Die pelgarische Folterkammer

Hier wurden einst Soldaten und Wächter der Hauptstadt ausgebildet. Nun dient die Kaserne als Sklabenunterkunft und Richtplatz.
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Kazel Tenebrée
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Re: Die pelgarische Folterkammer

Beitrag von Kazel Tenebrée » Freitag 24. August 2007, 00:53

Das Licht war warm, angenehm warm. Es spendete mehr als Helligkeit. Kazel fühlte sich geborgen. Oh, es war so rein, niemals hätte er geglaubt, so reines Licht zu sehen. Gehörte es diesem Lichtgott, von dem er bislang nur in Beschimpfungen und Flüchen der Dunkelelfen gehört hatte? Was immer es war, er sehnte sich nach mehr. Mehr Licht, mehr Geborgenheit, mehr Frieden.

Er ließ sich vom Licht führen, doch schnell drehte es den Spieß herum. Er – Kazel – war Anführer, sollte dem Licht den Weg weisen. "Mein Innerstes", wiederholte er den Wunsch des Lichtes. Es hatte einen Namen, dieses liebliche Schimmern und Scheinen. Landria ... Nur vage erinnerte sich Kazel. Sein Geist tauchte ab, suchte nach dem Inneren, suchte nach sich selbst.
"Ich bin da", antwortete er dem Licht schließlich. Er antwortete normal, wusste, dass es ihn nur auf diese Weise hören konnte. Schließlich sprach das Licht auch auf die gleiche Weise zu ihm. "Es ist dunkel ... nichts ... Finsternis." Kazel wurde wieder unruhig. Seine letzten freien Gedanken waren mit seinem Körper in der kalten Zelle eingesperrt gewesen. Ein Ort, an dem er allein war, an dem sein Leben in finstere Trübseligkeit und Verzweiflung getaucht worden war. Seine Seele befand sich immer noch an jenem Ort des Schreckens.

Aber das Licht half ihm, auf dem rechten Weg zu bleiben. Es ermutigte ihn, munterte ihn auf, zu suchen. Es war nicht immer finster und einsam in seinem Inneren gewesen. Ja, dieser Funken ... "Funke", sabbelte Kazel vor sich hin, wurde wieder ruhiger. Er folgte dem Licht, das ihn auf so wundervolle Wege seiner Seele führte. Ja, das Licht tat ihm gut, zeigte ihm, wohin er gehen musste.

Sie gelangten an einen Ort in Kazels Seele, an dem er das kostbarste verborgen hielt, was er in seinem Leben je besessen hatte: die Erinnerungen an seine Freunde und seine Geliebte. Da war es um Kazell geschehen. Er hatte mithilfe des Lichts jenen Hoffnungsort gefunden, den er angesichts pelgarischer Zellenwände verloren geglaubt hatte. Ohne jegliche Wachsamkeit, ohne jegliches Misstrauen lief er mit Freude im Herzen gedanklich tief in seine Seele hinein. Wärme durchströmte ihn, er fühlte sich so wohl.

Trotzdem hörte er weiterhin das Licht, lauschte den Worten und war bereit zu antworten. "Ja, Landria, ich sehe sie. Freunde ... ich sehe Luziver. Die kleine Luziver, so niedlich ... unschuldig wie du. So rein. Ein liebes Mädchen. Und ich sehe ..." Kazels Gesicht verzog sich. Noch immer hing er in Landrias Armen und zugleich halb auf seinem Hocker. Aber im Geiste war er weit weg, bei einer Frau, der er sein Herz geschenkt hatte, seinen Körper ... seine Seele.

"Shantih", murmelte Kazel und lächelte, so erfüllt von Frieden und Liebe. "Meine geliebte Shantih."
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Re: Die pelgarische Folterkammer

Beitrag von fremde Frau » Freitag 24. August 2007, 19:36

Landria strich Kazel behutsam über die Wange. Immer wieder, ganz fein um seine Entspannung aufrecht zu erhalten. Sie lauschte, legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sie war es sich gewohnt intensive… nahe Kontakte zu ihren Opfern zu haben. Es berührte sie nicht mehr. Es störte sie auch nicht mehr, es war Teil ihrer Arbeit. So konnte sie ihm alle Zärtlichkeiten mühelos und ohne Anspannung schenken. Sie wusste, dass sie ihn nun bald völlig kontrollieren würde. Macht. Das war das Gefühl welches ihr Herz erfüllte – nicht Nächstenliebe wie sie einem zu glauben gab.

Sie summte weiter ihr Lied. Geduldig. Wiegte ihn leicht in ihren Armen. Da fiel zum ersten Mal ein Name.

<i>Freunde ... ich sehe Luziver. Die kleine Luziver, so niedlich ... unschuldig wie du. So rein. Ein liebes Mädchen. Und ich sehe ..."</i> Landria merkte sich den Namen und die kurze Beschreibung welche Kazel ihr lieferte.

Leicht überrascht legte sie den Kopf schief und betrachtete den Mischling.

<b> Wie niedlich… der Bastard hat ein kleines Mädchen als Freundin… vortrefflich… das macht die ganze Arbeit… nur noch einwenig… intensiver…</b> Sie lächelte. Ein liebliches nach draussen, ein hämisch böses im innern.

<i>"Shantih"</i>, murmelte Kazel. Der Bastard hing lächelnd und entspannt in ihren Armen. Hatte keine Ahnung was gerade mit ihm geschah. Landria liebte diese Art der Kontrolle.

