Gefährliche Gassen

Der Hafen ist wohl das gefährlichste Pflaster Rumdetts. Hier laufen nicht nur die Schiffe der drei Piratengemeinschaften ein und aus, nein, hier wird auch am häufigsten Prügel bezogen.
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Gefährliche Gassen

Beitrag von Erzähler » Freitag 22. März 2024, 00:28

Skýler und Eleyna kommen von Das Reich der Dunsthügel -> Der Nebel der Dunsthügel

Rumdett, mächtige Küstenstadt und Heimat all jener Seebären, die es mit dem Gesetz nicht so innig hielten. Rumdett war die Stadt der Saufenden und Raufenden, der Säbelschwinger und Halunken, der unsichere Hafen dreier Piratengemeinschaften, die im stetigen Konkurrenzkampf zueinander standen. Aber hier konnte man selbst als Mischling so sicher durch die Straßen gehen wie jede andere Rasse Celcias auch. Das musste jedoch nichts heißen, denn Rumdett war ein gefährliches Pflaster für alle Völker und Kulturen. Toleranz gegenüber jeglicher Rasse bedeutete nur, dass man jeden gleichermaßen bereit war, auszurauben. Und so kam es, dass sich Skýler, Arvid und Eleyna schneller in einer solchen Situation wiederfanden als sie verarbeiten konnten, wo sie überhaupt waren.
Dort wo der Nebel des Reichs der Dunsthügel sich soweit lichtete, dass der am Ufer gelegene Part der Stadt sichtbar wurde, zeigte sich auch, dass sie über den Hafen ins Innere Rumdetts gelangen mussten und der Hafen entpuppte sich wahrlich nicht als gemütliche Promenade wie Eleyna sie in Andunie kannte. In einer Bucht, die ein Stück weit ins Landesinnere ragte, dümpelte zwischen Brackwasser und sumpfiger Suppe ein schauriges Schiff neben dem anderen. Die meisten trugen die klassischen schwarzen Flaggen mit Piratenemblem darauf. Manche der Schiffe aber waren selbst schwarz und zeigten das morgerianische Wappen der schaurigen Fledermaus mit aufgerissenem Maul. Dunkelelfen hatten sich auch hier an der Küste bereits zu Teilen breit gemacht. Am Hafen sah man sie, teilweise in Streitereien mit einigen Piraten verwickelt, teilweise aber auch als volltrunkenen Unrat am Rand der Docks lungern, um ihren Rausch auszuschlafen. Rau ging es hier allemal zu.
Wer es jedoch mied, die dicht bedrängten Docks zu betreten, wo Seebären ihre Fracht löschten und Dirnen versuchten, ihren verbrauchten Körper wenigstens noch für einen oder zwei Füchse pro Stelldichein an den Mann zu bringen, den erwarteten schaurige Gassen, die nach Fisch und Abfällen stanken. Sie besaßen ihren ganz eigenen Nebel, so dass es den Anschein machte, die Wände der hölzernen und teils steinernen Baracken seien mit Algen bewachsen. Ein grünliches Wabern hing wie Schimmelsporen in der Luft, es stank nach einer Mischung aus Alkohol, Blut und Dreck. Dabei handelte es sich um das übliche Duftwässerchen, das ein jeder Pirat sich auftrug - gemischt mit dem kernigen Schweiß von monatelangem Fernbleiben einer Wanne. Jener Schweißgeruch strömte dem Trio entgegen, als sich vor ihnen ein halbes Dutzend Seeleute in weiten, gestreiften Hemden aufbaute. Einer trug eine Augenklappe, ein anderer hatte sich Ringe in seinen feurig roten Bart geflochten. Und jener, gegen den Arviv soeben mit vollem Einsatz prallte, besaß einen Kopf, der an unbehauenen Stein erinnerte. Als hätten die Götter ihn beim Schaffen seiner Skulptur auf halbem Weg nicht mehr fertigstellen wollen, fehlte ihm irgendwie der weiche Ausdruck von Haut. Er wirkte wie ein Klumpen und seine Augen sprühten Funken, als er auf Arvid herab schaute. Ausnahmsweise musste man den jungen Elfen in Schutz nehmen. Nie zuvor hatte er eine Stadt wie Rumdett gesehen und vor lauter Staunen diese Schränke von Männern glatt übersehen. Jetzt waren sie jedoch nicht mehr zu ignorieren.
"Ey, du halbe Portion, was fällt dir ein, hä?!", blaffte ihn schon Skulpturschädel an. Rotbart schob sich an ihm vorbei und ballte eine Faust. "Zeit für'ne Abreibung nach Blutsäufer-Art", jauchzte er, aber es klang kein bisschen fröhlich. Dieser Mann war auf brachiale Gewalt aus. "Blutsäufer, he?", erwiderte Arvid und machte sich so groß wie es sein Elfenkörper angesichts dieser Kolosse zuließ. Er reckte das Kinn vor. "Ist dein Bart deshalb so rot? Hat niemand dir das Trinken beigebracht, oder wie?" Er lachte und ehe er es sich versah, hatte der dritte im Bunde ein Messer gezückt.
"Jetzt kannst'e gleich zwei Mal Grinsen, halbe Portion!" Er hob den Blick zu Eleyna und Skýler, während Arvid schon unter einem überraschten Gurgeln zu Boden ging. "Hübsche Spitzohren habt ihr da", raunte der Pirat. Rotbart ließ die Finger knacken und kam auf Skýler zu. Skulpturschädel hingegen trat einfach auf Arvids reglosen Körper, um seinerseits zu Eleyna zu gehen. "Oh, die ist süß. Ich werde mein Schiff in jeden ihrer engen Häfen fahren lassen!" Er lachte und dann ... teilte er Arvids Schicksal. Wenn auch nicht durch ein künstlich herbeigeführtes, zweites Grinsen, so aber durch ein Messer im Hals. Es kam wie aus dem nichts und ihm folgten zwei weitere. Eines traf den klumpig geformten Schädel, dass es ihm im Auge steckenblieb. Das andere erwischte die Schulter des Rotbarts.
"Hauen wir ab!", brüllte er. "Ist's mir nich' wert!" Die Schränke gaben Fersengeld, bis auf ihren Anführer, der stürzte, aber nicht wie Arvid auf dem Boden landete, sondern ins Brackwasser des seitlich gelegenen Kanals rutschte und sofort unterging. "Schade", ließ sich eine Stimme vernehmen. Dann traf ein Paar Stiefel auf dem Boden auf und vor den Mischlingen stand eine schlanke Gestalt, die Trägerin des Schuhwerks. Sie steckte den verbliebenen Wurfdolch zurück in eine Lasche an ihrem Gürtel, den sie quer über der Brust trug. "Den hätte ich auch gern mitgenommen", sagte sie. Dann zeigte sie auf Arvids Leichnam. Ja, er war tot, da war nichts mehr zu machen. Es hatte ihn schneller dahingerafft, als es der Nebelgeist mit seinem Glöckchen hätte tun können. Nun lag er da und war ... einfach tot. "Wollt ihr den noch?", fragte die Fremde und lächelte sogar dabei.
Sie war eine Menschenfrau mit wettergegerbter Haut, das Gesicht voller Sommersprossen und einem funkelnden Goldzahn oben links. Er glänzte ähnlich wie die Ringe, die ihre Ohren zierten. Das rotbraun gelockte Haar hing nur knapp darüber und wurde größtenteils von ihrem schwarzen Piratenhut mit grüner Feder verdeckt. Sie trug einen ebenso grünen Mantel über dem simplen Hemd und der schwarzen Hose, die in gleichfarbigen Stiefeln endete. Einzig ihre leicht schräg stehenden Augen, die viel zu hohen Wangenknochen und die scheinbare Alterslosigkeit ließen vermuten, dass sie nicht vollkommen Mensch war. Aus braunen Augen heraus musterte sie erst Eleyna, dann Skýler. Schließlich stämmte sie beide Hände in die Hüften. "Was ist nun? Den Großen hab ich leider verloren. Wie sieht's mit eurem toten Freund aus, braucht ihr den noch?"
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Re: Gefährliche Gassen

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Samstag 23. März 2024, 00:04

Eleyna wusste, dass wenn sie nicht ein paar Antworten bekäme, sie die Gastfreundschaft der Minotauren nicht länger in Anspruch nehmen konnte. Es war wichtig, dass sie nie lange an einem Ort verweilte, denn die Schergen ihrer Mutter würden sie überall aufspüren. Die Leitkuh aber schüttelte nur den Kopf auf ihre Fragen und Eleyna schloss resignierend die Augen. Dann würde sie zusehen müssen, dass sie schleunigst hier wegkäme. Dass zeitgleich mit ihren Fragen auch Skýler welche stellte, ahnte Eleyna in dem Moment noch nicht. Erst als die Tha’Roon mit dem Mischling und dem Zwerg das Zelt betraten, öffnete sie wieder ihre Augen. Prüfend betrachtete sie jedes Gesicht und verweilte einen Moment länger an Sky. Konnte sie in seiner Mimik etwas erkennen? Manche Dinge passierten ganz automatisch und so bemerkte Eleyna nicht mal richtig, dass sie versuchte ihn zu lesen. Die Tha’Roon aber erregte sogleich ihre Aufmerksamkeit, als sie auch noch das Wort neben ihrer ohnehin einnehmenden Erscheinung erhob. "Ihr müsst gehen und das, sobald ihr könnt. Ihr müsst den Unerfahrenen mitnehmen - das Kind, das sich Arvid nennt. Es ist ... schon im Bann des Glöckchens, wie ihr es nennt." Die Mischlingselfe runzelte die Stirn. „Im Bann des Glöckchens?“, wiederholte sie nichtverstehend und sah zum Zwerg, der es mit besseren Worten versuchen wollte: "Vielleicht sollte ich etwas weiter ausholen als meine Begleiterin. Ihr habt Antworten gefordert, die kriegt ihr jetzt. Aber dann müsst ihr wirklich verschwinden, sobald's geht. Meine Runenmagie ist auch nicht allmächtig. Also, hm ... wo war ich? Achja! Euer Bursche ist einem Schemen zum Opfer gefallen, einem Geist der Nebel. Sie sind selbst in den Dunsthügeln selten, aber das macht sie umso gefährlicher. Auch wenn's aussieht, als triebe das Glöckchen, wie ihr es nennt, nur seinen Schabernack mit euch, aber den Bengel zieht sie schon in ihren Bann. Er verständigt sich bereits mit ihr. Wenn's so weitergeht, wird sie sich seiner annehmen und dann..." Eleyna ließ ihren Blick auf dem Zwerg ruhen und lauschte scheinbar ruhig seinen Worten. Bei seiner Geste hoben sich ihre Brauen allerdings kaum merklich an. "Das Schlimme daran wäre die Macht, die der Schemen dadurch erlangt. Eine Hülle zum Lenken, aber darin schlummert die Kraft eines solchen Geistes. Das würde ... dem gesamten Reich der Dunsthügel Probleme bereiten."
"Seit Wochen versuchen wir schon, den Schemen zu erwischen jetzt hab'n wir ihn ausfindig gemacht und zwar bei euch. Deshalb hab'n wir unsere Freunde, die Minotaurensippe losgeschickt, euch zu uns zu bringen. Tja, die haben es ordenltich verbockt. Oder sollte ich verrindert sagen?"
Eleyna blinzelte und musste unweigerlich die Mundwinkel heben, als der Zwerg einen Scherz machte. Dann aber wurde ihr Gesicht wieder glatt. I

