Shyréa

Längst unbekannte ehemalige Rassen haben in den Tiefen des grünen Rankenwaldes Götter verehrt, die mit ihnen verschwunden sind. Doch ein Tempel steht noch. Birgt er Schätze oder Gefahren? Niemand weiß es, doch die, die loszogen, kehrten nicht zurück.
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Montag 30. Juli 2018, 20:05

In Gedanke die Lücken der dunkelelfischen Konversation zu füllen war seltsam erleichternd, verlieh es der bedrohlichen Situation doch etwas Humor und Leichtigkeit. Die beiden Dunkelelfen wirkten gleich etwas harmloser.

Maruka konnte nicht sagen, ob der dicke Gehilfe schon vor dem Zelt so krank gewirkt hatte. Die Distanz, in der sie ihn vorher gesehen hatte, war einfach zu groß gewesen, um derlei Details aus zu machen. Sein Zustand ließ aber erahnen, dass er schon längere Zeit kränklich war. Das sagten zumindest die diversen Schweißränder an seiner Kleidung und das strähnig dünne Haar, dass ihm am Kopf klebte.

Den richtigen Moment abpassend schlich sie zur Zeltrückseite und hob die schwere Plane leicht, um darunter hindurch zu spähen.

Stickige abgestandene Luft schlug ihr entgegen und machte ein Betreten des Zeltes äußerst unattraktiv. Vor ihr Stand ein Feldbett, von dem eine Decke hing, was eine hervorragendes Versteck für Maruka abgab. Windig wie ein Aal schlüpfte sie unter der Plane ins Zelt und spähte aus ihrem Versteck weiter ins Zelt hinein.

Im Zeltinneren wurde ihr klar, warum der Gehilfe – Fadys – so geschwitzt hatte. Es war HEISS hier drin! Und es roch nach … sie rümpfte die Nase. Krankheit, Wunden und leicht nach Urin und Kot – gemischt mit Schweiß. Dem Gestank nach Angstschweiß.

Ein sachtes bläuliches Leuchten pulsierte im ansonsten dunklen Zelt und erhellte eine spindeldürre Gestalt, die am Boden saß, den Oberkörper nach vorn gebeugt, so dass der Kopf den Boden berührte. Dieser war leicht in ihre Richtung gedreht. Das Leuchten ging vom Auge der Gestalt aus – oder besser dem, wo ein Auge hätte sein müssen.

Die linke Gesichtshälfte der Gestalt war eingefallen und Vernarbt, so als hätte man ihr die Knochen des Gesichts gebrochen und sie so wieder zusammen wachsen lassen. Die Augenhöhle war vergrößert worden und man hatte einen großen Edelstein an diese Stelle gesetzt. Drumherum lag Fleisch offen und wund Flüssigkeit floss falschen tränen Gleich das Gesicht der Gestalt herunter.

Die Brust der Person hob und senkte sich unregelmäßig. Sie wirkte betäubt und nicht bei sich, also würde sie Maruka vermutlich nicht einmal bemerken. Eisenketten waren an den Händen, Füßen und dem Hals der Gestalt befestigt und im Boden verankert. Sie trug eine Robe am Leib, die verdreckt und zerrissen war. Ein ungutes Gefühl übermannte sie. Das musste der Fokus sein …
Ansonsten befind sich Gepäck im Raum, sowie eine schwere Truhe und ein Regal mit weiteren Alchemistischen Utensilien und Schriftrollen.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Donnerstag 2. August 2018, 11:42

Marukas Blick verhärtete sich, als sie den Innenraum des Zeltes erfasste. Der Horror, der sich vor ihr ausbreitete, ließ sie erstarren und ihr Fell sträubte sich bis ins letzte kleine Haar. Der Mensch in ihr wollte am liebsten fliehen oder wenigstens Zeit schinden, die Truhen, Regale und das Gepäck durchsuchen, zu hoffen, das der Fokus nicht im Auge der Gestalt saß, sondern irgendwo anders versteckt war, aber ihr Instinkt schrie sie an zu handeln. Ihr Körper erbebte leicht, ihre Gedanken rasten und erfassten, dass einige Dinge sofort auszuschließen waren. Die Gestalt am Boden, von der sie noch nicht einmal mehr sagen konnte, ob sie männlich oder weiblich war, war mit Ketten gefesselt. Eine Befreiung würde Krach machen und schied damit aus. Ihn zu versuchen lieb und leise zu wecken, zu befragen und seine sicher grauenvolle Geschichte zu erfahren benötigte zu viel Zeit, die sie auch nicht riskieren konnte. Auch den Kristall irgendwie schonend zu entfernen und zu hoffen, dass die arme Person dann überleben würde, schloss sie aus. Der Anblick war eindeutig. Sie an seiner Stelle würde sterben WOLLEN! Den Fokus hier im Zelt zu versuchen zu zerstören war auch nicht gut, denn es würde Krach machen und sie hatte auch keine Ahnung wie sie das anstellen sollte. Hier lag ja auch kein schwerer Hammer griffbereit herum. Also tat sie das einzig ihr richtig erscheinende. Sie überließ ihrem Tier die Führung und machte den Instinkten Platz, wo ihre Gedanken nur nach unsinnigen Auswegen suchten.
Alles musste schnell und leise gehen!

Lautlos huschte sie durch das Zelt und positionierte sich hinter der Gestalt.
Erlösen, greifen, weg!
Mehr dachte sie nicht darüber nach. Später...viel später konnte sie sich vielleicht Gedanken dazu machen, was sie hier gerade tat. Sie hatte zwar schon zuvor getötet, aber sich nie wirklich daran gewöhnt. Trotzdem war es sicher eine Erlösung von so einem Dasein verschont zu werden. Das bläuliche Leuchten machte ihrem Unterbewussten Angst, die sie in Aggression kanalisierte und das trieb sie nur weiter zur Eile. Alles musste innerhalb weniger Sekunden geschehen sein. Sie durfte dem Wesen vor ihr keine Chance geben! Der Plan war einfach:
Genick brechen, damit er/sie/es nicht schrie, Stein mit den Krallen heraus reißen und sofort verschwinden!

Schief gehen konnte immer was, aber das musste sie riskieren. Nur kurz wanderten ihre Gedanken zu ihrem Funkenfreund und damit zu Revien.
JETZT!
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Sonntag 5. August 2018, 16:42

Von grauen gepackt durchdachte Maruka ihre Optionen und entschied sich schließlich für ein schnelles gnädiges Ende.

Jeder andere Weg bot einfach zu viel Risiko für Marukas und Reviens Leben – ohne ihr eine Garantie zu geben, dass sie ihrem Gegenüber eine Chance auf Leben geben konnte.
Trotzdem wollte sich schon jetzt der Magen der jungen Frau bei dem Gedanken daran heben. Dass sie in dieser Situation auch hätte sterben wollen, fühlte sich dabei hohl an – auch wenn sie sicher war, dass es der Wahrheit entsprach. Dass ein solches Dasein unwürdig und grausam war. Der Tod eine Erlösung.

Dabei versuchte sie den Menschen in sich in den Hintergrund zu drängen und dem Tier die Führung zu überlassen.
Der Serval in ihr war so unwillig, wie nie zuvor. Sonst mehr als bereit das Kommando zu übernehmen, wich das Tier ihr jetzt aus. Schließlich bekam sie etwas in sich zu greifen, dass ihr die nötige Ruhe brachte.
Eine angenehme Kühle überflutete sie und ließ sie klarer sehen. Machte all dass, was ihr zuvor schon durch den Kopf ging, eindeutiger. Vermutungen wurden zu Fakten und Ahnungen zu Gewissheit.

Die Person vor ihr litt (punkt) Es gab keine Möglichkeit dieses Leben zu retten (punkt) Sie tat der/dem Anderen dabei einen gefallen (punkt)

Geschmeidig schlich sie zur Gestalt und brachte sich in Position.
Draußen erhob sich ein murmeln, dass mit jedem Wort an Fahrt und Lautstärker erhob. Ein rhythmischer Singsang.

Je näher sie kam, desto mehr gewann sie den Eindruck, dass die dürre Gestalt weiblich sein musste. Sie murmelte kaum hörbar vor sich hin.
„Erida … ich habs versucht … jetzt liegt es an dir … tot … ist er tot? … Im Griff des Dämonen gefangen … du musst … du musst.“
Die Frau war sich ihrer Umgebung nicht bewusst, und die ruhige zielgerichtete Maruka begriff, dass sie aus dem Gebrabbel wenig an Informationen bekommen würde – und jeder weitere Moment hier die Gefahr erhöhte.

Also ergriff sie den Kopf der Frau mit beiden Händen und drehte ruckartig.
Ein knirschen erklang und der Körper der Frau verlor jedwede Spannung und sank zu Boden. Ihr Kopf, den Maruka mit dem Leib zu Boden sinken ließ, hing lose, nur durch Muskeln Sehnen und Gewebe gehalten am Körper. Ein letzter Atemzug verließ die nun verstummte Frau und das leuchten des Steins wurde schwächer.

Sie löste den Stein aus der Augenhöhle, der nur durch ein paar dünne Drähte an Ort und Stelle gehalten wurde und sich leicht lösen ließ. Darunter kam nässendes Gewebe und blanke Knochen zum Vorschein.

Sie steckte den Stein, der jetzt nur noch sachte glühte, in ihre Tasche und schlüpfte so schnell wie möglich aus dem Zelt. Als sie halb unter der Plane durch war, hörte sie eine raue dunkle Stimme.
„Hey!“
Der Singsang ging weiter.
„Darath!“
Die Stimme des Nekromanten wurde etwas unsicher.
„Deine Untoten pfeifen aus dem letzten Loch, was ist los?“
Der Singsang brach ab.
„Fadys, sieh nach was los ist!“
Schrie Darath erzürnt und leicht irritiert auf und Maruka hörte, wie jemand zum Zelt stürzte.

Panik stieg in ihr auf und sie sandte ihren kleinen Funkenfreund mit einem Hilfeschrei an Revien aus.
Sie hatte sich währenddessen endlich von der Plane befreit und kauerte im Schatten des Zeltes.

Die Untoten Wächter – zumindest die, die sie sah, schwankten leicht und wirkten instabil, standen aber noch.
Und fünf Orks und zwei weitere Dunkelelfen standen nun auf dem Zeltplatz. Der Nekromant starrte ungläubig auf seine Untoten während Fadys außer Sichtweite war. Ranken schossen plötzlich in die Höhe und zermalmten die untoten Wächter. Schreie brachen los und Chaos brach aus. Selbst Fadys aufschrei.
„Der Fokus! Sie ist tot, jemand hat den Stein gestohlen!“
Ging in den Schreien der Orks unter, die sich in Richtung der rebellierenden Vegetation stürzten.

Darath schien noch damit beschäftigt, sich zu sortieren, während der größere der Dunkelelfen in richtung seiner Männer brüllte und offenbar versuchte, sie zu etwas gezielteren und geordneteren Aktionen zu bringen.
Der Andere blickte sich wachsam im Lager und um das Lager herum um. Offenbar, um die Quelle des Angriffs aus zu machen. Der Bogen, den er währenddessen in aller Ruhe spannte, verriet, was er danach vermutlich tun würde.
Jede Minute, die sie jetzt wartete, würde Marukas Chancen zu entkommen nur verringern und so startete sie ihre Flucht. Jede Heimlichkeit über Bord werfend sprintete sie los und schlug sich, vorbei an einem zerschmetterten Untoten, ins Unterholz.

Erneute Schreie hinter ihr wurden laut und man hörte Kampfgeräusche.
Und Maruka hörte jemanden hinter sich durchs Gebüsch preschen.

[ooc: Wenn du noch mehr Infos brauchst, schreib mich einfach an.]
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Montag 6. August 2018, 09:17

Je näher Maruka kam, desto mehr gewann sie den Eindruck, dass die dürre Gestalt weiblich sein musste. Sie murmelte kaum hörbar vor sich hin.
„Erida … ich habs versucht … jetzt liegt es an dir … tot … ist er tot? … Im Griff des Dämonen gefangen … du musst … du musst.“
Erida...
Die Frau war sich ihrer Umgebung nicht bewusst, redete mit jemanden der nicht da war. Jeder weitere Moment hier, erhöhte die Gefahr, also ergriff sie den Kopf der Frau mit beiden Händen und drehte ruckartig. Ein Knirschen erklang und der Körper der Frau verlor jedwede Spannung und sank zu Boden. Ihr Kopf, den Maruka mit dem Leib zu Boden sinken ließ, hing lose, nur durch Muskeln Sehnen und Gewebe gehalten am Körper. Maruka wusste nicht genau, warum sie das nächste tat, aber vielleicht war es nützlich um der Seele die hier verging ein bisschen Frieden zu schenken. Wenn nicht, hatte sie sie nur verwirrt, aber das wäre dann nur ein Zustand für Sekunden, bevor der Tod sie zu sich nahm. In der Bewegung, in der sie den vergehenden Körper ablegte flüsterte sie tonlos an ihrem Ohr:
„Revien lebt.“
Ein letzter Atemzug verließ die nun verstummte Frau und das Leuchten des Steins wurde schwächer.
Jetzt aber Beeilung!
Sie löste den Stein aus der Augenhöhle, der nur durch ein paar dünne Drähte an Ort und Stelle gehalten wurde und sich leicht lösen ließ. Sie steckte den Stein, der jetzt nur noch sachte glühte, in ihre Tasche und schlüpfte so schnell wie möglich aus dem Zelt. Als sie halb unter der Plane durch war, hörte sie eine raue dunkle Stimme.
„Hey!“
Der Singsang ging weiter.
„Darath!“
Jetzt kommen die versteckten Parteien auf den Plan...
Die Stimme des Nekromanten wurde etwas unsicher.
„Deine Untoten pfeifen aus dem letzten Loch, was ist los?“
Der Singsang brach ab.
„Fadys, sieh nach was los ist!“
Schrie Darath erzürnt und leicht irritiert auf und Maruka hörte, wie jemand zum Zelt stürzte.
War ja klar, dass sich noch weitere hier irgendwo verstecken... Mist! Ich muss hier weg!
Panik stieg in ihr auf und sie sandte ihren kleinen Funkenfreund mit einem Hilfeschrei an Revien aus. Sie hatte sich währenddessen endlich von der Plane befreit und kauerte im Schatten des Zeltes und den dahinter liegenden Mauerresten. Die Untoten Wächter – zumindest die, die sie sah, schwankten leicht und wirkten instabil, standen aber noch. Und fünf Orks und zwei weitere Dunkelelfen standen nun auf dem Zeltplatz.
MIST!
Maruka hatte eigentlich nichts gegen die großen oftmals grünhäutigen Riesen, aber sie als Feind zu haben, war definitiv nicht gut. In ihrer Gefangenschaft hatte sie sie nicht oft zu Gesicht bekommen, aber sie fürchtete sie genug um zu wissen, dass diese Giganten ihre Wirbelsäule wie einen Zweig zerbrechen könnten, wenn sie sich von ihnen fassen ließ.
Weg, weg, weg!
Der Nekromant starrte ungläubig auf seine Untoten während Fadys außer Sichtweite war. Ranken schossen plötzlich in die Höhe und zermalmten die untoten Wächter.
HAH! Klasse!
, feuerte Maruka Revien innerlich an. Schreie brachen los und Chaos brach aus. Selbst Fadys Aufschrei:
„Der Fokus! Sie ist tot, jemand hat den Stein gestohlen!“
, ging in den Schreien der Orks unter, die sich in Richtung der rebellierenden Vegetation stürzten. Darath schien noch damit beschäftigt, sich zu sortieren, während der größere der beiden neuen Dunkelelfen in Richtung seiner Männer brüllte und offenbar versuchte, sie zu etwas gezielteren und geordneten Aktionen zu bringen.
Orks haben Angst vor Magie. Sie geraten in Panik, schlagen unbedacht zu, ...das wird Reviens Vorteil sein.
Maruka hielt sich geduckt im Schatten und wartete auf einen günstigen Moment. Der andere Dunkelelf blickte sich wachsam im Lager und um das Lager herum um. Offenbar, um die Quelle des Angriffs aus zu machen. Der Bogen, den er währenddessen in aller Ruhe spannte, verriet, was er danach vermutlich tun würde. Jede Minute, die sie jetzt wartete, würde Marukas Chancen zu entkommen nur verringern und so startete sie ihre Flucht, bevor er mit seiner Handlung fertig war und einen Pfeil auflegen konnte. Jede Heimlichkeit über Bord werfend sprintete sie los und schlug sich, vorbei an einem zerschmetterten Untoten, ins Unterholz. Erneute Schreie hinter ihr wurden laut und man hörte Kampfgeräusche. Vermutlich schritt nun Revien direkt ins Geschehen ein.
Ich muss den Fokus hier weg schaffen...
Maruka hörte jemanden hinter sich durchs Gebüsch preschen. Keine Zeit sich umzudrehen. Wahrscheinlich verfolgte der Elf mit dem Bogen sie. Die anderen waren zu beschäftigt gewesen.
Er darf nicht zurück an diese Irren fallen, sonst hat Revien keine Chance!
Ihre Wendigkeit und Sprungkraft nutzend hechtete sie in den Wald hinein. Hier waren die Bäume noch instabil und krank, weswegen sie es vermeiden musste in die brüchigen Baumkronen zu entkommen. In einem gesunden Wald wäre sie kletternd im Vorteil, doch hier musste sie noch eine Weile am Boden bleiben. Kein Ork würde ihr auf einem dünnen Ast gefährlich werden, aber die Bögen der Dunkelelfen waren um so tödlicher. Haken schlagend und immer wieder die Deckung der Stämme nutzend preschte sie durch das Unterholz. Sie musste weit genug entkommen, ihren Verfolger abhängen oder umbringen und …
...diesen verfluchten Fokus vernichten! Danach komm ich zu dir zurück, Revien!
Gleich einem feierlichen Versprechen mobilisierte sie ihre Kräfte und rannte was die Muskeln her gaben. Ihr feines Gehör würde ihr sagen, wo der Feind war und ihr hoffentlich schnell eine Möglichkeit offenbaren zum weiteren Vorgehen. Das Tier in ihr verspürte ein bisschen Mordlust, denn gerade das dunkle Blut des Feindes hatte seinen ganz eigenen Reiz. Sogar ihre Menschenfrau, die junge Mantronerin wollte sich unbedingt prügeln, aber es galt klug vorzugehen. Trotzdem übermannte Maruka das unbändige Bedürfnis ihren Partner beschützen zu wollen. Jeder der es wagte seine Hand an Revien zu legen, sollte ihre Wut zu spüren bekommen. Ein derart besitzergreifendes Denken hatte sie noch nie verspürt! Wahrscheinlich war es eine Art Mischung aus Instinkt und der Sorge um ihn. Das Adrenalin brannte in ihren Adern, dämpfte den Verstand, aber schaltete ihn zum Glück nicht aus. Wenn es ihr vielleicht gelang zum Ausgangspunkt ihrer erhöhten Beobachter Position zurück zu gelangen, wo sie sich von Revien getrennt hatte, sich selbst mit ihrem Bogen zu bewaffnen, den sie dort gelassen hatte, vielleicht würde sie dann den Spieß umdrehen können und von der Gejagten zur Jägerin werden. Fernwaffen konnte man nicht gut im Nahkampf überwinden.
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Sonntag 19. August 2018, 21:26

Marukas Plan war solide und sinnvoll. Den Pfeilen ausweichen, zurück zu ihrem Bogen kommen, wo widerstandsfähigere Bäume und eine erhöhte Position ihr den entscheidenden Vorteil verschaffen würden.
Haken schlagend bewegte sie sich durch das Unterholz stets ihr Ziel vor Augen. Die ersten paar Sprünge schufen ordentlich Raum für sie und ein paar dichter stehende Bäume in der Entfernung versprachen ein einfacheres vorankommen – sollte sie sie denn erreichen.

Sie hechtete weiter und ein brennen am rechten Oberarm ließ sie zurückzucken. Ein Pfeil zischte an ihr vorbei und bohrte sich in einen der Bäume vor ihr. Aus reinem Instinkt warf sie sich vom Pfeil weg in Deckung, verharrte aber nicht lange, sondern hechtete weiter. Immer dicht gefolgt von viel zu nahem Pfeilregen. Keines der Geschosse kam ihr je wieder so nahe, aber als sie schließlich einen dickeren Baum erreicht hatte, bemerkte sie, dass der Schütze sie von ihrem eigentlichen Ziel weggetrieben hatte, tiefer hinein in die Ruinen Shyréas.

Ihr Atem ging inzwischen stoßweise und Seitenstiche quälten sie. So agil durch den Wald zu hechten war anstrengend. Aber ihre Kondition hätte eigentlich ausreichen müssen, um diese Art der Überanstrengung zu verhindern. Ein Problem, mit dem sie sich wohl noch würde beschäftigen müssen.

Sie warf einen kurzen Blick an dem Baum vorbei, um fest zu stellen, dass der Dunkelelf in einiger Entfernung zu ihr durch den Wald schritt und seinen Bogen erneut spannte um einen Pfeil abzuschießen.
Sie brauchte mehr Deckung! Mit einem freien Schussfeld würde er sie erwischen, bevor sie ihm gefährlich werden konnte, aber je näher sie ihm Kam, desto weniger gebrauch würde er vom Bogen machen können – und dann hätte sie die Oberhand!

Vermutete sie zumindest.

