Zu früher Stunde im Tempel

Im Tempel treffen sich die Menschen zum Gebet. Jorsan achtet ein Gleichgewicht zwischen den Göttern, weshalb jeden Tag ein anderer Gott in stetigem Wechsel von einem der Priester angepriesen wird.
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Zu früher Stunde im Tempel

Beitrag von Erzähler » Samstag 18. Juni 2022, 11:41

(Earane kommt von Mortimer Nadelkunst)

Schmucklos, war wohl das passende Wort, das Era durch den Sinn kam, als sie dann den Tempel erreichte. Das Gebäude war aus hellgrauem Kalkstein erbaut und schimmerte leicht von der Feuchtigkeit des nächtlichen Regens. Der Eingang war eine große Flügeltür, die anscheinend immer offen stand, denn man hatte vor die geöffneten Flügel je links und rechts eine Feuerschale unter das überhängende Vordach gestellt. Schlichte Säulen rahmten dahinter sogleich den Hauptraum und schlichte Vorhänge verdeckten die Seiten und was sich vielleicht dahinter verbarg. Jorsas Tempel war auf Grund seiner ständig wechselnden Gottesdienste von außen wie von innen eher neutral gehalten und einzig sein Altar wurde jeden Tag neu geschmückt. Im hinterm Bereich räumten gerade Messdiener die Utensilien der Nacht noch ab, ein Abbild eines vollen Mondes, das vermutlich zur Nachtwache aufstellt worden war. Einer der Jungen trug schaukelnd ein Geweih durch die Gegend, der vermutlich Phaun galt, während ein anderer gerade ein Becken mit Wasser mit Blütenblättern bestreute und den Rand mit einer Auswahl an Obst, Gemüse und Nüssen schmückte. Der einzige bauliche Blickfang war das hohe, mit Buntglas verzierte Fenster, das stilisiert die Abbilder der bekannten Götter Celcias zeigte. Es war drei Mann hoch und noch darüber befand sich ein kleineres rundes und ebenso buntes Fenster. Davor stand der Altar mit dem Becken und davor eine Reihe an Sitzbänken. Einige frühe Gläubige halfen hier und da beim Umräumen, andere saßen bereits in stiller Andacht auf den Bänken und beteten. Dann sah Era plötzlich ein bekanntes Gesicht.
Timon, der alte Gemüsebauer mit Glatze stand mit einer, vermutlich seiner Frau, neben dem Altar und küsste sie gerade liebevoll auf die Stirn. Sie war wohl die Priesterin hier und trug eine weite recht grüne Robe voller Apfelblüten, Blätter und einem erstaunlich realistischen Einhorn auf der Brust und einem weißen Hirsch auf dem Rücken. Auf ihrer Schulter hockte ein Hermelin und tapste mit den Vorderpfoten gegen Timons Wange, damit er weg ging. Der Bauer lachte herzlich auf und streichelte kurz das hübsche Tier. Seine Frau kicherte leise und ordnete ihren goldblonden wirklich sehr langen Zopf auf die andere Schulter, damit das Tier besser Platz hatte. Dabei fiel ihr Blick den Mittelgang entlang auch auf Era und sie nickte ihr lächelnd zu. Ihre Wald-grünen Augen strahlten etwas mütterliches aus und berührten die Seele, wenn man es zu ließ.
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Re: Zu früher Stunde im Tempel

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Donnerstag 30. Juni 2022, 21:57

