihr ins Gesicht. Wollte sie etwas benommen machen. „Sei bloss still und brav du!“ Knurrte er und wandte sich dann ihren Beinen zu. Löste die Riemen um ihre Füsse, Unterschenkel und Oberschenkel. Drückte sie gegen ihren Körper und spreizte sie, legte sie auf seine Schultern, betrachtete lüstern sein Werk und strich über die Mitte, begann schliesslich an seinen Hosen herumzufummeln.



„Du kannst was erleben du! Dich werde ich so bearbeiten dass du wochenlang nicht mehr sitzen kannst!“
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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Dienstag 20. November 2007, 15:02

Seine einzige Reaktion auf ihre Drohung bestand darin, eine Augenbraue zu heben, noch lüsterner zu grinsen und sie zu verspotten. Anscheinend gehörte er zu der Gattung Mann, deren Gehirn ausschließlich in der Hose steckte. Na ja, so wie er sich benahm, hätte sie es vorhersehen müssen, trotzdem war es einen Versuch Wert gewesen. Außerdem würde er im Nachhinein nicht sagen können, dass sie ihn nicht gewarnt hätte. Während sie ihn mit ihrem dolchartigen Blick durchbohrte, lachte der Lüstling laut auf, strich ihr erneut über das Kleid, nur um es dann mit einem einzigen Ruck zu zerreißen.

Da lag sie nun, vollkommen entblößt und seinen gierigen Blicken ausgesetzt, bei denen er es jedoch nicht bewenden ließ.
Gierig ihren Duft einsaugend begann er mit seiner Zunge über jeden noch so kleinen Fleck ihrer Haut zu lecken, küsste sie, vergrub seine Zähne in ihr Fleisch, dabei immer heftiger atmend, grunzende und stöhnende Laute von sich gebend.
Doch auch Vanas Körper begann auf seine Berührungen zu reagieren. Empfand sie zuerst nur Ekel für das, was er da tat, geschah es, dass sein Spiel, je mehr er sie berührte, sie zu ihrer eigenen Verwunderung mehr und mehr erregte. Sie vesuchte sich leicht zu entspannen und sich in das Unvermeidliche zu fügen, versuchte ihre Erregung zu genießen und wurde just in diesem Moment von ihrer inneren Stimme herausgerissen. <b>Hör auf dich deinen Sinnen zu ergeben, du blöde Gans. Bist du jetzt vollkommen verrückt geworden? Du steckst in ernster Gefahr und genießt die Liebkosungen eines zweitklassigen Heilers, der nur auf diese Weise zum Schuss kommen kann! Ja sag mal spinnst du jetzt total? Reiß dich gefälligst zusammen und sieh zu, dass du die Situation zu deinen Gunsten nutzen kannst!</b> Warum nur hatte ihre innere Stimme die saudumme Angewohnheit, sich immer im unpassendsten Moment zu melden. Ärgerlich seufzte Vana auf, denn sie musste ihrer innern Stimme auch noch Recht geben. Natürlich verstand der Schmierling ihr Seufzen wieder vollkommen falsch, denn er ließ von ihr ab, richtete sich grunzend auf und meinte mit bereits vor Erregung zitternder Stimme: „Soo… du magst es also von Hinten häh?! Nun DAS kannst du haben!“

Was sollte das jetzt wieder bedeuten? Er wollte sie doch nicht etwa von hinten …? Langsam wurde Vana erneut schlecht. Allein der Gedanke, dass er … nein, sie wollte es nicht zu Ende denken. Doch was wollte sie dagegen tun, sie war ihm auf gedeih und Verderb ausgeliefert, was er ihr auch sogleich rabiat demonstrierte, indem er sie mit Wucht ins Gesicht schlug und ihr zuknurrte: „Sei bloss still und brav du!“
Er war mittlerweile so erregt, dass seine Hormone über seinen sowieso kaum vorhandenen Verstand siegten, denn in der Vorfreude auf ein heißes Liebesspiel vergaß er jedwede Vorsicht. Er wollte sie von hinten nehmen, doch dafür musste er ihre Fußfesseln lösen und so kam es, dass sich Vana nur Augenblicke später von ihren Fußfesseln befreit und ihre gespreizten Beine auf seinen Schultern liegend wiederfand, während er keuchend an seiner Hose herumfummelte und ihr voller Vorfreude beschrieb, was er gleich mit ihr zu tun gedachte.

