Niras Heim

Die Waldelfen aus Eldar leben in hölzernen Baumhäusern, die in den Kronen der Bäume oder rund um die Stämme gebaut und über hölzerne Brücken miteinander verbunden sind. Oft sind Äste und Stamm Teile des Hauses und der Einrichtung.
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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Sonntag 12. August 2007, 21:46

Da Sarion die Geräusche der Schüsseln, die auf dem Tisch gelegt wurden, gehört hatte, wusste er ihre Position und konnte zielsicher - als könnte er sehen - die Schüsseln nehmen und aufeinander stapeln. Er hörte Niras Schritte und spürte kurz darauf, dass sie scheinbar nach seinen Händen suchte. Mit der freien Hand griff er die ihrigen und hielt sie.

<b>Das hätte ich wissen sollen. Im Bad ist ja noch neben dem Waschzuber auch die Waschschüssel gewesen. In ihr kann man ja auch die Schüsseln auswaschen...</b>

Auch wenn er den Weg zum Badezimmer mit sprichwörtlich geschlossenen Augen (was auch keinen Unterschied machen würde) zurücklegen könnte, lies er sich von der Gnomin führen.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Montag 13. August 2007, 16:10

Nira hörte, wie er bereits die Schüsseln einsammelte und lächelte sanft. „Du bist wirklich ein Schatz, weißt du das ?“ Glücklich drückte sie seine Hand und ging mit diesen halb hüpfenden, fröhlichen Schritten zum Waschraum, Sarion sanft hinter sich herziehend.

Ariana lehnte sich entspannt zurück und beobachtete die beiden. „Ich werde das Privileg genießen und hier auf euch warten.“

Kichernd drehte sich Nira nochmals um. „Tu das. Schlaf bloß nicht ein.“ Mit einem breiten Grinsen verschwand sie im Waschraum, eilte zur Schüssel und zog an der Schnur. Warmes Wasser plätscherte in die Schüssel. Leise summend ließ Nira Sarions Hand wieder los und huschte zum Regal. Kurz darauf lag ein frischer Geruch in der Luft. Sie fuhr ein paar mal mit der Hand durch das Wasser, was den Geruch noch ein bisschen verstärkte und ging dann nochmals zum Regal. Ein kleines Klacken verriet, dass sie wohl etwas Gläsernes wieder ins Regal gestellt hatte. „Wäschst du ab oder trocknest du lieber ab ?“

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Montag 13. August 2007, 16:46

Sarion fragte sich, wieso Nira ihn so lobte für drei einfache Handgriffe. Es war doch nichts dabei, es war ja nicht so, als wären das unglaublich schwere Handlungen...
Der Goblin merkte, dass die Gnomin wieder so heiter war wie sonst, was ihn auch erfreute und ihm ein Lächeln entlockte. Als Nira etwas ins Wasser gab, bemerkte Sarion den Geruch. Erst irritierte er ihn, aber dann fand er heraus, was es war. Eine Seife - eine der flüssigen Art - vermischt mit einem Blütenwasser. Also ein Putzmittel, welches auch noch einen angenehmen Geruch verbreitete. Wie praktisch!

"Das ist mir eigentlich egal, aber wenn du willst, dann wasche ich ab."

Die Entscheidung war nicht ohne Hintergedanke. Sarion wollte nämlich nicht, dass die zarten Hände der Gnomin noch durch das Wasser verschrumpelten. Also ging er zur Waschschüssel und fing an, die Teller zu reinigen.
Zuletzt geändert von Sarion am Montag 13. August 2007, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Dienstag 14. August 2007, 19:05

Schmunzelnd hörte Nira, wie er anfing abzuwaschen. „Okay, dann trockne ich ab.“ Sie war offenhörlich so gut gelaunt, dass der Satz halb gesungen klang. Wieder eine heitere Melodie summend griff sie nach einem Tuch und wartete mit ausgestreckter Hand auf den ersten Teller. „Meine arbeitsbereite Hand ist rechts von der Schüssel zu treffen.“ Summend genoss sie einfach seine Gesellschaft und diese wie sind fand eigenartige Intimität einer gemeinsam erledigten Hausarbeit.