Zufrieden und entspannt verließ die Nachtelfe das Badehaus, nachdem sie sich von der Dame mit dem roten Haar ebenfalls verabschiedete. Aufgewärmt und nach dem anfänglichen warmen Bad kroch die Temperatur der kälteren Jahreszeit nicht ganz so schnell in die Knochen. Mit einem Lächeln auf den Lippen und eine Melodie, die sie aus ihrer Heimat kannte, leise summend begab sie sich wieder zurück zur Schneiderei. Dort wurde sie auch schon sofort von Wolf begrüßt. “Mal sehen. Wir werden auf jeden Fall außerhalb der Stadt spazieren gehen.” Mit ihrer behandschuhten Hand streichelte Eáránë ihrem Vertrauten den Kopf und kraulte ihn hinter den Ohren.
“Ja, Meister Mortimer.” Bestätigte sie die Worte des älteren Mannes und kam seiner Anweisung sofort nach. Staunend betrachtete sie den Gehrock. Die Mode außerhalb des Schattengebirges war so anders. Aber der Stil gefiel der Jägerin durchaus. Wobei manchmal die Kleidung eher unpraktisch und sehr steif wirkte. So, als wäre es schwierig sich darin zu bewegen. Der Gehrock lag auch recht eng an, als sie sich an die Anprobe erinnerte. Auch das Kleid, das sie trug war recht eng geschnitten. Wobei sie froh war, dass es an den Oberarmen und an den Achseln etwas weiter war. Die vielen Knöpfe am maßgeschneiderten Kleidungsstück für seine Durchlaucht hatten etwas Verspieltes, auch wenn diese mit dem umgebenden Stoff überzogen waren und somit nicht zu sehr hervor stachen. Edel und doch recht bescheiden. Nicht zu überladen.
„Bevor du gehst... Willst du ihn schon mitnehmen? Dann bist du vielleicht flexibler. Ich packe ihn noch in Seidenpapier und einem dichten Leinentuch ein, dann ist er geschützt.“
Die junge Nachtelfe nickte leicht. “Ja, das kann ich machen.” Während Meister Mortimer das Paket vorbereitete, ging sie kurz nach oben um die Umhängetasche zu leeren. Zudem schaute sie nach, ob sie auch alles wichtige bei sich hatte. Allen voran ihre Papiere. Leutnant Wettersteins Worte hatte sie wieder im Ohr, der sie daran erinnerte diese stets bei sich zu tragen. Es war besser den Gehrock nicht in die Tragetaschen von Wolfs neuem Geschirr zu verstauen. Dieser würde gewiss herumtollen und sich austoben. Bei ihr war das Paket etwas besser aufgehoben.
Wieder im Verkaufsraum angekommen, nahm sie dann das eingepackte Kleidungsstück an und verstaute es sorgsam in ihrer Tasche. “Danke, Meister Mortimer. Ich wünsche Euch ebenfalls einen schönen Tag und bis nachher!” Verabschiedete sich die vermeintlich Jüngere von dem Schneidermeister und verließ gemeinsam mit Wolf den Laden.

Neugierig und voller tatendrang suchte die Jägerin dann auch schon den Tempel auf. Dieser war sehr schlicht und wirkte eher neutral. Was wohl auch dazu passte, dass jeder Tag einer anderen Gottheit gewidmet wurde. Sodass die Priester recht schnell umdekorieren konnten. Und dies war gerade zu beobachten, als sie den Tempel betrat. Offenbar war sie noch wirklich sehr früh dran. Wobei auch schon die ersten Gäste anwesend waren.
Ihre bernsteinfarbenen Augen blieben dann aber an dem atemberaubenden Fenster hängen. Beeindruckt betrachtete sie die einzelnen Abbilder und fragte sich, wie dies möglich war? Hatte man das Glas mit hauchdünner Farbe bemalt? Nach einigen Augenblicken sah sie sich weiter um und entdeckte Timon, den alten Bauer. Die traute Szene zwischen ihm und seiner Gattin entlockten der Jägerin ein leichtes Schmunzeln. Denn diese untermalte Timons Worte voller Liebe über dessen Frau. Das herzliche Lachen seinerseits und das sanfte Kichern der Priesterin berührte Earas Herz. Und das hübsche Hermelin fügte sich praktisch perfekt in die Gesamterscheinung der Priesterin ein. Es wirkte nicht befremdlich. Da traf ihr Blick auf die saftig grünen Augen der Dame mit dem langem Zopf. Im ersten Moment fühlte sich Era ertappt, hatte sie etwas gestarrt? Das Lächeln aber nahm den kurzen Anflug der Sorge und wurde ohne zu zögern erwidert. Die Nachtelfe neigte sogar respektvoll ihren Kopf, um eine Verbeugung anzudeuten.
Ihren Blick ließ sie noch einmal schweifen. Bevor sie nun Wurzeln schlug, setzte sie sich auf einer der Bänke. Leise atmete Eáránë tief durch. Ihre Erinnerungen an den Tempel in Eldar kehrte zurück. Wie es den Elfen dort wohl erging? Reichte der Schutz Phauns aus, um Morgeria von den Wäldern fern zu halten? Oder… Wurden diese auch schon eingenommen?
Die Hände hatte sie in den Schoß gelegt und ihre Finger rangen miteinander. Es war länger her, dass sie zuletzt zu Phaun und Florencia gesprochen hatte…
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Re: Zu früher Stunde im Tempel