hre Augen wanderten kurz zu Skýler, der die Informationen ebenfalls erhielt. Sie ertappte sich dabei, dass sie prüfen wollte, was er davon hielt. "Keinen Humor, nach all der Zeit, die wir gemeinsam verbringen... Na, egal! Jedenfalls müsst ihr das Reich der Dunsthügel verlassen und den Jungen mitnehmen, solang er noch 'ne Chance hat. Sobald du ausgeruht bist, Mädel, könntet ihr-" Eleyna zuckte hoch, als sie die Bewegung und das glockenähnliche Klingeln wahrnahm. Etwas daran alarmierte sie und sie runzelte konzentriert die Stirn. Etwas war… anders. Arvid’s Lachen drang zu ihnen und Eleyna kam in den Sitz. Mina versteckte sich hinter dem Mischling und schon kam Arvid heran und amüsierte sich scheinbar prächtig. Eleyna’s Miene verdunkelte sich als sie den Schemen sah. Also wurde Arvid die ganze Zeit von diesem Geist korrumpiert! Er wurde gelockt und in Versuchung geführt. Die Mischlingselfe beobachtete das Klingeldings und konnte dennoch nichts tun. Zu schwach war sie noch, auch wenn die Magie gut geholfen hatte. Schließlich geschah alles weitere verdammt schnell. Damit Arvid nicht schließlich doch noch aufwachte und weiter sein Unheil trieb, verbrachte man ihn und Eleyna in Sänften, die getragen werden konnten. Der Mischlingselfe missfiel diese Art zu reisen, aber sie spürte auch, wie sehr sie sich noch schonen sollte. Die folgende Reise verbrachte Eleyna damit, sich zu schonen. Und nachzudenken. Tatsächlich schlief sie nach einigen Stunden immer wieder ein. Sie schlief weder ruhig noch besonders gut oder tief, aber sie konnte auch nicht immer wachbleiben. Ihr Körper heilte und brauchte dafür jede Kraft, die er bekommen konnte. So blieb Eleyna weitestgehend regungslos, bis sie sich allmählich dem Ende der Dunsthügel näherten. Erst seit diesem Tag, fühlte Eleyna sich deutlich stärker. Sie wurde weder von übermäßiger Blässe noch Schwindel heimgesucht und konnte schon wieder mehrere Stunden gehen, bevor sie sich abermals setzen musste. Jetzt aber sollte sich der Weg zwischen Minotauren und ihnen trennen. Arvid hatte sie alle die letzten Tage überstrapaziert und war wieder in kindliches Gemaule verfallen. Eleyna hatte anfangs noch versucht, ihm Einhalt zu gebieten, aber es nützte nichts. Er hörte nicht auf sie und sie wurde es leid. Schließlich verabschiedeten sich die Rinder und Eleyna nickte ihnen zu. "Von hier an müsst ihr allein weiter. Wir müssen zur Sippe zurück. Nehmt den Bengel mit. Er soll das Reich der Dunsthügel nicht mehr betreten, bevor er nicht erwachsen geworden ist."
"Ich bin wesentlich erwachsener als ihr alle zusammen, denn ich muss mir nicht ein Rindviechhirn teilen!"
„Arvid!“, mahnte sie den Halbbruder und zischte ihn an. „Halt mal für einen Moment die Luft an!“, bat sie ihn halb streng halb genervt und nickte den Rindern zu. „Vielen Dank für eure Mühen! Richtet dem Zwerg und der Tha’Roon aus, dass auch ihnen mein Dank gilt.“, sie sah ihnen kurz nach als sie sich in Bewegung setzten. Dann blickte sie Skýler und Arvid an.

Für einen Moment standen sie sich gegenüber und schließlich seufzte Eleyna. „Meint ihr, ihr könntet für eine Weile ohne Zankerei auskommen?“, fragte sie, bedachte aber eher Arvid mit einem Blick. Daraufhin setzte sie sich bereits in Bewegung und gab den Weg vor, zumindest zu Beginn. Ihr Kopf wandte sich irgendwann zur Seite. „Wart ihr bereits mal in Rumdett?“, wollte sie wissen, als sie das Stadtbild schon ausmachen konnte. Sie selbst hatte Rumdett bisher noch nicht hinlänglich kennengelernt. Die Halbelfe betrachtete für einen Moment die Stadt und überlegte, was sie darüber wusste. Eine Piratenstadt, wie man sie in Romanen gerne beschrieb. Hier war niemand sicher, aber jeder konnte sich sicher fühlen, der eine Waffe bei sich trug. Das Gesetz war eher eine Richtlinie – aber mehr wusste Eleyna nun auch nicht so richtig. Über den Hafen gelangten sie hinein in den Pfuhl aus Sünde, Dreck und Gier. Die Elfe wurde gleich sehr viel wachsamer und konnte mit Glück feststellen, dass ihre Genesung gut vorangeschritten war. Es musste sich zeigen, ob sie bereits bei vollen Kräften wäre. Nun aber schritt sie in der Mitte von Arvid und Sky durch die Gassen und versuchte sich an den penetranten Geruch zu gewöhnen. Immer wieder ließ sie ihre Augen schweifen und betrachtete sich auch mal den zurückgelegten Weg. Hier musste man ziemlich aufpassen, wohin man tra— Eleyna blickte mit einem Mal sechs Piraten entgegen, die sich vor ihnen aufbauten. Ihre Braue hob sich und sie verschränkte augenblicklich die Arme. Was sollte das nun geben? Arvid war weniger aufmerksam und rannte mitten hinein in einen fleckig behangenen Wanzt. Die Mischlingselfe öffnete ihre Haltung wieder und straffte die Schultern. Sie ließ ihre Hände ganz sachte zu Fäusten werden und beobachtete mit Argusaugen das Geschehen. Immer bereit, einzuschreiten.
"Ey, du halbe Portion, was fällt dir ein, hä?! Zeit für'ne Abreibung nach Blutsäufer-Art“ Eleyna fluchte innerlich. Dieser Mann stieg gleich äußerst hoch ein und Arvid war ein wahrhaftiger Kindskopf. "Blutsäufer, he? Ist dein Bart deshalb so rot? Hat niemand dir das Trinken beigebracht, oder wie?" Der Größere zückte augenblicklich ein Messer. Eleyna zuckte vor und war bei Arvid "Jetzt kannst'e gleich zwei Mal Grinsen, halbe Portion!", sie erreichte Arvid’s Schulter doch… zu spät.

Eleyna spürte, wie seine Schulter unter ihrem Griff entglitt und er gurgelnd und hustend zu Boden glitt. Die eisblauen Augen senkten sich fast in Zeitlupe auf den sterbenden Körper. Eleyna starrte. Für einen Moment war sie wie versteinert, wirklich nur eine Sekunde, dann fing sie sich und kehrte zu einer neutralen Ausgangslage zurück. Die Elfe bewies, dass sie gelernt hatte mit schrecklichen Situationen umzugehen. Sie blendete den plötzlichen Tod ihres Verwandten aus und kehrte mit zwei gezielten Rückwärtsschritten zu Skýler’s Seite zurück. Sie mussten nun einander Deckung geben. Dabei verbat sich Eleyna den Piraten auch nur den Hauch einer Ahnung zu liefern, wer Arvid für sie gewesen war. Sie verbat es sich, darüber selbst nachzudenken. Sie musste jetzt einen klaren Kopf bewahren. "Hübsche Spitzohren habt ihr da" Sie blinzelte und beobachtete schließlich, wie Kantschädel auf den Körper ihres Bruders trat, als wäre er eine faulige Planke. Ihr Herz klopfte schmerzhaft. Dann aber richtete sich der Blick ungerührt auf Kantschädel. Ihr Ausdruck wurde eine Spur kühler. "Oh, die ist süß. Ich werde mein Schiff in jeden ihrer engen Häfen fahren lassen!" „Komm nur“, knurrte sie schon und wollte ihn verbal attackieren, da ging er ebenso elendig zu Boden, wie Arvid. Eleyna suchte sofort nach dem Messerwerfer. Sie selbst war hervorragend darin und griff sich schließlich die Waffe aus dem Hals des Mannes, der noch versuchte, seine Luftröhre mit seinen Händen zu verschließen. Sie hob jenes in einer Verteidigungshaltung, während sich die Piraten schließlich getrieben von Furcht aus dem Staub machten. Die Mischlingselfe blickte dem Anführer hinterher, der ins Wasser fiel.
Eleyna’s Blick suchte sofort die Person, die die Messer ins Spiel gebracht hatte. Schließlich trat jene ins Licht und Eleyna musterte die Aufmachung der fremden Frau. Sie sah den Goldzahn ebenso, wie den Rest. Auch die Messer an ihrer Brust fielen ihr auf. Die Mischlingselfe beäugte jene argwöhnisch und schaute auf den Leichnam ihres Bruders, als sie danach fragte. Überrascht rutschte der Blick wieder zu der Fremden, ehe sie ungeduldig wurde: "Was ist nun? Den Großen hab ich leider verloren. Wie sieht's mit eurem toten Freund aus, braucht ihr den noch?", wollte sie wissen. Eleyna schluckte. Sie wollte sich nichts anmerken lassen. Sie wusste die kesse Piratenbraut nicht einzuschätzen für diesen Moment, sodass sie das Messer einfach lässig einsteckte und die Schultern zuckte. „Wohin soll’s denn gehen?“, fragte sie beiläufig und überspielte den Schmerz des Verlustes, den sie erneut zu fühlen hatte. Arvid war nicht sympathisch und er war wenig hilfreich gewesen. Aber… er war ihr Bruder… sie hatte für ihn kämpfen wollen, trotz all seiner Eskapaden. Er war… Familie. Eleyna behielt aber nur die Piratin im Blick und verweigerte sich den Blick und einen rührenden Abschied von ihrem Bruder. „Und wem verdanken wir das Einschreiten?“, wollte sie schließlich wissen und hüllte ihre wahren Emotionen in einen Mantel aus Gleichgültigkeit. Schließlich war sie langsam Meisterin darin, Verluste und Rückschläge einzustecken. Erlebte man gewisse Dinge immer und immer wieder, wurden sie beinahe schon... Normalität.

