Informationssuche

Hier fanden sich wertvolle Schriftrollen und Aufzeichnungen Celcias, doch ist die einst so gewaltige Bibliothek bis fast auf die Grundmauern abgebrannt.
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Eáránë Fëfalas
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Re: Informationssuche

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Samstag 5. Dezember 2009, 01:09

Irgendwie geriet Eáránë in letzter Zeit ziemlich oft in irgendetwas hinein... Ihrer Meinung nach viel zu oft in so kürzester Zeit. Hoffentlich konnten sich Yann und Lyrien wenigstens während des Turniers ausruhen und mal an andere Dinge denken. Hoffentlich konnte sich Miriel gut erholen. Hoffentlich ging es den menschlichen Freunden der Nachtelfe gut. Ob Yann und Lyrien auch gerade mit diesen Untoten zu tun hatten? Die Diebin wusste ja nicht, wie viele es waren - falls man sie in einer Zahl zusammenfassen konnte - und wie weit Pelgar schon belagert war. Doch machte sie sich auch sehr große Sorgen um Wolf. Doch er war kein gewöhnlicher Wolf. Allein nur seine außergewöhnliche Größe und dass er alle um sich herum verstand. Auch war er sehr stark und selbst diese lebenden Leichen würden solch ein schlaues und widerstandsfähiges Tier nicht so leicht zur Strecke bringen können. Vielleicht war es ja eine gute Idee gewesen, dass sie Wolf vorhin zu den jungen Schelm geschickt hatte. Doch ob ihr bester Freund den Jungen erreichte? Und wo er jetzt war? Wo wohl die anderen waren? Nun könnte sich Eáránë dafür verfluchen, dass sie ihre Freunde einfach allein gelassen hatte. Für eine Schriftrolle, die angeblich an einen Ort sein soll, über den noch nicht viel bekannt war. Was hat sie nur getan? Aber jetzt war nicht die Zeit sich Vorwürfe zu machen. Jetzt noch nicht...
Der alte Bibliothekar führte sie zu dem Fenster. Es hatten sich immer mehr ihnen angeschlossen. So kam auch sie zu diesem Ziel, obwohl sie nicht wirklich geistlich anwesend war, da sie sich mit dem Geist des Kristalls unterhielt. Irgendwie kroch in ihr langsam dieses Bedürfnis hoch, diesem Geist den Hals umzudrehen... Doch die junge Nachtelfe musste ruhig bleiben. Ganz ruhig... Und hörte ihm aufmerksam zu, was er zu sagen hatte. Sie schwieg. Dachte nach. Seine letzten Worte waren egoistisch. Als Eáránë zum Fenster sah, kurz nachdem ein Mann rief, dass sie nicht nach rechts gucken sollten, stürmten die meisten wie sonst was zum Fenster. Natürlich war auch die Diebin sehr neugierig. Womöglich würde das Wort 'Neugierde' ihren Namen tragen. Doch wusste sie durchaus, wann etwas in einer bestimmten Situation wichtig und was unwichtig war. Und es war wichtig auf den Rat des Mannes zu hören und dann nicht nach rechts zu gucken. Erstens hatte dieser einen Grund gehabt, dies zu sagen und zweitens, konnten alle noch immer nach rechts gucken wenn sie alle draußen waren! Weshalb bei den Göttern versperrten diese Leute nun unnötig das Fenster? Sie hätte jetzt gerade jeden einzelnen dieser Leute eins runterhauen können! Merkten sie nicht, wie sie kostbare Zeit verschwendeten? Und in diesem Moment fiel es ihr garantiert nicht schwer, jetzt an sich zu denken. Aber die Information, dass diese Untote scheinbar von Schattenmagie angezogen wurden, könnte sie vielleicht noch nutzen... Also half sie erst mal einigen anderen aus dem Fenster. Sagte ihnen immer wieder, dass sie ruhig bleiben sollten. Und dass sie auch zusammenbleiben sollten und so weiter. Sie half noch der Frau, die sich übergeben hatte und wollte auch dem alten Bibliothekar helfen. Sie war ihm dankbar, er hatte ihr geholfen. Außerdem... Hat sie die Karte vom Sumpf geklaut gehabt. Sie machte ihm deutlich, dass sie ihn nicht hier lassen würde und drängte ihn regelrecht nach draußen. Als sie gerade der nächsten Person helfen wollte, wurde sie selbst angesprochen, dass nun sie an der Reihe war.
