Der Marktplatz

Pelgars Markt ist auf einem rechteckigen großen Platz zu finden, in dessen Mitte sich ein Steinbrunnen befindet. Hier erhält man Nahrungsmittel, Vieh, aber auch tüchtige Handwerker kann man antreffen, die gegen Gold ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.
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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Montag 10. März 2008, 21:56

Was sie erblickte, würde wohl jeden Menschen in Angst und Schrecken versetzen; Ein .... Wesen, so groß wie ein Mensch und auf zwei Beinen gehend, zumindest fast, denn eigentlich stützte es sich mit einer Hand gegen die Hauswand, während die ander schlaff hinunter hing. Ein fellüberzogener Körper mit schwarzen Streifen - ein Tiger? Das schnelle Heben und senken des Rückens machte deutlich, dass sich dieses Wesen nicht in Ruhe befand. Dann zuckten die Ohren, kurz darauf schnellte der Kopf in Richtung der ungebetenen Zuschauerin. Gelbe Augen starrten die Menschenfrau feindselig an.
Ganz klar, dieses Wesen war eine Art Leonid, allerdings weniger im sandfarbenen Fell, sondern eher im Getigertem.
Und er wirkte alles andere als glücklich nicht mehr allein in der heruntergekommenen Gasse zu sein. Schließlich richtete er sich gänzlich auf, wobei man ihm ansah, dass er deutlich Mühe hatte eine gerade Haltung anzunehmen. Ein gefährliches Knurren war zu hören, während sich der Leonid dem Menschen näherte. Gefährlich blitzten die Zähne auf.

[Du lernst hier gerade den NPC 'Kewal' kennen, auf der Homepage findest du nähere Infos und ein Bild ^^]

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Freitag 14. März 2008, 20:47

Während er sich der Menschenfrau nun in voller Größe präsentierte, erkannte man deutlich, dass der linke Arm anscheinend zur Zeit nicht zu gebrauchen war; Er hing schlaff herab und das Fell war ganz rot gefärbt. Teilweise war das Blut schon verkrustet und verklebte das Fell, zum Anderen hob sich deutlich ein hellroter Ton vom frischen Blut ab.
Der Leonid blieb aber schließlich bis zu einer gewissen Distanz stehen. Anscheinend war er noch nicht soweit jemanden sofort anzugreifen, sondern hielt sich in Zurückhaltung.
Ihre Worte hallten in seinen spitzen Ohren wieder und es dauerte einen Augenblick, bis er sie soweit verarbeitet hatte, um sie zu verstehen. Immerhin hatte er schon lange die Sprache der Menschen nicht gehört, noch gesprochen. Ihr Name interessierte ihn herzlich wenig, ein Knurren seinerseits folgte als Antwort. Es klang allerdings weniger angriffslustig, als mehr genervt und aggressiv. Eigentlich war er zu schwach um einen Angriff zu starten, aber das würde er sich niemals ansehen lassen, geschweige denn zugeben.
Er hatte Stolz.
Mit misstrauischen Blick verfolgte er ihre Bewegung, die Hand hinter dem Rücken. Wahrscheinlich besaß sie eine Waffe oder dergleichen. Ein Grund mehr sich zurückzuhalten.
"Lass mich, Mensch." Man hörte an dem Klang der tiefen, knurrenden Stimme, dass sie etwas ungeübt in der Aussprache war. Allerdings erkannte man auch -und das war viel wichtiger- dass es sich nicht um ein dummes Wesen handelte.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Samstag 5. April 2008, 00:58

Der Leonid beobachtete genau, wie ihre Hände langsam wieder zum Vorschein kamen. Anscheinend handelte es sich dabei um einen natürlich Reflex zu einer geheimen Waffe oder dergleichen, die sie am Rücken trug. Ihre Frage beantwortete er mit einem lauteren Grollen und einen Schritt rückwärts, während sie auf ihn zukam. Normalerweise hätte er ihr Angebot sofort abgelehnt. Er ließ sich doch nicht von einem Menschen helfen! Soweit käme es noch, er hatte auch seinen Stolz und dieser sagte ihm ganz klar, dass Menschen Wesen waren, von denen man sich fern halten musste und erst recht nicht ihre Hilfe in Anspruch nehmen sollte!
Aber er befand sich nicht in einer normalen Lage. Er hatte einen Auftrag auszuführen und die Wunde am Arm trug er schon lange genug mit sich herum, dass er wusste, dass sie von alleine nicht heilte, beziehungsweise nicht so schnell.
"Könnt Ihr das überhaupt?", kam es grollend aus seiner Kehle.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 18. Mai 2008, 19:55