<i>"Meine geliebte Shantih."</i>

„Shantih, welch lieblicher Name nicht wahr? Du hast Glück Kazel… du trägst jenes Glück in deinem Herzen… und machst so andere Glücklich.“ Oh wie lieblich, wie zärtlich sie doch sprach. Es war als könnte ihre Stimme Eisberge zum schmelzen bringen und damit jeden Widerstand…

“Sie sie an Kazel… die Liebe welche sie dir Schenkt… sag mir wie kannst du nur ein Schatten sein… wenn du so geliebt wirst? Sie sieht was du nicht siehst. Sie sieht dein Licht. Das Licht in dir… du musst ihm stets gehorchen verstehst du? Nur so können dich deine Freunde sehen… und du sie… folge stets dem Licht und hinterfrage nicht… denn du weisst, es ist rechtens… es ist gut… rein… ich… bin rein, denn ich bin das Licht Kazel…. Höre auf mich und gehorche… denn du musst noch weiter gehen Kazel. Tiefer in dein Inneres. Es wird ein schwerer Ort für dich sein. Denn wir werden deinen Schatten besuchen. Führe mich in dein dunkelstes Kazel. In deine Angst… in deinen Zorn. Doch vergiss niemals: Ich bin da. Du bist nicht allein. Ich helfe dir… und nun… führe mich!“

Hinter Landrias sanften Aufforderungen lag ein kühl kalkuliertes System. Sie Analysierte ihn. Erst wollte sie seine Hoffnungen erfahren, dies was seinem Leben Sinn ergab… dann begann die Suche nach seinen Schwächen… Ängsten… und düstersten Gedanken. All jene Informationen würde sie in ein neues Netz spinnen. Sie waren Mittel zum Zweck.

Sie summte wieder ihr Lied. Strich ihm sanft durchs Haar.

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Kazel Tenebrée
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Re: Die pelgarische Folterkammer

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 25. August 2007, 00:16

Geborgenheit und Wärme umfingen ihn. Er wusste nicht wirklich, wo er war. Irgendwo in sich selbst, in seiner Seele. Dort, wo Shantih stand. Er sah sie, wie sie auf ihn zukam und ihn in den Arm nahm. Er spürte ihre Berührungen. Weich ... und doch anders. War das dennn überhaupt Shantih?

Eine Stimme sprach zu Kazel. Er kannte sie, er erkannte sie wieder. "Landria", murmelte er den Namen, der für Kazel längst als Synonym für das Licht galt. Für Hoffnung spendendes Licht. Schatten existierten erst im Licht. Indem sie sich darin badeten, wurden sie größer und stärker. Sie entfalteten sich, konnten von da an jeglicher Form annehmen. Sie waren keine wirklichen Schatten mehr, sondern Wandler. Überlebenskünstler.
Kazel lächelte. Es stimmte. In seinem Herzen trug er Glück, eine Menge davon. Er besaß Glück, er war doch glücklich gewesen. Und das Licht ... Landria ... wollte ihm doch helfen. Sie würde ihm aus den Kerkern helfen und zu Shantih und Luziver bringen.
Die Kerker ... eine vage Erinnerung am Rande seines derzeitigen Bewusstseins. Im Augenblick stand er bei seinem Glück, umwabert von Licht, beschützt von Unschuld in Elfenform.

"Ich folge dem Licht. Es ist rein ... scheint für mich ... für unreines Blut." Dieses Wissen saß noch immer in ihm drin. Er würde es nicht vergessen, selbst Landria konnte daran wohl kaum etwas ändern. Kazel würde immer wissen, wer und was er war. Nur im Augenblick akzeptierte er es zum ersten Mal in seinem Leben. Es war nicht schlimm ein Misch-Elf zu sein. Nicht, wenn man Glück und Licht besaß.

<i>"Höre auf mich und gehorche… denn du musst noch weiter gehen Kazel. Tiefer in dein Inneres."</i>
Kazel nickte, spürte das leichte Gewicht eines Kopfes auf seiner Schulter und nahm es doch nicht wirklich wahr. Er spürte, dass da jemand war. Dass ihm jemand Halt gab und auf ihn achtete, während er tiefer in seine Seele schauen sollte. "Ich höre und gehorche ... folge dem Licht, führe das Licht."
<i>"Führe mich in dein dunkelstes Kazel. In deine Angst… in deinen Zorn. Doch vergiss niemals: Ich bin da. Du bist nicht allein."</i>

"Ich bin nicht allein." Kazel wanderte unsichtbare Pfade ab. Er ließ Shantih und Luziver, das Glück in seinem Herzen, zurück und machte sich mit seinem Licht auf den Weg. Er spürte, dass Landria zurückfiel. Sie blieb, aber sie nahm die Rolle eines Beobachters ein. Auch wenn sie da war, ihm versicherte, er sei nicht allein, so war es Kazel, der die Kraft für den Weg aufbringen musste. Es war ein Weg voller Schrecken, denn es waren Erinnerungen an eine schwere Kindheit, gefolgt von sechs Monaten traumatischer Qualen.

Er wurde unruhig, wälzte sich in Landrias Armen hin und her, denn soeben stieg Kazel in die Tiefen des Verlieses hinab, in das seine eigene Mutter ihn hatte führen und für ein halbes Jahr anketten lassen. Hilfesuchend wandte er sich an sein Licht.
"Lichtgestalt ... Unschuld ... Landria, wo bist du? Lass mich nicht allein in diesen Kerkergewölben. Befreie mich, löse die Ketten, nicht die dunkle Haut. Nein! NEIN!" Kazel wand sich wie ein Aal, Schweiß trat auf seine Stirn, die sich in panische Falten zog. "Warum fällt sie ab? Warum löst sie sich? Mutter, ich bin doch ein Dunkelelf! Nein, kein unreines Blut, dunkle Haut, Dunkelelf! Versoßt mich nicht! Nicht in die Kerker! NEIN!!! LASS MICH NICHT HIER UNTEN!"

Seine Schreie wurden lauter, seine Bewegungen heftiger. Im Geiste erlebte er jene Zeit erneut, in der seine Mutter den eigenen Sohn demütigte. Ein Zeit, in der sie ihn verachtete, weil er unrein war, weil man sein unreines Blut sehen konnte.
"Du hast ihn dir ausgesucht! Du hast ihn zum Sklaven und zu meinem Vater gemacht! Bitte, Mutter, nimm die Peitsche weg! Mein Rücken ... so viel Blut, unreines Blut. Schlag die Narben nicht wieder auf, ich bitte dich!"