Am liebsten würde sie als letztes hinausgehen. Doch dachte sie an die letzten Worte ihres Geistes. Und... Was brachte es denn ihren Freunden, wenn sie tot war? Was wäre mit Wolf? Nein! Eáránë hat ihren Freunden versprochen, dass sie sich wieder sehen würden! Dass sie sich spätestens in Zyranus bei Miriel wieder treffen würden! Und sie würde ums Verrecken nicht dieses Versprechen brechen! Zumal hat sie versprochen, sich um die Schriftrolle zu kümmern! Sie nickte dem Mann zu und kletterte als nächstes Hinaus. Aber erst musste sie ihre Tasche, wie auch Pfeil und Bogen erst durch das Fenster werfen, bevor sie durchklettern konnte. Draußen angekommen, erblickte sie das tote Mädchen. "Bei Phaun..." Es war kaum noch ein Hauch, der vom sanften Wind weggetragen wurde. Doch diese Brise mochte noch so sanft sein, ein Schauer überkam sie und sie kriegte eine Gänsehaut. Passierte dies alles gerade wirklich? Es war wie in einem Traum. Alles wirkte so... Unwirklich. So, als ob sie jeden Moment aufwachen würde. Doch sie wachte nicht auf. Aber schnell hatte sie wieder ihre Sachen gepackt und sah sich um. Sie atmete tief durch.
"HÖRT MIR ALLE ZU!" Brüllte sie dann laut und versuchte die panischen Leute hier zu übertönen. "HÖRT MIR ZU!" Donnerte sie ihnen noch einmal entgegen. Es dauerte etwas, doch es wurde wirklich ruhiger. Sie zitterte am ganzen Leib. Doch wenigstens eine Person musste nun klare Gedanken fassen können. Den Leuten hier helfen können. "Es mag zwar gerade alles, wie ein Alptraum erscheinen. Diese Situation, mag vielleicht für die meisten nicht real erscheinen. Doch ist die Tatsache leider diese, dass wandelnde Leichen ihr Unwesen in dieser Stadt treiben! Wie viele es tatsächlich sind, werden wir höchst wahrscheinlich noch erfahren. Bestimmt dann, wenn wir versuchen zu fliehen. Wichtig ist jetzt, dass wir versuchen ruhig zu leiben und für einander da sind! Und es ist wichtig ruhig zu bleiben und Augen wie auch Ohren offen zu halten. Denn wer weiß, wo sich diese... Sagen wir mal 'Untote'... Noch überall rum treiben! Auch wenn es euch allen schwer fällt, bitte versucht Ruhe zu bewahren! Es wäre ein schrecklicher Fehler jetzt in Panik zu geraten! Wir müssen versuchen Hilfe zu holen.” Durch den zierlichen Körper der jungen Nachtelfe strömte gerade pures Adrenalin. Nicht nur wegen diesem Überfall gerade. Sondern auch weil sie von diesen vielen Personen gerade angestarrt wird. Es machte sie nervös, so im Mittelpunkt zu stehen. Doch mussten sie doch schnell handeln. Und bevor alle wie aufgeschleckte Hühner panisch durch die Gegend - und womöglich auch in ihr Verderben - rannten, rumschreien und somit vielleicht die Zombies auch noch zu sich lockten, ergriff Eáránë lieber die Initiative und versuchte zu handeln. Sie dachte gerade nach. Mit der Schattenmagie würde sie die Zombies nur hier her locken. Auf jeden Fall konnten sie hier nicht mehr bleiben. “Ist hier vielleicht jemand, der ein Nutzer von Magie ist?” Fragte sie dann laut und deutlich die Anwesenden. Vielleicht könnte ja andere Magie eher helfen. Wasser- oder vielleicht sogar Feuermagie? Im Moment schwirrten so viele Gedanken in ihrem Kopf herum. Wie aufgescheuchte Schmetterlinge. Nur noch schlimmer. So vieles ging gerade durch den Kopf der jungen Frau und doch versuchte sie halbwegs klare Gedanken fassen zu können. Es mussten doch einige hier anwesend sein, die zumindest kämpfen konnten, um diese Wesen eventuell von den Schwächeren fernhalten zu können. Oder irgendetwas mussten sie doch tun können! Einfach blindlings durch Pelgar rennen wäre auch keine Lösung. Sie mussten sich jetzt die Zeit nehmen um wenigstens einen kleinen Plan zu erstellen, was nun zu tun war. Auch wenn die Leiche des Mädchens sie beunruhigte. Was war, wenn die eben erst getötet wurde? So langsam wie diese Zombies waren, konnten diese - die das Mädchen getötet hatten - ja nicht weit sein. Eáránë wurde bald wahnsinnig! Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Sie war für den Anführerposten einfach nicht geschaffen. Wäre doch Miriel hier. Sie konnte so was eher. Aber der Überlebensdrang der Nachtelfe war wiederum zu groß, um dass sie sich jetzt schon mit ihrem Tod abfinden würde. Nein! Sie würde hier garantiert nicht sterben! Und dies gab ihr Kraft auch den anderen hier zu helfen. Allein nur die Gedanken an ihre Freunde gaben ihr Kraft. Und ihr Kristallgeist konnte ihr ja Ratschläge geben… Oder? Jedenfalls war sie nicht alleine. Denn unter diesem Leuten hier gab es doch bestimmt welche, die helfen konnten! Oder?

