In den Gefägnisszellen Pelgars

Hier wurden einst Soldaten und Wächter der Hauptstadt ausgebildet. Nun dient die Kaserne als Sklabenunterkunft und Richtplatz.
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fremder Mann
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In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 25. November 2008, 12:34

<i>Vana kommt von: Das östliche Drachengebirge --> Die Hauptstadt Pelgar --> Das Stadttor Pelgars --> Verlassen der Stadt</i>


In Verwahrung hatte man sie genommen, um über ihr zukünftiges Glück zu entscheiden.
Ein Glück das jedoch aufgrund des Strafregisters der Frau nur eines bedeuten konnte:
Den Tod durch den Strick. Oder eine heitere Enthauptung. Im Grunde war es einerlei, dem Volk würde sicherlich beides gefallen. Zwei feixende und witze reißende Wächter stießen sie mit den stumpfen Enden ihrer Lanzen immer weiter vorran durch den langen und dunklen Korridor welcher voll und ganz aus groben und dunklem Fels besteht. Man hatte Ihr sämtliches Hab und Gut abgenommen und ihr eine grobe und Graue Wollhose sowie ein Hemd aus demselben Stoff verpasst. Das was sie nicht freiwillig hatte hergeben wollen, wurde ihr gewalltsam genommen. Und in den Momenten in denen sie mit Magie kontern wollte, hatten ein paar Magier dafür gesorgt das ihr auch dies nicht nutzte.
Und nun war sie hier, ihre Handgelenke waren in dicke und kalte Eisenketten gelegt und um ihre Knöcheln schlangen sich Fußketten, welche bei jedem Schritt ein klimperndes rasseln auf dem zerfurchten Steinboden von sich gaben.
"Eigentlich eine Schande solch eine Frau zu töten, meinst du nicht?" Sagte eine der Gefägnisswachen zu der Anderen, während er die Frau mit dem stumpfen Ende seiner Lanze piesakte. Die Beiden Wachen waren grobe Kerle, mit Glatzen und sicherlich so dumm wie drei Meter Feldweg. Personen bei denen man davon ausging das sie früher von ihrer Mami zuwenig Liebe erfahren hatten. Aber dafür waren sie kräftig, sehr sogar. Mit prankengleichen Händen welche so groß waren wie ein kleiner Rundschild.
"Jau, find ich auch. Aber, du kannst sie dir ja ansehen wennse tod ist. Die wird sicher nich gleich verbrannt." Gab der Andere mit einem grunzenden Lachen von sich.
Sie zogen weiter den Gang entlang, rechts von ihnen befanden sich immer wieder einbuchtungen. Zellen, welche durch doppelt Dicke Eisenstangen gesichert waren. Dahinter befanden sich entweder eingetrocknete Blutflecken am Boden, zusammengekauerte und wimmernde Gestallten welche nurnoch entfernt an lebendige Wesen erinnerten oder verdorrte Skelette.
Ob letztere jedoch nur als Abschreckung für Neuzugänge dienten, das wussten aber wohl nur die Wächter.
An der vorletzten Zelle, fast am Ende des Ganges machten die Männer mit ihrer Gefangenen halt. Die Zelle vor der sie sich befanden, war etwas anders als der Rest. Sie besaß keine Gitterstäbe und auch keine Tür aus Eisenstangen, welche man zur Seite schob. Nein, es war ein quadratischer Raum aus massivem Felsgestein, mit einer einzelnen großen und schweren Eisentür. Diese Tür hatte ein winzig kleines Fenster welches von Eisenstangen verschlossen wurde. Unsanft und lachend stießen die Wächte ihre Gefangene in die Zelle hinein und verschlossen die Tür dreimal. Und nachdem die Stiefelschritte der Wächter im Gang wieder verhallt waren, breitete sich eine absolute Stille aus. Eine Stille welche nur dann und wann von dem Wimmern eines Gefangenen unterbrochen wurde. Ein spärlicher Lichtschein von den Fackeln aus dem Gang fiel durch das Fenster in der Gefägnisstür herein. Der einzige Lichtschimmer in diesem dunklen, quadratischen und kalten Raum.
Ein Haufen aus altem und gammligen Stroh, welches leicht nach Verwesung stank, stellte das Bett der Frau dar. Wer weis wieviele auf diesem einfachen und erbärmlichen Lager schon zugrunde gegangen waren. Die kühle Luft welche in diesem Zellentrakt herschte, war durchsetzt von dem Geruch der exkrementen der Gefangenen sowie von deren Verzweiflung.
Hier konnte man nurnoch eines machen... warten... und zwar auf den Tod... damit dieser kam... und dies schnell.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Mittwoch 26. November 2008, 13:46

<b><u>Kerkerzelle/Gegenwart</b></u>

Seit Tagen, so kam es ihr zumindest vor, hockte die blonde Mischlingselfe auf dem muffigen Strohlager ihrer dunklen Zelle. Die Dunkelheit des Kerkers ließ jegliches Zeitgefühl schwinden. Minuten dehnten sich zu Stunden, Stunden zu Tagen, bis man nicht mehr wusste, wie lange man schon in diesem Loch steckte. Eine beklemmende Stille lastete auf diesem Ort und schlug jedem, der hier sein Dasein fristete aufs Gemüt. Nur hin und wieder wurde die Stille von einem qualvollen Stöhnen oder einem schmerzerfüllten Schrei der hier einsitzenden Gefangenen durchschnitten. Lediglich das klatschende Geräusch von der Felsendecke herabtropfenden Wassers, dass einen mit der Zeit verrückt machte und am Ende in den Wahnsinn trieb,je länger man hier zubrachte, bildete eine hörbare Konstante innerhalb der tristen Ödnis der Kerkermauern.

Von der einstigen Schönheit Vanas war seit ihrer Verhaftung nicht mehr viel zu sehen. Ihr ehemals seidig blondes Haar war mittlerweile verfilzt und schmutzig, ihr Körper von blauen Flecken übersät, welche von den Lanzenstößen der Wächter und den Knuffen und Tritten des Mobs herrührten. Ihre einst schlanken und wohlgeformten Hände und Füße waren an Gelenken und Knöcheln von den Eisenbändern wundgescheuert. Man konnte nur noch erahnen, welch Schönheit die blonde Mischlingselfe einst gewesen war … einst … bevor sie am Stadttor Pelgars gestellt und festgesetzt wurde. Schwermütig gingen ihre Gedanken zurück bis zu jenem Zeitpunkt, als Merdarion durch das Tor flüchtete.

