Natürlicher Schutzwall

Der Wald wächst wie ein natürlicher Schutzwall um die Stadt Mantron. Die Bäume sind sehr widerstandsfähig und bieten neben Holz auch Zuflucht für einige Tiere dieser Gegend, die von den Mantronern gejagt werden.
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Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Erzähler » Samstag 13. April 2013, 10:28

Isildur kommt von Das Eisreich -> Schlittenfahrt

Den Eiskanal hatten sie tatsächlich binnen weniger Stunden überquert. Es gab keine großen Vorkommnisse. Das Interessanteste war, dass der Stein an Isildurs Bogen plötzlich vollkommen aufhörte zu leuchten, kaum dass sie vom gefrorenen Kanal herunter waren. Welche Bedeutung dies wohl haben mochte?
Eine Antwort würden sie nicht finden, so machten sich er, Bryoja, Otis und der Schneewolf Atka weiter auf den Weg. Letzterer war inzwischen von dem Schlitten gesprungen, den die Mantronerin und der Wolfself zogen. Erneut kam das Welpenhafte durch seine Fassade hindurch, als er verspielt durch den Schnee tollte. Bryoja schaute ihrem tierischen, kleinen Bruder nach und schmunzelte. Sie mochte es, wenn er so wild und ungezwungen war. Doch plötzlich richtete sie das Wort an Isildur: "Du kannst mit ihm spielen gehen, wenn du möchtest." Natürlich sprach sie hierbei weniger einen kindlichen Trieb an als vielmehr seinen Jagdinstinkt, den sie schon des Öfteren miterlebt hatte. Er war wie ein Wolf, also brauchte auch er diese Bewegung, diesen Drang, einfach mal zu laufen, Schnee aufzuwirbeln und sich frei zu fühlen. Deshalb kamen Wölfe und Mantroner so gut miteinander aus. Sie teilten die Freiheit in dieser rauen Landschaft, die wie Kälte gegen das Gesicht schlug.

Vor der Gruppe tat sich nach einigen Meilen dann ein grünschwarzer Wall auf, der zu großen Teilen von Schnee bedeckt war. Bryoja nutzte den Moment, stehenzubleiben und direkt auf dieses Hindernis zu deuten. "Dort vorn erwartet uns der Frostwald. Er umgibt Mantron, meine Heimat. Wir sind fast angekommen."
"Erwartet uns dort auch ein F-f-feuer?", fragte Otis. Dem Piraten war es inzwischen allein vom Namen des Waldes frostig geworden. Er war in seinen Mantel, sowie zwei Decken gepackt, hockte klein auf dem Schlitten und bibberte. Seine Nase hatte eine rötliche Färbung angenommen. Alles in allem wirkte er aber sehr blass. Außerdem nieste er nun schon seit geraumer Zeit.
Bryoja nickte ihm zu. "Es dauert nicht mehr lange, dann kannst du dich an einem warmen Herdfeuer bei einer deftigen Mahlzeit stärken." Das klang für alle vielversprechend, hatten sie in der letzten Zeit doch nur Trockenfleisch als Vorräte vertilgen können. Deshalb wollten sie auch keine Zeit mehr verlieren, es ging weiter. Der Wall tat sich dann tatsächlich als enormer und sehr dicht besiedelter Nadelwald auf, von denen jeder Baumstamm schon für eine schützende Palisade ausgereicht hätte. Dick und stabil wirkten sie, richtiges Hartholz. In der Ferne hörte man das stete Pochen von einer Axe auf Holz. Jemand arbeitete. Von den dunkelgrünen Tannen- und Kiefernnadeln rieselte Schnee zu Boden. Es sah fast so aus, als bestünden die Blätter hier aus Eis. Und dann reckte Atka mit einem Mal den Kopf hoch. Seine Ohren stellten sich zeitgleich mit der Rute auf. Er witterte, begann plötzlich wild zu bellen. Lediglich Isildur konnte verstehen, was der aufgeregte Wolf sagte, doch ob er daraus schlau wurde?
"Norna! Norna, zusammen mit Quannik und Siku - Sikuuuuuuu!" Das letzte Wort, was immer es bedeutete, ging in einem Heulen unter. Schon stürmte Atka voraus, zwischen die Bäume. Und dann antwortete Gejaule.
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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Donnerstag 25. April 2013, 18:07

Was konnte dieses seltsamen Glimmen nur bedeuten? Der Waldelf war sich nicht sicher, er konnte vieles sagen. Und nicht er Bryoja war es jetzt erst aufgefallen, er selber hatte es bis jetzt kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Aber er glaubte sich zu erinnern, dass es , als er seine Sachen gefunden hatte, noch nicht glimmte.
„nein, das war vorher nicht dran…merkwürdig“ Die Mantronerin merkte sogar an, dass sie nichts damit zu tun hatte, was er ihr auch ohne weiteres glaubte. Sie war damals ebenso wie er überrascht gewesen. Hmm, vielleicht hatte er es Myrjala zu verdanken oder sonst einen zauber. Es würde zumindest passen.
„ Es scheint etwas Magisches zu sein… Vielleicht ein Warnzauber oder so er kenne mich damit nicht aus“ Er zog die schultern hoch, das war nicht sein Gebiet. So was war ihm immer zuwider gewesen, nur die Magie von seiner Schwester Yavanna hielt er meist für die Bessere. Aber trotzdem riet ihn eine Stimme, diesen Stein nicht einfach zu entfernen. Und auf sein Bauchgefühl konnte er sich verlassen.
Isildur würde es im Auge behalten, doch das Glimmen wurde nicht stärker. Und sie hatten noch einen harten Weg vor sich.