Kazel zuckte und schluchzte in Landrias Armen, er zitterte am ganzen Leib. Doch noch hatte er seine schlimmsten Erinnerungen nicht erlebt. Noch war Landria nicht bis ganz zum Kern vorgestoßen. Es fehlte noch eine Erinnerung: der Moment, als Kazel zum Mörder wurde.
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Re: Die pelgarische Folterkammer

Beitrag von fremde Frau » Samstag 25. August 2007, 14:08

„Schhhttt“ Landria verstärkte ihr beruhigendes Summen. „Ist ja gut… geh weiter… sieh es dir an… es ist leider auch ein Teil von dir… doch ich helfe dir… ich bin da.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr und hielt ihn etwas fester als er zu zittern begann. Strich ihm übers Haar, über die Wangen und übers Kinn. Sie wiegte ihn noch immer. An diesem trostlosen Ort wie er der Keller war, sass sie da auf dem Stuhl und wiegte den Mischling, der sich in seinem Geiste in noch tieferen Abgründen befand. Nur Landria Sinal, nur sie selbst erstrahlte in diesem hellen weiss der falschen Unschuld. Vergnügt jedoch noch immer hochkonzentriert sah sie auf die Folterbank und dem vielen Blut welches darauf klebte. Sie lächelte. Denn sie hatte Kazel gerade eben auf seine eigene gespannt, die ihm weit mehr Schmerzen und Leid zufügen würden, als es Schläge tun konnten.

Seelisches Leid. Seelische Folter und das schönste würde sein, dass Kazel dies alles erst bewusst werden würde… wenn es zu spät war. Wenn er zerstört war. Oh ihr Auftraggeber wird mehr als zufrieden mit ihrer Arbeit sein, da war sie sich jetzt schon sicher.

<i>Befreie mich, löse die Ketten, nicht die dunkle Haut. Nein! NEIN!"</i>

Landria musste einiges an Kraft aufwenden damit Kazel nicht vom Stuhl auf den Boden rutschte. Sie hielt ihm erneut den Arm unter die Nase, damit die dämpfende Wirkung jenes Schlafkraut seinen Körper beruhigen mochte. Doch sie genoss es zu sehen, wie seine Seele in der Dunkelheit schrie und sich krümmend in der Erinnerung wand. Er lag in ihren Armen wie ein offen geschlagenes Buch, sie konnte darin Blättern wie es ihr beliebte. Bald jedoch würde es an der Zeit sein, die Texte darin zu verändern.

<i>"Warum fällt sie ab? Warum löst sie sich? Mutter, ich bin doch ein Dunkelelf! Nein, kein unreines Blut, dunkle Haut, Dunkelelf! Versoßt mich nicht! Nicht in die Kerker! NEIN!!! LASS MICH NICHT HIER UNTEN!"</i>

Landria lächelte. <b> Sieh einer an, der arme Kerl hat ein tiefes Problem mit seiner Mutter. Wie niedlich… aber passt ausgezeichnet.</b>

Ihr klingelte es in den Ohren als Kazel begann zu schreien. Sie seufzte und hielt ihn noch fester. Packte seine Hände und drückte diese gegen seinen Bauch damit er nicht ausschlug. „Kazel… du bist nun von Schatten umgeben, ich kann sie auch sehen, ich kann sehen was deine Mutter mit dir macht und wie sehr es dich schmerzt, oh ja… es bedrückt mich… du wolltest doch nur Leben… wie die anderen auch nicht wahr? Jetzt bestraft sie dich für etwas, wofür du nichts kannst. Du trägst keine Schuld an deinem unreinen Erbe und dennoch wirst du dafür bestraft… oh Kazel… es tut mir so Leid… es ist so unendlich traurig…

<i>"Du hast ihn dir ausgesucht! Du hast ihn zum Sklaven und zu meinem Vater gemacht! Bitte, Mutter, nimm die Peitsche weg! Mein Rücken ... so viel Blut, unreines Blut. Schlag die Narben nicht wieder auf, ich bitte dich!</i>

Landria bemerkte, dass Kazel an einen Punkt gekommen war, wo sie einschreiten musste. Der Schweiss rann ihm über die Stirn und sein Körper vibrierte unter dem Traumata in welches sie ihn geschickt hatte. Sie musste ihn beruhigen, denn sonst drohte dieser junge Mann der Wahnsinn, wenn er sich in jener Dunkelheit des Unterbewussten verlor. Natürlich war der Wahnsinn auch eine Verlockende Bestrafung für ihn, doch in jenen würde er sich bald schon selbst hineinstürzen. Ihr Auftraggeber verlangte schliesslich nach mehr.

„Schhhtt… Kazel… Kazel… sieh ins Licht… ich bin da… sieh ins Licht. Ich helfe dir… ich heile deine Wunden… komm… ganz Ruhig… schhhtt… lass mich sehen… deine Narben… keine Angst… schäm dich nicht… fürchte dich nicht davor… ich heile sie…“ Langsam, behutsam strich sie mit ihrer Hand unter Kazels Hemd. Spürte seine Haut. Ihre war viel zarter. Vorsichtig strich sie höher, fuhr über die Unebenheiten der Narben an seinem Rücken.

