Ein widerstandsfähiges Netz

Tief im Urwald ist ein paradiesisches Reich des Friedens. Hier leben die Shyáner Elfen und haben sich eine wundervolle Stadt erbaut. Wasserfälle stürzen sich in die Senke hinab und bilden Seen und kristallklare Flüsse in einem Stück Idylle.
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Maruka
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Dienstag 8. Februar 2022, 19:57

Das kleine angrenzende Zimmer machte auf Maruka den Eindruck, als würde Zaqundus dort mit Liebe und Ordnung die Erinnerungen an eine vergangene schöne Zeit behühten. Die Frau auf den Bildern legte diese Vermutung in greifbare Reichweite. Das der alte Mann sicher viele Geschichten zu erzählen hatte war mit einer der Gründe, warum Maruka ihn instinktiv mochte. In Mantron ehrte und schätzte man die Alten, denn sie trugen das Wissen in ihren Geschichten und Legenden an die Jugend weiter. Geschichten aus dem Leben war das Vermächnis der Weisheit an das Wachstum.
„Schaff dir Platz.“
hatte er gesagt und das tat sie. Vorsichtig schlängelte sie sich, ihre Arme, Hände und Finger zwischen die kleinen Lücken, stieß nichts an und räumte vorsichtig eine kleine Flächefrei, wo sie erst einmal den Salbei zu einem starken Tee kochen konnte. Sie erinnerte sich, dass sie im hinteren Zimmer einen Kessel und ein kleines Tablett mit Tassen gesehen hatte. Feuer war schnell im Labor zu finden. Während Maruka also Tee 'zauberte', war Zaqundus bereits am großen Tisch und brütete offenbar über den Utensilien und Zutaten. Letztendlich fand auch ein großer Löffel voll mit em erlesenen Manuka-Honig in die vorbereitete Tasse und erfüllte den Raum mit seinem süßen Duft. Der Magier blieb davorn scheinbar unberührt. Immer wieder murmelte er vor ich hin und dann irgenwann drückte sie ihm einfach mit dem leisen Befehl:
"Trinken!"
eine Tasse in eine freie Hand, die vielleicht gerade irgendetwas rechnente, da sie sonst vermutete, er würde auch den Tee anfangen zu analysieren, anstatt ihn zu sich zu nehmen, solange er noch warm war. Dann räumte sie weiter die angeforderten Materialien zusammen und stellte alles bereit.
Als sie fertig war nutzte sie die kleine Pause, um sich dem kleinen Drachen etwas zu nähern. Das magische Wollknäul war dabei die perfekte Wahl. Am Anfang hob das Tier nicht mal den Kopf, schien kein Interesse zu haben, doch dann lugte es doch mit einem Auge nach dem seltsamen Ding, das sich doch durch den Raum bewegte, als hätte es ein Leben. Sein Auge ging zu Maruka, als wüsste er, dass sie die Quelle des Dinges und der Bewegung sei, ehe es wieder durch das Knäul abgelenkt wurde.
NA? Interessiert?
Etwas arrogant schloss es das Auge wieder doch schon kurz darauf, hob sich der Kopf und tatsächlich auch der gelbe Körper des Kleinen.
Hehe, ich weis, dass du weist, dass es nur ein Spielzeug ist...aber kannst du wiederstehen? Du willst es! Komm! Hols dir!
Abwartend wie eine Katze, saß es, den Schwanz um seine Beine gelegt, auf den Hinterbeinen und betrachtete das rollende Knäul neugierig. Bis es plötzlich lossprang und danach jagte. Maruka unterdrücke ein lautes Lachen und kicherte nur leise. Tänzelnd und klackernd versuchte es das Knäul zu fangen und während Maruka ihm dabei zusah und immer wieder am Faden zog, kam ihr die wunderbare Idee: Die dem Magier ein Geschenk zu machen.
Socken! ... Und ein Geschenk für den kleinen Drachen wäre es auch, denn wenn ich häkel, bewegt sich das Ding ganz von selbst. Dann kann er nach Herzenslust spielen...was er hier sonst sicher nicht macht.
Doch sie musste diese Gedanken aus zweierlei Gründen verschieben: Zum einen musste sie bei der nächsten Gelegenheit eine Häkelnadel besorgen und zum anderen rief Zaqundus sie soeben zu sich, um ihm zu helfen.
„Also... Ich will kein Risiko eingehen und habe deshalb einige Vorkehrungen getroffen, bevor wir den Spiegel benutzen. Ich will natürlich verhindern, dass das Gegenstück ebenfalls funktioniert und uns enttarnt so wie es uns sieht. Ist ja klar.“
, pflichtete er seiner selber Intention bei.
„Außerdem habe ich absolut keine Lust darauf, dass du Recht behältst und dieses Ding irgendeinen vermaledeiten Dämon befreit, der mir alle Hände voll Arbeit beschert.“
, maulte er krächzend. Maruka kommentierte leise und kräftig nickend:
"Oh, DA würde ich auch sehr ungern recht behalten!!!"
„Die Rosenquarze sind zum Schutz. Sie bilden einen Bannkreis, um den Spiegel.“
, erklärte er ihr und sie konnte sehen, dass er die 5 Quarze um den Spiegel drapiert hatte, der noch zugedeckt in der Mitte lag.
„FALLS es dazu kommt, dass der Spiegel mehr auspuckt, als Informationen… haben wir den Obsidian.“
, er reichte ihn ihr einfach, als wüsste sie was damit zu tun wäre im Falle des Falles. Tatsächlich ahnte sie mehr, als dass sie es wirklich wusste...
...vielleicht als eine Art Seelenspeicher...?...
Auf ihre fragenden Augen und den schief gelegten Kopf meinte er etwas ungehalten:
„Sobald da mehr rauskommt als Worte, zerbrich ihn und die Seele wird gebannt. Zumindest so lange, bis ich eingreifen kann.“
, steuerte er als Erklärung bei. Sie nickte etwas auf der Unterlippe kauend.
Japp, mit Speicherkristallen kenn ich mich aus... sind hart und schwer zu knacken... den letzten hab ich gekaut... war nicht die beste Lösung, aber hatte nichts härtetes als mein Gebiss.
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Spitzen eines Eckzahns und betrachtete dabei den Stein, als würde sie ihn gleich fressen wollen. Die Erinnerung daran war nicht die beste, also sah sie sich eher nach etwas hartem und stabielem um, mit dem sie im Notfall dem Obsidian zu Leibe rücken konnte. Zaqundus nahm derweil Mörser und Stößel zur Hand und musste mehrfach ansetzen, um das schwere Steingut zu heben, ehe er vor ihm stand. Solange er ihr aber nicht explizit sagte, sie solle ihm was tragen helfen, wollte sie ihm auch nicht im Wege stehen. Alte Menschen waren da eigen. Manche wurden wütend, wenn man ihnen zu viel abnahm. Um so flinker kam sie dann seiner nächsten Aufforderung nach:
„Gib mir Salbei, Lavendel und Weihrauch“
, meinte er und bröselte kurz darauf die angereichten Kräuter in das Gefäß. Während er diese verrieb, grinste er plötzlich schelmisch.
„Hat mir eine Hexe gezeigt. Vor 50 Jahren. Die gute Seele.“
, feixte er und Maruka durfte sicher sein, dass sie ihm noch so einiges mehr gezeigt hatte. Als er damit fertig war schob er das beides zur Seite und griff nach dem Spiegel. Er entblätterte die verzierte Oberfläche, ehe er seine Finger in die geriebenen Kräuter tunkte und am Rand verschmierte.
„Sie bieten zusätzlichen Schutz. Außerdem verschleiern sie uns und unsere Gesichter, falls da jemand spionieren will. Er sieht nichts, außer Schatten.“
Zaqundus beendete das Einschmieren, ehe er sich zu ihr wandte.
„Irgendwelche Fragen? Achso. Und halt bloß den Rand, sonst verrätst du uns womöglich noch. Hören können sie uns nämlich. Wer auch immer…“

, sagte er recht unhöflich, doch sie gewöhnte sich ja gerade an ihn. Sie grinste, zog die Lippen zwischen die Zähne und nickte brav, ja fast aufgeregt.
Gehts jetzt los?
„Also – bereit? Oder ist noch was?“
, meinte er dann und sah sie abwartend an. DA fiel ihr doch noch was ein:
"Ähm... Hatte nicht unser holder Anfüher gesagt, dass Wir uns hier treffen und DANN in deinem Labor dem Spiegel seine Geheimnisse entlocken.“
Dabei ahmte sie Caelens Tonfall nach.
"Das klang so, als sollten wir warten. Willst du nicht auf ihn warten?"
Damit lag es in seiner Hand, ob der den halbdunklen Mischling bei diesem ersten Versuch außen vor ließ oder nicht.
Ich muss ein Schild für die Tür basteln... So in der Art:
NICHT STÖREN!
WILDE EXPERIMENTE!
LEBENSGEFAHR!


...hihihi.

Ja, ein bisschen irre war das alles schon, aber das machte ja auch den Spass daran aus. Maruka sah auf den sorgfältig präparierten Tisch und den Spiegel. Bei den ganzen Vorbereitungen war sie sich zwischenzeitlich nicht ganz sicher gewesen, ob Zaqundus ihr nicht irgendwann einfach einen Becher mit dunkler oder glühender und rauchender Flüssigkeit in die Pfote gedrückt hätte, mit der Aufforderung "Trinken." und *PLOP*, wäre sie fortan als Frosch-Hypbridin durch die Welt gehüpft. Demensprechend - und da es eben NICHT so gekommen war, war sie zum größten Teil froh heute nicht als Versuchskätzchen her gehalten zu haben, aber ein winzig kleiner Teil war dennoch... 'enteuscht'?
...sicher hat er meine Frage schon wieder vergessen.
, meldete sich ihr Unterbewustsein leis. Der alternde Magier vergass ja auch ständig, dass sie überhaupt da war. Warum sollte er sich dann an etwas so triviales erinnern, was nicht das Überleben der Welt, die Belange des Widerstandes oder den Krieg betraf, sondern nur ihre eigenen kleinen katzenhaften Bedürfnisse. Maruka grübelte aber nur kurz und verwarf dann die gerade doch eher unwichtigen Gedanken daran. Der Magier hatte es geschafft, sie so gut zu beschäftigen, dass sie ihre Triebe mal ausnahmsweise nur ganz entfernt irgenwo im Hinterkopf wahrnahm.
...hat Zeit... hmm...
, hoffte sie und überließ sich also ganz der durch und durch menschlichen Freude, dass es nun endlich los gehen konnte und dieser Spiegel und die ganze Aufregung drum herum, die Opfer und die Reise nun hoffendlich zu etwas gut war.

Irgendwann würde sich ihre Katze wohl dafür rächen... Sie spürte ein sich anbahnendes Zucken in ihrer Schwanzspitze.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 16. Februar 2022, 12:01

Mit ihrer schnellen Art sich an neue Gegebenheiten anpassen zu können, schaffte Maruka es, dass sich der kleine Drache etwas lockerer zeigte und auch der Magier sich an sie gewöhnen konnte. Während er noch in den Vorbereitungen des Rituals vertieft wirkte, befahl sie ihn ohne Umschweife das Trinken, was er – auch ohne Umschweife – tat. Wohltuend war der gebraute Tee und er nippte sogar noch ein zweites Mal an der Tasse, ehe er sie wieder in Maruka’s Hände gab. Dann wurde es langsam Zeit sich um alles weitere für das bevorstehende Ritual zu kümmern. Nur kurz darauf standen die beiden Ungleichen vor dem zugemüllten Tisch und schauten auf das, was sie zusammen bewirkt hatten. Der Spiegel lag abgedeckt in einem Kreis aus Rosenquarzen, Maruka hatte den Obsidian in der Hand und auch wenn es ihr unmöglich erschien, konnte sie darauf vertrauen, dass Zaqundus wusste, worum er sie da bat, sollte eine nicht-menschliche Seele aus dem Spiegel hervorkommen. Sie brauchte ihn lediglich zu brechen – auch wenn er nicht danach aussah. So oder so wollten sie diese Probe lieber nicht bestehen und somit blieb es eine reine Vorsichtsmaßnahme. Bevor sie jedoch loslegen konnten, brachte die Hybridin einen Einwand, der Zaqundus aufhielt. Er hob den Blick und musterte die Katze. „Caelen?“, wiederholte er und murmelte etwas in seinen Bart. „Stimmt. Den habe ich bei der ganzen Arbeit glatt vergessen.“, murrte er und seufzte. Zaqundus blickte zur Tür, brach dann das eigentliche Vorhaben ab und musterte die Katze einen Moment. „Ist da noch Tee?“, hakte er nach, den er auch nach dem Reichen brav trinken würde. Offenbar hatte sie seinen Geschmack getroffen. „So, dann warten wir also auf den Mann der Stunde, hm? Erzähl mal, Mädchen – wo kommst du her und was ist passiert?“, wollte er ungalant wissen.
Der Magier schaufelte sich einen Stuhl frei und setzte sich. Er betrachtete sie immer mal wieder über seine Tasse hinweg, kümmerte sich dann aber vordergründig um den warmen Inhalt. Offenbar brauchte Caelen noch etwas Zeit, bevor er sich zu ihnen gesellte und vielleicht gab es ja doch noch die Gelegenheit, sich mit dem Magier über das Hybridvirus zu unterhalten. Immerhin wollte er ein wenig an ihr herumforschen, wie er mehrfach betonte und auch sie hatte Fragen, die sie ihm stellen wollte. Ob dafür nun ausreichend Zeit bleiben würde, müsste man sehen, auf jeden Fall hatte er es nicht vergessen. Während der Alte im Stuhl saß und wartete, dass sie ihm antworten würde, schlich sich plötzlich der kleine gelbe Drache an. Er war tatsächlich nicht größer als eine Hauskatze und bewegte sich hier und dort auch ähnlich. Er streckte seinen langen Körper durch, zog ihn zu einem Buckel zusammen und streifte gegen das Bein des Magiers. Nur Schnurren konnte er nicht. Zaqundus blickt nach unten und stellte danach die Tasse beiseite, um den Drachen zu streicheln. „Parcival.“, stellte er ihn einfach vor und tätschelte den Kopf des Kleinen. „Er ist ein Baumdrache. Nicht die hellsten Leuchten auf Celcia’s wunderschöner Erde, aber sie sind treue Gefährten und… manchmal nützlich. Hab‘ ihn seit Jahren bei mir. Er war verletzt, ich pflegte ihn – naja, gibt hunderte solcher Geschichten. Seitdem treibt er mich in den Wahnsinn, weil er den Hang hat, glänzende Dinge zu verstecken. Aber wegzudenken ist er auch nicht mehr.“. Offenbar hatte Maruka’s Tee nicht nur ein Ölen seiner Stimmbänder bewirkt, denn er klang nicht mehr ganz so krächzend, sondern auch das Lockern der Zunge zur Folge. Zaqundus hatte offenbar etwas übrig für die Hybridin und wirkte auf einmal nicht mehr so sehr knurrig, wie noch vor ein paar Augenblicken. Vielleicht war jetzt noch Zeit für etwas Plauderei oder aber sie kümmerte sich um die Fragen, die ihr auf der Seele brannten. Es war ihre Entscheidung, wobei sicher irgendwann Caelen den Weg zu ihnen finden würde.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Freitag 25. Februar 2022, 14:32

Maruka freute sich, dass ihm der Tee gut tat und schenkte fleißig nach, wann immer sich die Gelegenheit bot nach. Zaqundus hatte seinerseits offenbar etwas übrig für die Hybridin und wirkte auf einmal nicht mehr so sehr knurrig, wie noch vor ein paar Augenblicken. Vielleicht war jetzt noch Zeit für etwas Plauderei. Irgendwann würde Caelen den Weg zu ihnen finden und damit auch wieder ein Triggerpunkt für ihre Hormone. Im Moment war fast jeder gut riechende Mann eine kleine Einladung für ihre Katze. Sie musste sich ablenken. Also nutzte Maruka die Zeit und ließ sich wie früher bei Elin Meersegen im Langhaus der Mantroner im Schneidersitz auf dem Boden vor Zaqundus nieder, der wenigstens nicht mehr so stark nach Testosteron roch. Es war ihr nicht unangenehm, dass sie sich damit in eine niedrigere Position begab, ganz im Gegenteil. Damit näherte sie sich ja auch ganz nebenbei dem kleinen Drachen Parcival weiter an.
"Ich bin in Mantron geboren, der Heimat der Tapferen..."
Einen Moment verfiel sie in kurzes Schweigen und entschied dann, dass ihre Hintergrundgeschichte im Eisreich, dass sie so sehr vermisste, gewiss für den Magier weniger relevant war, als die Geschichte ihrer Verwandlung und was danach alles kam. Also ließ sie schnell die Thematik darauf kommen:
"... Ich lernte gerade mein Leben als Jägerin zu bestreiten, als Piraten mich entführten. Doch ihnen war damit kein Glück beschieden. Ich infizierte mich bei einem schwarzen Serval im Rumpf ihres Schiffes, den sie dort gefangen hielten. Die Verwandlung war ...schlimm...schmerzhaft...und als ich aus dem Fieber aufwachte, hatten sie mich in einen anderen Schiffsrumpf verkauft. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Piraten versenkt wurden, aber bin mir nicht mehr sicher, ob ich das nur geträumt hatte oder tatsächlich durch ein Bullauge gesehen... Das Sklavenschiff der Dunkelelfen brachte mich dann nach Morgeria. Dort wurde ich an 'den Sammler' Sademos verkauft und auf die Hatz geschickt. Das ist ein Art 'Spiel' der Dunkelelfen wo sie ihren Sklaven vorgaukeln entkommen zu können, frei zu sein um sie dann wieder einzufangen... Die Zeit meiner darauf folgenden Gefangenschaft wurde genutzt um mich...auszubilden?...Ich musste lernen zu foltern... Mit mir wurde experimentiert...da war mal dieser kleine Mann...ein Goblin glaub ich. Er machte was mit Blut oder Alchemie... - ...Dann wurde ich einem Dämon versprochen, glaube ich... aber ich entkam durch einen kleinen Trick... Besagter Trick war meine Selbstentjungferung, die den Sammler so wütend machte, dass er mich in seinem Schlafgemach allein ließ um seinen Bruder zu bestrafen, von dem er ausging, dass er dies mir angetan hatte und somit sein Eigentum beschädigt hatte, sowie den Handel mit dem Dämon gefährdete. Das bot mir die Möglichkeit zur Flucht...um bald darauf WIEDERUM gefangen zu werden und in einer unterirdischen Arena gegen andere wie mich anzutreten... also gegen Hybriden und auch Orks die man verzaubert hatte, damit sie noch stärker waren... alles sehr unfair."
Unfair! So war das Leben und Maruka zuckte kurz mit den Schultern.
"Mit etwas Hilfe von besagtem Bruder des Sammlers bin ich aber abermals entkommen und dann... hm... hat Manthala mich an einen anderen Ort versetzt. Ab da wurde alles sehr magisch. Ich lernte einen Panter kennen, der keiner war... also nicht immer. Mal war er ein Elf und dann wieder ein Panther. Er war der Meinung, dass er allein an der Seuche die auch mich zum Hybriden machte Schuld sei... was nicht stimmte, wie ich raus fand. Ich reiste durch die Zeit und auch dort begegnete ich wieder einem Dämon – einem Zeitdämonen und wir kämpften... so richtig hab ich das alles aber nicht verstanden. Ich hab's nicht so mit Magie..."
Auch wenn sie es nicht so mit Magie 'hatte', so hatte die Magie um sie herum doch immer etwas für die Hybridin übrig gehabt. Maruka rieb sich etwas verlegen den Nacken und scheuchte damit auch ihren kleinen Funkenfreund kurz auf. Sein Anblick erinnerte sie noch an andere Details, die vielleicht wichtig sein könnten.
"Ach ja und das hier ist mein Freund. Manchmal sind es auch viele. Sie bestehen aus der Magie, die Panther ausgemacht haben. Ich seh sie als... hm...kleine Freunde. Funkenfreunde. Revien...Wir waren ein Paar. Irgendetwas von ihm ist damals auf mich über gegangen und hilft mir seit dem."
Sie streckte die Zeigefingerkralle aus und der Funke landete. Sie lächelte.
"Ich glaube, als dieses Kapitel meines Lebens zu Ende ging reiste ich wieder durch so eine Art...Traum? ...Dann landete ich in der Nähe der Tabiki und konnte ihnen bei dem Überfall der Dunkelelfen beistehen. Von dort aus sind wir dann also auf die Suche gegangen um Unterstützung zu finden, da wir annehmen mussten, dass noch mehr des dunklen Volkes sich hier herum trieben. So kamen wir nach Shyana."
Maruka zuckte noch einmal mit den Schultern. Ihr ganzes Leben so kurz zusammen gefasst, barg vieles was nicht erwähnt wurde, aber besser bekam sie es gerade nicht hin und Zaqundus würde sicher nachfragen, wenn er mehr zu einem Thema wissen wollte. Abschließend, nachdem sie nun aus ihrer Vergangenheit berichtet hatte, kam sie dann noch einmal auf ihre Frage zurück:
"Meine Tierhaftigkeit macht mir....gerade etwas zu schaffen. Das ist zum Glück kein dauerhafter Zustand, aber ...also... kurz gesagt, ich bin rollig."
Sie knabberte kurz und sichtlich nervös an ihrer anderen Zeigefingerkralle, die sie für den Gebrauch des Bogens immer kurz hielt.
"Hast du eine Idee, wie man...vielleicht wenigstens 'zeitweise' eins vom anderen trennen könnte? Oder wenigstens irgendwie anders lindern? Ich weis inzwischen, dass Magie eine ganze Menge vollbringen kann! Panther und Enveri machte sie zu Revien ...Vielleicht geht das auch anders herum?"
Ihr Augen schauten auf den zuckenden kleinen Drachenschwanz vor sich.
"Es ist nicht so, dass ich mich wieder in mein menschliches Dasein zurück sehne... DAS hab ich hinter mir. Ich bin zufrieden mit dem was ich geworden bin. Nur gerade JETZT wo ich hier so wichtige neue Dinge erfahre und lernen muss, DA ist es doch sehr hinderlich, wenn ...wenn die Triebe mit mir durchgehen. ...Ich will doch helfen."
Abermals kaute sie an der Bogen-Kralle und sah fragend zu Zaqundus auf.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Freitag 4. März 2022, 21:35