Beitrag von Erzähler » Montag 4. Juli 2022, 17:21

Die traute Szene zwischen Timon und seiner Gattin entlockten der Jägerin ein leichtes Schmunzeln. Das herzliche Lachen seinerseits und das sanfte Kichern der Priesterin berührte Earas Herz. Und das hübsche Hermelin fügte sich praktisch perfekt in die Gesamterscheinung der Priesterin ein. Es wirkte nicht befremdlich. Da traf ihr Blick auf die saftig grünen Augen der Dame mit dem langem Zopf. Im ersten Moment fühlte sich Era ertappt, hatte sie etwas gestarrt? Das Lächeln aber nahm den kurzen Anflug der Sorge und wurde ohne zu zögern erwidert. Die Nachtelfe neigte sogar respektvoll ihren Kopf, um eine Verbeugung anzudeuten, was die Priesterin dann auch erwiderte.
Era ließ ihren Blick noch einmal schweifen, dann etzte sie sich auf einer der Bänke. Ihre Erinnerungen an den Tempel in Eldar kehrte zurück.
Die Hände hatte sie in den Schoß gelegt und ihre Finger rangen miteinander. Es war länger her, dass sie zuletzt zu Phaun und Florencia gesprochen hatte und noch kam sie nicht dazu ein stilles Gebet in Gedanken zu formulieren, dann Timons Frau kam auf sie zu.
„Guten Morgen. Möchtet ihr eine Opfergabe erstehen und heute zum liebenden Götterpaar der Natur beten? Dann würde ich euch unterstützen und anleiten, wenn gewünscht.“
Die Priesterin neigte leicht fragend den Kopf und wies auf einen kleinen Tisch am Rand, wo Opfergaben aufgereiht bereit standen. Obst, Gemüse und Nüsse lagen in kleinen Schalen und daneben stand ein Kasten für die Kollekte.
„Oder seid ihr hergekommen und möchtet lieber still im Zwiegespräch den Göttern huldigen.“
Sie drängte sich nicht auf, aber offerierte ihre Dienste als Priesterin. Sie trat etwas näher an Era heran und die Elfe konnte einen guten Blick auf den kleinen Freund der Frau werfen. Auch Wolf, der brav halb hinter Earane saß, schaute neugierig.
„Fühlt ihr euch eher Florencia, oder eher Phaun verbunden?“
Als Gott der Jagd war Phaun ganz klar mehr für Wolf relevant, aber beteten Tiere? Hatte sich das Era je gefragt? Die Priesterin musterte ihren tierischen Gast gerade aufmerksam, als dieser zu Era sagte:
„Die Frau riecht nach Wolf... warum riecht sie nach Wölfin? Und nach ...Hermelin und Esel, Kräuter, Früchte und dem Mann da hinten und so gut nach ...Wolf.“
Schwanzwedelnd saß er da und zog die Lefzen zu einem seligen Lächeln hoch.
„Das verrate ich dir nur, wenn ihr beide es schafft mein Haus in den Wäldern zu finden und mich dort besucht.“
, antwortete die Priesterin und lachte leise. Wolf war sofort dabei.
„Das schaff ich leicht. Ich muss ja nur deiner Fährte folgen.“
Sie nickte wohl, aber anscheinend gab es wohl einen Haken an der Sache.
„Ihr müsst mich aber beide besuchen kommen, wenn du das willst. Ihr seid ein Rudel und das muss zusammen bleiben.“
Damit sah sie erneut Earane an und zwinkert ihr zu. Das Zwiegespräch zwischen ihr und ihrem Freund war nun an sie gerichtet und auch Wolf sah sie aufmerksam an. Wollte sich Earane auf solch ein kleines Abenteuer einlassen? Vielleicht wollte sie auch einfach nur beten und dann ihrer Wege ziehen. Die alte Frau war jedoch recht interessant für ihren Begleiter und sie hatte ohnehin die umliegenden Wälder besuchen wollen. Vielleicht nicht heute, aber bald. Was tat sie also als nächstes? Was antwortete sie?
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Re: Zu früher Stunde im Tempel

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Dienstag 12. Juli 2022, 21:47

