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Re: Der Kerker

Verfasst: Sonntag 11. Januar 2009, 14:34
von Richard Azrael Darkholme
Richard fluchte innerlich. Wie konnte sowas passieren.
Sein Bein spürte den Druck und auch wenn es im Verhältnis noch wenig schmerzte, so wusste Richard, dass der Schmerz noch kommen würde.
Marius hoppelte von einem Bein aufs andere, was den Eindruck weckte , er müsse sich erleichtern.
Erst als Richard ihn anschnauzte etwas zu unternehmen, machte er es auch.
Er eilte mit wehenden Gewändern zu dem Hebel und legte diesen um.
Das Gitter hob sich wieder. Kurz wurde Richards Bein mit angehoben, doch dann löste sich die Spitze aus seinem Fleisch.
„ Uhmmmarrrghhhh“ Stöhnte Richard.

Der Schmerz schoss durch seinen Körper, warmes Blut floss aus der Wunde. Mit einem weiteren Stöhnen zog Richard sein Bein raus.

<i> "Schnell, schnell!"</i> spornte ihn Marius an. Man brauchte kein Gedankenleser zu sein, um zu wissen, dass er kurz vor dem Wegrennen war.
Diesen Gedanken teilte aber auch Richard.
So verschieden die beiden auch waren, eins wussten sie.
Jetzt konnte man sie ohne Probleme orten.
Der Lärm des herunterfallenden Gatters, der Schmerzensschrei.
Die Soldaten hätten taub sein müssen, wenn sie sie nicht gehört hätten.

Den Tod also im Genick spürend, richtete sich Richard auf.
Sein Bein protestierte, doch das war ihm egal. Jede Sekunde war mehr als kostbar.
Und er glaubte schon zu hören, wie die Wachen in ihre Richtung liefen
.
„Lauf!“ rief Richard zu ihm. Noch während Richard selber loslief, band er sich den Gürtel von Marius im Schnellverfahren ums Bein.
Verbluten wollte er nicht.
Den Schaden zu betrachten war keine Zeit.
Es musste also ausreichen wenigsten abgebunden zu sein.

<b> Hoffentlich ist keine Arterie verletzt. Verdammter Bursche….wenn wir hier lebend raus sind, dreh ich dir den Hals um….wo ist er hin? </b> schoss es ihn noch durch den Kopf.
Doch nach ein paar gehumpelten Schritten, wusste Richard, dass er Marius noch benötigte.
Mit schmerzverzerrter Miene eilte Richard ihm nach.

„HEY! Warte!“

Und ergriff ihn an der Schulter.

„Ich brauche Halt“ kam nur kurz eine Erklärung an ihn. Und diesmal war es wirklich auch ehrlich gemeint.
Denn im Unterbewusstsein, war es Richard klar, dass er im Moment auf Marius Hilfe angewiesen war.
Was passieren würde, wenn sie in Sicherheit, dass konnte man dann sehen.
Während man also in irgendeine Richtung lief, und Richard hatte mühe Marius zu folgen, der er nicht lief sondern teils auf einem Bein humpelte, pulsierte der Schmerz in seinem Bein. Er spürte wie Blut an seinem Bein herunter floss. Es war warm und nass.

<b>Verdammt Shenyrra, wo bist du? …Lauf weiter, nicht aufgeben. Arrrgh…Verflucht noch mal. Mist!...</b>
Richard achte nicht mehr darauf, wohin sie eilten. Er wollte nur raus .Und dass nicht unbedingt in einer Kiste.
Er spürte schon die Kälte aus der Halle. Sah dass Licht der 6 Kerzen, die nicht einen Tropfen Wachs in 6 Tagen verlieren. Konnte das Stöhnen aus dem Nebel vernehmen. Schweiß zeigte sich auf Richards Stirn. Ihm war, auch wenn es nur die Angst selber war, als würde er mit jedem Blutstropfen, den er verlor, die Halle spüren.
Seine Finger bohrten sich in Marius Fleisch. Deutlich war ihm angst und Schmerz ins Gesicht geschrieben.
Er spornte seinen Körper zu Höchstleistungen an.
In diesem Moment waren sich Marius und Richard wahrscheinlich ähnlicher als Richard lieb wäre. Die Angst beflügelte sie.

„ Sag…mal…uff….wo… ist dein Plüschvieh….er könnte uns hel…Argh!...helfen. Kannst du es rufen, oder…oder so“ Schaffte es Richard Marius zwischendurch zu fragen.
Jetzt war wieder einer dieser Momente, wo Richard gerne auch Hilfe von Dämonen oder so annahm.
Überhaupt hätte er nichts gegen eine helfende Hand einzuwenden.
Und einen Ort , wo er sich seine Wunde beschauen konnte.

Re: Der Kerker

Verfasst: Montag 12. Januar 2009, 09:45
von Marius Dalamar
Mit einem lauten "Lauf!" schickte Max den Ritualmagier voran. Marius schien nur auf diesen Startschuss gewartet zu haben. Schon hetzte er los, flüchtete, rannte davon. Oh, kaum einer konnte in Roben vermutlich so feige und so schnell weglaufen wie er! Vermutlich sah Richard nur noch eine Staubwolke in Form des Magiers vor sich und hörte seine Schritte im Gang verhallen. Wie sollte er nur mit diesem Feigling mithalten, noch dazu, da er jetzt verletzt war.
Aber Marius wollte nur noch hier weg und diese Art von Willen versetzte nicht nur Berge, sondern gleich ganze celcianische Landteile.