„Spürst du es? Das Licht? Die Wärme die dich umgibt? Horche in dich und spüre es…“ Sie strich ihm über die Haut. Übte sanften Druck darauf aus. Sie legte ihren Kopf dicht an seinen. Ihre Lippen berührten beinahe sein Ohr. „Ich bin da.“ Hauchte sie. „Hast du mir… hier unten… noch mehr zu zeigen? Es ist kein schöner Ort… aber es tut gut… wen du das Licht dorthin führst, wo es am finstersten ist… ich werde sie für dich verbannen, Schatten weichen dem Licht…“

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Kazel Tenebrée
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Re: Die pelgarische Folterkammer

Beitrag von Kazel Tenebrée » Samstag 25. August 2007, 18:39

Zittern befiel ihn, legte sich wie ein Umhang um seine Schultern und hüllte Kazel ein. Seine Erinnerungen, sein Trauma, an die Kerkerhallen seiner eigenen Mutter zehrten ihn aus. Sechs Monate konnten lang sein und oft genug hatte er sich immer wieder gefragt, wie er nicht an Blutverlust hatte sterben können.
Seine Narben ... er sah seinen eigenen Rücken vor seinem geistigen Auge. Doch die Narben waren frisch, waren noch aufgerissene Wunden, die die Peitsche auf seiner Haut hinterlassen hatte. Er hörte ihr Knallen, sah sie als langen Schatten auf seinen Rücken schnellen und zuckte unwillkürlich in Landrias Armen zusammen, jedes Mal, wenn er glaubte, die Peitsche leckte erneut über seinen Rücken – um zu reißen und ihm die hellere Haut abzuschälen.

Kazel hörte kaum die Worte der Elfe. Imaginäre Peitschenhiebe übertönten sie. Hinzu gesellte sich das düstere Lachen seiner Mutter, immer dann, wenn die Narben erneut aufrissen. Er hörte seine Tante, wie sie ihn Bastard und Mischlingsbrut schimpfte. <i>"Elender Schandfleck. Bist nicht mal die Peitsche wert, die meine Schwester an dich verschwendet!"</i> Ja, das war Starle, seine Tante. Er hörte ihre Stimme, fühlte die Peitsche, die über seinen Rücken leckte – die sanfter wurde.
Kazel keuchte. Landrias sanfte Berührung seiner Narben ließ ihn erneut zusammen zucken. Niemand durfte ihn dort berühren. Es hatte so lange gedauert, bis er ihr .... wem? ... die Erlaubnis erteilt hatte. Wem? Er erinnerte sich nicht, war eingelullt von dem Duft der Slefa, stand unter Drogen und spürte nur das Licht, das ihn berührte.

"Landria ...", brabbelte er vor sich hin, nicht fähig, einen anderen Gedanken zu fassen. Dennoch hing er immer noch in seinen Erinnerungen. Sah seine Mutter, sah die Kerker, das Blut ... unreines Blut. Er krümmte sich in sich zusammen.
<i>"Hast du mir… hier unten… noch mehr zu zeigen?"</i>

In Kazels glasigen, starren Blick traten Tränen. Ja, er hatte mehr zu zeigen, aber er wollte nicht. Diese Gewissheit, dieses Geheimnis, teilte er mit niemandem. Niemand wusste davon, jedenfalls nicht außerhalb Morgerias und so sollte es bleiben. Das erste Mal sträubte er sich gegen den Wunsch des Lichtes. Er wollte die Schatten nicht vertreiben lassen, wollte, dass sie bleiben. Er wollte die Erinnerung in den Schatten verstecken.
"Ich kann nicht", wisperte er. Seine Schultern zuckten. Ein neuer Zitteranfall stellte sich ein. "Ich ... will nicht ... reden. Nicht zeigen ... Vater ..." Er ging bereits weiter, schritt eine lange Treppe in die Tiefen seiner Seele hinab, doch er erreichte nur eine Tür. Eine verschlossene Tür. Wo befand sich der Schlüssel?

Kazel sträubte sich. "Nein ... Geheimnis ..." Im Grunde war es das nicht einmal. Oh, so viele Dunkelelfen hatten es mit angesehen. So viele hatten es gesehen und ihn dafür gefeiert. Und dann war er in der Nacht ins Schlafzimmer seiner Mutter geschlichen, hatte ihren Dolch genommen – der Dolch, der nun am Boden des Kerkers lag – und sie erstochen. Diese Erinnerung stimmte ihn ganz kurz ruhig. "Rache", hauchte er. "Ich habe Rache genommen ... für ihn ... er hat mir verziehen ... vorher schon." Kazels Hand hob sich, er fasste sich unter die Haare. An seinem Ohr funkelte ein silberner Ring. Er berührte ihn. Dieser kleine Ohrring war Teil seiner Erinnerung, Teil des schrecklichsten Tages seines Lebens.

"Als ich dich umgebracht habe ...", murmelte er, wagte jedoch nicht, den Namen seines Vaters auszusprechen.
Dies war Geheimnis und Fluch, der Kern seines Selbst. Niemand außer ihm kannte diesen Namen. Sein Vater lebte in dieser einzigen kleinen Erinnerung. Denn nur er und seine Mutter hatten ihn nicht mit "Sklave" gerufen. Und seine Mutter ... Kazel grinste, in seine leeren Augen trat ein Sturm.

"Tot."
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Re: Die pelgarische Folterkammer

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 26. August 2007, 12:46

„Shhtt… ich bin… hör auf mich… hab keine Angst… geh tiefer.. shhhtt“

Immer und immer wieder diese beruhigende zärtliche Stimme, die ihm versprach, dass ihn nichts Schaden könnte, solange sie nur bei ihm war. Dies war sie. Bis sie fertig sein würde.

Erstaunlicherweise begann sich der kleine Bastard zu sträuben als sie ihn tiefer ins Dunkel drängen wollte. Überrascht hob sie die Augenbraue an. Da musste noch etwas Gewaltiges lauern. Kazel hatte ganze Arbeit geleistet dieses Geheimnis in den tiefsten Winkel seines Unterbewusstseins zu verbannen. Etwas altes moderte hier rum und ging nie vergessen, trug er stets im Herzen wie ein schwarzer hässlicher Fleck. Egal was dieses Geheimnis war, Landria wusste, dass dies ihre grösste Waffe werden würde. Mit jenem Wissen, würde sie Kazel komplett kontrollieren.

Sie wiegte ihn immer noch fürsorglich in ihren Armen und liess sich nichts von ihren düsteren und Feindesligen Gedanken die sie in sich trug anmerken. Landria war Meisterin darin. Sie konnte ihr Scheinbild äusserst Überzeugend aufrecht erhalten. So sehr, dass sie gar eine warme Aura verströmte. Eiskalt war sie nur in ihrem Herzen. Deshalb wurde auch sie beauftragt. Es gab einige Menschen und Elfen wie sie welche die Lehren des Unterbewusstseins und der Hypnose studiert hatte. So das gar eine kleine Gruppe entstand, doch sie selbst, war die Begründerin dieser Lehre. Was die anderen lehrten, lehrten sie durch Landria Sinal.