<b><u>Rückblende Stadtor</b></u>

Als sie sich umblickte erkannte sie gerade noch, wie der Wolfshybrid mit seinem Schoßhund durch eine kleine Seitentür des Stadttores floh, während sich der Hauptmann aufrappelte und den Dreck von seiner Rüstung entfernte. Zufrieden darüber, dass wenigstens dem Hybriden vorerst die Flucht gelungen war, wich sie ihrerseits langsam zurück, bis sie hart das große Tor in ihrem Rücken spürte. Die kleine Seitentür half ihr nicht weiter, zumal sie nun auch von einem Wachposten gesichert wurde. Doch was hätte es ihr genützt, wenn sie ebenfalls hindurch gekommen wäre? Zu Fuß und ohne Pferd wäre sie keine hundert Fuß weit gekommen. Sie konnte nur noch versuchen, Merdarion so viel Vorsprung wie möglich zu verschaffen. Doch als sie des Wachtrupps, der als Verstärkung anrückte, gewahr wurde, erkannte sie, dass sie gegen diese Übermacht an Reitern und Fußvolk nichts würde ausrichten können. Angesichts dieser Übermacht ließ sie ihr Schwert sinken und schmetterte den Kampfstab zu Boden. Mit lautem Knall zerbarst der Kristall in tausend Stücke und ihr magischer Schutz fiel in sich zusammen. Er war sowieso nutzlos geworden. Sicher, er hätte die Wachen daran gehindert sie zu fassen, aber spätestens in 6 Stunden wäre es vorbei. Die Wachen Pelgars brauchten sie nur zu umstellen und abzuwarten. Sie machte sich keine Hoffnung, dass man sie jetzt noch aus den Klauen ließ, also konnte sie genauso gut auch gleich die Waffen strecken. Was immer auch geschehen würde, Merdarion war von nun an auf sich allein gestellt.

Auch der Wachoffizier wusste das und stellte sich mit einem triumphierenden Grinsen vor sie, sein Langschwert nun an ihren Hals legend.
<i> "Elende Närrin!“</i>, lachte er höhnisch. <i>“Euren missgestalteten Freund bekommen wir noch, niemand entzieht sich der Justiz. Aber vorerst werden wir uns mit euch zufrieden geben. Ich hoffe ihr habt nichts gegen die kalten und steinigen Mauern eines guten, alten pelgarischen Kerkers? Da werdet ihr nämlich die nächsten Monate schmoren."</i>
Stumm stand sie da und bedachte seine triumphierende Fratze nur mit einem grimmigen Blick. Sie hatte so einiges gegen kalte Kerkermauern, doch das behielt sie für sich, sie wollte diesem arroganten Diener Lysanthors nicht noch mehr Gelegenheit geben, seinen Triumph auszukosten. Stattdessen schleuderte sie ihr Katana vor seine Füße in den Staub und meinte kalt:
„Mich mögt ihr sicher haben, aber meinen Freund werdet ihr nicht so schnell zu fassen bekommen. Ihr täuscht euch, wenn ihr glaubt ihr hättet bei ihm ebenso leichtes Spiel.“
Mit Genugtuung sah sie, wie sein triumphales Grinsen verschwand und sich sein Gesicht zu einer wütenden Fratze verzerrte.
<i>„Euch wird das Lachen noch vergehen, das schwöre ich euch!“</i>, zischte er ihr zu, ehe er laut zu der inzwischen hinzugekommenen Verstärkung brüllte: <i>"Nehmt diese Verbrecherin fest und legt dieses Weib in Ketten! Feste Ketten!"</i>
Zehn Wachen umringten sie, ein gewaltiges Aufgebot für eine einzelne Frau, weswegen sie innerlich grinsen musste. Ein Wachposten entriss ihr den Reisebeutel, laut maunzend sprang Noori vorher noch heraus und verschwand zwischen den Beinen der gaffenden Menschen. Ein wenig wehmütig schaute Vana ihr hinterher. Mit stoischer Miene ließ sie die nun folgende entwürdigende Durchsuchung über sich ergehen, sie zuckte auch mit keiner Wimper, als man ihr anschließend Hand- und Fußfesseln anlegte und zwischen den Schaulustigen hindurch grob zur Kaserne trieb. Der Weg in die Kaserne glich einem Spießrutenlauf, denn von allen Seiten hagelte es Knuffe und Hiebe der Menschen, die der Verhaftung beigewohnt hatten und dem Zug nun folgten. Die Wachen selbst gaben sich keine große Mühe, dem Treiben Einhalt zu gebieten, ganz im Gegenteil ließen sie in ihrem Kordon großzügige Lücken, durch die der Mob immer wieder nahe genug an Vana heran kam. In der Kaserne wurde sie dann ihrer Kleidung entledigt, in ein graues, aus grober Wolle bestehendes Gewand gesteckt und unter weiteren Knuffen und Hieben in ihre Zelle geworfen.

<b><u>Kerkerzelle/Gegenwart</b></u>

Seitdem hockte sie in dieser Zelle, in die kein Licht fiel, in der es dunkel, feucht, kalt und muffig war, in der Spinnen, Asseln, Ratten und anderes Ungeziefer ihre einzigen Gesprächspartner darstellten und in der sie wartete.
Wartete, darauf, dass man ihr den Prozess machte, darauf, dass man sie wohlmöglich vorher folterte und schließlich darauf, dass man sie irgendwann zu ihrer Hinrichtung führte. Sie fürchtete nicht ihren Tod, war der Tod doch ihr ständiger Begleiter gewesen. Nein, der Tod schreckte sie nicht. Vielmehr fürchtete sie das Warten, die Ungewissheit und dass sie vorher Wahnsinnig werden würde. Wahnsinnig, so wie die meisten, die in den anderen Löchern des Kerkers hockten. Noch hielt sie ihr unbändiger Trotz, ihren Häschern keine Schwäche zeigen zu wollen, aufrecht, doch auch dieser würde mit der Zeit bröckeln und sie schließlich dem Wahnsinn anheim fallen lassen.

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Stadtwache
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von Stadtwache » Donnerstag 27. November 2008, 21:38

Mit einem klappern schob sich der Eisenschlüssel zu Vanas Gefägnissloch in das grobe aber stabile Türschloss. Hart und ruckartig wurde er herumgedreht, ein Geräusch welches mehrmals laut von den narbigen Felswänden wiedergeworfen wurde und noch lange in der eisig feuchten Luft nachhallte. Mit einem penetranten quietschen, welches entfernt an eine Ratte erinnerte der man auf den Schwanz trat, wurde die schwere und mit dicken Eisenplatten beschlagene Zellentür langsam geöffnet.
Das flackernde, orangene Licht der Fackeln welche die Wände im Hauptgang säumten drang wie ein wildes Tier durch die Tür herrein, erfüllte den Raum mit schwachem Licht und legte sich um die Silhouhette des glatzköpfigen Wachmannes.
Ein überlegenes und fieses grinsen schlich sich auf dessen Mund und drückte seine Mundwinkel spöttisch nach oben um ein paar gelbe und dreckige Zähne freizulegen.
In der linken und von einem dicken Lederhandschuh geschützten Hand hielt er den Schlüsselbund. Ein Ringförmiges Konstrukt an welchem mehrere einzelne und Schlichtgeschmiedete Schlüssel hingen. In seiner Rechten Hand, welche ebenfalls von einem schweren Lederhandschuh geschützt wurde befand sich eine Alte und kaputte Holzschüssel mit einer undefinierbaren und gräulichen Pampe darin.
Die restliche Bekleidung des Wachmannes setzte sich aus einem Felsgrauen Gambeson sowie einer mit Eisennieten besetzten Lederweste zusammen. Dazu trug er eine dickere und schlichte Wollhose, sowie feste Lederstulpen mit sichtbaren Stahlspitzen.
An seinem mit verrosteten Eisenplättchen beschlagenen Gürtel befand sich ein stabiler und Unterarmlanger Prügelstock aus massivem Holz, welche den Durchmesser eines wulstigen Daumens besaß. Neben diesem Prügelstab war ein eiserner Haken angebracht, an welchem der Wächter nun den Schlüßelbund befestigte.