Ihr blick fiel auf ein paar verfallene Ruinen. Perfekt. Sie sammelte ihre Kräfte und spurtete, weiterhin haken schlagend, zur Ruine. Gewandt rollte sie sich ab und suchte Deckung hinter einer Mauer. Es klackte, als ein Pfeil in die Mauer, hinter der sie in Deckung ging, schlug. Ihren rasselnden Atem ignorierend bewegte sie sich weiter, jeden Schatten nutzend, der sich ihr bot. Lange Ranken schlangen sich die zerrütteten Mauern herunter und boten hervorragende Verstecke und Deckung. Sie wandte sich hindurch, bis sie ein Versteck fand, in dem sie einen guten Überblick hatte, ohne selbst gesehen zu werden. Dann zwang ihre Atmung dazu, ruhiger zu werden und harrte Bewegungslos aus.
Ein leises klappern verriet ihr die Position ihres Verfolgers, als dieser gegen einen kleinen Stein trat. Auf leisen Sohlen schlich er durch die Ruine, den Bogen noch immer gespannt spähte er in die Dunkelheit hinein.
Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Er konnte im Dunkeln bei weitem nicht so gut wie sie sehen – und der Bogen würde ihm hier keine guten Dienste leisten, dafür war es zu Eng.

Adrenalin und Vorfreude durchflutete sie und die Jägerin in ihr übernahm die Kontrolle. Weiterhin vorsichtig schlich der Dunkelelf voran und Sekunden zogen sich in die Länge.
Mit einer Geduld, die nur einer Katze Eigen war, harrte sie aus, wartete, bis er nicht nur in Reichweite war, sondern auch mit dem Rücken zu ihr stand. Dann schnellte sie los.
Ein schwarzer Schatten in der Dunkelheit. Ihr Gegner brachte wesentlich mehr Gewicht auf die Waage als sie, aber das Momentum ihres Sprungs glich dies aus. Sie krachte auf seinen Rücken und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Der Pfeil verließ die Sehne und prallte vom Boden ab, während der Dunkelelf auf den Boden fiel.

Und der Untergrund nachgab!
Ein Knacken ging durch den Stein und dann flogen sie beide in Schwärze. Der Aufprall kam etwa zwei Meter tiefer, Maruka saß noch immer auf dem Rücken des Dunkelelfen, der den Löwenanteil des Falls abbekam. Dafür trafen die Hybridin ein paar herabfallende Steine und ließen sie benommen zur Seite taumeln.
Überraschenderweise regte sich der Dunkelelf mit einem schmerzerfüllten Wutschrei und stürzte in ihre Richtung.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Montag 20. August 2018, 10:51

Ihr Atem ging inzwischen stoßweise und Seitenstiche quälten sie. So agil durch den Wald zu hechten war anstrengend. Aber ihre Kondition hätte eigentlich ausreichen müssen, um diese Art der Überanstrengung zu verhindern. Ganz kurz huschten ihre Gedanken zu der Möglichkeit, dass der Pfeil, der sie am rechten Oberarm getroffen hatte, womöglich vergiftet war, aber selbst wenn, hatte sie jetzt keine Zeit sich darum zu kümmern. Ihre Flucht hatte sie weg von ihrem Plan, hinein in eine Ruinenfeld geführt. Lange Ranken schlangen sich die zerrütteten Mauern herunter und boten hervorragende Verstecke und Deckung. Sie wandte sich hindurch, bis sie ein Versteck fand, in dem sie einen guten Überblick hatte, ohne selbst gesehen zu werden. Dann zwang ihre Atmung dazu, ruhiger zu werden und harrte Bewegungslos aus. Ein leises Klappern verriet ihr die Position ihres Verfolgers, als dieser gegen einen kleinen Stein trat. Auf leisen Sohlen schlich er durch die Ruine, den Bogen noch immer gespannt spähte er in die Dunkelheit hinein.
... noch ein bisschen näher...
Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Mit einer Geduld, die nur einer Katze zu eigen war, harrte sie aus, wartete, bis er nicht nur in Reichweite war, sondern auch mit dem Rücken zu ihr stand. Dann schnellte sie los. Sie krachte auf seinen Rücken und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Der Pfeil verließ die Sehne und prallte vom Boden ab, während der Dunkelelf auf den Boden fiel.
Hab dich!!!
Und der Untergrund nachgab!
Mist!
Ein Knacken ging durch den Stein und der Boden unter ihr verwandelte sich in ein schwarzes Loch. Die Dunkelheit verschluckte sie. Der Aufprall kam etwa zwei Meter tiefer, Maruka saß noch immer auf dem Rücken des Dunkelelfen, der den Löwenanteil des Falls abbekommen hatte. Ihre Sinne waren noch immer ganz auf ihn fokussiert, so dass sie gern das hier jetzt schon beendet hätte, aber ein paar herabfallende Steine trafen sie und ließen sie benommen zur Seite taumeln.
Au...au...au...
Sie hatte sich noch nicht sammeln können, da stürzte der Dunkelelf mit einem Wutschrei in ihre Richtung und Maruka reckte ihm alles was sie an Krallen und Kraft noch aufzubieten hatte entgegen. Gleich einem Bären ragte er für eine Sekunde über ihr auf. Der offensive Angriff des Gegners warft sie um und begrub sie unter seinem schweren Leib. Er zuckte über ihr, zerdrückte sie und für einen Moment war es unklar was da passierte. Angestrengtes Keuchen erfüllte die Luft. Der Rücken des Dunkelelfen wölbte sich, zuckte, dann wurde es still.

...

Ein minimales Beben verriet, dass da irgendwo noch Leben war. Ein Bein des Dunkelelfen drückte sich nach außen und darunter schob sich ein Bein der Katze hervor. Mühselig hebelte sie den schweren Leib von sich herunter, schob ihn von sich und kam neben seinem Leichnam zum sitzen. Die Krallen hatte sie dabei aus seiner Kehle gezogen, ihn mit einem Bein von sich getreten, so das er zur Seite rollte und den Blick auf sein erstarrtes Gesicht frei gab. Maruka schüttelte sich und sah sich dann eilig um. Ihr erster Blick fiel nach oben, zu dem hellen Loch über ihr. Dann stand sie auf und sah sich um. Ihre Augen passten sich mit dem Restlicht von oben schnell an die Dunkelheit an.
Ich muss zurück zu Revien!
, war ihr erster Gedanke, also sah sie sich nach einer Möglichkeit um, um wieder nach oben zu klettern. Vielleicht wuchsen hier Wurzeln nach unten? Eher nicht, da sie ja gerade erst in den Hohlraum eingebrochen war. Dabei fiel ihr gerade etwas ein:
„Geht's euch gut?“
Es war gewiss völlig unnötig danach zu fragen, aber Maruka sorgte sich ob ihre Funkenfreunde den Sturz heil überstanden hatten. Vorsichtig strich sie sich durchs Haar und überprüfte die Stellen, wo sich die kleinen Wesen in ihrem Fell versteckt hatten.

Aber vielleicht gab es anderes zu entdecken, dass ihr helfen konnte. Der Dunkelelf hatte ja vielleicht ein paar nützliche Sachen bei sich, die man sich dauerhaft von ihm ausborgen könnte. Er brauchte sie ja nun nicht mehr. Sein Bogen war gewiss mit ihm in die Tiefe gestürzt, nur war er noch intakt? Vielleicht hatte er Klingen bei sich oder anderes gruseliges Zeug? Sie selbst war ja nicht gerade unbewaffnet, aber es konnte nicht schaden nachzusehen.
Mal sehen was der Kerl noch so bei sich hatte.
Sofern sie nicht gleich angegriffen wurde oder ihre nähere Umgebung zu interessant war, so schaute sie sich aufmerksam um um einen Plan zu entwickeln ihr unfreiwilliges Gefängnis baldmöglichst wieder zu verlassen. Nur ganz am Rande registrierte ihr Menschsein, dass sie sich wohl grundsätzlich in Höhlen gar nicht so unwohl fühlte. Die Katze in ihr mochte diese Art von Verstecken, nur war das hier gewiss anders. Einst war es hier bestimmt schön gewesen, aber die Entartung, die Verderbtheit hatte diesen Ort verwandelt und zu etwas abscheulichen gemacht. Maruka wollte nur so schnell wie möglich wieder zu Revien. Die Sorge trieb sie an.
Hoffentlich geht es ihm gut.

Sofern die Situation es zuließ, würde sie sich noch den Schnitt an ihrem Oberarm ansehen, ihn aufdrücken und auslecken, das Blut ausspucken und versuchen notdürftig zu verbinden. Ach ja, und dann gab es ja noch diesen Stein zu zerstören!!!
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Dienstag 21. August 2018, 22:25

„Geht's euch gut?“

Eigentlich war es unnötig zu Fragen, die Funkenfreunde hatten sich bisher in ihrer ätheren Form als äußerst widerspenstig erwiesen. Nur dass Marukas tasten keinen Funkenfreund zu Tage förderte. Und auch das Gefühl ihrer Anwesenheit fehlte hier völlig. Als sie sich im Raum umsah, war nichts von ihnen zu sehen.

Ihr wurde eiskalt. Hatte sie sie zerquetscht, verloren … was war passiert?!

Vielleicht waren sie ja über ihr und suchten nach einer Möglichkeit, sie aus dem Keller heraus zu bekommen, versuchte sie sich zu beruhigen.

Sie wandte sich den Dingen zu, die direkt auf der Hand lagen und begann den noch warmen Körper des toten Dunkelelfen zu durchsuchen.

Sein Bogen war wie durch ein Wunder nicht zerbrochen und auch fünf seiner Pfeile waren noch intakt. Ihre Spitzen waren aus Metall, mit garstigen wiederhaken ausgestattet, so dass sie, einmal ins Fleisch gesunken, nur schwer zu entfernen waren. Und sie waren blank. Keine Flüssigkeit und kein Gel waren darauf zu erkennen. Zumindest nicht auf diesen hier.

Sie räumte die Pfeile zurück in den Köcher und schulterte Köcher sowie Bogen. Außerdem fand sie noch ein langes Messer in seinem Stiefel und eine lange Nadel in seinem Gürtel. Gleich daneben hingen zwei kleine Phiolen, eine Geruchslos, die Andere mit scharfer Note.

Und er hatte eine Knochenkette. Für sich war sie ein Kunstwerk aus filigranen Gliedern, zusammengeknüpft zu einem eleganten Muster, aber es war schwer zu sagen, welchem Geschöpf die Knochen gehörten. Sie hoffte auf Katzen oder Hunde – oder Ratten. Ratten wären am besten.

Außerdem trug er ein kleines Paket mit Verband, Nadel und Faden, sowie einer Salbe bei sich. Der Inhalt hatte den Sturz gut überstanden und war noch weitestgehend unbeschmutzt. Wagte Maruka es, an der Salbe zu schnüffeln, erwies sich diese als desinfizierende Paste.

Die Gelegenheit am Schopfe packend – und nicht gewillt, doch eine Vergiftung zu riskieren, versorgte sie die Verletzung und saugte ihre Wunde aus.

Sie schmeckte nichts als Blut, aber der Dunkelelf konnte ja auch genauso gut ein geschmack und geruchloses Gift genutzt haben. Die Erschöpfung in ihren Gliedern hielt jedenfalls noch an – auch wenn sie noch unterschwellig blieb.
Als sie versorgt war, sah sie sich um.

Das Licht reichte aus, um sie den Großteil ihrer Umgebung wahrnehmen zu lassen. Sie war tatsächlich in einem Kellergewölbe. Aussparungen für Regale, die in Wände gespannt werden konnten, waren zu sehen. Aber nichts, was nicht Stein war, hatte hier überdauern können. Der Boden unter ihren Füßen war, verließ sie den ‚Einsturzkrater‘, weich und Schlammbedeckt. Aus einer der Ecken des Raumes wandte sich eine dicke Wurzel, die die Wand durchbrochen hatte. Den Gang entlang erspähte sie eine weitere Lichtquelle.

Den Weg direkt nach oben hielt sie für zu riskant. Es gab nichts, an dem sie sich sicher fest halten konnte und nichts, dass sie verwenden konnte, um weiter nach oben zu gelangen. Daher folgte sie dem anderen Lichtschein und erreichte schon bald, was wohl einmal die Treppe nach oben gewesen sein musste.

Jetzt sah man davon kaum mehr etwas, außer der Öffnung, die der ehemalige Eingang hinterlassen hatte, aber Steine waren vor langer Zeit herunter gestürzt, und Ranken wuchsen hinein, so dass sie genug zum angreifen hatte, um herauf zu klettern.

Plötzlich fiel ihr der Stein wieder ein, den sie hatte zerstören wollen. Eilig zog sie ihn aus ihren Sachen. Sein grünes Glühen war wieder erstarkt und er pulsierte förmlich in ihrer Hand.
Im gleichschlag mit ihrem Herzen.

Erschreckt ließ sie ihn fallen und machte einen Satz zurück.

Mit einem ‚plumps‘ landete das Juwel in einer Pfütze. Das trübe Wasser wurde vom Leuchten erhellt und markierte deutlich die Position des Fokus. Beherzt griff sich Maruka einen herumliegenden großen Stein und ließ das Gewicht auf das Kleinod krachen.

Sie hatte damit gerechnet, einige Male ausholen – oder gar schwereres Geschütz auffahren zu müssen – aber der Stein barst beim ersten Aufprall in dutzende kleine durchsichtige Scherben, die sich im Wasser verteilten.

Das Glimmen erlosch sofort und ein Windhauch ließ Marukas Haar und einige Pflanzen in der Nähe zur Seite wehen. Es war, als hätte man ein unsichtbares Gewicht von ihrer Brust genommen und das Atmen fiel ihr wieder leichter.
Und dann hörte sie ein schmerzerfülltes Schreien in der Ferne – aus der Richtung, in der sie das Lager vermutete.

Ansonsten war es beängstigend still.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Freitag 24. August 2018, 13:35

Maruka wurde eiskalt. Das Schlimmste nach ihrem Sturz in die Tiefe war tatsächlich die Sorge um ihre Funkenfreunde. Hatte sie sie zerquetscht, verloren … was war passiert?! Aber irgendwie musste sie sich beruhigen! Es half nichts in Panik zu geraten. Sie musste hier raus! Einen Weg zurück zu Revien finden! Sie wandte sich den Dingen zu, die direkt auf der Hand lagen, ihr halfen sich zu fokussieren und begann den noch warmen Körper des toten Dunkelelfen zu durchsuchen. Sie ergatterte einen Bogen, fünf Pfeile mit garstigen Widerhaken, ein langes Messer, eine lange Nadel, zwei kleine Phiolen, eine geruchslos, die Andere mit scharfer Note. Aus irgend einem Grund reizte sie noch die Knochenkette des toten Dunkelelfen. Für sich war sie ein Kunstwerk aus filigranen Gliedern, zusammengeknüpft zu einem eleganten Muster, aber es war schwer zu sagen, welchem Geschöpf die Knochen gehörten. Sie hoffte auf Katzen oder Hunde...
– oder Ratten. Ratten wären am besten.
Unwillkürlich legte sich ein raubtierhaftes Lächeln auf ihre Lippen. So ein Schmuckstück würde ihr gewiss gut stehen, aber erst einmal wanderte es in eine der vielen Taschen ihrer Rüstung.
Der beste Fund jedoch, war ein kleines Paket mit Verband, Nadel und Faden, sowie einer Salbe. Maruka schnupperte vorsichtig an der Salbe und diese erwies sich als desinfizierende Paste. Die Gelegenheit am Schopfe packend – und nicht gewillt, doch eine Vergiftung zu riskieren, versorgte sie die Verletzung und saugte ihre Wunde aus. Als sie versorgt war, sah sie sich um.

Das Licht reichte aus, um sie den Großteil ihrer Umgebung wahrnehmen zu lassen. Sie war tatsächlich in einem Kellergewölbe. Nichts, was nicht Stein war, hatte hier überdauern können. Der Boden unter ihren Füßen war um den ‚Einsturzkrater‘ herum weich und von Schlamm bedeckt. Aus einer der Ecken des Raumes wandte sich eine dicke Wurzel, die die Wand durchbrochen hatte, aber nicht hoch genug um daran hinauf zu klettern. Hier kam sie nicht raus, also musste sie einen anderen Weg finden. Den Gang entlang erspähte sie eine weitere Lichtquelle, folgte dieser und erreichte schon bald, was wohl einmal die Treppe nach oben gewesen sein musste. Die Stufen waren eingebrochen, aber Ranken wuchsen von oben hinein, so dass sie genug zum angreifen hatte, um daran herauf zu klettern. Bevor sie dies jedoch anging, fiel ihr der Stein wieder ein, den sie hatte zerstören wollen. Eilig zog sie ihn aus ihren Sachen. Sein grünes Glühen war wieder erstarkt und er pulsierte förmlich in ihrer Hand.
Im Gleichschlag mit meinem Herzen...
Entsetzt ließ sie ihn fallen und machte einen Satz zurück. Der Fokus des Nekromanten hatte sich ihrer Lebensenergie bemächtigt und das Gefühl, dass da in ihr aufstieg, schnürte ihre die Kehle zu. Beschmutzt schüttelte sie sich und leckte ein paar mal von ihren Instinkten übermannt ihre Hand. Ihr Schwanz peitschte hin und her und ihre Ohren lagen eng am Kopf an. Ein leises Fauchen richtete sich gegen den Stein, der in einer Pfütze gelandet war und das trübe Wasser erhelle. Beherzt griff sich Maruka einen herumliegenden großen Stein und ließ das Gewicht auf das Kleinod krachen. Fast hatte sie damit gerechnet, einige Male ausholen aber der Stein barst beim ersten Aufprall in dutzende kleine durchsichtige Scherben, die sich im Wasser verteilten. Das Glimmen erlosch sofort und ein Windhauch ließ Marukas Haar und einige Pflanzen in der Nähe zur Seite wehen. Es war, als hätte man ein unsichtbares Gewicht von ihrer Brust genommen und das Atmen fiel ihr wieder leichter. Fast hätte sie erleichtert aufgeatmet, doch dann hörte sie ein schmerzerfülltes Schreien in der Ferne, aus der Richtung, in der sie das Lager vermutete.
Ansonsten war es beängstigend still, nur ihre eigener hämmernder Herzschlag rauschte in ihren Ohren.
Revien!!!
Sie hatte nicht erkennen können, ob es seine Stimme gewesen war. Zwei Gefühle vermischten sich zu einem heillosen Durcheinander. Hoffnung zum einen, Hoffnung, dass der Schrei zu dem Nekromanten gehört hatte, der nun den Verlust seines Fokus, seiner Macht zu spüren bekam und zum anderen Sorge, Sorge um Revien, der diesen Kampf da oben ganz alleine ausfocht und womöglich unterlag. Allein die Vorstellung davon reichte aus um in der Hybridin neue Kräfte zu mobilisieren. Sie hatte schon viel zu viel Zeit hier vertrödelt, warf einen letzten Blick auf ihre unterirdische Umgebung und machte sich an den Aufstieg.
Hier und da waren die Ranken krank und porös, also war sie vorsichtig wohin sie griff und prüfte jedes mal die Festigkeit, bevor sie ihr Gewicht an eine der Pflanzenfasern hing. Ihre Krallen waren ihr einmal mehr eine große Hilfe und jetzt da der Fokus zerstört war, ging es ihr ja auch besser... ein Umstand den sie mehr unterbewusst wahr nahm als wissentlich.

Wieder an der Oberfläche orientierte sie sich hauptsächlich über ihre Ohren. Revien kämpfte irgendwo und stand ganz allein drei Dunkelelfen und fünf Orks gegenüber. Da das Kräfteverhältnis ihre Meinung nach sehr ungerecht verteilt war, hatte sie auch nicht vor fair zu kämpfen. Ihre Gegner würden das auch nicht tun und wenn sie etwas in ihrer Gefangenschaft gelernt hatte, dann das, ihre Mittel zu nutzen. Der Weg zum Lager war gewiss nicht weit und sie musste sich beeilen, aber nun hatte sie einen Bogen und da waren die zwei Phiolen. Sie entschied sich für die, mit dem scharfen Geruch, denn alles was so in der Nase brannte, würde vielleicht auch in Wunden brennen. So hoffte sie zumindest. Also tauchte sie die fünf Pfeilspitzen in die Flüssigkeit und rannte zurück zu Revien. Sobald der Kampflärm nah genug wäre, würde sie Deckung suchen, am besten einen erhöhten Punkt und versuchen aus der Distanz die Gegner ihres Liebsten zu erledigen. Und falls das nicht ging... nun dann halt munter hinein ins Getümmel, den Überraschungsmoment so gut es ginge nutzen und sich einen heroischen Kampf bis zu jedwedem Ende liefern!
Ob meine Ahnen mich in dieser Gestalt erkennen würden? Eigentlich ist es gleich... die Seele und der Mut zählt auf dass wir als Krieger eins am Tisch der Helden sitzen und mit den Göttern speisen!
Welche Gottheit das für sie inzwischen sein würde? Nun ja, das wahr wohl ungewiss, aber Maruka war immer ein gläubiger Mensch gewesen und auch als Hybridin hatte sie mehr als nur einmal das Wirken ihrer Macht gespürt. Wenn es in dieser dunklen Welt etwas zu tun gab um ihre Aufmerksamkeit zu erringen, dann war es wohl das Blutvergießen. Einst hatte sie Manthala unwissentlich ein solches Opfer gebracht und heute... ?
Gib mir Kraft!!!
, flehte sie und ob sie damit nun still Hilfe für einen gezielten Schuss oder Kraft im Kampf Mann gegen Mann, bzw. Katze gegen Ork erflehte, das war wohl variabel.
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Sonntag 9. September 2018, 23:36

Von den Funkenfreunden war noch immer nichts in Sicht, und das ungute Gefühl in Maruka verstärkte sich. Sie musste nur zurück zu Revien, der würde schon wissen, was mit den Funkenfreunden passiertz war. Vielleicht waren sie ja auch einfach ihm zu Hilfe geeilt.

