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Tavernensuche...

Verfasst: Mittwoch 4. März 2009, 21:04
von Tahmo
Tahmo kommt von: Nach langem Ritt...

Irgendwie unfreundlich dachte sich Tahmo leise und lehnte sich auf Faros Rücken wieder leicht nach hinten. Wobei ihm seine verspannten Muskeln schon jetzt leicht zu spühren gaben das er zu lange im Sattel saß. Das Absteigen würde eine wahre Freude werden... Aber daran dachte Tahmo nun noch nicht.
Die beiden Torwachen traten beiseite und mit einem grollenden Knarzen schwang langsam und gemächlich wie ein Bergriese eine der beiden Massiven Flügel des Tores auf.
Fast synchron mit dem Torflügel schwang auch Tahmos Mund auf, als er den langen, breiten und von Gebäuden gesäumten Straßenzug dahinter sah.
Der junge Mann legte seinen Kopf in den Nacken und musterte den Torbogen als er langsam darunter hindurch und nach Pelgar hinein Ritt.
Den brummigen Wächter lies er wortwörtlich einfach links stehen, dazu war der Anblick dieser Stadt einfach zu überwältigend.
langsam und mit gemächlichem Schritt trottete sein Pony über den steinigen Boden. Es sah fast so aus als würde Pelgar gänzlich aus einer langen breiten Straße bestehen, welche sich am Ende leicht gen Westen bog.
Rechts und links von sich sah er die prächtigen und Ehrfurcht verstahlenden Gebäude der Stadt, welche wie schon die Mauer und das Tor wirkten, als wären sie aus dem umliegenden Felsen gegossen, statt gemeißelt.
Das Licht der Sonne lies die Steinwände der Stadt in einem warmen gold erleuchten, während die Gipfel der Bergriesen die die Stadt wie ein schützender Ring umsäumten, in einem glitzernden Gleißen erstrahlten.
Tahmo wusste nicht wo er zuerst hinsehen, welches 'Wunder' er zuerst erblicken sollte. Dieser Ort war schlichtweg so überwältigend für ihn, dass er keinerlei Worte fand mit denen er das alles hätte beschreiben können. Er fühlte sich glücklich und spührte zum ersten Mal die Bestätigung dafür das sich seine Flucht gelohnt hatte.
Die Bewohner der Stadt gingen jedoch weiterhin ihrer normalen Tätigkeit nach, sie wuselten rings um Tahmo herum, redeten, handelten, ratschten, während Tahmo mit staunendem Gesicht mitten hindurch ritt.
Der junge Mann merkte nicht wohin Faro ging, er lies sich einfach von ihm tragen. War zu beschäftigt mit dem drumherum, während sein Pony im gleichmäßigem Schritt weiterhin der Hauptstraße Pelgars folgte. Links von ihm zog das Armenviertel vorbei, während rechts die Heime der Wolhabenderen Bürger lagen. So diente diese Straße nichtnur als Hauptversorgungslinie, sondern auch als Trennung zwischen Arm und Wolhabend.
Langsam kamen die bunten Tücher des Marktes in Sicht, während die Luft erfüllt war von dem geschnatter der Bewohner.
"Faro! Sieh dir das an! Die ganzen bunten Tücher und Stände und die vielen Leute und... riechst du das? Hier richt es nach Essen!"
Rief Tahmo recht aufgeregt seinem Pony zu, während er sich leicht nach vorne beugte. Das die Umstehenden bei seinem Verhalten sicherlich bemerkten das er nicht aus Pelgar sondern von ausserhalb stammte, kümmerte ihn nicht wirklich. Er bemerkte es sicherlich nicht einmal, das hier und dort bei seinem Anblick leicht geschmunzelt wurde.
"Uff." Tahmo setzte sich wieder gerade hin, "Ich habe wirklich richtigen Hunger, ich hoffe das wir bei den ganzen Leuten hier überhaupt ein Gasthaus finden."
Sein Blick schweifte wieder durch die Gegend, über die bunten Tücher der Marktstände, die warm leuchtenden Wände der Gebäude und die Köpfe der beschäftigten Bürger hinweg. Bis er plötzlich das eingefallene und verkohlt wirkende Gebäude am Rand des Marktes erblickte.
Mit leichtem Druck seiner Unterschenkel gab er Faro zu verstehen das er sich das dort einmal genauer anschauen möchte. Langsam trottete das Pony zu dem Gebäude, um die Neugierde seines Freundes zu befriedigen.
"Sieh dir das an, Faro. Das sieht aus als ob...." Er stutzte kurz, hatte der Wächter nicht etwas von einer abgebrannten Taverne gesagt?
"... das muss diese verbrannte Taverne sein, Faro." vollendete er seinen Satz. Er blickte auf die mit dunklem Ruß bedeckten Wände der Taverne. Oder das, was noch davon übrig war, sowie auf die morschen und verkohlten Dachbalken. Die Tür war nichtmehr vorhanden, stattdessen prangte dort ein tiefes, schwarzes Loch, welches in das Innere führte.
Tahmo seufzte kurz, jetzt hatte ihn sein Weg zwar zu einer Taverne geführt... allerdings zu einer in welcher eindeutig nichtsmehr über die Theke wanderte.
"Na toll... das sucht man eine Taverne und dann findet man die Einzige welche..." Er fuchtelte kurz mit seinen Händen herum, "...welche SO aussieht."
Ein leicht frustriertes und müdes seufzen entwich seinen Lippen.
Er stützte sich mit den Händen in Faros Nacken, knapp unter seiner braunen Zottelmähne ab und schwang sich vom Rücken seines Begleiters.
"Urgs.."
Als er wieder auf eigenen Beinen war, meldete sich der lange Ritt spührbar zu Wort. Tahmo stand recht breitbeinnig neben seinem Vierbeinigen Begleiter.
Die Schultern angezogen, den Rücken angespannt, während seine Beine sowie sein Hinterteil schmerzten.
"Ungs... Ich glaube ich kann nicht mehr laufen, Faro"
Gab er mit gepresster Stimme von sich. Ein warmes Bad wäre nun sicherlich eine Wohltat, um die angespannten und geschundenen Muskeln zu entspannen.
Zudem sah und roch man auch deutlich das Tahmo einen etwas längeren Weg hinter sich hatte. Zu allem Überfluss meldete sich nun auch noch sein Magen mit einem hungrigen Knurren zu Wort.
Er nahm seinen Rucksack vom Rücken, seinen Stab hatte er inzwischen locker in einer Schlaufe verstaut und ging ziemlich eckig mit steifen Beinen in die Hocke um den Rucksack vor sich auf den Boden zu stellen.
Das Problem mit dem Essen konnte man abschaffen, er hatte irgendwo eine Tüte mit Nüssen in seinem Rucksack...