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Re: Gefährliche Gassen

Beitrag von Skýler Fiórge Zhèkkra » Samstag 23. März 2024, 14:44

Es war Zeit für Antworten! Und weder Eleyna, noch Skýler würden so schnell von diesem Beschluss abrücken. Sie hatten genug gewartet. Niemand möchte es im Dunkeln gelassen zu werden, wenn es um die eigene Sicherheit ging. Die Absichten der Minotauren, des Zwergs, wie auch der Tha'Roon waren ihnen unbekannt und die Tatsache, dass man sie hier umsorgte ließ ihr antrainiertes Misstrauen nicht unbedingt weniger werden. Wie oft wurde gefasstes Vertrauen enttäuscht, nur weil jemandem ein sicheres Umfeld vorgegaukelt worden war? War Skýler selbst nicht das beste Beispiel? Eleyna begann sich ihm gegenüber mehr zu öffnen und schien ein sachtes Maß an Vertrauen zu bilden, ohne zu wissen, dass sie sich in der Gesellschaft eines anderen Spions aus der Organisation der Spinne befand – jemanden, der auf sie angesetzt worden war!
Die Umstände ließen Skýler diesen Punkt vernachlässigen. Derzeit lag sein Fokus auf ihrer Gesundheit und Sicherheit, wie der Aufgabe endlich Antworten für ihren Aufenthalt in diesem Lager zu erhalten.
„Nun, tatsächlich ist's so... sie... oh. Da seid Ihr ja!“, gab der Zwerg zögerlich zu, als der Mischling fragte, ob sie die Anstifter hinter der ganzen Aktion gewesen waren. Doch bevor weitere Erläuterungen folgten, erschien die erhabene Gestalt der Tha'Roon. Selbst für jemanden, wie Ský, der schon viel herumgekommen und vielen verschiedenen Rassen und Wesen begegnet war, war die Begegnung mit einer Tha'Roon etwas Neues. Eine Gänsehaut breitete sich auf seinen Armen aus, als ihr Blick auf den seinen traf. Nicht, weil sie Gefühle, wie Angst oder etwas dergleichen in ihm hervorrief. Tatsächlich war es schwer zu beschreiben. Die Tha'Roon wirkte einfach erhaben – wie ein Wesen, das auf einer anderen Ebene stand und dadurch beinahe etwas unwirklich war. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass er dieser das erste Mal begegnete. Dennoch beschlich ihn ein leichtes Unbehagen, denn ihr Blick fühlte sich so an, als würde sie in seinen Gedanken herumwühlen.
Der Spion verschloss sich und das zeigte auch seine Miene, von der man kein Empfinden ablesen konnte. Doch glücklicherweise kam nun Bewegung in die Angelegenheit und zusammen mit ihren ‚Gastgebern‘ betrat Skýler wieder das Zelt.
Im ersten Moment sah er zu Eleyna, die wieder auf dem Lager lag. Während die Leitkuh die beiden anderen über ihren Zustand aufklärte, verzog Sky seine Lippen zu einem schiefen Lächeln, als die blauen Augen der Halbelfen auf seine Grauen trafen. Er näherte sich ihr und nickte kurz, als würde er ihr dadurch einfach mitteilen, dass alles in Ordnung war.
Hinter sich hörte er das Rascheln des Stoffs, als die Kuh das Zelt verließ und der Vorhang vor den Eingang zurückfiel und so das schwache Tageslicht aussperrte. Das Zelt bot trotz allem noch genügend Lichtquellen, so dass sie einander alle gut sehen konnten.
„Ihr müsst gehen und das, sobald ihr könnt. Ihr müsst den Unerfahrenen mitnehmen - das Kind, das sich Arvid nennt. Es ist ... schon im Bann des Glöckchens, wie ihr es nennt.“, erklang plötzlich die Stimme der Tha'Roon. Die Nachricht kam unerwartet und der Mischling ließ einen fragenden Ausdruck auf seiner Miene zu – skeptisch, was das alles zu bedeuten hatte.
„Wozu dann das ganze Geleit?“, fragte er sie, doch seine Frage wurde dank der etwas ausführlicheren Ergänzung des Zwergs überflüssig.
Skýler lauschte stumm den Worten und versuchte die Lage zu überblicken. Es ging hier also um das Glöckchen? Nur wegen ihm, hatte man sie herbeordert?
Ehrlich gesagt hatte sich der Spion von dem Schemen nicht großartig bedroht gefühlt. Es war eine lästige kleine Wesensform, das sich mit ihm hatte anfreunden wollen – etwas, worin er nicht wirklich einen Nutzen gesehen hatte. Die Bedeutung, oder gar das Empfinden von Freundschaft war dem Mischling trotz all seiner Lebensjahre ziemlich fremd geblieben.
Als herauskam, dass Arvid hier die Schwachstelle war, seufzte er stumm. Der Bengel bedeutete wirklich nur Arbeit und Umstände! Tatsächlich interessierte ihn das Schicksal von Eleynas Bruder nicht sonderlich. Sollte er Leben und tun was er wollte – nur bitte nicht in seiner Nähe. Da er den übellaunigen Kerl allerdings nicht so einfach loszuwerden schien, eben weil er mit dem Vögelchen verwandt war, schien der Biss in den sauren Apfel unumgänglich.
„Im Bann des Glöckchens?“, fragte nun auch Eleyna nach, die natürlich aufgrund der Beziehung zu Arvid mehr Anteil nahm, als er. Skýler musterte bei der Erklärung teils den Zwerg, teils die Reaktion seines Vögelchens. Er ließ sich sein innerliches Aufstöhnen nicht ansehen, doch das ganze Theater um den Jungen, der nicht in seinem Interesse lag, störte ihn. Und irgendwie verstand er nicht so ganz, was das Glöckchen ausrichten könnte, selbst wenn es Arvid kontrollierte. Dass er kurze Zeit später Zeuge einer leibhaftigen Darbietung wurde, hätte er nicht geahnt.
Ein glockenhelles Schellen erklang, gefolgt von einem merkwürdig dominanten Lachen des Nervenzwergs. Dann kam auch schon Mina, das Kalb in das Zelt gelaufen und suchte wimmernd hinter ihm Schutz. Stirnrunzelnd sah er kurz hinter sich, auf das Kalb, in dessen Augen Tränen schimmerten. Sie war eindeutig verängstigt! Dabei hatte es vorhin noch so geklungen, als hätten die Kinder zusammen großen Spaß gehabt.
Arvids Gestalt schob sich an dem Vorhang des Eingangs vorbei und warf mit Stöcken und Steinen um sich. Über ihm schwebte kreisförmig das Glöckchen mit hell klingelnden Lauten.
Was dann folgte geschah schnell. Die besorgte Mutterkuh kam angelaufen und zusammen mit dem Zwerg rangen sie den unter Kontrolle stehenden Arvid nieder. Mina schniefte hinter Skýlers Rücken und Eleyna war die Sorge und Unruhe – oder besser das Unverständnis für das, was gerade passierte, anzusehen.
Das Einzige, was half und Arvid ruhigstellte, war es ihn KO zu schlagen – etwas, was der Mischling selbst übernommen hätte, wäre man ihm nicht zuvorgekommen. Die Entscheidung fiel schnell: Sie mussten gehen und – zu Skýlers Leidwesen, Arvid mitnehmen.
Womit habe ich das verdient?, seufzte er kellertief und bereits genervt, als sie in Begleitung und Unterstützung einiger Minotauren aufbrachen und Arvid in seiner Sänfte zetern und schimpfen hörte.
Er blieb während ihrer Wanderung durch die Dunsthügel stets neben Eleynas Sänfte und unterdrückte den Drang zum Bruder zu gehen und ihn zu erwürgen – egal ob er nun unter dem Einfluss des Schemens stand, oder nicht.
Ablenkung fand er hier und da in kleineren Unterhaltungen mit Eleyna, oder einem der Rinder. Er suchte nach Orientierung und bekam nach einer Weile eine Vorstellung davon, wohin man sie geleitete: Rumdett!
Die Stadt lag völlig entgegen der Richtung, in die Eleyna vermutlich hatte aufbrechen wollen. Doch ihm war der Weg gar nicht mal so unrecht. Das Vögelchen hatte ihn zum Nachdenken gebracht und irgendwie wollte er Zeit schinden, um sich über alles einen besseren Überblick zu verschaffen.
Dank der Runenmagie des Zwergs erholte sich die Halbelfe auf dem Weg immer weiter und da sie nicht selbst laufen musste, konnte sie ihre Energie sparen. Das Tragen in der Sänfte passte ihr sichtlich nicht, so dass Ský es sich nicht verkneifen konnte sie ein wenig aufzuziehen.
„Alles in Ordnung, Prinzessin?“, fragte er recht zu Beginn ihrer neuen Reise und ließ diesen neuen Titel auch das ein oder andere Mal nicht weg, wenn sie miteinander sprachen.
Nahe Rumdett wurden die Sänften das letzte Mal abgestellt. Dort stiegen Eleyna und Arvid – gezwungenermaßen aus und die Minotauren überließen sie ihrem eigenen Schicksal.
Die Umstände hätte er gerne für besser beschrieben, doch obwohl Arvid nun nicht mehr unter der Kontrolle des Schemens stand, war seine Gegenwart nicht wirklich angenehmer geworden. Noch immer bewies er, dass er eine spitze Zunge hat und warf mit Meckereien umher, auch wenn seine kindlichen Augen von den Reizen der Piratenstadt immer mal wieder gefangen genommen wurden. Glücklicherweise mussten sie ihn nicht weiter hinter sich her schleifen.
Skýler war schon häufiger in Rumdett gewesen. Während seiner Ausbildung hatte er hier lange Zeit auf die harte Tour lernen müssen, zurechtzukommen. Vermutlich war er nicht nur 1 - oder 10 Mal dem Tod von der Schippe gesprungen, sondern mehrfach.
Mittlerweile konnte er diesen Teil seiner Vergangenheit als nutzbringend betrachten. Denn wer in dieser Stadt zurechtkam, kam in den meisten anderen Teilen Celcias auch zurecht. Dennoch war er froh, dass es dem Vögelchen gesundheitlich wieder gut ging! Wer hier Schwäche zeigte, wurde sehr schnell das Ziel von kriminellen Machenschaften.
Obwohl es nicht so aussah und er scheinbar nur unbeirrt neben den beiden herging, ließ er seine Obacht nicht fallen und schenkte ihrer Umgebung große Aufmerksamkeit. Doch das bewahrte sie nicht wirklich davor, dass sie einer Gruppe von Piraten begegneten, die sich aus den Schatten lösten und ihnen in den Weg stellten. Eleyna war wachsam genug gewesen nicht in sie hineinzulaufen, doch Arvid lief geradewegs ins einen der Kerle, die eindeutig auf Blut auswahren.
„Ey, du halbe Portion, was fällt dir ein, hä?!“, blaffte der Skulpturschädel Arvid an, der sich leider auf die Provokation einließ und einen schwerwiegenden Fehler beging: „Blutsäufer, he? Ist dein Bart deshalb so rot? Hat niemand dir das Trinken beigebracht, oder wie?“
Halt den Mund du Vollidiot!, knurrte Skýler gedanklich. Eleyna und er standen einen Schritt hinter dem wagemutigen Jungspund, der offenbar kein Empfinden für die Gefahr besaß, in der er sich – oder sie alle sie sich befanden! Arvid lachte und sowohl Skýler, als auch Eleyna sahen im Augenwinkel bereits die Bewegung der Messerattacke, die das Schicksal des Mischlings besiegeln würden. Die Schwester versuchte ihn noch zurückzuziehen, doch es war bereits zu spät! Die Bewohner Rumdetts besaßen das Können jemanden innerhalb eines Wimpernschlags abzustechen, wenn man nicht vorsichtig war.
Mit einem hässlichen, gurgelnden Laut ging Arvid blutend zu Boden und starb bereits wenige Sekunden später, weil sich seine Lunge mit Blut füllte. Er sank in Eleynas Armen hinab, die noch versucht hatte ihn zurückzuziehen. Ihm blieb der Blick auf ihr Gesicht verwehrt, doch er ahnte, wie es in ihrem Inneren aussehen musste. Egal wie ätzend er selbst Arvid empfunden hatte – er war noch immer ihr Bruder gewesen, um den sie sich Gedanken gemacht hatte.
Scheiße…! Mit einem stummen Fluch streckte er den Arm, um die Halbelfe zurückzuziehen. Sein oberstes Anliegen war ihre Sicherheit! Zum einen, weil sie das Zielobjekt des Auftrags war – zum anderen, weil sie ihm sympathisch genug war, dass er sie hier beschützen würde.
„Jetzt kannst'e gleich zwei Mal Grinsen, halbe Portion!" Der Abstecher suhlte sich im Leid seines Opfers, bevor sich sein Blick auf die Übriggebliebenen richtete. Bevor Skýlers Finger Eleynas Schultern erreichten, ließ sie von selbst ihren toten Bruder los und trat zurück, nahm eine Haltung ein, in der sie auf Angriffe reagieren konnte. Das frischte erneut die Erkenntnis auf, dass sie, als das Vögelchen und somit als Spionin, in der Lage war sich in solch einer Situation zurechtzufinden. Etwas, was dem Mischling nicht missfiel!

