Verlassen der Stadt

Eigentlich bräuchte Pelgar keine Wächter vor den Toren, denn kaum einer könnte das Fallgitter, die schweren Flügeltüren oder gar die hohen Mauern überwinden. Doch die Hauptstadt legt viel Wert auf Sicherheit, weshalb das Tor sogar nachts bewacht wird.
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Stadtwache
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Re: Verlassen der Stadt

Beitrag von Stadtwache » Donnerstag 20. November 2008, 13:52

"Was zum...."
Mehr sagte er auch nichtmehr, denn dafür war er kurzzeitig etwas zu überrascht. Der Hauptmann schielte auf die Klingenspitze an seiner Kehle,
ehe er leise lachte. Ein lachen das ein gemisch aus erstaunen und verwunderrung war.
Die Leute rundherum waren sofort erstummt. Zudem standen sie immernoch Kreisförmig um die Szenerie herum. So standen auch eine ganze Schaar an Menschen zwischen ihnen und
dem geschlossenen Tor. Erst herrschte Stille... dann erwachte ein leises murmeln.
"Das war das Blödeste was ihr habt tun können! Wiso habt ihr euch nicht einfach kontrollieren lassen? Dann wäret ihr in weniger als einer halben Stunde weitergekommen.
Und nun macht ihr aus so einer kleinen Routinesache eine Geiselnahme?"
Der Hauptmann glukste kurz. Angst schien er nicht wirklich zu haben,
vielleicht weil es nicht die erste Geißelnahme seiner Person war,
vielleicht weil er mit dem Leben schon jeden Morgen bei Dienstbeginn abschlies
Oder auch weil die Situation in welche Vana sich selbst und Merdarion katapultiert
hatte ziemlich aussichtslos war. Der Hauptmann blieb stehen, lies sich nicht weiter inrichtung Tor schieben. Er war ein bulliger Mann, kräftig und mit kahlem Kopf.
Dazu eine harte Rüstung mit dem Wappen Pelgars sowie ein Breitschwert an seiner
Seite. Die 4 Wachen hatten indes ihre Speere nach vorn gestreckt und ihre Schilder an die Arme gebunden. Einer der Wachleute, ein eher dicklicher und untersetzter Mann, rief inrichtung des Wachpostens im Turm neben dem Tor. "Frederrick! Schlag Alarm! Wir haben hier einen Aufstand!"
Der Hauptmann grinste leicht.
"Ihr habt euch da in eine ziemlich beschissene Lage geritten, Fräulein.
Bringt mich um, erledigt eure Geisel und meine Soldaten werden euch niedermetzeln.
Und glaubt mir, hier werden gleich mehr Soldaten antanzen als die vier Wachleute
die schon hier stehen." Und prompt auf die Worte des Hauptmanns, hörte man glockengeläut.
Welches aus einem Fenster oberhalb der Wachstube neben dem Tor drang.
Es war der Klang der Alarmglocke, welche die Soldaten zu den Toren
rufen sollte.
"Ihr solltet lieber solangsam Vernunft annehmen, denn so wie ihr es vorhabt.
Wird es nicht funktionieren.
Und glaubt mir, auch die Geduld eines Walter Hornbruchs hat irgendwann ein Ende.
Also. Fangen wir doch damit an das ihr mir eure richtigen Namen nennt."
Zuletzt geändert von Stadtwache am Donnerstag 20. November 2008, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Merdarion
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Re: Verlassen der Stadt