Kauend und mit einem Leinenbeutel voll Nüsse stand er kurze Zeit später wieder neben Faro, welcher nun damit anfing schnaubend seinen Rücken zu strecken und den Kopf zu schütteln. Tahmos Blick wanderte über den Markt, um nach irgendeinem Anhaltspunkt für eine Taverne zu suchen, während er irgendwo hinter sich kurz leise Jubelrufe durch die Luft schallen hörte...

Re: Tavernensuche...

Verfasst: Freitag 6. März 2009, 01:44
von Erzähler
OT-Hinweis: Hallo :wink: An dieser Stelle tritt der geplante Modwechsel in Kraft, weil du ja bald mit Yann zusammen spielen willst. Ich hoffe, ich mache meine Sache gut und bei Problemen einfach PN an mich (Kazel) ;)

Pelgar stellte sich als mehr als faszinierende Stadt heraus, besonders für jemanden wie Tahmo. Sie war so viel gewaltiger und Ehrfurcht gebietender als sein Fischerdorf. Dies musste ihm vermutlich jetzt ziemlich klein vorkommen, da er in Celcias Haupstadt stand. Nun, noch nicht stand, denn diesen Part übernahm sein Pony Faro, welches gerade Luft durch seine Nüstern blies und einen Huf vor den anderen setzte.
Der junge Mann kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, was ringsum für Belustigung unter den pelgarischen Bürgern sorgte. "Ist wohl nicht von hier, dass ihm unser Örtchen gefällt."
"So wie der aussieht, muss er aus einem mickrigen Flecken kommen."
"Hat vermutlich noch nie so viele Häuser auf einem Haufen gesehen ..." Das stimmte wohl und Tahmo ließ es sich ungeachtet der Blicke anmerken. Er hatte jetzt auch kaum Zeit oder Lust auf das Getuschel zu hören. Es gab so viele Dinge, die nach seiner Aufmerksamkeit verlangten! Einem Bewohner eines kleinen Dorfes konnte bei dem Anblick Pelgars wohl nur noch schwingelig werden. Die Reizüberlutung an Farben, Geräuschen, Bildern und Gerüchen wanderte durch jede Faser von Tahmos Körper. Bis sie schließlich jene Stellen erreichten, die ihn daran erinnerten, was er eigentlich suchte: eine Taverne. Ja, nicht Schöneres könnte ihm jetzt wohl passieren. So lenkte er Faro ein Stückchen vom eigentlichen Marktplatz fort.