„Hübsche Spitzohren habt ihr da" Als Rotbart Anstalten machte auf Skýler zuzugehen zuckte dieser nicht einmal mit der Wimper. Etwas, was sich allerdings bei der Äußerung von Skulpturschädel schlagartig änderte: „Oh, die ist süß. Ich werde mein Schiff in jeden ihrer engen Häfen fahren lassen!“ Diese Bemerkung weckte den Teil in Skýler, den niemand kennenlernen wollte. Er spürte eine schneidende Wut in sich und als würde diese Klinge die Trennschicht zu seiner Brutalitätsbereitschaft durchschneiden, waberten in seinem Kopf die Möglichkeiten empor, wie er diese Mistkerle in ihre Schranken weisen – und für ihre Taten büßen lassen konnte. In seinen Blick trat eine eiskalte Warnung und ein Ausdruck, der jedem klarmachen sollte, dass sie sich mit einem weiteren Schritt in Lebensgefahr begeben würden. Sollte Skulpturschädel in ansehen, wüsste er, dass er mit seinem Leben bezahlen würde, sollte er die junge Elfe auch nur anrühren. Denn dieser hatte mit seinen Andeutung eine äußerst empfindliche Stelle bei dem Spion getroffen.
Doch bevor es zu einer weiteren Eskalation kommen konnte, durchbohrte ein Messer den Hals des Widerlings. Weitere Messer folgten in zielsicherer Art geworfen und trafen einmal das Auge des bereits Getroffenen, der mit einem erneut widerlichen Gurgeln umkippte und im Brackwasser endete. Ein drittes Messer traf Rotbart an der Schulter, der daraufhin zurücktaumelte. Die ganze Truppe sah sich alarmiert suchend nach dem Angreifer um, bevor sie die Beine in die Hände nahmen und das Weite suchten
„Schade", erklang eine weibliche Stimme, bevor die Besitzerin dieser vor ihnen auftauchte. Skýler sah in ein sommergesprosstes Gesicht, das von braunroten Locken umrahmt wurde. Auf dem Haupt trug sie einen Piratenhut mit Federn und als sie den Mund öffnete, war ein Goldzahn zu erkennen. Weder kannte er die Frau, noch schien es ihm einfach ihr Alter einzuschätzen. Sein Augenmerk verfolgte ihre Bewegung, mit der sie den weiteren Wurfdolch zurück in eine Lasche des Brustgurtes schob. Eine Geste, die vorerst nicht von Angriff sprach…
Mittlerweile hatte sich seine Gesichtsmimik wieder neutralisiert, doch ließ er weder ihre neue Bekanntschaft, noch Eleyna aus den Augen.
„Den hätte ich auch gern mitgenommen", verkündete die Piratin mit einem Fingerzeig auf Arvid und der Spion verkniff sich einen bissigen Kommentar, dass er ihr diesen mehr als bereitwillig überlassen hätte. Sein Grau musterte nun Eleyna, für die er sich gerade zurückhielt. Arvids Tod war wie ein Blitzschlag gekommen – unerwartet und unabwendbar. Und so nervig er die Gesellschaft des anderen Mischlings empfunden hatte, er hätte nichts dagegen gehabt, hätte er woanders einfach weitergelebt, solange er ihm nicht in die Quere gekommen wäre.
Sein Mitleid mit ihm hielt sich sehr in Grenzen. Ihm bereitete viel mehr Eleynas Verlust Sorgen. Es war der Zweite, seit sie einander kannten und der letzte hatte sie schon tief getroffen. Doch anders als das letzte Mal zeigte sie kaum einen Ausdruck von Trauer. Vielleicht, weil sie noch immer nicht in Sicherheit waren?
„Wollt ihr den noch?", fragte die Fremde und lächelte sogar dabei, während sie die Arme in die Seiten stämmte. Sich selbstbewusst zu präsentieren schien der Frau in Fleisch und Blut übergegangen zu sein. Kein Wunder, dachte er, denn er wusste, dass hier unschuldige und unsichere Seelen nicht lange überleben konnten. Und ihre Retterin war dem Aussehen nach eine Einheimische, was bedeutete, dass ihr die zivilen Verhaltensweisen in Rumdett vertraut waren.
„Was ist nun? Den Großen hab ich leider verloren. Wie sieht's mit eurem toten Freund aus, braucht ihr den noch?“ Die Frage wirkte befremdlich. Worauf hatte die Piratin es bitte abgesehen?
„Es wirkt vielmehr so, als würdest du eine Verwendung für ihn haben!“, merkte Skýler trocken an und versuchte Eleyna einen Moment des Durchatmens zu verschaffen. Doch sie schien ihre Trauer zu überspielen.
„Wohin soll’s denn gehen?“, fragte sie wie beiläufig, so dass sich Ský unbewusst einen Schritt näherte und ihr eine Hand auf die Schulter legte. Würde sie es wünschen, würde er sich sogar hinreißen lassen Arvids Leichnahm mitzunehmen, so dass sie ihn irgendwo bestatten konnten. Obwohl das in Rumdett nicht unbedingt einfach werden würde. Die meisten Leichen blieben liegen oder wurden in die Kanäle oder die Klippen hinuntergeworfen.
„Und wem verdanken wir das Einschreiten?“ Diese Frage interessierte alle beide Spione.
„Wie kommen wir zu dieser unerwarteten Hilfe?“, interessierte sich auch Skýler. Er seufzte stumm und sah sich kurz um.
„So oder so – ich bedanke mich!“, meinte er etwas zugänglicher, obwohl er noch daran zweifelte, dass diese Rettung ohne eine verspätete Forderung nach Gegenleistung erfolgt war. Sein Kopf begann bereits über die nächsten Schritte nachzudenken, die sie nun tun sollten. Am Besten wäre wohl ein geschützter Unterschlupf, in denen sie beiden, doch besonders Eleyna kurz durchatmen könnte.