"Hier, es gibt was zu fressen!"
Grunzte er Die Gefangene in einem primitven Tonfall an, ehe er die Schüßel mit einer abwertenden Handbewegung zuschleuderte.
Das Geschirr wirbelte durch die Luft, prallte mit einem lauten klackern auf dem Boden auf und überschlug sich ein paarmal. Der graue Brei wurde dabei in einem langezogenen und pappigen Haufen auf dem dreckigen Zellenboden vor Vana verteilt. Die Schüßel kreiste noch ein paarmal auf ihrem Rand um die eigene Achse, bis sie ruhig auf dem Boden stehen blieb und das Einzige Geräusch welches nun nurnoch durch den Kerker halte war das dreckige Lachen des tumben Wachmeisters.

"Na los! Hunde fressen vom Boden! UND NUN FRISS DU DRECKIGER KÖTER!"
blaffte er sich an, ehe er seine dicken und starken Arme vor der Brust verschränkte und mit Breitbeiniger Haltung den Zelleneingang versperrte.
"Oder ist sich die Dame dafür zu FEIN!"
Er brach erneut in lautem Gelächert aus, ein Gelächter in das ein Anderer mit einstimmte. Wahrscheinlich der Zweite Wachmann, welcher als Absicherrung hinter dem Ersten stand.
Der ungehobelte Glatzkopf warf nun einen fiesen Blick auf seine Gefangene und wartete wohl bis diese anfing das Essen vom Boden zu fressen.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Samstag 6. Dezember 2008, 23:06

Die Zeit tropfte im wahrsten Sinne des Wortes im Takt der herabfallenden Wassertropfen dahin. Zu dem Ungeziefer, dem Schimmel, der muffigen Luft und der Feuchtigkeit kam nun auch noch die Kälte hinzu. Wenn Vana nur lang genug in diesem Loch steckte, würde sie vermutlich erfroren sein, noch bevor man sie vor den Richter gebracht hatte. Wieviel Zeit seit ihrer Festnahme vergangen war, niemand vermochte es zu sagen. Apathisch hockte sie auf ihrem Strohlager und harrte ihrer Verurteilung. Von der einst so schönen und stolzen Halbdunkelelfe war nicht mehr viel zu sehen. Könnte sie Merdarion jetzt sehen, er hätte sie nicht wieder erkannt.
Irgendwann hörte sie Schritte, ein Schlüssel drehte sich und mit einem nervenden Quietschen öffnete sich ihre Zellentür. Kamen sie jetzt, sie zu holen? Nein, wohl nicht. Mit teilnahmslosem Blick starrte Vana den grobschlächtigen Wachmann an, der mit hinterhältigem Grinsen und einer Schüssel in der Hand in der Tür stand. Allein der Anblick dieses tumben Gesellen, welcher sich so viel überlegener dünkte, nur weil er die Schlüssel zu ihren Ketten in seinen schmierigen Wurstfingern hielt, riss sie ein wenig aus ihrer Lethargie und weckte ihre alte Spottlust.

„Nun, seid ihr gekommen, die ach so blutrünstige Morticia zu sehen? Ich muss euch enttäuschen, ich bin weder groß, noch blutrünstig. Doch wenn ich mir euch so ansehe, dann bekommt der Ausdruck „Größe zu besitzen“ eine für mich vollkommen neue Bedeutung. In diesem Fall seid ihr im Gegensatz zu mir nicht mehr als ein Floh im Pelz eines Hundes.“
Bei ihren Worten wandelte sich sein Grinsen, die Überlegenheit machte der Wut Platz, das Fiese blieb jedoch erhalten.
<i>"Hier, es gibt was zu fressen!"</i> Seine Manieren entsprachen seinem Aussehen. Mit Wucht schleuderte er ihr den Holznapf zu, der, sich mehrmals überschlagend und seinen Inhalt dabei auf den Boden verteilend, schließlich rotierend vor ihr zum Stehen kam. Das letzte Scheppern war noch nicht verklungen, als ein schauerliches, dreckiges Lachen von der Tür her zu ihr herüber hallte.
Was hatte sie denn erwartet? Etwa, dass man sie auf Rosen bettete und mit allerlei Gaumenfreuden verwöhnte? Natürlich war es klar, dass sie jedermann hier in den Kellergewölben der pelgarischen Kaserne demütigen wollte. Wahrscheinlich war das Demütigen der Gefangenen die einzige Freude im Leben dieses tumben Wachmanns und diese kostete er bis zur Neige aus, und das um so mehr, je bekannter seine Gefangenen waren. Vana musste da für ihn ein ganz besonderes gefundenes Fressen sein.

<i>"Na los! Hunde fressen vom Boden! UND NUN FRISS DU DRECKIGER KÖTER! Oder ist sich die Dame dafür zu FEIN!"</i> Breitbeinig, ganz in Feldherrenpose, und fies lachend stand er da und wartete darauf, dass sie sich so weit herab ließ, das Essen vom Boden aufzuschlecken. Doch da konnte er lange warten. Seine ganze Art reizte Vana dermaßen, dass ihr Stolz ganz plötzlich wieder erwachte. Wer war er denn, dass er glaubte sie so behandeln zu können. Er war nicht mehr als ein einfacher, dummer Wachmann, der nichts anderes konnte, als wehrlose Gefangene zu quälen. Er stand so meilenweit unter ihr, im Leben hätte sie nicht einen einzigen Blick an ihn verschwendet. Und dieser Schmierling erwartete allen Ernstes, dass sie sich dermaßen erniedrigen würde, vor ihm auf die Knie zu fallen und wie ein Hund vom Boden zu fressen?