Ihre Gedanken kamen nicht wirklich zur Ruhe. Wo sollte sie nur anfangen? Sorgen um den Wald Eldoras und dessen Bewohner ließen ihr Herz schwer werden. Zittrig atmete sie leise ein und versuchte wieder ihre Fassung zu gewinnen.
„Guten Morgen. Möchtet ihr eine Opfergabe erstehen und heute zum liebenden Götterpaar der Natur beten? Dann würde ich euch unterstützen und anleiten, wenn gewünscht.“
Die Stimme so sanft wie das rascheln von Laub bei einer leichten Brise, die sich ihren Weg durch die Baumkronen bahnte. Die spitzen Ohren der Nachtelfe zuckten leicht und die bernsteinfarbenen Augen sahen zu der Priesterin auf. Etwas überrascht davon, dass sie direkt angesprochen wurde strich Eáránë einige der losen Haarsträhnen hinter ihr Ohr. Diese fielen aber sofort wieder zurück. Kurz hatte sie dem Blick zum Opfertisch am Rand gefolgt, ehe sie wieder die andere Frau betrachtete. “Ich möchte mich sehr gerne an einer Opfergabe beteiligen.” Ihre Mundwinkel zuckten zu einem Lächeln. “Tatsächlich fühle ich mich eher Phaun verbunden.” Antwortete sie auf die Frage der Dame während sie dann auch den Eindrücken von Wolf lauschte. Was doch ein wenig überraschend klang. Zumindest der Part, dass an ihr der Geruch eines Wolfes haftete.
Zunächst überrascht und dann voller Neugier hörte Eara dem Gespräch zwischen ihrem Vertrauten und der Florencia Priesterin. Es kam nicht oft vor, dass jemand den weißen Wolf auf dem Schattengebirge verstand. Manchmal war es wohl auch ganz gut so, bei seinem Schabernack und Neckereien. Doch hatte es auch etwas Erleichterndes. Die Jägerin wechselte kurz einen Blick mit ihrem Gefährten, ehe sie mit einem breiten Grinsen die frau mit dem langen Zopf und dem Hermelin ansah. Man könnte beinahe meinen, sie wirke nun eher wie eine Jugendliche, die die Abenteuerlust just in diesem Moment gepackt hat. “Wenn dies für Euch tatsächlich in Ordnung ist, dann würden wir Euch sehr gerne besuchen kommen.” Versuchte sie aber sich zu zügeln und möglichst gesittet auf diese Einladung einzugehen. Für einige Augenblicke schien Era über etwas nachzudenken. “Dürfte ich eventuell eine Freundin mitbringen?” Dabei dachte sie an Sophia. Die zwei Frauen hatten so oder so vorgehabt mal gemeinsam mit Wolf spazieren zu gehen. Vielleicht ließe sich dies auch verbinden, sofern die Florencia Priesterin nichts gegen einen weiteren Besucher und die Bibliothekarin selbst nichts gegen ein kleines Abenteuer hatten.
Und da fiel der Nachtelfe noch etwas ein: “Gestern hatte ich bei Eurem Gatten etwas Gemüse gekauft. Er gab mir eine Erdbeere, die ich weiter schenkte. Jedenfalls… Diese hat wohl überaus gut geschmeckt.” Wollte Eáránë die Schafferin jener Köstlichkeit dies wissen lassen. “Es hatte mich doch sehr überrascht jetzt schon Erdbeeren zu sehen.”
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Re: Zu früher Stunde im Tempel