Die Hypnose erreichte endlich ein Stadium wo Kazel soweit war umstrukturiert zu werden, dies erkannte sie indem sie vernahm wie der junge Elf ihren Namen sabbelte und sein anfängliches Sträuben aufgab.

Nun trat er also ein in sein düsterstes. Landria wartete neugierig auf das Geheimnis was er ihr hier zu Tage fördern würde. Was es wohl sein mochte? Die Elfe lächelte. Kontrolle. Bald würde sie ihr gehören. Sie stand kurz davor die Tore zu seinem Wesen gänzlich zu öffnen und da geschah es:

<i>"Vater… Rache…Ich habe Rache genommen ... für ihn ... er hat mir verziehen ... vorher schon… Als ich dich umgebracht habe ...Tot…"</i>

Landrias Blick verdüsterte sich. Ein Mörder war er also. Mörder seines eigenen Vaters? Sie beobachtete ihn wie er sich an den Ohrring fuhr. Er stand also im Zwist mit beiden Elternteilen? Mutter und Vater?

Nun war es soweit. Die Arbeit möge beginnen. Landria beugte sich vor, gab Kazel einen sanften Kuss auf die Stirn und umarmte ihn erneut mit ihrem drogengetränkten Arm.

„Kazel… schhht… hör mir zu… ich bin es… das Licht… Landria… du kennst mich du willst mir folgen… du bist umgeben von Finsternis… schlafe… lass mich dich nun führen. Ich werde die Finsternis in neues Licht wandeln für dich… werde deine Seele erleuchten und reinigen.“

Sie veränderte ihre Position, mühsam legte sie den erschlafften Körper des hypnotisierten Mischlings auf den Boden. Seine Arme breitete sie auf der Seite aus, sie selbst hockte sich auf seinen Schoss.

Hier in dieser düsteren Zelle entstand durch diese Frau, die in Reinheit gehüllt war und nun auf ihrem Opfer sass, eine seltsame spannungsvolle Aura, die Glück aussandte, welches zu Unheil werden sollte. Etwas Böses geschah hier.

Landria beugte sich zu Kazel hinab, hielt seinen Kopf an den Schläfen und sah ihm tief in die ausdruckslosen Augen. Sie bewegte ihr Becken, sorgte dafür, dass dem Manne wohlige Schauer durchfuhr währenddessen sie sein Wesen manipulieren würde.

„Folge mir… komm… siehst dus… hier das Licht? Ich sehe… Luziver… schau sie dir an…“ Luziver sah vor Kazels Geistigem Auge völlig identisch aus wie die wirkliche junge Frau. Doch Landria, veränderte die Erfahrungen und Erinnerungen sowie Kazels Gefühle, die ihn mit ihr verband.

„Du kennst Luziver… sie ist ein kleines Mädchen… du selbst hast sie geschlagen Kazel… ja… das hättest du niemals tun dürfen…. Ausgepeitscht hast du sie… ihre Narben jedoch…. Sind über die Jahre verschwunden… selbst ihr Geist hat deine Gräueltat vergessen…. Du wolltest ihr die Haut abschälen, damit sie so wie deine würde… sie hatte furchtbare Angst vor dir gehabt… ja Kazel… das warst du… du warst sogar so einschüchternd zu ihr… dass sie nie wieder ein Wort darüber verloren hat… nun lächelt sie dich an… scheint dich zu mögen… doch im tiefsten Inneren schreit ihr Herz nach Rache… Kazel… .ich bin dein Licht… ich keine deine Schatten… und ich verurteile dich nicht deswegen, doch wenn du ihr Begegnest… denke immer daran… dass sie sich jederzeit Rächen könnte… traue ihr nicht…“

Landria verstummte kurz. Liess die Worte wirken. Es brauchte Zeit jene falschen Erinnerungen in sein Gedächtnis zu prägen. Lächelnd sprach sie schliesslich weiter.

„Kazel… du weisst… dass sie dich hasst… lass dich niemals wieder von ihr Umarmen… sie will dich täuschen! Du weisst es doch! Sieh… selbst ich… das Licht… sehe dies… wenn sie dies tut… dann schlägst du sie… zeige ihr, dass du von ihrer Rache weisst. Wenn du sie geschlagen hast… und sie dich wieder Umarmt… dann verletze sie… und zum Schluss… wenn sie immer noch nach Rache dürstet und sie dich ein drittes Mal umarmt… tötest du sie…. Und wenn du sie getötet hast Kazel… wirst du erkennen, welch Tat du begangen hast… wirst du wissen… wer sie wirklich war… das junge kleine Mädchen… und du wirst an dieser Schuld zergehen nicht wahr?“

Landria intensivierte ihre Bewegungen. Sie hasste dies. Es ekelte sie gar, doch sie wusste, dass nur so die Hypnose einen absolut effizienten Grad erreichen würde. Die Grundpfeiler der Wesensveränderung waren gelegt. Doch nun… kam die schwierigere Aufgabe. Einen Freund zu einem Feind zu machen… war relativ leicht… doch eine Geliebte… dies war weit schwieriger… doch für Landria keineswegs unmöglich.

„Kazel… hör auf mich… hör auf die Stimme des Lichts… du weisst Licht bedeutet Reinheit… Licht bedeutet Wahrheit… wende deinen Blick von Luziver ab…. Wer ist da noch? Ah… ich sehe sie… Shantih… deine Geliebte… du liebst sie von ganzem Herzen Kazel… doch ich will dir sagen, was ich in ihrem Herzen seh… du musst die Wahrheit wissen… sie liebt dich nicht… sie heuchelt dir nur ihre Liebe vor… so echt… so intensiv sie dich jenes Gefühl auch spüren lässt… es ist eine Lüge. Oh und welch schreckliche Lüge… denn sie begehrt einen anderen…“

Landria stockte. Kazel hatte keinen Mann erwähnt. Sie sah sich um. Starrte auf das Blut. Überlegte ob sie den Gehörnten auf Shantihs vermeintliche Liebe prägen sollte. Doch dieser war vermutlich bereits tot. Nein. Sie entschloss sich für jemand anderes. Sie grinste hämisch. Oh ja sie war gut!

