Die Gemächer der roten Dame

Beinahe schlicht und dennoch prachtvoll ist der Palast Jorsans. Er wirkt fast wie eine kleine Stadt inmitten der Stadt mit all seinen Anbauten und häuserartigen Türmen.
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Zanfar Aval'athil
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Dienstag 20. September 2016, 20:50

„Du könntest Recht haben... In einigen dokumentieren Fällen ist es von Vorteil gewesen, dass nach einem emotional belasteten Vorfall, einem Trauma, die Rückkehr zu gewohnten Tätigkeiten und bekannten Abläufen wieder aufgenommen wurde um dem Heilungsprozess zu fördern. In diesem Prozess spricht man gegenständlich auch vom 'reinigenden zweiten Mal' als Therapiemittel. Eine ähnliche Situation oder Ereignis des Vorlebens wird nachgestellt, bzw. nachempfunden um verschütt gegangene Ressourcen zu bündeln. In diesem unseren Entwicklungsstand hätte ein äußerer Stimulus sicher einen belebenden Effekt auf die geschwächten Sequenzbereiche. Ich halte also deinen Vorschlag für annehmbar und empfehle eine sofortige Überprüfung.“

Uff … hatte ich es nicht schon mal geschafft, ihr diese ewig langen Sätze ab zu gewöhnen? Daran müssen wir dringend Arbeiten…
Er seufzte tief und warf den Kopf kurz zurück. Früher hätte er sich vermutlich die Zeit genommen, mehr über ihre Aussage nach zu denken und den Sinn und ihrer Motivation daraus zu lesen … jetzt reichte es ihm, eine Zustimmung heraus zu filtern. Immerhin gab es wichtigere Dinge, mit denen er sich beschäftigen musste. Sich!

Damit setzte sie sich auf, schwang die Beine aus dem Bett und ging zu ihrem Schreibtisch um die notwendigen Hilfsmittel zusammen zu suchen. Fein säuberlich legte sie Papier, Griffel und ein Spitzmesser zurecht, dann nahm sie auf dem kleinen Hocker platz, schlug die Beine übereinander und fragte:
„Welche Pose würdest du bevorzugt wählen? Ich halte ein Portrait, sowie eine Ganzkörperstudie für angemessen.“
Ihr Kopf zuckte kurz und sie blinzelte zweimal schnell.


Zanfar zuckte als Erwiderung mit den Schultern.
„Mir gleichgültig, ich sehe so oder so gut aus. Du bist die Künstlerin, sag du es mir.“
Er schlenderte, während er sprach, zur Türe, die auf den Flur führte und verschloss diese. Dieses mal würde ihm keiner dazwischen funken!

Ein unwohles Gefühl schnürte ihm kurz die Brust zu und wollte laut gegen das protestieren, dass er jetzt vorhatte, aber er schob es beiläufig zur Seite.
Er konnte tun und lassen, wonach ihm der Sinn stand. Er machte keine Fehler! Wenn er es für eine Gute Idee hielt, sich Zeichnen zu lassen, und die Tha’Roon zu verführen, war es eine Gute Idee. Schließlich hatte sie ihm ja auch dabei geholfen, wieder klar zu denken. All diese Selbstzweifel und Selbstgeißelungen … was für eine Verschwendung von Lebenszeit!

Auf dem Rückweg begann er, sich seiner Maske zu entledigen und seine Gi etwas zu öffnen. Er brauchte dabei nicht mal einen Spiegel um zu wissen: er war Atemberaubend! Zum Niederknien!
Seine Züge waren Ebenmäßig, die Augenbrauen scharf und Präzise geschwungen, der Mund voll aber nicht Schwulstig, das Kinn kräftig aber nicht Massiv.

Ein paar Schritte, und er hatte sich gekonnt auf der Chaiselongue platziert, allerdings nicht, ohne nochmals, natürlich ganz unauffällig, seine Muskeln spielen zu lassen, damit Chasin auch ja nichts verpasste. Er drapierte sich legere, ein Bein angewinkelt auf, das andere Locker von der Sitzgelegenheit baumelnd. Einen Arm breitete er auf der Lehne aus, den Rücken scheinbar Locker gegen diese Gelehnt, den Kopf auf der (anderen) Hand aufgestützt.
Seine roten Augen fixierten Chasin und er lächelte herausfordernd.
„Weist du was, wir können ja mit dem Portrait anfangen!“
So halb schien es, als erwarte er auf diese Ansage Protest von Chasin.

Wie von Selbst verfiel er in ein überaus altes Muster und bedachte die Tha’Roon mit einem Blick, der schon einige Herzen erobert hatte. Die Lieder leicht Gesenkt und völlig auf sein Gegenüber fixiert verrieten seine Augen verbotene Früchte und die Erfüllung dunkler Verlangen.
Erst erobere ich die Eiskönigin und dann ist es Zeit für einen kleinen Raubzug. Es gibt schließlich genug Zanfar für Alle und dieser asketische Lebensstil muss auch mal ein Ende finden!

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Dienstag 4. Oktober 2016, 15:47

Zanfar zuckte als Erwiderung mit den Schultern.
„Mir gleichgültig, ich sehe so oder so gut aus. Du bist die Künstlerin, sag du es mir.“
Er schlenderte, während er sprach, zur Türe, die auf den Flur führte und verschloss diese. Dieses mal würde ihm keiner dazwischen funken! Auf dem Rückweg begann er, sich seiner Maske zu entledigen und seine Gi etwas zu öffnen. Chasin studierte seine Bewegungen, die sich irgendwie verändert hatten.
Er tritt stärker auf, die Muskeln sind locker und der Gang präziser, zielgerichteter als früher..., ich resümiere, er ist selbstsicher. Gut.
Seine Züge waren ebenmäßig, die Augenbrauen scharf und präzise geschwungen, der Mund voll aber nicht Schwulstig, das Kinn kräftig aber nicht Massiv. Er würde ein hervorragendes Motiv abgeben. Viele der Männer die sie bisher studiert hatte, hatten deutlich mehr Fehler und vor allem weniger Symmetrie. Bei Zanfar war das anders, er war nahezu perfekt und durchaus schön für einen Mann. Ein paar Schritte, und er hatte sich gekonnt auf der Chaiselongue platziert, ließ seine Muskeln spielen, was Chasin natürlich nichts verpasste.
Sehr gut. Für eine Körperstudie ist eine angespannte, gut durchblutete Muskulatur von Vorteil. Gut ist auch, dass er wenig Fettgewebe hat, so lässt sie sich deutlich unter der Haut erkennen. Nur... warum zieht er sich nicht aus? Nackt wäre die Studie effektiver.
Er drapierte sich legere, ein Bein angewinkelt auf, das andere Locker von der Sitzgelegenheit baumelnd. Einen Arm breitete er auf der Lehne aus, den Rücken scheinbar locker gegen diese Gelehnt, den Kopf auf der (anderen) Hand aufgestützt.
Seine roten Augen fixierten Chasin und er lächelte.
„Weist du was, wir können ja mit dem Portrait anfangen!“
Ach so. Gut. Ein Portrait soll es also werden.
Sie nickte und nahm den Stift auf um die ersten Bezugspunkte in seinem Gesicht auf das Papier zu übertragen um die Proportionen und Haltung festzulegen. Als sie das nächste mal aufsah, studierte sie kurz etwas länger seine Augen die irgendwie dunkler und hungriger als sonst wirkten. Zanfar bedachte die Tha’Roon mit einem Blick, der schon einige Herzen erobert hatte und sie würde diesen für die Ewigkeit fest halten, nicht unbedingt in ihrer Erinnerung, aber auf Papier. Die Lieder leicht gesenkt und völlig auf sein Gegenüber fixiert. Chasin zeichnete konzentriert und hielt sich strickt an die optischen Vorgaben ihres Modells, so wie sie es einst gelernt hatte.
Gute Proportionen, gerader Winkel zum Brauenrand und ein leichter Schwung hier, mandelförmiger Ausklang mit gezackter Linienführung im Haarverlauf... fast wie bei...
Ihr Gedankengang stolperte über die Leere, die sich plötzlich auftat, aber ihr Geist vollführte sofort einen kleinen Satz um die Lücke zu überbrücken.
...weiter zum Nasenrücken, sehr gerade, etwas länger als bei...
Und gleich noch einmal stolperte sie.
Merkwürdig. Ich könnte schwören...
Sie schloss für einen Moment die Augen und führte den Bogen der Nase hinunter zu den Lippen, die nun in ihrem Geist deutlich voller wirkten als im Original. Die weiche, weibliche Form in ihrem Geist machte etwas mit ihr, aber sie war nicht greifbar, einfach nicht da also griff Chasins Geist auf das zurück was da war. Die sichtbaren Formen von Zanfars Lippen flossen gekonnt auf das Pergament und eine andere Erinnerung kam langsam wieder hoch. Etwas warmes...weiches und forderndes. Chasin sah auf und erhaschte einen Gedankenfetzen von Zanfar:
... für einen kleinen Raubzug. Es gibt schließlich genug Zanfar für Alle und dieser asketische Lebensstil muss auch mal ein Ende finden!
Asketischer Lebensstil?
Chasin wirkte kurz ein wenig verwirrt, porträtierte weiter, während sie sachlich nachfragte:
„Askese? Fehlt dir etwas? Kann ich helfen?“
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Montag 28. November 2016, 10:03

(abgesprochener Reihenfolgewechsel, Zanfar folgt)


„Askese? Fehlt dir etwas? Kann ich helfen?“
Oh, da gab es diverse Dinge, die Zanfar ganz spontan einfielen, aber es klopfte schon wieder an die Türe, wenn auch recht vorsichtig im Klang.

WIE BITTE?!
Hatte Niklas ihnen nicht Ruhe versprochen oder so etwas? Das durfte ja heute kaum wahr sein. Wobei es schon Tage gegeben hatte, an denen sie noch gefragter gewesen waren, aber noch nie hatten diese Unterbrechungen sie so sehr gestört wie heute.
War die Klinge, die noch im Holz der Tür steckte, nicht Warnung genug?
Zanfars Blick hing an der Waffe, die er bisher - selbst beim Schließen der Tür eben - völlig ignoriert hatte, und in seinem Kopf setzten sich widerwillig einige Gedanken in Bewegung:
Eine seiner Waffen steckte in der Tür.
Wegen Niklas.
Aber er bräuchte sie doch, um Chasin zu beschützen.
Vor Niklas?
Nein, aber...
Wie saß er hier überhaupt herum?!
Ein Teil von Zanfars Gedanken versuchte ein weiteres Mal, diesen grausamen Strudel der jüngst geschehenen Ereignisse von außen zu betrachten, und dieses Mal hatte er etwas mehr Erfolg. Vielleicht hatte es etwas mit der Entspannung zu tun, mit der er gerade auf der Chaiselongue lag; er fühlte sich soeben noch emotional sicher. Aber die Waffe da im Türholz erinnerte ihn daran, dass es hier noch andere Prioritäten gab. Immerhin hatte er die Tür abgeschlossen, man würde sie nicht einfach öffnen können.

Für ein paar Sekunden war es nach dem Klopfen still geblieben, bis eine weibliche Stimme gedämpft, aber hörbar alarmiert und besorgt zu hören war: "Edle de Mondragil? Ist alles in Ordnung?"
Erida Lavalle, die alte Wassermagierin, schien vor der Tür zu stehen.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Montag 28. November 2016, 21:20

Ein Gefühl, als wäre ein Teil von ihm eingeschlafen machte sich in ihm breit. Überall kribbelte es, als würden Nervenbahnen reaktiviert, die zuvor zu wenig durchblutet worden waren.
Er strich sich mit der Hand über das Gesicht und der Ärger, der ihn kurzzeitig gepackt hatte, ebbte wieder ab. Ein wenig der unumstößlichen Selbstsicherheit fiel von ihm ab und ließ wieder etwas Raum für sein altes Ich.
Und dieses war entsetzt darüber, wie Gedankenlos er in den letzten Minuten … Stunden … wie viel Zeit war eigentlich vergangen - es kam ihm wie eine kleine Ewigkeit vor, mit seinen Pflichten umgegangen war.
Er stand wortlos auf, und ließ den Blick durch den Raum schweifen, bis er seine Achtlos zu Boden geworfene Maske entdeckte und sie während des Laufens aufhob und überzog. Mit einem Ruck zog er die Klinge aus dem Holz, dankbar dafür, dass dieses trocken und somit das Entfernen des Stahls nicht allzu mühsam war.
Er hätte sich gern noch etwas Gerichtet, erachtete es aber für wichtiger, die durchaus nicht ungefährliche Frau auf der anderen Seite der Tür nicht zu lange warten zu lassen. Die Sicht und den Eintritt ins Zimmer mit dem Körper blockierend öffnete er die Türe.
„Ehrenwerte Erida Lavalle, was wünscht ihr?“
Stellte er mit höflicher, leicht unterkühlter Tonlage fest.
Er hielt sich bereit, die Wassermagierin je nach Wunsch Chasins ein zu lassen. Sofern Erida dies denn wollte.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Dienstag 29. November 2016, 09:22

Kratzend wanderte der Stift über das Pergament und ließ ein Abbild des Dunkelelfen entstehen. Zanfars Anblick, wie er so entspannt auf den Kissen lag ließ auch bei Chasin etwas kribbeln und sie begann sich leise zu erinnern, dass sie etwas für ihn empfand. Für einen Mann war er wirklich schön und sie mochte sein mutiges Lächeln, dass sie herausforderte mehr von ihm zu wollen. Die Form seiner Augen, die gerade Nase, das markante Kinn, seine Halsmuskeln waren klar definiert.

Dann klopfte es.
"Edle de Mondragil? Ist alles in Ordnung?"
Erida Lavalle, die alte Wassermagierin, schien der Stimme nach vor der Tür zu stehen.
Schon wieder eine Störung... Aber - Störungen haben immer Vorrang!
So hatte man es sie gelehrt, denn jede Störung hatte ihre dringliche Grundlage, also erhob sie sich, war ihren Hausmantel über und beobachtete Zanfar, wie er die Klinge aus der Tür zog und sie einen Spalt breit öffnete.
„Ehrenwerte Erida Lavalle, was wünscht ihr?“
Stellte er mit höflicher, leicht unterkühlter Tonlage fest. Etwas an seiner Aura hatte sich wieder verändert und er nahm seine Pflichten wieder war, was die Tha’Roon daran erinnerte, dass auch sie Pflichten zu erfüllen hatte. Die Wassermagierin war als eine Verbündete vorgestellt worden und so würde sie sie auch behandeln, sofern sie nicht das Gegenteil bewies.
„Bitte, lass sie ein.“
Sagte sie und setzte sich selbst auf das weich gepolsterte Sofa im Wohnzimmer.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Dienstag 29. November 2016, 16:55

Die Sicht und den Eintritt ins Zimmer mit dem Körper blockierend, öffnete Zanfar die Tür. Die Wassermagierin war auf den ersten Blick nicht direkt zu sehen, stattdessen befand sich schräg rechts von der Tür versetzt eine ungefähr armlange ovale, wirbelnde Wasserfläche, die als eine Art Schild senkrecht vor der Magierin "schwebte". Ein leises Rauschen war zu hören, als höre man hinter einer dicken Tür einen großen Wasserfall.
Nach einem kurzen Moment des Abwartens spähte das faltige Gesicht Eridas an diesem Schild vorbei und betrachtete Zanfar skeptisch.
„Ehrenwerte Erida Lavalle, was wünscht ihr?“
"Ich soll hier bloß die Tür reparieren", erwiderte die Alte nüchtern mit einem kruden, scherzenden Unterton. "Störe ich...?"
Ihr Blick wanderte taxierend an dem Leibwächter herunter und versuchte das Wenige, was sie erblickte, einzuschätzen.