Die Strecke kamen sie gut voran und außer dem Klappern der Zähne des Piraten, hörte man nur die Stille des Eises. Die Luft war kühl und den Mantel, den Bryoja ursprünglich für Isildur besorgt hatte, war bis jetzt nicht nötig. So lange er sich bewegte, reichte sein Fell aus, was scheinbar die Tage auch dichter geworden war. Sein Körper passte sich dem Wetter an, so wie er sich früher auch allen Umständen der Natur angepasst hatte.
Dann kamen sie endlich am anderen Ufer an und der junge Schneewolf tollte im Schnee. Isildur selber spürte, das die stetige Bewegung in zwar gefordert hatte, er aber noch viel zu viel Energie in sich trug.
Mir wäre auch nach richtig laufen, aber das wäre unpassend... zumindest jetzt
So grinste er doch ein wenig, als die Bemerkung der Frostwölfin kam.
„Und was ist mir dir? Keine Lust zu spielen“ Unmerklich ließ er mitschwingen, dass es ihm widerstrebte, mitten in einer Mission sich seinem inneren Bedürfnis zu stellen, aber sie hatte recht. Er selber spielte gerne mit seiner Familie und tobte rum. Das war eben auch etwas, was den Elfen im Blute lag, wenn Isildur auch zu der grummeligen Sorte gehörte.
Doch wieso machte er sich was vor, man musste frei sein und das durfte man auch genießen, Er drückte Bryoja seine Gurte in die Hand, gab ihr einen Klaps auf den Hintern und stürmte den dem weißen Wolf hinter her. Mal auf zwei Beinen , mal auf allen Vieren, warf er den jüngeren Wolf um, schnappte nach ihn und schüttelte sein Fell als der kühle Schnee auf ihn landete. Der Geruch eines lohnenswerte Beute, weckte das Interesse des silbernen Wolfselfen und sein Körper ging automatisch in Jagdposition. Ein Schneehase?
Zumindest war es flink und er konnte gemeinsam mit Atka dem Tier hinterherjagen. Selbst wenn die Jagd erfolglos war, so hatte es einen unglaubliches Freiheitsgefühl. Nie, würde er dieses aufgeben. Er war ein Wesen von Freiheit und der Wolf stimmte dem Elfen zu 100% zu.
Und dann setzte Isildur zum Geheul an. Rief seine Freude aber auch die Suche nach seiner Familie raus. Hier wurde es weitergetragen und vielleicht auch zu seinen Familie , die irgendwo in den Wolken in diesem Hummelreich waren. Er nutzte oft die Möglichkeit nach ihnen zu rufen, gab die Hoffnung nie auf.
Rannte dann wie vom Teufel besessen los, die Schnee unter den Pfoten, spürte das Arbeiten seiner Muskeln und Sehnen...
herrlich... so frei...
Doch jedes Toben fand ein Ende und irgendwann kam der Wolfelf zurück, heuchelte selber ein wenig und gesellte sich wieder zu der Mantronerin. Immerhin mussten sie ja weiter... und lange dauerte es auch nicht mehr.

Isildur staunte nicht schlecht über den enormen Wall, wenn er es auch erst später als Bäume erkannte. Nadelhölzer um genau zu sein. Damit hätte er in dieser Gegend nicht gerechnet. Es gab jetzt also ein Ziel und dahinter sollte also die Heimat von der Mantronerin liegen.
„Bin gespannt wie es aussieht!“
Der weg war immerhin nicht mehr weit und der Wind trug die Geräusche von einer Axt auf Holz mit sich. Ein Geräusch, was Isildur aus seinen Wäldern kannte und wenn er meist wusste, dass dies Probleme mit Menschen bedeutete, so war dies hier doch anders. Hier hieß es Zivilisation. Ein Zeichen von leben. Aber auch andere Gerüche konnte isildur wittern, als er sich darauf konzentrierte. Der Geruch von Harz, Schweiß und Tier...hmm, Wölfe?
Wieso auch nicht. Bryoja hat ja auch viel mit Wölfe zu tun. Ob die Leute mir auch weiterhelfen können, zumindest meinte sie es.
Ein Niesen von dem Piraten und der innige Wunsch nach einem wärmenden Feuer, konnte auch Isildur nichts abschlagen. Die Beute in dieser Gegend war eher mickrig bis jetzt gewesen.
Atka reagierte zumindest sofort, stimmte in ein rufendes Geheul ein.
Von wen redest du? Wer?
Verwirrt blickte er der Mantronerin und wies dann auf die Gegend, indem sich Atka bewegte.
„Wer oder was sind Norna, Quannik und Suki.? Wollte er wissen. Isildur informierte sich gerne vorher, aber er konnte die Aufregung von dem jungen Wolf selber nachempfinden - sie steckte selbst ihn an. Er nahm ihr die Riemen ab und übernahm jetzt den weiteren Teil des Ziehens, wenn dort Menschen waren, sollte die Mantronerin voran gehen. Wachsam blieb er er so oder so.
„Atka, hat uns schon angekündigt ...du solltest vorgehen, ich ziehe!“

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Re: Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Erzähler » Freitag 3. Mai 2013, 12:37

