Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Auf dem Marktplatz tummeln sich fast ebenso viele Händler wie Kaufwillige. Manches ehemalige Wohnhaus an diesem Platz wurde schon zum zweistöckigen Laden umfunktioniert. Jorsans Markt bildet einen wichtigen Treffpunkt in der Stadt.
Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Sonntag 21. September 2008, 22:06

Etwas überrascht sah die junge Frau dem Treiben der Stadtwache zu, wie diese versuchte, Haltung anzunehmen.
Unwillkürlich musste sie grinsen und biss sich auf die Unterlippe, um nicht auch noch zu lachen anzufangen.
Er war so tollpatschig, dass sie nur äußerst schwer glauben konnte, dass er tatsächlich ein guter Aufpasser war. Trotzdem tat er ihr auch irgendwie leid, da sie ihn so offensichtlich aus seinen Träumen gerissen und somit irgendwie für diesen Auftritt verantwortlich war.
Dadurch überging sie seine Flüche, die erstaunlich heftig ausfielen, und nahm ihm seinen rüden Tonfall nicht übel. Stattdessen gab sie ihm die Zeit, sich wieder fassen zu können.
Erst, als er sich erneut auf seinem Stuhl niederließ, trat sie näher und lächelte ihn mit einem unschuldigen Augenaufschlag an.
Langsam beugte sie sich vor ihm stehend zu ihm herab und sprach leise:"Verzeihung, ich wollte Euch nicht in Euren Träumen stören. Ich dachte mir nur, Ihr würdet es vielleicht als selbstverständlich erwarten, dass ich Euch begrüße." Mit einem leisen, gutmütigen Lachen setzte sie sich kurzerhand auf seinen Schoß und legte die Arme um seinen Nacken. "Und da ich gerade von der Latrine zurück komme, wollte ich das tun, ehe ich es vergessen und Euch beleidigen könnte." Fast schon liebevoll streichelte sie seine Wange und näherte sich mit ihrem Gesicht bewusst dem Seinen. "Ich wollte Euch nicht erschrecken und werde mich bemühen, es auch nicht wieder zu tun."
Danach hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange und erhob sich wieder.
Dieser Mann schien weitaus zugänglicher für die Vernunft zu sein und sie nicht von vornherein als Mörderin abzustempeln.
Ob er eventuell ein Verbündeter, ein Informant für sie werden könnte? Für möglich hielt sie es.
Dafür allerdings wollte, nein, musste sie ihn noch etwas mehr um den Finger wickeln, wollte sie nicht, dass er sich ihr sofort verschloss. Darum hütete sie sich auch, ihm Fragen über den Verlauf der Untersuchungen zu stellen.
Stattdessen öffnete sie ihre Zimmertür und schenkte ihm ein verschmitztes, jedoch scheinbar dennoch unschuldiges Lächeln. Gleichzeitig seufzte sie leise und deutete einen Schmollmund an.
"Wisst Ihr, ich finde es schade, dass ich in meinem Zimmer so alleine sein muss. Wollt Ihr mir nicht ein wenig Gesellschaft leisten?" Sie zwinkerte ihm zu. "Es bleibt auch unter uns und ich verspreche, ich werde Euch nicht erschrecken!"
Danach drehte sie sich um und ging gemächlich mit wiegenden Hüften in ihren Raum hinein.
Als hätte sie einen ganz alltäglichen Kunden vor sich, der nur noch etwas unsicher war und deswegen ihrer Führung bedurfte, setzte sie sich auf die untere Bettkante und blickte abwartend zur Tür. Dabei positionierte sie die Hände auf jeweils einer Seite ihres Körpers, bereit, sich wieder hoch zu drücken, sollte es die Situation erfordern.
Die Beine befanden leicht aneinander gelehnt, bewusst nicht über einander geschlagen, wobei ihr Rock wie unbeabsichtigt eine Spur hinauf gerutscht war, sodass nicht mehr viel fehlte, um ihre Unterwäsche preis zu geben.
Bild

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Stadtwache » Dienstag 23. September 2008, 17:08

Kaum saß Gregorian, wurde er erneut von der jungen Schankmaid in Verlegenheit gebracht, denn sie ging nicht, wie von ihm erwartet, in ihr Zimmer, sondern trat nah an ihn heran und beugte sich zu ihm herunter, so dass sie mit ihm auf Augenhöhe war. Leise und mit wohlklingender Stimme bat sie um Verzeihung für die Störung und setzte sich dann keck auf seinen Schoß, die Arme um seinen Nacken schlingend.
Das ging ja wohl eindeutig zu weit und Gregorians erster Impuls war aufzuspringen und die Kleine von seinem Schoß zu schubsen. Kurz zögerte er, was ihm dann auch sofort zum Verhängnis wurde, denn Janay säuselte ihm schon wieder ins Ohr, dass sie es nur getan hätte, damit er später nicht beleidigt wäre. Nun strich sie ihm auch noch über die Wange und hauchte ihm sogar einen Kuss auf selbige, nachdem sie ihm versicherte, dass sie ihn nicht noch einmal erschrecken wollte.

Gregorian war hin und her gerissen zwischen den Zärtlichkeiten der jungen Frau und seinem Pflichtbewusstsein, das ihm immer drängender suggerierte, dass er persönliche Gefühle nicht zulassen durfte. Kurzzeitig kam im Jeremias Warnung in den Sinn, doch wurden sie sogleich von den schönen Augen, die Janay ihm machte, hinfort gespült. Diese hatte nun doch ihr Zimmer betreten und sich leicht aufreizend auf ihr Bett gesetzt.

Und dann auch noch ihr Angebot, er solle ihr doch ein wenig Gesellschaft leisten! Verlegen fuhr sich Gregorian mit zwei Fingern in die Halskrause seines Wamses und zog daran herum, so als würde nur unter größten Mühen Luft bekommen. Auch war ihm inzwischen recht heiß, machte ihm die Kleine doch eindeutige Avancen. Es hielt in längst nicht mehr auf seinem Stuhl, schwer atmend stand er an den Türpfosten gelehnt und betrachtete den wohlgeformten Körper Janays. Mit der Zunge befeuchtete er sich die Lippen, welche schon sehr trocken waren und schluckte mehrmals. Es war unschwer zu übersehen, dass er mit sich rang. <b>NEIN!</b> und nochmals <b>NEIN!</b>, rief er sich zur Ordnung. Egal wie schwer es ihm auch fiel, am Ende siegte sein Pflichtgefühl, für diesmal jedenfalls.
„Es tut mir leid.“, meinte er mit ehrlichem Bedauern und an seinem Blick konnte Janay ermessen, wie groß sein Bedauern wirklich war. „Ich darf mich nicht mit euch einlassen. Verzeiht also, wenn ich hier draußen vor der Tür bleibe.“ Mit einem Ruck, nicht dass er noch in Versuchung kam, es sich anders zu überlegen, ließ er die Tür ins Schloss fallen und setzte sich wieder auf den Stuhl vor Janays Zimmer, sich immer wieder sagend, dass er sich nicht von der Verdächtigen bezirzen lassen durfte. Er musste standhaft sein, er gehörte schließlich zur Stadtwache Jorsas, aber würde er der Versuchung auf Dauer widerstehen können.
Die junge Dunkelelfe auf der anderen Seite der Tür mochte dazu wohl ihre eigenen Ansichten haben.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Dienstag 23. September 2008, 17:45

Fast schon überrascht hob sie eine Augenbraue bei seinen Worten.
Was denn? Glaubte er denn wahrhaftig, dass sie ihn lediglich in ihr Bett bekommen wollte?
Er jedenfalls schien es zu wollen und trotzdem nicht zu können, seine Haltung sowie seine Mimik sprachen deutlich dafür.
Noch bevor sie ihm eine Antwort geben konnte, hatte er sich nicht nur zurück gezogen, sondern auch die Tür hinter sich geschlossen.
Unwillkürlich machte sie flüchtig einen Schmollmund, ehe sie seufzte und den Kopf schüttelte.
Irgendwie schade, dass er sie so einfach abgewiesen hatte. Allerdings schien sie bei ihm eben mehr Chancen zu haben als bei seinem Vorgänger.
Diese Einsicht sorgte dafür, dass sie trotz allem zuversichtlich war.
Jedoch musste sie zuvor noch etwas klären, obwohl sie nicht dafür garantieren konnte, dass der Typ ihr das tatsächlich auch abnahm. Egal, wie sehr es der Wahrheit entsprechen mochte.
Dennoch drückte sie sich wieder in die Höhe und ging zur Tür.
Kurzerhand zog sie diese auf und steckte den Kopf durch den entstandenen Spalt.
Lächelnd sah sie den Mann an, der wieder seinen Platz auf dem Stuhl eingenommen hatte.
"Ich finde es schade, dass Ihr denkt, ich wolle nur das Eine von Euch. Eigentlich dachte ich, wir könnten ein nettes Gespräch miteinander führen, denn ich finde Euch nett. Aber wahrscheinlich habt Ihr Recht und es gäbe womöglich nicht genügend Themen, über die wir plaudern könnten. Bedauerlich. Nun ja..." Sie zuckte mit den Schultern und zwinkerte ihm mit einem leicht schelmischen Blick zu. "... dann werde ich mich wohl wieder hinlegen und versuchen, noch ein wenig zu schlafen."
Für einen Moment zögerte sie, als würde sie sich nicht dazu durchringen können, sich von ihm zu trennen.
Danach aber seufzte sie kaum merklich, gerade laut genug, dass er es erahnen konnte, und zog sich in ihr Zimmer zurück.
Tatsächlich legte sie sich auf ihr Bett, doch diesmal auf den Rücken.
Die Hände verschränkte sie hinter ihrem Kopf und für einige Sekunden starrte sie einfach nur in die Höhe.
Dann schloss sie die Augen und versuchte, an nichts zu denken, denn müde war sie nicht mehr. Also würde es höchstwahrscheinlich nichts mit einer weiteren Mütze voll Schlaf werden.
Um sich nicht an den gestrigen Tag trotz allem noch zu erinnern, lauschte sie, was die Wache vor ihrer Tür anstellte.
Würde er auf ihre Worte eingehen oder sie kurzerhand als Anmache abtun? Dabei waren sie es gar nicht gewesen, zumindest nicht vordergründig...
Allerdings hätte sie keine andere Möglichkeit gewusst, Informationen aus dem Mann heraus zu bekommen. Dazu kannten sie sich schließlich nicht, sodass sie nicht sagen konnte, ob er ihr freiwillig etwas über den Verlauf der Untersuchungen erzählen würde.
Bild