„Bitte, lass sie ein“, erklang von drinnen Chasins ruhige Stimme, was die Magierin offenbar soweit entspannte, dass sie den Wasserschild sinken und verschwinden ließ: mit einer abwärts führenden Handbewegung der Rechten rieselte das Wasser nach unten und zurück blieb lediglich ein leicht angefeuchteter Boden, das meiste Nass schien noch in der Luft einfach zu verschwinden.
"Seid ihr in Schwierigkeiten?", fragte Erida nun ernster und gedämpft an Zanfar gerichtet, der Platz machend beiseite trat. Ihre Schritte waren vorsichtig, als sie hinter die Schwelle des Zimmers trat, und sie schien jede Komponente ihrer Umgebung analysierend aufzusaugen.
Die Kleidung von beiden wirkte eher ungeordnet bis freizügig.
Ich scheine doch zu stören.
Aber wieso wirft er dann eine Waffe in die ...? Oha.
Ihre Augenbrauen zuckten kurz hoch, als sich eine Vermutung bildhaft in ihre Gedanken schob.

Plötzlich waren laufende Schritte auf dem Flur in ihre Richtung zu hören und die alte Frau drehte sich mit einer Bewegung um, dass wieder einmal der verbrauchte äußere Anschein, der sich bei ihr dauernd aufdrängte, als Teil-Lüge entlarvt wurde. Aber es war lediglich eine der Schlossdienerinnen.
"Oh, Frau Lavalle! Ich soll Euch vom edlen Herrn san Walsing ausrichten, dass äh..." - das Mädchen kam deutlicher atmend zum Stehen und wurde beim Anblick der Personen rot - "dass äh..."
"Nun?", fuhr ihr unwirsch Eridas Aufforderung, zu sprechen, entgegen.
"Es tut mir leid. Ich hätte Euch ausrichten sollen, die werte Diplomatin de Mondragil entgegen der Absprachen heute Abend nicht noch aufzusuchen."
"Das erfahre ich ja früh! Gut, dass Ihr mir das noch gesagt habt! Ich wäre hier sonst glatt reingeplatzt!", erboste sich die Magierin und brachte die Dienerin damit dazu, noch kleiner zu werden.
Erida drehte sich wieder soweit, dass sie Blickkontakt zu Chasin als auch zu Zanfar herstellen konnte. "Bitte entschuldigt vielmals", stellte sie noch hörbar unwirsch angesichts der Situation fest und schien schwer in Betracht zu ziehen, sich auf der Stelle wieder zu empfehlen.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Dienstag 29. November 2016, 20:41

Tja, offenbar ignorierte Erida die Warnung eines in der Türe steckenden Schwertes nicht. Das ließ ihre Verteidigungshaltung jedenfalls Ahnen. Gut zu wissen, wozu sie fähig war.
Zum Glück unterbrach die Ankunft der Dienerin die Wassermagierin dabei, weitere Fragen zu stellen. Ein Schwert in einem Wutausbruch in die Tür zu werfen sprach nicht gerade für seine Kompetenz und ihm stand nicht der Sinn danach, sich zu erklären.
Der Nichtgenannte stieß eine Mischung aus verächtlichem Lachen und Schnaufen aus, als die offensichtlich zu spät eingetroffene Dienerin sich erklärte. Eigentlich fühlte er keines von Beidem und hieß ihre Ankunft eher willkommen – aber das musste ja niemand wissen.
Vielleicht war es gar nicht schlecht, dass Erida nicht gewarnt worden war. Seine Gedanken und Pläne hatten eine … überaus unvorsichtige Richtung eingeschlagen. Und so recht traute er sich selbst noch immer nicht zu, nicht weiter zu machen. Zumindest wenn er nicht weiterhin durch die Wassermagierin aufgehalten wurde. Etwas stimmte nicht. Im Grunde wusste er das schon eine Weile, nur hatte es ihn bisher nicht gestört.
„Du kannst gehen, junge Dame.“

Brummte er der klein gewordenen Dienerin zu und schloss die Türe direkt vor ihrer Nase.

„Es gibt nichts zu entschuldigen – ihr wurdet schließlich nicht informiert. Nehmt Platz. Darf ich den Damen etwas Tee oder Gebäck bringen?“

Schlug er in äußerst höflich unterwürfigen Ton vor. Er musste sich selbst wieder etwas richten … innerlich wie äußerlich. Und so konnte er einer möglichen Frage nach dem Schwert in der Tür länger ausweichen … oder Anderen, die sich auf ihren Diskretionswunsch bezogen.

Mit angedeuteter Verbeugung wies er Erida in Richtung eines der bequem aussehenden Sessel und wandte sich zu der kleinen Anrichte, auf der stets ein großer Kessel mit heißem Wasser über einer Kerze stand.
Währenddessen schloss er den offen stehenden Gi wieder und brachte seine Kleidung in Ordnung.

Tz, sie war gar nicht von meinem Anblick beeindruckt! Sie hätte mindestens einen zweiten Blick riskieren müssen – vielleicht bevorzugt sie Frauen.

Drängte sich ein Gedanke in den Vordergrund, den er so schnell wie möglich wieder beiseiteschob. Offensichtlich war sein Ego gerade außer Rand und Band.

Sorgfältig setzte er Chasins Lieblings Teesorte (also derjenigen, die sie am ehesten vertrug) auf und bereitete ein Tablet mit Tassen, einer Karaffe Wasser, Gläsern und kleinen Leckereien vor. Währenddessen begann er mental Inventur zu führen. So Selbstbewusst und Selbstverliebt war er kaum in seinen schlimmsten Tagen gewesen und es fiel ihm äußerst schwer, sich auf seine eigentlichen Pflichten zu konzentrieren, doch je mehr er die alltäglich und banal wirkende Tätigkeit ausführte, desto näher kam er der Zurechnungsfähigkeit.

Als er es nicht länger hinaus zögern konnte, brachte er das Tablett samt fertig gezogenem Tee zu den Damen und verteilte das Geschirr nach (Getränke) Wunsch der Frauen. Dann setzte er sich ebenfalls und hoffte darauf, dass Chasin inzwischen das Gespräch auf interessantere Dinge als Schwerter in Türen gelenkt hatte.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Donnerstag 1. Dezember 2016, 19:36

"Seid ihr in Schwierigkeiten?"
, fragte Eridas Stimme nun ernster und gedämpft an Zanfar gerichtet, der Platz machend beiseite trat. Ihre Schritte waren vorsichtig, als sie hinter die Schwelle des Zimmers trat, und sie schien jede Komponente ihrer Umgebung analysierend aufzusaugen. Ihre Gedanken waren unverständlich, aber ihr Gesicht sah fragend aus.
Ich scheine doch zu stören.
Aber wieso wirft er dann eine Waffe in die ...? Oha.

Ihre Augenbrauen zuckten kurz hoch, und ihre Gedanken verstummten, als sich eine Vermutung bildhaft in ihre Gedanken schob. Chasin winkte die ältere Dame höflich lächelnd näher zu treten.
Plötzlich waren laufende Schritte auf dem Flur in ihre Richtung zu hören, aber es war lediglich eine der Schlossdienerinnen.
"Oh, Frau Lavalle! Ich soll Euch vom edlen Herrn san Walsing ausrichten, dass äh..."
Chasin hörte sie aus ihrer Perspektive nur.
"dass äh..."
"Nun?"

, fuhr ihr unwirsch Eridas Aufforderung, zu sprechen, entgegen.
"Es tut mir leid. Ich hätte Euch ausrichten sollen, die werte Diplomatin de Mondragil entgegen der Absprachen heute Abend nicht noch aufzusuchen."
"Das erfahre ich ja früh! Gut, dass Ihr mir das noch gesagt habt! Ich wäre hier sonst glatt rein geplatzt!"
, erboste sich die Magierin und brachte die Dienerin damit dazu, noch kleiner zu werden.
Zynismus. Sie ist herein geplatzt und hält der verspäteten Botin ihren Fehler vor.
, analysierte die Tha’Roon sachlich.
Erida drehte sich wieder soweit, dass sie Blickkontakt zu Chasin als auch zu Zanfar herstellen konnte.
"Bitte entschuldigt vielmals"
, stellte sie noch hörbar unwirsch angesichts der Situation fest und schien schwer in Betracht zu ziehen, sich auf der Stelle wieder zu empfehlen. Zumindest zeigte ihre Aura ein gewisses Maß an Unwohlsein. Zanfar handelte situationsgerecht, was Chasin mit einem zufriedenen Nicken quittierte.
„Du kannst gehen, junge Dame.“
Brummte er und schloss die Türe direkt vor ihrer Nase.
„Es gibt nichts zu entschuldigen – ihr wurdet schließlich nicht informiert. Nehmt Platz. Darf ich den Damen etwas Tee oder Gebäck bringen?“
Schlug er in äußerst höflich unterwürfigen Ton vor. Mit angedeuteter Verbeugung wies er Erida in Richtung eines der bequem aussehenden Sessel und wandte sich zu der kleinen Anrichte, auf der stets ein großer Kessel mit heißem Wasser über einer Kerze stand. Währenddessen schloss er den offen stehenden Gi wieder und brachte seine Kleidung in Ordnung.
Während er Chasins Geruchssinn nach, ihren Lieblings Teesorte aufsetzte, Jasmin, und ein Tablett mit Tassen, einer Karaffe Wasser, Gläsern und kleinen Leckereien vorbereitete, widmete sich Chasin dem Gast.
„Ehrenwerte Erida Lavalle, ihr stört gewiss nicht. Ich übte gerade meine Fähigkeiten der genauen Beobachtung und zeichnerischer Wiedergabe, aber meine Studie konnte jederzeit unterbrochen werden.“
Konnte sie das? Ein winziger, gerade wieder erwachender Teil ihrer selbst, wagte das anzuzweifeln. Frau Lavelles Anwesenheit hatte etwas unterbrochen. Etwas das sie gern intensiviert hätte. Etwas das sie erforschen wollte und zwar nicht nur aus Neugierde und ihrem Wissensdurst heraus, sondern weil sie es fühlen – wollte! Es schlummerte in ihr, war fast verschwunden gewesen, aber es war noch da und Zanfar konnte es wecken. Sie sah zu ihm und verfolgte seine Bewegungen.
Er brachte das Tablett samt fertig gezogenem Tee zu den Damen und verteilte das Geschirr nach Wunsch der Frauen, dann setzte er sich ebenfalls. Chasin schaute kurz auf seine Hände und etwas wollte, dass er sie mit ihnen berührte, doch dann gewann ihr rationaler Geist wieder die Oberhand. Sie wendete ihre Aufmerksamkeit wieder ganz der Wassermagierin zu.
„Da ihr nun schon einmal hier seid, hätte ich eine Frage.“
Chasin wartete den Moment ab, da die Frau vor ihr sie ansah und fuhr fort:
„Ich habe in der Vergangenheit einige Abhandlung über Wassermagie gelesen und wie der Name schon sagt, sie befassten sich alle mit dem flüssigen Element. Deshalb wundert es mich, dass ihr ausgesandt worden seid um eine … eine Tür zu reparieren.“
Beide Augenbrauen hatten sich gehoben, auch wenn nur eine zu sehen war, da wie immer ihr Haar das linke Auge verdeckte. Anscheinend hatte Chasin den Kommentar wortwörtlich genommen, egal ob er nun Wahrheit in sich trug oder nicht.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Freitag 2. Dezember 2016, 13:19

„Es gibt nichts zu entschuldigen – ihr wurdet schließlich nicht informiert. Nehmt Platz. Darf ich den Damen etwas Tee oder Gebäck bringen?“ Mit angedeuteter Verbeugung wies er Erida in Richtung eines der bequem aussehenden Sessel und wandte sich selber der Anrichte zu, ordnete dabei seine Kleidung.
Die Wassermagierin trat langsam zu dem gewiesenen Sessel und nahm nur gemächlich Platz, während Chasins Worte bekräftigten, dass sie bleiben konnte:
„Ehrenwerte Erida Lavalle, ihr stört gewiss nicht. Ich übte gerade meine Fähigkeiten der genauen Beobachtung und zeichnerischer Wiedergabe, aber meine Studie konnte jederzeit unterbrochen werden.“
'Genauen Beobachtung'? Bei Erida bildete sich Gelb mit einer bestimmten Farbnuance: Belustigung. Der Blick der alten Frau wanderte noch einmal zu Chasins Leibwächter und begutachtete seine Rückfront, während der just zurechtgezogene Stoff die Muskeln der rechten Schulter gut erahnen ließ. Das ist gewiss eine Zeichnung wert, ja, stellte sie gedanklich ernster fest, während auf ihrer Stirn grüblerisch die Furchen tanzten. Aber das erklärt nicht, warum er ein Schwert in die Tür wirft. Und Niklas mich warnt, herzukommen. Der übergeworfene Hausmantel... passte zu gut in ein anderes Bild, auch wenn es nicht einmal Chasins Absicht gewesen sein mochte, eben diesen Eindruck des typischen sich-hastig-etwas-überwerfens nach einem gestörten Tête-à-Tête zu vermitteln.
Wenn sie ernsthaft angegriffen worden wären, säßen sie hier jetzt nicht so ruhig.
Erida drehte den Kopf wieder ganz zu Chasin und lächelte unverbindlich.
Sie glaubte der Diplomatin nicht, beschloss aber generös, nicht weiter nachzuhaken. Über solche Dinge sprach man schließlich nicht, und die beiden hatten sich vor ihr nicht zu rechtfertigen. Aber es war ein Detail, das sie im Bezug auf ihren kommenden Auftrag durchaus abspeicherte. Mit der Erinnerung an diesen wurde sie prompt auch wieder ernster.

Das Servieren des Tees dauerte nicht so lange, wie Zanfar es sich vielleicht gewünscht hätte, aber es war eine willkommene Unterbrechung für alle. Erida sah auf die schlanken, enorm langen und feingliedrigen Finger der Tha'roon. Ich weiß zu wenig über sie. Das sollten wir ändern. Niklas hatte erwähnt, dass Chasin sehr "zerbrechlich" war, aber sie hatte keine genaue Vorstellung davon. Sie konnte schließlich nicht so zerbrechlich sein, dass man sie überhaupt nicht vor die Tür lassen durfte, aber es war mit Sicherheit ein Risikofaktor. Einer, den Chasins Fähigkeiten wieder ausgleichen mussten. Doch ganz gut, dass ich hergekommen bin, befand sie. Jede Minute mochte wichtig sein.
„Da ihr nun schon einmal hier seid, hätte ich eine Frage.“
Chasin wartete den Moment ab, da die Frau vor ihr sie ansah und fuhr fort:
„Ich habe in der Vergangenheit einige Abhandlung über Wassermagie gelesen"
- bei der Anmerkung hellte sich die Aura Eridas prompt etwas auf, die übliche Reaktion, wenn Chasin ein Thema ansprach, das ihrem Gegenüber positiv am Herzen lag, eine Mischung aus Grün und Orange - "und wie der Name schon sagt, sie befassten sich alle mit dem flüssigen Element. Deshalb wundert es mich, dass ihr ausgesandt worden seid um eine … eine Tür zu reparieren.“

Die Magierin schwieg kurz verdattert, dann lachte sie erheitert auf.
"Verzeihung. Das bin ich nicht", erklärte sie schlicht und rauh kichernd, dann sah sie die Tha'roon mit unverhohlener Neugier an. "Das war nur ein Scherz." Habt Ihr Schwierigkeiten mit so etwas? Es war auffällig, wie sie die Sprache in Gedanken wechselte, was sogar relativ flüssig ging, auch wenn noch ein deutlicher 'Akzent' von Melongiar mitschwang, der das Lesen etwas erschwerte. Wusste sie etwa wirklich so gut über die Eigenheiten von Chasins Gedankenlese-Fähigkeiten bescheid? Oder war es mehr oder weniger intuitiv, was sie da machte?
"Verzeiht, wenn ich Euch verwirrt habe. Um die Tür wird sich sicher jemand anderes kümmern." Sie nahm mit dankendem Nicken die Teetasse und roch leicht skeptisch an dem Dampf. Jasmin? Ja. Hm. Früher hätte der mich aber mehr gefreut. In ihre Aura schwammen wieder melancholische Bernstein-Wirbel und ein wenig Purpur - ihre eigenen Gedanken schienen sie verlegen zu machen. Zu viel Wein die letzte Zeit, mh? Naja.
Schon wieder ein Wechsel der Sprache. Was war nun eigentlich ihre 'Muttersprache'? Garmisch? Die Privatheit der Gedanken gerade deutete darauf hin, aber mit keiner der Sprachen hatte sie Mühe und hätte sie selber für sich erst 'übersetzen' müssen. Beide nutzte sie wohl rege, was aber auch nicht allzu ungewöhnlich war.
Immerhin hakte sie nicht weiter nach, warum denn nun genau das Wakizashi des Dunkelelfen im Holz gesteckt hatte, auch wenn sie ihn mit der nächsten Bemerkung regelrecht in diese Richtung zu necken schien:
"Eine interessante Bewaffnung übrigens, ich habe ja inzwischen schon so einige gesehen..."
Diese zuletzt in Dessaria. Ein kurzer Wirbel aus Lila, Rot und fast schwarzem Braun wirbelte auf und mässigte sich wieder, eine emotionale Unruhe, die sich im Tonfall kaum wiederfinden ließ: "Ist das eigentlich eine lokaltypische Bewaffnung? Sie scheint ziemlich selten zu sein."