Maruka erhielt einen kleinen Einblick in das Leben des alten Magiers. Wie er so dasaß, umringt von seinen Studien und Büchern, mit einer Tasse Tee in der Hand und im Plauderton. Ob er früher öfter Gesellschaft gehabt hatte? Auf jeden Fall wurde das Bild des Nebenraumes immer klarer verfügbar und dass er sicherlich eine familiäre Seite besaß oder aber es war gar nicht sein eigener Raum und hier lebte noch jemand. Herausfinden würde sie es irgendwann sicher, ob nun durch Nachfragen oder aber, weil ihre Teezubereitung dazu führte, dass sich der Magier erklärte. Zumindest hatte auch sie endlich die Möglichkeit mal über das zu sprechen, was sie derzeit am meisten behelligte: Die Rolligkeit. Zuvor aber beantwortete sie ihm seine Fragen und führte Zaqundus schnörkellos durch ihr abenteuerliches Leben. Er hingegen ließ überhaupt keine Schlüsse zu, was er von ihrer Erzählung hielt und ob er sich darüber eine Meinung bildete. Er saß da, trank seinen Tee und lauschte beinahe schon so reaktionslos, als wäre er mit den Gedanken vollkommen woanders. Als sie zum Teil mit Revien kam, mit den Funkenfreunden und der Magie, blickte der Magier von seiner Tasse auf und musterte sie, während sie sprach. Interessiert lauschte der Alte was sie zu berichten wusste und stellte die Teetasse klackernd auf den Tisch, nachdem sie fertig war. Ohne Umschweife und weitere Erklärungen, erhob er sich knirschend und streckte, das Gesicht verziehend, die Knochen durch, ehe er zu einem Regal in der Nähe des Nebenraumes hinkte und dort offenbar ein Buch oder etwas ähnliches suchte. „hmhmhm“, machte er, während die knorrigen Finger über Einbände und Pergamentrollen huschten. „Ah!“, machte er kurz darauf, zog mit den Fingern an einer Rolle und kehrte zu ihr zurück. Er scherte sich nicht darum, dass hinter ihm durch das Herausziehen der einen Rolle, viele andere zusammenfielen und einige auch hinunterpurzelten. Parcival hingegen klackerte genervt und suchte lieber das Weite.
Der Magier trat an Maruka heran und musterte sie argwöhnisch. Er klemmte sich die Rolle unter den Arm und griff auf dem Tisch nach einigen seltsam anmutenden Apparaturen, die er ihr entgegenstreckte und offenbar etwas damit überprüfte. Würde er wenigstens sagen, was er da tat, hätte sie ihm vielleicht helfen können, doch er schien völlig im Reinen damit, ihr ungefragt Utensilien entgegenzustrecken und mit sich selbst zu reden. Nachdem er eine seltsame Brille aufgesetzt hatte, die an den Seiten viele verschiedene Gläser in allen erdenklichen Farben hatte, die man vor die Linse schieben konnte, vollzog er eine äußerst langatmige Prozedur. Er schob mal ein gelbes Glas vor das linke Auge, mal ein blaues vor das Rechte oder wechselte beidseits die Gläser, bis er offenbar eine Kombination gefunden hatte, die ihm die Antwort lieferte. Noch immer hatte er die seltsame Brille mit goldenem Gestell auf, als er die Rolle Pergament entfaltete und Maruka bedeutete, sie möge sich ansehen, was darauf stand. Unleserlich für alle die diese alte Sprache nicht kannten, lieferte Zaqundus endlich Antworten. „Das hier ist eine alte Überlieferung über das Hybridvirus. Der Inhalt ist nicht mehr ganz klar, denn die Sprache gibt es nicht mehr und ist bereits so verfälscht, dass es schier unmöglich ist, den genauen Sinn dahinter zu entziffern. Es scheint eine Geschichte darüber zu sein, wie dieser Virus in unsere Welt gelangen konnte, da ist die Rede von… nun, Wesen oder Männern? Oder Männerwesen? Man weiß es nicht genau. Jedenfalls haben sie offenbar ein... tja – ein Experiment? Ein Ritual? Vollzogen und dabei ist etwas gehörig in die Grütze gegangen. Wie das so ist mit Unfug.“, kommentierte er und ließ die Rolle wieder zusammenfallen. „Vielmehr habe ich noch nicht entziffert. War jetzt auch eher nachrangig nach allem was gerade so los ist.“, gestand er ihr und sah sie noch immer mit der witzigen Brille an. Was ihm offenbar gerade auffiel, denn er fingerte an der Brille herum und streifte sie dann ab. „Das hier, hab‘ ich selber entwickelt. Es ist mein Oculus Magicae, Damit erkenne ich, wenn jemand magisch ist.“, offenbarte er und war offenbar mächtig stolz darauf. Es trat eine Pause ein in der Zaqundus auf seine Brille in der Hand starrte und es beinahe wirkte, als wäre er eingenickt. Plötzlich und ohne Vorwarnung, hob er seinen Kopf und sprach weiter: „Jedenfalls, du hast keine Magie an dir, Kind.“, klatschte er ihr um die Ohren und zuckte nur die knackenden Schultern. „Da ist kein Funken Magie in oder an dir. Und …“ er deutete auf den kleinen Funkenfreund, der sich noch in Marukas Nähe aufhielt. „das da – gibt es hier in Shyana und im Kapayu zu tausenden. Sicher auch im Neldoreth oder im Eldoras. Sie sind die kleinen Baumwaldgeister, die diesen Urwald und dieses Tal beschützen. Er scheint einfach einen Narren an dir gefressen zu haben – aber er ist nicht einzigartig oder gar durch deinen Elfen-Hybriden-Panther gekommen. Sie gibt es seit Anbeginn der Welt, Mädchen.“ Dann stockte er: „Oder ist dein … Panther denn so alt?“

Nun, das vermutlich nicht und dieser Teil ihrer Geschichte war wirklich sehr verworren und verwirrend gewesen. Zaqundus legte seine Zauberbrille beiseite und murmelte noch: „Was ich aber sehen konnte war, dass du mal so etwas wie einen Funken besessen hast. Aber der ist wieder weg, vermutlich im Zusammenhang mit dem Kampf bei deinem Zeitdämon. Die sind nicht spaßig, die Viecher.“, meinte er, als wäre es nicht weiter von Interesse. Doch der Magier wandte sich ihr noch mal zu und schenkte ihr sogar so etwas wie ein Lächeln, auch wenn es schief und gequält aussah: „Du hast eine Menge erlebt, Mädchen. Es zeichnet dich aus, dass du hier stehst und nicht völlig verbittert bist.“, lobte er sie aufrichtig und schien vielleicht sogar etwas für sich selbst mitnehmen zu können. Dann klatschte er jedoch in die faltigen Hände und tippte ihr auf das Näschen. Der Magier schien beinahe, wie ausgewechselt, nachdem er ihren Tee getrunken hatte. „Nun zu deinem anderen Problem, hm?“, er grinste fast schon schadenfroh. „Ich kann dich nicht von deiner Hybridenseite befreien, auch nicht zeitweise. Also... ich kann schon, um ehrlich zu sein, aber das würde viel zu viele Probleme mit sich bringen. Immerhin ist die Seele des Wesens in dir intakt und mit dir verschmolzen. Würde ich eine Abspaltung der Seelenfragmente einleiten, würdest du binnen kürzester Zeit … - naja, wenn ich vielleicht etwas Nieswurz beimischen würde... oder…“- er glitt mit seinen Gedanken ab und schien sich darin zu verrennen, bevor er selbst merkte, dass er den Faden verlor. „Ehm... jedenfalls – also, nein, nicht unterdrücken, das führt nur zu Problemen. ABER, ich kann das Gefüge für einen kleinen Zeitrahmen verschieben. Zu Gunsten deiner Menschlichkeit.“, schloss er. Er vergewisserte sich mit einem Blick, ob Maruka das wollte, dann bat er sie, sich auf den Stuhl zu setzen. Er stellte sich hinter sie, griff mit beiden Händen um ihren Kopf und schloss die Augen. Sobald er begann einige unverständliche Worte zu murmeln, spürte Maruka erst ein Kribbeln, dann ein Ziehen. Es breitete sich von ihrer Stirn immer weiter durch ihren Körper aus und wurde zunehmend unangenehm. Doch der Griff des Magiers war erstaunlich stark und lösen war keine Option. Das Ziehen in ihrem Körper wurde beinahe unerträglich, bis es gänzlich vorbei war. Die Tür öffnete sich und Caelen betrat den Raum. „So, was habe ich verpasst?“, fragte er gut gelaunt und erfasste dann erst die Szenerie auf dem Stuhl. Es musste etwas komisches an sich haben, wie Zaqundus hinter ihr stand, die Hände an ihrem Kopf, sie vielleicht etwas zerzaust oder schwer atmend durch den Schmerz. „Störe ich?“, fragte der gutaussehende Mischling mit einem Anflug von Grinsen in den spitzbübischen Zügen.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Mittwoch 16. März 2022, 08:48

Maruka hatte sowieso schon große Ohren für ein halbes Katzenwesen, aber als Zaqundus dann auch noch dieses Buch herbei holte, schienen diese noch zu wachsen, als er sprach:
„Das hier ist eine alte Überlieferung über das Hybridvirus. Der Inhalt ist nicht mehr ganz klar, denn die Sprache gibt es nicht mehr und ist bereits so verfälscht, dass es schier unmöglich ist, den genauen Sinn dahinter zu entziffern. Es scheint eine Geschichte darüber zu sein, wie dieser Virus in unsere Welt gelangen konnte, da ist die Rede von… nun, Wesen oder Männern? Oder Männerwesen? Man weiß es nicht genau. Jedenfalls haben sie offenbar ein... tja – ein Experiment? Ein Ritual? Vollzogen und dabei ist etwas gehörig in die Grütze gegangen. Wie das so ist mit Unfug.“
, kommentierte er und ließ die Rolle wieder zusammenfallen, während Maruka lautlos nickte und dabei kurz in die Vergangenheit abdriftete. Was im Geiste nur eine Sekunde brauchte, dass hatte in ihrer Lebensgeschichte starken Eindruck hinterlassen. Das Ritual von dem Zaqundus da sprach... sie war dabei gewesen... und dort hatte sie Revien verloren... für immer.
Es ist Vergangenheit! Ich muss nach vorne sehen.
„Vielmehr habe ich noch nicht entziffert. War jetzt auch eher nachrangig nach allem was gerade so los ist.“
, gestand er ihr.
Wie wahr.
Er fingerte an der Brille herum und streifte sie dann ab.
„Das hier, hab‘ ich selber entwickelt. Es ist mein Oculus Magicae, Damit erkenne ich, wenn jemand magisch ist.“
, offenbarte er und war offenbar mächtig stolz darauf. Es trat eine Pause ein in der Zaqundus auf seine Brille in der Hand starrte und es beinahe wirkte, als wäre er eingenickt. Plötzlich und ohne Vorwarnung, hob er seinen Kopf und sprach weiter:
„Jedenfalls, du hast keine Magie an dir, Kind.“
, klatschte er ihr um die Ohren und zuckte nur die knackenden Schultern. Maruka glaubte ihm.
„Da ist kein Funken Magie in oder an dir. Und …“
Ich ahnte es... Es WAR nur mal ein Funke in mir, jener den Revien mir schenkte, aber den gab ich wieder weg um das Ritual zu stören...
Er deutete auf den kleinen Funkenfreund, der sich noch in Marukas Nähe aufhielt.
„Das da – gibt es hier in Shyana und im Kapayu zu tausenden. Sicher auch im Neldoreth oder im Eldoras. Sie sind die kleinen Baumwaldgeister, die diesen Urwald und dieses Tal beschützen. Er scheint einfach einen Narren an dir gefressen zu haben – aber er ist nicht einzigartig oder gar durch deinen Elfen-Hybriden-Panther gekommen. Sie gibt es seit Anbeginn der Welt, Mädchen.“
Dann stockte er:
„Oder ist dein … Panther denn so alt?“
Hab ihn nicht nach seinem Alter gefragt, aber er war immer der Wächter des Waldes... was auch immer das bedeuten mag... Hab da nie drüber nachgedacht... vielleicht...hm... irgendwas meinte Revien mal von ...Phaun?... Was bedeuten 'Titel' schon in der Natur. Es bringt nichts dem Wandel einen Namen zu geben.
Zaqundus legte seine Zauberbrille beiseite und murmelte:
„Was ich aber sehen konnte war, dass du mal so etwas wie einen Funken besessen hast. Aber der ist wieder weg, vermutlich im Zusammenhang mit dem Kampf bei deinem Zeitdämon. Die sind nicht spaßig, die Viecher.“
Wie wahr!
Doch der Magier wandte sich ihr noch mal zu und schenkte ihr sogar so etwas wie ein Lächeln, auch wenn es schief und gequält aussah:
„Du hast eine Menge erlebt, Mädchen. Es zeichnet dich aus, dass du hier stehst und nicht völlig verbittert bist.“
, lobte er sie aufrichtig und schien vielleicht sogar etwas für sich selbst mitnehmen zu können.
Verbitterung lähmt Pfoten und Geist...
Dann klatschte er jedoch in die faltigen Hände und tippte ihr auf das Näschen. Maruka lachte leise auf. Es kitzelte und die Vergangenheit rückte wieder dahin wo sie hingehörte. Der Magier schien beinahe, wie ausgewechselt, nachdem er ihren Tee getrunken hatte und irgendwie hatte sie sogar Spaß mit ihm, bzw. sie beide aneinander.
„Nun zu deinem anderen Problem, hm?“
, er grinste fast schon schadenfroh.
„Ich kann dich nicht von deiner Hybridseite befreien, auch nicht zeitweise. Also...“
Maruka schüttelte vehement den Kopf, da sie ja auch deutlich gemacht hatte, dass sie das auch nicht wollte.
„Ich kann schon, um ehrlich zu sein, aber das würde viel zu viele Probleme mit sich bringen. Immerhin ist die Seele des Wesens in dir intakt und mit dir verschmolzen. Würde ich eine Abspaltung der Seelenfragmente einleiten, würdest du binnen kürzester Zeit … - naja, wenn ich vielleicht etwas Nieswurz beimischen würde... oder…“
Er glitt mit seinen Gedanken ab und schien sich darin zu verrennen, bevor er selbst merkte, dass er den Faden verlor. Maruka hatte beide Hände gehoben und schüttelte sie vor seinem Gesicht.
„Nein, nein. Nicht spalten...“
„Ehm... jedenfalls – also, nein, nicht unterdrücken, das führt nur zu Problemen. ABER, ich kann das Gefüge für einen kleinen Zeitrahmen verschieben. Zu Gunsten deiner Menschlichkeit.“
, schloss er und sie ließ erleichtert die Arme fallen. Sie überlegte kurz.
...verschieben...verrücken...verrückt... Ach ein bisschen verrückt sein, hat noch niemanden geschadet, Hihi.
Sie grinste.
Dann bat Zaqundus sie, sich auf den Stuhl zu setzen. Er stellte sich hinter sie, griff mit beiden Händen um ihren Kopf und schloss die Augen.
Kraulen bitte.
Sobald er begann einige unverständliche Worte zu murmeln, spürte Maruka erst ein Kribbeln, dann ein Ziehen. Es breitete sich von ihrer Stirn immer weiter durch ihren Körper aus und wurde zunehmend unangenehm. Doch der Griff des Magiers war erstaunlich stark und lösen war keine Option. Das Ziehen in ihrem Körper wurde beinahe unerträglich, bis es gänzlich vorbei war. Maruka atmete schwer. Die Tür öffnete sich und Caelen betrat den Raum.
„So, was habe ich verpasst?“
, fragte er gut gelaunt und erfasste dann erst die Szenerie auf dem Stuhl. Es musste etwas komisches und schwer atmend durch den Schmerz. Maruka sah ihn an, als hätte man sie nicht nur mit der Pfote im Sahnetopf erwischt, sondern gleich auf der Torte sitzend sich das Mäulchen leckend. Sie blinzelte mehrfach, aber wagte nicht ihre Position zu ändern.
„Störe ich?“
, fragte der gutaussehende Mischling mit einem Anflug von Grinsen in den spitzbübischen Zügen. Maruka wusste noch nicht was genau Zaqundus mit ihr gemacht hatte und außer Kopfschmerzen merkte sie noch keinen Unterschied.
Vielleicht dauert es...
Sie versuchte über ihre Schulter halb hinter sich zu schielen und zu dem Magier hoch.
„Stört er?“
Magische Prozesse zu unterbrechen war immer gefährlich. Maruka war da Spezialistin drin!
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Mittwoch 30. März 2022, 22:52

Nachdem Maruka auf dem Stuhl vor Zaqundus Platz genommen hatte, spürte sie bereits, bevor seine Finger sie berührten, eine Art Energie an ihren Schläfen. Dann setzten sich seine dünnen Finger um ihren Kopf, als wären sie eine Art Krone. Starr hielt er seine Hände an der Position und sobald er in ihrem Rücken zu murmeln begann, wurde diese spürbare Energie stärker. Wärme entwickelte sich an den Berührungspunkten und ein komisches Sirren kitzelte ihre Katzensinne. Es war nicht wirklich sichtbar, aber sie wusste dennoch, dass es da war. Die Worte die Zaqundus sprach entzogen sich in ihrer Bedeutung ihrem Verständnis. Es waren Wortfetzen irgendeiner Sprache die Maruka nicht verstehen konnte und bald schon war es weniger ein Gemurmel als eine Art Sprechgesang. Die Atmosphäre um sie herum schien sich zu verändern und es war beinahe so, als konnte sie einen zeitlichen Stillstand ausmachen. Es wurde ruhig. Sämtliche Geräusche um sie herum, alle die sie mit ihrem feinen Gehör hätte wahrnehmen können, verstummten. Auch die Stimme des Magiers wurde dumpf und klang blechernd hinter ihr. Maruka bekam das Gefühl, als wäre sie vollkommen allein mit sich, bis sie überdeutlich auch die andere Präsenz in sich spüren konnte. Bilder zuckten vor ihrem geistigen Auge auf, ohne dass sie darauf Einfluss haben konnte. Sie sah in wabernden, dunklen Fetzen die katzenhafte Gestalt. Blaue Augen die sie aus der Finsternis heraus anstarrten. Sie waren weder angriffslustig noch sonst negativ behaftet. Etwas vertrautes lag in ihnen, etwas Verbundenes. Maruka spürte in sich eine Zuneigung zu diesem Wesen aufkommen, erkannte es als sich selbst und wusste, dass war sie: Die Servali wie sie sie einst auf dem Schiff kennengelernt hatte. Doch dieses Mal ging von ihr keinerlei Gefahr aus. Sie waren eins und teilten fortan miteinander das Leben. Irgendwo am Rande ihrer Aufmerksamkeit, die so sehr auf die Katze gerichtet war, hörte Maruka die Stimme des Magiers weiter murmeln. Ewigkeiten schien er das bereits zu tun und doch spürte sie weder Müdigkeit noch Hunger. Die Servali schien ebenfalls die Stimme zu hören, denn ihre Ohren stellten sich auf, sie lauschte und sie schien zu verstehen. Denn sie hob den Kopf, wurde ganz ruhig und blickte dann direkt Maruka in die Augen. Als der Blick sie so strikt traf, erfuhr die Mantronerin eine einfache Wahrheit: Die Katze machte Platz. Die Servali neigte den majestätischen Kopf, als würde sie ihr zunicken und ihr Einverständnis dazu geben, ein wenig in den Hintergrund zu treten. Dann tauchte Maruka aus dieser Blase auf und blinzelte fragend zu Zaqundus hoch.
Caelen betrat gerade das Zimmer und fragte, ob er störte. Ihre Frage ließ den Magier die Hände von ihr nehmen und blickte sie direkt an: „Weiß nicht, tut er das?“, gab er die Frage zurück und beobachtete die Hybridin einen Moment neugierig. „Was treibt ihr denn da?“, fragte Caelen weiter, ehe er auf den großen Tisch zu schlenderte. Maruka konnte in sich spüren, dass sich etwas verändert hatte. Es war nicht so richtig zu benennen, aber da war mehr… Platz. Platz für sie, Maruka aus Mantron. Sie konnte spüren, dass die katzenhaften Instinkte etwas in den Hintergrund getreten waren. Sie waren zwar da und sie konnte immer noch gut riechen oder sehen oder hören, aber irgendwie musste sie sich dafür mehr konzentrieren, es bewusster tun. Es war, als hätte sie einen Vorhang in sich aus schwerem Samt, der es etwas mühevoller machte, ihre ganze Persönlichkeit zu erfassen. Allerdings wusste sie, dass es lediglich das war, was Zaqundus zuvor sagte: Die Persönlichkeiten waren lediglich verschoben, nicht aber entzweit. Auch konnte Maruka sich auf ihre Servali konzentrieren und spüren, dass diese freiwillig etwas zur Seite getreten war. Das rollige Verhalten waberte in ihr, aber längst nicht so zügellos wie noch vor dem Ritual. Jetzt war es eher ein subtiles Verlangen, etwas das sie wie ein junger Frühling in Schwingung versetzte, aber sie nicht Gefahr laufen ließ, sich sofort auf jeden Mann in ihrer Nähe zu stürzen. Maruka war Mensch, weniger Tier aber immer noch sie selbst. Zaqundus gab der Hybridin einen Moment des Spürens, bevor er an ihr vorbei trat und Caelen mit einem Kopfnicken begrüßte.