<b>@ Azura & Cecil</b>

Pelgar war zwar Hauptstadt Celcias und zählte sicherlich auch zu einer der größten Städte überhaupt, doch sobald die Nacht hereinbrach, bemerkte man dies eher weniger. Die Bürger hielten sich dann selten noch auf den Straßen auf, was derzeit aber sicherlich auch mit dem Wetter zusammenhing: Es regnete leicht, aber vielmehr wehte eine kalte Brise von den Bergen in die Stadt herab, dass man sich fragte, ob die Zeit der Abendsonne überhaupt wirklich derzeit vorherrschte?
Dieses Jahr meinte es die Göttin Ventha wohl nicht allzu gut mit den Celcianern. Vielleicht hatte sie Streit mit Lysanthor und ließ es daher nicht zu, dass der Gott seine abendlich wärmenden Sonnenstrahlen auf die Erde herabscheinen ließ. Und jetzt, da eigentlich seine Schwester Manthala wenigstens hätte den Mond auftauchen lassen sollen, fehlte auch dieser. Im Moment hatte Ventha wohl alle anderen Götter in die Ecke gedrängt und setzte Celcia ihren Launen aus.

Die meisten Bewohner Pelgars allerdings kümmerte das wenig. Sie saßen in ihren beheizten Häusern oder lagen bereits in den Betten und schliefen. Am Marktplatz war es relativ ruhig, nur sehr wenige Nachtschwärmer waren noch unterwegs, außerdem einer Patrouille von zwei Stadtwachen, die derzeit jedoch mit Pfeifchen und Trinkschlauch an einer Häuserwand lehnte und sich eine Pause genehmigten.

Normalerweise wäre um diese Uhrzeit aus der Schenke <i>Zum Pony</i> lauthals Gelächter und Musik bis weit über den Marktplatz getragen worden, doch alles, was vom Gasthaus noch übrig war, schien der Stall zu sein. Die Schenke selbst bestand nur noch aus verkohlten Balken, einer eingebrochenen Fassade und einem noch immer einsturzgefährdetem Dach.
Der Wirt und seine Frau kamen wohl derzeit entweder in ihrem Stall – aus dem nichts als Stille drang – oder bei Freunden und Verwandten unter. Um die Schenke selbst hatten vorbildliche Vertreter der Wache eine Leine an Pfosten aufgespannt und ein Schild aufgestellt, an dem eine Laterne hing, damit man auch bei Nacht die Worte lesen konnte: <i>Vorsicht! Betreten der Brandruine auf eigene Gefahr!</i>

Diese Gaststätte war demnach wohl nicht mehr nutzbar, aber wohin sollten Cecil und Azura nun gehen?

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 25. Mai 2008, 22:55

<b>@ Zaireen</b>

War sie wirklich so vorlaut oder kam ihm das nur so vor? Aber Menschen waren ja gemeinhin arrogant, das sagte man sich jedenfalls. Diese Frau war seiner Ansicht nach auch nicht besonders respektvoll, aber Kewal beschwerte sich nicht, denn immerhin war er derjenige, der Hilfe benötigte. Auch wenn er sich diese Tatsache noch nicht eingestehen wollte. Seine Augen funkelten weiterhin misstrauisch bei ihrem Angebot. Wieso handelten Menschen immerzu? Wieso stellten sie so viele Anforderungen, Bedingungen und Möglichkeiten?
War das ein Trick? Wenn ja, dann… was dann? Er kannte sich mit den Menschen zu wenig aus um sie richtig einschätzen zu können. Aber misstrauisch blieb er so oder so.
„Und ich soll Euch so einfach glauben? Ihr könntet mich auch in einen Hinterhalt führen, das tut ihr Menschen ja gerne.“
Seine Stimme troff nur so vor Verachtung und Groll. Es war so erniedrigend sich mit ihnen abgeben zu müssen… und dann auch noch verletzt zu sein! Er legte seine große Pranke auf die Wunde an seinem Arm und konnte ein Zusammenzucken nicht verhindern. Wohlmöglich befand sich in der Wunde noch Holzsplitter, deswegen heilte sie nicht.
„Ich traue Euch nicht.“