Ariana kuschelte sich in ihren Sitzsack und lauschte der heiteren Melodie der Gnomin. Ein Lächeln legte sich um ihre Lippen, während ihre Augen einen nachdenklichen, leicht abwesenden Ausdruck kriegten.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Dienstag 14. August 2007, 23:25

Sarion wusch die Teller gewissenhaft und fühlte die Oberfläche nach der Reinigung mit der Hand ab, denn potentielle Schmutzflecken konnte er ja nicht sehen. Als er Niras Summen hörte, erinnerte er sich an die Begegnung mit ihr im Wald und das lies sein Herz höher schlagen und die Arbeit erschien ihn gleich doppelt so angenehm.
Auch der Goblin genoss die gemeinsame Arbeit und wenn er sich nicht sicher wäre, dass er grauenhaft summte, würde er sogar mitsummen.
Als der dritte Teller und somit der Letzte gereinigt war, hielt er ihn in Niras Richtung. Als sie nach diesem greifen wollte, berührten sich ihre beiden Hände und einer dieser Momente entstand, in denen man sich verlegen in die Augen schauen würde, wenn man denn sehen könnte.
Zuletzt geändert von Sarion am Mittwoch 15. August 2007, 19:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Mittwoch 15. August 2007, 23:19

Nira errötete sanft, als sie Teller und Hand spürte. Die Melodie verstummte in einem leicht schiefen Ton. Unschlüssig öffnete sie den Mund und schloss ihn wieder, da sie Angst hatte, den Moment zu zerstören. <b>Ach verdammt, reiß dich zusammen.</b> Zittrig atmete sie ein und strich hauchzart über seine Finger, bevor sie ihre Hand mit dem Teller zurückzog. Ebenso zittrig stieß sie den Atem wieder aus und begann mit leicht bebenden Fingern den Teller zu trocknen.

Ariana richtete sich lauschend auf, als die Melodie verstummte. Sie hörte das zittrige mit einer langen Pause versehene Atmen der Gnomin und schmunzelte. <b>Er schafft es also, sie nervös zu machen. Sehr gut.</b>

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Donnerstag 16. August 2007, 11:40

Sarions blasse, graue Haut wurde etwas rötlicher, als sich ihre Hände berührten, erst recht als Nira auch noch über seine Finger strich. Er war sich sicher, dass Nira etwas nervös war, denn sie hatte aufgehört zu pfeifen und er hatte es einfach im Gefühl.
Nachdem nun die Teller fertig waren, machte sich Sarion daran die vier Löffel zu reinigen; drei kleine zum essen und ein großer, der verwendet wurde, um den Eintopf rauszufassen. Es dauerte nicht lange, bis er auch diese an Nira weiter reichte. Nun war der Abwasch fertig, er hatte weniger als drei Minuten gedauert.

"Und was machen wir jetzt?"

, fragte der Goblin etwas unschlüssig.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Freitag 17. August 2007, 20:49

Flink trocknete Nira die restlichen Teller und Löffel ab. Schmunzelnd neigte sie den Kopf in Sarions Richtung. „Du könntest das Wasser ablassen und ich räume schnell die Teller und Löffel weg und hänge das Tuch auf.“

Sie huschte bereits in Richtung Tür, blieb dann jedoch kurz vorm Vorhang stehen. „Und danach... keine Ahnung. Uns wird schon etwas einfallen.“ Sie überlegte offensichtlich kurz, denn ein kurzes, aber nicht unangenehmes Schweigen trat ein. „Ich habs ! Du könntest uns eine Geschichte erzählen. Was meinst du ? Oder wir unterhalten uns einfach... Oder bist du müde ?“ Besorgt lauschte sie in seine Richtung. Sie wusste gar nicht, wie lange er schon unterwegs gewesen war. Und in einer fremden Umgebung wurde sie immer schneller müde, weil viel mehr Reize zu verarbeiten waren. Stumm betete sie, dass er nicht zu müde war.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Freitag 17. August 2007, 21:38

Sarion war tatsächlich etwas müde von der Reise, aber ein paar Stunden aufzubleiben wäre nicht gerade problematisch, er hatte schon viel länger ohne Schlaf aushalten müssen.

"Nein, ich bin nicht müde."

, sprach er. Es war nur eine Halbwahrheit, aber so schlimm war das doch auch nicht, oder? Außerdem hatte er das wage Gefühl, dass die Gnomin darauf brannte, eine seiner Geschichten zu hören.