<i>"HEY! Warte!"</i> Doch ebenso schnell, wie Marius davonlaufen konnte, besaß er auch einen Drang zum Helfen. Er ließ selten jemanden zurück. Das hieß nicht, dass er umdrehte, um sich der Angst zu stellen, sondern vielmehr, dass er umdrehte, seine Kameraden packte und sie mit sich nahm auf seine schnelle Flucht.
So auch dieses Mal. Plötzlich tauchte er wieder bei Richard auf. <i>"Ich brauche Halt"</i>, konnte dieser gerade noch sagen, schon schob sich Marius' Arm stütztend um seine Hüfte. Den Richards legte er sich über die Schulter und hielt ihn mit anderer Hand fest. "Machen wir, dass wir davon kommen", keuchte der junge Magier und eilte wieder los. Es ging gut voran, dafür, dass Richard sein Bein nicht so sehr belasten sollte. Aber das musste er wohl auch nicht. Marius hetzte so mit ihm durch die Gänge, dass Richard mehr auf seinem unverletzten Bein hopste als mit beiden wirklich zu Laufen. Aber sie kamen schnell voran. Niemand schlug Marius beim Weglaufen!

Nach einer Weile wurde aber auch dieser etwas langsamer. Dies hatte zwei Gründe: zum einen war er schöpft – jemand, der sein halbes Leben in einer Studierstube verbracht hatte und noch dazu Magier war, besaß keine große Ausdauer, da konnte er noch einen noch so großen Fluchtinstinkt entwickelt haben. Zweitens kannte er sich hier nicht aus und wusste bei all den vielen Gängen bald nicht mehr, welchen er einschlagen sollte. Sie irrten schon geraume Zeit wie durch ein Labyrinth, dessen Ausgang ihnen verborgen blieb.

"Ich kann Demodar nur rufen wie ich dich rufen könnte", keuchte Marius und hielt schließlich einen Moment ganz an. Er schaute sich um. "Vielleicht ist er aber in der Nähe ... vielleicht aber auch die Wachen." Er schüttelte den Kopf und setzte erneut zum Laufen an. "Ich fürchte, wir müssen es ohne ihn schaffen." <b>Wo steckst du nur, du verteufeltes Eichhörnchen?!</b>

Re: Der Kerker

Verfasst: Montag 6. April 2009, 20:32
von Erzähler
Gehetzt liefen die beiden den Gang entlang, als ihnen klar wurde, dass die Wachen taub sein mussten, wenn sie den Lärm den sie verursacht hatten, nicht gehört hatten.
Hinter sich konnten sie hören wie das Gatter wieder herunterratterte. Marius hatte es zwar auf Richards Befehl den Hebel umgelegt, aber anscheinend war er nicht eingerastet. Das konnte für sie in der jetzigen Situation nur vom Vorteil sein. Etwa zeitgleich waren aus gleicher Richtung laute Stimmen und schwere Schritte zu hören. Es war nicht genau zu verstehen was gesagt wurde, aber die Person das Gatter noch nicht erreicht hatten, aber wohl das sie irgendwen erwischt hatten. So waren die leisen Schritte die sie oder eher Marius im Gang vernommen hatte nicht von einem Wachmann gewesen, sondern einen anderen Mitgefangenen.

HEY! Warte! Rief Max den Adepten hinterher, Ich brauche Halt.

Von dem Fallgitter aus konnten sie nun einen Mann hören. „He, schaut mal hier… Blut!“ Dein hämisches Lachen und eine andere Stimme, „Na der wird nicht weit kommen…. Schickt welche aus die vom Innenhof aus kommen. Der sitzt in der Falle.“
„Klar die Spur wird nicht schwer zu verfolgen sein.“ Wieder ein Lachen.

Richard hatte Schmerzen. Sein Bein pochte und langsam machte sich ein Taubheitsgefühl breit. Er fühlte schon den Sog, der ihn die Hallen der Toten befördern würde. Er sah die Kerzen vor seinem geistigen Auge, die nie auch nur einen Tropfen Wachs verloren und ihm so signalisierten, dass er nie wirklich sterben würde. Er hatte Angst davor. Gedanklich rief er nach Shenyrras Hilfe. Nicht das er diese wirklich wollte, aber… Hast du dich verletzt? Die Ironie war nicht zu überhören. Stell dich nicht so an, Schnucki. Was einen nicht ‚tötet’ macht einen stark… obwohl… hm… dann wärt du ja wieder bei mir in der Nähe, nicht wahr? Dein Ausflug wäre nur ein kurzes Vergnügen gewesen.

Sie gelangten an eine Treppe. Langsam aber sicher hatte sie sich in diesem Irrgarten von Gängen verlaufen. Ob dies von den Erbauern so erdacht war? Nun, es machte eine Flucht jedenfalls… kompliziert.
Oben angelangt fanden sie sich in einer Sackgasse wieder. Der Gang war nicht mehr allzu lang als sie vor sich eine eisenbeschlagen Tür sahen so wie recht und links von ihnen. Sie mussten eh erst einmal verschnaufen. Besonders Marius hatte nicht unbedingt eine große Ausdauer. Da er die meiste in seinem Studierzimmer verbracht hatte, war das auch nicht unbedingt erforderlich gewesen.

Max fragte nach Demodar. Er konnte Shenyrra rufen. Demodar schien ebenfalls ein Dämon zu sein, also war es für ihn nicht abwegig das Marius ihn ebenfalls im Geiste rufen konnte. Marius erklärte ich ihm, dass er ihn so rufen konnte, wie er auch ihn rufen konnte. Entweder wusste der Adept nicht, dass es auch anders ging oder aber die Fähigkeiten des Dämons waren in dem Eichhörnchenkörper so eingeschränkt, dass einfach nichts anderes möglich war.

Plötzlich konnten sie hinter der linken Tür ein Kratzen hören und kurz darauf ein Rumsen, dann wieder ein Kratzen.
Was war das nur?