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von fremde Frau » Montag 16. Juni 2008, 01:02

Die Schenke <i>Zum Pony</i> hatte einst einen Stall besessen. Genauer gesagt, war dieser sogar immer noch vorhanden, doch da das ganze Gebiet der Taverne abgesperrt war, erschien es wohl keine gute Idee, dort die Nacht zu verbringen.
Cecil und Azura entschieden daher, sich einen Stall im Randbezirk Pelgars zu suchen. Wo die einfachen und ärmeren Bürger lebten, fand sich vielleicht das ein oder andere verlassene Haus, in dem sie unterkommen könnten. Wenn sie Glück hatten, besaß jenes Häuschen tatsächlich einen Stall und wenn ihnen die Götter mehr als hold waren, so lag darin möglicherweise noch etwas Stroh aus.

Cecil schaute die Straße hinunter und versuchte, sich zu orientieren. Sie war ratlos und konnte nur mutmaßen, wohin es zu den Randbezirken ging. Auch Azura konnte da wenig Unterstützung bieten, denn ihr war Pelgar ebenso unbekannt.
Aber noch war die Nacht nicht hereingebrochen und neben den abendlichen Wachpatrouillen der Gardisten befand sich auch noch der ein oder andere Passant auf den Straßen.

Noch ehe die beiden sich für eine Richtung entschieden, spazierte eine ältere Frau an ihnen vorbei. Genauer gesagt: sie hatte vor, einfach vorbei zu gehen, doch dann fiel ihr Cecils pferdehafter Körperbau auf.
"Holla, Mädchen, ist dir klar, dass du ein halbes Stütchen bist?" Sie grinste, offenbarte dabei ihren schon leicht zahnlosen Mund. Für ihr Alter konnte man allerdings behaupten, dass sie doch noch gute Beißerchen besaß. Die Alte betrachtete sich Cecil genauer, lächelte dabei jedoch. Sie begegnete ihr keinesfalls mit Argwohn oder Verachtung. Dann fiel ihr leicht getrübter Blick auf auf Azura und die Dame, die leicht gebeugt und an einem Stock ging, musterte auch sie. "Da ist ja noch ein Pferd", sie zeigte auf Schneefeder. "Züchtet ihr? Ich habe mal, als ich noch in Eldar gelebt habe. Ist viele Jahre her, jetzt wohne ich in Pelgar. So kann ich meine Enkel häufiger sehen, die lieben Kleinen."

Schon wollte die Alte weitergehen, erhob bereits die Hand zum Abschiedsgruße, doch dann besann sie sich wohl noch im letzten Moment. "Ihr wisst nicht zufällig, wo ich jemanden finde, der mir ein wenig neues Feuerholz hacken könnte? Mein Sohn befindet sich auf dem Turnier und ist noch immer nicht zurück gekehrt. Vermutlich feiert er und hat seine arme, alte Mutter vergessen, die doch viel zu gebrechlich geworden ist, um die schwere Axt zu schwingen. Dabei spielt das Wetter heute nicht gerade mit. Ich spüre es in den Knochen. Wenn ich heute Nacht den Kamin nicht anzünde, friere ich wieder bis zum Morgengrauen und mache kein Auge zu. Also, kennt ihr beiden vielleicht jemanden, der mir helfen würde?"

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von fremde Frau » Sonntag 22. Juni 2008, 16:39

Die Alte reckte ihr Gesicht vor, um Cecil zu mustern. Wahrlich, wenn man sie schon für eine halbe Stute hielt, so zählte sie in jedem Fall als äußerst prachtvolles Exemplar. Das Großmütterlein kannte sich zwar mit der Pferdezucht genau so wenig aus wie ein Goblin mit Manieren, doch ihr Blick war geschult genug um ein anständiges Pferd von einem kranken Gaul zu unterscheiden. Und <i>sie</i> sah Cecil immer noch als Halbpferd an.
Ihre trüben Augen wanderten über die Flanken und blieben bei den kräftigen Fesseln Cecils haften. "Wahrlich, Mädchen, du siehst stark aus", bemerkte sie. "Ich traue dir ebenfalls zu, einen ordentlichen Stoß Feuerholz zu hacken, ohne dass du dabei gleich schlapp machst oder deine eigenen Finger statt des Holzes triffst."