Mittlerweile hatten sich dunkle Wolken vor die Sonne geschoben. Das Wetter wechselte und es sah nach Regen aus. Im Fischerdorf hätte man dies sofort riechen könnten. Luft roch anders, kurz bevor ein Schauer einsetzte. Aber hier in Pelgar gab es von allem viel zu viel, auch von Gerüchen. So überdeckten Aromen von frisch gebackenem Brot aus der Bäckerei, Pferdeäpfel von Tahmo und anderen Tieren, die an einem Stand feilgeboten wurden, Schmutzwasser in einer Rinne, Duftwässerchen der wohlhabenderen Bürgerinnen und Dutzend andere Dinge die Natürlichkeit eines bevorstehenden Regengusses.
Dieser setzte ein, kurz nachdem Tahmo sich den Schrecken der abgebrannten Schenke hatte ansehen müssen. Jemand, vermutlich die Stadtwache, hatte ein dunkelrotes Tau an Pfosten befestigt und wie einen Zaun um die Ruine des Ponys aufgestellt. Ein aufgestelltes Holzschild verkündete, dass das Betreten der Ruine verboten sei und man sich strafbar machte, setzte man sich über diese Kundgebung hinweg. Natürlich konnte nur jener das Wanrschild lesen, der dessen fähig war und garmisch verstand. Pelgars Schutz-Einheit hatte sich nicht die Mühe gemacht, den Hinweis noch einmal auf celcianisch zu verfassen.

Doch zurück zum Wetter. Donnern kündigte den kalten Regen an, der plötzlich, heftig und ziemlich prasselnd aus den Wolken gefallen kam. Dicke Tropfen klatschten auf das Pflaster. Die meisten Bürger suchten sich einen Unterstand oder eilten, in die warmen Stuben zu kommen. Die Marktleute bauten rascht Markisen auf oder klappten große Schirme auseinander, damit ihre Waren nicht vom eingetroffenen Regen durchweicht wurden.
Faro schnaubte. Das Pony schüttelte den Kopf, um die bereits jetzt schon klatschnasse Mähne aus dem Gesicht zu werfen. Dabei flogen nur noch mehr Tropfen, trafen Tahmo und durchnässten seine Kleidung jetzt auch von der Seite. Die Idee einer Taverne war die beste Entscheidung, die er hatte treffen können. Wenn er jetzt nur eine fände, die nicht gerade abgebrannt war.

"Hee, Bursche!", rief plötzlich eine Stimme hinter ihm. Ein weiterer Wächter stand dort und musterte ihn aus eng beieinander liegenden, harten Augen. Regen prasselte auf Helm und Rüstung, wusch sie vom Staub der Gassen rein und machte sie glänzend. Aber das Wetter trübte auch die Laune des Gardisten, denn er war auf Patrouille und hatte mit seiner Schicht vor wenigen Minuten erst begonnen.
"Du darfst hier nicht rumlungern. Hast du das Schild nicht gelesen? Die Überreste der Taverne könnten auf deinen kleinen Flachschädel kippen und wer ist dann Schuld, hä?! Wer darf deine Leiche dann wegschaffen, hä?! Sieh zu, dass du Land gewinnst, sonst mach ich dir Beine! Geh zum Lazarett auf'm Turnierplatz, wenn du keine Unterkunft findest, vielleicht is' da noch was frei! Die Tavernen sind wegen dem Turnier alle überfüllt! Da findest kein Bett mehr. Also Marsch!" Er gab Faro einen Klaps auf den überbreiten Pferdehintern, dass das Pony wiehert und zwei, drei Schritte nach vorn wanderte. Er war es ein friedliebendes Tier, welches nicht gleich mit den Hufen ausschlug.

Re: Tavernensuche...