Er deutete auf den Tisch, zeigte dem Anführer das vorbereitete Ritual und erklärte, was sie vorhatten. Caelen hörte aufmerksam zu, hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und musterte die vielen Gegenstände, die sie zusammengetragen hatten. Er deutete auf den Spiegel in der Mitte und meinte: „Dann lasst uns mal endlich herausfinden, was der kann. Und ob er tatsächlich den Schlund des Harax öffnet.“ Er grinste, allerdings war ihm die Ernsthaftigkeit ins Gesicht geschrieben. Der Magier warf noch mal einen Blick zu Maruka, ehe er sich an den Tisch setzte. Er hustete ausgiebig, als hätte er plötzlich eine Erkältung erlitten, dann hob er die Hände und begann wieder zu murmeln. Er rieb die Hände gegeneinander, bevor er etwas von den Kräutern zerbröselte, in den Mörser gab und Maruka dabei kurz zunickte, damit sie den Obsidian bereithielt, wie aufgetragen. Dieses Ritual war nicht so eindrucksvoll wie das was sie wohl schon kannte, doch auch hier war die Magie erkennbar. Es war eine körperlose Energie, die einem die Nackenhaare aufstellte und die man spüren aber nicht greifen konnte. Auch Caelen konnte sie offenbar spüren, denn er beobachtete neugierig das Geschehen. Der Magier stieß mit dem Stößel in den Mörser und zerrieb die Kräuter, bis sich eine ölige Paste ergab. Diese nahm er auf, verschmierte sie am Rand des Spiegels und hielt einen Moment inne. „So, der Schu“- er hustete abermals gequält, „Schutz ist hergestellt. Wenn wir die Verbindung nun herstellen, dann seid ruhig. Ich weiß nicht, ob sie uns ebenfalls hören können!“, warnte er und holte sich von jedem ein Zeichen ab, dass er verstanden hatte. Dann war es endlich so weit: Der Magier tippte mit den Fingerkuppen auf die Spiegelfläche und das einstige Glas veränderte sich. Es verlor den festen Zustand, wurde zu einer silbrigen Flüssigkeit, die sich schnell aufklarte. Nur wenige Sekunden nachdem Zaqundus die Oberfläche berührte, zeichneten sich zwei Schemen ab. Erst undeutlich, dann immer klarer erkannte man deutlich die dunkle Hautfarbe beider Figuren. Sie standen dicht beieinander, waren gebeugt und schauten sich offenbar etwas auf einem Tisch an. Plötzlich änderte sich das Bild und wurde dunkel, als wäre die Verbindung verloren. Bis sie erkennen konnten, dass sich ein weiterer Körper im Raum, nur viel dichter am Spiegel befand. Er entfernte sich und jetzt drangen auch Geräusche zu ihnen hindurch. Da war Geklapper, wie von Waffen, die aufeinandertrafen, irgendwo außerhalb ihres Sichtfeldes. Das Murmeln der beiden am Tisch und das leise Reiben der Rüstungsteile die zum Großteil aus Leder bestanden. Nach und nach wurden Bild und Ton stärker, bis sie die Dunkelelfen in ihren Rüstungen deutlich erkennen konnten und sich bewusstwurden, dass der andere Spiegel offenbar in einem Zelt stand oder hing. Caelen war inzwischen vorgetreten und hatte sich dem Spiegel entgegengeneigt. Seine grünen Augen fixierten die Szene und ihm war deutlich anzusehen, dass er gebannt darauf lauschte zu erfahren, was hier gesprochen wurde. „…-brauchen weitere Versorgung hier und hier. Die Einheit hier benötigt weitere Waffenlieferungen.“, hörten sie die unheimliche Sprache der Dunkelelfen mit einem Mal. „Versorgungstrupps sollen sich morgen hier und hier hin auf den Weg machen.“, sprach ein anderer. Sie konnten nicht sagen wer was sagte, denn die beiden standen mit dem Rücken zu ihnen. Auch waren die Informationen eher spärlicher Natur, aber wer wusste schon, was dieser Spiegel ihnen noch alles würde offenbaren können.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Dienstag 5. April 2022, 18:00

Caelen betrat gerade das Zimmer und fragte, ob er störte.
Maruka wusste noch nicht was genau Zaqundus mit ihr gemacht hatte und außer Kopfschmerzen merkte sie noch keinen Unterschied.
Vielleicht dauert es...
Sie versuchte über ihre Schulter halb hinter sich zu schielen und zu dem Magier hoch.
„Stört er?“
Magische Prozesse zu unterbrechen war immer gefährlich. Maruka war da Spezialistin drin! Ihre Frage ließ den Magier die Hände von ihr nehmen und blickte sie direkt an:
„Weiß nicht, tut er das?“
, gab er die Frage zurück und beobachtete die Hybridin einen Moment neugierig.
Na wenn er es nicht weis, wie dann ich?
, dachte sie nur und horchte einfach in sich hinein. Es gab zumindest durch die Störung keine Explosion oder eine magische Wolke die sie verschlang, keinen Knall der sie in Luft auflöste und auch stand plötzlich kein hungriger Dämon im Raum...
Alles gut.
„Was treibt ihr denn da?“
, fragte Caelen weiter, ehe er auf den großen Tisch zu schlenderte. Der alte Magier und die Halbkatze mussten ein wahrlich seltsames Bild abgeben. Maruka kauernd auf einem Hocker und mit den Händen des Magiers in den Haaren als kraulte er sie. Aber darüber dachte sie gerade nicht nach. Sie konnte in sich spüren, dass sich etwas verändert hatte.
Es ...es ist mehr… Platz. Platz für mich, Maruka aus Mantron... weniger Servali...
Sie konnte spüren, dass die katzenhaften Instinkte etwas in den Hintergrund getreten waren. Sie waren zwar da und sie konnte immer noch gut riechen oder sehen oder hören, aber irgendwie musste sie sich dafür mehr konzentrieren, es bewusster tun. Probehalber spähte sie in Caelens Richtung, verglich ihre Sicht im schummrigen Licht des Arbeitsplatzes. Die Schärfe in den Schatten war noch da und irgendwie war das auch beruihgend. Trotzdem hatte sich etwas verändert. Es war, als hätte sie einen Vorhang in sich aus schwerem Samt über die Servali gelegt – als hätte sich ihre Katze zusammen gerollt um ein Nickerchen zu halten. Das rollige Verhalten waberte in ihr, aber längst nicht so zügellos wie noch vor dem Ritual. Jetzt war es eher ein subtiles Verlangen, etwas das sie wie ein junger Frühling in Schwingung versetzte, aber sie nicht Gefahr laufen ließ, sich sofort auf jeden Mann in ihrer Nähe zu stürzen.
Ob ich es mal testen sollte...?
Sie stand auf und nickte Zaqundus zu. Dann ging sie auf Caelen zu, bis sie nur Zentimeter vor seiner Brust vor ihm stehen blieb. Ihre Nasenflügel bebten und sogen seinen männlichen Duft ein...
Ein leises Echo, ein weit entferntes Schnurren rollte durch ihr Unterbewusstsein, aber der Drang ihm den Hals zu lecken, oder ihre Krallen lustvoll in sein Fleisch zu treiben war nicht da.
Maruka war Mensch, weniger Tier aber immer noch sie selbst. Mit funkelnden Augen sah sie zu ihm hoch, grinste und wandte sich dann schwungvoll ab, denn...
...nicht mein Typ.
So viel stand fest. Caelen war wirklich nicht Marukas Typ und ohne die Rolligkeit der Servali war er eben nur ein Mann, den sie respektierte, aber nicht in ihrem Körbchen haben wollte. Dazu war er zu... dunkel, zu glatt und einfach zu wenig...
Thore!
Sie schmunzelte bei dem Gedanken an den Mantroner. Er mochte kein Krieger sein, aber er hatte eine Herzensgüte an sich, war nett und lieb und aufgeschlossen, sowie einfach ehrlich. Er brachte sie zum lachen und verstellte sich nicht. Der Funken Liebe, den er in ihr entzündet hatte glomm warm in ihrem Herzen, mehr als dass es die Hormone taten und dafür war sie Zaqundus gerade sehr dankbar. Dieser deutete gerade auf den Tisch, zeigte dem Anführer das vorbereitete Ritual und erklärte, was sie vorhatten. Maruka 'schlich' lautlos an seine Seite, also ging eigentlich ganz normal, aber machte eben halt von Hause aus kaum Geräusche. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte dem alten Magier einen Kuss auf die faltige Wange.
"Danke."
Damit war alles gesagt. Danach begab sie sich auf ihre Position im Ritual und hörte weiter aufmerksam zu. Caelen hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und musterte die vielen Gegenstände, die sie zusammengetragen hatten. Er deutete auf den Spiegel in der Mitte und meinte:
„Dann lasst uns mal endlich herausfinden, was der kann. Und ob er tatsächlich den Schlund des Harax öffnet.“
Beschrei es nicht!...
Er grinste, allerdings war ihm die Ernsthaftigkeit ins Gesicht geschrieben. Der Magier warf noch mal einen Blick zu Maruka, ehe er sich an den Tisch setzte. Er hustete ausgiebig, als hätte er plötzlich eine Erkältung erlitten, dann hob er die Hände und begann wieder zu murmeln. Sofort holte Maruka den Rest Salbeitee und rührte noch einen Teelöffel Manuka-Honig hinein.
Wenn er beim Ritual plötzlich los hustet, dann wäre das fatal.
Unnachgiebeig hielt sie ihm die Tasse hin, bis er getrunken hatte. Dann rieb er sich die Hände, bevor er etwas von den Kräutern zerbröselte, in den Mörser gab und Maruka dabei kurz zunickte, damit sie den Obsidian bereithielt, wie aufgetragen. Dieses Ritual war nicht so eindrucksvoll wie das was sie wohl schon kannte, doch auch hier war die Magie erkennbar. Es war eine körperlose Energie, die einem die Nackenhaare aufstellte und Maruka hatte viele Haare. Man könnte also mit fug und Recht sagen: sie wurde im Einflussbereich solcher Vorgänge immer recht 'flauschig'.
Auch Caelen konnte die Magie offenbar spüren, denn er beobachtete neugierig das Geschehen. Der Magier stieß mit dem Stößel in den Mörser und zerrieb die Kräuter, bis sich eine ölige Paste ergab. Diese nahm er auf, verschmierte sie am Rand des Spiegels und hielt einen Moment inne.
„So, der Schu“
- er hustete abermals gequält und Maruka schob die Tasse noch einmal in seine Nähe. Wenn sie lauschten, dann war der Griff nach dem Hausmittel wohl besser, als ein Hustenanfall unterdrücken zu müssen.
„Schutz ist hergestellt. Wenn wir die Verbindung nun herstellen, dann seid ruhig. Ich weiß nicht, ob sie uns ebenfalls hören können!“
, warnte er und holte sich von jedem ein Zeichen ab, dass er verstanden hatte. Dann war es endlich so weit: Der Magier tippte mit den Fingerkuppen auf die Spiegelfläche und das einstige Glas veränderte sich. Es verlor den festen Zustand, wurde zu einer silbrigen Flüssigkeit, die sich schnell aufklarte. Nur wenige Sekunden nachdem Zaqundus die Oberfläche berührte, zeichneten sich zwei Schemen ab. Erst undeutlich, dann immer klarer erkannte man deutlich die dunkle Hautfarbe beider Figuren. Sie standen dicht beieinander, waren gebeugt und schauten sich offenbar etwas auf einem Tisch an. Plötzlich änderte sich das Bild und wurde dunkel, als wäre die Verbindung verloren.
Nanu? Ist er kaputt?...
Bis sie erkennen konnten, dass sich ein weiterer Körper im Raum, nur viel dichter am Spiegel befand.
Ah...ein Rücken der die Sicht verdeckt...
Er entfernte sich und jetzt drangen auch Geräusche zu ihnen hindurch. Da war Geklapper, wie von Waffen, die aufeinandertrafen, irgendwo außerhalb ihres Sichtfeldes. Das Murmeln der beiden am Tisch und das leise Reiben der Rüstungsteile die zum Großteil aus Leder bestanden. Nach und nach wurden Bild und Ton stärker, bis sie die Dunkelelfen in ihren Rüstungen deutlich erkennen konnten und sich bewusstwurden, dass der andere Spiegel offenbar in einem Zelt stand oder hing. Caelen war inzwischen vorgetreten und hatte sich dem Spiegel entgegen geneigt. Seine grünen Augen fixierten die Szene und ihm war deutlich anzusehen, dass er gebannt darauf lauschte zu erfahren, was hier gesprochen wurde.
„…-brauchen weitere Versorgung hier und hier. Die Einheit hier benötigt weitere Waffenlieferungen.“
, hörten sie die unheimliche Sprache der Dunkelelfen mit einem Mal.
„Versorgungstrupps sollen sich morgen hier und hier hin auf den Weg machen.“
, sprach ein anderer.
Morgen also...
Nicht jedes Wort der dunklen Sprache klang in ihren Ohren klar und deutlich, aber da war eine Zeit. Kein Ort, aber wenigstens schon mal ein Anfang und zum Glück sprachen sie auch nicht über hochtrabende Philosophie. Maruka hätte gern auch etwas gesehen, aber sie wollte sich nicht vordrängeln. Leise zu sein war jetzt wichtiger und wenn Caelen etwas aus seiner besseren Position erkennen konnte, dann würde er es ihnen schon mitteilen. Dem Gespräch nach vermutete sie eine Art Karte, wo die Sprecher die Routen für die Transporte planten. Gebannt lauschte sie weiter und versuchte ihre Sinne noch weiter auszudehnen. Caelen und der Magier mochten sich auf das Gespräch konzentrieren, aber Maruka kannte ihre Fähigkeiten. Sie fokussierte sich auf die Hintergrundgeräusche und ob diese außer Waffenlärm ihr noch etwas anderes verraten könnten.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Freitag 22. April 2022, 22:33

Maruka kannte sich aus mit fatalen Folgen von gescheiterten Ritualen und so sorgte sie dafür, dass Zaqundus keinen Hustenanfall bekam, während er die Magie wirken ließ. Der Magier nahm ihre Unterstützung kommentarlos an, ließ sich ansonsten aber nicht davon abbringen, endlich dem Geheimnis des Spiegels auf den Grund zu gehen. So angespannt das Trio gewesen war, so unspektakulär klärte sich die spiegelnde Oberfläche und gab den Blick auf eine Szenerie frei, die eindeutig nicht in diesem Raum stattfand. Schnell bemerkten die Anwesenden, dass sie offenbar in das Zelt einiger Dunkelelfen sahen und bald schon konnten sie auch einordnen, worüber diese sprachen. Maruka’s feines Gehör und die latenten Kenntnisse in Lerium halfen ihr zu erkennen, dass es sich offenbar um Versorgungsrouten handelte. Caelen und Zaqundus versperrten ihr etwas die Sicht, aber sie hatte alles was sie benötigte, um Informationen zu sammeln. Sie konnte im Hintergrund das feine Klirren von Metall auf Metall vernehmen, als würde gekämpft werden. Oder aber geübt. Beim weiteren Konzentrieren und Ausblenden von Stimmen, hörte sie das gleichmäßige Knirschen vieler Stiefel, die alle demselben Rhythmus folgten. Plötzlich knallte eine Peitsche und sie konnte tatsächlich hören, wie jemand scharf Luft einsog. Alles war trotz ihres Gehörs diffus und brauchte viel ihrer Konzentration. Eben auch, weil sich die Dunklen im Zelt noch weiter unterhielten. „Sag Galathor, dass er den Trupp begleiten kann. Er wird sich der Lieferung anschließen und unter dem Schutz weiterreisen. Danach ist er auf sich gestellt und nicht mehr unser Problem. Aufgeblasene Ratte.“, der Sprecher spuckte aus und erntete fieses Gelächter. Der Angesprochene nickte nur daraufhin und wollte gehen, als er vom Dritten aufgehalten wurde: „Darvoon! Warte. Sag dem Kriecher, dass er gefälligst die Kosten decken soll. Wir sind hier nicht seine persönliche Nachschubeskorte! Entweder er zahlt was von seinem Soll, oder er reist allein.“, trug er ihm auf. Offenbar war Darvoon der Bote in dieser Konstellation. „Natürlich, Palkor!“, antwortete dieser gehorsam und verließ das Zelt mit einem Rascheln. Dann waren Palkor und der erste Sprecher allein. Nach einiger kurzer Stille knirschten die Stiefel Palkors auf dem von einstigem Schutt bedeckten Boden. Er gesellte sich zu dem anderen an den Tisch und nun war sein Gesicht erkennbar: Palkor hatte eine helle Hautfarbe und pechschwarze, leicht fettige Haare. In seinem Gesicht prunkte eine hässliche rote Narbe einmal quer über sein ganzes Gesicht und die kleinen, knopfartigen, roten Augen hatten keine Wärme übrig. Er war mit schwarzer Lederrüstung bekleidet und trug an der Seite ein langes, schwarzes, Schwert. „Wie sieht es im Westen aus? Gibt es da Handlungsbedarf?“, hakte er nach und neben Maruka machte sich Caelen plötzlich steif. Seine Mimik wurde angespannt, offenbar ging es plötzlich um ein Thema, das mehr versprach. „Der Westen ist derzeit noch gut abgedeckt. Wenn Galathor vorgerückt ist und sich einen Überblick verschafft hat, dann wissen wir mehr. Bisher ist es ruhig von dort und wir warten ab, bis sie sich melden.“ Palkor nickte. „In Ordnung, dann wars das vorerst. Scher dich raus.“, wies er barsch den anderen an und dieser nickte. Offenbar war das keine Seltenheit, so behandelt zu werden. Bevor er allerdings das Zelt verlassen konnte, wurde er noch mal scharf zurückgepfiffen: „He! Kat’Ir! Hast du inzwischen etwas von deinem Bruder gehört?! Er ist mir deutlich zu lange überfällig!“ Kat’Ir wandte sich beinahe mechanisch um. Das Gesicht konnte man nicht erkennen, da er halb mit dem Rücken zum Spiegel stand. „Ich habe bisher nichts von Tar’Ak gehört. Soll ich einen Suchtrupp aussenden?“, fragte er und anhand seiner Stimme konnte man, sofern man den Inhalt seiner Worte verstand, erkennen, dass er sich sorgte. Eine kurze, spannende Stille entstand, bis Palkor antwortete: „Nein. Dafür haben wir keine Ressourcen derzeit. Behalte das im Auge und wenn er bis in 3 Tagen nichts von sich hören lassen hat, suchst du nach ihm!“, entschied er und offenbarte sich als jemand, der etwas zu sagen und entscheiden hatte. Kat’Ir nickte langsam und verließ dann das Zelt. Palkor stützte sich auf die Tischkante und begann damit, die Karte zu studieren und still vor sich hinzubrüten. Dann hob Zaqundus seinen knochigen Finger und strich abermals über die Spiegelfläche, die daraufhin erlosch. Stille senkte sich zwischen sie und die Informationen mussten offenbar erstmal bei jedem sacken.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Montag 25. April 2022, 09:45

