In der Kaserne

Hier wurden einst Soldaten und Wächter der Hauptstadt ausgebildet. Nun dient die Kaserne als Sklabenunterkunft und Richtplatz.
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Re: In der Kaserne

Beitrag von Stadtwache » Dienstag 13. März 2007, 19:25

[Hinweis an Azrael: Wenn du einen neuen Ort oder Szene betrifft schreibe bitte am Anfang woher du kommst wie jetz zum Beispiel: <i>[komme vom Stadttor]</i>, und dann erst den Text. Damit man immer sieht woher du gerade kommst und am ende wohin du gehst, falls du den Ort wieder verlässt! So können es leser besser verfolgen]

Die zwei Wachen, welche beide sehr großgewachsen und muskulös waren, soweit man dies unter der glänzenden Rüstung beurteilen konnte, begleiteten den Dunkelelf zu der KAserne. Die Bewohner warfen ihm böse Blicke zu, kein wunder nach all dem was geschehen war. In der Kaserne wurde nur über ihm geschmunzelt und geurteilt, dass er doch so und so am Galgen hängen werde.

Nach dem sie das große Gebäude betreten hatten und einen langen Gang entlang liefen, hielten sie schließlich an einer dunklen Holztüre, mit einem Goldenenschild, in dem der Name und das Wappen Pelgars eingraviert war. Einer der Wachen klopfte kräftig an und meinte nur zu Azrael.

"Benimm dich, sprich nur wenn du gefragt wirs und erzürne den Kommandanten nicht" <b>Er wird so und so hängen, doch er wollte es nicht anders!</b> Eine tiefe Stimme sprach "Herein". Der Wachmann öffnete die Türe und trat mit seinen Kollegen und dem Dunkelelfen ein. Das Zimmer war eher karg, doch merkte man das hier ein hohes Tier saß. Ein roter Teppich lag vor dem robusten Holztisch. Ein Regal mit Büchern zierte die Wand, sowie einige Bilder, Auszeichnungen und Schilder. Auf seinem Sessel hinter dem Schreibtisch saß der Kommandant persönlich, ein älterer Herr, grimmig blickte er drein, als er den Dunkelelfen sah, stand er sofort auf und ein schelmisches Grinsen war auf seinen Lippen. Die Soldaten selbst salutierten.

"Nun wie ich sehe habt ihr mir etwas mitgebracht. Nun was hat er angestellt, sagt schon" Einer der Wachen erhob die Stimme "Nun werter Kommandant, angestellt hat er nichts, er meinte er hätte nützliche Informationen über das dunkelelfische Militär, so haben wir ihn sofort zu euch gebracht" Der Kommandant nickte und Befahl den Wachen sich zu der Türe zu stellen, was diese sofort machten.

"Soso, Informationen willst du verraten, deine eigene Rasse verraten, so wie man euch Dunkelelfen kennt, hinterhältig und schmutzig. Nennt mir einen Grund wieso ich euch nicht gleich auf den Galgen verfrachten sollte" sprach er ernst und musterte den Dunkelelfen genau. in seinen Gedanken spielte er jedoch damit wie er ihn am besten Foltern könnte und dann die große Hängzeremonie durchführen würde, solange nicht wieder so ein Debakel wie damals passieren würde, ale der Dunkelelf von einem Ork gerettet wurde und die Flucht ergriffen. Nie würde er dies vergessen, nie würde er aufgeben sie zu jagen, solang er lebe und diese Postiton besitze.

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Kommandant » Dienstag 13. März 2007, 20:30

Der Kommandant lachte schallend auf. Doch schnell wurde ernst und erzürndt.

"Du Nichtsnutz, du glaubst doch nicht das ich auf diesen billigen Trick hereinfalle. Die Dunkelelfen uns angreifen, ersten ist es unmöglich und auch wenn, nie können oder konnten sie unsere Festung stürmen." Dann war für wenige Sekunden Totenstille, doch der Kommandant nahm schnell wieder das GEspräch in die Hand, bevor der Dunkelelf auch nur antworten konnte.

"Freier Zugang zur Stadt?" wiederholte er belustigend, auch fing er an zu lachen, sowie die zwei Wachen, welche jedoch beim ernsten Blick des Kommandanten sofort wieder stramm standen.