Re: Der Kerker

Verfasst: Dienstag 7. April 2009, 14:41
von Marius Dalamar
Marius wusste nicht mehr, wo sie waren. Gänge, Mauern, Wände ... alles sah gleich aus. Andererseits mochte er diese Gleichheit. Sie ließ auf nichts Gefährliches vermuten, es blieb trostlos, langweilig und ... sicher. Marius fühlte sich mit jedem Schritt wahrlich sicherer. Das gefährlichste wären die Wachen und deren Rufe verhallten langsam hinter ihnen. Vielleicht saßen sie am heruntergekommenen Gitter fest oder aber sie suchten den Innenhof ab, wie einer der Soldaten gerufen hatte. Marius und Max durften also nur nicht ins Freie gelangen. Aber doch genau dorthin wollen wir! Oh, was denke ich nur ... es ist eigentlich verbrecherisch, was ich hier tue. Trotzdem hielt der Adept nicht an. Sein Körper arbeitete scheinbar wie von selbst, unabhängig von seinen Gedanken, die sich langsam in ein moralisches Dilemma verstrickten. Nun, solange der Strick sich nicht um seinen Hals legte ...

Sie erreichten eine Treppe. Marius spürte, dass Max in seinen Armen scheinbar immer schwächer wurde. Sollten sie die Stufen hinauf? Auf einem Turm wären sie genauso ausgeliefert wie in einer Sackgasse. Aber er fand jetzt keinen anderen Weg. Also kletterte und zerrte der junge Ritualmagus seinen Mitflüchtling Stufe um Stufe die gewundene Treppe hinauf, bis sie sich doch tatsächlich in einer Sackgasse wiederfanden.
"Großartig. Vielleicht warten wir einfach auf unser Ende. Das ist weniger anstrengend." Trübselig und inzwischen vollkommen erschöpft ließ sich Marius an einer der Steinwände zu Boden sinken. Er hockte dort, bis er das Kratzen hinter einer der Türen vernahm. Hastig riss ihn die Angst nach oben. Sie konnte ein stärkerer Antrieb sein als ein Adrenalinschub. Allerdings beherrschte sie den Adepten auch mehr als ein solcher.
"W-w-w-er ist d-d-d-da?!", stotterte er und versteckte sich vor lauter Angst hinter Max, krümmte sich dort zu einem kleinen Haufen zusammen. Nun war es ihm egal, ob man ihn hörte. Gefunden hatte man die beiden ja offensichtlich schon. "DEMODAR! DARCHEN!!! Wo bist du?! Komm her, wenn ich dich mal brauche!" Vermutlich hörte ihn das kleine Dämonenmonstrum nicht. Und er behielt Recht, wenn er sagte, dass Demodar ihn nicht im Geiste hören konnte. Das Haraxviech besaß außer seinem dämonisch schrillen Schrei und seiner boshaften Art keine einzige haraxische Fähigkeit mehr. Es war ein Eichhörnchen. Es mochte Nüsse. Und es war nicht da. "Demodar", schluchzte Marius, völlig aufgelöst. Diese Fluchtaktion wurde ihm langsam mehr als zu viel. Er wollte nach Hause und in seinem Bett sterben. Alles wäre ihm jetzt lieber gewesen als das hier!

Re: Der Kerker

Verfasst: Montag 4. Mai 2009, 13:58
von Erzähler
Während Marius sich hinter Max versteckte und anscheinend gar nicht mehr darüber nachdachte, dass der Mann verletzt war und ihn sicherlich nicht beschützen konnte - fraglich war, ob er das überhaupt wollte - starrte er auf die Tür hinter der deutlich ein Kratzen zu vernehmen war. Was war dort nur?
Für einige Momente verstummte das Kratzen, dann war ein lautes Pochen zu vernehmen. Anscheinend wollte jemand oder etwas aus diesem Raum heraus.

Ein Pochen spürte auch Richard in seinem Bein, wie auch ein Taubheitsgefühl, das sich langsam nach Oben zog. Die Verletzung sah zwar schlimmer aus als sie tatsächlich war, denn gebrochen war nichts. Das Gitte hatte haarscharf den Knochen verfehlt, aber einen Kratzer konnte man das nun auch nicht nennen. Sterben würde daran nun nicht, jedenfalls dann nicht, wenn sie versorgt würde und er sich keine Blutvergiftung zuzog.

Während Marius zitternd und sich an Max festklammernd auf die Tür starrte und stotternd fragte wer da sei - er bekam keine Antwort - konnten sie hinter sich an der Wand ein leises Surren hören, das langsam anschwoll. Auf seinem Höhepunkt, konnte Marius spüren wie eine kräftige Hand ihn am Schlafittchen packte und nach hinten zog. So schnell konnte der Magieradept nicht reagieren. Ein blaues Leuchten hüllte ihn ein, und es war als würde sich in eine Art Tunnel befinden, vor sich konnte er sehen wie Max immer kleiner wurde und dann verschwand…

Urplötzlich wie das Surren erschienen war verschwand es plötzlich wieder, auch das blaue Licht war verschwunden. Ein blaue wabernde Scheibe war an der Wand erschienen durch die eine ältere knorrige Hand kam, mit langen, weiten Ärmeln. Es konnte sich nur um einen Magier handeln.

Nun war Richard alleine. Ein schadenfreudiges Gelächter konnte er in seinem Kopf vernehmen. Shenyrra schien sich wieder einmal köstlich zu amüsieren.

Jetzt hat man dich ja glatt zurückgelassen… hm… mach dir nichts draus, es ist schlimmer als es aussieht oder hieß es, es ist nicht so schlimm wie es aussieht? Du wirst es schon herausfinden. Wieder ertönte ihr Lachen. Viel Sorgen machte sie sich anscheinend nicht um ihn.

