In einem der Häuser

Handwerker, einfache Bürger und der Adel wohnen in kleinen Bezirken und doch teilweise Tür an Tür. Von der windschiefen Hütte bis hin zum schön verzierten Fachwerkhaus oder kleinem Anwesen mit Wasserspeiern aus Marmor ist hier alles zu finden.
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Re: In einem der Häuser

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 30. August 2007, 22:25

Rufus öffnete die Haustür. Die Nacht war lang und hart gewesen und seine Sinne waren noch immer von dem vielen dunklen Bier vernebelt, was er in der Schenke zu sich genommen hatte.
Arumes war schon früher gegangen, mit einer Bildhübschen jungen Dame. Zu gerne hätte auch er so ein Prachtweib mit in sein Bette geschleppt, um eine zauberhafte Nacht voller Liebe, Lust, Leidenschaft und Gier zu verbringen. Doch Arumes hatte sich die Dame geschnappt. Der Neid breitete sich in Rufus aus, was zum Teil eine Folge des vielen Alkohols war, Warum soll Arumes jetzt sein Vergnügen haben, bzw. wieso sollte Rufus ihn jetzt schlafen lassen. Ja er würde ihn jetzt wecken. Vielleicht konnte er sogar einen Blick auf den nackten Körper der Frau werfen.

Rufus stapfte also in das obere Stockwerk. Ja er würde die beiden stören! Vor der Tür machte er kurz halt. Sollte er das wirklich tun? Aber warum den nicht. Der Alkoholrausch machte ihn leichtsinnig und schon hatte er die Tür aufgerissen:

„ Auf stehhheeennn du Schlafmützzzzeee! Es ist Zeiiiiiii………!“ Es stockte Rufus der Atem. Vor ihm auf dem Bett lag sein Freund und Hausgenosse Arumes. Ganz still lag er auf seinen weißen Lacken. Überall war Blut, er atmete nicht und seine Kehle war durchtrennt. Ein Blinder mit einem Krückstock wusste, dass Arumes tot war!

„ ARUUUMMMESS! Wer hat dir nur das angetan? Warum, warum, warum nur?“

Rufus alamierte ein paar Soldaten. Diese kamen schon gleich und erblickten die Leiche.
„ Schon die zehnte in diesen Monat! Es kann so nicht weiter gehen!“
Der andere Soldat untersuchte die Leiche und das Zimmer.
„ Er wurde ausgeraubt. Erst wurde er verführt und dann getötet und ausgeraubt! Wie bei fast jedem anderen Opfer das wir fanden! Da muss was getan werden!“
Arumes wurde eingewickelt und weg zum Tempel gebracht.
Rufus stand ganz allein im Haus. Noch immer hatte er Tränen in den Augen. Sein Freund war tot!

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Re: In einem der Häuser

Beitrag von Erzähler » Montag 3. September 2007, 18:48

Draußen auf den Straßen war Geschrei zu hören. Die Wachen suchten, wie sooft, den Mörder des Mannes. Doch auch dieses mal waren ihre Anstrengungen nutzlos. Der Mörder oder die Mörderin war schon weit weg und für die Wachen nicht mehr auffindbar. Enttäuscht setzten sich die Soldaten in der Wache hin. Schon wieder war ihnen ein Mörder durch die Lappen gegangen. Die einzige Hoffung war, dass der Mörder oder die Mörderin endlich einen Fehler macht und sich verrät. Irgendwann würde sie es schaffen und den Mörder seiner gerechten Strafe zuführen. Der Foltermeister wird bestimmt seinen Spaß haben, doch solange sie niemanden haben, können sie auch niemanden Foltern. So blieb ihnen wieder nur das Hoffen!

Von allem dem bekam Sintala nichts mit. Sie schlief ruhig in ihrem Bett, obwohl sie nur wenige Stunden zuvor einen Mann grausam umgebracht hatte und ihn ausgeraubt hatte. Jeder andere hätte ein schlechtes Gewissen oder würde sich Vorwürfe machen. Nicht so Sintala. Ihr Atem ging ruhig und es schien ihr sehr gut zugehen. Auch bekam sie nicht mit, dass in der Nacht einige Leute in das Haus zurückkamen. Es war ihre „Familie“ die von nächtlichen Diebeszügen und Aufträgen zurückkehrte. Jemand schaute noch in ihr Zimmer doch entfernte sich dann auch wieder schnell.

Langsam graute der Morgen. Das Treiben in Pelgar hatte schon früh begonnen. Schon jetzt wurden Karren umher geschoben, so manches Geschrei war zu hören und sogar ein paar Vögelchen zwitscherten. Es sollte wohl ein schöner Tag werden. Bald würde auch Sintala aus ihrem Schlummer erwachen.

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