"Ich bin eigentlich hier, um über unseren Auftrag zu sprechen", erklärte sie schließlich und sah die beiden wieder ernst an. "Fragen zu klären. Absprachen zu treffen. Einander kennenzulernen... das übliche Zeug eben", rutschte es ihr etwas lapidar heraus, worauf auch prompt ein "Entschuldigung. Das ist keine gute Wortwahl. Aber ich hoffe, auf höfisches Getue können wir so oder so bald verzichten, da bin ich nicht besonders lange gut drin."
Ihr Tonfall klang versöhnlich, sie schien damit ein freundlich gemeintes Angebot zu unterbreiten.
Lügnerin. Eigentlich führ ich fast immer die Verhandlungen. Wieder leicht belustigt und deutlich neugierig sah sie Chasin an.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Sonntag 4. Dezember 2016, 16:06

„… eine Tür zu reparieren.“
Die Magierin schwieg kurz verdattert, dann lachte sie erheitert auf.
"Verzeihung. Das bin ich nicht"
, erklärte sie schlicht und rau kichernd, dann sah sie die Tha’Roon mit unverhohlener Neugier an.
"Das war nur ein Scherz."
Habt Ihr Schwierigkeiten mit so etwas?
Scherze? ...nun ja... eigentlich sollte ich damit langsam geübt sein, doch ich fühle mich noch ein wenig seltsam...

, dachte Chasin, aber sprach es nicht aus. Die vergangenen Ereignisse zwischen Zanfar und ihr, und dass sie die Wirkung ihrer Fähigkeiten bei ihm nicht richtig unter Kontrolle hatte, bereiteten ihr selbst etwas Kopfzerbrechen. Die ältere Dame vor ihr musste davon nichts wissen und es war sowieso auffällig, wie sie die Sprache in Gedanken wechselte.
"Verzeiht, wenn ich Euch verwirrt habe. Um die Tür wird sich sicher jemand anderes kümmern."
Sie nahm mit dankendem Nicken die Teetasse und roch leicht skeptisch an dem Dampf.
Jasmin? Ja. Hm. Früher hätte der mich aber mehr gefreut.
In ihre Aura schwammen wieder melancholische Bernstein-Wirbel und ein wenig Purpur - ihre eigenen Gedanken schienen sie verlegen zu machen. Chasin kam nicht ganz mit, was die tiefere Bedeutung anging, aber wenn Frau Lavelle es ihr hätte mitteilen wollten, dann würde sie es gewiss tun. Chasin drängte sich niemals auf.
Zu viel Wein die letzte Zeit, mh? Naja.
Schon wieder ein Wechsel der Sprache. Was war nun eigentlich ihre 'Muttersprache'? Garmisch? Wohl eher nicht, da sie ja einen starken Akzent hatte, der auf eine Herkunft aus Zyranus hin wies. Die Privatheit der Gedanken gerade deutete darauf hin, aber mit keiner der Sprachen hatte sie Mühe und hätte sie selber für sich erst 'übersetzen' müssen. Beide nutzte sie wohl rege, was aber auch nicht allzu ungewöhnlich war. Wenn man mehrere Sprachen sicher beherrschte, dann dachte man gelegentlich auch in mehreren. Immerhin hakte sie nicht weiter nach, warum denn nun genau das Wakizashi des Dunkelelfen im Holz gesteckt hatte, auch wenn sie ihn mit der nächsten Bemerkung regelrecht in diese Richtung zu necken schien:
"Eine interessante Bewaffnung übrigens, ich habe ja inzwischen schon so einige gesehen..."
Diese zuletzt in Dessaria.
Ein kurzer Wirbel aus Lila, Rot und fast schwarzem Braun wirbelte auf und verriet, dass es sich um keine positive Erinnerung handelte.
"Ist das eigentlich eine lokaltypische Bewaffnung? Sie scheint ziemlich selten zu sein."
Zanfar schien erst einmal nicht darauf eingehen zu wollen, woher er seine Waffen hatte.
"Ich bin eigentlich hier, um über unseren Auftrag zu sprechen"
, erklärte sie schließlich und sah die beiden wieder ernst an.
"Fragen zu klären. Absprachen zu treffen. Einander kennenzulernen... das übliche Zeug eben"
, rutschte es ihr etwas lapidar heraus, worauf auch prompt ein
"Entschuldigung. Das ist keine gute Wortwahl. Aber ich hoffe, auf höfisches Getue können wir so oder so bald verzichten, da bin ich nicht besonders lange gut drin."
Ihr Tonfall klang versöhnlich, sie schien damit ein freundlich gemeintes Angebot zu unterbreiten.
Lügnerin. Eigentlich führe ich fast immer die Verhandlungen.
Wieder leicht belustigt und deutlich neugierig sah sie Chasin an und diese zeigte offen, durch ein heben der Bauen, dass sie den Gedanken deutlich vernommen hatte.
„Nun, dann nennt mich Chasin, wenn ihr es einfacher handhaben möchtet. Ich störe mich fast nie an Floskeln oder Formulierungen, egal ob höfisch formuliert oder von Rabauken geflucht. Auch wenn ein bekanntes Sprichwort sagt, der Ton würde die Musik diktieren, so orientiere ich mich für gewöhnlich eher an den Inhalten die darunter liegen.“
Chasin lächelte kurz und hatte im letzten Teil deutlich betont, dass sie es wohl am liebsten ehrlich hatte, egal welche Worte die Gedanken schmückten.
„Ein jeder hat so seine Art zu sprechen und zu formulieren.“
Auch ich und dies hat Zanfar schon des öfteren angemahnt... ob er sich vielleicht deswegen in meiner Gegenwart manchmal unwohl fühlt? Manch einen Menschen verschreckt ja meine faktenorientierte Sprechweise. Ich könnte versuchen mir hier und da etwas von den hiesigen Gebräuchen und Klängen anzueignen. Kommen wir aber wieder zurück zum eigentlichen Thema.
„Was möchtet ihr also gerne von uns wissen?“
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Sonntag 4. Dezember 2016, 20:51

„Da ihr nun schon einmal hier seid, hätte ich eine Frage.“
Chasin wartete den Moment ab, da die Frau vor ihr sie ansah und fuhr fort:
„Ich habe in der Vergangenheit einige Abhandlung über Wassermagie gelesen und wie der Name schon sagt, sie befassten sich alle mit dem flüssigen Element. Deshalb wundert es mich, dass ihr ausgesandt worden seid um eine … eine Tür zu reparieren.“


Sie hat den Scherz nicht verstanden … vor einigen Stunden hätte sie das sicher noch. Was haben wir Beide nur angerichtet? Werde ich sie jemals wieder so weit bringen können, dass sie auch Humor versteht oder haben wir diese Chance verspielt?
Ein bitterer Kloß begann sich im Hals des Nichtgenannten zu bilden.

Die Magierin schwieg kurz verdattert, dann lachte sie erheitert auf.
"Verzeihung. Das bin ich nicht", erklärte sie schlicht und rau kichernd, dann sah sie die Tha'roon mit unverhohlener Neugier an. "Das war nur ein Scherz."
"Verzeiht, wenn ich Euch verwirrt habe. Um die Tür wird sich sicher jemand anderes kümmern."
Sie nahm mit dankendem Nicken die Teetasse und roch leicht skeptisch an dem Dampf.
Immerhin hakte sie nicht weiter nach, warum denn nun genau das Wakizashi des Dunkelelfen im Holz gesteckt hatte, auch wenn sie ihn mit der nächsten Bemerkung regelrecht in diese Richtung zu necken schien:
"Eine interessante Bewaffnung übrigens, ich habe ja inzwischen schon so einige gesehen..."
"Ist das eigentlich eine lokaltypische Bewaffnung? Sie scheint ziemlich selten zu sein."


„Sie sind das Geschenk eines Freundes aus dem Orden der Nichtgenannten.“
Antwortete der Dunkelelf überaus sparsam.

"Ich bin eigentlich hier, um über unseren Auftrag zu sprechen", erklärte sie schließlich und sah die beiden wieder ernst an. "Fragen zu klären. Absprachen zu treffen. Einander kennenzulernen... das übliche Zeug eben", rutschte es ihr etwas lapidar heraus, worauf auch prompt ein "Entschuldigung. Das ist keine gute Wortwahl. Aber ich hoffe, auf höfisches Getue können wir so oder so bald verzichten, da bin ich nicht besonders lange gut drin."
Ihr Tonfall klang versöhnlich, sie schien damit ein freundlich gemeintes Angebot zu unterbreiten.
Wieder leicht belustigt und deutlich neugierig sah sie Chasin an und diese zeigte offen, durch ein heben der Bauen, dass sie den Gedanken deutlich vernommen hatte.


Ein Guter Gedanke, wir sollten Einander besser kennen lernen, zum einen, weil wir vertrauen untereinander brauchen werden, zum Anderen um darauf zu reagieren, wenn wir es nicht können.
Erinnerungen an die letzte(n) Stunde(n) erschienen vor seinen Augen und er starrte in seine Teetasse.
Eine Lehre, die ich längst hätte ziehen sollen … wie konnte ich ihr gegenüber nur so misstrauisch und ungerecht werden?
Und sogleich meldete sich Zanfars ‚neue Seite‘.
Das mochte überreagiert gewesen sein … aber sie haben sich dir auch Beide nicht gerade höflich verhalten! Und zumindest Walsing muss sich im klaren gewesen sein, wie unangebracht es war. Ihm hättest du die Leviten lesen sollen.

„Nun, dann nennt mich Chasin, wenn ihr es einfacher handhaben möchtet. Ich störe mich fast nie an Floskeln oder Formulierungen, egal ob höfisch formuliert oder von Rabauken geflucht. Auch wenn ein bekanntes Sprichwort sagt, der Ton würde die Musik diktieren, so orientiere ich mich für gewöhnlich eher an den Inhalten die darunterliegen.“

Du umgeben von ‚Rabauken‘ … ich bin mir nicht sicher, ob ich das sehen wollte … entweder wärst du glorreich und würdest sie an die Wand reden oder ich hätte eine nette neue Sammlung aus blauen Flecken, Stichwunden und Prellungen.

Chasin lächelte kurz und hatte im letzten Teil deutlich betont, dass sie es wohl am liebsten ehrlich hatte, egal welche Worte die Gedanken schmückten.
„Ein jeder hat so seine Art zu sprechen und zu formulieren.“


Ohne Zweifel.

„Was möchtet ihr also gerne von uns wissen?“

Der Nichtgenannte verlegte sich für den Moment auf seine übliche Rolle des stillen Zuhörers.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Sonntag 4. Dezember 2016, 22:16

"Ist das eigentlich eine lokaltypische Bewaffnung? Sie scheint ziemlich selten zu sein."
„Sie sind das Geschenk eines Freundes aus dem Orden der Nichtgenannten“, antwortete der Dunkelelf überaus sparsam.

Die Magierin sah ihn einen Moment schweigend, aber unumwunden an, in einer ernsten Art, die schwächere Gemüter in einem Verhör vermutlich zum Reden gebracht hätte. Warum hab ich von ihm auch lange Antworten erwartet..., dachte sie nüchtern mit einem Anflug von Selbstironie. Die knappen Worte ließen dennoch auch ein flüchtiges Lila aufkommen, es gefiel ihr nicht. Trotzdem nickte sie gemächlich und in abgezirkelter Geste zum Zeichen, dass sie es akzeptierte.
Erida beobachtete ihn aufmerksam, und behielt ihn selbst dann im Blick, wenn ihre Aufmerksamkeit mehr bei Chasin lag.

"..Auch wenn ein bekanntes Sprichwort sagt, der Ton würde die Musik diktieren, so orientiere ich mich für gewöhnlich eher an den Inhalten die darunterliegen." Der linke Mundwinkel der Alten hob sich und sie entgegnete mit einem leichten Vorneigen des Oberkörpers und einem verschmitzten Vertiefen der Fältchen um ihre Augen:
"Das ist wahrlich eine Kunst, und man sagte mir schon, dass Ihr in dieser ausgesprochen begnadet seid", womit sie zweifelsohne auf das Gedankenlesen anspielte.
Erida drehte ihren Kopf eine Spur, dass sie schon von der Körperhaltung her den Nichtgenannten mit in das Gespräch einband oder auf ihn Bezug nahm, als sie auf Chasins letzte Frage entgegnete:
"Ich würde gerne von euch wissen, wie ihr die Rollen zu verteilen gedenkt. Niklas scheint es einkalkuliert zu haben, dass Ihr, Herr Nichtgenannter - welchen Namen werdet Ihr Euch eigentlich geben wollen? Wir können uns dann ja gleich an den gewöhnen... - keinen Ton sagen würdet, aber mir erschließt sich noch nicht so ganz, wie ihr in Grandessa die Sprecherrolle verteilen wollt."
Sie sah Zanfar wieder direkt an; die Rolle des unauffälligen Zuhörers schien sie ihm nicht gönnen zu wollen, sondern meinte unumwunden:
"Und auch, wenn es schon erste Anzeichen gab, dass die kommende Rolle Euch Spaß machen könnte, werdet Ihr mit Eurer jetzigen Körperhaltung da keinen Blumentopf gewinnen."
So duckmäuserisch brauchst du da nicht aufzutreten, aber das weißt du hoffentlich, oder?

Sie betrachtete danach Chasin einmal einschätzend von oben bis unten. Sie schien momentan derart konzentriert, dass es auch kaum eine Abweichung ihrer Gedanken zu dem, was sie sagte, gab:
"Und ich vermag noch nicht ganz einzuschätzen, wie gravierend die Zerbrechlichkeit ist, von der Niklas knapp berichtet hat. Ich versteh schon, welche Vorteile Eure Fähigkeiten haben - welche Sprachen beherrscht Ihr eigentlich? - aber die Nachteile scheinen auch nicht zu verachten zu sein, mh?"
Ihre Augen verengten sich bohrender. "Wie sehr müssen wir auf Euch aufpassen? Habt Ihr überhaupt schon einmal irgendeine Mission erfüllt, die dem hier auch nur annähernd nahe käme?" Oder habt Ihr die bisherige Zeit nur in goldenen Käfigen verbracht?
In Eridas Aura verminderte sich über die Aussagen hinweg der Anteil an melancholischem Braun, und in dem Grün ihrer unvoreingenommenen Neugier rangen Lila - vermutlich als Ausdruck einer grundlegenden Skepsis - und Gelb - freute sie sich etwa auf den Auftrag oder die Zusammenarbeit? - um die Vorherrschaft.