<b>Welch lächerlicher Dunkelelf, glaubt er tatsächlich er könne mich, den Kommandanten Pelgarss einfach so anlügen. Doch mehr Spaß für mich, ich werde vergnügen haben dich zu foltern, dir Schmerzen zuzubereiten.</b>

"Ach noch was, Abschaum Celcias, du wirst keine Möglichkeit mehr haben nach Morgera zurück zu kehren." Mit diesen Worten wandte er sich wiedr ab und begab sich in den Stuhl hinter dem Schreibtisch. Die beiden Wachen verliesen ihre Position und marschierten zu dem Dunkelelfen, sie packten ihm an den Oberarmen um ihn weg zubringen.

"In den Kerker mit ihm" hörte man die tiefe, grausame Stimme.

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Stadtwache » Mittwoch 14. März 2007, 06:02

Die Soldaten zerrten ihn aus dem Raum, nach seiner Aussage hörte man den Kommandanten nur belustigt Lachen. Ja er war ein alter, seltsamer Kauz, welcher schon viel erlebt hatte und vorallem der große Krieg hatte ihn geprägt.

Die zwei Wachen schleppten Azrael an das Ende des Korridors, dort waren Stufen welche hinunter führten. Es wurde kälter und dünkler, nur ein leichter Schimmer der Fackeln erhellte den Raum ein wenig. Sie brachten Azrael tief hinunter, plötzlich begann es zu stinken, nach allem Möglichen, es war einfach grässlich.

Sie brachten den Dunkelelfen ihn eine Zelle und ketteten ihn an stabile, dicke Eisenketten an. Sowohl Hände als auch Füße, so das er sich nicht rühren konnte. Der Wachmann warf ihm nur noch einen BLick zu, ging dann hinaus und schloss die Zelle ab, danach verschwanden sie in der Dunkelheit, man konnte nur noch ihre Schritte vernehmen, welche nach einiger Zeit verstummten. Nun war er alleine in der Finsternis, angekettet und konnte sich kaum bewegen.

[weiter in "Der Kerker"]
Zuletzt geändert von Stadtwache am Mittwoch 14. März 2007, 06:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Erzähler » Sonntag 20. Mai 2007, 00:53

Niemand hatte Darien ernsthaft angeschaut, hin und wieder fielen natürlich Blicke, aber die waren normal. Einem schnell stolzierenden jungen Mann, der den Mut besaß, zum Kommandanten zu gehen – allein – warf man nun einmal Blicke nach. Niemand der Soldaten ging gern zum Kommandanten. Wenn es sich vermeiden ließ, vermieden sie es. Jeder kannte den Kommandanten und seine Launen und niemand legte sich gern mit ihm an. Da war man froh, wenn man sich an den Hauptmann oder einen anderen Vorgesetztn wenden konnte. Obwohl der Hauptmann auch seine guten Seiten hatte .... sicher irgendwo in einem dunklen Fach in einem tiefen, tiefen Keller versteckt. Das waren jedenfalls die kleinen Späße und Gerüchte, die in den Kasernenbarracken die Runde machten.

Nun, im Grunde sahen nur zwei vorbeischlendernde Rekruten Darien nach und begannen rasch zu tuscheln ... über dessen Mut bzw. Dummheit. Doch Darien bekam das kaum mit. Er blickte starr auf sein Ziel: die Unterkunft des Kommandanten.

Darien marschierte den Korridor entlang, der zum Arbeitszimmer des Kommandanten führte. Niemand begegnete ihm. Kein Wunder, zurzeit waren Kampfübungen ... die Soldaten udn Ausbilder hielten sich in den hinteren Höfen auf und trainierten.
Darien hörte seine eigenen Schritte auf dem Stein und wie sie im weiten Gang widerhallten. Dann stand er auch schon vor der schweren Eichentür, die mit Eisen verstärkt war. Er atmete durch und klopfte.

Ein tiefes "Ja, herein, wenn es sein muss!" drang dumpf nach draußen auf den Gang. Darien betrat den Raum.
Hinter einem ziemlich breiten und schwer aussehenden Schreibtisch saß der Kommandant. Er strahlte allein durch seine Anwesenheit so viel Autorität aus, dass man sich nur ganz klein machen und das Weite suchen wollte. Überall im Raum standen Regale – mit Büchern und Waffen geziert.
Der Kommandant schaute mit verbissener Miene auf. "Du bist keiner meiner Hauptmänner. Nenn Namen und Begehr, ich verschwende meine Zeit nicht an Taugenichtse."