<b>Aber Moment mal! Ich habe ihr doch überhaupt noch nicht von meinen Beruf erzählt! Da bin ich mir sicher. Hmm, vielleicht glaubt sie auch nur, dass jeder der eine Reise antritt, auch gleichzeitig irgendwelche Abenteuer erlebt... So muss das sein.</b>

Während er das Wasser abließ, überlegte er sich, welche seiner Geschichten Nira gefallen könnten. Auf die Schnelle fielen ihm ein paar ein, welche aber nichts für sanfte Gemüter waren oder aber einfach zu lange. Denn proffessionielles Geschichtenerzählen war schwerer, als man dachte, denn man musste auf die Betonung achten und auch auf die Mimik und Gestik (auch wenn er zugab, dass das bei Nira sowieso unnötig war) und dazu noch die Geschichte flüssig ohne eigene Denkpausen erzählen. Um das zu erreichen, musste man die Geschichten schon perfekt auswendig wissen und lange Geschichten waren für Sarion manchmal echte Probleme, denn er konnte sie nicht aufschreiben, sondern musste sich alles merken. Also hatte er lieber viele kürzere Geschichten auf Lager, als wenige Lange. Dann fiel ihm eine Geschichte ein, die immer gut ankam, denn sie war zum einen komisch, gab aber auch Stoff zum Nachdenken. Die Geschicht hieß "Der Kaufmann und der Fischer" und er konnte sie ziemlich gut.
Als er fertig war, lief er in Richtung Tür, schob den Vorhang beiseite. Scheinbar hatte er sich schon ein bisschen eingelebt, denn er konnte sich perfekt in der Wohnung bewegen. Er betrat den Hauptraum und setzte sich auf einen der Sitzsäcke.
Zuletzt geändert von Sarion am Freitag 17. August 2007, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 19. August 2007, 15:21

„Schön. Dann such es dir aus.“ Mit einem Strahlen eilte sie aus dem Raum. Kurz darauf hörte man, wie sie die Teller und Löffel wegräumte und dann durch die Eingangstür verschwand. Eine fröhliche Melodie beschrieb ihren Weg.

Ariana lächelte, als Nira an ihr vorbei eilte. Dieses Lächeln vertiefte sich noch, als Sarion sicheren Schrittes eintrat und sich setzte. „Wie ich sehe, findest du dich schnell zurecht. Das ist bestimmt hilfreich.“ Neugierig ruhte ihr Blick auf ihm. „Und für was hast du dich entschieden ?“

Da erklang Niras kleine Melodie dicht vor der Tür. Fröhlich schlüpfte sie wieder in ihre Höhle und tänzelte summend zu den Sitzsäcken, blieb dann jedoch stehen. „Okay, wer sitzt wo ?“

Ariana grinste. „Ich bin hier.“

Nira nickte und lauschte weiter.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Sonntag 19. August 2007, 15:57

"Ich sitze hier."

, meinte Sarion, nur um Nira seine Position zu vermitteln. Er nahm immer noch sitzend seinen Blindenstock in die Hand, damit nicht noch jemand darüber stolpern konnte. Als er sich sicher war, dass Nira saß, sagte er:

"Ich will euch eine Geschichte erzählen. Es ist zwar keine sehr lange, aber sie ist eine meiner Lieblingsgeschichten. Der Kaufmann und der Fischer heißt sie. Ich hoffe, sie gefällt euch genauso sehr wie mir."

Er setzte sich in eine bequemere Position und dachte noch einmal kurz nach, mit welchen Worten die Geschichte anfing. Wenn man die richtigen, ersten Worte fand, dann war es viel einfacher die Geschichte in einem Zug zu erzählen. Er fing an:

<i>"Es ist ein heißer Sommer in Anduine. Die Kinder spielen und tollen lachend herum. Die Menschen sind in ihrem Gemüt viel entspannter und das Meer ist so ruhig wie nie. Die meisten Leute verzichten darauf zu arbeiten, nur wenige Leute tun es trotzdem, insbesondere die, welche von der Hitze profitieren oder die es sich nicht leisten können, einen Tag ausfallen zu lassen. Bei einer Berufssparte aber herrscht zu dieser heißen Zeit keine Ruhe: Den Fischern. Das Wasser ist klar und die Fische sind zahlreich. Sie kommen aus ihren Löchern und scheinen auch die Sonne zu genießen. An solchen Tagen können die Fischer das Dreifache – ach was sag ich? – das Fünffache ihres normalen Fangs erhaschen. Der Hafen ist folglich fast komplett leer. Nur zwei Schiffe sind noch da: Ein großes Handelsschiff, gerade eingelaufen mit wertvollen Gütern aus Übersee und ein alter, maroder Fischerkahn.
Nachmittags eilt ein Geschäftsmann zum Hafen. Er kommt aus Pelgar und besitzt unglaublich viel Geld, denn er hat einen guten Riecher für Geschäfte und nicht einmal an solch heißen Tagen hört er auf zu arbeiten.
Er kommt also zum Hafen, denn das große Handelsschiff gehört ihm und er möchte die Ladung überprüfen und die Abladung der kostbaren Güter bewachen. Er kommt an dem Fischerboot vorbei, einer alten Nussschale, und sieht darin einen Mann liegen. Kaum älter als dreißig ist dieser und er trägt eine grobe Hose und ein fleckiges, mottenzerfressenes Unterhemd. Die Neugierde packt den Geschäftsmann und er entbehrt ein paar Minuten seiner kostbaren Zeit, um zum Fischer zu gehen.
„Na, gutes Wetter heute, oder?“, fragt er.
„Aye.“, antwortet der Fischer, was bei Matrosen anstatt eines Jas verwendet wird.
„Gut zum Ausfahren, oder? Sind sie heute schon ausgefahren?“
„Aye.“
„Und wie viel haben sie gefangen?“, hakt der Händler weiter, denn der Fischer erweckte den Eindruck, dass ihn das Gespräch nerve.
Der Fischer schaut ihn nur an und antwortet dieses mal mit zwei Silben: „Genug.“
„Da könnten sie doch eigentlich noch einmal fischen gehen, oder?“
„Aye.“
„Und warum tun sie das nicht noch einmal?“, fragt der Geschäftsmann mit Unverständnis, dass andere Leute nicht immer ans Arbeiten dachten.
„Warum sollte ich?“
Die Augen des Geschäftsmanns blitzen auf und er fängt an, im Kopf zu rechnen. Kurze Zeit später fängt er an begeistert zu erzählen:
„Sie könnten heute noch zweimal losfahren. An jedem Tag in diesem Sommer jeweils viermal. Wenn sie das den ganzen Sommer lang machen, dann verdienen sie genug, um sich einen richtigen Fischkutter zu kaufen und damit fangen sie dann doppelt so viel wie mit diesem alten Kasten. Sie könnten sogar einen Gehilfen einstellen. Dann nach etwa zwei Jahren mit guter Konjunktur können sie sich ein zweites Boot leisten und somit auch bei Reparaturen und Wartungen weiterfischen. Sie könnten dann nach hmm – lass mich rechnen – zwei weiteren Jahren ein richtiges Schiff kaufen. Sie verkaufen ihre kleineren Boote und haben genug Geld für eine Anzahlung. Die Raten bekommen sie sofort wieder rein. Sie stellen eine kleine Mannschaft ein und damit können sie auf die Hochsee fahren und sogar dort fischen! Mit ein bisschen Fleiß haben sie dann nach fünf Jahren genug Geld, um sich eine Räucherei zu kaufen. Wenn sie die Fische räuchern, können sie sogar exportieren und damit das richtige Geld machen!“
Ungebremst in seinem Wahn rechnet der Pelgarianer weiter:
„Stellen sie sich das nur vor! Durch die Einteilung in Produktionsschritte und durch eine Erweiterung durch eine Marinierung der Fische können sie sogar noch viel mehr Geld verdienen und sich ein zweites Hochseeboot kaufen. Wenn sie die Steine ins Rollen gebracht haben, dann werden sie richtig reich und besitzen ihr kleines Fischereiimperium. Sie erweitern ihre Betriebe und alles. Sie verleihen das Geld oder legen es in Immobilien an…“
Der Kaufmann redet sich den Mund fusselig und bemerkt nicht einmal, wie ein Sack edler Gewürze aus seinem Schiff ins Wasser fiel, weil ein Matrose auf dem nassen Deck ausgerutscht war. Nicht einmal eine Horde Elefanten könnte ihn in diesem Zustand nun aufhalten. Immer weiter redete er und schwafelte von Kapitalanlagen und vielen anderen finanziellen Begriffen, während der Fischer unbekümmert in seinem Boot lag.
„UND STELLEN SIE SICH DAS VOR! IN ZWANZIG JAHREN WÄREN SIE DER REICHSTE MANN IN GANZ ANDUINE!“
Der Fischer schaut nur zu ihm auf, ohne eine Gefühlsregung zu zeigen.
„Und dann?“, fragt der Fischer.
„Dann sind Sie so reich, dass sie sich hier hinlegen und einfach nur die Sonne genießen könnten.“
„Aber das tue ich doch jetzt schon.“, antwortete der Fischer lässig, worauf der Pelgarianer wütend abzog."</i>

