An fernen Ufern

Wie die Todesinsel aussieht, weiß man nicht. Wie man lebend zu ihr gelangt, ist ebenfalls unbekannt. Nur die Toten kennen sie, denn nur sie finden sich dort wieder. Aber was ist mit diesen blinden Wesen, die hier hausen?
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Juno » Sonntag 17. März 2013, 14:19

Die strahlende Erscheinung blickte tief in die Augen des Engels, der zu ihr sprach und ihr half sich wieder zu erinnern.
„Juno. Das ist der Name dem du suchst.“
Die im Feuerschein strahlende Seele wandte für einen Wimpernschlag ihren Blick ab bevor sie ihn auf neue erfasste.
" Ja...Juno...so heisse ich."
Dann entfernte er sich fast gleitend ein kleines Stück von ihr und begutachtete sie.
Etwas nachdenklich und verwunderte schauend, empfing sie seine Blicke.
„Bewunderung.“ klangen seine Worte an ihre Ohren.
Sein strahlendes Leuchten bannte sie förmlich und führte zu einem angenehm wohligen Gefühl in ihrem inneren.
Woher kam es nur? Junos Augen tasteten die Umgebung der der Quelle des Lichtscheins auf seiner Erscheinung ab, doch überall außer hier gab es nur Dunkelheit.
Plötzlich dämmerte es ihr. Ihre Augen weiteten sich ein Stück, sie hob ihre Hände an ihr Sichtfeld und betrachtete ihr neues Erscheinungsbild. Sie war es selber? Sie war der Ursprung jenes leuchtens das ihr zugleich dieses angenehme Gefühl bescherte. Sie erblickte das kleine Feuerwerk aus strahlendem Funkenzauber der immer wieder faszinierend knisternd und knackend aus ihren Fingerspitzen und ihrer ganzen Erscheinung trat. Sichtbar Fassungslos und faszineirt verfolgten ihre Blicke das Feuerwerk ihrer selbst. Erst nach einer kleinen Ewigkeit, löste sich ihre Augen vom Anblick ihrer Erscheinung und erfassten wieder den Blick ihres Engels. jenen Mannes der ihr wie ein strenger jedoch zugleich fürsorglicher Lehrer half dieses neue Wunder zu Formen.
Wohin wird mich mein Weg jetzt führen. War es jetzt vorbei? fragte sie sich tief im Geiste. Und als ob er ihre Gedanken vorhersehen konnte lauschte sie seinen Worten.
„Noch nicht ganz.“
Er trat an sie heran ,umrundete sie, und begutachtete ihre Erscheinung. Als er an ihrer linken Seite stand nahm er eine ihrer im Feuerschein glühenden Haarsträhnen zwischen seine Finger und lies diese hindurchgleiten.
Ganz kurz kam der Gedanke in ihr hoch das er sich an ihr verbrennen könnte. Doch überzeugten seine Handlungen sie vom Gegenteil. Es schien ihn nicht zu stören, er konnte sie berühren. Mit ihren Augen ihn verfolgend bewegte sich Juno ein Stück mit ihm mit. Es wirkte für einen kurzen Moment so als würden beide umeinander herumtanzen und sich anblicken. Als sie stehen blieb und er wieder vor ihr stand schenkte er ihr ein Lächeln.
„Ein Feuerfuchs. Das ist also die Form deiner Seele, wenn du ganz bist … Wunderschön!“
"Wunderschön!" Wiederholte sie seine Worte und lachte Glockengleich über ihre Worte auf. Seine Stimme erzeugte wie bei ihrem ersten treffen ein angenehmes geborgenes Gefühl, doch empfing ihr Geist und ihre Gefühlswelt dieses mal diese Eindrücke anders als zuvor. So verlockend seine Nähe diesmal auch war, dieses mal sah sie ihn mit anderen Augen. Er war nicht mehr die Leidenschaft nach der sie sich verzehrte. er war ein Freund, jemanden an den sie sich immer guten Gewissens und dankend erinnern würde.
Auch er schien zu spüren was sie empfing und entfernte sich wenige Schritte von ihr weg.
„Eine letzte Frage hätte ich noch an dich.“
Die feuerzaubernde Seelenerscheinung Junos, legte interessiert lauschend den Kopf schief und sah ihn mit einem leichten Schmunzeln an.
"Ja..die wäre?"
Sie verfolgte wie er sich in den schwarzbrennenden Sand setzte und auf die dunkle Decke starrte.
„Was würdest du von diesem Ort mitnehmen, wenn du ins Reich der Lebenden zurück könntest?“
Juno musste nicht sonderlich lange über ihre Antwort nachdenken sondern hielt es wie bei ihrer ersten Prüfung. Nicht lange nachdenken, frei heraus aussprechen, jedoch sich immer der Folgen ihres handelns bewusst sein. Dann öffnete sie ihre Lippen und erwiederte.
" Ich nehme die Erfahrungen die lehre meiner Vergangenen Fehler mit aus denen ich nun gelernt und ein ganzes Stück gereift bin.Und in Zukunft mit mehr Kontrolle über meine Emotionen als auch in meinem Denken und Handeln achten werden. Mein Mentor in dieser Welt, mein strängster Lehrer war ich selbst und werde ich auf meinem weiteren Weg auch immer bleiben." schloss sie mit poetischen, tiefgründigen Worten ihre Antwort ab.
" Ich hoffe diese Antwort ist jene die ihr euch erhofft habt zu hören mein Lehrer...mein Freund!"
" Ich danke euch!" Juno streckte die Hand nach ihrem Engel aus und hoffte ihm würde dieses mal ein ehrlich gemeinter Handschlag voller Gefühl genügen. Denn noch einen ihrer feurigen Küsse würde unter Umständen auch ihn die Kontrolle verlieren lassen. Dachte sie sich und schmunzelte.

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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Erzähler » Montag 18. März 2013, 10:44

"Ich hoffe diese Antwort ist jene die ihr euch erhofft habt zu hören mein Lehrer...mein Freund! Ich danke euch!"
Ihr Engel schloss genießend die Augen und lächelte sanft bei ihren süßen Gedanken. Zufriedenheit lag wie eine Antwort auf seinem Gesicht, als Juno sich näherte und die Hand nach ihm ausstreckte. Er öffnete die herrlich braunen Augen wieder und sah sie verträumt an. Er ergriff ihre Hand und zog sie neben sich in den brennenden Sand.
„Gern geschehen.“
Sie saßen eine Weile schweigend neben einander und genossen das Dasein, dann sah er sie unvermittelt an und grinste schelmisch.
„Wir haben noch ein bisschen Zeit und das bringt mich auf eine Idee.“
Er schmunzelte.
„Wenn du meinen Namen mir nennen kannst, bekommst du etwas zurück, was du mir gegeben hast.“
Ihr Engel hob mahnend den Finger.
„Du hast so viele Versuche, wie uns noch Zeit bleibt. Ich werden deine Fragen nur mit 'Ja' oder 'Nein' beantworten. Solltest du ihn nicht herausfinden, werde ich nicht mehr mit dir reden. Das Spiel beginnt.“
Er legte wieder den Kopf in den Nacken, stützte sich mit seinen Armen nach hinten. Dann schimmerten kurz seine Flügel auf und verschwanden in seinem Körper. Mit einem leisen zufriedenen Seufzten ließ er sich in den heißen Sand nieder und verschränkte die Arme im Nacken wie ein Kissen. Das Muskelspiel seines Oberkörpers war dabei herrlich zu beobachten und er streckte sich genüsslich lang aus, ganz so als erwartete er, dass Juno eine kleine Ewigkeit brauchen würde um seinen Namen zu erraten, was schon eine Provokation an sich war. Dass seine Haltung und sein Aussehen ebenso provozierten, wenn gleich auf andere Weise, war Juno inzwischen nur zu bewusst. Auch dieses Spiel kam ihr sofort wie eine kleine Prüfung vor, doch lag ein eher verspieltes Prickeln in der Luft, als wie zuvor die Anspannung und Verantwortung ihres Lebens.
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Juno » Dienstag 19. März 2013, 20:27

Die leibhaftig brennende Seelenerscheinung Junos stand vor ihrem himmlischen Retter ... ihrem Erlöser... ihrem Mentor und Freund. Und begutachtete aufmerksam sein Verhalten und seine Reaktionen. Dieser saß im Wortwörtlich brennenden Sand des Seelengewässers und schaute sie scheinbar verträumt und voller inneren Glück an. Juno hielt seinem ihr zugewandten, traumhaft schönen Blicken stand und begegneten ihnen mit innerer Selbstkontrolle und hohem Interesse. Er ergriff ihre Hand und zog sie überraschend zu sich in den Sand.
"AHHH!..." quickte sie kurz erschrocken und zugleich belustigt über diese plötzliche Aktion auf. Sie plumpste zu Boden und blieb dann lauthals lachend neben ihn sitzen. Ihr Lachen klang befreiend und glückseelig wie schon lange nicht mehr. Es war das reine unverblümte Lachen ihrer Seele.
„Gern geschehen.“ empfingen ihre Fuchsohren seine Worte. Junos Lachanfall löste sich langsam und klang sanft ab. Als sie sich wieder gefangen hatte schaute sie immer mal kurz zu ihm hinüber und betachtete sein markantes Gesicht und die damit verbundene Mimik. Dabei sprachen sie beide eine längere Zeit kein Wort miteinander, sondern saßen genießerisch am Flussufer und betrachteten die Umgebung, die einerseits so düster und unheimlch doch zugleich auch wunderschön sein konnte, auf ihre eigene mysteriös wirkende Art und Weise.
Nach einer Weile spürte sie seine Blicke auf sich ruhen und wandte sich ihm leicht Kopf drehend zu. Wieder genossen ihre sensieblen Ohrmuscheln dem Klang seiner Stimme. Ein schelmisches Grinsen lag auf seinem Antlitz.
Was heckt dieser Mann nun schon wieder aus? dachte sie sich und legte den Kopf grübelnd etwas zur Seite.
„Wir haben noch ein bisschen Zeit und das bringt mich auf eine Idee.“
„Wenn du meinen Namen mir nennen kannst, bekommst du etwas zurück, was du mir gegeben hast.“
Junos Mimik verriet ein leichtes Misstrauen. Sollte sie sich wirklich auf dieses Spiel einlassen? War dies womöglich noch eine hinterlistige Prüfung seinerseits? Hmmm...längst war sie nicht mehr so Naiv wie vor ihrer neuen Existenz. Und so lies sie sich absichtlich Zeit seinen Vorschlag abzuwägen. Solange bis sie für sich eine Entscheidung traf.
" Nun gut...ich lass mich auf dein Spiel ein."
Ihr Lehrer hob abschließend mahnend den Zeigefinger. So hatte dieses Spiel wie schon bei den Prüfungen zuvor seine Vor und Nachteile, die Juno inzwischen nur allzugut kannte. Sie lauschte weiter seinen Worten.
„Du hast so viele Versuche, wie uns noch Zeit bleibt. Ich werden deine Fragen nur mit 'Ja' oder 'Nein' beantworten. Solltest du ihn nicht herausfinden, werde ich nicht mehr mit dir reden. Das Spiel beginnt.“
Daraufhin legte er sich gemütlich in den Sand und wartete ihre Fragen ab. Juno hingegen begann sich währenddessen an all die Momente und ihre Details zu erinnern die geschehen waren, seit sie sich das erste mal trafen. Nachdenklich suchte sie nach Hinwiesen zu seinem wahren Namen.
Dabei vielen ihr ein paar Bezeichnungen ein die womöglich in Welten wie diese als Namen gelten könnten und sprach sie aus.
" Nun gut ähmmm.... Ich gehe mal davon aus, das Namen bei himmlischen sowie teuflischen Wesen nicht die gleichen sein müssen wie es unter uns sterblichen der Fall ist, also probiere ich es mal für den Anfang mit.... Bote der Götter, Schutzengel?, wirst du womöglich als die Lehre selbst bezeichnet?.. oder bist du gar ein Diener des Gevatters?...bist du ein Todesengel?... Nennt man dich Schicksal.. oder Einsicht?
Zuletzt geändert von Juno am Montag 25. März 2013, 07:28, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 20. März 2013, 08:50