Beitrag von Merdarion » Donnerstag 20. November 2008, 14:42

Es verlief genau so, wie Merdarion es befürchtet und irgendwie im Endeffekt auch von Vana erwartet hatte; die Elfin schien sich wahrlich für ein übermenschliches Wesen zu halten, welches unfehlbar handelte, doch in diesem Fall schien das Genie nicht so gründlich überlegt zu haben. Der Hybrid hörte den schallenden Alarm, das Brüllen von entfernten und sich nähernder Soldatenverstärkung, das Gelächter des Hauptmanns und die Schreie Vanas. Die Frau schien langsam Schwierigkeiten zu bekommen, die kräftige Geisel zu halten und seufzend langte Merdarion hinter sich.
<span style="color:FFFFFF;"> "Anders wäre es auch zu einfach und langweilig gewesen nicht? Zwei Wachen du, den Rest überlass mir"</span>, knurrte der Wolfsmann und schnellte nach vorne, während ein Ruck durch seinen Wolf ging und dieser wie sein Herr auf die vier Wachen zurannte.
Das Tier drückte sich vom Boden ab und krachte dem Ersten mit voller Wucht in die ungeschützte Seite; durch den Aufprall wurde der Getroffene zur Seite geschleudert und riss den nächsten mit sich zu Boden.
Merdarion war inzwischen bei den Anderen heran, fegte mit dem Zweihänder den ausgestreckten Speer nach links und schlug dem Besitzer im Vorbeirennen seine klauenbewehrte Pranke ins Gesicht. Mit aufgeschlitzter Wange und dröhnendem Schädel stürzte der Wächter nach hinten, der Vierte des Vereins landete mit zerbeulter Brustrüstung hart am Boden und prellte sich schwer den Hinterkopf.

Der Hybrid hatte sein Ziel, Vana und den Hauptmann erreicht und gab der Elfin mit einem Brüllen zu verstehen, den Griff zu lockern, damit das Folgende nicht allzu weh tat. Merdarion wartete auf keine Antwort, es war mehr eine Warnung gewesen und mit einem brachialen Schlag riss er den Wächter von der Mischlingselfe, packte sein Genick in der Bewegung und schleuderte den Hauptmann gegen das massive Stadttor; ein schnelles Nachgreifen und fünf scharfe Krallen umfassten den Nacken des bulligen Pelgarers, pressten ihn gegen die Torflügel.
"VANA! GNADE DIR IASZAR WENN DU KEINEN ZAUBER HAST DER UNS DIE WACHEN VOM HALS HÄLT!!! HALT UNS DEN RÜCKEN FREI UND DU!!!", fügte Merdarion fauchend hinzu und wandte sich an den Gardisten namens Fredderick.
"ÖFFNE DAS TOR! Oder ich wetze meine Krallen am fetten Arsch deines Hauptmanns!"

Es war Merdarion egal, ob seine Geisel Angst hatte oder nicht, das Leben in seinen Pranken entschied über das von ihm, Aaron und Vana, die hoffentlich einen Weg kannte, sie so lange zu schützen bis das verfluchte Tor offen stand.
"Ich habe nicht vor, euch zu töten, ich bin ein ehrlicher Mann", knurrte er und drückte ein wenig fester zu, seine Fingernägel durchbohrten die erste Hautschicht spielend. "Ich mag nur den Kerker nicht sonderlich und auch ihr möchtet euer Leben behalten. Zwingt mich nicht, meine Vorsätze in den Wind zu schlagen. Lasst uns hinaus, oder Kosrals Thornerbe ist für immer verloren..."
Letzteres würde wohl nicht viel Bedeutung für den Hauptmann haben, doch es musste gesagt sein.
"Glaubt mir, ich finde einen Weg, mit Vana hier herauszukommen, mit oder ohne euere Hilfe. Iaszar ist mit mir!", und um seine Worte zu unterstreichen, drückte Aaron - der auf den beiden Wachen thronte - dem Einen seine linke Pranke stärker an den Hals, der bereits leicht blutete. Den Anderen hatte es schlimmer erwischt: Da der Wolf keine Hände besaß wie ein Mensch, hatte er für sein zweites Ziel zubeißen müssen und dafür fast lebensgefährlich tief gebissen. Er lockerte zwar den ffesten Griff seiner Kiefer, doch der Wächter blutete stark am Hals.

"TOR AUF!!! LETZTE WARNUNG ODER JEDER HIER STIRBT UND DIE ANRÜCKENDEN WERDEN EUERE LEICHEN UND IHREN EIGENEN TOD VORFINDEN!!!", brüllte der Hybrid, dessen Kapuze nach hinten gefallen war und sein Gesicht preisgab, dessen Narben blutrot glühten und die entschlossenen Augen des Mannes umrahmten.
Er machte wahrlich keine Witze.