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Stadtwache » Freitag 26. September 2008, 14:57

Die Tür fiel zu und Gregorian setzte sich wieder auf den Stuhl. Mit seiner Ruhe war es allerdings vorbei. Hatte er vor dem Zusammentreffen mit dem verdächtigen Freudenmädchen noch an einen einfach auszuführenden Auftrag geglaubt, so war er sich seiner Sache inzwischen nicht mehr ganz so sicher.
Das Bild des jungen, aufreizenden Frauenkörpers, wie sie so lasziv auf dem Bett saß, wollte ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen und mehr als einmal krampften sich seine Hände zusammen, nur um der Versuchung, die Tür zu öffnen und zu ihr zu gehen, zu widerstehen.
Nun ja, das brauchte er auch nicht, denn die Tür öffnete sich von allein und der Kopf Janays erschien in dem sich verbreiternden Türspalt.
Mit einem leichten Schmollmund und kaum verhohlenem Vorwurf meinte sie: <i>"Ich finde es schade, dass Ihr denkt, ich wolle nur das Eine von Euch.“</i>
Dachte er das denn wirklich? Hatte sein Gesicht tatsächlich so ausgesehen? Gregorian wollte ihr schon entrüstet, dass er mit Sicherheit nicht so einer wäre, wie sie dachte, ins Wort fallen, ertappte sich dann aber bei dem Gedanken, dass sie vielleicht doch Recht haben könnte und hielt deswegen seinen Mund, während Janay fortfuhr: <i>“Eigentlich dachte ich, wir könnten ein nettes Gespräch miteinander führen, denn ich finde Euch nett. Aber wahrscheinlich habt Ihr Recht und es gäbe womöglich nicht genügend Themen, über die wir plaudern könnten. Bedauerlich. Nun ja...dann werde ich mich wohl wieder hinlegen und versuchen, noch ein wenig zu schlafen."</i>

Bedauerlich? Ja, das war es in der Tat, fand auch Gregorian. Schon hob er den Kopf und öffnete seinen Mund, so als wollte er ihr noch etwas sagen, schloss ihn dann aber wieder und senkte seinen Blick. Janay hatte diesen kurzen Moment noch gezögert, nur um nun leise zu seufzen und die Tür zu schließen und Gregorian saß wieder allein auf dem Stuhl vor ihrer Tür. Was hatte ihn nur davon abgehalten, ihr ins Zimmer zu folgen. Hatte sie nicht selbst gesagt, dass sie nur reden wollte! Konnte er sie, konnte er ihre Bewegungen und Blicke so missgedeutet haben? Ruckartig erhob er sich und begann damit, unruhig vor ihrem Zimmer auf und ab zu gehen. Bei jedem zweiten Schritt stieß der Schaft seiner Hellebarde auf den Boden und erzeugte dabei ein rhythmisches Klopfen. Klonk, Klonk, Klonk, Pause – Drehung – Klonk, Klonk, Klonk, Pause – Drehung – und das Ganze wieder von vorn. Dabei drehten sich seine Gedanken genauso im Kreis wie er selbst. Sollte er? Sollte er nicht? Was war an ein wenig Konversation denn falsch? Nur weil sie eine Hure war und er auf sie Acht geben sollte, musste er doch nicht die ganze Zeit einsam vor ihrem Zimmer hocken. Verdammt, er war nicht Jeremias, der die Huren scheute, wie Faldor Lysanthors Blitzschlag. Er würde jetzt da hinein gehen und sich mit dem Mädchen unterhalten, etwas anderes wollte sie ja auch nicht.

Klonk, Klonk, Pause – Ruhe! Schlagartig hörte das klopfende Geräusch auf, als er seine Wanderung vor ihrer Tür abbrach. Was sie jetzt wohl denken mochte? Oder schlief sie etwa schon wieder? Nach einigen Augenblicken der Unschlüssigkeit klopfte Gregorian leise an ihre Tür.
„Ähähem…“, räusperte er sich, „Seid Ihr noch wach?“
Als er keine Antwort bekam, wollte er sich bereits enttäuscht wieder setzen, doch dann, nach einiger Zeit des Wartens, erklang ihre helle Stimme und bat ihn einzutreten.
Fast zaghaft öffnete er ihre Tür und steckte erst seinen Kopf hindurch, fast so, als würde er nicht sicher sein, ob sie auch noch angezogen wäre, schließlich schob sich der Rest seines Körpers nach. Kurz blickte er sich im Zimmer um, ehe er die Hellebarde an die Wand lehnte und sich auf einen der Stühle an dem kleinen Tisch setzte.
Sein Blick kreuzte sich mit dem Janays, die im Schneidersitz auf ihrem Bett saß. „Nun, worüber wollt Ihr denn reden?“, wollte Gregorian wissen, „Oder waren Eure Worte doch nur ein Vorwand um mich in das Zimmer zu locken? So ganz bin ich noch nicht von Euren lauteren Absichten überzeugt.“
Unruhig begann er mit den Fingern auf der Tischplatte zu trommeln, während er Janay mit seinen Augen fixierte und sich fragte, was sie nun wirklich von ihm wollte.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Freitag 26. September 2008, 23:09

Deutlich konnte sie seine Bewegungen bis in ihr Zimmer hören, auch wenn es bestimmt dumpfer klang, als es in Wirklichkeit war.
Als die Geräusche auf einmal verstummten, spitzte die junge Frau instinktiv die Ohren.
Was war jetzt? Warum war der Wachmann stehen geblieben?
Ein leises Klopfen sowie seine verlegen klingende Stimme zauberten ein zufriedenes Grinsen auf ihre Lippen und waren gleichzeitig eine Antwort auf ihre Fragen.
Bewusst zögerte sie, ließ ihn etwas zappeln, während sie sich aufsetzte und die Beine anzog, um sie zu unterschlagen.
Gegen das Grinsen kämpfte sie an und versuchte, möglichst neutral oder sogar fragend drein zu sehen, als sie ihm aufforderte, herein zu kommen.
Schweigend beobachtete sie ihn. Die Augenbraue hob sich wie von alleine bei seinen Worten.
Innerlich jedoch lachte sie leise.
Nun, so ganz unrecht hatte dieser Kerl ja nicht. Sie wollte ihn verführen, für sich gewinnen, um aus ihm alle Informationen sie betreffend heraus zu locken.
Allerdings schien er etwas zu ahnen, zumindest traute er ihr nicht. Noch nicht!
Also blieb sie weiterhin auf der Hut und stieß ein absichtlich enttäuscht klingendes Seufzen aus, wobei sie ein Kopfschütteln andeutete, als wäre sie gekränkt über seine Zweifel.
Schlussendlich zuckte sie mit den Schultern und blickte aus dem Fenster. "Weiß nicht... Über was würdet Ihr denn gerne reden wollen? Ich möchte Euch schließlich nicht langweilen." Auch in ihrer Stimme schwang es mit, dass sie scheinbar gekränkt war.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust, sodass ihre Hände nicht mehr dafür sorgen konnten, den Rock hinunter zu drücken.
So konnte der Wachmann, sofern ihn sein Trieb, seine Neugier oder sogar beides dazu veranlasste, drunter spechteln und einen flüchtigen Blick auf ihre dürftige Unterwäsche erhaschen. Damit er jedoch nicht wieder misstrauischer werden konnte, tat Janay so, als hätte sie es diese gebotene Möglichkeit nicht einmal bemerkt.
Als müsste sie sich einen innerlichen Ruck geben, seufzte sie erneut und schüttelte langsam den Kopf.
Nun erst sah sie den Mann wieder an. "Erzählt mir ein wenig von Euch. Ich weiß noch nicht einmal Euren Namen, während ich glaube, dass Ihr den meinen schon kennt." Sie lächelte ihn freundlich an. "Da wäre es nur gerecht, falls ich Euch rufen müsste."
'Wegen was auch immer!', fügte sie in Gedanken hinzu und rechnete sich aufgrund seines Blickes ihre Chancen ein weiteres Mal aus.
Bild

