Das Zentrum elfischen Lebens

Die Elfen der Senke handeln zwar nicht mit anderen Städten, aber sie haben wohl einen Marktplatz. Viele Elfen bieten dort neben Nahrung auch ihre handgefertigten Kunstwerke oder ihr Wissen an. Der Markt dient sozusagen als zentraler Sammelplatz.
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Das Zentrum elfischen Lebens

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 25. Mai 2011, 17:55

Asmodeus kommt von Der Urwald Kapayu -> Undurchdringlicher Dschungel

Shyána Nelle war ein verborgener Traum inmitten der grünen Hölle, die sich Kapayu nannte. Es war kaum zu glauben, dass sich zwischen Riesenschlangen und -spinnen, Fleisch fressenden Pflanzen, Treibsandlöchern und mörderisch spitzen Dornenranken etwas so Schönes wie dieses Tal verstecken konnte. In einer Senke gelegen und somit vom Schutz hohen Gesteins umgeben, von dem noch Teile des Urwaldes zum herab wuchsen, fand sich ein zauberhaftes weites Tal. In er Mitte befand sich ein kristallklarer, fast ovaler See. Wasserfälle von den Klippen vergossen ihr erfrischendes Nass in die Senke. Es bildeten sich Bäche und kleine Flüsse. Sie alle strömten in den See hinein. Winzige Brücken aus Stein oder Holz führten über diese Wasserstraßen. Sie besaßen unterschiedliche Baustile, aber hatten eine naturnahe, geschwungene Basis. Die Senke war erfüllt von kleinen Hainen und Wäldern, wie es sie im Urwald nicht gab. Hier mochten ebenfalls exotische Pflanzen ihr Dasein fristen, aber es wuchsen auch heimische Bäume, Sträucher und Blumen. Von ganz Shyána Nelle ging ein angenehmer Duft aus. Das Tal roch und schmeckte nach Leben.
Direkt am See gelegen befand sich die Stadt der Elfen: Shyána. Sie war nach der Talsenke benannt und ihre Größe war erstaunlich. Sie mochte mit Metropolen wie Andunie, Santros oder Pelgar mithalten, aber keine der anderen Städte besaß so viel Schönheit. Das Heim der Elfen schmiegte sich in dieses Tal, als sei es darin geboren und nicht aufgebaute worden. Jedes Türmchen, jedes Dach befand sich am richtigen Platz, um alles in ein paradiesisches Bild zu tauchen. Idylle strahlte aus jedem geöffneten Fenster. Die Mauer, die die Stadt umgab, stellte nur eine Abgrenzung dar und keinen massiven Schutzwall gegen mögliche Feinde. Shyána besaß keine Feinde. Hier war es ruhig und friedlich. Tiere und Elfen des Tals lebten im Einklang. Man jagte im Urwald, nicht aber in der Senke. Hier züchtete man, was man liebte und deshalb scheuten die Tiere auch nicht. Sie spazierten neben den Elfen her als seien sie deren vierbeinige Gefährten.
Auf ihrem Weg hinunter in die Stadt und an kleineren Elfenhäusern vorbei, die Gehöfte des Umlandes bildeten, konnten Asmodeus, Etelin, Cinnamin, Mallahall und Zanraia sogar sehen, dass die Tiere fromm in die Häuser spazierten. Sie erhielten keine Rüge. Da schaute ein stolzer Hirsch aus einem Fenster. Andernorts saß eine Eule auf dem Küchentisch und ließ sich eine gefangene Maus schmecken. Die Elfe, die sich direkt bei ihr aufhielt, stellte eine Schale Wasser bereit und legte sich schon einmal einen Lappen hin, um das Mäuseblut fort zu wischen, sobald ihre gefiederte Freundin mit der Mahlzeit fertig war. Es herrschte eine andere Kultur vor. "Wunderschön", kommentierte Mallahall die Szenerie. Sie war fasziniert vom Leben der Elfen.
"Sie tragen noch so viel von der Natürlichkeit und Unschuld in sich", fügte Cinnamin hinzu. "Man fühlt sich als Elfe glatt ein wenig beschämt. In meiner Heimat ist das Leben anders."
"Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, Cinnamin. Ihr habt Eure Kultur und die Shyáner Elfen ihre eigene. Aber vielleicht lassen sie Euch teilhaben und lernen."
"Das ist ein wundervoller Gedanke, Etelin. Habt Dank."

