Madiha war nicht schwer zu beeindrucken oder zu überraschen. Das Mädchen, das die meiste Zeit eher Entbehrung erduldet hatte, freute sich sogar über alltägliches. Das machte jedoch nichts davon belanglos. Madiha’s Überraschung über Sris war echt und auch die Faszination. Ebenso echt war das Staunen über Caleb’s Möglichkeiten. Sie selbst hatte die letzten Tage seiner Abwesenheit darüber nachgedacht, wo sie bloß beginnen sollte nach den Echsen zu suchen. Dabei lag die Antwort in all der Zeit klar auf der Hand: Caleb. Eben jener Dieb, der wortgewandt, weltoffen und auf charmante Art und Weise verschlagen genug war, diese Dinge im Handumdrehen zu bewerkstelligen. Kurz glitt ihr Blick prüfend zu Caleb, weil sie für einen Moment die Befürchtung hatte, er könnte sich wieder in Schwierigkeiten gebracht haben dafür, aber dann obsiegte die Neugierde und auch Vorfreude. Madiha ließ sich von Sris und den sich ihr nun bietenden Möglichkeiten erwärmen und spürte in sich das Knistern des Feuers, das sich in Abenteuerlust speiste. Die je verflog, als man ihr die Entscheidung aufdrückte zu entscheiden, wer sie begleiten würde. Madiha schluckte und ließ sich die Unsicherheit ansehen. Das Mädchen stand weiterhin nicht gern im Mittelpunkt, das wurde mehr als deutlich. Also ließ sie die Umstehenden an ihren Gedanken teilhaben und spielte den Ball zurück. Jeder sollte selbst entscheiden, was er mit seiner Zeit, seinem Leben anfangen wollte. Und es fühlte sich seltsam an, dass offenbar eine Art Abschied nahen sollte. Madiha blickte in jedes Gesicht und verband so viel Gutes mit jedem Einzelnen, dass es ihr die Kehle verengte daran zu denken, sie zurückzulassen. Sie wollte dennoch niemanden davon abbringen, größerem zu folgen. "Gemessen an deiner Größe müsste Sarma - nein halb Celcia - dir folgen", hörte sie Kjet sagen und blickte ihn an. Sie wurde rot. „Ach…was“, murmelte sie verlegen und kleinlaut. Corax aber sprach ebenfalls davon, dass er tun und lassen wollte, was er nun endlich selbst entscheiden durfte. Und genau das war es, was Madiha sich für ihn wünschte. "Lass mich dir folgen, kleine Herrin - Madiha! Ich möchte dich begleiten, wohin auch immer du gehst."
"Es steht seiner Bestimmung nicht im Wege ... und ich könnte Pflicht und Vergnügen vereinen".
Das Mädchen blickte auf den knienden Corax und blinzelte gerührt eine sich sammelnde Träne weg. Sie lächelte, als sie verstand, dass Kjet und Corax sie begleiten würden. Nun war Jakub dran und Madiha erkannte ganz richtig, dass er die See brauchte. Und nicht noch mehr Wüste. Der Wortwechsel zwischen ihm und Caleb entlockte ihr ein nachsichtiges Lächeln. "Die Muräne fährte nach Andunie." „Pass auf dich auf, Jakub!“, rief Madiha dem Mart noch hinterher. Mit seinem Gehen erinnerte sie sich noch mal an ihr Kennenlernen. Sie hatte ihm vorgemacht ein Junge zu sein, was sein dunkles Geheimnis erst offenbarte und zu allem Weiteren führte. Es hatte sich so vieles getan und Madiha nannte Jakub nun einen Freund. Verzeihen zu können war wohl das wichtigste in diesen Tagen. Diesen kleinen Moment innehaltend, flog ihr Blick dann jedoch zu guter Letzt zu Caleb. Auch ihn schloss sie darin ein, frei zu wählen. Obwohl ihr Herz etwas ganz bestimmtes hoffte. Als er sich in seiner typischen Geste durchs Haar fuhr, lächelte sie verliebt. "Sieht so aus, als laufe ich wieder einmal vor dem Weg davon, den mein Vater für mich bestimmt hat, haha..." Sie lachte leise auf. „Wenn es das ist, was dich glücklich macht?“, fragte sie kess und schloss ihn in ihre Arme, als er sich ihr näherte. "Niemals würde ich dich allein ziehen lassen" Sie lächelte erleichtert und glücklich und das Feuer in ihrem Innern spürte sie leicht auflodern. Es wärmte ihre Seele, so wie Caleb in all der Zeit es getan hatte. "Ihhhr ssseid ein Paar. Wenn ihr mir die Frage gessstattet: Wer von euch legt die Eier?" Madiha prustete, was Dunia noch unterdrückte. Sie kicherte amüsiert und losgelöst von der Schwere, sich von ihren Gefährten verabschieden zu müssen. „Noch legt hier keiner irgendwas“, grinste sie und zwinkerte Dunia auf ihre Frage hin zu.