Maruka schwieg ebenfalls zwei lange Atmezüge lang und verdaute das Gehörte. Sie streckte sich nach dem langen stillhalten nun ausgiebig und sortierte innerlich ihre Gedanken. Da aber keiner der Herren anfing, murmelte sie einfach drauf los:
„Zuletzt haben sie diesen Kat'Ir weiter hinten angesprochen, zu dem mir was einfällt. Tar'Ak, war Anführer der Dunkelelfen die die Tabiki überfielen. Ralion war sein direkter Untergebener, aber der Rest des Spähtrupps ist tot. Was die Tabiki mit Tar'Ak gemacht haben weis ich nicht. Er lebte noch als ich ging, aber sie wollten ihn der Gerechtigkeit des Dschungels übergeben... und ich hatte beide verletzt, so dass sie entweder jetzt schwer krank oder tot sein müssten...“
Mit ein wenig Genugtuung erinnerte sie sich an ihre vom Kampf mit Blut und Dreck verschmutzen Krallen, die sie in ihr weiches Fleisch geschlagen hatte. Sollten die Tabiki sie nicht behandelt haben, was sie nicht glaubte, so hätte inzwischen beide hohes Fieber oder waren schon tot.
„Hm... So oder so. Jetzt haben wir drei Tage Zeit, bis sein Bruder Kat'Ir sich aufmacht ihn zu suchen. Wir müssen die Tabiki darauf vorbereiten, sie warnen, einen Boten schicken...Sie meinten, sie hätten keine Ressourcen für einen Suchtrupp und dass er seinen Bruder allein suchen soll. Er muss also abgefangen werden, damit wir Zeit gewinnen und sie weiter im Unklaren bleiben. Ein verschwundener Spähtrupp ist nicht schlimm, auch ein einzelner Mann dürfte sie kaum interessieren, aber danach werden sie vielleicht mehr Männer schicken um nachzusehen, warum ihre Leute von hier nicht zurück kommen. Man könnte auch eine falsche Fährte legen...Zum Beispiel eine Spur, als würde ein riesiges Tier den Bruder gerissen haben...Monster-Mythen sind immer schnell in Umlauf gebracht. Vielleicht eine Mantis oder ein Mantis-Rudel oder so...“
Maruka überlegte kurz, sah dabei auf der Karte auf dem Tisch herum und versuchte anhand der Informationen sich zu orientieren. Sie dachte weiter laut nach:
„Dieser Palkor...sah nicht wirklich wie ein Dunkelelf aus mit seiner hellen Haut...aber er hat viel zu sagen.“
Sie rieb sich nachdenklich ein Ohr und leckte abwesend über den Handrücken. Dann sprach sie weiter:
„Es war von einem Versorgungstrupp die Rede, der sich anscheinend ein höherrangiger anschließen will, sonst hätte Palkor ihn gewiss nicht als 'aufgeblasen' bezeichnet. Da ist Neid im Spiel und das zeigt, dass dieser Galathor jemand wichtiges sein könnte. Vielleicht ein lohnendes Ziel für uns?“
Noch einmal putzte Maruka ihr Ohr.
„Dieser Darvoon wurde wie ein Wächter oder Diener behandelt... aber er ist hoch genug gestellt um in diesem Zelt seine Meinung kund tun zu dürfen...vielleicht ein Offizier oder so. Aber dieser Galathor...“
Maruka wies mit einer Kralle auf Kosral und zog von dort aus nach Westen eine Linie.
„Wie meinten: 'Wenn Galathor vorgerückt ist und sich einen Überblick verschafft hat', als es um das Thema Westen ging. Es wird also sehr bald einen Versorgungstrupp nach Westen von Kosral geben, der für ihre Truppenbewegungen wichtig sein könnte.“
Nachdenklich sah sie noch einmal auf die Karte.
„Caelen. Du wirktest angespannt beim Thema Westen... was denkst du?“
Ihr Blick folgte dem Waldgebieten und auch dem Fluss Ilfar nach Westen bis zur Schlucht und ein Stück hinauf bis zur einer großen Stadt.
„Hm...Zyranus...“
Sie sah zu den beiden Männern auf und wartete, was diese wohl für Rückschlüsse aus dem Gehörten ziehen würden.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 8. Mai 2022, 20:22

Der Spiegel der Verbindung war Gold wert. Das was der kleine Trupp vom Widerstand alles erfahren durfte, waren wichtige Informationen, die es nun sorgsam zu durchdenken galt. Auch deshalb legte sich eine gewisse Stille zwischen die Umstehenden, während Zaqundus die Verbindung trennte. Sie mussten nicht riskieren, dass jemand mitbekam, dass sie lauschten. Nachdem das Bild verblasst und schlussendlich verschwunden war, standen Maruka, Caelen und Zaqundus einen Moment reglos da und sortieren ihre Gedanken. Die Katze war die erste die sich wieder regte und ihren gesammelten Informationen Raum gab. Schweigend hörten die Männer ihren Ausführungen zu und nur Caelen nickte ab und zu. Er stand wie der Fels in der Brandung da, hatte einen Arme vor seinem Bauch verschränkt, den anderen aufgestellt und einen Finger an seinen Mundwinkel gelegt. Maruka zog indes folgerichtige Schlüsse: Das drängendste Thema war natürlich der Hinweis, dass Tar’Ak vermisst wurde. Der Dunkelelf war kein Niemand und nun wurde klar, dass nicht nur die Motivation, einen aus ihren Reihen zu finden, zugrunde lag sondern auch ein familiärer Aspekt eine Rolle spielte. Kat’Ir, ein Bruder. Dieser Umstand war wichtig denn er würde sicherlich gründlicher und hartnäckiger suchen, als jeder Unfreiwillige, der dazu bestimmt wurde. Die Idee, dass man eine Finte legen sollte, stieß bei Caelen auf offene Ohren. Der Mischling musterte sie während sie sprach eindringlich und nickte dann und wann. „Das scheint eine gute Idee zu sein. Wir sollten uns schleunigst darum kümmern und werden jemanden schicken, der mit den Tabiki alles weitere bespricht. Es muss allerdings glaubhaft aussehen, immerhin gab es mehr als nur den Bruder und diesen Ralion.“, bestimmte er und hörte erneut zu. Auf ihre Beobachtung nickte er abermals. „Palkor ist zur Hälfte Eiself. Er hat sich im Laufe seines Lebens damit einen Namen gemacht, besonders gefühlskalt zu sein. Er ist wirklich der Inbegriff eines skrupellosen Irren. Palkor macht sich nichts aus anderen Lebewesen. Er dient nur seiner Sache, der er sich verschrieben hat. Er legt nur vor sich selber Rechenschaft ab und wird unter den Reinrassigen tatsächlich dafür geachtet. Wer jemals glaubte, alle Mischlinge wären in Morgeria verpönt… der hat Palkor nicht kennengelernt.“, düster war seine Stimme, während er den hellen Mann etwas beleuchtete und ließ Rückschlüsse darauf zu, dass man diesem Mann besser nicht in die Hände fiel. „Er hat sich sehr schnell hochgearbeitet und niemand zweifelt an seiner Loyalität.“, schloss Caelen. „Galathor kenne ich nicht. Aber ich teile deine Auffassung, dass er höherrangig sein muss. Ich werde mit einigen einen Plan ausarbeiten, damit wir mehr Informationen darüber erhalten wer er ist und wie wichtig er ist. Bevor wir Ressourcen verschwenden, zapfe ich meine Quellen in Morgeria an.“, er zwinkerte Maruka verschmitzt lächelnd zu. Sein grüner Blick hatte etwas geheimnisvolles, als würde ihm diese Geheimniskrämerei Spaß machen. Das war allerdings verschwunden, als Maruka direkt seine Anspannung ansprach.
Caelen nickte schlicht und kehrte mit seiner Aufmerksamkeit wieder an den Tisch zurück. „Zuverlässige Quellen haben bestätigt, dass es in Zyranus zu einer Belagerung gekommen ist. Soweit die Informationen es verdichten, handelt es sich bei dem Aggressor um niemand Geringeren als Asmodeus, dem Haraxwesen.“ Sein Blick glitt zu Zaqundus, der dem Ganzen bisher stillschweigend beigewohnt hatte. Bei der Erwähnung der Belagerung zeigte der Magier abermals keine Reaktion. Wie schon zuvor schien der Mann recht unbeteiligt zu sein, auch wenn die Magierstadt seine Heimat und Wohnstätte seiner Familie war. „Die Törichten werden sich niemals beugen.“, murmelte der alte Kauz plötzlich. „Sie werden lieber verhungern, als sich geschlagen zu geben. Wenn dieser Galathor auf dem Weg dorthin ist, dann hat er vielleicht wichtige Informationen oder aber er könnte so eine Art Berichterstatter sein, der Kosral als Versorgungslager unterrichtet. Dass sie das aber nicht über Spiegel der Verbindungen machen, wundert mich etwas. Vielleicht steckt noch etwas dahinter. So oder so haben wir reichlich zu tun, wie es aussieht. Und keine Zeit.“, schloss der Magier und kratzte sich das Kinn. „Wie dem auch sei, ich bin wohl erstmal fertig hier. Falls ihr magischen Schutz braucht, sagt Bescheid. Ansonsten.. dahinten ist die Tür.“, wies er die beiden schroff heraus.

Caelen hob eine Augenbraue und grinste dann. Er nickte ihm zu, schien sich nicht sonderlich für den unrühmlichen Abgang zu interessieren und bedeutete Maruka dann, dass sie ihm folgen sollte. Zaqundus widmete sich demonstrativ einigen Schriftrollen, als würde er nun mit weitaus Wichtigerem betraut sein. „Maruka!“, hielt er sie, kurz vor der Tür auf und widmete sich dennoch weiterhin seinem Pergament. „Die Verschiebung deiner tierischen Seite wird nicht lange anhalten. Sei auf der Hut, es könnte sich vorerst in einer Verschlimmerung äußern, bis es sich wieder auf normal einpendelt.“, warnte er sie und entließ dann beide aus seinem Zimmer. Nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, ging Caelen einige Schritte schweigend, bevor er sich erneut an die Hybridin wandte. „Phas und Rianna würde ich nicht unbedingt schicken, um die Tabiki zu warnen. Sie sollen für uns weiter im Süden sehen, was sie an Verbündeten auftreiben können. Rugta oder gar einige Dörfler in Grandessa. Wer weiß wie das einfache Volk zur Kollaboration mit der dunklen Armeen steht. Entfernt bin ich am Überlegen, ob sie weiter bis nach Estria und schlussendlich Mantron reisen. Was meinst du? Ich überlege, ob Thore geeignet wäre, bei den Tabiki vorzusprechen. Er wirkt diplomatisch, besonnen und vertrauenswürdig. Dich hätte ich gerne in dem Trupp Richtung Kosral. Ich schätze du wirst nützlich sein mit deinen Kenntnissen über die Dunklen, deinem Wissen um Lerium und vor allem deine Fähigkeiten im Bezug auf heimliches Spionieren.“. Er schien weiter zu überlegen. „Natürlich würde ich für Thores Schutz sorgen. Ein Risiko besteht dennoch und ich weiß, um eure Verbindung. Allerdings halte ich ihn nicht für geeignet nach Kosral aufzubrechen. Vielleicht dann eher mit Phas und Rianna zusammen weiter nach Süden. Was denkst du?“, fragte er sie und zeigte abermals, dass er nicht einfach bestimmte, sondern sich die Meinungen seiner Mitstreiter anhörte.
Sie gingen einige Schritte, während sie sprachen und fanden sich dann bald im großen Rund vom Eingang wieder. Hier herrschte weiterhin großer Trubel und Geschäftigkeit. Thore und die anderen konnte Maruka nicht sehen. Yami tauchte in ihrem Blickfeld auf, unterhielt sich aber mit einer jung wirkenden Gruppe von Jungen und Mädchen, sodass sie Maruka und Caelen gar nicht bemerkte. Dann tauchte plötzlich am gegenüberliegendem Ende des Raumes ein wohlbekannter breitschultriger Hüne auf, dessen blonder Schopf sein Markenzeichen war. Er lachte ausgedehnt mit Unbekannten und schien sich gut zu verstehen. Plötzlich nörgelte neben Maruka Padros, einer der Lageristen, auf. „Vermaledeite Kindsköpfe! Das gibt es nicht. Die können dich nicht… WER von euch Quatschkühen hat die ganzen Mehlvorräte aufgebraucht?! Und Öl?! WO zum Mantis ist das Öl?!“, keifte er in die Runde und kurz wurde es still im Rund. Alle blickten Padros und keiner rührte sich. Betreten sah Thore zu Boden, schwieg aber. Offenbar war die Koch-Leidenschaft mit dem Mantroner durchgegangen, sodass es jetzt an Material fehlte. Vielleicht bot sich jemand an, die fehlenden Dinge zu beschaffen…
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Montag 9. Mai 2022, 12:41