Die Alte kam ein paar Schritte näher. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um Cecils Blick und auch ihr Lächeln zu erwidern. Mit einem Nicken grüßte sie noch einmal, ehe ihre Augen auch zu der anderen, bislang etwas Schweigsamen wanderten. <b>Vielleicht ist die junge Frau dort schüchtern. Und noch ein Pferd hat sie. Ob das mit diesem Pferdemädchen hier verwandt ist?</b>

Ehe die Alte auf den Vorschlag Cecils eingehen konnte, denn eine Entscheidung hatte sie bereits getroffen, stellte sich die Centaure aber noch vor. Auch erwähnte sie, dass die "Schweigsame" Azura genannt wurde. Erneut schaute das Großmütterchen Azura an und entdeckte ein wundervoll schimmerndes Schmuckstück an ihr. <b>Hoffentlich ist es ein Erbstück und kein Diebesgut! Aber nein, ein Dieb würde seine Beute nicht öffentlich zur Schau stellen.</b> "Nennt mich einfach Mütterchen Hannah, das machen alle hier in Pelgar. Ich bin Wäscherin. Die Leute kommen zu mir und geben ihre schmutzige Kleidung ab, die ich für sie dann hier am Marktplatz beim großen Brunnen wasche. Wenn ihr wollt, wasche ich auch eure Sachen. Dies und eine Unterkunft sehe ich als gerechten Tausch für etwas Wärme." Sie nickte, war also mit dem Handel durchaus einverstanden. Ein Wind pfiff über den Platz, dass es Hannah ein Frösteln entlockte. Bibbernd rieb sie sich die alten Hände, über die sich die Haut wie Pergament spannte.

"Brrr, es ist furchtbar kalt. Kommt, gehen wir zu meinem Häuschen, ehe ich steif gefroren bin." Sie wandte sich um und tapste mit kleinen Schritten, aber überraschender Geschwindigkeit voran.
Es ging hinüber in einen Bereich der Stadt, der weniger wohlhabend schien. "Das ist das Armenviertel", erklärte Hannah. "Ich habe selbst nicht viel, doch was mein ist, soll auch euer sein. Kommt nur, kommt!" Und weiter ging es bis, die kleine Gruppe vor einem rustikalen Haus zum stehen kam. Das Dach bedurfte dringend einer Reparatur und die Tür quietschte, als die Alte sie öffnete. Sonst aber wies das Haus durchaus Stabilität aus.

"Kommt nur alle herein, ich habe keinen Stall für Pferde, aber in der Wohnstube liegt Stroh aus." Sie betrat ihr aus und wartete, bis Cecil, Azura und auch Schneefeder durch die Tür getreten waren. Danach schloss sich die Tür erneut knarrend und quietschend.

Das Haus strahlte wirklich keinen Luxus aus, aber Gemütlichkeit. Vor einem Kamin standen zwei ausgefranzte Sessel und ein kleiner Schemel. Daneben fand sich ein Eimer, der das durch das kaputte Dach herabfallende Regenwasser auffing.
In einer anderen Ecke des Hauses befand sich der Koch- und Essbereich. Eine Eckbank und zwei Stühle boten genug Platz am Tisch, dass mindestens 5 Personen sich dort hinsetzen konnten. Eindeutig zu viele Möglichkeiten für diesen Haushalt, denn Hannah lebte nur mit ihrem Sohn hier – und der war selten genug zu Hause.

In einer ansonsten leeren Ecke fand sich der versprochene Haufen Stroh. Eine Katze von höherem Alter lag dort zusammengerollt und schlief. Ihre weißen Barthaare hoben sich kontrastreich zu dem ansonsten schwarzen Fell ab.

Drei weitere Türen führten wohl in andere Zimmer. Hannah trat an die erste heran. "Hier geht es in meinen kleinen Hinterhof, wo du das Brennholz findest, Cecil. Hack mir 4 oder 5 Scheite, das sollte für den Abend genügen. Ich setze inzwischen Wasser auf und koche und noch eine wärmende Mahlzeit. Wenn natürliche Bedürfnisse es erfordern, hinter dieser Tür befindet sich der Abort." Sie zeigte auf eine der drei Türen. Ein kleines Herzchen war ins Holz geritzt. "Die letzte Tür führt in die Schlafkammer. Da ich nicht erwarten kann, dass mein Sohn heute nacht noch heimkehrt, kannst du in seinem Bett schlafen, Azura."