Juno begann angestrengt zu grübeln.
"Nun gut, ähmmm.... Ich gehe mal davon aus das Namen bei himmlischen sowie Teuflischen Wesen nicht die gleichen sein müssen wie es unter uns sterblichen der Fall ist also probiere ich es mal für den Anfang mit.... Bote der Götter, Schutzengel?, wirst du womöglich als die Lehre selbst bezeichnet?.. oder bist du gar ein Diener des Gevatters?...bist du ein Todesengel?... Nennt man dich Schicksal.. oder Einsicht?“
Ihr Engel gluckste leicht und verdrehte die Augen. Seine Hand hob sich vollführte einen gedanklichen Wirbel vor seiner Schläfe und bedeutete, dann Juno, in dem sich sein Daumen und sein Zeigefinger einander langsam näherten, das sie in kleineren Dimensionen denken sollte. Nach den sieben beschriebenen Bezeichnungen für ihn gab es nur eine Antwort und die war klar:
„Nein, nein, nein, nein, nein, nein und nein.“
Er schüttelte dabei leicht den Kopf und streckte seinen Arm hinter ihren Rücken. Juno war so in Gedanken versunken, dass die erneute Aktion wieder überraschend kam. Er packte sie an der Hüfte und zog sie ein Stück näher an sich heran, so dass sie ganz dicht neben seinem Brustkorb saß. Er richtete sich etwas auf und drehte sich auf die Seite, damit sein rechter Arm handeln konnte. Sein Kopf war nun ganz nah an ihrer Schulter. Da ihr altes Selbstbild sprichwörtlich in Flammen aufgegangen war, saß sie nun ohne jede Kleidung brennend an ihm und seine Hand hob sich zu vier kleinen Kratzern auf ihrer Brust, die etwas dunkler sich von der Glut ihrer Haut abhoben. Juno erinnerte sich, dass er diese vier winzigen Spuren von seiner Heilung ausgespart hatte und etwas davon gesagt hatte, dass er diese Stelle kennen würde. Doch sie erinnerte sich nicht, wie sie sie bekommen hatte. Immer angestrengter versuchte sie nachzudenken, woher sie diese kaum bemerkte Verletzung hatte. Gedanken an Tharan, den Dunkelelfen der sie begrapscht hatte, seinen grausamen Anführer der sie getötet hatte, aber auch länger zurück liegende Erinnerungen drängten sich ihr auf. Die fast zärtliche Geste war ein Hinweis auf ihre Vergangenheit, nicht auf ihr jetziges Dasein. Ihr Engel hatte auch gesagt, dass sie seinen Namen kennen würde. Vielleicht war sie ihm in anderer Form schon mal begegnet?
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Juno » Donnerstag 21. März 2013, 06:33

Juno nahm die bildlich dargestellten neuen Hinweise und seine Reaktionen auf ihre Vermutungen interessiert auf. Gerade als sie sich erneut in ihre Gedankenwelt stürzen wollte, um dort nach weiteren Erinnerungen und Hinweisen zu suchen, spürte sie plötzlich eine Hand an ihrer Hüfte die sie daraufhin kraftvoll an den muskulösen Körper ihres Engel heranzog. Sichtlich überrascht riss sie die Augen auf, beobachtete was mit ihr Geschah und blickte dann ihrem himmlichen Freund tief in die dunklen Augen. Denn mit einer solch innigen Berührung hatte sie in diesem Moment überhaupt nicht gerechnet. Doch ihr gefiel die Nähe zu seinem durchtrainierten schönen Körper.
Uhh diese Muskeln!
Junos Blicke waren unbewusst von seinen Augen zu seiner durchtrainierten Brust und dem flachen Bauch gewandert und begutachteten dessen Muskelspiel angetan und fasziniert. Jedoch nur kurz, Juno schüttelte leicht den Kopf als wolle sie Gedanken verjagen die sie nicht gebrauchen konnte.
NEIN...reiss dich zusammen Mädchen... Er will dich doch nur wieder verwirren. Verhindern das du dich Sammeln und in Ruhe nachdenken kannst.
Was hat er ebend nochmal getan?...Ich soll kleiner denken.

Juno schaute auf die Stelle mit den kleinen Kartzern und überlegte wo sie sie her haben könnte. Irgendwann kam ihr der Gedanke das er vieleicht hier in dieser Welt eine andere Form hatte und er jemand sein könnte den sie aus ihren Lebzeiten kannte. Jemand der über sie und ihre merkwürdige Verletzung bescheid wusste.
Da kommen nicht viele in Frage!
Wieder blickte sie ihm in die Augen und suchte dort nach etwas vertrautem das ihr half sich zu erinnern.
Doch dieser ganze Mann wirkte mit jeder Faser seines seins vertraut, als kenne sie ihn schon ein Leben lang. Je mehr sie nachdachte und vergleiche von seiner Person auf andere schloss, umso klarer wurde eine gewisse Vorstellung in ihrer Gedankenwelt. Er musste jemand aus ihrem Leben sein und durch sie selbst zu dieser Erscheinung geworden sein. Mit der für sie hoffentlich richtigen Lösung wandte sie sich dem Mann neben ihr zu.
" Soo nächster Versuch...kann es sein das du jemand aus meinem Leben warst?...jemand sehr vertrautes?...Wenn ja...dann Frage ich dich bist du ein Eichhörnchen? Wenn ja bist du Wotan."
Juno grinste bei diesen Gedanken frech in sein Antlitz. So sollte dieser jedoch nur aus Spass genannt werden. Juno wartete seine Reaktion ab und grinste in sich hinein.
" Nein mal im Ernst...du strahltest sei unserer ersten Begegnung etwas ungemein vertrautes aus. Es lag in deinen Augen. Du hattest die Verletzung an meinem Körper registiert und schienst doch daran zu erinnern. Doch konnte ich diese noch nicht lange besitzen. Du musst also jemand aus näheren Zeiten kurz vor meinem Tode sein. Und der einzige der sich mit meinen Verletzungen auszukennen schien und sie zu behandeln wusste war....!?
"GREGOR!?"...bist du Gregor?"
Zuletzt geändert von Juno am Montag 25. März 2013, 07:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 21. März 2013, 23:24

Noch während Juno zu ihrem zweiten Versuch ansetzte, begann der Mann neben ihr wieder zu schmunzeln und spannte seine Bauchmuskeln an, so dass sich sein Rumpf leicht um sie krümmte und sein Becken sich nach vorne schob. Dabei traten seine unteren Bauchmuskeln deutlich hervor und zogen ihre Blicke auf sich. Zwei tiefe Gräben bildeten Schluchten die links und rechts neben seinem Bauchnabel unter dem breiten Band um seine Hüfte verschwanden und die Augen einluden ihnen zu folgen. Die Ablenkung war fast perfekt, aber Juno hatte aus ihren Fehlern gelernt und versuchte sich trotz seiner Nähe zu konzentrieren, was sicher nicht einfach war. Das er etwas von ihren Gedankengängen mitbekam war ihr schon bewusst, doch war es auch nicht so einfach, seine Gedanken zu kontrollieren und sachlich zu bleiben. Zumal er es ihr auch wirklich nicht leicht machte. Während sie zu einem erneuten Versuch ansetzte seinen Namen herauszufinden, wanderten seine Fingerspitzen von den feinen Kratzern an ihrer Seite hinab. Die Spitzen seiner Finger verfolgten dabei halbmondförmig die Grenzen ihrer Rundungen und gerade, als sie anhob zu sprechen lösten sie sich von ihren Rippen und er legte seine Hand still auf ihren unteren Oberschenkel.
"Soo, nächster Versuch... Kann es sein das du jemand aus meinem Leben warst?... Jemand sehr vertrautes?... Wenn ja...dann frage ich dich, bist du ein Eichhörnchen? Wenn ja bist du Wotan."
Juno grinste bei diesen Gedanken frech in sein Antlitz. Das sie dies nur im Scherz gemeint hatte, ließ in erstarren und mit großen Augen sah er sie ernst an, ließ sie aber ausreden.
"Nein, mal im Ernst... Du strahltest seit unserer ersten Begegnung etwas ungemein vertrautes aus. Es lag in deinen Augen. Du hattest die Verletzung an meinem Körper registriert und schienst dich doch daran zu erinnern. Doch konnte ich diese noch nicht lange besitzen. Du musst also jemand aus näheren Zeiten kurz vor meinem Tode sein. Und der einzige der sich mit meinen Verletzungen auszukennen schien und sie zu behandeln wusste war....!? GREGOR!?"...bist du Gregor?"
Er blinzelte ein paar mal mit seinen schönen, großen, dunklen Augen und schlucke. Seine Halsmuskulatur hatte sich merklich angespannt, als müsste er krampfhaft etwas zurück halten. Dann lächelte er und nahm die Hand von ihrem Oberschenkel um sich mit den Fingern die Mundwinkel glatt zu streichen, damit sie sein Grinsen nicht verrieten. Relativ ernst meinte er dann:
„Mein so bemühte, fleißige, schlaue Schülerin … „
Er rieb kurz seine Lippen auf einander. Es verwirrte ihn ein wenig, das sie sich an bestimmte Detail ihrer Vergangenheit nicht richtig erinnern konnte.
„Du hast das Rätsel gelöst.“
Noch hatte er aber nicht genau gesagt was nun richtig gewesen war und das Glitzern in seinen Augen war teils amüsiert, teils gleichmütig, teils irritiert.
Warum erinnert sie sich nicht an den weißen Hirsch? Sie hat ihn doch gesehen, das Abbild der Götter und wie es mich zu ihr sandte.
„Auch wenn du meinen Namen nur im Scherz gemeint hast, so will ich es als Lösung gelten lassen. Weil du aber meinen Namen nur im Scherz gesprochen hast, werde ich im Leben nicht mit dir reden können. Und nein, ich bin nicht Gregor.“
Er schmunzelte wieder und eine Strähne seines rotbraunen Haars, was in der Farbe wirklich die dem Eichhörnchen glich, fiel lang über sein Schulter auf die breite Brust.
„Ich bin Wotan, Bote des Phaun und in der Welt der Lebenden ein Eichkater.“
Er lächelte verschmitzt und hob seinen Arm. Seine Hand umfing zart ihren Nacken und führte langsam ihr Gesicht zu seinem hinunter.
„Und ich bin dir noch etwas schuldig …!“
Sein Gesicht leuchtete, was vor allem daran lag, dass Junos Seelengestalt gerade in Feuer aufging. Die Stimmung brannte. Zentimeter für Zentimeter führte er sie näher und streckte sich dabei ihr sanft entgegen. Er hielt sie mit seinem Blick gefangen, mit der stillen Frage, ob sie es zulassen würde, dass er ihr ihren Kuss zurück gab. Die letzten Millimeter zögerte er in eine köstliche Unendlichkeit hinaus. Irgendwo um sie herum begann ein Feuersturm zu tanzen. In einem Wirbel aus ihrer flammender Umarmung gefangen zog sich der Funkenregen immer enger. Seine Finger streichelten ihren Nacken und gruben sich tief in ihr flammendes Haar. Ihre Arme hatten sich wie selbstverständlich an seinen Körper geschmiegt und sie fühlte seinen starken Herzschlag unter ihren Fingern. Die harten Berge und Täler dieser Landschaft luden zum Erkunden ein, doch all ihre Sinne wurden auf den kleinen Moment fokussiert, kurz bevor sich ihre Lippen berührten und der ihr den Atem raubte. Sie lehnte an ihm und er war so nah, dass es sich anfühlte, als würde sie wie der Sand unter ihr zerlaufen. Goldene Flammen schlugen aus ihren Augen, kurz bevor sie sie schloss uns die atemlose Erwartung seiner Berührung sie hinfort trug. Erst war es nur seine Presence die sie streifte, wie eine Ahnung, doch dann folgten seine weichen Lippenpaare. Ein zärtliches Zupfen, erst ihrer Oberlippe, dann die Unterlippe, dann inniger. Ihr heißer Atem verbrannte jeden Zweifel. Ihr Engel küsste sie und selbst wenn sie ihn nie wieder sehen würde, selbst wenn sie jetzt doch von Tod geholt werden sollte, selbst wenn die Welt vergehen würde, sie war für einen Moment vollkommen. Doch so schön der Moment auch war, er fand ein jähes Ende.