Wieder war das Kratzen hinter der Tür zu vernehmen…





Für Marius geht es im Zirkelgebäude weiter.

Re: Der Kerker

Verfasst: Sonntag 14. Juni 2009, 20:22
von Richard Azrael Darkholme
Richard konnte kaum Schritt halten, als ihn Marius mit ihm zerrte. So humpelte er so schnell er konnte mit.
Sie rannten durch Gänge, wo einer aussah wie der andere. Ein Irrgarten war nichts dagegen. Hinter sich konnten sie die Wachen hören, die der Spur von Richards Blut nur folgen mussten.
He, schaut mal hier… Blut. Na der wird nicht weit kommen…. Schickt welche aus die vom Innenhof aus kommen. Der sitzt in der Falle.“
„Klar die Spur wird nicht schwer zu verfolgen sein.“


Und wenn es nicht genug wäre, konnte Shenyrra ihre dummen Spruche auch nicht lassen.
Hast du dich verletzt? Stell dich nicht so an, Schnucki. Was einen nicht ‚tötet’ macht einen stark… obwohl… hm… dann wärt du ja wieder bei mir in der Nähe, nicht wahr? Dein Ausflug wäre nur ein kurzes Vergnügen gewesen.

glaube ja nicht, dass ich dir den Gefallen tue. Du kannst warten, bis du schwarz bist. Ich fliehe doch nicht vor dir, damit ich innerhalb kürzester Zeit wieder beider bin. Vergiss es, du Miststück.

Nur zu gut konnte Richard ihrer Ironie raushören. Aber hatte sie mit dem anstellen, vielleicht recht?
Richard wusste es nicht. Gebrochen schien nichts zu sein, er hatte zwar Schmerzen aber auftreten konnte er.
So eilten sie weiter. Der Magieradept schien förmlich durch die Gänge zu fliegen.
Angst konnte beflügeln, dass wusste auch Richard nur zu gut.
Als sie an eine Treppe kamen, zog Marius Richard mit.
Dieser hätte eigentlich erkennen müssen, dass sie dort nicht weiterkommen können, doch dachte Richard nicht daran. Er war durch die zunehmende Taubheit in seinem Bein abgelenkt und konzentrierte sich darauf nicht zu fallen.
Erst als sie an einer Sackgasse zum Halten kamen, wurde ihm klar, dass es mehr als dumm war.

“ na herrlich…jetzt sitzen wir richtig in der Falle. So ein verfluchter Bockmist…was?”

Von einer Tür war ein deutliches Kratzen von innen zu vernehmen.
"W-w-w-er ist d-d-d-da?!", stotterte Marius und hechtete vor lauter Angst hinter Richard. Richard konnte gar nicht schnell genug schauen, so flink war Marius. "DEMODAR! DARCHEN!!! Wo bist du?! Komm her, wenn ich dich mal brauche!" brüllte er panisch durch die Gänge.

“ Halt deine verdammte Schnauze” Zischte Richard nach hinten.

Was ist dahinter? Wenn es Wachpersonal wäre, der würde nicht kratzen…” Richard atmete ein paar mal ein und aus, um zu lauschen. Was selbst für einen geübten Dieb recht beschwerlich war, wenn Nebengeräusche da waren. Doch er schaffte es. Er konnte neben dem Gewinsel von Marius ein leises Surren, welches stetig anschwoll, vernehmen. Zeitgleich merkte er wie sich seine Nackenhaare aufstellten.
Haben wir eine Falle übersehen?…Moment…das…das IST hinter mir!!…
Aus dem Augenwinkel sah Richard etwas Leuchten, was von hinter ihm und Marius kam. Blitzartig sprang Richard nach vorne und blickte sich um.
Er sah gerade noch wie Marius in einer blau leuchtenden Scheibe verschwand, dann schloss sie sich und es war nur noch Mauerwerk zu sehen. Von Marius keine Spur.

“ Was??…Ein Portal??…Wer?…ist das jetzt gut oder nicht?!…”
Beruhige dich, wahrscheinlich ein Sicherheitsmechanismus. Er wurde erwischt! Pech gehabt, mein Glück…
Gerade wollte sich Richard darüber freuen, als ihn das schadensfrohe Gelächter von Shenyrra jeden frohen Gedanken erstarren lies.
Jetzt hat man dich ja glatt zurückgelassen… hm… mach dir nichts draus, es ist schlimmer als es aussieht oder hieß es, es ist nicht so schlimm wie es aussieht? Du wirst es schon herausfinden.

“Wie schön, dass du deinen Spaß hast” Murrte er leise.
Er war also wieder auf sich gestellt. Nicht das das was Neues war, immerhin war er schon immer ein Einzelgänger gewesen.
Das Kratzen war wieder zu hören.
Richard atmete tief durch, dann untersuchte er genaustes die Tür. Die Tür lies sich nach innen öffnen. Eine Person konnte sich also bequem hinter ihr verstecken und agieren. Ebenso an der Seite. Wenn Richard einen Dolch gehabt hätte, so könnte er sich besser wehren. Nun müsste aber der Gürtel des Adepten ausreichen.
Doch zuerst schauen, ob die Tür offen war.
Richard ergriff die Klinke und drückte sie runter.
Wer er nicht in einem Turm gewesen wäre, so hätte er erst geschaut, ob eine falle auf der Tür läge. Doch hier, hielt er es nicht erforderlich.
Innerlich völlig angespannt und auf alles gefasst, so hoffte er zumindest. Langsam drückte er die Tür auf. Erst nur ein paar Zentimeter…und dann mit einen kräftigen Rück ganz auf.
Wenn jemand tatsächlich hinter der Tür wäre, so würde er jetzt kräftig eins drauf bekommen. Dann machte Richard einen Hechtsprung nach vor, rollte sich ab und blickte sich um. Fast wie automatisiert strich er sich das Haar zurecht. Immerhin wollte er etwas sehen.