Mit der Skepsis einer Kriegerin, die wusste, wann Vorsicht zu walten war, beäugte Bryoja das kleine Steinchen an der Kette, dessen mattes Glimmen kaum ausreichen würde, ansatzweise etwas zu erhellen. Sie verschränkte kurz die Arme vor der Brust, neigte sich mit dem Kopf etwas näher. Das Schmuckstück wurde ausgiebig betrachtet. Dann zuckte sie mit den Schultern. "So finden wir nicht heraus, was es ist und noch hat es keine Probleme bereitet. Behalten wir es im Auge." Das war alles, was das Alphaweibchen der Gruppe dazu zu sagen hatte und es zeugte sowohl weiterhin von einer antrainierten Vorsicht als auch von Toleranz gegenüber Unbekanntem. Grundsätzlich sah die Mantronerin also nichts als Gefahr an. Sie wollte sich selbst ein Bild von allem machen. Vielleicht hatte sie, im Gegensatz zu den Piraten, deshalb auch damals Isildur erst einmal angesprochen, bevor sie auf den Wolfselfen in der Gasse mit erhobener Waffe zugeschritten war. Sie gab jedem und allem die Chance, sich ihr Vertrauen zu erwerben. Umso schlimmer würde es wohl enden, wenn man dieses Vertrauen missbrauchte.

Die Reise wurde fortgesetzt und auch, wenn sie sich auf einer Mission befanden, hätte Bryoja es ihrem Gefährten gegönnt, sich zusammen mit Atka etwas auszutoben. "Ich spiele dann zu Hause ... vielleicht auch mit dir", ließ sie die Worte geheimnisvoll in der Luft schweben, ehe sie auffordernd nickte. Sollte sich Isildur ruhig das Geschirr des Schlittens abspannen und ein wenig mit Atka durch die Gegend laufen. Er war zur Hälfte Wolf, sein Körper brauchte diesen Auslauf. So sah es die Mantronerin. Ein Blick über die Schulter zurück und zu dem bibbernden Otis sagte ihr hingegen, dass dieser ein wärmendes Feuer gut gebrauchen konnte. Sie sollten nicht ewig trödeln.

Irgendwann erreichten sie aber endlich das, was Bryoja als Schutzwall um ihre Heimat herum bezeichnete: diesen Wald mächtiger Bäume, die den Mantronern wohl alles Holz lieferten, mit dem sie ihre Schiffe bauten. Erhaben lag er da, für eine ewige Existenz bestimmt. Dieser Wald würde niemals schwinden, so es die Götter nicht anders wollten.
Als Atka heulend davon raste und sich Isildur an Bryoja wandte, huschte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Es war warm, als würde sie nach vielen Jahren einen lang vermissten Freund das erste Mal wiedersehen. Diese Herzlichkeit trat auch in ihren sonst so eisblauen Blick. "Norna ist die erfahrenste Mantronerin, wenn es darum geht, die Schneewölfe auszubilden. Sie und ihr Rudel bewohnen ein eigenes Haus in Mantron. Sie hat auch Atka mit der Flasche großgezogen und mir dann übergeben. Jeder Wolf, der an unserer Seite kämpft, stammt aus der Linie ihrer Rudelgefährten. Quannik und Suki sind ihre besten Jäger. Ich bin sicher, sie haben unsere Witterung schon seit einer Weile in den Schnauzen." Dann reckte Bryoja die Brust, hob beide Hände zum Mund und formte einen Trichter. Lauthals rief sie in den Wald hinein, dass Schnee von den Nadelzweigen der Bäume fiel: "Norna Wolfsruf? Bist du es? Bryoja Frostwolf hier!"
Jemand antwortete nach kurzer Pause in derselben, eisig klingenden Sprache, die wie ein kalter Wind zwischen den Baumstämmen hindurch fegte: "Bryoja, Schwester! Bei allen Wölfen, wo steckst du?" Wenig später, noch bevor Isildur seinen Vorschlag hatte unterbreiten können, tauchten zwei gewaltige Wölfe zwischen den Bäumen auf. Atka, der zwischen ihnen wie ein Welpe herum tollte, wirkte noch kleiner als sonst. Die beiden anderen Wölfe mochten von der Größe her an Yavannas Gefährten erinnern. Sie maßen gut und gern die Höhe einer jungen Kuh. Das Fell des einen war aschfahl, er reckte den Kopf, spitzte die Ohren. Die Wölfin an seiner Seite hingegen besaß einen reinweißen Pelz. Beiden Tieren hatte man geheimnisvolle Maskenzeichnungen aus Blut auf die Gesichter gemalt. Es gab ihnen etwas Mystisches, zugleich zeugte es von Vorsicht: Respektiere uns, wir könnten Gefahr bringen. Auch ihre Haltung sprach dies aus, obgleich sie die Ohren weder feindselig angelegt noch die Zähne gebleckt hatten. Sie verlangten schlicht und ergreifend nach dem Respekt, der ihnen offenbar auch zustand ... und sie tolerierten Atkas albern kindisches Verhalten.