Andryél und seine Elfen geleiteten die neuen Gäste des Tals in ihre Stadt. Die Tore standen offen. Es gab keine Wachen, die sie aufhielten. Zwar standen Bogenschützen auf den Mauern, doch sie unterhielten sich gemütlich und winkten die Eintreffenden hindurch. In anderen Städten wurde man vorher stundenlang gemustert oder brauchte gar ein geheimes Zauberwort oder einen Passierschein, um überhaupt hinein zu gelangen. Die Shyáner zeigten sich offener. Sie fürchteten keine Feindseligkeit. Vielleicht war dies auch ein Fehler. Immerhin hatten sie nun einen Dämon zu Gast.
"Ich werde zum Schloss gehen und vor der Königin sprechen. Sicher möchte sie euch empfangen. Sie ist immer an Fremden interessiert, denn ihr könnt Geschichten und Neuigkeiten von außerhalb des Kapayu bringen", sagte Andryél. "Es wird jedoch eine Weile dauern, bis man euch zur Königin vorlässt. Vielleicht wollt ihr inzwischen unsere Stadt erkunden? Wir haben viel zu bieten." Er lächelte. Man hatte den Marktplatz erreicht. Hier boten einige Elfen ihre Waren und Dienstleistungen an, aber es zeigte sich schnell, dass sie dafür selten Geld verlangten. Man tauschte und es herrschte eine allgemein fröhliche Stimmung. In der Nähe spielte eine Harfnerin zusammen mit einem Geiger ihre Weisen. Kinder tollten bei einem Brunnen herum. Sie jagten Schmetterlinge, die sich auf ihren Haarkränzen niederließen. Viele von ihnen trugen Kostüme aus Bausch und Seide, an die man kleine Flügel befestigt hatte. So erinnerten die Elfenkinder an übergroße Feen.
"Schaut euch nur um und fragt. Wir Shyáner werden euch Rede und Antwort stehen, wenn ihr etwas nicht wisst. In zwei Stunden könnt ihr euch zum Schloss aufmachen. Es ist nicht zu übersehen. Folgt dem großen Treppenaufgang bis vor das Eingangsportal und fragt notfalls nach mir. Ich sollte bis dahin aber schon dort auf euch warten. Ich führe euch dann zu Königin Federtanz. Bis dahin." Andryél verneigte sich ausladend tief, küsste den Frauen die Hand und strich Castus über den Kopf. Dann machten er und seine Jäger sich auf den Weg zum Schloss. Asmodeus, Mallahall, Etelin und die anderen blieben auf dem Marktplatz zurück.
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Re: Das Zentrum elfischen Lebens

Beitrag von Asmodeus » Mittwoch 1. Juni 2011, 11:02

Asmodi gab knurrend ruhe als der Medicus die Heilerin sicher auffing und ihr wieder auf die Füsse half. Wenigstens zu dem taugst du noch. Brummte er nur. Der Dämon hatte seine Sinne ganz auf die Spitzohren gerichtet. Sie machten ihn nervös. Sie strahlten so viel süsse Unschuld aus, aber eben auch absolute Leere was Zweifel anging. Sie sahen aus wie die süssesten aller Früchte aber schienen innerlich hohl zu sein. Er würde sie füllen müssen wenn er davon schmecken wollte. Füllen mit Angst, Schmerz und Zweifel. Asmodi hatte sich schon lange an keiner Seele mehr zehren und laben dürfen und so verspürte er einen gewissen Hunger. Doch dann wurde der Dämon erneut aus der Fassung gebracht als der Anführer der Elfen fragte was denn ein Dämon überhaupt sei. “WAS?! DIE SIND NICHT NUR FEINDSELIG, die sind auch noch bescheuert! Blöd! Idiotisch! Dumm! Ignorant! Unwissend! Wissen nicht was ein Dämon ist! HAHH! Wie können die es wagen nicht zu wissen was meine Spezies ist! PHAR! ICH WERDE DENEN SCHON ZEIGEN WAS EIN DÄMON IST! OH JAARH!“ Aurelius hielt sich die Schläfe. Asmodi war ja ganz schön ungestüm im Moment. Nun bei ihm reichten wenige Stunden des Rückzuges bis er wieder unruhig versuchte die Kontrolle an sich zu reissen. Aber der Medicus hatte ihn vollends unter Kontrolle.

"Könnte er jetzt unsere Seelen fressen?" Ich könnte dir deine Haare vom Kopf reissen und sie dir in den Hintern stecken und dir DANN deine Seele fressen duuu Stück Naive Scheisse! Beruhige dich Asmodi! Was ist nur los mit dir? Warum bist du so nervös? ICH BIN NICHT NERVÖS! Der Medicus senkte sein Haupt. Seufzte. „Er ist sehr gefährlich wenn er unkontrolliert herausgelassen wird… aber das wird nicht geschehen. Wir passen darauf auf dass dies nicht geschieht.

Jaa.a.. darin seid ihr Meister… darum ist Adelmund tot hahaahahaha!

"Dann können wir froh sein, dass du nicht Opfer der Falle geblieben bist." Er legte irritiert seinen Kopf schief, hatte sogar er selbst damit gerechnet dass ihn die Elfen nun nicht mehr so unvoreingenommen begegneten. Aber das einzige was sie taten war Mallahall in seine Nähe zu schieben und sie darum zu bitten dass sie zusammen bleiben. Aurelius zweifelte allmählich daran dass dieses Volk mit einem Dämon umgehen könnte würde es Asmodi wirklich auf irgend eine Art und Weise gelingen doch auszubrechen. Brachte er Unglück und Schande mit in diesen Friedlichen Ort? Würde Asmodi den letzten friedlichen Ort Celcias verderben? Bitte… benimm dich! Tu es für Castus! CASTUS? HAH! Der wird in dieser Umgebung niemals zu einem gefürchteten Herrn! Hier sind ja alle verweichlicht und sooo auf… frieeden…und lieeebe aus…wüääärrrkk!

