Ein Schatten geht um

Die Zwerge bewachen die Siedlung vor den Geheimnissen und Schrecken, die nachts mit dem Nebel kommen. Sie schützen die Bauern, brauen hier aber auch Bier und Schnaps. Sogar ein paar des Tha’Roon-Volkes leben mit Zwergen und Menschen einher.
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Die Zwergensiedlung ist von Dunkelelfen und Piraten eingenommen worden. Die Bewohner Rugtas sind Gefangene in ihrer eigenen Stadt!
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Sethek
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Ein Schatten geht um

Beitrag von Sethek » Montag 9. März 2009, 12:49

Erster Post

Sethek betrat den Raum mit angewidertem Gesichtsausdruck. Wie konnten die Celcianer nur so Leben? All diese Gegenstände ohne Bedeutung. Wertlose Erinnerungsstücke, die an Freude im Leben erinnern sollten. Allein bei diesem Gedanken, schnürte es Sethek die Kehle zu.

"Glück? was war das noch mal?" "Das Gefühl, dem ich mein Leben lang hinterher lief und das ich doch erst erreichte, als ich es anderen nahm" "Du meinst wohl, als ICH es anderen nahm. Wieso strebt ihr Lebewesen nach solch einem Gefühl? Was habt ihr davon? Ist es nicht leichter sich seinem Schicksal zu ergeben, anstatt dauernd etwas hinterher zu rennen das stets unerreichbar zu sein scheint, selbst wenn man es schon lange gefunden hat?" "Es ist die Hoffnung. Nur um sie geht es im Leben. Solange man das Ziel hat glücklich zu sein, hat man auch Hoffnung" "Und wo Hoffnung ist, ist auch die Furcht und das Leid des Scheiterns nicht weit. So langsam gefällt mir dieses Glück, denn es ist meine Garantie für ewiges Leid auf dieser Welt."

Sethek lies seine Augen weiter durch das hektisch eingerichtete Zimmer schweifen. Die Regale an den Wänden waren mit unzähligen Pergamentrollen voll gestopft und der Schreibtisch in der Mitte des Raumes war vor lauter Karten und Waffen kaum noch zu erkennen. Überall lagen Symbole des Gottes Faldor herum und durch das einzige kleine Fenster drang gerade genug Licht, um alles einigermaßen gut sehen zu können. Langsam ging er zu einer der Banner Faldors und ließ seine Finger über es gleiten.
Hinter ihm ertönten Schritte und kurz darauf erschien der Faldorpriester in der Tür.

"Nun werter Se'thek, danke, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid. Ich bin mir sicher, ihr werdet es auch dieses mal nicht bereuen"

Sethek drehte sich zu dem Priester um und schaute ihm tief in seine Augen. Sein Gesicht fing an sich zu verfinstern und der schwarze Schatten in seinen Augen schien aufzulodern.

"Bildet euch nicht ein, nur weil ihr meinen Dämonennamen kennt, könntet ihr mich durch die Gegend kommandieren, Dunkelelf! Auch hinter eurer so furchtlosen Fassade verbirgt sich Furcht. Ich kann sie riechen! Ich kann sie spüren! Sie ist zum greifen nah!"

Sethek streckte langsam seine Finger in Richtung des äußerlich unbeeindruckten Priesters aus, als könnte er sein Verlangen kaum noch kontrollieren. Erst kurz vor seiner Nasenspitze hilt er ein und zog sie dann doch blitzartig wieder zurück. Dabei lächelte er mit dämonisch finsterem Gesichtsausdruck.

"Also Priester, was habt ihr für mich?" fragte er ohne seinen starren, lauernden Blick von seinem eventuell nächsten Opfer abzuwenden.