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 19. August 2007, 16:20

Nira nickte bei seinen Worten und huschte schnell zu einem Sitzsack dicht an seiner linken Seite. Zufrieden kuschelte sie sich ein, ebenso wie Ariana und dann lauschte die beiden gespannt.

Beide schlossen die Augen und stellten sich den Tag am Hafen vor, lächelten beim Verhalten des Fischers und gaben kleine mitleidige Laute beim Verhalten des Händlers von sich. Doch schwiegen sie beide bis er stoppte. Einen Moment herrschte noch Stille, dann klatschten beide mit einem fröhlichen Lachen.

Niras Stimm klang warm und begeistert. „Das war eine schöne Geschichte. Und sie passt wirklich gut in unsere Zeiten, oder nicht ? Ich meine, die meisten können sich einfach nicht mit dem, was sie haben zufrieden geben, sondern wollen immer mehr. Und wenn sie das dann haben, haben sie keine Zeit mehr es zu genießen oder sind total vereinsamt.“

Ariana nickte und als sie sprach klang wieder dieses sonnige Lächeln in ihrer Stimme mit. „Ja, die Geschichte ist wirklich weise.“ Sie blickt zu Sarion. „Eine gute Wahl.“

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Sonntag 19. August 2007, 21:06

Während Sarion die Geschichte erzählte, wusste er, dass die beiden von der Geschichte ergriffen wurde, denn er konnte hören, dass die Atmung der beiden flacher und langsamer wurde. Es war ein Zustand, in dem man zwar nicht schlief, aber träumte. Sarion mochte es, wenn dieser Zustand bei seinen Zuhörern eintrat, denn das war ein Zeichen, wie gut er damit war, mit der Sprache umzugehen, was wahrscheinlich seine einzige Fähigkeit war.
Auch mochte er es, wenn der letzte Satz die Zuhörer wie ein Fingerschnippsen aufweckte. Das war der Moment, an dem die Geschichte zerplatzte wie eine Seifenblase und der Zauber des Geschichtenerzählens verklang.

Das überschwängliche Lob lies den Goblin ein bisschen rot anlaufen. Als Ariana auch noch die Geschichte als weise bezeichnete, wollte er sich schon fast verbeugen, was aber unmöglich war, wenn man in einem Sitzsack saß. Weise war diese Geschichte? Bisher wusste er nur, dass man Leute damit zum Nachdenken bringen konnte, aber dass sie weise sein könnte, das hatte er nicht gewusst...
Sarion merkte erst jetzt wie müde er war, was sich in einem kurzem, leisen Gähnen äußerte.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 19. August 2007, 21:21

Ariana beobachtete Sarion. Mit einem sanften Lächeln bemerkte sie seine verlegene Freude. Sie wollte ihn gerade deswegen necken, als sie ihn gähnen sah. Sie blickte aus dem Fenster und sah, dass die Dämmerung bereits weit voran geschritten war. Kein Wunder also, dass er müde war. Doch bevor sie reagieren konnte, war Nira bereits aufgesprungen und an Sarions Seite geeilt.