Langsam erhob sie sich und versuchte so erhaben wie es ihr ihre Ketten gestatteten zu erscheinen, als sie ihm stolz entgegenschleuderte: „Eine Morticia wird niemals wie ein Hund vom Boden fressen, darauf könnt ihr warten bis Manthala vor Lysanthor kniet. Lieber verhungere ich, als mich vor euch zu erniedrigen.“
<span style="color:1A365E;">"Nicht in deinen Träumen wirst du Sohn einer räudigen Hure erleben, dass ich mich so weit herab lasse. Nicht vor dir primitivem Tier. So was wie dich hätten sie in Morgeria höchstens als Haustier gehalten."</span> Sie hatte mit Bedacht Lerium gesprochen, denn auch wenn sie ihm ihre Worte nur allzu gern in sein feistes Gesicht gespien und ihm das Grinsen aus selbigem geputzt hätte, war sie doch so verständig, ihn nicht bis aufs Blut zu reizen.Sie wusste, dass sie in der schlechteren Position war, als sie zähneknirschend und so leise, dass nur sie es hören konnte murmelte: „Du elender Feigling, wärst du mir im Dunkeln begegnet, hättest du dir vor Angst in die Hosen geschissen, du Großmaul.“

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Stadtwache
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von Stadtwache » Freitag 23. Januar 2009, 23:56

Wieder ertönte das grunzige Lachen hinter dem feisten Kerkerwächter, doch dieses Mal war es sogar auf Vanas Seite, die gekonnt dem Befehl des Mannes konterte. Nein, sie würde nicht vom Boden essen. Ihre Dreistigkeit, welche sie trotz ihrer mehr als aussichtslosen Lage zur Schau stellte, sorgte für die nötige Unterhaltung. Der dicke Wächter in der Tür, groß und wie ein grob gehauener Klotz, erfreute sich jedoch keineswegs ihres Spotts. Wütend zog er den Prügelstock. Dieser Kerl war sich nicht zu fein, die ihm ausgeteilte Bewaffnung auch zu verwenden.
Höchstwahrscheinlich hätte er Vana nun kurz vor ihrer Hinrichtung noch eins übergebraten, wenn nicht gar bewusstlos geschlagen. Er war schon auf halbem Weg in die Zelle, als sein Begleiter den Kopf nach ihm zur Tür herein streckte und ihn durch Worte an seiner Tat hinderte.
"Lass mal, Volkmar! Die ist eh bald dran, warum sich Ärger einholen?" Der zweite Wächter wirkte besonnener. Er war groß und kräftig, nicht so ein feister Kerl wie Volkmar. Seine Wangenknochen traten stark hervor, was durch seinen dünnen Schnäuzer noch zusätzlich verstärkt wurde. Er sah nicht unbedingt wie der typische Stadtwächter aus, wenn man ihm ins Gesicht schaute. Vielmehr machte dieser Mann den Eindruck, ein gut gebauter Holzfäller zu sein. Er besaß offensichtlich auch die Geduld eines solchen Hinterwäldlers und behandelte den Baumstamm namens Volkmar mit sanfter Disziplin.
"Wahrscheinlich hast du Recht, Siggi."
"Siegmund. Du weißt, dass ich den Spitnamen nicht leiden kann."
Siggi erntete ein Schnauben, aber Volkmar entschied sich, die Wut lieber an Vana herauszulassen. Diese durfte sich ja nicht wehren und wenn doch, so würde sie vermutlich früher auf dem Richtplatz sein als ihr lieb wäre.

Schnaubend kickte der Wächter nach der Schüssel. "FEIN!", brüllte er die Gefangene an, dass dünne Speichelfäden durch die Luft flogen. Diese konnten allerdings mit der bereits vorherrschenden Feuchtigkeit der Zelle kaum mithalten. "DANN VERHUNGERE EBEN! Auf dich wartet sowieso nur noch der Schnitter, harhar!" Er hob den Prügelstock nun doch, schlug aber auf Vanas schwere Ketten und dies mit einer Wucht, dass es zumindest ihre Beine zum Zittern bringen würde. Vielleicht knickte sie unter der Last gar ein. Immerhin hatte man sie hier bereits drei Tage ohne Wasser oder Nahrung verrotten lassen, eine übliche Methode, den letzten Willen eines Verurteilten zu brechen. Die meisten bettelten anschließend um die graue Pampe, welche in Vanas Zelle verstreut lag. Sie allerdings besaß noch eine gehörige Portion ungebrochener Willenskraft. Das unterschied die Mörderlegende Morticia eben von einfachen Halunken und Gaunern.

"BRONKOOOO! KOMM HER UND MACH HIER SAUBER!", schnauzte Volkmar weiter herum. Schon erschien eine dritte Gestalt an der Zellentür. Mager und ebenfalls glatzköpfig wie der Wächter machte er allein durch die tanzenden Flöhe in seinem Bart einen verwahrlosten Eindruck.

<img src="http://celcia.bplaced.net/www/Bilder/Be ... bronko.jpg">

Vana kannte den Latrinenputzer bereits. Er war es gewesen, der sie, Kazel und Niniane damals in eine Falle gelockt und an Burgstein ausgeliefert hatte. Ihn jetzt zu sehen, weckte wohl einige Erinnerungen.
"Bin schon da, Herr. Bronko ist ein guter Knecht, ich mach hier alles sauber für einen Hungerlohn, aber ich beschwere mich nicht. Ich bin dankbar für jeden guten Eimer Kot, denn je mehr die Gefangenen machen, desto höher werde ich am Ende entlohnt. Jaja ... gibt es etwas für meinen Eimer, Herr?"
Volkmar sah Bronko finster an, schubste ihn dann zu Vana in die Zelle. "Wisch die Essensreste vom Boden. Die Schlampe dort soll später kein Krümelchen mehr ablecken können! Und dann klopfe dreimal. Wir öffnen dir anschließend die Tür." Mit diesen Worten wurde Bronko vollends in die Zelle bugsiert. Hinter ihm schloss sich die Tür und man hörte, wie sie erneut dreifach verriegelt wurde.
Die Lichtverhältnisse verschlechterten sich wieder. Für einen Mann wie Bronko aber war das kein großes Problem. Er hatte gelernt, in der Dunkelheit der meisten Kerkergewölbe zurecht zu kommen. Wie eine Ratte schnupperte er nun nach dem Essen, ließ sich schließlich einfach am Boden nieder und schob die graue Pampe zu einem Haufen zusammen. Schon begann er zu schlemmen.
"Köstlich! Hab lange nicht mehr so gut gegessen. Die letzten Ratten waren alle sehr mager gewesen, jaja!" Endlich hob er einmal den Kopf, um sich die Gefangene anzusehen. Er erkannte Vana nicht wieder, zu sehr unterschied sie sich nun von ihrem einstigen Erscheinungsbild. Beinahe freundlich schob Bronko ihr den Eimer zu. "Na, willst du nicht ein bisschen was machen für den lieben Bronko? Ich dreh mich auch um, wenn's sein muss. Hauptsache, ES landet im Eimerchen."