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 13. Juli 2022, 18:25

“Ich möchte mich sehr gerne an einer Opfergabe beteiligen... Tatsächlich fühle ich mich eher Phaun verbunden.”
, antwortete Era auf die Frage der Priesterin. Diese hielt ihr den Klingelbeutel für die Opfergaben hin. Hatte Era an ihr eigenes Geld gedacht, oder wollte sie das von Mortimer dafür verwenden? Zweiteres sicher eher nicht ohne vorherige Absprache und der Griff zu ihrer eigenen Geldtasche zeigte, dass sie kaum mehr als ein paar Füchse noch besaß. Das Opfer würde klein ausfallen müssen. In einer Stadt war selbst das Essen nicht selbstverständlich und kostete. Wie viel konnte sie also entbehren?
...
Dann lauschte sie den Eindrücken von Wolf, was doch ein wenig überraschend klang. Zumindest der Part, dass an ihr der Geruch eines Wolfes haftete. Zunächst überrascht und dann voller Neugier hörte Eara dem Gespräch zwischen ihrem Vertrauten und der Florencia Priesterin. Es kam nicht oft vor, dass jemand den weißen Wolf auf dem Schattengebirge verstand. Manchmal war es wohl auch ganz gut so, bei seinem Schabernack und Neckereien.
“Wenn dies für Euch tatsächlich in Ordnung ist, dann würden wir Euch sehr gerne besuchen kommen... Dürfte ich eventuell eine Freundin mitbringen?”
Wie es eben auch ein Wolf manchmal tat legte die Priesterin den Kopf leicht schräg, als sie die letzte Bitte von Era vernahm. Hatte sie um etwas unangemessenes gebeten? Ein kleines Funkeln lag in den Augen der Frau, die sie nachdenklich beobachtete. Der Nachtelfe fiel noch etwas ein:
“Gestern hatte ich bei Eurem Gatten etwas Gemüse gekauft. Er gab mir eine Erdbeere, die ich weiter schenkte. Jedenfalls… Diese hat wohl überaus gut geschmeckt.”
Wollte Eáránë die Erschafferin jener Köstlichkeit dies wissen lassen. Die Kurve war genommen und die Frau lächelte wieder breiter.
“Es hatte mich doch sehr überrascht jetzt schon Erdbeeren zu sehen.”
„Hmmm.....“
, summte die Priesterin nur leise und ging auf das Obst nicht weiter ein. Dafür kam sie gleich zum wesentlichen:
„Wenn eure Freundin zu eurem Rudel gehört und ihr ihr euer Leben und eure Geheimnisse anvertraut, dann könnt ihr sie mitbringen...“
Ach ja... Es ging um Eras Rudel, nicht um einen kleinen Spaziergang. Vielleicht hatte sie sich gerade unversehens in ein kleines Fettnäpfchen gesetzt, aber wirklich schlimm war es anscheinend nicht. Wenn man von jemanden Fremden eingeladen wurde, dann fragte man auch nicht als erstes gleich, ob man noch jemanden mitbringen durfte.
„...wenn nicht, dann kommt allein – sofern ihr mich findet.“
Die Einladung hatte auch fast nach einer Herausforderung geklungen, einem Test, ob sie fähig wären sie zu finden. Unter der Oberfläche lauerte hier vielleicht ein ganz eigenes kleines Abenteuer, dass auch Wolf gewittert hatte und die Lust darauf in der Nachtelfe geweckt hatte, wie in einem neugierigen Kind. Wollte die alte Frau sie Probe stellen?
„Und wenn nicht, … dann sehen wir uns ja vielleicht nächste Woche zur gleichen Zeit wieder hier.“
Sie lächelte und fügte an:
„Und wenn ihr zu eurem Besuch ein gutes Beutestück für mich mitbringt, dann zeige ich euch vielleicht eines von meinen Geheimnissen.“
Ihr Lächeln wurde zu einem hintergründigen Schmunzeln. Was erwartete die Nachtelfe, wenn sie tatsächlich dieser Einladung, dieser Aufgabe folgte? Das alles klang sicher etwas merkwürdig.
...
Wenn Earane etwas von ihren Füchsen geopfert hatte, dann winkte die Priesterin ihr zu ihr zu folgen und sie durfte an einem recht schlichten, aber doch sehr intensiv anmutenden Ritual teilnehmen. Mehrere Personen hatten sich im Halbkreis dafür um den Altar versammelt und summten eine eindringliche Melodie, die Era nicht kannte. Um sie herum standen meist Bauern, aber auch der ein oder andere Jäger. Sie alle wollten wohl den Segen des Götterpaars erbitten. Dann ging die Priesterin Reih um ließ jeden der Teilnehmer die jeweilige Opfergabe noch einmal berühren. Man spürte und sah den Betenden an, dass sie in diesem Moment den Wusch in ihren Herzen an die Götter formulierten und so tat es vielleicht auch Era ihnen nach. Jeder Opfergabe, ob groß oder klein, wurde dann auf den Altar gelegt um dort sang und klanglos zu ...verschwinden. Die Menschen standen zusammen, bis das letzte Stück sich aufgelöst hatte und summten dabei gemeinsam. Die Melodie war einfach und vielleicht konnte Era bald mitmachen und als sie endete, sahen die Umstehenden einander lächelnd an. Ein jeder hatte die Gewissheit im Blick, dass er gehört wurde, doch ob ihr Anliegen auch erfüllt würde, dass wussten nur die Götter selbst.
Was hatte Earane sich von Phaun erbeten?