Flink huschte Maruka über den weichen Boden und suchte Deckung hinter Gebüschen, zerfallenen Mauern und Bäumen. Sie war fest entschlossen, das Zünglein an der Waage zu sein, dass Reviens überleben garantierte und so waren all ihre Sinne in Alarmbereitschaft.

Aber statt Kampfeslärm und Schreien erwarteten sie leise Gespräche und schluchzen. Als sie endlich einen Blick auf das Lager werfen konnte, stellte sie mit entsetzen fest, dass es verschwunden war. Stattdessen sah sie auf dem Weg nahe des ehemaligen Lagerplatzes eine kleine Gruppe.

Ein Zwerg und ein Hüne von einem Mann in Ketten und Plattenrüstung standen wache haltend um ihre Gefährten.
Eine schlanke, hochgewachsene Frau beugte sich über eine Gestalt ganz in schwarz, die zu Boden gesunken war. Ein Mann – der Kleidung nach ein Gemeiner oder Diener, stützte sie und hatte das Haupt und die Schultern der Gestalt auf seine Knie gebetet. Ein weiterer Gerüsteter, an dessen Schultern ein ehemals weißer Umhang hing, beugte sich gerade zu der am Boden liegenden Gestalt herunter.

„Was denkst du, was mit ihr ist, Erida?“
Fragte der gerüstete leise mit besorgter Stimme. Irgendetwas an dem Mann kam Maruka bekannt vor, aber sie konnte nicht so recht sagen was, und noch hatte er ihr den Rücken zugekehrt.
„Schh ... das versuche ich gerade herauszufinden, und wenn ihr bitte aufhört, mich zu unterbrechen, kann ich Euch hoffentlich bald Antworten!“
Beruhigte die Frau ihren Weggefährten.
„Syrella, hörst du mich?“
Die Frau – möglicherweise eine Heilerin – tätschelte der Gestalt die Wange. Diese holte zitternd Luft und schluchzte einmal Kurz.
„Oh … Ohgott … Erida … wir… ihr …“
Ihre Atmung wurde abgehackt und hechelnd und sie Rang wie eine ertrinkende um Luft. Die Frau – Erida – begann damit Syrella zu beruhigen und sprach ihr beruhigend zu, wobei diese kaum auf die Andere reagierte. Der gerüstete im weißen Umhang richtete sich auf und stellte fest.
„Die Schatten dieses Ortes müssen sie angegriffen haben. Ich habe ein seltsames grünes Licht gesehen, dass in sie fuhr, kurz bevor sie zusammenbrach. Vielleicht kann ich sie davon befreien.“
„Warte!“
Rief Erida aus und hob die Hand.
„Du weist nicht, wie deine Lichtmagie sie beeinflussen würde und vielleicht ist es nicht, was du vermutest. Lass mich versuchen sie zu beruhigen.“

Die Gruppe wirkte, als hätte sie schon einige Tage, wenn nicht Wochen im Kapayu verbracht. Ihre Kleidung war Schlammverkrustet, aber was darunter zu sehen war, wies auf gute Qualität. Der Hühne trug eine stattliche Rüstung, einen Zweihänder auf dem Rücken und hatte Schild und Schwert in der Hand, bereit sich gegen Angreifer zu verteidigen. Ein weiteres Langschwert hing an einem Waffengürtel an seiner Seite.
Der Zwerg hielt eine scharf aussehende Zweihandaxt in den Händen. Er trug ein fein gearbeitetes Kettenhemd und einen Schmiedehammer am Gürtel.

Der Mann im weißen Umhang, auf dem Maruka eine verblasste gelbe Sonne zu sehen glaubte, trug einen weißen Waffenrock, einen Schild auf dem Rücken und ein Langschwert an der Seite. Sein Helm hing seitlich am Gürtel und sein dunkelblondes Haar trug er militärisch kurz geschnitten.

Der schlicht gekleidete Mann, der weiterhin Syrella stützte, wirkte im Gegensatz zu den dreien harmlos und unscheinbar.
Erida schien ein Faible für die blauen Töne zu haben. Sie trug eine halblange Robe und zweckmäßige Hosen darunter. Ihr blondes Haar hatte sie in einem Zopf zurückgebunden.
Alle trugen Rucksäcke auf den Rücken.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Mittwoch 19. September 2018, 09:08

Die Hybridin starrte die Szenerie an. Sie starrte, starrte und starrte, aber wurde nicht schlau aus dem Bild, welches sich ihr bot. Vollkommen regungslos ließ sie die Eindrücke auf sich wirken und selbst ihre Schwanzspitze hatte sich der allgemeinen Starrheit angeschlossen und hing regungslos an ihr herab, was einem offenen Mund bei Menschen wohl gleich kommen würde.
Wo ist Revien? So lange kann ich doch gar nicht weg gewesen sein!! Wo sind die Zelte? Wo die Feinde? WO...???
Sie versuchte an den umgebenen Landmarken sich zu orientieren und glaubte dass sie am richtigen Ort war und doch war alles so vollkommen falsch. War der Wald noch verdorben? Waren die Ruinen noch an Ort und Stelle? Sie musste sicher sein, dass sie richtig war und diese Leute hier... die waren nun mal vorhin noch nicht da gewesen... und...
...und ...den einen kenn ich doch... oder?...dreht dich doch mal, damit ich dein Gesi... und die Frau...die in Blau...Erida nennt er sie. Den Namen hab ich doch schon mal gehört! Verfucht...wo hab ich den schon mal gehört...
Dann viel es ihr wie den sprichwörtlichen Schuppen von den Augen!
Erida... „Erida … ich habs versucht … jetzt liegt es an dir … tot … ist er tot? … Im Griff des Dämonen gefangen … du musst … du musst“ ...Das hatte doch diese... das Opfer des Nekromanten mit dem Stein im Kopf... das hatte sie gesagt.
Maruka hatte noch gedacht, dass sie in ihrem Wahn sie mit jemand anderen verwechseln würde. Wahrscheinlich mit dieser anderen Frau, die sie nun viel zu verwirrender Weise vor sich sah.
Was ist hier los? Was wenn...???
Ein ungutes Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit. Sie betrachtete die Gruppe noch einmal aus ihrem Versteck heraus.
Ein Zwerg - eins - und ein Hüne - zwei - standen Wache haltend um ihre Gefährten herum. Die Frau in Blau - Erida? Vermutlich die Heilerin? - Drei - beugte sich über eine Gestalt ganz in schwarz, die zu Boden gesunken war und von der sie am wenigsten sah. - vier, Syrella? - Ein Mann – Diener, aber nicht unterschätzen! - fünf - Ein weiterer Gerüsteter mit ehemals weißem Umhang, der ihr von hinten bekannt vor kam. - sechs -
Den Mann der ihr bekannt vor kam, betrachtete sie noch etwas eingehender. Die Bewaffnung und Statur ließen auf einen starken Krieger schließen. Maruka runzelte die Stirn. Das blonde Haar erinnerte sie grob an die Haarfarben ihrer Landsleute....und an Liam, aber der war ja weit weg...!
...vielleicht sein Bruder?... nein... oder?...
Maruka war verwirrt und begann langsam an sich selbst und ihrer Wahrnehmung zu zweifeln.
Dreh dich doch mal um!... und wenn... die Frau am Boden... Nein, das kann nicht sein! Hab ich vielleicht wieder so eine Erscheinung? Ist das echt?
Das Problem bei Wahnvorstellungen war, man wusste nie, wann sie echt waren und den Horror des realen Lebens zeigten, oder wann sie dem Verstand nur etwas vor gaukelten. Wie auch immer, Maruka konnte es ohnehin nicht auseinander halten und ihre tierhafte Seite versuchte sich auf das aktuelle Problem einzustellen. Zu viel über eine nicht veränderbare Situation nachzudenken brachte schließlich auch nichts. Was hatte die Heilerin Erida da gerade gesagt?
„Die Schatten dieses Ortes müssen sie angegriffen haben. Ich habe ein seltsames grünes Licht gesehen, dass in sie fuhr, kurz bevor sie zusammenbrach. Vielleicht kann ich sie davon befreien.“
Dann hatte Erida den Mann mit dem ehemals weißem Umhang aufgehalten, bei was auch immer er gerade machen wollte.
Grüne Lichter die in einen Menschen fahren? Funkenfreunde? „Du weist nicht, wie deine Lichtmagie sie beeinflussen würde und vielleicht ist es nicht, was du vermutest. Lass mich versuchen sie zu beruhigen.“
Gute Entscheidung!
Maruka starrte immernoch die Gruppe an und verhielt sich ruhig. Vielleicht verrieten die folgenden Gespräche ihr, was hier los war und vielleicht auch, wo Revien abgeblieben war. Ein Teil von ihr wollte einfach ihren Beobachtungsposten verlassen und nach Revien suchen, aber ein größerer Teil hielt sie an Ort und Stelle. Die Neugierde! Die Tatsache, dass hier irgendetwas nicht stimmte, hielt sie um so mehr in ihrem Bann.
Selbst wenn ich das hier nur träume, dann will der Ort mir vielleicht etwas wichtiges mitteilen. Vielleicht habe ich mir ja beim Sturz in die Höhle den Kopf angeschlagen und liege noch in der Höhle? Was für ein verrückter Gedanke... Maruka, konzentriere dich auf das Hier und Jetzt! Sonst entgeht dir vielleicht noch was wichtiges!
Leicht über sich selbst schmunzelnd hockte sie in ihrem Versteck und harrte der Dinge die da kommen würden.
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 19. September 2018, 22:20

Verwirrt und geduldig verlieb Maruka in ihrem Versteck und hoffte darauf, dass Zeit ihr die Klarheit verschaffen würde, die ihr derzeit verwehrt blieb. Ganz offensichtlich lief hier etwas ganz Falsch, sie musste nur herausfinden, was es genau war. Wahnvorstellungen, ein Traum … oder etwas Anderes?

Ein paar lose Fäden hatte sie schon fassen können und arbeitete daran, sie passend zu Verknüpfen.

Erida versuchte weiter, Syrella zu beruhigen, während der Mann, in dem Maruka Liams Bruder vermutete, unruhig auf und ab trat. Nur leider drehte er sich noch immer nicht um! Kam Zeit kam Drehung, beruhigte sie sich.

Mit einem weiteren Schluchzen richtete sich Syrella auf und fiel Erida um den Hals, während diese ihr über den Rücken strich und sanft auf sie einredete.

Der Diener harrte noch einen Moment aus, um sicherzustellen, dass er nicht mehr als ‚Kissen‘ benötigt wurde und stand dann auf.
„Ich glaube, ich habe auf dem Weg ein paar Heilkräuter gesehen, ich werde danach suchen, Mylord.“
Sprach er und entfernte sich nach einem etwas zögerlichen Nicken des blonden Kriegers. Schon nach wenigen Schritten verschwand er hinter den nahelegenden Ruinen.

„Was sagst du, Syrella?“
Sprach die Heilerin etwas lauter und sah die andere Frau verwirrt an. Syrella strich sich fahrig über das Gesicht und sagte dann leise mit leicht zitternder Stimme.
„Ein Alptraum … der schrecklichste Alptraum den ich je hatte … gefangen in halbtotem Fleisch … nicht mehr Herr meiner Sinne.“
Sie schluchzte unterdrückt.
„Es war so real … es fühlte sich an wie eine Ewigkeit! Aber ich war nicht weg, oder?! Der Dämonenbeschwörer … wir haben ihn noch nicht konfrontiert, oder?!“
Sie fasste Erida an den Schultern und sah sie Eindringlich an. Dann wanderte ihr Blick über die Gefährten um sie herum und schluckte hohl.
„Am Leben … alle am Leben.“
Erleichterung und Zweifel sprachen aus ihrer Stimme.
„Ich verstehe nicht, Syrella, wovon sprichst du? Wir haben den Dämonenbeschwörer noch gar nicht gefunden. Ist er ihr hier, kannst du ihn spüren?“
Sprach Erida die Andere an. Sie wirkte besorgt.
„Mein Alptraum … wir … tot … Anselm …“
Sie holte scharf Luft.
„Es war wie ein nicht endender Alptraum … und dann hatten wir ihn gefunden …“
Sie zögerte und sah dann in Richtung des blonden Kriegers.
„Stian … wir haben versucht ihn aufzuhalten … ich glaube … ich glaube wir haben es geschafft … ich weiß nicht mehr … es ist, als hätte ich einen Teil meiner selbst verloren … und dann war da dieser verdorbene Geist und Ketten …“
Sie stieß einen gequälten Laut aus und raufte sich die Haare so fest, dass sie lange schwarze Strähnen in den Händen hielt.
„Ich erinnere mich nur an Bruchstücke … ich habe mich selbst verloren … bin zersprungen in Tausend Scherben … und dann kam da ein schwarzer Schatten und brachte mir Frieden … brachte mich zurück.“
Die letzten Worte waren so leise gehaucht, dass selbst Maruka sie kaum hörte. All ihre Sinne waren auf Syrella konzentriert.
Erida schloss die Gefährtin in die Arme.
„Was auch immer du da gesehen hast, Syrella, jetzt bist du in Sicherheit, wir sind hier.“

Während Sryella sprach, hatte sich Stian endlich umgewandt – offenbar um den Frauen ein Minimum an Privatsphäre zu liefern. Ganz offensichtlich war er kein großer Anhänger der schwarz Gewandeten, aber auch ihn ließ ihr Leid nicht kalt.
Aber das registrierte Maruka nur unterbewusst, denn sie sah ihre Vermutung bestätigt. Der Mann, der dort stand, hatte ungemein große Ähnlichkeit mit Liam.

Der Schalk, der in dessen Gesicht stets lauerte, fehlte in den ernsten Zügen seines Bruders, aber die Ähnlichkeit war bestechend.
Einige Momente harrte der ernste Mann noch aus, während auch der rothaarige Krieger und der Zwerg unsichere Blicke in Richtung der beiden Frauen warfen, aber ihre Posten trotz allem nicht vernachlässigten.

„Vielleicht sind das die Schatten, vor denen uns der sterbende Wächter gewarnt hat. Dieser Ort hat etwas Böses an sich – Ritualmagier hin oder her.“
Der Zwerg brummte bestätigend.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Samstag 22. September 2018, 14:18

((ooc: Aus aktuellen Gründen wird der gesprochene oder gedachte Text nicht farblich in ihrer Muttersprache Esera markiert.))

Die Szenerie war herzerweichend. Mit einem weiteren Schluchzen richtete sich Syrella auf und fiel Erida um den Hals, während diese ihr über den Rücken strich und sanft auf sie einredete. Maruka verstand nicht alles aus der Entfernung, aber manche Gesten brauchten auch keine Erklärung.
Der Diener stand auf und meldete sich zu Wort:
„Ich glaube, ich habe auf dem Weg ein paar Heilkräuter gesehen, ich werde danach suchen, Mylord.“
, sprach er und entfernte sich nach einem etwas zögerlichen Nicken des blonden Kriegers.
Mylord... komischer Name...
Schon nach wenigen Schritten verschwand er hinter den naheliegenden Ruinen.
„Was sagst du, Syrella?“
, hallte es zu der Hybridin herüber und ihre Ohren zuckten. Die Heilerin hatte etwas lauter gesprochen und sah die andere Frau verwirrt an. Syrella strich sich fahrig über das Gesicht und sagte dann leise mit leicht zitternder Stimme.
„Ein Alptraum … der schrecklichste Alptraum den ich je hatte … gefangen in halbtotem Fleisch …“
Bei allen guten Göttern... Sie ist... sie war...
„... nicht mehr Herr meiner Sinne... Es war so real … es fühlte sich an wie eine Ewigkeit! Aber ich war nicht weg, oder?! Der Dämonenbeschwörer … wir haben ihn noch nicht konfrontiert, oder?!“
Sie fasste Erida an den Schultern und sah sie eindringlich an. Dann wanderte ihr Blick über die Gefährten um sie herum und schluckte hohl.
„Am Leben … alle am Leben.“
Erleichterung und Zweifel sprachen aus ihrer Stimme, während bei Maruka die Panik langsam wuchs.
Ich ...
„Ich verstehe nicht, Syrella, wovon sprichst du? Wir haben den Dämonenbeschwörer noch gar nicht gefunden. Ist er ihr hier, kannst du ihn spüren?“
Sprach Erida die Andere an. Sie wirkte besorgt.
„Mein Alptraum … wir … tot … Anselm …“
Wer oder was ist Anselm?
„Es war wie ein nicht endender Alptraum … und dann hatten wir ihn gefunden …“
Sie zögerte und sah dann in Richtung des blonden Kriegers.
„Stian … "
Stian... von Morgenstern. Er ist es! Liams Bruder!
„… wir haben versucht ihn aufzuhalten … ich glaube … ich glaube wir haben es geschafft … ich weiß nicht mehr … es ist, als hätte ich einen Teil meiner selbst verloren … und dann war da dieser verdorbene Geist und Ketten …“
...verdorbener Geist und Ketten...
Maruka versuchte eine Verknüpfung zu ihrer Realität in den Worten zu finden, aber es gelang ihr nicht. Wen meinte sie mit „verdorbener Geist“? Wo waren Ketten? Sie wusste es nicht.
Die Frau in Schwarz stieß einen gequälten Laut aus und raufte sich die Haare so fest, dass sie lange schwarze Strähnen in den Händen hielt.
„Ich erinnere mich nur an Bruchstücke … ich habe mich selbst verloren … bin zersprungen in Tausend Scherben … und dann kam da ein schwarzer Schatten und brachte mir Frieden … brachte mich zurück.“
Die letzten Worte waren so leise gehaucht, dass selbst Maruka sie kaum hörte, aber all ihre Sinne waren auf Syrella konzentriert.
Ich habe sie getötet... Ich habe sie … Ich... Bin ich verrückt? Sie ist doch am Leben! Oder zeigt mir dieser Ort, was damals geschehen ist? Aber warum? Ich kann es doch nicht ändern... oder? Sie hat Visionen oder sowas... Sie hat gesehen, was ich tun werde...getan habe... ich BIN verrückt!
Erida schloss die Gefährtin in die Arme.
„Was auch immer du da gesehen hast, Syrella, jetzt bist du in Sicherheit, wir sind hier.“
NEIN, seid ihr nicht! Ihr werdet alle sterben, alle bis auf Syrella und die wird endlos lange im Bann des Nekromanten gefangen sein, bis ich sie erlöse! Ihr müsst hier verschwinden!
Fast wäre Maruka vor gestürm um sie zu waren, doch es kam Bewegung in die Gruppe. Während Sryella sprach, hatte sich Stian endlich umgewandt – offenbar um den Frauen ein Minimum an Privatsphäre zu liefern. Ganz offensichtlich war er kein großer Anhänger der schwarz Gewandeten, aber auch ihn ließ ihr Leid nicht kalt. Aber das registrierte Maruka nur unterbewusst, denn sie sah ihre Vermutung nun auch visuell bestätigt. Der Mann, der dort stand, hatte ungemein große Ähnlichkeit mit Liam. Der Schalk, der in dessen Gesicht stets lauerte, fehlte in den ernsten Zügen seines Bruders, aber die Ähnlichkeit war bestechend. Wäre die Situation eine andere, sie hätte ihn attraktiv gefunden, gerade weil er so finster drein schaute. Einige Momente harrte der ernste Mann noch aus, während auch der rothaarige Krieger und der Zwerg unsichere Blicke in Richtung der beiden Frauen warfen, aber ihre Posten trotz allem nicht vernachlässigten.
„Vielleicht sind das die Schatten, vor denen uns der sterbende Wächter gewarnt hat. Dieser Ort hat etwas Böses an sich – Ritualmagier hin oder her.“
Der Zwerg brummte bestätigend.
Sterbende Wächter?... könnte das Revien sein? Sind sie ihm begegnet? Ich muss zu ihm!Aber ist das hier real? Kann ich überhaupt etwas tun? Werden sie mich sehen? Ach verdammt!
Die Panik in Maruka hatte langsam einen kritischen Punkt erreicht und brach sich nun Bahn.
Ich muss herausfinden ob sie wissen, wo Revien ist!!
Ihre Schwanzspitze peitschte durch die Schatten um sie her.
Aber wie stell ich das an?
Maruka raufte sich ebenfalls kurz die Mähne. Wenn sie sich nur an die Worte aus dem Zelt erinnern könnte, die dieses grauenvolle Geschöpf, dass sich jetzt als Syrella herausgestellt hatte, gesagt hatte. Sie hatte sie Erida genannt...
„Erida … ich habs versucht … jetzt liegt es an dir … tot … ist er tot? … Im Griff des Dämonen gefangen … du musst … du musst“
Die Erinnerung kam zurück. Sie hatte angenommen, dass es sich um eine Frage nach Revien handeln könnte, aber was wenn jemand anders gemein sein könnte? Was wenn der Nekromant noch andere aus der Gruppe irgendwo gefangen hielt und ihre Lebensenergie ab saugte! Allein die Vorstellung ließ ihr Blut gefrieren und jagte ihr einen Schauer durchs nachtschwarze Fell.
Logisch oder nicht... ich muss etwas tun! Ich muss erfahren, was hier passiert ist... und Revien finden...aber wie?
Sie sah an sich hinunter, auf die schwarzen Klauen, die dunkelelfische Rüstung...
So wie ich aussehe, so werden sie mich eher umbringen, als mit mir Freundschaft zu schließen! ...wenn das hier nur ein Traum wäre, könnte ich dann meine Gestalt verändern?... Wenigstens die Rüstung könnte ich verstecken und versuchen ihnen dann irgendwie zu helfen... Wo ist der Diener hin verschwunden? Ich muss aufpassen, dass ich ihnen nicht zu früh über den Weg laufe. Am besten wäre, wenn ich ihnen ein Geschenk hinterlassen könnte... Er wollte doch Heilkräuter suchen gehen...
Maruka kramte in ihrem Gedächtnis. Sie war gewiss keine Heilerin, aber ein paar Kräuter für die einfachen Wehwehchen des Alltags kannte sie von ihrer Mutter. Das erste und einzige, was ihr spontan einfiel war Baldrian. Er wuchs in Wäldern, wirkte beruhigend und vielleicht konnte sie welchen wittern, schneller als der Diener und ihn dann auf seinen Weg legen.
Kleine Geschenke fördern die Freundschaft.
Sie sah sich in ihrer näheren Umgebung um.
Ob Syrella mich als ihre Mörderin erkennen würde? Wenn ich mich mit irgendetwas tarnen oder „verkleiden“ könnte...
Ihre Augen suchten den Wald ab. Die surreale Vorstellung sich in einem Blumenbeet zu wälzen, bis der Blütenstaub ihr Fell hell-cremefarben eingefärbt hätte geisterte durch ihren Kopf. Bis auf Gesicht, Pfoten und Schwanz wäre sie hell und nett anzusehen. Der Rest bliebe schwarz ((Siam)).
Und was, wenn ich einfach ihren Spuren rückwärts folge? Könnten sie mich dann zu dem „sterbenden Wächter“ führen?
Marukas Hoffnung richtete sich immer wieder nach Revien aus. Sie hatte ihn verloren und musste ihn wieder finden. Sie fühlte sich einsam und hilflos in ihrem Wahnsinn gefangen. Wo war der rote Faden, wenn man einen brauchte?
Faden... einen schwarzen habe ich...
Sie hatte noch das nicht endende Wollknäuel, aber das war ihr sicher auch keine Hilfe in dieser Situation. Ideen hatte sie ja auch ein paar, aber irgendwie konnte sie sich noch nicht losreißen davon auch welche in die Tat umzusetzen. Vielleicht gab ihr das Schicksal, die Götter oder die Zeit in der sie die Gruppe belauschte noch einen Hinweis, in welche Richtung ihre Taten sich wenden sollten.
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 26. September 2018, 22:38