Maruka genoss die Stille in sich und konnte sich ganz auf ihr menschliches Denken konzentrieren, so dass sie ihre Argumente gut vorbringen konnte. Caelen reagierte auf den Vorschlag der Halbkatze:
„Das scheint eine gute Idee zu sein. Wir sollten uns schleunigst darum kümmern und werden jemanden schicken, der mit den Tabiki alles weitere bespricht. Es muss allerdings glaubhaft aussehen, immerhin gab es mehr als nur den Bruder und diesen Ralion.“
...da bin ich aber erleichtert. Ich hab schon Angst gehabt, dass die Leute hier diesem sanften Volk auch nicht zu Hilfe kommen würden... Das die Königin der Shyaner es nicht will...oder kann ist eine Sache... Ach ja...wir sollten noch nach ihrer Tochter sehen... Ich glaube, die würde nur zu gern heimlich mitmachen... Das könnte aber auch Ärger geben... aber ich könnte mir auch vorstellen, dass selbst Leute innerhalb des Wiederstandes nicht immer und überall begeistert 'HIER' rufen, wenn es ans kämpfen geht...
Er hörte erneut zu. Auf ihre Beobachtung nickte er abermals.
„Palkor ist zur Hälfte Eiself. Er hat sich im Laufe seines Lebens damit einen Namen gemacht, besonders gefühlskalt zu sein. Er ist wirklich der Inbegriff eines skrupellosen Irren. Palkor macht sich nichts aus anderen Lebewesen. Er dient nur seiner Sache, der er sich verschrieben hat. Er legt nur vor sich selber Rechenschaft ab und wird unter den Reinrassigen tatsächlich dafür geachtet. Wer jemals glaubte, alle Mischlinge wären in Morgeria verpönt… der hat Palkor nicht kennengelernt.“
, düster war seine Stimme, während er den hellen Mann etwas beleuchtete und ließ Rückschlüsse darauf zu, dass man diesem Mann besser nicht in die Hände fiel, bzw. dass er selbst schon seine zweifelhafte Bekanntschaft gemacht hatte.
„Er hat sich sehr schnell hochgearbeitet und niemand zweifelt an seiner Loyalität.“
, schloss Caelen das Thema Palkor.
„Galathor kenne ich nicht. Aber ich teile deine Auffassung, dass er höherrangig sein muss. Ich werde mit einigen einen Plan ausarbeiten, damit wir mehr Informationen darüber erhalten wer er ist und wie wichtig er ist. Bevor wir Ressourcen verschwenden, zapfe ich meine Quellen in Morgeria an.“
, er zwinkerte Maruka verschmitzt lächelnd zu und sie neigte fragend den Kopf. Eines ihrer Ohren drehten sich nachdenklich zur Seite, als lauschte es auf Stimmen aus einer fernen Vergangenheit.
..seine Quellen, hm...Was er wohl als Mischling so für ein 'Ansehen' in Morgeria hatte...oder hat? Von dem Leben bei Sademos weis ich, dass selbst die angesehensten des Hochadels, genauso wie der kleine Diener Geheimnisse haben, die die Welt zum Guten wie zum Bösen verändern können...
Sein grüner Blick hatte etwas geheimnisvolles, als würde ihm diese Geheimniskrämerei Spaß machen.
...Geheimnisse... ja sie bereiten den 'Dunklen' Freude...
Maruka konnte diesem Blick nur zum Teil etwas abgewinnen. Ihre menschliche Seite war von Haus aus lieber gradlinig, erst ihre Katze hatte ihr beigebracht mit ihrer Beute zu 'spielen' und das die Dunkelheit auch ihren Reiz hatte. Der Ausdruck in Caelens Augen verschwand, als Maruka direkt seine Anspannung ansprach. Er nickte schlicht und kehrte mit seiner Aufmerksamkeit wieder an den Tisch zurück.
„Zuverlässige Quellen haben bestätigt, dass es in Zyranus zu einer Belagerung gekommen ist. Soweit die Informationen es verdichten, handelt es sich bei dem Aggressor um niemand Geringeren als Asmodeus, dem Haraxwesen.“
Sein Blick glitt zu Zaqundus, der dem Ganzen bisher stillschweigend beigewohnt hatte. Bei der Erwähnung der Belagerung zeigte der Magier abermals keine Reaktion. Wie schon zuvor schien der Mann recht unbeteiligt zu sein, auch wenn die Magierstadt seine Heimat und Wohnstätte seiner Familie war.
Auch hinter seiner gefassten Reaktion wird sich eine interessante Geschichte verbergen...
„Die Törichten werden sich niemals beugen.“
, murmelte der alte Kauz plötzlich.
„Sie werden lieber verhungern, als sich geschlagen zu geben. Wenn dieser Galathor auf dem Weg dorthin ist, dann hat er vielleicht wichtige Informationen oder aber er könnte so eine Art Berichterstatter sein, der Kosral als Versorgungslager unterrichtet. Dass sie das aber nicht über Spiegel der Verbindungen machen, wundert mich etwas. Vielleicht steckt noch etwas dahinter. So oder so haben wir reichlich zu tun, wie es aussieht. Und keine Zeit.“
, schloss der Magier und kratzte sich das Kinn.
„Wie dem auch sei, ich bin wohl erstmal fertig hier. Falls ihr magischen Schutz braucht, sagt Bescheid. Ansonsten.. dahinten ist die Tür.“
, wies er die beiden schroff heraus.
Er ist sooo knuffig, wenn er grummlig ist! Ich könnt ihn...
Maruka musste sich etwas zusammen reißen und rieb die Fingerknöchel hinter ihrem Rücken schnell aneinander, damit sie nicht doch noch übergriffig wurde. Gerade erinnerte der alte Magier sie ein bisschen an ihren Vater, wenn der spielerisch mit ihrer Mutter kabbelte. Caelen hob auf die schroffe Anweisung zu gehen nur eine Augenbraue und grinste dann. Er nickte ihm zu und bedeutete Maruka dann, dass sie ihm folgen sollte. Zaqundus widmete sich demonstrativ einigen Schriftrollen, als würde er nun mit weitaus Wichtigerem betraut sein.
„Maruka!“
, hielt er sie, kurz vor der Tür auf und widmete sich dennoch weiterhin seinem Pergament. Die Angesprochene drehte sich noch einmal um.
„Die Verschiebung deiner tierischen Seite wird nicht lange anhalten. Sei auf der Hut, es könnte sich vorerst in einer Verschlimmerung äußern, bis es sich wieder auf normal einpendelt.“
, warnte er sie.
Oh...
Einen Moment lang starrte sie auf den Boden, denn die bloße Ahnung, von der emotionalen Welle, die sie dann treffen würde, dem drohenden Kontrollverlust... behagte ihrer menschlichen Seite nicht wirklich. Sie akzeptierte, verhandelte nicht mehr mit ihrem Tier, aber nun war sie gewarnt und wusste um die Gefahr. Damit konnte sie sich vielleicht darauf einstellen was kam, oder zumindest ihr Umfeld davor warnen...
...her je, das wird bestimmt... peinlich!!!
Sie seufze leise und folgte Caelen. Nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, ging er einige Schritte schweigend voraus und sie tapste in Gedanken hinterher.
Ob ich ihm Bescheid sagen sollte...? Wäre vielleicht besser, wenn er als Anführer wüsste, dass ich... das ich... oh je, wie fasst man so etwas in Worte...??? „Kannst du mich für einen gewissen Zeitraum freistellen?“ oder “Ich bin rollig.“ oder „Ähm, Caelen, ich muss dir da noch was sagen. Ich werd vermutlich bald ganz dringend Sex brauchen?“ ...ähm...ich sollte noch dazu sagen, dass... sonst denkt er noch...
Marukas Ohrinnenseiten leuchteten in allen Rottönen, die man sich so vorstellen konnte, als er sich erneut an die Hybridin wandte und sie wie ertappt zusammen zuckte:
„Phas und Rianna würde ich nicht unbedingt schicken, um die Tabiki zu warnen.“
Reis dich zusammen! Jetzt ist erst mal anderes wichtiger. Später... ist später und DANN ein Problem.
, schloss sie für sich das Thema Rolligkeit erst einmal ab. Jetzt war erst einmal der Mensch dran.
Aber warum nicht Phas? Er ist doch Tabiki. Auf ihn würden sie am ehesten hören?!
Sie blinzelte leicht verwirrt, aber Caelen erklärte auch gleich weiter:
„Sie sollen für uns weiter im Süden sehen, was sie an Verbündeten auftreiben können. Rugta oder gar einige Dörfler in Grandessa.“
Achso... er hat andere Pläne für sie...ich vermute vor allem Rianna, da sie schon länger dabei ist und Phas wird ihr folgen...deshalb. Verstehe. Hm...Grandessa... wo lag das noch mal? Ich glaube, südöstlich?
„Wer weiß wie das einfache Volk zur Kollaboration mit der dunklen Armeen steht. Entfernt bin ich am überlegen, ob sie weiter bis nach Estria und schlussendlich Mantron reisen. Was meinst du?“
Maruka blinzelte abermals und wiegte den Kopf hin und her. Sie war niemand die gut pokern könnte, so deutlich waren ihre Zweifel in ihrem Gesicht zu lesen.
...Rianna mit ihrer Art in Mantron... oh je... da könnte sie ganz schön anecken. Keine gute Wahl...Warum nicht mich? Oder mich und Tore?
„Ich überlege, ob Thore geeignet wäre, bei den Tabiki vorzusprechen. Er wirkt diplomatisch, besonnen und vertrauenswürdig.“
Dahingegen nickte sie sofort. Thore war in seiner Art perfekt geeignet um mit diesem sanften Volk zu sprechen, wenn Caelen schon nicht Phas dort hin zurück senden wollte.
„Dich hätte ich gerne in dem Trupp Richtung Kosral. Ich schätze du wirst nützlich sein mit deinen Kenntnissen über die Dunklen, deinem Wissen um Lerium und vor allem deine Fähigkeiten im Bezug auf heimliches Spionieren.“
Damit hatte er wohl recht, wie sie zugeben musste. Aber dass sie bald wider von ihrer jung erwachten Liebe getrennt werden sollte, lag ihr ein wenig schwer im Magen.
„Natürlich würde ich für Thores Schutz sorgen. Ein Risiko besteht dennoch und ich weiß, um eure Verbindung.“
Maruka blinzelte zwei drei mal schnell.
„Allerdings halte ich ihn nicht für geeignet nach Kosral aufzubrechen.“
Auch da musste sie ihm Recht geben. Ihr Kopf neigte sich langsam in stiller Zustimmung zu ihrem Kinn.
„Vielleicht dann eher mit Phas und Rianna zusammen weiter nach Süden. Was denkst du?“
, fragte er sie und zeigte abermals, dass er nicht einfach bestimmte, sondern sich die Meinungen seiner Mitstreiter anhörte.
„Du hast in allem Recht. Ja... ich glaube es ist besser, wenn Thore vielleicht mit den beiden zusammen nach Süden reist... Es ist besser unsere Kräfte so weit wie möglich aufzufächern...zu teilen um so viele Völker wie möglich zu erreichen.“
Trotzdem tat es weh. Maruka schluckte schwer. Ihre Ohren hingen flach am Kopf herab. Ihre Traumblase zusammen mit Thore ihre Heimat wieder zu sehen, zitterte gefährlich, als würde sie schon platzen. Oder war es einfach nicht die richtige Zeit für sie?
„Vielleicht... Ach ich ...Egal. Kosral... ja, da wäre ich wohl am besten geeignet.“
Das was man sich wünschte und das was man brauchte, waren nicht immer das selbe. Maruka wusste das. Was sie brauchte, war eine Aufgabe in der sie ihre Fähigkeiten nutzen konnte. Caelen dachte Zielorientiert und das verstand sie, aber ihr Herz... nun, DAS wünschte sich ganz woanders hin. Sie gingen einige Schritte und fanden sich dann bald im großen Rund vom Eingang wieder. Hier herrschte weiterhin großer Trubel und Geschäftigkeit, was Maruka schnell von ihrern umwölkten Gedanken ablenkte. Thore und die anderen konnte Maruka nicht sehen.
Vielleicht sind sie gerade in ihren neuen zugewiesenen Zimmern?
Plötzlich sehnte sie sich nach Thores Armen, die sie bald verlassen würde. Yami tauchte in ihrem Blickfeld auf, unterhielt sich aber mit einer jung wirkenden Gruppe von Jungen und Mädchen, sodass sie Maruka und Caelen gar nicht bemerkte. Dann tauchte plötzlich am gegenüberliegendem Ende des Raumes ein wohlbekannter breitschultriger Hüne auf, dessen blonder Schopf sein Markenzeichen war. Marukas Mundwinkel hoben sich. Er lachte ausgedehnt mit Unbekannten und schien sich gut zu verstehen. Plötzlich nörgelte neben Maruka Padros, einer der Lageristen, auf.
„Vermaledeite Kindsköpfe! Das gibt es nicht. Die können dich nicht… WER von euch Quatschkühen hat die ganzen Mehlvorräte aufgebraucht?! Und Öl?! WO zum Mantis ist das Öl?!“
, keifte er in die Runde und kurz wurde es still im Rund. Alle blickten Padros und keiner rührte sich. Betreten sah Thore zu Boden, schwieg aber. Trotzdem war es soooo offensichtlich!
Oh jeh. Er war es?!?
Offenbar war die Koch-Leidenschaft mit dem Mantroner durchgegangen, sodass es jetzt an Material fehlte.
Er kann wunderbar Kochen...Zeichnen...und umarmen! Das mit dem Kochen... war mir noch gar nicht so richtig aufgefallen... aber es passt. ER passt gut hier her und die Diplomatie passt auch zu ihm.
Der schlimmste Gedanke, der tief in ihr aber zu keimen begann, war jener, dass sie sich vielleicht von ihm trennen musste. Maruka sah ihn etwas wehmütig an. Kurz ging ihr Blick zu Caelen. Auch direkt neben ihr stand ein ansehnlicher Mann, aber der war nicht so sehr ihr 'Typ' wie der sanfte Riese. Ihre menschliches Herz sehnte sich eher nach der Geborgenheit, die Thore ausstrahlte, als diese 'mysteriöse Rätsel-Kiste' die ihre Katze gern zum spielen 'auspacken' würde. Caelen war eher wie eine dunkle Ecke, die sie erkunden wollte, reizte ihre Neugierde, aber Thore rührte etwas aus ihrer Vergangenheit an, reizte ihre Sehnsucht. Beides konnte man aber nun mal nicht haben, das kratzte an Marukas Stimmung.
...vielleicht ist es besser, wenn ich einfach überhaupt nicht über so etwas nachdenke... Enthaltsamkeit. Hm...
Die Erinnerung, dass ihre Rolligkeit mit MACHT zurück kehren sollte, würde ihrem vorhaben da wohl einen Strich durch die Rechnung machen.
Ok. ... Enthaltsamkeit ist auch nicht die beste Idee... Ich brauch etwas Abstand... zu allem! Muss den Kopf klar kriegen...
Sie sah in Padros gerötetes Gesicht.
„Soll ich die fehlenden Dinge beschaffen? Mehl? Öl? Noch was? Ich wollt auch noch mal kurz zu der Katzenfrau, was privates besprechen...“
Sie sah zu Caelen, ob er noch etwas bezüglich der Planung zu besprechen hatte, oder ob das Ok war. Kosral war wichtig, konnte auch nicht mehr lange warten, aber jetzt gerade konnte sie vielleicht nicht wirklich bei den Vorbereitungen helfen. Da viel ihr noch eine Frage ein, die Caelen ihr gestellt, aber sie nicht beantwortet hatte. So in den Themen zu springen, da ihre Katze nicht immer alles für gleich so wichtig hielt, war eine kleine negative Eigenschaft, die sie seit ihrer Verwandlung an sich bemerkt hatte. Jetzt fiel es aber ihrer menschlichen und doch recht gewissenhaften Seite wieder ein und das wollte sie nutzen, solange diese noch stark war:
„Caelen, du wolltest noch wissen, was ich im Kampf in Morgeria gelernt habe und ob wir davon etwas anwenden könnten... Ich denke, ich hab da eine Idee: Es ist immer sehr effektiv gewesen unterwürfiges Verhalten im Kampf vortäuschen, da sich Dunkelelfen davon verführen lassen zu quälen. Köder-Verhalten, sozusagen. Das lässt sich auch auf eine kleinere Gruppe anwenden, wenn man einen 'Köder' vorschickt, den sie jagen...nein eher treiben und quälen können um sie in eine gewünschte Richtung zu locken. So könnte man auch eine größere Gruppe ausdünnen und einzelne Mitglieder weg locken, ohne dass sie gleich Alarm schlagen, denn sie genießen ihre, Geheimniskrämerei.“
Das letzte Wort betonte sie ein wenig mehr, denn das würde ihr halbblütiger Anführer gewiss aus eigener Empfindung bestätigen. Dunkelelfen neigten dazu gern etwas für sich zu behalten, was sie dann vielleicht sogar später zu ihrem Nutzen gegen andere verwenden konnten. Das Maruka für Morgeria ein kleiner köstlicher 'Köder' war, wusste sie nur zu gut. Tar'Ak hatte sie erkannt, also hatte der Sammler vermutlich sogar ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Kat'Ir, der Bruder von Tar'Ak würde es also auch sicher wissen, was sie zu einem Leckerbissen machte. Diese Gedanken waren gefährlich, aber vielleicht auch nützlich, wenn man sie gut einsetzte, also sprach sie sie auch aus:
„Tar'Ak hatte mich erkannt, als er bei den Tabikis war, also hat der Sammler vermutlich sogar ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt. Kat'Ir, der Bruder von Tar'Ak wird dann sehr wahrscheinlich auch wissen, was mich zu einem guten Köder machen würde... ein so mächtiger Dunkelelf wie Sademos zahlt sicher gut.“
Und viel wichtiger wäre der Einflusszugewinn, wenn man jemandem wie ihm etwas 'entlaufendes' zurück bringen würde... Sie sah beim sprechen Caelen gerade in die Augen. Als Köder lebte man gefährlich und wurde auch mal gefressen. Das sie sich nicht einfach freiwillig opfern würde, war ihrer kämpferischen Haltung anzusehen, da musste sie nicht noch dazu sagen, dass er sie nicht einfach opfern sollte. So weit vertraute sie seinem Urteil schon. Wenn er einen 'Köder' wie sie einsetzten würde, dann brauchte es auch eine feste Leine um sie wieder einzuholen – Vorzugsweise mit einem gierigen 'Fisch' daran. Der 'Teich' in Kosral barg sicher einige gierige Fische und ob man nun Maruka einsetzte um ihnen eine Falle zu stellen, oder einen anderes Köder-Verhalten triggerte, dass musste Caelen entscheiden. Maruka hatte ihm soweit alles gegeben, was ihr eingefallen war. Jetzt schnaufte sie leise und stemmte eine Hand in die Hüfte. Padros Gesicht hatte noch nicht an Farbe verloren und Essen, also eine gute Verpflegung war für jedes Unterfangen und für die Moral der Truppen wichtig.
„Soll ich einkaufen gehen?“
Sie hielt eine Hand schmunzelnd auf, wackelte mit den Kallenbewehrten Fingern, als erwartete sie ein Säcklein mit klimpernden Münzen, damit sie sich nützlich machen konnte.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Freitag 13. Mai 2022, 14:22

Es war ein harter Brocken den Maruka da zu schlucken hatte. Gerade fand ihre geschundene Katzenseele etwas Frieden, da schien er auch bereits schon wieder zu bröckeln. Thore tat ihr gut und dieses Gefühl wollte sie natürlich nicht gleich wieder verlieren. Andererseits würde sie das denn? Im Grunde stand gerade alles in der Schwebe, denn egal wie die Aufteilung der Vierergruppe am Ende aussehen würde: Maruka besaß kämpferisches Geschick und eine manchmal nötige Tödlichkeit, die Thore einfach nicht hatte. Caelen hatte am Anfang betont für jeden eine Aufgabe zu finden, die zu seinen Fähigkeiten passte. So gut die beiden Mantroner harmonierten, sie besaßen nicht im Mindesten dieselben Fähigkeiten. Dennoch erschien der Mischling einfühlsam genug, um Maruka nicht einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen, sondern auch ihre Meinung darüber einzuholen. Was den Schmerz nicht abmildern konnte. Sie ging sogar so weit in ihren Gedanken, dass sie der Meinung war, allein vielleicht doch sehr viel besser dran zu sein. War das wirklich so? Oder war es nicht gerade Thore der ihr jetzt auch etwas mehr ihrer ursprünglichen Persönlichkeit zurückbrachte? Das Leben war unfair und während sie den Hünen am anderen Ende des Raumes betrachtete, fiel ihr auf wie sehr sie an ihm hing. Maruka wurde kurz von Padros abgelenkt, der sich über fehlendes Material echauffierte. Bei ihrer Erkenntnis, dass Thore derjenige war, der sich etwas zu sehr hinreißen ließ, spürte sie, wie sehr er in diese Gemeinschaft passte. Und wie sehr er in ihrer Welt verloren wäre. Nichtsdestotrotz sollten jetzt keine voreiligen Entscheidungen getroffen werden. Maruka wollte Abstand und vermutlich war das die allerbeste Idee zu diesem Zeitpunkt. Also bot sie sich kurzerhand an, die fehlende Dinge zu besorgen und so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Padros, immer noch etwas in Rage, wandte sich mit hochrotem Kopf zu der Hybridin um. „WAS?!“, bellte er, noch im Modus. „Oh eh.. ich meine, also … sehr nett, wenn es dir keine Umstände macht? Ich .. kannst du lesen? Ich schreibe dir eine Liste.“, murmelte er dann und schnippte, sodass ein Junge vortrat und ihm Stift und Papier gab. Während Padros die Einkaufsliste kritzelte, wandte sich Maruka erneut an Caelen. Dieser schmunzelte leicht und hatte die Arme locker vor der Brust verschränkt. Als sie ihn ansprach, riss er seinen Blick von Padros los und senkte seine grünen Augen auf Maruka. Während sie ausführte, nickte er verstehend: „Hm.. eine Falle.. ja, das könnte funktionieren.. Ich werde darüber nachdenken, bis du wieder da bist. Grundsätzlich traue ich dir durchaus zu, so etwas zu tun, allerdings gäbe es da vielleicht noch einen etwas besseren Köder.“, tat er geheimnisvoll und zwinkerte er verschmitzt Grübchen zeigend zu. „Nun krieg den Kopf etwas frei von all dem Neuen und wir sehen uns, sobald du wieder zurück bist.“, entließ er sie in ihre selbst bestimmte Zeit. Als Maruka sich wieder an Padros wandte, hatte er nach wie vor einen roten Kopf und steckte ihrer ausgestreckten Hand die Liste zu. „Mehl, Öl, etwas Fisch, Geflügel, guck nach Gemüse – aber kein gammeliges. Wir brauchen von allem etwas zwei Dutzend.“, wies er an und warf dann salopp ein Säckchen Münzen zu. „Und wehe da stimmt die Rechnung nachher nicht!“, mahnte er, allerdings konnte Maruka ein kleines Grinsen erkennen in seinem Gesicht. Dann neigte er sich etwas vor und murmelte ein ehrlich gemeintes „Danke“, ehe er sich um einige Fragenden kümmerte.

Maruka geht weiter bei: Die Ruhe vor dem Sturm
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Sonntag 28. August 2022, 12:37

Maruka kommt von Die Blüte des Lebens


Eine Kraft hielt sie unten. Sobald Maruka sich rühren wollte, wäre da etwas was sich störend auf ihren Körper legte. Schwärze umfing sie noch in ihrem Dämmerzustand. Sie fühlte sich irgendwie erschöpft und ausgelaugt, so als wäre sie eine Ewigkeit gerannt. Ausruhen, das wäre vermutlich das Klügste und ihr Körper schrie danach. Doch würde sie das können? Sobald Maruka aufwachen würde, ob sie nun hochschreckte oder sich dem Druck nach unten ergab, würde sie erkennen, dass sie in einem Bett lag. Es war warm und weich und ihre feinen Sinne wurden mit etwas gekitzelt, dass ihr bekannt vorkam. Der Geruch war ihr wohl vertraut. Als hätte plötzlich jemand ihre Ohren aktiviert, nahm sie dann auch ein leises Röcheln wahr. Ein Blick zur Seite würde ihr zeigen, dass dort Thore sein Gesicht in ein Kissen drückte und schlief. Seine blonden Haare lagen wild verteilt und bedeckten seine Augen, doch ansonsten wirkte er äußerst zufrieden und friedlich. Sobald Maruka etwas mehr im Jetzt angekommen war, konnte sie erkennen, dass sie in einem Zimmer lag. Es war nicht das Zimmer der Taverne, soviel blieb gleich zu sagen. Ein Fenster gab es nicht, sodass ein gedimmtes Licht von kleinen Varianten der magischen Fackeln an den Wänden kam. Das Bett war groß und gemütlich, genug Platz für ihren Mantroner und sich selbst, ausstaffiert mit zwei -drei Kissen und einer gemeinsamen, übergroßen Wolldecke. Alles in allem recht einfach gehalten, aber deswegen nicht minder urig. Links von Maruka gab es eine kleine Waschecke, geradezu zwei Sitzsäcke aus alten Mehlsäcken gebastelt und einen kleinen Tisch. Es war nicht sehr groß, aber zum Schlafen und Aufhalten beziehungsweise Zurückziehen würde es reichen. Die Wände und Decke verrieten Maruka, dass sie sich offenbar unter der Erde befand. Nach allen Indizien war sie im Hauptquartier zurück und offenbar zu nachtschlafender Zeit. Oder wieso lag sie plötzlich mit Thore im Bett? Moment mal… war sie überhaupt am Brunnen gewesen? Erinnern tat sie sich an alles, doch wirkte es irgendwie… verschwommen. War das etwa nur ein Traum gewesen?! Aber wieso fehlten ihr dann die Erinnerungen an den gemeinsamen Abend mit Thore, nachdem er sie kurz verlassen hatte und zurückkehren wollte? Der große Hüne schnarchte einmal kurz laut auf und rieb sich über die Nase. Bis er nieste. Erschrocken setzte er sich auf und strich sich reichlich verpennt über das Gesicht. Es hatte deutliche Kissenspuren. Müde ließ er den Blick wandern und erkannte Maruka. „He!“, machte er und ein Lächeln legte sich gleich auf sein Gesicht. Offenbar war er nicht davon verschreckt, dass sie ihm die Liebeserklärung nicht wirklich erwidert hatte. „Alles in Ordnung mit dir? Du siehst… verwirrt aus?“, fragte er sie und legte den Kopf etwas schief. Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie leicht. „Kannst du nicht schlafen?“, hakte er weiter nach und wartete geduldig ab, was ihr auf der Leber lag.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Dienstag 6. September 2022, 09:59