Die Menschen verabschiedeten sich nickend von einander und zerstreuten sich dann. Jeder hatte sein Tagewerk vor sich und auch die Priesterin verschwand im hinteren Bereich des Tempels. Timon, ihr Mann, stand noch vor dem Eingang und verlud noch gerade noch etwas auf seinen Wagen für den Markt. Dann zog auch er los und Earane musste auch langsam weiter. Sie hatte noch einiges auf ihrer Liste. Sie hatte noch ein paar Sachen auf dem Markt erstehen wollen, nur Kleinigkeiten, aber ihr Geld wurde gerade doch ein wenig knapp. Sollte sie vielleicht doch von Mortimers...oder einen Vorschuss von ihm erbitten? Über Geld hatten sie noch nicht gesprochen. Bisher ließ er sie bei sich wohnen, verköstigte sie und war ihr Mentor in dieser Stadt. Er versorgte sie, aber verdiente sie etwas bei ihm? Nein, bisher nicht. Aber dass stand ja noch aus. Am Abend hatte sie die Möglichkeit durch einen guten Handel zu beweisen. Ansonsten musste sie sich vielleicht eine andere kleine Nebeneinkunft sichern? Wohin wollte sie nun also als nächstes gehen?
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Re: Zu früher Stunde im Tempel

Beitrag von Eáránë Fëfalas » Montag 25. Juli 2022, 21:27

Eáránës Blick fiel auf den Klingelbeutel, der ihr sofort hingehalten wurde. “Ah.” Kam es kaum hörbar von ihr, ehe sie nach ihrem Geldbeutel fischte. In diesem sah es wohl deutlich spärlicher aus als die Spenden. So ganz vermochte sie nicht einzuschätzen, was üblich war. Alles konnte und wollte sie aber auch nicht hergeben. Ein paar der Münzen sollte sie durchaus für sich selbst aufheben, denn das Geld, das sie von Meister Mortimer anvertraut bekam würde sie nicht anrühren. Da es nicht für ihren eigenen Bedarf vorgesehen war. Obwohl sie noch nicht lange in Jorsa war, musste sie sich definitiv nach etwas umsehen, bei dem sie ein wenig dazu verdienen konnte.
Ihre Finger holten etwa fünf Fuchsmünzen aus ihrem Beutel heraus. Diese legte sie dann in den Klingelbeutel und der Blick in diesem ließen sie etwas beschämt drein blicken. War dies zu wenig? Musste es ihr unangenehm sein? Sie war gewiss nicht die Einzige, die nicht viel entbehren konnte. Aber warum schämte sie sich gerade etwas? Wangen und Ohren färbten sich leicht rosa.
Es waren dann Wolfs Worte, die sie ablenkten und ihr Gemüt wieder lockerten. Lange hielt dies aber nicht an. Die Reaktion der Priesterin auf ihre Frage hin ließ sie erneut beschämt auf ihren Schoß schauen. “Ich bitte Euch um verzeihung.” Dies war wohl unangebracht gewesen. Aber natürlich… Die Florencia Priesterin hatte Wolf und sie eingeladen. Die Worte der Elfe kamen etwas zu voreilig über ihre Lippen, die sie leicht zusammen presste. Als wollte sie verhindern, dass nicht noch etwas dieser Art über diese kamen. Jedoch schien Eáránë die Frage nicht übel genommen zu werden. Zumindest wirkte es so. Vorsichtig schauten die bernsteinfarbenen Augen hoch zu der Dame, in deren bezaubernden Augen ein leichtes Funkeln lag.
Die junge Elfe mit den weißen Haaren traute sich erneut das Wort an die Priesterin zu richten und wollte ihr von der Erdbeere mitteilen, die dem Fleischermeister sehr gemundet hatte. Zwar ging die Menschenfrau nicht darauf ein, jedoch entnahm Eara ihrem Lächeln, dass es zumindest nicht falsch gewesen war ihr dies mitzuteilen.
Offen gestanden wusste sie nicht so ganz, wie sie sich ihr gegenüber zu verhalten hatte. Die Priesterin der Florencia wirkte beinahe so mysteriös und weniger durchschaubar wie… ... der Götterbote Phauns… dem sie einst begegnet war. Ein Blick, der direkt das Herz zu erfassen schien. Durchdringend aber selbst kaum etwas von sich preisgebend. Gleichzeitig erfüllte dieser einen mit Wärme und Geborgenheit. Eine aufregende Mischung.
„Wenn eure Freundin zu eurem Rudel gehört und ihr ihr euer Leben und eure Geheimnisse anvertraut, dann könnt ihr sie mitbringen...“ „...wenn nicht, dann kommt allein – sofern ihr mich findet.“
Nein, Sophia gehörte nicht zum Rudel. Die zwei Frauen waren erst dabei sich kennen zu lernen. Und so schaute Eara gefasst in die saftig grünen Augen der blonden Frau und nickte leicht mit entschlossener Miene. Die Worte klangen wahrlich herausfordernd und es wirkte ein wenig merkwürdig. Jedoch war die Neugierde in der Nachtelfe groß, ebenso wie die Lust auf ein kleines Abenteuer gemeinsam mit Wolf. Es würde sich zeigen, ob das kleine Rudel in der Lage dazu war das traute Heim der Priesterin zu finden und sogar eine Beute für sie zu erlegen. Denn irgendwie beschlich Eáránë das leise Gefühl, dass der Erfolg einer Jagd nicht nur von ihrem Geschick als erfahrene Jägerin abhing. Sondern… Dass auch etwas anderes entscheiden mochte, ob ihr Pfeil traf oder nicht.