Re: Der Kerker

Verfasst: Montag 6. Juli 2009, 00:39
von Erzähler
Halb verdattert blickte Richard sich um und konnte gerade noch sehen wie Marius in die blaue Scheibe gezogen wurde die gleich darauf mit einen Surren verschwand und nur kaltes Mauerwerk zurückließ. Es war ruhig, kein Magieradept mehr dessen Knochen aneinander klapperten, während er vor Angst zitterte und lauthals nach seinem Eichhörnchen verlangte… Nun gut, es war fast leise. Weiter unten konnte man den Lärm der Wachen und der Flüchtenden hören. Doch es wurde leiser. Anscheinend bekamen sie den Ausbruchversuch langsam unter Kontrolle. Doch unaufhaltsam läutete jemand die Glocke. Es war beinahe so, als würde jemand gegen ein Wespennest schlagen. Solange das Läuten erklang, würden die Wachmänner wachsam sein.

Richard fand sich schnell mit der Situation wieder alleine zu sein ab…. Fast alleine, denn das amüsierte Lachen des Succubus, als Reaktion auf sein Kommentar, sie hätte Spaß, hallte durch Richards Kopf. Genau genommen war er eh ein Einzelgänger und duldet nur Verbündete in seiner Gegenwart wahrscheinlich nur, wenn es ihm zum Vorteil verhalf.

Ein weiteres Kratzen hinter der Tür erregte seine Aufmerksamkeit. Es kam von unten. Er untersuchte die Tür sie ließ sich nach innen hin öffnen… das war gut... so beschloss er einfach hineinzustürmen. Sollte sich jemand hinter der Tür aufhalten, wäre er vielleicht außer Gefecht, aber auf alle Fälle hätte er den Überraschungseffekt auf seiner Seite.

Langsam drückte er den Türklinke hinunter, lehnte sich leicht dagegen um sie mit einem Ruck ganz aufzudrücken. Ein ruckartiges Scharen war aus dem Raum zu vernehmen… und ein belustigtes Kichern in seinem Kopf… als er sich gegen die Tür schmiss.

Es knackte laut und es war schwer zu sagen ob es das Splittern des Türrahmens war oder Richards Schulter. Begleitet wurde das Ganze von einem überraschtem ggggnnnnlllfffff….!!! als Richard kurz darauf über einen Stuhl stolperte der am Boden lag und gegen seine Beine schlug, als hätte er dort nicht bereits eine Verletzung. Schnell richtete er sich auf und strich sie die Haare zurück, denn er wollte sich einen Überblick verschaffen. Er musste höllische Schmerzen haben.

Nicht so stürmisch, da werde ich ja ganz wuschig. Das solltest du dir lieber für mich aufheben. Erklang die weiblich Stimme, gespielt beleidigt in seinem Kopf. Lass mich raten, du hast nicht gewusst, dass die Tür verschlossen ist? …Oooh Sie lachte auf.

Auf dem Boden lag ein Mann. Er war an einen Stuhl gefesselt, der seitlich auf der Erde lag und einem Knebel in seinem Mund damit er nicht schreien konnte. Anscheinen handelte es sich hier um einen Raum der für Verhöre genutzt wurde. Das Gesicht des Mannes war rot und die Augen ängstlich geweitet. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. ggngnlffww… Er zappelte, sodass der Stuhl über den Boden scharrte.
An der gegenüberliegenden Seite der Tür stand ein großer Tisch, dahinter ein weiterer Stuhl. Rechts gab es ein Regal, in dem einige wenige Dinge lagen die aber nicht von sonderlichem Interesse waren. Links stand ein schlichter Schrank mit einem Schloss.

Re: Der Kerker

Verfasst: Dienstag 14. Juli 2009, 12:36
von Richard Azrael Darkholme
“ahhhghhhautsch!” stöhnte Richard auf. Seine Hand glitt zu seiner Schulter. Schmerzen machten sich breit. Sein Schienbein trällerte ihm zeitgleich ebenfalls die Melodie der Schmerzen.
ich Ochse…Die Tür war verschlossen. Ahhh, …wenn ich so weiter mache, brauchen die Wachen wirklich nicht lange um mich wieder ein zu fangen…. Schadenfrohes Biest…. Hoffentlich ist nichts gebrochen… verdammte Scheiße

Langsam und vorsichtig bewegte Richard seinen Arm. Es schmerzte zwar höllisch, doch es war wohl nichts gebrochen. Das Gesicht verzog er vor Schmerzen und er atmete ein paar Mal scharf ein und aus.
Dann blickte er sich erst einmal um. Den geknebelten Mann am Stuhl schien Richard nicht zu beachten. Warum auch, er war immerhin nicht der Retter für Jedermann. Interessanter war das kleine Turmfenster, welches ein kleines Eisenkreuz hatte. Dort hindurch würde er an die Freiheit kommen. Er mußte es nur weit genug auseinanderbiegen. Nur Womit?

Nachdem Richard also kurz die Lage gepeilt hatte, widmete er sich seinem Bein. Die Wunde war recht stark am bluten, doch wahrscheinlich sah es schlimmer aus als es war. Jedenfalls hatte der Zusammenstoß mit den Stuhlbeinen seinem Bein nicht gerade gut getan.
Richard richtete sich mit einem Stöhnen auf und blickte sich nach etwas nützlichem um.

Verdammt, wie geht es weiter? Ob ich hier etwas zum verbinden finde?…ich muß hier raus, nur wie? Ich bezweifle, dass der Gefangene mir behilflich ist. Warum auch, der will auch nur weg.