Sie schien zudem ein Talent dafür zu haben, beiläufige Fragen in den Raum zu werfen: sie erkundigte sich danach, wie viel Kampferfahrung Zanfar hatte, ob er schon "Abenteuer" erlebt hatte, wie sie selber ihre Chancen sahen, diesen Auftrag erfolgreich zu bestehen und auf was die Wassermagierin noch so Rücksicht nehmen sollte...
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Sonntag 4. Dezember 2016, 23:32

Der Nichtgenannte kommentierte den äußerst direkten Vorstoß Eridas mit einem dunklen Lachen. Tatsächlich half ihm sein etwas zu aufgeplustertes Ego, ihre Frage lässig zu beantworten ohne sich verunsichern zu lassen.
„Dann ist es wohl gut, dass wir nicht an Blumentöpfen interessiert sind, nicht wahr Erida?
San Walsing ging noch davon aus, dass ich mein Schweigegelübde nicht brechen würde. Die Umstände haben sich Geändert.
Zum einen bezweifle ich, dass wir weit kämen mit einem Anderen, als einem Dunkelelfen in der Sprecherrolle, zum Anderen, weil es zu gefährlich ist, unseren Trumpf so auf dem Silbertablett zu präsentieren.“
Und ich nicht Chasins Leben riskieren will, nur weil ich zu Feige war, die Zähne auseinander zu bekommen.

„Daher werde ich derjenige sein, der uns repräsentiert und die Aufmerksamkeit auf sich zieht, während der Rest sich darum kümmern kann, unser eigentliches Ziel zu erreichen.“
In seine Stimme schlich sich ein arroganter bestimmender Unterton ein und er nutzte ganz offensichtlich eine wenig respektvolle Anrede für den Spionagemeister. Auch seine Körperhaltung änderte sich und verlieh ihm mehr Präsenz.
„Die bessere Frage ist, ob ihr und die uns Begleitenden dem Gewachsen sind, was uns allen bevorsteht. Die Dunkelelfen sind Eure Feinde und ihr müsst vortäuschen ein Teil ihrer Gesellschaft zu sein. Und vor allem werdet ihr meine ‚Charmanten‘ Seiten kennen lernen müssen, wenn ich glaubhaft wirken soll. Allein das wird einiges an Selbstbeherrschung auf Eurer Seite abverlangen.“
In dem vorletzten Satz schwang die Andeutung von Amüsement mit, so als ob er sich insgeheim schon darauf freute, seine Dunkelelfische Seite von der Kette zu lassen. Der Nichtgenannte schien völlig verändert in der Art wie er sprach und sich verhielt. Für gewöhnlich war er darauf bedacht, im Hintergrund zu bleiben und keine Aufmerksamkeit zu erregen. Jetzt schien er eben jene zu fordern und das alles mit einer Stimme, die das Versprechen von Gewalt mit sich brachte, würde man sie denn ignorieren.

Innerlich erschreckte er sich vor sich selbst. Über ein Jahrzehnt hatte er diese Art sich zu geben abgelegt, und doch passte sie nun, wie ein oft getragener Schuh. Und sie war erschreckend bequem, sah man von dem unguten Gefühl, dass ihn beschlich, ab.
Fürchte ich mich vor der eigenen Courage? Davor, mich wieder mit etwas mehr Selbstbewusstsein zu geben, oder davor, wieder zum Monster zu werden?
„Ich denke, das ist es, was ihr wolltet, richtig, Erida? Die dunkelelfen Attitüde, die unseren Feind täuschen wird. Ich bin dazu durchaus fähig. Allerdings bevorzuge ich es, noch eine Weile der reflektierte Nichtgenannte zu sein, bevor ich anfange, meine Umwelt Verbal zu erniedrigen und Rückhandschläge für aufmüpfiges Verhalten zu verteilen. Ansonsten haben wir einander wohl umgebracht, bevor wir überhaupt ankommen.“
Der arrogante Unterton war einem Verächtlichen gewichen und man merkte ihm an, wie wenig er von seinem Volk hielt.

“Was den Namen angeht. Nennt mich Jaezred. Aber vielleicht noch nicht allzu häufig in diesen Mauern. Man weiß nie … wobei, wenn man uns jetzt belauscht, ist die Katze ohnehin aus dem Sack.“
Und mir ist es extrem unangenehm mit einem anderen Titel als Nichtgenannter angesprochen zu werden. Auch wenn es schon unterhaltsam ist, den Namen einer Schreckgestalt aus den Dunkelelfischen Märchen zu tragen.
Dass Erida so offen Chasins Kompetenz anzweifelte, war weniger leicht zu ignorieren. Auch er sorgte sich um sie, aber für ihn kam es einfach nicht in Frage, sie so kritisch an zu gehen. Zum einen war es gut, diese Dinge zu klären, zum anderen wollte er am liebsten Schützend vor die Tha’Roon springen um sie zu Verteidigen. Aber das war weder nötig noch hilfreich. Chasin konnte und musste für sich selbst einstehen.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Dienstag 6. Dezember 2016, 17:45

"..Auch wenn ein bekanntes Sprichwort sagt, der Ton würde die Musik diktieren, so orientiere ich mich für gewöhnlich eher an den Inhalten die darunterliegen."
Der linke Mundwinkel der Alten hob sich und sie entgegnete mit einem leichten Vorneigen des Oberkörpers und einem verschmitzten Vertiefen der Fältchen um ihre Augen:
"Das ist wahrlich eine Kunst, und man sagte mir schon, dass Ihr in dieser ausgesprochen begnadet seid"
Chasin nickte nur knapp, die Einschätzung als koreckt bestätigend.
Erida drehte ihren Kopf eine Spur, dass sie schon von der Körperhaltung her den Nichtgenannten mit in das Gespräch einband oder auf ihn Bezug nahm, als sie auf Chasins letzte Frage entgegnete:
"Ich würde gerne von euch wissen, wie ihr die Rollen zu verteilen gedenkt. Niklas scheint es einkalkuliert zu haben, dass Ihr, Herr Nichtgenannter - welchen Namen werdet Ihr Euch eigentlich geben wollen? Wir können uns dann ja gleich an den gewöhnen... - keinen Ton sagen würdet, aber mir erschließt sich noch nicht so ganz, wie ihr in Grandessa die Sprecherrolle verteilen wollt....Und auch, wenn es schon erste Anzeichen gab, dass die kommende Rolle Euch Spaß machen könnte, werdet Ihr mit Eurer jetzigen Körperhaltung da keinen Blumentopf gewinnen."
So duckmäuserisch brauchst du da nicht aufzutreten, aber das weißt du hoffentlich, oder?
Dann ist es ja gut, dass ich einen Teil meines Selbsbewusstseins auf ihn gespiegelt habe.
Sie betrachtete danach Chasin einmal einschätzend von oben bis unten. Sie schien momentan derart konzentriert, dass es auch kaum eine Abweichung ihrer Gedanken zu dem, was sie sagte, gab:
"Und ich vermag noch nicht ganz einzuschätzen, wie gravierend die Zerbrechlichkeit ist, von der Niklas knapp berichtet hat. Ich versteh schon, welche Vorteile Eure Fähigkeiten haben - welche Sprachen beherrscht Ihr eigentlich? - aber die Nachteile scheinen auch nicht zu verachten zu sein, mh?...Wie sehr müssen wir auf Euch aufpassen? Habt Ihr überhaupt schon einmal irgendeine Mission erfüllt, die dem hier auch nur annähernd nahe käme?"
Oder habt Ihr die bisherige Zeit nur in goldenen Käfigen verbracht?

In Eridas Aura verminderte sich über die Aussagen hinweg der Anteil an melancholischem Braun, und in dem Grün ihrer unvoreingenommenen Neugier rangen Lila - vermutlich als Ausdruck einer grundlegenden Skepsis - und Gelb - freute sie sich etwa auf den Auftrag oder die Zusammenarbeit? - um die Vorherrschaft.
Diese Frau hat gerne die Vorherrschaft. Ob sie sich in ihrer Sklavenrolle gut anpassen wird?

Zanfar kommentierte den äußerst direkten Vorstoß Eridas mit einem dunklen Lachen. Tatsächlich half ihm sein etwas zu aufgeplustertes Ego, ihre Frage lässig zu beantworten ohne sich verunsichern zu lassen.
„Dann ist es wohl gut, dass wir nicht an Blumentöpfen interessiert sind, nicht wahr Erida?
San Walsing ging noch davon aus, dass ich mein Schweigegelübde nicht brechen würde. Die Umstände haben sich geändert. Zum einen bezweifle ich, dass wir weit kämen mit einem Anderen, als einem Dunkelelfen in der Sprechrolle, zum Anderen, weil es zu gefährlich ist, unseren Trumpf so auf dem Silbertablett zu präsentieren.“
Und ich nicht Chasins Leben riskieren will, nur weil ich zu Feige war, die Zähne auseinander zu bekommen.

Ein leichtes Lächeln stahl ich bei Zanfars letzten Gedanken auf ihre Lippen.
Er sorgt sich um mich. Das fühlt sich...
„Daher werde ich derjenige sein, der uns repräsentiert und die Aufmerksamkeit auf sich zieht, während der Rest sich darum kümmern kann, unser eigentliches Ziel zu erreichen.“
In seine Stimme schlich sich ein arroganter bestimmender Unterton ein und er nutzte ganz offensichtlich eine wenig respektvolle Anrede für den Spionagemeister. Auch seine Körperhaltung änderte sich und verlieh ihm mehr Präsenz.
Das macht er gut.
„Die bessere Frage ist, ob ihr und die uns Begleitenden, dem gewachsen sind, was uns allen bevorsteht. Die Dunkelelfen sind Eure Feinde und ihr müsst vortäuschen ein Teil ihrer Gesellschaft zu sein. Und vor allem werdet ihr meine ‚charmanten‘ Seiten kennen lernen müssen, wenn ich glaubhaft wirken soll. Allein das wird einiges an Selbstbeherrschung auf Eurer Seite abverlangen.“
Fürchte …. Courage? Davor, ... mehr Selbstbewusstsein... davor, ... Monster ...?

Du müsstest dir nur selbst verzeihen...
Chasin kannte Zanfar genug um auch mit ihren noch bruchstückhaften Lerium-Kenntnissen ihn zu verstehen und zu ahnen, was ihn hinter seiner perfekten Fassade beschäftigte.
„Ich denke, das ist es, was ihr wolltet, richtig, Erida? Die Dunkelelfen-Attitüde, die unseren Feind täuschen wird. Ich bin dazu durchaus fähig. Allerdings bevorzuge ich es, noch eine Weile der reflektierte Nichtgenannte zu sein, bevor ich anfange, meine Umwelt verbal zu erniedrigen und Rückhandschläge für aufmüpfiges Verhalten zu verteilen. Ansonsten haben wir einander wohl umgebracht, bevor wir überhaupt ankommen.“
Der arrogante Unterton war einem Verächtlichen gewichen und man merkte ihm an, wie wenig er von seinem Volk hielt.
...aber es passt zu dir.
“Was den Namen angeht. Nennt mich Jaezred. ...“
Meister Jaezred!
„... Aber vielleicht noch nicht allzu häufig in diesen Mauern. Man weiß nie … wobei, wenn man uns jetzt belauscht, ist die Katze ohnehin aus dem Sack.“
Und mir ist es extrem unangenehm mit einem anderen Titel als Nichtgenannter angesprochen zu werden. Auch wenn es schon unterhaltsam ist, den Namen einer Schreckgestalt aus den dunkelelfischen Märchen zu tragen.

Aufs Chasins Stirn zog sich eine kleine Denkfalte zusammen.
„Ein Name aus einem Dunkelelfen-Märchen? Ein bekannter Name? Ist das nicht auffällig? Oder geben Dunkelelfen gerne ihren Nachkommen solch Geschichtsträchtige Namen?“
Die Tha’Roon hatte die ganze Zeit aufmerksam gelauscht ohne auch nur einmal die Miene zu verändern. Ihr jetziger Kommentar bewies nur zu deutlich, wo ihre Stärken lagen. Sie sah wieder zu Erida hinüber und fasste im sachlichen Ton ihre Schwächen und Stärken zusammen. Sie ratterte sie wie eine Auflistung in einer Krankenakte herunter, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen:
„Ich bin in der Tat sehr „zerbrechlich“, wie ihr es formuliert hattet. Jedoch weniger im knöchernen Bereich, wie man mit dieser Titelierung vermuten könnte, sondern liegen meine Schwächen eher im Weichteilbereich. Meine Knochen sind im Vergleich zu einem Menschen natürlich deutlich schmaler gebaut, aber halten sie normaler Weise den notwendigen Belastungen stand. Trotzdem ist es nicht ratsam ..mir „gegen das Schienbein zu treten“, oder dergleichen. Ich bin proportional langgliedriger als ein Mensch. Das was mich von den meisten Menschen unterscheidet ist, meine mangelnde Selbstheilung wenn es um Schnitte, Stiche oder allgemein Blutungen geht. Diese müssen von außen gestoppt werden, da ich über keine Gerinnungsfaktoren im Blut verfüge. Eure Mediziner nennen dies: Bluter. Des weiteren vertrage ich keine feste Nahrung und ernähre mich somit hauptsächlich ...
nicht ausschließlich, wenn man den Atem mitberechnet, den ihr abgebt.
...von Flüssigkeiten. Alkohol und gesüßte Getränke meide ich ebenfalls.
Und ich bin von meinem Kollektiv getrennt.
Was mich zu meinen Fähigkeiten bringt, die ihr als Stärken bezeichnen würdet. Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis, habe eine leicht ausgebildete Begabung für Geistermagie, bin Meisterin der Juwelenkunst, bin des Gedankenlesens mächtig, was mir offenbart, wenn jemand nicht das sagt, was er denkt und ich kann mit einem Chakram auf 30 Schritt zielgenau treffen, würde ich eines besitzen.“
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 7. Dezember 2016, 22:54

„Daher werde ich derjenige sein, der uns repräsentiert und die Aufmerksamkeit auf sich zieht, während der Rest sich darum kümmern kann, unser eigentliches Ziel zu erreichen.“
Die Aussage ließ bei der Wassermagierin einmal ein deutliches Braun aufschwappen. Noch einer, der auf der Strecke bleiben wird...
War dieser Gedanke ihr Ernst?! Es war ein intensiver, aber flüchtiger Eindruck und sie hörte ihm weiter aufmerksam zu und furchte nachdenklich ihre Stirn.
„Die bessere Frage ist, ob ihr und die uns Begleitenden dem Gewachsen sind, was uns allen bevorsteht. Die Dunkelelfen sind Eure Feinde und ihr müsst vortäuschen ein Teil ihrer Gesellschaft zu sein. Und vor allem werdet ihr meine ‚Charmanten‘ Seiten kennen lernen müssen, wenn ich glaubhaft wirken soll. Allein das wird einiges an Selbstbeherrschung auf Eurer Seite abverlangen.“
"Ihr klingt, als ginget Ihr davon aus, dass wir auf viele von Euresgleichen treffen werden", meinte sie skeptisch. "Dürften das nicht eher, wenn überhaupt, zufällige Begegnungen mit Einzelnen werden?"

Seine neue Haltung und der Ton ließen Eridas Blick und auch ihre Körperspannung wachsamer werden und der wachsende Widerwille warf berechtigterweise die Frage auf, ob sie überhaupt eine devote Sklavin spielen konnte?
Trotzdem nickte sie zufrieden, als Zanfar fragte, ob es das war, was sie gewollt hatte.
"..Ansonsten haben wir einander wohl umgebracht, bevor wir überhaupt ankommen."
Flüchtige Belustigung zeichnte sich sowohl auf ihrem Gesicht als auch in ihrer Aura ab. Der verächtliche Ton, mit dem der Nichtgenannte zuletzt die Handlungsweisen seines Volkes umschrieb, ließen ihre Neugier wieder wachsen.