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Vana Erendis Morgaine
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Donnerstag 5. März 2009, 22:26

Ihre provokante Haltung trieb den grobschlächtigen Wächter, wie nicht anders zu erwarten, zur Weißglut und so nahm es sie nicht Wunder, dass er, den Prügelstock drohend erhoben, auf sie zu kam. Was wollte sie auch von einem so stupiden Kerl verlangen? Wahrscheinlich erregte es ihn sogar, wehrlose Menschen noch quälen zu können. So wappnete sie sich innerlich vor dem Unvermeidlichen, was ihr nun bevorstand, doch kam es dann ganz anders, denn der zweite Wachmann steckte seinen Kopf herein und hielt den anderen davon ab, sich an Vana zu vergreifen.
Verärgert schlug der dann wenigstens noch mit Macht auf die Ketten, die Vana an Mauer und Boden fesselten, so dass sich die Eisen schmerzhaft an ihren Gelenken rieben. Wenn der Kerl gehofft hatte, dass sie nun in die Knie gehen würde, so wurde er enttäuscht, jedoch konnte sie nicht verhindern, dass ihr ein qualvolles Stöhnen entfuhr, was den Kerl letzendlich doch noch höhnisch auflachen ließ.

Erst jetzt ließ er von ihr ab und wandte sich zum Gehen, wobei er dem Blechnapf einen Tritt verpasste, dass dieser quer durch die Zelle flog und den Rest seines Inhalts an den Wänden verteilte. Im Hinausgehen brüllte er noch nach Bronko, er solle gefälligst die Sauerei in der Zelle beseitigen.
Erneut stöhnte Vana gequält auf, was den Wächter ein letztes Mal hässlich lachen ließ, dachte er doch, dass sie noch immer wegen seines Schlags auf die Ketten stöhnen würde, doch dem war nicht so, was der Wächter allerdings nicht wusste.
BRONKO!, dachte Vana nur gequält und mit einem Rest von Hass. Dieser stinkende, verlauste Kerl war nun wirklich der Letzte, den sie sehen wollte, schließlich war er es gewesen, der ihre Gefangennahme ursächlich herbeigeführt hatte. Hätte er nicht sie, Kazel und Niniane verraten, würde sie jetzt mit Sicherheit nicht in diesem Drecksloch sitzen und auf ihre Hinrichtung warten.

Leider blieb ihr der Latrinenputzer nicht erspart, denn dieser wurde soeben in die Zelle gestoßen und anschließend die Tür verriegelt. Oh, wäre sie doch nur nicht in Ketten gelegt worden, mit wahrer Wonne hätte sie den verlausten Affen ins Jenseits befördert. So blieb ihr nichts anderes übrig, als ihn wie ein wütender Tiger anzuknurren. Ihre Wut auf Bronko wandelte sich schnell in Ekel, als sie sah, wie der die verdreckten Essensreste zusammenkratzte und genüsslich verzehrte. Angewidert wandte sie sich ab und hockte sich wieder in ihre Zellenecke. Sie hätte ihn damals, als er ihnen in den Katakomben begegnet war, sofort aus dem Weg räumen sollen, das wusste sie nun. Kompromisslos, kaltblütig, so wie sie bis dahin alle Probleme beseitigt hatte. Aber sie musste ja unbedingt auf Kazel hören, musste unbedingt auf ihre Gefühle statt auf ihren Verstand hören. Nun, sie hatte am Ende die Quittung für ihre Dummheit bekommen. Gefühle! Pfffft, sie hatte nie auf ihre Gefühle gehört, war immer nur eiskalt auf ihren Vorteil bedacht gewesen, bis Kazel, dieser elende Verräter, aufgetaucht war. Wüsste sie es nicht besser, so würde sie im Nachhinein sagen, sie war für einen Augenblick verliebt in ihn gewesen und dieser Augenblick hatte ihren Verstand getrübt.

"Na, willst du nicht ein bisschen was machen für den lieben Bronko? Ich dreh mich auch um, wenn's sein muss. Hauptsache, ES landet im Eimerchen."
Langsam, fast wie in Zeitlupe hob Vana ihren Kopf und schaute Bronko fragend an, der gerade seinen Eimer vor sie schob.
Ach ja, das war wohl der Eimer, in dem er die Exkremente der Gefangenen sammelte. Ächzend stand sie auf, betrachtete den noch wenig gefüllten Eimer und trat mit voller Wucht dagegen. Den Schmerz, den die Fußfesseln dabei an ihrem Fußgelenk verursachten verwand sie stöhnend. Die Genugtuung seiner Schreie, als der Eimer Bronko vor den Kopf flog und seinen Inhalt über die Essensreste vergoss, ließen sie den Schmerz auch recht schnell vergessen.
„Na, wie schmeckt dir das du dreckiger Verräter? Sei froh, dass man mich hier angekettet hat, ich würde sonst noch ganz andere Dinge mit dir machen und dir den Hals umdrehen wäre dabei noch das Wenigste. Möge Manthala dir für deinen Verrat auf ewig jede Nacht Alpträume schicken.“

Sich von ihm abwendend wollte sie sich gerade wieder in ihre Zellenecke hocken, drehte sich dann aber noch einmal um und meinte mit vor Kälte klirrender Stimme: „Noch ein kleiner Rat, komm mir nicht zu nahe, denn sonst könnte es geschehen, dass Morticia noch ein letztes Verbrechen verübt, bevor man sie an den Galgen bringt. Selbst dir Spatzenhirn sollte klar sein, was ich damit sagen will.“
Damit wandte sie sich endgültig ab und hockte sich in ihre Zellenecke.

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fremder Mann
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von fremder Mann » Freitag 6. März 2009, 11:36

Bronko mampfte fröhlich weiter. Man konnte kaum glauben, dass ihm diese Pampe schmeckte! Allerdings, wenn man bedachte, was er sonst so verputzte ... tote Ratten und zermatschte Abfälle waren sicherlich keine köstlichere Alternative. So wunderte es auch nicht, dass er Vana vollkommen ignorierte, ihr lediglich den Eimer zuschob und sich dann ganz und gar dem zusammengeschobenen Pamps hingab. Zu spät bemerkte er den fliegenden Eimer, als Vana mit voller Wucht dagegen trat. Aber er bemerkte ihn sehr schmerzlich. Mit einem klirrenden DONG krachte das Metall gegen seinen Schädel. Bronkos Kopf kippte nach hinten, dann folgte der Rest. Wie ein Sandsack fiel er einfach um, die Finger noch voller grauer Essensreste. Über die zurückgebliebene Pampe verteilten sich inzwischen anderer schleimig-brockige Dinge, die selbst ein Bronko wohl nicht essen wollte.

"Na, wie schmeckt dir das, du dreckiger Verräter?" Den Rest von Vanas Gezeter bekam der Latrinenputzer nicht wirklich mit. Benommen rappelte er sich auf und schüttelte den Kopf, nur um dann ein ächzendes "Argh!" von sich zu geben. Ein Stechen hinter seiner Schädeldecke ließ ihn zusammenzucken. Vorsichtig tastete sich Bronko über die Stirn, wo sich bereits eine dicke Beule bildete. "Urgh, du kleines Miststückchen! Was soll denn das?" Er erhob sich, noch einmal ächzend. "Mein schöner Eimer ... mein Unterhalt!" Missmutig glotzte Bronko auf den nun leeren Eimer. Lediglich am unteren Rand war ihm ein wenig der Hinterlassenschaften ehemaliger, pelgarischer Sträflinge geblieben. Es würde nicht einmal für eine Hand voll Fuchsmünzen reichen. Er seufzte. "Na wunderbar."
Er ließ den Eimer erst einmal Eimer sein, schaute nun die zerzauste Gefangene mit schief gelegtem Kopf an. "Warum machst du sowas mit dem lieben Bronko? Ich halte hier deine Zelle sauber und du kickst mir meinen Lohn an den Kopf." Er klang enttäuscht und vorwurfsvoll zugleich, Vanas Aktion hatte ihn wahrlich erschüttert. Kein Gefangener hatte ihn bisher mutwillig derart angegriffen. Oh ja, sie beschimpften Bronko und ja, sie stießen auch oftmals den guten Eimer um. Aber noch nie hatte ihn jemand gegen seinen Schädel gekickt! Das war neu und es gefiel Bronko ganz und gar nicht.