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Re: Gefährliche Gassen

Beitrag von Erzähler » Samstag 23. März 2024, 20:01

Er war durchaus eine kleine Nervensäge gewesen, handelte egoistisch und unüberlegt. Sein Mund war schneller als sein Kopf und sparte oftmals nicht mit Beleidigungen oder Provokationen von einer spitzen Zunge. Trotzdem hatte Arvid sich als Eleynas Halbbruder herausgestellt und das bedeutete, er war Familie gewesen. Wieder ein Teil einer Familie, zu der sie keinen näheren Zugang mehr erhalten würde. Erst ihr Vater, nun er. Beide Male war es so schnell und plötzlich gegangen, dass sie kaum hatte reagieren können. Damals noch zu jung und jetzt nicht schnell genug musste sie mitansehen, wie ihre erhoffte Familie wieder kleiner wurde. Übrig blieb jetzt nur noch ihre Mutter - jene, die es am wenigsten verdient hatte, weiterhin Celcias Boden zu beschreiten. Arvid hingegen würde keinen Fuß mehr darauf setzen. Vielmehr stampfte man auf ihm herum, als sich der Kantschädel mit lüsternem Blick plötzlich ihr und Skýler näherte. Letzterer schloss zu Eleyna auf. Er stünde an ihrer Seite, bereit sie zu verteidigen, aber da war noch mehr. Eleyna würde es kaum benennen können, aber Sky umso besser. Eigentlich hatte er den Umgang mit seiner Schattenmagie inzwischen auf ein mehr als überdurchschnittliches Maß an Kontrolle gebracht. Die Worte des fremden Piraten jedoch drohten nun, ihm diese Kontrolle zu entreißen. Tief in seinem Inneren regte sich eine ungezähmte Wut. Sie war in Ketten gelegt und eingesperrt worden, um sie abzurichten, aber jetzt zeigte sich, dass sie die ganze Prozedur immer nur mitgespielt hatte. Sie besaß einen düsteren Kern, der jederzeit - wenn passend gefüttert - ausbrechen könnte. Dann würden die Ketten reißen und Skýler durfte erkennen, dass diese schattenhafte Bestie bereits an den Eisengliedern zerrte. Eleyna spürte in seiner Gegenwart hingegen nur eine gewisse ... Düsternis. Sie war bedrohlich und kalt, als wäre er bereit, dem Mann das Leben zu nehmen, ohne mit der Wimper zu zucken. Diese Aufgabe wurde dem Mischling allerdings abgenommen. Messer flogen, trafen die Kehle und das Auge des kantigen Piraten und er stürzte kurz darauf in den neben entlang fließenden Kanal voller stinkenden Wassers. Ein drittes Messer blieb in Rotbarts Schulter stecken. Der Mann floh und auch die anderen Raubeine zogen sich nun lieber zurück. Statt ihnen trat eine andere Piratin auf den Plan. Dass sie eine war, verriet ihr Aufzug oder aber sie kleidete sich bewusst dem Klischee entsprechend, um in der Stadt selbst nicht aufzufallen. Tatsächlich würde man sich bei ihr wohl am ehesten noch an ihre Sommersprossen und den Goldzahn erinnern. Alles andere verschmolz mit der gesamten Rumdetter Kulisse und ihre Alterslosigkeit ließ sie schwer einschätzen. Das galt auch für ihre Motive, Arvids Leichnam mitnehmen zu wollen. Wenigstens fragte sie zunächst höflich danach, ob er noch gebraucht würde. Was überall sonst auf Celcia merkwürdig war, schien in Rumdett vollkommen normal. Jedenfalls fragte die Fremde es mit einer selbstbewussten Lässigkeit, die im Grunde nicht einmal ein Nein duldete, ohne gleich bedrohlich zu wirken. Aber genau das machte es eigentlich gefährlich. Die Frage würde Eleyna allerdings beantworten müssen. Skýler hatte kein Recht, über den toten Halbbruder zu bestimmen, auch wenn es ihm hezrlich gleichgültig sein konnte, was nun mit seinen Überresten geschah. Trotzdem brannte auch ihm die Neugier unter den Fingernägeln. Es kam eben nicht häufig vor, dass jemand einen Toten mitnehmen wollte, mit dem diejenige nichts zu tun hatte.
"Wohin soll's denn gehen?", nahm Eleyna es ihm ab, die Frage zu stellen. Sie bemühte sich um Neutralität. Ihrer Miene gelang es vielleicht und auch ihre Stimme klang fest, was genug Distanz zum toten Arvid schuf. Aber die Frau hatte sie eindeutig auch vorher schon beobachtet und ihren missglückten Versuch gesehen, nach dem Verstorbenen zu greifen. Das geschah nicht so reflexartig, wenn sie nichts mit ihm verband. Ihre braunen Augen blitzten auf. Sie neigte den Kopf leicht, dass die Spitze ihrer grünen Feder über die Hutkrempe bis hin zu ihrer Schulter sank.
"Nicht weit, aber ihr zwei braucht es auch nicht zu wissen, hm?" Sie lächelte freundlich, aber ihr Blick war nicht minder wachsam als der beider Spione. "Ich lasse euch eure Geheimnisse und ihr mir die meinen."
"Es wirkt vielmehr so, als würdest du eine Verwendung für ihn haben!"
"Hab ich! Nun ja ... bedingt." Die Fremde winkte mit der Linken ab, ehe sie damit auch wieder Hut samt Feder richtete. Sie strahlte eine unbeschwerte Fröhlichkeit aus, die ihre wahre Natur zu verbergen suchte. Hinter ihrer höflichen, aber etwas zurückhaltenden Fassade, was Informationen anging, verbarg sich eindeutig ein wachsamer Geist. Ihre Augen huschten über beide Gestalten, sammelten eigene Informationen über sie, ohne auch nur eine Frage an Eleyna oder Skýler zu stellen. Nun ja, abgesehen von ihrer Bitte, Arvid mitnehmen zu wollen.
"Ist der für die Spinne?", erklang plötzlich eine schwere, aber doch überraschend hohe Stimme für so einen großen Gesellen. Überhaupt war schwer vorstellbar, dass man ihn vorher nicht bemerkt hatte, doch der Pirat bewegte sich tatsächlich recht lautlos über das Pflaster. Es mochte daran liegen, dass er barfuß war. Trotzdem überraschte es, dass jemand von seiner Statur sich so leise fortbewegen konnte. Hinter der Piratin mit Goldzahn erschiend dieser Koloss in alle Himmelsrichtungen. Die Umschreibung passte, denn er war mindestens so breit wie hoch und vermutlich mochte auch sein Hintern recht ausladend sein. Die dunkelblaue Seefahrerhose konnte sich kaum über den Wulst an Speckringen hinweg halten. Immer wieder rutschte sie, so dass ihr Träger nicht nur einen haarigen Nabel präsentierte, sondern den Stoff ständig wieder mit einer Hand emporzog. Bis auf besagte Hose trug er auch kaum Kleidung am Leib. Ein Lederband mit einem kleinen Anhänger in Form eines Ankers hing ihm um den Hals und darunter kringelten sich zahlreiche weitere Haare. Wer so viele davon auf der Brust trug, hatte für den Kopf keine mehr übrig. Auch diesem Mann fehlte Haupthaar, so dass seine Glatze im matten Licht der Hafenbeleuchtung glänzte. Das bild einer blauen Schlange war ihm unter die Haut tätowiert. Es begann am Kahlschädel, wanderte über seine rechte Schulter an der Hüfte entlang, schwand in der Hose und tauchte unten als Schwanzspitze am Knöchel wieder auf. Die Miene des Mannes verriet bereits sein eher simpel gestricktes, aber durchaus zu liebenswertes Gemüt, als dass er als Pirat durchgehen könnte. Dazu musste er den Mund nicht erst aufmachen. Trotzdem deutete er mit einer Bärenpranke von Hand noch einmal gen Arvid und fragte: "Für die Spinne?"
Goldzähnchen rollte mit den Augen, legte den Kopf in den Nacken und seufzte. Gedanklich zog sie sich wohl auch gerade eine flache Hand langsam vom Gesicht herab, nachdem sie sich diese mental gegen die Stirn geklatscht hatte. "Oh, womit hab ich dich verdient?"
"Mit Gold", antwortete der Kahlkopf. Seine Begleiterin seufzte. Dann fasste sie sich wieder, winkte zum Leichnam herüber und nickte. "Jaja, heb ihn auf. Wir nehmen ihn mit." Ihre wachen Augen huschten noch einmal zu Eleyna und Skýler. "Oder wollt ihr ihn vorher ausnehmen? Ich lege keinen Wert auf seine Habe. Greift zu!"
"Und wem verdanken wir das Einschreiten?", fragte Eleyna, die wenigstens einen Namen zur "Entführerin" ihres toten Halbbruders haben wollte. Skýler überließ ihr das Reden, bedankte sich nur für die Rettung. Doch es stand fest: Er würde wohl ebenso aufmerksam zuhören wie die Mischlingselfe.
Die Fremde zuckte mit den Schultern: "Ich bin nur eine bescheidene Streunerin der Rumdetter Gassen ... ein unscheinbares Kätzchen, wenn ihr es so sehen wollt. Meinesgleichen kommt ohne Namen aus, aber wenn ihr unbedingt einen braucht, dann-"
"BOLTE! Ich bin Bolte!", verkündete der Übergroße mit vor Stolz und Fett geschwellter Brust. Seine Haare darauf rollten sich zu einem flauschigen Teppich. Er grinste, wo seine Begleitung erneut nur grimmig dreinschauen konnte. Sie verschränkte die Arme vor ihrer schlanken, aber durchaus konditionierten Gestalt. "Mein lieber Bolte, unterbrich mich noch einmal..."
"Oh, ich weiß doch! Dann gibt's Boltezunge zum Mittag!"
Das Goldzähnchen seufzte. Sie schüttelte den Kopf. Es war klar, dass es nicht ihr erster Versuch war, ihren Gefährten daran zu erinnern, eher vorsichtig mit Informationen an andere umzugehen. Dementsprechend gab sie sich nun wohl auch geschlagen. Skýler und Eleyna kannten nun Boltes Namen und zusammen mit seiner Optik ließ er sich bestimmt rasch in Rumdett ausfindig machen. "Minx - die goldene Minx nennt man mich", streckte sie ihre Hand beiden zum Gruß entgegen und zog sie zurück, ehe man sie ergreifen konnte. Dann reckte sie das Kinnd. "Jetzt hab ihr unsere Namen. Nun will ich eure hören, um ein Gleichgewicht zu schaffen. Keine Sorge, danach verschwinden mein zu gesprächiger Freund und ich sofort wieder und ... beseitigen die Spuren, hm? Geht ihr doch solange in irgendeine Taverne. Es soll ein paar in Rumdett geben, bei denen keine Ratten im Bier schwimmen. Was meint ihr? Da könnt ihr um euren toten Kameraden trauern, euch berauschen, ficken und saufen, so viel ihr möchtet. Klingt besser als sich mit mir zu unterhalten, glaubt mir mal!"
"Außerdem haben wir nicht viel Zeit, weil die Spi-"
"BOLTE!", fuhr Minx nun durchaus herrisch dazwischen. Er aber reckte nur erneut die Brust heraus. "Das bin ich!", verkündete er stolz. Minx stöhnte wieder auf: "Ich sollte dich umbringen und ausliefern ... eines Tages tu ich's, verlass dich drauf", murmelte sie genervt.
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Re: Gefährliche Gassen

Beitrag von Eleyna d'Yaincre » Sonntag 24. März 2024, 16:25

Dass man Eleyna nach dem Leben trachtete war nichts neues. Dass man ihr seinen Willen aufzwingen wollte, war nichts neues. Die Spionin hatte erst vor wenigen Tagen Estria fluchtartig verlassen, weil man ihr auf ähnliche Art aufgelauert hatte. Dass es Arvid gewesen war, der ihr damals geholfen hatte, war ungewöhnlich gewesen und doch hatte sie ihm dafür aufrichtig gedankt. Um kurz darauf im Streit zu erkennen, dass er diesen Hinterhalt fingiert hatte, um anschließend als Held dazustehen. Jedenfalls kam ihr der Gedanke, bejaht hatte der Mischling das nie. Und nun würde er es auch nicht mehr zugeben können. Eleyna reagierte schnell für diese unnormalen Verhältnisse. Sie brauchte nur eine Sekunde, um sich in dieser Situation eine Maske zuzulegen und schon sah man ihr nicht mehr an und hörte nicht heraus, ob ihr der Tod naheging. Schwäche war etwas, dass diese Stadt nicht brauchte. Und ganz offensichtlich auch nicht das großspurige Gehabe eines… Kindes. Eleyna spürte, dass es etwas mit ihr machte. Aber sie erlaubte sich nicht, jetzt darüber nachzudenken. Die Mischlingselfe schottete sich ab. Vielleicht hatte sie auch deutlich zu viel erlitten und hatte keine Emotionen mehr übrig. So trat sie von dem Toten zurück und beobachtete, wie sich die Piraten näherten. Sie hingegen forderte den Kantschädel auf, sich ihr zu nähern, damit sie ihm zeigen konnte, wie eng seine Häfen wären, wenn sie erst mit ihm fertig wäre. Doch auch Skýler verdeutlichte mit einem Mal, dass man es sich mit ihm am besten nicht verscherzen sollte.
Dunkelheit befiel sie, wie eine schleichende Beklemmung. Sie wandte leicht den Kopf, während sie den Piraten nicht gänzlich aus den Augen ließ. Ský strahlte eine Skrupellosigkeit aus, die sie in der Form nicht erwartet hatte. Doch bevor sich weitere Gedanken dazu bilden konnten, wurde die Szene wieder verändert: Die Angreifer wurden seitens einer Piratin in ihre teilweise endgültigen Schranken verwiesen und die Mischlinge hatten ihre Kräfte geschont. Eleyna übernahm allerdings kurz darauf das Wurfmesser der Grünfeder und steckte es sich einfach ein. Ihre Frage nach Antworten wurde umschifft und die Mischlingselfe warf Ský einen knappen Blick zu, als auch er in das Gespräch einstieg.

Rumdett war ein Pfuhl und sie musste hier keine Zeit verbracht haben, um zu verstehen, dass dies hier ein Katz-und-Maus-Spiel würde. Die Piratin aber wand sich aus einer Antwort heraus und bekam unerwartete… Gesellschaft. Eleyna betrachtete die Bär von einen Mann, der sich plötzlich und erstaunlich leise zu ihnen gesellte. Der dicke Wanzt passte weder in die Hose, noch in irgendein Hemd, sodass ihren Augen alles ungeniert entgegenquoll. Die Elfe hob eine Augenbraue. "Ist der für die Spinne?", Eisblaue Augen wanderten an dem Fett entlang und betrachteten das Gesicht des Dicken. Die Elfe hörte just in diesem Moment einen unangenehmen Pfeifton, doch jener half ihr blitzschnell dabei, jetzt keine falsche Reaktion zu tun. Eleyna rührte sich… gar nicht auf jene Information, die ihr so vieles verriet. Das Netz ihrer Mutter reichte also bis inndie entlegensten Winkel der Welt und sie konnte nirgendwo hinspucken, ohne einen Schergen von ihr zu treffen. Sie musste vorsichtig sein!
Sie tat so, als wüsste sie gar nicht, worum es ginge und verbat es sich gleichzeitig ein vorschnelles Nachfragen zu platzieren. Kurzum: Sie überging es. Sie betrachtete den Dicken und lauschte dem Gespräch zwischen ihm und der Grünfeder. Ganz offensichtlich hatte sie ihre liebe Mühe mit dem recht einfältig Wirkenden und Eleyna warf Skyler währenddessen einen kurzen Blick zu.
Im Zelt hatten sie einander einige Sichtweisen anvertraut aber sie hatte ihm nichts weiter erzählt, über die Familie, aus der sie stammte. Dennoch sah sie bei der Information zu ihm- warum, das wusste sie nicht aktiv zu sagen. Vielleicht ein Versuch, ihn einzuschätzen? Vielleicht das hart erlernte Misstrauen? Aber sie kam nicht dazu, den Rothaarigen weiter zu betrachten. Sollte er ihren Blick erwidern, hob sie nur nichtssagend die Schultern, als wisse sie nicht, was das alles sollte, bevor sie wieder zu… "Ich bin nur eine bescheidene Streunerin der Rumdetter Gassen ... ein unscheinbares Kätzchen, wenn ihr es so sehen wollt. Meinesgleichen kommt ohne Namen aus, aber wenn ihr unbedingt einen braucht, dann-"
"BOLTE! Ich bin Bolte!"
schaute.