„Jetzt bist du aber müde.“ Ihre Stimme verriet Wärme und doch gleichzeitig Entschlossenheit. Sanft griff sie nach seinen Händen. „Da ich weiß, wie bleiern meine Glieder sich anfühlen und ich nicht weiß, wie viel Stunden du länger unterwegs warst, beenden wir den Abend jetzt lieber.“ Sie hob kurz den Kopf und drehte ihn zu Ariana. „Ist das in Ordnung ? Sehen wir uns morgen früh ?“

„Ist es.“ Ariana nickte und stand in einer fließenden Bewegung auf. „Das tun wir. Schlaft gut ihr Beiden.“ Sie lief leichtfüßig zur Tür, öffnete sie und drehte sich dann noch mal herum. „Bleibt mir anständig.“ Mit einem leisen Kichern verschwand sie.

Nira fühlte wie ihr Gesicht zu glühen anfing. Sie räusperte sich verlegen und drehte ihren Kopf wieder gen Sarion. Doch irgendwie schienen ihr die richtigen Worte entfallen zu sein.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Sonntag 19. August 2007, 21:42

Sarion begrüßte es, dass Nira zuerst den Gedanken aussprach, schlafen zu gehen. Er selbst hätte es sich aus Höflichkeit nicht getraut. Tatsächlich war er lange Zeit aufgewesen, wenn auch er es gewohnt war. Die genaue Länge wusste er nicht, aber es war lang.
Der Goblin war zu müde, um über Arianas Worte empört zu sein, aber dennoch wollte er etwas sagen, doch dann hörte er schon, dass die Tür geschlossen wurde. Erst jetzt kam es ihm in den Sinn, dass er mit Nira in einem Zimmer - es war ja neben dem Bad und der Speißekammer kein anderes Zimmer da - schlafen würde. Jeddoch waren sie beide sowieso zu müde, um tatsächlich noch etwas anderes als schlafen tun zu können.
Er hörte Niras verlegenes Räuspern, dem er eigentlich nur beipflichten konnte, doch er fand zuerst seine Worte wieder:

"Nira, ich kann mich gerade nicht erinnern, aber hast du einen Schlafplatz für Gäste?"
Zuletzt geändert von Sarion am Sonntag 19. August 2007, 21:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 19. August 2007, 21:55

Nira zuckte bei seinen Worten leicht zusammen und wurde noch röter im Gesicht -so weit es denn möglich war. Wieder räusperte sie sich. Schließlich gab sie sich einen Ruck. „Ähm... Nein.“ Sie spielte etwas verlegen mit seinen Fingern. „Brauchte ich bisher auch nie.“

Da meldete sich Buff zu Wort. Mit einem lauten Gähnen streckte er sich, stand auf und trottete zu den beiden. Mit einem fröhlichen Schnauben legte er seinen riesigen, wuscheligen Kopf auf die Hände der Beiden.

Da entspannte sich Nira und kicherte leise. „Aber ich habe einen Anstandswauwau.“

Zustimmend winselte Buff.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Sonntag 19. August 2007, 22:10

Sarion musst ein bisschen bei diesem Wortwitz lachen, nur eben leise und kurz, denn müde Personen waren keine besonders guten Lacher.

"Hast du vielleicht noch eine zweite Decke, es muss nichts besonderes sein. Wenn man ein paar Tage in der Wildniss verbrachte, braucht man nichts besonderes, um schlafen zu können, erst recht, wenn man so müde ist."

<b>Warum spielt sie mit meinen Fingern? Und warum... Sie will doch jetzt nicht mit dem Vorschlag ankommen, dass wir beide im selben Bett schlafen...</b>

Sarion wurde sichtlich nervöser...
Zuletzt geändert von Sarion am Montag 20. August 2007, 16:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Montag 20. August 2007, 18:49

Ein etwas uninformatives „Mmhhh...“ war Niras Antwort.

Buff schien das Verhalten der beiden sehr witzig zu finden, denn er gab eine Reihe leiser Belllaute von sich, die verdächtig nach einer hündischen Variante eines Lachens klangen. Da entspannte sich auch Nira vollständig, verschränkte ihre Finger mit Sarions und zog ihn sanft in Richtung ihres Schlafplatzes, wo sie ihn sacht, aber entschlossen auf das in der Tat riesige Kissen drückte.

Sarion konnte merken, dass das Kissen leicht vier Personen seiner Größe als gemütliches Bett dienen könnte. Nira huschte nochmals weg und reichte ihm kurz darauf ein kleines, wunderbar weiches Kissen und eine weiche, leichte, aber dichte Decke. Dann konnte er hören und fühlen, wie sie sich auf die andere Seite des Kissen sinken ließ –und unmittelbar darauf wie Buff zwischen sie beide kroch und einen zufriedenen Seufzer von sich gab.