Oh, er wusste ja nicht, welchem Dämon er da gerade eine unvergleichliche Chance bot. Von einem Augenblick auf den Anderen wurde Vana eiskalt und berechnend. Der Pfleger war so mit seiner Hose beschäftigt, dass er nicht sah, wie sich ihre bisherige gleichgültige Miene zu einem triumphierenden Grinsen verzog.
<b>Warte du Scheusal, nicht mehr lange und ich werde endlich den Spaß haben, den du dir erhofft hast. Komm schon, stoß endlich zu und du wirst dein blaues Wunder erleben.</b>, grinste Vana in diabolischer Vorfreude in sich hinein.
Endlich hatte er es geschafft, ließ seine Hose achtlos nach unten gleiten und drang ungestüm und mit wolllüstigem Grunzen in Vana ein.

Das war genau der Augenblick in dem Vana erbarmungslos zuschlug. Blitzschnell glitten ihre Beine von seinen Schultern, umschlangen ihn oberhalb seiner Hüfte und pressten sich zusammen, so dass er eng an sie gepresst wurde und noch ein Stück tiefer in sie eindrang, ihr gleichzeitig einen Lustschrei entlockend. Erstaunt hielt er inne, starrte sie grinsend an und wollte sich wieder aus ihr zurückziehen, doch Vana presste ihre durchtrainierten Schenkel wie eine Würgeschlange nur noch fester zusammen, sich gleichzeitig lustvoll an ihm reibend.
Langsam presste sie dem Pfleger so Bauch und Brustkorb immer weiter zusammen, so dass er immer weniger Luft bekam und schon bald nach selbiger japsend aufschrie. Während sich seine Schreie und sein Röcheln mit den Lustschreien Vanas mischten, erkannte er endlich, welch außergewöhnliche Dummheit er begangen hatte, als er die beschriebene Gefährlichkeit der Patientin vollkommen missachtet hatte. Doch nun war es zu spät und auch seine Schreie blieben ungehört, war der Raum doch schalldicht.
Erst als Vana ihr kleines Spiel bis zur Neige ausgekostet hatte, lockerte sie ihre Beinklammer ein wenig, gerade so, dass der Pfleger, der noch immer erfolglos versuchte, sich aus ihrer Umklammerung zu befreien, wieder etwas mehr Luft bekam und zischte ihm grinsend zu:
„Nun mein Freund, wie hat es euch gefallen? Ich hoffe ihr hattet genauso viel Spaß wie ich. Ich würde euch ja gerne noch weiter beglücken, aber leider hat jedes schöne Spiel irgendwann ein Ende. Und so bitte ich euch, seid so gütig und befreit auch noch meine Hände von diesen elenden Fesseln. Ich wäre untröstlich, müsste ich euch, so ihr euch weigern solltet, weiteren Schmerz zufügen oder euch gar zu Tode bringen. Das wollt ihr doch sicher nicht oder?“
Um ihrer Bitte den nötigen Nachdruck zu verleihen, presste sie erneut ihre Beine zusammen und schnürte dem Pfleger die Luft ab, ließ aber sogleich wieder locker und lächelte ihm höhnisch ins Gesicht.
Zuletzt geändert von Vana Erendis Morgaine am Mittwoch 21. November 2007, 08:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Heiler
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Heiler » Samstag 24. November 2007, 11:41

Er gierte nach ihr und würde sich einfach nehmen was er wollte. Was sollte sie schon gross dagegen tun? Ihn anspucken vielleicht… wie die meisten Frauen… nun dies gefiel ihm, es hatte seinen eigenen Reiz bespuckt zu werden, wenn man genau wusste, dass auch dies ihn nicht aufhalten konnte. Er traute Vana nicht zu dass sie sich auch anders und vor allem effektiver zu wehren wusste – dies erwies sich gleich als massive Fehleinschätzung.

Doch daran dachte er bestimmt nicht als er sich lustvoll, gierig und ungebremst mit voller Wucht gegen Vana drängte und sich an der Beschaffenheit ihres Leibes seine Lust befriedigen wollte. Er grunzte genüsslich auf als er ihr Becken an seinem Spürte und merkte erst gar nicht wie sie ihre Schenkel an seinem Körper hinab gleiten liess, biss sie sich an seine Hüften klammerte ihn noch enger an sich presste. Er stöhnte laut auf genoss den Moment, wollte sich anschliessend jedoch zurückziehen und merkte erst in jenem Augenblick – dass er die Kontrolle bereits verloren hatte.

Er stöhnte auf als sie ihn noch näher zu sich drängte und ihm langsam die Luft abdrückte. Für einen kurzen Moment konnte er die Lust die sich in ihm entfachte noch in vollen Zügen geniessen, doch als sie ihm gänzlich die Luft abschnürte und sich an seinem Leib mit ihrem eigenen ergötzte röchelte er nur noch. Packte ihre Schenkel und versuchte sie auseinander zu pressen, kam aber nicht gegen sie an. Er begann bereits seine Augen zu verdrehen als sich Vana selbst zum ihrem Höhepunkt brachte und dann schliesslich ihre Beinklammer etwas lockerte. Er stöhnte auch und ächzte, war völlig ausser Atem und sank leicht in sich ein.