Nachdem sie sich auch von ihr verabschiedet hatten, fanden sie sich nach einiger Zeit auf den Rücken von Kamelen wieder. Madiha betrachtete die Weite der Wüste Sar und ließ ihre Gedanken schweifen. Zu mehr war man bei dieser Hitze auch nicht fähig. Gemächlich und träge verlief der Weg und auch wenn Madiha sich weitaus besser gegen die Wärme wappnen konnte, spürte auch sie die einlullende Trägheit. Ihr Feuer versprach ihr, dass es sie schützte und sie konnte deutlich fühlen, wie es das tat. Die Strahlen von Lysanthor brannten nicht auf ihrer Haut, es war lediglich warm, aber nicht heiß. Während die anderen hier und da zu ihren Wasserschläuchen griffen oder sich die Schweißperlen abwischten, fühlte sie sich ganz wohl soweit. Corax folgte der Reisegruppe auf seine Art und hatte damit Sris in Faszination versetzt, was interessante Details preisgab: "Dasss erinnert mich an den Gassst, den wir in unserer Sssippe hatten. Meine Anführerin weissss mehr." "Glaubst du, das war der Nachtalb? Man hat ihm laut dem Bericht eine Hand abgeschlagen und ihn zum Sterben im Sand vergraben. Andererseits wären das schon eine Menge Zufälle." Madiha wälzte diesen Gedankenanstoß, wusste aber keine Antwort darauf. Überhaupt hatte sie erheblich an diesen Dingen und den damit verbundenen Gefühlen zu kauen. Wer war der Nachtalb? Wieso suchte er sie? Lebte er noch? Und was würde geschehen, wenn? Würden sie ihn finden? Oder wäre seine Spur auf ewig versiegt? Diese Gedanken immer wieder wälzend, konnte erst der Anblick des Lagers der Echsen sie ablenken.
Madiha betrachtete das Gebilde, runzelte kurz die Stirn und erhielt prompt die Auflösung des Rätsels: Magie! Ihre eigene spürte das und auf einmal war es so normal, von ihrer eigenen arkanen Macht geführt zu werden, als wäre es schon immer so gewesen. Mehr als das aber faszinierte Madiha die verschiedenen Echsen und ihre Erscheinungsbilder. Das Mädchen betrachtete die schillernden Körper und ließ sich schließlich von Sris vom Kamel helfen. „Danke Sris. Deine Sippe sieht… wirklich schön aus“, ließ sie ihn – oder sie – wissen, bevor sie mit ihrer Gruppe folgte. Sie wurden von einer Echse angesprochen und das folgende Gespräch war seltsam anzuhören. Es war gar nicht erkennbar, ob ihr Besuch nun gewünscht oder unerwünscht war. Madiha beobachtete gespannt, was geschah. Als Sris dann übersetzte, atmete sie Anspannung aus und versuchte sich zu entspannen. "Unsssere Sssippenführerin Ysz Ach'Xath. Sssie hat den Letzten eurer Art hier Willkommen geheisssen und weisss mehr über ihn zu erzählen alsss ich." Ihre Augen flogen zu Ysz und sie neigte ihr kurz zum Gruß den Kopf. An sie mussten sie sich also wenden, wenn sie Fragen klären wollten. Die Echsen erwiesen sich als gastfreundlich und Madiha folgte den anderen und Sris zu dem Feuer. Sie nahm Platz und beobachtete, wie verschiedene Schalen herumgereicht wurden. Caleb aß mit Appetit und Madiha verzog kurz das Gesicht als die Panzer der Käfer in seinem Mund knackten. „Bevor ich dich wieder küsse, brauchst du etwas zum Ausspülen!“, raunte sie ihm grinsend zu. Dann aber blickte sie zu Sris, der das Gespräch führte. "Ysz issst neugierig, wasss ihr in unssserer Sssippe sssucht. Aber sssie ist gern bereit, Fragen zu beantworten. Trotzdem issst es bei unsss üblich, etwasss dafür zum Tausch anzubieten."