Alle saßen in dieselbe Richtung, auf einen Mann gerichtet, der vor ihnen kniete, so auch Eilmana und Maruka. Er hatte ihnen das Gesicht zugewandt, allerdings ebenfalls die Augen verschlossen. Es dauerte. Maruka’s Ohren drehten sich hier und dort in verschiedene Richtungen, um etwas auszumachen, doch offenbar atmeten diese Menschen hier auch alle einhellig.
So schön leise... vielleicht kann ich mein Herz schlagen hören, wenn ich die Luft anhalte...
, dachte die Hybridin etwas albern und probierte es gleich mal aus. Um sie herum war kein Geräusch, was sie stören konnte, also konnte sie mal ganz bei sich selbst sein. Bis plötzlich, von dem Mann an der Spitze der Gemeinde, ein Rascheln ertönte. Sofort stellten sich ihre Ohren sauf und fokussierten den Mann. Er zog seine Handflächen zurück und hob die Arme, um mit einem tiefen Einatmen den Kopf in den Nacken zu legen.
„Und so danken wir euch, oh Götterpaar! Florencia und Phaun möget ihr stets unsere Bemühungen als unseren Lohn verstehen!“
, meinte er kryptisch und tiefreligiös.
...versteh ich nicht.
Dann senkte sich sein Blick von der Decke hinab auf die Gesichter seiner Jünger.
Was hat er gesagt?
Sie sah zu der Elfe neben sich. Verstand Eli diese Sprache? Alle waren inzwischen aus ihren Trancen erwacht und ein zufriedenes Lächeln umspielte die Lippen eines jeden von ihnen.
„Florencia. Phaun.“
, sprachen sie dreimal im Singsang. DAS verstand sie, denn die Namen der Götter rief man in jeder Sprache ähnlich an. Der Klang varieierte, aber besonders bei derben Flüchen kamen sie schön herraus. Das hier... aber das klang nach keinem Fluch. Bis zu diesem Moment ging Maruka davon aus, dass die Menschen hier sie bemerkt hatten, doch dann brach ein erschrockener Tulmult aus. Maruka und Eilmana waren entdeckt und irgenwie hatte Maruka das nicht erwartet. Sie waren hier her gebacht worden, also quasie gerufen worden. Sie war davon ausgegangen, dass die Wesen in dieser komischen Welt/Ebene/Traum irgenwie allwissend waren...
„Was zum…!“
, stieß ein Mann neben Eilmana aus und starrte die Elfe mit großen Augen an. Eine Frau deutete mit zitterndem Finger auf Maruka. Warum ist sie so erschrocken? Sie woch mitgehobenen Händen etwas zurück. Eine Geste, dass sie keine Gefahr dar stellte.
„Da!“
, rief sie, bis sich die kleine Menge teilte und der Vorbeter hindurchschritt. Mit einer weitausladenden Geste grinste er sie breit an.
„Seid Willkommen, Kinder!“
, begrüßte er sie und wollte die beiden doch tatsächlich in die Arme schließen.
Ah, DER weis bescheid! Gut...
Kurz vorher aber hielt er plötzlich inne. Sein friedvoller Blick von eben geriet ins Stocken.
Was ist?
Argwöhnisch begann er erst Maruka und dann Eli zu mustern.
„Ihr…“
, setzte er an.
Schön, er spricht Celcianisch. Dann kann er uns ja sagen, warum wir hier sind...
Doch plötzlich wurde sein Blick finster. Auf seinem Gesicht zeichneten sich seltsame Muster ab, die kaum richtig erkennbar waren. Waren das Runen? Wie auch immer, sie kamen beide kaum noch in den Genuss, das was geschah wirklich bewusst zu erkennen, denn der Mann mit der Glatze streckte urplötzlich die Arme nach beiden Frauen aus, berührte jede von ihnen mit eine seiner Handflächen und rief:
„Ihr seid hier nicht erwünscht!“
"Was? Aber..."
Ein Druck erfasste sowohl Maruka, als auch Eilmana.
Na toll!
Beide wurden augenblicklich von ihren Füßen gerissen und noch bevor sie den Boden berührten, gingen ihnen die Lichter aus.

...

Was soll der...?
Maruka zuckte heftig, wie man es eben tat, wenn man nach hinten geschubst wurde und sich auffangen wollte. Das Waren Reflexe und die funktionierten bei der Hybridin außergewöhnlich gut. Dennoch bewegte sie sich nur Millimeter. Eine unsichtbare Kraft hielt sie unten.
Ich sollte mal die Augen auf machen...
Blinzelnd sah sie sich um. Sie in einem Bett lag. Es war warm und weich und ihre feinen Sinne wurden mit etwas gekitzelt, dass ihr bekannt vorkam. Der Geruch war ihr wohl vertraut. Als hätte plötzlich jemand ihre Ohren aktiviert, nahm sie dann auch ein leises Röcheln wahr. Ein Blick zur Seite würde ihr zeigen, dass dort Thore sein Gesicht in ein Kissen drückte und schlief. Seine blonden Haare lagen wild verteilt und bedeckten seine Augen, doch ansonsten wirkte er äußerst zufrieden und friedlich. Als Maruka sich noch mal rühren wollte, war da etwas was sich störend auf ihren Körper legte. Schwärze umfing sie noch in ihrem Dämmerzustand.
Menno... aber gut.
Das Thore sie im Schlaf fest hielt war schon irgenwie süß. Was machte sie sich vor: Sie war halb über Kopf in den Kerl verknallt! Allein dieses leise Schnorcheln... Fast als versuchte sein Körper zu schnurren.
Da musst noch ein bisschen üben...
Dann sah sie sich jedoch weiter um. Es war nicht das Zimmer der Taverne. Ein Fenster gab es nicht, sodass ein gedimmtes Licht von kleinen Varianten der magischen Fackeln an den Wänden kam. Das Bett war groß und gemütlich, genug Platz für ihren Mantroner und sich selbst, ausstaffiert mit zwei -drei Kissen und einer gemeinsamen, übergroßen Wolldecke. Alles in allem recht einfach gehalten, aber deswegen nicht minder urig.
Gefällt mir.
Sie hob etwas den Kopf um weiter herum zu spähen. Links von Maruka gab es eine kleine Waschecke, geradezu zwei Sitzsäcke aus alten Mehlsäcken gebastelt und einen kleinen Tisch. Es war nicht sehr groß, aber zum Schlafen und Aufhalten beziehungsweise Zurückziehen würde es reichen. Die Wände und Decke verrieten Maruka, dass sie sich offenbar unter der Erde befand. Nach allen Indizien war sie im Hauptquartier zurück und offenbar zu nachtschlafender Zeit.
Wieso lich ich plötzlich mit Thore im Bett? Moment mal… bin ich überhaupt am Brunnen gewesen?
Erinnern tat sie sich an alles, doch wirkte es irgendwie… verschwommen. War das etwa nur ein Traum gewesen?! Aber wieso fehlten ihr dann die Erinnerungen an den gemeinsamen Abend mit Thore, nachdem er sie kurz verlassen hatte und zurückkehren wollte? Der große Hüne schnarchte einmal kurz laut auf und rieb sich über die Nase. Bis er nieste. Erschrocken setzte er sich auf und strich sich reichlich verpennt über das Gesicht. Es hatte deutliche Kissenspuren. Müde ließ er den Blick wandern und erkannte Maruka.
„He!“
, machte er und ein Lächeln legte sich gleich auf sein Gesicht.
Soooo süß!
"Hey."
Offenbar war er nicht davon verschreckt, dass sie ihm die Liebeserklärung nicht wirklich erwidert hatte. Obwohl das nicht so ganz stimmte. Sie hatte ihm schon mehrfach gesagt, dass sie ihn liebte, aber hatte ihm nichts auf Dauer versprechen wollen, dass sie vielleicht nicht halten konnte. Thore hatte sich von ihr Beständigkeit gewünscht, aber Maruka wusste einfach, dass das Schicksal da manchmal nicht mit spielte. Diese Art von romantischem Denken hatte ihr ihr Leben gestohlen. Sie würde niemals einen Schwur: '...bis an das Ende aller Tage' oder '...bis das der Tod euch scheidet' leisten. Denn es war eben nicht nur der Tod, der gern Liebende trennte. Obwohl nicht sicher war, ob er das wirklich 'gern' tat – man sollte ja fair bleiben. Es war das Leben, dass Liebende zusammen führte und auch wieder trennte. Man konnte aus schlichteren Gründen als dem Ableben verlassen werden. Es musste nicht mal mit Streit, Leid oder Hass einhergehen. Maruka war ihren Eltern gestohlen worden. So einfach tat das Leben einem solche Dinge an. Maruka schüttelte sich.
„Alles in Ordnung mit dir? Du siehst… verwirrt aus?“
, fragte er sie und legte den Kopf etwas schief. Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie leicht.
„Kannst du nicht schlafen?“
, hakte er weiter nach und wartete geduldig ab, was ihr auf der Leber lag. Maruka küsste spontan seine verschlafenden Augen, in dem sie ihn an sich zog und meinte dann:
"...wenn ich die ganze Zeit hier war, dann hatte ich einen sehr merkwürdigen Traum. Ich glaube Manthala will wieder irgendwas von mir. Aber ich versteh es noch nicht. Es ist... aber schön zu wissen, dass ich danch wieder neben dir aufwachen kann."
Das war wirklich ein sehr entspannendens Gefühl. Die Angst wieder an einem vollkommen fremden Ort aufzuwachen saß tief in ihren Knochen. Regelrecht erleichtert kuschtelte sie sich also unter seinen schweren Arm, rollte sich mit dem Rücken an seine Brust und drückte ihm ihren kleinen Hintern in die Leistengegend.
"Ich glaub ich bin wieder...traumgewandelt. Hab kein besseres Wort dafür. Ich habe eine nette Elfe, Eilmana hieß sie... an einem Brunnen hier in ShyaNell kennen gelernt und wir sollten uns was wünschen. Danach sind wir beide irgendwie 'durch' den Brunnen gefallen und auf einer Blumenwiese gelandet. Wir wanderten ein bischen bis wir einen See mit einem riesigen Baum darin erreichten. Eine Wurzel war wie eine Brücke und im Stamm ging eine Treppe hinauf. Da waren Zimmer... und wir fanden zu Florencia und Phaun betende Menschen in einem Raum zusammen sitzend, also haben wir uns leise dazu gesetzt und gewartet. Dann haben sie uns entdekt und kurz war alles gut... dann haben sie uns allerdings raus geschmissen. Ende! ...Aufgewacht bin ich in deinen Armen, also alles gut."
Kurze Zusammenfassung. Maruka leckte ein paar mal über Thores Unterarm, den sie sich an die Brust gepresst hielt und knabberte verspielt an seinem Fingerknöchel.
"Träumen macht mich immer ...hungrig."
Ok, so ziehmlich alles machte Maruka hungrig.
"Hast du hier irgenwo was zu futtern versteckt?"
Sie hob den Kopf und sah sich noch mal um.
"Fühl mich ein bisschen ausgelaugt...hohl... Ich brauch was zum... stopfen! Und vielleicht kannst du mir mal erzählen was deiner Meinung nach gestern passiert ist. Ich glaube, ich erinner mich nicht mehr an alles."
Maruka kämpfte spielerisch mit der Decke und ließ sie dann schnaufen gewinnen, nachdem sie sie beide heillos darin verknotet hatte. Gaaaanz zufällig subste sie ihn dabei natürlich auch ein paar Mal mit ihrem hintern gegen die Wichteile. Oder waren es schon Hartteile? Daran konnte man vielleicht noch später arbeiten. Aber von Thores Arm befreite sie sich dabei nicht! Sein Körper war !heilig! und wo er war war alles gut. Nur drum herum liebte es sie gerade ein bisschen zu zappeln und ihn dabei auch ein bisschen zu reizen und zu rubbeln. Still liegen war zwar auch schön, aber das war es am aller schönsten, wenn man vor Erschöpfung garnicht mehr anders konnte. Maruka brauchte gerade das Gefühl ihrer körperlichen Grenzen, da sie sich noch irgenwie 'zerfastert' von ihren Träumen fühlte... quasie 'unreal'. Sie brauchte den Druck, die Reibung, den Wiederstand und seine Kraft sie im Hier und jetzt wieder zu verankern. Sie legte es quasie darauf an von ihm unterworfen zu werden, damit sie sich wieder ganz fühlen konnte. Diese zappelnde Puderquaste im Bett zu haben war aber auch eine Herrausforderung. Die fiele Bewegung und das Reiben der Laken flauschte ihr Fell auf und ließ ihre Haare sich aufstellen. Knisternd lud Maruka vielleicht sogar die Stimmung ein wenig auf. So kaputt sie war, so sehr wollte sie auch kämpfen. Eben bis sie unterliegen würde. Und was war mit ihrer inneren Katze? Wie ging es ihr? Schlief die Servali noch brav oder rollte sie sich mal auf den Rücken um ihre Krallen zu zeigen? Maruka wusste nicht wie lange der Zauber von Zaqundus noch halten würde. Stunden Tage Wochen? Und dann? Er hatte sie gewarnd, dass ihr 'Tier' dann mit Macht zurück kehren würde. Maruka ahnte bereits, dass dann mit ihr gewiss nicht leicht umzugehen sei. Dann würde sie ein paar Tage Urlaub brauchen, jagen, sich paaren und kämpfen. Vielleicht war es also nicht schlecht wenn sie vorsorglich schon etwas 'Stress' abbaute? Noch war sie für keinen Einsatz eingeteilt worden, aber es war klar, dass so etwas sicher bald folgen würde. Im Moment kratzte weniger die Servali an ihrer inneren Substanz sondern eher die Sorge, dass dieser Zeitraum dann ausgerechnet ungünstig zu ihren Vorhaben eintreffen könnte. Hatte sie vieleitch einen Fehler begangen mit ihrem Wunsch, ihre Rolligkeit noch aufzuschieben? Nun war es geschehen und sie würde die Konsequenzen so oder so tragen müssen.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Donnerstag 8. September 2022, 21:38

Maruka war verwirrt und doch konnte sie die Nähe zu Thore sofort beruhigen. Seine verpennte und einfache Art, machte es der Hybridin deutlich leichter, nicht gleich den Verstand zu verlieren. Bereitwillig erzählte sie ihrem Mantroner, was sie erlebt hatte und Thore hörte schweigend zu. Vielleicht hielt er auch die Luft an, weil sie sich so eng an ihn kuschelte und er durchaus spürte, was sie da tat! Erst als sie geendet hatte, verzog er fragend das Gesicht. „Das klingt wirklich reichlich eigenartig.“, gähnte er herzhaft und strich sie über das Gesicht. Dann schüttelte er aber den Kopf, auf ihre Nachfrage hin. „Ich weiß gar nicht, was du so recht meinst. Wir waren in der Taverne. Dann bin ich kurz hergekommen – also hier ins Quartier – und habe unsere Sachen abgelegt. Als ich zum Brunnen wollte, hat Caelen mich kurz aufgehalten und als ich am Brunnen endlich ankam, warst du nicht dort. Da war aber einer, der kümmert sich da irgendwie um alles. Jedenfalls machte er den Eindruck. Und der sagte, dass du bereits auf dem Weg zurück warst. Naja und dann bin ich auch umgekehrt und habe dich hier schlafend vorgefunden. Es war schon spät, ich wollte dich nicht wecken, deshalb habe ich mich dazugelegt.“ Er lächelte sie an. Von seiner Seite aus, war wirklich alles in Ordnung. Er hatte auch keine Zweifel daran, dass es so abgelaufen war, doch dass sie sich offenbar nicht erinnerte, war schon seltsam. Allerdings lenkte sie ihn gehörig davon ab, als sie mit der Decke zukämpfen hatte und ihn immer wieder neckend anstupste. Er wurde rot und trotzdem ging ein Ruck durch seinen Körper. Er griff stärker um ihren schmalen Körper und zog sie dichter zu sich. Sie wollte spielen? Sie wollte sich reiben? Nun, bei Thore durfte sie sich sehr gerne abreagieren. Der Mantroner war groß und sie versank regelrecht in seinen Armen. Er hingegen brauchte nicht viel von ‚seiner‘ Katze, sondern stand bereits wieder in Flammen, als sie sich lediglich spielerisch an ihn drückte. So war es auch nicht verwunderlich, dass Thore sich nicht zweimal bitten ließ, Maruka auf sich zu ziehen und sie dahin zu dirigieren, wohin er sie haben wollte. Er würde ihr die ‚Flausen‘ auf seine spezielle Art austreiben und wenn es die Nacht über dauern sollte. Er wusste schließlich, dass am Morgen Caelen erwartete, dass sie beide zu ihm kämen und er ahnte, dass dies auch durchaus einen Abschied bedeuten könnte. Er wollte Maruka, trotz ihres ‚nicht so leichten Gespräches‘ noch einmal wissen lassen, was er empfand und er würde ihr zeigen, wie gern er sie bei sich, auf sich oder unter sich hatte. Er war bereit, dafür hatte sie mit ihrem Hintern gesorgt!

Die Nacht verflog in zärtlicher Zweisamkeit, heißem Gerangel oder angenehmen Träumen, doch sie verflog. Maruka und Thore teilten dieses Erlebnis und wenn sie nur miteinander kuschelten, die Erinnerung würde ihnen bleiben. Sie hatten wundervolle Stunden miteinander verbracht, hatten gemeinsam Zeit erübrigt und sich gegenseitig genossen. Die Stunden im Bett nach dem Marktbesuch waren einprägsam und würden sie beide noch lange beschäftigen – zumindest den Mantroner. Er war bis über beide Ohren in seine Maruka verliebt, dessen durfte sie sich sicher sein. Allerdings wurde alles irgendwann beendet und so rief am nächsten Morgen die Pflicht nach ihnen. Thore war bereits gewaschen als Maruka die Augen öffnete. Er lächelte ihr vom Fußende des Bettes aus entgegen: „Guten Morgen! Wir sollen bald zu Caelen, ich denke, wir bekommen final unsere Aufgaben zugewiesen.“, meinte er und kurz huschte ein Schatten über sein Gesicht. Allerdings verflog der wieder. Offenbar wollte Thore nun nicht schwarzmalen, sodass er ihr kurz an den Füßen kitzelte, um sie aus dem Bett zu bekommen. „Los jetzt! Schlafmütze. Aufstehen!“, lachte er und zog sich selbst weiter an. Maruka hatte noch Zeit, sich fertigzumachen, dann ging sie mit Thore gemeinsam hinaus. Sie befanden sich in einem der Zimmer, die zur großen Gemeinschaftshalle führten. Offenbar hatten sie am Abend ein gemeinsames Zimmer zugewiesen bekommen. Jetzt durchschritt Thore zielstrebig die Halle, grüßte hier und dort einige neue Gesichter und winkte quer durch den Raum, Phas und Rianna. Die beiden nickte ihnen zu, machten sich daraufhin auch auf den Weg und sie trafen sich bei dem Gang, der in Caelen’s Büro führte. Thore war es, der anklopfte. Es dauerte nur zwei Augenblicke, bis sie ein ‚Herein‘ vernahmen und eintreten durften. Alle vier fanden sich nun im Büro des Anführers ein und Phas schloss die Tür wieder. Caelen hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und trug ein dunkles Leinenhemd mit offener Schnürung am Hals, schwarze Lederhosen und sah wiedermal zum Anbeißen aus! Der Halbelf mit den grünen Augen sah jeden von ihnen abwechselnd an. „Willkommen!“, meinte er beinahe schon feierlich. Er löste seine Arme und trat um seinen Schreibtisch herum. Hier ließ er sich deutlich lässiger auf der Tischkante nieder und legte die Hände übereinander. „Danke, dass ihr gekommen seid. Wie ihr wisst, agieren wir im Widerstand immer so, dass jeder von euch die Aufgabe zugewiesen bekommt, die wir seinen Fähigkeiten entsprechend erachten. Um das Potenzial optimal zu nutzen, welches ihr mitbringt. Allerdings habe ich eine winzige Änderung erwogen.“, begann er und sah zu Phas und Rianna. „Ihr beide werdet mit vier weiteren Leuten hierbleiben und euch um die Sache in Kosral kümmern. Wir brauchen dort Augen und Ohren, brauchen Informationen und Anhaltspunkte, damit wir letztendlich einen Plan ausarbeiten können, um die Stadt von den dunklen Schergen zu befreien!“, offenbarte er ihnen und die beiden nickten stumm. Der grüne Blick glitt zu Thore. „Thore – du wirst nach Mantron reisen. Wir erhoffen uns einen Zugewinn der Mantroner für unsere Sache. Sie sind bereits aktiv im Kampf gegen die Piraten doch… Viellicht schaffst du es, dass sie sich offiziell anschließen.“, meinte er und Thore nickte ebenfalls, lächelte aber. Zurück in die Heimat. Caelen kam zu Maruka und betrachtete sie einen Moment. „Maruka.“, sprach er sie an und ihm schien es in ihrem Fall nicht leicht gefallen zu sein. „Maruka, du wirst… Thore begleiten. Ich weiß, dass wir etwas anderes besprochen hatten. Aber im Anbetracht dessen, dass wir mehr Verbündete brauchen und vor allem Außenposten, halte ich es für wichtig, dass du, als gebürtige Mantronerin, Thore begleitest. Es geht nach Hause.“, meinte er und ahnte nicht ganz, was das für Maruka bedeuten konnte. „Irgendwelche Fragen?“, meinte er und sah noch mal in die Runde.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Dienstag 13. September 2022, 18:55