Mit diesen Worten wandte sich die Alte der Kochecke zu und kramte einen großen Topf aus einem Schränkchen hervor, um die versprochene Mahlzeit zuzubereiten.



<i>weiter in Wohnviertel -> "Hannahs Haus"
Das neue Topic dürft ihr eröffnen <img src="http://images.rapidforum.com/images/i23.gif" border="0"> </i>

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Relias » Freitag 10. Oktober 2008, 10:34

Relias betrat den Marktplatz. Sein erster Eindruck, war ein heilloses Chaos. Trotz der hereinbrechenden Kälte, war Platz brechend voll. Angehörige jeden Volkes traten sich hier gegenseitig aúf die Füße und stritten um die besten Angebote. An der Westseite stritt sich ein Gnomhändler mit einem doppelt so großen Ork um riesigen Zweihänder und an der gegenüberliegenden Seite diskutierte ein Elf mit einem Menschen, wie viel das Obst dieses Jahr kosten würde.

Doch für all das hatte Relias keinen Blick. Zielstrebig bahnte er sich einen Weg durch die Menge zu einem rotgesichtigen Menschen an einem recht baufälligen Stand, der Trockenfleisch verkaufte.
"Guten Tag!", grüßte der junge Heiler den Händler, "wie viel würden 3 Pfund Trockenfleisch kosten?"

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Dragnolin van Trynitus » Donnerstag 16. Oktober 2008, 13:22

[Von: Wohnviertel | Bei den Avanturas]

Als wandelte Drango durch einen Traum hatte er den Weg zum Marktplatz zurückgelegt, er musste gar nicht darauf achten, wohin er ging, denn seine Füße gingen von selbst den richtigen Weg. Der Marktplatz war wohl - mit Ausnahme vielleicht von seinem alten Elternhaus - der Platz in Pelgar, den Dragnolin van Trynitus am öftesten besucht hatte. Man konnte den großen Platz aus eigentlich allen Vierteln und Gegenden in Pelgar erreichen, doch der Drachentitan hatte das Gefühl, als wäre er keinen dieser Pfade nicht schon einmal gegangen und so fand er sich bald auf einer breiteren Straße wieder, die er schon als Kind oft zu ebendiesem Ziel gegangen war. Damals hatte es ihm Spaß gemacht, all den Reisenden über zuzuhören, wenn sie über ihre Erlebnisse in anderen Teilen der Welt sprachen, oder den Söldnern, wenn sie von ihren Abenteuern berichteten. Auch hatte er gerne mit den Händlern gesprochen, mit den Handwerkern und Standbesitzern. Über ihr Handwerk und ihre Fertigkeiten, wie sie ihre Ware bekamen oder herstellten und dann verkauften. Viele von ihnen behielten ihn als den 'Jungen mit der Augenbinde' in Erinnerung und manche zeigten dem jungen Dragnolin auch etwas von ihrem Handwerk. Wenn er nur gewusst hätte, wie hilfreich all dieses Wissen später für ihn sein sollte.

Jetzt war er einer von ihnen, hatte mehr von Celcia gesehen als manch anderer und gewiss mehr erlebt, als sich die meisten vorstellen könnten. Stolz auf diese Errungenschaft betrat der Trynitier einmal mehr den Marktplatz und schlug sogleich jenen Weg ein, den er vor allem während seiner letzten Besuche der Hauptstadt am öftesten gegangen war: Dieser Weg führte ihn zur Werkstadt von Bavrindil "Doppelhand" und Zzerck Jiun, einem Meister der Schmiedekunst von der Art der Zwerge und einem Vorsteher der Ledererzunft von der Rasse der Gnome, die sich zusammengefunden hatten und nun eine Werkstadt für besondere Anfertigungen ihrer Fächer führten. Bavrindil hatte Dragno schon vor mehreren Jahren auf einer Reise getroffen und war eigentlich gut mit ihm befreundet. In den folgenden Jahren hatte er auch Zzerck immer besser kennengelernt und inzwischen waren die beiden schon - wenn man es so ausdrücken wollte - seine Ausstatter in Sachen Abenteuerbedarf.