Nira kuschelte sich mit einem leisen Seufzen auf ihr Kissen und zog ihre Decke über sich. Eine Hand vergrub sie in Buffs weichem Fell. Mit einem Mal überkam auch sie Müdigkeit –trotz der ungewohnten Situation. „Ich hoffe, das geht so.“ Sie rieb sich die Augen und gähnte leise. „Schlaf gut, Sarion.“

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Montag 20. August 2007, 19:39

Zu müde um sich zu wehren, ließ sich der Goblin zu dem Kissen schieben. Er hatte nicht gewusst, wie groß es war, erst recht nicht, dass es Platz für zwei Personen und einen Hund bat. Er nahm die Decke und das weiche Kissen an und legte seinen Kopf auf das kissen und kuschelte sich in die Decke. Erst jetzt merkte er, wie weich das großen Kissen war, auf dem sie lag.
Er hörte, dass Nira ihm einen guten Schlaf wünschte, und wünschte auch ihr eine gute Nacht.
Trotz der Erwartung, wegen der Müdigkeit schnell einzuschlafen, konnte er es nicht. Sein Kreuz war es nicht gewohnt so weich zu liegen und sein Körper war es nicht gewohnt, es so warm zu haben. Er schob die Decke zu seinen Füßen und legte sich seitlich und es war besser so. Obwohl er nun eine halbwegs gewohnte Temperatur hatte und auch in einer guten Positition lag, konnte er nicht einschlafen.
Wie immer, wenn er schlaflos war, ließ er sich den Tag noch einmal durch die Kopf gehen. Sarion erinnerte sich an die Begegnung mit Nira, wie er mit ihr nach Hause lief, die Gespräche, das Zusammentreffen mit Ariana, dem Bad, dem Essen, dem Geschirrspülen und dem Geschichtenerzählen.
Als Sehender würde er jetzt zu Nira blicken, aber als Blinder horchte er ihrem Atem. Sie war eingeschlafen, das hörte er genau.
Plötzlich kamen ihm Zweifel auf: Liebten sie sich wirklich? Verwechselten sie vielleicht nur das Gefühl der Verbundenheit wegen dem gemeinsamen Schicksal mit wahrer Liebe? Er selbst hatte noch nie jemanden geliebt, also wusste er so wenig über das Gefühl. Er hatte einmal gehört, dass man sich nach jeder Begegnung sehnte und einem das Herz höher schlug, wenn es so war. War es auch bei ihm so? Er konnte es nicht sagen.

Aber eines war ihm sicher: Selbst wenn es keine Liebe war, so hatte er eine Freundin fürs Leben gefunden. Mit diesem Gedanken sank er dann in den Schlaf.
Zuletzt geändert von Sarion am Montag 20. August 2007, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Erzähler » Montag 20. August 2007, 20:09

Nira schlief erstaunlich schnell ein. Normalerweise wälzte sie sich oft noch stundenlang umher. Doch dieses Mal glitt sie sofort in einen sanften Schlummer. Leise ging ihr Atem, tief und gleichmäßig.

Ganz im Gegensatz zu Buffs. Der riesige Hund hatte sich zwischen ihnen auf den Rücken gedreht, so dass alle vier Pfoten durchgestreckt in die Höhe ragten und schnarchte, dass die Wände bebten.

Bis er schließlich Nira weckte. Mit einem frustrierten Schnauben zog sie ihr Kissen über den Kopf und gab einen deftigen Fluch von sich. <b>Hoffentlich weckt er wenigstens nicht Sarion... </b>Böse schielte sie zu dem nichtsahnenden Hund.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Montag 20. August 2007, 20:23