Seine Augen waren weit Aufgerissen und starrten Vanas mit einem unglaublichen entsetzen an. Wenn man bedachte was sie ihm kurz zuvor angedroht hatte, was sie mit ihm anstellen würde, war jene Angst wohl durchaus berechtigt.

<i> „Nun mein Freund, wie hat es euch gefallen?</i> Er keuchte nur. Natürlich hatten Vanas wilde Bewegungen auch zwischen seinen Lenden die daraus resultierenden Gefühle entfacht, dennoch war die Angst plötzlich grösser als jegliche Lust geworden. „Lass…. Los..“ Hauchte er nervös, noch immer nach Luft ringend. Er starrte in eine Ecke des Zimmers. Schein etwas zu suchen, schaute dann aber wieder zu Vana. Schweissperlen bildeten sich auf seiner Stirn und noch immer blockierte die innige Verbundenheit mit Vanas Schoss seine Gedankengänge. Jede kleinste Bewegung liess ihn aufseufzen. <i>“Ich hoffe ihr hattet genauso viel Spaß wie ich.“</i> Er schnaubte, hatte er sich das ganze schliesslich ganz anders vorgestellt.
<i>„Ich würde euch ja gerne noch weiter beglücken, aber leider hat jedes schöne Spiel irgendwann ein Ende. Und so bitte ich euch, seid so gütig und befreit auch noch meine Hände von diesen elenden Fesseln.“</i> Er starrte sie an. Schüttelte panisch den Kopf. „D-das kann ich nicht!“ Keuchte er. Seine Sitrnvenen traten deutlich heraus, er hätte die Frau nehmen sollen, die er immer für seine Zwecke missbraucht hatte, warum musste er heute auch unbedingt das Gefühl haben diese Priesterin zu nehmen! Er verfluchte sic selbst dafür. <i>„Ich wäre untröstlich, müsste ich euch, so ihr euch weigern solltet, weiteren Schmerz zufügen oder euch gar zu Tode bringen. Das wollt ihr doch sicher nicht oder?“</i> Er versuchte sich wieder zurück zu ziehen, stöhnte jedoch nur auf. Er wusste nicht was er tun sollte. Er konnte diese Verrückte doch nicht freilassen! Sie würde sobald die Türe aufging über die anderen Wärter herfallen, ja gar Waffen gab es hier drin. Es würde ein Massaker ohne gleichen geben… und noch stand auch nicht fest ob bei dieser Aktion sein elendiger Schwanz gerettet werden würde.

Wieder drückte sie ihm die Luft ab. Er röchelte, wurde rot am Kopf. Da kam ihm in jenem Moment ein, vielleicht rettender Gedanke. Er holte hastig auf und donnerte ihr seine Faust auf den Bauch. Zog sich zurück in der Hoffnung sie würde durch den Schmerz ihre Klammer reflexartig lockern. Immer wieder Schlug er zu. Keuchte und ächzte dabei. „LASS LOS VERDAMMT!“ Heulte er.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Samstag 24. November 2007, 19:14

Vana hielt den Pfleger weiter fest im Griff und grinste gehässig, während dieser sich unter ihrer Umklammerung wand, mit sich rang, ob er dieser Furie weitere Freiheiten geben oder sich für die Sicherheit der Anstalt opfern sollte.
Wieder und wieder versuchte er sich aus der eisernen Umklammerung zu befreien, rief ihr ein ums andre Mal zu, sie solle ihn loslassen.
Schließlich gab er Ruhe, starrte sie nur an und stammelte, dass er sie nicht losbinden könne.

Schlagartig froren Vanas Gesichtszüge ein, ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und fixierten den Pfleger, der sich wie ein Wurm wand.
<span style="color:CC5420;">„Du verdammter Hurenbock, bartloser Milchsauger, weiberrocktragender Hänfling, mach mich endlich los!“</span>, brüllte sie ihn nun auf Nogret an, noch ein paar deftige zwergische Flüche,die sie während ihrer Zeit bei den Zwergen aufgeschnappt hatte, hinterherschickend. Erneut verstärkte sie den Druck ihrer Schenkel, diesmal jedoch nicht wieder locker lassend.
<b>Ich werd dich schon weich kochen du perverser Bastard. Du wirst mich noch anbetteln, mir die Fesseln lösen zu dürfen.</b>
Natürlich würde sie ihn nicht töten, wollte sie doch, dass er ihre Hände befreite und das würde schwierig werden, wenn er erstmal tot am Boden lag.
Sie war sich sicher, dass er früher oder später aufgeben würde. Bislang war der Selbsterhaltungstrieb ihrer Opfer noch immer stärker als jede Vernunft und alle guten Vorsätze gewesen.