Ihnen folgte eine Mantronerin, die sowohl drahtig als auch kräftig erschien. Ihr Blick war der einer Jägerin, mehr noch als bei Bryoja. Ihr Haar hatte die Farbe von Honig angenommten und rote Holzperlen waren darin verwoben. Auch sie trug eine blutzierende Zeichnung im Gesicht, die dem Äußeren eines Wolfes sehr nahe kam. Die Frau hüllte sich in den Pelz eines solchen Tieres, trug ihn wie ihr eigenes Fell, so dass es im ersten Moment den Anschein haben konnte, da erschien jemand wie Isildur: eine Wölfin auf zwei Beinen, in der Hand einen Speer. Aber nein, sie war Mensch und sie stapfte stolz durch den Schnee. Bryoja schenkte sie einen warmen Blick, ehe ihre forschenden Augen sich an Isildur hefteten. Kurz blitzte etwas darin auf.
"Er spricht unsere Sprache nicht", warf Broyja rasch ein. Die andere Mantronerin - Norna Wolfsruf - nickte. Sie streckte eine Hand gen Isildur aus, als wollte sie ihm die Gelegenheit geben, sie zu beschnuppern. Ihre Haltung entspannte sich etwas, der Speer wurde gesenkt. "Ich bin Norna", sprach sie in dialektreichem Celcianisch. Man mochte meinen, sie unterdrückte leichte Knurr- und Fieplaute.
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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Donnerstag 23. Mai 2013, 22:36

"Ich spiele dann zu Hause ... vielleicht auch mit dir"
Die Gurte des Schlitten löste er gerade, als von Bryoja diese…nun, er würde es als Herausforderung sehen, kam.
„ich werde mich darauf berufen“ Rief er über seine Schultern hinweg und machte sich mit dem jüngeren Wolf auf. Der Lauf tat gut und das Tier in seinem Blute, wollte sich bewegen. Jedoch auch der Elf wollte dies nur zu gerne. Es war eine Sache, wenn man stetig sich langsam und gleichmäßig sich bewegte, wie beim schlittenziehen oder aber wenn man seine Muskeln bis kurz vor der Erschöpfung auslotste. Dadurch fühlte man sich frei, denn dieser Energieverbrauch setzte Glücksgefühle frei. Schon während seines Laufes hatte die empfindliche Wolfnase jedoch immer wieder unbekannte Gerüche wahrgenommen und bei einem oder anderen Geruch, spürte er ein aufkommendes Knurren in seiner Kehle. Konkurrenz?!

Die Erklärung sollte bald folgen. Denn nachdem sie wieder beim Schlitten waren, man konnte das Klappern von Otis Zähnen schon aus der Entfernung hören. Zumindest glaubte Isildur, dass er es hörte, als sie bald darauf auch Besuch erhielten. Der Waldelf lauschte der Mantronerin, die nach dem Isildur ihr von diesen merkwürdigen Namen, die Atka erwähnt hatte, zu erzählen anfing
"Norna ist die erfahrenste Mantronerin, wenn es darum geht, die Schneewölfe auszubilden. Sie und ihr Rudel bewohnen ein eigenes Haus in Mantron. Sie hat auch Atka mit der Flasche großgezogen und mir dann übergeben. Jeder Wolf, der an unserer Seite kämpft, stammt aus der Linie ihrer Rudelgefährten. Quannik und Suki sind ihre besten Jäger. Ich bin sicher, sie haben unsere Witterung schon seit einer Weile in den Schnauzen."
„So etwas wie eine Schamanin? Vermutlich…. Ich habe selber auch fremde Gerüche wahrgenommen Solche Aufgaben übernahm im Dorf immer meine Schwester Yavanna. . „ Oh ja, Yavanna pflegte und versorgte jedes Tier im Dorf nur zu gerne. Sie war einfach eine friedliche Seele, die selten wirklich böse werden konnte und von Tier und sogar Pflanzen geliebt wurde. Denn er hatte schon beobachten können, wie sich giftiger Efeu unter ihren nacken Fuß wegdrückte, noch bevor sie diesen aufsetzte. Doch vielleicht sah der große Bruder es nur so.
Der junge Schneewolf war schon vorausgestürmt, verschwand freudig bellend hinter einem Hügel.
„Wird Atka…oh, kommt mir bekannt vor.“ Die Mantronerin schien sich jetzt ebenfalls anzukündigen, denn sie rief über die Ebene hinweg etwas. Die Sprache mit der die Frau durch die Landschaft rief war fremdartig.
Sie klingt seltsam…irgendwie kühl und weitreichend. Ob sie die anderen ruft?? Als Elf hätte er jetzt wohl eine Braue nachdenklich gehoben, doch bei einem Wolf sah man es fast nicht
Der Wolfelf kannte immerhin auch Rufe, wie man sich in den Wäldern seiner Heimat über Distanz verständigte. Sollte man auch, denn es konnte leicht sonst Pfeile regnen, wenn man sich nicht vorstellte. Die Waldläufer und die Elfen wussten es- nur dadurch konnte man die Wälder seiner Heimat vor Fremden schützen, denn alles was nicht da reingehörte, wurde vertrieben. Es mochte grausam sein, aber sein Dorf musste geschützt sein.
. Jedoch spitzten sich seine Ohren und er sah in die Richtung, als eine Antwort ertönte.
Bilde ich es mir ein, oder war da Broyjas Namen dabei? Wer kommt da…?
Der Wind wehte ihm einen fremden …nein, mehrere fremde Gerüche zu und seine Haltung wurde angespannt. Seine Rute bewegte sich erst nervös und seine Nasenlöcher blähten sich auf. Die Ohren stellten sich anfangs noch auf. Der Wolf war nervös und irritiert, würde sich jedoch nicht beugen. Die Arme verschränkte er vor der massigen Brust, als er die zwei Wölfe sahen. Fast so groß wie Nachtschatten, spürte der Elf den Drang den einen herauszufordern. Er zwang sich zur Ruhe, doch das grollende Knurren aus seiner Kehle konnte er nicht unterdrücken. Hier war er zwar ein Eindringling, aber kein Alpha wollte sich gerne fügen…und die letzte Zeit war der Wolf stärker als er vor Nachtschatten früher sonst war.
Beruhige dich….verdammt, du bist kein Tier! Du bist ein Elf…ISILDUR, bleib ruhig.
Wachsam beäugte er die anderen, konnte sich nur mühsam zurückhalten. So lange sie ihm nicht zu nah kam, umso besser. So konnte er ihnen den Respekt erweisen ohne sich in Schwierigkeiten zu bringen. Denn der Wolf wollte sich messen, aber der Elf nicht. Zumindest noch nicht.
Verdammt sind die groß…Alphas eindeutig… mache nichts Dummes…beruhige dich
Dann sah er die dritte Gestalt, die zwischen den Wölfen hervortrat.
Ein…ein humaner Wolf…wie…Oh, das ist eine Frau. Die Schamanin! Norna… als wenn es ihr Fell wäre
Der Blick den sie Bryoja zuwarf war freundschaftlich und warm. Bei Isildur schien sie wohl nicht zu wissen. Aber ihre Haltung zeigte keine feindliche Regung und so konnte sich der Wolfelf ein wenig entspannen. Wachsam die Ohren leicht angelegt, neigte sich sein Kopf zu dieser Frau. Er hörte wie Broyja etwas zu der anderen Frau sagte, bekam es aber nicht wirklich mit. Seine Aufmerksamkeit war zu sehr von der fremden Frau, eindeutig ein Alpha, eingenommen. Ihre Finger, die sie ihm entgegenstreckten, ließen ihn kurz innehalten… ein genaues Mustern. Der Wolf in ihm fühlte sich stark angesprochen, noch bevor der Elf etwas machen konnte. Seine Nase beschnupperte die Finger, nahmen den Geruch auf, bevor sich seine Haltung ebenso wie der der Frau entspannte.
"Ich bin Norna"
Sie sprach sehr dialektreich, besonders weil es so schien, als wenn sie sonst eher sich mit Wolfslauten unterhielt.
„ich bin Isildur“ antworte er aus dem Impuls heraus auf der Sprache, die zusätzlich die seine wurde. Es dauerte sogar einen Moment, bis er es begriff und sich wiederholte, diesmal auf celcianisch.
„Isildur“ er warf der Mantronerin an seiner Seite einen Blick zu. Irgendwie verwirrte ihn gerade die extreme Präsenz der anderen Wölfe. Er trat weg, schüttelte seinen Kopf, dass das unnatürliche lange Nackenfell, was eins seine Haare waren, sich bewegte.