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Re: Informationssuche

Beitrag von Erzähler » Sonntag 6. Dezember 2009, 23:55

Eáránës Körper war von Adrenalin nur so erfüllt. Es schoss durch ihre Adern, als hätte es das Blut ersetzen wollen. Aber gerade jenes Gemisch aus Angst, Wachsamkeit und purem Überlebenswillen sorgte dafür, dass sie jetzt nicht aufgab. Manche der pelgarischen Bürger besaßen diese Kraft nicht.
Als die Nachtelfe endlich durch das Fenster gekrochen kam, konnte sie sehen, wie sich einige der Versammelten ängstlich und verzweifelt in den Armen hielten. Sie wussten nicht weiter. Sie waren absolut hilflos und mit der Situation überfordert. Einige hatten den Knochendrachen gesehen ... der ihnen noch das letzte Fünkchen Hoffnung genommen hatte. Eáránë aber blieb stark. Sie mochte keine Anführerin sein, lange keine so gute wie es Miriel war. Aber sie gab ihr bestes und so erhob sie ihre Stimme. Sie, die doch lieber im Hintergrund blieb. Die Diebin, die am liebsten unauffällig war, mit den Schatten verschmolz und andere für sich reden ließ. Sie trat nun vor und schaffte es, mit wenigen Worten die Angst aus den Gesichtern einiger Bürger zu treiben. Diese stellten sich nun ganz nach vorne. Sie nickten oder stimmten ihr mit knappen Worten zu.

"Unter uns ist leider kein Magiekundiger", meinte eine Frau bedauernd. "Ich habe mich auch schon umgehört."
"Und wir haben keine Waffen", knurrte ein Mann verbissen. Er war kräftig. Sicher könnte er den Zombies mit ein paar Schlägen Einhalt gebieten, aber er hatte Recht. Ohne Waffen waren sie aufgeschmissen.
"Was ist hiermit?", fragte ein anderer Mann. Er hatte so viel Tapferkeit bewiesen, dass er sich an die Überreste des zerfetzten Mädchens heran gewagt und in den Abfällen gewühlt hatte. Sein Mut wurde durch ein Stuhlbein, eine scharfkantige Weinflasche und ein Stück Holz belohnt, das als improvisierter Knüppel dienen konnte. Schnell teilte er die drei Waffen unter den besten Kämpfern ihrer Gruppe auf - einem ehemaligen Stadtwächter, einem Schlachter und ihm selbst.
"Wir sollten entweder nach mehr Waffen suchen oder uns gleich zur Kaserne der Stadt aufmachen", sprach der Mann, der sich als ehemaliger Wächter entpuppt hatte. Sein Name war Petrow. Er schaute Eáránë jetzt mit ernstem Blick an. "Ihr scheint ein Gespür dafür zu haben, uns Hoffnung zu geben. Doch vielleicht sollte ein Mann diese Gruppe hier anführen. Achtet darauf, dass wir beisammen bleiben." Gemeinsam mit dem Bibliothekar, der wie kein anderer die Straßen der Stadt kannte, übernahm er die Spitze ihrer kleinen Gemeinschaft. Sie waren knapp zwanzig Leute, hauptsächlich aber Frauen und ältere Menschen. Zu wenige, um zu kämpfen.
Die beiden übrigen Bewaffneten übernahmen Posten links und rechts der Gruppe. Die Frauen versprachen, auch immer wieder über die Schultern zurück zu schauen, damit ihnen niemand aus dem Hinterhalt auflauern konnte. So marschierte man schnell los. Die Kaserne sollte das Ziel sein. Dort gab es Soldaten, dicke Mauern und Waffen. Dorthin konnten sie erst einmal flüchten. Dann wollte man weitersehen.