Die Elfen unterhielten sich wieder in ihrer Sprache. Während der Anführer sehr offen schien war sein Kollege da wohl etwas misstrauischer. Aurelius konnte es ihm kaum verübeln. In jeder anderen Stadt hätte man ihm vermutlich einen Pfeil durch den Bauch geschossen wenn man erfahren hätte was er in sich trug. Immerhin, eine Sache beruhigte ihn. Dieser Ort hier war dermassen abgeschieden dass sie wohl keine Steckbriefe kannten und Dämonenjäger hier auch nicht suchen kommen würden. Er hoffte es zumindest inständig denn vermutlich wurden die verschollenen Dämonenjäger welche Zanraia getötet hatte sicherlich bald vermisst. Wenn sie nicht schon aktiv nach ihnen suchten. Sicherlich sie hatten einen grossen Zeitlichen Abstand aber ihre Gruppe fiel auf, wo sie auch hingingen. Darum war es beruhigend sich an einem versteckten Ort wie diesem zu wissen. Er durfte nicht Riskieren dass Asmodi den Aufenthalt hier gefährdete.

"Folgt uns. Wir werden die Jagd abbrechen und nach Shyána Nelle zurückkehren. Wir bringen zwar keine Beute, aber Gäste. Das ist eigentlich noch schöner. Ihr werdet der Königin vorgestellt, wenn ihr das wollt." „Diese Einladung nehmen wir selbstverständlich gerne an.“ Er lächelte verunsichert. Was?! Du hast Angst vor DEREN Königin? HAHAHAHA! Wenn ihre Kriege schon so weich und liee.eb..b wüärkk sind… dann wird sie die Zitze sein an welchem sie diese Schwachheit in sich aufsaugen! ASMODI! Benimm dich! HÖR AUF MICH WIE EIN ROTZLÖFFEL ZU BEHANDELN! Hör du auf wie dich einer zu benehmen, bitte! Aurelius ging aufgrund seines Zaubers viel sanfter mit dem Dämon ins Gericht als früher. Würde sich dies irgendwann nicht zu seinem Nachteil auswirken? Er hatte das Glück dass Asmodi noch nicht bemerkt hatte, dass sich sein Wirt etwas sanftmütig ihm gegenüber verhielt.

"Wir gehen mit den Elfen. Asmodi, auch wenn ich nicht dein Herr bin: Bitte, benimm dich. Deiner Familie zuliebe." ZISCH AB DU ZWERG! ICH MACH WAS ICH WILL! Aurelius blickte besorgt zu dem Lich hin. „Er…ist..sehr unruhig Etelin.“

Sie wurden in die Stadt geführt. Ein wahrer Traum von naturnaher Architektur. Jeder Kriegsarchitekt hätte wohl das nackte grauen davor gekriegt denn die Mauern würden nicht einmal einer kleinen Armee standhalten können. Ein Zeichen dafür dass diese Mauern nicht dafür konzipiert waren um Kriege zu führen. Aurelius staunte ab den vielen Ziertürmchen und an den vielen Pflanzen die es in der Stadt gab… ja sogar auch Tiere! „Es…ist…ein faszinierender Ort.“ Hauchte er gerührt.

Er erblickte den See. ein wundervolles Ausflugsziel für seine kleine Familie! Er wusste schon jetzt dass Zanraia und Castus ihn lieben würden. Falls es dort keine gefährlichen Dschungelviecher gab…
Für Asmodi war die Stadt der reinste Albtraum. Friedliche Spitzohren im Einklang mit ihren Viechern. Ausserdem wuchsen hier überall Kräuter. Wàäääkrrkrkhk Überall wo die Gruppe ein „ah“ und „oh“ als Zeichen der Bewunderung für die Stadt aussprach kam von Asmodi ein Wuääärkrk!
"Sie tragen noch so viel von der Natürlichkeit und Unschuld in sich" „Ja.“ Meinte Aurelius nachdenklich. Genau das beunruhigte ihn.