Siegessicher genoss sie es, wie ihr Opfer in seiner Todesangst krampfhaft nach einem Ausweg suchte.
<i>*Klatsch*</i>, ein dumpfer Faustschlag traf ihren Bauch und ließ sie aufstöhnen. In seiner Verzweiflung griff der Pfleger nach einem letzten Strohhalm und ließ seine Fäuste, die er noch immer frei bewegen konnte, auf Vana nieder sausen. Zum Glück waren seine Schläge durch den Luftmangel und die damit verbundene Erschöpfung nicht so stark, dass sie Vana ernsthaft schaden konnten, trotzdem aber noch stark genug, dass sie sie als schmerzhaft empfand.
Eilends überdachte sie ihre Möglichkeiten und kam zu dem Schluss, dass eine Änderung der Taktik nun mehr Erfolg versprach. Der Pfleger erwies sich als Niete, aber vielleicht konnte sie das ganze noch zu ihrem Vorteil nutzen. Blitzschnell gab sie ihre Umklammerung auf und noch ehe sich der Pfleger der Situation bewusst wurde, hatte sie ihre Beine angezogen und stieß ihm ihre Füße mit voller Wucht unter das Kinn.
Hart schlugen seine Kiefer aufeinander und mit hässlichem Knirschen brachen zwei Zähne aus. Benommen taumelte er leicht zurück, was Vana sofort nutzte und ihm mit beiden Füßen kräftig vor die Brust trat. Im hohen Bogen flog der Pfleger davon und krachte mit Rücken und Kopf vor die Tür des Raumes, wo er nun haltlos zusammensackte und regungslos liegen blieb. Im selben Augenblick begann Vana zu toben: „DU SCHWEIN! DU MIESES PERVERSES SCHWEIN!“, worauf sie sich schluchzend zusammenkrümmte und wie auf Knopfdruck in Tränen ausbrach.

Dass sie den Pfleger los war, war die eine Seite ihres Manövers. Der eigentliche Zweck zeigte sich erst, nachdem er gegen die Tür gekracht war. Durch den Lärm aufmerksam geworden, öffnete der Wärter, der vor der Tür stand, diese einen Spalt breit und blickte in den Raum. Was er dort sah, musste für ihn ein ziemlich eindeutiges Bild ergeben.
Auf der Liege eine nackte, schluchzende, Schutz suchend zusammengekrümmte Frau mit tränenverschmiertem Gesicht und unter der Tür liegend der Pfleger mit herunter gelassenen Hosen. Die Situation schien so eindeutig, dass der Wärter nur einen Schluss daraus ziehen konnte. Der Pfleger hatte versucht sich an der wehrlosen Frau zu vergehen und diese hatte sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt. Die Frage war nur, wie würde er auf das, was sich ihm darbot, reagieren.

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Heiler
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Heiler » Mittwoch 28. November 2007, 22:14

Angestrengt schnappte er nach dem bisschen Luft welche ihm diese verfluchte Hure noch liess. Sein Herz pochte unangenehm gegen seine Brust und die Lungen waren gebläht, wollten Luft abgeben und aufnehmen und konnten nicht wirklich! Schmerzen durchzuckten ihn und er begann schwarze Punkte vor sich herumschwirren zu sehen. Sein Kreislauf schien unter dem Sauerstoffmangel arg zu leiden. Seine Gedanken erlahmten, nur die Panik, die Angst und damit die Atemnot stieg. Er keuchte, sabberte ihr auf die Schenkel, denn er schluckte den Speichel nicht mehr den er hoch würgte bei seinen Bemühungen nach Luft zu ringen. Sein Speichel rann über ihre Innenschenkel hinweg. Wo noch immer eng sein Becken hineingepresst war und sein Körper mit dem ihrigen verschmolzen war. Er dämmerte bereits leicht weg und wurde benommen, seine Augen verdrehten sich und seine Schläge hörten auf wurden nur noch zum patschen.

Plötzlich jedoch liess Vana von der Umklammerung ab. Der Mann keuchte auf und hielt seinen Hals rang nach Luft. Doch Vana sorgte dafür, dass ihm sein Atem gleich wieder grässlich verschlagen wurde als sie ihm gegen den Kiefer trat. Es krachte hässlich und knirschte verräterisch als es ihm den Kopf nach hinten warf, dass Kinn nach Oben und in hohem Bogen zwei Zähnen nach hinten aus dem Mund flogen. Mit ordentlich Blut vermengt. Er taumelte schmerzerfüllt zurück, verstrickte sich dabei beinahe zwangsläufig in seinen eigenen Hosen und würgte als ihn der zweite Tritt traf und gegen die Tür krachen liess, wo er benommen zusammensackte und liegen blieb.