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Vana Erendis Morgaine
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Re: Verlassen der Stadt

Beitrag von Vana Erendis Morgaine » Sonntag 23. November 2008, 22:32

Vana gab sich keinen Illusionen hin, die Lage war aussichtslos. Spätestens als der Alarm ausgelöst wurde war ihr klar, dass sie Pelgar nicht mehr verlasen würde. Auch Merdarions Eingreifen änderte nicht viel daran, es verschaffte ihnen nur ein wenig mehr Luft und ... Ja, das war es! Die Wachen unmittelbar am Tor hatte sein Wolf außer Gefecht gesetzt, so dass das Tor im Augenblick nicht gesichert war. Merdarion, der in unmittelbarer Nähe des Tors stand, hatte es jedoch noch nicht bemerkt. Wenn sie die Wachen nur lange genug ablenken konnte, würde zumindest ihm die Flucht aus Pelgar gelingen.Für sie selbst jedoch würde Pelgar, wenn nicht ein Wunder geschah, die letzte Station sein.
Schon rückten die ersten Männer der Verstärkung an, so dass Eile geboten war, deshalb schrie sie Merdarion zu:
„Lasst den Hauptmann los, kümmert Euch um das Tor!“, mit dem Kopf deutete sie auf das noch immer nicht gesicherte Tor. „Seht zu, dass Ihr verschwindet und kümmert Euch um Azura. Ich versuche Euch so lange es geht den Rücken frei zu halten. JETZT SCHAUT MICH NICHT SO AN! ICH WEISS GENAU WAS ICH TUE!“

Mit den letzten Worten entfernte sie die Runen von ihrer Stirn. Die Gestalt der schwarzhaarigen Menschenfrau schien vor den Augen des Hauptmanns und der verblüfften Wachen zu verschwimmen und dann stand plötzlich eine blonde und ganz in schwarz gekleidete Frau vor ihnen.
Sie hatte nicht mehr darauf geachtet, ob Merdarion ihren Rat beherzigt hatte, hatte nicht darauf geachtet, ob ein verräterisches Quietschen zu hören gewesen war, sie hoffte jedoch, dass er den Moment der Verblüffung der Wachen, während dessen sie sich ausschließlich auf sie konzentrierten, nutzte, um aus Pelgar zu verschwinden.
Auch wenn sie die heranrückenden Wachen im Blick hatte, waren ihre weiteren Worte an den Hauptmann in ihrem Rücken gerichtet: „Seid Ihr wirklich so naiv zu glauben, ich hätte eine Durchsuchung über mich ergehen lassen?“ Freudlos lachte sie auf, als sie weiter an ihn gewandt fortfuhr: „Ihr hättet genug verräterische Hinweise gefunden, die mich entlarvt hätten. Ihr hättet mich daraufhin nicht mehr aus Pelgar gehen lassen können. Ich konnte letztendlich garnicht anders handeln, um wenigstens die kleine Möglichkeit,die sich mir dadurch bot, zu ergreifen. Ihr wollt also meinen wahren Namen wissen? Ich denke Ihr kennt ihn schon längst, aber ich werde ihn Euch nicht vorenthalten. Mein Name ist Vana Erendis Morgaine. Seid Ihr nun zufrieden?, dabei drehte sie Ihren Kopf so weit herum, dass sie die Stelle, an der Merdarion den Hauptmann vorhin gepackt hatte, sehen konnte. Sollte der Hybrid noch da sein, so war auch er verloren, hoffentlich war er schlau genug gewesen und hatte sich aus dem Staub gemacht. Wenn der Wachoffizier nicht vollkommen dumm war, dann musste ihm spätestens als sie ihren Namen genannt hatte klar geworden sein,dass die steckbrieflich gesuchte Mörderin in voller Lebensgröße vor ihm stand.

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Merdarion
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Re: Verlassen der Stadt