Das Kätzchen und Bolte erhielten seitens Eleyna ein neutrales Nicken. Erneut wurde der Einfältige in seine Schranken verwiesen. "Minx - die goldene Minx nennt man mich.“ Ihr Blick fiel auf die Hand, doch griff sie nicht danach.. man sollte hier wohl niemandem zu nahe kommen. Und auch Minx wollte offenbar das Treffen nicht zu sehr in die Länge ziehen. Bolte barg offenbar ebenso eine gewisse Gefahr, wie es Arvid getan hatte.“Jetzt hab ihr unsere Namen. Nun will ich eure hören, um ein Gleichgewicht zu schaffen. Keine Sorge, danach verschwinden mein zu gesprächiger Freund und ich sofort wieder und … beseitigen die Spuren, hm? Geht ihr doch solange in irgendeine Taverne. Es soll ein paar in Rumdett geben, bei denen keine Ratten im Bier schwimmen. Was meint ihr? Da könnt ihr um euren toten Kameraden trauern, euch berauschen, ficken und saufen, so viel ihr möchtet. Klingt besser als sich mit mir zu unterhalten, glaubt mir mal!“
„Außerdem haben wir nicht viel Zeit, weil die Spi-„
„BOLTE!“,
Eleyna musterte die beiden. Minx‘ Ansprache, dass sie in einer Taverne besser aufgehoben wären und dort ‚die Seele baumeln lassen‘ könnten, brachte Eleyna dazu, das genaue Gegenteil machen zu wollen. Nichts davon klang wirklich nach ihrem Sinn, aber sie behielt ihre Maske. Sie engte ein wenig ihre Augen, als ihr ein Gedanke kam. Es würde ihr einiges abverlangen, aber sie konnte die beiden auch nicht so davonkommen lassen. Also stemmte nun sie ihre Hand in die Hüften und deutete in lässiger Geste auf Minx und Bolte. „Katzen, Spinnen, Ratten… und ganz offenbar ein Bär“, nickte sie Bolte zu, „-was wird das? Rumdetts erster Streichelzoo?“ Eleyna nickte zu Arvids Leiche, als beträfe sie das Schicksal nicht: „Der Vogel wird nicht mehr singen, wozu also mitnehmen?“, sie trat an die Leiche ihres Bruders heran und schob einen Fuß in seine Richtung. Ihre Stiefelspitze berührte den leblosen Körper, dass ihr beinahe schlecht zu werden drohte. Aber Eleyna war schon immer hervorragend darin gewesen, sich auf neue Situationen sehr schnell einzustellen. Diese Prozesse liefen bereits automatisiert ab und halfen ihr nun. So verschränkte sie die Arme und blitzte die Streunerin aus ihren hellblauen Augen an: „Wie wäre es, wenn wir ihn einfach hier und jetzt in den Kanal schieben? Offenbar regelt man die Dinge hier auf diese Art, warum die Mühe machen, sich mit ihm zu belasten?“, ein kühles Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen. Sie hob etwas Arvid’s Körper an und bewegte ihn minimal in Richtung Stegkante. Sie blickte zu Sky und deutete salopp auf Arvid am Boden: „Wolltest du noch etwas aus seinen Taschen? Ich brauche nichts.“, tat sie so als wäre es irgendjemand. Eleyna war Familie immer wichtig. Sehr wichtig. Deshalb würde sie auch nie mehr nach Mantron zurückkehren, um ihre dortige, menschliche Familie nicht weiter zu gefährden durch ihre Anwesenheit. Arvid war das, was eben jenem Gefühl vielleicht am nächsten hätte kommen können, aber diese Zeit wurde ihnen nicht gewährt. Jetzt musste sie auch damit leben lernen. Eher würde sie ihn hier dem Brackwasser übergeben, als ihn zurück zu ihrer Mutter zu lassen. Sie hatte seinen Leichnam nicht verdient. Aber sie würde sich nichts anmerken lassen. Die beiden Gestalten würden sie nicht aus der Reserve locken. Dass sie etwas über ‚die Spinne‘ wusste, das blieb ihr Geheimnis. So leicht, war sie nicht zu ködern. Zudem trug Eleyna auch keinerlei Erkennungszeichen, wie andere. Laogh hatte ihr das Zeichen aufgemalt und sie würde es erkennen. Aber selbst besaß sie so etwas nicht. „Wofür brauchtet ihr ihn noch gleich?“, fragte sie so unverfänglich und mit einem ebenso freundlichen Lächeln, wie Minx es gerne trug, dass sie keinen Zweifel daran ließ, dass sie Arvid mit einem kräftigen Tritt ins Wasser befördern würde.

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Re: Gefährliche Gassen

Beitrag von Skýler Fiórge Zhèkkra » Sonntag 24. März 2024, 18:17

Eigentlich konnte sich Skýler fragen, wie er in so ein Chaos geraten konnte. Üblicherweise verliefen seine Aufträge überwiegend still – immerhin war er Spion, der aus dem Schatten heraus agierte. Seit er Eleyna kennengelernt hatte, schien diese Art der Arbeit nicht zu funktionieren. Doch wenn er den Vorfall Revue passieren ließ, konnte das Vögelchen nicht einmal etwas dafür. Sie war auf der Flucht gewesen und ihr maulendes Anhängsel von einem Halbbruder war der Grund, wieso sie den Abstecher zur Minotaurensippe hatten nehmen müssen. Eleynas körperlicher Zustand war dahingehend eher ein Zufall und vermutlich sogar ein glücklicher, egal wie schlimm das Missverständnis zu verarbeiten war.
Dennoch entsprach all das, was Skýler mit den beiden erlebt hatte nicht unbedingt seinem Alltag. Er wirkte gesellig, weil er ein Täuscher war und sich für die Beschaffung von Informationen an jeden Relevanten anpassen musste. Doch blieben diese Kontakte oberflächlich – zumindest bisher.
Der Kontakt zu Eleyna war anders. Vielleicht, weil er mehr über sie wusste, als sie es ahnte. Die Parallelen und Gemeinsamkeiten zwischen ihnen verbanden sie irgendwie stärker, als er es vorher hätte einschätzen können. Die Sorge um das Überleben des Vögelchens galt nicht mehr nur dem Auftrag. Der Mischling hatte seine Nüchternheit bereits verloren, als er sie blutend zur Sippe getragen hatte. Und hier in Rumdett schien es direkt weiterzugehen!
Arvid schnelles Ableben berührte ihn nicht wirklich. Er ahnte lediglich, dass es Eleyna nicht kalt ließ, egal wie stark sie sich nach außen hin präsentierte. Das zu verkennen war ihm nicht möglich, denn sie hatte ihm bereits einen Einblick in einen kleinen Teil ihrer Welt und die Art und Weise, wie sie trauerte gewährt.
Rumdett war eine Stadt, in der der Spion mittlerweile gut zurechtkam. Doch in der Regel war er die vergangenen Male stets alleine gewesen. Nun war es seine Aufgabe auf jemanden zu achten – zumindest bis er andere Instruktionen erhielt. Das alleine machte es zu einer neuen Erfahrung – auch wenn es so aussah, dass sich Eleyna selbst wacker schlagen konnte. Nur wissen konnte er es noch nicht! Was sie alles draufhatte musste er erst noch herausfinden. Und dann gab es da diesen kleinen Funken, an persönlichem Interesse, der ihn in einer Art und Weise beeinflusste, die er selbst nicht vorhersehen konnte.

Die Wut, die der Pirat mit seinen Worten in ihm getriggert hatte, überfiel ihn vollkommen unerwartet. Skýler war kein unerfahrener Schüler oder Jungspund mehr! Er hatte gelernt seine Kräfte zu kontrollieren. Doch nun erfasste ihn ein Abbild derselben Dunkelheit, wie er sie einst in seiner Kindheit erlebt hatte. Die Erinnerung – das Empfinden des Déjà-vus traf ihn für einen Moment wie ein Schlag. Er ballte die Hände zu Fäusten und seine Kieferknochen waren angespannt, während er seine Kontrolle über seine Magie zurück in die richtigen Bahnen zwang.
Die Anfangszeiten seiner Ausbildung waren nicht einfach gewesen. Krazhian hatte Ský als Jungen mit einer instabilen Persönlichkeit und noch mitten in der Entwicklung aufgelesen, der allerdings über überproportional große magische Kraftreserven verfügte. Vermutlich ein perfekter Kandidat für ein Werkzeug, doch hatte das Lehren der Kontrolle viele Jahre, gar Jahrzehnte und viel Mühen gekostet. Doch sie hatten es geschafft!
Dass Ský nun dem Gefühl des Ankämpfens gegen eine, gefühlt eingeschlossene Kraft in sich wiederbegegnete, war geradezu befremdlich. Wenigstens konnte er nach außen hin die Kontrolle bewahren und durch das Eingreifen der Piratenfrau kam es zur Entschärfung der Situation.
Da ihre eigentlichen Angreifer in die Flucht geschlagen waren, galt es nun sich der neuen Unbekannten zu widmen, die ein merkwürdiges Interesse am Leichnam Arvids hatte.
„Wohin soll's denn gehen?",
„Nicht weit, aber ihr zwei braucht es auch nicht zu wissen, hm?"
„Ich lasse euch eure Geheimnisse und ihr mir die meinen."