...
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Gevatter Tod » Donnerstag 21. März 2013, 23:25

„SIE IST SO WEIT!“
Juno zuckte unwillkürlich zusammen, denn die Endgültigkeit der Stimme war ihr wohl bekannt. Ihr Engel schlug die Augen nieder und seufzte schwer, als er von ihr abließ. Der Tod stand neben ihnen.
„ES IST SO WEIT!“
„Ja.“
, antwortete Wotan leise. Zu gern hätte er diskutiert, sich noch Zeit erbeten, um eine andere Lösung zu finden, doch er wusste, das der Tod nicht zum Verhandeln hier war. Er war hier um seine Schutzbefohlene zu holen.
Juno spürte ein unangenehmes Ziehen in ihrem Körper, das ständig stärker wurde. Funken lösten sich von ihrem Selbstbildnis und flogen hinaus auf das schwarze Wasser um dort zu versinken. Ihr Engel war aufgestanden und hatte seine Flügel wieder ausgebreitet.
„Wird es schnell gehen?“
„NEIN.“
Wotan ließ den Kopf leicht hängen, aber sah dann aus dem Augenwinkel zu Juno und versuchte ein Mut machendes Lächeln. Das Reißen in ihrem Körper hatte schnell schmerzhafte Ausmaße erreicht und ganze Funken-Ströme rasten nun schon über den Strand. Wie springende Steine, schnellten ganze Stücke von ihr über die dunkle Oberfläche und versanken dann in der Dunkelheit.
„Gibt es eine Möglichkeit ihn zu retten?“
„NEIN. EINE SEELE FÜR EINE SEELE.“
„Ja, das Gleichgewicht muss gewahrt werden.“
Juno verstand nicht wovon die beiden da sprachen, aber er machte ihr Angst und verwirrte sie. Der Tod ging langsam auf das Ufer zu, stieg in sein Bot und sah zu Juno. Ohne ein Wort hob er die Hand und ein Ruck der ihre zarte Seele scheinbar in tausend Teile zerriss, ließ ihren Körper zu ihm schweben. Mit einer Handbewegung steuerte er sie über die Wasseroberfläche und ließ sie langsam darin versinken. Kälte wie von tausend Nadeln raste ihre Nerven empor, als ihre Zehen das Wasser berührten. Die Hände der Verstorbenen griffen nach ihr. Juno sah zu Wotan zurück der mit ernster Miene am Strand stand und zusehen musste wie sie litt, doch er konnte nichts tun. Der Seelenstrom erfasste jeden einzelnen Funken von ihr und riss ihn mit sich. Erst ihre Füße, ihre Waden, dann ihre Knie wurden weg geschwemmt. Ihre Oberschenkel verloren sich in der Unendlichkeit des Seelenflusses, dann ihr Becken und ihre Taille. Als das Reißen ihren Brustkorb erreichte, ihren Magen, dann ihr Herz auflöste, ihren Lungen die Luft zum atmen raubte wollte sie schreien, doch konnte es schon lange nicht mehr. Immer tiefer sank sie in ihre Auflösung und wurde fort von diesem Ort gerissen und fort von ihrem Engel. Ihr Leid schmerzte ihn und seine dunkelbraunen Augen begleiteten sie bis ihre eigenen nicht mehr waren. Ein letzter Gedanke konnte sich in dieser Zwischenwelt noch formen, dann war da nichts mehr …



Ende
(weiter im Leben)
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Juno » Montag 25. März 2013, 09:39

Juno verfolgte mit leicht verwundertem Blick, das Verhalten ihres noch namenlosen Freundes, der sich, wenn auch nur ein paar Wimpernschläge lang, auffällig seltsam angespannt verhielt. Doch so schnell wie seine Anspannung erschien, so verschwand sie auch wieder und wich einem charmanten Lächeln. Seine Hand, die er zuvor zur verspielt, verführerischen Ablenkung über ihren Oberschenkel hat Gleiten lassen, löste sich zärtlich von diesem, und fuhr durch sein Gesicht. Mit ernstem Klang seiner Stimme, sprach er zu ihr.
„Mein so bemühte, fleißige, schlaue Schülerin … „„Du hast das Rätsel gelöst.“
Ein innerer Freudensprung durchzuckte ihr brennendes Abbild. Juhuu!... ich hab das Rätsel gelöst...momentmal!?...was war denn jetzt die richtige Lösung?mit teils irritiertem Blick und seitlich gelegtem Kopf blickte sie ihn an. Da war es wieder...das schelmische Glitzern in seinen Augen, was Juno nicht zum ersten mal verwirrte. Ein paar Momente schaute er sie nur stillschweigend und scheinbar nachdenklich an, bevor er mit seiner Antwort fortfuhr.
„Auch wenn du meinen Namen nur im Scherz gemeint hast, so will ich es als Lösung gelten lassen. Weil du aber meinen Namen nur im Scherz gesprochen hast, werde ich im Leben nicht mit dir reden können. Und nein, ich bin nicht Gregor.“
„Ich bin Wotan, Bote des Phaun und in der Welt der Lebenden ein Eichkater.“
Junos Augen weiteten sich und ihr Oberkörper wich als überrascht etwas von seinem Weg. Ihre Blicke richteten sich noch eindringlicher in seine Augen und auf seine Gestalt. Geistig noch nicht begreifend das er Wotan, das kleine Eichhörnchen aus ihrem Leben war.
"Du bist Wotan!" wisperte sie ihm ihren Gedanken mit überraschter Stimme entgegen.
Jetzt ergibt das alles auch einen Sinn!?
Die Farbe seiner Augen...die Farbe seines Haares...der Duft der Natur an seinem Körper! sie begutachtete ihn weiter.
Sie war während ihrer ständigen Verwirrtheit und der langen Suche nach Antworten in ihrem inneren so geblendet gewesen, das sie das Eichhörnchen hinter der Gestalt des gutaussehenden Engels nicht erblicken konnte. Oder wie es ein altbekanntes Sprichwort sagt. sie sah den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ihre rechte Hand erhob sich und berührte streichelnd seine Wange. Verknüpft mit einem erleichterten Lächeln ihn endlich bei ich zu haben. In diesen Momenten der Einsicht erschien aus das scheinbar lang verlorene Bild des weissen Hirsches, sowie seiner Wort in ihrem Geiste.
"Wotan!?...mein Held!"
Er lächelte verschmitzt und hob seinen Arm. Seine Hand umfing zart ihren Nacken und führte langsam ihr Gesicht zu seinem hinunter.
„Und ich bin dir noch etwas schuldig …!“
Seine Hand hob sich, näherte sich ihrem Nacken und schmiegte sich zärtlich an ihm. Mit sanftem Druck führte Wotan Junos Antlitz langsam an das seine. Und je näher Juno seinem sinnlich geformten schönen Lippenpaar kam umso mehr entfachte es in ihr die Flamme ihres Herzens und lies dieses immer stärker brennen. Ihr Atem wurde schwer und sie verlor mit jedem weichenden Milimeter und dem Blick in seine Augen die Kontrolle ihrer Sinne. Juno´s Augen registrierten die unausgesprochene Frage in den seinen, die da hieß, Darf ich dich Küssen?
Juno bestätigte seine Anfrage mit einem Nicken und ihre Augen ließen ihn sehnsüchtig Wissen. Küss mich!
Die letzten Momente in denen Wotan zögerte genoss Juno in stetig ansteigender Vorfreude. Was in diesen Momenten um sie herum geschah blendete Juno gebannt aus dem herbeisehnenden Moment aus. Für sie gab es in diesem wundervollen Moment nur Sie, Wotan und dessen Lippen.
Sie genoss das Gefühl seiner Streichelnden Finger an ihrem Nacken die sich daraufhin in ihrem feurigen Haar vergruben. Ihre Hände glitten unbewusst über seinen herrlich definierten Oberkörper.Dabei wirkten ihre Hände so klein und ihre Finger so zerbrechlich auf seiner breiten starken Brust. Wie waren sie nur dahin gelangt?...ach egal...er fühlt sich einfach richtig gut an. ging es Juno durch den Kopf und lies ihre Hände weiter auf seiner Haut. Junos Körper lehnte an seinem und schmiegte sich in dem Moment als sich ihre Lippen berührten noch fester an seinen. In diesem Moment war es um sie geschehen und Juno ging atemlos in den Kuss über, Schloss die Augen und lies sich genießerisch fallen. Der Kuss lies Juno eine fühlbare Unendlichkeit der schönsten Freude erleben.
„SIE IST SO WEIT!“
Juno zuckte unwillkürlich zusammen, denn die Endgültigkeit der Stimme war ihr wohl bekannt.
Der wundervolle Moment wurde aprupt vom Klang des Gevatters beendet. Sowohl Juno Lippen als auch die ihres Engel lösten sich nur schwer trennend voneinander. Junos brennende Seelenerscheinung wandte sich dem in schwarzer Kutte gekleideten Gevatters zu und blickte in seine leeren Augenhöhlen.
„ES IST SO WEIT!“
„Ja.“
"Was ist soweit?" fragte Juno unwissend und wechselte mit ihren Blicken vom Gevatter zu Wotan und wieder zurück. Als sie mit einem mal ein erst unangenehmes und stetig intensiver werdendes Ziehen in ihrem inneren verspürte. Ihre Hände legten sich auf ihre Brust und den Bauch um somit hoffend das zu verspürende Ziehen zu unterdrücken. Doch es half nicht´s, denn es wurde stärker und lies sich in seiner steigenden intensivität nicht aufhalten. Juno knickte unter den Schmerzen in sich zusammen und kauerte daraufhin leidend und zusammengerollt auf dem verbrannten Strandboden.
"Es tut so weh!...Hilf mir Wotan!" wandte sie sich flehend jedoch unter Schmerzen kaum hörbar an ihren Engel.
"Aaaarrrggghhh!" durchzog sie lautstark der zerreißende Schmerz"
Was geschieht jetzt mit mir?
Es tut so weh...Hilfe!
Juno spürte wie sie sich langsam und Stückweise aufzulösen schien und registierte wie ihr brennendes Abbild nach und nach auf das schwarze Seelengewässer zuflog.
„Wird es schnell gehen?“
„NEIN.“
„Gibt es eine Möglichkeit ihn zu retten?“
„NEIN. EINE SEELE FÜR EINE SEELE.“
„Ja, das Gleichgewicht muss gewahrt werden.“
Sie hörte noch den kurzen Wortwechsel zwischen Wotan und dem Gevatter bevor der Reißende Schmerz so stark wurde das Juno das Bewusstsein entglitt und ihr ähnlich einer Ohnmacht die Sinne schwanden.
Der letzte Schmerzerfüllte Aufschrei Junos machte ihrer brennenden Seelenerscheinung ein jähes Ende,
"Arrrgggggg!"
Als sie einer kleinen feurigen Explosion gleich in viele tausend Funkenteilchen zersprang. Jedoch bewusst mitbekam wie sie sich schwebend vom Sandstrand erhob und über das schwarze Gewässer Flog wo sie von den Beinen angefangen von den Toten Seelenhänden empfangen und in die Tiefe gezogen wurde.
Bevor sie gänzlichst Fünkchen für Fünkchen verschwand blickte sie ein letztes mal zu ihrem Engel Wotan, dann wurde es endlos still.
War nun wirklich alles zuende?...Nein!