Marukas Gedanken begannen rastlos hin und her zu sausen, während sie sich nach etwas Baldrian in der Umgebung umsah und gleichzeitig versuchte, ihr Äußeres zu ändern. Immerhin konnte das alles hier auch ein Traum sein, oder eine Vision – oder was auch immer!!! Sie hatte erkannt, wann und mit wem sie hier sein musste, aber das war schlichtweg unmöglich! Der Vorfall lag Jahrzehnte zurück und soweit sie wusste, hatte sie die Gabe der Zeitreise noch nicht erlangt. Es würden ihr auch spontan einige Zeitpunkte einfallen, zu denen sie eher gesprungen wäre.
Ihr Blick schweifte währenddessen weiter und ihr Schwanz peitschte über den Waldboden. Bis er plötzlich gestoppt wurde. Erschrocken blickte sie hinter sich und sah den Dolchknauf, der gegen ihre Schläfe krachte, auf sich zu fliegen. Schmerz schoss ihr durch den Schädel und dann wurde ihr schwarz vor Augen.

„… nicht, was ich gesehen habe. Du solltest nicht so schnell voreilig Schlüsse ziehen.“
„Hrmpf. Wir haben hier schon so einiges übles gesehen. Was ist, wenn du dich irrst!“
„Wenn du mich fragst, sieht sie nicht so furchtbar gefährlich aus. Seit wann fürchtet sich der mächtige Anselm vor kleinen Kätzchen?“
Langsam gewann Maruka ihr Bewusstsein zurück – und wurde mit Kopfschmerzen begrüßt, die von dem Streitgespräch, das sie mitanhörte, nicht besser wurden. Ihre Handgelenke waren Fachgerecht auf den Rücken gefesselt und auch ihre Füße waren Gebunden. Ihre Waffen lagen in Sicht aber leider nicht in Reichweite.
„Sieh an, sie ist wach.“
Bemerkte der ‚Diener‘. Der Mann, der sie niedergeschlagen haben musste. Er stand gelehnt an einen Baum und spielte mit der Knochenkette, die sie gerade noch gefunden hatte.
Alle Augen, die nicht damit beschäftigt waren, wache zu halten, richteten sich auf sie.
In etwas Entfernung saß Syrella, die sich offenbar beruhigt haben musste, und sie mit verwirrtem Gesichtsausdruck wie hypnotisiert ansah. Erida war noch immer an ihrer Seite, beobachtete Maruka aber wachsam.
Stian stand einem Turm gleich über ihr – gerade so außerhalb ihrer Reichweite. Als er sich dann jedoch ihr zuwandte, ging er vor ihr in die Hocke, so dass sie den Kopf nicht länger extrem nach hinten verbiegen musste, um zu ihm auf zu sehen.
„Hallo. Ich bin Stian von Morgenstern, ein Inquisitor der Kirche Lysanthors. Wie ist dein Name und was tust du hier in diesen verfluchten Ruinen?“
Fragte er erstaunlich freundlich.
Der ‚Diener‘ fasste sich an den Kopf und schüttelte mit verdrehten Augen den Kopf.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Freitag 28. September 2018, 09:18

Au!
Der Schlag hatte gesessen und ihr das Bewusstsein geraubt. Dieser doofe Diener! Wie hatte sie ihn nur überhören können? Revien hätte sie so etwas zugetraut, aber doch niemand anderen! Aber es gab immer einen der einen überraschte und sie hatte sogar noch über ihn nachgedacht, hatte ihn nicht unterschätzen wollen. Aber das war jetzt auch nicht mehr wichtig.
Revien...
Immer noch sehnte sie sich nach ihm. Wieder einmal saß sie gehörig im Dreck und wenn man daran glaubte, dass schwarze Katzen Pech brachten, dann korrigierte Maruka sich einmal mehr selbst:
Sie brachte vor allem sich selbst Unglück.
Ihre Ohren zuckten leicht bei den ersten bewusst wahrgenommenen Geräuschen.
„… nicht, was ich gesehen habe. Du solltest nicht so schnell voreilig Schlüsse ziehen.“
„Hrmpf. Wir haben hier schon so einiges übles gesehen. Was ist, wenn du dich irrst!“
„Wenn du mich fragst, sieht sie nicht so furchtbar gefährlich aus. Seit wann fürchtet sich der mächtige Anselm vor kleinen Kätzchen?“

Langsam gewann Maruka ihr Bewusstsein zurück – und wurde mit Kopfschmerzen begrüßt, die von dem Streitgespräch, das sie mitanhörte, nicht besser wurden. Ihre Handgelenke waren fachgerecht auf den Rücken gefesselt und auch ihre Füße waren gebunden.
Na toll! Wieder einmal gefangen! Aber ich lebe ...noch...
Ihre Waffen lagen in Sicht aber leider nicht in Reichweite. Vorsichtig öffnete sie die Augen und sah sich um.
...der mächtige Anselm... meint er damit den Diener? Wenn er mächtig gut schleichen kann, dann hat er sich diese Bezeichnung verdient.
„Sieh an, sie ist wach.“
Bemerkte der ‚Diener‘, den sie gerade musterte. Trug er einen Dolch? Kam ihr der Knauf vielleicht bekannt vor? Er musste der Mann sein, der sie niedergeschlagen hatte. Er stand an einen Baum gelehnt und spielte mit der Knochenkette, die sie gerade noch gefunden hatte. Alle Augen, die nicht damit beschäftigt waren, Wache zu halten, richteten sich auf sie. In etwas Entfernung saß Syrella, die sich offenbar beruhigt haben musste, und sie mit verwirrtem Gesichtsausdruck wie hypnotisiert ansah.
Ob sie mich erkennt? Weis sie, dass ich sie getötet habe? Was spinn ich hier rum???!!! Sie lebt doch... Oh, ich bekom Kopfschmerzen! Nein, ich HABE Kopfschmerzen!
Marukas Ohren senkten sich ein kleines Stück, so dass sie ein bisschen schuldbewusst aussah, oder eben wie jemand dem das Hirn pochte. Ihr Blick fiel auf Erida, die noch immer an ihrer Seite hockte. Sie beobachtete Maruka wachsam, wie auch...
Liam.
Liam??? … Ich hab deinen Bruder gef... Moment... Aua, mein Kopf!
Nein, es war nicht Liam... es war sein Bruder, aber ihre Sinne sponnen sich da etwas zusammen. Er stand einem Turm gleich über ihr – gerade so außerhalb ihrer Reichweite. Als er sich dann jedoch ihr zuwandte, ging er vor ihr in die Hocke, so dass sie den Kopf nicht länger extrem nach hinten verbiegen musste, was ihr zusätzliche Schmerzen bereitete.
„Hallo. Ich bin Stian von Morgenstern...
Ich weiß.
"..., ein Inquisitor der Kirche Lysanthors..."
Was macht ein Inquisitor wohl so? Kirche Lysanthor hab ich schon mal gehört...
"... Wie ist dein Name und was tust du hier in diesen verfluchten Ruinen?“

, fragte er erstaunlich freundlich. Maruka starrte ihn einen Moment lang fassungslos und ein wenig verträumt an. Die Brüder sahen sich wirklich erstaunlich ähnlich und wenn Stian auch nur ein wenig wie Liam war, dann mochte sie ihn... vielleicht ein bisschen zu sehr. Tatsächlich stach allein bei dem kurz aufflackernden Gefühl der Anziehung ein kleiner Dorn des schlechten Gewissens in Marukas Herz. Wenn sie sich nicht in Revien verliebt hätte, wäre der Kerl vor ihr nun mal genau ihr Typ. Also seufzte sie leise, ließ ihren Blick über seine breite Brust wandern und zurück zu seinen blauen Augen. Im Hintergrund fasste sich der ‚Diener‘ an den Kopf und schüttelte mit verdrehten Augen den Kopf. Ihr erster Impuls war es, dem Kerl die Zunge raus zu strecken und gar nichts mehr zu sagen, einfach aus Trotz und jugendlichem Leichtsinn. Schließlich hatte er ihr eins über gezogen, mit ihm wollte sie nicht reden und drehte mit erhobener Nase den Kopf weg! Eigentlich bewunderte sie ihn sogar dafür, aber das würde sie nicht mal vor sich selbst zugeben. Doch dann wanderte ihr Blick wieder zu Liam...Stian...dem Morgenstern-Bruder. Sie sahen sich schon verdammt ähnlich und gutaussehenden Männern sollte man nichts abschlagen, hatte Jenna immer gesagt. Sie linste noch einmal an ihm vorbei und lächelte dann den freundlichen, starken Mann vor sich an, mit nicht zu viel sichtbaren Zähnen.
„Ich bin Maruka...“
Seine blauen Augen waren schon fast so schön wie Reviens grüne.
Revien... Wo bist du nur? Gibt es dich überhaupt hier? Ist das die Vergangenheit? Würdest du mich erkennen? Würdest du mich dann überhaupt lieben?
Diese Gedanken brachten sie nicht weiter, also konzentrierte sie sich entschlossen jetzt ganz auf die Situation. Würde es etwas bringen sich eine Geschichte auszudenken um ihre Identität zu verschleiern? Maruka wägte kurz ab, ob sie so etwas hinbekommen würde, verwarf aber schnell diese Idee.
Ehrlich wärt am längsten!
„...Ich suche einen Freund... ich will den Wald beschützen!“
Das war die Wahrheit und deshalb konnte sie allen auch aufrichtig in die Augen sehen. Lügen war eh nie ihr Ding gewesen, aber manchmal musste es sein. Konnte sie diesen Leuten hier die ganze Wahrheit sagen? Sie sah Stian bittend an und schaute auf ihre Fesseln.
„Müssen die sein? Ich will euch nichts tun! Wirklich nicht!“
Sie streckte ihm die gebundenen Arme entgegen.
„Ihr seid hier in Gefahr.“
Ihr Blick wanderte kurz zu Syrella, die doch gesehen hatte, was geschehen würde, wenn sie blieben. Ein noch viel merkwürdiger Gedanke machte sich in Maruka breit:
Was wenn, ich sie dazu kriege diese Gegend zu verlassen? Würde das alles was hier geschehen ist, dann nie passieren? Ist so was möglich? Könnte ich sie retten?... Ich will ihnen doch helfen.
Die Kopfschmerzen wurde bei solchen Gedankenspielen sicher nicht besser.
...aber die Geschichte ist Geschichte...unabänderlich und steht geschrieben. Ich kann doch nichts ändern... oder... Manthala? Phaun? Was mach ich dann hier??? Wozu bin ich nütze? Warum soll ich diese Leute kennen lernen? Damit ich weiß was geschehen ist? Aber was hilft das, wenn ich nichts damit anfangen kann? … Würde mir das Wissen in der Zukunft helfen? Komme ich überhaupt irgendwie zurück in die Gegenwart? Oder ist das jetzt hier meine Gegenwart? Oh, mein Schädel!!! Oooohhh...
Maruka stöhnte leise und pendelte vorsichtig ihren Nacken hin und her um die Schmerzen etwas zu lindern. Langsam hob sie den Kopf wieder zu Stian und schaute ihn unter ihren langen Wimpern hindurch an. Eine merkwürdige Traurigkeit hatte von ihre Besitz ergriffen.
Wenn das hier jetzt meine Realität ist, dann … Revien … er hat dann noch seine Freundin... die Statur unter dem Baum... Ich werde ihm egal sein... und... und... wieder allein!.............
Ein bisschen Feuchtigkeit sammelte sich in ihren Augenwinkeln, die sie eilig mit der Schulter weg wischte.
Nicht in Selbstmitleid versinken! Reiß dich zusammen! Du bist eine Mantronerin, die tapfersten Menschen überhaupt.
Sie schluckte und atmete tief durch, faste neuen Mut.
„Ihr müsst hier verschwinden! Bitte! Egal was ihr hier sucht, vergesst es und geht so weit wie möglich fort. Das hier wird kein gutes Ende nehmen. Ihr werdet alle...“
...sterben! … Alle vielleicht nicht...
Ihr Blick wanderte wieder zu Syrella.
Aber dieses Dasein...eine Gefangene...halb tot... das wünsche ich niemanden!!!
Das letzte Wort hatte sie nicht laut aussprechen können, aber es stand im Raum. Es war nie gut neuen „Freunden“ zu erzählen, dass sie bald alle tot sein würden. Machte nicht den besten Eindruck, wenn man so etwas tat. Aber was sollte sie sonst tun? Schneller Themenwechsel!
„Ich hab vorhin gehört, dass ihr von einem 'sterbenden Wächter' spracht. Bitte sagt mir, wo der ist! Bitte! Wo habt ihr ihn getroffen? Er könnte mein Freund sein, den ich suche! Ich muss das wissen!“
Sie hielt ihre gefesselten Hände flehend dem großen Krieger vor sich hin und musste doch irgendwie zu diesen Leuten hier durchdringen!
„Bitte!“
Sie sah zu der „mächtigen Amsel“ hinter Stians breiter Schulter und sprach:
„Ich komme euch auch nicht in die Quere, wenn ihr das so wünscht. Auch wenn ich denke, ihr solltet verschwinden! Ich will nur meinen Freund finden!“
Leider bohrte da auch noch ein bisschen die Neugierde in Marukas Seele.
„Vielleicht könnt ihr mir ja helfen? Sein Name ist Revien, er ist ein Elf, rote Haare, grüne Augen...manchmal in Begleitung von kleinen grünen Funkenfreunden... Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen. Vielleicht soll ich euch ja begleiten um ihn zu finden, ich weiß doch auch nicht was die Götter mit uns vor haben.“
Etwas frustriert sah sie auf ihre gefesselten Hände und all die kalten grausamen Gefühle unter der Gefangenschaft der Dunkelelfen kamen wieder hoch. Sie zitterte und wand sich.
„Nur macht mir die Fesseln los! Ich... ich ertrag das nicht mehr...!“
Ich kann keine Gefangene mehr sein... lieber würde ich sterben! Wenn die mich weiter gefangenhalten oder foltern oder so, werde ich die Amsel angreifen! Der bringt mich sicher gerne um! Und wenn das nicht reicht, dann eine der Frauen...Erida... die Heilerin würde auch Stian beschützen. ..immer einen Ausweg bereit halten! ...Wenn es keinen anderen Weg gibt!
So drastisch ihre Gedanken auch waren, sie beinhalteten eine wichtige Wahrheit für sie. Niemals wieder würde sie zulassen, dass jemand anders über ihr Leben bestimmte. Unwillkürlich zog sie an den Fesseln und wimmerte kaum hörbar.
„Bitte!“
Ihr Flehen war ihr nicht peinlich. Sie war nun ein Wesen der Freiheit und würde die nicht mehr so leicht her geben. Gefesselt nahmen ihre Gedanken schnell sehr eine destruktive Richtung. Natürlich wollte sie leben, aber die Enge der Stricke schnürte ihre Vernunft langsam ab. Sie wanden sich um ihre Hände, ihre Arme, ihren Leib hinauf und erwürgten ihre Seele. In Gefangenschaft würde sie eingehen, wie eine Pflanze ohne Wasser. Sie war der Sklaverei entkommen und nun waren Fesseln das Sinnbild ihrer Vergangenheit. Sie sah sie an, als wären es giftige Schlangen, oder schleimige Würmer. Wäre sie allein, hätte sie schon angefangen sie aufzubeißen.
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Samstag 29. September 2018, 22:50

Noch immer war Maruka leicht verstimmt darüber, überrascht worden zu sein. Ihre Sinne waren außergewöhnlich scharf und inzwischen kannte sie den Dschungel gut. Vermutlich hatten Angst, Sorge und Verwirrung so sehr abgelenkt, dass der Mann sie hatte überraschen können.
Und sie hatte definitiv dem ‚Diener‘ für die Beule am Kopf zu danken! Ihr Instinkt hatte sie ja schon gewarnt, ihn im Auge zu behalten, aber dass … wenn er ein Diener war, wollte sie einen Besen fressen.

Sie linste noch einmal an Stian vorbei und lächelte dann den freundlichen, starken Mann vor sich an, mit nicht zu viel sichtbaren Zähnen.
„Ich bin Maruka...“
Seine blauen Augen waren schon fast so schön wie Reviens grüne.
Revien... Wo bist du nur? Gibt es dich überhaupt hier? Ist das die Vergangenheit? Würdest du mich erkennen? Würdest du mich dann überhaupt lieben?
Diese Gedanken brachten sie nicht weiter, also konzentrierte sie sich entschlossen jetzt ganz auf die Situation. Würde es etwas bringen sich eine Geschichte auszudenken um ihre Identität zu verschleiern? Maruka wägte kurz ab, ob sie so etwas hinbekommen würde, verwarf aber schnell diese Idee.
Ehrlich wärt am längsten!
„...Ich suche einen Freund... ich will den Wald beschützen!“
Das war die Wahrheit und deshalb konnte sie allen auch aufrichtig in die Augen sehen. Lügen war eh nie ihr Ding gewesen, aber manchmal musste es sein. Konnte sie diesen Leuten hier die ganze Wahrheit sagen? Sie sah Stian bittend an und schaute auf ihre Fesseln.
„Müssen die sein? Ich will euch nichts tun! Wirklich nicht!“
Sie streckte ihm die gebundenen Arme entgegen.
„Ihr seid hier in Gefahr.“
Ihr Blick wanderte kurz zu Syrella, die doch gesehen hatte, was geschehen würde, wenn sie blieben.


Diese hatte die Augen konzentriert zusammengekniffen, schien aber kein Wort von dem zu hören, was Maruka sagte – zumindest reagierte sie in kleinster Weise. Nun, zumindest schien sie wesentlich ruhiger als noch eine Weile zuvor.
Die Gruppe reagierte nicht gerade alarmiert auf ihre Warnung.
„Was sie nicht sagt.“
Brummte sogar der ‚Diener‘.

Ein noch viel merkwürdiger Gedanke machte sich in Maruka breit:
Was wenn, ich sie dazu kriege diese Gegend zu verlassen? Würde das alles was hier geschehen ist, dann nie passieren? Ist so was möglich? Könnte ich sie retten?... Ich will ihnen doch helfen.
Die Kopfschmerzen wurde bei solchen Gedankenspielen sicher nicht besser.
...aber die Geschichte ist Geschichte...unabänderlich und steht geschrieben. Ich kann doch nichts ändern... oder... Manthala? Phaun? Was mach ich dann hier??? Wozu bin ich nütze? Warum soll ich diese Leute kennen lernen? Damit ich weiß was geschehen ist? Aber was hilft das, wenn ich nichts damit anfangen kann? … Würde mir das Wissen in der Zukunft helfen? Komme ich überhaupt irgendwie zurück in die Gegenwart? Oder ist das jetzt hier meine Gegenwart? Oh, mein Schädel!!! Oooohhh...
Maruka stöhnte leise und pendelte vorsichtig ihren Nacken hin und her um die Schmerzen etwas zu lindern. Langsam hob sie den Kopf wieder zu Stian und schaute ihn unter ihren langen Wimpern hindurch an. Eine merkwürdige Traurigkeit hatte von ihre Besitz ergriffen.
Wenn das hier jetzt meine Realität ist, dann … Revien … er hat dann noch seine Freundin... die Statur unter dem Baum... Ich werde ihm egal sein... und... und... wieder allein!.............
Ein bisschen Feuchtigkeit sammelte sich in ihren Augenwinkeln, die sie eilig mit der Schulter weg wischte.
Nicht in Selbstmitleid versinken! Reiß dich zusammen! Du bist eine Mantronerin, die tapfersten Menschen überhaupt.
Sie schluckte und atmete tief durch, faste neuen Mut.
„Ihr müsst hier verschwinden! Bitte! Egal was ihr hier sucht, vergesst es und geht so weit wie möglich fort. Das hier wird kein gutes Ende nehmen. Ihr werdet alle...“
...sterben! … Alle vielleicht nicht...
Ihr Blick wanderte wieder zu Syrella.