"Noch ein kleiner Rat, komm mir nicht zu nahe, denn sonst könnte es geschehen, dass Morticia noch ein letztes Verbrechen verübt, bevor man sie an den Galgen bringt. Selbst dir Spatzenhirn sollte klar sein, was ich damit sagen will." Er starrte. Er schluckte. Und dann kam er doch etwas näher. "Morticia?" Bronko versuchte, hinter die Fassade aus Schmutz und Vernachlässigung von Körperhygiene zu schauen. Da ging ihm tatsächlich ein Licht auf. Er erkannte die Priesterin wieder, die er damals durch die Kanäle begleitet hatte. "Ha! Bei meinen verwarzten Füßen, siehst DU scheiße aus!!!" Soviel zu einem klassischen Bronko-Kommentar. Er legte die Hände lässig an seinen Gürtel, der im Grunde nur aus einem um seine Hüften gebundenen Strick bestand. "Sieht nicht gut aus für dich", grinste er dreckig. "Wirst bald hingerichtet. Dabei hatte ich gehofft, dass die euch dreien in Burgstein wirklich helfen können. Warum bist du nicht in der Anstalt geblieben, bis die Luft rein war? Ich hätte dich und deine Freunde wieder rausgeholt. Ist ja nicht so, dass der gute Bronko seine Leute im Stich lässt, oh nein!" Er entfernte sich wieder von Vana und sammelte die Mischung aus Exkrementen und grauer Nahrung mit den bloßen Händen ein. Alles landete im Eimer, den er fürsorglich aufgestellt hatte.
"In Burgstein hätte dich weder jemand vermutet noch gesucht. Da darf nicht einmal der Kommandant rein, wenn die Heiler es nicht wollen. Perfektes Versteck für alle Gestalten, die was zu verbergen oder Dreck am Stecken haben. Dummes Mädchen, da wärst du sicher gewesen. Ich hoffe für dich, du hast wenigstens deine Freunde da gelassen oder müssen die jetzt auch sterben?"

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Vana Erendis Morgaine
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Donnerstag 12. März 2009, 22:43

Mit Genugtuung sah sie wie der Eimer Bronko an den Kopf flog und seinen Inhalt über dessen Mahlzeit vergoss. Geschah im ganz recht, warum auch hatte er sie an die Wächter Burgsteins verraten.
Sein folgendes Gezeter interessierte sie schon nicht mehr, erneut auf den Steinboden starrend saß sie in ihrer Ecke und brütete vor sich hin. Was sollte sie auch sonst machen? Hier unten in den Kerkerhallen gab es nichts weiter als das elendige Warten auf den Folterknecht oder den Tod.
"Warum machst du sowas mit dem lieben Bronko? Ich halte hier deine Zelle sauber und du trittst mir meinen Lohn an den Kopf."

Nun hob sie doch den Kopf und schaute ihn an, doch gab sie ihm keine Antwort. Warum auch? Was sollte die Frage? Er wusste doch was er getan hatte, also warum fragte er noch? Gut, sie wusste, dass er ein schlichtes Gemüt hatte, aber so dumm konnte selbst Bronko nicht sein.
Als er dann auf sie zu kam blieb ihr schließlich doch nichts anderes übrig, als sich mit ihm zu befassen, denn sie hatte keine Lust mit seinen Haustieren nähere Bekanntschaft zu machen.

„Halt, bleib mir bloß vom Leib! Du hast schon genug für mich getan. Am besten du gehst jetzt. Ich habe sowieso nichts für dich.“
Die Worte wirkten, denn er kam nicht näher, sondern blieb stehen wo er gerade stand und musterte sie nur aufmerksam.
"Morticia?“ Donnerwetter, hatte sie es ihm nicht gerade gesagt. Der Kerl war wirklich nicht ganz bei sich.
Seine nächsten Worte entlockten ihr nur ein bitteres Lachen. Oh ja, sie hatte wirklich schon bessere Zeiten gesehen. Doch was er dann von sich gab, ließ sie nur noch stumm den Kopf schütteln. Tat er nur so oder glaubte er wirklich an das, was er da sagte? Wenn ja, dann war er wohl noch einfältiger als sie gedacht hatte.

„Als ob die in Burgstein ihren Insassen helfen würden.“ Die Worte waren ihr einfach heraus gerutscht, denn sie hatte nicht vorgehabt, Bronko auch nur mit einer Silbe zu antworten. Als sie jedoch sein erstaunt fragendes Gesicht sah meinte sie:
„Du hast keine Ahnung davon, was in Burgstein wirklich vor sich geht, oder? Du hast tatsächlich geglaubt, sie würden uns dort helfen und wir könnten dort untertauchen bis Gras über die Sache gewachsen ist.
Herrje Bronko! Wach endlich auf! Man hat uns in Burgstein nicht geholfen, niemandem wird in Burgstein geholfen. Burgstein ist schon lange nicht mehr der Ort, an dem man Menschen hilft, es ist vielmehr ein Ort, an dem man die, denen geholfen werden sollte, zu finsteren Machenschaften missbraucht. Und du hast wirklich gedacht wir wären dort sicher!“

Erneut lachte sie bitter auf, zumal ihr auch aufging, dass sie Bronko eben zu Unrecht gedemütigt hatte, was sie mit einem Mal recht schweigsam und nachdenklich machte. Wie oft in ihrem Leben hatte sie wohl andere Menschen gedemütigt oder gefoltert, ohne darüber nachzudenken, ob sie es auch wirklich verdient hatten. War sie dann so viel besser als die Menschen, die sie wegen ihrer Abstammung wie Dreck behandelten? Hatte sie nicht häufig das Gleiche getan, nur aus anderen Gründen?
Schweigend saß sie nun wieder da und dachte über ihr Leben nach, Bronko war längst vergessen. Sie nahm seine Anwesenheit schon gar nicht mehr war, so sehr war sie mit sich und ihren Gedanken beschäftigt.