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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Gevatter Tod » Donnerstag 10. März 2016, 18:46

(Kazel kommt von: Weg über die Ebene)

Leises Rauschen … weißes Rauschen... Konnte Rauschen eine Farbe haben? Wenn ja, dann war dieses hell und fein, wie von Milliarden kleiner Sandkörner.
„Mach die Augen auf.“
DIE Stimme kannte er! Gevatter Tod stand neben ihm und hielt ihm am Handgelenk.
„Bevor du auf die Idee kommst dich los zu reißen, solltest du wissen, dass du dann hier bleiben wirst. Ich überlege noch, ob es sich lohnt dich zurück zu lassen, also handle überlegt. Ich könnte hier jemanden brauchen.“
Kazels Gehirn versuchte zu verarbeiten was er gerade sah, doch hatte seine Schwierigkeiten damit. Hinter der konstanten Gestalt des Todes wölbten sich Wogen wie Wellen im Meer doch war es kein Wasser, was sich hier bewegte. Es waren Stundengläser, die sich im Fluss befanden und stetig brandeten neue Sanduhren an den Strand. Kazel stand mit dem Gevatter auf einer Art kleinen Insel aus Sand, die von diesem merkwürdigen Meer umspült wurde.
„Dein Verstand fragt sich jetzt vielleicht, ob es diesen Ort wirklich gibt, aber glaube mir, das ist relativ unwichtig in diesem Moment... Was du hier siehst ist die Zeit jedes lebenden Wesens, ob schon vergangen, real geworden oder noch ungeboren. Was glaubst du was meine Aufgabe ist?!“
Das bekuttete Skelett neben ihm hatte nun wieder ein Gesichtsausdruck, der tatsächlich etwas weniger beunruhigend war als die Leere zuvor. Die kahlen Schädelknochen schimmerten leicht silbern in diesem fahlen Licht ohne ersichtliche Quelle, was hier herrschte.
„Ich teile sie ein, fülle sie neu, entscheide wer wie viel bekommt, wer wie viel fassen kann und wann er geht. So einfach ist das... Einfach...HA! Wenn es doch nur so wäre! Siehst du den Sand auf dem du stehst? Das sind alles vergeudete Momente. Gerade die Elfen neigen dazu ihre Zeit zu vergeuden, denn sie halten sich für sehr langlebig. Dann komme ich und sie bereuen.“
Der Tod malte mit einem knöchernen Fuß eine Acht in den Sand. Kazel schwirrten es vor den Augen und eine Sanduhr rollte an den Strand. Der Tod hob sie auf.
„Diese ist es die dich interessiert, oder?“
Der Sand darin hing reglos in der Luft und im oberen Teil waren kaum noch drei Körnchen zu sehen.
„Oder ist es diese?“
Der Tod hielt eine andere Sanduhr hoch. Auch diese stand still und es waren erst ein paar winzige Krümel in den unteren Teil gefallen.
„Oder diese?“
Abermals hob er eine auf, die schon ihren ganzen Sand verbraucht hatte.
„Dies sind die Behälter der Lebenszeit derer, die wichtig in deinem Leben waren … und sein wenden.“
Es rollten noch mehr Sanduhren an den Strand. Der Gevatter reichte sie nach und nach an Kazel weiter und immer wenn er eine berührte formte sich ein Gesicht in seinem Kopf. Es waren die Menschen, die er gekannt hatte, wie Janay, das Gesicht eines Säuglings, Shantih, Xune Myrlochar, Landria Sinal, Echzechiel, Xenia, Juduka, den Paladin Sintos, die Kräuterhexe Annabelle, Rhudos, Vflex, und es wurden noch mehr. Gesichter die er noch nie gesehen hatte und er im gleichen Moment wieder vergaß, da er sie erblickt hatte. Sie waren ein Teil seiner Vergangenheit, seiner Gegenwart und seiner Zukunft und hier brandete ihre Zeit an das Ufer zu seinen Füßen.
Der Tod füllte ihre Stundengläser.
„Ich möchte dich etwas fragen, Kazel - Sturmadler, dem seine Seele schon nicht mehr gehört.“
Das Glimmen in seinen leeren Augen schwoll leicht an.
„Was würdest du mit einer Lebenszeit anstellen, wenn du damit tun könntest was du willst?“
Seine blanken Wangenknochen klapperten leise beim Sprechen.
„Würdest du dein eigenes verwirktes Leben verlängern? Das jener Frau, die dein Kind unterm Herzen trägt, oder vielleicht das Kind selbst? Wer wäre dir wichtiger? Oder würdest du vielleicht lieber jemand aus deiner Vergangenheit wieder haben wollen? Eine erloschene Liebe vielleicht? - Welche Seele sollte mit Lebenszeit erfüllt werden und wer sollte dafür sterben? Das Gleichgewicht muss immer gewahrt werden! Könntest du das entscheiden? Und was noch viel wichtiger ist – Wärst du bereit mir noch einmal einen Gefallen zu tun, damit ich dir diese Wahl lasse?“
Eine neue Woge Gläser rollte an den Strand und das weiße Rauschen wurde lauter und leiser.
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Kazel Tenebrée » Donnerstag 14. April 2016, 14:31