<u>Werkstadt "Zwerg und Gnom - Schmiede- und Lederarbeiten höchster Güte"</u>

<b>Es wäre auch sehr unwahrscheinlich gewesen, wenn ich Relias in diesem Chaos noch einmal getroffen hätte.</b>, dachte sich Dragno, während er über die Schwelle der kleinen Werkstatt trat. Da das Gebäude für Zwerge und Gnome - höchstens für normale Menschen - gebaut war, musste sich Dragnolin mit seiner überdurchschnittlichen Körpergröße hier dauerhaft geduckt fortbewegen. Er befand sich nun in einem Raum, der auf den ersten Blick sehr offen war - erst auf den zweiten Blick bemerkte man, dass es sich hierbei um eine Art Zelt handelte, das vor die eigentliche Werkstatt gespannt worden war, um einen zusätzlichen Raum für Emfpänge zur Verfügung zu stellen. Höher als das eigentliche Gebäude war diese Zelt trotzdem nicht, doch es tat wenigstens nicht wirklich weh, wenn Dragno sich den Kopf an der Decke stieß.
Nachdem der Krieger den Vorhang beiseite geschlagen hatte, über dem der Name der Werkstadt an einem großen, herabhängenden Schild mit Lederbezug in eisernen Lettern aufgebracht war, stand er also im Emfpangsraum (oder -zelt) und ihm schlug sogleich eine Hitze entgegen, die ihm sagte, dass die angrenzende Schmiede von Bavrindil "Doppelhand" schon angefeuert war. Auch der charakteristische Geruch von Leder aus Zzercks Werkstatt hing hier in der Luft, der sich mit dem Ruß- und Kohlegeruch aus der Schmiede mischte. Das Licht war hier sehr gedämpft, vielleicht hatten sie noch gar nicht geöffnet? Dragno hoffte, dass sie für ihn eine Ausnahme machen würden und nahm sich die Augenbinde ab, die er hier nicht brauchte, und schnürte das Tuch an den Waffengürtel.
"Meister Bavrindil? Meister Zzerck? Ich bin es, Dragno der Drachentitan!", rief er laut über die Klopfgeräusche von Werkzeugen hinweg, die gedämpft aus den Werkstätten klangen. Der Höflichkeit halber blieb er an der Türe stehen und würde warten, bis einer der Meister ihn 'hereinbitten' würde. Da fiel ihm ein, dass die beiden nun schon etwas älter sein mussten. Besonders Zzerck hatte schon bei Dragnolins erstem Besuch vor einigen Jahren die hundert Jahre Alter hinter sich gelassen. Zwerge wurden ja bekanntlich recht alt und war nun für Zwerge vermutlich mittleren Alters, aber Dragno hoffte dennoch, dass beide Handwerksmeister noch am Leben wären.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 19. Oktober 2008, 12:57

@Relias:

Man konnte es dem Händler ansehen, dass er überrascht war einen Kunden zu sehen und wie es in der Natur eines jeden Händlers mit wenig Kundschaft war versuchte er auch gleich ein wenig mehr zu verkaufen:
"Also ein Pfund Dörrfleisch kostet so um die 35 Goldmünzen aber ich denke nicht, dass ihr auf eurer Reise nur Dörrfleisch essen wollt. Ich kann euch noch andere Lebensmittel verkaufen. Ich verkaufe auch noch Dörrbirnen und Dörräpfel! Ich könnte euch gut 5 Kg zum Preis von nur 4 Kg anbieten! Doch wie würde euch denn ein guter Schinken munden mein Herr? Oder wollt ihr doch lieber einen Räucherfisch?"
während der Händler Relias förmlich mit seinen Angeboten zu warf, zeigte er seine Waren. Doch diese waren nicht von besonders guter Qualität, so dass Relias für die Waren eher zuviel bezahlt hätte. Das Obst musste der Händler wirklich billiger verkaufen, denn wer dieses Obst essen würde, auch wenn es sich um Dörrobst handelte, kriegte am nächsten Tag bestimmt Magenschmerzen. Es war auch fraglich ob es sich noch lange halten würde, da schon die Fliegen da herum schwirrten. Beim Dörrfleisch musste Relias weniger Angst haben, es sah schon verzehrbar aus.
Es kam eine Frau vorbei und diese sah sich kurz den Stand an. Gerade als der Händler dachte er hätte eine weitere Kundin und sie gerade ansprechen wollte, lächelte sie ihn nur verlegen an und ging weiter. Doch kurz nach der Frau kam noch ein recht robuster Mann zum Stand. Dieser sah nicht so kräftig aus wie Dragnolin doch man konnte, dass er einen Beruf hatte bei den man schon anpacken musste.
"Ach hallo, du bist gerade wohl beschäftigt!"
sagte er zum Händler, so als ob es alte Freunde wären. Der Händler nickte nur freundlich zurück und erwiderte nur:
"Hör mal, ich habe nun wirklich keine Zeit. Wir treffen beim "Freudentänzer" etwas später!"
Der Mann der anscheinend Handwerker war nickte nur und ging wieder.
Sofort wandte sich der Händler wieder an Relias:
"Verzeiht die kleine Störung, also wollt ihr noch etwas kaufen?"