Sarion wachte auf. War es schon morgen? Er hörte ein lautes Schnarchen, das er Buff zuordnete. Konnten Hunde überhaupt schnarchen? Sarion wusste, dass man zum Schnarchen auf dem Rücken liegen musste und im Normalfall lagen Hunde nur sehr selten auf dem Rücken. Nicht eben Buff, der scheinbar eine Ausnahme bildete.
An Niras Atemgeräushe, zwar durch das Kissen gedämpft, merkte der Goblin, dass sie aufgeweckt wurde. Sarion reagierte nach einer Weile: Unglaublich sanft und darauf bedacht, ihn nicht aufzuwecken, drehte er den Hund so, dass dieser auf der Seite lag. Nach seinem Wissen sollte das die Geräusche abmildern, wenn nicht sogar verstummen lassen, denn nur wer auf dem Rücken lag, konnte scharchen, glaubte Sarion zumindest.
Er selbst drehte sich wieder selbst auf die Seite und versuchte, einzuschlafen.
Zuletzt geändert von Sarion am Montag 20. August 2007, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Erzähler » Montag 20. August 2007, 20:38

Nira hörte seufzend, das auch Sarion von der Geräuschkulisse ihres Anstandswauwaus wach geworden war. Sie hob das Kissen etwas an und lauschte angestrengt, was er machte... denn das er was machte, konnte sie an der Bewegung des Kissens merken.

Buff schlief wirklich weiter. Das Schnarchen wurde leiser. Dafür gaben die Lefzen jetzt beim Ausatmen schmatzende Geräusche von sich. Und als wenn das nicht nervig genug wäre, fing der Hund auch noch an, im Schlaf zu laufen, begleitet von Winseln, Grollen und sogar kleinen Wufflauten.

Nira hörte, wie Buffs Schnarchen leiser wurde und gab einen erleichterten Laut von sich. Schnell stopfte sie das Kissen wieder unter sich und kuschelte sich ein. <b>Er ist wirklich ein Schatz.</b> Sie hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gebracht, als die Geräuschkulisse Buffs zunahm. Schnell drehte sie ihr Gesicht gen Kissen... um ihr Kichern zu dämpfen.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Montag 20. August 2007, 20:48

Fast wäre Sarion eingeschlafen, bis der Hund anfing, auch noch andere Geräusche zu machen und im Traum wahrscheinlich auf einer Wiese entlanglief. Dabei traf er sogar den Rücken des Goblins ein paar Mal mit seinen Pfoten. Um nicht noch zum Schluss von Buff für ein Traumkaninchen gehalten zu werden, welches er auf der imaginären Wieso jagte, nahm er etwas Abstand zum Anstandswauwau.
Leise hörte er Niras Kichern, gedämpft durch ihr Kissen, aber dennoch eindeutig.

"Macht der das eigentlich immer?"

, fragte Sarion flüsternd, wobei er auch dem Kichern nahe war.

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Re: Niras Heim

Beitrag von fremde Frau » Mittwoch 22. August 2007, 16:22

Nira drehte den Kopf leicht, so dass ihre Stimme leise über den noch immer wild träumenden Hund zu Sarion klang. Noch immer lag ein nur schwer unterdrücktes Lachen in ihr. „Nein.“ Sie gluckste leise. „Das hebt er sich wohl für besondere Gäste auf.“ Schmunzelnd kuschelte sie sich auf dem Bauch liegend auf das Kissen. „Ich bin ja für Rache...“ Ihre Stimme hatte einen leisen, verschwörerischen Ton angenommen.

Buff träumte unterdessen höchst aktiv und lautstark weiter. Nichtsahnend von den drohenden Konsequenzen.

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Re: Niras Heim

Beitrag von Sarion » Mittwoch 22. August 2007, 16:38

Der Goblin war nun glücklicher Weise außerhalb der Reichweite von Buffs Pfoten und war deswegen der Kante des Kissens sehr nahe. Er musste feststellen, dass der Hund wahrscheinlich mit seinen Bewegungen fast schon die Hälfte des kompletten Kissens einnahm. An Schlaf konnte man nicht einmal denken, bei der Geräuschskulisse. Sarion hatte bisher noch überhaupt nicht gewusst, wie viele verschiedene Laute ein Hund von sich geben konnte, aber neben dem Bellen gab es noch so einige andere Töne, von denen Buff keinen einzigen ausließ. Als er Niras verschwörerische Stimme hörte, überlegte er. Der Hund konnte ja eigentlich nichts dazu, dass er träumte und Rache wäre theoretisch gesehen unbegründet, aber in der Praxis der einzige Weg, in dieser Nacht überhaupt noch Schlaf zu bekommen.

"Und an was genau denkst du als Rache?"

, fragte er mit leiser Stimme an Nira gerichtet.

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