„Du kennst ihn… du hasst ihn… und du wusstest nie… warum er dich auch verachtet… du hast stets geglaubt wegen deiner Rasse… doch dies ist nicht war… der Kommandant… er hasst dich weil du glaubst… Shantih lieben zu müssen. Doch noch mehr als ihn… verachtest du sie. Sie quält dich. Lässt dich stets glauben geliebt zu werden. Oh mein armer lieber Kazel… welch böses Spiel man doch mit dir treibt… du weisst was du tun musst um diese Lüge zu beenden. Höre mich… und folge meiner Anweisung… du weisst, dass Licht irrt nie… Gefühle können täuschen… wenn du zögerst, weisst du… dass ihre Täuschung stark ist…. Also musst du es schnell tun… wenn sie dir sagt, dass sie dich liebt, Kazel Tenebrée… dann machst du deinem Stamm der Dunkelelfen alle Ehre… und erstichst sie… töte sie… langsam… geniesse es… geniesse es wie das Blut welches der Kommandant so begehrt langsam über deine Hände rinnt… geniesse es… das Blut welches auch du begehrt hast… jedoch nie bekommen wirst… geniesse es… wie du ihr in den letzten Minuten ihres elendigen Lebens… und wenn sie dann tot ist Kazel… wenn sie beide tot sind… dann wirst du dich Erinnern… an das was vor dem Licht war…“

Landria küsste ihn. Zärtlich. Lieblich. Unendlich rein. Strich ihm über die Wangen. Fasste an sein Ohr… nahm ihn den Ohrring ab und steckte diesen ein. Löschte die Erinnerung, dass er bereits Mörder war. Nahm ihm diese Last. Damit er sich im Moment des Tötens, nicht an die Konsequenz seines Handelns erinnern würde. Ein letztes Mal beugte sie sich zu ihm nieder.

„Kazel… du wirst nun schlafen… tief und fest… und wenn du erwachst… wirst du das Licht in dir spüren… es jedoch niemanden sagen… wenn du meinen Namen hörst… wenn du Landria hörst… wirst du wissen, wer das Licht ist… ich bin es. Ich allein. Wenn du meinen Namen hörst… wirst du gehorchen. Nun aber schlaf… schlaf tief und fest… du wirst dich nicht erinnern, dass ich hier war… du wirst dich nicht erinnern was ich zu dir gesagt habe… denn dies sind deine Gefühle… deine Empfindungen… dein Wissen… also weit mehr als bloss Erinnerungen… Wenn du aufwachst… wirst du auf der Folterbank liegen… ja du wurdest in den Kerker gebracht zur Folterung… mehr ist noch nicht geschehen.“

Sie küsste ihn noch einmal. Stieg dann von ihm runter. Lächelte ihn an. Aus Kazel wurde eine tickende Zeitbombe gemacht, die stets ausbrechen konnte, ohne, dass er es selbst wissen würde.

Landria zupfte ihre Gewandung zurecht und legte sich ihren schwarzen Umhang um. Sie trat zur Kerkertür und klopfte daran an. Die Tür öffnete sich ächzend. Zwei Wächter traten ein. Sowie… der Auftraggeber. Ein älterer grosser Mann in schwarzer Priesterrobe. Seine knochigen Hände waren unter den langen Ärmel seiner Gewandung verborgen. Er war gross, jedoch dürr. Sah irgendwie kränklich und blass aus. Sein Gesicht, eingefallen mit stark hervorstehenden Knochen. Doch seine kühlen blauen Augen, zeugten davon, wie wach dieser Geist war. Sofort fixierte er Kazel. Sah wie er auf dem Boden lag. Musterte ihn skeptisch.

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„Nun Elfe? Was hast du mir zu berichten.“ Knurrte er und strich sich dabei über seinen weissen Ziegenbart. Landria lächelte ihn freundlich an – obwohl sie diesen Mann insgeheim verabscheute. „Er ist geprägt.“ Sagte sie knapp und der Priester nickte. „Ausgezeichnet. Ich hoffe… dieses Experiment zeigt die gewünschten Erfolge. Wenn ja… dann kann Pelgar sich bald sicher sein… dass wir alle Dunkelelfen und deren Verbündeten vernichten können.“ Er lachte. Gab den Wächtern ein Zeichen. Sie eilten zu Kazel packten ihn und spannten ihn auf die Folterbank.

„Ihr sagt es Grossinquisitor.“ Pflichtete Landria bei. Der Mann grinste. „Der Kommandant tat gut daran, uns dieses Experiment zu gewähren.“ Landria nickte. „Allerdings und er hat uns einen ausgezeichneten Kandidaten geliefert.“

Der Inquisitor hob mahnend den Finger. „Das wird die Zeit zeigen Landria. Du weisst, dass ich kein Versagen dulde!“

„Aber natürlich.“ Erwiderte sie zerknirscht, verneigte sich kurz und verschwand. Nur noch der leichte Duft von Slefa lag im Raum. Der Mann trat an den Gefesselten heran. Ein böses grinsen im Gesicht tragend, dass sein ohnehin schon faltiges Gesicht noch mehr verrunzelte. Seine Augen fixierten den Körper des Mischlingselfen. „Soetwas wie du… ist das schlimmste was gezeugt werden kann. Mischling. Bastard!“ Knurrte er. Am liebsten hätte er ihn gleich getötet. Doch laut Landria, würde er dies schon bald selbst tun. Er wandte sich von dem Menschen ab, den er selbst noch nie gesehen hatte jedoch aufgrund seiner Rasse bereits verurteilt. Er verliess den Kerker. Liess Kazel mit den Wächtern allein. Diese schauten sich fragend an. Es war kein Foltermeister mehr zuhanden.