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Re: Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Erzähler » Samstag 1. Juni 2013, 00:25

"Keine Schamanin, Isildur. Sie ist ein Wolf." Bryojas Worte straften dem Optischen der Mantronerin, die sich mit ihren tierischen Begleitern näherte, Lügen, denn sie war immer noch ein Mensch, aber wer genau hinschaute, würde Parallelen erkennen. Norna bewegte sich anders. Sie schritt nicht sonderlich menschengleich. Vielmehr tappte sie durch den Schnee wie eine Wölfin auf der Jagd. Sie schien ebenfalls die Nase etwas zu recken, als wollte sie Witterung aufnehmen und ihre Nasenflügel blähten sich bei jedem Einatmen. Sie schnupperte wirklich!

Der männlich Wolf mit dem aschfahlen Pelz - Quannik - blieb stehen und hob den Kopf, die Ohren gespitzt. Er war hier das Alphatier, zumindest von beiden Wölfen. Siku, seine Gefährtin fügte sich dem ohne Widerrede. Sie hielt sich etwas im Hintergrund, sollte der Alpha entscheiden, ob sie dazustoßen durfte. Dafür besaß er auch die Pflicht, sie im Notfall zu schützen. Aber Quannik war kein Tier, das sofort Gefahr in jedem sah. Er mochte ein Jäger sein, aber nicht vorurteilsbehaftet, zumal sich Atka mit der Gruppe genähert hatte und der vertraute Geruch von Bryoja ihnen entgegen schlug.
Er machte zweit Schritte auf Isildur zu. Diese Duftnote war ihm fremd. Vorsicht lag im Blick der tiefbraunen Wolfsaugen, wenngleich auch immer etwas Neugier für das Befremdliche mitschwang. Ruhiger wurde das Alphatier erst, als die Rudelsführerin - der menschliche Alpha - an ihm vorbei schritt. Da lockerte sich Quanniks Haltung. Der Wolf schaute jetzt auch nochmal nach Atka, welcher wild bellend um die Gefährtin Siku herum sprang, sie zum Spielen aufforderte. Die Wölfin stand hingegen erhaben da. Sie tolerierte den Spieltrieb des Jüngeren, würde sich dazu aber nicht verleiten lassen. Auch sie war ein Alpha, eine Jägerin. Die spielten nicht, wann es ihnen passte.