Ich führe euch dann zu Königin Federtanz. Bis dahin." HAH FEDERTANZ! ICH HAB ES DOCH GEWUSST DASS DAS SOEINE IST! Aurelius fühlte sich immer schlechter. Als sie am Marktplatz zurückgelassen wurden nahm er Mallahall zur Seite. „Ich… mach mir sorgen…wegen Asmodi Mallahall. Er ist unglaublich aggressiv.“

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Re: Das Zentrum elfischen Lebens

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 2. Juni 2011, 06:21

Shyána war ein Traum für all jene, die Idylle und Natur genossen. Für Asmodi war es ein Grund, nervös und aggressiv zu werden. Am meisten ärgerte ihn wohl, dass die Elfen nicht einmal Dämonen kannten. Zugleich konnte er sich aber auch über deren Naivität amüsieren. Sie hatten ihn in ihre Heimat gelassen. Das kam einem Pelgarer gleich, der die Armee der Dunkelelfen durch die Hintertür in die Hauptstadt einließ. So dumm konnte doch kein Volk sein! Aber es war so. Sie vertrauten auf die Aussage der geladenen Gäste, dass sie den Dämon unter Kontrolle hätten. Allen voran Mallahall, die sie einfach dichter an den Wirt heran schoben. Sie zeigten sich überaus gutgläubig und freundlich. Andere Völker anderer Städte hätten Asmodeus zumindest aus ihrer Stadt hinausgeworfen, wenn sie es nicht bevorzugten, ihn gefangen zu nehmen und entweder sicher zu verwahren oder - wie in Zyranus - auch noch ihre persönlichen kleinen Experimente durchzuführen. Dass neben dem Haraxwesen auch noch eine menschliche Seele in diesem Körper steckte, vergaßen die meisten. Die Elfen aber traten ihm tolerant gegenüber und voller Vertrauen. Wenn er bestätigte, Asmodi sei unter Kontrolle, so bauten sie darauf.
So viel Gastfreundschaft hatte wohl nicht einmal der Dämon erwartet. Kein Wunder, dass seine Laune stetig sank. Er beschwerte sich unentwegt bei seinem Wirt. Etelin erkannte dies als erstes. Ihm fiel auf, dass sich der Medicus ständig die Schläfe hielt. Aber der Lich sagte zunächst nichts dazu. Er wartete ab, bis sich die Elfen verstreuten. Andryél wollte sich um eine Audienz bei der Königin kümmern. Königin Federtanz, der Name klang vielversprechend. Vielleicht war sie ebenso höflich und nett wie ihre Untertanen. Etelin freute sich innerlich darauf, sie zu treffen und auch Mallahall zeigte sich überaus interessiert. Sie und Cinnamin blickten sich staunend um. Nicht einmal die Elfe kannte so viel Pracht. Neryan war nur ein Dorf und der Baustil Shyánas ein ganz eigener.
"Ihre Kultur ist eindrucksvoll. Ich möchte sie gern näher kennen lernen." Cinnamin bekam so große, leuchtende Augen, dass sich die Umgebung darin spiegelte. Etelin nickte ihr freundlich zu. Zugleich kratzte er sich das Kinn. "Die Elfen sind sehr einladend. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie jetzt oder irgendwann eine Gefahr darstellen könnten. Warum teilen wir uns nicht auf und erkunden ihre Stadt ein wenig?"
"Das ist eine tolle Idee!", rief Zanraia dazwischen. "Ich habe einen Riesenhunger und ich kann das Essen der Tabiki nicht mehr sehen. Ich möchte sofort elfische Kuchen und Leckereien probieren und ... he, wo sind denn unsere Eingeborenenfreunde überhaupt hin?" Die Tabiki befanden sich nicht mehr unter ihnen. Sie waren am Rand der Talsenke zurückgeblieben und ihren eigenen Weg gegangen, wie Kanuha es prohpezeit hatte. Niemand hatte ihren stummen Abschied bislang bemerkt. "Schade", gab die Nekromantin erneut von sich, zuckte mit den Schultern. Sie hatte nun andere Dinge im Kopf, wollte jeden Winkel Shyánas unter die Lupe nehmen. Sofort hakte sich Cinnamin bei ihr ein. "Worauf warten wir noch?" Die beiden Frauen schlenderten mit dem Versprechen davon, beim Palast wieder aufzutauchen, damit man gemeinsam die Königin besuchen könne. Jetzt aber wollten sie eine vollkommen neue Welt erkunden. Castus nahmen sie ebenfalls mit.