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Stadtwache » Montag 29. September 2008, 23:16

Da saß er nun, trommelte mit den Fingern auf den Tisch, versuchte ihren Blicken auszuweichen und ertappte sich dabei, wie er immer wieder selbige zu ihrem Ausschnitt wandern ließ. Seine Gedanken beschäftigten sich unentwegt mit der Frage, ihrer Frage, worüber er denn gerne reden würde. Tja, worüber sollte er schon groß reden. Sein Leben drehte sich hauptsächlich um gutes Essen und einen Humpen Bier, und wenn er mal mit jemandem sprach, dann höchstens mit seinen Wachkumpanen, aber niemals mit einer so schönen Frau wie sie es war. Wenn er ehrlich zu sich war, dann wusste er einfach nicht, worüber er mit ihr reden könnte. Natürlich würde er das niemals zugeben und so versuchte er seine Unsicherheit durch übertriebene Forschheit und ein missmutiges Gesicht zu verdecken.
„Warum fragt Ihr? Wart nicht Ihr diejenige, die hier reden wollte? Aber wenn Ihr meint. Ihr wollt also etwas über mich wissen. Nun, da gibt es nicht viel zu erzählen. Im Grunde ist mein Leben genauso langweilig wie das der meisten hier. Tagein, tagaus Dienst in der Kaserne und zum Feierabend die Schenke, aber was rede ich, erzählt mir doch lieber etwas über Euch. Ach, mein Name ist übrigens Gregorian, einfach nur Gregorian, das sollte reichen.“

Abrupt hörte das Trommeln auf der Tischplatte auf, dafür glitt sein Blick nun doch weitaus offener über ihren Körper und blieb für einen Augenblick an ihrem hochgezogenen Rock hängen. Doch schnell wandte er sich wieder ab und sah ihr nun direkt ins Gesicht.
„Doch wenn Ihr nicht wollt. Ich meine, nach dem, was heute geschehen ist ... Ich kann verstehen, wenn Euch da nicht nach erzählen zu Mute ist.“ Erneut legte Gregorian eine Pause ein und betretenes Schweigen legte sich über den Raum. Schließlich stand er auf und meinte mit fragendem Unterton:“Würde es Euch etwas ausmachen, wenn wir uns in den Schankraum setzen und unsere Unterhaltung dort weiter führen könnten? Ich hätte nichts dagegen, dabei ein gutes Bier zu genießen.“
Wenn er schon Dienst schieben und sich die halbe Nacht um die Ohren schlagen musste, dann wollte er wenigstens ein wenig Annehmlichkeit dabei haben und der Wirt würde ein oder zwei Biere schon verschmerzen können.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Dienstag 30. September 2008, 00:33

Als wäre sie beleidigt über seinen Tonfall, hob sie eine Augenbraue an. Allerdings machte das leichte Schmunzeln diesen Eindruck wieder wett.
Ein wenig übertrieben seufzte sie und wollte etwas darauf erwidern, überlegte schon, was sie ihm über sich selbst überhaupt eröffnen konnte, ohne sich in Gefahr zu begeben, als sein Fingertrommeln plötzlich aufhörte.
Er schien eindeutig Gefallen an ihr gefunden zu haben, was sie an seinem Blick erkennen konnte, jedoch noch war er nicht soweit, das fühlte sie. Also ließ sie ihn erst einmal ausreden, wartete ab, was er tun würde.
Ihr Schmunzeln wurde breiter bei seiner Bitte.
Schwungvoll rollte sie sich aus dem Bett und stand geschmeidig auf.
Lächelnd trat sie auf die Tür zu und kam dabei Gregorian näher. "Aber natürlich. Kommt mit, ich schenke Euch einen Krug ein." Sie öffnete die Tür, wollte schon hinaus treten, als sie den Kopf drehte und ihn noch einmal ansah. "Ach ja, ich fürchte, jetzt werde ich Euch nur Helles anbieten können. In der Nacht hat wohl niemand mehr den Vorrat an Dunklem nachgefüllt. Jedoch bin ich sicher, dass Ihr mir das verzeihen werdet!" Ein wenig schelmisch zwinkerte sie ihm zu und trat hinaus in den Gang.
Mit Absicht wirkte die junge Frau fröhlicher und lockerer, als sie es in Wirklichkeit war.
Sie fühlte die Ungeduld in sich hochsteigen, denn sie musste seine Vernunft durchbrechen, ohne ihn misstrauisch zu machen. Je unsicherer er allerdings war, desto schwieriger würde es werden.
Darum kümmerte sie sich auch kaum darum, wie rasch er ihr folgte, um ihm das Gefühl der Sicherheit zu geben, dass sie es nicht darauf abgesehen hatte, ihn zu verführen.
Im Schankraum trat sie kurzerhand hinter den Tresen und schenkte ihm bereits den Krug ein, als er auf der Treppe sichtbar wurde.
Mit dem Kinn nickte sie in den Raum hinein. "Setzt Euch, wohin Ihr wollt. Es wird noch dauern, bis jemand aufstehen wird."
Für einige Sekunden musste sie sich noch auf ihre Tätigkeit konzentrieren, damit ihr das Bier nicht übergehen konnte.
Dann verließ sie ihren Platz und trat auf den Tisch zu, an den sich der Mann inzwischen gesetzt hatte.
"Hier, bitte!", meinte sie lächelnd und stellte den Krug vor ihm hin.
Sich selbst ließ sie ebenfalls auf dem Tisch nieder und platzierte das ihm näher liegende Bein neben ihm auf der Bank, jedoch ohne ihn dabei zu berühren.
Das andere baumelte entspannt in dem Zwischenraum des Holzmobiliars.
Die Hände stützte sie zu beiden Seiten ihres Körpers ab.
Janay beobachtete ihn mit einem feinen Lächeln, wie er trank.
"Also, um zu Euren Worten zurück zu kehren, Gregorian. Ich finde es schade, wenn man nichts weiter als das tägliche Einerlei erlebt. Das stelle ich mir langweilig vor, oder? Und wie kam es dazu, dass Ihr zur Stadtwache gegangen seid?" Sie verlagerte ihr Gewicht nach rechts und drehte den Oberkörper ein wenig in seine Richtung. So hatte sie ihre Linke frei und konnte mit einer Haarsträhne spielen, als bräuchte sie unbedingt etwas zu tun. Dabei aber achtete sie sehr darauf, dass ihr spitzes Ohr nicht zum Vorschein kam. "Und ich... über mich gibt es nicht viel zu erzählen. Zumindest nicht, was Euch interessieren könnte, denke ich. Obwohl..."
Bewusst legte sie eine etwas längere Pause ein und kaute auf ihrer Unterlippe herum, als fiele es ihr schwer, diese Worte überhaupt formulieren zu können. Was nicht ganz der Unwahrheit entsprach, denn vollständig hatte sie den Schock trotz allem noch nicht verdaut.
Schließlich atmete sie absichtlich hörbar aus und schüttelte den Kopf.
Ein flüchtiges, verlegenes Lächeln erschien auf ihren Lippen und sie senkte scheinbar beschämt den Blick.
"... es gäbe etwas, das ich gerne erfahren würde, allerdings glaube ich nicht, dass Ihr mir darauf eine Antwort geben dürftet. Auch wenn mich diese bestimmt beruhigen würde..." Dank ihrer jahrelangen Übung schaffte sie es, ihrer Stimme einen leisen, fast schon weinerlichen, aber auf alle Fälle leidenden Unterton verleihen zu können.
Bild

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Stadtwache » Donnerstag 2. Oktober 2008, 15:44

Es verwunderte Gregorian doch, dass sie so schnell seinem Wunsch entsprach. Anscheinend hatte sie es doch nicht darauf abgesehen gehabt, ihn zu verführen und so tat es ihm fast Leid, dass er sie wohlmöglich falsch eingeschätzt hatte. Nicht dass er etwas dagegen gehabt hätte, sich mit ihr zu vergnügen, aber Dienst war nun mal Dienst. Nun, in ein paar Stunden würde er allerdings vorüber sein und dann … Der Gedanke an das, was er mit diesem Mädchen vielleicht treiben konnte, trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Egal ob Helles oder Dunkles, er brauchte jetzt unbedingt etwas, um sich abzukühlen.
Während Janay voran lief, ruhte sein Blick auf ihrem schlanken Körper. Und wie sie die Hüften im Takt ihrer Schritte wiegte und verführerisch mit ihrem süßen Hintern wackelte, erneut schweiften seine Gedanken ab, bis er schließlich merkte, wie seine Handflächen feucht wurden und sich sein Lederwams beträchtlich spannte.
<b>Du bist im Dienst! Du bist im Dienst!</b> sagte er sich immer wieder und versuchte die lüsternen Gedanken, die sich in seinem Kopf festzusetzen drohten, zu verscheuchen.