So humpelte Richard zu den Tisch, doch dort war nichts besonderes. Ein Pergamentstück, eine Feder und ein Tintenfässchen. Wohl um das Verhör zu dokumentieren. Es schien überhaupt eher ein Verhörraum zu sein, die Wachen waren wohl beim Alarm nach unten geeilt.
Das würde aber bedeuten, sie würden später wiederkommen.
“ Na, ich glaube nicht, dass du mir helfen kannst, oder? Obwohl vielleicht bist du mir noch nützlich.”
Richard betrachtete den armen Mann am Stuhl. Ein Knebel verhinderte das er Schreien konnte.
Richard packte den Stuhl an der Lehne und hievte ihn wieder hoch. Dann schloss er die Tür, welche jetzt nun wirklich nicht mehr zu verließen war. Er stellte den Stuhl mit den Gefangenen unter ziemlichen Murren als notdürftiger Stopper vor die Tür. Viel würde es nicht bringen.

“Nicht weglaufen,” grinste Richard ihn an und drehte sich weg.
“ na dann, los geht’s”
Er humpelte zum Schrank und riss sich auf dem Weg einen seiner Ärmel ab, den wo er sich die Schulter geprellt hatte. Den Arm konnte er jetzt sowieso nur zur Hälfte einsetzen, die meiste Kraft hatte verständlicherweise der Nicht-geprellte.
Mit dem Ärmelstoff verband er sich provisorisch die blutende Wunde. Eine Schmerzwelle explodierte zeitgleich in der Schulter und am Bein, als er den Knoten festmachte.
“Ahhhgghh… verdammte scheiße”
Von unten konnte er weiterhin die Alarmglocke hören. Wie lange es wohl noch dauern würde, bis hierher wieder jemand kam.

Reis dich zusammen…. schauen wir mal, was im Schrank ist… vielleicht finde ich dort ja was nützliches. Ich zeige es dir noch Shenyrra, ich komme hier raus. …außerdem stört es dich nur, dass du nicht an mich rankommst…. Hau ruck! und mit diesem Gedanken machte sich Richard daran, den kleinen Schrank umzuschmeißen.
Innerlich irgendwie hoffend, dass ihm Shenyrra doch half.
Natürlich hätte er es auch anders machen können, aber Richard wollte nur raus und war durch die Verfolgung und die Schmerzen nachlässlich geworden.
Der Schrank krachte zu Boden.
Hoffentlich war nur nichts Explosives darin.

Re: Der Kerker

Verfasst: Donnerstag 6. August 2009, 12:56
von Erzähler
Der Geknebelte am Boden gab weiter Geräusche von sich, so hoffte er doch inständig, dass der Mann der Man gepolter in den Raum gekommen war ihn befreien würde. Das er keiner der Aufseher war, war ihm nicht entgangen. Genau wie er auch die Glocke läuten hörte, die ihm sagte, das irgendetwas im Gange war. Er wusste nicht was, doch nun weil er ein anderen Mitgefangenen hier konnte es sich nur um einen Ausbruchversuch handeln und wünschte sich natürlich nichts mehr als selber fliehen zu können.

Richard beachtete ihn nicht weiter sondern schaute sich in dem Raum um. Viel brachte ihn hier nicht weiter. Es schien ein Verhörraum zu sein und der einzige Weg in die Freiheit, führte durch das Turmfenster, doch musste er irgendwie die Gitterstäbe auseinander biegen können.
Wenn Richard einen Blick nach draußen werfen würde, würde er sehen, dass es an der Außenwand tief hinab ging, direkt in den Innenhof. Schließlich war er mit Marius so einige Treppenstufen nach oben gelaufen. Umsäumt war dieser durch einen Wehrgang, der an dem Turm angrenzte. Insgesamt gab es vier dieser Türme

Richard beschloss, dass er erst einmal die Tür verbarrikadieren musste, soweit dies noch möglich, denn er hatte ganze Arbeit geleistet als er sich dagegen geworfen hatte.
Er ging zu dem Gefangenen und hob ihn samt Stuhl auf und schob ihn unter die Türklinke.
„glnpffff“ Gab dieser von sich und zappelte auf dem Stuhl herum.

“Nicht weglaufen” forderte er den Mann grinsend auf. Dieser gab ein weiteres Mal undefinierbare Geräusche von sich, wo man sich aber denken konnte was er sagen wollte. Es war fast flehend und er zappelte mit den Beinen, aber Richard hatte sich bereits abgewendet.

Sein Ziel war der Schrank, den er kurz entschlossen umwarf, in der Hoffnung er würde dabei kaputt gehen. Es polterte und das nicht unbedingt leise. Der Mann auf dem Stuhl zuckte bei dem Lärm zusammen.
Richard konnte sich glücklich schätzen das die Wände von Gefängnissen meistens außerordentlich dick waren, sodass man davon ausgehen konnte, das dies sicherlich keiner vernommen hatte, es sei denn es war gerade jemand in der Nähe. Doch dies schien nicht so.

Und nun? Fragte die allzeit anwesende Stimme von Shenyrra in Richards Kopf, Jetzt hast du den Schrank umgeworfen. Meinst du, dass dich das weiter gebracht hat? Wäre es nicht besser gewesen, du wärst es genauso angegangen wie mit der Tür? Sie lachte. Eine Schulter ist noch übrig.

In der Tat, war nichts weiter passiert. Der Schrank war sehr robust. Warum sollte man auch Schränke aufstellen, die morsch waren und kurz vor dem Zusammenfallen?