Beitrag von Merdarion » Montag 24. November 2008, 00:10

Holz knarrte, ein in der Wolfssprache gesprochener Fluch, ein schreiender Hauptmann, der von Merdarion hart zur Seite gestoßen wurde.
"WIR TREFFEN UNS BEI AZURA WIEDER! UND WAGE ES NICHT HIER ZU VERRECKEN!!!", brüllte Merdarion noch, als er zur Nebenpforte eilte, die Tür aufriss und Seite an Seite mit Aaron Pelgar den Rücken zuwandte. Er rannte wie schon lange nicht mehr in seinem Leben, würden sich nun Pfeile und Speere in seinen Rücken bohren, seiner Flucht ein Ende machen und Vanas Opfer unwichtig werden lassen?
Nein, sie durfte kein Opfer bringen, sie würde auch den Wächtern entgehen, dessen war sich Merdarion mehr als nur sicher!
"DU VERFLUCHTE NÄRRIN!", brüllte der Hybrid nun doch keuchend und mit einem Anflug von Panik in der sich überschlagenden Stimme, während Aaron kläffend vorausrannte und seinen Herren auf der Spur hielt.
<span style="color:FFFFFF;"> "Ich rieche die Thronerbin, Merdarion! Ihre Spur ist noch nicht allzu alt!"</span>, heulte Aaron, der den frischen Wind im Pelz trotz der Situation genoss.
Er hatte in Pelgar dieses Gefühl gehabt, in einem großen Käfig zu sitzen, unreine Luft zu atmen.
Auch Merdarion fühlte sich ein wenig besser, die Freiheit wieder zu haben, doch was war nun mit Vana?? Der Kopfgeldjäger sah während dem Laufen zurück, konnte die Mauern der Stadt sehen und hoffte, davor eine schwarhaarige Mischlingselfe zu sehen, die mit blutigem Schwert und am Körper glänzenden Runen die Verfolgung des Wolfsmenschen aufnahm.
Doch noch war nichts zu sehen.

Gute 300 Meter vom Tor entfernt, blieb Merdarion ächzend stehen und ging in die Knie, stützte sich auf seinen gezogenen Zweihänder und schlug mit der freien Faust in die gefrorene Erde.
"VERFLUCHTE SCHEIßE!!", fluchte er und wusste nicht einmal genau, wieso.
<i> „Seht zu, dass Ihr verschwindet und kümmert Euch um Azura. Ich versuche Euch so lange es geht den Rücken frei zu halten. JETZT SCHAUT MICH NICHT SO AN! ICH WEISS GENAU WAS ICH TUE!“ </i>
Ihre Worte schwirrten in seinem Verstand herum; er kannte sie gar nicht, konnte sie nicht einmal sonderlich leiden, und doch war er gewaltig erzürnt über die verdrängte Gewissheit, sie sei den Wächtern in die Hände gefallen und gefangen genommen worden, wenn nicht schlimmeres. Inhaftierung einer geflohenen und gesuchten Mörderin? Wohl kaum.
"Azura....Azura, ohh, bei Iaszar, wieso eine Göre, die in Panik gerät und über das Schicksal von so vielem bestimmen kann!"
<span style="color:FFFFFF;"> "Jetzt beruhige dich wieder, Bruder! Wir müssen Vanas Wunsch erfüllen und...!" </span>
<span style="color:FFFFFF;"> "HALT DIE SCHNAUZE UND SUCH AZURAS SPUR! WIR MÜSSEN WISSEN WO SIE HIN IST!!!"</span>, unterbrach Merdarion ihn ungewollt hart und aufgewühlt, worauf ihn sogleich wieder das schlechte Gewissen überkam.
Er hasste es, ungerecht zu seinem Bruder zu sein.
"Tut mir..."
<span style="color:FFFFFF;"> "Vergiss es, großer Bruder. Ich weiß, wie es gemeint war"</span>, fiepte Aaron und strich dem Hybriden um die Füße, um ihm sein Wohlwollen auszudrücken und drückte sofort die Schnauze in den Schnee.
Merdarion blickte zurück und stand auf.
Vana würde nachkommen, da war er sich sicher und mit diesen Gedanken schnüffelte er nun selbst in der Luft herum, um Aaron bei der Suche nach Kosrals Thronerbin zu helfen.
Moldyn war auch noch irgendwo dort draußen, und Merdarion bezweifelte irgendwie, dass der Dunkelelf über sie uninformiert war.
<b>Er hat mir sicher nicht getraut und geahnt, dass ich nicht auf seine Abmachung höre. Hoffentlich ist Azura ihm nicht in die Arme gelaufen, er befand sich auch kurz vor Pelgar und handelt im Namen Iridias....Iaszar steh uns bei!</b>

<i>OT: Falls ich es mit dem Passieren des Tors falsch gemacht habe, da ich nicht ganz genau weiß, wie es aussieht, bitte mach mich darauf aufmerksam Eik und ich verbessere es bevor du posten kannst, damit nichts durcheinander kommt <img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... /smile.gif" border="0"> </i>