Für wenige Augenblicke, als er an einem der Tische Platz genommen hatte und Janay am Tresen sein Bier zapfte, gelang es ihm auch, aber dann, als sie sich neben ihn setzte und ihr Bein fast auf seinen Schoß legte, kehrten die sündigen Gedanken zurück.
Sünde, dein Name ist Weib! Wer auch immer dies einmal gesagt haben mochte, er wusste anscheinend nicht, wie Recht er damit hatte. Zumindest in Gregorians Fall traf es zu, nur das hier die Sünde einen konkreten Namen hatte, nämlich Janay. Wie sie so neben ihm saß, die Hände auf die Bank gestützt, so dass ihre Brüste noch praller zur Geltung kamen, war sie in seinen Augen die pure Verführung. Mit hastigen Schlucken stürzte er den Inhalt des Kruges hinunter, nur um von dieser Sünde in Menschengestalt abgelenkt zu werden. Wie elektrisiert zuckte er zusammen, als sie unvermittelt das Wort an ihn richtete. Wenn er nicht unhöflich erscheinen wollte, musste er sich wieder auf sie konzentrieren, was seine Gedanken erneut in unkeusche Bahnen lenkte. Er achtete mehr auf ihre Bewegungen und ihre Blicke, als dass er ihren Worten folgte. So bekam er auch nur die Hälfte von dem mit, was sie sagte, um genau zu sein, nur den letzten Rest.

Er konnte sich denken, was sie interessierte, wusste aber nicht recht, ob er ihr das, was er mitbekommen hatte, auch mitteilen durfte. Ein ausdrückliches Verbot hatte man ihm gegenüber nicht ausgesprochen und was sollte es schaden, wenn er ihr erzählte was er wusste. Vielleicht war sie ihm sogar dankbar und er wusste schon, wie sie ihm ihre Dankbarkeit zeigen konnte.
„Ihr wollt wissen, ob ich etwas Neues über euren Fall weiß.“, stellte er daher unverblümt fest. „Nun ja, viel ist es nicht. Soviel ich weiß, hat man zwar Spuren auf dem Dach über Eurem Fenster gefunden, kann diese aber nicht eindeutig einem Menschen zuordnen. Man ist der Auffassung, dass diese auch von einem Tier, einer Katze oder so, sein könnten. Man ist sich also noch nicht sicher, ob Ihr die Wahrheit gesprochen habt oder nicht doch für das Verbrechen verantwortlich seid. Wahrscheinlich wird man im Laufe des Tages noch die Nachbarn befragen und dann wahrscheinlich auch Euch noch einmal zur Vernehmung in die Kaserne holen. So oder so wird aber die Untersuchung noch heute abgeschlossen und über euch entschieden werden.“

Dies waren nicht gerade ermutigende Nachrichten, denn so wie die Lage sich darstellte, würde die Befragung der Nachbarn auch keine neuen Erkenntnisse bringen, so dass ihr Wohl und Wehe am Ende von der Entscheidung des Kommandanten der Wache abhängen würde. Es hieß zwar immer, bei begründetem Zweifel für den Angeklagten, doch wenn der Angeklagte eine Hure war und der Kommandant auch, so wie der Wächter Jeremias, der Auffassung sein sollte, dass Huren mit Verbrechern auf einer Stufe stünden, konnte das Urteil schnell zu ihren Ungunsten ausfallen. Andererseits würde eine vorherige Flucht wie ein Schuldeingeständnis wirken und ihr Urteil auf jeden Fall besiegeln. Wie sie das Blatt auch drehte und wendete, Gregorians Aussage hatte ihre Lage nicht gerade verbessert. Die Frage war nur, war es besser das Urteil abzuwarten, in der Hoffnung auf einen Freispruch oder lieber gleich zu verschwinden?

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Donnerstag 2. Oktober 2008, 16:10

Es erstaunte sie, dass Gregorian ihr gleich eine Antwort gab. Doch die Hoffnung, die sie in diese gelegt hatte, verflüchtigte sich rasch.
Stattdessen stieg alles wieder in ihr hoch, doch diesmal war es vor allem ein Gefühl, das in ihr herrschte: verzweifelte Wut.
Er hatte kaum ausgesprochen, da schlug sie impulsiv mit der linken Faust auf den Tisch. "Verdammt!", entfuhr es ihr.
Laut seufzend stellte sie auch das zweite Bein auf die Bank, stützte ihre Ellbogen auf den Oberschenkeln ab und verbarg ihr Gesicht in den Händen.
Sie dachte so vieles, sich überstürzendes und gleichzeitig auch wieder nichts, da keine einzige Überlegung es schaffte, länger als einen flüchtigen Moment lang in ihrem Gedächtnis hafte zu bleiben. Hin und wieder schüttelte sie unbewusst den Kopf und seufzte sogar mehrmals.
Schließlich jedoch gewann sie ihre Fassung zurück und gab den oberen Teil ihres Gesichtes frei.
Die Hände umschlossen noch einige Sekunden lang die untere Hälfte, wobei die Fingerspitzen auf ihrer Oberlippe ruhten.
In den Augen konnte man deutlich sehen, dass diese vor ungeweinten und vergossenen Tränen gleichsam brannten. Sie hatten sich leicht gerötet.
Langsam ließ sie ihre Hände sinken und legte die Unterarme über ihre Oberschenkel.
Den Blick senkte sie, nur um ihn dann ziellos in dem Raum schweifen zu lassen. Bis er schlussendlich auf dem Mann hängen blieb.
"Ich habe die Wahrheit gesagt, aber niemand glaubt mir." Janay stand auf, sie musste sich jetzt einfach bewegen. Eine innere Unruhe hatte sie erfasst.
Was sollte sie tun? Bleiben oder fliehen, riskieren, eingesperrt zu werden, oder davon laufen und somit für schuldig gehalten zu werden, was sie nicht war?
"Dabei habe ich nur Spaß an meinem Beruf!", führte sie die begonnene Bemerkung zu ende.
Vor der Breitseite des Tisches ging sie einige Male auf und ab, wobei sie unbewusst immer im Sichtfeld von Gregorian blieb.
Mit einem Ruck hielt sie nach einigen Atemzügen erneut inne und sah ihn an. Ihr Gesicht zeugte deutlich davon, dass sie mit sich rang und auch verzweifelt war.
"Was soll ich tun? Was <b>kann</b> ich tun?" Fast schon flehend um Hilfe heischend blickte sie in sein Gesicht und setzte sich wieder auf den Tisch.
Sie musste zur Ruhe kommen, sonst würde sie nicht klar denken oder gar die richtige Entscheidung treffen können.
"Versteht Ihr? Ich <b>bin</b> unschuldig, nur glaubt mir niemand, nur weil ich ein Freudenmädchen bin! Ich hab doch nichts weiter als meine Arbeit gemacht und er wollte mir gerade meinen Lohn geben, da tauchte dieser Schatten im Fenster auf. Aber niemand glaubt mir!" Schluchzend verbarg sie ihr Gesicht ein zweites Mal in den Händen. Es waren trockene Laute, die sie von sich gab, Tränen allerdings wollten nicht kommen.
Bild

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Stadtwache » Samstag 4. Oktober 2008, 20:35

Mit einem derartigen Gefühlsausbruch, wie er auf seine Worte folgte, hatte Gregorian nicht gerechnet. Vorsichtshalber fasste er seine Hellebarde fester, bereit das Freudenmädchen an jeglicher Dummheit zu hindern. So wie sie auf den Tisch gehauen hatte, rechnete er mit allem.
Seine Befürchtungen erwiesen sich dann aber doch als unbegründet. Janays anfangs wütende Stimmung schlug schnell in Traurigkeit um. Wie ein Häufchen Elend saß sie alsbald auf der Bank, die Knie eng an sich gezogen, den Kopf darauf gestützt und den Tränen nahe. <i>"Ich habe die Wahrheit gesagt, aber niemand glaubt mir."</i>
Wie sie so vor ihm saß, das Kinn auf die Arme gestützt, mit brennendem Blick, begann Gregorian langsam daran zu zweifeln, dass dieses Mädchen überhaupt in der Lage gewesen sein sollte, einen ausgewachsenen Mann, wie es der Herr von Gotha war, in der geschehenen Weise zu ermorden. Vielleicht sagte sie tatsächlich die Wahrheit. Ihre Augen ließen in diesem Moment jedenfalls keine Falschheit erkennen, da war er sich recht sicher.
Nachdenklich sah er zu ihr hinüber, folgte ihr mit seinem Blick, als sie schließlich aufstand und vor dem Tisch auf und ab ging. Immer wieder beteuerte sie, dass sie nur den Spaß an ihrer Arbeit hatte und unschuldig am Tod des Mannes war. Was, wenn sie Recht hatte, wenn sie es wirklich nicht gewesen war?