Thore war bereits gewaschen als Maruka die Augen öffnete. Ihr Naschen hatte es verraten, bevor ihre halb geöffneten Augen es bestätigten. Er lächelte ihr vom Fußende des Bettes aus entgegen:
„Guten Morgen! Wir sollen bald zu Caelen, ich denke, wir bekommen final unsere Aufgaben zugewiesen.“
, meinte er und kurz huschte ein Schatten über sein Gesicht. Allerdings verflog der wieder. Offenbar wollte Thore nun nicht schwarzmalen, sodass er ihr kurz an den Füßen kitzelte, um sie aus dem Bett zu bekommen. Sie zog sich zusammen und brummte kurz ungehalten, aber hörbar gespielt. Die Sertvali in ihr wollte sich ausgiebig strecken und da stimmte der Mensch ganz und gar zu. Maruka bog sich fast schon unnatürlich gelenkig im Bett wie ein Federblatt und ließ sich dann wieder zusammen schnorren, wie eine erschlaffte Bogensehne. Kurz steckte sie sogar noch mal den Kopf unter ein Kissen und lang ganz still da. Rücklings mit allen vieren von sich... spitternackt, wenn man so wollte und vollkommen schamlos geöffneten Beinen, damit ihr nach dieser ausgiebig nachglühender Schoß etwas kühle Luft genießen konnte.
„Los jetzt! Schlafmütze. Aufstehen!“
, lachte er und zog sich selbst weiter an. Maruka brummelte etwas derart unverständliches in das Kissen, das sie es selbst nicht verstand. Doch es wurde Zeit, sich fertigzumachen. Sie zog ihre Lederzeug an. Irgendwie fühlte sich dieser Morgen ab, als ob sie in den Kampf ziehen würden, oder zumidest trainieren? Mit Thore ging sie gemeinsam hinaus. Jetzt durchschritt Thore zielstrebig die Halle, grüßte hier und dort einige neue Gesichter und winkte quer durch den Raum, Phas und Rianna. Die beiden nickte ihnen zu, machten sich daraufhin auch auf den Weg und sie trafen sich bei dem Gang, der in Caelen’s Büro führte. Thore war es, der anklopfte. Es dauerte nur zwei Augenblicke, bis sie ein ‚Herein‘ vernahmen und alle eintreten durften. Caelen hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und trug ein dunkles Leinenhemd mit offener Schnürung am Hals, schwarze Lederhosen und sah wiedermal zum Anbeißen aus! Der Halbelf mit den grünen Augen sah jeden von ihnen abwechselnd an.
„Willkommen!“
, meinte er beinahe schon feierlich. Er löste seine Arme und trat um seinen Schreibtisch herum. Maruka musterte ihn aufmerksam.
„Danke, dass ihr gekommen seid. Wie ihr wisst, agieren wir im Widerstand immer so, dass jeder von euch die Aufgabe zugewiesen bekommt, die wir seinen Fähigkeiten entsprechend erachten. Um das Potenzial optimal zu nutzen, welches ihr mitbringt. Allerdings habe ich eine winzige Änderung erwogen.“
, begann er und sah zu Phas und Rianna.
„Ihr beide werdet mit vier weiteren Leuten hierbleiben und euch um die Sache in Kosral kümmern. Wir brauchen dort Augen und Ohren, brauchen Informationen und Anhaltspunkte, damit wir letztendlich einen Plan ausarbeiten können, um die Stadt von den dunklen Schergen zu befreien!“
, offenbarte er ihnen und die beiden nickten stumm.
Hm... ich dachte, ich...
Der grüne Blick glitt zu Thore.
„Thore – du wirst nach Mantron reisen. Wir erhoffen uns einen Zugewinn der Mantroner für unsere Sache. Sie sind bereits aktiv im Kampf gegen die Piraten doch… Viellicht schaffst du es, dass sie sich offiziell anschließen.“
, meinte er und Thore nickte ebenfalls, lächelte aber.
Zurück in die Heimat... mit einer Aufgabe! Das gefällt ihm sicher.
Caelen kam zu Maruka und betrachtete sie einen Moment.
„Maruka.“
, sprach er sie an, unterbrach ihre Gedanken, die sich gerade um Mantron drehen wollten und ihm schien es in ihrem Fall nicht leicht gefallen zu sein.
„Maruka, du wirst… Thore begleiten."
Klasse, aber wollte er nicht...
"... Ich weiß, dass wir etwas anderes besprochen hatten. Aber im Anbetracht dessen, dass wir mehr Verbündete brauchen und vor allem Außenposten, halte ich es für wichtig, dass du, als gebürtige Mantronerin, Thore begleitest. Es geht nach Hause.“
, meinte er und ahnte nicht ganz, was das für Maruka bedeuten konnte. Maruka war sprachlos.
„Irgendwelche Fragen?“
, meinte er und sah noch mal in die Runde. Hatte sie die Luft angehalten? Sollte es jetzt doch wahr werden? Ihr Traum, ihr Wusch, der Brunnen, die komischen Baummenschen, die sie nicht hatten einladen wollen, ihre Heimat, Schnee und Eis, ihre Eltern, Thore Sturmschreier und Eileen Meersegen, Robbenfleisch und Meet, zahme Wölfe, die Eisbären, die schnellen wendigen Drachenschriffe, die sicher eine Bereicherung wären, ganz zu schweigen die Tapferen selbst, Meeresmagie und Ahnensteine, alles würfelte wild durcheinander und Maruka ließ den Atem frei.
"Puhhhh..."
, puffte es hörbar aus ihr heraus.
"Echt?"
, kiegste sie ein bisschen hoch.
Klang das jetzt zu begeistert?!?
Das war dann wohl ihre Frage gewesen: Echt?
Maruka wippte leicht auf den Fußballen. Aber sie hatte auch Angst. Nach Mantron zu gehen bedeutete schließlich auch sich als Hybriedin ihren Eltern und ihrem Volk zu stellen, die manchmal ECHT dickköpfig sein konnten... aber auch herzensgut und ehrenhaft.
"Ich hab geglaubt, du brauchst mich in Kosral...aber ...ich sag nix. Ich...freu mich!"
Sie sah zu Thore und grinste breit. Es war nicht das was sie erwartet hatte, aber etwas in ihr freute sich wie ein kleines Kind. Ihr Herz wärmte sich ungewöhnlich stark, fast so sehr wie sie es als menschliche junge Frau einst gespürt hatte.
Heimat...
Der Wunsch war so tief in ihr verwurzelt , ja fast verschüttet gewesen, dass sie es überraschte, wie intensiv nun doch die Freude daüber war, ihm doch nachgehen zu können. Ja die Welt mochte starke Krieger und gerissene kleine Katzen an der Front und auf geheimen Wegen brauchen, aber wenn sie dafür sorgen konnte, dass die 'Tapferen' in diesen Krieg eingriffen, dann konnte sie vielleicht auch auf anderem Wege ihren Beitrag leisten. Gespannt wartete sie, was Caelen noch zu sagen hätte.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Samstag 17. September 2022, 10:40

Mantron. Es war nicht das, was Maruka erwartete, denn Caelen hatte bereits signalisiert, dass er sie gerne in Kostal gehabt hätte. Andererseits hatte er auch deutlich gemacht, dass er seine Ressourcen gerne sinnhaft einsetzte. Ja, Maruka war eine Kämpferin- das stand außer Frage. Sie könnte sehr nützlich in Kosral sein, wenn es darum ging herauszufinden, inwieweit die Dunkelelfen dort ihr Unwesen trieben. Allerdings war sie auch Mantronerin. Und wie sie selbst bereits wusste, konnten die Einheimischen der kalten Insel durchaus … eigen sein. Wenn der Widerstand also darauf baute, ihr Netz weiterzuspinnen und in alle Teile der Welt auszustrecken, dann war es gewiss umso vorteilhafter, wenn man jemanden in den eigenen Reihen wusste, der sich mit dieser Dickköpfigkeit auskannte. Und Thore in allen Ehren, doch war er wirklich geeignet, ein diplomatisches Gespräch zum Sieg zu führen? Sein Herz saß am rechten Fleck, aber reichte das aus? Caelen’s Entscheidung war reines Kalkül und folgerichtig. Kämpfen konnten auch andere. Mantrons dicken Schädel aufbrechen, damit sie sich ihnen anschlossen aber nicht. Und wenn sie die tapferen Männer und Frauen für sich gewinnen konnten, wäre das ein großer Erfolg und die gewisse Absicherung im Süden. Maruka konnte ihre Überraschung und ihre Freude nicht gänzlich unterdrücken oder verbergen. Die grünen Augen ruhten auf der Katze und musterten sie eindringlich. Ein feines Lächeln umspielte die Lippen des Elfen als sie ihre Begeisterung verbalisierte. „Ich weiß, Maruka. Aber..“, seine Augen wanderten zu Thore, der so tat, als wüsste er von nichts „Ich habe mir die Situation noch mal durch den Kopf gehen lassen und halte es so für besser.“, bestätigte er. Dann wandte er sich an Phas und Rianna, während Thore Maruka beobachtete. Ein warmer Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. „Freust du dich?“, murmelte er ihr zu und trat ein wenig zu ihr hin. „Ich.. ich gestehe, dass ich nicht ganz unschuldig daran war.“, flüsterte er, während sich die anderen drei unterhielten. „Auch wenn Caelen Recht hat. Zwei sind besser als ein Thore.“, grinste er kurz selbstironisch. Dann sah er etwas ernster auf Maruka herab: „Ich hoffe, du bist mir nicht böse? Wenn er es nicht befürworten würde, hätte er sicher nicht zugestimmt. Aber ich wollte dich auch nicht von etwas abhalten, was dir vielleicht besser gefallen hätte?“, vergewisserte er sich noch mal. Bis der Anführer seine Stimme wieder an alle richtete. „Gut, dann ist es besprochen. Phas und Rianna ihr trefft euch gleich mit den anderen. Sie werden euch eure Aufgaben zuweisen und den Plan erörtern.“, die beiden nickten stumm.
Daraufhin wandte sich Phas an Maruka. „Maruka? Ich schätze wir trennen uns hier. Ich hoffe, du findest wonach du suchst und ich hoffe, dass wir uns wiedersehen, irgendwann.“, sagte er und verabschiedete sich mit einer leichten Verbeugung. Auch Rianna trat an seine Seite und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie lächelte minimal in die Richtung der Mantroner. Mit einem Nicken, sprach sie nonverbal auch ihren Abschied aus. Sie verließen das Büro des Anführers und ließen sie mit Caelen allein. Dieser wartete noch einen Moment, ehe er sich bewegte und hinter seinen Schreibtisch trat. „So, nun zu euch beiden. Ich habe hier“, er hielt eine Rolle Pergament hin, die mit einem roten Siegelwachs verschlossen war, „ein Schreiben für Thure Sturmschreier. Ich bitte euch, dieses zu übergeben, sobald ihr die Gelegenheit dazu habt. Alles weitere liegt dann in dem daraus resultierendem Gespräch. Ihr wisst am Besten, wie das Volk der Tapferen zu gewinnen wäre. Bisher ist mein Kenntnisstand dergestalt, dass sie sich auf dem Meer mit den Piraten aus Rumdett kontrahieren und loyal zur freien Welt stehen, statt mit den Dunklen zu paktieren. Ob dem noch so ist… werdet ihr herausfinden müssen. Gewinnt sie für unsere Sache. Ich erhoffe mir kampfwillige Männer und Frauen, die sich unserem Befreiungsschlag für Kosral anschließen. Je mehr, desto besser. Kostal ist wichtiger denn je geworden, denn dort scheint der Feind einen zentralen Punkt errichtet zu haben. Wie zentral und wichtig, erfahren wir hoffentlich durch den Einsatz von Phas, Rianna und den anderen. Wenn alles gut geht, werden wir Manneskraft und Wissen vereinen können und zum Schlag ausholen!“, offenbarte er die Planung der nächsten Schritte. Es hing also alles von dem Erfolg ab, den Maruka und Thore erreichen würden. „Ich schlage einen Zeitraum von 4 Wochen vor. 4 Wochen Planung und Ausarbeitung, dann sehen wir, wo wir stehen. Ich erwarte euch zurück.“, mahnte er sie noch und wie zur Erinnerung juckte das geheime, magische Zeichen an ihren Handgelenken. Sie hatten sich dem Widerstand angeschlossen. Nun aber mussten sie auch ihren Willen beweisen, zu leisten. „Wenn nicht noch Fragen aufgetaucht sind, schlage ich vor, ihr lasst euch von unseren Lageristen geben, was ihr benötigt und stattet euch aus. Was ihr wollt, nehmt euch, damit eure Reise zügig und ungestört beginnen kann. Achso, wollt ihr laufen? Oder Pferde benutzen? Sagt nur Bescheid, wir besorgen euch sonst welche.“, versicherte er ihnen. Maruka und Thore hatten nun also Gelegenheit, sich ihre Reiseutensilien zusammenzustellen und konnten sich noch verabschieden, so sie das Bedürfnis hätten. Sie durften zudem überlegen, ob sie noch an diesem Tag aufbrachen oder lieber noch eine Nacht ruhten, um dann am nächsten Tag gen Süden zu ziehen.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Samstag 17. September 2022, 13:23