Diese Schwärze. Alles verlor an Sinn, alles wurde nebensächlich. Was war denn jetzt noch wichtig, wenn man in diese Farblosigkeit blickte? Kazels Augen konnten sich nur schwer von dem Schreckensbild lösen, das Janays zu Boden sinkender Körper bot. Jener Körper, der mit jedem weiteren Millimeter die Bedeutungslosigkeit im Sein des Mischlings schürte. Was hatte Kämpfen für einen Sinn, wenn es so endete? Wenn er sie verlor und das Glück, das sich unter ihrem Herzen breit machte?
Zurück blieb doch nur Schwärze. Eine Finsternis, auf die sich seine Aufmerksamkeit nun ausrichtete. Er schaute direkt zur Kutte des Zeitlosen und dieser erwiderte den Blick, während es in Kazels Kopf rauschte. Sein eigenes Flehen, seine stummen Schreie klingelten in den Ohren. Schwere lag auf ihm, die ihn selbst am Atmen zu hindern schien. Zugleich holte ihn ein Wissen ein. So hatten sich all die Orks gefühlt, die er im Lager mit aufgeschlitzten Kehlen hinter sich gelassen hatte. Möglicherweise waren sie genauso arme Schachfiguren in diesem skurrilen Spiel wie er selbst. Sie hatten ihr Leben verloren und nun musste Janay den Preis für sein Tun zahlen. Warum sie?, fragte er sich mit wachsender Verzweiflung, wohingegen sein Atem als kondensierte Schleierwolke auf Saerembors Haut traf. Der Dunkelelf war ebenfalls erstarrt. Die Zeit stand beinahe still. An ihr vorüber floss nur die von Macht und Ewigkeit erfüllte Stimme des Gevatters selbst. Kazel zuckte mit keiner Wimper, dazu war er nicht in der Lage. Aber sein Geist zuckte zusammen, erschreckt durch die bloße Präsenz des Todes in seinen Gedanken. Dann bereit für eine Entscheidung: Was für ein sinnloser Kampf ... ja, ich würde es tun. Ich will es tun. Kämpfe gegen mich. Wenn es auch nur eine Möglichkeit gab, aufzuhalten, was sich vor seinen Augen abspielte, dann würde er die Gelegenheit beim Schopf packen. Ansonsten wär die Reue zu groß, damit könnte er nicht leben. Es nicht einmal versucht zu haben, dieser Gewissensbiss würde eine ewige Narbe in seiner Erinnerung hinterlassen. Eine, die schlimmer brannte als das Blitzgewitter auf seinem Rücken.
Kazel war bereit, es herauszufordern. Er spürte die Konsequenz seiner Entscheidung, als die Kälte zunahm. Und plötzlich befand sich der Zeitlose leibhaftig neben ihm. Seine Stimme gefror die Gedanken zu Eis. Wenn man bis zu diesem Zeitpunkt dachte, man fühle sich paralysiert, so wusste man erst jetzt, was Starre wirklich bedeutete. Nichts, aber auch absolut nichts regte sich. Alles fühlte sich an wie tot. Nein, noch schlimmer. Vergänglichkeit in seiner reinsten Form, nämlich der des Nichts, befand sich neben dem Mischling. Selbst die Erhabenheit in der monotonen Stimme des Todes vermochte doch nur, ein Gefühl vollkommener Leere zu hinterlassen. Wenigstens nahm es so auch jegliche Unsicherheit, denn wo nichts blieb, musste man auch nichts scheuen. Gleiches galt allerdings leider ebenso für Entschlusskraft.
Wären die Muskeln des Mischlingselfen nicht erstarrt wie lebloser Stein, sie wären nun schlaff in sich zusammengefallen. Seine Kraft zerfloss zwischen unsichtbaren Fingern, Sandkörnern gleich. Jedes einzelne eine geformte Welt für sich. Zusammen in der Lage, kräftige Lawinen auszulösen und doch konnten sie ebenso unbeständig sein, entgleiten und einfach nur durch alles hindurch rieseln. Unbeteiligte Passanten auf dem Weg eines Lebens.
Der Tod stellte Kazel eine Frage. Eine, die er nicht richtig beantworten konnte, denn wer war er über Leben und Tod zu entscheiden? Er war keine zeitlose, höhere Wesenheit und stellte sich gewiss nicht mit dem Tod selbst gleich. Ebensowenig wie mit dem Leben, obgleich jedes Wesen auf Celcia dazu in der Lage war, genau das zu schaffen: Leben. Und es gab genug, die entschieden, wann ein solches Leben enden sollte. Auf unnatürliche Weise, sicherlich, doch die Entscheidung traf ein Mörder. Ich bitte dich nur. Verschon beide Leben. Das war es, was er sagen und denken wollte. Denn nichts Anderes wünschte er sich in diesem Augenblick mehr als die Sicherheit Janays und ihres gemeinsamen Sprösslings. Ein Wunsch, den jeder Liebende für seinen Partner hegte. Der Wunsch eines Vaters. Sein Wunsch.
Weder die Lippen bewegten sich, noch wandelte sich der Wunsch in einen geformten Gedanken. Die Starre blieb allgegenwärtig. Kazel konnte nichts tun. Die Hilflosigkeit der Situation nahm ihm jede weitere Möglichkeit. Der Handlungsraum war geschrumpft auf seine bloße Existenz und selbst die verließ ihn nun mit dem knöchernen Finger an seiner Stirn. Er spürte, wie etwas endete. Wie er losließ. Sich selbst los ließ.
Ich sterbe. Auch jetzt war er nicht in der Lage, wirklich einen Gedanken zu schaffe. Es war irgendein Wissen, tief im Unterbewusstsein, das nicht mehr seinen Verstand erreichte. Da war es auch schon zu spät. Er fühlte noch den Schmerz, bevor sich dieser in klare Schärfe wandelte. So klar, dass es weiterhin schmerzte, wie Myriaden Eiskristalle, die sich ihren Weg durch seine Haut hindurch bahnten. Nur die Worte des Gevatters mochten noch schärfer sein. Sie rissen unsichtbare Wunden in Kazels Gehörgänge und brannten mit Nachhall. Es machte die Worte unterständlicher, bis sie sich zu einer Kakophonie des Rauschens gewandelt hatten.
Nein, das wirkliches Rauschen. Kazels Sein - denn kaum mehr war ihm geblieben - suchte nach Orientierung. Er fand sie in Form von Sinnen, die er nach wie vor nutzen konnte. Seine Lider hoben sich. Taten sie es wirklich? Etwas hatte ihn doch aus seinem Körper gerissen. Dennoch öffnete der Mischlingself die Augen. Er konnte sehen ... und fühlen, spürte er doch den festen Griff der knöchernen Finger um sein Handgelenk. Er dachte gar nicht daran, zu fliehen. Vor dem Tod fliehen? Wie lächerlich ...
"Wo sind wir?", hörte er sich fragen, bevor ihm bewusst wurde, dass seine träge Zunge sich bewegt und die Worte geformt hatte. Sie lag schwer wie ein alter Lederlappen in seinem Mundraum und sie schmeckte auch so. Er lauschte den Worten des Todes, wagte nicht einmal, auf dessen Frage zu antworten. Er rechnete ohnehin nicht, dass es notwendig war und tatsächlich erklärte man ihm die Aufgabe eines Wesens wie jenem Skelett an seiner Seite. Auch ihn schaute er nicht an, sondern gehorsam zu Boden. Er bewegte die Füße. Vergeudete Momente klebten zwischen seinen Zehen. Wo sind meine Stiefel hin? Sie fehlten. Umso unangenehmer piekte der Sand an seiner Haut. Eine Sanduhr kullerte heran, berührte seinen Zeh. Der Tod hob sie auf, sowie zwei weitere.
Neugierig nahm der Elf sie in den Fokus seiner tiefblauen Augen. Wieviel Sand die einzelnen Uhren wohl beinhalteten? Er schaute genau. Wenn es jene waren, die ihn interessierten, dann mussten zwei der Uhren doch jene von Janay und seinem Nachwuchs sein. Die Dritte? Seine eigene? Nein, sein Leben war für ihn gerade nur soweit interessant, wie er es nutzen konnte, um seine Lieben vor dem Tod zu bewahren.
Seine eigene Existenz wurde für ihn noch bedeutungsloser, als die Sanuhren an ihn weitergereicht wurden. So viele Gesichter, die vor seinem inneren Augen vorbeizogen. Keines davon konnte er wirklich fassen. So viele Leben, so schnell vorüber, so unwichtig im großen Spiel des Lebens. Keines davon schien beständig genug, eine Erinnerung zu werden. Und doch war jedes für sich eine individuelle Kostbarkeit. Er versuchte, tief einzuatmen, unabhängig ob es an einem Ort wie diesem Strand aus Sanduhren überhaupt nötig war.
"... dem seine Seele schon ni... was ... was soll das bedeuten? Ich habe sie zurückerhalten. Oder nicht?" Sich gegen den Tod aufzulehnen war ein sinnloses Unterfangen. Nicht weniger sinnlos als ein Kampf gegen ihn um das Leben anderer, aber aus Kazels Sicht sinnloser, denn die Antwort auf seine Frage würde niemanden retten können. Seine Antwort wäre es, die dieses Gewicht besaß. Der Tod stellte ihn vor eine schwere Entscheidung.
"Natürlich würde ich Euch diesen Gefallen erweisen. Jeden. Nur ... wie kann ich entscheiden, wer von meiner Lebenszeit profitieren soll?" Janays Gesicht schlupfte in seine Erinnerung. Anschließend das von Shantih mit einem schmerzlichen Gefühl der Sehnsucht im Herzen. Doch das letzte Gesicht, das erschien, blieb bestehen. So unwichtig, so ... für ihn von so wenig Belang ... nicht beständig genug, mehr zu sein als ein Schatten. Aber sein Geist empfand es als notwendiger, als wichtiger. Vielleicht auch aufgrund unterbewusster Stränge, die sich geknüpft hatten? Er wusste es nicht.
"Und ich habe die Wahl? Ich kann jede Lebenszeit wählen? Dann ... bei Manthala, bitte behüte jene, die ich nun verrate." Auf's Neue. Du lernst es nicht. Sind sie dir so unwichtig? Idiot! "Landria Sinal. Sie starb und zerrüttete das Gleichgewicht, weil meine Seele nicht mein war. Sie ... hätte es verdient. Oder nicht?"
Niemand trug eine größere Bürde auf seinen knöchrigen Schultern als der Tod.
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Gevatter Tod » Freitag 15. April 2016, 18:25

Der Gevatter zog die Bauen hoch, was äußerst makaber in seinem fleischlosen Gesichtsausdruck aussah, da seine Knochen sich einfach entsprechend verformten. Kazels Wahl schien ihn zu überraschen, aber er zuckte nur mit den bekutteten Schultern.
Sie will er wiederbeleben?
Kazels Problemlösungsverhalten kam ihm etwas merkwürdig vor. Landria war seine Therapeutin in Burgstein gewesen. Sie hatte die Leitung hat nach dem Weggang von Robetius übernommen. Sie war jung, wunderschön und eine ebenso fähige Geisteswissenschaftlerin ...Landria Sinal. Sie war auf jeden Fall eine nachvollziehbare Wahl, aber er hatte mit etwas anderem gerechnet. Sie leitete damals ihre Sippschaft von über 100 Wärtern, 20 Söldnern und 15 Medici gekonnt an und hatte somit ihrer Anstalt einen durchaus guten Ruf beschert. Schließlich wurden so die Straßen Pelgars sauber gehalten. Außerdem konnten schon viele Heilungserfolge berichtet werden, wenn auch über die Anzahl der gescheiterten konsequent geschwiegen wurde. Einige böse Zungen munkeln, dass sich hinter jener Heileinrichtung eine böse Maschinerie einer noch beinahe unbekannten Gruppierung verbargt, die sich einzig und allein damit beschäftigt, Menschen und andere Wesen für ihre Zwecke zu manipulieren und ihren Willen „umzuprogrammieren“. Es hieß, dass in jenen Gemäuern illegale Forschungen in diese Richtung betrieben werden. Von diesem Ruf blieb Landria in ihrer Position natürlich nicht verschont. Aber Landria war auch seine Psychologin gewesen, die Kazel mithilfe von Slefa hypnotisiert hatte. Sie stand mit der Bruderschaft des Lichts im Bunde und versuchte Kazel für ihre Zwecke "umzudrehen". Sie war sein "Licht", er war ziemlich in sie verknallt in sie gewesen. Als er aber in die Fänge von Tausendtod geriet hatte er sie letztlich umgebracht. Vielleicht war dies der Grund, warum er sie gewählt hatte. Es war seine Schuld, dass sie nicht mehr lebte. Sie war das Opfer, dass er wohl am meisten bereute. Diese Last ruhte noch immer auf seinen Schultern und so sehr er auch andere Menschen lieben mochte, Landria war seine Schuld! Ihr Gesicht tauchte aus den Fluten seines Unterbewusstseins auf, als der Tod sich nun an den Strand stellte und das merkwürdige Wasser seine knöchernen Füße umspülte. Ihre Gestalt, ihr schönes Antlitz, die Kleidung, die sie bei ihrem letzten Aufeinandertreffen getragen hatte. Ihre Augen waren geschlossen und sie trieb reglos in den Fluten des Seelenflusses. Der Gevatter wandte sich wieder Kazel zu.
„Ich werde sie gehen lassen, wenn du mir zurück bringst, was mir gestohlen wurde.“
Damit nahm er Kazel eine der Sanduhren aus der Hand, die er noch immer fest hielt und bückte sich zu dem Haufen verlorener Zeit, während die anderen Uhren sich einfach auflösten. Man mochte glauben, dass seine knochigen Finger nicht viele von den feinen Körnern halten könnten, doch als er seine Hand hinein tauchte war es als saugte sein ganzes Wesen den Sand an um ihn gebündelt zu greifen. Die winzigen Körner liefen entgegen jeder Schwerkraft an seinen Gelenken hinauf und sammelten sich in der hohlen Handfläche, um dann von ihm in die leere Sanduhr gefüllt zu werden. Er schwenkte sie ein paar Mal leicht und der Sand rieselte hin und her. Landrias Leib schaukelte in den gleichen Wellenbewegung.
„Bis dahin wirst du mein Werkzeug sein. Du trägst seine Handschrift, deshalb entbindet es einer gewissen Komik, dass du, sein größtes Werk, auch seinen Untergang herbei führen wirst. Er raubt mir meine Seelen und du wirst das Gleichgewicht wieder herstellen! Du wirst seinen Seelenkristall zerstören und ihn töten. Dann geht alles sterbliche wieder seinen gewohnten Gang und Landria wird leben.“
Der Tod reichte Kazel das Stundenglas mit dem Sand darinnen.
„Diese Zeit gebe ich Landria. Sie gehört ihrer Zukunft. Du wirst sie aber auch brauchen um Raxtian Tausendtod erreichen zu können, deshalb gebe ich sie dir, doch vergiss eines nicht! Jede Sekunde, die du für deine Aufgabe verwendest ist ein Tag ihrer Lebenszeit. Es ist euch Sterblichen schon immer leicht gefallen, euer eigenes Leben zu geben, aber das eines Anderen … Verschwende sie also besser nicht!“
Kazels Blick wurde auf das Stundenglas gelenkt. Die Körner darin schimmerten silbrig und unendlich kostbar.
„Du kannst sie verwenden um dich aus der Zeit heraus zu nehmen, wie du es schon einmal getan hast. Du musst es nur wollen, dann wird diese Zeit auf dich über gehen und aus dem Glas verschwinden. Sobald deine Aufgabe erledigt ist, wird der Sand zu fließen beginnen und ich gebe ihre Seele frei. Darauf hast du mein Wort.“
Der Tod legte Kazel die Hand auf die Schulter und sprach:
„Du hast auf das Leben deines Kindes verzichtet, auf das der Frau die es trägt. Damit dienst du deiner Gerechtigkeit und dem Gleichgewicht der Welt gleichermaßen - und deshalb werde ich deine Taten erst dann wiegen, wenn sie vollbracht sind. Alles andere – wird solange – auf dich warten.“
Die schreckliche Kälte setzte wieder unter seiner Berührung ein und kroch von der Hand des Todes in Kazels Schulter. Die Welt begann von neuem zu verschwimmen.