"Jaezred." Sie nickte registrierend, als Chasin die Wahl kommentierte:
„Ein Name aus einem Dunkelelfen-Märchen? Ein bekannter Name? Ist das nicht auffällig? Oder geben Dunkelelfen gerne ihren Nachkommen solch Geschichtsträchtige Namen?“, und die alte Magierin steil die Brauen hob und abwartend zu Zanfar sah.

Auch Chasin hörte sie aufmerksam zu, wobei sie der sachliche Ton nicht zu stören schien, im Gegenteil. Bluter. In Ordnung, das ist natürlich ein Grund! Aber eine Frau... ein Bluter?! Hat sie nicht...? Äh... Der Gedanke schien sie verlegen zu machen. Wie hat sie das bisher überlebt? Oder passiert das bei ihr nicht? Hm, vermutlich also nicht.
"Eine leicht ausgebildete Geistermagie?", hakte sie nach, "Ihr könnt also was genau?
Und was ist ein Chakram?", legte sie forschend den Kopf schief und vermutete: "Eine Wurf- oder Schusswaffe?"

Nachdem die ersten Fragen soweit geklärt waren, nickte sie etwas vor sich hin und schien die Dinge nochmal zu sortieren.
"Gut, es ist also definitiv eine sorgfältige Überlegung wert, wie wir unsere Positionen nach außen jeweils in der Gruppe definieren. Ihr gebt den Anführer, in Ordnung. Ein paar exentrische Leibwachen werden wohl dazu kommen...", und meinte damit vermutlich den erwähnten Schausteller und oder den Hybriden, "und ein exotisches... Spielzeug?", und sah dabei fragend zu Chasin und zwischen ihr und dem Nichtgenannten hin und her. "Fehlt noch eine Idee, warum jemand wie Ihr etwas wie mich mitschleppen sollte", stellte sie mitleidlos mit einem Anflug von selbstironischem Humor fest und fügte an: "Ich würde meine magischen Fähigkeiten auch nicht auf dem Silbertablett präsentieren, wie Ihr es treffend benannt habt. Für absehbare Phasen kann ich die wunderliche Alte geben, die gut kochen kann, aber ob das reicht..." Sie verzog selber kritisch das Gesicht. "Als Eure Amme kann man mich wohl schlecht ausgeben.
Ich dachte auch schon an eine Attrappe dieser magischen Sklavenhalsbänder, was Ausrutscher erlauben könnte, wenn sich mir doch mal der Widerwille anmerken lässt, aber ich bin für weitere Ideen offen." Sie sah wieder in die kleine Runde und nippte lustlos vom Tee.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Donnerstag 8. Dezember 2016, 21:56

"Ihr klingt, als ginget Ihr davon aus, dass wir auf viele von Euresgleichen treffen werden", meinte sie skeptisch. "Dürften das nicht eher, wenn überhaupt, zufällige Begegnungen mit Einzelnen werden?"

Kommentierte Erida die Gedanken des Nichtgenannten. Dieser hielt sofort eine Antwort parat.
„Ich bereite mich auf den schlimmsten Fall vor – dass wir auf einige treffen werden. Aber selbst wenn es nur einer ist, muss unsere Tarnung stand halten … und auch im Falle, dass es KEINEN Dunkelelfen dort gibt, sollten wir so Glaubhaft wie möglich sein.
Aber würdet ihr mich Fragen, mit was ich rechnen … im günstigsten Fall haben sie nur einen, oder einige wenige Abgesandte dort.“
Aufs Chasins Stirn zog sich eine kleine Denkfalte zusammen, als sie den Namen und die Gedanken des Nichtgenannten dazu ‚hörte‘.

„Ein Name aus einem Dunkelelfen-Märchen? Ein bekannter Name? Ist das nicht auffällig? Oder geben Dunkelelfen gerne ihren Nachkommen solch Geschichtsträchtige Namen?“
Fragte Chasin.

Als der Nichtgenannnte Antwortete, schien er erfreut über ihre Nachfrage.
„Es ist nicht ausgeschlossen, aber selten. Mir ging es eher darum, die Exzentrik des Sklavenhändlers mit einem Alias etwas zu verdeutlichen. Aber vielleicht umreiße ich besser kurz den Ursprung des Namens:
Die Geschichte Jeazreds ist eine Geschichte, die man jungen Dunkelelfen gerne erzählt … nun zumindest hat man sie vor … uff … etwa 80 Jahren noch gerne erzählt. Aber dieserlei Dinge sterben für gewöhnlich nicht aus.
Es heißt, Jaezred würde in den Gebeinen Mogherias leben in einem Palast aus Knochen. Alle paar Jahrzehnte schickt er seine Häscher aus, um ihm die exotischsten und bezauberndsten Wesen für seine Privatsammlung zu bringen. Eine junge Dunkelelfe läuft weg und stößt zufällig auf sein Reich. Ich will Euch nicht mit den Details darüber langweilen … sie hat eine Menge Pathos und ein paar enervierende ‚Lehren‘ darüber wie wichtig es doch ist, seiner Familie und dem hohen Herrscher zu gehorchen und wie schrecklich man endet, wenn man dem zuwiderhandelt. Unnötig zu erwähnen das besagte junge Dunkelelfin verdammt ist und es kein schönes Ende gibt.
Jedenfalls gefällt mir die Metapher Jaezreds gut für unseren ‚Sammler‘ und es erspart uns, sofort mit einem Familiennamen arbeiten zu müssen. Sollten wir dazu gezwungen sein, könnte Jeazred seinen Alias immer noch ablegen und ansonsten hat er einen griffigen Titel, der bei jedem, der ihn kennt, eine passende Assoziation auslöst.“

Ich habe zu viel Zeit mit Chasin verbracht … ich fange schon an, mir ihre geschliffene Art zu Reden an zu eignen. Bemerkte er belustigt, dabei tippte er sich Nachdenklich in Kinn höhe auf seine Maske.

„Vermutlich muss dazu wohl noch ein Titel gehören, um es etwas imposanter werden zu lassen. Und es eignet sich hervorragend für eine Anekdote wie er zu dem Namen kam. Vielleicht die Geschichte eines besonderen Kundenwunsches oder ähnliches. Mir wird sicher etwas dazu ein fallen.“

Danach folgte er Aufmerksam Chasins Ausführungen über ihre Vorzüge und Schwächen. Wie stets blieb sie sachlich und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Sie nochmals so offen über ihre Konstitution Reden zu hören - wie zerbrechlich sie wirklich war - versetzte ihm einen Stich und drohte, alte Erinnerungen mit seinen Befürchtungen zu vermischen. Er konnte und durfte sie nicht verlieren … Er kniff die Augen zusammen um das Bild einer farblosen Chasin umgeben von einer Lache aus Blut zu vertreiben.
Wäre es nach ihm gegangen, er hätte auf die Liste ihrer positiven Eigenschaften noch ihren messerscharfen analytischen Verstand gesetzt und ihr gutes Herz. Denn auch wenn sie selten Zugang zu ihren Emotionen fand, wusste er einfach, dass sie eines hatte.

Erida begann, in einigen Punkten von Chasins Talenten nochmals nach zu haken, ritt aber angenehmerweise nicht auf ihren Schwächen herum. Also ging es der Wassermagierin wirklich nur um Information, und nicht darum, sie mit Etwaigen Mängeln zu konfrontieren.

Die Tha’Roon bewaffnet zu sehen bereitete ihm etwas Sorge. Nicht, weil er ihr nichts zutraute, sondern weil er Angst darum hatte, dass sie dann versuchen würde, in einen Kampf ein zu greifen und dass letztendlich ihr Verletzungsrisiko erhöhen würde. Andererseits brauchten sie vermutlich jede Hilfe, die sie bekommen konnte … und es war unverantwortlich, sie völlig hilflos in die Höhle des Löwen gehen zu lassen.
Dann müssen wir wohl noch ein Chakram besorgen.

Schließlich sprach Erida ihre mögliche Gruppenkonstellation an.
"Gut, es ist also definitiv eine sorgfältige Überlegung wert, wie wir unsere Positionen nach außen jeweils in der Gruppe definieren. Ihr gebt den Anführer, in Ordnung. Ein paar exentrische Leibwachen werden wohl dazu kommen...", und meinte damit vermutlich den erwähnten Schausteller und oder den Hybriden, "und ein exotisches... Spielzeug?", und sah dabei fragend zu Chasin und zwischen ihr und dem Nichtgenannten hin und her.

Dem Nichtgenannten entging der Blick nicht und er merkte, wie er sich ertappt fühlte. Wäre zu schön gewesen, wenn dieser kleine Ausrutscher … oder was es auch war … unbemerkt geblieben wäre. Aber vermutlich waren die Anzeichen doch zu deutlich.

"Fehlt noch eine Idee, warum jemand wie Ihr etwas wie mich mitschleppen sollte", stellte sie mitleidlos mit einem Anflug von selbstironischem Humor fest und fügte an: "Ich würde meine magischen Fähigkeiten auch nicht auf dem Silbertablett präsentieren, wie Ihr es treffend benannt habt. Für absehbare Phasen kann ich die wunderliche Alte geben, die gut kochen kann, aber ob das reicht..." Sie verzog selber kritisch das Gesicht. "Als Eure Amme kann man mich wohl schlecht ausgeben.
Ich dachte auch schon an eine Attrappe dieser magischen Sklavenhalsbänder, was Ausrutscher erlauben könnte, wenn sich mir doch mal der Widerwille anmerken lässt, aber ich bin für weitere Ideen offen." Sie sah wieder in die kleine Runde und nippte lustlos vom Tee.


„Hrm, vermutlich macht es wirklich Sinn, Euch als Sklavin mit zu nehmen, auch wenn ich mir Euch nicht sonderlich gut als Solche vorstellen kann … wir werden wohl alle etwas Zeit brauchen, uns an unsere Rollen zu gewöhnen. Hoffentlich hat der Schausteller da ein paar gute Tipps.
Was die Geschichte dahinter angeht, es ist durchaus nicht unüblich, einen Sklaven nicht wegen seines Werts mit sich zu führen. Sklaverei ist, neben all der praktischen Attribute, die die Dunkelelfen darin zu sehen glauben, eine Möglichkeit ein Individuum zu erniedrigen. Ihr könnte auch bei uns sein, weil es Jaezreds Art der Rache an Euch ist. Statt Euch die Gnade des Todes zu gewähren, hält er euch bei sich. Das würde auch etwaige Ausbrüche Eurerseits erlauben. Und es ist nicht ungewöhnlich, dass, wenn solcherlei Konstellationen bestehen, die Beiden Parteien emotional aneinander gebunden sind, was erklären würde, warum ihr trotzdem die Meiste Zeit mit ihm zusammen Arbeitet. Quasi nach dem Motto: Halte deine Freunde nah, aber deine Feinde noch näher.
Natürlich müssten wir das ganze genauestens Bedenken, es könnte uns alle und vor allem Euch, Erida, in eine sehr unangenehme Lage versetzen.“
Er faltete die Arme vor der Brust und blickt kurz zur Decke. Ich denke zu kompliziert … es muss etwas einfacheres geben … vielleicht etwas, dass sie ‚Unsichtbar‘ für die Meisten Personen macht … ah, ich habs! Er wandte sich wieder den Beiden Frauen zu.
„Ihr könntet natürlich auch, wie er auch selbst schon halb vor schlugt, die in die Jahre Gekommene Dienerin beziehungsweise Zofe mimen, das wäre etwas unkomplizierter.“

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Freitag 9. Dezember 2016, 19:13

„... Sklaverei ist, neben all der praktischen Attribute, die die Dunkelelfen darin zu sehen glauben, eine Möglichkeit ein Individuum zu erniedrigen. Ihr könnte auch bei uns sein, weil es Jaezreds Art der Rache an Euch ist. Statt Euch die Gnade des Todes zu gewähren, hält er euch bei sich. Das würde auch etwaige Ausbrüche Eurerseits erlauben. Und es ist nicht ungewöhnlich, dass, wenn solcherlei Konstellationen bestehen, die beiden Parteien emotional aneinander gebunden sind, was erklären würde, warum ihr trotzdem die Meiste Zeit mit ihm zusammen Arbeitet. Quasi nach dem Motto: Halte deine Freunde nah, aber deine Feinde noch näher. Natürlich müssten wir das ganze genauestens Bedenken, es könnte uns alle und vor allem Euch, Erida, in eine sehr unangenehme Lage versetzen.“
Er faltete die Arme vor der Brust und blickt kurz zur Decke.
Ich denke ... kompliziert … es ... einfacheres … ‚Unsichtbar‘ ...Personen macht … ah, ich ...!
Er wandte sich wieder den Beiden Frauen zu.
„Ihr könntet natürlich auch, wie er auch selbst schon halb vor schlugt, die in die Jahre Gekommene Dienerin beziehungsweise Zofe mimen, das wäre etwas unkomplizierter.“
„Das Leben ist kompliziert und keiner, selbst hier am Hof, würde ihr diese Stellung abnehmen. Dafür wirkt sie auf den ersten Blick zu gebrechlich und zu alt an Jahren. Als Zofe muss man zupacken können. Aber ein anderer Aspekt klang jedoch durchaus logisch und sollte im Maßen vertretbar sein.“
, sprach die Tha’Roon ihre Gedanken laut aus. Chasin blinzelte ein paar mal schnell und beschloss ihre Schauspielerischen Fähigkeiten im ersten Versuch an ihrem neuen „Meister“ zu testen. Sie erhob sich kurz und ließ sich dann nahe Zanfars Beinen auf dem Boden in eine kniende Position nieder, um zu ihm aufsehen zu müssen. Sie berührte sogar kurz seinen Fuß, als haschte sie nach seiner Aufmerksamkeit. Viele Völker und Wesen nutzten diese Art von niederer Postion um den höher gestellten Personen Respekt zu zollen. Selbst im Tierreich war es üblich, sich zu unter-werfen.
„Meister – Wenn ich unterwürfig einen Vorschlag einbringen dürfte?“
Sie wartete, bis Zanfar ihr seine Maske ganz zugewandt hatte und ein Zeichen seiner Zustimmung bekam.
„Sie könnte meine Amme sein. Das würde eine Bindung zu eurer Lieblings-Sklavin herstellen und das diese ein Juwel in euer Sammlung ist und ihr sie niemals schlagen würdet, so hab ihr ihre Amme mitgenommen und betraft immer jene, wenn euer Juwel sich nicht benimmt. So wäre eine Co-Abhängigkeit gegeben und ich würde sie durch meine absolute Untergebenheit schützen, die auf ihre Zuneigung als meine Amme begründet wäre. Anders herum wären Abneigung und Wut in ihrer Rolle so begründet, da sie ihr Mündel nie in Gefangenschaft sehen wollte. Somit wäre es meinem Meister sicher eine Freude uns gegenseitig mit Erniedrigung zu quälen.“
Sie machte eine tiefe Verbeugung und kreuzte dabei die Hände auf der Brust. Als sie wieder aufsah, suchte sie nach Zanfars Gedanken. Ob sie wohl Zustimmung in seinen Augen finden würde? Oder vielleicht mehr? Sein gesteigertes Ego war etwas das genährt werden musste, da sie diese Aufgabe angehen mussten und vielleicht gefiel im ja eine unterwürfige Chasin auch ein klein bisschen.
„Habt ihr vielleicht auch eine Idee, Meister, wie ihr an ein so seltenes Juwel wie eine Tha'Roon gekommen seid? Dies könnte eventuell auch eine Frage sein. Obwohl ich denke, dass ihr darauf getrost mit so etwas wie: Ich verrate nicht meine Quellen! antworten könntet. Auf jeden Fall ginge Erida durchaus als ältere Dame durch genauso, wie ich als junge Frau durchgehe... auch wenn beides nicht der Wahrheit entspricht.“
Chasin sah zu Erida hinüber und legte eines ihrer einstudierten Gesichter auf. Es war eine Maske, aber es war eine ihrer Lieblings-Masken und es war nicht auszuschließen, dass ein Funken Wahrheit ihn ihren Augen schimmerte, als sie sie liebevoll ansah, wie die Mutter ihr Kind angesehen hatte, das es im Arm trug und sanft den kleinen Kopf gestreichelt hatte.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Freitag 9. Dezember 2016, 22:09

Erida nickte beipflichtend vor sich hin, als Zanfar betonte, dass ihre Tarnung auch bei nur einem Dunkelelfen standhalten musste. Neugierig hörte sie der Geschichte zu, auch wenn der Nichtgenannte sie nur umriss.
".. Jedenfalls gefällt mir die Metapher Jaezreds gut für unseren ‚Sammler‘ und es erspart uns, sofort mit einem Familiennamen arbeiten zu müssen. Sollten wir dazu gezwungen sein, könnte Jeazred seinen Alias immer noch ablegen und ansonsten hat er einen griffigen Titel, der bei jedem, der ihn kennt, eine passende Assoziation auslöst."
"Klingt gut, aber dann solltet Ihr Euch auch einen guten Familiennamen wählen. Waren das bei Dunkelelfen nicht meist große Sippen, wo irgendwie jeder jeden kennt?" Die Magierin verzog unbehaglich kritisch das faltige Gesicht. "Oder bin ich bisher nur den falschen begegnet?", fügte sie eher beiläufig mit einem sehr unterschwelligen Anflug von Humor an.
"Aber sagt: Was sind die Gebeine Morgerias?", hakte sie dann noch neugierig nach.
Das ist ein völlig unerwarteter Glücksfall, mal mehr über Dunkelelfen rauszukriegen...