Beide Tiere beobachteten Norna, die ersten Kontakt mit dem zweibeinigen Wolf aufnahm. Sie roch nach Eis, Jagd, Wildheit, aber auch weisen Entschlüssen. Auch sie war eine Jägerin, eine Wölfin. Und sie beherrschte etwas, das Isildur überraschen dürfte. "Isildur ... das klingt nicht nach einem Wolfsnamen." Ihr neugieriges Winseln weckete Aufmerksamkeit bei Quannik. Der aschfahle Wolf trat näher an Norna heran, reckte den Kopf verlangend nach einer kraulenden Hand, die er auch prompt erhielt. "Versteht er uns?", hechelte das Tier interessiert.
Norna nickte ihrem Begleiter zu. "Du bringst uns ein Bindeglied zwischen Zweibeiner und Tier, Schwester. Welche Ehre, Isildur." Sie neigte demütig grüßend das Haupt.
"Ich bringe dir darüber hinaus auch noch einen verfrorenen Piraten aus Rumdett. Wir haben Verhandlungen zu führen und müssen nach Mantron - schnell, ehe ich nur noch mit einem Eisklotz eintreffe." Norna nickte daraufhin, wies an, ihr zu folgen. Offenbar brach sie die Jagd ab oder hatte ohnehin vor, zurückzukehren. Ein Knurren in Richtung ihrer Wölfe und diese setzten sich in Bewegung. Quannik blieb jedoch nahe bei Isildur, beäugte ihn mit Neugier, mit Interesse. Seine Wolfsaugen funkelten. "Isildur. Woher stammst du, Wolf? Wo ist dein Rudel, dass du dich unserem anschließt? Ich rieche einen Jäger, einen Kämpfer. Du besitzt starke Flanken." Plötzlich knurrte Quannik mahnend. "Fernhalten von meinem Weibchen."
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Isildur Ranarion Ni'Tessin
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Re: Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Isildur Ranarion Ni'Tessin » Montag 10. Juni 2013, 09:55

„Sie ist ein Wolf?“ erstaunt und ungläubig sah der große Silberwolf erst die Mantronerin an, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder der sich nähernden Fremden schenkte. Wie ein normaler Mensch bewegte sie sich nicht, hatte die Eleganz wie ein Tier. Isildur hatten von Elfen gehört, die sich so stark mit ihren Seelentier auseinander setzen, dass sie mehr und mehr zu dem wurden, ob in Verhalten oder Denken. Er selber war ja das beste Beispiel dafür. Aber ein Mensch?
Vielleicht war sie mal ein Wolf und wurde verwandelt…gibt es bei Menschen auch so eine Bindung wie bei uns? Interessant
Er konnte sehen, wie die seltsame Frau selber die Nase reckte und schnüffelte. Was sie wohl bei ihm roch? Er roch hingegen wenig, was an einen Menschen erinnerte.
Jedoch wurde sein Nachdenken durch die beiden echten Wölfe abgelenkt. Der Alpha mit dem aschfahlen Pelz trat näher an Isildur ran und der Waldelf spürte, dass sein Wolfsein es nicht mochte und er zu knurren anfing. Bleibe auf Abstand, ich kann dich nicht einschätzen. Sein Körper spannte sich wie von selbst, wurde erst selber ruhiger, als die Frau auf Isildur zu trat.
Sie hatte etwas erhabenes und der Waldelf und der Wolf sahen fast zeitgleich, dass sie eine respektvolle Person war. Der Geruch bestätigte es umso mehr- Gerüche die Isildur mochte.
Das sie dann jedoch ihn auf die Sprache der Wölfe antworte, ließ ihn erstaunt drein blicken. Und eigentlich war er nicht jemand, der sich leicht überraschen ließ- jedoch hier folgte eine nach der anderen. Die Ohren stellten sich aufmerksam auf und er grinste ein wenig.
„nein…ich bin…war Waldelf“ Erklärte er seinen nicht wölfischen Namen. Was er wirklich war, wusste der ehemalige Vizehauptmann wirklich nicht. Er bezeichnete sich als Wolfself, aber was war er wirklich?
„Vielleicht könnt ihr mir … auch helfen“ manchmal fiel ihn es noch etwas schwerer, die richtigen Töne zu finden, besonders wenn der Elf stärker im Bewusstsein war.
Quannik schien es interessant zu finden, dass Isildur sie verstehen konnte und der silberne Wolf nickte nur auf die Frage. Noch nie, war er mit so vielen Wölfen an einem Ort gewesen und unterhielt sich mit ihnen.
Bindeglied? Stimmt, so muss ich wirken, weder das eine noch das andere…. Ihr Götter, welche Aufgabe hattet ihr mit mir angedacht, dass ich nicht weiß was ich bin….
„ ist schon gut…“ das man sich vor ihn demütig verhält, war ja eine Sache, aber weil er ein Bindeglied war? Das war befremdlich für den Waldelfen.
Er sah zu Otis rüber, der wirklich jämmerlich aussah. Keine Spur mehr von dem doch so großmäuligen Piraten- nur ein Häufchen Elend. Isildur schnaubte, wie konnte man nur so verweichlicht sein. Er war da wirklich anderes gewöhnt. Jedoch wenn er erfror, würde er nichts mehr bringen und sie hatten ja wirklich was zu tun. Norna wies an, dass man ihr folgen sollte und das taten sie dann. Isildur nahm Bryoja die Riemen für den Schlitten ab, es war als Ablösung dran und zog den Schlitten vorwärts. Das er dabei aufmerksam und auch neugierig von Quannik beäugt wurde, spürte er. Es gab immerhin Unterschiede zu Zweibeiner und Tiere, denn Tiere machten sich nicht so viele Gedanken wie Menschen. Lebten im hier und jetzt.
Und obwohl es ein Alpha neben ihn war, brachte er die Neugier mit, die auch Atka in sich trug. Dieser schien zumindest die Wölfin zum Spielen zu animieren wollen. Wirkte Isildur auf die anderen nicht dadurch ernster? Er sah zu den den Wolf, der ihn neugierig aus brauen Augen zu mustern schien.
„Aus den Wäldern weit weg von hier. Mein Rudel? Tja, das wüsste ich auch gern… ich helfe Bryoja und suche Antworten. Das kann ich zurückgeben… ich bin Jäger und Kämpfer!... Soll ich mich beweisen? Starke Flanken? … ich habe ja schon einige Komplimente gehört, aber so was? Aber vielleicht ist es unter Wölfen anders.
Das Knurren des anderen ließ Isildur diesen wachsam ansehen. Sein Blick glitt zu Suki. Nun, ja ein wölfischer Teil in ihm war ja ja angetan was diese Weibchen ausstrahlte. Aber Isildur war doch wesentlich mehr Elf und konnte sich nicht vorstellen sich mit dem Weibchen zu paaren. Himmel, wo kam er denn hin? Da müsste er ja komplett sich verloren haben. Dagegen Bryoja war eine andere Frau.
„Kein Interesse an deinem Weibchen…“ Er warf Suki nur einen kurzen Blick zu, gab ihr zu verstehen, dass er sie nicht als minder erachtete.
„ ich habe ein anderes im Blick“ Oh, ja, so konnte man es ja sagen. Isilur spürte eine Verbundenheit mit der kühlen Mantronerin. Da sprach immerhin der Elf aus ihm und er wollte nicht sich gleich mit den Alpha anlegen. Aber etwas in dem Silberwolf sagte ihm, dass Quannik glaubte, er wollte sich anschließen und dann würde er sich behaupten müssen. Wie damals bei Atka. Nur waren diese Wölfe größer, aber es gab eben Angelegenheiten, die irgendwann Klärung bedurften.