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Erzähler
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von Erzähler » Samstag 14. März 2009, 16:12

Bronko war kein allzu einfältiger Mensch. Vielmehr versteckte er sich gelegentlich hinter dieser Fassade, da sie ihm mehr Verständnis anderer zukommen ließ. Armer, dummer Bronko ... dann schlagen wir ihm nicht auch noch die letzte Gehirnzelle zu Brei. Manchmal war es sicherer, ein Idiot zu sein.
Bronko kratzte Essen und Exkremente zusammen. Ihm war der Appetit gehörig vergangen, aber auf seinen Lohn verzichten wollte er nicht. Wenigstens hierzu schien diese Frau noch zu taugen. Er wollte kaum glauben, dass sie sich selbst dermaßen aufgegeben hatte und hier lieber auf ihren Tod wartete anstatt eine Flucht zu versuchen. Lieber beleidigte sie ihn und hielt ihm seinen eigentlich genialen Plan vor.

Nein, Bronko war nur ein Latrinenputzer. Er wusste wirklich nicht, was innerhalb der Mauern dieses schaurigen Ortes namens Burgstein vor sich ging. Und er wollte es auch garnicht genauer wissen. Einmal nur hatte man ihn mitgenommen, einen scheinbar verrückt gewordenen Sträfling dorthin zu liefern. Er war mitgekommen, da der Inhaftierte unter Magenproblemen litt und Bronko hatte seine Chance gesehen. Der Eimer war nach Ablieferung des neuen Patienten der Anstalt wahrlich voll gewesen. Bronko erinnerte sich gut zurück. Nach diesem Abend hatte er sich etwas Anderes als Ratte gönnen können; etwas, für das man bezahlen musste!
Ihm lief das Wasser im Munde zusammen.
Im Grunde war Bronko damals Burgstein lediglich eingefallen, weil man dort eben für neue Insassen ordentlich abkassieren konnte. Wenn er bedachte, wie viel Morticia, dieser Kazel und das Mädchen Niniane wert gewesen waren! Nun, Letztere nicht wirklich, die hatten sie schnell ziehen lassen und Bronko nur den Anteil für die beiden anderen gegeben. Aber davon war er auch wieder schön essen gewesen und hatte sich sogar mit seiner Lieblingsdirne ein wenig die Zeit vertreiben können.
Jetzt würde man Morticia hinrichten. Von ihr konnte er wirklich nur noch Ausscheidungen als Gewinn erlangen. Wie von jedem anderen Sträfling, der in Pelgar hinter Gittern saß. Doch nicht einmal das wollte die Gesuchte und Gefangene ihm gönnen.

"Am besten, du gehst jetzt. Ich habe sowieso nichts für dich." Bronko brummte unzufrieden. Wieder ein Gang, der kaum gelohnt hatte. Stattdessen bewarf sie ihn auch noch mit seinem eigenen Eimer!
Morticia als auch der Latrinenputzer verfielen in Schweigen. Letzterer sammelte die restlichen Klumpen unidentifizierbaren Seins auf und kehrte der Insassin schließlich den Rücken. Er klopfte dreimal gegen die Zellentür. Man hörte einen schweren Schlüssel, der sich im Schloss drehte. Außerdem entschnappte ein Riegel. Erst dann öffnete sich die Tür. Bronko verließ die Kerkerzelle. Morticia nahm es kaum mehr wahr. Sie war wieder allein und dieses Mal für eine ziemlich lange Zeit.

Irgendwann, sie konnte wohl kaum mehr sagen wann genau, denn jegliches Zeitgefühl ging an einem Ort wie diesem verloren, schnappte der Riegel erneut. Wieder der schwere Schlüssel und wieder schob sich die Tür knarrend nach außen auf. Ein Mann in Priesterrobe trat hinein. Ihm folgten mehrere Wächter, allesamt pelgarisch schwer gerüstet, wie man es erwarten konnte. Sie lösten die Fesseln von Morticia, nur um ihr sogleich neue anzulegen. Diese Ketten waren wenigstens nicht mit der Wand verbunden. Ging es etwa schon zum Richtberg?

Der Priester, seine Roben strahlten in Weiß-, Gelb- und Goldtönen, wandte sich an sie. Er besaß rotes Haar, das zu einem Kranz um seinen Kopf lag. Außerdem trug er eine lysanthorische Sonne als Kette um seinen Hals. Das Göttersymbol prangte groß und gut sichtbar auf seiner Brust. "Jeder Verurteilte hat das Recht, sich die Beichte abnehmen zu lassen. Möchtest du vor deinem gerechten Ende beichten, mein Kind? Fahre als reine Seele zu den Göttern, vielleicht gewähren sie dir in einem anderen Leben eine neue Chance."
Der Priester schlug ein in goldenes Leder eingefasstes Gebetsbuch auf und zitierte einen Vers aus den lysanthorischen Weisungen: "Es werden nicht alle, die 'Lysanthor, Lysanthor' sagen, ins Reich der Sonne und des Lichtes aufgenommen, sondern nur jene, die wahrlich gerecht zu sich und ihren nächsten waren. Denn Licht ist gesät dem Gerechten und Freude den von Herzen Ehrlichen." Er klappte das Büchlein zu und schaute Vana mit der Neutralität an, die nur ein Priester besitzen konnte. Er wartete eine Antwort. Würde eine Priesterin Manthalas bei Lysanthor beichten, ehe sie ihrem Schicksal entgegenschritt?

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Vana Erendis Morgaine
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Sonntag 5. April 2009, 01:49

Das Interesse an Bronko war wieder erloschen und da sie ihm nicht das geben wollte, was er von ihr erwartete, trollte er sich irgendwann vor sich hin grummelnd. Wahrscheinlich ärgerte er sich noch immer darüber, dass sie ihm seine Mahlzeit versaut hatte.
Nun, da wieder Stille in der Zelle herrschte, hockte sich Vana auf das feuchte Stroh und ging der Beschäftigung nach, der sie die letzten Tage ständig nachging, wenn nicht gerade jemand in ihrer Zelle war und sie schikanierte, sie dachte über ihr bisheriges Leben nach.

Die Zeit verging und irgendwann wurden erneut Stimmen in den Kerkergewölben laut. War es nun endlich so weit? Kamen sie jetzt, um sie zum Richthügel zu führen?, dachte sie, als sich das Schloss ihrer Zellentür drehte und der Verschlussriegel zurück schnappte.
Nein, man wollte sie noch nicht holen, sondern nur noch weiter foltern, denn als Folter betrachtete sie den Priester, der gerade ihre Zelle betrat und sie salbungsvoll und mit öliger Stimme fragte: “Jeder Verurteilte hat das Recht, sich die Beichte abnehmen zu lassen. Möchtest du vor deinem gerechten Ende beichten, mein Kind? Fahre als reine Seele zu den Göttern, vielleicht gewähren sie dir in einem anderen Leben eine neue Chance."
“Manthala steh mir bei, nicht das auch noch. Kann mich denn niemand von diesen Leiden erlösen?“ Sie gab ihrer Stimme einen übertrieben weinerlichen Klang, um dem Sarkasmus mehr Ausdruck zu verleihen, leider interpretierte der Priester dies wohl als eine Art Reuebekenntnis und begann nun noch salbungsvoller aus einem Gebetsbuch zu zitieren: "Es werden nicht alle, die 'Lysanthor, Lysanthor' sagen, ins Reich der Sonne und des Lichtes aufgenommen, sondern nur jene, die wahrlich gerecht zu sich und ihren nächsten waren. Denn Licht ist gesät dem Gerechten und Freude den von Herzen Ehrlichen."