„Das Leben ist kompliziert und keiner, selbst hier am Hof, würde ihr diese Stellung abnehmen. Dafür wirkt sie auf den ersten Blick zu gebrechlich und zu alt an Jahren. Als Zofe muss man zupacken können."
"Hm", war von der Alten kurz zu hören und sie nickte verhalten, tippte sich aber auch nachdenklich an die Nase. Als Chasin begann, ihr devotes Spiel zu präsentieren, weiteten sich langsam ihre Augen und Grau bis Lila begannen ihre Aura zu dominieren. Weder Chasins unterwürfige Formulierungen, noch ihr Vorschlag schien ihr zu gefallen. Jemand mit den Fähigkeiten der Tha'roon hätte auf der Stelle das ganze Schauspiel durchschaut, aber zum Glück war eben dies rar gesät. Doch selbst als einfacher Beobachter war der wachsende Widerwille der Magierin klar erkennbar, auch wenn sie sich verbal zunächst zurück hielt und sich Chasins Vorschlag mitsamt Schauspielerei bis zum Ende anhörte.
Sie macht das gut... war die einzige Anerkennung, die sie der ganzen Szene zwischendurch zollte und Frustration gesellte sich dazu. Ich könnte das nicht. Meine Güte, das könnte schwieriger werden als gedacht...
Das Tippen gegen die Nase wurde ein grübelndes Kratzen.
.. Anders herum wären Abneigung und Wut in ihrer Rolle so begründet, da sie ihr Mündel nie in Gefangenschaft sehen wollte. Somit wäre es meinem Meister sicher eine Freude uns gegenseitig mit Erniedrigung zu quälen."
"Dann müsste ich Euch aber auch kennen, wie es eine 'Amme' nun mal täte", wandte Erida kritisch ein. "Und das könnte schwierig werden", wandte sie ein, ohne Zanfar ins Wort zu fallen - sie war selber auf seine Reaktion gespannt.

"Auf jeden Fall ginge Erida durchaus als ältere Dame durch genauso, wie ich als junge Frau durchgehe... auch wenn beides nicht der Wahrheit entspricht.“
Die Magierin grinste flüchtig. Das Grinsen verflog aber schlagartig, als Chasin sie mit diesem vertraut liebevollen Blick ansah. Ihr sackte regelrecht nach dem ersten Moment die Kinnlade herunter und sie starrte mit leeren Gedanken für einen Moment einfach nur überfahren zurück, dann brandete blankes Blau in ihrer Aura auf. Nein! DAS brauch ich nicht!
"Lasst das!", fauchte sie leise und Rot mischte sich kurz in die kobaltblaue Angst, bevor sie offensichtlich beides zu beherrschen versuchte und die Augen wieder etwas kleiner wurden, aber die Brauen zuckten mehrfach nervös aufeinander zu.
"Zofe muss völlig reichen", stellte sie fest, oder uns fällt etwas anderes ein. Eben weil Ihr so leicht verletzbar seid, sollte es eben keine Zofe sein, die 'zupacken' kann! Wenn ich Euch wie ein rohes Ei behandeln muss, in Ordnung!" Immernoch klang sie aufgebracht.
Aber einen Kinder-Ersatz brauch ich jetzt nicht! Du liebe Güte! Niklas, ich dreh dir noch den Hals um! Sie atmete tief durch und richtete sich etwas auf, zu beiden blickend, ohne einen von beiden direkt anzusehen.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Freitag 9. Dezember 2016, 23:49

Auf die Erläuterung zur Namenswahl stellte Erida fest:
"Klingt gut, aber dann solltet Ihr Euch auch einen guten Familiennamen wählen. Waren das bei Dunkelelfen nicht meist große Sippen, wo irgendwie jeder jeden kennt?" Die Magierin verzog unbehaglich kritisch das faltige Gesicht. "Oder bin ich bisher nur den falschen begegnet?", fügte sie eher beiläufig mit einem sehr unterschwelligen Anflug von Humor an.
„Ja, in der tat, es sind große Sippen und man kennt sich untereinander und die großen Häuser sind Namenhaft genug, dass sie auch außerhalb des eigenen Kreises bekannt sind. Es wäre Klug, eines zu wählen, das ich kenne … allerdings ist die dunkelelfische Politik um einiges schnelllebiger als das Volk und Fünfzehn Jahre Abwesenheit sind eine lange Zeit. Ich werde länger darüber nachdenken müssen, welches Haus das geeignetste ist.“
Antwortete der Nichtgenannte.
"Aber sagt: Was sind die Gebeine Morgerias?", hakte Erida dann noch neugierig nach.
„Die Kanalisation unter der Stadt. Ein scheinbar unendliches, viel verzweigtes Netz aus Tunneln, dass allerhand Geheimisse birgt.“
Antwortete der Dunkelelf knapp. Dann erläuterte er seine Idee, als was sich Erida ausgeben könnte.

"Hm", war von der Alten kurz zu hören und sie nickte verhalten, tippte sich aber auch nachdenklich an die Nase.
„Das Leben ist kompliziert und keiner, selbst hier am Hof, würde ihr diese Stellung abnehmen. Dafür wirkt sie auf den ersten Blick zu gebrechlich und zu alt an Jahren. Als Zofe muss man zupacken können. Aber ein anderer Aspekt klang jedoch durchaus logisch und sollte im Maßen vertretbar sein.“
, sprach die Tha’Roon ihre Gedanken laut aus. Chasin blinzelte ein paar mal schnell und beschloss ihre Schauspielerischen Fähigkeiten im ersten Versuch an ihrem neuen „Meister“ zu testen. Sie erhob sich kurz und ließ sich dann nahe Zanfars Beinen auf dem Boden in eine kniende Position nieder, um zu ihm aufsehen zu müssen. Sie berührte sogar kurz seinen Fuß, als haschte sie nach seiner Aufmerksamkeit. Viele Völker und Wesen nutzten diese Art von niederer Postion um den höher gestellten Personen Respekt zu zollen. Selbst im Tierreich war es üblich, sich zu unter-werfen.


Als Chasin die kurze Distanz zwischen ihnen überwand und sich dann zu seinen Füßen hin kniete versteifte sich der Nichtgenannte etwas in seinem Stuhl. Verschwunden war die kühle Fassade aus Selbstvertrauen, die sie sonst umgab. Stattdessen berührte sie vorsichtig seinen Fuß und blickte ehrfürchtig zu ihm auf. Ganz instinktiv zog er den Fuß weg und rutschte so weit von ihr fort, wie es der Sessel ihm erlaubte.

„Meister – Wenn ich unterwürfig einen Vorschlag einbringen dürfte?“
Er schluckte schwer und seine Augen hinter der Maske waren weit aufgerissen. Chasin musste nicht darauf warten, dass der Dunkelelf sie ansah, seine gesamte Aufmerksamkeit war auf sie gerichtet. Offensichtlich war sie gerade die bessere Schauspielerin – um Längen.
„Sie könnte meine Amme sein. Das würde eine Bindung zu eurer Lieblings-Sklavin herstellen und das diese ein Juwel in euer Sammlung ist und ihr sie niemals schlagen würdet, so hab ihr ihre Amme mitgenommen und betraft immer jene, wenn euer Juwel sich nicht benimmt. So wäre eine Co-Abhängigkeit gegeben und ich würde sie durch meine absolute Untergebenheit schützen, die auf ihre Zuneigung als meine Amme begründet wäre. Anders herum wären Abneigung und Wut in ihrer Rolle so begründet, da sie ihr Mündel nie in Gefangenschaft sehen wollte. Somit wäre es meinem Meister sicher eine Freude uns gegenseitig mit Erniedrigung zu quälen.“
Erida wandte kritisch ein: "Dann müsste ich Euch aber auch kennen, wie es eine 'Amme' nun mal täte, und das könnte schwierig werden", wandte sie ein, ohne Zanfar ins Wort zu fallen - sie war selber auf seine Reaktion gespannt.


Der Nichtgenannte lauschte ihren Erläuterungen nur mit halbem Ohr. Noch immer saß er sehr tief im Sessel und sein Körper war so gespannt wie eine Bogensehne während er darum kämpfte, sich wieder unter Kontrolle zu bringen.
Das ist falsch. Ich will sie so nicht sehen, ich KANN sie so nicht sehen, sie ist meine Freundin und meine Schutzbefohlene, sie ist … sie ist die starke von uns Beiden, sie kann doch nicht … sie so zu sehen …
Aber es ist immernoch Chasin und solange ich lebe, wird sie niemand brechen und zu diesem … Schatten … machen. Ich …
das nächste mal brauche ich eine Warnung …

Seine Wangen schmerzten und er merkte, dass es daran lag, dass er breit grinste. Etwas in ihm gefiel dieses Schauspiel. Genoss es, sie zu seinen Füßen zu sehen, badete darin, die starke Tha’Roon so folgsam um seine Zustimmung heischen zu sehen. Und es brachte sein Blut in Wallung. Es war so reizvoll in ihr Haar zu greifen und sie zu sich hoch zu ziehen, ihre Kehle entblößt, ganz in seiner Hand … das Bild war so deutlich vor seinen Augen, dass es alles andere überlagerte.
Sie machte eine tiefe Verbeugung und kreuzte dabei die Hände auf der Brust. Als sie wieder aufsah, suchte sie nach Zanfars Gedanken.
Nein. Nein auf gar keinen Fall!
Wies er sich selbst harsch zurecht und begann diesen Impuls so tief zu vergraben wie es nur ging.

„Habt ihr vielleicht auch eine Idee, Meister, wie ihr an ein so seltenes Juwel wie eine Tha'Roon gekommen seid? Dies könnte eventuell auch eine Frage sein. Obwohl ich denke, dass ihr darauf getrost mit so etwas wie: Ich verrate nicht meine Quellen! antworten könntet.„
Der Nichtgenannte zwang sich dazu, nicht mehr so weit zurück im Sessel zu sitzen und rückte seine Kleidung zurecht. Bevor er Antworten konnte, musste er sich Räuspern.
„Vermutlich ist mir dieses Juwel unbedarft in die Arme gelaufen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass ich kein harmloser Passant bin. Und etwas so Wertvolles gibt man so schnell nicht wieder aus der Hand, wenn man es einmal gefunden hat.“
Stellte er mit tiefer, leicht belustigter Stimme fest.
Woher kam das?! Wunderte er sich über sich selbst. Offenbar lauerte Zanfar viel näher unter der Oberfläche, als er gedacht hatte.
“Auf jeden Fall ginge Erida durchaus als ältere Dame durch genauso, wie ich als junge Frau durchgehe... auch wenn beides nicht der Wahrheit entspricht.“

Die Magierin grinste flüchtig. Das Grinsen verflog aber schlagartig, als Chasin sie mit diesem vertraut liebevollen Blick ansah. Ihr sackte regelrecht nach dem ersten Moment die Kinnlade herunter und sie starrte mit leeren Gedanken für einen Moment einfach nur überfahren zurück. Dann wandelte sich ihr Gesichtsausdruck zu einer Maske aus Furcht und Ablehnung.
"Lasst das!", fauchte sie leise und Rot mischte sich kurz in die kobaltblaue Angst, bevor sie offensichtlich beides zu beherrschen versuchte und die Augen wieder etwas kleiner wurden, aber die Brauen zuckten mehrfach nervös aufeinander zu.
"Zofe muss völlig reichen", stellte sie fest, oder uns fällt etwas anderes ein. Eben weil Ihr so leicht verletzbar seid, sollte es eben keine Zofe sein, die 'zupacken' kann! Wenn ich Euch wie ein rohes Ei behandeln muss, in Ordnung!" Immernoch klang sie aufgebracht.


Erstaunt blickte der Nichtgenannte Erida an. Offensichtlich hatte es Chasin geschafft sie Beide auf dem falschen Fuß zu erwischen. Was ist es, dass sie so aufwühlt? Eine Amme ist also keine Option? Interessant, äußerst interessant.
Er musste einige Sekunden mit sich ringen, bis er es schaffte ein paar Worte an Erida zu richten.
„Ich bin sicher, wir können eine Lösung finden, die für jeden zufriedenstellend ist. Die Rolle der Zofe oder etwas Anderes muss reichen. Offensichtlich bereitet Euch die Rolle der Amme Probleme und es wäre unklug Euch so viel zu zumuten.“
Stellte er nüchtern fest. Diese Spitze war unnötig … ich hätte sie nicht so offen auf ihr Problem ansprechen sollen … und nicht so gönnerhaft.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Samstag 10. Dezember 2016, 19:40

Sie macht das gut...
war die einzige Anerkennung, die sie der ganzen Szene zwischendurch zollte und Frustration gesellte sich dazu.
Ich könnte das nicht. Meine Güte, das könnte schwieriger werden als gedacht...
Das Tippen gegen die Nase wurde ein grübelndes Kratzen.
"... Anders herum wären Abneigung und Wut in ihrer Rolle so begründet, da sie ihr Mündel nie in Gefangenschaft sehen wollte. Somit wäre es meinem Meister sicher eine Freude uns gegenseitig mit Erniedrigung zu quälen."
"Dann müsste ich Euch aber auch kennen, wie es eine 'Amme' nun mal täte"
, wandte Erida kritisch ein. "Und das könnte schwierig werden", wandte sie ein und Chasin stimmte ihr da wiederum zu.
Wenn sie das für sich jetzt schon als schwierig erachtet, könnte es durchaus Probleme bereiten.