@Dragnolin:
Die Luft in dem "Vorzelt" in dem Dragnolin war stickig und viele, die nicht an so einer Luft gewöhnt waren, wären wohl öfters an die frische Luft gegangen. Die Werkstadt war ein großer und recht unübersichtlicher Betrieb an den einige Leute arbeiteten. Es waren viele Zwerge, Gnome und Menschen dabei. Als Dragnolin nach den beiden Meistern dieses Betriebs rief bemerkte ihn zunächst niemand. Bis schließlich ein junger Mann, er war Mensch, kurz von seiner Arbeit abließ und sich Dragnolin zu wandte.
"Verzeiht mein Herr, aber Meister Doppelhand und Meister Jiun sind im Moment leider nicht da!" Er zeigte auf einen Platz ganz hinten im Raum wo ein Gnom gerade an einigen Dokumenten saß. Anscheinend machte er einige Verwaltungsarbeiten.
"Ich bin mir sicher Merak dort kann ihnen weiterhelfen. Die beiden Meister sind aber bei einer Geschäftlichen Besprechung in der Spelunke "zum Freudentänzer""
damit wandte sich der junge Mann von Dragnolin ab und ging wieder zu seiner Arbeit.

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Dragnolin van Trynitus » Montag 20. Oktober 2008, 21:25

Es schien, als hätte niemand Dragnos Rufe gehört. Es wunderte den Krieger, denn er erlebte es nicht oft, dass jemand seine tiefe, dröhnende - und manchmal auch donnernde - Stimme überhörte. Er überlegte gerade, ob er noch einmal rufen sollte - diesmal lauter - als ein ein Mensch aus der Werkstatt trat und ihm somit zeigte, dass seine Rufe zuerst nicht überhört, sondern schlicht übergangen worden waren. Dieser Umstand kümmerte Dragnolin aber weniger, in Anbetracht der Neuigkeiten, die der Artgenosse ihm zu hören gab. Die Handwerksmeister Doppelhand und Jiun waren außer Haus - an sich schon recht ungewöhnlich, besonders wenn man Jiuns Alter bedachte - und dann auch noch in einer Spelunke mit dem zweifelhaften Namen 'Zum Freudentänzer'? Dies waren durchaus ominöse Umstände, doch entweder hatten die beiden ihre Geschäftsstrategien geändert, oder es handelte sich schlichtweg um ein lukratives Geschäft. Vielleicht mit einem Kunden, der einflussreich genug war, um die Bedingungen für die Verhandlungen über Details des Handels und das Feilschen um den Preis nach seinen Wünschen festlegen konnte. Wie es auch sei, Dragno dem Drachentitan war es prinzipiell egal, er wollte eigentlich nur die beiden Meister sprechen - und zwar persönlich. Wie die Umstände dieses Gesprächs aussahen war ihm von nachrangiger (oder eher gar keiner) Bedeutung - im Gegenteil, gegen einen guten Tropfen hätte Dragnolin nichts einzuwenden gehabt.

"Nein, ich werde Meister selbst aufsuchen.", sagte er dann mehr zu sich selbst als zu irgendjemandem sonst. Dann wandte er sich um und verließ postwendend das Vorzelt der Werkstatt. Draußen atmete er erneut die frische, von verschiedensten Gerüchen durchdrungene Luft des Marktes ein, die jeden, der nur ziellos schlendern an diesem Ort vorbeikam dazu verführte, auch einmal einen Blick auf dies oder das zu werfen. Der Krieger jedoch wusste, wo er hin wollte - oder wusste er das überhaupt. Dragno frohr mitten in der Bewegung ein, als ihm gewahr wurde, dass er gar nicht wusste, wo die Spelunke 'Zum Freudentänzer' lag. Doch dies war kein großes Hindernis. Er machte auf dem Absatz kehrt, stürmte erneut das Vorzelt und durchquerte es mit wenigen Schritten. Wenige Augenblicke später kam er auch schon wieder heraus, nachdem er einem völlig überfahrenen Gnomen Merak eine Wegbeschreibung mehr oder weniger abgenommen hatte. Diesmal wusste er, wohin er gehen sollte.