Ob der Kommandant Darien nicht erkannte oder ihn nur vergessen hatte, offenbar behandelte er ihn wie er sonst nur Rekruten und "Gäste" behandelte: mit größter Verachtung und Arroganz.

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Kommandant » Montag 21. Mai 2007, 02:35

"Halte mich nicht mit deinem Namen auf, Junge. Er klingt sowieso nicht gerade interessant, ich werde ihn bald vergessen haben", brummte der Kommandant. Sein Blick ruhte noch immer auf Darien, musternd, aber nicht wirklich interessiert.

<b>Wie kam der Bengel überhaupt bis hier herein? Ein Spion? Vielleicht ist das der Grund. Ich mag Spione nicht, auch wenn sie unabdingbar sind. Haben immer diesen Hang zum unauffällig sein ... allesamt feige Burschen in den Schatten.</b>

Stille erfüllte den Raum, kurz nachdem Darien um Arbeit gebeten hatte. Dann begann der Kommandant endlich damit, ein Dokument mit seiner Unterschrift zu versehen. Seine Feder kratzte über das Pergament. Welch angenehmes Geräusch angesichts peinlicher Stille als Alternative.

"Ich sollte dich einsperren lassen für diesen Frevel. Hat man dir keine Manieren beigebracht? Junge, wie dumm bist du eigentlich?"
Der Kommandant fuhr sein ganzes Repertoire an Unfreundlichkeit aus. Er würdigte Darien nicht einmal eines weiteren Blickens, was dieser jedoch als ausgesprochen gut empfand.
"Spazierst hier einfach herein und stiehlst meine kostbare Zeit! Warum glaubst du, habe ich ein Schwarzes Brett in Pelgar aufstellen lassen? Damit hier jeder Hanswurst zu mir kommt und mich um Arbeit bittet? Such dir einen Auftrag von dort und wenn darunter steht <i>in der Kaserne melden</i>, dann wendest du dich an einen unteren Offizier, einen Hauptmann oder Feldwebel, aber nicht an <i>mich</i>! Ich habe keine Zeit für solchen banalen Kleinkram und erst recht keinen Nerv für unverfrorene Bengel wie dich, die noch ganz grün hinter den Ohren sind!"

Die Stimme des Kommandanten hatte sich von Satz zu Satz gesteigert – und zwar an Lautstärke und Strenge. Es war wirklich nicht klug, sich allein in eine solche Höhle des Löwen zu wagen und jetzt stand Darien ganz mutterseelenallein vor diesem Mann.
Doch der Kommandant zeigte sich gnädig. "HINAUS oder ich lasse dich am Galgen aufknüpfen!!!"
Äußerst gnädig ....

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Kommandant » Montag 21. Mai 2007, 09:12

Der Kommandant achtete zunächst nicht mehr auf Darien. Er hatte ihm seine Meinung gesagt und seine Empörung mit allerlei Beleidigungen an den Kopf geknallt. Was vergeudete dieser kleine, dumme Junge auch seine kostbare Zeit!

Doch Darien schaffte es, am Selbstbwusstsein des Kommandanten zu kratzen. Er forderte sein Ego heraus, indem er eine dicke Lippe riskierte. Und das gleich mehrmals hintereinander!

Zunächst grinste der Kommandant nur in sich hinein. Was sollte er wert auf die aus Wut und Enttäuschung ausgestoßenen Banalitäten eines Jungen – eines feigen Spions – legen? Er brauchte sich nicht zu rechtfertigen, er war der Kommandant Pelgars!

Doch unter all den Worten Dariens kam die Frage auf, ob nicht jeder einmal Angst in seinem Leben hatte. Da lachte der Kommandant mit tiefer Stimme. "Ha, dummer Bengel. Dieses Wort existiert bei mir nicht. Pah! Angst! Werde endlich ein Mann und lege deine Schwächen nieder, kleiner Spion! Und nun geh, deine unwürdige Anwesenheit verdirbt mir den Tag ... und ich kann ziemlich ruppig werden, wenn ich einen schlechten Tag habe."

Aber Darien schien noch nicht bereit zu gehen. Er blieb an der Tür stehen, wartete scheinbar auf eine Reaktion des Kommandanten auf seine letzte Provokation.