„Beruhigt Euch Mädchen, noch ist nichts entschieden. Es ist ja nicht gesagt, dass die Befragung der Nachbarn nichts ergibt. Vielleicht hat ja doch irgendjemand etwas gesehen und sich aus Angst bisher nur nicht getraut, der Wache Meldung zu machen.“
Es nützte nichts, auch Gregorians eher halbherzige Beruhigungsversuche konnten die Trübsal der jungen Frau nicht verscheuchen. Ganz im Gegenteil, sie wurde immer trauriger und barg schließlich ihr Gesicht in den Händen. Hin und wieder erbebte der zierliche Körper unter trockenen Schluchzern, die Gregorian bald das Herz zerrissen. Irgendwann wusste er nicht mehr, was er noch machen sollte meinte mitfühlend:
„In einem Punkt habt ihr Unrecht, ICH glaube Euch ... inzwischen, wenn Euch das etwas beruhigen sollte.“ Er wusste nicht recht warum, aber er konnte sich immer weniger vorstellen, dass dieses zierliche Ding einen Mord begehen konnte.
„Wenn Ihr wollt, so werde ich Euch begleiten, wenn man Euch noch einmal befragen sollte.“
Nun endlich griff er wieder nach seinem Humpen und befeuchtete seine inzwischen trockene Kehle, dabei sah er fragend zu ihr hin.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Sonntag 5. Oktober 2008, 03:22

Überrascht blickte sie auf und ihn direkt ins Gesicht.
Hatte sie richtig gehört? Er, ein Mann von der Stadtwache, glaubte ihr, einem Freudenmädchen?!
Es klang unglaubig in ihren Ohren. Sogar so sehr, dass sie verblüfft hauchte:"Wirklich?"
Und dann setzte er noch eins oben drauf, was ihr für einige Momente tatsächlich die Sprache raubte.
Schließlich jedoch konnte sie sich, nach einigen Malen erstaunten Blinzelns, allmählich wieder fassen. "Das... das würdet Ihr tun? Für mich?"
Sie konnte das nur sehr schwer glauben. Natürlich, der Wirt hatte ihr ebenfalls versprochen, ihr zu helfen, und sie hatte schon öfters in Gasthäusern gearbeitet, deren Besitzer ähnliches zu ihr gesagt hatten. Allerdings noch nie jemand, der auch wirklich etwas ausrichten könnte!
Allein dieses Angebot hob ihre Stimmung um eine Spur erneut an. Selbst ein feines, dankbares Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
Die Sorge blieb natürlich und so ganz hatte sie die Hoffnung auf einen glimpflichen Ausgang noch immer nicht zurück gewonnen, aber es ging ihr besser. Das Brennen in den Augen ließ nach und sie konnte sich langsam wieder entspannen.
Da sie gesehen hatte, dass ihr Gegenüber getrunken hatte, warf sie einen flüchtigen Blick in den Becher. Er war noch ungefähr zu einem Drittel voll.
Trotzdem sagte sie ihm, wobei man ihr ihre Dankbarkeit auch anhörte:"Wenn Ihr noch ein Bier wollt, sagt es ruhig. Ich denke, der Wirt kann das verkraften." Dabei schenkte sie ihm ein schon deutlicher sichtbares Lächeln und nickte knapp.
Danach richtete sie sich wieder auf und drückte ihren Rücken durch.
Sie spürte, wie ihre Wirbelsäule kaum hörbar knackte, und seufzte leise auf. Das hatte gut getan!
Irgendwie war sie da verspannt gewesen, doch nun ging es auch ihrem Körper wieder besser.
Dann blickte sie Gregorian ein weiteres Mal an, freundlich lächelnd. "Wie lange dauert Eure Schicht eigentlich noch an? Und wisst Ihr, ob danach noch jemand kommen wird? Immerhin habe ich keinen einzigen Fluchtversuch gewagt, werde es auch nicht tun, und der Betrieb wird in einigen Stunden bestimmt wieder aufgenommen werden. Da wäre es nicht so gut für den Umsatz, wenn hier weiterhin Stadtwachen sich aufhalten." Sie versuchte, etwas verlegen zu wirken und biss sich dabei leicht auf die Unterlippe.
Eigentlich hatte sie nicht so direkt sein wollen, dass man ihr anmerkte, um was es ihr im Prinzip ging.
Die junge Frau wollte einfach wissen, wie lange sie noch unter Bewachung stand.
Der Umsatz des Wirts war ihr in der Hinsicht vollkommen egal, obwohl sie befürchtete, dass sie es irgendwie, früher oder später, noch zu spüren bekommen könnte. Sofern sie die Stadt nicht rechtzeitig verließ.
Außerdem könnten sich die Geschehnisse herum sprechen und das auch, wenn sie großes Pech hatte, in andere Städte, sodass es ihren Ruf schädigte. Zumindest, sobald man ihren Namen preis gab.
Bild

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Stadtwache » Freitag 10. Oktober 2008, 23:55

Gregorian konnte förmlich sehen, wie gut ihr sein Zuspruch tat. Hatte sie eben noch mit ihrer ausweglosen Lage gehadert und war voller Verzweiflung, so schenkte sie ihm nun bereits wieder ein, zwar zaghaftes, dennoch nicht minder fröhliches Lächeln.
„Na seht Ihr, so gefallt Ihr mir schon besser. Diese Trauermiene passt einfach nicht zu Euch. Und ja, ich würde es tun. So ein lebenslustiges Ding wie Ihr es seid, nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein freundliches Mädchen einen Mord begehen könnte.“

Auch er besah sich seinen fast leeren Bierkrug und überlegte, ob er sich noch eines genehmigen könnte, entschied sich dann aber dagegen. Der frühen Morgenstunde nach konnte jeden Augenblick seine Ablösung eintreffen und dann war es besser, wenn er nicht bei einem vollen Bierkrug saß, weswegen er den Kopf schüttelte und grinsend meinte:
„Besser nicht, nicht dass ich später noch Ärger bekomme wegen Trunkenheit im Dienst.“
So gerne er auch einen Krug guten Bieres trank, so hatte er noch immer ein gewisses Maß an Pflichtgefühl.

„Meine Wache ist bald vorüber, dann könnt ihr mir gerne noch ein Bier spendieren. Hm, eigentlich müsste meine Ablösung ...“, krawumm! Mit einem donnernden Schlag wurde die Tür des Schankraums aufgestoßen und mehrere Wachen betraten diesen. „... schon da sein.“, beendete Gregorian den angefangenen Satz. „Mit so vielen hatte ich aber nicht gerechnet.“
Die Wachen nahmen rechts und links der Tür Aufstellung, erst dann betrat ein weiterer Uniformierter den Schankraum. Mit einem Satz sprang Gregorian auf, packte seine Hellebarde und nahm Haltung an, als er in dem Uniformierten seinen unmittelbaren Dienstvorgesetzten erkannte.
„Soldat der Wache Gregorian Koslan Herr! Melde gehorsamst, keine besonderen Vorkommnisse!“, brüllte er, als der Offizier direkt vor ihm stehen blieb.
„So so, keine besonern Vorkommnisse also.“, schnüffelnd sog der Wachoffizier die Luft ein und warf an Gregorian vorbei einen Blick auf den so gut wie leeren Bierkrug.
„UND DAS DA? Nennt er das etwa keine besonderen Vorkommnisse!“, bellte er und deutete auf den Bierkrug. „Alkohol im Dienst! Darüber wird später noch zu reden sein.“, zischte er ihm gefährlich leise ins Ohr.

Die Hände hinter dem Rücken umrundete er nun den Tisch, baute sich vor Janay auf und schnarrte unfreundlich:
„Das hohe Gericht hat mich beauftragt, Euch nochmals zur Vernehmung vorzuführen. Bitte folgt mir in die Kaserne.“
Ohne die Antwort Janays abzuwarten machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte aus der Tür hinaus. Augenblicklich entspannte sich Gregorian und warf Janay einen aufmunternden Blick zu, ganz so als wollte er sagen – Kopf hoch, wird schon nicht so schlimm werden. Ich bin ja bei dir.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Samstag 11. Oktober 2008, 00:21