"Geld?" Madiha begann schon zu überlegen, als Caleb schon eine Lösung präsentieren wollte. "Mit euren Münzen können wir nicht viel anfangen, nehmen sssie aber gern, wenn sssie dasss einzige sind, wovon ihr euch trennen könnt. Wir ssssind an anderen Dingen interesssiert. Habt ihr noch etwasss Anderesss anzubieten?"
"Was denn genau?" Madiha’s Gedanken richteten sich bereits auf eine Möglichkeit, als Corax ihr zuraunte und scheinbar das Gleiche dachte. Sie nickte kaum merklich auf seinen Kommentar hin. „Ich konnte nicht umhin festzustellen, dass du eine gewisse Faszination für Magie hegst, Sris“, sprach sie ihn an. „Geht es deiner Sippe auch so? Ich … ich könnte vielleicht ein wenig was zeigen, falls das annehmbar ist?“ Madiha war sich nicht sicher, denn schließlich hatten die Echsen selbst Magie zur Verfügung, wie der Ort hier bewies. Aber womöglich gab es ein Interesse an Feuermagie… ?
Auf zu den Wüstenechsen!
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Re: Auf zu den Wüstenechsen!
Wie immer Caleb es angestellt haben mochte, in Sarma nicht nur eine Wüstenechse auszumachen, sondern auch Kontakt zu deren ganzen Sippe aufzubauen, blieb Madiha schleierhaft. Sie konnte nur hoffen, dass er nun nicht wieder einer Vielzahl anderer Diebe einen Gefallen schuldig war. Ihre Sorge schien unbegründet. Wenn Caleb sich erneut in Schwierigkeiten gebracht hatte, ließ er sich nichts anmerken. Tatsächlich machte er auf seinem Kamel thronend einen überaus zufriedenen Eindruck. Für ihn ging es in ein neues Abenteuer, etwas Unbekanntes, das ihm einen ganz eigenen Nervenkitzel bescherte. Ein Freigeist wie Caleb brauchte solche Momente. Er hatte also nicht nur um Madihas Willen nach Echsen gesucht. Gewiss spielte auch ein wenig Eogismus mit hinein, denn die von Seegras umringten Fjorde des Diebes funkelten nicht minder, als Sris ihren kleinen Trott bis zu einer Oase führte, wo sie den Lagerplatz seiner Sippe ausmachen konnten.
Wenig später standen sie auch schon vor einigen Echsen, darunter deren Anführerin Ysz Ach'Xath, deren braune Augen ein ähnlich goldenes Funkeln aufwiesen wie ihr Schuppenkleid unter der Sonne. Sris diente als Übersetzer zwischen beiden Welten und setzte sich wie auch seine Gäste auf einen der flachen Steine. Schnell kristallisierte sich heraus, dass die Echsen ihr Wissen nicht geheim hielten. Allerdings war es Tradition, etwas zum Tausch anzubieten. Geld wollten sie nicht haben, würden es in Ermangelung einer besseren Option aber ebenfalls annehmen. Calebs Münzbeutel wäre also die letzte Möglichkeit, falls die Gruppe ansonsten nichts fände. Denn Ysz schien Informationen über den Nachtalb zu haben, den Khasib in seinem Heim hatte gefangennehmen und foltern lassen. Eigentlich kein Grund, mehr über ihn zu erfahren, wäre nicht der Umstand gewesen, dass er offensichtlich sowohl nach Nedime - Madihas Mutter - als auch ihr selbst gesucht hatte. Welche Verbindung existierte hier? Madiha kannte niemanden, der sich Nachtalb nannte! Sie musste erfahren, was Ysz wusste.
Während Caleb und Kjetell'o noch in ihren Habseligkeiten nach einem geeigneten Tauschobjekt suchten, krächzte Corax in Rabengestalt und halb verborgen und Madihas Schopf selbiger ins Ohr. Sie hatten beide die gleiche Idee. Vielleicht konnte man auch mit Magie Handel treiben.
"Ich konnte nicht umhin festzustellen, dass du eine gewisse Faszination für Magie hegst, Sris. Geht es deiner Sippe auch so? Ich ... könnte vielleicht ein wenig was zeigen, falls das annehmbar ist?"