Als Chasin die kurze Distanz zwischen ihnen überwand und sich dann zu seinen Füßen hin kniete versteifte sich der Nichtgenannte etwas in seinem Stuhl. Verschwunden war die kühle Fassade aus Selbstvertrauen, die sie sonst umgab. Stattdessen berührte sie vorsichtig seinen Fuß und blickte ehrfürchtig zu ihm auf. Ganz instinktiv zog er den Fuß weg und rutschte so weit von ihr fort, wie es der Sessel ihm erlaubte.
„Meister – Wenn ich unterwürfig einen Vorschlag einbringen dürfte?“
Er schluckte schwer und seine Augen hinter der Maske waren weit aufgerissen. Es folgte ihre fast perfekte Vorstellung, auch wenn sie noch in der dritten Person das Thema behandelte. Wie gut würde sie sein, wenn sie die Sache ernst nahm? Das hier war nicht die Chasin die er kannte, was aber auch wiederum aufwarf, wie gut kannte er sie wirklich? Nach dem sie geendet hatte, warf Erida kritisch ein:
"Dann müsste ich Euch aber auch kennen, wie es eine 'Amme' nun mal täte, und das könnte schwierig werden"
Chasin bemerkte die Spannung in seinem Bein, an dem sie lehnte, aber konzentriere sich gerade mehr auf die Wassermagi, als auf ihren Freund, dem eine Wangen schmerzten. Nur er merkte, dass es daran lag, dass er breit grinste, wenn gleich ein Teil seiner Aura das vielleicht auch vermuten ließ. Etwas an ihrem Schauspiel gefiel ihm und das machte sie stolz auf ihre Leistung.
Sie machte eine tiefe Verbeugung und kreuzte dabei die Hände auf der Brust. Als sie wieder aufsah, suchte sie nach Zanfars Gedanken.
Nein. Nein ... keinen Fall!
Chasin verstand nicht den Zusammenhang, aber wenn er wolle, dann würde Zanfar sich ihr schon erklären.
„Habt ihr vielleicht auch eine Idee, Meister, wie ihr an ein so seltenes Juwel wie eine Tha'Roon gekommen seid? Dies könnte eventuell auch eine Frage sein. Obwohl ich denke, dass ihr darauf getrost mit so etwas wie: Ich verrate nicht meine Quellen! antworten könntet.„
Der Nichtgenannte rückte seine Kleidung zurecht. Bevor er antworten konnte, musste er sich Räuspern.
„Vermutlich ist mir dieses Juwel unbedarft in die Arme gelaufen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass ich kein harmloser Passant bin. Und etwas so wertvolles gibt man so schnell nicht wieder aus der Hand, wenn man es einmal gefunden hat.“
Stellte er mit tiefer, leicht belustigter Stimme fest und Chasin antwortete mit einem Lächeln.
Weil es der Wahrheit recht nahe kommt, mein liebster Freund.
Woher kam das?!
Wunderte er sich über sich selbst und verwirrte Chasin leider noch ein wenig mehr mit seinen Gedankenfetzen.

“Auf jeden Fall ginge Erida durchaus als ältere Dame durch genauso, wie ich als junge Frau durchgehe... auch wenn beides nicht der Wahrheit entspricht.“
Wahrscheinlich war Chasin sogar um einiges älter als die Frau vor ihr, die durch ein Dämonenritual künstlich gealtert war. Das Grinsen er Magierin verflog aber schlagartig, als Chasin sie mit diesem vertraut liebevollen Blick ansah. Dann wandelte sich ihr Gesichtsausdruck zu einer Maske aus Furcht und Ablehnung.
"Lasst das!"
Ihr sackte regelrecht nach dem ersten Moment die Kinnlade herunter und sie starrte mit leeren Gedanken für einen Moment einfach nur überfahren zurück, dann brandete blankes Blau in ihrer Aura auf.
Nein! DAS brauch ich nicht!
"… Zofe muss völlig reichen ...Oder uns fällt etwas anderes ein. Eben weil Ihr so leicht verletzbar seid, sollte es eben keine Zofe sein, die 'zupacken' kann! Wenn ich Euch wie ein rohes Ei behandeln muss, in Ordnung!"
Immernoch klang sie aufgebracht.
Aber einen Kinder-Ersatz brauch ich jetzt nicht! Du liebe Güte! Niklas, ich dreh dir noch den Hals um!
Sie atmete tief durch und richtete sich etwas auf, zu beiden blickend, ohne einen von beiden direkt anzusehen.

Erstaunt blickte der Nichtgenannte und Chasin Erida an. Offensichtlich hatte sie es geschafft sie beide auf dem falschen Fuß zu erwischen, wie die Menschenkinder so sagten. Zanfar fand schnell ein paar Worte.
„Ich bin sicher, wir können eine Lösung finden, die für jeden zufriedenstellend ist. Die Rolle der Zofe oder etwas Anderes muss reichen. Offensichtlich bereitet Euch die Rolle der Amme Probleme und es wäre unklug Euch so viel zu zumuten.“
Stellte er nüchtern fest, genauso wie es Chasin gerade hatte sagen wollen uns sie sah ihn kurz lächelnd an, da solche Momente ihr zeigten, wie nah sie eigentlich einander waren und wie gut sie schon aufeinander eingestimmt waren.
Das wären auch meine Worte gewesen.
Diese .... war unnötig … ich hätte sie nicht ... offen ... ihr Problem ansprechen ... nicht so ...
Chasin blinzelte und konnte nichts negatives in seiner Aussage entdecken... außer, dass sie sich fühlte, als ob sie früher selbst durchaus es ein wenig empathischer formuliert hätte. Hatte sie sich vielleicht auch verändert, als sie ihm die Emotionen gespiegelt hatte? Hatte sie das?
Nein, ich habe sie gesendet. Ich habe von mir gegeben und dabei mein Reservoir geschmälert. Natürlich! Konzentration! Darüber kann ich später meditieren! Aber ich sollte mich mehr bemühen Emotionen zu zeigen.
Leider spürte die Tha’Roon jedoch auch, dass dies nicht ganz so einfach war. Solidarität schien ihr aber machbar, genauso wie ein freundliches Lächeln.
„Vielleicht solltet ihr selbst eure Rolle in diesem „Spiel“ wählen. Etwas das ihr verkörpern könnt und wollt. Der Umstand der Sklaverei wird sehr wahrscheinlich jedoch Voraussetzung sein und somit ein Muss, außer ihr habt eine bessere Idee und könnt uns davon überzeugen. Niklas san Walsing hatte uns diesen Vorschlag gemacht und er erschien bisher am logistischen, aber er ist es nicht, der sein Leben und seine Freiheit riskiert, sondern wir.“
In diesem Zusammenhang, in der Tatsache, dass sie sich gerade besser kennen lernten, kam ihr noch ein anderer Gedanke.
Niklas meinte, wir bekommen noch weitere Begleiter zugewiesen, also wäre es ratsam diese auch bald kennen zu lernen. Schausteller und einen Hybriden... Ein Tierwesen...
Etwas schüttelte sie innerlich. Tiere waren dumm, triebhaft, Krankheitsüberträger und oft sehr unreinlich! Blieb zu hoffen, das bei diesem bemitleidenswerten Geschöpf die intelligente Seite den dominanten Part ausmachte, sonst würde sie wohl selbst an ihre Grenzen kommen.
Sie werden ihn hoffentlich nicht hier im Schloss halten!
Sie erinnerte sich an eine furchtbare Begegnung mit einem dieser winzigen Artvertreter der Hunderasse, der sie am Knöchel geleckt hatte. Noch heute wollte sie sich bei dem Gedanken daran am liebsten sofort waschen.
Ich würde es vorziehen so spät wie möglich diese Bekanntschaft zu machen, am besten außerhalb dieser Mauren, in der Stadt ...außerhalb dieser Stadt...oder gar nicht. ABER... das wäre dem Ziel hinderlich!
Sie seufzte einmal leicht und in Gedanken verloren und ergab sich ihrem grausamen Schicksal.
Wenn wir alle unsere Abneigungen abschalten könnten, sei es gegen Ammen oder gegen Kinder, dann wäre die Aufgabe sicher schnell und effizient erledigt. ...das ginge sogar... Wenn ich meine Abneigung gegen Tiere auf jemand anderen projiziere... Nein. Zu gefährlich.
Chasin wartete geduldig, bis Erida ihre Fassung wieder gewonnen hatte und ließ ihr auch höflich den privaten Abstand, den sie offenbar brauchte, ohne das sie tiefer in ihre Gedanken vordrang und sie drängte.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Montag 19. Dezember 2016, 23:11

"Aber sagt: Was sind die Gebeine Morgerias?", hakte Erida dann noch neugierig nach.
„Die Kanalisation unter der Stadt. Ein scheinbar unendliches, viel verzweigtes Netz aus Tunneln, dass allerhand Geheimisse birgt“, antwortete der Dunkelelf knapp.

Ach, das Ding. Uärgs. Die lilane Ablehnung schien in diesem Moment eindeutig für Ekel zu stehen. Verbal kommentierte die Magierin das Ganze allerdings nicht, die Antwort schien ihr zu genügen.

Mit leichter Belustigung registrierte sie die zurückweichende Reaktion des Dunkelelfen, auch wenn ihre Augenbrauen aufmerksam zuckten, als er von Chasin als 'gefundenes Juwel' sprach; bevor sie selber kalt und offenbar mit dem völlig falschen Thema erwischt wurde.
„Ich bin sicher, wir können eine Lösung finden, die für jeden zufriedenstellend ist. Die Rolle der Zofe oder etwas Anderes muss reichen. Offensichtlich bereitet Euch die Rolle der Amme Probleme und es wäre unklug Euch so viel zu zumuten“, stellte er nüchtern fest. Diese Spitze war unnötig … ich hätte sie nicht so offen auf ihr Problem ansprechen sollen … und nicht so gönnerhaft.
Genau diese Spitze schien auch Erida sauber zu bemerken. Es waren feine Nuancen, aber Zanfar merkte schnell, dass man bei ihr - wie bei vielen Personen - am ehesten auf die Augenpartie achten musste. Chasin konzentrierte sich naturgemäß auf anderes und konnte eine seltsame, bisher extrem seltene Kombination beobachten: Das Lila von innerer Ablehnung und freudiges Gelb gleichzeitig?
"Zu gütig", kam es da auch schon zurück geschossen, in einem nahezu vollkommen höflichen Ton, aus dem Zanfars trainierte Ohren doch den Spott heraus hören konnten, womit die Tha'roon wiederum ihre Schwierigkeiten hatte. "Ihr erweist einer alten Frau mit so viel Rücksicht zu viel Güte, edler Meister."
Sie senkte den Blick, deutete eine Verbeugung an, dass schnell zu merken war, dass sie sich doch dem Spiel für einen Moment zumindest anzuschließen schien. "Soll - nein, darf! - ich Euch als Dank für diese Gunst einen Sessel mit längerer Sitzfläche her beordern, damit Ihr Euch noch etwas bequemer darin.. verkriechen könnt?"
Sie hob aus ihrer geneigten Haltung quasi von unten her den Blick, um dem Nichtgenannten ein wölfisches Lächeln zu zeigen. Ihre Augen blitzten - dieser Wortwechsel gerade machte ihr ganz offensichtlich Spaß, auch wenn damit der kurze Moment der gespielten Unterwürfigkeit natürlich auch schon wieder vorbei war. "Oder soll Euer Juwel Euch besser nicht so viel zumuten?"

„Vielleicht solltet ihr selbst eure Rolle in diesem „Spiel“ wählen", schlug Chasin noch vor, doch Erida schien sie lediglich mit einem angedeuteten Nicken beschwichtigen zu wollen. "Es findet sich schon alles", meinte sie beiläufig und gelassen, als ihre Aufmerksamkeit und wohl auch die der beiden anderen von neuerlichem Tumult auf dem Flur abgelenkt wurde:
"Was ist denn jetzt wieder los...?", murmelte die Alte und spitzte die Ohren.


"Wir WOLLEN hier aber NICHT singen!", rief eine aufgebrachte Männerstimme, die verdächtig nach dem leidlich exzentrischen Majordomus Rudolfus Vichtlin klang, der für diesen Trakt des Schlosses zuständig war. Hektische Schritte näherten sich ebenso wie feste Tritte in schweren Stiefeln, und irgendwo schienen kleine Glöckchen zu klingeln. "HO HO HO ho ho!", lachte eine wesentlich tiefere Stimme, "Oh doch! Sing Sankt Nikolaus ein schönes Lied, dann gibt es auch Geschenke!"
"Es heißt NIK-LAS! San Ni.. Unfug! Niklas! San! Walsing! Und ich sag es zum letzten Mal, er ist gerade sehr beschäftigt! Ihr macht mich noch wahnsinnig!"
"Na, das glaub ich wohl, dass er beschäftigt ist! Aber noch ist nicht Weihnacht! Und der Weihnachtsmann ist immer pünktlich, keine Sorge!"
Das Dröhnen der tiefen Stimme fuhr einem in die Knochen, als würde einem ein fünfzehn Meter hoher Drache einen Kinderreim ins Ohr flüstern, aber es zauberte einem absurderweise unglaublich leicht ein Lächeln auf die Lippen und schenkte... Ruhe. Was immer da draußen los war, es schien nichts gefährliches zu sein.
Nur Herrn Vichtlin erreichte dieser Eindruck scheinbar nicht: "Was für eine Wein-Nacht? Ich weiß nichts von einer Wein-Nacht!"

"Wein?", murmelte auch die Wassermagierin, deren Neugier geweckt zu sein schien und ging zur Tür, vor der die schweren Schritte zum stehen gekommen waren.
Als sie sie öffnete, wurde sie prompt von einem stattlichen Herrn erwartet, der in schweren roten Samt mit weißem Pelzbesatz gekleidet war.
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"Aah, Erida, meine Kleine! Da bist du ja schon! Ja, für dich habe ich auch was!"
Die Alte blinzelte noch, während ihr bereits eine fein verzierte Glasflasche, ein kleines Schmuckkästchen und eine schmale längere Holzschatulle mit begleitenden Worten überreicht wurden:
"Das hier ist für die gute Chasin... und das für den kleinen Zanfar, er soll ja weiter schön artig bleiben, mh?"
Der großgewachsene Herr älteren Semesters mit einem exzellent gepflegten weißen Bart strich der Magierin in lieber Geste über das Haar, die ihn daraufhin perplex anstarrte und einfach nur überrumpelt nickte.
"Das... aber Ihr könnt doch nicht...!", warf der Majordomus verzweifelt die Hände über den Kopf.
"Aber Rudolf, mein Lieber! Ich habe doch schon! Ho ho ho ho", lachte der voluminöse Herr großväterlich, dass sein ganzer Bauch gemütlich wackelte und betätigte nach ein paar weiteren Schritten einen Mechanismus am nächsten Kamin, dass es glatt aussah, als würde er direkt darin verschwinden.
"Was macht Ihr denn?! Das ist doch...!" Der Majordomus schien einer Ohnmacht nahe.
Erida sah ihm blinzelnd hinterher, zuckte nach einem weiteren Moment die Schultern und schloss kurzerhand die Tür wieder, bevor Vichtlin sie als nächstes nerven würde.