Seine gutgemeinten Worte waren wie Balsam für ihre Seele. Ihr Lächeln wurde ehrlicher und auch ihre gewöhnliche Stimmung kehrte zurück.
Mit einem schelmischen Funkeln in den Augen zwinkerte sie ihm zu. "Ich weiß, ich bin immer sehr lieb, besonders zu so freundlichen Herren, wie Ihr es seid, Gregorian!" Bewusst schmeichelte sie ihm ein wenig, was allerdings auch teilweise ernst gemeint war.
Das war ihre Art, ihm zu danken, wenn sie nicht gleich mit ihm ins Bett stieg. Wobei, wer wusste es, vielleicht würde sich das noch ergeben? Sie hätte nichts dagegen, er war ihr immerhin sympathisch im Gegensatz zu manch anderen von ihren Kunden.
Seine weiteren Worte ließen sie erneut aufmerksam werden.
Ihr Lächeln verblasste um eine Spur und sie schüttelte den Kopf. "Nein, das will ich nicht, dass Ihr Ärger bekommt."
Das würde nicht nur ihrer eigenen Angelegenheit schaden, wenn sie ihren bisher einzigen Verbündeten zur Machtlosigkeit verdammte. Und es wäre auch höchst schlecht für ihr Gewissen gewesen, sollte sie gerade ihm Ärger einhandeln.
Bei dem lauten, plötzlichen Krach fuhr sie heftig zusammen.
Der Kopf ruckte in die Höhe, die Gesichtszüge entglitten ihr vor Schreck.
Ihr Herz schlug mit einem Mal um ein Vielfaches schneller und der Magen krampfte sich ihr zusammen.
Diese Kerle jagten ihr nicht nur Angst ein, sondern bestärkten sie auch in der Empfindung, dass sie trotz allem für schuldig befunden werden könnte.
In ihr schrie alles danach, laut stark zu beteuern, dass sie nichts getan hatte. Doch ihre Kehle fühlte sich derart heftig zugeschnürt an, dass ihr sogar das Atmen schwer fiel.
Der Blick, der Gregorian traf, erschreckte sie. Sie hatte das nicht gewollt und versuchte, ihren Mund zu öffnen, um den Sachverhalt klar zu stellen.
Was war schon ein lächerlicher Krug Bier! Was Antialkoholisches gab es hier doch nicht und es war verständlich, dass jemand innerhalb einiger Stunden Durst bekam. War dieser Offizier denn so ein Unmensch?
Auf einmal wurde sie ruppig angesprochen.
Erneut zuckte zusammen und sah erschrocken hoch.
Die Kehle wurde ihr noch enger und die Knie wurden ihr weich.
Zitternd rutschte sie langsam von dem Tisch herunter und fühlte sich, als würde sie zur Hinrichtung geführt werden.
Der Impuls zu fliehen, wurde überaus stark und hätte sie sich in besserer körperlicher Verfassung befunden, sie hätte es höchstwahrscheinlich getan.
Dass Gregorian versuchte, sie zuversichtlich anzusehen, wollte sie mit einem dankbaren Lächeln quittieren. Es wurde nur ein verzerrtes Irgendwas.
Mehrmals bemühte sie sich darum, der Aufforderung Folge zu leisten und sich vom Tisch weg zu drücken. Wäre nur nicht diese Weichheit in den Knien und das Zittern gewesen!
Regelrecht flehend sah sie zu Gregorian. Tränen der Verzweiflung und Hilflosigkeit traten ihr in die Augen.
Sollte sie tatsächlich zur Kaserne gehen, brauchte sie einen stützenden Arm. Und er war der einzige, dem sie zutraute, dass er es nicht so aussehen ließe, als würde sie erneut abgeführt werden.
Bild

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Stadtwache » Samstag 25. Oktober 2008, 21:31

Kaum merklich zuckte Gregorian zusammen, als er Verzweiflung und die Bitte um Hilfe in den Augen Janays bemerkte. Schnell straffte er sich. Ebenso wie die anderen Wachen. Wie ein lebender Käfig schlossen sie sich in einer kreisförmigen Aufstellung um die Dunkelelfe. Trotz seiner eher plumpen Erscheinung hatte es Gregorian dabei geschafft, geschwind an ihre Seite zu eilen. Energisch und doch nicht zu kräftig griff er nach ihrem Arm, zog sie vom Tisch weg. Nur seine Augen blickten warm, verrieten seine Unterstützung.

Als sie auf die Strasse traten, wo der Offizier mit weiterhin auf dem Rücken verschränkten Armen und grimmiger Miene bereits auf sie wartete, gaben sie tatsächlich ein eindrucksvolles und kaum zu ignorierendes Bild ab. Janay in der Mitte, die dickliche Gestalt Gregorians dicht neben sich, seine Hand noch immer fest an ihrem Arm, den Ring aus kräftigen, stark bewaffneten und uniformierten Wachen um sich herum. Angelegentlich ließ der Offizier den Blick über die Formation, dann über die langsam erwachende Stadt ziehen.
Keiner blickte in eine andere Richtung. Aller Augen harrten auf der seltsamen Prozession. Dabei reichte die Fülle der Emotionen von Mitgefühl und Scham bis zu Häme und unverhohlenem Hass. Zufrieden über den erhaschten Effekt nickte der Offizier und schlenderte gemächlich in Richtung Kaserne davon. Gezwungenermaßen marschierten die Wachen ebenso langsam. Glichen in der dramatischen Geste einem Zug zum Henker –und nicht einer simplen Überführung einer Mordverdächtigen zum Verhör.

Besorgt warf Gregorian einen heimlichen Blick zu Janay, drückte dabei aufmunternd ihren Arm. Wagte es sogar, nach einem kurzen, absichernden Blick zu seinen Kollegen, ihr ein kleines, wärmendes Lächeln zu schenken.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Samstag 25. Oktober 2008, 21:54

Die junge Frau warf Gregorian einen flüchtigen, dankbaren Blick zu, als er an ihre Seite eilte und ihr tatsächlich half, auf den Beinen zu bleiben.
Trotzdem fiel es ihr nicht leicht, sichtlich zusammen zu sacken und sich aufrecht zu halten, als sich die Männer um sie herum positionierten.
Das Herz schlug ihr wie toll in der Brust und sie konnte spüren, wie sich der Schweiß in ihrem Nacken sammelte.
Ihre Finger gruben sich tief in das Fleisch seines Unterarms, nur, um den Schein zu wahren.
Die Knie waren ihr derart weich geworden, dass jeder weiterer Schritt ein großer Sieg für sie war.
Ihr Atem ging stoßweise und sie musste die Lippen fest aufeinander pressen, um nicht laut zu keuchen vor Unwohlsein und aufsteigender Angst. So bebten lediglich ihre Nasenflügel so stark wie nur selten und nach größter Anstrengung.
Als sie nach schieren Ewigkeiten hinaus auf die Straße traten, hatte sie das Gefühl, als würde der Offizier es genießen, sie derart bloß zu stellen.
Auch das noch! Höchstwahrscheinlich war er genauso wie der andere Mann, der sie hier her begleitet hatte, und hielt sie allein deswegen schon für eine Mörderin, da sie keinen <i>ehrbaren</i> Beruf hatte.
Sie verstand nicht, was daran so schlimm sein sollte, dass sie einfach Spaß daran hatte mit jemandem ins Bett zu gehen?
Janay war nun einmal nicht für eine Ehe und die Unterwerfung unter den Gatten geschaffen. Letzteres war garantiert der Punkt, weswegen Männer ihren Beruf verdammten.
Sie konnten so keine Kontrolle über die Frauen gewinnen, etwas, was ihr Ego nur äußerst selten akzeptieren konnte. Verflucht sollten sie sein!
Die junge Frau senkte ein wenig die Lider, hielt jedoch ihren Kopf stolz aufrecht.
Das war das Wichtigste! Nur nicht zu Boden starren und den Eindruck vermitteln, dass man sich gedemütigt oder gar erwischt fühlte.
Ihre Gedanken wanderten zu Gregorian und bei ihm entschuldigte sie sich lautlos für ihren kleinen inneren Ausbruch.
Er war anders, vielleicht, weil er nicht genügend Selbstverstrauen oder Überheblichkeit besaß. Oder eventuell sogar, da er sie einfach mochte.
Schließlich war sie kein Monstrum!
Der Mann schaffte es zwar nicht, ihr tatsächlich Mut zu schenken, aber er war zumindest eine Stütze, die sie dankbar annahm.
Mit diesen Überlegungen richtete sie ihren Blick wieder offensichtlich stolz nach vorne.
Neben sich konnte sie erkennen, dass Gregorian seinen Kopf zu ihr leicht drehte. Ihre Augen wanderten zu ihm, unauffällig, und konnten sein Lächeln sehen.
Für die Flüchtigkeit eines Herzschlags erwiderte sie es, wenngleich es auch eher erzwungen war, ehe sie sich erneut auf den Offizier vor ihr konzentrierte.
Sie bemühte sich, seinen Rücken mit ihren Blicken nicht zu durchbohren, sondern über seine Schulter gerade aus zu sehen. Und auch nicht die Schaulustigen zu beachten oder sich von der näher kommenden Kaserne einschüchtern zu lassen.
Janay war unschuldig und sie würde es immer wieder beteuern, bis diesen Kerlen endlich die Augen aufgingen wie Gregorian! Selbst wenn sie dafür ihren Körper einsetzen musste, das Leben und die Freiheit war ihr das allemal wert.
Dieser Entschluss verhalf ihr zu einer inneren Ruhe, die bis zu einem Grad hoffentlich auch über längere Zeit, bis das alles überstanden sein würde, halten würde.
Bild

Benutzeravatar
Stadtwache
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Stadtwache » Samstag 25. Oktober 2008, 22:34

Je näher sie der Kaserne kamen, desto langsamer wurde die Prozession. Denn der Offizier bremste nicht nur sein ohnehin nicht schnelles Schritttempo, sondern blieb nun auch noch ab und an kurz stehen, um ihm anscheinend bekannten Soldaten und anderen Offizieren einen stummen Gruß zukommen zu lassen. Inzwischen krochen sie regelrecht, was sogar die anderen Wachen zu verunsichern schien. Denn sie fingen an, untereinander leicht unwohle Blicke zu tauschen.

Tatsächlich waren ihre Sorgen nicht unbegründet. Denn es strömten immer mehr Menschen auf die Strassen und bildeten einen dichten Ring aus Gaffern, Schaulustigen und Schadenfrohen um sie. Unaufhaltsam heizte die Menge sich an. Leise Rufe wurden lauter. „Mörderin!“ „Da kommt die kleine Hure!“ „An den Galgen mit ihr!“ „Brennen sollte die Sünderin!“...