Re: Der Kerker

Verfasst: Dienstag 1. September 2009, 23:39
von Richard Azrael Darkholme
Richard ignorierte die spöttischen Kommentare von Shenyrra. Sie amüsierte sich so oder so. Und ihr war es auch recht egal, was sich Richard alles verletzte. Solange eines noch stimmte.
Nun lag der Schrank zu seinen Füßen. Doch kaputt war er nicht. Immerhin sollte man erwarten können, dass Schränke durchaus auch stabil waren. Immerhin war es ein massiver Holzschrank.
Das war wohl nichts…Richard du bist ein Idiot Richard fluchte laut auf. Wieso war es ihm auch nicht eher eingefallen, vielleicht war der Schrank gar nicht verschlossen gewesen.
Laut fluchend bückte er sich zu den Schrank. Vielleicht konnte er ihn wieder anheben. Die Finger konnte er gerade so unter den Schrank bekommen. Er ging in die Hocke und versuchte den Schrank hoch zu stemmen.
Nichts!
Der Schmerz in seiner Schulter und in seinem Bein zeigte ihm schon beim Versuch den Schrank zu fassen, dass es nicht klappte.
“ Aaarrgh….so ein verfluchter Schrank…so ein Bockmist…verdammte Scheiße…Scheiß Wunde…” fluchte er vor sich hin.
Ich bist so dämlich…als wenn ich die Kraft hätte….das kann es doch nicht sein…
Richard humpelte nachdenklich vor den Schrank auf und ab. Dann sprang er wütend auf die Rückseite des am Boden liegenden Schrankes und stampfte mehrere Male kräftig auf. Fluchend und knurrend hämmerte er seinen Fuß auf die Rückfront. Jedes Mal wurde er dafür mit einer Schmerzwelle aus seinem verletzten Bein belohnt, was sein Geschimpfe nochmals verstärkte.
Doch der Schrank gab nicht nach.
“ AUtsch…Arrrrghhhh!!!!”

ich hätte in der Zelle bleiben sollen….oder diesen Jungen nicht folgen sollen…so weit gekommen bin ich auch nicht. Oder?, warte mal, wo bin ich überhaupt?”

Richard blickte sich um. War nicht irgendwo ein Fenster? Ein Tisch. Ein Stuhl. Eine kahle Wand, wo ein Schrank lag. Eine Tür mit einem geknebelten und gefesselten Mann auf einem Stuhl … und ein Fenster. Stimmt, dort war es.
Richard humpelte zum Fenster und blickte hinaus. Irgendwie hatte er gehofft, eine freie Ebene, Bäume und Felder zu sehen, doch das war nicht der Fall.
“ Na fantastisch!…Der Innenhof…ohhh mann, gibt es heute etwas , was nicht schief läuft?…Nein, Shenyrra erstarre mir deine dummen Bemerkungen….” Was nun?
Während Richards Blick über den Innenhof schweifte, wanderte seine Hand automatisch zu seiner Spinnentätowierung und verweilte dort. Eine angenehme Wärme konnte er spüren. Vor seinem geistigen Auge sah er seine Süße, wie sie vor ihm stand und eins ihrer acht Beine auf seine Schulter ablegte. Deutlich spürte er ihren Drang, ihm nah zu sein. Es war auch schon ziemlich lange her, dass er sie gerufen hatte. Aber die Zelle war zu klein.
“ ich weiß du möchtest mir helfen, Süße. Aber…“ Richard stockte.
Kann es etwa sein, dass er sie vielleicht rufen kann?
Noch eben den Innenhof beobachtet, schaute sich Richard nun im Turmzimmer um. Mit großen Schritten vermass er das Zimmer, den Gefangenen ignorierte er weiterhin.
“ Das passt!…Komm Süße.” rief er und flüsterte dann, für ein nicht beübtes Ohr nicht hörbar, das Kennwort “Corax“.
Sie reagierte sofort. Wärme breitete sich in seinem Arm aus und seltsame schwarze Schlieren lösen sich aus der Tätowierung. Die Schlieren wurden dichter und dichter, wie schwarzer Nebel breitete es sich im Raum aus. Richard wich zur Wand zurück.
Mehr und mehr wurde der Raum dunkler und es manifestierte sich eine gigantische 4 Meter große Spinne im Raum.
Etwas geduckt hockte sie vor Richard und wippte auf und ab. Ein Zeichen der Freude.
Richard drückte sich zu ihr und strich ihr über ihren haarigen Körper.
“ habe dich auch vermisst, Mädchen. Und jetzt lass uns hier verschwinden.”
Gedanklich zeigte Richard ihr das Bild, wie sie sich durch die Wand arbeitet und mit ihm auf den Rücken flieht. Und Richard war auf ihr schon mehrmals unterwegs gewesen. Von der Kraft und Schnelligkeit war sie nicht mit einem Menschen zu vergleichen und sie bringt ein Gewicht auf die Waage, was wohl bestimmt fast 400 kg erreicht. Genug das Richtige für eine Flucht.
Und einen Haltegurt hat Richard auch. Marius Gürtel. Diesen warf Richard so, das die beiden Enden auf ihren Nacken lagen
Richard zögerte nicht lange und kletterte auf sie drauf. Das brauchte aber auch schon mehrere Anläufe. Auf ihren Rücken angekommen, rutschte er bis zu ihrem Kopf vor und packte sich die Gürtelenden, welche wie ein Zaumzaug um die Spinne lagen, und presste sich so dicht wie möglich an das Tier, um sich festzuklammern.
“ Dann bring uns raus, Süße”