(weiter bei: Weg über die Ebene)
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Erzähler » Dienstag 1. September 2020, 09:39

(Kazel kommt von: Firlefites Werstatt)

„Schon wieder da?“
Die Stimme war nicht unfreundlich, aber eisig und griff nach seinen Knochen.
„Du brauchst einen Heiler, Kazel!“
Warum klang der Tod eigentlich nach Oma Fitz? Und warum kam sein eigener Rat wie ein Echo zu ihm zurück? Kazel lag auf der Seite im weichen Sand am Strand, den er nun schon recht gut kannte. Der Gevatter griff nach seiner Hand und hob ihn aus seinem Körper. HUIIii... das war merkwürdig! Kazels Geist stand neben seinem körperlichen Restbild und schaute auf ihn hinab, wie er zusammengerollt wie ein Hund in einer dreckigen Decke im Sand lag. Der Tod klopfte ihm auf die Geisterschulter und wandte sich wieder etwas anderem zu. Kazel stand noch einen Moment geschockt von der Erfahrung neben sich... wortwörtlich! Das Selbstmitleid, das er bei seinem Anblick erfahren konnte, drang in ihn ein und er musste sich wohl eingestehen, dass er wirklich einen Heiler brauchte. Merkwürdig und neu war jedoch die Erfahrung, dass er irgendwie noch immer hinüber sehen konnte, dass sah was sein Körper wahrnahm und das verschwommene Gesicht der Oma vor sich hatte. Er war also mal wieder tot... aber eben nicht so richtig. Der Gevatter kommentierte seine Gedanken in dem er hinter im murmelte:
„Keine Sorge, ich schick dich ja wieder zurück.“
Daraufhin drehte sich der Sturmadler um. Der Gevatter stand hinter ihm und schaute Oma Firlefitz an.
„Diese alte Vettel! Das du ausgerechnet IHRE Gesellschaft suchst. HA! Ihre Schwester war schon schlimm, aber die da ...“
Der Tod schüttelte sich und wandte sich angewidert ab.
„Komm Kazel. Wenn du schon mal hier bist, dann kannst du uns auch Gesellschaft leisten. Du bist heute nicht mein einziger Gast.“
Tod stand plötzlich am Ufer und hielt eine Hand über das seicht dahin gleitende Wasser. Dann hob er die Hand und das Wasser folgte. Kazel hätte den Atem angehalten, wenn er hier einen gehabt hätte. Die Wasseroberfläche erhob sich und formte eine Senkrecht stehende spiegelglatte Oberfläche. Tod verschränkte die Arme und murmelte:
„...so ist's besser. Dieses nach vorne gebeugte stehen bringt mich noch um.“
Er sah über die Schulter und sein kahles Grinsen war heute noch fröhlicher als sonst.
„Du bleibst hier, verstanden?!“
Ohne eine Antwort abzuwarten ging er durch die wässrige Glaswand und Kazel konnte sehen, wie er eine zweite Gestalt dort begrüßte. Sie umarmten sich und flüsterten leise Worte. Von der Neugierde angezogen ging der Mischling ein paar Schritte näher und als sich die beiden seitlich drehten, erkannte Kazel die schönste Frau, die er je gesehen hatte.

Manthala.

Der Gevatter hielt sie wie eine gute Freundin im Arm und trat dann mit der Hand auf ihrer bloßen Schulter einen Schritt zurück, nickte und verabschiedete sich wieder. Mit schleifender Kutte kam er zurück und durchschritt den Wasserspiegel erneut.
„Sie hat nichts dagegen.“
Wogegen? Dass Kazel hier war und zusah? Das musste es wohl sein, denn plötzlich standen da drei hohe Lehnstühle vor der Wasserwand und Tod nahm auf dem links außen platz. Den mittleren wies er Kazel zu. Für wen war wohl der dritte? Tod rieb sich die Hände und lehnte sich nach vorne, bis seine Ellenbogenknochen in den Stoff seiner Kutte über den Knien stachen. Seinen kahlen Schädel stützte er auf den gefalteten Fingerknochen ab und grinste, wie nur er es konnte.
„Das wird spaßig.“
Da sie wohl noch auf etwas warteten, sah er dann zu Kazel und sprach:
„Wir haben viel gemeinsam, die Gute und ich. Geisterwelt, Traumwelt, sie liegen näher als die meisten wissen. Ich kann ab und an in ihre sehen und sie auch manchmal in meine. Unsere Domänen sind sich ähnlich und ich pflege gern gute Nachbarschaft. Du bist zu einem günstigen Zeitpunkt gekommen, mein Guter. Wir schauen uns einen Traum an. Ach ja, keine Sorge. Die Zeit hierfür stell ich dir nicht in Rechnung. Das geht auf meine Kosten. Hahaha.“
Wie eine Leinwand hing die Wasseroberfläche vor ihnen. Fehlte nur noch was zu Naschen und jemand der mit einer Papiertüte raschelte. Kazel hörte ein Rascheln und sah zu Tod. Der hatte eine braune alte Papiertüte in der Hand, die einige Fettflecken aufwies.
„Ich weis, nicht sehr gesund. Aber umbringen kann es mich ja nicht.“
, schmunzelte er und griff hinein. Was auch immer er da aß, es verschwand zwischen seinen kahlen Zähnen und verpuffte dort. Dann griff er zur Seite und reichte Kazel ein Programmheft. Zwei Buchstaben, verbunden durch einen Schnörkel prangerten auf dem Einband.
**C&A**
„Ich glaube, es handelt sich um ein Drama. Mir wäre was lustiges lieber, aber man kann es sich nicht aussuchen... freier Wille und so.“
Als würde das alles erklären lehnte er sich zurück und ließ die Tüte fallen, die noch in der Luft verpuffte, bevor sie den Boden erreichen konnte. Schlug Kazel das Heft auf, so war es leer. Der Gevatter lachte.
„Guck nicht so. Es schreibt sich natürlich selbst. Man weiß nie wie es ausgeht.“
Er schubste sich ein paar Krümel von der Kutte, wechselte das Thema und fuhr fort, nachdem er über die Schulter Kazels körperlicher Verbindung einen Blick zu geworfen hatte:
„Die Alte … sie hat echt nen Knall. Verrückte alte Vettel! Ich war schon zweimal bei ihr, aber sie ist so.... stur! Meistens ignoriert sie mich einfach. Sie ist so was von „angstfrei“, dass es schon … ach egal. Was wollte ich sagen? Ach ja, man weis nie wie es ausgeht. Ihre Schwester, die wollte ich nicht hier haben! War ein Fehler! Jetzt geistert sie umher und verrät den Leuten wie es ausgeht, das kleine Miststück! Ist wie ein Buch, von dem man das Ende zuerst ließt. Dann will man doch nicht mehr den Rest lesen?! ...“
Der Tod wurde nachdenklich, während sie wohl auf die Vorstellung hinter dem Vorhang aus Seelenwasser warteten.
„Wenn man den Menschen ihr Ende verrät, dann vergessen sie sich auf das Leben zu konzentrieren. Das Leben ist kostbar. Jede Sekunde, jeder Herzschlag kann etwas im Lauf der Geschichte verändern. Vielleicht nichts großes, aber manchmal sind es auch die kleinsten Sandkörner, die sie los treten und damit eine Kettenreaktion einem Erdrutsch gleich in Bewegung setzen.“
Kazel hatte den Tod noch nie so philosophisch erlebt.
„Sie wissen nicht wie viel Zeit sie haben und das ist auch gut so.“
Er sah zu Kazel und legte ihm die Hand auf den Arm. Seine eigene Sanduhr erschien, löste sich von seiner Hand und schwebte einen Moment in der Luft.
„Auch dir mein Freund, werde ich nicht sagen, wann es endet.“
Tod nahm das Stundenglas, schüttelte es ein paar mal und danach war es wieder voll.
„Irgendwann wirst du zu mir kommen und bleiben. Solange solltest du jedes Sandkorn nutzen.“
Er lächelte und dieses mal war war er wohl zufrieden. Dann sah er auf die Leinwand.
„Hm... wir haben noch ein wenig Zeit. Was hältst du von einem „Vorfilm“ oder wollen wir uns einfach noch ein wenig unterhalten?“
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Kazel Tenebrée » Donnerstag 3. September 2020, 14:03