„Landria hat gesagt wir sollten ihn schlagen.“ Meinte der jüngere. „Na dann mach!“ „Warum ich?“ Erwiderte dieser unschlüssig. „Weil ich dein Vorgesetzter bin!“ Knurrte der ältere und gab seinen Kameraden eine Peitsche in die Hand. Der junge Wächter wurde blass. Dennoch schlug er zu. Ein Knall ertönte und Kazel spürte wie es ihm die Haut auf dem Brustkorb spaltete. Der ältere Wächter trat an ihn heran. „So Bastard! Wir sind fertig mit dir!“ Er spuckte ihm ins Gesicht. „Schade ist aus dir nichts rauszukriegen!“ Murrte er. Sie lösten die Fesseln und schleiften ihn aus der Folterkammer zurück in die Zelle. Bei diesem Transport gesellten sich noch einige weitere Söldner zum zusätzlichen Schutz hinzu. Sie drängten ihn in seine Zelle zurück und ketteten ihn an die Wand. So dass er sich überhaupt nicht rühren konnte. Sie lachten und stellten ihm einen Teller mit einem fein duftenden Stück Braten so vor ihn, dass er ihn unmöglich erreichen konnte.

Diese Massnahme geschah auf ausdrücklichen Wunsch von Landria, der Duft sollte jenen von Slefa… überdecken.

“Man hab ich einen Hunger. Komm wir gehen auch was fressen.“ Meinte einer der Wächter und grinste Kazel an. „Dir auch einen guten Hunger du verdammter Bastard!“

Die Zellentür schloss sich und die Schritte verhallten im Gang, bis sie nicht mehr zu hören waren.

Er war wieder allein. Trug nur ein seltsames Licht im Geiste. Das lauerte und wartete. Bis er seine Liebsten wieder sehen würde.
Zuletzt geändert von fremde Frau am Sonntag 26. August 2007, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die pelgarische Folterkammer

Beitrag von Kazel Tenebrée » Sonntag 26. August 2007, 22:39

Dunkel, es war so finster hier. Im Kern. Im tiefsten Innern seiner Seele. Eine Stelle, an die nicht einmal das Licht vordringen konnte. Es durfte nicht, Kazel ließ es nicht zu. Dieser winzig kleine Ort, der doch der schwärzeste seines Selbst war, gehörte nur ihm. Ihm und dem Namen seines Vaters, den er dort verwahrte. Für mehr war auch kein Platz und doch war die Erinnerung groß genug, dass sie schwer wie Celcia selbst auf Kazels Schultern lastete. Die Schuld, die sein Vater ihm noch vor seinem Tod vergeben hatte – bevor sein eigener Sohn ihn erdolcht hatte.

Landrias Arm mit dem Duft der Slefa kam gerade zum richtigen Zeitpunkt. Kazel hatte sich innerlich so in Angst, Zorn und Verzweiflung zurückgezogen, dass er wohl binnen Minuten nur noch wahnsinnig geworden wäre. Er konnte nicht mehr, war am Ende.
Doch da kam sein Licht, drang selbst an den finstersten Ort zu ihm durch, auch wenns es nur am Rand entlangspazierte. Es ging um einen Kreidekreis, in dem Kazel saß, und konnte ihn nicht überschreiten. Es konnte Kazel nur sehen, die Arme zu ihm ausstrecken. Letztendlich lag es an ihm selbst, ob er ihre Hand ergriff. Doch im Augenblick tat er dies mit Freuden. Er wollte dem Kern nur noch entkommen. Er hielt es nicht mehr länger darin aus, wollte raus ... wünschte sich Frieden.

Auf seiner Stirn erstrahlte Licht. Es küsste ihn und hinterließ seine Spuren. Kazel rettete sich in Geborgenheit, wurde ruhig. Das Licht rettete ihn tatsächlich, es war da. Er lauschte und folgte ... bedingungslos.
Es erbat von ihm zu schlafen, denn es wollte ihn reinigen. Ja, reines Blut. Eine Läuterung. Natürlich würde er schlafen, er war so müde.

Kazel spürte erstmalig wieder, dass sich seine Lage veränderte. Jemand arbeitete mit seinem Körper. Ihm war es recht. Er fühlte sich gut, ruhig. Das Licht reinigte ihn. Wahrscheinlich gehörte es dazu, dass er Teile seines Körpers spürte. Kühle unter sich und Gewicht auf ihm. Er spürte das Gewicht sehr deutlich. Es weckte in ihm neuen Lebensgeister. Etwas drängte sich ihm entgegen und wohlige Wellen durchzuckten seinen Körper. Reinigung ... fühlte sich gut an.

Landria, das Licht, sprach von Luziver. Er sah Luziver vor sich. Die kleine, süße Luziver ... die kleine Luziver, die er ... was? ... die er geschlagen hatte. Ausgepeitscht, wie man ihn ausgepeitsch hatte. Ja, er hatte ihr die Haut abschälen wollen. Sie war seine Freundin, sie sollte aussehen wie er! Deshalb all die Peitschenhiebe ... und ... ihre Narben? Warum schwanden die ihren und seine nicht?
Hass keimte auf, gespickt mit Zorn. Dieses Mädchen ... Luziver ... was er alles getan hatte und sie? Sie wollte sich an ihm rächen, tat so, als wüsste sie nichts von seiner Folter. Als hätte es die Schmach an ihrem Körper, die Kazel ihr zugefügt hatte, nie gegeben! Dieses verlogene Gör! Stattdessen hüpfte sie immer um hn herum und beteuerte, dass sie ihn gern hatte. Aber <i>er</i> würde es sein, der sich rächte.
Kazel stellte diese seltsamen Gedanken nicht einmal in Frage. Er vertraute darauf, dass es sich um seine Erinnerungen handelt. Und aus ihnen entsprang ein Plan, ein blutiger Plan, der mit Tod endete.
Eine Umarmung ... er würde sie schlagen.
Eine zweite Umarmung ... er würde sie bluten lassen.
Eine dritte Umarmung ...
"Ich werde Luziver töten." Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht, doch es war kalt. So lächelten Dunkelelfen, die im Namen Faldors auf die Jagd gingen. Kazel lauerte ... auch er würde jagen.