"Wir beide sollten aber bei Asmodeus bleiben." Mallahall schaute den Medicus direkt an. Sie war die einzige, die sich ein wenig sorgte. Nicht um Asmodi, der schien sicher zurückgezogen zu sein. Außerdem könnte sie ihn kontrollieren. Ihr Selbstbewusstsein befand sich wieder auf altem Stand, nun, da ihre Furcht einer ungewollten Schwangerschaft sich als unbestätigt erwiesen hatte. Jetzt konnte sie sich wieder auf ihre Freunde konzentrieren und war ihr einer momentan besonders wichtig. Asmodeus hielt sich Besorgnis erregend häufig den Kopf.
"Alles in Ordnung?", fragte die Lichtmagierin. Asmodeus teilte seinen Gefährten mit, wie unruhig und aggressiv der Dämon in seinem Inneren lauerte.
"Verständlich", gab Etelin als einleitende Erklärung ab. "Hier herrscht so viel Friede. Es gibt keinen einzigen schlechten Gedanken. Er muss ziemliche Angst haben."
"Das würde er niemals zugeben." Mallahall legte eine Hand auf Asmodeus' Brust. Genau dorthin, wo das Herz schlug. Sie lächelte. "Wir lassen weder dich noch ihn im Stich. Mach dir keine Sorgen, Asmodi." Ihr vielsagender Blick verriet, dass sie jederzeit für beide da wäre. "Vielleicht sollten wir einen Ort suchen, an dem sich ... ohhhh, seht ihr das dort vorn?" Plötzlich war Mallahall vollkommen abgelenkt. Sie starrte über Etelin hinweg auf einen großen Gebäudekomplex in der Nähe. Türme hoben sich in den Himmel hinauf, aber ein ganze bestimmtes Zeichen hatte die Aufmerksamkeit der Magierin auf sich gezogen. Ein Stab, umwickelt von einer Schlange. Das typische Symbol der Heiler. "Das muss eine Heilklinik sein. Oh, können wir dorthin gehen? Ich würde so gern erfahren, wie die Elfen sich um Verletzungen kümmern. Vielleicht kann ich dort etwas dazulernen - und du sicher auch, Aurelius! Oh, wir müssen dorthin, jetzt gleich. Bitte!"
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Re: Das Zentrum elfischen Lebens

Beitrag von Asmodeus » Montag 6. Juni 2011, 22:58

Shyána war ein Albraum für all jene, die Idylle und Natur verachteten. Dies traf wohl besonders auf Haraxwesen zu die sich bekanntermassen sehr schwer mit Friede, Naturverbundenheit und Ästhetik taten. Ein Glück für die Haraxwesen dass es ihnen meistens verwehrt blieb auch nur einmal im Verlauf ihrer Existenz einen Fuss auf Celcia zu setzen, so blieben sie wenigstens von einem Anblick wie diesem Verschont. Asmodi gehörte jedoch zu jenen wenigen Viechern die es geschafft hatten permanent auf dieser Welt Fuss zu fassen. Sein Ziel war es den Harax auf Celcia auszudehnen, dabei würde er vielleicht diesen abscheulichen Ort verschonen um jene Untertanen hier hin zu verbannen welche sich ihm nicht bedingungslos beugen würden. Oh ja. Shyàana war das für einen Dämon, was Faldors Reich für einen Menschen war. Nichts war für einen Dämon wohl schlimmer als nicht einmal bekannt zu sein. Er war es sich gewöhnt dass man dort wo man das Wort Dämon hörte sich vor Furcht in die Hosen schiss! Er schnaubte düster und grollte bedrohlich. Er würde jeden Einzelnen dieser naiven Bewohner dafür strafen ihn nicht gekannt zu haben. Oh ja der Name Asmodi würde er in ihren reinen Seelen einpferchen als einzigen wahren Albtraum der Elfen. Er lachte gierig und düster freudig bei dem Gedanken.

Für Aurelius war es ziemlich Beunruhigend wenn er hinhorchte was der Dämon da schon wieder für Pläne austüftelte. Es war ja bekannt das die beiden so gut wie keine Privatsphäre voreinander hatten.
Während seine Gefährden eine gewisse Begeisterung für eine Mögliche Audienz bei der Königin der Stadt empfanden war der Medicus eher… vorsichtig Optimistisch. Wenn sie wirklich so neugierig und weltoffen war wie angekündigt würde sie vielleicht sogar mit dem Dämon sprechen wollen – und an diesem Punkt hatte er ganz und gar kein gutes Gefühl. Er behielt jedoch seine Skepsis erstmals für sich will er die allgemeine Euphorie nicht dämpfen wollte. Die Gruppe war müde, sie hatten eine lange und beschwerliche Reise hinter sich und jeder seiner Freunde hatte es verdient sich auch mal ein paar Minuten unbeschwert auf etwas freuen zu dürfen ohne dass er es ihnen mit seiner Skepsis verdarb.

"Ihre Kultur ist eindrucksvoll. Ich möchte sie gern näher kennen lernen." „Ihr Habt Recht Cinnamin. Noch nie bin ich einem so friedfertigen Volk begegnet und ich kann von mir behaupten dass ich doch schon ziemlich lange hier auf Celcia wandle. Umso besorgter jedoch macht es mich, angesichts der Bedrohung aus Krosal. Es war schliesslich nicht ein Ding der Unmöglichkeit dass diese Stadt von den Horden der Dunklen Seite entdeckt werden würde auch wenn Aurelius es wie bereits erwähnt mehr als nur bezweifelte dass irgend eine Armee den Weg durch den Dschungel nehmen würde. Zumal im tiefsten Kapayu sprichwörtlich hinter jedem Baum ein Hungriges Maul lauerte. Und da war noch der Tigergott. Aurelius hoffte inständig dass er wirklich noch immer ein Auge auf Asmodi hatte. “Vergiss den Lausträger! Der interessiert sich bestimmt nicht dafür war sich hier abspielt. Er ist doch ein Wilden Gott und diese Kräuterfresser hier glauben wohl eher an die Macht der Blütenpollen als an jene eines Eingeborenengottes. Wie konnte der Dämon nur schon wieder so blasphemisch sein nachdem er dem Gott doch persönlich begegnet war? Vermutlich deshalb weil es in der Natur eines Dämons lag wider aller Rationalität und Logik zu handeln. Glaube war nichts für Dämonen. Sie näherten sich vom Chaos. Von dem Produkt wildester Fantasien. Das musste man ihnen lassen, wenn es darum ging wie sie denn den Menschen schaden wollten konnten sie aussergewöhnlich viel Kreativität an den Tag legen.