Mit einem unzufriedenen Brummen öffnete Kazel die Augen. Warum ließ man ihn nicht einfach ausruhen? Schlaf war so wichtig und er brauchte ihn mehr denn je. Als er aber nicht auf die runzlige Haut der alten Kuralla blickte, sondern direkt gen des bleichen Schädels des Gevatters, schwand sein Ärger. Er wich Verwirrung. Bin ich schon wieder tot? Instinktiv griff er nach den Knochen, die der andere ihm reichte und ließ sich aus dem eigenen Körper ziehen. Es war ein seltsames Gefühl und zugleich fühlte er irgendwie nichts mehr. Er war frei von diesen Zwängen und konnte auf seinen Körper herabschauen. Ohja, auch er brauchte medizinische Hilfe. Also bin ich tot, dieses Mal für immer... Er konnte noch etwas fühlen und zwar Bedauern. Nein, es war kein Selbstmitleid, sondern wahrlich Bedauern, dass Janay ihr gemeinsames Kind nun ohne ihn würde aufziehen müssen und es - wie Kazel selbst - keinen Vater kennenlernen mochte. Hoffentlich gab der Tod ihm Gelegenheit, dabei wenigstens aus der Ferne zuzuschauen, so wie er soeben auf seinen eigenen Leichnam herab blicken konnte.
„Keine Sorge, ich schick dich ja wieder zurück.“
Kazel wandte den Kopf um. Schwebend folgte er dem Gevatter und richtete seine großen, geisterhaften Augen auf ihn. Er wollte etwas sagen, doch verschluckte sich vor Überraschung am eigenen Atem, als er auch in seiner Stimme die geisterhafte Nuance mitschwingen hörte. Und da der Gevatter ihm mit Worten erneut zuvorkam, schweig der Mischlingsgeist bisweilen. Gehorsam begleitete er den Herrn dieses Reichs bis zum schwarzen Strand, der ihm nun schon so vertraut geworden war. Einzig der Spiegel aus Meerwasser war ihm neu.
Und wieder setzte Kazel zu sprechen an. Just im Moment, als er glaubte, eine Pause im Redefluss des Gevatters zu hören. Seit wann war das Skelettwesen so plapperhaft? Vielleicht ist er einsam... Aber so kam Kazel erneut nicht dazu, seine Fragen zu stellen und dann verschwand Tod durch den Spiegel, durch welchen Kazel ihm nicht folgen sollte. Also blieb er zurück, ließ einmal den Blick über den Strand hinweg schweifen, ehe Bewegung im Spiegel erneut nach seiner Aufmerksamkeit rief. Er sah hin und er erstarrte.
Janay hätte neben ihm stehen und ihn auspeitschen können, Kazel hätte den Blick nicht von dieser Augenweide von Frau abgewandt. Er schluckte und hoffte insgeheim, dass Geisterwesen wie er aktuell eines war, keine sichtbare Blutverteilung besaßen. Ansonsten ... ach, was sollte er sich schämen! Jeder Mann wäre bei diesem Anblick schwach geworden. Sicherlich sogar Männer, die andere Männer bevorzugten. Manthala - und es konnte nur die Göttin selbst sein - schrie danach, begattet zu werden. Sie war so schön, so perfekt und anmutig! Ihre Haut erinnerte an die Farbe des Mondes, während ihr Haar flüssig gewordenen Schatten gleich kam. Ihre Formen zeugten von reinster Perfektion. Jede Faser ihres Körpers war ... einfach nur richtig.
Hätte Kazel, der Geist, weinen können, allein Manthalas Anblick hätte ihn Tränen vergießen lassen. Grundlose, aber aufrichtige Tränen, um ihre Schönheit zu preisen. Stattdessen schwebte er langsam auf die Knie nieder und beugte sich unterwürfig vor ihr herab, selbst wenn es hieß, sich dadurch von ihrem Anblick zu lösen. Er war dessen doch ohnehin nicht würdig. Flimmerte seine Geisterform im Versuch, vor Ehrfurcht zu erzittern? Ich ... sehe eine Göttin! Es gibt sie und ich habe sie gerade gesehen! Eine seltsamer Gedanke, wenn man die Existenz einer Figur wie des Todes nicht nur bewusst war, sondern von ihm auch schon kumpelhaft die Schulter geklopft bekommen hatte und gar für ihn den Laufburschen spielte. Den Seeleneintreiber. Und dennoch. Tod war in jeder Kultur allgegenwärtig. Er wurde nicht nur als höhere Erscheinungsform oder sogar Wesenheit anerkannt, sondern jeder wusste, dass er am Ende des eigenen Lebens für das letzte Geleit wartete. Mit Göttern war es jedoch ein anderes Spiel. Wie standen sie dem Tod gegenüber? Auf gleicher oder höherer Ebene? Einige bezweifelten ihre Existenz, anderen waren sie gänzlich gleichgültig. Kazel auch viel zu oft, aber inzwischen hatte er doch wenigstens gegenüber Manthala und vielleicht sogar Lysanthor einen innigeren Glauben entwickelt. Nun, gegenüber der Herrin von Schatten und Traum gewiss jetzt einen mehr als gefestigten. So fest wie die schimmernde Geisterrute zwischen seinen Beinen.
Hier erfüllte es ihn nicht mit Scham, aber für den Moment fragte er sich auch nicht, ob geisterhafte Zustände wie Erregung auf Einfluss auf seinen zurückgelassenen Leib hatten. Derart stramm wollte er nicht am Boden liegen, wenn die alte Kuralla im Haus und allein mit ihm war! Aber wer dachte aktuell schon an diese goblinische Vettel, wenn er sich Manthalas Kurven in Erinnerung rufen konnte?
Einzig die kalte Stimme des Todes vermochte, jeglichen Gedanken an irgendjemanden oder etwas zu vertreiben. Sie hatte nichts dagegen? Kazel richtete sich auf und starrte zu Tod empor. Wogegen? Gegen seines Dreistigkeit, sie angesehen zu haben? Gegen eine Umarmung, wie der Gevatter sie erhalten hatte? Gegen einen Kuss von diesen perfekten Lippen, welche sicherlich nach der ganzen Welt schmeckten? Oder gar gegen...?!
Er schluckte schwer, obgleich es als Geist wohl nicht nötig war.
"Ich ... hab auch nichts dagegen...", brabbelte der Elf vollkommen perplex. Die Geisterfarbe seiner Wangen wandelte sich in ein zartes, aber hoffnungsvolles Rosa, während er erneut ganz instinktiv der Weisung des Kuttenmannes folgte. So saß er plötzlich im mittleren Lehnstuhl und fand endlich langsam zu seinem normalen Denken zurück. Vielleicht auch, weil Manthalas Gestalt aus dem Blick in den Spiegel gewichen war. Zu schade, doch Tod versprach, dass es spaßig blieb. So ganz konnte Kazel nicht nachvollziehen, was er meinte. Dann aber löste er es auf. Sie würden sich einen Traum anschauen und da Kazel offensichtlich eher zufällig hier verweilte, musste er den Traum nicht auf sich beziehen. Es sollte ... ein gemütlicher Abend werden. Ein bisschen tot sein, ein wenig mit dem Gevatter plaudern und dabei einem Traum zu sehen, als würde jemand ein Theaterstück aufführen. So viel familiäres Umfeld hatte Kazel in seinem ganzen Leben nicht gehabt und obgleich er mit der wohl unlebendigsten Form eines höheren Wesens zusammensaß, fühlte sich alles mehr als warm und lebensfroh an. So sehr, dass er lächelte und nickte.
"Gut", war seine knappe Antwort und er schaute wieder zum Spiegel hin. Hunger verspürte er hier keinen. Der würde wiederkehren, sobald Tod ihn zurück in die reale Welt schickte. Und falls seine Erschöpfung gewichen war. Fand er denn Erholung, wenn er hier mit ihm saß? Es vermittelte zumindest eine seltsame Form von Entspannung. Kazel lehnte sich in den Stuhl zurück, um dem Traum namens "C&A" zuzusehen, sobald er denn begann. Und er lauschte erneut der Redseligkeit seines Sitznachbarn. In seine Worte sickerte ein philosophischer Teil hinein, an dessen Ende Kazels Uhr mit Lebenszeit schwebte und ihm fiel wieder ein, was er vorhin schon hatte fragen wollen. Endlich bekam er die Möglichkeit, seine Frage auch zu stellen.
Trotzdem zögerte er. Wie sprach man den Tod an? Er nannte Kazel einen Freund und der Mischling zweifelte keine Sekunde daran, dass es so war. Zwischen ihnen herrschte ein freundschaftliches Verhältnis - auf beiden Seiten. Kazel vertraute dem Tod mehr als jeder lebenden Person, Janay eingeschlossen. Er konnte sich darauf verlassen, dass dieses Wesen in seiner letzten Stunde da sein würde. Nichts auf Celcia oder in seiner eigenen, jenseitigen Welt war so sicher wie das. Es beruhigte die sturmgepeitschte Seele des Elfen. Und dennoch, er konnte ihn nicht so nennen. Es kam ihm ... respektlos vor.
"Gevatter ... die alte Goblinfrau, Kuralla, hat mich dennoch zu einer Überlegung gebracht. Kann ich denn sterben? Ich meine, bevor die von dir gewählte Zeit erreicht ist?" Immerhin würde der Tod so seine kleine Arbeitshilfe verlieren. "Ich frag mich das, weil ... wenn ich weiß, dass du mich zurückschickst, dann wäre ich vielleicht mutiger. Dann könnte ich Wagnisse angehen, für die ich sonst keinen Mut aufbrächte." Wie in das Haus meiner Familie zurückzukehren, um sie alle in seine Arme zu treiben. "Ich müsste Gefangenschaft und Folter nicht fürchten, weil ich diesen Teil ... hier verbringen und dann zurückgehen könnte? Um zu tun, was du mir aufträgst?" Gewissermaßen willigte Kazel hier bereits ein, dem Wunsch des Gevatters nachzugehen, diesen Fremden zu suchen, der Hybriden misshandelte. Ha, als hätte er sich jemals dagegen entschieden! Wer widersprach schon dem Willen des Todes persönlich? Nun, Firlefitzes Oma vielleicht...
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Erzähler » Freitag 4. September 2020, 17:09