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Re: Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 20. Juni 2013, 10:34

Natürlich war Norna keine Wölfin und doch ... sie strahlte etwas aus. Etwas, das an die Jägerinnen von Isildurs Elfensippe erinnern mochte. Etwas Kraftvolles wie sich bewegende Muskeln unter Haut, die neue Formen annahmen bei jedem Biegen des Körpers und die sich darüber spannende Schutzhülle zum Glänzen brachten, sobald sich Schweiß darauf legte. Sie war ein Wolf!
Man hätte sich sogar nicht gewundert, wenn sich ihre Ohren jetzt aufgestellt hätten. Der Kopf hob sich kaum merklich, die Augen blitzten im Weiß des sie umgebenden Schnees auf. Sie strich sich das Haar zurück und trat noch dichter an Isildur heran - ganz dicht. Quannik begann zu knurren, aber der Laut, der ihre Kehle verließ, beruhigte den großen Wolf. Er fügte sich, senkte Kopf und ließ die Anspannung von sich fallen. Trotzdem bäugte er Isildur weiterhin. Wolfself ... Quannik nahm erneut Witterung auf, aber auch Norna zeigte sich interessiert. Sie neigte sich vor. Ihre Nase berührte bereits Isildurs Fell, aber sie raunte ihm leise beruhigende Worte zu: "Fürchte dich nicht. Ich werde dir nichts tun, ich bin keine Gefahr, nur interessiert ... Waldelf." Sie sog tief seinen Duft ein, schloss die Augen. Isildur hätte ihr jetzt das Genick brechen können. Sie schenkte ihm Vertrauen und erwartete, dass sie nicht enttäuscht wurde. Und sie konzentrierte sich auf das, was sie wahrnahm. Ihr Geruchssinn sorgte dafür, dass sie einmal die Nase kräuselte, ehe sie sich tief in Isildurs Pelz versenkte. Berührungsängste hatten Mantroner in jedem Fall nicht!
"Ich kann es riechen. Grün und dicht. Du bist Jäger." Norna löste sich von ihm und tauschte einen kurzen Blick mit Isildur, aus dem Wissen sprach. Hatte sie wirklich etwas seiner waldelfischen Herkunft gerochen?
"Wobei soll ich helfen, Isildur?"
"Er sollte nicht wie ein Wolf aussehen", warf Bryoja ein, die nun an die Seite ihres Begleiters trat. Sie reckte sich, wirkte größer als sonst und ihr Blick schien auch eine Spur eisiger zu sein. Norna erkannte die Signale sofort und zog sich etwas zurück, woraufhin sich Bryoja wie von selbst etwas entspannte.

Alsbald zogen sie los. Norna führte die Truppe an, dichtauf folgte ihr Sikuu. Die Wölfin ließ sich nicht von Atka beeindrucken. Erhaben stolzierte sie, die Rute aufgerichtet. Sie tolerierte das Bellen und auffordernde Schubsen des jüngeren Wolfes und schnappte nur gelegentlich nach ihm, wenn es ihr zu viel wurde. Atka ließ sich davon aber ebenso wenig aufhalten. Spielerisch sorgte er bei Sikuu für Trubel.
Quannik stelzte da weiterhin neben Isildur her, der zusammen mit Bryoja den Schlitten zog, auf dem sich Pirat Otis zu einem halb erfrorenen Ball zusammengekugelt hatte. Seine Zähne klapperten. Ganz klar: das Eisreich war kein Ort für Seemänner wie ihn! Aber es war ein Ort für Wölfe, für Jäger und Krieger.