Der Gedanke daran tat gut. Der Wunsch, das Mädchen zu töten, stieg rapide an. Es erwärmte ihn von innen heraus und Kazel fühlte sich wohl. Er spürte das Licht. Es bewegte sich und wärmte ihn.
Doch die Reinigung war noch nciht vollendet. Es gab noch mehr Schandflecken, schlimme Erinnerungen. Eine besonders abstoßende war die an den Kommandanten. Diesen Bastard, der ihn eingesperrt hatte und am Galgen sehen wollte. Der Kerl, mit dem Shantih ihn betrogen hatte. Seine Shantih ... mit dem Kommandanten Pelgars!
"Luder!", knurrte er, als er die Erinnerung vor sich sah. Wie sie sich in seine Arme flüchtete. Warum tat sie ihm das an? Er hatte ihr sein Herz geschenkt, all seine Liebe! Und sie legte sich zu diesem ... diesem ... KERL!
Tränen stiegen wieder in die Augenwinkel, brannten heiß. "Du verlogenes Miststück ... Shantih ... wie konntest du?", brabbelte er vor sich hin und bestätigte Landria somit, dass ihre Manipulation fruchtete.
Es gab nur einen Weg für ihn. Auch diese Frau musste sterben. Sie hatte ihn so verletzt und nichts Anderes verdient. Einen grausamen, langsamen Tod. Er wollte sehen wie das Licht in ihren Augen verlosch. Sollte sie ihm noch einmal heucheln, dass sie ihn liebte ... es würde schnell gehen, aber für sie unendlich langsam. Er würde sie ausbluten lassen und sich an ihrem verendenden Körper laben. Ja, sie würde ihn nicht länger belügen, diese kleine falsche Schlange!

"Ich werde ... mich erinnern. Zeiten vor dem Licht, im Moment nach dem Tod. Landria ..."
Die Reinigung nahm ein Ende. Er spürte bereits, wie gut es ihm tat ... Reinigung ... was? Was tat ihm gut? Er fiel, stürzte in Trübnis, schlief erneut ein. Hörte nur noch eine leise Stimme, dass er das Licht erkennen würde. Das Licht namens Landria. Ja, er würde sie erkennen und ihr gehorchen, wenn es sein musste. Dann schwindelte ihm.

Er schlief. Friedlich. Traumlos. Leise drangen langsam Worte zu ihm durch, doch er verstand sie nicht. Er hörte, dass sich Personen unterhielten, aber er verstand sie einfach nicht.
Dann durchfuhr ihn Schmerz und ein mehr als vertrauter Knall riss ihn aus dem Schlaf. "ARGH!", fauchte er. Schmerz durchzog seine Brust. Er schaute an sich herab. Kazels Hemd hing halb zerrissen von seiner Brust, auf der sich ein blutiger Striemen zeigte. Er lag ausgestreckt auf der Folterbank. Zwei Soldaten standen bei ihm.

<i>"So, Bastard! Wir sind fertig mit dir!"</i> Ein Schwall Speichel landete in Kazels Gesicht. Er keuchte. Der Schmerz pulsierte noch immer auf seiner Brust, flaute aber langsam ab. Man hatte ihn gefoltert. Wie gut hatte er davon kaum etwas mitbekommen. Er dankte Manthala, dass die ihn in die Bewusstlosigkeit geschickt hatte.
Demnach hatten die Wächter auch nichts aus ihm heraus bekommen. Das bedeutete aber auch, dass er für sie unnütz war. Man brachte ihn zurück in die Kerker, kettete ihn fest. Kazel wehrte sich nicht. Er fühlte sich irgendwie benommen. Sein Kopf dröhnte. was hatten diese pelgarischen Menschlinge mit ihm angestellt?!

Im Moment hatten sie jedenfalls Hunger und in all ihrer Güte ließen sie Kazel einen Teller mit einem Bratenstück zukommen. Natürlich war dieser für den Gefangenen unerreichbar. Aber es roch mehr als appettitlich. Kazel wusste nicht, wann er das letzte Mal etwas gegessen hatte, aber hungrig war er schon.
Doch dieses Bild, wo hatte er es schon einmal gesehen? Die Wachen ließen ihn allein. Er war ganz allein ... mit diesem Teller, den er nicht erreichen konnte. Der ihn an den Kommandanten erinnerte. Ja, dieser Bastard hatte diese Art der Folter doch schon einmal angewandt. Doch neben das Bild des Kommandanten gesellte sich ein anderes ... er sah Shantih.
"Miststück", knurrte Kazel und Hass flammte in ihm auf. Oh, er musste hier heraus. Er musste es unbedingt. Wo Kazel in anderen Momenten vielleicht verzweifelt wäre, so stieg in ihm auf einmal der unabänderbare Drang zur Flucht an. Er musste fliehen, er wollte zu Shantih – und wissen, warum sie ihn so quälte! Jetzt da er wusste, welch verlogenes Stück sie war.

Aber wie sollte er entkommen? Er war festgekettet, besaß kein Werkzeug. Vielleicht hätte er die Fesseln lösen können, irgendwie. Doch womit? Kazel stemmte sich gegen die klirrenden Ketten. Sie saßen fest in der Wand. <b>Ich muss hier raus</b>, dachte er verzweifelt, aber entschlossen, sein Ziel zu erreichen. Wenn ihm nur etwas einfallen wollte.
Er gemahnte sich zur Ruhe. Er musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren, durfte sich nicht in seine dunklen Gedanken flüchten. Kazel ließ den Blick schweifen. Hier musste es doch etwas Nützliches geben, das ihm helfen konnte.
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