Dies blieb nicht ungehört. Sofort drückte sich die Wache von ausserhalb gegen die Tür und wunderte sich erst ab dem Widerstand der sich durch den anlehnenden erschlafften Körper seines Kollegens der an die Wand lehnte bildete als er in die Zelle spähte. „Was in pelgars Namen!“ Keuchte er entsetzt als er Vana erblickte. Gefesselt an den Armen, mit entblössten Oberkörper und gespreizten Beinen und ungeschütztem Schoss. Weinend und zitternd. Der Blick des Wärters schweifte nach unten. Wo sein blutbesudelter Kollege mit heruntergelassener Hose und verräterischen Zeichen seiner Lust da lag und benommen vor sich hinstöhnte. „HOLT SOFORT DR. LEGLER HER! SCHNELL… und dann hole mir eine Decke!“ Krächzte der Wärter in den Gang und man konnte hören, dass er nicht auf taube Ohren gestossen war. Denn man hörte Schritte welche durch den Korridor eilten.

Der Wärter zwängte sich durch die Tür. Seine braun – weisse Kutte beschmutzte sich etwas mit jenem Dreck welcher sein Kollege hinterlassen hatte. Blut und Lust… beides klebten an seinen Kleidern. Er blendete den Verletzten völlig aus sondern kümmerte sich sofort um Vana. Fand keine Worte. War aber sichtlich entsetzt und versuchte beschämt nicht auf ihre Nacktheit zu starren.

Schnell kam ein weiterer Wärter vor die Tür gerast – trat jedoch nicht ein sondern reichte seinem Kollegen einfach eine Decke. Diese legte er Vana sofort über um sie zu bedecken. Als Mann hielt er Abstand, er stellte sich vor das diese Frau vermutlich jetzt sicherlich keine Nähe zu jenem Geschlecht ertrug… nicht nach dem was ihr offensichtlich widerfahren war. Zornig blickte er auf seinen Kollegen nieder. „Du elendiger Hund du!“ Brüllte er ihn an und zückte seinen Eisenknüppel. Er trat dem Benommenen zwischen die Beine so dass dieser nur aufheulen konnte. Doch der Mann hörte nicht auf, trat immer wieder zu und schlug mit dem Knüppel auf den Kerl ein bis dieser nur noch atmete – sich sonst nicht mehr rührte. Nun wurde die Tür gänzlich aufgestossen und Dr. Legler sowie eine Wärterin und ein weitere Wärter traten ein. „Bindet sie sofort los!“ Befahl die Doktorin. Sicherheit war ihr nun offensichtlich zweitrangig geworden. Hier wurde gerade eine Frau geschändet – da musste sie nicht in dieser unwürdigen Position verharren! Die Wärterin, eine junge, hübsche und feine Rothaarige löste sofort die Fesseln und half Vana sich aufzusetzen. „Es ist vorbei“ Hauchte sie Vana zu. „Ganz ruhig.“ Versuchte sie die Priesterin zu trösten. „Er wird euch nichts mehr tun… nie wieder!“ „Allerdings!“ Knurrte der eine Wärter und packte den Typen an den Haaren. Schleifte ihn grob aus der Zelle. Schloss hinter sich die Tür. Dr. Legler hockte sich zu Vana hin. Schaute ihr in die Augen. Strich ihr sanft, tröstend übers Haar und in ihren Augen war deutlich das Mitgefühl und den Schrecken welche die Ärztin für ihre Patientin empfand zu sehen. „Lasst uns allein.“ Wies sie die Wärterin an. Es war nicht gut wenn jetzt so viele Menschen hier bei ihr waren. Die junge Frau folgte der Anweisung und verliess das Zimmer. Vana war nun mit Dr. Legler allein.

Die Doktorin schwieg. Suchte nach Worten. Fand keine. Nahm die Priesterin nur in ihre Arme und wiegte sie. „Es tut mir leid.“ Hauchte sie knapp. „Es tut mir so leid.“ Ihre Augen waren Wässrig geworden.

Einige Zimmer neben an wurde ihr Schänder gerade beinahe totgeprügelt.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Donnerstag 29. November 2007, 22:23

Vanas Rechnung schien tatsächlich aufzugehen. Der Wärter, der soeben die Tür geöffnet hatte und sich die Szenerie betrachtete, brüllte aufgeregt über den Gang, dass man ihm schnell eine Decke bringen und Frau Dr. Legler holen solle, zwängte sich dann durch die Tür und lief auf Vana zu. Seinen verletzten und benommenen Kollegen ignorierte er vollkommen, kümmerte sich zuerst um die in seinen Augen geschändete Frau.
Beschämt versuchte er seinen Blick von Vanas Nacktheit abzuwenden, als auch schon ein weiterer Wärter kam und ihm eine Decke reichte, mit der er sofort Vanas Blöße bedeckte.