„… Sterben.“
Hauchte sie so leise, dass Maruka es mehr von ihren Lippen ablas. Die Menschenfrau wirkte traurig.
Ihre Gefährten schienen sie nicht bemerkt zu haben, bis auf Erida, die ihrer Gefährtin einen besorgt verwirrten Blick zuwarf.

Aber dieses Dasein...eine Gefangene...halb tot... das wünsche ich niemanden!!!
Das letzte Wort hatte sie nicht laut aussprechen können, aber es stand im Raum. Es war nie gut neuen „Freunden“ zu erzählen, dass sie bald alle tot sein würden. Machte nicht den besten Eindruck, wenn man so etwas tat. Aber was sollte sie sonst tun? Schneller Themenwechsel!
„Ich hab vorhin gehört, dass ihr von einem 'sterbenden Wächter' spracht. Bitte sagt mir, wo der ist! Bitte! Wo habt ihr ihn getroffen? Er könnte mein Freund sein, den ich suche! Ich muss das wissen!“
Sie hielt ihre gefesselten Hände flehend dem großen Krieger vor sich hin und musste doch irgendwie zu diesen Leuten hier durchdringen!
„Bitte!“


Stian hob überrascht und etwas verstimmt die Augenbrauen.

Sie sah zu der „mächtigen Amsel“ hinter Stians breiter Schulter und sprach:
„Ich komme euch auch nicht in die Quere, wenn ihr das so wünscht. Auch wenn ich denke, ihr solltet verschwinden! Ich will nur meinen Freund finden!“
Leider bohrte da auch noch ein bisschen die Neugierde in Marukas Seele.
„Vielleicht könnt ihr mir ja helfen? Sein Name ist Revien, er ist ein Elf, rote Haare, grüne Augen...manchmal in Begleitung von kleinen grünen Funkenfreunden... Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen. Vielleicht soll ich euch ja begleiten um ihn zu finden, ich weiß doch auch nicht was die Götter mit uns vor haben.“
Etwas frustriert sah sie auf ihre gefesselten Hände und all die kalten grausamen Gefühle unter der Gefangenschaft der Dunkelelfen kamen wieder hoch. Sie zitterte und wand sich.
„Nur macht mir die Fesseln los! Ich... ich ertrag das nicht mehr...!“
Ich kann keine Gefangene mehr sein... lieber würde ich sterben! Wenn die mich weiter gefangenhalten oder foltern oder so, werde ich die Amsel angreifen! Der bringt mich sicher gerne um! Und wenn das nicht reicht, dann eine der Frauen...Erida... die Heilerin würde auch Stian beschützen. ..immer einen Ausweg bereit halten! ...Wenn es keinen anderen Weg gibt!
So drastisch ihre Gedanken auch waren, sie beinhalteten eine wichtige Wahrheit für sie. Niemals wieder würde sie zulassen, dass jemand anders über ihr Leben bestimmte. Unwillkürlich zog sie an den Fesseln und wimmerte kaum hörbar.
„Bitte!“
Ihr Flehen war ihr nicht peinlich. Sie war nun ein Wesen der Freiheit und würde die nicht mehr so leicht her geben. Gefesselt nahmen ihre Gedanken schnell sehr eine destruktive Richtung. Natürlich wollte sie leben, aber die Enge der Stricke schnürte ihre Vernunft langsam ab. Sie wanden sich um ihre Hände, ihre Arme, ihren Leib hinauf und erwürgten ihre Seele. In Gefangenschaft würde sie eingehen, wie eine Pflanze ohne Wasser. Sie war der Sklaverei entkommen und nun waren Fesseln das Sinnbild ihrer Vergangenheit. Sie sah sie an, als wären es giftige Schlangen, oder schleimige Würmer. Wäre sie allein, hätte sie schon angefangen sie aufzubeißen.


Und natürlich, wenn ihre Hände nicht am Rücken zusammengebunden wären. Das erschwerte das aufbeißen etwas.
Die Reisenden musterten Einander kritisch. Noch bevor irgendjemand das Wort erheben konnte, sagte der ‚Diener‘.
„Bevor die Idee auch nur aufkommt: Wir werden keine Hybridin in dunkelelfen Ausrüstung, die alarmierend gut Informiert ist, frei lassen, weil sie uns vorspielt in Panik auszubrechen. Zugegeben, sie ist eine verdammt gute Lügnerin und hat das ‚Jungfrau in Nöten‘ Spiel drauf, aber ernsthaft!“
Stian besah sich den Anderen und wandte dann den Blick erneut auf Maruka, der langsam Eng um die Brust wurde. Ein goldenes Schimmern flackerte in seinen Augen.
„Ich bin mir nicht sicher, ob sie lügt, Orléan. An ihr ist nichts von der Verdorbenheit dieses Ortes. Sie ist ein guter Mensch.“
Sprach er, rührte aber trotz allem keinen Finger und sah stattdessen etwas gequält zu ihr.
„Es könnte trotzdem ein Trick sein.“
Stellte Erida mit nüchterner Stimme fest, wie um Stian Gedanken in Worte zu fassen.

„Befreit sie.“
Sprach jemand heiser und leise. Syrella. Diese richtete sich langsam auf und ging auf Maruka zu. Stian, Erida und Orléan sahen sie nur verblüfft an, während sie Marukas Handgelenke und Knöchel von den Fesseln befreite. Währenddessen sprach sie.
„Sie ist kein Trick und keine Erscheinung … sie ist … ich weis nicht was sie ist.
Gut.“
Sie stockte und dachte nach. Der letzte Knoten löste sich. So leise, dass nur Maruka sie hörte, flüsterte die Menschenfrau:
„Erlösung … bist du das? Die Schatten verschwinden langsam, die Erinnerung verblasst … aber du kennst die Wahrheit, nicht wahr?“
Sie richtete sich wieder auf und reichte der Hybridin die Hand.

Orléan hatte die Kette weggesteckt und hielt die Hand am Knauf seines im Gürtel steckenden Dolches. Stian starrte Syrella an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen und auch Erida wirkte etwas verdattert.
„Inquisitor, steh nicht so dumm da. Du willst sie doch sicher ausfragen!“
Feixte Syrella und grinste Schief.
„ ... Jaaa ….“
Brummte er und fasste sich wieder, aber nicht ohne Sryella einen entnervten Blick zuzuwerfen.
„Du sagst Revien ist dein Freund? Der Wächter des Waldes? Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen? Wir haben ihn getroffen … aber ich befürchte …“
Er seufzte schwer und sah sie Mitleidig an.
„Ich befürchte, wir können dir nicht helfen, unsere Mission ist eine Andere … jetzt umso mehr. Ich habe dem Wächter mein Wort gegeben, diesem Dämonenbeschwörer das Handwerk zu legen und genau das werden wir tun. Ich weise dir gern die Richtung zu deinem Freund, aber mehr kann ich nicht für dich tun ... und ich weiß nicht, ob du dem gewachsen bist, wem wir uns stellen müssen.“
Ein verächtliches Geräusch kam aus Richtung des am Baum lehnenden Mannes.
„Ich nehme auch niemanden mit, den ich nicht kenne oder vertraue! Egal ob Syrella in einem Anfall plötzlichen Wahnsinns anfängt Fremde zu adoptieren!“
Die angesprochene hob abfällig eine Augenbraue in Richtung des Sprechers, was dessen Gesichtsausdruck nicht mehr ganz so selbstgerecht wirken ließ.

Je länger die Hybridin in der Nähe der Frau stand, desto gefasster wirkte sie – und mit dieser Fassung umhüllte sie mehr und mehr eine Aura aus Selbstvertrauen und düsterer Ernsthaftigkeit.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Sonntag 30. September 2018, 10:06

((ooc: Türkis markierte Textzeilen sind in Ersera, der Sprache des Eisreichs.))

Marukas Hände waren am Rücken zusammengebunden, was das Aufbeißen etwas erschwerte, aber kein Dauerzustand war. Das würde sie nicht abhalten und wenn sie sich dafür die Gelenke auskugeln musste, sie würde wieder frei sein! Die Fesseln an den Füßen waren sogar noch leichter zu erreichen, wenn man ihre Gelenkigkeit bedachte. Maruka nutzte den überraschten Moment von Stian um die anderen eingehend zu beobachten.
Ich werde fliehen und ich werde Revien finden!
Die Reisenden musterten einander kritisch. Noch bevor irgendjemand das Wort erheben konnte, sagte der ‚Diener‘:
„Bevor die Idee auch nur aufkommt: Wir werden keine Hybridin in Dunkelelfen-Ausrüstung, die alarmierend gut Informiert ist, frei lassen, weil sie uns vorspielt in Panik auszubrechen. Zugegeben, sie ist eine verdammt gute Lügnerin und hat das ‚Jungfrau in Nöten‘ Spiel drauf, aber ernsthaft!“
WIEBITTE? Gute Lügnerin? Jungfrau in Nöten? Dir werd ich...
Marukas Miene verfinsterte sich und ihr linker Mundwinkel begann zu zucken, da sie diesem Drecksack am liebsten an gefletscht und angesprungen hätte.
Noch nie hat jemand meine Worte so angezweifelt! MISTKERL!
Funken würden aus ihren Augen stoben, wenn sie auch nur ein bisschen Magie begabt wäre. Der Kerl beachte sie aus der Ruhe und war gefährlich. Eine explosive Mischung! Stian besah sich derweil den Anderen und wandte dann den Blick erneut auf Maruka. Zum Glück hatte sie sich gerade so weit zusammen gerissen, dass ihre Wut zu Empörung zusammenschrumpfte und ihre Panik dafür sorgte, dass ihr in ihren Fesseln, eng um die Brust wurde. Ein goldenes Schimmern flackerte in seinen Augen, als er sie ansah und das lekte sie vollständig ab.
Na Huch? Was war das?
Das kurze Schimmern lenkte sie fast so sehr ab, wie ihre kleinen Funkenfreunde, wenn sie vor ihr im Gras spielten.
„Ich bin mir nicht sicher, ob sie lügt, Orléan. An ihr ist nichts von der Verdorbenheit dieses Ortes. Sie ist ein guter Mensch.“
Mensch...
, sprach er, rührte aber trotz allem keinen Finger und sah stattdessen etwas gequält zu ihr.
Komm schon, du willst mir doch helfen! Ich beschwindle euch doch nicht! Und ja, ich bin gut! Und wer ist Orléan? Meint er die Amsel? Orléan Amsel? Oder hab ich was verwechselt? Frag ich später....
„Es könnte trotzdem ein Trick sein.“
Mennoooo....
Stellte Erida mit nüchterner Stimme fest, wie um Stian Gedanken in Worte zu fassen.
Jetzt fällt mir die auch noch in den Rücken!
„Befreit sie.“
Sprach jemand heiser und leise.
Was? Wer? Ja klar!!!
Syrella!
Ja!!! Du bist meine Heldin!!!
Diese richtete sich langsam auf und ging auf Maruka zu. Stian, Erida und Orléan sahen sie nur verblüfft an, während sie Marukas Handgelenke und Knöchel von den Fesseln befreite.
„Dankeschön!!!“
, flüsterte Maruka leise, von Herzen und schnurrte sogar ein bisschen erleichtert. Währenddessen sprach ihre Befreierin:
„Sie ist kein Trick und keine Erscheinung … sie ist … ich weiß nicht was sie ist.
Gut.“

Sie stockte und dachte nach. Der letzte Knoten löste sich. So leise, dass nur Maruka sie hörte, flüsterte die Menschenfrau:
„Erlösung … bist du das? Die Schatten verschwinden langsam, die Erinnerung verblasst … aber du kennst die Wahrheit, nicht wahr?“
Maruka sah sie durch ihre langen Wimpern traurig an und nickte. Es war nur eine winzige Kopfbewegung, aber noch nie war ihr etwas so schwer gefallen. Um selbst nicht in Tränen auszubrechen, leckte sie sich zur Eigenberuhigung ein paar mal über die Handgelenke. Syrella wusste um ihr Schicksal. Die Frau in Schwarz richtete sich wieder auf und reichte der Hybridin die Hand. Maruka ergriff sie sofort und schnurrte noch einmal leise. Orléan hatte derweil die Kette weggesteckt und hielt die Hand am Knauf seines im Gürtel steckenden Dolches, so dass Marukas Aufmerksamkeit dort hin wanderte.
Ja, ich weiß! Du willst mich immernoch töten.
, dachte die Servali etwas genervt für sich und musterte seine angespannte Haltung. Aber auch die anderen waren noch nicht überzeugt, was man ihnen auch nicht verübeln konnte. Liams...Stians Blick war zum totlachen, und das genau wäre sie auch, wenn sie ihn jetzt auslachen würde, befürchtete sie. Stian starrte Syrella an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen und auch Erida wirkte etwas verdattert.
„Inquisitor, steh nicht so dumm da. Du willst sie doch sicher ausfragen!“
, feixte Syrella und grinste schief. Maruka konnte nicht anders, sie grinste ebenfalls und ein klein bisschen Eckzähne glitzerten, aber drehte sich ihm brav zu, als sei er ihr Lehrer.
„ ... Jaaa ….“
, brummte er und fasste sich wieder, aber nicht ohne Syrella einen entnervten Blick zuzuwerfen.
„Du sagst Revien ist dein Freund? Der Wächter des Waldes? ...“
Maruka nickte fleißig und wurde schlagartig vollkommen ernst.
„...Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen? …"
Wann? Ja das ist eine gute Frage...die ich selbst nicht beantworten kann.
„...Wir haben ihn getroffen … aber ich befürchte …“
Er seufzte schwer und sah sie mitleidig an. Maruka erstarrte in der Bewegung und ihre Augen und Pupillen wurden größer, bis sie fast ihr ganzes Gesicht einzunehmen schienen. Ihr Mund klappte auf aber kein Ton kam heraus.
Deutet er da gerade eben an...???
Eiseskälte kroch ihre Wirbelsäule hinauf und stellte ihr das Fell auf. Sie zitterte.
Nein, er kann nicht tot sein!!! Das geht nicht! Ich könnte ihn doch sonst in meiner Realität nicht treffen! Er muss noch leben!
„Ich befürchte, wir können dir nicht helfen, unsere Mission ist eine Andere … jetzt umso mehr....“
Maruka war es plötzlich scheißegal, was die Anderen über sie dachten! Sie schluckte und die Wasser, die sich in ihren Augen sammelten, rannen in das kurze weiche Fell ihrer Wangen. Sie merkte es nicht einmal!
Ich muss zu ihm!!!
„... Ich habe dem Wächter mein Wort gegeben, diesem Dämonenbeschwörer das Handwerk zu legen und genau das werden wir tun. ...“
Verdammt! ...und dabei sterben...
„... Ich weise dir gern die Richtung zu deinem Freund, aber mehr kann ich nicht für dich tun ... und ich weiß nicht, ob du dem gewachsen bist, wem wir uns stellen müssen.“
Ein verächtliches Geräusch kam aus Richtung des am Baum lehnenden Mannes.
„Ich nehme auch niemanden mit, den ich nicht kenne oder vertraue! Egal ob Syrella in einem Anfall plötzlichen Wahnsinns anfängt Fremde zu adoptieren!“
Die angesprochene hob abfällig eine Augenbraue in Richtung des Sprechers, was dessen Gesichtsausdruck nicht mehr ganz so selbstgerecht wirken ließ. Je länger die Hybridin in der Nähe der Frau stand, desto gefasster wirkte sie – und mit dieser Fassung umhüllte sie mehr und mehr eine Aura aus Selbstvertrauen und düsterer Ernsthaftigkeit. Sie wusste um ihr Schicksal und hatte sich dem ergeben.
Könnte ich das auch? Würde ich auch noch in den Tod ziehen, wenn ich wüsste das es ausweglos ist?
Maruka war nun mal ein sehr körperbetontes Wesen und ihr Herz war groß, also nahm sie kurzer Hand Syrella in den Arm und streichelte ihr den Rücken, als wolle sie ihr etwas von ihrer Kraft schenken wollen. Da ihr Ohr ganz nah war konnte sie sicher sein, dass die anderen die gehauchten Worte nicht mithörten:
„Ich werde dich erlösen. Du wirst nicht ewig leiden! Du bist unglaublich stark!“
Maruka musste den Klos in ihrem Hals erst einmal runter schlucken und sich von Syrella weg bewegen um sich wieder zu fangen. Dann sah sie Liam...nein, Stian an:
„Bitte sag mir wo Revien ist. Ich muss zu ihm...“
Dann fiel ihr Blick auf den 'Diener' und mit unwilliger Miene nuschelte sie leicht angesäuert:
„Außerdem war ich dumm genug mich von dem da fangen zu lassen... Amseln oder Orléan? Oder wie er auch heißt... MEIN Fehler!“
Sie sah wieder zu Syrella.
„Aber ihr habt mich wieder frei gelassen und dafür schulde ich euch was.“
Sie streichelte die Arme der schwarz gekleideten Frau in freundschaftlicher Geste.
„Ich habe nicht viel, aber ich würde dir alles geben. Oder kann ich etwas für dich tun, Syrella? Oder soll ich etwas für Erida, oder Liam oder …. den 'Anderen' tun?“
Dabei wies sie nur mit einem Kopfnicken über ihre Schulter zu Orléan. Wie sah der eigentlich aus? Davon ab, dass er sie nicht mochte und verdammt gut schleichen konnte, besser als sie, was sie immernoch wurmte, wusste sie nur, dass er einen Dolch hatte, mit dem ihre Schläfe Bekanntschaft geschlossen hatte. Da ihr Instinkt sich von ihm fern halten wollte, ihn inzwischen aktuell als größte Bedrohung einstufte und deswegen sich auch hauptsächlich auf seine Bewegungen konzentrierte, hatte sie in ihrer Aufzählung auch nicht bemerkt sich verplappert zu haben. Liam/Stian hatte es sicher bemerkt und vielleicht hatte ihre oft zu offene Art ihr gerade mehr Probleme bereitet, als gelöst. Aber so war sie nun mal. Am liebsten mit der ganzen Welt „Freund“ sein, dass war ihre Lebenseinstellung. Wenn das nicht ging, überleben oder kämpfen. Dass sie sich hatte fangen lassen, wurmte sie und vielleicht lag es an Manthalas unbewussten Einfluss, dass sie immer häufiger zu handeln begann. Eine Schuld, gegen eine Andere. Dabei fiel ihr Blick auf die Knochenkette, die Orléan noch in seinen Händen hielt. Sie hatte sie bei einem Toten gefunden...in der Höhle, in die sie gestürzt war. Plötzlich wurde ihr kalt...
Was wenn er das war....die Leiche...
Plötzlich tat er ihr auch leid...obwohl das nicht möglich sein sollte. Um bei dem ganzen Durcheinander in ihrem Kopf nicht verrückt zu werden lenkte sie sich ab und sagte an ihn gewandt:
„Wenn sie dir gefällt, kannst du sie gern behalten.“
Gab sie gerade einem Toten eine Kette, an der sie ihn später erkennen würde? Aber das hatte sie ja nicht. Das ganze fühlte sich zu verrückt an! Paradox geradezu!
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Sonntag 30. September 2018, 16:29

Könnte ich das auch? Würde ich auch noch in den Tod ziehen, wenn ich wüsste das es ausweglos ist?
Maruka war nun mal ein sehr körperbetontes Wesen und ihr Herz war groß, also nahm sie kurzer Hand Syrella in den Arm und streichelte ihr den Rücken, als wolle sie ihr etwas von ihrer Kraft schenken wollen.
Die andere Frau versteifte sich in ihrer Umarmung und hielt völlig still – wenn sie es nicht besser wüsste war das die Reaktion einer Person, die für gewöhnlich wenig Körperkontakt zu anderen Menschen pflegte.
Da ihr Ohr ganz nah war konnte sie sicher sein, dass die anderen die gehauchten Worte nicht mithörten:
„Ich werde dich erlösen. Du wirst nicht ewig leiden! Du bist unglaublich stark!“


Syrella schluckt schwer und als Maruka sich aus der Umarmung löste schimmerte wieder die Panik und Verzweiflung eines geknechteten zerstörten Geistes in den Augen der Frau. Sie konnte förmlich beobachten wie diese in einer Kraftanstrengung die Erinnerung beiseite schob und wieder zu der selbstbewussten. Leicht düsteren Menschfrau wurde.
Der Hybridin kam der Gedanke, dass es womöglich nicht stärke, sondern ein gutes Talent zu Verdrängung sein konnte, dass zu Syrellas derzeitigen geistigen Gesundheit verhalf. Zumindest hatte diese etwas von ‚Vergessen‘ erwähnt.