Gregorian fing deutlich an zu schwitzen. Blickte immer öfter wütend auf die Menschenmasse und zog gleichzeitig Janay dichter zu sich. Versuchte sie mit seinem stämmigen Körper etwas vor den Blicken abzuschirmen. Tatsächlich begannen nach einer Weile sogar die anderen Wachen, es ihm gleichzutun. Der Ring wurde enger. Bis die Wachen beinahe Schulter an Schulter liefen und so eine beinahe blickdichte Mauer bildeten. Aber eben leider nur beinahe blickdicht. Die Schmähungen wurden rauer, gröber, unverschämter und deutlicher. Unruhig wechselten die Wachen Blicke. Und der ein oder andere sprach sogar ein lautloses Gebet. Keiner von ihnen wollte seine Waffen gegen eigentlich Unschuldige erheben.

Der Offizier schien von dem Tumult um seine Verdächtige nichts zu bemerken. Ruhig und stolz schritt er weiter. Bis sie endlich nach einer schieren Ewigkeit die Tore der Kaserne passierten.

<b>[weiter in Jorsas Kaserne – Schuldig?]</b>

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Freitag 31. Oktober 2008, 19:11

Kommend von: <a target="_blank" href="http://69169.rapidforum.com/topic=13476 ... huldig?</a>


Irgendwie gelang es ihr, in den Hof der Herberge zu gelangen.
Von da an war es kein Problem mehr, der Betrieb war noch nicht aufgenommen worden. So sah sie auch niemand im Schankraum oder auf dem Gang, sodass sie unentdeckt in ihrem Zimmer verschwinden und die Tür hinter sich schließen konnte.
Erst jetzt gönnte sie es sich, aufzuatmen und zur Ruhe zu kommen. Was ein Zittern ihres gesamten Körpers zur Folge hatte, sodass sie sich setzen musste.
Mit einem leisen Stöhnen sank sie auf die Bettkante und barg das Gesicht in beiden Händen.
Nun musste sie sich erst einmal von all dem erholen!
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Erzähler » Samstag 1. November 2008, 20:07

Tatsächlich hatte es Janay ohne weitere Vorkommnisse bis in ihr Zimmer in der Herberge geschafft. Doch sollte auch dort der Frieden nicht lange anhalten. Denn nur kurze Zeit nachdem sie ermattet aufs Bett gesunken war, sammelte sich der Mob vor der Herberge. Bald schon schallten erneut in ihrer Giftigkeit kaum zu überbietende Drohungen und Schmähungen zu ihrem Fenster herauf. Ab und an unterbrochen von einem Dumpfen Laut, der von einem Treffer eines ihrer verschimmelten Geschosse kündete und dem darauf folgenden begeisterten Rufen.

Es schien, als wolle die Menge gar nicht mehr abrücken. Denn es war wohl gut über eine Stunde vergangen, als Schritte davon zeugten, dass sich jemand ihrer Zimmertür näherte. Die Schritte verhalten vor ihrer Tür und doch verging eine Weile, bevor ein energisches Klopfen ertönte. Als hätte derjenige sich erst sammeln müssen, bevor er auf sich hinwies.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Samstag 1. November 2008, 23:27

<span style="color:1A365E;">"Verfluchtes, elendes Pack! Verrecken sollt ihr an eurem Gezeter und eurem Fressen!"</span>, fauchte Janay und presste die Hände auf die Ohren. Trotzdem, sie entging den Geräuschen einfach nicht.
Am liebsten hätte sie ihre steigende Wut, aber auch die Verzweiflung, die sie immer stärker in ihren Klauen hatte, lauthals heraus geschrien, es dem Mob entgegen gespuckt, bis sie daran erstickt wären.
Natürlich war sie solch ein Verhalten gewöhnt, egal, ob jetzt wegen ihres Berufs, ihrer Rasse oder gar beidem, doch irgendwann war es auch einmal gut!
Sie bedauerte es keineswegs, dass sie diese Stadt verlassen musste. Allerdings stand ihr deutlich vor Augen, dass sie dies einzig und allein in der tiefsten Nacht tun konnte. Andererseits würde sie wirklich noch gelyncht werden. Die junge Frau versuchte, sich schon auszumalen, welchen Weg sie gehen, besser gesagt, schleichen musste, um heil hier heraus zu kommen.
Damit wollte sie sich davon ablenken, was draußen geschah. Es war für sie überhaupt ein Wunder, dass noch niemand das Wirtshaus gestürmt hatte und sie aus ihrem Zimmer zerrte.
Dafür und auch, dass es ja so blieb, schickte sie ein Stoßgebet zu Manthala und flehte darum, in einem Stück, jedoch vor allem lebendig diesen Ort hier verlassen zu können.
Wie lange es dauerte, bis man sich draußen allmählich beruhigte, konnte sie nicht sagen. Für Janay selbst waren es mehrere Ewigkeiten hintereinander.
Leise atmete sie auf und drückte sich in die Höhe, um zu dem Schrank zu gehen und ihr Bündel schon einmal zu schnüren.
Sie hatte noch Stunden, bis zur Dunkelheit, aber sie wollte bereit sein.
Doch sie kam keine zwei Schritte weit. Stattdessen hörte sie draußen auf dem Gang welche, die sich ihrem Zimmer näherte.
Die junge Frau erstarrte und lauschte mit klopfendem Herzen.
Wer war das? Hatte man sich trotz allem noch ins Wirtshaus gewagt?
'Bitte, lass den Kelch an mir vorüber gehen!', flehte sie stumm.
Dieses Glück war ihr nicht hold, denn nach einigem Zögern wurde an ihre Tür geklopft.
Sie hielt instinktiv die Luft an.
Was sollte sie jetzt tun? Riskierte sie ihr Leben, wenn sie zu erkennen gab, dass sie anwesend war?
Eine Lösung musste her, rasch.
Sich selbst zunickend, huschte sie in den toten Winkel der Tür und zog ihren Dolch.
Ohne einen Laut von sich zu geben, drückte sie die Klinke herunter und ließ das Holz langsam herein schwingen.
Würde es der Mob sein, musste sie auf den überraschenden Moment setzen, denn mit ihrer einfachen Waffe hatte sie gegen die Menge keine Chance!
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. November 2008, 17:06

Doch es stand nicht der Mob vor der Tür, sondern nur ihr äußerst nervös wirkender Hauswirt. Der dicke Mann schwitzte und strich sich immer wieder mit einem speckigen Tuch über die Stirn. In der Tat schien sich der Mann wirklich nicht sehr wohl in seiner Haut zu fühlen. Langsam trat er einen Schritt über die Schwelle. Ließ den Blick ängstlich durch das menschenleer wirkende Zimmer gleiten. „Fräulein Janay?“ Die sonst eher tiefe Stimme des Mannes klang nun eher wie ein klägliches Quietschen.

Draußen wurde der Mob noch lauter. Wild schrieen die Stimmen durcheinander, versuchten sich gegenseitig zu übertönen –und in den Beschreibungen von Janays Ableben und Taten zu übertrumpfen. Was wohl so in Anspruch nahm, dass für den Moment die dumpfen Treffer der Geschosse aufhörten.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Sonntag 2. November 2008, 18:28

Ihr Magen krampfte sich zusammen, als sie auf den breiten Rücken des Mannes starrte.
Was machte der hier? Wollte er sie hinaus werfen, in den Mob hinein?
Seine nervösen, fahrigen Bewegungen und die Unsicherheit in seiner Stimme sprachen eindeutig dafür.
Das konnte er doch nicht tun! Nein, lieber würde sie sich in irgendeiner Ecke verkriechen, bis dieser verdammte Mob endlich aufgegeben hatte!
Wenn nur Gregorian hier wäre! Er, als Mann von der Stadtwache könnte am ehesten Hilfe aus der Kaserne holen.
Aber höchstwahrscheinlich saß er selbst im Moment in der Tinte und würde wohl nie die Nachricht von ihr erhalten, dass sie auf ihn wartete.
Am liebsten hätte Janay geschrien, sich alles aus dem Leib gebrüllt, was sich in den letzten Stunden in ihr angesammelt hatte. Hätte sie bloß nicht diesen Kerl gestern angemacht! Jedoch presste sie die Lippen fest aufeinander, sodass sie jegliche Farbe verloren.
Noch immer suchte der Wirt nach ihr und kam nicht auf die Idee, sich umzudrehen.
Den Dolch umfasste sie fester, für den Fall, dass er sie mit Gewalt heraus zerren wollte, sollte er sie endlich entdecken.
Instinktiv warf sie einen absichernden Blick zum Fenster. Es wäre ihre letzte Möglichkeit.
Die Schimpftiraden kamen hauptsächlich vom Eingang der Schenke und somit hoffte die junge Frau, dass hier niemand unter ihrem Fenster stehen und sie bei der Flucht sehen würde.
Wie sie allerdings heil da heraus kommen sollte, war ihr schleierhaft. Sie müsste aufs Dach klettern, denn der Boden lag zu tief unter ihr, als dass sie sich einen glücklichen Sprung zutrauen würde.
Irgendwann musste doch die Menge endlich müde werden! Gab es nichts in ganz Pelgar, das sie von ihr ablenken konnte?!
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Erzähler » Sonntag 2. November 2008, 20:31

Wieder glitt der Blick des Mannes durch den Raum. Nervös zuckte er bei einer besonders blutigen Drohung vom Mob zusammen, bevor er sich endlich umdrehte -und Janay mit dem Dolch hinter der offenen Tür entdeckte. Erschrocken taumelte er ein paar Schritte nach hinten. Dabei hob er die Hände und wedelte zwischen Flehen und Abwehr mit ihnen umher. Hektisch schluckte er, bevor er sich mehrmals räusperte. „Fräulein... Ich bin es doch nur... Ich...“ Hastig richtete er sich auf und blickte kurz zur offenen Tür. „Ich muss sie leider bitten, ihr Zimmer bis morgen Mittag geräumt zu haben.“ Er stieß die Worte schnell und beinahe panisch aus. Bevor er regelrecht in sich zusammen sackte und sie traurig ansah. „Meine Frau wünscht es.“ Verlegen wrang er das nun vollkommen durchweichte, speckige Tuch. „Von mir aus könntet ihr bleiben, aber...“ Er verstummte und zuckte hilflos mit den Armen. „Es tut mir leid, Fräulein.“ Langsam schlürfte er zur Tür heraus und zog sie hinter sich leise ins Schloss.