Diese schluchzte derweil, innerlich diebisch feixend, weiter leise vor sich hin. Der Wärter traute sich nicht in die Nähe der traumatisierten Frau und widmete sich deshalb seinem Kollegen, indem er ihn ordentlich seine Verachtung spüren ließ.
Wenn sie nicht hätte ihre Rolle spielen müssen, so hätte Vana in diesem Augenblick wohl laut aufgelacht, bekam doch der Pfleger dafür, dass sie mit ihm jede Menge Spaß gehabt hatte, auch noch ordentlich sein Fett weg. Getreu ihre Rolle spielend und weiter zusammengekauert vor sich hin schluchzend, strich sie gedanklich den Pfleger von ihrer Liste. Der arme Tropf musste bereits genug leiden und konnte von Glück reden, wenn er den Zorn seiner Kollegen lebend überstand.
<b>Ha ha ha, das hast du dir ganz sicher anders vorgestellt du Tölpel. Geschieht dir aber ganz recht, wer weiß wie vielen hilflosen Frauen du schon das Gleiche angetan hast.</b>
Ihr Mitleid für den übel geschundenen Pfleger hielt sich arg in Grenzen, zudem wurde ihre Aufmerksamkeit nun von Dr. Legler beansprucht, die soeben den Raum betrat und sofort Befahl, Vana auch die restlichen Fesseln abzunehmen.
Eine junge Wärterin kam dem Befehl sofort nach, löste Vanas Handfesseln und half ihr, sich aufzurichten. Dabei sprach sie beruhigend auf sie ein, versuchte der ihrer Meinung nach traumatisierten Frau die Angst zu nehmen, während der Wärter den nunmehr bewusstlosen Pfleger aus dem Raum schleifte und die Tür hinter sich schloss.
Flüchtig geriet der Pfleger dabei in Vanas Blickfeld, was sie erneut aufschluchzen ließ, wobei sie Schutz suchend in die Arme der Wärterin kroch. Innerlich noch immer feixend dachte sie jedoch: <b>Endlich, endlich bin ich die Fesseln los. Wenn ihr wüsstet ... besser konnte es gar nicht laufen. Man sieht mich als Opfer, das gibt mir die Chance, jeden Verdacht ich könnte Morticia sein, weiter zu zerstreuen.</b>

Dr. Legler setzte sich neben sie, schaute ihr traurig und mitleidsvoll in die Augen und strich ihr sanft durchs Haar, dann schickte sie die beiden Wärter ebenfalls hinaus und nahm Vana wortlos in die Arme, wiegte sie leicht hin und her und hauchte immer wieder, dass es ihr so unendlich Leid täte.
Normalerweise wäre Vana nun aufgesprungen, hätte sich ihre Waffen geholt und versucht so schnell wie möglich zu fliehen. Doch diesmal war es anders. Diesmal musste sie bestehende Befürchtungen zerstreuen und gleichzeitig die Gelegenheit, dass sie sich in der Höhle des Löwen befand, nutzen und versuchen, so viel wie möglich über Landria und deren Organisation herauszufinden. Also spielte sie weiter das Schändungsopfer, lehnte sich schniefend und Schutz suchend an Dr. Legler, immer wieder von Schluchzern unterbrochen murmelnd: „Dieses ... *schnief* ... Schwein! ... Es war ... *schluchz* ... so abscheulich ... *schluchz* so ekelhaft.“ Ein Beben durchlief ihren Körper, während sie erneut in Tränen ausbrach. So saßen sie eine geraume Weile da, Vana schluchzend und Dr.Legler die schluchzende Frau im Arm haltend. Irgendwann verebbte Vanas Schluchzen und sie löste sich vorsichtig aus Dr. Leglers Armen, blickte sie dankbar an und meinte schüchtern: „Bitte, würdet ihr mir meinen Beutel geben? In ihm befindet sich mein Gewand. Ihr versteht sicher, dass ich mich gerne wieder bekleiden würde.“ Mit keinem Wort und keiner Geste gab sie zu verstehen, dass sie sich für die Waffen im Raum interessierte. Sie hatte vor, das nunmehr bestehende Vertrauen Dr. Leglers weiter zu vertiefen. Deswegen bat sie, was ja verständlich war, nur um ihr weißes Priesterinnengewand. Sie hoffte damit Dr. Legler noch weiter von ihrer Harmlosigkeit zu überzeugen.