Maruka musste den Klos in ihrem Hals erst einmal runter schlucken und sich von Syrella weg bewegen um sich wieder zu fangen. Dann sah sie Liam...nein, Stian an:
„Bitte sag mir wo Revien ist. Ich muss zu ihm...“
Dann fiel ihr Blick auf den 'Diener' und mit unwilliger Miene nuschelte sie leicht angesäuert:
„Außerdem war ich dumm genug mich von dem da fangen zu lassen... Amseln oder Orléan? Oder wie er auch heißt... MEIN Fehler!“

„Tzk … glaub mir, er hat schon ganz andere erwischt.“
Sinnierte Erida leise.
Sie sah wieder zu Syrella.
„Aber ihr habt mich wieder frei gelassen und dafür schulde ich euch was.“
Sie streichelte die Arme der schwarz gekleideten Frau in freundschaftlicher Geste.
Was dieser einen etwas irritierten Blick entlockte. Sie schien wirklich nicht gewohnt, dass man sie anfasste – dafür hatte sie sich aber wieder gänzlich von dem kleinen ‚Rückfall‘ erholt.
„Ich habe nicht viel, aber ich würde dir alles geben. Oder kann ich etwas für dich tun, Syrella? Oder soll ich etwas für Erida, oder Liam oder …. den 'Anderen' tun?“

Stians blick wurde bohrend und Alarmiert als der Name Liam fiel.

Dabei wies sie nur mit einem Kopfnicken über ihre Schulter zu Orléan. Wie sah der eigentlich aus? Davon ab, dass er sie nicht mochte und verdammt gut schleichen konnte, besser als sie, was sie immernoch wurmte, wusste sie nur, dass er einen Dolch hatte, mit dem ihre Schläfe Bekanntschaft geschlossen hatte. Da ihr Instinkt sich von ihm fern halten wollte, ihn inzwischen aktuell als größte Bedrohung einstufte und deswegen sich auch hauptsächlich auf seine Bewegungen konzentrierte, hatte sie in ihrer Aufzählung auch nicht bemerkt sich verplappert zu haben. Liam/Stian hatte es sicher bemerkt und vielleicht hatte ihre oft zu offene Art ihr gerade mehr Probleme bereitet, als gelöst. Aber so war sie nun mal. Am liebsten mit der ganzen Welt „Freund“ sein, dass war ihre Lebenseinstellung. Wenn das nicht ging, überleben oder kämpfen. Dass sie sich hatte fangen lassen, wurmte sie und vielleicht lag es an Manthalas unbewussten Einfluss, dass sie immer häufiger zu handeln begann. Eine Schuld, gegen eine Andere. Dabei fiel ihr Blick auf die Knochenkette, die Orléan noch in seinen Händen hielt. Sie hatte sie bei einem Toten gefunden...in der Höhle, in die sie gestürzt war. Plötzlich wurde ihr kalt...
Was wenn er das war....die Leiche...
Plötzlich tat er ihr auch leid...obwohl das nicht möglich sein sollte.


Orléan wirkte vom Haarscheitel bis zur Fußsohle unauffällig. Schwarzes kurzes Haar, braune Augen, durchschnittliche Größe, nicht dünn, nicht dick, ein Gesicht das man schon zwei Sekunden, nachdem man es gesehen hatte, einfach wieder vergaß.

Um bei dem ganzen Durcheinander in ihrem Kopf nicht verrückt zu werden lenkte sie sich ab und sagte an ihn gewandt:
„Wenn sie dir gefällt, kannst du sie gern behalten.“
Gab sie gerade einem Toten eine Kette, an der sie ihn später erkennen würde? Aber das hatte sie ja nicht. Das ganze fühlte sich zu verrückt an! Paradox geradezu!


Orléan reagierte nur mit einem leicht verwirrten Stirnrunzeln auf Marukas großzügige Geste. Er war viel zu sehr darauf bedacht, den angespannt aussehenden Inquisitor im Blick zu halten.
„Wie hast du mich gerade genannt?“
Fragte Stian sie mit tiefer Stimme.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Sonntag 30. September 2018, 18:06

„Wenn sie dir gefällt, kannst du sie gern behalten.“
Gab sie gerade einem Toten eine Kette, an der sie ihn später erkennen würde? Aber das hatte sie ja nicht. Das ganze fühlte sich zu verrückt an! Paradox geradezu! Orléan reagierte nur mit einem leicht verwirrten Stirnrunzeln auf Marukas großzügige Geste. Er war viel zu sehr darauf bedacht, den angespannt aussehenden Inquisitor im Blick zu halten, was auch die Hybridin dazu brachte ihn wieder anzusehen. Etwas erschrocken über den Gesichtsausdruck, wich sie instinktiv ein paar Finger breit aus und positionierte Syrella zwischen sich und den Inquisitor, in dem sie um die Frau in Schwaz herum ging.
„Wie hast du mich gerade genannt?“
Fragte Stian sie mit tiefer Stimme.
Stian...oder nicht? Verdammt! Ich und mein Sekundengedächtnis.
„Ähm...ich glaube, Stian... hab ich was anderes gesagt?“
Die Gegenfrage reicht ihm bestimmt nicht! Sicher wurde sein Blick noch bohrender und plötzlich fühlte sich Maruka in der Falle....auch ohne Fesseln. Wie sollte sie den Namen Liam erklären ohne zuzugeben, dass das hier nicht ihre Realität war, nicht ihre Zeit? Wie sollte sie ihre Geschichte erklären? Sie würden sie für verrückt halten.
Was soll ich nur sagen?
Dass sie nervös wurde sah man ihr ohnehin viel zu schnell an. Die Ohren standen auf Halbmast, der Schwanz pendelte und das Fell zuckte. Als Hybrid war man wirklich nicht zum lügen gemacht. Die Körpersprache verriet einen immer. Nach Hilfe suchend sah sie sich um, aber natürlich war da niemand. Sie musste da alleine durch und das war für sie eine echte Zerreißprobe.
Wenn ich jetzt was sage, das ihm nicht gefällt dann schicken sie mich weg, ohne dass ich weiß wo Revien ist...verdammt! ..Ok, dann anders...
„In Ordnung, ich weiß was du meinst! Guck nicht so böse!“
Wenn alle Inquisitos so gucken, dann werd ich die in Zukunft meiden! Der schaut, als würde er mich auf einem Holzscheit-haufen verbrennen, wenn ich nicht den Mund auf mache.
Wenn alle Inquisitoren nur böse gucken müssten, damit man ihnen gehorchte, dann wäre ihr Job mit einem Schlag sehr sehr einfach.
„Ich sage dir alles was ich über Liam weiß, wenn du mir wie gesagt „gerne“ vorher zeigst wo ich Revien finde.“
Ein fairer Handel.
Abwartend sah sie Stian von Morgenstern an und musterte sein Gesicht. Die Ähnlichkeit war faszinierend, besonders wenn er nachdachte. Liam hatte sie auch so angesehen, als er noch nicht wusste, ob er sie töten, vertreiben, fesseln, ihr vertrauen, oder sie … „kraulen“ sollte? Da, dieser Blick, eine Rundung in der Braue, wenn er sie leicht nach oben hob, die Lippen, die sicher auch so schön schelmisch schmunzeln konnten und die breiten Schultern natürlich, nicht vergessen! Er war schon eine Augenweide, aber vor allem sah Maruka seinen Bruder in ihm und die Parallelen studierte sie gerade eingehend. Manchmal huschte ein leichtes Lächeln über ihre dunklen Lippen, wenn sie an bestimmten Stellen einen Moment länger inne hielt. Ob er unter seiner Gewandung wohl auch wie sein Bruder aussehen würde? Ob er sich auch so anfühlen würde? Die Gedanken purzelten mal wieder ohne böse Absicht durcheinander und für Liam/Stiam könnte es vielleicht so aussehen, als musterte ihn hier gerade eine Frau, der gefiel was sie sah. Das so etwas nicht gerade in die Situation passte, war Maruka nicht bewusst, aber vielleicht war es nicht nur ablenkend, sondern auch verstörend genug, dass er tatsächlich nicht mehr so böse guckte. Die Hoffnung starb bisweilen ja zu letzt. Fragte sich nur, ob er auf den Handel einging.
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Sonntag 30. September 2018, 18:51

Sryella blieb an Ort und stellen und schirmte Maruka damit tatsächlich etwas ab. Und irgendwie wusste sie, dass sie ihr auch helfen würde.
Stians Stirn furchte sich, als seine Reisegefährtin schützend vor Maruka stehen blieb und schien kurz davor, etwas zu sagen, konzentrierte sich aber stattdessen auf die Hybridin.

Die Brüder hatten Ähnlichkeiten – und sie Beide hatten ohne Zweifel ein Talent für den bösen Blick – allerdings musste der Inquisitor wohl mehr Übung haben.

Was ihr auffiel, war, dass Stian jünger war (oh Wunder, wenn ihr Vermutung stimmte, war das hier ja auch ‚früher‘). Sein Gesicht war weicher, wies weniger harte kanten auf und wies trotz des Dschungels nur einen leichten Bartschatten auf.

Sie vermutete, dass er auch ansonsten etwas schmaler im Gesicht war als Liam, dafür waren seine Züge noch schärfer – was ihm beides gut Stand. Sie entschied, dass er, ganz objektiv gesehen, der besser aussehende war. Aber ihm fehlte dafür Liams ruchloser Charme und sein Blick hatte etwas Unschuldiges an sich. Ohne Zweifel würde er in der Physis seinem Bruder nicht nachstehen, beide hielten sich wie geübter Schwertkämpfer und seine Schultern waren ähnlich breit.

Liam hätte sich in ihrer Aufmerksamkeit gesonnt, vielleicht sogar unbewusst in Pose geworfen. Stian hingegen irritierte ihr Blick nur, so als wäre dies nicht gänzlich ungewohnt, aber dafür lästig.

„Ich wäre ein Lügner, würde ich dir Versprechungen machen würde, von denen ich nicht weiß, dass ich sie halten kann. Aber es scheint dir äußerst wichtig zu wissen zu sein, wo Revien ist … auch wenn ich nicht glaube, dass du mehr tun können wirst, als ihm beim Sterben Gesellschaft zu leisten.“
Er fuhr sich nachdenklich mit der Hand über das kurze Haar am Hinterkopf. Erida kniff sich in die Nasenwurzel und verzog den Mund während Orléan ganz offensichtlich Grimassen zog und sich erneut an den Kopf fasste.

„Wenn du meine … unsere Fragen ehrlich und zu unserer Zufriedenheit beantwortest und ich sicher sein kann, dass du uns, oder dem Wächter, nicht schaden willst, hast du mein Wort, dass ich dir verrate, wo er ist.“

Er zog den Handschuh seiner rechten Hand aus und hielt ihr dann eine schwielige starke Hand entgegen.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Sonntag 30. September 2018, 22:49

Liam hätte sich in ihrer Aufmerksamkeit gesonnt, vielleicht sogar unbewusst in Pose geworfen, da war sich Maruka sicher! Stian hingegen irritierte ihr Blick nur, so als wäre dies nicht gänzlich ungewohnt, aber dafür lästig.
Bin ich ein lästiges Insekt? Hm... Ob er alle Frauen so ansieht, oder liegt es daran, dass ich Fell habe? Ach egal, ich will von ihm wissen wo Revien ist!
„Ich wäre ein Lügner, würde ich dir Versprechungen machen würde, von denen ich nicht weiß, dass ich sie halten kann. Aber es scheint dir äußerst wichtig zu wissen zu sein, wo Revien ist … auch wenn ich nicht glaube, dass du mehr tun können wirst, als ihm beim Sterben Gesellschaft zu leisten.“
„Dann werd ich genau das tun.“
Marukas Bestimmtheit in der Stimme war selbst für sie ungewohnt.
Stiam fuhr sich nachdenklich mit der Hand über das kurze Haar am Hinterkopf. Erida kniff sich in die Nasenwurzel und verzog den Mund während Orléan ganz offensichtlich Grimassen zog und sich erneut an den Kopf fasste. Maruka bekam sehr wohl mit, dass ihnen irgendetwas nicht gefiel und drehte sich einmal um die eigene Achse um alle einmal kurz angesehen zu haben:
„Was?“
Es war nur eine kurze Frage und auch ein provozierender Unterton und sie ließ auch keine Zeit zum Antworten.
„Würdet ihr nicht einem sterbenden Freund beistehen wollen?!“
Sie wandte sich wieder an Stiam und stemmte die Hände in die Hüften, als dieser dann weiter sprach:
„Wenn du meine … unsere Fragen ehrlich und zu unserer Zufriedenheit beantwortest und ich sicher sein kann, dass du uns, oder dem Wächter, nicht schaden willst, hast du mein Wort, dass ich dir verrate, wo er ist.“
Er zog den Handschuh seiner rechten Hand aus und hielt ihr dann eine schwielige starke Hand entgegen. Maruka starrte auf seine Hand und schüttelte den Kopf.
„Ich werde ehrlich antworten, aber ob IHR mit dem zufrieden seid was ich euch erzähle oder nicht, das liegt nicht in meiner Macht. Das kann ich nicht versprechen. Aber ich kann beim Geist des Waldes schwören, dass ich dem Wächter nicht schaden will und euch auch nicht! Wäre die Situation anderes, hätten wir Freunde sein können. Wir wollen das gleiche und ich wollte noch nie jemanden willentlich schaden! Nicht mal diesem verzauberten Ork in der Arena, obwohl der mich und die anderen beiden töten wollte... was also Notwehr war...“
Schon wieder war da ihr Temperament mit ihr durchgegangen, aber als sie es merkte, zuckte sie nur mit den Schultern und meinte:
„Unwichtig. Du hast meine Bedingung jedoch umgedreht und verlangst die Informationen zu erst. Das ist nicht nett und auch das fließt in mein Urteil über dich ein. Wenn du nur ein wenig wie dein Bruder bist, dann vertraue ich deinem Wort. ...“
Hatte ich ihn schon als seinen Bruder bezeichnet... Mist! Hatte ich nicht. Ich muss mehr aufpassen. Egal... weiter...
„... Wenn du von mir näheres wissen willst, dann musst du mir auch etwas dafür geben. Ihr seid viele und ich nur eine. Ich könnte ja nicht mal weg rennen, wenn mir plötzlich danach wäre und ihr könntet mich jeder Zeit überrumpeln, also nein...nicht in dieser Reihenfolge. Sag mir, wo Revien ist und ich bleibe so lange wie ihr meine Antworten hören wollt... ob sie euch gefallen oder nicht, aber nicht länger als bis zum Sonnenuntergang.“
Sie sah auf seine schwielige Hand und überlegte kurz, sie einfach zu greifen und erst los zu lassen, wenn er eingewilligt hätte, aber das war eine doch sehr mantronische Art zu verhandeln, die auch etwas mit Kraft und einem echt festem Händedruck zu tun hatte.
Ach, warum nicht... Liam hatte damals so interessiert aufgehorcht, als ich in Ersera gesprochen hatte.... Damals... das kommt mir alles so lange her vor...
Ein mini Stoßgebet folgte:
Manthala, ein kleiner Seegen für mein Verhandlungsgeschick wäre gerade echt super, wenn du willst, dass ich noch rechtzeitig zu Revien komme.
Sie griff zu und ihre schlanken Finger schlossen sich fest um seine.
Den Kraftakt wirst du gewinnen, aber pass auf, dass du nicht zu fest drückst, dann wird es unwillkürlich pieksig, Großer! Hihi.
Ihre bekrallte Hand lag nun in seiner großen und sie sah ihn schon ein wenig herausfordernd von unten her an:
„Werden wir uns einig oder möchtest du noch weiter Details aushandeln?“
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Sonntag 30. September 2018, 23:37

Marukas aufbrausen erntete verwirrte Blicke unter den Anwesenden – selbst bei Stian, der nicht einmal den Grund ihres Ärgernisses mitbekommen hatte. Allerdings fing er sich schnell wieder und fuhr fort.

Dann zog Stian den Handschuh seiner rechten Hand aus und hielt ihr dann eine schwielige starke Hand entgegen. Maruka starrte auf seine Hand und schüttelte den Kopf.
„Ich werde ehrlich antworten, aber ob IHR mit dem zufrieden seid was ich euch erzähle oder nicht, das liegt nicht in meiner Macht. Das kann ich nicht versprechen. Aber ich kann beim Geist des Waldes schwören, dass ich dem Wächter nicht schaden will und euch auch nicht! Wäre die Situation anderes, hätten wir Freunde sein können. Wir wollen das gleiche und ich wollte noch nie jemanden willentlich schaden! Nicht mal diesem verzauberten Ork in der Arena, obwohl der mich und die anderen beiden töten wollte... was also Notwehr war...“


„Hätten? Welcher Ork? Ich verstehe nicht.“
Fragte Stian verwirrt.

Schon wieder war da ihr Temperament mit ihr durchgegangen, aber als sie es merkte, zuckte sie nur mit den Schultern und meinte:
„Unwichtig. Du hast meine Bedingung jedoch umgedreht und verlangst die Informationen zu erst. Das ist nicht nett und auch das fließt in mein Urteil über dich ein. Wenn du nur ein wenig wie dein Bruder bist, dann vertraue ich deinem Wort. ...“
Hatte ich ihn schon als seinen Bruder bezeichnet... Mist! Hatte ich nicht. Ich muss mehr aufpassen. Egal... weiter...


Stian stieß ein verächtlich – ungläubiges Lachen aus.

„... Wenn du von mir näheres wissen willst, dann musst du mir auch etwas dafür geben. Ihr seid viele und ich nur eine. Ich könnte ja nicht mal weg rennen, wenn mir plötzlich danach wäre und ihr könntet mich jeder Zeit überrumpeln, also nein...nicht in dieser Reihenfolge. Sag mir, wo Revien ist und ich bleibe so lange wie ihr meine Antworten hören wollt... ob sie euch gefallen oder nicht, aber nicht länger als bis zum Sonnenuntergang.“
Sie sah auf seine schwielige Hand und überlegte kurz, sie einfach zu greifen und erst los zu lassen, wenn er eingewilligt hätte, aber das war eine doch sehr mantronische Art zu verhandeln, die auch etwas mit Kraft und einem echt festem Händedruck zu tun hatte.
Ach, warum nicht... Liam hatte damals so interessiert aufgehorcht, als ich in Ersera gesprochen hatte.... Damals... das kommt mir alles so lange her vor...
Ein mini Stoßgebet folgte:
Manthala, ein kleiner Seegen für mein Verhandlungsgeschick wäre gerade echt super, wenn du willst, dass ich noch rechtzeitig zu Revien komme.


Sie griff zu und ihre schlanken Finger wollten sich fest um seine schließen, aber sie griff ins Leere, er hatte seine Hand zurückgezogen.

„Werden wir uns einig oder möchtest du noch weiter Details aushandeln?“

Jede Freundlichkeit war aus seinem Blick gewichen und er schien sie mit neuen Augen zu betrachten.
„Einig?“
Fragte er empört.
„Du kennst meinen Bruder, und hältst große Stücke auf ihn … „
Er klang gerade so, als hätte sie behauptet, Dunkelelfen wären nett.

„ … und du unterstellst mir, ich würde nicht zu meinem Wort zu stehen, und deswegen willst du deine eigenen Bedingungen diktieren? Und das, nachdem du klar stellst, das wir keine 'Freunde' mehr werden? Verstehe.
Jemand, der mit Liam im Bunde steht, würde natürlich nicht anders Handeln – auch wenn ich mich darüber wundere, dass er dich nicht gewarnt hat, seinen Namen niemals in meiner Gegenwart zu erwähnen … ich hätte dich für eine der unglücklichen jungen Frauen gehalten, die er so gern an der Nase herumführt. Aber du bist weder sein Typ, noch wäre irgendeine der hübschen Blumen, die er so gern Pflückt, in der Lage, hier zu überleben, geschweige denn, so weit zu kommen.

Ich sehe auch, dass du dich im Recht fühlst. Ich war bereit, dir um Syrella und deiner Aura wegen einen Vertrauensvorschuss zu geben, aber ich kann nicht zulassen, dass das Gift meines Bruders diese Operation oder meine Gefährten gefährdet. Du hast noch eine Chance, dich zu erklären, ansonsten …“

Syrella, die zur Seite getreten war, damit Maruka die ausgestreckte Hand ergreifen konnte, trat nun wieder vor und legte ihre Hand auf die Hand Stians, die schon um den Schwertgriff lag.