Sris' Augen ruhten aufmerksam auf Madiha, während sie ihre Idee ausführte. Sein Grün besaß einen giftigen Schimmer, wa überhaupt nicht zu seinem bisher gezeigten freundlichem Wesen passen wollte. Er nickte sachte und hob einen Kallen bewährten Finger an, um zu signalisieren, dass er gleich anworten würde. Zuvor wandte er sich an seine Anführerin. Beide Echsen unterhielten sich erneut in ihrer zischenden Sprache. Dabei huschten ihre gespaltenenen Zunger immer wieder aus den Mündern, so dass Madiha und auch die anderen erkennen konnten, dass beide davon schwarz waren.
"Faszinierend...", murmelte Kjetell'o. Er hatte einige Dinge zum Tausch gefunden, falls Madihas Vorschlag auf Widerstand stieß. In seinen Händen lagen einige Kiesel, so blank geschliffen, das sie wie Schmucksteine wirkten. Daneben aber leuchteten winzige Kugeln aus honigfarbenem ... Glas? Kristall? In ihr innerstes waren Insekten eingeschlossen. Selbst Caleb wurde kurz darauf aufmerksam. Als seine Neugier ihn dazu verleitete, nach einer dieser Kugeln greifen zu wollen, schloss der Shyáner rasch die Hand darum.
"Die solltest du lieber nicht essen, mein Freund." Er schmunzelte ihm zu und Caleb grinste keck zurück.
"Was ist das?", fragte er, während er sich den verbliebenen Grillkäfern widmete.
"Bernstein", schloss Kjetell'o und fuhr mit dem Daumen über eine der kirschgroßen Kugeln in seiner Handfläche.
Ehe Madiha dem Gespräch zwischen ihren Freunden weiter lauschen konnte, wurde sie abgelenkt. Sris berührte mit spitzen Fingern sacht ihr Handgelenk, um so ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Er nickte dabei in Yszs Richtung. "Sssie ist bereit, dein magisches Gebot anssszunehmen, ssssofern deine Kräfte unssserer Sssippe helfen können. Beherrschst du Wasssssermagie? Diessse ist bei meinem Volk sssselten, aber ssssehr wichtig. Andere Arten könnten unsss aber auch helfen."
"Sris, bitte erzähle unserem Gast vom Nachtalb", warf Ysz mit einem sanften Fauchen ein. Sris nickte.
"Wir hatten jemanden zu Gassst in der Sssippe - mit magischer Hand. Ssseine Kräfte waren dunkel und Dunkelheit ist hilfreich unter der heisssssen Wüssstensssonne. Er schuf eine Kuppel aussss Nacht über unssserem Lager, sssso dass wir ruhen und unsss abkühlen konnten." Die geschlechtslose Echse deutete nun direkt auf Madiha. "Unsssere Anführerin issst interesssiert daran, wie deine Magie unssss helfen könnte."
"Hast du eine Idee?", krächzte Corax ihr ins Ohr. "Feuer ist in der Wüste nicht gerade nützlich. Hier brennt ja bereits alles." Er reckte seinen gefiederten Kopf an Madihas Gesicht vorbei, um zur Oase zu schauen. "Und beim Wasserschöpfen kann es wohl auch nicht dienlich sein. Hmmm ... die Palmen verbrennen? Wie schmecken gegrillte Kokosnüsse?" Er dachte laut nach, wobei er immer wieder vor sich hin krächzte. Ysz betrachtete ihn mit großen Augen, bieb jedoch zurückhaltend. Sie war interessiert daran, was Madiha anzubieten hatte. Gegen einen sprechenden Raben im Tausch würde sie allerdings auch nicht ablehnen.
Wenig später standen sie auch schon vor einigen Echsen, darunter deren Anführerin Ysz Ach'Xath, deren braune Augen ein ähnlich goldenes Funkeln aufwiesen wie ihr Schuppenkleid unter der Sonne. Sris diente als Übersetzer zwischen beiden Welten und setzte sich wie auch seine Gäste auf einen der flachen Steine. Schnell kristallisierte sich heraus, dass die Echsen ihr Wissen nicht geheim hielten. Allerdings war es Tradition, etwas zum Tausch anzubieten. Geld wollten sie nicht haben, würden es in Ermangelung einer besseren Option aber ebenfalls annehmen. Calebs Münzbeutel wäre also die letzte Möglichkeit, falls die Gruppe ansonsten nichts fände. Denn Ysz schien Informationen über den Nachtalb zu haben, den Khasib in seinem Heim hatte gefangennehmen und foltern lassen. Eigentlich kein Grund, mehr über ihn zu erfahren, wäre nicht der Umstand gewesen, dass er offensichtlich sowohl nach Nedime - Madihas Mutter - als auch ihr selbst gesucht hatte. Welche Verbindung existierte hier? Madiha kannte niemanden, der sich Nachtalb nannte! Sie musste erfahren, was Ysz wusste.