"Du bist ja immer noch hier", gab der Offizier zur Antwort. Der Missmut war direkt aus seiner Stimme heraus zu hören. "Du willst keinen Auftag annehmen – schön und gut. ABER DANN HAST DU HIER AUCH NICHTS MEHR ZU SUCHEN! RAUS!!!!", brüllte der Kommandant und warf mit seinem Tintenfässchen nach Darien. Es traf nahe neben seinem Kopf gegen die Wand, zerplatzte und hintrließ einen unschönen Tintenfleck. "Raus jetzt", keifte der Kommandant, "oder willst du bleiben, um den Tintenfleck zu entfernen – mit deiner Zunge?"

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Erzähler » Montag 21. Mai 2007, 16:29

Darien schloss zwar die Tür hinter sich, aber das Gebrüll des Kommandanten konnte er immer noch laut und deutlich hören.
"JETZT HAST DU DIR EINEN NAMEN GEMACHT, DARIEN VON KARON!!! DAS WIRD KONSEQUENZEN HABEN!!!"

Darien beeilte sich, aus dem Gebäude zu kommen. Wer wusste schon, welche Konsequenzen und vor allem <i>wann</i> sie ihn ereilen würden. Kaum war er draußen, entdeckte er die wohl einzige Person der Kaserne, mit der er doch etwas den Kontakt pflegte – Grund: es war eine Frau. Obergefreite Rissa Chalan, aufgrund ihres Geschlechts bislang wenig Erfolg in der Karriere, aber dadurch ein offener Gesprächspartner für Darien.

Mit federndem Gang kam sie auf Darien zu, winkte ihm und warf ihr lockiges Haar zurück, das leider nicht wie üblich im Schein der Sonne golden schimmern konnte. Diese pechschwarzen Wolken hingen nun schon so lange über der Stadt.

"Darien!", grüßte Rissa, als sie vor ihm stehen blieb. "Gut, dass ich dich treffe. Du bist genau der richtige für diesen Auftrag. Mein Hauptmann sucht jemanden mit Witz und gerissenem Verstand, der in der Lage ist ... Erkundungen anzustellen. Ist natürlich klar, dass ein Krieger dafür nicht geeignet ist. Deshalb war ich auf der Suche nach dir, wollte eben mal bei deiner Mutter vorbeischauen. Geht es ihr gut? Du hast sie doch besuchen wollen."
Das war Rissa Chalan. Immer gut gelaunt und sprudelnd wie ein Wasserfall. Selten sah Darien jemanden so wenig Luft holen und dennoch so viel reden.

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Re: In der Kaserne

Beitrag von fremde Frau » Montag 21. Mai 2007, 18:47

Rissa begann zu lachen, als Darien nun aufgescheucht wie ein Huhn losfragte. Es sah auch einfach nur zu komisch aus. Eben noch war er grinsend aus dem Gebäude des Kommandanten gekommen, im Hintergrund hörte man ihn schreien und jetzt wollte sich Darien unbedingt mit einem Auftrag beschäftigen.

<b>Ich ahne, zu welcher Person er Abstand gewinnen will. Ja, es wäre jetzt wirklich nicht gut für ihn, dem Kommandanten täglich über den Weg zu laufen. Am besten, er bekommt eine Aufgabe, die ihn aus Pelgar rausführt.</b>

Doch bevor die Obergefreite ihm mehr zu diesem Auftrag sagen konnte, schaffte es Darien, sie zu unterbrechen. Sowas kam nicht oft vor. Deshalb war sie auch immer noch Obergefreite ... Rissa bekam mit ihrem Plappermaul selten einen ernstahften Auftrag, der eine Beförderung verhieß. Sie plauderte nun einmal alles aus, sagten die Männer. Wenn diese nur wüssten, welche Geheimnisse diese Frau bewahren konnte, ohne auch nur eine Silbe darüber zu verlieren. Darien traute Rissa sogar zu, dass sie eher eine wochenlange Folter über sich ergehen lassen würde, ehe sie eine ernste Sache verriet. Sie nahm wichtige Aufgaben sehr ernst ... und daher nickte sie auch ernst, als Darien sie darum bat, seiner Mutter den noch ungeschriebenen Brief zu überbringen.