„Nicht … Stian. Ich weiß, du und dein Bruder seid im Zwist, aber das Mädchen trifft keine Schuld.“
Dann wandte sie sich zu Maruka um.
„Eine Stunden nach Nordwesten. Vorbei an den zerfallenen Baumhäusern. Wenn du der Magie mächtig bist, kannst du ihn etwa eine halbe Stunde früher spüren. Wenn nicht, wird dir sein Leid etwa in zehn Minuten Entfernung die Kehle zu schnüren …“
Sie blickte die Hybridin bedauernd an.
Stian schnappte empört nach Luft und wollte die Stimme erheben, da traf ihn Eridas mahnender Blick und ihr energisches Kopfschütteln und er verstummte mit einem verständnislosen Gesichtsausdruck.
„Stian erzählte dir nichts, weil es jetzt für dich keinen Grund mehr gibt, bei uns zu bleiben, Maruka. Aber du trägst Antworten in dir, die wir … die ich hören muss! Bitte, sag uns, warum du Stians Bruder kennst, verraten uns, warum du hier bist und den Wächter des Waldes kennst.“
Besagter Inquisitor starrte einen Moment lang hasserfüllt in Syrellas Richtung, was sie bedauernd zusammenzucken ließ. Dann riss er sich von ihr los und trat betont einen Schritt zur Seite und weg von ihr.
Orléan schien erfreut darüber, dass offensichtlich gerade eine Person mehr die Meinung vertrat, dass Maruka nicht zu trauen war.
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Montag 1. Oktober 2018, 09:08

Schon als Stian ein verächtlich – ungläubiges Lachen ausstieß begann Maruka zu argwöhnen, dass das ganze hier schwieriger werden würde, als angenommen. Liams Bruder war ihm doch nicht so ähnlich wie sie gedacht hatte, aber sie sprach vorerst weiter, bis sie an der Stelle angelangt war, wo es um Einigkeit ging:
„Werden wir uns einig oder möchtest du noch weiter Details aushandeln?“
Jede Freundlichkeit war aus seinem Blick gewichen und er schien sie mit neuen Augen zu betrachten.
„Einig?“
, fragte er empört.
Oh oh...
„Du kennst meinen Bruder, und hältst große Stücke auf ihn … „
Er klang gerade so, als hätte sie behauptet, Dunkelelfen wären nett. Nun ja, ein paar nette gab es, aber das war nicht die Regel. Dann ergoss sich Stians Hass auf seinen Bruder über sie:
„ … und du unterstellst mir, ich würde nicht zu meinem Wort zu stehen, und deswegen willst du deine eigenen Bedingungen diktieren?..."
Hab ich doch ganricht! Das Gegenteil war der Fall! Gerade weil ich Liam für einen Mann halte, der sein Wort hält...
"...Und das, nachdem du klar stellst, das wir keine 'Freunde' mehr werden? ..."
Hab ich auch nicht gesagt! Das ist doch total aus dem Zusammehang gerissen! Ich meinte doch: Wäre die Situation anderes, hätten wir Freunde sein können. UND das wir das Gleiche wollen...
"Verstehe. Jemand, der mit Liam im Bunde steht, würde natürlich nicht anders Handeln – auch wenn ich mich darüber wundere, dass er dich nicht gewarnt hat, seinen Namen niemals in meiner Gegenwart zu erwähnen …"
Hat er nicht...er sucht nach dir... Meine Güte, muss er seinen Bruder hassen, wenn er so schlecht über ihn denkt.
"... ich hätte dich für eine der unglücklichen jungen Frauen gehalten, die er so gern an der Nase herumführt. Aber du bist weder sein Typ,..."
Na wenn du wüsstest...
"... noch wäre irgendeine der hübschen Blumen, die er so gern pflückt, in der Lage, hier zu überleben, geschweige denn, so weit zu kommen. Ich sehe auch, dass du dich im Recht fühlst."
Ach, geht es plötzlich um Recht haben?
"Ich war bereit, dir um Syrella und deiner Aura wegen einen Vertrauensvorschuss zu geben, aber ich kann nicht zulassen, dass das Gift meines Bruders diese Operation oder meine Gefährten gefährdet. Du hast noch eine Chance, dich zu erklären, ansonsten …“
Der spinnt doch! So einen Blödsin muss ich mir nicht anhören und erst recht nicht bedrohen lassen. Er will doch was von mir!
Maruka duckte sich bereis zum Sprung und zur Flucht, als Syrella, die zur Seite getreten war, trat nun wieder vor und legte ihre Hand auf die Hand Stians, die schon um den Schwertgriff lag.
„Nicht … Stian. Ich weiß, du und dein Bruder seid im Zwist, aber das Mädchen trifft keine Schuld.“
Allerdings du Volltrottel!
Dann wandte sie sich zu Maruka um und die Hybridin behielt zwar den Inquisitor im Auge, aber hörte tatsächlich jetzt lieber der Frau zu:
„Eine Stunde nach Nordwesten. Vorbei an den zerfallenen Baumhäusern. ..."
Du erzählst es mir, obwohl er es nicht will?...Respekt!
"...Wenn du der Magie mächtig bist, kannst du ihn etwa eine halbe Stunde früher spüren. ..."
Bin ich nicht, aber ich werde ihn finden!
"...Wenn nicht, wird dir sein Leid etwa in zehn Minuten Entfernung die Kehle zu schnüren …“
Sie blickte die Hybridin bedauernd an und Maruka wurde obwohl sie gerade am liebsten Stiam angesprungen hätte, wieder ganz still. Stian hingegen schnappte empört nach Luft und wollte die Stimme erheben, da traf ihn Eridas mahnender Blick und ihr energisches Kopfschütteln und er verstummte mit einem verständnislosen Gesichtsausdruck.
„Stian erzählte dir nichts, weil es jetzt für dich keinen Grund mehr gibt, bei uns zu bleiben, Maruka. ..."
Was? Er hätte doch nur fragen müssen! Götter, versteh einer die Kerle!
"...Aber du trägst Antworten in dir, die wir … die ich hören muss! ..."
Das versteh ich doch.
"... Bitte, sag uns, warum du Stians Bruder kennst, verraten uns, warum du hier bist und den Wächter des Waldes kennst.“
Besagter Inquisitor starrte einen Moment lang hasserfüllt in Syrellas Richtung, was sie bedauernd zusammenzucken ließ. Dann riss er sich von ihr los und trat betont einen Schritt zur Seite und weg von ihr. Orléan schien erfreut darüber, dass offensichtlich gerade eine Person mehr die Meinung vertrat, dass Maruka nicht zu trauen war.
Vollidioten!
Maruka funkelte Stian hinterher. Sie war wütend auf ihn. Musste sie sich ihm nach diesen Vorwürfen wirklich erklären? Nur weil er seinen Bruder nicht so kannte wie sie ihn, musste er seine Wut doch nicht an ihr auslassen! Und genau das würde sie ihm auch sagen...aber erst einmal ging Syrella vor:
„Ich bleibe! Ich will euch ja … also dir helfen! Ihr braucht jede Hilfe die ihr kriegen könnt... wenn sie denn irgendwie helfen könnte... Ach verdammt!“
Maruka raufte sich die Mähne und schüttelte einmal heftig den Kopf, was sie leider auch wieder daran erinnerte, dass sie unter Kopfschmerzen litt.
„Au.“
Wenn Orléan jetzt grinste, würde sie ihn vielleicht sogar anfauchen. Stattdessen krümmte sie sich aber zusammen und hockte sich auf den Boden. Vielleicht setzte sich Syrella und oder Erida zu der jungen Frau. Wo waren eigentlich der andere große rothaarige Krieger und der Zwerg? Standen die hier irgendwo herum und hielten Wache? Maruka hoffte es, denn wenn sie abgelenkt von dem ganzen verwirrenden Unsinn hier plötzlich überrascht werden würden, dann säßen sie heftig in der Falle. Sie sah zu der Frau in Schwarz auf:
„Danke, dass du mir vertraust. Das tut gut und ich halte, was ich verspreche, genauso wie gewisse Brüder! ...Was ist eigentlich ein Inquisitos? Lernt man als so einer, alles falsch zu verstehen und Worte gegen jemand anders zu richten wie Schwerter?“
, stichelte sie in Stians Richtung, verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich dann eilig Syrella zu, ohne ihm die Chance zu geben zu antworten:
„Frag mich was du willst, ich werde ehrlich antworten. ....ach Moment, das hast du ja schon.“
Maruka sortierte noch einmal kurz ihre Gedanken, winkte ab und konzentrierte sich ganz auf die Frauen. Sollte die Männer doch denken, was sie wollten. Sie waren eh nur schmückendes Beiwerk, dachte sie sich, da sie wütend war, aber unterschätzen würde sie sie trotzdem nicht.
„Also... ich verrate dir gern, was ich weiß, aber ihr werdet mich vielleicht für verrückt halten.“
Etwas unsicher sah sie Syrella an, aber diese wartete geduldig.
„Ich muss vielleicht ein bisschen weiter ausholen, damit ihr versteht, was passiert ist. Ich versuch es kurz zu halten...“
Sie zupfte nachdenklich an einem Stück Leder der gehärteten Dunkelelfenrüstung und beschloss da anzufangen, da Orléan sie ja auch danach gefragt hatte.
„Ich heiße Maruka. Ich bin in Mantron geboren, aufgewachsen, dort beim Eis-tauchen verschleppt worden, auf der Überfahrt nach Morgeria von einem Serval gebissen worden, auf ein anderes Schiff gekommen und dann versklavt worden. In Morgeria hat man mich für die Hatz ausgebildet. Bei diesem Volkssport der Dunkelelfen konnte ich entfliehen, wurde aber wieder eingefangen, hab dabei einen Mann kennen gelernt, der mir geholfen hat, später noch einmal zu fliehen. Daher auch die Rüstung. Bei der ganzen Sache war noch eine höhere Macht im Spiel, ein Mann, früher dachte ich er wäre mein Schicksal, aber er wollte mich auch nur wieder versklaven. Inzwischen glaube ich, er war ein Dämon aus dem Harax. Egal... Auf jeden Fall, hat er mich entführt, aber Manthala hat mich befreit und mich hier her versetzt... sehr kurz zusammen gefasst! Kurz darauf bin ich einem Panther begegnet, der sich als verwandelter Elf heraus stellte, der Revien war. Wir wohnten zusammen an seinem heiligen Ort, bis Fremde in den Wald eindrangen und wir sie gestellt haben. Also genauer gesagt, hab ich sie ausspioniert und Revien hielt sich im Hintergrund. In der ersten Nacht hab ich Liam in seinem Zelt überrascht und wir haben uns angefreundet. Dann kam Revien später dazu und wir haben in der zweiten Nacht zusammen gegessen und gefeiert. Liam erzählte uns er und seine Begleiter waren auf der Suche nach seinem verschwundenen Bruder... deswegen kannte ich auch seinen Namen...“
Maruka deutete mir der Daumenkralle zu Stian, während sie weiter erzählte.“
„Liam war nett und hat seine Versprechen, sein Wort immer gehalten, war ein ehrenvoller Mann und großer Krieger. Sein Begleiter war mehr so einer von der Sorte 'verschlagener Magier'.“
Dabei wies sie nun auf Orléan.
„Haradras war, glaub ich, sein Name. Dann war da noch eine Frau dabei... Gana. Die war in Ordnung, aber sehr bestimmend.“
Dabei grinste sie nun leicht Syrella und Erida an.
„Auf jeden Fall wollten sie in ein Gebiet, dass für sie zu gefährlich und verboten war. Das war nicht gut! Das mussten wir verhindern, also hab ich versprochen Stian zu suchen, Informationen für Haradras zu suchen und zurück zu kehren...“
Jetzt wurde Maruka einen Moment still und ihre Miene wurde traurig.
„Revien und ich reisten hier in diese Gegend und überraschten einen Nekromanten, der da was richtig bösartiges frei gesetzt hatte. Die Gegend hier war vollkommen ...verdorben, entartet, ..böse!!! Er hantierte mir Untoten wie mit Puppen. Ich hab sogar einen untoten Warg getötet! Grässliche Viecher! Stinken schon wenn sie leben, aber der war fürchterlich! ...aber das war davor...ähm... also als wir sein Lager fanden, schlich ich mich an und Revien sorgte im richigen Moment für Ablenkung. Ich musste den Fokus holen! Ein Stein...“
Jetzt sah sie langsam auf und Syrella an. Maruka musste einmal schwer schlucken, dann kamen die nächsten Worte heiser und leiser heraus, als beabsichtigt:
„Der Fokusstein war in der Stirn einer... Person... angebracht. Sie lebte und lebte doch nicht. Es war schrecklich. Da hab ich sie von ihrem Dasein befreit und bin schnell mit dem Stein geflüchtet. Ich wurde aber verfolgt und bin dabei in eine Höhle gestürzt. Ich hab den Stein zerstört und bin wieder raus geklettert. Dann war plötzlich alles anders! Der Kampflärm war weg und ihr wart hier! Aus meiner Sicht, dürftet ihr nicht hier sein. Es müsste einige Jahre später sein...ich kann das nicht erklären und vielleicht träume ich euch auch nur, aber selbst wenn... ob nun real oder nicht, ich werde euch helfen, egal ob ihr mir glaubt, mir vertraut, oder mich hasst, weil ich euren Bruder anders kennen gelernt habt, als ihr.“
Das letzte war an Stian gerichtet.
„Er war...ist...wird anders sein, als du ihn kennst. Er ist ein guter Mann! Und selbst wenn ich mich in ihm täuschen würde, so kann ich nichts für seine Schuld an dir.“
In ihrem Kurzbericht fehlten sicher einige Informationen, aber Maruka wusste ja auch nicht, was genau sie wissen wollten. Also kam sie jetzt noch mal auf Stian's Anschuldigungen zurück:
„Stian von Morgenstern, du meintest, ich würde dir unterstellen, du würdest nicht zu deinem Wort zu stehen. Das ist ja so was von falsch! Das Gegenteil ist der Fall und nur weil du deinen Bruder im Zwist liegst, gibt dir das nicht das Recht auf mir herum zu hacken! Wenn du wie dein Bruder wärst, dann würde ich dir sofort vertrauen. Aber du bist so ...wütend... dass du dir nichts anders vorstellen kannst. Dein Bruder sucht dich in meiner...Realität. Und ich helfe ihm dabei, damit er weiter leben kann. Außerdem verdrehst du meine Worte. Ich meinte, in einer anderen Situation, in der ich nicht verhört werde, wir vielleicht und an einem schöneren Ort, oder in einer anderen Zeit uns getroffen hätten, DA hätten wir Freunde sein können, nicht überrumpelt, gefesselt und verhört. Aber wir sind so oder so auf der gleichen Seite. Wir kämpfen gegen das Böse. Du anscheinend mehr als jeder andere, aber eben halt mit … wie heißen die Dinger an den Pferden?...Ach ja, mit Scheuklappen. Du erkennst nicht, wenn dir jemand helfen will. Du siehst nur noch das Böse und damit gibst du ihm Macht. ...aber … es ist mir nicht egal, ob ihr sterbt. Ich weiß nicht, wie ich euch helfen kann. Ich weiß ja noch nicht mal, ob ich wirklich hier bin... und ich hab Kopfschmerzen!“
Ein leises Stöhnen entwich ihr, dann rieb sie sich vorsichtig die Beule an der Schläfe.
„Habt ihr was zu trinken da?“
Jetzt konnten sie sie weiter löchern.
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Montag 1. Oktober 2018, 20:44

Maruka funkelte Stian hinterher. Sie war wütend auf ihn. Musste sie sich ihm nach diesen Vorwürfen wirklich erklären? Nur weil er seinen Bruder nicht so kannte wie sie ihn, musste er seine Wut doch nicht an ihr auslassen! Und genau das würde sie ihm auch sagen...aber erst einmal ging Syrella vor:
„Ich bleibe! Ich will euch ja … also dir helfen! Ihr braucht jede Hilfe die ihr kriegen könnt... wenn sie denn irgendwie helfen könnte... Ach verdammt!“
Maruka raufte sich die Mähne und schüttelte einmal heftig den Kopf, was sie leider auch wieder daran erinnerte, dass sie unter Kopfschmerzen litt.
„Au.“


Natürlich grinste Orléan gehässig und erntete ein fauchen von Maruka.

Dann krümmte sie sich aber zusammen und hockte sich auf den Boden. Die beiden Frauen schlossen sich ihr nach kurzem zögern an.
Der Zwerg war nicht zu sehen, aber Maruka sah in einiger entfernung, die der Rothaarige an einem Baum lehnte und wache hielt.

Sie sah zu der Frau in Schwarz auf:
„Danke, dass du mir vertraust. Das tut gut und ich halte, was ich verspreche, genauso wie gewisse Brüder! ...Was ist eigentlich ein Inquisitos? Lernt man als so einer, alles falsch zu verstehen und Worte gegen jemand anders zu richten wie Schwerter?“
, stichelte sie in Stians Richtung, verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich dann eilig Syrella zu, ohne ihm die Chance zu geben zu antworten.


Deren Augen lächelten, auch wenn ihre Mundwinkel nur leicht nach oben gezogen waren. Erida dagegen versteckte ihr stilles Lachen hinter ihrer Hand und man hörte ein ‚Husten‘ aus Richtung Orléans.

„Frag mich was du willst, ich werde ehrlich antworten. ....ach Moment, das hast du ja schon.“
Maruka sortierte noch einmal kurz ihre Gedanken, winkte ab und konzentrierte sich ganz auf die Frauen. Sollte die Männer doch denken, was sie wollten. Sie waren eh nur schmückendes Beiwerk, dachte sie sich, da sie wütend war, aber unterschätzen würde sie sie trotzdem nicht.
„Also... ich verrate dir gern, was ich weiß, aber ihr werdet mich vielleicht für verrückt halten.“
Etwas unsicher sah sie Syrella an, aber diese wartete geduldig.
„Ich muss vielleicht ein bisschen weiter ausholen, damit ihr versteht, was passiert ist. Ich versuch es kurz zu halten...“
Sie zupfte nachdenklich an einem Stück Leder der gehärteten Dunkelelfenrüstung und beschloss da anzufangen, da Orléan sie ja auch danach gefragt hatte.

„Ich heiße Maruka. Ich bin in Mantron geboren, aufgewachsen, dort beim Eis-tauchen verschleppt worden, auf der Überfahrt nach Morgeria von einem Serval gebissen worden, auf ein anderes Schiff gekommen und dann versklavt worden. In Morgeria hat man mich für die Hatz ausgebildet. Bei diesem Volkssport der Dunkelelfen konnte ich entfliehen, wurde aber wieder eingefangen, hab dabei einen Mann kennen gelernt, der mir geholfen hat, später noch einmal zu fliehen. Daher auch die Rüstung. Bei der ganzen Sache war noch eine höhere Macht im Spiel, ein Mann, früher dachte ich er wäre mein Schicksal, aber er wollte mich auch nur wieder versklaven. Inzwischen glaube ich, er war ein Dämon aus dem Harax. Egal... Auf jeden Fall, hat er mich entführt, aber Manthala hat mich befreit und mich hier her versetzt... sehr kurz zusammen gefasst! Kurz darauf bin ich einem Panther begegnet, der sich als verwandelter Elf heraus stellte, der Revien war. Wir wohnten zusammen an seinem heiligen Ort, bis Fremde in den Wald eindrangen und wir sie gestellt haben. Also genauer gesagt, hab ich sie ausspioniert und Revien hielt sich im Hintergrund. In der ersten Nacht hab ich Liam in seinem Zelt überrascht und wir haben uns angefreundet. Dann kam Revien später dazu und wir haben in der zweiten Nacht zusammen gegessen und gefeiert. Liam erzählte uns er und seine Begleiter waren auf der Suche nach seinem verschwundenen Bruder... deswegen kannte ich auch seinen Namen...“

Maruka deutete mir der Daumenkralle zu Stian, während sie weiter erzählte.“
„Liam war nett und hat seine Versprechen, sein Wort immer gehalten, war ein ehrenvoller Mann und großer Krieger. Sein Begleiter war mehr so einer von der Sorte 'verschlagener Magier'.“


Und wieder quittierte Stian diese Aussage mit einem verächtlichen Schnauben.
Maruka wies auf Orléan, der unschuldig die Schultern und Hände hob und dann eine Geste in richtung der Frau neben ihr machte.
„Haradras war, glaub ich, sein Name. Dann war da noch eine Frau dabei... Gana. Die war in Ordnung, aber sehr bestimmend.“
Dabei grinste sie nun leicht Syrella und Erida an.

„Auf jeden Fall wollten sie in ein Gebiet, dass für sie zu gefährlich und verboten war. Das war nicht gut! Das mussten wir verhindern, also hab ich versprochen Stian zu suchen, Informationen für Haradras zu suchen und zurück zu kehren...“
Jetzt wurde Maruka einen Moment still und ihre Miene wurde traurig.

„Revien und ich reisten hier in diese Gegend und überraschten einen Nekromanten, der da was richtig bösartiges frei gesetzt hatte. Die Gegend hier war vollkommen ...verdorben, entartet, ..böse!!! Er hantierte mir Untoten wie mit Puppen. Ich hab sogar einen untoten Warg getötet! Grässliche Viecher! Stinken schon wenn sie leben, aber der war fürchterlich! ...aber das war davor...ähm... also als wir sein Lager fanden, schlich ich mich an und Revien sorgte im richigen Moment für Ablenkung. Ich musste den Fokus holen! Ein Stein...“
Jetzt sah sie langsam auf und Syrella an. Maruka musste einmal schwer schlucken, dann kamen die nächsten Worte heiser und leiser heraus, als beabsichtigt:
„Der Fokusstein war in der Stirn einer... Person... angebracht. Sie lebte und lebte doch nicht. Es war schrecklich. Da hab ich sie von ihrem Dasein befreit und bin schnell mit dem Stein geflüchtet…“


Maruka beobachtete, wie ein Schauder die Frau in dunklen Roben erfasste und sie einen Moment fast die gequälte Gestalt vor sich sah, die sie von ihrem Leid erlöste. Dann war der Moment vorbei und Syrella saß wieder vor ihr.

„… Ich wurde aber verfolgt und bin dabei in eine Höhle gestürzt. Ich hab den Stein zerstört und bin wieder raus geklettert. Dann war plötzlich alles anders! Der Kampflärm war weg und ihr wart hier! Aus meiner Sicht, dürftet ihr nicht hier sein. Es müsste einige Jahre später sein...ich kann das nicht erklären und vielleicht träume ich euch auch nur, aber selbst wenn... ob nun real oder nicht, ich werde euch helfen, egal ob ihr mir glaubt, mir vertraut, oder mich hasst, weil ich euren Bruder anders kennen gelernt habt, als ihr.“
Das letzte war an Stian gerichtet.