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Die dunkle Seite
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Re: Ein Schatten geht um

Beitrag von Die dunkle Seite » Dienstag 10. März 2009, 16:01

Der dunkelelfische Priester, welcher im Namen des dunklen Herrschers hier in Rumdett aus dem Hintergrund die Truppen befehligte - denn eigentlich tat dies der Elitekrieger Ythast Faldomir - hieß Haelra Alafay. Er war selbst für einen Dunkelelfen groß gewachsen und seine grauen Augen stachen aus der kakaobraunen Haut hervor wie matte Diamanten. Er besaß lange, fast weiße Haare und war so schmal und feingliedrig, dass man ihn durchaus als geschlechtslos bezeichnen konnte. Die Tatsache, dass er Ohrringe trug, lockte zumindest darüber nachzudenken, ob es sich nicht doch um eine Frau handelte. Auch seine Stimme ließ es vermuten, denn sie war überraschend sanft und säuselnd. Aber es hätte sich natürlich auch ebenso gut um einen Mann handeln können. Geschlechtslos eben.
An den feinen, dünnen Fingern klimperten Ringe aus Silber mit jedem Schritt den er tat. Schon damals, als Sethek von Haelra und seiner Truppe gefunden worden war, war der Dunkelelfen barfuß unterwegs gewesen. Er sagte einst, so stünde er Faldor näher, denn er könne auf diese Weise dessen finstere Ströme durch Celcia pulsieren fühlen. Man sah die Fußspitzen und dies auch nur beim Laufen, wenn die schwarze Priesterrobe mit dem faldorischen Abzeichen auf der Brust beim Gehen aufbauschte. Das lag vielleicht daran, dass Haelra immer sehr aufrecht ging; es wirkte schon fast steif. Sein Äußeres wurde dadurch komplettiert, dass er zum einen eine lange Kette aus Obsidiansteinen trug, die wie Perlen aneinander lagen und zum anderen, dass er stets einen dieser Steine zwischen seinen spinnendürren Fingern drehte.
Man konnte es für Nervosität halten, doch Haelra wirkte ansonsten stehts besonnen und ruhig, als könne nicht einmal Sethek ihm Angst einjagen. Vermutlich ganz zum Trotz des Dämons.

Als der Priester heute die zum Faldortempel umgebaute Hütte betrat, hielt er einen Arm ein Stück weit von sich gestreckt, denn am Saum seines Ärmels hing eine schlafende Fledermaus. Haelra kam gemächlich zum Dämon in Nachtelfengestalt heran getreten. Er wich dem finsteren Blick seiner pechschwarzen Augen keine Sekunde lang aus und zuckte nicht einmal mit der Wimper, als Sethek bedrohlich die Hände ausstreckte, als wären es Krallen.
"Auch hinter Eurer so furchtlosen Fassade verbirgt sich Furcht. Ich kann sie riechen! Ich kann sie spüren! Sie ist zum Greifen nah!" "Entweder ist es nur die Eure, die von mir reflektiert wird oder es haftet noch immer der Angstschweiß der Zwerge und Tha'Roon dieser Siedlung an mir. Verzeiht." Haelra schritt an ihm vorbei zum Schreibtisch herüber. Kurz warf er einen Blick auf die herumliegenden Karten. Der Krieger Ythast hatte sie wieder nicht fortgeräumt. Er kam häufig in den primitiv anmutenden Tempel, um sich die Beichte abnehmen zu lassen. Man mochte sich wundern, dass Dunkelelfen diesen priesterlichen Dienst überhaupt in Anspruch nahmen, aber tief Gläubige taten es tatsächlich.

"Also Priester, was habt ihr für mich?" "Geduldet Euch", gab der Dunkelelf nur von sich und studierte einige der aufgeschlagenen Karten. Viele besaßen noch weiße Flecken, die Dunkelelfen hatten den Großteil Celcia noch nicht erforscht - noch nicht erforschen können. Das sollte sich ändern. Die Eroberung Rugtas hier im Reich der Dunsthügel, die Zusammenarbeit mit Rumdetts Piraten und dem König von Grandessa ... die kürzliche begonnene Belagerung Andunies. Dies alles war nur der erste Schritt ihres großen Planes. Allein beim Gedanken an das Ziel ihrer Aktionen ließ dem Priester einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Er nahm wieder eine gerade Haltung an, aber sein ausgestreckter, dürrer Finger zeigte auf eine der Landkarten. "Schaut hierher, dies ist eine recht genaue Karte von Rumdetts Innenstadt. Mein priesterlicher Kollege Kelalast Sen hält sich dort auf. Er hat mir diese Karte per Fledermaus geschickt. Das Tier wird es auch sein, das Euch durch den Nebel bis nach Rumdett führen wird. Das soll Euer Auftrag sein, dem dunklen Herrscher im Namen des Allmächtigen zu dienen. Trefft Euch in der Piratenstadt mit Kelalast, er gibt Euch weitere Anweisungen. Reist so früh wie möglich ab und nehm Euch aus Twickels Laden, was Ihr braucht. Der Zwerg wir schon nicht meckern." Haelra Alafay grinste in sich hinein, dann rollte er die Karte zusammen, band eine nachtschwarze Schnur herum und reichte sie Sethek.