Kurz darauf verstummte der Mob. Eine einzelne Stimme sprach ruhig und leise zu ihm. Dann erklangen Jubelrufe und Applaus. Offensichtlich war ihnen mitgeteilt worden, dass Janay abgereist war oder abreisen würde. Mit hämischen Rufen flogen die restlichen vergammelten Geschosse gegen Janays Fenster, so dass jene nun kaum noch hindurch sehen konnte. Dann endlich löste sich die Menge langsam auf. Sehr langsam, aber immerhin.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Montag 3. November 2008, 14:11

Dass der Wirt vor ihr zurück zuckte, wertete sie als gutes Zeichen, dass er nicht gleich auf sie losgehen würde. Auch stammelte er.
Was sollte das? Wollte er Zeit schinden und sie einwickeln, sodass sie von dem Mob selbst heraus gezerrt werden konnte?!
Doch dann entspannte sich die junge Frau, ließ den Dolch sinken und atmete erleichtert aus.
Flüchtig schloss sie die Augen.
Ach so, wenn es nur das war!
Als sie ihre Lider wieder anhob, konnte sich sogar ein feines, freundliches Lächeln auf ihre Lippen schleichen.
Sie deutete ein Nicken an. "Ich kann Euch und Eure Frau verstehen. Ich werde rechtzeitig verschwinden."
Trotzdem, so ganz konnte sie ihr Misstrauen nicht einfach wegwischen, darum vermied sie es bewusst, nicht zu sagen, wann genau, zu welcher Stunde oder Tageszeit sie gehen wollte. Sie hatte bis morgen Mittag Zeit, das war ausreichend.
So konnte sie sich jetzt noch erholen, was hauptsächlich ihren Körper betraf, den sie für ihre erneute Reise vorbereiten wollte.
Allerdings... womöglich musste sie nachher noch einmal zum Wirten, der sie inzwischen alleine gelassen hatte, wegen eines größeren Behälters für ihre Kleidung. Seit sie ihre Eltern in einer Nacht und Nebelaktion verlassen hatte, hatte sich da ein wenig angesammelt, sodass sie Abwechslung in ihre Toilette bringen konnte.
Für den Weg selbst würde sie nicht ihre schönsten Schuhe anziehen, sondern diejenigen, die sie am längsten und öftesten getragen hatte. Das würde es ihr ersparen, sich Ersatz kaufen zu müssen, wenigstens in nächster Zeit.
Janay schreckte aus ihren Gedanken auf und wusste einige Sekunden lang nicht, warum.
Als sie es allmählich begriff, begann sie befreit zu lachen.
Jetzt endlich löste sich der Schock, ihr gesamter Körper schüttelte sich in einer Art Lachkrampf und sie konnte sich gerade noch bis zum Bett vorwärts kämpfen, auf das sie ohne ihr Zutun fiel.
In diesen Momenten hätte jeder herein kommen und ihr wer weiß was antun können, denn sie konnte das Lachen einfach nicht abstellen.
Endlich! Sie waren weg! Man hatte sie nicht gelyncht, sondern ließ ihr sogar die Zeit, heimlich abzuhauen! Und wie sie das tun würde!
Irgendwann, es waren anstrengende Minuten vergangen, beruhigte sie sich allmählich und blieb schließlich erschöpft sowie keuchend liegen.
Bild

Benutzeravatar
Erzähler
Gast
Gast

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Erzähler » Montag 3. November 2008, 17:43

Tatsächlich konnte Janay sich bis zum Sonnenuntergang an der Ruhe erfreuen. Denn weder ertönte eine Stimme von der Strasse herauf, noch erklangen Schritte auf dem Gang. Nur ab und an tönte ein Lachen aus dem Schankraum herauf. Doch auch dieses deutlich seltener als sonst. Beinahe konnte man meinen, es herrschte ein unheimliche gedrückte oder gespannte Atmosphäre im und um das Wirtshaus. Und auch der Nebel, der kalt und düster die Strassen herauf zog, vermochte nicht dieses Bild zu mindern.

Es waren vielleicht wenige, vielleicht ein paar Minuten mehr seit Sonnenuntergang vergangen, als sich erneut Schritte ihrer Tür näherten. Schwere und doch eigenartig zögernde Schritte. Dazu nervöses Räuspern und leises Rascheln, als würde Kleidung glatt gestrichen. Wieder vergingen einige Minuten zwischen dem Stoppen der Schritte und dem zögernden, leisen Klopfen.

Benutzeravatar
Janay
Moderator
Moderator
Beiträge: 1046
Registriert: Montag 7. Juli 2008, 23:38
Moderator des Spielers: Maruka
Aufenthaltsort: Morgeria
Steckbrief: Zum Steckbrief
Rasse: Dunkelelfe
Sprachen: Celcianisch, Lerium, Nimuk(rudimentär)
Beruf: Freudenmädchen
Fähigkeiten: Verführung
Lebensenergie:

Geld: 0D, 0L,
Ausrüstung: die Kleidung an ihrem Leib
Tierische Begleiter: keine

Re: Schenke/Herberge "Zur Schwarzen Katze"

Beitrag von Janay » Montag 3. November 2008, 23:52

Es war eine wahre Wohltat, dass sie in den nächsten Stunden in Ruhe gelassen wurde.
Nachdem sie gefühlte dreißig Minuten lang regunglos auf dem Bett gelegen hatte, war sie aufgestanden und hatte damit begonnen, ihre Sachen zu packen.
Allerdings hatte sich ihre Vermutung bestätigt und sie war somit auf den Gang getreten. Dort hatte sie eines der Mädchen gesehen, das den Blick schüchtern erwidert hatte.
Diesem hatte sie freundlich gesagt, dass sie den Wirt kurz holen sollte.
Das hatte die Kleine auch brav getan und so hatte Janay einen größeren Reisesack bekommen, in welchem sie alle ihre Dinge hatte verstauen können. Dieser befand sich nun im Schrank und wartete darauf, mitgenommen zu werden.
Da sie nicht wusste, wie lange sie mit Entbehrungen auf ihrer Reise zu rechnen hatte, schlich sie sich schließlich noch in den Innenhof, um sich frisches Wasser zu holen. Damit wusch sie sich gründlicher als sonst.
Danach holte sie sich noch aus der Waschstube ihre restliche Wäsche, um auch diese in ihrem Sack zu verstauen.
Als sie am Schluss gar nichts mehr zu tun hatte, ließ sie sich aufs Bett sinken und legte sich hin.
Draußen war es noch zu hell, um den Versuch einer Abreise zu wagen. In diese Stille drangen irgendwann sich nähernde Schritte.
Da die junge Frau nicht glaubte, dass sie das Ziel sein würde, reagierte sie vorläufig nicht darauf. Stattdessen dachte sie unwillkürlich an Gregorian.
Ob er ihre Nachricht überhaupt erhalten hatte? Und wenn ja, würde er denn eine Chance haben, aus der Kaserne zu gelangen? Mit jeder Stunde, die verstrichen war, hatte sich ihre Hoffnung darauf vermindert.
Ein zögerlich wirkendes Klopfen holte sie aus ihren Gedanken.
Abrupt setzte sie sich auf und runzelte leicht die Stirn.
Wer war das?
Sie lauschte kurz, aber es war kein Mob zu hören so wie vorher.
Vielleicht noch einmal der Wirt? Apropos, sie müsste sich noch etwas Essen von ihm holen, damit sie nicht gleich am Anfang ihres Weges verhungern würde.
Janay tastete nach dem Dolch in ihrer Stiefelette.
Gut, der saß an seinem Platz, bereit dazu, von ihr gezogen zu werden.
Dann richtete sie sich sitzend auf und rief ein fragendes:"Ja?" Fügte allerdings, dank der vergangenen Ereignisse, hinzu:"Wer ist da?"
Bild

Antworten

Zurück zu „Der Marktplatz Jorsas“