Dieser begegnete ihr mit ernstem Blick. Er war noch immer nicht wirklich freundlich zu ihr, aber die Wogen schienen sich etwas geglättet zu haben – und gerade jetzt war er auch zu verwirrt, um ihr wirklich zu grollen und auch auf den Gesichtern der anderen Zuhörer bildete sich Überraschung und Unglauben aus.

„Er war...ist...wird anders sein, als du ihn kennst. Er ist ein guter Mann! Und selbst wenn ich mich in ihm täuschen würde, so kann ich nichts für seine Schuld an dir.“
In ihrem Kurzbericht fehlten sicher einige Informationen, aber Maruka wusste ja auch nicht, was genau sie wissen wollten. Also kam sie jetzt noch mal auf Stian's Anschuldigungen zurück:
„Stian von Morgenstern, du meintest, ich würde dir unterstellen, du würdest nicht zu deinem Wort zu stehen. Das ist ja so was von falsch! Das Gegenteil ist der Fall und nur weil du deinen Bruder im Zwist liegst, gibt dir das nicht das Recht auf mir herum zu hacken! Wenn du wie dein Bruder wärst, dann würde ich dir sofort vertrauen. Aber du bist so ...wütend... dass du dir nichts anders vorstellen kannst. Dein Bruder sucht dich in meiner...Realität. Und ich helfe ihm dabei, damit er weiter leben kann. Außerdem verdrehst du meine Worte. Ich meinte, in einer anderen Situation, in der ich nicht verhört werde, wir vielleicht und an einem schöneren Ort, oder in einer anderen Zeit uns getroffen hätten, DA hätten wir Freunde sein können, nicht überrumpelt, gefesselt und verhört. Aber wir sind so oder so auf der gleichen Seite. Wir kämpfen gegen das Böse. Du anscheinend mehr als jeder andere, aber eben halt mit … wie heißen die Dinger an den Pferden?...Ach ja, mit Scheuklappen. Du erkennst nicht, wenn dir jemand helfen will. Du siehst nur noch das Böse und damit gibst du ihm Macht. ...aber … es ist mir nicht egal, ob ihr sterbt. Ich weiß nicht, wie ich euch helfen kann. Ich weiß ja noch nicht mal, ob ich wirklich hier bin... und ich hab Kopfschmerzen!“
Ein leises Stöhnen entwich ihr, dann rieb sie sich vorsichtig die Beule an der Schläfe.
„Habt ihr was zu trinken da?“
Jetzt konnten sie sie weiter löchern.


Syrella, die Marukas Behauptung am besten Aufgenommen zu haben schien, schenkte ihr einen mitfühlenden Blick. Etwas sagte ihr, dass die Frau in schwarz auch einmal an Marukas Stelle gewesen sein musste.
„Ich … bin mir nicht sicher, ob ich glauben kann, was du das sagst … aber wenn du möchtest, kann ich dir damit helfen.“
Bot Erida an und zeigte auf die große Beule an Marukas Kopf.
„Das … das macht doch keinen Sinn! Du … willst du damit sagen, dass du in die Vergangenheit gereist bist?! Das ist unmöglich! Und ich bin sicher keine Traumgestalt!“
Stellte Stian ungläubig fest.
„Das ist nicht Richtig … sagtest du nicht, dass der Dämon, den Kaîr im Artefakt mit sich trägt, die Zeit beeinflussen kann?“
Wandt sich Erida an Syrella.
„Alles aus den alten Schrift deutet darauf hin … und es würde erklären, warum er dem Wächter so zusetzen konnte … aber Zeitreise?! Und was sollte der Dämon davon haben sie hierher zu holen …“
Syrella hob plötzlich alarmiert die Hand und sah Stian warnend an.
„Keine Kurzschluss Reaktionen!“
Dieser sah sie nur etwas beleidigt an und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Er sollte jetzt, so kurz nach seiner Befreiung nicht dazu in der Lage sein. Aber in ein paar Jahren … wer weis … vielleicht …“
Sie stockte und wurde blass. Der gejagte Ausdruck kehrte zurück in ihre Augen und sie holte japsend nach Luft. Erida fasste ihre Hand und sah die Andere erneut mit Sorge an. Horror stand ihr in den Augen geschrieben, als sie begann zu begreifen und sie sah Maruka an.
„Wen … wen hast du erlöst?“
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Re: Shyréa

Beitrag von Maruka » Montag 1. Oktober 2018, 22:34

Syrella, die Marukas Behauptung am besten Aufgenommen zu haben schien, schenkte ihr einen mitfühlenden Blick. Die Seherin, oder was auch immer sie genau war, sie hatte schließlich eine Vision gehabt, als Maruka sie belauscht hatte und selbst gesagt, dass „alle sterben würden“. Etwas sagte ihr, dass die Frau in schwarz auch einmal an Marukas Stelle gewesen sein musste, nur wusste die Hybridin gerade nicht genau, welche „Stelle“ damit gemeint war. Es gab zu viel in ihrem Leben, was schon schrecklich und mitfühlenswert gewesen wäre. Aber der Blick tat gut und so fragte sie auch nicht weiter nach.
„Ich … bin mir nicht sicher, ob ich glauben kann, was du das sagst … aber wenn du möchtest, kann ich dir damit helfen.“
Bot Erida an und zeigte auf die große Beule an Marukas Kopf. Diese nickte vorsichtig und rutschte etwas näher an die Heilerin heran.
„Ich glaub mir ja selbst kaum, aber ich sag dir Wahrheit, so wie ich sie erlebt habe.“
Eine andere bekannte Stimme erhob sich:
„Das … das macht doch keinen Sinn! Du … willst du damit sagen, dass du in die Vergangenheit gereist bist?! Das ist unmöglich! Und ich bin sicher keine Traumgestalt!“
, stellte Stian ungläubig fest.
Na ja, das Aussehen hat er dafür, nur nicht die passenden Inhalte.
, dachte Maruka ein bisschen sarkastisch.
„Das ist nicht Richtig … sagtest du nicht, dass der Dämon, den Kaîr im Artefakt mit sich trägt, die Zeit beeinflussen kann?“
, wandte sich Erida an Syrella.
WAS?
Marukas Kinnlade klappte runter und falls die Heilerin irgendetwas gerade mit ihrem Kopf anstellte, so merkte sie nix davon. Wie erstarrt lauschte sie weiter den Worten Stians:
„Alles aus den alten Schrift deutet darauf hin … und es würde erklären, warum er dem Wächter so zusetzen konnte … aber Zeitreise?! Und was sollte der Dämon davon haben sie hierher zu holen …“
Syrella hob plötzlich alarmiert die Hand und sah Stian warnend an.
„Keine Kurzschluss Reaktionen!“
Langsam wurde der Kerl lästig.
Wieder verdreht er alles! Mich hat kein Dämon her geholt! Das war Manthala! ...warum auch immer... nicht schon wieder alles auf mich schieben!
Dieser sah Syrella nur etwas beleidigt an und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Seherin antwortete:
„Er sollte jetzt, so kurz nach seiner Befreiung nicht dazu in der Lage sein. Aber in ein paar Jahren … wer weiß … vielleicht …“
Sie stockte und wurde blass. Der gejagte Ausdruck kehrte zurück in ihre Augen und sie holte japsend nach Luft. Erida fasste ihre Hand und sah die Andere erneut mit Sorge an. Horror stand ihr in den Augen geschrieben, als sie begann zu begreifen und sie sah Maruka an.
„Wen … wen hast du erlöst?“
Maruka sah in Eridas von Sorge um ihre Freundin erfüllten Augen und ihr Blick wanderte erst zu Boden, dann zu Syrella. Sie konnte es einfach nicht laut aussprechen, zumal sie es ja eigentlich schon gesagt hatte... Die Wahrheit stand ihr offen ins Gesicht geschrieben. Sie war sehr unglücklich über ihre leider durchaus notwendige Tat.
Jetzt wird sie mir vermutlich nicht mehr mit den Beule helfen... na ja, verheilt auch so. Die Leute hier neigen eh zu Extremen. Wie ich auch, dass macht sie ja so sympathisch, aber … Hoffentlich bringt sie mich jetzt nicht um!
Hoffentlich neigte die Heilerin zu keinen Kurzschlussreaktionen, denn dann wäre sie am nächsten zu der Hybridin um sie anzugreifen. Maruka bekam erst mal keinen Ton heraus. Stille hüllte sich bedeutungsschwanger um die kleine Gruppe und drückte schwer auf ihre Schultern. Aber noch etwas anderes begann nun langsam in ihr Bewusstsein vor zu Dringen und der Gedanke war gleichermaßen beunruhigend, wie auch verstörend.
„Bin ich wirklich eine Zeitreisende? Das ist doch irre! Irre verwirrend! Irre aufregend! Irre gut? Irre schlecht? Irre irre?“
Sie rollte sich eine Haarsträhne nervös um die Fingerspitzen und dachte weiter nach:
„Wenn ich wirklich beim Zerschlagen des Steins durch die Zeit gereist bin, ...dann heißt das auch, dass Revien nicht sterben wird... Er wird sehr lange leiden, aber ich werde zu ihm gebracht und kann ihm dann helfen. Das ist doch gu... „
Ja, sie hatte leise gesprochen, sah aber jetzt wieder auf, als sie sich dessen bewusst wurde. Sie zuckte etwas unsicher mit den Schultern.
„Dann sollte ich vielleicht ...nicht??? zu ihm? Aber... ich kann doch nicht...oh mein Kopf!“
Sie hielt sich jetzt beide Schläfen und schien zu versuchen, die Puzzle-Teile in ihrem Schädel durch rohes zusammen pressen in ein sinnvolles Bild bringen zu wollen. Sie stöhnte noch einmal leise und sah dann von Erida zu Syrella und den Anderen.
Es funktioniert nicht. Die Teile purzeln immernoch im Kopf herum.
„Entschuldigt, hab nur laut gedacht. Ähm... von was für einem Amulett und was für Aufzeichnungen redet ihr da? Wer ist Kair und wie passt ein Dämon in ein Schmuckstück?“
Nebenbei versuchte sie sich schon die ganze Zeit krampfhaft zu erinnern, was Revien ihr zu dem ganzen Vorfall erzählt hatte, aber irgendwie war ihr Kopf gerade wie leer gefegt und gleichzeitig viel zu voll. Das machte bestimmt die Aufregung. Sie hatte das Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben und das half auch nicht, sich zu beruhigen. Vielleicht würde ihr später noch etwas dazu einfallen, aber jetzt schoss sie erst einmal die Augen und atmete tief. So schlimm die Umstände um sie herum auch waren … wenn sie in sich hinein horchte, so war sie trotzdem glücklich. Das Leben war rasant geworden, aber so langsam fühlte sie sich... gebraucht und irgendwie musste es einen Plan geben, einen Faden den man verfolgen konnte... ein Wollkneul! Ihre Hand wanderte kurz zu ihrer Tasche, unter der sich ihr kleiner Schatz verborgen hielt. Für die Welt war das ein unnützes Ding, aber für Maruka... war es eben etwas besonders. Es lenkte ihre Gedanken ab, wenn sie es brauchte und brachte Struktur ins Chaos, wenn alles zerfiel. Sich auf etwas anders zu konzentrieren, half manchmal, wieder den Kern der Dinge zu sehen.
Aber sie konnte sich gerade einfach nicht richtig konzentrieren, also wartete sie erst einmal die Reaktionen der Anderen ab.
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Re: Shyréa

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 3. Oktober 2018, 14:49

„Wen … wen hast du erlöst?“

Maruka sah in Eridas von Sorge um ihre Freundin erfüllten Augen und ihr Blick wanderte erst zu Boden, dann zu Syrella. Sie konnte es einfach nicht laut aussprechen, zumal sie es ja eigentlich schon gesagt hatte... Die Wahrheit stand ihr offen ins Gesicht geschrieben. Sie war sehr unglücklich über ihre leider durchaus notwendige Tat.

Jetzt wird sie mir vermutlich nicht mehr mit den Beule helfen... na ja, verheilt auch so. Die Leute hier neigen eh zu Extremen. Wie ich auch, dass macht sie ja so sympathisch, aber … Hoffentlich bringt sie mich jetzt nicht um!

Hoffentlich neigte die Heilerin zu keinen Kurzschlussreaktionen, denn dann wäre sie am nächsten zu der Hybridin um sie anzugreifen. Maruka bekam erst mal keinen Ton heraus. Stille hüllte sich bedeutungsschwanger um die kleine Gruppe und drückte schwer auf ihre Schultern.


Erida wurde etwas blasser und sah sie mit einem schwer deutbaren Gesichtsausdruck an, in den langsam Gewissheit sickerte. Sie wirkte traurig und niedergeschlagen, aber nichts in ihrem Verhalten deutete irgendwie auf Aggression hin. Die Heilerin hatte diese Frage gestellt, in der Ahnung, dass sie die Antwort kannte, und so war Marukas schuldbewusstes Schweigen Bestätigung genug. Aber noch etwas anderes begann nun langsam in ihr Bewusstsein vor zu Dringen und der Gedanke war gleichermaßen beunruhigend, wie auch verstörend.

„Bin ich wirklich eine Zeitreisende? Das ist doch irre! Irre verwirrend! Irre aufregend! Irre gut? Irre schlecht? Irre irre?“


Der Großteil der Anwesenden schien nicht zu verstehen, aber Stian legte den Kopf leicht schräg, so als würde er zumindest Teile des gesagten begreifen.

Sie rollte sich eine Haarsträhne nervös um die Fingerspitzen und dachte weiter nach:
„Wenn ich wirklich beim Zerschlagen des Steins durch die Zeit gereist bin, ...dann heißt das auch, dass Revien nicht sterben wird... Er wird sehr lange leiden, aber ich werde zu ihm gebracht und kann ihm dann helfen. Das ist doch gu... „
Ja, sie hatte leise gesprochen, sah aber jetzt wieder auf, als sie sich dessen bewusst wurde. Sie zuckte etwas unsicher mit den Schultern.
„Dann sollte ich vielleicht ...nicht??? zu ihm? Aber... ich kann doch nicht...oh mein Kopf!“
Sie hielt sich jetzt beide Schläfen und schien zu versuchen, die Puzzle-Teile in ihrem Schädel durch rohes zusammen pressen in ein sinnvolles Bild bringen zu wollen. Sie stöhnte noch einmal leise und sah dann von Erida zu Syrella und den Anderen.


Diese schienen ganz in ihren Gedanken versunken und ihr fiel wieder ein, dass sie ihnen zumindest gerade das Schicksal ihrer Gefährtin verraten hatte – und das war alles andere als rosig. Das gewürzt mit dem Damokles Schwert des baldigen Todes war nicht leicht zu verdauen und jeder von ihnen ging damit anders um.

Stian hatte nach dem ersten Moment des Schreckens schlichtweg nur entschlossener gewirkt, aber auf Orléans Gesicht zeigten sich Angst und Argwohn. Die Männer, die Wache hielten, schien noch nichts von ihrem Schicksal mit bekommen zu haben – was vielleicht ein Segen war.
Syrella war noch immer etwas wächsern im Gesicht und starrte auf den Boden.

Es funktioniert nicht. Die Teile purzeln immernoch im Kopf herum.

„Entschuldigt, hab nur laut gedacht. Ähm... von was für einem Amulett und was für Aufzeichnungen redet ihr da? Wer ist Kair und wie passt ein Dämon in ein Schmuckstück?“

Nebenbei versuchte sie sich schon die ganze Zeit krampfhaft zu erinnern, was Revien ihr zu dem ganzen Vorfall erzählt hatte, aber irgendwie war ihr Kopf gerade wie leer gefegt und gleichzeitig viel zu voll. Das machte bestimmt die Aufregung. Sie hatte das Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben und das half auch nicht, sich zu beruhigen. Vielleicht würde ihr später noch etwas dazu einfallen, aber jetzt schoss sie erst einmal die Augen und atmete tief. So schlimm die Umstände um sie herum auch waren … wenn sie in sich hinein horchte, so war sie trotzdem glücklich. Das Leben war rasant geworden, aber so langsam fühlte sie sich... gebraucht und irgendwie musste es einen Plan geben, einen Faden den man verfolgen konnte... ein Wollkneul! Ihre Hand wanderte kurz zu ihrer Tasche, unter der sich ihr kleiner Schatz verborgen hielt. Für die Welt war das ein unnützes Ding, aber für Maruka... war es eben etwas besonders. Es lenkte ihre Gedanken ab, wenn sie es brauchte und brachte Struktur ins Chaos, wenn alles zerfiel. Sich auf etwas anders zu konzentrieren, half manchmal, wieder den Kern der Dinge zu sehen.

Aber sie konnte sich gerade einfach nicht richtig konzentrieren, also wartete sie erst einmal die Reaktionen der Anderen ab.


Sie suchte und suchte durch ihre Gedanken, aber noch wollte selbst ihr Wollknäuel ihr nicht helfen. Sie würde wohl einen ruhigen Moment abpassen müssen, um ihre Erinnerungen zu durchstöbern.

Stian und Erida wechselten einen bedeutungsschwangeren Blick und die Heilerin sagte:
„Ich glaube ihr … so verrückt es klingt, ich glaube ihr. Es ist deine Entscheidung, Stian, aber ich glaube es könnte helfen. Wenn nicht uns, dann vielleicht denen, die in der Zukunft dem bösen gegenüberstehen.“
Der Inquisitor betrachtete sie noch eine Weile nachdenklich, dann nickte er zögerlich.
„Kaîr ist der Mann, den wir verfolgen. Er hat ein mächtiges Artefakt gestohlen und ist hierher geflohen … oder auch gezielt gegangen. Bedenkt man, wie gut er auf das, was ihm hier begegnete, reagierte, wohl eher letzteres.“
Sagte Stian. Den letzten Satz fügte er mehr an Erida gewandt hinzu, die ihm zunickte.
„Erida und ihre Gefährten waren bereit, mich auf dieser Suche zu begleiten. Auf … auf meiner Queste.“
Er stockte.
„Wäre nicht mein Versagen gewesen, er hätte es nie bekommen. Deswegen habe ich es zu meiner Aufgabe gemacht, ihn aufzuhalten.“
Scham und Reue wanderten über seine Züge, er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. In seinen Blick kehrte Entschlossenheit zurück.

„Aber das ist eine andere Geschichte … das Artefakt ist ein Amulett. Eine kleine, metallene Phiole, über und über mit Runenschrift überzogen. Es ist eingefasst in ein kleines eisernes Rad und häng an einer eisernen Kette. Man kann damit Dämonen fangen und kontrollieren – wenn der Magier stark genug ist – wie genau das funktioniert, kann ich dir nicht sagen. Ich schätze die kurze, unbefriedigende Antwort ist: Magie.

Kaîr hat alle Templer, die das Amulett bewachten, getötet und es gestohlen. Sein Weg führte ihn direkt ins Herz des Kapayu und er war uns stets einen Schritt voraus.
Wir wussten nichts über diesen Ort, bis wir dem Wächter begegnet sind. Nachdem wir ihn überzeugt hatten, dass wir ihm helfen wollten, verriet er uns von diesem bösen Ort, den er bewacht, und warnte uns, dass ein düsterer Geist hier wohnt, der, wenn Kaîr ihn findet, die Dinge ungleich schlimmer machen würde. Deswegen hoffen wir, ihn zu finden, bevor er noch größeres Unheil anrichtet … aber mit Sryella in diesem Zustand hege ich die Befürchtung, dass unsere Chancen gerade erheblich abgenommen haben. Sie ist … unsere Expertin in Sachen Dämonen.“
Er verzog dabei den Mund, so als hinterließ der letzte Satz einen bitteren Geschmack auf seiner Zunge.

Syrella lachte kalt.

„Keine Angst, ich werde schon wieder, Morgenstern.“
Grollte sie und fuhr sich etwas fahrig mit der Hand übers Gesicht. Dann nahm sie einen Schluck aus einer Wasserflasche und reichte diese dann an Maruka weiter.

Erida wartete noch ab, bis Maruka einen Schluck genommen hatte und sagte dann:
„Lass mich dir mit den Kopfschmerzen helfen.“

Dann griff sie, sofern Maruka es zuließ, seitlich an deren Schläfen und schloss konzentriert die Augen. Ein Kribbeln entstand wo Eridas Finger lagen und zog immer weitere Kreise bis es ihren gesamten Schädel erfasste. Dann brach es plötzlich ab und der Schmerz war verschwunden. Erida nickte zufrieden und löste ihre Hände.

„Was die Zeitreise betrifft … ich glaube, niemand hier hat Erfahrung damit und könnte dir wirklich sagen, ob es eine ist, oder nicht. Ich persönlich habe sie immer für unmöglich gehalten. Aber wo ich mir ganz sicher bin, ist, dass dein hiersein einen Grund haben muss. Einer, der hoffentlich zu deinen und unseren Gunsten ist. Du sagst, dass da ein Nekromant etwas böses losgelassen hat? Vielleicht ist es uns gelungen, den Dämonenbeschwörer auf zu halten, aber das böse ist noch immer hier? Oder wir waren nur teilweise erfolgreich und konnten es … ihn … nur … nun … ‚verbannen‘ aber nicht auslöschen? Vielleicht hat der Nekromant unsere Arbeit zunichte gemacht, ich weiß es nicht – für uns ist es noch nicht passiert. Vielleicht wird dir etwas, dass wir hier tun, helfen, in der Zukunft erfolgreich zu sein.
Es ist jedenfalls gut zu hören, dass der Wächter sich wieder erholt hat.“

Stian saß grübelnd da und murmelte vor sich hin.
„Ja, möglicherweise wollte jemand eine wichtige Information weiter geben …“
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