"Natürlich mach ich das, da fragst du noch. Darien, Darien! Du weißt doch, dass ich gern helfe, besonders gern jemandem wie dir." Sie zwinkerte ihm zu und grinste verschmitzt. "Aber wenn du den Auftrag willst, dann geh mal lieber schnell zu meinem Hauptmann. Der hat sich nämlich auch schon nach jemandem umgesehen. Nicht, dass du die Aufgabe nicht bekommst. Den Brief kannst du immer noch schreiben. Man wird dich kaum heute noch auf die Mission schicken. Na mach schon!" Rissa drängelte ihn, packte ihn an der Schulter und schob ihn Richtung Trainingsplatz. Dort musste sich der Hauptmann befinden.

"Ich muss jetzt weiter", meinte sie und ließ Darien los. "Falls du mich suchst, um mir nachher den Brief zu geben, ich bin in der Speisehalle ... Mittagessen." Wieder lachte sie und rannte davon, winkt Darien noch zu und wäre beinahe gegen den nächsten Soldaten geprallt.

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Stadtwache » Dienstag 22. Mai 2007, 00:13

Der Hauptmann und sein junger Rekrut schauten verwirrt auf, als Darien einfach so auftauchte und dem jungen Mann mit mehr Feingefühl erklärte, wie er das Schwert zu halten hatte. Sofort versuchte sich der Rekrut an der neuen Haltung und siehe da, schon führte er eine Angriffsbewegungen graziler aus. Der Hauptmann nickte zufrieden und schickte seinen Schützling zu einem Kameraden. Er wollte sich mit dem Mann unterhalten, der ein Bekannter der Obergefreiten Chalan sein musste.

"Nun, ich habe tatsächlich einen Auftrag, dem ich keinem der ausgebildeten Soldaten zuteilen kann. Sie mögen kämpfen können, aber was List und Tücke betrifft ... Ihr fühlt Euch dazu in der Lage? Nun gut, warum nicht. Es gibt auch eine Belohnung, wenn Ihr erfolgreich seid, doch diese wird erst anhand des Gefahrenfaktors ermittelt. Wir wissen nur recht wenig bisher. Aber lasst uns ein wenig mehr ... Privatsphäre genießen."

Privatsphäre?! Darien stellten sich die Nackenhärchen auf. Was verlangte der Hauptmann da von ihm?
Aber seine Angst war unbegründet. Der Hauptmann wollte sich einfach nur ein Stück von seinen jungen Rekruten entfernen. Sie mussten ja nicht von jedem Auftrag erfahren und dieser klang bereits sehr vertraulich.

Der Hauptmann bewegte sich bis zu einer der Barracken für die Soldaten. Vor der Hauswand blieb er stehen und wartete, bis auch Darien ihm gefolgt war. Dann begann er zu erzählen: "Vielleicht habt Ihr schon mitbekommen, dass sich ein Mann aus dem fernen Königreich Grandessa in unserer Stadt befindet. Er wollte sich beim Hohen Rat beschweren, nachdem der Bürgermeister von Andunie ihn abgewiesen hatte. Er konnte ihm nicht weitrhelfen und verwies ihn hierher. Dieser Kaufmann, Artur von Klamm sein Name, wartete auf ein Schiff, das Gold als Auszahlung für Waren nach Grandessa bringen sollte. Das Schiff kam jedoch nie an, ein Piratenangriff wird vermutet. Doch Herr von Klamm glaubt uns nicht, da weder Andunie noch Pelgar Beweise liefern können. Vielmehr vermuten <i>wir</i>, dass das Schiff angekommen ist und dieser Kaufmann tatsächlich ein Spion ist, der die pelgarischen Militärzustände prüfen soll. Womöglich steht ein Angriff bevor, jedoch wollen wir keine Gerüchte in die Welt setzen. Wir brauchen jemanden, der von Andunie aus mit einem speziell dafür vorbereitetem Schiff nach Grandessa reist, um sich dort ... umzuhören. Zunächst würde sogar schon ein Beweis reichen, wo das Gold hin verschwunden ist, denn dann hätte der Kaufmann keinen Grund mehr, noch länger in Pelgar zu bleiben.
Nun? Wie gefällt Euch der Auftrag? Seid Ihr dabei? Proviant und etwas Gold werden natürlich zur Verfügung gestellt. Außerdem erhaltet Ihr eine Möglichkeit, mit uns in Kontakt treten zu können. Aber erst muss ich wissen, ob Ihr den Auftrag denn annehmen wollt."

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Stadtwache » Dienstag 22. Mai 2007, 10:48

Der Hauptmann blieb ruhig. Er war ausgebildeter und disziplinierter Soldat, er hatte auch in heiklen Situationen die Nerven zu bewahren. Und dies war wirklich sehr heikel.