Sethek erhält eine Stadtkarte von Rumdett (relativ genau)

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Sethek
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Re: Ein Schatten geht um

Beitrag von Sethek » Samstag 14. März 2009, 02:37

"Entweder ist es nur die Eure, die von mir reflektiert wird oder es haftet noch immer der Angstschweiß der Zwerge und Tha'Roon dieser Siedlung an mir. Verzeiht."

Auf Setheks Gesicht bildete sich ein finsteres Grinsen und war seine Hand dem Priester vor kurzem noch zum greifen nahe gewesen, beugte sich sein Körper jetzt etwas vom ihm weg. "So arrogant wie seit unserem ersten Treffen!", bemerkte er mit teils neckender, teils ebenso arroganter Stimme. Man konnte sehen, wie es dem Halbdämon in den Fingern juckte, dem Nachtelfen die wahre Furcht zu zeigen. Währe Sethek in voller Dämonengestalt auf Celcia erschienen, hätte er die Macht, selbst den wiederstandfähigsten Charakter zu brechen und er wusste genau, dass nur Dämonen und vielleicht Götter im Stande waren, seiner wirklichen Macht zu wiederstehene. Genüßlich leckte er sich mit der Zunge über die Lippen, während er sich vorstellte, wie eben jener Haelra Alafay bibbernd und flehend vor ihm kniete und um den erlösenden Tod bettelte.

"Er erinnert mich an meinen Meister!" "Euren Meister? Oh, ihr meint das häufchen Elend, das an jenem verhängnissvolen Tag mein erstes Opfer war. Seine Panik war köstlich und von seinen Schreien schwärme ich noch immer. Es gibt nichts besseres, als einen selbstverliebenten, arroganten Mann seiner Seele zu berauben. Gerade bei ihnen ist am meisten zu holen!" "Du mit deinen perversen Neigungen bist nicht besser als diese Schweine, doch in einem stimmen wir überein: Ich mag ihn nicht. Wir sollten ihn so schnell wie möglich töten, ehe er noch mehr Menschen das antut, was mein früherer Meister mir angetan hat!" "Ooooooh, spüre ich Wut und Rachegelüste in deiner Seele? Hab Geduld! Der Tag wird kommen, an dem auch du mit Freuden die Qualen von Lebewesen mit ansiehst. Glaube mir! Wenn du es bei den wenigen, die es wirklich verdient haben, genießt, dauert es nicht mehr lange, bis du nicht mehr ohne dieses Gefühl auskommst." "Halt die Klappe Dämon! Soweit wird es nie kommen! Töte ihn! Jetzt!"

Sethek ließ den Nachtelf nicht aus den Augen ohne dabei sein Grinsen einzustellen, während dieser die verstreuten Karten auf dem Schreibtisch studierte.

"Schaut hierher!" ,unterbrach dieser das Gespräch der Beiden Seelen. "Dies ist eine recht genaue Karte von Rumdetts Innenstadt. Mein priesterlicher Kollege Kelalast Sen hält sich dort auf. Er hat mir diese Karte per Fledermaus geschickt. Das Tier wird es auch sein, das Euch durch den Nebel bis nach Rumdett führen wird. Das soll Euer Auftrag sein, dem dunklen Herrscher im Namen des Allmächtigen zu dienen. Trefft Euch in der Piratenstadt mit Kelalast, er gibt Euch weitere Anweisungen. Reist so früh wie möglich ab und nehm Euch aus Twickels Laden, was Ihr braucht. Der Zwerg wir schon nicht meckern."

Sethek nahm die eingerollte Karte an sich, die ihm der Priester reichte und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Sein nächstes Ziel würde der Laden des Zwerges sein. Vielleicht konnte er dort das eine oder andere Brauchbare finden.

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Re: Ein Schatten geht um

Beitrag von Erzähler » Montag 16. März 2009, 10:42

weiter in Twickels Laden -> Twickels Sortiment

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