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Stadtwache
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Re: Verlassen der Stadt

Beitrag von Stadtwache » Montag 24. November 2008, 13:11

Merdarion flüchtete aus einer Seitentür des gewaltigen Tores von Pelgar.
Eine Tür welcher wohl irgend ein Trottel offen gelassen hatte. Knurrend richtete der Hauptmann sich auf, der Mischling hatte es geschafft sich auf die persönliche Abschussliste des Mannes zu katapultieren.
Walter blickte die enttarnte Schurkin mit einem grimmigen lächeln an.
Er war zwei Schritte auf Distanz gerückt, hatte eine stabile Position eingenommen und sein Langschwert gezückt. Dessen Spitzen nun bedrohlich auf Vana's Gesicht zeigte. "Elende Närrin. Euren missgestalteten Freund bekommen wir noch, niemand entzieht sich der Justiz. Aber vorerst, werden wir uns mit euch zufrieden geben.
Ich hoffe ihr habt nichts gegen die kalten und steinigen Mauern eines guten, alten Pelgarischen Kerkers? Da werdet ihr nämlich die nächsten Monate schmorren."
Hornbruch setzte ein triumphierendes grinsen auf. Der Mischling würde nicht allzuweit kommen, immerhin war dieser Narr zu Fuß unterwegs und er hörte schon die trampelnden Hufe der Soldaten pelgars. Welche auf den Alarmruf am Tor angerückt waren. Die Menschenmenge stob nun vollends auseinander während gepanzerte Soldaten mit Schwert und Rundschild sowie dem rythmischen Klappern der guten, Pelgarischen Rüstung im gleichschritt angetrabt kamen.
Es waren disziplinierte und starke Soldaten. Manch einer sagte, sie wären der Stolz Pelgars!
"Nehmt diese Verbrecherrin fest!" rief der Hauptmann ihnen zu, woraufhin zehn Soldaten sich aus dem Rudel lösten und Vana in einem engen Kreis umringten.
"Legt dieser Weib in Ketten. Feste Ketten." Voller Abscheu spuckte Walter Hornbruch auf den Boden, die Verletzung in seinem Nacken würde sicherlich eine Narbe hinterlassen. Während der Hauptmann das rythmische Rasseln der Ketten hörte, die man der Verbrecherrin anlegte, wandte er sich zu den fünf Reitern herum.
"Tore öffnen!" Brüllte er kurz inrichtung Wachstube.
"Dort draussen rennt ein Mischling, halb Mensch halb... Hund herum. Er ist in Begleitung eines weissen Wolfes mit Streifen. Also zu auffällig um ihn zu übersehen.
Der Mann hat Narben im Gesicht sowie Fell. Er müsste noch nicht allzuweit gekommen sein und noch vor dem Tor herumrennen. Jagd ihn und bringt ihn mir.
Achja und... sollte er sich zu stark zur Wehr setzen so zögert nicht Gewallt einzusetzen oder ihm im Notfall zu töten. Sein Strafregister dürfte nämlich allein schon heute für den Galgen reichen."
Die Kavalleristen salutierten kurz und zackig, während die Tore nun weit genug geöffnet waren um sie herraus zu lassen.
"Ihr habt den Hauptmann gehört! Schnappen wir uns diese Kreatur!"
Rief einer der Reiter, wohl der Anführer dieser Truppe, seinen Kollegen zu.
Ehe diese ihre Fersen in die Flanken der Pferde trieben und im Galopp aus der Stadt herraus auf die Ebene preschten.