"Die Götter treiben wohl ein Spiel mit Euch. Welch Fügung des Schicksals, dass ausgerechnet dieser Mann Eurer Mutter Avancen macht und Ihr nun im Auftrag Pelgars handeln werdet. Ich gebe Euch die Mission und sei es nur, weil sie Euch in gewisser Weise nun sehr persönlich trifft. Aber vergesst nicht, dass Ihr nun auch Pelgar selbst mehr als verpflichtet seid."

Der Hauptmann wollte Darien kameradschaftlich die Hand auf die Schulter legen, aber der Spion wich einen halben Schritt zurück. So beließ es sein Auftraggeber, auch wenn er etwas überrascht aus der Wäsche schaute.

"Ich würde sagen, dass entweder Ihr selbst oder ein Mitglied der Kaserne einmal bei Eurer Mutter vorbei schaut. Nur um zu sehen, wie es ihr geht. Es mag schmerzlich klingen, aber selbst wenn Herr von Klamm sie ausnutzt, so sollten wir alle dieses Spiel zunächst mitspielen und ihr nicht das falsche Glück zerstören. Selbst der kleinste Hinweis an Eure Mutter könnte den Plan zunichte machen, wenn sie sich in einem Moment der Unachtsamkeit verrät.
Es tut mir leid, aber anders geht es nicht. Ich könnte verfügen, dass einer meiner Männer ihr regelmäßig einen Besuch abstattet ... am besten jemand, den sie privat kennt. Dann ist es unauffälliger.
Und Ihr könntet Euch unter dem Vorwand, Kleidung und Ausrüstung abzuholen, zumindest noch <i>einmal</i> im Hause blicken lassen.
Natürlich läuft dieser wie jeder andere Auftrag streng vertraulich. Keine noch so kleine Information an Nichteingeweihte. So, und nun packt wirklich Eure Ausrüstung zusammen. Ich möchte Euch spätestens in den frühen Morgenstunden die Stadt verlassen sehen. Kommt jedoch noch einmal nachher zu mir, damit ich Euch eine kleine Kostenzulage mit auf den Weg geben kann.
Ihr dürft Euch entfernen, Soldat."

Der Hauptmann salutierte und kehrte somit aus seinem vertraulichen Gespräch in die disziplinierte Haltung eines Mannes im Dienst Pelgars zurück. Seine Haltung war wieder gerade und sein Blick strenger. Aber Darien wusste, bei diesem Mann gehörte es zu seiner Arbeit. Ein Hauptmann, der schwächlich und weich aussah, machte keinen Eindruck bei jungen Rekruten – welche mit ihrem Training aufgehört hatten und zu den beiden hinüberstarrten.

"Was steht ihr da faul in der Gegend herum? Marsch, ich will Klingen aufeinander treffen hören und Funken vom Stahl springen sehen!", brüllte er seine Meute an.

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Stadtwache » Donnerstag 24. Mai 2007, 13:51

Noch ehe Darien zum zweiten Mal klopfen konnte, wurde er herein gebeten. Und anders als beim Kommandanten war die auffordernde Stimme freundlich.

Darien kam der Aufforderung nach und trat ein. Das Arbeitszimmer des Hauptmanns war ganz anders eingerichtet als das des Kommandanten. Man konnte die beiden Räume nicht miteinander vergleichen, sondern nur den Schluss ziehen, dass ein Kommandant Pelgars einen deutlich gehobeneren Stellenwert zu besitzen schien.
Das Arbeitszimmer war einfach gehalten, der Schreibtisch des Hauptmanns aus billigem, fast schon rustikalem Holz. Dahinter ein einfacher Stuhl, kein Lehnsessel.
Sogar das Bett des Hauptmanns stand in diesem Zimmer. Entweder gestand man ihm keinen Raum in den Barracken zu oder er arbeitete so viel und hart, dass es für ihn günstiger war, direkt hier zu schlafen .... oder arber .... Darien wurde es mulmig zumute. Ihm lag ein schwerer Kloß im Hals und Rissa war auch noch nicht da.

"Setz dich", sagte der Hauptmann, der an einem der Fenster stand. Wo hinsetzen? Aufs Bett?!
Er selbst ging jedenfalls dorthin. Ließ er sich im Bett nieder? Nein, er griff nach einem Beutel, der neben dem Kopfkissen lag. Diesen warf er Darien zu. Es klimperte darin, als der junge Mann ihn auffing.