[TBC: Spelunke 'Zum Freudentänzer]

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Relias » Dienstag 21. Oktober 2008, 12:00

Relias war total überrumpelt. Natürlich war es offenkundig, dass der Händler nicht viele Kunden hatte und deswegen eifrig versuchen würde ihm was aufzuschwatzen, doch war auf so eine stürmische Reaktion nicht vorbereitet gewesen. Er war wohl doch ein wenig zu lange außerhalb der Städte gewesen.
<i>"Verzeiht die kleine Störung, also wollt ihr noch etwas kaufen?" </i>
Relias blickte auf und sah in das schmeichlerische Gesicht des Händlers. Der junge Elf lächelte und sagte: "Ich hätte gern zwei Pfund Dörrfleisch, doch ich zahle euch nur 20 Goldmünzen. Das ist mein Angebot."
Dann blickte zu dem faulenden Dörrobst und schüttelte den Kopf.
"Tut mir leid, aber ich glaube bei Obst suche ich woanders."
Schließlich blickte er wieder zum Händler, um zu sehen, wie der sein Angebot aufnehmen würde.
Lia hatte sich auf seiner Schulter umgedreht und beobachtete das rege Treiben auf dem Marktplatz. Das Geschrei der Händler und einigen reizbareren Geschäftspartnern tat ihr zwar ein wenig in ihren Ohren weh, aber sie ertrug das stoisch und hielt nach ein paar kleinen Mäusen und guten Waren Ausschau.
<span style="color:FFFFFF;">"Der dritte Stand von links besitzt ein paar Kisten guter Äpfel."</span>, maunzte sie Relias zu, als ein grau-weiß getigerter Kater aus einer naheliegenden Gasse hervorsprang, direkt vor Lia und Relias stehen blieb und sie unagenehm direkt anstarrte.

(<i>Shankar kann wenn er will Lia lenken.</i>) <img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... /smile.gif" border="0">

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Re: Der Marktplatz

Beitrag von Erzähler » Freitag 24. Oktober 2008, 14:57

Mürrisch sah der Händler sich seinen Kunden an. Man konnte den Wunsch des Händlers, nämlich dass er am liebsten etwas mehr verkauft hätte, aus dem Augen ablesen, doch er beließ es dabei. Auf die Gefahr hin nicht einmal das Dörrfleisch zu verkaufen, handelte der Händler nicht, wog alles bevor er zu viel oder zu wenig einpackte. Schließlich reichte er Relias ein Päckchen mit zwei Pfund Dörrfleisch.
"Hier ist dann eure Waare. Ich würde dann auch noch einmal auf die 20 Goldmünzen hinweisen."
kaum, dass er es gesagt hatte, streckte der Händler schon seine Hand aus und bemühte sich recht freundlich dreinzuschauen.
Von dem Stand mit dem Äpfeln, auf den Lia angespielt hatte, konnte man schon hören wie ein Marktschreier seine Angebote anpries. Nicht nur seine Äpfel, sondern auch das andere Obst was er hatte. Man musste zugeben, dass der Obsthändler eine gute Stimme hatte da man in sehr gut hören konnte.
"FRISCHE ÄPFEL! HEUTE IM ANGEBOT! KOMMT UND HOLT SIE EUCH, BEVOR SIE VON WÜRMERN BEFALLEN WERDEN!"
Einige Leute sahen sich die Angebote interessiert an.
Meistens waren es Hausfrauen die an dem Stand waren. Weniger jedoch einige junge Leute die anscheinend, wenn man sich ihre Kleidung genau ansah, Küchengehilfen waren.
Doch der Obsthändler war nicht der einzige der laut rief.
Zwischen den ganzen Leuten, konnte man ein kleines Mädchen sehen. Es mochte so um die 12 Jahre alt sein. Man konnte schon mitbekommen, dass sie die ganze Zeit den Namen Eduard rief.
Suchte sie etwa ihren kleinen Bruder?

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