„Freust du dich?“
Maruka grinste als Antwort, während sie sich noch auf das Gesage ihres Anführers konzentrierte.
„Ich.. ich gestehe, dass ich nicht ganz unschuldig daran war.“
, flüsterte Thore, während sich die anderen drei unterhielten, was Maruka dann doch dazu brachte etwas überrascht zu ihm hoch zu schauen.
„Auch wenn Caelen Recht hat. Zwei sind besser als ein Thore.“
, grinste er kurz selbstironisch.
"Und was binn ich dann jetzt? Thore zwei?"
, neckte sie zurück flüsternd seine etwas holperige Wortwahl und pikte ihn mit ihrem spitzen Finger in die Seite. Kurz darauf sah er etwas ernster auf Maruka herab:
„Ich hoffe, du bist mir nicht böse? Wenn er es nicht befürworten würde, hätte er sicher nicht zugestimmt. Aber ich wollte dich auch nicht von etwas abhalten, was dir vielleicht besser gefallen hätte?“
, vergewisserte er sich noch mal.
Und doch hast du es. ...hihi. GAAANZ uneingenützig! Schlingel! Aber süß, dass er das für mich getan hat...
Maruka war ganz warm ums Herz geworden. Auch wenn Thore hinter ihrem Rücken aggiert hatte, damit sie zusammen blieben, so konnte sie ihm deswegen niemals bösen sein. Sie nahm seine Hand und drückte sie 'mehr oder weniger' heimlich, bis der Anführer seine Stimme wieder an alle richtete:
„Gut, dann ist es besprochen. Phas und Rianna ihr trefft euch gleich mit den anderen. Sie werden euch eure Aufgaben zuweisen und den Plan erörtern.“
, die beiden nickten stumm.
Die beiden werden dann wohl etwas früher ins Geschehen eingreifen. Hoffendlich passen sie gut aufeinander auf.
Phas wandte sich an Maruka.
„Maruka? Ich schätze wir trennen uns hier. Ich hoffe, du findest wonach du suchst und ich hoffe, dass wir uns wiedersehen, irgendwann.“
, sagte er und verabschiedete sich mit einer leichten Verbeugung. Das reichte der Hybridin aber nicht. In Kriegermannier griff sie nach seinem Arm, als er sich wieder aufgerichtet hatte und zog ihn dann heftig in eine freundschaftliche Umarmung. Auch Rianna trat an seine Seite und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie lächelte minimal in die Richtung der Mantroner. Mit einem Nicken, sprach sie nonverbal auch ihren Abschied aus. Maruka legte den Kopf leicht seitich und bedachte sie mit einem Blick, der sagte: 'Echt jetzt? Das ist alles? Weichei! Hemmungen Gefühle zu zweigen?!?' Maruka grinste fast ein bisschen dreckig, bevor sie Rianna ein geziertes Fingerwinken im vollkommen überzogenen 'Tüdelüühhh'-Stil schenkte. Das hatte sie verdient und so blieb sie bis zu ihrem nächsten Treffen vielleicht ein bisschen in Erinnerung... in frotzelnder. Mit einem leicht zwinkernden Auge verabschiedete sich Maruka so von ihrer Freindin.
Dann verließen die beiden Schicksals-Weges-Abschnitts-Gefährten das Büro des Anführers und ließen sie mit Caelen allein. Dieser trat dann hinter seinen Schreibtisch und sagte:
„So, nun zu euch beiden. Ich habe hier...“
, er hielt eine Rolle Pergament hin, die mit einem roten Siegelwachs verschlossen war. Maruka linste etwas näher an Thores Schulter vorbei, ob sich auch ein Zeichen darauf befand. Hatte der Wiederstand ein geheimes Zeichen? Oder kamen sie bewusst ohne aus?
„...ein Schreiben für Thure Sturmschreier. Ich bitte euch, dieses zu übergeben, sobald ihr die Gelegenheit dazu habt."
Was da wohl drin steht?
"Alles weitere liegt dann in dem daraus resultierendem Gespräch. Ihr wisst am Besten, wie das Volk der Tapferen zu gewinnen wäre. Bisher ist mein Kenntnisstand dergestalt, dass sie sich auf dem Meer mit den Piraten aus Rumdett kontrahieren und loyal zur freien Welt stehen, ..."
Korrekt...
"...statt mit den Dunklen zu paktieren. Ob dem noch so ist… werdet ihr herausfinden müssen."
Wagst du das anzuzweifeln, muss ich dich leider verhaun! Oder Tore übernimmt das. He he!
Wenn es ein Volk gab, die ihre Freiheit liebten und sich niemals diesen 'kleinen Schwarzspitzen-Elfen' unterwerfen würde, dann die Tapferen. Leider waren sie eben halt auch etwas stur und kämpften grundsätzlich eher für die eigene Sache, als für andere.
"Gewinnt sie für unsere Sache. Ich erhoffe mir kampfwillige Männer und Frauen, die sich unserem Befreiungsschlag für Kosral anschließen. Je mehr, desto besser."
Maruka nickte fleißig. Allerdings lag Kosral weit im Landesinneren und Mantroner waren Seefahrer.
Uns im Nebel die feindliche Flotte versenken zu lassen, wäre eine gute Möglichkeit ihre Versorgung zu unterbinden. Aber eins muss das andere ja nicht ausschließen...
, dachte sie sich erst mal nur für sich.
"... Kostal ist wichtiger denn je geworden, denn dort scheint der Feind einen zentralen Punkt errichtet zu haben. Wie zentral und wichtig, erfahren wir hoffentlich durch den Einsatz von Phas, Rianna und den anderen."
Da wünsche ich ihnen viel Glück!
Maruka nickte abermals, aber die Idee vielleicht sogar viel später einmal Andunie zurück zu erobern schwehlte in ihrem Hinterkopf. Nach Kosral...Andunie...und dann Pelgar! Ihr Hinterstübchen malte sich schon den Rückeroberungsfeldzug aus.
"... Wenn alles gut geht, werden wir Manneskraft und Wissen vereinen können und zum Schlag ausholen!“
, sprach er ihr aus der Seele. Es wurde wirklich Zeit dem Feldzug der dunklen Armee etwas entgegen zu setzten!
„Ich schlage einen Zeitraum von 4 Wochen vor. 4 Wochen Planung und Ausarbeitung, dann sehen wir, wo wir stehen. Ich erwarte euch zurück..."
Maruka nickte abermals und ihr Kopf wandte sich zu der Karte auf dem Tisch des Anführers. Vier Wochen waren eng bemessen. Von Shyana Nelle bis Ersa brauchte es mindestens acht Tage, wenn alles gut ging, also eher mehr. Maruka rechtnete eher mit anderthalb Wochen für eine Strecke. Bieb also maximal eine Woche um die Dickschädel ihrer Heimat weich zu klopfen.
Keine leichte Aufgabe!
"... Wenn nicht noch Fragen aufgetaucht sind, schlage ich vor, ihr lasst euch von unseren Lageristen geben, was ihr benötigt und stattet euch aus. Was ihr wollt, nehmt euch, damit eure Reise zügig und ungestört beginnen kann. Achso, wollt ihr laufen? Oder Pferde benutzen? Sagt nur Bescheid, wir besorgen euch sonst welche.“
, versicherte er ihnen.
Hm ...Pferde...
Maruka sah zwischen den beiden Männern hin und her:
"Also wenn Thore reiten kann und ich ein braves kleines Ross bekomme, das brav hinterher trippelt, dann wären Pferde sicher toll! Ich kann nicht reiten, hab ich nie gemusst. Ich kann Wolfschlitten durch einen Schneesturm lenken, wie Ventha höchst persönlich, aber reiten...?"
Sie zog ihr süßes Näschen kraus.
"Das Tier muss auch mit meinem Geruch zurecht kommen... denke ich. Habt ihr da jemanden, der mich beraten könnte? Nen 'Pferdeflüsterer' oder so was? Ich könnte mich mit Tiegern oder Löwen unterhalten, aber so ein Pferd könnte das falsch verstehen und denken, ich will es fressen."
Sie grinste schief und stemmte die Fäuste in die Hüften. Innernlich war sie schon zum aufbruch bereit, aber es gab für die Reise noch einiges vorzubereiten und zusammenzustellen. Wärenddessen wollte sie sich noch von einigen Leuten hier verabschieden. Zaqundus wollte sie auf jeden Fall noch mal 'knuddeln'. Der alte grummlige Magier brauchte das, auch wenn er es niemals zugeben... und vielelicht sogar sich wehren würde. Maruka mochte den alten Grisgram sehr! Parcival, der Baumdrache musste auch eine kleine Leckerei bekommen, damit er sie ordentlich vermisste. Auch Padros und Stella, waren sehr nett zu ihr gewesen und wer das war, den schloss die Servali einfach in ihr Herz. Mi-lu-ié-th, Königen der Shyaner und ihre Tochter würde sie wahrscheinlich nicht noch mal sehen. Aber die Katzen-Lady und ihre vielen kleinen Kumpel …
Puh, so viel Zeit hab ich gar nicht, die alle zu besuchen!
Maruka sah für sich selbst ein, dass sie nicht herum trödeln dufte. Alles zu organisieren würde ohnehin schon einiges an Zeit in Anspruch nehmen und was dann noch übrig blieb, dass brachten sie zum ruhen. Noch mal in einem Bett schlafen, auch wenn es nicht lebensnotwendig war und puren Luxus bedeutete, war auch nicht zu verachten.
Am nächsten Tag gen Süden zu ziehen, war sicher besser.
"Morgen ganz früh ziehen wir los."
Mit Pferden oder ohne. Mit wäre ihr lieber, weil schneller. Man wusste schließlich nie, was einem unterwegs alles passieren konnte oder wie man aufgehalten wurde. Das hatte Maruka auf die harte Tour gelernt. Wenn es keine Tiere gab, wählte sie eher leichtes Gepäck und wenig Proviant, da sie für sie beide durchaus jagen könnte. Vielleicht ein bisschen Heilsalbe für etwaige Verletzungen. Thore mochte vielleicht mehr einpacken, da er ja weiter an seiner Karte abeiten wollte unterwegs. Aber er war auch stärker. Und da sie ihr Weg dieses Mal direkt durch die Nebellande führen könnte, bat sie noch um einen Kompass. Was auf dem Meer hilfreich war, konnte auch auf dem Land gut sein, wenn man keine Orientierungspunkte hatte. Ansonsten würde sie ihre eigene leichte Lederrüstung tragen, den gescheckten Mantel und noch einen dickeren für später in den eisigen Landen, falls sie zwischendurch sich nicht mehr neu ausrüsten könnten. Dicke Felle und Wachstuch waren gut um im Eis zu übernachten und wenn sie mit Pferden reisten, dann brauchten auch die Futter und Ausrüstung. Doch wenn sie die Grenze zum Eisreich überschritten, dann würden sie diese Tiere höchst wahrscheinlich ohnehin irgendwo zurück lassen müssen. Pferde waren für diese Temperaturen nicht geeignet. Sie würden früher oder später dann ohnehin zu Futter für die Eisbären werden. Gegen diese Jäger half nur Feuer. Funkenstahl war Maruka noch nicht so vertraut, da sie viel in den vereisen Wäldern um Mantron unterwegs gewesen war, aber sie hatte in Morgeria einen Goblin gesehen, der so ein winziges Ding benutzt hatte um spontanes Feuer zu entzünden. Sonst blieb dieses Element ja doch noch eher den Magiern dieser Welt und dem feurigen Gott Lysanthor vorbehalten. Ausnahmen gab es immer...
...zum Beispiel blaues Feuer, das eisig kalt einen die Seele rauben will...
Eine kurze Erinnerung wollte in ihr aufflammen, aber sie verbot sich tiefer darin einzutauchen. Es gab also noch viel bis zum Abend zu tun und genügend, dass sie ablenkte. Vielleicht fiel auch Thore noch das ein oder andere hilfreiche 'Ding' ein, dass sie gebrauchen könnten und eine warme Mahlzeit mit Freunden und Gleichgesinnten war auch nie zu verachten. Wenn es sich ergab, dann würde sie gern noch einmal den Wert der Mantronischen Schiffe mit Caelen erläutern. Sie waren schnell und wendig, mit wenig Tiefgang und konnten auch die Flüsse des Landes hinauf fahren um Städte zu 'befrieden'. Außedem waren sie schneller gebaut, als die großen dickbauchigen Kolosse der Piraten. Die Versorgungsrouten der dunkeln Armee so zu zerreißen war sicher auch etwas, dass Caelen schon in Betracht zog, aber Maruka konnte vielleicht hier und da noch einen hilfreichen Tipp in die ein oder andere Richtung geben, auch wenn dies alles noch 'ungebackene Fische' waren. Zu spekulieren half jedoch die Kreativität zu schühren und Möglichkeiten auszuloten, die der Feind noch nicht kannte. Der Wiederstand brauchte mehr Vorteile in seinem Kampf gegen die Dunklen, die bekanntlich nicht gerade fair kämpften. Zu viel Landmasse, zu viele Städte waren schon an sie gefallen! Zu viel Hoffnungslosikeit breitete sich bereits im Land aus und es reichte vollkommen wenn die 'Guten' nichts taten, damit das 'Böse' siegte.
Den Blick finster auf die Karte gerichtet teilte Maruka ihre Gedanken und Ideen und wenn Caelen noch mal mit ihr trainiren wollte, so sagte sie auch da nicht nein. Dies war der letzte Abend in diesem geheimen Unterschlupf und davon kostete sie jeden Moment aus.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Montag 19. September 2022, 20:21

Die Entscheidung war gefallen und auch, dass Thore ein wenig die Fäden gezogen hatte, konnte Maruka nicht davon abhalten, ehrliche Freude zu empfinden. Heimat. Wie lange sie diese nun nicht mehr gesehen hatte? Ihre Eltern wussten wohl gar nicht, dass sie überlebt hatte. Dass die Tragödie keine endgültige gewesen war. Wie es ihnen wohl ergangen war seitdem? Doch das musste warten. Vorerst ging Maruka nicht auf Heimaturlaub, sondern musste eine Aufgabe erfüllen, die der Mischling ihr erläuterte. Was in der Rolle Pergament stand, verriet er vorerst nicht, doch ging es auch nicht um den Inhalt, sondern darum, dass sich Thore und sie am besten eine Armee aus Mantronern zu eigen machten. Die Sturheit des Volkes war berüchtigt, weshalb es im Nachhinein doch Sinn machte, dass man die Hybridin zusammen mit Thore schickte. Nachdem alles weitere geklärt war und Phas und Rhianna ihre jeweiligen Abschiede auf unterschiedliche Weise begingen, hatte Maruka noch eine Idee, die sie mit Caelen erörtern wollte. Die Flotte des dunklen Volkes wäre für die der Mantroner sicher auch ein lohnendes Ziel. Der Halbelf schien den Gedanken bereits gehabt zu haben, nickte ihr dennoch aufmerksam zu. Er betraute Maruka damit, die Lage vor Ort einzuschätzen. Sollten die Mantroner sich schwer überzeugen lassen, sollte sie den Weg nach Kosral wählen, damit sie dort vorankommen konnten. Denn auch hier würde eine wichtige Versorgungshochburg vernichtet werden. Aber er war nicht so verbohrt, als dass er ihr nicht zugestand, die Chance zu nutzen, wenn sie sich ihr bot. Solange es nur nicht alles unnötig verzögerte. Kosral war der Tagespunkt 1 – alles was sie zusätzlich schafften, war Bonus. Auch im Krieg musste man sich manchmal ganz bewusst fokussieren, ansonsten lief man Gefahr, seine eigenen Ressourcen nicht optimal zu nutzen und am Ende nichts zu erreichen. Maruka aber durfte sicher sein, dass Caelen ihre Denkanstöße aufnahm und im Hinterkopf behielt. Auch war ihnen beiden klar, dass Pläne durchaus variabel und dynamisch bleiben sollten, damit man auf eventuelle Umstellungen gefasst war. Nun war es an der Zeit, dass sich Maruka und Thore auf ihre Weise wappneten. Der Weg würde eine gute Woche, wenn alles glatt lief, dauern, sodass sie sich überlegen mussten, was und wie viel sie mitnehmen wollten. Marukas Frage nach den Pferden, stellte die Widerstandskämpfer vor kein allzu großes Problem. Caelen hatte nicht gelogen als er versicherte, dass sie alles bekommen würden, wonach sie fragten. Den halben Tag, bis in den späten Nachmittag hinein, benötigten Maruka und Thore Zeit, um sich für das Kommende zu wappnen. Sie schnürten Proviantpakete, packten Felle und Wachstücher ein, damit sie im Kalten nicht froren und Maruka organisierte von Stella noch ein wenig Zunderzeug. Nützlich war es in jedem Fall. Den Kompass erhielt sie von Padros. Der olle Lagerist rang sich sogar ein Lächeln für die Katzenfrau ab, auch weil sie ihm beim Einkaufen geholfen hatte. Ansonsten bekamen sie jeweils Nahrung und Feldflaschen für ungefähr eine Woche mit, damit sie halbwegs zurechtkamen, wenn sie mal keine Gelegenheit hatten, zum Jagen. Am Abend hatte Thore sich das Recht herausgenommen, für die ganze Kompanie zu kochen. Etwas, was Padros eher missfiel, denn das schmälerte ordentlich die Vorräte. Doch Thore ließ es sich nicht nehmen und präsentierte einen riesigen Topf an einem guten Eintopf, der ein wenig nach Heimat roch und schmeckte. Sie alle waren herzlich eingeladen, sodass es sich in den Abendstunden zu einer gemütlichen und großen, gemeinsamen Runde entwickelte. Bekannte Gesichter aßen mit den Mantronern zusammen, aber auch Unbekannte ließen sich gern auf einen Plausch nieder. Thore erheiterte hier und dort mit witzigen Geschichten, erzählte von Abenteuern, die er zwar nie selbst erlebt, aber gehört hatte und fühlte sich sichtlich in großer Runde wohl. Auch Zaqundus quälte sich hervor aus seiner ‚Höhle‘, stand aber immer eher steif in der Ecke und ließ argwöhnisch seinen Blick umherhuschen. Galiana war allerdings nicht mit von der Partie und Maruka musste sich eingestehen, dass sie es nicht mehr schaffen würde, die Blumenfrau zu besuchen. Vielleicht überbrachte ja jemand einen Gruß, falls sie wollte, ansonsten trat irgendwann Yami an sie heran.

Die Tüftlerin der Runde, lächelte sie freundlich an. „Maruka?“, sprach sie sie an, um ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen. Das Mädchen hielt etwas hinter ihrem Rücken und wirkte aufgeregt. Allerdings konnte sie dieses ‚Etwas‘ nicht recht verbergen, denn sie war zu klein, als dass sie es verdecken konnte. Maruka konnte oberhalb der wilden Frisur eine Bogenspitze ausmachen. Dann zog das Mädchen diesen hervor und hielt ihn der Katze auf den flachen Händen hin. Es war ein Bogen, der sichtlich liebevoll gefertigt wurde. An den Spitzen besaß er jeweils schöne Gravuren, die in schnörkeligen Ranken zu einer Katze wurden. Yami lächelte stolz, als sie ihn präsentierte. „Ich hab‘ den für dich gebaut.“, meinte sie und überreichte das Schmuckstück. Das Holz war wirklich wertig und er wirkte ganz leicht in den Händen der Hybridin. „Das ist Holz aus dem Sarius.“, erklärte Yami weiter. „Man sagt diesem teilweise magische Kräfte nach und ich dachte… das kann nur etwas Gutes sein. Dieser Bogen funktioniert wie jeder andere… mit einer Ausnahme: Er findet sein Ziel. Wichtig ist nur, dass du es gesehen hast. Sobald du die Sehne spannst und das Ziel visualisierst… trifft er. Egal auf welche Entfernung.“, sie war ganz aufgeregt, denn ihr Blick glitt mit einem Mal zum Magier. „Er hat auch ein wenig geholfen… aber er sagte, ich solls nicht verraten!“, flüsterte sie ihr zu und grinste breit. Sie wirkte wie ein Kind, das eine unheimlich tolle Neuigkeit verbreiten durfte. Dann wippte sie noch mal auf ihren Füßen und zwinkerte der Hybridin zu. Es war ein Geschenk an Maruka, etwas, was ihr die Wertschätzung der Gemeinschaft versicherte. Und es war etwas ganz Besonderes. Der Abend blieb ausgelassen und gemütlich, bis sich langsam, aber sicher alle mehr oder weniger zerstreuten. Es war Zeit für Gespräche gewesen und für Austausch von Freundlichkeiten, auch Fachgespräche, wenn Maruka noch mal wollte, waren möglich, denn auch Caelen gesellte sich irgendwann zu ihnen. Doch wie alles, musste auch das einmal enden und so kehrten sie und Thore irgendwann auch zurück in das für sie bereitgestellte Zimmer, in welchem sie am Morgen erwacht waren. Der Abend war lang gewesen und wenn sie am Morgen aufstehen wollten, dann würden sie zügig zur Nachtruhe finden müssen. Thore kletterte nach einer ordentlichen Wäsche in das gemütliche Bett und erwartete Maruka, bis auch sie soweit war. Er lächelte sie an und zog sie in seine Arme. Ein liebevoller Kuss glitt auf ihre Schläfe, ehe er einen Moment innehielt. „Wir kehren nach Mantron zurück… Wie fühlst du dich?“, wollte er wissen und hatte ihre Sorgen nicht vergessen. Ja, sie hatten eine Aufgabe. Und natürlich konnte man sich darauf konzentrieren. Doch für Maruka wäre es so viel mehr als das… es ging nach Hause. Nach gefühlten Äonen, die vergangen waren und ihr ganzes, bisherige Leben auf den Kopf gestellt hatten!
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Maruka » Dienstag 20. September 2022, 19:09

Der Abend war lang gewesen und da sie am Morgen aufstehen wollten, mussten sie zügig zu Ruhe finden. Thore kletterte nach einer ordentlichen Wäsche in das gemütliche Bett und erwartete Maruka, bis auch sie soweit war. Bei ihr dauerte es nicht all zu lang, aber sie putze sich auch noch weiter während sie schon neben ihm lag. Ihre rosa Zunge glitt dabei auch immer liebevoll mal über seine Haut. Es war weniger eine erotische Geste, als mehr ein kleiner Liebesbeweis ihrer tierischen Seite. Er lächelte sie an und zog sie in seine Arme. Ein liebevoller Kuss glitt auf ihre Schläfe, ehe er einen Moment innehielt.
„Wir kehren nach Mantron zurück… Wie fühlst du dich?“
, wollte er wissen und hatte ihre Sorgen nicht vergessen. Ja, sie hatten eine Aufgabe. Und natürlich konnte man sich darauf konzentrieren. Doch für Maruka wäre es so viel mehr als das… es ging nach Hause. Nach gefühlten Äonen, die vergangen waren und ihr ganzes, bisherige Leben auf den Kopf gestellt hatten!
"...nach Hause..."
Sie schmulte von unten an seinem Kinn vorbei um ihm in die schönen Augen zu sehen.
"...hm... fühlt sich komisch an."
, meinte sie ehrlich.
"Es ist... wie... als wenn ich eine Fremde wäre die sich in ihrem Kopf einen Bericht von einer andern Person anhört. Da sind Erinnerungen, die sind meine, aber..."
Es war einfach schwer zu beschreiben.
"...das bin nicht mehr ich."
Maruka musste ein paar Mal leise schlucken, bevor sie weiter sprechen konnte.
"Das schlimmste ist... ich... Ich habe solche Angst, dass meine Eltern... dass sie mich nicht mehr erkennen unter all dem Fell."
Sie drückte ihr Gesicht in die Kuhle unterhalb seines Schlüsselbeins und schniefte leise. Tränen würde man bei ihr nicht sehen – niemals!
Ging garnicht, denn sie versickerten immer sofort im Fell.
"...aber am meisten Angst habe ich davor... das... ich sie nicht mehr so liebe wie zuvor....das ich mich so sehr verändert habe, dass ...es nicht mehr mein Zuhause ist."
Darauf gab es keine gute Antwort, keinen guten Ratschlag. Das würde sich erst zeigen, wenn sie in Matnron ankpmmen würde. Die Servali drückte sie ihr Gesicht an seine Haut um das verräterische durch und durch menschliche Glänzen in ihren Augen zu verbergen und Thores starkes Herz musste einen kleinen Moment für sie beide schlagen, denn Maruka erlaubte sich hier gerade das erste Mal seit 'Äonen', einen schwachen Moment. Ihre Wange lang an seinem oberen Brustmuskel und sie lauschte dem Hall seines pulsirenden Blutes. LEBEN war etwas, dass sie immer zum weiter machen getrieben hatte...
Erst war es nur der Wille gewesen zu ÜBERleben, dann war es der Kampf um ihre Seele gewesen. Weiter Kämpfe folgten, gegen Dämonen, gegen Dunkelelfen, gegen Orks, andere Hybriden in der Arena, Monster, die Zeit selbst und wieder Dämonen. Immer kämpfte sie und sie wusste, weitere Kämpfe würden folgen. Maruka hatte schon einiges in ihrem jungen Leben gesehen. Immer wieder hatte das Schicksal sie geprüft und gebeutelt aber sie hatte nie aufgegeben! Das entsprach nicht ihrer Natur. Tapfere gaben nicht auf, sie kämpften oder starben in der Schlacht. Auch sie würde irgendwann mit ihren Ahnen an der langen Tafel im Jenseits sitzen und ihre Geschichten erzählen. Da war sie sich sicher. Aber der Kampf der ihr jetzt bevorstand war von ganz anderer Natur. Dies würde ein Kampf des Herzens werden.
Maruka hielt sich eine Weile versteckt hinter Thores großem Herzen, denn morgen musste sie gegen sich selbst noch einmal in den Kampf ziehen. Nicht gegen ihre Katze, oder ihre Instinkte, dieses Mal war es ihre Vergangenheit, die sie einholen sollte. Sie genoss die Stille die zwischen ihnen herrschte. Stilles Verstehen ohne große Worte oder Ratschläge. Thore war einfach da und das reichte vollkommen. Irgendwann... kurz vorm einschlafen, oder vielleicht schlief er schon? Da murmelte sie noch:
"Danke, dass du bei mir bist."
Mehr Worte brauchte es nicht.
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Re: Ein widerstandsfähiges Netz

Beitrag von Erzähler » Samstag 1. Oktober 2022, 07:59

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