Während Caleb und Kjetell'o noch in ihren Habseligkeiten nach einem geeigneten Tauschobjekt suchten, krächzte Corax in Rabengestalt und halb verborgen und Madihas Schopf selbiger ins Ohr. Sie hatten beide die gleiche Idee. Vielleicht konnte man auch mit Magie Handel treiben.
"Ich konnte nicht umhin festzustellen, dass du eine gewisse Faszination für Magie hegst, Sris. Geht es deiner Sippe auch so? Ich ... könnte vielleicht ein wenig was zeigen, falls das annehmbar ist?"
Sris' Augen ruhten aufmerksam auf Madiha, während sie ihre Idee ausführte. Sein Grün besaß einen giftigen Schimmer, wa überhaupt nicht zu seinem bisher gezeigten freundlichem Wesen passen wollte. Er nickte sachte und hob einen Kallen bewährten Finger an, um zu signalisieren, dass er gleich anworten würde. Zuvor wandte er sich an seine Anführerin. Beide Echsen unterhielten sich erneut in ihrer zischenden Sprache. Dabei huschten ihre gespaltenenen Zunger immer wieder aus den Mündern, so dass Madiha und auch die anderen erkennen konnten, dass beide davon schwarz waren.
"Faszinierend...", murmelte Kjetell'o. Er hatte einige Dinge zum Tausch gefunden, falls Madihas Vorschlag auf Widerstand stieß. In seinen Händen lagen einige Kiesel, so blank geschliffen, das sie wie Schmucksteine wirkten. Daneben aber leuchteten winzige Kugeln aus honigfarbenem ... Glas? Kristall? In ihr innerstes waren Insekten eingeschlossen. Selbst Caleb wurde kurz darauf aufmerksam. Als seine Neugier ihn dazu verleitete, nach einer dieser Kugeln greifen zu wollen, schloss der Shyáner rasch die Hand darum.
"Die solltest du lieber nicht essen, mein Freund." Er schmunzelte ihm zu und Caleb grinste keck zurück.
"Was ist das?", fragte er, während er sich den verbliebenen Grillkäfern widmete.
"Bernstein", schloss Kjetell'o und fuhr mit dem Daumen über eine der kirschgroßen Kugeln in seiner Handfläche.
Ehe Madiha dem Gespräch zwischen ihren Freunden weiter lauschen konnte, wurde sie abgelenkt. Sris berührte mit spitzen Fingern sacht ihr Handgelenk, um so ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Er nickte dabei in Yszs Richtung. "Sssie ist bereit, dein magisches Gebot anssszunehmen, ssssofern deine Kräfte unssserer Sssippe helfen können. Beherrschst du Wasssssermagie? Diessse ist bei meinem Volk sssselten, aber ssssehr wichtig. Andere Arten könnten unsss aber auch helfen."
"Sris, bitte erzähle unserem Gast vom Nachtalb", warf Ysz mit einem sanften Fauchen ein. Sris nickte.
"Wir hatten jemanden zu Gassst in der Sssippe - mit magischer Hand. Ssseine Kräfte waren dunkel und Dunkelheit ist hilfreich unter der heisssssen Wüssstensssonne. Er schuf eine Kuppel aussss Nacht über unssserem Lager, sssso dass wir ruhen und unsss abkühlen konnten." Die geschlechtslose Echse deutete nun direkt auf Madiha. "Unsssere Anführerin issst interesssiert daran, wie deine Magie unssss helfen könnte."
"Hast du eine Idee?", krächzte Corax ihr ins Ohr. "Feuer ist in der Wüste nicht gerade nützlich. Hier brennt ja bereits alles." Er reckte seinen gefiederten Kopf an Madihas Gesicht vorbei, um zur Oase zu schauen. "Und beim Wasserschöpfen kann es wohl auch nicht dienlich sein. Hmmm ... die Palmen verbrennen? Wie schmecken gegrillte Kokosnüsse?" Er dachte laut nach, wobei er immer wieder vor sich hin krächzte. Ysz betrachtete ihn mit großen Augen, bieb jedoch zurückhaltend. Sie war interessiert daran, was Madiha anzubieten hatte. Gegen einen sprechenden Raben im Tausch würde sie allerdings auch nicht ablehnen.