Dort draussen, vor den Toren und ungefähr 300 Meter von der Stadt im Berg entfernt, befand sich Merdarion. Die stille Ebene, machte ihrem Namen an diesem Tag allerdings keine Ehre. Denn das Hufgetrampel der Reiter erschütterte die Luft und auch den Boden. Eine Erschütterung die ein Wolf sicherlich spühren konnte.
Aber dies war im Grunde unnötig, denn Merdarion konnte sie schon sehen, die fünf Reiter. Und sie kamen Näher.... sehr schnell näher sogar.
Der Wolfshybrid würde sich etwas wirklich gutes einfallen lassen müssen.
Aber was nur? Vor befand sich das stolze Drachengebirge mit der Hauptstadt Pelgar.
Im Westen, sah man den Wald Neldoreth als dünne, dunkle Linie am Horizont und östlich konnten scharfe Augen gerade noch das Glitzern des Iridul und des Ilfar ausmachen.
Mit donnernden Hufschlägen ritten die Reiter vorran. Ihre Pferde schnaubten und ihre Rüstungen schepperten. Sie bildeten auf den Befehl des Anführers eine Linie.
Eine Linie aus donnerndem Stahl der alles über den Weg Reiten würde.
Die beiden äußeren Reiter besaßen jehweils eine lange Lanze, welche wohl insgesamt fünf Schritt lang war und drei Schritt vor ihrem Pferden hervor ragte.
Eine Lanze die wie perfekt für einen Reiter war um Fußtruppen mit Leichtigkeit aufzuspießen. Oder Soldaten die rechts oder links an der Linie vorbei strömen wollten mit einem beherzten Lanzenschlag einzufangen.
Zusätzlich besaß jeder der Reiter noch ein Kavalerieschwert sowie ein kleines Faustschild, welchen man auch als Buckler bezeichnete.
Die Klingen konnte man sowohl auf dem Pferd als auch zu Fuß perfekt benutzen und mithilfe des Faustschildes würden diese Reiter zu gefährlichen Gegnern im Nahkampf werden. Zu schnellen Gegnern.
Zusätzlich zu der Bewaffnung trug jeder der Reiter natürlich diesselbe Rüstung.
Ihre Brust schützte ein Eisenharnisch, welcher mit Schulterplatten sowie Oberarmschutz versehen war. Die Hände waren in Panzerhandschuhe gesteckt, welche bei einem Faustschlag mit Leichtigkeit die Gegnerrische Nase zertrümmern konnten. Die Unterarme wurden durch einseitige Armschienen aus Stahl geschützt.
Darunter trugen die Soldaten jeweils noch ein Kettenhemd um etwaige Schwachstellen die durch offene Stellen in der Rüstung entstanden zu schützen.
Der Kopf wurde durch eine Kettenhaube sowie einem Eisenhut, oder auch Schaller genannt, gesichert. Welcher ein herunterklappbares Visier besaß der das Gesicht schützte.
Die Beine der Kavallerie steckten in dicken Lederhosen, welche mit Stahlplättchen versehen waren. Dies erhöhte zwar das Maß an Bewegung, verringerte aber den Schutz. An den Füßen trugen sie einfache Schuhe aus ebenso dickem und stabilem Tierleder.
Auf jeder Rüstung prangte stolz und gut poliert das Wappen Pelgars.

Merdarion musste sich also etwas überlegen. Ein Kampf zu zweit gegen fünf schwere Reiter aus Pelgar dürfte blankem Selbstmord gleichkommen.
Sich zu stellen und zu reden, war dies die Art des Hybriden und vor allem. Würden sie ihn sowiso nicht einfangen und mitnehmen?
Die einzige realistische Möglichkeit der Lage noch zu entrinnen war sich zu verstecken oder zu fliehen. Aber zu Fuß vor einem Kavalleriepferd zu fliehen war alles andere als einfach zudem, wo sollte man sich hier auf der Ebene verstecken?
Dem Hybriden musste etwas einfallen... und zwar schnell. Denn bald war die Kavallerie da und was dann geschehen würde war ungewiss.

<i>Ot:
Gut vorneweg. Der letzte post passt. der Vorletzte eher weniger.
Ihr müsst euch das so vorstellen das sich die Bürgerkreisförmig um das geschehen angeordnet haben.
Vor den Bürgern wiederrum stehen die Wachen mit Schild und Speer.
In der Mitte dann ihr Zwei sowie der Hauptmann.
Was denn Hauptmann anbelangt so trägt dieser eine Rüstung und dadurch
logischerweise eine Kettenhaube.
Gut, das konntet ihr nicht wissen, das werde ich das nächste mal genauestens beschreiben.
Allerdings, da der Hauptmann ja ein Mann des Schwertes ist und somit auch geübter Soldat, ist es sicherlich nicht allzu einfach ihn zu packen und gegen das Tor zu schleudern. Zumal Merdarion ihn dazu schon einmal durch die Menschenmenge durchschleudern müsste.
Auch kann der Hauptmann diesen Angriff mit einer einfachen Hebelbewirkung umdrehen, in dem er Merdarion am Handgelenk packt und den Schwung seines Angriffes nutzt um ihn zu Boden zu ringen.
Dasselbe gilt auch für die Wachen *zwinker*
Wie eine Wache mit Speer und Schild den Wolfsangriff pariert hätte, hab ich ja schon an anderer Stelle beschrieben.
Aber lasst das nun so stehen, ich werd mich in Zukunft melden wenn was an der Logik einer Kampfszene nicht passt.</i>