Durch die ersten Gassen kamen sie unbehelligt. Die Zombies schienen sich nicht sehr stark für das Armenviertel Pelgars zu interessieren. Sie begegneten nur zwei der Untoten, von denen eines ein Skelett war. Dieses wurde mit dem Knüppel niedergeschlagen, dass die Knochen splitterten. Dem Zombie ging man aus dem Weg. Er schlurfte der Gruppe zwar eine Weile hinterher, war letztendlich aber zu langsam und fiel schnell zurück.
Doch dann hörte Eáránë ein leises Knurren aus einer Seitengasse, die sie gleich passieren würden. Ihre nachtelfischen Spitzohren ließen sie das Geräusch als eine der ersten vernehmen, aber eine Frau gemahnte ebenfalls zur Ruhe. Die Gruppe blieb stehen und lauschte.
Das Knurren hörte man nun deutlicher. Kamen da mehr Zombies auf sie zu? Aber es war weder das Klappern von Knochen noch das leicht erkennbare Schlurfen toter Glieder zu vernehmen. Stattdessen schwand plötzlich das Knurren und ein Winseln drang aus der Gasse. Ein Winseln, das zumindest eine in der kleinen Bibliotheksgruppe erkannte.
Schon hechtete ein weißer Schatten in die Menge, die sich prompt erschreckt teilte. Einer der Bewaffneten hob bereits seinen Knüppel. Aber der weiße Schatten stürmte auf Eáránë zu. Seine gelben Augen funkelten freudig. Wolf sprang seine Freundin hechelnd an und schleckte ihr sofort wild das Gesicht ab. Sein Fell war blutig, aber er war unverletzt. Offensichtlich hatte er sich seinen Weg zur Nachtelfe zurück gekämpft.
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Re: Informationssuche

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Montag 1. Februar 2010, 21:18