Während die Frauen sich dem Katz- und Mausspiel der Fragen und selbst nicht antworten hingaben, bedachte der Mischling Arvid mit einem rätselnden Blick. Was sollte man mit seinem Körper vorhaben wollen?
Rumdett!, dachte Ský mit einem gedanklichen Schnalzer. Nur makabre und komische Vögel hier…
„Es wirkt vielmehr so, als würdest du eine Verwendung für ihn haben!", warf nun Skýler eine Bemerkung mit in den Ring und zeigte dadurch, dass er das Gespräch weiter mitverfolgte. Sein grauer Blick hob sich und wanderte ruhig musternd über die Gestalt von Goldzahn. Sie musterten alle einander und jeder wog vermutlich ab, wann man dem Ende der Planke dieses Spiels gefährlich nahekam. Die Piratin wollte Arvids Körper – warum auch immer. Noch fragte sie, doch hatte ihr Tonfall durchscheinen lassen, dass sie sich mit einem Nein nicht einfach abweisen lassen würde. Wie weit würde ihre zweifelhafte Retterin bereit sein zu gehen, um das zu bekommen, worauf sie es abgesehen hatte?
„Hab ich! Nun ja ... bedingt.“, antwortete die Rotbraungelockte, doch dann betrat eine weitere Gestalt die staubig, stinkende Bühne der Seitengasse, in der sie sich gerade aufhielten. Weder die Tatsache, dass er sich quasi lautlos hatte anschleichen können, noch der große und massige Körper, ließ den Spion für einen Moment, verborgen innehalten! Es waren die Worte, die der Pirat sprach:
„Ist der für die Spinne?“ Die Spinne! Skýlers Blick hing für ein paar Sekunden auf dem Koloss, der hinter der Piratin aufgetaucht war. Sein Aussehen verriet die grobe körperliche Kraft, die dieser sein Eigen nannte, doch seine Miene sprach mehr von einem simpel gestrickten Geist.
„Für die Spinne?", fragte er noch einmal und deutete mit einer seiner großen Pranken zu Arvids Leichnam. Die Grünfeder, der Skýler das genaue Gegenteil der Beschreibung ihres … Begleiters, andichtete, wirkte mit einem Mal ziemlich genervt.
„Oh, womit hab ich dich verdient?“, fragte sie und der Mischling konnte gedanklich sogar mit diesem Satz und den verbundenen Empfindungen sympathisieren. Das habe ich mich in den vergangenen Stunden auch öfters in Bezug auf den Nervenzwerg gefragt!
Zu beobachten, wie sich die beiden verhielten war interessant und wichtig, doch gab es eine Reaktion, die der Spion weitaus dringlicher mitbekommen musste und beobachten wollte: Eleynas!
Sein Blick wanderte möglichst neutral zu ihr, kurz nachdem der Begriff der Spinne gefallen war. Doch entdeckte er keine aufschlussreiche Reaktion. Entweder er hatte sich an das falsche Vögelchen geheftet, oder sie verhielt sich angemessen professionell.
Die blauen Augen musterten einen Moment das ungleiche Duo, ehe sie auf seinen Blick trafen. Sky hob, gespielt ahnungslos fragend die Augenbrauen, als würde auch er nicht verstehen was diese komischen Käuze wollten, während sie nichtssagend die Schultern hob.
„Mit Gold" erklang die kräftige und doch etwas hohe Stimme des Kahlkopfs, was in Skýlers Mundwinkel ein verhaltenes und doch amüsiertes Schmunzeln brachte. Ach ja, solche Gesellen waren doch immer spaßig! Nur schien die Grünfeder das nicht so zu empfinden.
„Jaja, heb ihn auf. Wir nehmen ihn mit. Oder wollt ihr ihn vorher ausnehmen? Ich lege keinen Wert auf seine Habe. Greift zu!“ Skýler enthielt sich bei dieser Frage und überließ es der Schwester zu antworten, die weitaus geschickter spielte, als man es ihr nach solch einem Verlust zugeschrieben hätte.
„Und wem verdanken wir das Einschreiten?“
„Ich bin nur eine bescheidene Streunerin der Rumdetter Gassen ... ein unscheinbares Kätzchen, wenn ihr es so sehen wollt. Meinesgleichen kommt ohne Namen aus, aber wenn ihr unbedingt einen braucht, dann-“
„BOLTE! Ich bin Bolte!“

Der Mischling schien gerade den größten Spaß empfinden zu können. Er beobachtete das Schauspiel, was sich vor seinen Augen abzog und amüsierte sich füchsisch.
„Wie überaus bescheiden!“, merkte er nur auf die Vorstellung der Streunerin an, die gerade all ihre Mühe aufzubringen schien, die Geduld mit Bolte nicht zu verlieren!
„Mein lieber Bolte, unterbrich mich noch einmal...“
„Oh, ich weiß doch! Dann gibt's Boltezunge zum Mittag!“
Skýler machte sich in diesem Moment nicht einmal mehr die Mühe sein Grinsen zu verbergen. Bolte war ihm direkt sympathisch. Solch redselige Schafe waren doch für jeden Spion eine willkommene Gesellschaft!
Die Piratin seufzte nur noch und ergab sich offenbar der kleinen Niederlage, die sie dank ihres Partners erlitten hatte.
„Minx - die goldene Minx nennt man mich. Jetzt hab ihr unsere Namen. Nun will ich eure hören, um ein Gleichgewicht zu schaffen. Keine Sorge, danach verschwinden mein zu gesprächiger Freund und ich sofort wieder und ... beseitigen die Spuren, hm? Geht ihr doch solange in irgendeine Taverne. Es soll ein paar in Rumdett geben, bei denen keine Ratten im Bier schwimmen. Was meint ihr? Da könnt ihr um euren toten Kameraden trauern, euch berauschen, ficken und saufen, so viel ihr möchtet. Klingt besser als sich mit mir zu unterhalten, glaubt mir mal!“
„Außerdem haben wir nicht viel Zeit, weil die Spi-“
Dem Ausruf der Grünfeder zuzusehen genoss Skýler ein wenig gehässig, obwohl er ein klein wenig mit der goldenen Minx mitlitt. Für ihn war Bolte äußerst aufschlussreich, doch für sie… ein Alptraum! Dennoch machte keiner von ihnen Anstalten die Hand der goldenen Minx zu ergreifen.
„Du willst ganz schön viel! Einen Leichnam und nun unsere Namen!? Aber, weil Bolte so entgegenkommend war, will ich mal nicht so sein und euch meinen verraten: Azael – freut mich!“ Mit einem schrägen Lächeln nickte er vor allem Bolte zu. Dass er, was seinen Namen betraf los, als wäre es die Wahrheit, war für ihn kein Kunststück. Was das anging besaß er bereits eine Liste – noch dazu hatte er diesen Namen schon ein paar Mal in Rumdett verwendet.
Eleyna schien sich mittlerweile ein eigenes Bild der beiden zu machen und natürlich würde sie Arvids Körper nicht so einfach herausrücken. Weder auf persönlicher Ebene, noch aus taktischen Gründen, die eine Spionin nicht ungenutzt lassen durfte. Nun war sie es, die das Wort ergriff und Ský? Er erhielt die Möglichkeit, sich im Hintergrund haltend, das Vögelchen in Aktion zu beobachten:
„Katzen, Spinnen, Ratten… und ganz offenbar ein Bär - was wird das? Rumdetts erster Streichelzoo?“ Sie machte einen Schritt auf den leblosen Körper ihres Bruders zu und deutete in seine Richtung. Ský lehnte sich seitlich an die Seitenmauer und beobachtete mit verschränkten Armen wachsam, wie es weiterging.
„Der Vogel wird nicht mehr singen, wozu also mitnehmen?“ Ihre Stiefelspitze berührte den leblosen Körper. Tatsächlich überraschte es den Mischling, wie emotionslos sie sich gerade zeigte. Das war ein vollkommen anderes Bild der Eleyna, die er bisher zu Gesicht bekommen hatte.
„Wie wäre es, wenn wir ihn einfach hier und jetzt in den Kanal schieben? Offenbar regelt man die Dinge hier auf diese Art, warum die Mühe machen, sich mit ihm zu belasten?“ Die Provokation war eindeutig und die Halbelfe untermauerte ihre Worte, indem sie Arvid’s Körper mit dem Fuß leicht anhob und gen Stegkante schob.
Das Amüsement des Rothaarigen schwächte ab und er wurde aufmerksamer. Er ließ Eleyna machen, doch hielt er sich aktionsbereit, denn die goldene Minx und vermutlich auch das Plappermaul an Koloss dufte man nicht unterschätzen. Erst recht nicht, wenn sie, wie sie selbst, der Spinne angehörten!
Was geht hier nur vor?, fragte er sich und rätselte noch einmal, was ein Mitglied der Spinne mit Leichen tun wollte. Oder war der Begriff lediglich Zufall? Gab es im Rumdett vielleicht noch eine Gesellschaft die rein zufällig denselben Namen verwendete? Zumindest auf dem massigen Körper Boltes konnte er kein Anzeichen der Tätowierung erkennen, die er selbst auf seiner Haut verewigt tragen musste.
„Wolltest du noch etwas aus seinen Taschen? Ich brauche nichts.“ Ský hielt seinen Blick auf Minx gerichtet und blieb reaktionsbereit. Die Piratin hatte sich flink im Werfen der Messer bewiesen und er wollte nicht riskieren, dass Eleyna etwas passierte.
„Wofür brauchtet ihr ihn noch gleich?“ Das Blut Arvids, hatte sich mittlerweile eigene Wege gesucht und tropfte nun in kleinen Rinnsalen vom Kanalrand hinab, in dem der Körper drohte zu landen, wenn Eleyna und Minx keine Übereinkunft treffen konnten.
Ský stieß sich von der Wand ab und holte hörbar Luft: „Nun kommt! Entspannen wir uns doch alle etwas! Ihr sagt uns, was ihr mit der Leiche wollt und – Bolte, du kennst doch sicher eine Taverne in der wir uns das gute Zeug die Kehle hinunterschütten können! Ich geb‘ einen aus: Zum Dank, dass das unscheinbare Straßenkätzchen uns von den Straßenkötern befreit hat!“ Der Tonfall des Mischlings klang locker – entgegenkommend und Bolte zumindest warf er einen typischen Männerblick zu, den trinkfreudige Idioten miteinander austauschten, wenn sie die Nacht durchzechen wollten.