"Die Elfen sind sehr einladend. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie jetzt oder irgendwann eine Gefahr darstellen könnten. Warum teilen wir uns nicht auf und erkunden ihre Stadt ein wenig?" „Ich weiss nicht…“ Offenbar war der Medicus wieder einmal der Einzige der von der Idee nicht gänzlich überzeugt war. So wurde er deutlich überstimmt und die Gruppe trennte sich für eine Weile. Es war klar dass Aurelius bei Mallahall und Etelin bleiben würde. Vermutlich wäre es sogar angebracht während des ganzen Aufenthaltes in der Stadt nicht von der Seite der Herrin zu weichen so dass sie jederzeit Einschreiten könnte.

"Ich habe einen Riesenhunger und ich kann das Essen der Tabiki nicht mehr sehen. Ich möchte sofort elfische Kuchen und Leckereien probieren und ... he, wo sind denn unsere Eingeborenenfreunde überhaupt hin?" Stimmt, die Tabikikrieger wleche sie sicher durch den Dschungel geführt hatten waren ohne grosses Aufsehen zu erregen einfach wieder zurück in ihr Dorf verschwunden. Die Begegnung mit ihnen war eine Bereicherung für den Medicus gewesen. Schade hatten sie nicht mehr Zeit bei ihnen verbracht. Sicherlich hätte Kanuha ihm einige Heilkräuter und Schamanistische Heilverfahren erläutern können… Da fiel ihm ein dass er unbedingt ein neues Tagebuch brauchte. All seine Notizen die er bisher in mühseliger Arbeit festgehalten hatte über die unterschiedlichsten Phänomene, Krankheiten und deren Heilung waren verloren gegangen. Auch jene über die schwarze Pest. Verloren gegangen stimmte nicht ganz. Sie befanden sich in Adelmunds Haus sicher verwahrt in seiner Arzttasche die er dort zurückgelassen hatte.

Die Gruppe trennte sich schliesslich. Aurelius streichelte lächelnd über den blauen Haarkamm seines shclafenden Sohnes und gab Zanraia ein Küsschen auf die Wange. Erst als sie weg waren blickte er zu Mallahall hin. „Wenn wir hier wirklich bleiben können… möchte ich sie hier Heiraten.“ BIST DU VERRRÜCKT! SIE IST DER BESITZ EINES DÄMONS… SIE HAT IHR ZEICHEN ZU ERHALTEN UND DAMIT BASTA! HAST DU MICH VERSTANDEN?! OHNE MEINE EINWILLIGUNG WIRST DU GAR NICHTS MIT IHR MACHEN! SIE HAT SICH MIR VERSPROCHEN NICHT DIR! DU BIST NUR DAS LÄSTIGE ANHÄNGSEL! Im Harax gab es keine Ehen. Es gab ja auch keine Liebespärchen. Ab und an kennzeichnete ein Herrschender Dämon seinen Diener als persönlicher Besitz was anzeigte dass dieser in der Gunst eines höheren Dämons stand. Soetwas schwebte ihm für Zanraia vor aber sicherlich nicht dieses kitschige Ritual der Menschen mit Ringen und diesem ganzen Krimskrams!

Asmodi begann wieder damit seine Giftpfeile in Wahllose Richtung zu verschiessen. Aurelius zweifelte nicht an Zanraias aufrichtiger Liebe so dass seine Worte wirkungslos an ihm abprallten. Mallahall registrierte den inneren Kampf ihres Freundes und sprach ihn auf sein Befinden an. Offen gab Aurelius kund wie es im Moment um den Dämon stand. Etelin lieferte eine Erklärung die besonders dem Dämon ganz und gar nicht gefiel.
"Verständlich. "Hier herrscht so viel Friede. Es gibt keinen einzigen schlechten Gedanken. Er muss ziemliche Angst haben."“ANGST?! MENSCH SELBST DER SABBER DEN DU HERAUSGELASSEN HAST ALS DU NOCH VÖLLIG VERBLÖDET WARST HATTE MEHR WAHRHEIT ENTHALTEN ALS DIESE BEHAUPTUNG! IICH HABE VOR GAR NICHTS ANGST! ICH SCHÜRE ANGST! ICH NÄHRE MICH VON ANGST! ABER ICH EMPFINDE KEINE! SAG ETELIN ER IST EIN VERDAMMTER NARR, EIN HOCHNÄSSIGER SELBSTGERECHTER BASTARD! Das werde ich bestimmt nicht tun! HAARHRHRHCH LECK MICH DOCH DU VERFLUCHTER KÖRPERFLICKER!“ Aurleius blickte Etelin an. „Asmodi missfallen deine Worte.“ Fasste er nüchtern zusammen was Asmodi ihm da gerade an den Kopf geschmissen hatte.