Schweigend und in Gedanken bei der Einladung folgte Eara der Dienerin Florencias zum Altar. Dort gesellte sie sich zu den anderen Teilnehmern des Rituals. Diesen nickte sie zum Gruß leicht zu. Nur wenige Augenblicke später begann es dann. Leise versuchte sie in die Melodie einzustimmen, immerhin wollte sie die anderen nicht stören während sie diese zu verinnerlichen versuchte. Ihren Beobachtungen folgend berührte auch sie die Opfergaben ein letztes Mal.
Phaun… Bitte… Bitte beschützt den Eldoras mit seinen Bewohnern. Und jene, die dorthin fliehen um Schutz zu ersuchen. Und danke, dass wir Euren Boten damals erblicken durften.
Sie hoffte inständig, dass Morgeria diesen Wald nicht hatten einnehmen können. Und ihr war keine andere Bitte eingefallen. Was sollte sie auch für sich selbst erbitten? Immerhin ging es ihr gut. In Jorsa war sie weitestgehend sicher und konnte sich hier ein neues Leben aufbauen. Andere brauchten seine Hilfe viel dringlicher als die Nachtelfe. Der Zauber des Rituals verging allmählich. Die Opfergaben lösten sich auf. Eara atmete tief ein, als die dies beobachtete und wieder versuchte die Melodie leise mit zu summen.
Kurze Zeit später verabschiedeten sich die Teilnehmer stumm voneinander. Und auch Eara nickte ihnen zum Abschied. Noch wenige Sekunden lag ihr Blick auf dem Altar, wo die Opfergaben verschwunden waren. Sie sah noch die Priesterin, wie diese sich nun auch entfernte. Wir werden sie finden. Ja, Eáránë war entschlossen gemeinsam mit Wolf ihrer Einladung zu folgen.

Die Jägerin setzte sich gemächlich in Bewegung. Eilig hatte sie es nicht den Tempel zu verlassen. Dennoch musste sie das ein oder andere noch erledigen. Zumal sie sich bald nach Ganda aufmachen musste. Wenn sie nach diesem kleinen Auftrag wiederkam würde sie mit Mortimer durchaus ein paar Sachen besprechen müssen. Zwar durfte sie etwas Geld für sich behalten, jedoch widerstrebte es ihr völlig auf seine Kosten zu leben. Sie sollte sich überlegen, wo sie ein wenig nebenher verdienen konnte.
Draußen erblickte Era den Bauern Timon, der gerade etwas auf seinen Wagen verlud. Jedoch war er schnell fertig und machte sich wohl auch schon auf den Weg zum Markt. Die Fellbürste für Wolf musste wohl doch noch etwas warten. Mit ihren paar Fuchsmünzen kam sie bestimmt nicht sehr weit.
Der Blick gen Himmel verriet, dass sie wohl noch etwas Zeit hatte. Es fühlte sich an, als wollte die Zeit kaum vergehen. Womöglich kam es ihr so vor, weil sie schon sehr früh auf den Beinen war. War es nun etwa Mittags? Vielleicht sollte sie einen kleinen Abstecher zur Bibliothek machen? Einen Tag ausmachen, an dem sie mit Sophia und Wolf spazieren gehen konnte. Spätestens danach sollte sie dann wirklich nach Ganda gehen.
“Na komm Wolf. Lass uns kurz Sophia besuchen gehen.” Teilte Eara ihr Vorhaben ihrem Begleiter mit.
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Erzähler
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Re: Zu früher Stunde im Tempel