Es war für jemanden wie Eáránë nicht leicht, die Initiative zu ergreifen und sich an die Leute zu wenden. Sie war nicht diese Art von Typ, die die anderen in der Umgebung schnell aufbauen und ihnen Hoffnung geben konnte. So dachte sie jedenfalls. Denn sie selbst war sehr aufgeregt, ihre Angst verbarg sie aber und ließ sich dies nicht anmerken. Lieber hätte sie es jemanden zu folgen der ihnen half, aber dieses Mal war sie es, die Andere scheinbar aufbaute. Bestimmt würde sie sich noch wundern, wie sie nur so ruhig bleiben und das Wort ergreifen konnte. Es waren wohl die letzten Abenteuer, die sie in gewisser Weise etwas abgehärtet haben, damit sie jetzt wenigstens für die Gruppe die Verantwortung tragen konnte. Ob Miriel selbst wohl auch immer so aufgeregt war? Ihre Freundin wirkte von außen hin immer zu stark und fromm. Wobei sie nicht nur so wirkte, sie bewies auch, dass sie eine sehr starke Frau war, und auch eine sehr gute Anführerin. Aber die junge Nachtelfe tat ihr Bestes. Sie fragte nach Magiekundigen, doch gab es außer ihr keine mehr. Dies war ärgerlich, auch als sie alle feststellen mussten, dass sie keinerlei Waffen besaßen. Kaum dachte Eáránë selbst darüber nach, hier nach Gegenständen zu suchen, die sie als Waffen benutzen konnten, als ein Mann drei Gegenstände fand, die man durchaus als Waffen verwenden konnte. Wenigstens etwas. Daraufhin nahm Eáránë ihren Bogen und einen Pfeil aus dem Köcher um sich ebenfalls zu bewaffnen. Sie war sich nicht sicher ob Pfeil und Bogen halfen, doch war es besser als nichts. Zur Not besaß sie ja ihre Wurfdolche. Der Mann gab von den drei gefundenen Waffen zwei an zwei weiteren Männern, die wohl kampffähig waren.
"Wir sollten entweder nach mehr Waffen suchen oder uns gleich zur Kaserne der Stadt aufmachen"
Die Kaserne war womöglich derzeit einer der sichersten Orte. Zumal es dort mit Sicherheit auch richtige Waffen gab und viele Soldaten sich bestimmt dort aufhielten. Somit könnten die Schwächeren beschützt werden und dort konnten sie sich bestimmt genug Zeit nehmen, um sich einen Plan auszudenken, was nun der nächste Schritt werden würde. "Wir könnten auch auf dem Weg zur Kaserne nach möglichen Waffen schauen." Schlug die Diebin mehr oder weniger vor.
"Ihr scheint ein Gespür dafür zu haben, uns Hoffnung zu geben. Doch vielleicht sollte ein Mann diese Gruppe hier anführen. Achtet darauf, dass wir beisammen bleiben."
Einerseits war Eáránë über diese Worte verwundert, gleichzeitig aber auch empört. Seit wann gab sie, eine nachtelfische Diebin anderen Hoffnung? Zumal sie nicht wirklich gut darin war anderen Mut zu machen oder zu trösten. Wobei sie in letzter Zeit ziemlich häufig zur eigenen Verwunderung über sich hinaus gewachsen war. Aber empört war sie darüber, dass dieser Kerl tatsächlich sagte, dass ein Mann diese Gruppe nun anführen sollte. Eine Frau würde sich doch genauso gut hier auskennen! Aber was soll’s... Zum diskutieren und streiten haben wir keine Zeit. Wir müssen hier weg. Und ein Streit, würde uns nicht weiter helfen. Ärgerte sie sich ein wenig in Gedanken, seufzte aber leise und sagte weiterhin nichts dazu. Der Bibliothekar übernahm die Führung, zwei der drei bewaffneten Männer übernahmen jeweils einen Posten auf der linken und rechten Seite. Da der dritte bewaffnete Mann schon an der Spitze der Gruppe war, blieb die Nachtelfe hinten um dort aufzupassen.
Die Gruppe kam sehr gut voran. Bisher waren sie nur zwei Untote begegnet. Das Skelett wurde zertrümmert, den anderen Zombie mieden sie und da dieser nicht so schnell war, konnte er der Gruppe nicht folgen und verlor diese auch schon. Aber dann hörte sie etwas. Es war ein knurren. Sie spannte schon langsam den Bogen und schloss ihre Augen, um sich mehr auf ihr gehör konzentrieren zu können. Eine Frau bat um Ruhe, auch sie schien es zu hören. Es war kein Skelett, denn diese klapperten irgendwie. Aber es war auch kein Zombie, denn diese machten andere Geräusche. Was war es? Welche Wesen trieben sich noch alles in dieser Stadt herum? Waren die Untote und der Drache denn nicht schon genug? Doch dann wandelte sich das Knurren in ein Winseln und Eáránë erkannte dies sofort. Nur aus welcher Richtung kam es? Sie nahm den Pfeil vom Bogen und sah sich nach ihrem Freund um. Ein weißer Schatten hechtete in die kleine Gruppe, die sich erschreckt teilte. Die drei Bewaffneten hoben die Waffen um sich bereit zu machen. Dieses weiße Etwas stürmte auf die Nachtelfe zu, riss sie vor Freude von den Füßen und begrüßte sie stürmisch. Der Pfeil und Bogen fielen beide aus ihren Händen. Sie setzte sich auf und umarmte ihren Freund, der nun deutlich als ein übergroßer Wolf zu erkennen war. Die Diebin bemerkte das Blut auf seinem sonst so weißen Fell und sah nach, ob er verletzt war, doch es ging ihm glücklicherweise gut. Scheinbar hat er es wohl nicht geschafft Yann zu finden, so vermutete sie es jedenfalls. Es dauerte nicht lange und die junge Frau hatte sich auch schon wieder aufgesetzt und ihre Waffe wieder in den Händen. "Wolf... Wir sind gerade auf dem Weg zur Kaserne. Gebe auch du auf die Umgebung acht. Nur vier von uns sind bewaffnet." Klärte sie kurz und bündig ihren Begleiter auf und wandte sich an die Gruppe. "Wir können weiter. Keine Sorge, er ist mein Freund und wird und helfen." Klärte sie dann die Anderen auf. Eáránë wollte endlich hier weg. Aber wieder kreisten ihre Gedanken um ihre Freunde und fragte sich, was nun mit Lyrien und Yann war. Ob es ihnen gut ging? Doch darüber konnte sie sich in der Kaserne Gedanken machen! Jetzt musste sie klar beim Verstand bleiben. "Also, weiter zur Kaserne!"