Verfasst: Freitag 6. März 2009, 18:19
von Tahmo
Tahmo zog überrascht die Schultern nach oben, als ihm plötzlich ein kalter Regentropfen in den Nacken fiel und er ein etwas erschrockenes"Woah!"
von sich gab. Dann senkte er die Schultern wieder langsam nach unten und blickte nach oben, in den Himmel.
Er musterte die schwarzen Wolken, schwer vom Regen, welche wohl von den Gipfeln des Drachengebierges aufgehalten worden waren um ihre nasse Last
hier über Pelgar abzulassen.
"Hmmmm..." murmelte Tahmo leise, während er versonnen die Augen zu machte und seinen ersten Regen in seinem neuen Leben genoß.
Es war nicht so, wie wenn ihm der Wind durchs Gesicht streichte, aber dennoch fühlten sich die kühlen Regentropfen gut an wenn sie ihm ins Gesicht prasselten.
Er hörte wie die Leute rings um ihn herum anfingen in leichte Panik zu verfallen und mit hochgezogenen Schultern flüchtend wegrannten. So als würden ihre eingezogenen Köpfe sie davor bewahren nass zu werden. Klappernd und leise fluchend bauten die Händler ihre Stände ein, klappten die Holzbalken zusammen, verstauten die Wahren auf ihren Handwägen und rollten ihre bunten Tücher ein. Ehe sie im Galopp einen trockenen Unterstand suchten.
Ja, es war fast so als würde es plötzlich eine Strafe darauf geben im Regen zu stehen und alle Bewohner versuchten nun so schnell wie Möglich unterstand zu suchen.
Tahmo indess, war das recht egal. Er stand mit verträumtem Gesichtsausdruck da, die Augen geschlossen und genoss sichtlich den Regen. Auch Faro schien der Regen zu gefallen und nach der langen Reise richtig gut zu tun. Mit ziemlich entspannter Körperhaltung stellte sich das Pony neben seinem Zweibeinigen Freund und lies locker den Kopf hängen um zufrieden zu schnauben.
Ja, so standen sie beide da, genossen den Regen wobei es ihnen wohl recht egal war wie nass sie dabei wurden während die Stadt um ihnen herum immer leerer und der Marktplatz immer freier wurde. Immerhin, konnte Kleidung ja auch wieder trocknen.

"Hee, Bursche!"
, erklang plötzlich eine Stimme genau hinter Tahmo. Der junge Abenteurer zuckte erschrocken zusammen und wurde völlig aus seiner Träumerrei gerissen. Hastig sah er sich nach beiden Seiten um, ehe er sich herumdrehte und mit blinzelndem Blick in das Antliz des Wächters sah.
Mit einem Rythmischen trommeln prasselte der Regen auf die eiserne Rüstung des Mannes.
"Du darfst hier nicht rumlungern. Hast du das Schild nicht gelesen? Die Überreste der Taverne könnten auf deinen kleinen Flachschädel kippen und wer ist dann Schuld, hä?! Wer darf deine Leiche dann wegschaffen, hä?! Sieh zu, dass du Land gewinnst, sonst mach ich dir Beine! Geh zum Lazarett auf'm Turnierplatz, wenn du keine Unterkunft findest, vielleicht is' da noch was frei! Die Tavernen sind wegen dem Turnier alle überfüllt! Da findest kein Bett mehr. Also Marsch!" Fuhr der Wächter fort und ehe Tahmo auch nur eine Silbe erwiedern konnte, gab der Wächter Faro einen Klaps auf den überbreiten Pferdehintern. Faro hob ruckartig den Kopf, so als wäre er wie sein Freund ebenfalls aus seinen Träumerreien gerissen worden. Das Pony wieherte kurz, was äußerst missbilligend klang und ging ein paar Schritte vor ehe er sich herum drehte und nun wie Tahmo zu dem Wächter blickte.
Die beiden Freunde mussten wohl ziemlich gleich aus der Wäsche gucken, nämlich ordentlich verwundert und überrascht. Es dauerte kurz, ehe Tahmo auf die Verblüffung über die Unfreundlichkeit des Wächters hin Wort fand.
"Also... ich...erm.." Er wusste garnicht so recht was er sagen sollte.
So ein unfreundlicher Kerl. Ich kenne den nichteinmal und der ist gleich sowas von fies drauf.
Der Junge Abenteurer schnaubte kurz, der Wächter war wohl bei ihm unten durch. Da dieser aber auch deutlich besser Gerüstet und sicherlich um einiges stärker war als er selbst, wagte es Tahmo allerdings auch nicht nun irgendwelche Wiederworte zu erheben. Er wollte keinen unnötigen Konflikt mit einer Wache die in so einer Stadt lebte.
Tahmo blinzelte erneut kurz, der Wächter hatte etwas von einem Lazarett und einem Turnierplatz gesagt.
"Wo, muss ich denn lang?"
Er fasste die Frage wohl absichtlich kurz und präzisse, er wüsste auch nicht was er sonst groß mit so einem Kerl reden sollte.