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Merdarion
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Re: Verlassen der Stadt

Beitrag von Merdarion » Montag 24. November 2008, 18:15

Merdarion und Aaron bekamen keine Verschnaufspause, nachdem sie die Mauern Pelgars hinter sich gelassen haben. Die Ohren und Schnauzen der Hybriden zuckten und witterten, ein hektischer Blick zurück und ein wütendes Knurren folgte. Reiter hatten das Tor passiert und hielten schwer gerüstet fast geradewegs auf die Beiden zu und diesmal musste der Kopfgeldjäger seinem Trieb Einhalt gebieten und Vernunft siegen lassen. Gegen diese Reaktion des Hauptmanns mit Gewalt zu kontern, war blanke Dummheit und Merdarion duckte sich lauernd.Die Umgebung arbeitete gegen sie, keine Höhlen oder Hügel, geschweige denn Bäume hätten ihnen Schutz vor den todverkündenden Blicken der Wächter bieten können.Er und sein tierischer Gefährte machten sich im zum Glück ausreichend hohen Gras lang, welches gerade genug Sichtschutz bot, um nicht auf den ersten Blick entdeckt zu werden.

<span style="color:FFFFFF;"> "So viele Männer sind notwendig, um die Bedürfnisse des Hauptmanns zu stillen und um uns einzufangen" </span>, schnaubte Merdarion und fixierte die immer näher kommenden Menschen. Auf Gnade brauchte er nicht zu hoffen, seine alte Geisel würde sich mit Vergnügen an ihm rächen, doch ebenjenes Vergnügen würde der Wolf seinem Widersacher nicht bieten.
<span style="color:FFFFFF;"> "Wohin, Bruder... Sie werden uns entdecken, spätestens wenn ihre Pferde uns passieren. Selbst wen ihre Herren uns nicht sehen, so wird es der Instinkt der Gäule tun und uns verraten! Du teilst meine Ansicht, diese Männer können wir im Zweikampf vielleicht schlagen, nicht aber in dieser Überzahl!" </span>, sprach Aaron die Gedanken seines Gefährten punktrichtig aus.
<span style="color:FFFFFF;"> "Als Hybrid bin ich zwar schneller als ein gewöhnlicher Mensch, doch selbst mein Blut würde durch die Mischung bald zu erschöpft sein. Sie holen mich früher oder später ein und nur du würdest entkommen..." </span>
<span style="color:FFFFFF;"> "Ich gehe nicht ohne dich, Merdarion. Ich bin mit dir aufgewachsen und mit dir trete ich vor Iaszar" </span>, würgte Aaron bestimmt und ohne Widerworte zu dulden den plötzlichen Gedanken seines Bruders ab.Merdarion sah dies auch ein und sah wieder geradeaus.Sie mussten Azura finden, doch zuvor galt es, den Reitern zu entkommen, aber wie?So gut es ging, sah sich der Hybrid um. Keine den Instinkten der Pferde standhaltenden Deckung weit und breit, ein aussichtsloser Kampf und eine irgendwann endende Verfolgung, in der er durchbohrt zu Boden gehen würde.