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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 2. Dezember 2007, 14:32

Dr. Legler hatte schon einiges erlebt, aber die Tatsache dass Pfleger mit denen sie tagtäglich am selben Tisch sass und sich über die Patienten beriet zu solchen Dingen fähig waren, nagte schon sehr an ihrem Berufsethos. Es konnte doch nicht sein, dass eine Hilfebenötigende Frau auf diese Art missbraucht wurde! Dies würde bestimmt intern grosse Wellen schlagen und sie selbst würde wohl damit beginnen müssen, besonders in der Nacht unangemeldete Kontrollgänge zu machen um die männlichen Kollegen etwas im Auge zu behalten. Natürlich ging dies auf Kosten des Vertrauens, doch in diesem Fall schien ihr dies mehr als nur angebracht.

<i> „Dieses ... *schnief* ... Schwein! ... Es war ... *schluchz* ... so abscheulich ... *schluchz* so ekelhaft.“</i> Dr. Legler schloss ihre Augen und nickte mitfühlend. „Es ist vorbei.“ Nun nicht ganz, dass wusste sie selbst. Sie würde die Frau untersuchen müssen. Nicht gerade angenehm besonders nach einem solchen Ereignis, doch es war wichtig. Verletzungen die meistens bestanden mussten behandelt werden und eine ungewollte Schwangerschaft… verhindert.

Sie schaute wieder zu Vana hin. Drückte sie fester. Doch dann galt es wieder professionellen Abstand zu nehmen. Sie konnte die Frau nicht therapieren wenn sie mit litt. Das war eine Quintessenz der Ärzte. Sie durften mit-fühlen. Jedoch nicht mit-leiden.

Schliesslich waren genug Tränen geflossen. Es war eine Sache der Geduld. Kein Mensch konnte ewig weinen, egal wie schlimm die Sache auch sein mochte. Bei Vana verebbten die ihrigen allmählich und die Frau löste sich aus ihrer Umklammerung.

<i> „Bitte, würdet ihr mir meinen Beutel geben? In ihm befindet sich mein Gewand. Ihr versteht sicher, dass ich mich gerne wieder bekleiden würde.“</i> „Natürlich.“ Meinte die Ärztin sofort und erhob sich, drehte Vana den Rücken zu doch diese Tatsache korrigierte sie schnell, sie kauerte sich so vor dem Beutel nieder, dass sie die Frau im Auge behalten konnte. Vorsicht war tief in diesen Menschen hier in diesen Mauern verinnerlicht, war es schliesslich ihre Lebensversicherung. Sie öffnete wie selbstverständlich den Beutel der Priesterin und zog ihr Gewand hervor, verschloss ihn dann wieder und stand auf. Schritt auf Vana zu und reichte ihn ihr.

Sie schaute Vana an. Wirkte nachdenklich. „Ich… werde euch untersuchen müssen. Heute. Es ist wichtig. Ihr könntet verletzt sein.“ Hauchte sie schliesslich und sah sie an. „Ich hoffe… ihr versteht dies. Doch wenn ihr zuerst, darüber… sprechen wollt. Dann bin ich jeder Zeit für euch da und wenn ich es nicht bin, dann wird Dr. Sinal mich vertreten.“ <b> Sofern sie wieder auf die Beine kommt</b> Dachte sie betrübt.
Zuletzt geändert von fremde Frau am Sonntag 2. Dezember 2007, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Sonntag 2. Dezember 2007, 22:36

Dr. Legler war sehr einfühlsam und auch sehr vorsichtig. Kurz nur hatte sie Vana den Rücken zugedreht, als sie zu deren Beutel ging, hatte das aber schnell korrigiert und sich so gedreht, dass sie Vana ständig im Auge behielt. Doch sie dachte nicht daran, diesen Moment zu nutzen, auch wenn sie es gekonnt hätte. Dr. Legler jedoch hatte keine Ahnung, welchen Vertrauensbeweis Vana ihr da gerade gegeben hatte. Unter normalen Umständen hätte es ihr gereicht, die Frau Doktor lautlos auszuschalten und zu türmen, doch die Umstände waren alles andere als normal.
Dr. Legler holte Vanas Priesterinnengewand aus dem Beutel, verschloss diesen und reichte es ihr herüber.