"Das ist der Sold, der dir für als Kostendeckung zusteht. 100 Goldmünzen werden wohl reichen. Kaufe dir davon, was du brauchst. Proviant, Ausrüstung, ein Pferd meinetwegen. Es steht dir alles nach Wunsch zur Verfügung. Und ... ich habe noch etwas für dich. Obergefreite Chalan wollte ihn mitbringen. Sie verspätet sich."


<i>[Darien erhält 100 gm]</i>
Zuletzt geändert von Stadtwache am Donnerstag 24. Mai 2007, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: In der Kaserne

Beitrag von Stadtwache » Freitag 23. Mai 2008, 14:40

Die kleine Gruppe aus Stadtwachen, Bronko und Elena erreichte die Kaserne. Das Tor zum Vorhof stand offen und dort wartete bereits ein ausgeruhter Trupp aus drei Männern darauf, dass Obergefreiter Rotspecht mit den seinen einkehrte. Kurz sprach man über die Wachablösung und wünschte sich gegenseitig einen erholsamen Schlaf beziehungsweise eine gute Schicht, ehe man sich wieder trennte.

Rotspecht entließ zwei seiner Männer, welche glücklich über ihren bevorstehenden Feierabend die Kasernenküche ansteuerten, um sich einen mitternächtlichen Happen zu genehmigen. Bis zum Morgen würde es noch einige Stunden dauern.
"Ihr kommt mit mir", sagte Rotspecht und winkte Elena, Bronko sowie seinen verbliebenen Wächter in Richtung der Kerkerräume. Der Schuldturm ragte bedrohlich in den nächtlichen Himmel hinauf, doch zum Glück musste niemand von ihnen dort hinein. Rotspecht führte sie ins nächste Gebäude und durch einige karge, steinerne Korridore hindurch, bis zu einem winzigen Raum, in dem außer einem Schreibtisch, einem Regal mit Akten und zwei Stühlen kaum noch jemand Platz fand.
"Tja, das ist mein Büroraum." Er zeigte auf die Stühle, bot allerdings nur Bronko einen an. "Wir nehmen zuerst deine Aussage zu Protokoll, Bronko. Fräulein, wartet bitte draußen im Gang. Wenn es Euch zu langweilig wird, könnt Ihr Euch auch hier im Gebäude umsehen. Gefreiter Schiefer, Ihr begleitet sie in diesem Fall." Der verbliebene Soldat salutierte und trat mit Elena zusammen vor die Tür. Anscheinend traute ihr Rotspecht keine Flucht zu. Nun, es würde sicherlich auch nicht gerade helfen, ihr Strafmaß zu mildern, sollte sie nun einfach abhauen – mal abgesehen davon, ob ihr eine Flucht aus einer von Soldaten angefüllten Kaserne überhaupt gelingen mochte.

"Ihr habt den Obergefreiten gehört", meinte plötzlich der Soldat namens Schiefer zu Elena und bewahrte eine disziplinierte, wie auch stramme Haltung. "Ihr dürft Euch in der Kaserne frei bewegen. Die Küche steht zwar nur Soldaten zu, aber wenn Ihr hungrig seid, könnte ich eine Mahlzeit für Euch beschaffen." Dieser Rekrut war sehr zuvorkommend, auch wenn er scheinbar keine andere Mimik aufsetzen konnte als die eines grimmigen Ausdrucks. Er schaute irgendwie verbissen. Vielleicht saß die Rüstung zu eng. Elena konnte es nicht wissen.
Seine Ohren standen ein wenig ab und halfen, den Topfhelm zu halten, der seinem ganzen Kopf eine rundliche Form gab. Als würde es so nicht auch schon kugelig genug sein. Der Mann konnte nicht älter als 20 Jahresläufe sein, besaß Pausbacken und eine rötliche Hautfärbung um die Nase herum – was nicht sofort hieß, dass er angetrunken war. Es gab ihm etwas jungenhaftes, doch sein bereits erwähnte mürrischer Gesichtsausdruck machte dieses Erscheinungsbild schnell wieder wett.

"Ich könnte Euch auch die Stallungen zeigen ... oder die Kerker." Irgendwie schien er ganz davon versessen zu sein, Elena mit irgendetwas in der Kaserne zu beeindrucken.

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