Lysanthor, Lysanthor , Lysanthor. Bla bla bla. Als wenn es nur diesen einen gäbe. Als ob nur diese Lichtgestalt das Gute und die Gerechtigkeit für sich gepachtet hätte. Manthala war mindestens ebenso gerecht und stand ihrem Bruder an Weisheit und Güte mit Sicherheit in nichts nach, aber sie verkörperte halt die Schattenseite, die Nacht den Teil des Tages, der den meisten Angst einflößte, was ihr automatisch in den Augen der Menschen eine düstere Ausstrahlung verlieh und ihr den Ruf des Bösen einbrachte.
Oh, wie sie diese salbungsvoll predigenden Lysanthordiener hasste und nun stand eben einer dieser Diener vor ihr und wollte, dass sie beichtete. Nun, da konnte er lange warten. Sie würde Rechenschaft ablegen, aber nur vor ihrer Göttin, nur vor Manthala, die in ihren Augen gerechter war, als es diese Lichtgottgläubigen je sein würden. Immerhin, wenn er wirklich glaubte was er da sagte, dann würde sie ihren Platz im Reich des Lichts sicher haben, denn jeder, na ja, fast jeder, den sie umgebracht hatte, hatte es auch verdient gehabt. Sie hatte also in den meisten Fällen Gerechtigkeit verübt, aber ob der Priester das auch so sah? Bei dem Gedanken legte sich ein süffisantes Grinsen auf ihr bereits ausgemergeltes Gesicht und sie meinte spöttisch:

„Es widerstrebt mir zwar euch darauf zu antworten, doch wisset, dass alle die, die ich je in meinem Leben getötet habe, den Tod mehr als verdienten. Ihr seht also, ich war gerecht zu ihnen und auch zu denen, welche sich deren Tod gewünscht hatten. Und da mir dies nebenbei auch noch gute Drachmen eingebracht hat, war ich wohl auch sehr gerecht zu mir selbst. Was denkt ihr, wird mir das Reich der Sonne und des Lichts damit gewiss sein? Immerhin war ich auch noch ehrlich zu euch. Ich hätte euch ja auch etwas vormachen können.“

Irgendwie tat ihr der Priester sogar ein wenig leid. Er machte ja nur das, was man von ihm erwartete, was seine Aufgabe war, so wie es die ihre als Priesterin Manthalas gewesen wäre. Trotzdem, sie mochte diese selbstherrlichen Lichtpriester nicht und umgekehrt war es in der Regel genauso, weswegen sie wieder ihre gleichgültige Miene aufsetzte und in Schweigen verfiel.

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Stadtwache
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Re: In den Gefägnisszellen Pelgars

Beitrag von Stadtwache » Sonntag 5. April 2009, 12:23

Einer der pelgarischen Wachposten, die mit dem Priester in die Zelle einmarschiert waren, knurrte und hob seine Pike. Der Gottesdiener aber erhob zeitgleich die Hand, ohne sich umzudrehen. "Zügle dein Temperament, junger Soldat", tadelte er mit vollkommen ruhiger Stimme. Sein Blick blieb auf Vana geheftet, seine Miene zeigte keinerlei Regung. Was hielt er wohl von ihren Worten?
So wie die Gefangene bisher Lysanthors "Gnade" hatte erfahren dürfen, würde ihre Strafe ob der Worte nun noch härter ausfallen. Vielleicht überraschte sie daher die Reaktion des Priesters, vielleicht aber auch nicht, gerade weil sie im Grunde vom selben Schlag war. "Lysanthor allein wird entscheiden, wieviel Gerechtigkeit in deinem Handeln lag. Ich bin nur hier, um dein Gewissen zu erleichtern, falls du etwas bereust, mein Kind." Er klappte sein Gebetsbuch zusammen und lächelte doch glatt, sogar recht freundlich!

"Seid Ihr mit Eurer Predigt dann fertig, Hochwürden?", ließ sich der zu Ungeduld neigende Wachmann vernehmen. Er hatte es wahrlich eilig. Wegen dieser Morticia hatte man ihn von seinem Posten beim Turnier geholt, wo er gerade vor kurzem ein reizendes Ding unter den Heilerinnen entdeckt hatte. Er wollte in seiner Pause mit ihr Essen gehen, doch jetzt gab es für ihn keine Pause - und sie wusste nichts davon! Er hoffte, noch retten zu können, was zu retten war, wenn nur diese verflixte Mörderin endlich auf dem Richtberg landete!

Der Priester nickte langsam. "Ja, ich denke, es gibt nichts mehr zu sagen." Er neigte das Haupt vor Vana, wie es sonst nur loyale Ritter vor ihrem König taten. "Ich wünsche dir viel Glück in einer anderen Welt, mein Kind." Ein Wächter geleitete den Mann anschließend nach draußen. Die übrigen traten näher an die Gefangene heran.
"Hoch mit dir, Mörderin. Es wird Zeit."
Man legte ihr zuerst neue Fußfesseln an, dann löste man die Handfesseln, um auch dort sicherheitshalber gleich neue zu befestigen. Mit Vana gingen die Wachen nicht mehr zimperlich um. Sie galt als hoher Risikofaktor, den niemand mehr entkommen lassen wollte. Mit einem Schubs in die Seite und auf sie gerichteten Piken und Schwertern wurde Vana Erendis Morgaine nun aus ihrer Kerkerzelle geführt.

Mit schleppenden Schritten, denn Vana konnte mit ihren Fußfesseln kaum schneller laufen, ging es voran. Sie kamen an anderen Kerkerzellen vorbei. Einige waren leer, in anderen hockten Strauchdiebe oder Betrunkene, die hier ihren Rausch ausschliefen. Die meisten von ihnen würden vermutlich noch am selben Tag freigelassen oder wenigstens noch in dieser Woche. Es handelte sich bei ihnen nur um Kleinkriminelle oder ein paar arme Hunde, die zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren - eben jenem, an dem die Stadtwache gerade eine ihrer Patrouillen durchführte.
Vana aber zählte nicht zu ihnen, sie hob sich von der Masse der "Verbrecher" hier ab. Sie war eine gesuchte Mörderin, eine bis dato nicht gefangene Legende auch diesseits des Drachengebirges. Und jetzt war sie nur noch eine einfache Frau, eine Verurteilte, die man zum Richtberg führte.
"Lebwohl!", rief ihr Bronko, der nahe des Kerkerausgangs stand, dümmlicherweise hinterher. Anschließend versenkte er seine Zähne in das pelzlose Fleisch einer Ratte und kaute darauf herum, dass die kleinen Knochen knackten.


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