Während Vana schüchtern die Decke ablegte und sich ihr weißes Gewand überstreife, spürte sie, wie sie von Dr. Legler gemustert wurde. Ein leichtes Kribbeln beschlich Vana, als sie dann sagte, dass sie sie untersuchen müsste, wusste sie doch, dass diese Frau durchaus eine kriminalistische Ader hatte.
Inzwischen stand sie wieder vollständig bekleidet da und gab nun auch äußerlich das Bild einer Priesterin ab. Fehlte nur noch der blaue Umhang, doch den ließ sie vorerst noch im Beutel. Die Untersuchung bereitete ihr etwas Kopfzerbrechen, da mit Sicherheit keine Verletzungen zu finden sein würden, immerhin hatte sie dem Pfleger keinen Widerstand entgegengesetzt.
<b>Hm, irgendetwas muss mir einfallen, sonst kommt sie noch darauf, dass die Schändung gar nicht so ungewollt war, sondern nur Mittel, um mir Bewegungsfreiheit zu verschaffen.</b>, überlegte sie, bevor sie sich ihr wieder zuwandte. Nun, ihr würde schon etwas einfallen, sollte es notwendig werden.

„Ich verstehe.“, murmelte sie emotionslos. „So tut denn, was ihr tun müsst. Doch bitte ich euch, nicht in diesem Raum.“ Erneut kullerten ein paar Tränen ihre Wangen hinab ehe sie weiter sprach: „Ich könnte das nicht ertragen. Die Erinnerung ... die schrecklichen Bilder ... ihr versteht das doch?“ Traurig blickte sie auf ihr zerrissenes Kleid, das noch immer auf der Liege lag. Wieder liefen Tränen ihre Wangen hinab und sie drehte sich abrupt weg, ihr Gesicht in ihren Händen bergend.

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Re: Isolationszimmer B

Beitrag von fremde Frau » Samstag 8. Dezember 2007, 11:08

Dr. Legler wartete geduldig bis sich Vana – verstört und unsicher wie sie nun war – sich durchringen konnte ihr Gewand anzuziehen. Dennoch erlaubte sich die Doktorin einen Blick auf ihren Körper. Das Veilchen welches Vanas linkes Auge „zierte“ war ihr natürlich als erstes aufgefallen. Doch auch ihr Bauch wies vereinzelte Rötungen auf, die von der Faust des Wärters stammten. Auch die Innenschenkel wiesen Fingerabdrücke auf. Er hatte wohl versucht gewaltsam ihre Beine zu spreizen. Dies waren doch ziemlich eindeutige Spuren, obwohl sie die Schläge auf den Bauch nicht wirklich verstand. Nun gut, wie konnte man einen Kerl der so was tat überhaupt verstehen?

Die Eindeutigen Spuren einer vollendeten Schändung jedoch konnte sie auf den ersten Blick nicht erkennen, doch sie wollte die Frau zu diesem Zeitpunkt auch nicht einfach prüfend anstarren. Die Sache war für sie schon genug entwürdigend und schrecklich. Doch die Untersuchung musste sein.

Dr. Legler seufzte. Dies würde sie der Stadtwache melden müssen. Es würde interne Abklärungen geben und Köpfe würden rollen. Vielleicht auch ihr eigener, war sie schliesslich Verantwortlich für ihre Patientin. <i> …bitte ich euch, nicht in diesem Raum.“</i> Dr. Legler sah Vana lange an. Sie konnte das Begehr der Patientin verstehen, doch noch immer hatte sie es hier mit einer potenziell hoch gefährlichen Insassin zu tun – sofern man Landrias Gutachten glauben schenken konnte. Sie seufzte. Nickte schliesslich. „Natürlich, aber dafür… müssen wir euch in Ketten legen… tut mir Leid…. So sind die Bestimmungen, die darf ich nicht umgehen.“ Sie fühlte sich nicht gerade gut bei dieser Aussage. Aber sie konnte es wohl kaum ändern. Die Ärztin ging auf Vana zu, sah dann aber nach oben wo eine schwarze Schnur herunterhing und zog daran. Die Schnur verlief aus dem Zimmer raus über den Gang an der Decke durch bis ins Stationszimmer der Wärter. Dort mündeten sie an der Wand und waren mit einer kleinen Glocke verbunden, welche mit der Zimmernummer beschriftet war. So konnte man Hilfe anfordern ohne den Raum verlassen zu müssen. Es dauerte einige Zeit bis sich die Tür öffnete und die junge Wärterin von vorhin eintrat. „Möchtet ihr noch immer raus?“ Fragte die Ärztin erneut. Die Wärterin wartete, verschloss hinter sich die Tür. Sie ahnte was sie holen müsste wenn die Patientin einwilligte.

Vana weinte. Die Ärztin trat auf sie zu und nahm sie wieder in den Arm. „Ganz ruhig. Ich kann euch auch etwas verschreiben was euch schlafen lässt, damit ihr zu Ruhe kommt. Vielleicht für den Anfang… aber ich kann euch die Sache nicht vergessen machen, das wäre… nicht richtig.“

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