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Re: Informationssuche

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 3. Februar 2010, 14:36

Wolf konnte nicht aufhören, Eáránë abzuschlecken. Endlich hatte er wenigstens seine beste Freundin wiedergefunden. Die Suche nach Yann war fehlgeschlagen. Er hatte seine Spur zwar auf dem Turnierplatz erschnüffeln können, doch unweit der Arena verlor sie sich. Nachdem Wolf eine Weile ziellos umher gestreunt war, hatte er sich wieder auf die Suche nach der Nachtelfe gemacht. Wenigstens bei ihr wollte er sein, denn die Untoten waren dem Wolf keine angenehmen Gesellen.
Wolf hockte sich brav hin, die Zunge hechelnd aus dem Maul hängend. Eáránë erklärte ihrem Tiergefährten rasch die Sachlage, während die Umstehenden teilweise verwirrt zuhörten.
"Der weiße Wolf gehört zu Euch", bemerkte schließlich einer der Bewaffneten. Ihm schien egal, welche Bestie sich ihnen anschloss, solange sie auf ihrer Seite war. Denn Wölfe sah man selten in den Städten Celcias. "Kann er kämpfen?", hakte er nach. "Dann wären wir schon ein Bewaffneter mehr."
Wie zur Bestätigung ließ Wolf ein Heulen ertönen. Er bleckte die Zähne und linste zu dem Mann hinüber. Der Anblick genügte, um den Bürger einen halben Schritt zurückweichen zu lassen. Dabei hatte Wolf nur "ja, ich kann kämpfen" zeigen wollen. Er gab sich friedlich, erhob sich aber wieder, um Eáránë mitzuteilen, dass er bereit war. Er würde ihr folgen, ganz gleich wohin sie auch ging.
Ihr Ziel sollte also die Kaserne sein. Sie machten sich erneut auf den Weg. Dabei mieden sie die Hauptstraße, welche auch zum Marktplatz führte. Dort tummelten sich die meisten Untoten im Kampf gegen Stadtwache und einfache Bürger, die ihre Familien schützten. Die Gruppe nutzte Seitenwege.

Über ihnen kreiste der Knochendrache und riss immer wieder Dachstücke oder Teile der Stadtmauer mit sich. Steine regneten, eine Frau wurde verletzt und fiel bewusstlos und blutend in den Straßenstaub. "Agnes!" Sofort wurde die Bewusstlose von einem der Männer auf die Schultern gehoben. "Weiter!", rief er und hatte Recht. Auch wenn Agnes verletzt worden war, hier draußen auf der Straße konnte man sie nicht medizinisch versorgen. Sie mussten zur Kaserne weiterziehen!
Plötzlich hörte man Kreischen und Schreie. Der Drache segelte über die Dächer Pelgars hinweg, in den Klauen eine Frau und ein Kind. Er schleuderte die beiden tief ins Gebirge, so weit, dass man ihren Aufschlag nicht einmal wahrnahm. Dann brüllte der Drache und stürzte wieder irgendwo beim Marktplatz auf die Fliehenden hinab. Schrecken machte sich unter der Gruppe breit, alle waren bleich und entsetzt. "Er wird uns alles vernichten", keuchte eine Frau, die den Mut verlor.
"Aber nein", antwortete der Bibliothekar. Sein dürrer Arm reckte sich nach vorn. "Seht, dort ist die Kaserne. Wir sind gleich da!" Doch es würde schwierig werden, in die Kaserne hinein zu kommen, denn davor boten sich Soldaten, Ritter und einfache Wächter mit Zombies und Skeletten eine eifrige Schlacht.

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