Re: Der Kerker

Verfasst: Montag 12. Oktober 2009, 16:35
von Erzähler
Neugierig musterte der Gefangene Richard. Er sah die die Verletzung an dem Bein und fragte sich was man mit diesem Mann gemacht hatte. Er war sicherlich aus den untere Gewölbe geflohen, wo üblicherweise die Folterungen stand fanden.
Er wusste, dass man Informationen von ihm wollte. Dummerweise war er dafür der falsche Ansprechpartner gewesen. Lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort. Das Schicksal spielte einen manchmal einfach übel mit. Instinktiv überkam ihn die Angst, als er sich fragte, was man wohl mit ihm machen würde, wenn er die Informationen – die er gar nicht besaß – nicht preisgeben konnte. Der Herrscher dieses Landes war nicht dafür bekannt Gnade walten zu lassen. Wieder versuchte er sich bemerkbar zu machen „gnlffff“ Er kippelte mit dem Stuhl herum, versuchte mit den Händen frei zu kommen, wobei die Stuhlbeine ein scharrendes Geräusch auf dem Steinboden wiedergaben. Doch Richard ignorierte ihn weiterhin. Stattdessen stand er in dem Raum, die Hand an seinem Arm und schien nach zu denken. Dann ging er mit großen Schritten den Raum ab, als würde ihn diesen vermessen. Der Gefangene fragte sich was das für einen Sinn hatte, kam aber auf keine Antwort.

Dann passierte etwas was er noch nie gesehen hatte. Ein dunkler Nebel breitete sich von dem Mann aus. Verwirrt blinzelte der Gefangene, hatte dieser nicht etwa geflüstert? Er hatte es nicht verstanden. Vielleicht ein Magier? Er beobachtete das was nun passierte und zu der Angst machte sich nun zusätzlich Panik in ihm breit als er sah, dass sich langsam ein Wesen in dem Nebel formte… eine riesige Spinne wie es aussah. Er versuchte zu schreien, aber der Knebel verhinderte es, so dass er nur einige undefinierbare Geräusche zustande brachte, dann wurde es plötzlich warm und nass zwischen seinen Beinen und der Geruch von Urinierten verbreitete sich in dem Raum.

Die riesige Spinne saß vor Richard, wippte auf und nieder und schien sich zu freuen das sie ihn sah. Sie besaß eine grün-schwarze Färbung und ihr Fell schien so weich zu sein, wie das einer Katze.

Na, schaffst du es wieder nicht ohne fremde Hilfe? Fragte Shenyrra Ich dachte du besäßest mehr Einfallsreichtum, wie du sie in anderen Dingenhast.

Richard legte seiner Süßen, den das war der Name der Spinne, den Gürtel, den er noch von Marius bei sich trug, als eine Art Zaumzeug um, denn schließlich würde er guten Halt brauchen und kletterte auf sie rauf. Er musste sich eng an ihren Körper schmiegen, damit er sich den Kopf nicht an der Decke stieß. Diese war zwar nicht so niedrig wie in de Zellen, aber eben auch nicht so hoch.

“Dann bring uns raus, Süße” flüsterte er dem Tier liebevoll zu. Er zeigte ihr gedanklich das Bild wie sie zusammen fliehen würden. Die Spinne wippte abermals auf und nieder. Sie verstand, aber das hätte sie wohl auch ohne den, denn der Raum war eng und auch wenn sie gerne in Richards Nähe war, so behagte ihr dieser Raum nicht sonderlich.
Vorsichtig streckte sie ihr Bein durch die Öffnung des Fensters und mit einem knirschenden Geräusche brach sie das Gitter, scheinbar mit einer Leichtigkeit, aus dem Mauerwerk. Laut polternd landete es im Innenhof. Es folgten weitere knirschende und brechende Geräusche und langsam aber stetig bröckelte das Mauerwerk und ließ hell das Licht in den Raum fallen. Als es endlich groß genug, krabbelte sie vorsichtig hinaus, darauf bedacht das weder sie noch ihr Reiter sich verletzte.

Sie waren gerade aus der Öffnung des Turmes heraus, da hörte man bereits laute Schreie von dem gegenüber liegenden Turm. Der Mann, der die Glocke geläutet hatte war auf sie aufmerksam geworden. Ihr Glück, dass er sie erst jetzt wahrgenommen hatte, denn dies verschaffte ihnen die nötige Zeit, ehe die Bewaffneten sich in dem Innenhof sammeln konnten, um sie aufzuhalten.
Mal ganz abgesehen davon, dass ein Flüchtiger auf dem Rücken des Tieres saß, lag es nun mal auch in der Natur des Menschen, alles was er nicht kannte erst mal beseitigen zu wollen. Denn vom Unbekannten ging grundsätzlich eine potenzielle Gefahr aus.

Mit einigen wenigen Schritten durchquerte die Riesenspinne den Hof und erklomm dir Mauer die sie in den Außenring führen würde. Das wirkte unwirklich, da die Schritte der Spinne nicht ein Geräusch hinterließen.
Aus dem Augenwinkel konnte man bereits einige der Wachen sehen die in den Innenhof geeilt waren, ebenfalls welche die sich auf der Brustwehr des Gefängnisses sammelten, welches eh mehr einer Festung glich. Hektische Rufe von überall die Anweisungen gaben das Tier zu töten, ebenfalls Befehle die nach Magiern schickten, da man nicht genau wusste wie man so ein Tier erlegt, so was konnte schließlich nur magisch sein.
Man hörte das Spannen von Bogensehnen und kurz darauf das Zischen der Pfeile die an ihnen vorbei flogen, während andere ihr Ziel nicht verfehlten.

Obwohl Richard von den Pfeilen nicht getroffen wurde, so konnte er doch den Schmerz seiner Süßen spüren, auch wenn es nicht sein Eigener war. Warm lief das gelbe Blut über das weiche Fell des Tieres und hinterließ seine Spuren auf den Straßen Grandeas, wo die Bewohner beim Anblick der Kreatur schreiend in ihre Häuser oder in die nächste kleine Gasse rannten.

Die Spinne war schnell und nach kurzer Zeit konnte Richard die Stadtmauer sehen und dahinter die Felder und Höfe der Bauern Grandeas. Mit einem Sprung landete sie auf dieser und sprinte in die Ebene hinaus…



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