Die Frage ob Geister eine Erektion bekommen oder weinen konnten, wenn sie eine Göttin sahen, nun, sie wurde an diesem Tag an den fernen Ufern des Seelenmeers geklärt: - Sie konnten!
Kazels Glaube gegenüber Manthala wurde gefestigt. So fest wie die schimmernde Geisterrute zwischen seinen Beinen. Hier an diesem Ort erfüllte es ihn nicht einmal mit Scham, hier am Ufer der im Wasser dahin treibenden Seelen, da sah er einen Moment lang nur sie und alles in und an ihm richtete sich auf sie aus. Einzig die kalte Stimme des Todes vermochte seine Gedanken an irgendjemanden oder etwas zu vertreiben und holte ihn aus seinem „Tod-Traum“.
Sie hatte nichts dagegen?
Kazel richtete sich auf und starrte zu Tod empor. Wogegen? Gegen seines Dreistigkeit, sie angesehen zu haben? Gegen eine Umarmung, wie der Gevatter sie erhalten hatte? Gegen einen Kuss von diesen perfekten Lippen, welche sicherlich nach der ganzen Welt schmeckten? Oder gar gegen...?! Er schluckte schwer, obgleich es als Geist wohl nicht nötig war.
"Ich ... hab auch nichts dagegen..."
, brabbelte der Elf vollkommen perplex und das Lachen des Gevatters hallte hohl über den Strand. Kazels Gesellschaft brachte den Tod zum Lachen... Die Geisterfarbe seiner Wangen wandelte sich in ein zartes, aber hoffnungsvolles Rosa, während er erneut ganz instinktiv der Weisung des Kuttenmannes folgte. So saß er plötzlich im mittleren Lehnstuhl und fand endlich langsam zu seinem normalen Denken zurück. Sie würden sich einen Traum anschauen und da Kazel offensichtlich eher zufällig hier verweilte, musste er den Traum nicht auf sich beziehen. Es versprach ein gemütlicher Abend werden. Ein bisschen tot sein, ein wenig mit dem Gevatter plaudern und dabei einem Traum zu sehen, als würde jemand ein Theaterstück aufführen. So viel familiäres Umfeld hatte Kazel in seinem ganzen Leben nicht gehabt und obgleich er mit der wohl unlebendigsten Form eines höheren Wesens zusammensaß, fühlte sich alles mehr als warm und lebensfroh an. So sehr, dass er lächelte und nickte.
"Gut"
, war seine knappe Antwort. Kazel lehnte sich in den Stuhl zurück, um dem Traum namens "C&A" zuzusehen, sobald er denn begann. Dann lauschte er erneut der Redseligkeit seines Sitznachbarn. In seine Worte sickerte ein philosophischer Teil hinein, an dessen Ende Kazels Uhr mit Lebenszeit schwebte und ihm fiel wieder ein, was er vorhin schon hatte fragen wollen. Endlich bekam er die Möglichkeit, seine Frage auch zu stellen.
"Gevatter ... die alte Goblinfrau, Kuralla, hat mich dennoch zu einer Überlegung gebracht. Kann ich denn sterben? Ich meine, bevor die von dir gewählte Zeit erreicht ist?“
Der Umgang mit Tod wäre so viel einfacher, besäße er eine Mimik, Gesichtsmuskeln, die zucken könnten oder Augen die einem verrieten, was er dachte. So wandte sich der kahle Schädel Kazel zu und Tod schlug seine Kapuze zurück, was das ganze Ausmaß seiner „Vergangenheit“ deutlich machte. Der Schädel glänzte sogar leicht im fahlen Licht der Umgebung, wobei das meiste Licht gerade durch den Seelenwasserspiegel auf ihn fiel.
„...Ich frag mich das, weil ... wenn ich weiß, dass du mich zurückschickst, dann wäre ich vielleicht mutiger. Dann könnte ich Wagnisse angehen, für die ich sonst keinen Mut aufbrächte."
Wie in das Haus meiner Familie zurückzukehren, um sie alle in seine Arme zu treiben.
Der Gevatter tippt nachdenklich an den kahlen Kieferknochen, aber unterbrach seinen Lehrling nicht.
"Ich müsste Gefangenschaft und Folter nicht fürchten, weil ich diesen Teil ... hier verbringen und dann zurückgehen könnte? Um zu tun, was du mir aufträgst?"
Tod legte die Knochenhände in den Schoß und grinste ihn an.
„Verhandelst du mit mir?“
Hui, ein kühles Lüftchen vom Meer umwehte die Sitzgruppe.
„Du könntest es ja mal ausprobieren...?“
Er neigte leicht den Schädel, so dass der Winkel seines fahlen Grinsens sich veränderte und Kazel kannte diesen toten Gesellen jetzt schon so gut, dass er ahnte, dass er etwas im Schilde führte.
„Solange du in meinem Auftrag handelst kannst du dir sicher sein, dass ich dich immer wieder an deine Aufgabe zurück schicke.“
Hier entstand eine kleine Pause und Tod verschwieg wohl bewusst einen Teil. Was hatte Kazel zwischendurch gedacht? Was war eben „nicht“ Teil seiner Aufgabe? Lag hier der sprichwörtliche Hund begraben und auch bald er, wenn er nicht zwischen den Zeilen zu lesen vermochte?
Er hatte diesen Fremden zu suchen, der Hybriden misshandelte. Was aber war, wenn er nebenbei noch andere Seelen auf den Weg schickte? Seelen dessen Zeit vielleicht noch nicht abgelaufen war? Hatte er diesen Gedanken weiter gedacht? War er wirklich ein Mörder, der seiner eigenen Rache nacheiferte? Oder war er des Gevatters Lehrling, der die Seelen die zu ihm gehörten nach Hause brachte? Das Grinsen wurde breiter und breiter, je länger Kazel vielleicht darüber nachdachte. Der Tod war kein mordender Rächer, er war neutral und hatte kein Motiv, jemandes Leben zu beenden. Er tat es wenn der Sand im Stundenglas durchgelaufen war, ohne Hintergedanken. Dass man ihm dies in einigen Fällen verwehrt hatte, das schien im gehörig gegen den Strich zu gehen. Niemand betrog den Tod! Kazel hatte am eigenen Leib erfahren, wie es war, wenn die Seele nicht dort hin ging, wo sie hin gehörte, sondern in einem Kristall gefangen war. Niemand betrog den Tod!!! Deshalb musste auch der Gevatter Wege gehen, die er sonst gewiss nicht nötig hatte und brauchte dafür Kazel. Dennoch überließ er jede Entscheidung seinem Lehrling, als wenn er sich nicht selbst einmischen wollte oder durfte. Als hätte dieser sich jemals dagegen entschieden! Wer widersprach schon dem Willen des Todes persönlich?
Nun, Firlefitzes Oma hatte das.
Tod selbst hatte es bestätigt, dass er schon zwei mal bei ihr gewesen wäre. Und ihre Schwester hatte er nicht mal nach ihrem Tod in seinem Reich haben wollen, weswegen sie wohl jetzt noch immer als Geist herum huschte, wenn Kazel den Gevatter da richtig verstanden hatte. Eine goblinhalfte Geisteroma, die einen heimsuchen könnte!!! Gab es etwas gruseligeres? Auf jeden Fall kam das hier genauso einem Handel gleich, wie es wohl die Gruseloma getan hatte und ihre Schwester vielleicht auch. Verhandelte Kazel mit ihm? Vielleicht? Und irgendwie schien Tod daran ja auch Gefallen zu haben, denn hatte er sich nicht eben von Manthala selbst knuddeln lassen? Der Göttin der Händler? So sicher und endgültig wie sein Besuch auch sein mochte, so interessant war das Leben mit ihm.
„Was Gefangenschaft und Folter angeht... Nun, solange du lebst, musst du sie auch ertragen. So ist das halt. Aber... Ach ich bin mal nicht so. Wenn dein Leben endet, dann schick ich dich auch wieder zurück. Also auch, wenn du zum Beispiel etwas nachhelfen würdest.“
Sein Grinsen hatte inzwischen wirklich etwas wirklich finsteres angenommen. Wirklich! WIRKLICH! Also konnte ein geschickt eingefädelter Selbstmord Kazel wirklich helfen, z.b. einer längeren Folter zu entgehen. Er würde sterben können, um bald darauf wieder zu erwachen. Die meisten Leichen wurden ja nach ihrem Ableben entsorgt und so konnte sich Kazel einen „Notausgang“ offen halten. Flucht durch Tod! HA! Kein Wunder, dass der Gevatter so grinste! Nun lachte er sogar wieder leise und betrachtete die wässrige Leinwand auf der bisher nur schemenhaft einige goldene Lichter sich bewegten. Merkwürdig helle Schatten glitten umher und irgendwo her meinte man vielleicht leise etwas zu hören, aber es war noch nicht laut genug um es zu identifizieren. Tod neigte sich vor und stützte die Ellenbogenknochen auf die Knie.
„Dein Liebling lässt sich aber ganz schön Zeit.“
Was? Meinte er Janay? Würde das ihr Traum werden? Oder wollte Tod sie hier her holen? War der dritte Stuhl nicht für Manthala, sondern für sie? Was wäre ihm lieber? Janay oder die traumhafte Göttin neben sich zu haben? Natürlich die Göttin, keine Frage! Aber Janay? Sie liebte er! Als hätte dieser Gedanke allein schon etwas in Bewegung gesetzt, fühlte Kazel Janays Geist näher kommen. Rief er sie zu sich oder Tod? Oder war es... die Verbindung zu seinem ungeborenen Kind? Was passierte hier? Würde Janay auf der anderen Seite sterben, wenn sie hier her käme?
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Erzähler » Freitag 4. September 2020, 18:19

(Janay kommt von: Das Tenebrée-Anwesen. Nun wieder vereint mit ihrem Liebsten.)

Ihr Schoß explodierte und eine Welle trug sie durch ein Meer von Sinnesempfindungen. Summend und pochend kam sie zu Atem und es war kurz so, als würde sie fast ertrinken, ohne jedoch Angst zu bekommen keine Luft zu haben. Janay tauchte auf und lag in weichem Sand. Eine seichte Brandung umspülte sie wie die Wellen ihres abebbenden Höhepunktes. Langsam kam sie zu sich und öffnete die Augen. Wo war der Baldachin des Bettes geblieben? Wo die feinen gedrechselten Holme und wo Nikani und Kanina? Eben waren sie noch da gewesen, nun lag Janay in weichem schwarzen Sand. Langsam richtet sich ihr Körper auf... Nein... Ihre Seele setzte sich auf und das Abbild ihres wohlig in Verzückung sich rekelnden Körpers blieb liegen. Sie sah sich um und entdeckte nur knapp 20 Schritt weiter eine senkrecht stehende Wasserwand die leicht von innen heraus leuchtete. Davor standen drei Stühle. Im Linken saß …
Tod!
Sie erkannte ihn an seinem kahlen Schädel, den leeren Augenhöhlen und seinem ewigen Grinsen, dass er ihr entgegen sandte. Seine Hand hob sich und winkte sie näher zu kommen. So saß sie, dass in der Mitte eine weitere Person saß.
Kazel!
Er war nackt, konnte sie sehen, während sie näher kam. Genau wie sie. Nur … hatte er da noch eine leichte Erhebung zwischen seinen Beinen? Der rechte Platz neben ihm war frei.
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Gevatter Tod » Freitag 4. September 2020, 19:08

((ooc entschuldigt die Doppeposts))

Janay und Kazel hatten gerade noch Zeit sich zu setzen und vielleicht ein paar schnelle Worte zu wechseln, bevor die Kuttengestalt sich zu ihnen wandte und mit einem leisen:
"Psssssssst! Es geht los!"
auf die Seelenwasserleinwand deutete.
Ein Vorhang schob sich beiseite und eine junge Frau trat in einen Ballsaal. Der gesamte Saal war prunkvoll gestaltet, viel zu viel Goldkitsch,Tamtam und Kristall. Er besaß eine Tanzfläche, ein reich gedecktes Buffett, überall Diener mit Tabletts, auf denen Wein oder Häppchen zu kriegen waren, Korbstühle in Nischen zum Ausruhen und alles war hell gehalten. Weiß, gelbe Pastelltöne und Gold, als bräuchte der Saal die Sonne nicht. Er erzeugt seine eigene Helligkeit. Durch die Fenster konnte man, sofern man hinaus schaute, üppiges Grün sehen. Ein kunstvoll geschnittener, aufmerksam gepflegter Garten, darüber ein klarer Nachthimmel mit blassem Vollmond. Alle Besucher des Abends waren junge, adrette Männer, ebenfalls in hellen Farben und nobel gekleidet. Die meisten trugen Masken. Sie lachten, tranken und plauderten, schauten aber der jungen Frau mit begehrenden Blicken nach, wenn sie vorbei kam. Ein "Narr" nahm sie in Empfang um sie durch die sehnsüchtig dreinschauenden Männer zu geleiten.
Nun hörte man auch ihre Stimmen, wie der Harlekin sprach und die junge Frau antwortete.
Das Schauspiel begann und Tod reichte seinen beiden Gästen jeweils eine braune Papiertüte mit aufgepufften Mais.

(Janay und Kazel zu Gast bei: Tanz der Toten)
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Erzähler » Samstag 30. Januar 2021, 17:08

(Kazel kommt von: An fernen Ufern)

„...Echt?“
Tod stand mit verschränkten Armen vor ihm und die schwarze Kutte fiel wie Schatten an ihm hinab in den weichen Sand am Strand des Seelenflusses. Das leise Rauschen der Wellen untermalte die sonst tödliche Szenerie.
„Von allen Dingen, die du ihm noch hättest zeigen können, wählst du ausgerechnet DIESE Fähigkeit?“
Der Gevatter schüttelte den Kopf.
„Hätten es nicht dein Füße, deine Zähne ...oder IRGENDETWAS anderes sein können?“
Er raufte sich die nicht vorhandenen Haare und strich sich so seine Kapuze halb zurück, so dass man seinen kahlen Schädel gut erkennen konnte. Dann ging er ein paar Schritte hin und her.
„Auf jeden Fall wird das „Seine“ Aufmerksamkeit erregen. Sei bloß vorsichtig! Ich will dich nicht an „Ihn“ verlieren!“
, waren die folgenden kryptischen Worte, dann kniete er sich zu Kazel und berührte ihn an der Stirn.
„Beeil dich.“

(weiter bei: DAs neue Heim)
Zuletzt geändert von Erzähler am Samstag 30. Januar 2021, 17:18, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: An fernen Ufern

Beitrag von Erzähler » Samstag 30. Januar 2021, 17:09

(Kazel kommt von: Das neue Heim)

„ … ECHT???“
Tod sah Kazel kopfschüttelnd an. Er kniete sich erneut zu seinem Lehrling.
„Kleiner Rat: Verlass den Raum so bald es geht.“
Erneut folgte die Berührung seiner Stirn und der Sturmadler kehrte ins Leben zurück.

(Kazel weiter bei: Das neue Heim)
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