Er gab Aaron leise das Zeichen, sich nach hinten kriechend wegzubewegen und in einer kleinen Mulde zu verschwinden, von denen es hier in der Ebene sicher noch mehrere gab. Es war eine nervenaufreibende und riskante Aktion, denn wenn sie sich nur ein bisschen nach oben hin rührten, die Augen der immer näher rückenden Pelgarer würden sofort die Beiden entdecken. Am Ziel angekommen kramte Merdarion in seinen Taschen herum und suchte fieberhaft nach etwas Nützlichem, was ihnen aus dieser Klemme helfen würde.
Die Dose übel riechender Paste, den Wolfs- und Dämonenzahnanhänger von Durza, mehr hatte er nicht bei sich.Er dachte nach, überlegte fieberhaft, bis er glaubte, eine mögliche Option gefunden zu haben.
<span style="color:FFFFFF;"> "Wir müssen die Pferde für uns ausnutzen. In ihren schweren Rüstungen sind die Pelgarer zwar starke und fast unüberwindliche Mauern aus Eisen, doch sie sind langsam. Langsam genug für uns..." </span>, überlegte Merdarion halblaut und öffnete die Dose mit der Paste, rührte in ihr herum, um den Inhalt flüssiger zu machen. <span style="color:FFFFFF;"> "Also...müssen wir ihre Pferde lahmlegen...wenn sie nicht mehr gehorchen oder nicht mehr schnell genug reiten können, können wir hier abhaun und uns erstmal in der weiten Ebene verstecken, ehe wir Azura folgen." </span>
<span style="color:FFFFFF;"> "Du kannst nicht einfach losspringen und den Gäulen die Füße abschlagen, soweit würdest du gar nicht kommen." </span>
Merdarion grinste jetzt, panisch und betend zugleich.
<span style="color:FFFFFF;"> "Das muss ich auch gar nicht... Du hast es selbst gesagt, die Klepper finden uns mit ihrem Instinkt... den müssen wir ausnutzen und ich glaube ich weiß auch schon wie.... Verzeih mir Bruder und sei jetzt bitte still." </span>

Ehe Aaron fragen konnte, was Merdarion meinte, packte dieser zu und riss dem Wolf ein Büschel Haare aus; Aaron fiepte erschrocken und wollte kläffen, doch der Hybrid hielt ihm das Maul zu und das Tier legte lediglich mit schmerzverzogenem Gesicht die Ohren an.
Die erbeuteten Haare mischte Merdarion in die Paste hinein, riss sich ebenfalls ein wenig vom Schweif ab und biss knurrend die Zähne zusammen; es tat weh.
Gut rührte er die unappetitlich riechende Masse um, packte sie und sah über den Rand der Mulde.
<span style="color:FFFFFF;"> "Iaszar, leite meine Hand..." </span>, murmelte er inbrünstig und warf anschließend die offene Dose von sich, in hohem Bogen in die Richtung der Reiter, die nun schon so nahe waren, dass sie das metallene Objekt im Mondenlicht hätten funkeln sehen können.Weit flog es, neigte sich der Erde zu und schlug wohl kurz vor den Reitern auf, wie Merdarion hoffte und betete.Wenn alles nach Plan lief, würden die Pferde den Gestank nach Paste und vor allem nach Wolf wahrnehmen und daraufhin scheuen.Dies musste genügend Ablenkung und Zeitvorsprung sein, Merdarion wartete nicht, denn durch den Wurf hatte er sein Versteck verraten und nun zählte jede Sekunde.So lautlos und sich so dicht am Boden haltend wie möglich verließ er das Versteck und lief dann so schnell ihn seine Gliedmaßen trugen auf allen Vieren mit Aaron in die Richtung, wo der Wolf hingedeutet hatte, in die Richtung Azuras.Nun lag sein und Aarons Schicksal allein in Iaszars Händen.

<i>occ: wenn es weitergeht, würde ich gerne in der Stillen Ebene oder sonstwo weiterposten, da wir ja schon lange nicht mehr am Stadttor sind <img src="http://i140.photobucket.com/albums/r21/ ... /smile.gif" border="0"> </i>
Zuletzt geändert von Merdarion am Montag 24. November 2008, 21:34, insgesamt 1-mal geändert.

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fremder Mann
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Re: Verlassen der Stadt

Beitrag von fremder Mann » Dienstag 25. November 2008, 12:11

<i>Für Merdarion & Aaron geht es hier weiter: Die Stille Ebene --> Flucht vor den Häschern

Vana tritt ihre letzte Reise hier an: Das östliche Drachengebirge --> Die Hauptstadt Pelgar --> In den Gefägnisszellen Pelgars</i>
Zuletzt geändert von fremder Mann am Dienstag 25. November 2008, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.

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