"Hier, ich glaub, das ist für euch", meinte sie etwas betäubt wirkend und überreichte Chasin das Schmuckkästchen, in dem sich eine glitzernde Haarspange
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befand und dem Nichtgenannten die schmale Schatulle, in der eine glänzende, elegant verzierte Flöte aus rötlichem Holz lag.
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Dienstag 20. Dezember 2016, 09:23

Die Wassermagierin öffnete die Tür um sich den kleinen Tumult im Fur genauer anzusehen und schon stand ein großer, bärtiger, in Rot gekleideter Herr vor ihr.
"Aah, Erida, meine Kleine! Da bist du ja schon! Ja, für dich habe ich auch was!"
Die Alte blinzelte noch, während ihr bereits eine fein verzierte Glasflasche, ein kleines Schmuckkästchen und eine schmale längere Holzschatulle mit begleitenden Worten überreicht wurden:
"Das hier ist für die gute Chasin... und das für den kleinen Zanfar, er soll ja weiter schön artig bleiben, mh?"
Der großgewachsene Herr älteren Semesters mit einem exzellent gepflegten weißen Bart strich der Magierin in lieber Geste über das Haar, die ihn daraufhin perplex anstarrte und einfach nur überrumpelt nickte. Chasin beugte sich interessiert vor, sodass sie etwas besser aus ihrer knieenden Position sehen konnte.
"Das... aber Ihr könnt doch nicht...!"
, erklang von hinter dem Mann die Stimme des Majodomus.
"Aber Rudolf, mein Lieber! Ich habe doch schon! Ho ho ho ho"
, lachte der voluminöse Herr großväterlich, dass sein ganzer Bauch gemütlich wackelte und betätigte nach ein paar weiteren Schritten verschwand er aus Chasins Sichtwinkel.
"Was macht Ihr denn?! Das ist doch...!"
Der Majordomus schien dem Klang seiner Stimme nach einer Ohnmacht nahe.
Erida sah ihm blinzelnd hinterher, zuckte nach einem weiteren Moment die Schultern und schloss kurzerhand die Tür wieder.
"Hier, ich glaub, das ist für euch"
, meinte sie etwas betäubt wirkend und überreichte Chasin das Schmuckkästchen, in dem sich eine glitzernde Haarspange befand und dem Nichtgenannten die schmale Schatulle, in der eine glänzende, elegant verzierte Flöte aus rötlichem Holz lag.
"Ein interessaner Herr. Er schien mit uns allen bekannt zu sein, aber ich habe ihn noch nie zuvor erblickt. Sagt, kanntet ihr ihn? "
Chasin drehte kurz das Schmuckstück zwischen den Fingern und betrachtete die Steine mit fachkundigem Blick.
Vier Süßwasserperlen eingefasst in Silber, rankenförmiges Blattmuster mit 52 Steinen im Brilliantschliff im Oktagon.
Ihr geübtes Auge suchte automatisch nach magischen Relevanzen die dem Schmuckstück beigefügt sein könnten, aber erwartete es eher nicht, da die Juwelenkunst der Menschenkinder eher durchschnittlich ausgepägt war. Trotzdem war es ein sehr hüsches Schmuckstück und Chasin fühlte einmal wieder den unterdrückten Drang es zu streicheln. Sie bemerkte ihn erst als ihr Daumen zart die Blätter entlang fuhr und sie sich dabei erwichste, das kleine, funkelnde Ding tatsächlich als schön zu empfinden. Ein kleines Kitzeln in ihrem Herzen erwachte und ... sie freute sich!
Erstaunlich...
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Zanfar Aval'athil » Mittwoch 21. Dezember 2016, 21:19

Chasins Sachlich gewählte Worte ließen etwas Empathie vermissen – kein Wunder nach den letzten Ereignissen - aber Zanfars Spitze hatte ohnehin schon den Zorn der Wassermagierin in die richtige Richtung gelenkt.
Bitte, lass sie wieder die alte – die neue! – werden, ich möchte meine Freundin wieder haben.

"Zu gütig", kam es da auch schon zurück geschossen, in einem nahezu vollkommen höflichen Ton, aus dem Zanfars trainierte Ohren doch den Spott heraus hören konnten, womit die Tha'roon wiederum ihre Schwierigkeiten hatte. "Ihr erweist einer alten Frau mit so viel Rücksicht zu viel Güte, edler Meister."
Sie senkte den Blick, deutete eine Verbeugung an, dass schnell zu merken war, dass sie sich doch dem Spiel für einen Moment zumindest anzuschließen schien. "Soll - nein, darf! - ich Euch als Dank für diese Gunst einen Sessel mit längerer Sitzfläche her beordern, damit Ihr Euch noch etwas bequemer darin.. verkriechen könnt?"


Ouch! Sie hat den Treffer gekonnt eingesteckt und den Gegenangriff sofort gestartet. Bravo Erida, ihr seid nicht auf den Mund gefallen…
Versuchte er sich davon ab zu lenken, dass ihm dieser Gegenschlag wenig behagte. Er fühlte sich unwohl genug damit, wie er auf Chasins gekonntes Theater reagiert hatte. Aber Erida ging es sicher nicht anders.

Sie hob aus ihrer geneigten Haltung quasi von unten her den Blick, um dem Nichtgenannten ein wölfisches Lächeln zu zeigen. Ihre Augen blitzten - dieser Wortwechsel gerade machte ihr ganz offensichtlich Spaß, auch wenn damit der kurze Moment der gespielten Unterwürfigkeit natürlich auch schon wieder vorbei war. "Oder soll Euer Juwel Euch besser nicht so viel zumuten?"

Und noch einmal nach gesetzt …
Er knirschte unter der Maske mit den Zähnen und wollte schon zu einem Konter ansetzen, da polterte eine Überraschung in den Raum.
Für Gewöhnlich hätte ein solcher ‚übergriff‘ den Nichtgenannten mit gezogenen Waffen zur Tür eilen lassen, aber etwas an dem ‚Eindringling‘ Beruhigte ihn soweit, dass er lediglich entspannt zur Tür schlenderte, mehr neugierig als vorsichtig.
Die Szene war einfach zu komisch und er erwischte sich dabei, wie er grinste und leise Lachte. Die Komik der Situation hatte etwas erleichterndes und auch die Geschenke, die der fremde ältere Herr dagelassen hatten, waren nicht im Mindesten verdächtig.
Artig bleiben? So so …

[…]
"Was macht Ihr denn?! Das ist doch...!"
Der Majordomus schien dem Klang seiner Stimme nach einer Ohnmacht nahe.
Erida sah ihm blinzelnd hinterher, zuckte nach einem weiteren Moment die Schultern und schloss kurzerhand die Tür wieder.
"Hier, ich glaub, das ist für euch"
, meinte sie etwas betäubt wirkend und überreichte Chasin das Schmuckkästchen, in dem sich eine glitzernde Haarspange befand und dem Nichtgenannten die schmale Schatulle, in der eine glänzende, elegant verzierte Flöte aus rötlichem Holz lag.
"Ein interessaner Herr. Er schien mit uns allen bekannt zu sein, aber ich habe ihn noch nie zuvor erblickt. Sagt, kanntet ihr ihn? "
Chasin drehte kurz das Schmuckstück zwischen den Fingern und betrachtete die Steine mit fachkundigem Blick.


„Das … war seltsam…“
Stellte der Nichtgenannte unnötigerweise fest. Auch er nahm das Geschenk entgegen.
„Und ich zumindest habe weder jemals von ihm gehört, noch in Gesehen … aber da war etwas an ihm …“
Er stockte, als Chasin das Schmuckstück aus dem Kästchen holte und Gedankenverloren über die Blätter strich. Es war fast zu subtil, um entdeckt zu werden, aber seine geübten Augen bemerkten es. Sie Lächelte. Erleichterung brandete in ihm auf.
Da ist sie ja wieder. Also hat sie ihre Gefühle nicht ganz verloren.
Er betrachtete sie noch einen Augenblick länger, dann widmete er sich seinem Geschenk. Einer wundervoll gearbeiteten Holzflöte. Seine Finger zuckten leicht, als er dem Drang widerstand sie sofort aus ihrem Futteral heraus zu holen und aus zu probieren. Später. Er legte das Kästchen sorgsam beiseite, noch immer mit etwas Wehmut darüber, dass er sein Geschenk noch nicht sofort benutzen würde. Sein übliches Misstrauen stellte sich dabei nicht ein, dass ihn für gewöhnlich alles hätte überprüfen lassen.
„Ich glaube, wir waren dabei stehen geblieben, einander ‚Kennen lernen‘ zu wollen und offene Fragen zu klären.“
Und durchaus interessante Wortgefechte zu beginnen, die wir zu einem anderen Zeitpunkt weiter führen sollten.

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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 21. Dezember 2016, 23:02

"..Sagt, kanntet ihr ihn?", fragte Chasin und Erida schüttelte gedankenverloren den Kopf, während sie die feine Gravur im Glas der Flasche mit zusammengekniffenen Augen genauer untersuchte. "Nein, das ist... sehr lange her, ich glaube, ich habe mal jemanden gesehen, der so ähnlich ausgesehen haben muss, aber da müsste ich noch ein Kind gewesen sein, also - nein, sicher nicht."
Aber sie teilte des Dunkelelfen Meinung, dass das Ganze seltsam gewesen war; dann hatte sie etwas auf der Flasche wohl endlich ausreichend entziffert und zog die Luft sehr tief ein und hielt sie an.
Bernstein. Fast ihre gesamte Aura nahm die Färbung von Melancholie an, wobei das gold-braun manchmal dunkler wurde, aber überwiegend einen eher freundlich warmen Ton behielt.
Ihr setzt mir heute wirklich zu, dachte sie, ohne jemanden anzusehen und blinzelte mehrmals verdächtig.

„Ich glaube, wir waren dabei stehen geblieben, einander ‚Kennen lernen‘ zu wollen und offene Fragen zu klären.“
"Mh?" Die Alte blickte aus ihren Gedanken gerissen auf und brauchte kurz, um sich wieder zu konzentrieren. Schwer räusperte sie sich und wirkte zunächst eher unnahbar. "Ja, also... Was war da noch gleich...?" Sie blinzelte wieder und lenkte den Blick nachdenklich an eine Kante an der Decke des Raumes. "Mir gefällt irgend etwas an den zeitlichen Zuordnungen noch nicht, aber das ist so schwer greifbar zu machen." Sie presste die Lippen zusammen und wurde zunehmend ernster. Diffuse Sorge machte sich in ihr breit. "Ich frage mich, wie glaubwürdig wir es gestalten können, dass wir überhaupt von Bodvica wissen sollen. Wir müssten ja davon gehört haben, nicht? Und dafür müsste es sich herumgesprochen haben..."
Sie verschränkte nachdenklich die Arme vor sich, wobei sie sogar die Flasche fest im Griff behielt. "Aber das mag gut passieren. Ich meine, wenn ich Niklas richtig verstanden habe, ist sie regelrecht vor versammelter Mannschaft in ihr Verderben gerannt." Sie schnaufte kurz abfällig, was die Sorge nicht minderte.
"Und was war noch...?" Sie sah die beiden überlegend an. "Achso, ja: Für euch... uns... sollen ja zwar Sachen genäht werden, aber ich glaube kaum, dass wir mit einem einzigen Satz Kleidung auskommen, mh? Wollt ihr euch noch Dinge aus der Stadt holen? Es können ja ruhig auch schlichtere Sachen sein. 'Bist du in Pelgar, kleide dich wie ein Pelgarer' und so."
Der Tonfall der Magierin hatte zunehmend wieder einen salopperen Klang bekommen, auch wenn es sie noch etwas Beherrschung zu kosten schien.

"Und ihr könnt mich fragen, was immer ihr wissen wollt, aber da ich mich schon etwas vorgestellt habe, wäre eigentlich erstmal die Reihe an euch, finde ich", schloss sie etwas verschmitzter und kleidete die grüne Neugier in entsprechende Worte. "Was für Dinge sollte ich also so über euch wissen, wenn wir schon zusammen auf ein Haraxfahrtskommando gehen?"
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Re: Die Gemächer der roten Dame

Beitrag von Chasin Halona de Mondragil » Freitag 23. Dezember 2016, 18:15

"Mh?"
Die Alte blickte aus ihren Gedanken gerissen auf und brauchte kurz, um sich wieder zu konzentrieren. Schwer räusperte sie sich und wirkte zunächst eher unnahbar. Ihr Aura hatte sich beim Anblick ihres Geschenks abermals geändert.
"Ja, also... Was war da noch gleich...?"
Sie blinzelte wieder und lenkte den Blick nachdenklich an eine Kante an der Decke des Raumes.
"Mir gefällt irgend etwas an den zeitlichen Zuordnungen noch nicht, aber das ist so schwer greifbar zu machen."
Sie presste die Lippen zusammen und wurde zunehmend ernster. Diffuse Sorge machte sich in ihrer Aura breit.
"Ich frage mich, wie glaubwürdig wir es gestalten können, dass wir überhaupt von Bodvica wissen sollen. Wir müssten ja davon gehört haben, nicht? Und dafür müsste es sich herumgesprochen haben..."
Sie verschränkte nachdenklich die Arme vor sich, wobei sie sogar die Flasche fest im Griff behielt.
"Aber das mag gut passieren. Ich meine, wenn ich Niklas richtig verstanden habe, ist sie regelrecht vor versammelter Mannschaft in ihr Verderben gerannt."
"Was genügend Quellen für etwaige Gerüchte gestreut haben dürfte."
, warf Chasin immernoch leicht lächelnd ein, wärend sie gedankenverlohren Zanfar die Spange reichte, damit er sie ihr in ihr Haar stecken konnte. Es war eine Handlung, eine Geste, wie sie sie schon gefühlte hundert mal getan hatte. Sie halfen einander, wenn sie konnten, denn das taten Freunde.
...Freunde.
Chasin sah kurz in Zanfars wundervolle Augen und das Strahlen ihrer Iriden vertiefte sich. Ja, sie waren Freunde und auch dieses Gefühl kehrte langsam wieder zurück, genauso wie der leise Dang sein Gesicht zu streicheln. Ihre Lippen öffneten sich leicht und ihr Hand wollte sich heben, doch da
schnaufte Erida kurz abfällig und zog damit Chasins Aufmerksamkeit wieder auf sie.
"Und was war noch...?"
Sie sah die beiden überlegend an.
"Achso, ja: Für euch... uns... sollen ja zwar Sachen genäht werden, aber ich glaube kaum, dass wir mit einem einzigen Satz Kleidung auskommen, mh? Wollt ihr euch noch Dinge aus der Stadt holen? Es können ja ruhig auch schlichtere Sachen sein. 'Bist du in Pelgar, kleide dich wie ein Pelgarer' und so."
Chasin nickte zustimmend, denn diesen Plan hatte sie schon vor geraumer Zeit begonnen in die Tat umzusetzen, bevor die Ereignisse begonnen hatten sich neu zu bewehrten.
"Diesen Gedanken hatte ich ebenfalls."
"Und ihr könnt mich fragen, was immer ihr wissen wollt, aber da ich mich schon etwas vorgestellt habe, wäre eigentlich erstmal die Reihe an euch, finde ich"
, schloss sie etwas verschmitzter und kleidete die grüne Neugier in entsprechende Worte, aber Chasin blickte etwas verwirrt drein.
"Was für Dinge sollte ich also so über euch wissen, wenn wir schon zusammen auf ein Haraxfahrtskommando gehen?"
Ich habe ihr doch schon meine Fähigkeiten genannt, was ...? Meint sie mich oder Zanfar?
Die Tha'Roon blinzelte zweimal schnell und erhob sich dann langsam zu voller Größe, um im gleichen Bewegungsablauf eine vormvollendete Verbeugung zu machen und wie immer, wenn es um offizielle Vorstellungen ging, ergriff sie das Wort.
"Ich bin Chasin Halona de Mondragil, Tochter des Nebels, Gesandte des Friedens und der Weisheit, Diplomatin der Tha'Roon. Dies ist mein Begleiter, treuer Freund und Wächter meines Leibes. Sein Name ist: Nichtgenannter."
So hatte sie sich und ihn seit sie zusammen waren immer vorgestellt. Nun da Zanfar wieder sprach, war es an ihm diese Formel für ihr gemeinsames Auftreten zu ändern, oder auch nicht. Sie sah zu ihm, ob er etwas hinzufügen oder korrigieren wollte und verlohr sich dabei einmal mehr in der Dunkelheit seiner Augen.
Da ist etwas... etwas das ich ergründen möchte... ein Rätzel, dessen Lösung auf mich wartet...
Sie schmunzelte vergnügt, so wie sie es getahn hatte, als sie seine Zuneigung genossen hatte. Sie hatte nicht vergessen, was da zwischen ihnen beiden gewachsen war.
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