Re: Tavernensuche...

Verfasst: Samstag 7. März 2009, 19:39
von Stadtwache
Im Gegensatz zu den verwöhnten Städtern, die sich in ihren Häuser versteckten und die Vorhänge zu zogen, genoss es Tahmo richtig, im Regen zu stehen. Die stetigen Tropfen wuschen den Staub vergangener Tage von seinem Gesicht, reinigten Haar und Kleidung und drangen durch jede Faser hindruch. Er würde also von der Natur gereinigt in sein neues Leben starten, das wohl hier in Pelgar begann. Es schien alles gut zu werden und er bereute seine Entscheidung kein bisschen. Dann aber tauchte dieser Wächter auf. Sonderlich freundlich behandelte er Tahmo nicht gerade und auch Faro bekam die schlecht Laune des Pelgarers mit einem Klaps auf sein Hinterteil zu spüren. Wie gut, zählte das Pony zu den friedlichen Vertretern seiner Art. Aber Faro drehte den Kopf und schaute hin, wer ihn da eben so unfein behandelt hatte. Er und Tahmo sahen beinahe gleich aus. Ein verwirrter Blick, teils fragend, teils verblüfft.

Den Wächter ließ dies kalt. Er wollte nur noch eines: am liebsten nach Hause. Bei schlechtem Wetter auf Streife gehen war eine genau so unangenehme Aufgabe wie nach der Mörderin Morticia suchen. Wenigstens hatte sich diese endlich fangen lassen und stand kurz vor ihrer Hinrichtung. Dies hob für den Sekundenbruchteil eines Moments die Laune des Gardisten. Dann aber erinnerte er sich, dass dieses Faktum ihm kein bisschen weiterhalf in Bezug auf sein eigenes Schicksal. Er musste trotzdem auf Patrouille - im Regen!
Die Mundwinkel zogen sich nach unten. Inzwischen hatte Tahmo Gelegenheit bekommen, endlich auf die voreilige Standpauke des Wachmannes zu reagieren. Etwas wirklich Sinnvolles wollte seinen Mund aber nicht verlassen, doch was hätte er dem Kerl schon sagen sollen. Faro, treuer Freund in großer Not, stand ihm bei und schnaubte demonstrativ. Schade, dass der Wächter der Pferdesprache nicht mächtig war. Das Pony blinzelte ihn darüber vorwurfsvoll an. Es sollte die Gesetze der Menschen einhalten, aber niemand machte sich die Mühe, seine Sprache zu lernen. Es schlackerte betreten mit den Ohren.

"Wo muss ich denn lang?", ließ sich Tahmo nun vernehmen. Der Wächter schnaufte. "Nagut, bist ja nich' von hier", brummte er. Dieser Umstand stimmte ihn nachsichtiger, wenn auch nicht unbedingt fröhlicher. Die letzten Tage hatte er immer wieder Fragen beantworten und Wegweiser spielen müssen. Es reichte langsam. Er hätte sich Urlaub nehmen sollen. Nun schaute er allerdings um sich und zeigte dann auf eine Straße, die gleich neben der Tavernenruine in nordöstliche Richtung führte. "Am Ende der Straße nach links abbiegen. Halt dich nördlich. Kurz vorm nächsten Gebirgshang findest du dann den Turnierplatz. Das Lazarett erkennst du bestimmt schnell. Wenn nicht, frag dich dort durch. Ich muss jetzt weiter." Er schüttelte sich die hängenden Tropfen vom Helm und wartete darauf, dass sich Tahmo in Bewegung setzte, damit auch er weiter konnte. So nah an der Taverne durfte jedenfalls keiner stehen bleiben, das könnte noch gefährlich werden. Und wer wäre dann Schuld? Er wollte gar nicht daran denken.


weiter auf dem Turnierplatz (Lazarett) - Topic darfst du eröffnen oder poste einfach irgendwo weiter. Die URL kannst du dann hier noch angeben, wenn du magst

Re: Tavernensuche...

Verfasst: Sonntag 8. März 2009, 11:47
von Tahmo
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