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 27. Juli 2022, 08:47

Eras Bitte an Phaun würde gehört, wie die der anderen Mit-Betenden.
Dann setzte sich Jägerin setzte gemächlich in Bewegung. Eilig hatte sie es nicht den Tempel zu verlassen, fühlte sie sich doch hier recht wohl. Dennoch musste sie das ein oder andere noch erledigen. Zumal sie sich bald nach Ganda aufmachen musste.
Einen Moment lang stolperte sie dabei vielleicht über ihre eigenen Gedanken. Ganda und Jorsa lagen gut eine Tagesreise auseinander. Um pünktlich das Handelsdorf zu erreichen, wäre sie jetzt schon zu spät dran, oder? Schnell sah sie auf die Notiz, die Mortimer ihr gegeben hatte, entdeckte noch einen kleinen Zettel mit einer Wegbeschreibung und atmete hörbar aus. Dort stand:
**Seine Durchlaucht, Lando Dion Valerius von Reichenbach der Dritte, Landgraf zu Ganda residiert zur Zeit auf einem Gestüt vor der Stadt, ca. eine Stunde Fußweg entfernt. Verlasse Jorsa gen Westen und biege bei der dritten Abzweigung links ab. Komm nicht zu spät. Gruß Mortimer.**

Nein, sie musste nicht bis nach Ganda heute noch reisen. Vielleicht hatte der Titel des Landgrafen sie das unwillkürlich denken lassen. Natürlich wohnte er noch in der Nähe, wenn er hier seine Geschäfte abwickelte und war im Zuge dessen auch noch gestern bei Mortimer zur Anprobe gewesen. Ein wenig erleichtert war sie sicher, dass sie erneut einer kleinen Falle des Alltagslebens entgangen war. Aber so langsam musste sie sich doch auf den Weg machen und verließ so dann den Tempel.
Draußen erblickte Era den Bauern Timon, der gerade etwas auf seinen Wagen verlud. Jedoch war er schnell fertig und machte sich wohl auch schon auf den Weg zum Markt. Die Fellbürste für Wolf musste wohl doch noch etwas warten, was ihn sicher nicht großartig störte.
Der Blick gen Himmel verriet ihr zum einen, dass sie wohl noch etwas Zeit hatte, zum anderen dass der Tag langsam aufklarte. Immer mehr hellblaue Stellen wurden am Firmament sichtbar und die Leute in den Straßen genossen die ersten Sonnenstrahlen in dem sie ihre Gesichter der wärmenden Helligkeit entgegen reckten. Ein Mädchen von vielleicht 16 Sommern mit wuscheligen goldenen Locken legte gerade den Kopf in den Nacken und schloss genießend die Augen. Die Sonne küsste ihre blasse Haut und rötete ihr leicht die Wangen. Dann erfasst ein Windstoß ihren Umhang und sie hielt fröstelnd den Stoff fest, während sie sich gegen den doch noch recht kühlen Wind wieder fester einmummelte. Der Tag mochten jetzt wärmer werden, aber noch herrschte schneidender Wind und die Temperaturen kletterten kaum auf mehr als 13 Grad und das nur in der Sonne. Wolf brummelte neben Earane leise:
„Es riecht nach Sturm.“
Es war bald Mittag und der Nieselregen vom frühen Morgen hatte ausgesetzt. Der Himmel klarte gerade auf, aber sicher nahm die Elfe eine solche Warnung ihres Freundes ernst. Noch hatte Earane genug Zeit sich vorzubereiten und auch für etwas Müßiggang. Vielleicht sollte sie einen kleinen Abstecher zur Bibliothek machen? Einen Tag ausmachen, an dem sie mit Sophia und Wolf spazieren gehen konnte. Spätestens danach sollte sie dann wirklich in Richtung Ganda gehen und den Grafen auf seinem Gestüt aufsuchen.
“Na komm Wolf. Lass uns kurz Sophia besuchen gehen.”
, teilte Eara ihr Vorhaben ihrem Begleiter mit. Wolf wedelte mit dem Schwanz und ließ die Zunge seitlich beim Laufen heraus hängen.

(Era weiter bei: Bücher über Bücher)
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