"Das würde er niemals zugeben." Aurelius nickte seufzten. Mallahall konnte die Anwesenheit des Dämons förmlich spüren als sie die Brust des Wirtes berührte. Schliesslich verband sie eine ganz eigene Verbindung. So spürte sie auch wie sich der Dämon augenblicklich noch weiter verkroch. Ja, sonderlich wohl schien es Asmodi nicht zu sein, aber dies sollte niemand erfahren. Schon gar nicht seine Herrin. Darum versteckte er sich in den Tiefen von Aurelius Unterbewusstsein.

Plötzlich wurde die Maga jedoch völlig abgelenkt. Das Symbol auf der Fahne über einem grossen Gebäudekomplex war der Quell dieser Aufregung. Natürlich erkannte es der Medicus. Er lächelte als er sah wie quick lebendig und freudig Mallahall wieder war. Es beruhigte seine Seele. Beruhigte seinen Verstand. Sie würde die Vergewaltigung wegstecken. Sie würde ihr Leben dennoch leben können und sich nicht aufgeben. Nicht von dem was geschehen war zerfressen werden. Wer weiss, vielleicht kannten die Elfen sogar Methoden um mit solchen Traumen fertig zu werden. Asmodeus war Feldarzt gewesen, mit Traumen kannte er sich nicht so gut aus, denn seelische Wunden war viel schwerer zu behandeln als Körperliche. Eine Seele konnte man nicht einfach wieder zusammennähen. „Sicher… ist bestimmt interessant.“ Meinte er und nun lag es an ihm bei Mallahall einzuhaken. „Etelin… ich fürchte du wurdest soeben überstimmt falls du andere Pläne hattest. Ich brauche ohnehin eine Anstellung.“ Denn er war pleite und besass nur noch diesen Patientenkittel von Zyranus der langsam auch ziemlich ausgetragen war.

Prinzipiell sahen die drei in ihrer Aufmachung eher wie Patienten, als wie Ärzte aus.

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Re: Das Zentrum elfischen Lebens

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 9. Juni 2011, 11:21

Dafür dass Asmodi weder Elfen noch Kräuter oder Shyána leiden konnte, besaß er ein offenes Auge für das kulturelle Erbe dieser im Dschungel lebenden Bewohner. Denn dass sie nicht dem Tigergott huldigten, war anzunehmen. Vielleicht waren sie Anhänger von Florencia und ihrem Göttergatten Phaun. Das passte allgemein zu Elfen und derart freundlich wie sie waren, besonders. Immerhin schienen sie mit jeglicher Schöpfung, ob Pflanze, Tier oder Mensch, respektvoll umzugehen. Möglicherweise traf dies auch auf einen Dämon zu, was schlecht sein könnte. Denn wenn es nach Asmodi ging, wollte er die Elfen bereits jetzt büßen lassen, weil sie ihn nicht kannten. Wenn diese ihm aber mit demselben Vertrauen begegneten, das sie bisher an den Tag gelegt hatten, würden sie nicht einmal davon laufen, sobald sich die Bestie in Aurelius' Körper zeigte, ganz zu Schweigen davon, dass sie sich verteidigten. Da konnte man wirklich nur noch hoffen, dass Iaszar seine katzenhaften Augen und vor allem eine göttliche Raubtierpranke auf Asmodeus gerichtet hielt.
Und dann war da noch Mallahall als letzter Ausweg. Sie war sich der stets lauernden Gefahr wenigstens besser bewusst als Zanraia oder Cinnamin. Die beiden entfernten sich arglos von der Gruppe. Sie wollten dieser wundervolle Paradies erkunden. Ein Platz, der vielleicht zur Heimat der beiden werden konnte. Der Medicus malte es sich bereits aus, unabhängig von seinen Sorgen um den Parasiten in sich. Castus würde hier wohlbehütet aufwachsen. Er könnte vielleicht ein Magierstudium beginnen, schien er doch Potenzial zu haben. Vielleicht war seine Gabe eine besondere Form der Lichtmagie. Man würde es erforschen müssen, aber ohne dem Kind zu schaden. Er selbst könnte hier als Medicus anfangen, vielleicht eine kleine Praxis eröffnen. Das Wissen der Elfen war so alt wie sie selbst. Asmodeus würde bei ihnen Heilmethoden und Kenntnisse über Pflanzen oder Praktiken austauschen können. Was könnten sie alles voneinander lernen!
Zanraia behielt Recht. Dies hier war ein paradiesischer Ort. Kein Wunder fasste Aurelius den Entschluss, Zanraia heiraten zu wollen. Etelin und Mallahall schauten zu ihm herüber.