weiter bei Nornas Wolfshütte
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Re: Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Erzähler » Samstag 26. August 2023, 07:51

Maruka kommt von: Zwischen Estria und Rugta

Den Eiskanal zu überqueren war nicht sonderlich schwer. Der Eiself entpuppte sich als findigen Kanuten, der auch kleinere Eisschollen souverän umfuhr und somit die Überfahrt genutzt werden konnte, um sich vorzubereiten. Ersa war bereits von Land aus zu sehen gewesen, doch nun tauchte es mehr und mehr aus den diesigen Nebeln auf, die sich über die Mittagszeit aufgebaut hatten. Die Sonne wurde von grauen Wolken verschluckt und jene ließen den Wind allmählich aufbegehren. Das Wasser war noch ruhig, dennoch spritzte es hier und dort mal eiskalt zu ihnen herüber. Thore sah mit leuchtenden Augen auf seine Heimat. Auch er war lange fortgewesen, wenn auch nicht so lange, wie Maruka. Da waren sie nun, dort, wo alles begann. Wo Maruka’s Leben seinen Anfang nahm und sich so extrem ändern musste. Das Kanu fuhr mit Schmackes auf eine flache Stelle am Ufer auf und Qar’il kletterte flink an Land. Er ließ Thore und Maruka aussteigen und nachdem sie die Kräuter ihm überlassen hatten, nahm er Anlauf und schwang sich wieder ins Kanu zurück. Es folgten keine Worte zum Abschied.
Überhaupt hatte er während der Überfahrt nicht gesprochen, sondern sich lediglich auf das Fahren konzentriert. Der Eiself sollte die Mantroner zur Insel bringen. Das hatte er getan und nun trennten sich ihre Wege wieder. Thore und Maruka aber standen vor einem Wald. „Der Frostwald…“, murmelte Thore und seufzte ergriffen. Er drehte sich etwas von Maruka weg und wischte sich übers Auge.„Heimat…“, murmelte er wieder und sah zurück zum Wald. Er bildete einen natürlichen Schutzwall und speiste gleichzeitig die Schifffahrt der Mantroner mit neuen Ressourcen. Dabei holzten jene den Wald nicht einfach ab. Sie gewannen Keimlinge und setzten sie neu, um den Wald zu erhalten. Zudem bot er ihnen Heimat für Kleintiere an, die sie jagen und essen konnten. Alles in allem war der Wald ein Geschenk und als solchen betrachteten die Mantroner auch. Nicht umsonst hatten sie hier auch ihre Gedenkstätte für die Ahnen. Hohe Steine und Bäume, die mit Werkzeugen bearbeitet wurden und in die die Namen der Gefallenen eingraviert wurden. „Wie fühlst du dich, Maruka?“, fragte Thore dann feinfühlig und musterte sie. „Ich weiß ja, dass es … schwer ist für dich. Willst du gleich Richtung Mantron? Oder brauchst du etwas Zeit?“,überließ er ihr die Entscheidung.
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Re: Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Maruka » Montag 4. September 2023, 08:37

Da waren sie nun, dort, wo alles begann. Vom Abgang des Eiselfen hatte Maruka kaum etwas mitbekommen. Der Anblick der Küste ihre Heimat hatte sie gefangen genommen.
...es fühlt sich...
Thore und Maruka aber standen vor einem Wald, dort wo sie angelegt hatten. Nirgends waren die beeindruckenden Drachenschiffe der Mantroner zu sehen. Also hatten sie noch ein Stück zu gehen.
„Der Frostwald…“
, murmelte Thore.
Es fühlt sich an, als wäre ich länger weg gewesen, als ich je hier gewesen bin.
Dieser Gedanke schmerzte irgendwie. Er pikste. Aber diese Welt war auch einfach wunderschön! Ihr menschliches Herz schlug gewiss genauso heftig wie das ihres Begleiters, dessen ergriffene Träne sie nicht bemerkte. Allein der Anblick der kristallinen Zweige, die von Schnee und Eis verzauberte Landschaft, wärmte ihre Seele und ließ sie einmal tief die kalte klare Luft einatmen.
„Heimat…“
Das brachte es auf den Punkt.
Nicht weit von hier müssten die Ahnensteine sein...
, versuchte Maruka ihre Position einzuschätzen. Als Jugendliche hatte ihr Vater ihr dort in der Nähe die Fähigkeiten der Jagd beigebracht.
„Wie fühlst du dich, Maruka?“
, fragte Thore dann feinfühlig und musterte sie.
„...unsicher.“
, antwortete sie leise, aber trat dann einen Schritt nach vorne.
„Ich weiß ja, dass es … schwer ist für dich. Willst du gleich Richtung Mantron? Oder brauchst du etwas Zeit?“
„Ich will nach Hause!“
Marukas Herz zitterte nervös und ein flaues Gefühl, das nicht vom Hunger her rührte, machte sich in ihrem Magen breit. Ihre Heimkehr machte ihr mehr Angst, als ein Troll im Blutrausch es je könnte, aber sie gehörte immernoch im Herzen zu den 'Tapferen'. Sie würde auch vor dieser Aufgabe nicht feige zurück weichen. Also griff sie forsch nach Thores Hand, drückte diese einmal kräftig und lief dann los...
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Re: Natürlicher Schutzwall

Beitrag von Erzähler » Freitag 8. September 2023, 22:19

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