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Re: Gefährliche Gassen

Beitrag von Erzähler » Montag 25. März 2024, 04:44

Beide Mischlinge schnappten die Information auf, beide auf unterschiedliche Weise. Wo Eleyna sofort davon ausging, dass sich hinter dem Pseudonym der Spinne nur ihre eigene Mutter verbergen konnte und erfahren musste, dass ihre Reichweite sich auch weit über Morgeria hinaus erstreckte, da zweifelte Skýler zumindest kurzfristig an dem Namen. Jeder konnte sich Spinne nennen. Andererseits müsste gerade er wissen, dass das Netzwerk jener groß war, der Kraz'hian diente ... und somit auch er selbst. Immerhin war er Werkzeug des Dunkelelfen. Seine Aufträge hatten ihn schon an die entlegensten Ecken Celcias geführt. Er war nicht das erste Mal in Rumdett. Erstmals aber hörte er den Namen der Spitze seiner Auftraggeber auch hier. Man sprach nicht öffentlich von der Spinne, obgleich sie wirklich viele Kontakte zu besitzen schien. Sie hockte im Zentrum ihres Netzes, zupfte an den Fäden und sämtliche anderen Insekten darauf sprangen und tanzten. Skýler hatte sich immer so bewegt, wie es Kraz'hian von ihm erwartete. Bisher hatte er nur nie herausfinden können, ob seine Loyalität ihn zu einer der kleineren Spinnchen des Muttertiers machte oder zu einer Fliege, auf die sie sich alle stürzen wollten. Sein Blick wanderte so neutral es ihm möglich war zu Eleyna herüber. Er musterte das Vögelchen mit dem Wissen um ihre Rolle. Ob nun Fliege oder Vogel, unter der Last aller Jäger würde auch sie sich im Netz verfangen und Nahrung für zahlreiche Kinderchen bieten. Vorausgesetzt, es handelte sich bei Eleyna d'Yaincre um die Gesuchte aus seiner Umschreibung. Skýler erinnerte sich vielleicht, wie ungehalten sein Lehrmeister reagiert hatte, als er ihm die Nachricht zu lesen gab. Das allein war schon seltsam gewesen und auch sein Verhalten hatte ... ungewohnt gewirkt. Etwas hatte Kraz'hian aufgewühlt, so wie die Information zur Spinne nun eigentlich Skýler zumindest in Alarmbereitschaft hätte bringen sollen. Möglicherweise ergab sich durch Minx und Bolte die Gelegenheit, eine Kontaktperson anzutreffen. Es blieb zu bezweifeln, dass sich die Spinne selbst in Rumdett aufhielt. Andererseits wollte das Goldzähnchen Arvids Leichnam zu ihr bringen lassen. Der Grund war dem Mischling auch nicht ganz klar. So hielt er sich zunächst zurück und beobachtete nur, wenngleich durchaus mit einem amüsierten und einem weinenden Auge. Minx tat ihm in gewisser Weise leid. Wer immer ihr Bolte als Handlanger an die Seite gestellt hatte, wollte sie offenkundig ärgern. Der simpel gestrickte Geist des Beleibten mochte ihn zu einem gehorsamen Diener machen, welcher seine Order nicht hinterfragte, dafür plauderte er aber jetzt schon mehr Informationen aus als es Minx lieb war. Glück für Skýler! Er musste nichts weiter tun als zuhören.
Auch Eleyna lauschte. Der Deckname ihrer Mutter war gefallen: Die Spinne. Ihr Netzwerk reichte bis in das entlegene Rumdett. Eleyna war nie in der Piratenstadt gewesen. Jetzt musste sie erkennen, dass es Morgeria in kaum etwas nachstand. Auch das Pflaster der Küstenstadt wurde von Gewalt und Mord dominiert. Zusätzlich sprenkelte nun auch noch Arvids Blut den Boden. Es kostete die Elfe mehr Überwindung als sie durchblicken ließ, um den reglosen Körpers ihres Halbbruders auch nur mit der Stiefelspitze anzustubsen. Dennoch tat sie es, denn sie durfte sich hier und jetzt keine Blöße geben. Stattdessen zeigte sie, zu welch talentierter Spionin man sie ausgebildet hatte. Sie beantwortete Minx nicht die Frage nach ihrem Namen, erfuhr aber einen weiteren von ... Fjorge ... Skýler? Nun Azael. Er besaß viele Bezeichnungen, wie sich herausstellte. Ob überhaupt ein Name stimmte, den er Eleyna bisher genannt hatte? Das würde sie später klären müssen, wenn es überhaupt eine Gelegenheit dazu gab. Jetzt war der Moment reichlich unpassend, aber mit etwas Geschick konnte die Mischlingselfe noch mehr wichtige Informationen aus Minx und vor allem Bolte herauslocken. Sie entschied sich dazu, das Spiel fortzuführen: "Katzen, Spinnen, Ratten ... und ganz offenbar ein Bär - was wird das? Rumdetts erster Streichelzoo?"
"Mit dem Bären meint sie dich, Bolte." Minx warf ihm einen Seitenblick zu, schenkte ihm ein Lächeln, dass der Kerl seinen Wanst stolz nach vorn streckte. Sein haariger Nabel wölbte sich plötzlich mit einem PLOP! nach außen. Bolte grinste auf. "Und du bist unter all den Biestern vermutlich das einzige, das sich wirklich streicheln lässt." Minx wandte Eleyna erneut ihren Blick zu. Sie hob die Schultern an. "Jeder legt sich doch gern einen Spitznamen zu. Warum sich die meisten für Tiere entscheiden ... deinen hab ich immer noch nicht erfahren, im Übrigen." Sie schaute nun zu Skýler herüber. "Azael, hm? Nun, wie heißt deine ... Schwester denn? Hm, nein, ihr sehr zu verschieden aus. Freundin? Ihr seid beide Elfen, oder? Aber nicht so dunkel wie die jüngsten Bewohner Rumdetts. Wie Soldaten seht ihr auch nicht aus. Söldner?" Sie trat etwas näher, aber ehe sie Arvid erreichen konnte, schnitt Eleyna ihr bereits den Weg ab. Sie stellte sich halb über den Toten, verschränkte dabei ihre Arme. Minx blieb stehen.
"Wie wäre es, wenn wir ihn einfach hier und jetzt in den Kanal schieben? Offenbar regelt man die Dinge hier auf diese Art, warum die Mühe machen, sich mit ihm zu belasten?"
"Es wirk vielmehr so, als würdest du eine Verwendung für ihn haben"
, setzte Skýler sich an den metaphorischen Spieltisch und ließ die eigenen, gezinkten Würfel rollen. So leicht machte Minx es den beiden allerdings auch nicht. "Also wirklich Söldlinge, hm? Ist euer Auftrag nun fehlgeschlagen, dass ihr den kleinen Schützling nun im Kanal beseitigen wollt?" Sie kicherte auf. "Tatsächlich lösen viele Rumdetter so ihre Probleme, aber nicht, wenn man jemanden noch braucht. Ja, ich habe Verwendung für euren ... Gefährten."
"Wir brauchen ihn! Für die Spinne!", mischte Bolte sich wieder ein und dieses Mal wurde er für sein redefreudiges Mundwerk bestraft. Minx packte nach einem Fischeimer, aus dem die abgenagten Gräten samt Köpfen heraushingen und die Gasse zusätzlich mit ihrem eigenen, penetranten Gestank erfüllten. Sie warf den Eimer samt Inhalt einfach, aber zielsicher nahc Bolte. Das Wurfgeschoss prallte an seiner speckigen Wampe ab, ohne dass er Schaden nahm. Die Botschaft war dennoch eindeutig. Für Bolte vielleicht nicht genug, weshalb Minx zischte: "Halt endlich den Rand!" Sie sog die Luft tief ein und bereute es offenbar sofort wieder. Auch mit einem Eimer Abfälle weniger roch es plötzlich nicht besser in der Hintergasse. Außerdem ließ Eleyna nicht locker. "Wolltest du noch etwas aus seinen Taschen? Ich brauche nichts", sprach sie Skýler an.
"Ich brauche ihn, also wirf ihn nicht gleich weg", entgegnete Minx, bevor die Halbelfe noch auf dumme Gedanken kam, jene in die Tat umzusetzen. Das Brackwasser des Kanals war eine widerliche Plörre, aus der nicht ersichtlich war, welche Krankheiten sie transportierte. Sie floss gemächlich ihren lauen Strom entlang. Das Wasser war jedoch tief genug, dass es Kantschädel hatte in sich aufnehmen können. Er mochte kaum fortgetrieben worden sein, doch von seiner Leiche war längst nichts mehr zu sehen. Würde Eleyna ihren Halbbruder hier entsorgen, wäre es wahrlich für immer.
"Wofür braucht ihr ihn noch gleich?"
Minx rollte mit den Augen. Sie machte deutlich, dass ihr das Frage-ohne-Antworten-Spiel langsam gehörig auf die Nerven ging. Mindestens so nervig wie Boltes Plaudereien war es allemal. Sie verschränkte nun ihrerseits die Arme, wenn auch lockerer als Eleyna. "Wir kennen einander nicht, ich bin euch keine Antwort schuldig." Ihr Ton wurde schärfer. Sie nickte in Arvids Richtung. "Ihr wollt ihn eindeutig nicht begraben - zumal es in Rumdett ohnehin eher Seebestattungen gibt. Und ich brauche ihn." Sie war Bolte einen kurzen Blick zu, da sie schon wieder ahnte, was er gleich sagen wollte. Der tumbe Koloss verstand das Signal dieses Mal und blieb stumm. "Her mit ihm! Jetzt."
In diesem Moment drückte Skýler sich von der Wand ab. Geradezu diplomatisch versuchte er zu deeskalieren. Er hatte gesehen wie schnell Minx mit den Messern war. Vor allem traf sie zielsicher, vielleicht sogar mit beiden Händen. Er könnte riskieren, selbst getroffen zu werden, aber er musste verhindern, dass Eleyna etwas zustieß. Es gehörte zu seinem Auftrag, sie zu beschatten, festzustellen, ob sie die Gesuchte war und sie auszuliefern - allerdings lebend. Somit ging er deutlich vorsichtiger vor als sie. Außerdem konnte er sicherlich ahnen, dass Eleyna ihren Halbbruder trotz dessen Charakter nicht einfach so in irgendein Kanalbecken schieben würde. So kalt hatte sie sich bisweilen nicht gezeigt und das, obwohl Arvid alle Register gezogen hatte, ihr einen Grund zu geben.
"Nun kommt!", schlug er beiden Frauen vor, da sich die Stimmung zwischen ihnen durchaus etwas aufheizte. "Entspannen wir uns doch alle etwas! Ihr sagt uns, was ihr mit der Leiche wollt und - Bolte, du kennst doch sicher eine Taverne, in der wir uns das gute Zeit die Kehle hinunterschütten können! Ich geb einen aus: Zum Dank, dass das unscheinbare Straßenkätzchen uns von den Straßenkötern befreit hat!"
Besagtes Kätzchen musterte Skýler kritisch. Dann wurde ihr Argwohn von hinten hinfort geblasen, als Bolte lauthals jauchzte: "Ohja, ja. Ich sauf gern! Wäre fast Blutsäufer geworden, aber nun bin ich..." Er erstarrte. Minx schmulte über ihre Schulter zu ihm.
"Bolte. Ich bin BOLTE!", ließ er sie alle erneut wissen. Die Piratin grinste auf, zeigte erneut dabei ihren Goldzahn. "Also gut, ich gebe mich geschlagen - vorerst." Sie warf die Hände über den Kopf, beendete die Geste jedoch mit einem Fingerzeig auf Arvids Körper. "Bolte, heb den da auf. Nur weil wir jetzt einen heben gehen auf Azaels Kosten heißt es nicht, dass ich ihn hier liegen lasse. Mach schon!"
Der Speckbauch schob sich bis zu Eleyna vor. Bolte war wahrlich groß. Er maß bestimmt an die zwei Meter, aber wieder zeigte sich, wie gewandt er all das Fett doch zu bewegen wusste. Seine nackten Füße produzierten nur ein einziges Mal ein merkliches Geräusch, als er durch eine dunkle Pfütze trat und sich deren Inhalt wieder schmatzend von seiner Sohle löste. Ansonsten war dieser große Berg aus Haut, Haaren und Gewebe überaus bedacht, fast sanft. Er beugte sich zu Eleyna herunter und lächelte sie an. "Soll ich dich auch tragen?", bot er an und würde es wohl tun, falls sie einwilligte. In jedem Fall befolgte er Minx' Forderung und hob sich Arvid auf die Schulter. Es sah so leicht bei ihm aus und der Tote wirkte wie ein übergeworfenes Handtuch auf dem ausladenden Fett des Mannes.
"Geh voran, Bolte! Zum Rochen!", wies Minx erneut an. Mit einer einladenden Geste deutete sie den beiden Mischlingen an, im Windschatten ihres Begleiters zu spazieren. Sie selbst würde das Schlusslicht bilden. So konnte sie nicht nur alle im Auge behalten, sondern hätte auch freies Ziel auf diverse Rücken. Sobald der Hut wieder gerade auf ihren Locken saß, spielten die Finger mit den Laschen an ihrem Brustgurt und den verbliebenen Messern darin.

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