"Das sind wundervolle Nachrichten", meinte die Magierin. Sie lächelte aufrichtig erfreut. Dann konnte sie nicht mehr an sich halten und schloss Asmodeus in ihre Arme. "Eine Hochzeit. In Zyranus kauft man der Braut einen Ring und wirbt um sie. Wirst du das tun?" Aufregung packte Mallahall. Asmodeus wollte heiraten! Ob er sie zur Trauzeugin machen würde oder zur Brautjungfer? Die Elfen richteten sicherlich eine wundervolle Hochzeit aus, möglicherweise unter den Augen ihrer Königin. Es gab wahrhaftig keinen besseren Ort, um um Zanraias Hand anzuhalten.
"Ich möchte deine Freude nicht trüben, aber geht dieser Wunsch von euch beiden aus?", hakte Etelin nach. Es stand tatsächlich nicht in seinem Sinn, dem Medicus weitere Sorgen zu bereiten oder in ihm Zweifel zu schüren. Er fürchtete nur, dass es jemanden gab, der nicht damit einverstanden sein könnte, sich an ein weiteres sterbliches Wesen zu binden. Selbst dann nicht, wenn es sich um Zanraia handelte - die er auf eigene bizarre Weise liebte. Außerdem konnte sich der Lich einfach nicht vorstellen, dass sich Asmodi mit einer blumigen Hochzeit arrangieren könnte. Vielmehr entstanden Bilder vor seinem geistigen Auge, bei denen der Dämon zwischen Blumengirlanden, einer Torte und Scharen glücklicher Gäste plötzlich zu wüten begann. Für wie viele von ihnen endete die Feier bei einem Heiler? Zum Glück besaß Shyána ein Krankenhaus.

Es ragte zwischen kleinen, aber feinen Elfenhäusern auf. Wie ein in Fels gehauenes Kunstwerk türmte es sich über die Dächer der Stadt auf. Das braune Gestein ließ es wie einen Hügel ausschauen, der sich der elfischen Schönheit ringsum perfekt angepasst hatte. Außerdem handelte es sich nicht um ein einzelnes Gebäude, sondern einen gewaltigen Komplex. Die Klinik stellte einen eigenen Palast dar, so groß und beeindruckend war sie. Auf den Fahnen der Dächer und den Bannern, die von den Zinnen herab hingen, zeigte sich das Symbol aller Heiler. Aus mehreren Schornsteinen stieg halb durchsichtiger Dampf. Er war zu rein, als dass er von Brennöfen stammen konnte. Es sah einfach danach aus, als würde hier Wasser erhitzt.
"Ich möchte diesen Ort aufsuchen." Mallahall klang absolut ehrfürchtig. Nicht einmal Pelgar wies eine so wundervolle Einrichtung auf. Sie hatten die Reichsklinik und Burgstein, aber beides wirkte so ... streng. Man sah den Gebäuden und auch den darin praktizierenden Ärzten eben an, dass sie aus einer Stadt mit großer Militärvergangenheit stammten. Hier in Shyána existierte kein solcher Bezug. Vielmehr gewann man den Eindruck, Stadt und Bewohnern war der Begriff des Krieges vollkommen fremd. Würden sich die Dunkelelfen hierher verirren? Die Wahrscheinlichkeit war gering, wenn auch nicht unmöglich. Aber eine Armee hatte es doch deutlich schwerer durch einen Dschungel wie den Kapayu zu gelangen und dann auch noch die Talsenke zu finden als es eine kleine Gruppe aus wenigen Leuten hatte. Fürs erste waren sie alle hier wohl wirklich sicher. Und vielleicht war es das, was Asmodi Unbehagen bereitete. Fürchtete er sich, weil es so friedlich war?

"Asmodi missfallen deine Worte." Etelin nickte, als hätte er genau dies erwartet. "Dann habe ich also Recht. Es wird schwierig werden, wenn du hierbleiben möchtest. Er wird über seinen Schatten springen und seine Ängste besiegen müssen."
"Ich glaube, er mag es einfach nicht, dass du es überhaupt ansprichst, Etelin." Aber nicht einmal Mallahall konnte sich ein Schmunzeln verkneifen. Es war eben sehr schwer vorstellbar, dass so ein faldorisches Höllenwesen wie Asmodi ehrliche Furcht verspürte. Noch dazu an einem derart liebevollen Ort wie Shyána Nelle einer war. "Was meint ihr? Wollen wir uns nicht auch einmal die Stadt ansehen?"
"Damit meinst du wohl den gewaltigen Heilerkomplex dort vorn."
Mallahalls Wangen färbten sich rosig. Sie nickte, denn sie wollte unbedingt dorthin. Etelin ließ sich jedenfalsl breitschlagen. Er hatte im Grunde nichts dagegen, sich diese Einrichtung genauer anzuschauen. Also machte man sich auf den Weg dorthin.


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